




Storys
Queens of the Stone Age
Iggy Pop
Kraftwerk










02. 06. WOLFHAGEN
21. 06. ZWICKAU
22. 06. COBURG
23. 06. KÖLN
25. 06. MÜNCHEN
26. 06. STUTTGART
IGGI KELLY
02. 08. SCHWARZENFELD
12. 08. HAMBURG
13. 08. BREMERHAVEN
26. 08. GIESSEN



















Storys
Queens of the Stone Age
Iggy Pop
Kraftwerk
02. 06. WOLFHAGEN
21. 06. ZWICKAU
22. 06. COBURG
23. 06. KÖLN
25. 06. MÜNCHEN
26. 06. STUTTGART
IGGI KELLY
02. 08. SCHWARZENFELD
12. 08. HAMBURG
13. 08. BREMERHAVEN
26. 08. GIESSEN
Will Smith, der Oscar-Preisträger, Blockbuster-König und Hip-Hop-Pionier kehrt nach 20 Jahren mit einem brandneuen Album zurück auf die Bühnen – und feiert seine allerersten Live-Shows in Deutschland! Mehr dazu in unserer Titelstory (ab Seite 10).
Doch damit bei weitem noch nicht genug: Auch die vielen anderen Live-Highlights dieser Ausgabe sind absolute Kracher.
Die Elektro-Pioniere Kraftwerk verwandeln mit ihrer Multimedia-Tour erneut ganze Hallen in futuristische Gesamtkunstwerke und beweisen, warum sie seit Jahrzehnten als Soundtrack-Architekten des digitalen Zeitalters gelten (ab Seite 30).
Iggy Pop, der Godfather of Punk, fegt mit ungebremster Energie über die Bühnen und liefert mit Klassikern wie „Lust For Life“ und „I Wanna Be Your Dog“ Gänsehaut-Momente (ab Seite 26).
Und die Queens of the Stone Age bringen mit ihrem kompromisslosen Rocksound und dem gefeierten Album
„In Times New Roman...“ die Hallen der Republik zum Beben (ab Seite 20).
Aber auch Festival- und Open-Air-Fans dürfen sich auf einen Sommer voller Highlights freuen! Mit dabei ist zum Beispiel die große Draußen-Tour von Ben Zucker (Seite 18), der mit seiner einzigartigen Mischung aus Rock, Pop und Schlager die Bühnen Deutschlands zum Beben bringt und für unvergessliche Konzertnächte sorgt. Wer das besondere Urlaubsfeeling sucht, sollte sich außerdem die italienische Sommernacht mit Giovanni Zarrella vormerken (Seite 18) hier ist gute Laune garantiert!
Dieser Sommer wird laut, bunt und unvergesslich – und wir sind mittendrin!
Viel Spaß beim Lesen dieser Ausgabe
HERAUSGEBER UND VERLAG
Weser Wochenblatt Verlagsgesellschaft mbH, Am Brill 19 (Hankenstraße 3), 28195 Bremen
Verlagsbüro München, Rablstrasse 26, 81669 München
OBJEKTLEITUNG
Fabio Maxia (fm), Tel : 089 - 416 004 55 fabio.maxia@eventmagazin.info
REDAKTION
Fabio Maxia (fm), Thomas Reitmair (tr), Nadine Wenzlick event@eventmagazin.info
Karsten
Connors neues Album „Freigeistin“ ist gerade erschienen, hat aber schon vorab einige Wellen geschlagen. Um genau zu sein geht’s um die Vorab-Single „FICKA“, eine Abrechnung mit Online-Mobbing und Internet-Trollen. Und das dazugehörige Video gibt’s auf YouTube nur mit Warnhinweis und Altersbestätigung. So weit so kontrovers, die „Freigeistin“Arena-Tour muss allerdings noch bis Frühjahr 2026 warten. Davor gilt es m Sommer erst mal etwas anderes zu erledigen, nämlich die „My Favorite Songs Part II“-Tour. Teil eins fand im vergangenen Jahr statt und die Wünsche nach einer Reprise wurden hiermit erhört. Der Titel ist Programm, Sarah interpretiert ihre Lieblingssongs unter freiem Sommerhimmel – die Mobber kriegen’s dann im kommenden Jahr vor den Latz. 06.06.-15.09. U.A. HEILBRONN, AURICH, RASTATT, NÜRNBERG
SCHLAGERBOOOM OPEN AIR
Echte Schlagerfans können ihren Jahreskompass inzwischen nach den Silbereisen-Sausen ausrichten. Das funktioniert Quartals-mäßig. Im Frühjahr kommen die „Schlagerchampions“ (lief bereits im Januar), im Oktober geht der „Schlagerbooom“ (nur echt mit den drei „o“) über die Bühne und am Samstag vor dem ersten Advent strahlt das „Adventfest der 100.000 Lichter“. Das dickste Ding ist aber für den Sommer reserviert, nämlich das „Schlagerbooom Open Air“. Das findet im Stadion zu Kitzbühel statt. Der Clou: Am 20. findet die Generalprobe statt, am 21. dann die TV-Liveshow –beide Events werden aufgezeichnet und für beide gibt es Tickets. Das Lineup kannte bei Redaktionsschluss nur Flori selbst, offiziell bestätigt war nur sein Spezl Thomas Anders. Aber auf eines kann man sich verlassen: Beim Schlagerbooom sind ALLE von Rang und Namen garantiert mit dabei! 20. & 21.06. KITZBÜHEL
Auch diesmal bietet Kubst!rasen ein absolut hochkarätiges Open-Air-Programm direkt am Rhein und zieht mit mehr als 20 Veranstaltungen wieder zehntausende Musikfans an. Bis Ende April waren bereits knapp 80.000 Tickets verkauft, was beim Blick auf das Programm nicht weiter verwundert. Stars wie u.a. Billy Idol, Queens of the Stone Age, Deichkind und Johannes Oerding sorgen für ein abwechslungsreiches Line-up. Gerade neu dazugekommen und ein weiteres Highlight ist der exklusive Auftritt des US-Rappers TYGA am 21. August 2025. TYGA, bekannt für Hits wie „Taste“ und „Rack City“, wird mit seinem unverwechselbaren Mix aus Westcoast-Vibes und Clubbeats für ordentlich Stimmung sorgen. Denn den Auftrag gegenüber seinen Fans sieht er dabei als geradezu therapeutisch: „Das Wichtigste ist die Musik. Ich will meine Fans auf vielen Ebenen erreichen. Ich sehe mich als eine Art Massen-Therapeut für Körper und Seele meiner Fans.“ Also, nicht zu lange zu zögern und ab nach Bonn zum Kunst!Rasen. 29.06.-23.08. BONN
Die größte Show der Welt ...
BRUCE SPRINGSTEEN & THE E-STREET BAND haben offenbar richtig Bock und legen 2025 eine Live-Runde nach. „Sie erinnern uns daran, dass niemand es besser kann“ (The Times). Und: „Die größte Show der Welt!“ (Billboard). 11.06. – 27.06.
„GOOD OR BAD, LIKE IT OR NOT, IT ’S THE ONLY ONE WE’ VE GOT …“
Süddeutsche Zeitung
Nik Kershaw
GUNS N’ ROSES Wenn es eine Band gab, bei der man eine Reunion sicher ausgeschlossen hatte, dann waren es die Gunners. Inzwischen touren sie seit bald zehn Jahren wieder und angeblich arbeiten sie an einem neuen Album!!! 18.06. – 28.07.
PHILIPP POISEL „Über uns der Himmel, um uns herum der Sommer (...) einfach gemeinsam auf der Reise sein“. So stellt sich Poisel seine „Wind in den Haaren“-Solo-Freiluft-Tour vor,. Ein verlockendes und faires Angebot. 18.06. – 07.09.
