aspect, Ausgabe Oktober 2025

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GEMEINSAM GEGEN BRUSTKREBS

Die Familie gibt Katharina Halt

PROSTATAKREBS

Warum Männer bei der Vorsorge zögern

KINDERWUNSCH

Wie eine Forscherin den Paaren hilft

METASTASEN

Was Annas Mann von ihr lernt

Beratung und Unterstützung

Ihrer Region

Die Krebsliga will die Zahl der Krebserkrankungen verringern und die Lebensqualität der Betroffenen verbessern. 18 kantonale und regionale Krebsligen beraten und unterstützen an über 70 Standorten in der Schweiz.

1 Krebsliga Aargau

Telefon 062 834 75 75 krebsliga-aargau.ch

2 Krebsliga beider Basel

Telefon 061 319 99 88 klbb.ch

3 Krebsliga Bern

Telefon 031 313 24 24 krebsligabern.ch

4 Krebsliga Freiburg

Telefon 026 426 02 90 freiburg.krebsliga.ch

5 Ligue genevoise contre le cancer

Téléphone 022 322 13 33 lgc.ch

6 Krebsliga Graubünden

Telefon 081 300 50 90 krebsliga-gr.ch

7 Ligue jurassienne contre le cancer

Téléphone 032 422 20 30 liguecancer-ju.ch

8 Ligue neuchâteloise contre le cancer

Téléphone 032 886 85 90 liguecancer-ne.ch

9 Krebsliga Ostschweiz

SG, AR, AI, GL Telefon 071 242 70 00 krebsliga-ostschweiz.ch

10 Krebsliga Schaffhausen

Telefon 052 741 45 45 krebsliga-sh.ch

11 Krebsliga Solothurn Telefon 032 628 68 10 krebsliga-so.ch

12 Krebsliga Thurgau

Telefon 071 626 70 00 krebsliga-thurgau.ch

13 Lega cancro Ticino Telefono 091 820 64 20 legacancro-ti.ch

14 Ligue vaudoise contre le cancer

Téléphone 021 623 11 11 lvc.ch

15 Krebsliga Wallis Telefon 027 604 35 41 krebsliga-wallis.ch

16 Krebsliga Zentralschweiz LU, OW, NW, SZ, UR, ZG Telefon 041 210 25 50 krebsliga.info

17 Krebsliga Zürich Telefon 044 388 55 00 krebsligazuerich.ch

18 Krebshilfe Liechtenstein Telefon 00423 233 18 45 krebshilfe.li

Impressum Herausgeberin: Krebsliga Schweiz, Postfach, 3001 Bern, Telefon 031 389 94 84, aspect@krebsliga.ch, krebsliga.ch/aspect, IBAN: CH 95 0900 0000 3000 4843 9 –Redaktionsleitung: Danica Gröhlich (dag) – Autorinnen: Joëlle Beeler (jbe), Stefanie de Borba (stb), Manuela Daboussi (mda), Pia Schüpbach (spa) – Gestaltung: Binkert Partnerinnen AG –Koordination: Olivia Schmidiger – Druck: Schellenberg Druck AG, Pfäffikon ZH – Ausgabe: 4/25, Oktober 2025, erscheint 4-mal jährlich. Magazin für die Spenderinnen und Spender der Krebsliga Schweiz.

Gemeinsam stark –Krebs

(be)trifft alle

Liebe Leserin, lieber Leser

«Ich bin für dich da.» Fünf einfache Wörter – und doch können sie in Momenten der Angst und Unsicherheit ungeheure Kraft spenden. Die Bernerin Katharina (49) aus unserer Titelgeschichte und Anna (37) aus Solothurn (Seite 19) haben genau das erlebt. Bei beiden kam die Brustkrebsdiagnose plötzlich, der Boden unter den Füssen war weg. Doch sie hatten Menschen an ihrer Seite – das hat sie getragen. Ihre Familien, die sie durch jeden Tiefpunkt begleiteten. Freundinnen und Freunde, die zuhörten, mitfühlten und einfach da waren.

Offen erzählen in dieser Ausgabe auch die Ehemänner und Katharinas beste Freundin, wie sie mit der Situation umgehen, wann die Hilflosigkeit überhandnimmt und welchen Rat sie für andere Angehörige haben.

Denn Krebs betrifft nie nur einen Menschen allein. Er trifft Paare, Familien, Freundeskreise und jedes Mal mitten ins Leben.

Der Oktober – ganz im Zeichen der Farbe Pink – erinnert uns daran, wie viele Menschen jedes Jahr mit dieser Diagnose konfrontiert werden: In der Schweiz erkranken jährlich etwa 6600 Frauen und 60 Männer an Brustkrebs. Für sie alle ist es entscheidend, dass sie auf ihr Umfeld zählen können.

Solidarität ist ein Zeichen von Stärke. Und sie beginnt oft ganz leise – mit einem offenen Ohr, einer helfenden Hand, einem ehrlichen Gespräch.

Lassen wir Menschen mit Krebs und ihre Nächsten nicht allein.

Herzlich,

Inhalt

Solidarität auf dem Eis: Promis sammeln für krebsbetroffene Menschen.

Aktuell 6

Früherkennung: Der Pink Cube ist wieder unterwegs.

8

Kinderwunsch nach Brustkrebs: Wie eine Forscherin Paare unterstützt.

Leben mit Krebs

10 Gemeinsam stark: Katharinas Brustkrebs prägt auch das Leben ihrer Nächsten.

Fokus

Prostatakrebs: Warum Männer zögern, über ihre Gesundheit zu sprechen. In Kürze

Testament-Ratgeber: Wie Sie schützen, was Ihnen lieb ist.

Rätsel

Gewinnen Sie einen von fünf BeldonaGutscheinen im Wert von je 200 Franken!

Persönlich

Meine Erfahrung mit Krebs: Anna und Mike gehen durch gute und schlechte Zeiten.

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Zusammenstehen für Menschen mit Brustkrebs

Jedes Jahr erkranken in der Schweiz über 6600 Menschen an Brustkrebs.

Eine Diagnose, die das Leben der Betroffenen erschüttert – und ebenso das ihrer Partnerinnen und Partner, Kinder, Freundinnen, Patenkinder und weiterer nahestehender Menschen. Im Brustkrebsmonat Oktober setzen wir gemeinsam ein Zeichen der Solidarität. Unser Ziel: möglichst viele Spenden für Brustkrebsbetroffene und ihre Nächsten zu sammeln. Denn: Mit Ihrer Spende ermöglichen Sie der Krebsliga, Betroffene und ihre Angehörigen persönlich zu beraten und sie im oft herausfordernden Alltag zu begleiten.

Auf der Landingpage finden Sie zudem wichtige Informationen zur Früherkennung und Prävention von Brustkrebs sowie berührende Porträts von Betroffenen.

Die Zahl

Jede

9. Frau

erkrankt in ihrem Leben an Brustkrebs. Jeder

8. Mann

erhält einmal die Diagnose Prostatakrebs.

Fast alle von uns kennen Menschen, die mit und nach Krebs leben. Im Oktober – dem Brustkrebsmonat – und im November – dem Monat für Prostatakrebs – setzen viele ein Zeichen der Solidarität. Sie tragen eine pinkfarbene oder eine blaue Schleife, um Betroffenen ihre Unterstützung zu zeigen.

