Friedrich Wilhelm Schadow (1788 – 1862)
Seine Bedeutung für die Kunststadt Düsseldorf
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Friedrich Wilhelm Schadow (1788 – 1862)
Als Sohn des berühmten Berliner Bildhauers und Direktors der Akademie der Künste, Johann Gottfried Schadow, erhält der junge
Friedrich Wilhelm seinen ersten künstlerischen Unterricht durch seinen Vater, bevor er sich an der Akademie der Künste ausbilden lässt. Nach seinem Studium reist er zusammen mit seinem Bruder, dem Bildhauer Rudolf Schadow, nach Italien und schließt sich dort der Gruppe der „Nazarener“ um Peter von Cornelius an. 1814
konvertiert Schadow zum katholischen Glauben und schafft –während seines Aufenthalts in Rom – vor allem religiöse Monumentalbilder im klassizistischen Stil.
1819 kehrt Schadow nach Berlin zurück, heiratet die Tochter des Hofarztes von Groschke und gründet ein florierendes Atelier, das – vom König gefördert – sehr bald viele Schüler anzieht. Seit 1820
Professor an der Akademie der Künste wird Schadow 1826 als Nachfolger von Peter von Cornelius zum Direktor der Düsseldorfer Kunstakademie berufen. Ein Jahr später folgen ihm einige seiner
begabtesten Schüler, darunter Eduard Bendemann, Theodor Hildebrandt, Julius Hübner, Carl Friedrich Lessing und Carl Ferdinand
Sohn. Es entsteht die später weltberühmte Düsseldorfer Malerschule. Zu ihrem Erfolg trägt vor allem Schadows strategisches und administratives Geschick bei. Er verbessert das Kunststudium und die praktische Ausbildung. Der Ruf der Akademie zieht Maler aus Skandinavien, Russland und den Vereinigten Staaten von Amerika zur Ausbildung nach Düsseldorf und macht die Akademie zu einer Institution von internationalem Rang. Als einer der Mitbegründer des Kunstvereins für die Rheinlande und Westfalen im Jahr 1829 schafft er eine neue Öffentlichkeit für die zeitgenössische Kunst. Schadow stirbt – hochgeehrt – im Alter von 73 Jahren in Düsseldorf und wird auf dem Golzheimer Friedhof beigesetzt. Von den 30 Künstlern der Düsseldorfer Malerschule, nach denen Straßen benannt wurden, ist er der einzige, dem diese Ehre zu Lebzeiten zuteil wurde.
Unsere Straßen – unsere Künstler e. V. Gefördert von
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Schadows Shadow
Friedrich Wilhelm Schadow (1788 – 1862) und seine Wirkung von Inge Sauer
Eine Vortrags- und Veranstaltungsreihe auf der Schadowstraße, dem Schadowplatz und im Haus der Universität, Schadowplatz 14
Ein Projekt von Unsere Straßen – unsere Künstler e. V. und City-Ring Schadowstraße e. V. zur Neueröffnung der Schadowstraße
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Fr 2. 9., 16.30 – 18.30 Uhr
/ Schadowstraße / Haus der Universität / Schadowplatz
Bewährtes erhalten – Neues gestalten
Düsseldorfer Vereine stellen sich vor
16.30 Uhr: Anbringung der Plakette am ehemaligen Schadow-Wohnhaus durch die Düsseldorfer Jonges im Beisein des 1. Bürgermeisters Josef Hinkel
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Im Anschluss stellen sich im Haus der Universität und auf dem Schadowplatz Düsseldorfer Vereine vor, die Kultur und Heimatpflege verbinden
Auf dem Schadowplatz und im Foyer laden die Vereine zum Gespräch und Informationsaustausch ein
Begrüßung: Bezirksbürgermeisterin Annette Klinke
Dr. Hermann Wessels, Vorstand des Vereins:
Unsere Straßen – unsere Künstler e. V.