Nicht nur der avantgardistische Freestyle-Metal und die berühmt-berüchtigte Live-Horrorshow machen die Band aus Iowa so ungewöhnlich. Slipknot sehen sich als Musik-Kollektiv ohne Leader und das macht Arbeitsabläufe manchmal kompliziert und Entscheidungen schwierig. Laut Shawn Crahan alias „Clown“ ist die derzeitige Situation jedenfalls ein wenig verfranzt. Es gäbe eigentlich ein neues fertiges Slipknot-Album namens „Look Outside Your Window“, an dem aber nicht alle (neun) Mitglieder mitgewirkt hätten. Deshalb sei unklar, ob es überhaupt erscheint. Und dann arbeite aktuell der komplette Haufen auch wieder an neuer Musik, aber ob daraus bis zu den anstehenden Sommershows ein offizielles Slipknot-Album wird, könne im Moment niemand so recht abschätzen. Sicher ist also nur: Nach den Shows bei RaR / RiP legen Slipknot noch zwei Headliner-Open-Airs in Hannover und Berlin nach. Immerhin …
10.06. HANNOVER, 23.06. BERLIN
Das letzte Wort scheint gesprochen! 2026 wird Carpendale 80, und nach der „Let’s Do It Again, Again“-Tour im kommenden Frühjahr soll endgültig Schluss sein mit der Tourerei. „Ein würdiger Abschied, der Geschichte schreiben wird“ heißt es in der Pressemitteilung, aber noch ist es nicht so weit. Denn vor der letzten Runde nach gut 60 Jahren Bühnenkarriere hat der Herrgott noch einen Sommer gesetzt und den lässt auch Howie nicht ungenutzt. Und so geht’s auf zur Sommer-Open-Air-Tour, acht Freiluft-Events stehen an. „Diese atemberaubende Konzertreihe unter freiem Himmel verspricht die Krönung seiner illustren Karriere zu werden“ sagt die Pressemitteilung, na ja, an „Krönungen“ mangelt es in Howies Karriere wahrlich nicht. Und die Fans nehmen dankbar noch alles mit was geht.
15.06.-29.08. U.A. BAD VILBEL, DRESDEN, NORTHEIM, AURICH
Reim ist ja so etwas wie das Stehaufmännchen des deutschen Schlagers. Dem völlig überraschenden wie vollkommen irren Erfolg von „Verdammt ich lieb’ Dich“ 1990 folgte 2000 die Privatinsolvenz mit etwa 13 Millionen Euro Schulden. Das richtig dicke Comeback gelang dann 2013 mit dem Nummer-eins-Album „Unendlich“ und die Geschichte geht auch nach über 45 Jahren (wieder) erfolgreich weiter. Die nächste Station heißt „Best Of Live“ und lädt zur Werkschau unter freiem Himmel. An Repertoire mangelt es nach 20 Alben nicht und es ist vor allem der Bühnenperformer, der den Schlagerstar einst wieder aus dem Sumpf gezogen hat. Live haut Reim erheblich deftiger in die Rock-Kerbe als auf seinen Tonträgern, das entspricht in etwa dem Verhältnis von Vollgas zu Standgas. Diesmal von der Leine gelassen in einigen der schönsten Open-Air-Locations des Landes – verdammt, da geht was!
23.05.-02.10. U.A. DRESDEN, GELSENKRICHEN, EBERSWALDE, EISENHÜTTENSTADT
Es kann nur einen „Gott Of Schlager“ geben – und der heißt Christian Steiffen! Seit 2009 treibt er seine (leicht ironische) Mission voran, nämlich den Schlager aus der Plüschecke der sogenannten „Heilen Welt“ hinein in die Schlafzimmer zu bringen –oder so. Neueinsteigern sei hier z.B. die „Bumsversion“ seines bislang wohl bekanntesten Songs „Sexualverkehr“ empfohlen. Was sich jetzt wie ein schlüpfriger Witz anhört, ist aber bei Betrachtung seines bisherigen Gesamtwerks viel tiefgründiger als man meinen möchte. Der Humor ist bei Steiffen eher das trojanische Pferd mit dem er auch kritische und sehr emotionale Inhalte transportiert. Eine ganz eigenständige Gratwanderung zwischen allen Stühlen, mit der er aber massenhaft Fans gewonnen hat. Die dürfen sich nun auf seine „Ich komme“Open-Air-Tour freuen. Party ist angesagt, aber so richtig, nämlich ohne Süßstoff-Überdosis und Silbereisen-Kater.
30.05.-06.09. U.A. BAD IBURG, BASSUM, HANNOVER, BRAUNSCHWEIG
Also
sagten wir, Scheiß drauf
KORN Laut Gitarrist Brian Head” Welch arbeiten die Nu-Metal-Pioniere aktuell an ihrem „besten und härtesten“ Album. Soll in diesem Jahr kommen. Was sicher kommt, ist die Festival-Runde und zwei Headliner-Shows. 03.06 – 10.06.
A DAY TO REMEMBER Sänger Jeremy McKinnon sagt: „Wir liebten Pop-Punk, wir liebten Hardcore-Bands, und wir konnten uns nicht entscheiden, was wir sein wollen. Also sagten wir, Scheiß drauf. Machen wir beides.“ Geht doch. Jetzt auch wieder live. 10.06. – 11.06.
ROBBIE WILLIAMS Er muss nicht mehr, aber er will. Aber was genau will er eigentlich?
Laut der traditionellen, legendären ersten Bühnenansage unsere „Ärsche“. Soll er haben, schließlich reißt er sich ja auch den eigenen mächtig auf.
07.06. – 10.08.
Willard Carroll Smith kommt am 25. September 1968 in Philadelphia zur Welt, wächst dort in gutbürgerlichen Verhältnissen auf, wird christlich erzogen und besucht eine katholische Privatschule. Was nicht verhindern kann, dass er sich im Alter von etwa 12 Jahren mit dem HipHop-Virus infiziert – und zwar unheilbar. Er übt das Rappen und das DJ-ing und beginnt Texte zu verfassen – und er lernt eine entscheidende Lektion, als seine Großmutter in einem seiner Notizbücher blättert. Die fromme Frau ist einigermaßen erschüttert über seine explizite Wortwahl und gibt ihm in Form einer Notiz einen Rat mit auf den Weg: „Lieber Willard, wirklich intelligente Menschen müssen keine Worte wie diese verwenden, um sich auszudrücken. Bitte zeige der Welt, dass Du so schlau bist, wie wir denken.“ Von nun an finden sich keine Vulgärausdrücke mehr in Wills Rap – was zu einer Art Alleinstellungsmerkmal werden wird.
In Philadelphia existiert eine vitale HipHop-Szene und Will beginnt ab Mitte der 1980er Jahre in den Clubs als DJ aufzulegen. Bei einer dieser Partys kommt es zu einem folgenschweren Zusammentreffen. Er freundet sich mit Jeffrey Townes alias DJ Jaz-
„Bad Boys“. Mit „Independence Day“ (1996) und „Men In Black“ (1997) avanciert er dann zum Weltstar. Ein Jahrzehnt später ist er nach diversen Erfolgen der kassenträchtigste Star Hollywoods mit einem Jahreseinkommen von etwa 80 Millionen Dollar. Aber da war doch noch was …
Da war doch noch was. Stimmt! Die künstlerischen Ursprünge des Leinwandstars liegen nicht in der Schauspielerei, sondern im HipHop – und ohne den Rapper hätte es den Schauspieler nie gegeben. Doch seine Filmkarriere überschattet nun schon seit gut 30 Jahren sein Schaffen als Musiker, obwohl er auch in diesem Metier mächtig abgeräumt hat. Und nun, sein fünftes Solo-Album nach 20 Jahren weitestgehender Musik-Funkstille. Seit dem 28. März ist „Based On A True Story“ draußen.
zy Jeff an, seines Zeichens bereits damals ein Schwergewicht an den Turntables. Es ist die Geburtsstunde von DJ Jazzy Jeff & The Fresh Prince! 1987 erscheint das erste Album „Rock The House“ und ja, es rockt und erreicht in den USA umgehend Goldstatus. Die folgenden vier Alben laufen sogar noch besser. Es ist die Zeit in der HipHop zum Massenphänomen eskaliert und die Texte immer expliziter (Stichwort „Gangsta-Rap“) und politischer werden. Nichts davon bei den beiden, die es mit ihrem Party-HipHop nach oben schaffen. Dafür ernten sie heftige Kritik von Seiten der vermeintlich authentischen Ghetto-Rapper. Es gibt allerdings auch richtig Ärger: Will hat seine Finanzen nicht im Griff, er häuft fast drei Millionen Dollar Steuerschulden an, sein Besitz und sein Einkommen werden gepfändet, 1990 ist er quasi bankrott. Enter Benny Medina. Der Produzent bei der Film- und Fernsehgesellschaft Warner Brothers hat eine Idee: Er verpflanzt den Fresh Prince ins mondäne Los Angeles, und zwar in der TV-Serie „The Fresh Prince Of Bel-Air“. Die Serie entwickelt sich zum Hit (auch international) und bringt es bis 1996 auf sechs Staffeln und 148 Folgen. Will ist wieder saniert und hat Blut geleckt, was die Schauspielerei angeht. Das bedeutet aber 1993 auch das Aus für DJ Jazzy Jeff & The Fresh Prince. Gleichzeitig ebnet ihm „...Bel-Air“ auch den Weg auf die Leinwand. 1993 spielt er seine erste große Hauptrolle in „Das Leben – Ein Sechserpack“. Der Durchbruch kommt 1995 mit
Seine unsterbliche Musik-Leidenschaft lebt er nämlich weiterhin parallel zur steilen Hollywood-Karriere aus. Eine Win-WinSituation sowohl für den Schauspieler als auch für den Rapper. 1997 kommt das erste Will Smith-Soloalbum „Big Willie Style“ raus und verkauft sich fast zwölf Millionen Mal – das sind mit einem Schlag fast doppelt so viel wie die fünf DJ Jazzy Jeff & The Fresh Prince-Alben zusammen! Aber auch ein bekennender Workoholic wie Smith schafft es nicht konsequent zweigleisig zu fahren. Zwar erscheinen bis 2005 noch drei weitere Solo-Alben, aber für Promotionarbeit oder gar Touren bleibt bei seinem Drehpensum kaum genug Zeit – schon gar nicht seit er seit 1999 auch noch seine eigene Produktionsfirma Overbrook Entertainment am Laufen hat. Hin und wieder gelingt es ihm beides zu verbinden, so liefert er z.B. die Titeltracks für „Wild Wild West“ (1999) und „Men In Black II“ (2002) Zwischen 2008 und 2012 tritt er dann mal komplett auf die Bremse, keine neuen Filme und keine Musik. Danach geht’s mit Blockbustern wie „Men In Black 3“ (2012), „Suicide Squad“ (2016) oder „Aladdin“ (2019) weiter. 2022 erfüllt sich dann der Traum eines jeden Schauspielers: Nach zwei Nominierungen (2001 für „Ali“ und 2006 für „Das Streben nach Glück“) gibt’s für „King Richard“ den Oscar als bester Hauptdarsteller. Den Ohrfeigen-Eklat bei der Verleihungszeremonie sparen wir an dieser Stelle mal aus, der wurde hinreichend ausgeschlachtet. Aber auch musikalisch gibt’s wieder Lebenszeichen.