Jetzt informieren und mithelfen: Alle Möglichkeiten, mitzumachen, finden Sie auf unserer neuen Landingpage: krebsliga.ch/brustkrebs

Broschüre

Brust krebs trifft uns alle! be

Krebs in der Familie: Wie sage ich’s meinem Kind?

Wenn die Mama oder der Papa an Krebs erkrankt, verändert sich das Leben der ganzen Familie. Plötzlich ist vieles anders. Es fehlt an Zeit, Energie und oft auch an Worten. Manche Eltern sprechen offen mit ihren Kindern über die Krankheit, andere haben Angst, sie damit zu überfordern. Viele sind unsicher, wie viel sie sagen sollen – und wie.

Die Broschüre «Wenn Eltern an Krebs erkranken» bietet betroffenen Müttern, Vätern und anderen Bezugspersonen praktische Anregungen und Orientierung: Wie kann ich mit meinem Kind über die Krankheit sprechen? Was könnte es fühlen, denken oder befürchten? Wie kann ich es in dieser Situation stärken?

Neben Gesprächstipps vermittelt die Broschüre ein besseres Verständnis für die kindliche Perspektive. Sie zeigt

auf, was Kinder jetzt brauchen und wie Erwachsene ihnen Halt geben können. Auch Lehrpersonen finden Hinweise, wie sie betroffene Kinder im Schulalltag unterstützen können. (spa)

Erfahren Sie mehr: krebsliga.ch/kinder

Wenn Eltern an Krebs erkranken

Peer-Plattform

«Expertin aus Erfahrung»: Eliane ist unser 100. Peer!

Mit Eliane heissen wir den 100. Peer auf der Plattform der Krebsliga willkommen. Sie steht symbolisch für all unsere Peers: Menschen, die ihre Krankheitserfahrung nutzen, um anderen beizustehen – offen, ehrenamtlich und mit Herzblut. Was im Oktober 2022 als kleines Projekt begann, ist stetig gewachsen. Unsere Peers wissen, wie es ist, mit einer schweren Diagnose zu leben. Sie haben Wege gefunden, mit der Krankheit umzugehen, sich Sorge zu tragen und wieder Hoffnung zu schöpfen. Dieses persönliche Erfahrungswissen geben sie weiter. Nicht als medizinische Fachpersonen, sondern als Expertinnen und Experten ihres eigenen Wegs. Das macht ihre Unterstützung besonders und wertvoll. So auch Eliane: Nach ihrer Diagnose

Akute lymphatische Leukämie entschied sie sich, ihre Geschichte zu teilen. Heute begleitet sie andere Betroffene und Angehörige. Ein herzliches Merci an Eliane und an alle Peers, die mit Offenheit, Einfühlungsvermögen und grossem Engagement ihre Zeit schenken. (dag)

Lesen Sie die Porträts unserer Peers: krebsliga.ch/peerplattform

Stars for Life

Das Zitat

«Meine Frau hat das grossartig gemacht. Sie hat die ganze Familie mit Zuversicht, Engagement und Tapferkeit mitgetragen. Dafür bin ich sehr dankbar. Zäme goht’s besser!»

Stefan Meierhans ist Preisüberwacher und der Ehemann von Béatrice Wertli. Die Mitte-Politikerin machte im Herbst 2024 ihre Brustkrebserkrankung öffentlich. Nach Chemotherapie und Operationen geht es ihr heute wieder gut. Ihr Mann begleitete sie fast an jede Chemotherapie-Sitzung.

Promis spielen Hockey und schenken Hoffnung

Seit 2010 verwandelt sich die Eishalle Düdingen Ende Jahr in einen Ort voller Emotionen, Energie und Solidarität. Am 23. November 2025 versammeln sich wieder ehemalige Eishockeygrössen und prominente Persönlichkeiten aus Sport, Musik und Kultur zum Benefizanlass «Stars for Life». Gemeinsam gehen sie für einen guten Zweck aufs Eis und sammeln für krebsbetroffene Menschen. Das Publikum darf sich auf ein hochkarätiges All-Star-Team mit unter anderem Philippe Furrer, Andrea Glauser oder Kevin Lötscher freuen. Auch die Schützin und Olympiasiegerin Chiara Leone wird sich aufs Eis wagen. Neben jeder Menge Eishockey gibt es eine Autogrammstunde und eine Trikot-Versteigerung. Was vor 15 Jahren als Dankeschön begann, ist heute eine Herzensveran -

staltung: Tobias Lehmann, ehemaliger Schütze und selbst Krebspatient, initiierte das erste Spiel nach seiner Krankheit. «Wie im Eishockey schafft man es auch im Kampf gegen die Krankheit nur gemeinsam.» Seither steht jedes «Stars for Life»-Spiel für Zusammenhalt und Lebensfreude –und für Solidarität mit krebsbetroffenen Menschen und ihre Angehörigen.

Alle Einnahmen des Benefizspiels gehen an die Krebsliga. (spa)

Wo: Eishalle Düdingen

Wann: Sonntag, 23. November 2025

Türöffnung: 15 Uhr, Spielbeginn: 16 Uhr

Wie viel: Eintritt Fr. 10.– (Kinder bis 16 Jahre gratis)

Nicht vor Ort? Unterstütze online: krebsliga.ch/stars-for-life

Der Pink Cube ist unterwegs

Ein leuchtend pinker Container rollt aktuell durch die Schweiz. Er thematisiert die Früherkennung von Brustkrebs ohne Tabus. Die Krebsliga unterstützt die Initiative als Schirmherrin, damit alle die gleiche Chance auf Früherkennung erhalten.

Text: Stefanie de Borba

«Ich spüre etwas Seltsames in meiner Brust – muss ich mir Sorgen machen?», fragt eine Besucherin des auffälligen Containers auf Rädern, der in Zürich auf dem Utoplatz steht, bevor er in weiteren Kantonen halten wird. Sie öffnet die Tür zum pinken Würfel, wo sie umgehend Beratung und Informationen durch eine Gynäkologin erhält.

Zugang zur Brustkrebsvorsorge verbessern Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen in der Schweiz. Jährlich erhalten rund 6600 Frauen und etwa 60 Männer diese Diagnose. Früh erkannt, sind die Heilungschancen hoch und die Behandlungen oft weniger belastend. Der Schlüssel dazu liegt in der Früherkennung. Doch in der Schweiz haben nicht alle denselben Zugang. Hier setzt die Initiative Pink Cube Test Your Breast an: ein Projekt, das Information, Beratung und gesundheitspolitisches Engagement vereint. Es bringt medizinisches Fachwissen, Patientenorganisationen, Unternehmen sowie politische Entscheidungsträgerinnen und -träger an einen Tisch – mit dem Ziel, Brustkrebs zu bekämpfen.

Konkrete Veränderungen anstossen

Seit vergangenem Jahr ist die Krebsliga zusammen mit der Organisation Europa Donna Schweiz offizielle Schirmherrin der Initiative. Für Krebsliga-CEO Mirjam Lämmle ein logischer Schritt: «Pink Cube ist eine Initiative, die nicht nur einen gerechten Zugang zu Früherkennungsuntersuchungen fordert, sondern konkrete Veränderungen anstösst wie Früherkennung für wirklich alle Frauen.»