Moderation: Maria Beck
auf dem Podium:
Die Düsseldorfer Jonges: Wolfgang Rolshoven
Die Düsseldorfer Bürgerstiftung: Wolfgang Heck
platzgrün/Pro Düsseldorf e.V.: Dr. Susanne Dickel
Die Soroptimistinnen: Irene Dänzer-Vanotti
Der Golzheimer Friedhof soll leben e. V.: Dr. D. Sawalies
dib Düsseldorf im Blick – Forum für Baukultur und Stadtentwicklung e.V.: Dr. Hagen Fischer
D-Mitte: Roland Ermrich
Auf dem Schadowplatz sind außer den oben genannten andere Vereine zu finden, die sich in und für Düsseldorf und das Projekt engagieren. Sie laden ein zum Gespräch und zur Information.
l. S.: „Haus des Director von Schadow“, Aquarell von Caspar Scheuren, „Erinnerungen von Düsseldorf und Umgegend“, Stadtmuseum
Düsseldorf; Foto Inge Sauer 2022
r. S.: Aus einer „Düsseldorf“-Broschüre, 30er Jahre
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Schadows Shadow
Unser Schadow Kunstvermittlung und Heimatkunde für alle Ausstellung, Filme und Erfahrungsberichte
Haus der Universität Schadowplatz 14 Di 13. 9., 17 bis 20 Uhr
Der Künstler als Vermittler: SchülerInnen zeichnen Portraits „ihres“ Künstlers. Sie lernen seine Biografie, seine künstlerische Arbeit kennen, und eignen sich Kenntnisse in Stadt-, Kultur- und Kunstgeschichte an. So entdecken viele von ihnen, denen die Bildsprache des 19. Jahrhunderts durch Computerspiele und Serien vertraut ist, die Liebe zur Kunst.
Friedrich Wilhelm Schadow (1788 – 1862) und seine Straße
Unsere Straßen – unsere Künstler e. V.
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von uns“
Kunstvermittlung und Heimatkunde für alle Ausstellung, Filme und Erfahrungsberichte
Dr. Miriam von Gehren, Kunstpalast: „Wo die Düsseldorfer Malerschule zu Hause ist“, Kunstvermittlung vor Originalen
Karolin Stern, „Lebende Bilder“ in der GGS Helmholzstraße
Inge Sauer, „Unser Künstlertagebuch“
Dr. Cristina Schulze-Hofer, „Straßenraum“ in der städtischen Realschule Friedrichstadt
Beatrix Szörenyi, „Animation zu Mintrop“ in der Georg Schulhoff Realschule und im Comenius Gymnasium
Gabi Luigs, Krass e. V., „Der Schadow-Kreis“: Lebende Bilder in der katholischen St. Benedikt Hauptschule
Anna Ziener, Arbeit und Leben e. V., „Gesellschaftliche Teilhabe unterstützen“: Demokratie-Förderung
Mario Weinberg, Studio 111, über die künstlerische Arbeit mit Erwachsenen mit geistiger Behinderung
Studierende des Innovationssemsters
Studentinnen der HHU / Kulturwissenschaften
Auf dem Mintropplatz: Kinder der nahegelegenen Grundschule zeigen ihre Portraits von Mintrop. Sie stecken ihre Plakate in das neu bepflanzte Hochbeet als Freilichtgalerie. Mit dabei: Der damalige Oberbürgermeister Geisel und der Bezirksbürgermeister Siegesmund. Fotos: I. S. 2020
„Einer
Di 13. 9., 17 – 20 Uhr
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/ Haus der Universität
Lebende Bilder nach Schadow: Die Kinder des Künstlers, 1830, Stiftung Kunstpalast
Carl Ferdinand Sohn: Die beiden
Leonoren 1834. (Leonora d’Este und Leonora Sanvitale, Freundinnen des Dichters Torquato Tasso)
Fotos der Kinder: Karolin Stern
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Lebende Bilder
Der Schadow Kreis 1830 / 31
Kollektivarbeit von Eduard Bendemann, Theodor Hildebrandt, Julius Hübner, Wilhelm Schadow, Karl Ferdinand Sohn
Kaiser Wilhelm Museum Krefeld
Schüler der KHS St. Benedikt mit Gabi Luigs stellen das Bild nach
Foto: G. Luigs
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Erst mach dein Sach, dann trink und lach!