2005, 2017, 2019 und 2023 tritt er wieder zusammen mit DJ Jazzy Jeff auf – leider nicht in Deutschland. Hierzulande stand er überhaupt noch nie auf der Bühne. Aber genau das wird sich nun ändern! Denn mit dem einigermaßen überraschenden „Based On A True Story“-Comeback-Album, wird Smith auch seine deutsche Live-Premiere feiern! Ob es danach noch weitere Zukunftspläne in Sachen Musik gibt, man weiß es nicht. Fest steht aber, dass man den HipHopper Will Smith niemals abschreiben sollte. Hier liegen seine Wurzeln und der Schlüssel zu seiner unglaublichen Karriere – obwohl, spätestens jetzt sollten wir wieder von zwei davon sprechen. 13.07. HAMBURG, 15.07. HANNOVER, 18.07. FRANKFURT
Der Stil von Carlos Santana wirkt im Zeitalter des totalen Speed- und Tapping-Overkills, wie er von unzähligen Maximal-Virtuosen in jeder Ecke des Internets demonstriert wird, fast schon altbacken. Aber hat etwas, das den Dompteuren der Millionen Noten völlig abgeht: Man erkennt ihn nach dem ersten Ton! Und das spätestens seit seinem legendären Woodstock-Gig und völlig unabhängig davon in welche Ecke von Pop, Rock, Latin- oder Jazz-Fusion es ihn seitdem verschlagen hat. Den wahren Santana erlebt man übrigens nicht (oder nur selten) auf einem seiner über 25 Alben, sondern auf der Bühne. Mit Santana spielen nur die allerbesten, die dort mit ihm in die wildesten Improvisationen abdriften und gemessen an seinem Alter (77) spielt Santana nach wie vor mit einer unfassbaren Energie und unvernünftig laut. Wiedererkennungswert mit reichlich Nachdruck!
13.06.-09.08. U.A. BERLIN, HAMBURG, ROSENHEIM, KÖLN
CHRIS TALL Ein Mann, ein Traum, eine Show. Der Sehnsuchtsort des gebürtigen Hamburgers ist das Volksparkstadion, der Comedian trägt die Raute im Herzen und „blutet Blau“. Und nun wird „einmal im Leben“ das Stadion seine Bühne. 07.06.
PEYTON PARRISH Die TV-Serie „Vikings“ hievte seinen Song „My Mother Told Me“ in die Charts, seitdem folgten drei US-Nummer-eins-Hits. Jetzt geht die Knarzstimme mit dem „Soul“-Album auf Tour, samt dem typischen Rock-Pop-Electro-Mix. 13.06. – 02.08.
PETER MAFFAY Das ist jetzt nicht der Rücktritt vom Rücktritt, sondern die Einlösung des Versprechens weiter ausgewählte Shows zu spielen –nur groß getourt wird halt nicht mehr. Aber die vier „Love Places“Open-Air-Termine stehen. 13.06. – 21.06.
ALESSIA CARA Die Prämisse der Kanadierin: „Etwas Besonderes und Persönliches zu erschaffen, das offen genug ist, dass jeder Mensch sich darin sehen kann“. Man könnte es auch als Pop meets R&B beschreiben. Es funktioniert jedenfalls. 15.06. – 16.06.
THE STREETS Die Truppe aus Birmingham ist so eine Art ergebnisoffenes Kollektiv irgendwo zwischen HipHop und Grime mit ständig wechselnden Mitgliedern. Immer irrer und genialer als der Rest, dafür sorgt die Konstante Mike Skinner. 15.06. – 27.06.
Die Frage, die hier im Raum steht, lautet: Gibt es Erasure eigentlich noch? Zur Erinnerung: Bell bildet an der Seite von Vince Clarke eine Hälfte des legendären Electro-Pop-Duos und das seit 1985. Da würde man eigentlich die fast schon obligatorischen Jubiläums-Festivitäten erwarten. Es scheint allerdings vorerst nichts anzustehen, obwohl Bell und Clarke ein neues Erasure-Album für dieses Jahr angekündigt haben. Bei den beiden ist aber von jeher so üblich, dass sie nebenbei an ihren Solo-Projekten arbeiten. Bell bringt es da inzwischen auf acht Alben, das brandneue heißt „Ten Crowns“. Und das dürfte dann wohl im Zentrum seiner kommenden Tour stehen und den ein oder anderen Erasure-Hit gibt’s wohl obendrauf, schließlich ist er der Co-Autor. Und gleichzeitig ist er als Solo-Künstler unverwechselbar – so geht das.
12.06.-19.06. U.A. FRANKFURT, HAMBURG, BERLIN, KÖLN
Am 20. Juni wird die große Soulstimme aus Tuskegee, Alabama 76 Jahre alt. Hinter ihm liegt eine einzigartige Karriere, die 1968 bei den Commodores begann, ab etwa 1981 ging’s dann solo weiter –und wie! Die Aufzählung aller Hits ersparen wir uns mal, allein in den USA hat der begnadete Songwriter 22 Top-Ten-Hits gelandet – da sind die Erfolgstitel, die er für andere geschrieben hat noch gar nicht berücksichtigt. Tja, und vor sich hat diese Legende nun eine Deutschlandtour! Das kommt einigermaßen überraschend, denn seit seinem bislang letzten Album „Tuskegee“ (2012) waren Bühnenauftritte hierzulande und auch sonst wo echte Mangelware – allenfalls zu ein paar vereinzelten, sporadischen Konzerten hatte er sich alle Jahre mal wieder aufgerafft. Nun aber heißt es „Say Hello To The Hits“ und das in fünf deutschen Städten – und sehr viel mehr wird möglicherweise auch nicht mehr kommen.
22.06.-09.07. U.A. KÖLN, OBERHAUSEN, HAMBURG, BERLIN
Steven Patrick Morrissey ist laut dem britischen Referenz-Magazin NME „The Most Influential Artist Ever“. Ist so ein bisschen der englischen Hype-Hysterie geschuldet, aber Morrissey hat mit The Smiths in den 1980ern ganz zweifellos für die größte Indierock-Revolution ever gesorgt und das vor allem mit Inhalten, Botschaften und Poesie. Jedenfalls hat er mehr für den Veganismus geleistet, als irgendwer sonst und Britpop-Heroen wie The Libertines, Franz Ferdinand, Arctic Monkeys und sogar Oasis bezeichne(te)n das Smiths-Œuvre als primären Einfluss. Sein Solo-Ding verlief dann durchwachsen, denn Morrissey ist ein Erratiker, der auch gerne mal Jahre lang von der Bildfläche verschwindet. Momentan wartet alles auf das lange angekündigte Album „Bonfire Of Teenagers“, das aber angeblich von seiner Plattenfirma „sabotiert“ wird. Trotzdem: Er hat wieder Lust auf Auftritte – sogar in Deutschland!