Politische Entscheidungstragende erreichen

Die Zahlen sprechen für sich: Im vergangenen Jahr erreichte die Kampagne bereits über 2,7 Millionen Menschen, fast 500 Personen liessen sich im Pink Cube untersuchen – bei 34 von ihnen wurden mögliche Anzeichen

Besuchen Sie den Pink Cube

Auch dieses Jahr ist der Pink Cube wieder unterwegs, mit neuen Stationen, erweiterten Angeboten und zahlreichen Partnern. Der rollende Container steht von September bis Oktober an zwölf Aktionstagen jeweils von 11 bis 17 Uhr zentral in elf Städten und Gemeinden und öffnet die Tür zur niedrigschwelligen Gesundheitsförderung. Besuchende lernen, was Risikofaktoren sind und wann Früherkennung sinnvoll ist. Vor Ort führen Gynäkologinnen und Gynäkologen kostenlose Tastuntersuchungen und Beratungen durch.

Finden Sie den Pink Cube in Ihrer Nähe und kommen Sie vorbei. Der Besuch ist kostenlos, eine Anmeldung ist nicht nötig: pinkcube-testyourbreast.ch/roadshow

für Brustkrebs entdeckt. Gleichzeitig wurden in Kantonen ohne organisiertes Mammografie-Screening politische Gespräche geführt. Ein wichtiges Anliegen, denn für einen chancengleichen Zugang braucht es flächendeckende Programme zur Früherkennung. •

«Du musst nicht immer stark sein»

Hier eine Auswahl aktueller Fragen, die das KrebsInfoBeratungsteam erreichen.

1«Meine Mutter hat Brustkrebs. Ich (14) weiss nicht, wie ich damit umgehen soll.»

Es ist völlig verständlich, wenn du dich überfordert, traurig oder hilflos fühlst. Denn eine Krebsdiagnose verändert auch das Leben der Angehörigen tiefgreifend.

Wichtig ist: Niemand trägt Schuld an dieser Krankheit. Wenn du kannst, sprich offen mit deiner Mutter – über ihre Gefühle, aber auch über deine eigenen. Du musst nicht immer stark sein. Es ist in Ordnung, Unterstützung zu suchen, ob bei Freundinnen und Freunden, in der Familie oder bei einer Beratungsstelle.

Vielleicht gibt dir auch Wissen über die Krankheit Krebs Halt: Manchmal hilft es, besser zu verstehen, womit man es zu tun hat.

Weitere Informationen gibt es in dieser Broschüre: krebsliga.ch/familie

2«Ich bin traurig: Nach meiner Krebsdiagnose hat sich eine liebe Freundin von mir abgewandt. Wie kann ich emotional damit zurechtkommen?»

Leider erleben zwei von drei Krebsbetroffenen, dass sich Personen aus dem Freundeskreis oder der Familie plötzlich nicht mehr melden. Und nicht einmal sagen, warum. Dieses traurige Phänomen nennt sich Cancer Ghosting. Oft sind diese Leute überfordert. Sie haben Angst, etwas Falsches zu sagen, oder sie fühlen sich schuldig, weil es ihnen gut geht.

Es kann tröstlich sein, sich vorzustellen, dass sich diese Ghoster zurückziehen, weil sie mit ihren eigenen Ängsten kämpfen – und nicht, weil man ihnen gleichgültig ist. Die Trauer über den Verlust nimmt es allerdings nicht. Versuchen Sie, auf Ihre Freundin zuzugehen. Sagen Sie ihr, was ihr Wegbleiben auslöst, oder fragen Sie sie, warum sie sich zurückgezogen hat. Konzentrieren Sie sich aber gleichzeitig auf die Menschen, die noch da sind. Tauschen Sie sich mit Menschen aus, die Ähnliches durchgemacht haben: krebsliga.ch/peerplattform

3«Meine Frau musste sich nach Brustkrebs eine Brust entfernen lassen und hat nun Mühe, Nähe zuzulassen. Wie können wir wieder aufeinander zugehen?»

Viele Frauen sind nach einer Brustentfernung unsicher. Sie fühlen sich in ihrem Körper –trotz beispielsweise eines Brustimplantats – nicht mehr «zu Hause». Einige Frauen haben Schmerzen, sind in ihrer Bewegung eingeschränkt oder empfinden bei einer Berührung weniger. Versuchen Sie, Ihrer Frau geduldig, respektvoll und liebevoll zu begegnen. Sie muss nicht sofort körperliche Nähe zulassen. Oft beginnt Nähe mit Gesprächen, Zuhören und einfach Dasein. Zeigen Sie Ihrer Frau, dass Sie sie weiterhin lieben, auch wenn sich ihr Körper verändert hat. Geben Sie ihr Zeit. Manchmal hilft professionelle Unterstützung – zum Beispiel durch eine psychoonkologische Beratung oder eine Paartherapie. Auch KrebsInfo hilft weiter.

Kompetent, offen und empathisch: das Team KrebsInfo.

KrebsInfo

Haben Sie Fragen zu Krebs? Möchten Sie über Ihre Ängste oder Erfahrungen sprechen? Wir helfen Ihnen weiter:

Gratis-Telefon 0800 11 88 11

E-Mail krebsinfo@krebsliga.ch

Chat krebsliga.ch/cancerline

WhatsApp +41 31 38 99 240

«Kinderwunsch ist ein sehr emotionales

Thema – gerade nach einer Krebserkrankung»

In ihren Sprechstunden fliessen oft Tränen: Die Gynäkologin Dr. Isotta Martha Magaton berät Paare mit Kinderwunsch. Und sie begleitet auch Frauen mit einer BrustkrebsDiagnose.

Dr. Isotta Martha Magaton, weshalb setzen Sie sich als Gynäkologin und Co-Leiterin der KinderwunschSprechstunde für Frauen mit Brustkrebs ein und forschen dazu?

Dr. Isotta Martha Magaton: Brustkrebs ist die häufigste Krebsart bei Frauen. Er betrifft auch junge Frauen, die ihre Familienplanung noch nicht abgeschlossen haben. Eine herausfordernde Situation in der Sprechstunde. Diese Frauen müssen fachlich gut und einfühlsam beraten werden. Dank der Forschung können wir den meisten von ihnen heute mehrere Möglichkeiten zur Erfüllung ihres Kinderwunschs anbieten. Das ist ein wenig Licht am Anfang des Tunnels!

Warum haben es Frauen nach einer Brustkrebserkrankung schwerer, schwanger zu werden?

Die grössten Schwierigkeiten für eine Schwangerschaft haben Frauen tatsächlich nach Krebs. Einerseits kann die Dauer der Therapien, insbesondere bei Brustkrebs, sehr lang sein und somit die reproduktive Phase kürzen. Andererseits kann eine Chemotherapie die Fruchtbarkeit deutlich beeinträchtigen.

Es gibt aber die Möglichkeit, vor einer Krebstherapie Eizellen entnehmen zu lassen.

Genau. Hat die Frau vor der Chemotherapie genug Eizellen eingefroren, können diese aufgetaut, befruchtet und eingesetzt werden. Die Chancen auf eine gesunde Schwangerschaft sind gut. In anderen Fällen kann die Situation komplexer sein.