Robert Hartmann berichtet von der wechselvollen Geschichte des Künstlervereins Malkasten.
Gegründet im Revolutionsjahr 1848 entwickelt sich der Künstlerverein schnell zu einem gesellschaftlichen Mittelpunkt des künstlerischen und gesellschaftlichen Lebens. Die Suche nach einem ausreichend großen und repräsentativen Domizil für den Verein führte 1861 zum Erwerb des an das Schloss Jägerhof angrenzenden Grundstücks und Wohnhauses des Philosophen Friedrich Heinrich Jacobi, bis heute Sitz des Vereins.
Nach der Zerstörung des Vereinsgebäudes im Zweiten Weltkrieg sorgte der renommierte Architekt (und Malkastenmitglied) Helmut Hentrich mit seinem Entwurf für einen schnellen Wiederaufbau. Die 2012 gegründete „Stiftung Malkasten“ verfolgt das Ziel, den Verein beim Erhalt seiner denkmalgeschützten Gebäude und des historischen Gartens zu unterstützen und die wirtschaftliche Unabhängigkeit zu bewahren.
Die aufwändig gestalteten Malkastenfeste waren bereits im 19. Jahrhundert spektakulärer Anziehungspunkt für Gäste aus Düsseldorf und der ganzen Welt. Unten eine Szene der Oper Academia, die von der Künstlerin Aylin Leclaire 2019 im Malkastenpark mit über 100 Beteiligten inszeniert wurde.
Do 15. 9., 19 – 20 Uhr
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/ Haus der Universität
178
Jahre Verein der Düsseldorfer Künstler
zu gegenseitiger Unterstützung und Hilfe
Michael Kortländer erzählt von Solidarität und Hilfe unter Künstlern und von der „Großen“ jährlichen Kunstausstellung im Ehrenhof.
Bis heute ist die Versorgungslage der Künstler und Künstlerinnen sehr unterschiedlich. Dazu kam im 19. Jahrhundert eine deutlich kürzere Lebenserwartung als heute, so dass die Künstler oft mittellose Witwen und Waisen hinterließen. Deshalb beschlossen sie bereits 139 Jahre vor der Gründung der Künstlersozialkasse eine Hilfskasse für notleidende Künstler und ihre Familien einzurichten.
Durch die jährliche Ausrichtung einer großen Kunstausstellung sicherte sich der Verein ein regelmäßiges Einkommen.
1907/08 errichtete die Düsseldorfer Künstleratelier GmbH das Atelierhaus am Golzheimer Friedhof, das bis heute von Künstlern und Künstlerinnen genutzt wird, und in dem die Büros und eine Galerie des Vereins beheimatet sind.
Das Atelierhaus an der Sittarder Straße an der Südseite des Golzheimer Friedhofs wurde 1907/8 gebaut. Finanziert wurde der Bau durch Spenden und Mittel der großen Düsseldorfer Industrie-, Gewerbeund Kunstausstellung. Bis heute ist er im Besitz der Düsseldorfer Künstleratelier GmbH, an der auch der „Verein der Düsseldorfer Künstler zu gegenseitiger Unterstützung und Hilfe“ beteiligt ist.
Die Eröffnung der „Großen“ Düsseldorfer Kunstausstellung 2022
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Sa 17. 9., 18 – 19 Uhr
Da sehen wir uns wieder!
Dr. Christoph Danelzik-Brüggemann, Stadtmuseum, berichtet von den Schätzen des 19. Jahrhunderts, die das Stadtmuseum beherbergt und zu denen zum Beispiel berühmte Portraits Schadows gehören.