18.06. KÖLN, 27.06. BERLIN, 28.06. LEIPZIG, 30.06. MÜNCHEN
Als die Pumpkins Anfang der 1990er-Jahre auftauchten, war irgendwie alles mit lauten Gitarren „Grunge“. Doch der (Seattle-)Grunge speiste sich vor allem aus der Punk-Quelle. Auch die Pumpkins türmten aggressive Gitarren-Wälle auf, aber das war alles viel verschachtelter, epischer und anspruchsvoller, eigentlich eher Prog-Rock ohne die ausufernden 20-Minuten-Songformate. Und viel experimenteller, wie auf sechs Alben bis zur Auflösung im Jahr 2000 klar wurde. Seit der Reunion 2007 erschienen sieben weitere, die sich dann endgültig praktisch nicht mehr kategorisieren lassen, außer als Smashing Pumpkins vielleicht. Und aktuell sind sie es wieder wirklich! Dem exzentrischen Mastermind Billy Corgan ist es wie auch immer gelungen die einstmals völlig zerrüttete Originalbesetzung mit James Iha (Gitarre) und Jimmy Chamberlin (Drums) wieder zusammenzuführen. Nun kommt die „Aghori“-Tour nach Deutschland, auf keinen Fall verpassen!
03.08. LUDWIGSBURG, 05.08. BONN, 06.08. BERLIN
KYLIE MINOGUE Die australische Pop-Grande Dame sorgt für Spannung. Auf das 2023er „Tension“-Album folgte unlängst „Tension II“ – und nun geht’s konsequenterweise auf „Tension“-Tour. Und die verspricht wie immer ein Superlativ-Spektakel.
16.06. – 07.07.
NINA CHUBA Ihr Debütalbum „Glas“ ging 2023 auf Eins. Im Jahr darauf folgte die EP „Farbenblind“. Und nun scheint das mit Spannung erwartete zweite Album anzustehen. Die Sommer-Open-Air-Shows sind jedenfalls fix und das wird fett.
17.06. – 20.08.
THE CORRS Die irischen Geschwister sind seit gut 30 Jahren erfolgreich im Geschäft, der ganz große Durchbruch kam dann endgültig 1997 mit dem „Talk On Corners“-Album. Und genau dieser Klassiker wird nun live gebührend abgefeiert.
24.06. – 26.06.
TOM JONES „Defy Explanation“ lautet der Titel seiner kommenden Tour. Da entzieht sich also was einer Erklärung, in diesem Fall, wo der bald 85-Jährige seine unbändige Energie hernimmt. Nun, egal, staunen und genießen wir einfach.
16.06. – 22.07.
Es ist so eine Sache mit erfolgreichen Hits. Gäbe es ein allgemeingültiges Erfolgsrezept, würde jeder einen schreiben. Aber viele entstehen eben eher aus Zufall. So geschehen im Falle des Wiener Liedermachers Johannes Sumpich, der 2018 noch ein ziemlich unbeschriebenes Blatt war, aber mit „Cordula Grün“ ein ganz dickes Ding landete. Wohl deshalb, weil er den Text des eigentlich fertigen Songs, in dem es ursprünglich um etwas völlig anderes ging, vor der Aufnahme spontan noch einmal völlig umschrieb. Seitdem hat JOSH. allerdings auch bewiesen, dass er kein One-Hit-Wonder ist, sondern sich nahtlos in die große Austro-Pop-Tradition zwischen Wolfgang Ambros, bis Rainhard Fendrich einreihen darf. Also ois ah a bisserl gscherder und vor allem hintergründiger als die konventionelle Schlager-Ware. Übrigens: Damen, die sich als Cordula Grün ausweisen können, dürfen seinen Konzerten umsonst beiwohnen!
03.10.-24.10. U.A. DRESDEN, BERLIN, HAMBURG, KÖLN
Cave ist wohl der einzige aus dem wilden (Punk-)Underground der 1980er-Jahre, der sich zum Weltstar gemausert hat. Ein kleines Wunder. Erstens, dass er seine Drogenphase in dieser Zeit überlebt hat und zweitens, dass er mit seiner musikalischen Wandlung ab den 1990ern die alten Fans nicht vergraulte, sondern sogar vom Mainstream angenommen wurde. Sanfter und zugänglicher ist er geworden, aber keinen Deut weniger intensiv. Er war, ist und bleibt der vielleicht beste Textdichter seit Leonard Cohen und der charismatischste Performer seit Jim Morrison. Das bewies einmal mehr die letztjährige Tour mit seinen Bad Seeds und dürfte nun noch einmal eine Steigerung erfahren. Cave kommt solo, na ja fast, denn neben seinem Klavier hat er auch Radiohead-Bassist Colin Greenwood mit dabei. Das werden wieder mehr als nur Konzerte – das werden spirituelle Erweckungserlebnisse. 21.06.–22.06. HAMBURG, 04.09.–05.09. BADEN-BADEN
ROBBIE WILLIAMS
Live 2025
Ab Juni
https://www.eventim.de/artist/robbie-williams/
SAMU HABER
Summer 2025
Ab Juni
https://www.eventim.de/artist/samu-haber/
CHRIS TALL
Volksparkstadion Hamburg
7. Juni
https://www.eventim.de/artist/chris-tall/
LEA
Sommer 2025
Ab Juni
https://www.eventim.de/artist/lea/
NINA CHUBA
Open Air 2025
Ab Juni
https://www.eventim.de/artist/nina-chuba/
ED SHEERAN
+-=÷x European Tour 2025
Ab Juni
https://www.eventim.de/artist/ed-sheeran/
AC/DC
PWR UP Tour 2025
Ab Juni
https://www.eventim.de/artist/acdc/
MELISSA ETHERIDGE
Germany Tour 2025
Ab Juni
https://www.eventim.de/artist/melissa-etheridge/
49TH & MAIN
Happy Tears Tour 2025
Ab September
https://www.eventim.de/artist/49th-and-main/
DURAN DURAN
Live 2025
Juni
https://www.eventim.de/artist/duran-duran
JOSH.
Live 2025
Ab Oktober
https://www.eventim.de/artist/josh/
IGGY POP
Live 2025
Ab Juni
https://www.eventim.de/artist/iggy-pop/
RONAN KEATING
Live In Germany 2025
Ab Juni
https://www.eventim.de/artist/ronan-keating/
Kein Schlechtes Wetter-Tour 2025
Ab November
https://www.eventim.de/artist/pudeldame/
LIONEL RICHIE
Say Hello To The Hits 2025
Ab Juni
https://www.eventim.de/artist/lionel-richie/
MATTHIAS REIM
Best Of Live 2025
Ab Mai
https://www.eventim.de/artist/matthias-reim/
Unser Sommer Open Air 2025
Ab Juni
https://www.eventim.de/artist/howardcarpendale/
BEN ZUCKER
Draußen 2025
Ab Juni
https://www.eventim.de/artist/ben-zucker/
FLORIAN SILBEREISEN
Schlagerbooom Open Air
Die Stadionshow in Österreich
20. und 21. Juni
https://www.eventim.de/artist/florian-silbereisen/
JUDAS PRIEST
Live 2025
Ab Juni
https://www.eventim.de/artist/judas-priest/
Änderungen vorbehalten
Es gibt zwei Zarrellas. Da ist der eine, der seit etwa 2005 in so ziemlich jeder Show des bekannten TVUniversums mitgemischt hat und der seit 2021 seine eigene, ungemein populäre „Giovanni Zarrella Show“ im ZDF am Start hat. Und es gibt den Sänger und Musiker – und so fing eigentlich auch alles an. Von 2001 bis 2006 währte die Karriere beim Casting-Projekt Bro’Sis, danach ging’s solo weiter. 2008 fand er auf dem „Musica“-Album sein Ding, Italo-Schlager meets Pop. Nun ist „Universo“ draußen, das sich gerade anschickt wie die Vorgänger „Ciao!“ (2021) und „Per Sempre“ (2022) die ChartsPole zu erobern. Also höchste Zeit für „Eine italienische Sommernacht“, genau gesagt stehen 18 davon auf dem Tourplan. Also quasi die einzig wahre Giovanni Zarrella Show - live und in Farbe. 06.06.-16.09. U.A. GREIFSWALD, WOLFHAGEN, COBURG, BRAUNSCHWEIG
Der Wahlberliner firmiert ja unter „Schlager“ und das verdammt erfolgreich. Sein Alleinstellungsmerkmal ist vor allem diese unverkennbar raspelig bis raue Stimme, die in diesem Kontext eher ungewohnt klingt. Wenig überraschend, dass er auch in Rock- und Grungebands angefangen hat, aber in dieser Szene klingt eben gefühlt auch fast jeder so. Aber ein bisschen von diesem Hintergrund schimmert eben immer noch in seine deutschsprachigen Hits durch, in Songs wie „Na und?!“ oder „Wer sagt das?“ vertritt er weniger die heile Schlagerwelt, sondern eben Haltung. Es spricht auch für das aktuelle Genre-Publikum, dass es sich in dieser Beziehung immer weiter geöffnet hat. Ein anderes Kapitel sind aber die Zucker-Liveshows, in denen ganz eindeutig wieder der Rocker das Sagen hat. Im Sommer dann unter freiem Himmel, bei Zucker heißt das „Draußen“ –klare Ansagen eben. 25.06.-05.09. U.A. BERLIN, LEIPZIG, DRESDEN, CHEMNITZ
LEA (-Marie Becker) war schon während ihrer Kindheit in Kassel ständig von Musik umgeben – der Papa ist Musiktherapeut. 2007 gelang ihr als 15-Jährige ihr erster „Hit“, ihr kleines YouTube-Video „Wo ist die Liebe hin“ ging viral. Anschließend machte sie aber erst mal ihr Abi und studierte Musik und Sonderpädagogik. Das Musikmachen und das Songwriting blieben also eher ein Hobby, bis dann 2015 doch noch der Plattendeal kam – und seitdem wissen wir, was wir da verpasst hätten: Raffinierten Pop von einer ebenso sensiblen wie selbstbewussten Künstlerin nämlich. Songs wie „Leiser“ oder „110“ kennt inzwischen jeder. Das aktuelle Album „Von der Schönheit und Zerbrechlichkeit der Dinge“ erzählt nun eben davon und reflektiert mehr denn je diese Dualität von Schönheit und Melancholie. Aber eben nicht nur, solange man so unbeschwert darüber singen kann wie LEA.