Das Risiko einer Fehlgeburt ist meistens nicht erhöht. Mögliche Komplikationen während Schwangerschaft und Wochenbett erfordern jedoch eine intensivere Beobachtung.

Unterstützung

«Oncofertility»: Forschungsprojekt dank Spenden

Dr. Isotta Martha Magaton, Gynäkologin und Co-Leiterin Kinderwunsch-Sprechstunde, Universitätsklinik für Frauenheilkunde, Inselspital Bern

«Ich untersuchte in meinem Forschungsprojekt die Sicherheit künstlicher Befruchtungen bei Frauen mit hohem Brustkrebsrisiko, da diese eine Genmutation tragen. Diese Frauen entwickeln oft schon in jungen Jahren Brustkrebs. Im letzten Jahr beschäftigte ich mich im Projekt ‹Oncofertility›, das die Krebsliga Schweiz unterstützte, mit diesen Fällen. Ich analysierte Daten einer grossen internationalen Frauengruppe. Meine Ergebnisse zeigen: Künstliche Befruchtungen sind sicher und verschlechtern die Krebsprognose nicht. Frauen, die durch eine Krebstherapie unfruchtbar wurden, können Kinderwunsch-Behandlungen nutzen. Diese Erkenntnisse sind wertvoll und entlasten die Betroffenen. Ich danke der Krebsliga sowie allen Spenderinnen und Spendern, die meine Forschung ermöglichten.»

Ist das Thema Kinderwunsch generell immer noch ein Tabu?

Der Kinderwunsch ist ein sehr emotionales und persönliches Thema – gerade nach einer Krebserkrankung, bei der auch eine Angstkomponente dazukommen kann. Ja, es ist auch immer noch ein Tabuthema. Zu viele Paare mit unerfülltem Kinderwunsch leiden immer noch allein. Wir unterstützen Frauen dabei, offen mit ihren Vertrauten zu sprechen. Das kann sehr erleichtern.

Und was erleben Sie in Ihren Sprechstunden, wenn eine Frau gerade die Diagnose Brustkrebs erhalten hat?

Für viele Frauen mit Brustkrebs ist eine mögliche Unfruchtbarkeit nach der Therapie schwer zu verarbeiten. Es löst häufig Tränen aus. Wenn ich ihnen aber erkläre, dass die Forschung Lösungen bietet, erlebe ich auch eine gewisse Erleichterung. Ich habe gelernt, einen gewissen emotionalen Abstand zu halten, um besser beraten zu können, auch wenn das nicht immer einfach ist.

Sollten junge Frauen noch besser über Unfruchtbarkeit vor einer Krebstherapie aufgeklärt werden?

Wir haben den Anspruch, junge Frauen nach einer Krebsdiagnose zeitnah und kompetent zu ihrer Fruchtbarkeit

«Dank der Forschung können wir den meisten Frauen mit Brustkrebs mehrere Möglichkeiten zur Erfüllung ihres Kinderwunschs anbieten.»

Dr. Isotta Martha Magaton

zu beraten. Damit die Krebstherapie rasch beginnen kann, müssen sich die Patientinnen schnell entscheiden. Um Eizellen aus dem Eierstock zu entnehmen und einzufrieren, stimulieren wir diese vorher etwa zehn Tage lang. Dieses Zeitfenster stimmen wir mit der Onkologie ab. National und international bedarf das Thema «Fertilität nach Krebs» immer noch der Aufklärung und der Awareness. Deshalb liegt es mir am Herzen, über das Thema zu forschen und Frauen mit Brustkrebs in dieser belastenden Situation zwischen Angst und Hoffen zu unterstützen. •

Weitere unterstützte Forschungsprojekte: krebsliga.ch/forschung

Für viele Frauen mit Brustkrebs ist eine mögliche Unfruchtbarkeit nach der Therapie schwer zu verarbeiten.

«Brändi Dog» gegen die Angst

Eine Teddybärin auf dem Sofa, ein Codewort für Rückzug und eine Familie, die beim Spielen am Küchentisch über Sorgen spricht – Katharinas Brustkrebs prägt auch das Leben ihrer Nächsten.

Text: Pia Schüpbach, Fotos: Sophie Frei

Lotta sitzt auf dem Sofa. Die Bärin lässt sich knuddeln, aber auch kneifen oder in die Ecke werfen. «Das war bisher aber nicht oft nötig», sagt Katharina (49) und lacht. Lotta begleitet ihre Familie seit sieben Jahren. Damals sagen sie und ihr Mann Marc ihren Buben, dass sie Brustkrebs hat.

Beim Überbringen der schlimmen Nachricht hilft Katharinas Beruf. Die Kindergärtnerin hat eine Weiterbildung als Kunst- und Ausdruckstherapeutin gemacht. «Ich hätte nie gedacht, dass ich das Gelernte nun für meine Familie brauche.» Wichtig ist ihr, dass Nico und Kian sich sicher fühlen in dieser unsicheren Zeit.

Betroffene unter sich: Franziska und Katharina verbindet unterdessen mehr als die geteilte Erfahrung mit Krebs. Die Freundinnen wohnen im gleichen Dorf im Berner Mittelland.

Lotta als Trösterli

«Ich dachte zuerst, jetzt stirbt Mama», erinnert sich Kian (14). Nico (16) wusste, was Krebs bedeutet – sein Grossvater war bereits daran erkrankt. Er hat die Krankheit bewusster miterlebt als sein jüngerer Bruder. «Es hat mir Hoffnung gemacht, dass man dank Chemotherapie bei meiner Mama etwas tun kann.» In dieser Zeit verbringt Lotta die eine oder andere Nacht als Trösterli im Bett der Jungs.

Für Katharina ist die Diagnose zunächst auch eine Erleichterung. Endlich erklärt sich ihre anhaltende Müdigkeit. Doch dann kommen die Sorgen: «Ich hatte solche Angst, dass ich nicht lange genug für meine Kinder da sein kann.» Die damals 42-jährige Bernerin verliert das Vertrauen ins Leben. Sie, die Macherin, plötzlich zum Aushalten gezwungen?

Katharina findet vor allem Halt bei ihrem Mann Marc (siehe Interview). Und bei Franziska, einer Bekannten, die selbst Brustkrebs hatte. «Mit ihr konnte ich auch über die Angst vor dem Sterben reden», sagt Katharina. Das hilft ihr beim Verarbeiten, gleichzeitig kann sie so ihre Familie schützen. Für Franziska ist der Austausch ebenso wertvoll: «Schon während meiner Krankheit traute sich Katharina, Fragen zu stellen – oder hielt einfach mit mir aus, was war», erinnert sie sich. Heute verbindet die beiden eine tiefe Freundschaft.

«Ligretto» als Türöffner

Zahlreiche Karten und Glücksbringer schmücken die eine Wand im Esszimmer – kleine Zeichen, die Katharina Mut schenken sollen. Oft sitzt die Familie am Holztisch vor der zitronengelben Küche und spielt. «Das mochte ich früher nicht besonders», sagt Katharina. Doch sie merkt: Während des Spielens spricht Nico über seine Sorgen.