Düsseldorf entwickelte sich im 19. Jahrhundert von einem Provinznest zu einer modernen Großstadt. Das kulturelle Leben blühte auf, mit der international berühmten Kunstakademie als Zentrum. In den Museumssammlungen spiegeln sich die städtische Geschichte und Kunstgeschichte jener Zeit. Und die Objekte erzählen von ihr beredt.
Ein Highlight bietet sicherlich die Zukunftsvision aus dem Malkasten auf die „Seestadt Düsseldorf“ im Jahr 1987 –aus dem Jahr 1887. Manche Themen klingen sehr heutig: Kunsthandel und transatlantische Kunstszene gab es bereits vor 170 Jahren. Nicht zuletzt macht die Museumssammlung die Politisierung der Düsseldorfer Künstlerschaft während der Märzrevolution 1848/49 erfahrbar.
Theodor Hildebrandt:
Wilhelmine Luise Prinzessin von Preußen mit ihren Söhnen
Friedrich Wilhelm Georg Ernst und Friedrich Wilhelm Ludwig Alexander auf Burg Rheinstein, um 1830
Stadtmuseum Düsseldorf
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/ Haus der Universität
Elise Crola (1809 – 1878) und Wilhelm
Schadow
Dr. Gunda Luyken, Kunstpalast, richtet ihren Blick auf die Verbindungen von Elise Crola und Wilhelm Schadow.
Elise, die Tochter aus gutem Haus, stand als junges Mädchen dem damals in Berlin lehrenden Schadow Modell. Später wurde Elise Crola, geborene Fränkel, selbst eine großartige Zeichnerin, obwohl sie nie eine Akademie besuchen konnte. Als Schadow 1826 von Berlin nach Düsseldorf wechselte, wies er ihre Eltern auf die große Begabung der Tochter hin und hielt die weitere Förderung ihrer außergewöhnlichen Talente für dringend erforderlich. In seinem Abschiedsbrief, den er den Fränkels vor dem Umzug nach Düsseldorf schrieb, verlieh er seiner Empfehlung noch einmal Nachdruck.
Der Maler Heinrich Crola, Elises späterer Ehemann, hielt anerkennend fest: „Meine Frau hat in jedem Auge eine Camera“. Kraftvoll und doch mit Leichtigkeit hielt sie Menschen und Tiere ebenso meisterhaft fest wie Natur und Architektur. Hugo Crola, der älteste Sohn des Paares, studierte an der Düsseldorfer Akademie und wurde dort später Professor für Landschaftsmalerei.
Wilhelm Schadow: Elise Fraenkel als Muse des Theaters, 1826
Kunstpalast Düsseldorf
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Kunst und Kommerz, die ungleichen
Geschwister
Hans-Heinrich Große-Brockhoff
Kulturdezernent und Stadtdirektor a.D., Kulturstaatssekretär a. D.
Begrüßung: Guido Kohlenbach, Landschaftsverband Rheinland (LVR) Er spricht über die Aufgabe des LVR und warum dieses Projekt gefördert wurde.
Hans-Heinrich Große Brockhoff erklärt, wie Kultur und Wirtschaft sich gegenseitig bedingen und was das für die Stadt Düsseldorf bedeutet.
Kultur und Wirtschaft sind nicht a priori ein Gegensatz – im Gegenteil: Sie bedingen sich gegenseitig. Wie Schadow, Andreas Achenbach und andere in der Vergangenheit beides in Einklang zu bringen wussten, so wissen auch heute viele Künstler beides miteinander zu vereinbaren – bisweilen allzusehr zum eigenen Nutz und Frommen und zum Entsetzen vieler Kollegen: Neid, Missgunst oder berechtigte Empörung? Jedenfalls Anlass zu einer differenzierenden Betrachtung!
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Sa 24. 9., 18 – 19 Uhr
/ Haus der Universität
Die Schadowbüste im Konsumgetümmel
Fotos: Inge Sauer, 2. Foto: Stadtmuseum Düsseldorf
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Da sind sie ja!