14.06.-13.09. U.A. ROSTOCK, COBURG, NORTHEIM, MAINZ
In den späten 1980er- und frühen 19990er-Jahren wurde der amerikanische HipHop zur echten kommerziellen Macht und explodierte gleichzeitig künstlerisch. Jede noch so verwegene Sample-Collage, die man zuvor noch als Avantgarde-Experiment abgelegt hätte, konnte nun zum Hit werden. Und Cypress Hill stachen selbst in dieser Anything-Goes-Ära heraus. Zum einen waren sie die erste Hispanic-Posse der Szene und zum anderen waren sie so funky wie nur irgendwas bei leicht psychedelischem Einschlag. Lag wohl am ausgiebigen Cannabis-Konsum und darum ging’s auch auf den meisten ihrer frühen Tracks. Später experimentierten sie auch ausgiebig mit härteren Crossover-Sounds und Reggae, das aktuelle „Back In Black“-Album von 2022 orientiert sich aber wieder mehr an den Anfängen. Das sollte auch für die anstehenden Live-Shows gelten, die Cypress Hill übrigens nach wie vor in Originalbesetzung, äh, „durchziehen“. 24.06.-09.07. U.A. HAMBURG, FRANKFURT, MÜNCHEN, BONN
11. 25
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Über sechs Jahre hat es gedauert, bis mit „In Times New Roman ...“ 2023 der achte Album-Meilenstein der QOTSA erschien. Und einmal mehr stürzen Mastermind Josh Homme und Band den geneigten Zuhörer in einen ziemlich unberechenbaren und bunten Strudel aus Art-Rock und 70ies-Pop irgendwo zwischen brachialen Gitarrenbreitseiten und plüschigen Streichern. Überrascht immer wieder, obwohl man es nicht anders kennt. Homme & Co sind eben wahre Rock’n’Roller – und die pfeifen eben auch gerne mal auf Konventionen …
Palm Desert ist eine 50.000-Einwohner-stadt, die etwa 200 Kilometer östlich von LA am Rande der Colorado-Wüste liegt. Ihr prominentester Sohn heißt Josh Homme. Der wiederum war Mitinitiator einer einmaligen kleinen Szene mit großer Wirkung. Ende der 1980er-Jahre begann er mit ein paar vom Kleinstadtmief tödlich gelangweilten Gleichgesinnten Musik-Partys in der Wüste zu organisieren – denn in Palm Desert gab’s schlicht keine Auftrittsmöglichkeiten. Diverse regionale Bands plus Fans trafen sich zum Abhängen und exzessiven Kiffen, der Sound der Wahl war eher härterer Natur, konnte aber unter Cannabis-Einfluss ganz schön ausufern. Der Stoner Rock war geboren. Und aus den Partys wurden kleine Festivals, die sogar die Hipster aus LA anlockten. Die tonangebende Band war die von Homme: Kyuss. Die machte anschließend sogar Karriere, bis sie 1995 nach vier Alben auseinanderbrach. Für Homme war’s da schon endgültig zu spät, sich wieder einen ordentlichen Job zu suchen. Also auf ins näch-
ste Bandabenteuer: Queens Of The Stone Age.
1998 kam das selbstbetitelte Debütalbum auf Hommes eigenem Rekords Rekords-Label. Ursprünglich auf 3000 Stück limitiert, entwickelte es sich zum Renner! Und seine Songs mutierten immer mehr zu Wundertüten – vor allem auf den folgenden Alben. Typisch knarzige, runtergestimmte Gitarren kollidierten mit Bläsern, Streichern oder Wasauchimmer. Komplizierte Riffs kontrastierten geschmeidige Gesangmelodien und die Texte schwankten zwischen Zornesausbrüchen, Krypto-Lyrik und DadaHumor – Überraschungen an jeder Ecke! Der ganz große Durchbruch kam 2002 mit dem „Songs For The Deaf“-Album, begeisterte Kritiken plus stetig wachsende Fanschar inbegriffen. Das Erfolgsrezept dahinter hat sogar Homme selbst bis heute nicht begriffen, also blieb er einfach weiterhin neugierig und eigensinnig. Zwischen 2007 und 2013 gab’s dann aber eine Zäsur, die mit einem sich schnell drehenden Besetzungs-Karussell und gesund-
heitlichen Problemen von Homme zu tun hatte. 2017 erschien dann mit „Villains“ das erste QOTSA-Album, das weder bei der Kritik noch bei den Stone-Heads so richtig gut ankam. Dafür präsentieren sich Homme und die Queens aktuell mit „In Times New Roman …“ wieder in alter Bestform. Die Stimmung ist ein wenig ernster geworden, denn Homme verarbeitet hier unter anderem die Trennung von seiner ExFrau Brody Dalle. Ansonsten ist die Scheibe wieder ein vielschillerndes Stil- und Sound-Kaleidoskop, bei dem man sich fragt, wie sie das live hinbiegen wollen. Das erleben wir dann im Sommer …
25.07. MÜNCHEN, 27.07. STUTTGART, 12.08. BERLIN, 13.08. BONN
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10.11.2025 – 16.11.2025
Entscheide dich bei Mumford & Sons zwischen einem Sitzplatz und einem Stehplatz und freue dich außerdem auf speziell gestaltetes Merch von Mumford & Sons, sowie auf ein exklusives VIP Programm.
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ZIMMER 12.10.2025 – 17.03.2026
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„Unbroken“ lautet der Titel des aktuellen NMA-Albums und der dazugehörigen Tour. Und damit meint es Justin Sullivan, alleiniger Songwriter und einzige Konstante in der Besetzung, auch verdammt ernst. Seit 1980 kämpft sich seine Band gegen alle Widerstände und Rückschläge durch. So richtig populär ist ihr zorniger, grundehrlicher Protest-Folk-IndiePunk nie geworden, aber Sullivan kann eben nicht anders. Ende 1980er-Jahre reichte es sogar für ein paar kleine „Hits“, dann wurden sie von ihren Labels über den Tisch gezogen, ein Brand vernichtete 2011 das eigene Studio samt ihrem kompletten Instrumentarium und dem Bandarchiv, die neuen Instrumente wurden dann 2012 während einer Tour geklaut. Aber sie sind immer noch da und das hat vor allem mit der Loyalität ihrer Fans zu tun, egal ob die schon seit Anfang an mit dabei oder gerade erst dazugekommen sind. NMA ist eine Lebenseinstellung – geradezu unzerbrechlich.
AC/DC Seit etwa einem Jahr ist Angus Young das letzte verbliebene Gründungsmitglied. Trotzdem oder sogar deswegen rockt die Legende so energetisch wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Zu erleben auf der zweiten Runde der „PWR UP“-Tour.
30.06. – 17.08.
49 TH & MAIN Die Iren haben sich nach einer Straßenecke in Vancouver benannt, denn dort keimte während eines KanadaUrlaubs die Inspiration für ihren Sound. Und der klingt prinzipiell ziemlich indie, fortschreitend elektronisch, und verdammt gut!
22.09. – 24.09.