Von Peer zu Peer

Der Austausch mit Franziska, die das Gleiche durchgemacht hat, hat Katharina viel Kraft gegeben. So viel, dass sie sich nun selbst bei der Krebsliga als Peer für andere Betroffene und ihre Angehörigen engagiert.

krebsliga.ch/peerplattform

Die Bernerin Katharina bezeichnet sich als Macherin – doch sie musste lernen, sich öfter und bewusst Pausen zu gönnen.

«Brändi Dog» oder «Ligretto» gegen die Angst. So wächst die Zahl der Spielabende genauso wie Katharinas Freude an Gesellschaftsspielen.

Nach zehn Monaten ist die Therapie vorbei, der Krebs weg. Doch die Erschöpfung bleibt. Manchmal leitet Katharina ihre Jungs vom Sofa aus beim Kochen an – mit Lotta im Arm. Auch Katze Shyra gesellt sich oft dazu. Nico spürt, dass er seiner Mutter am meisten helfen kann, indem er ihr etwas abnimmt. Ein gutes Gefühl: «Beim Kochen konnte ich aktiv etwas tun.» Beide Jungs kümmern sich einmal pro Woche ums Znacht.

Mit Marc entwickelt Katharina ein Codewort: «Schnäggehuus». Wenn sie Ruhe braucht, zieht sie sich ins Schneckenhaus zurück – oder Marc fragt, ob sie eine Pause darin braucht. Wegen ihrer Fatigue muss sie ihre frühere Arbeit als Teamleiterin in einem Pflegeheim aufgeben. Nun arbeitet sie im angestammten Beruf als Kindergärtnerin stundenweise in der Tagesschule.

Betroffene und Angehörige Krebs bleibt allgegenwärtig. 2023 erfährt Katharinas Zwillingsschwester Franziska, dass ihr Hirntumor zurückgekehrt ist. Katharina kümmert sich um ihre Schwester –trotz Fatigue, Familie und Arbeit. «Meine Schwester ist ganz anders mit ihrer Erkrankung umgegangen als ich. Sie hat vieles mit sich selbst ausgemacht», erzählt Katharina. In den letzten Monaten bis zu ihrem Tod im März 2025 ist Katharina intensiv für sie da.

Wie ein Schatten liegt der Krebs über Katharinas Familie. Er nimmt ihren Vater, ihren Schwiegervater, ihre Schwester. Als wären diese Verluste nicht tragisch genug, spürt Katharina Anfang Jahr erneut einen Knoten in ihrer Brust. Tatsächlich: ein Rezidiv.

Interview mit Marc

«Oft fühlte ich mich als hilfloser Begleiter»

Marc, du bist Katharinas Ehemann. Wie hast du deine Rolle während ihrer Krankheit erlebt?

Marc: Mal war ich Prellbock, mal Motivator – oft einfach ein hilfloser Begleiter. Ich packe gerne an, aber hier konnte ich häufig einfach nur da sein. Das war manchmal kaum auszuhalten.

Was war besonders schwer?

Die Unsicherheit des Verlaufs, das Gefühl, nichts tun zu können. Und wenn doch, dann vielleicht das Falsche oder zu spät.

Wo hast du Kraft geschöpft?

Ablenkung fand ich bei der Arbeit und im Sport. Kraft gaben mir vor allem unsere Jungs, welche die Dinge nicht nur dauernd schwernahmen.

Und natürlich die guten Momente mit Katharina. Wie hat sich dein Leben verändert?

Ich lebe heute achtsamer. Es muss nicht alles immer schneller, weiter, höher sein. Gemeinsame Zeit und bewusstes Geniessen sind wichtiger geworden. Ich bin rücksichtsvoller und mir der Vergänglichkeit bewusster. Und ich bin sehr dankbar, dass Katharina noch bei uns ist.

Welche Momente haben dich besonders geprägt?

Als Katharina mir die Diagnose am Telefon mitteilte, wurde ich aus der Bahn geworfen: Verlustängste, Hilflosigkeit, Schmerz – alles auf einmal. Sie zu verlieren, war noch nie so real. Besonders berührt hat mich ihre Stärke: Für unsere Jungs hat sie immer wieder die letzten Energiereserven hervorgeholt. Überwältigend war die Unterstützung aus dem Umfeld. Katharina führte eine Liste, wer Hilfe angeboten hatte – und bat gezielt darum. Es war immer jemand da. Alle hielten Wort.

Wie sah ein guter Tag inmitten der Krankheit aus?

Wenn Katharina ausreichend Energie für ein Spiel oder Gespräch hatte, war es ein guter Tag. Zum Glück waren diese nicht selten. Die anderen Tage habe ich mittlerweile fast vergessen.

Was kannst du anderen Angehörigen mitgeben? Sprecht offen darüber, was euch bewegt. Sucht Menschen, die zuhören. Geteiltes Leid ist halbes Leid. Nehmt Hilfe an. Viele Mitmenschen hören gerne zu und tragen mit. Das hilft enorm. (spa)

Lotta – die Trostspenderin. Sie lässt sich knuddeln, streicheln, hält aber auch ein Kneifen aus.

Früher spielte Katharina nicht gerne. Heute geniesst sie die «Brändi Dog»-Spielabende mit ihrer Familie umso mehr.

«Diesmal fühlte ich mich weniger ausgeliefert.» Kurz fällt sie in ein Loch, dann spürt sie: «Ich kann auf eine innere Kraftquelle zugreifen.» Das merken auch Marc und die Kinder. Kian sagt: «Ich glaube an das Gute, das hat ja beim ersten Mal auch funktioniert.» Und: «Ich versuche, Mama zu entlasten, indem ich selbstständiger bin.» Nico hilft noch mehr im Haushalt. Ämtli wie den Boden aufnehmen hat er wegen Katharinas Fatigue ohnehin schon übernommen. «Ich wusste, dass es anders war als bei meiner Tante, und war froh, dass man den Tumor rausnehmen konnte», sagt Nico. Katharina lässt sich eine Brust entfernen und übersteht drei Monate Chemotherapie. Diesmal bleibt Lotta meistens auf dem Sofa. Die Familie spielt regelmässig, und am Sonntagabend gibt es ein neues Ritual: Alle sagen, wie es ihnen geht. «Es ist fast wie eine neue Sprache lernen», sagt Katharina. «Heute finden die Jungs Worte für ihre Gefühle.» Das Ritual gibt Halt. «Und wir lernen auch, auszuhalten, wenn es jemandem schlecht geht.»

Auftanken in der Natur

Wenn Katharina genug Energie hat, spaziert sie gerne auf einen Hügel im Berner Mittelland oder irgendwo zu einem See. Sie holt sich Wärme bei ihrer Mutter, ihren beiden Brüdern, bei Freundinnen und Freunden oder bei der riesigen Eiche im nahen Wäldli. «Mich an diesen Baum zu lehnen, das gibt mir Kraft.»

In einer Chatgruppe gibt sie ab und zu Updates, wie es ihr geht. Oder sie fragt auch mal, ob jemand sie besuchen möchte. Denn einige Freundinnen sagen heute: «Diesmal wollen wir mehr für dich da sein.» Darüber freut sich

«Ich hatte solche Angst, dass ich nicht lange genug für meine Kinder da sein kann.»

Katharina, Betroffene

Katharina. Bei der zweiten Diagnose geht sie noch aktiver mit ihrer Krankheit um. «Ich will in keine Opferhaltung fallen.»