Die Düsseldorfer Malerschule in unseren Straßen Inge Sauer, Initiatorin
Der Verein „Unsere Straßen – unsere Künstler“ hat sich zum Ziel gesetzt, die Künstler der „Düsseldorfer Malerschule“, nach denen 30 Straßen in Düsseldorf benannt sind, für die Bewohner der Straßen lebendig werden zu lassen. Düsseldorf ist stolz, eine Stadt der Künstler zu sein. Die Grundlage dafür ist die Kunstakademie, die im 19. Jahrhundert unter Wilhelm Schadow zu einer der führenden Akademien in Europa wurde.
Die Realisierung des Projektes begann 2020 auf dem Mintropplatz, wo zum ersten mal ein Großportrait auf einer Häuserfassade zu sehen war. Im Beisein des Oberbürgermeisters zogen Kinder mit ihren Plakaten mit Mintrop-Portraits auf den Platz und steckten ihre Bilder in das neu bepflanzte Hochbeet. Gleichzeitig wurde im café pur, dem Aufenthaltsort der Wohnungslosen, eine Ausstellung mit Bildern von Mintrop mit den Kindern eröffnet. Im Stadtmuseum waren die Arbeiten der Schüler mit Originalen des Künstlers ausgestellt. Inzwischen sind am Bahndamm vier, bald fünf großformatige Plakate mit Mintropzeichnungen zu sehen. Die Bendemann- und die Schadowstraße werden bereits nach dem selben Prinzip „bespielt“: die Anwohner, die Schulen in der Umgebung, die Hochschule und die Institutionen und Vereine vor Ort werden einbezogen und führen das Projekt in ihrem Sinne fort.
Vom Flinger Steinweg zur umsatzstärksten Einkaufsstraße
Die Schadowstraße im Wandel
Christa Holtei, Autorin
Karten, Gemälde und Fotos zeigen, wie sich die Schadowstraße zwischen 1735 und 2022, also über fast dreihundert Jahre, verändert hat. Die Schadowstraße hat Fuhrwerke und Bauernwagen
gesehen, zum Tod Verurteilte auf ihrem Weg zum Galgen (Kreuzung Wielandstraße/Adlerstraße), später Postkutschen nach Köln und Berlin, jährliche Musikfeste in der Tonhalle im Beckerschen Garten, wo auch die Düsseldorfer Malerschüler oft zugegen waren – zum Arbeiten oder zum Feiern. Vor hundert Jahren dann hatte sie sich zu einer Geschäftsstraße für Mode und Möbel, Delikatessen, Kinos und Kaufhäuser gemausert, die beim Pfingstangriff 1943 fast alle zerstört wurden. Der Wiederaufbau nach 1945 und die neue verkehrsberuhigte Einkaufsstraße von 2022 zeigen den Kontrast zu früheren Zeiten.
Inge Sauer: Montage als Titel der ersten Publikation zum Projekt 2018
Do 29. 9., 19.30 – 20.30 Uhr
17 / Haus der Universität
Mode, das Thema der Schadowstraße
Friedrich Wilhelm Schadow: Lili Parthey, um 1825
Fanny Elbers,1826/27, Bayerische Gemäldesammlungen
Agnes Rauch, 1825, Hamburger Kunsthalle
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Buy Good Stuff
Von Fast Fashion zu Green Fashion. Nachhaltige Mode in Düsseldorf
Prof. Dr. Elisabeth Hackspiel-Mikosch, Professorin für Modetheorie und Modegeschichte, AMD Akademie Mode & Design, Fachbereich Design der Hochschule Fresenius
Was ist eigentlich nachhaltige Mode? Wie erkennt man ökologisch und sozial verantwortliche Mode? Widersprechen sich Mode und Nachhaltigkeit nicht grundsätzlich? Elisabeth Hackspiel-Mikosch von an der AMD Akademie Mode & Design wird diese Fragen beantworten und die wichtigsten Kriterien glaubwürdig nachhaltiger Mode erläutern. Ihre Studierenden haben mit BUY GOOD STUFF einen Einkaufsratgeber für öko-faire Mode in Düsseldorf erstellt. So kann sie zeigen, dass es durchaus möglich ist, Mode in Düsseldorf mit gutem Gewissen und Gefühl zu kaufen.