04.06.-20.11. U.A. COESFELD, BERLIN, ASCHAFFENBURG, NEUNKIRCHEN
Aus den Schrammel-Punks Spandau Ballet wurden die Britpopper schlechthin. Aus den Electronoise-Punks OMD wurde die stilprägende Synthie-Pop-Hitfabrik schlechthin. Zwei exemplarische Karrieren dieser Ära und auch Duran Duran gingen diesen Weg. 1978 noch klar im Punk verwurzelt, begannen sie sich Anfang der 1980er Jahren poppigen Strukturen zuzuwenden, um dann Mitte dieses Jahrzehnts mit Klassikern wie „Hungry Like The Wolf“, „Ordinary World“ oder „The Wild Boys“ so richtig dick einzuschlagen. Dass sie immer noch da sind (und das in fast vollständiger Originalbesetzung), hat aber vor allem damit zu tun, dass sie immer Modernisten geblieben sind, denen Denkmalpflege ein Gräuel ist. Stattdessen haben sie auf ihren späteren Alben immer nach neuen avantgardistischen Ansätzen gesucht – und auch gefunden. Die Legende lebt, und zwar nicht nur von ihrer Vergangenheit. Das werden die kommenden Shows wieder ganz wunderbar beweisen. 24.06. DÜSSELDORF, 27.06. BERLIN
NEIL YOUNG & THE CHROME HEARTS
Seine Eminenz Young hat eine neue (na ja, irgendwie auch ziemlich alte) Band aus bewährten Weggefährten um sich gesammelt. Es scheint mal wieder recht rau und elektrisch zu werden, so ganz genau weiß man’s ja nie bei ihm.
03.07. – 08.07.
WUNDERHORSE Nein, kein Rechtschreibfehler, die Band aus Cornwall heißt wirklich so. Recht eigen ist auch ihr Sound. Indie im weitesten Sinne, aber da ist viel Wut, Dampf und Dreck drin. Live wird’s dann auch richtig laut und so muss das am besten sein. 02.06. – 09.06.
MAX HERRE & JOY DENALANE Kaum
sind die Kinder aus dem Haus und schon wird’s auch endlich was mit dem gemeinsamen Album samt TourMarathon. Jetzt kommt „Alles Liebe“ auch im Open-Air-Format, man darf sich auf einen wahren Sommer der Liebe freuen.
06.06. – 13.09.
SAMU HABER Sunrise Avenue haben fertig. Aber Samu hat noch lange nicht genug, und sein aktuelles Album „Me Free My Way“ schließt ziemlich geschmeidig an den Sound der Ex-Band an. Kein Wunder, es war ja auch deren kreativer Kopf.
07.06. – 12.09.
„Pudeldame ist dort, wo Leute seltsame Dinge tun.“ (Bandinfo) Und sonst so? Hinter diesem tierischen Vergnügen stehen u.a.. Sänger Jonas Nay, vielfach preisgekrönter Schauspieler, bekannt u.a. aus der Serie „Deutschland 86“, ausgebildeter Filmkomponist. Dieser macht mit seinen Lübecker Kumpels David Grabowski (Gitarre, Synths) und Jon Ander Klein bereits seit Schulzeiten zusammen Musik. Grabowski kennt man ebenfalls als Komponisten für TV-Produktionen wie „Charité“ oder „Polizeiruf 110“. Und was machen die so? „Unser Anspruch an diese Band ist, dass sie die Erwartungen bricht“. Das klappt irgendwo zwischen NDW und Electroclash. Nun geht’s auf „Kein schlechtes Wetter“-Tour und alles deutet auf ein gleichnamiges Album hin. Seltsam aber gut. 15.11.-02.12. U.A. BRAUNSCHWEIG, FRANKFURT, MÜNSTER, DORTMUND
Mit „Melissa Etheridge“ einem „der erstaunlichsten Debütalben der 1980er-Jahre“ (All Music Guide) etablierte sie sich 1988 aus dem Stand als eine der besten und wichtigsten Stimmen der US-Rock-Szene. Zu sagen hatte sie auch was, z.B. über ihre offen gelebte Homosexualität und generell über Frauen- und LGBT-Rechte. Für aufrechte Liberale wie sie herrschen in den USA ja aktuell schwierige Zeiten und auch davon wird wohl bei ihren kommenden Deutschland-Gigs zu sprechen sein. Wie das musikalisch kommen wird, dokumentiert ihr aktuelles Live-Album „I’m Not Broken“ (auch eine Ansage), nämlich ziemlich roh und rockig, aber auch immer noch mit den typischen Country-Schattierungen. Stimmen wie die ihre braucht es heute mehr denn je, und das nicht nur unter politischen Aspekten, sondern eben einfach auch wegen der großartigen, von allen Trends unbeleckten Musik. 23.06.-09.07. U.A. HAMBURG, BERLIN, MÜNCHEN, LEIPZIG
Die No Angels sind zurück – man könnte sagen: mal wieder. Ein Blick zurück: Im November 2000 war das „Popstars“-Casting durch und Nadja, Lucy, Sandy, Jessica und Vanessa wurden No Angels und räumten mit Hits wie „Daylight In Your Eyes“ so was von ab. 2003 kam die Trennung, 2007 dann das erste Comeback, das 2014 mit der Verlautbarung endete, dass es das nun endgültig gewesen sei. 2021 kam dann anlässlich des (ungefähren) 20-Jährigen das Reunion-Album „20“. Ab 2022 war wieder Funkstille angesagt, aber 2025 gibt’s eben doch wieder was zu feiern - richtig, das 25-Jährige. Und da kommt so einiges, nämlich die große Tour und ein neues Album ist ebenfalls angekündigt – diesmal zu viert, ohne Vanessa. Sehr zur Freude der Fans bzw. Fangenerationen, denn ihr Sound und ihre Songs haben sich als zeitlos erwiesen und begeistern heute so wie damals. Nix „Goodbye To Yesterday“, sondern „Welcome To The Dance“. 07.06.-14.08. U.A. WOLFHAGEN, REGENSBURG, LÜNEBURG, BREMERHAVEN
25 Jahre erfolgreich im deutschen HipHopBusiness (na ja, jedenfalls spätestens ab 2004), das haben nur die wenigsten geschafft. Paul Würdig alias Sido gehört bekanntlich dazu. Der hat sich (bis 2009 noch mysteriös maskiert) vom tiefsten Berliner Underground ganz nach oben gerappt und dabei eine erstaunliche Entwicklung hingelegt: vom super provokanten Aggro- und Porno-Rapper zum Konsens-HipHopper ohne dabei an Glaubwürdigkeit zu verlieren. Eine Geschichte, die gepflastert war mit Skandalen, Kontroversen und Provokationen, an Aufmerksamkeit hat’s nie gemangelt, an stilprägenden Tracks und Alben allerdings ebenfalls nicht. Mehr als genug Stoff also für „25 Jahre SIDO – Die Jubiläumstour“, ein musikalischer Trip durch alle seine Schaffensphasen und wahrscheinlich auch Gelegenheit für Sido selbst, die einzig wahre Version seiner Geschichte darzulegen.
04.07.-17.08. U.A. ERFURT, SCHWEINFURT, NEU-ULM, BERLIN
06.06. Coesfeld - Fabrik
07.06. Berlin - SO36
08.06. Berlin - SO36
09.06. Leipzig - Wave Gotik Treffen
18.06. Ulm - Ulmer Zelt
19.06. Auhausen - Wudzdog Festival
30.06. Aschaffenburg - Colos-Saal 23.07. Neunkirchen - Neue Gebläsehalle 13.08. Dinslaken - Sommerkultur
14.08. Bad Zwischenahn - Zu Gast im Park 15.08. Taarstedt - Angeliter Open Air 20.12. Köln - Palladium + Guests: The Levellers, Amy Montgomery
erhältlich unter zar-production.com
Der Titel seines 2016er-Albums „Post Pop Depression“ war sorgfältig gewählt. Queens Of The Stone Age-Chef Josh Homme, Produzent des Albums und glühender Verehrer, war der Namensgeber, weil
Iggy, damals 69 Jahre alt, ihm gegenüber seine Absicht in Sachen endgültiger Rückzug aus der Rock’n’Roll-Tretmühle verkündete.
Es kam dann doch zum Glück anders ...und noch viel mehr!
Post Pop Depression“ wurde zum kommerziell erfolgreichsten Pop-Album – so etwas wie die Ernte der Saat, die seit 1962 ausgestreut wurde. Damals steigt James Newell Osterberg als Drummer bei der Band The Iguanas ein, wo er sein ikonisches Pseudonym abbekommt. Ab 1967 wird es interessant – und sehr wild. Er steigt bei den Stooges ein, die Band um die Brüder Ron und Scott Asheton und wird Sänger. Sein Vorbild: Jim Morrisson von den Doors, in dessen völlig zugedröhnter Live-Performance er „neue Möglichkeiten“ entdeckt hat. Iggy ist kein herausragender Sänger, er wird zum Performance-Künstler.
Totale Entgrenzung und Verausgabung auf der Bühne.