Was sie in schweren Tagen gelernt hat, gibt sie als Trauerbegleiterin gerne weiter. Zusammen mit einer Kollegin führt sie ein Trauercafé. «Als mein Vater starb, habe ich nicht geweint. Manche fragten: Bist du überhaupt traurig?» Das fand sie spannend und sie realisierte: Nicht alle zeigen ihre Trauer gleich. Die Themen Trauer, Tod, Sterben bewegen sie. «Beim Sterben fällt die Fassade.»

Doch so resilient sie ist: Die Verluste und der Krebs haben Katharina verändert. «Ich bin ernster geworden. Manchmal fehlt mir das Leichte. Einfach mal machen, ohne an die Folgen zu denken.» Noch nimmt die Krankheit viel Raum ein. Nach der Chemo steht eine zweite Brust-OP an. Marc, Nico, Kian, Franziska, Freundinnen und Freunde sowie die Familie – sie alle sind für Katharina da. Und umgekehrt genauso. Noch wird die Macherin viele Pausen brauchen. Noch wird sie oft auf dem Sofa liegen. Zum Glück ist da auch Lotta – die Teddybärin, die immer bereit ist. •

Prostatakrebs – die unsichtbare Gefahr

Rund 7800 Männer erhalten in der Schweiz die Diagnose Prostatakrebs. Das Fehlen eines systematischen Früherkennungsprogramms erschwert es, die Krankheit rechtzeitig zu erkennen. Aurelius Omlin, Medizinischer Onkologe Hirslanden Kliniken Zürich, über Früherkennung und warum Männer zögern, über ihre Gesundheit zu sprechen.

Interview: Joëlle Beeler

Dr. Aurelius Omlin, warum gibt es für Prostatakrebs kein vergleichbares Früherkennungsprogramm wie bei Brustkrebs?

Dr. Aurelius Omlin: Früher wurden grosse Studien durchgeführt, um den Nutzen der Früherkennung bei Prostatakrebs über den PSA-Wert zu prüfen. Das Prostataspezifische Antigen (PSA) ist ein Blutwert, der Aufschluss über die Aktivität der Prostata geben kann. Bei erhöhtem Wert folgte meist eine Biopsie – oft ohne Krebsbefund, da auch gutartige Prostatavergrösserungen oder Infektionen diesen PSA-Wert erhöhen können. Das führte zu vielen unnötigen Abklärungen und teilweise zu Überdiagnosen. Zwar zeigte sich, dass Früherkennung die Sterblichkeit senken kann, dennoch empfahlen die meisten Länder kein systematisches Programm.

Heute ist die Forschung einen Schritt weiter: Mit moderner MRI-Diagnostik lässt sich bei erhöhtem PSA-Wert die Prostata genau darstellen und auffällige Stellen können gezielt biopsiert werden. Die Europäische Union hat das Thema der Früherkennung deshalb neu aufgegriffen und testet aktuell entsprechende Programme – auch in der Schweiz sind solche Initiativen geplant.

Haben es Frauen hier tatsächlich besser als Männer?

In der Schweiz bieten viele Kantone strukturierte Brustkrebs-Früherkennungsprogramme an, jedoch nicht flächendeckend. Aus medizinischer Sicht sind solche organisierten Programme deutlich wirksamer und verlässlicher als individuelle, unkoordinierte Vorsorgeuntersuchungen.

Was empfehlen Sie Männern zur Vorsorge?

Grundlage der Vorsorge ist ein Gespräch über Nutzen und Risiken des Screenings. Eine Untersuchung wird insbesondere für Männer mit erhöhtem Risiko empfohlen:

• alle Männer ab 50 Jahren

• Männer ab 45 Jahren bei familiärer Vorbelastung (z. B. Prostata-, Brust- oder Eierstockkrebs)

• Männer ab 45 Jahren mit afrikanischer Herkunft

• Männer ab 40 Jahren bei genetischer Vorbelastung (BRCA-Mutation)

Neuere Studien zeigen, dass das Abtasten der Prostata in der Vorsorge kaum zusätzlichen Nutzen bringt. Bei erhöhtem PSA-Wert folgen weitere Abklärungen, z. B mit einem Risikorechner (unter Einbezug von PSA, Alter, Familiengeschichte, Prostatagrösse und so weiter). Je nach Risiko wird ein MRI empfohlen und bei auffälligen Befunden eine gezielte Biopsie.

Warum tun sich Männer oft schwerer als Frauen, über Gesundheitsthemen zu sprechen?

Viele Faktoren spielen hier eine Rolle. Junge Frauen sind bereits viel früher mit Gesundheitsthemen konfrontiert. Zum Beispiel bei der Schwangerschaftsverhütung oder auch bei der Krebsvorsorge mit dem Gebärmutterhalsabstrich. Dies fehlt aktuell für junge Männer und der Einstieg in die Krebsvorsorge geschieht oft erst ab dem 50. Lebensjahr (Prostatakrebs- oder Darmkrebsvorsorge).

In meiner Prostatakrebs-Sprechstunde empfehle ich allen Männern, die Brüder und/oder Söhne haben, dass sie mit ihnen das Thema besprechen und sie sensibilisieren.

Zum Beispiel, dass sie aufgrund der familiären Belastung schon ab dem 45. Lebensjahr mit der Früherkennung beginnen sollten.

PD Dr. med. Aurelius Omlin ist Medizinischer Onkologe am Onkozentrum Zürich, Partnerarzt der Hirslanden Kliniken Zürich und Chairman des Uroonkologischen Zentrums Hirslanden Zürich. Seit 2018 ist er beim Beratungsdienst KrebsInfo der Krebsliga Experte für Prostatakrebs. Zudem ist er der Fachbeirat für sämtliche Fragen zu Prostatakrebs.

Vorsorge ist entscheidend: Oft hadern Betroffene damit, dass niemand mit ihnen über Früherkennung gesprochen hat.

Die Krebsliga arbeitet schon lange mit Ihnen als Experten zusammen und schätzt die Zusammenarbeit sehr. Sie scheinen einen guten Draht zu Ihren Patienten zu haben. Warum ist das wichtig?

In der Onkologie betreuen wir Krebspatienten häufig über lange Zeit und erleben zusammen Momente der Erleichterung, wenn die Krankheit auf die Behandlung gut anspricht oder wenn der Krebs nicht zurückkehrt. Aber es gibt auch Momente der Unsicherheit und Angst: wenn neue Befunde auftauchen oder die Krankheit fortschreitet. Bildlich gesprochen sehe ich meine Rolle als Bergführer, der den Patienten und die Angehörigen auf einem schwierigen Weg führt und versucht, ihnen Sicherheit zu vermitteln.

Welche Rolle haben dabei die Angehörigen oder das Umfeld?

Der Einbezug der Angehörigen ist sehr wichtig und ich schätze es, wenn sie zu den Konsultationen mitkommen. Denn mir ist bewusst, dass sie sich im Hintergrund auch ihre Gedanken und Überlegungen machen. Oft ist es einfacher, wenn die Partnerin oder der Partner die Informationen direkt im Gespräch hören.

Kann die Unterstützung durch das Umfeld den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen?