Prof. Michael Kampe lehrt Design- und Produktmanagement an der AMD und ist zugleich auch Creative Director von Armedangels
Wie können Unternehmen nachhaltig nachhaltige Mode entwickeln und umsetzen? Wie realisieren sie diese glaubwürdig und aktuell? In wieweit beeinflussen sozio-kulturelle Faktoren die Planung?
Michael Kampe wird anhand eines Fallbeispiels die hierfür wichtigsten Elemente wie Trend, Markenidentität, strategische Sortimentsplanung und die Haltung eines Unternehmens visuell präsentieren.
30. 9., 18 – 19 Uhr
Fr
19 / Haus der Universität
Joanna Bauck: Die dänische Künstlerin Bertha Wegman, ein Portrait malend, 1880, Schwedisches Nationalmuseum
Die Akademiestudentin Sophie Ramirez beim Rundgang 2020
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Kunstperformance
„FORT-SCHRITT“
Eva Sauer und Alessia Mallardo
In einer Tanzperformance reflektieren die AkteurInnen den Einfluss, den „Billigkleidung“ auf die Lokalwirtschaft ausübt, mit einem Fokus auf die ehemaligen Kolonialgebiete Europas. Traditionelle Stoffe und Schnitte werden verdrängt, Fortschritt wird nicht mit Qualität gleichgesetzt, sondern mit Quantität: eine Flut von Gegenständen, die den größtmöglichen Gewinn erzeugen sollen, der jedoch nur einem Prozent der Menschheit zugute kommt.
Fünf Tänzer bewegen sich zum langsamen, stummen BUTOH-Tanz. Sie tragen ein Art Kaftan aus hochwertigem Stoff (Afrikanischen
Baumwollstoff, Italienische Wolle…etc) in dem zahlreiche Schnitte wie Wunden erscheinen. Aus den Schnitten lugt Billigkleidung hervor, die vom Tänzer langsam vom Leib, sozusagen “aus der Wunde heraus”-gezerrt wird. Diese Wunden stehen für die Schäden, die der neoliberalen Kleidungsmarkt an lokale Ökonomie, die zumeist auf traditioneller Herstellung von Stoffen und Farben basierte, angerichtet hat. Sie stehen auch für die Gesundheit der Menschen, die der giftigen Chemie ausgesetzt wird, die bei der Herstellung der Stoffe, beim Tragen sowie in der unsachgemäßen Entsorgung freigesetzt wird. Die Billigklamotten stehen hier für den fragwürdige Interpretation des Begriffs “Fortschritt“, die sich ausschließlich am Gewinn orientiert, statt Nachhaltigkeit, Gesundheit und gute Qualität zu fördern.
BUTOH ist ein japanischen Tanz, der dem Tod und dem Vergehen huldigt. Stücke und Fetzen die auf dem Boden landen, erinnern an das Schicksal der meisten heute hergestellten Gegenstände, die wachsende Müllhalden bilden.
Foto: Eva Sauer
Fr 30. 9., 19.30 Uhr
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Schadowplatz
Wilhelm Schadow: Sophie von Schadow, 1833, Privatbesitz
einmal auf einer Website, als Plakat auf einer LED-Wand
Foto kämmendes Kind: Eva Sauer, Montagen: Inge Sauer
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Schadows Bilder auf seiner Straße
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Schadows Bilder auf seiner Straße
Wilhelm Schadow: Fanny Elbers,1826/27, Bayerische Gemäldesammlungen
Julius Amatus Roeting: Wilhelm von Schadow, 1852 Stadtmuseum Düsseldorf
Die Brüder Wilhelm und Rudolf Schdow mit dem Bildhauer Thorwaldsen 1815/16
Alte Nationalgalerie Berlin
Wilhelm Schadow: Elise Fraenkel als Muse des Theaters, 1826, Kunstpalast Düsseldorf
Wilhelm Schadow: Muse der Poesie, Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin –Brandenburg
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U-Bahn-Haltestelle Schadowstraße und Seitenfensterplakate
Friedrich Wilhelm Schadow
1788 –1862
Direktor der Düsseldorfer Kunstakademie von 1826 –1859 und Begründer der Düsseldorfer Malerschule
Wir feiern ihn auf seiner Straße vom 2.9. bis zum 30.9.