Die Stooges liefern dazu den radikalen Soundtrack, inspiriert von rohem Blues und wüstem Free-Jazz. Zwischen 1969 und 1973 entstehen die wegweisenden Alben „The Stooges“, „Fun House“ und „Raw Power“ – letzteres produziert von Fan Nummer eins und Busenfreund David Bowie. Die Band aber implodiert in einem Strudel aus kommerziellem Misserfolg und Drogen-Exzessen. Doch die Saat geht schließlich auf. Die New Yorker Szene um The Ramones, The New York Dolls und Patti Smith knüpft ab 1975 herum ans Vermächtnis an. In England wird ab 1977 Punk daraus.
Iggy und Bowie leben zu diesem Zeitpunkt als Drogenwracks in Westberlin. Sie entziehen gemeinsam und dort entstehen 1977 unter Bowies Leitung die Solo-Alben „The Idiot“ und „Lust For Life“. Mit dem Song „The Passenger“ landet er sogar einen veri -
tablen Hit, auf einmal ist er Punk-Ikone und Rockstar. Iggy kann die Kohle gut gebrauchen, kommt aber mit dem Druck nicht klar und verschwindet zwischen 1982 und 1986 komplett von der Bildfläche. Doch mit dem „Blah Blah Blah“-Album gelingt ihm ein weiteres Comeback. Ende der 1980er outet sich die komplette US-Grunge-Szene als Iggy-Fans woraufhin ihn eine neue, junge Fan-Generation für sich entdeckt. Er ist wieder dick im Geschäft, aber spielt das Spiel nach seinen Regeln. Und er kehrt zu seinen rohen Wurzeln zurück. 2003 gibt’s sogar eine Stooges-Reunion, dokumentiert auf den ausgezeichneten Alben „The Weirdness“ (2007) und „Ready To Die“ (2013). Danach verabschieden sich die AshetonBrüder ins Jenseits. 2016 folgt besagtes „Abschiedsalbum“, dem dann doch 2019 die experimentell jazzige „Free“-Scheibe folgt. 2023 kommt schließlich „Every Loser“, das wiederum am ehesten an das Stooges-Erbe anschließt. Und getourt wird auch wieder. Raw Power live, vielleicht ein letztes Mal. Die Legende lebt jedenfalls noch – und egal ob und was noch danach kommt, sie wird bleiben!
7.06.-01.07. U.A. HAMBURG, BERLIN, HALLE, MÜNCHEN
Billy Idol kam aus der Londoner Punkszene. Und ihm gelang dieses paradoxe Kunststück die Anarchie des Punks in die Sprache des Pop zu übersetzen. War eigentlich keine Absicht, sonst hätte es nicht so nachdrücklich funktioniert. Von etwa 1986 bis 1993 war er dann ein totales Drogenwrack. Als er dann um die Jahrtausendwende wieder clean war, muss er sich schwer gewundert haben, dass Hits wie „Rebel Yell“ oder „White Wedding“ immer noch im kollektiven Bewusstsein rockten. Weil u.a. die Techno-Elite um Moby, RAC, The Crystal Method, Paul Oakenfold oder Juan Maclean mit ihren Remixes seine Songs frisch gehalten haben – spricht umso mehr für deren Substanz. Fazit: Idol ist immer noch da, sein Gitarrengenie Steve Stevens steht nach wie vor an seiner Seite und Ausruhen ist nicht. Das brandneue Album heißt „Dream Into It“, die Tour verbindet Vergangenheit und Gegenwart – Punk Is Not Dead!
18.06. NORTHEIM, 27.06. MÜNCHEN, 29.06. BONN, 02.07. WIESBADEN
Bei der Entwicklung des Heavy Metal (die praktisch ausschließlich in England stattfand) mischte die Band aus Birmingham seit Mitte der 1970er-Jahre ganz oben mit. Die Aufdröselung wer denn nun wann und wie genau die bedeutenderen Beiträge geleistet hätte, ist recht müßig. Fest steht, dass Judas Priest mit Albumklassikern wie „British Steel“ (1980) die Härte-Latte auf immer neue Rekordhöhen aufgelegt haben und ihr Konzept mit den zweistimmigen Leadgitarren als wegweisend gelten darf. Auch die Gegenwart rummst gewaltig, und zwar in Form des aktuellen „Invincible Shield“-Albums und der „Shield Of Pain“-Tour. Ebendiese zog bereits im vergangenen Jahr durch Deutschland und das Spektakel kehrt aufgrund der riesigen Nachfrage noch einmal zurück. Länger haben in dem Genre wohl nur die Scorpions mitgehalten und bei deren 60th-Anniversary Konzert in Hannover am 5. Juli mischen Judas Priest ebenfalls mit!
17.06. STUTTGART, 18.06. BAD VILBEL, 13.07. MÜNCHEN, 20.07. OBERHAUSEN
Der junge Tony hatte einen Traum: Er wollte Mediziner werden! Bis er als Teenager einen Gesangswettbewerb gewann. Und danach die Kemp-Brüder Martin und Gary kennenlernte, die mit Gleichgesinnten in der Dame Alice Owen’s School im Londoner Stadtteil Islington probten. Aus dem SchülerbandEntlein The Roots wurde dann der prächtige Schwan Spandau Ballet, die Blaupause für alles, was später New Romantics hieß. Mit „True“ und „Gold“ kamen Anfang der 1980erJahre die ganz dicken Hits, 1990 war’s dann vorbei. Von 2007 bis 2014 gab’s eine eher halbherzige Reunion, aber da hatte Hadley sich schon längst eine solide Solo-Karriere aufgebaut. Sieben Alben dokumentieren sein Schaffen und im Hintergrund klingt auch immer Spandau Ballet mit, einfach weil seine unverkennbare Stimme die Band und damit den Sound eines Jahrzehnts so geprägt haben. Und das hat weniger mit Nostalgie zu tun – sondern mit sehr überzeugender Qualität.
31.10. MÜNCHEN, 02.11. HAMBURG, 04.11. BERLIN, 10.11. ESSEN
Um 1970 entsteht in Deutschland das, was die britische Musikpresse kurz darauf „Krautrock“ nennen wird. Es handelt sich dabei um alles andere als eine einheitliche Szene oder Bewegung, geschweige denn um einen „Stil“. Gemeinsam haben die zahllosen damaligen Bands nur, dass sie sich ganz
elektronisches Instrumentarium. Und so entstehen im bandeigenen KlingKlang-Studio radikal neue Klänge und (Pop-)Konzepte. Im November 1974 erscheint schließlich ihr viertes Album „Autobahn“. Ein Meilenstein, die Definition des Kraftwerk-Sounds. Und obwohl damals pure Avantgarde, sogar ausnehmend erfolgreich!
Kraftwerk sind „die Beatles der elektronischen Musik“ (The New York Times). Möglicherweise sind sie sogar die einflussreichste (Pop-)Band überhaupt. Wobei es „Band“ schon lange nicht mehr trifft, dieses Konzept haben sie als audiovisuelles Gesamtkunstwerk schon lange hinter sich gelassen. Aber hin und wieder tut die „Mensch-Maschine“ das, was ganz gewöhnliche Bands auch tun: Sie tourt! Und das sind dann immer wieder Konzerte von schier historischer
Tragweite .
bewusst von den amerikanischen und englischen Rock-, Pop- und Blues-Einflüssen abgrenzen. Mittel der Wahl sind z.B. ausufernde, Trance-artige Kollektiv-Improvisationen (Can, Amon Düül), abstrakte SoundCollagen (Faust) oder maximaler Minimalismus (Neu!). Mittendrin forschen Kraftwerk aus Düsseldorf nach ihrem eigenen Ding, Anfang der 70er noch vergleichsweise konventionell mit Gitarren, Bass, Drums und sogar Querflöte. Um 1973 entdeckt die Truppe um Mastermind Ralf Hütter die Möglichkeiten von Synthesizern & Co. Die Jungs sind technisch begabt, sie modifizieren ihr Equipment und basteln sich ihr eigenes rein
Es folgen „Radio-Aktivität“ (1975) und „Trans Europa Express“ (1977) und auf einmal feiern ganz Europa, Japan und sogar die USA den neuen Sound Made in Germany! Und auf der Bühne verwandeln sie sich in Musik-Roboter, die in einheitlicher Garderobe (graue Hosen, rote Hemden, schwarzen Krawatten mit sequenzierenden roten LEDs) an ihren Sci-Fi-Schaltpulten und Keyboards schrauben. Die „Mensch-Maschine“ (auch der Titel ihres 1978erAlbums) ist perfekt. Das (im Prinzip austauschbare) Musiker-Kollektiv verschwindet hinter dem Gesamtkonzept. Und Kraftwerk gewinnen an Einfluss. Weltweit! Rasant! Zu -
erst sind es britische Musiker von Depeche Mode über Ultravox bis OMD, die an ihren Sound anknüpfen. Und ohne sie wären kommende Stilrichtungen wie Electro, Techno und sogar HipHop völlig undenkbar. Kraftwerk selbst scheinen nach ihrem 1986er-Album „Electric Café“ alles gesagt zu haben. 2003 erscheint noch „Tour De France“. Und ihre eher raren Auftritte sind weniger Konzert als museale XXLKunstinszenierungen. Kraftwerk haben zentrale Themen der Moderne, z.B. KI, ohne es ahnen zu können bereits vorweggenommen – quasi diskursiver Pop. Dass sie jetzt nach ewigen Zeiten auch mal wieder ganz konventionell touren, macht sie fast schon wieder ein Stück weit „menschlich“. Denn Kraftwerk ist eine Idee, die die „Roboter“ erträumt hat. Und Roboter träumen (noch) nicht.