Die Strategie, wie eine betroffene Person mit einer Krebserkrankung umgeht, ist sehr individuell und es gibt wahr scheinlich keinen richtigen oder falschen Weg. Da ich in meiner uroonkologischen Sprechstunde sehr viele Männer mit Prostatakrebs betreue, gibt es ab und zu die Situation, dass sich die Partnerin oder der Partner meldet. Dies, weil die betroffene Person sich nicht getraut oder wegen belastender Symptome keine Energie hat, sich selbst zu melden. Solche Momente sind wichtig zu erkennen und aufzugreifen im Gespräch.

Was wünschen Sie Ihren Patienten für die Zukunft in Bezug auf die Krebsfrüherkennung?

Als Onkologe habe ich keinen neutralen Blick auf die Früherkennung, da in meiner Sprechstunde sehr viele Männer mit Prostatakrebs sind, bei denen keine Früherkennung durchgeführt wurde und deshalb die Krankheit erst entdeckt wurde, als sie bereits fortgeschritten war. Nicht selten hadern solche Betroffene mit der Tatsache, dass niemand mit ihnen über die Früherkennung gesprochen hat. Ich wünsche mir hier in Zukunft, dass die Gesundheitsthemen und insbesondere Themen der Männergesundheit mehr und transparenter kommuniziert werden. Die Frauen sind in dieser Hinsicht, sei es bei der Brustkrebsvorsorge, aber auch bei anderen Gesundheitsthemen, vorbildlich. •

Ihre

Kostenloses Webinar

Fragen rund um Prostatakrebs

Was sind frühe Warnzeichen von Prostatakrebs? Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es? Im kostenlosen Webinar der Krebsliga am 27. November 2025 um 17 Uhr beantwortet PD Dr. med. Aurelius Omlin alle Fragen von Betroffenen und Angehörigen. Zudem wird ein Betroffener über seine Erfahrungen mit Prostatakrebs sprechen.

Anmeldung jetzt: krebsliga.ch/webinare

Kuh-le Aktion

Nach «Miss Pink» folgt «Mister MUHstache»!

In den letzten zwei Jahren setzte die pinke Holzkuh «Miss Pink» ein starkes Zeichen im Kampf gegen Brustkrebs – jetzt sind die Männer dran. Im November verkauft Trauffer Switzerland gemeinsam mit der Krebsliga eine limitierte Edition des Holz stiers «Mister MUHstache».

Mit Schnauz, blauweisser Schleife und Haltung macht er auf ein Thema aufmerksam, über das noch zu wenig gesprochen wird: Prostatakrebs. Dabei ist Früherken nung entscheidend retten. Krebs betrifft uns alle –deshalb ist es der Familie Trauffer

und allen Mitarbeitenden ein Herzensanliegen, mit dem Stier aus Holz mehr als nur ein Lächeln zu schenken.

Von jedem verkauften «Mister MUHstache» gehen 80 Prozent des Verkaufsbetrags an die Krebsliga. Gemeinsam bringen wir das Thema ins Rollen und zeigen Schnauz für die gute Sache. Holen Sie sich jetzt den blau gefleckten Holzhelden – für sich, für einen lieben Menschen, für eine starke Sache. (PD/dag) trauffer.ch

Im Prostatakrebsmonat gibt es eine limitierte Version des blauen Holzstiers.

Merci!
«Ich spende, weil ich mein Glück weitergeben will»

Urs Wobmann, was war der Auslöser für Ihre erste Spende an die Krebsliga?

Urs Wobmann: Ich hatte ein Mantelzell-Lymphom und bin seit sechs Jahren symptomfrei. Ich hatte riesengrosses Glück und das wollte ich weitergeben.

Nun spenden Sie seit vielen Jahren – ein herzliches Merci dafür. Warum?

Weil ich Menschen gerne mag und vor allem Kindern eine Chance geben möchte. Ich werde 70 Jahre jung und hatte und habe ein interessantes Leben. Aber die Kids haben alles noch vor sich.

Wie hat die Krebsliga Sie während Ihrer Krankheit unterstützt?

Ich hatte Gespräche mit der Krebsliga Zürich, denn nach zwei Stammzelltransplantationen litt

ich unter einer Posttraumatischen Belastungsstörung und einer Fatigue. Leider konnte ich nur noch 20 Prozent arbeiten. Die Krebsliga Zürich half mir beim Beantragen einer IV-Rente. Allein hätte ich mich nie getraut, diese zu beantragen.

Wie geht es Ihnen heute? Das Leben begann erneut nach meiner Erkrankung. Heute bin ich wieder kreativ, male, illustriere und schreibe Bücher. Meine restlichen Lebensjahre sehe ich als Aufgabe, Krebsbetroffenen damit eine kleine Freude zu bereiten. Ich möchte auch zeigen: Die Diagnose Krebs bedeutet nicht das Ende, sie kann auch ein Anfang sein. Ich wünsche allen Betroffenen nur das Allerbeste, Mut und unendliche Zuversicht. (spa)

Die Krebsliga unterstützen: krebsliga.ch/spenden

Neue Selbsthilfegruppe

Mutmacher-Treffen bei erblichem Brustkrebs oder Eierstockkrebs

Seit Mai trifft sich in St. Gallen die Selbsthilfegruppe FamEredita. Immer am zweiten Mittwoch im Monat teilen Menschen mit genetischem Risiko für Brustkrebs oder Eierstockkrebs ihre Erfahrungen. Der Austausch findet in einem geschützten Rahmen statt und will das Verständnis und die Verbundenheit mit Gleichgesinnten fördern. Gegründet wurde die Gruppe aus persönlicher Betroffenheit und dem Wunsch, anderen Mut zu machen. Das Angebot wird von der Krebsliga Ostschweiz unterstützt. (jbe)

Selbsthilfegruppe für Menschen mit genetischem (Risiko für) Brust- und Eierstockkrebs

Nächstes Treffen FamEredita: 8. Oktober 2025 um 18 Uhr.

Infos: instagram.com/fameredita

Erbschaften und Legate

Schützen Sie, was Ihnen lieb ist

Viele glauben, dass Ehepaare automatisch alles voneinander erben. Doch das stimmt nicht. Wenn ein Ehepaar keine Kinder hat und nichts geregelt ist, erbt die überlebende Person unter Umständen nur drei Viertel. Der eine Viertel geht an die Familie des oder der Verstorbenen – oft sind das die Geschwister.

Das kann zu grossen finanziellen Belastungen führen, besonders wenn das gemeinsame Zuhause betroffen ist und nicht genug Geld vorhanden ist, um die Geschwister auszubezahlen.

Die gute Nachricht: Mit einem einfachen Testament lässt sich vorsorgen. Wer seine Partnerin oder seinen Partner absichern möchte, kann sie oder ihn als Alleinerbin oder Alleinerben einsetzen. Eltern oder Geschwister haben in diesem Fall keinen Anspruch. Sorgen Sie frühzeitig vor. Ein handgeschriebenes Testament genügt und schafft Sicherheit in einer schweren Zeit. (mda)

Praktische Vorlagen und Tipps finden Sie im Testament-Ratgeber der Krebsliga Schweiz: krebsliga.ch/erbschaften

Agenda

Die regionalen und kantonalen Krebsligen organisieren regelmässig Kurse, Treffen, Workshops und Veranstaltungen für Krebsbetroffene und ihre Angehörigen. Diese Angebote in Ihrer Region ermöglichen es Ihnen und Ihren Liebsten, durchzuatmen, Unterstützung zu finden und sich auszutauschen. Schauen Sie vorbei, machen Sie mit und kehren Sie danach gestärkt in Ihren Alltag zurück. Wir freuen uns auf Sie!