www.schadows-strasse.de
Wilhelm Schadow
1788 –1862
Direktor der Düsseldorfer Kunstakademie von 1826 –1859 und Begründer der Düsseldorfer Malerschule
Wir feiern ihn auf seiner Straße vom 2.9. bis zum 30.9.
www.schadows-strasse.de
Sophie von Schadow 1833
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geplante Präsentation vor dem Umbau und geplante Präsentation 2023
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Die Ikone der Vereinigten Staaten von Amerika entstand auf der Schadowstraße
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Wer hätte gedacht, dass an dieser Adresse die Ikone der Malerei der Vereinigten Staaten von Amerika entstanden ist? Emanuel Leutze mietete, um das 380x650 cm große Werk „Washington überquert den Delaware“ malen zu können, ein Atelier am Flinger Steinweg, der heutigen Schadowstraße. Von dem im Zweiten Weltkrieg komplett zerstörten Haus ist nichts mehr zu sehen, aber das Bild, das dort 1852 entstanden ist, gehört zu den berühmtesten Gemälden der Kunstgeschichte. Es hängt im Metropolitan Museum of Arts in New York, eine zweite Fassung im Minnesota Marine Museum.
Das Haus, in dem Leutze ein Atelier mietete, befand sich in der Nähe der Schadow-Villa, Steinweg 212. Nach der Umbenennung in „Schadowstraße“ Nr. 60 (Schadow-Haus: 56, später 54)
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Stadtführungen, Informationen zu Schadow
Der Student der Kunstakademie Michael Driesch als Malerschüler
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Schadows Grab auf dem Golzheimer Friedhof
Geplante Aktion mit dem Verein: Der Golzheimer Friedhof soll leben
Fotos, Montage: Inge Sauer
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Bildnachweise
S. 4: „Haus des Director von Schadow“, Aquarell von Caspar Scheuren, „Erinnerungen von Düsseldorf und Umgegend“, Stadtmuseum
Düsseldorf
S. 5: Aus einer „Düsseldorf“-Broschüre, 30er Jahre
S. 6: Plakatentwurf: Inge Sauer
S. 7: Fotos: Inge Sauer 2020
S. 8: Die Kinder des Künstlers, 1830, Restitutionsersuchen durch die Erben nach Dr. Max und Iris Stern
Stiftung Kunstpalast, Inv.-Nr. M 1977-1
Carl Ferdinand Sohn: Die beiden Leonoren 1834. (Leonora d‘Este und Leonora Sanvitale, Freundinnen des Dichters Torquato n Tasso).