01.11.-20.12. U.A. NÜRNBERG, ROSTOCK, BRAUNSCHWEIG, CHEMNITZ
Denkt man an Jamaika, denkt man an Reggae – so weit, so klar. Aber vielen ist nicht so klar, wohin sich dieser Stil seit Bob Marley (und die Reggae-Geschichte begann ja noch viel früher!) entwickelt hat und wie vielfältig er geworden ist. Und einer, der ganz Beträchtliches zu diesem Crossover beigetragen hat, ist Sean Paul Ryan Francis Henriques. Dancehall heißt das Zauberwort, das den Reggae vor allem in Richtung HipHop öffnete und die Pioniere hießen (und heißen) U-Roy, Big Youth, Dennis Alcapone oder I-Roy. Aber es war Sean Paul, der ein internationales Pop-Phänomen daraus machte. Vor allem seine Alben „Dutty Rock“ (2002) und „The Trinity“ (2005) wurden zu Millionensellern vor allem auf dem USMarkt und hatten ihrerseits wieder Einfluss auf die HipHop-Szene. Sean Paul ist also bis heute relevant und er rockt nebenbei noch ganz gewaltig. Unbedingt hingehen und miterleben … 17.06.-08.08. U.A. OBERHAUSEN, HANNOVER, KÖLN, STUTTGART
Der 32-jährige Hamburger wird momentan noch als Newcomer gehandelt und das, obwohl am 23. Mai mit „Was wenn doch“ bereits sein drittes Album erscheint. Geheimtipp trifft’s wahrscheinlich besser. Das neue Album zeigt aber einmal mehr, wie kontinuierlich und leidenschaftlich er an seiner Musik arbeitet. Seine Songs sind individuell, anspruchsvoll und voller Tiefe – ein echtes Qualitätsmerkmal, das ihn von der Masse abhebt. Mit seinem feinen Gespür für Popmusik und seinem außergewöhnlich Songwriting wächst sein Publikum stetig. Im November geht’s wieder auf Tour, solo, ganz allein ohne Netz und doppelten Boden. Dafür schafft er mit seinem Looper die Illusion eines kompletten Ensembles – das kann auch nicht jeder. Und überhaupt was, wenn doch – für Siemers geht noch so einiges. 08.11.-15.11. U.A. BERLIN, MAINZ, MÜNCHEN, BIELEFELD
Ein wirklich ganz Mysteriöser. Die Identität des Künstlers mit der Sturmhaube ist nach wie vor nicht geklärt. Sogar Künstler wie Clueso, Alligatoah, Prinz Pi oder Kontra K, mit denen er bereits zusammengearbeitet oder getourt hat, wissen offenbar auch nicht Bescheid. In diversen Interviews hat er aber einiges an Hintergrund offenbart: Harte Zeiten im Kinderheim und im Jugendknast – wann, warum oder wo, man weiß es nicht. Fazit: „Wenn man an solchen Orten ganz allein ist, erleidet man Schäden in der Seele. Ohne die Musik wäre das alles schwer zu überstehen gewesen. Die Musik war der große Anker, an den ich mich ranhangeln konnte, bis ich wieder rauf aufs Boot gefunden habe“. Hat er zum Glück, mit ziemlich großartigen Songs wie „Einer von euch“, Titelsong seines zweiten Albums. Klingt authentisch, weil es das wohl auch ist und live noch viel mehr …
17.06.-07.09. U.A. BAD VILBEL, FULDA, BRAUNSCHWEIG, REGENSBURG
Laut Pressemitteilung feierte Keating 2024 sein 30-jähriges Jubiläum als Sänger und Musiker. Da könnte man Haare spalten, denn Boyzone gründeten sich bereits 1993. Nimmt man aber das Erscheinen des BZ-Debütalbums „Said And Done“ im Jahr 1994 als Referenzpunkt, wird irgendwie ein Schuh daraus. Die Solo-Karriere startete dann 1999 mit dem Nummer-eins-Hit „When You Say Nothing At All“, seitdem sind wir zwölf Alben weiter und die Aufzählung aller Charts Erfolge würde diesen Rahmen sprengen. Genau das gelang auch der „Jubiläums-Tour“ im vergangenen Jahr, weshalb die Feierlichkeiten noch einmal ausgedehnt werden, soll heißen im Sommer dreht er noch eine weitere Live-Runde. Fehlt eigentlich nur noch so etwas wie ein Jubiläums-Album, sein letztes „Songs From Home“ hat immerhin auch schon über drei Jahre auf dem Buckel. Wie auch immer, die Party geht weiter.
01.06.-13.09. U.A. DRESDEN, WOLFHAGEN, RADOLFZELL, ZWICKAU
29.06. BILLY IDOL + NEW MODEL ARMY 03.07. BONNIE RAITT + WARREN HAYNES BAND 05.07. LYNYRD SKYNYRD + SIMON MCBRIDE 07.07. MASSIVE ATTACK 08.07. CYPRESS HILL 10.07. DREAM THEATER 11.07. FURY IN THE SLAUGHTERHOUSE 19.07. DEICHKIND 23.07. SAMU HABER 25.07. MAITE KELLY + BAND 27.07. THE DEAD SOUTH 03.08. JOHANNES OERDING 05.08. THE SMASHING PUMPKINS 06.08. AIR 13.08. QUEENS OF THE STONE AGE 14.08. JAN DELAY & DISKO NO. 1+ DAS BO 19.08. FONTAINES D.C. + SPRINTS 21.08. TYGA + EKO FRESH 23.08. KASALLA
Okay, es dauert noch ein bisschen, aber die Ansage steht. Am 15. Januar 2026 feiert die neue DJ BoBo-Show vor der eigentlichen Tour (wie gewohnt) im Europa-Park Rust ihre Live-Weltpremiere! Da stecken dann wie immer über ein Jahr lang Planung plus anschließender Produktion und Proben dahinter. Eines scheint aber diesmal zu fehlen: Ein Thema. Meister Baumann ja bereits seit bald 30 Jahren für seinen konzeptuellen Ansatz berühmt, der seine Songs in einen thematischen Rahmen und eine Handlung einbettete – da ging u.a. um Zauberei, Vampire, Piraten, den Zirkus oder die Evolution. Diesmal ist schlicht eine „Arena Tour“ angekündigt, aber die wird dann eben auch ganz sicher einmal mehr neue Entertainment-Maßstäbe setzten. Dass es bis dahin auch Neues auf die Lauscher gibt, ist höchst wahrscheinlich, es wäre jedenfalls ungewöhnlich, wenn BoBo eine neue Produktion ohne neues Album angehen würde. 15.01.-13.06. U.A. RUST, RIESA, LEIPZIG, STUTTGART
Eine tierische Geschichte: Der Berliner Simon Müller-Lerch wurde um 1990 vom HipHop-Virus infiziert und startete fünf Jahre später eine respektable Karriere als Sera Finale. Er arbeitet bei Projekten wie D.N.A., Keule oder Mikrokosmos mit und frühere Tracks trugen Titel wie „Die nächste Kugel im Lauf“. Irgendwann in der 10er-Jahren stürzte er in eine Sinnkrise, die er mit seiner Neuerfindung überwand. 2020 wurde er zu Dikka, dem rappenden Rhinozeros! HipHop für Kinder mit entsprechenden Texten und Botschaften den auch Erwachsene lieben können, denn musikalisch schimmert immer noch seine Liebe zum Westcoast-HipHop durch. Nun kommt das vierte Reimnozeros-Album „Boah ist das krass“ und damit werden Dikka und seine tierische Rasselbande die Arenen wieder in riesige Kindergärten verwandeln – das ist ein Kompliment, denn genau darum geht’s ja! Und ja, das wird krass … 14.06.-12.10. U.A. BERLIN, DRESDEN, MANNHEIM, FRIEDRICHSHAFEN