Zu den Kursen und Veranstaltungen: krebsliga.ch/agenda

Infoveranstaltung: Meditation – ein Einblick

Meditation während einer Krebserkrankung kann helfen, eine Therapie besser zu bewältigen und das Wohlbefinden zu steigern. Dr. med. Regula Rickenbach (Kinder- & Jugendmedizin FMH, FA AkupunkturTCM [ASA]) gibt einen Einblick ins Meditieren – mit etwas theoretischem Hintergrund sowie Anleitungen und praktischem Üben von Kurzmeditationen für zu Hause.

Datum: 2. Dezember 2025, 18 Uhr

Ort:

Spital Muri AG

Informationen und Anmeldung: aargau.krebsliga.ch

Kontakt:

Das Lösungswort

Gemeinsam hinschauen: Gewinnen Sie einen von fünf Beldona-Gutscheinen im Wert von je 200 Franken!

Nach einer Brustkrebsdiagnose verändert sich vieles –auch die Suche nach der passenden Wäsche. Beldona bietet seit über 70 Jahren passende Lingerie für Frauen in jeder Lebensphase an. Mit Feingefühl und persönlicher Beratung unterstützt Beldona Frauen auf ihrem Weg –auch während oder nach einer Brustkrebserkrankung. Verändert sich der Körper durch Operationen, Therapien oder Hormone, sind Standardlösungen oft unzureichend. Beldona erfüllt diese Bedürfnisse mit einem speziellen Sortiment: weiche, bügellose Lingerie, funktionale Prothesen-BHs sowie bequeme Homewear und Bademode. Im eigenen Nähatelier lassen sich BHs und Träger ändern. Damit die Wäsche nicht nur passt, sondern Halt gibt –körperlich wie emotional.

beldona.com/gemeinsam-gegen-brustkrebs

So nehmen Sie teil

Online: krebsliga.ch/loesungswort – oder mit einer Postkarte: Senden Sie das Lösungswort, Ihren Namen und Ihre Anschrift an folgende Adresse: Krebsliga Schweiz, Effingerstrasse 40, Postfach, 3001 Bern. Einsendeschluss ist der 24. Oktober 2025. Viel Glück!

Die Gewinnerinnen und Gewinner der Juli-Ausgabe 2025, Lösungswort: SONNE

Hier geht’s zum Rätsel:

Beatrice Schmucki, 8640 Rapperswil SG – Margaretha Vokinger, 3047 Bremgarten – Ursula Poffet, 3185 Schmitten – Margrit Müller, 7270 Davos Platz –Vreni Kaufmann, 3818 Grindelwald – Josef Hardegger, 1026 Denges VD – Monique Blaser, 2300 La Chaux-de-Fonds – Rita Galli, 2608 Courtelary –Katharina Haldimann, 2336 Les Bois – Madeleine Inglin-Burnens, 8853 Lachen – Janine Hurt, 8404 Winterthur – Michèle Rihm-Albert, 4102 Binningen BL –Elisabeth Heeb, 8852 Altendorf – Mario Truffer, 3985 Münster VS – Urs Kroha, 8500 Frauenfeld

Meine Erfahrung mit Krebs

Trotz Annas Krebs sind sie (37) und Mike (40) viel mehr als Patientin und Pflegender. Doch ihr Leben ist ein Auf und Ab.

Aufgezeichnet von Pia Schüpbach

Anna: «Mike und ich hatten nie ein normales Leben zusammen. Er hat mich mit Krebs kennengelernt. Seitdem fahren wir zusammen Achterbahn und können nicht aussteigen. Es gibt wunderschöne Tage, aber die Angst fährt mit: Wann wird’s schlimmer? Wir versuchen, Paar zu bleiben, nicht nur Patientin und Unterstützer. An schweren Tagen spielt Mike Gitarre für mich oder bittet Freunde um Hilfe. So haben mir alle eine Videobotschaft zum Geburtstag geschickt.

Meine Familie steht mir nahe. Beso nders Erlebnisse mit meinem Göttibuben Paul (4) geben mir Kraft. Kürzlich hat er sich mit meiner Hilfe zum ersten Mal ganz ins Wasser getraut – das war grossartig. Beim Zusammensein will ich dem Thema Krebs nicht zu viel Raum geben. Das führt dazu, dass ich mich oft einsam fühle.

Zusammen mit einer Freundin habe ich den Verein Metastasierter Brustkrebs Schweiz gegründet. Dort fühle ich mich verstanden und kann über alles reden. Das tut mir gut. Auch unsere Projekte geben mir Halt.

Ich wünsche mir von meinem Umfeld, dass es für Mike und mich da ist. Es wäre schön, wenn die Menschen besser mit schweren Themen umge-

hen. Ich brauche keine Genesungswünsche oder Wundergeschichten. Ich will, dass mein Umfeld akzeptiert, dass das Leben nicht unendlich ist und wir gemeinsam Erinnerungen sammeln können.

An meinem Geburtstag war ich morgens tieftraurig: Wie viele Geburtstage bleiben mir noch? Doch ich habe mich aufgerafft, Mike und ich gingen an die Aare. Dann kam ein Gewitter. Wir rannten zum Auto –kurz danach hat der Wind einen Baum umgeweht. Es kann so schnell gehen. Wir alle werden sterben. Weil mein Krebs unheilbar ist, habe ich zwar die Unbeschwertheit verloren. Aber ich habe immer noch viele Pläne und Träume.»

Mike: «Manchmal stösst Anna mich weg. Sie fühlt sich schuldig, weil ich irgendwann ohne sie zurückbleiben werde. Da habe ich ihr ein Lied geschrieben: ‹Auch wenn du mich wegstösst, ich bleibe da›. Das habe ich ihr an unserer Hochzeit auch

versprochen: in guten wie in schlechten Zeiten.

Einfach ist es nicht. Ich möchte für Anna stark sein, versuche immer positiv zu bleiben und sie an dunklen Tagen aufzuheitern. Aber in mir drinnen sieht es manchmal anders aus. Manchmal muss ich mich umdrehen, damit sie meine Tränen nicht sieht. Oder es schüttelt mich durch im Auto. Wenn ich dann zurück bei Anna bin, kann ich wieder eine Unterstützung für sie sein.

Als Mensch bin ich durch die Erfahrung gewachsen, ich bin heute verständnisvoller und geduldiger. Von Anna kann ich viel lernen, sie ist so stark.

Mit ein paar Freunden kann ich über das Ganze sprechen. Kraft gibt mir zudem, wenn ich Menschen um mich herum eine Freude machen kann. Dann kommt so viel zurück.»

Weitere Erfahrungsberichte von Menschen mit Krebs finden Sie hier: krebsliga.ch/story

Anna aus Lostorf SO lebt mit Metastasen auf der Lunge. Immer an ihrer Seite: Ehemann Mike.

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