Kunsthandel
S. 9: Der Schadow Kreis 1830 / 31
Kollektivarbeit von Eduard Bendemann, Theodor Hildebrandt, Julius
Hübner, Wilhelm Schadow, Karl Ferdinand Sohn
Kaiser Wilhelm Museum Krefeld
S. 10: Bettina Baumgärtel (Hg.): Die Düsseldorfer Malerschule
1819 – 1918 Bd. 2, S. 81
Foto: Inge Sauer
S. 12: Wilhelmine Luise Prinzessin von Preußen mit ihren Söhnen, Stadtmuseum Düsseldorf, Inv.: B 574
S. 13: Wilhelm Schadow: Else Fraenkel als Muse des Theaters, 1826
S. 14: Foto: Inge Sauer
S. 15: Foto: Stadtmuseum Düsseldorf, SMD.F 18108, Inge Sauer
S. 16: Inge Sauer: Montage als Titel der ersten Publikation zum Projekt
2018 S.
S. 18: Friedrich Wilhelm Schadow: Lili Parthey, um 1825
Fanny Elbers,1826/27, Bayerische Gemäldesammlungen
Agnes Rauch, 1825, Hamburger Kunsthalle
S. 20: Joanna Bauck: Die dänische Künstlerin Bertha Wegman, ein
Portrait malend, 1880, Schwedisches Nationalmuseum
S. 22: Wilhelm Schadow: Sophie von Schadow, 1833, Privatbesitz
S. 24: Wilhelm Schadow: Fanny Elbers,1826/27, Bayerische Gemäldesammlungen
Julius Amatus Roeting: Wilhelm von Schadow, 1852, Stadtmuseum Düsseldorf
Die Brüder Wilhelm und Rudolf Schdow mit dem Bildhauer
Thorwaldsen 1815/16, Alte Nationalgalerie Berlin
Wilhelm Schadow: Elise Fraenkel als Muse des Theaters, 1826, Kunstpalast Düsseldorf
Wilhelm Schadow: Muse der Poesie, Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin – Brandenburg GK 1737
zu S. 28 / 29: Als Neunjähriger wanderte Emanuel Leutze (1816 – 1868) mit seinen Eltern nach Philadelphia aus. Dort begann er seine Ausbildung, die er in Düsseldorf fortsetzte, wo er schließlich eine Professur erhielt. Nach wechselnden Aufhanethalten in Europa und Amerika siedelte er 1859 endgültig wieder nach Amerika über, wo er seine Laufbahn erfolgreich fortsetzte.
S. 28: Emanuel Leutze: Washington überquert den Delaware, 1851, Metropolitan Museum N. Y., zweite Fassung im Minnesota Marine Art Museum
S. 29: Montage: Inge Sauer
S. 30 / 31: Fotos und Montage: Inge Sauer
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S. 36: Wilhelm Schadow: Selbstbildnis 1805, Albertina Wien
Carl Christian Vogel von Vogelstein: Wilhelm Schadow 1821
Julius Hübner: Bildnis Wilhelm von Schadow um 1850, Privatbesitz
Julius Amatus Roeting: Portrait Wilhelm von Schadow 1852, Stadtmuseum Düsseldorf
Eduard Bendemann: Wilhelm von Schadow auf dem Krankenlager 1860, Kunstpalast Düsseldorf
Wilhelm (von) Schadow: Man verwendet inzwischen den Namen ohne den 1843 verliehenen Adelstitel, in den Bildtiteln und historischen Zitaten ist er noch vorhanden.
Ich danke für die Unterstützung
dem Landschaftsverband Rheinland
dem Verein „City-Ring Schadowstraße e. V.“, Herrn Thomas Görner
dem Verein „Unsere Straßen – unsere Künstler e. V.“ vor allem
Dr. Hermann Wessels, Gisela Erbslöh, Irene Dänzer-Vanotti, Angelika Holland, Christa Holtei, Regina Sakowitz
der BV 1
dem Stadtmuseum, Herrn Dr. Danelzik-Brüggemann, den Mitarbeiterinnen vom Kunstpalast
der Abteilung „kulturelle Bildung“ im Kulturamt
den Düsseldorfer Jonges
Hans-Heinrich Große-Brockhoff, Dr. Lutz Aengevelt, Dirk Hrdina, Riad Nassar, Bettina Kemmerich
Düsseldorf Marketing und Tourismus
Eine Veranstaltungsreihe von Unsere Straßen – unsere Künstler e. V. und dem City-Ring Schadowstraße
Der Verein lädt nach jeder Veranstaltung zu einem Beisammensein bei einem Alt ein.
© Idee, Konzept, Gestaltung, Fotos: Inge Sauer
Satz und Grafik: Dirk Hrdina
Organisation. Bettina Kemmerich und Riad Nassar
Druck: WirMachenDruck.de
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