Programmheft-Vorschau: Götterdämmerung

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GÖTTERDÄMMERUNG

Jonathan McGovern (Gunther), Claude Eichenberger (Brünnhilde), Chor der Bühnen Bern

GÖTTERDÄMME RUNG

Oper von Richard Wagner

Musikalische Leitung

Nicholas Carter

Regie

Ewelina Marciniak

Bühne

Miroslaw Kaczmarek

Kostüme

Julia Kornacka

Licht

Bernhard Bieri

Dramaturgie

Miron Hakenbeck

Chor der Bühnen Bern

Berner Symphonieorchester

Berner Premiere So 30.03.2025 Stadttheater

Uraufführung 17. August 1876

Festspielhaus Bayreuth

Merci

Vera Michalski-Hoffmann

Wisst Ihr, wie das ward?

Das Rheingold

Von den Rheintöchtern zurückgewiesen, raubt der Nibelung Alberich das Rheingold und entsagt der Liebe, um aus dem Gold einen machtversprechenden Ring zu schmieden. Mit Hilfe des Ringes und eines von seinem Bruder Mime entwickelten Tarnhelms versklavt Alberich die anderen Nibelungen. Er lässt sie riesige Goldmengen för- dern. Göttervater Wotan raubt Alberich dieses Gold, um seine Schulden bei den Riesen für den Bau der Burg Walhall zu begleichen. Als Wotan Alberichs Ring für sich behalten will, warnt ihn die Ur- göttin Erda vor dessen zerstörerischer Kraft. Der Fluch, mit dem Alberich den Ring belegt, erweist sich als wirksam: Der Riese Fafner erschlägt seinen Bruder Fasolt im Streit um das Gold und den Ring.

Die Walküre

Als Riesenwurm schläft Fafner auf dem Goldschatz. Wotan hat die Zwillinge Siegmund und Sieglinde gezeugt, inkognito zieht er persönlich Siegmund zum Helden heran. Der soll – möglichst unbeeinflusst von Wotans Willen – den Ring zurückerlangen, bevor Alberich dies gelingen kann. Nach Jahren der gewaltsamen Trennung finden Siegmund und Sieglinde einander wieder und werden im vollen Bewusstsein ihrer Verwandtschaft ein Liebespaar. Da Wotan an Gesetze gebunden ist, muss er seinen Sohn für dessen Überschrei- tung opfern: Auf der Flucht mit Sieglinde wird Siegmund von deren Ehemann getötet, nachdem Wotan Siegmunds Schwert Nothung zerstört hat. Wotan bestraft seine Lieblingstochter Brünnhilde, die Siegmund gegen den väterlichen Befehl beistehen wollte. Für diesen Ungehorsam wird sie vom Vater verstossen und in einen jahrelangen Schlaf versenkt. Auf ihre Bitte schützt sie jedoch ein Feuerring, den nur ein Held durchschreiten kann. Die schwangere Sieglinde flieht in den Wald.

Sieglinde ist bei der Geburt ihres Sohnes Siegfried gestorben. Alberichs Bruder Mime zieht den Elternlosen als Pflegekind gross, da er hofft, dank Siegfrieds Furchtlosigkeit an den Ring zu gelangen. Siegfried zwingt Mime, ihm über seine wirklichen Eltern Auskunft zu geben, und schmiedet das zerbrochene Schwert seines Vaters neu. Wie von Mime gewünscht erschlägt er Fafner. Nach Kontakt mit dem Blut des Riesenwurms versteht Siegfried die Sprache eines Waldvogels und entgeht durch dessen Warnung Mimes Mordanschlag. Siegfried tötet Mime, entnimmt dem Goldschatz Ring und Tarnhelm und wird vom Waldvogel zur schlafenden Brünnhilde geführt. Als Wotan ihm den Weg versperren will, zerschlägt Siegfried dessen Speer. Er küsst Brünnhilde wach und nimmt sie zur Frau.

Die Handlung

Prolog

Die Nornen versuchen, alles Wissen über die Geschichte der Welt zu einer sinnstiftenden Erzählung zu verknüpfen, um so eine Aussage über die Zukunft zu treffen. Ihre Kenntnisse reichen weit zurück zu gewaltsamen Taten, die den Lauf der Welt radikal verändert haben: die Verstümmelung der Weltesche durch den Gott Wotan und der Raub des Rheingolds durch den Nibelungen Alberich. Trotz aller Anstrengung, einen Zusammenhang zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft herzustellen, finden die Nornen keine Antwort auf die Frage, wie es weitergehen wird. Einzig vom Ende der Götter haben sie eine Vorahnung. Dann geht ihr Wissen in der Dunkelheit verloren.

Brünnhilde nimmt Abschied von Siegfried, den es zu neuen Abenteuern in die Welt zieht. Siegfried überlässt ihr als Liebespfand den Ring aus dem Nibelungenhort. Brünnhilde, die Siegfried in den gemeinsamen Tagen und Nächten ihr ganzes Wissen geschenkt hat, gibt ihm ihr Pferd Grane als Gefährten mit auf den Weg. Beide beschwören ihre Unzertrennlichkeit.

Gunther – Herr der Gibichungen – muss seinem Halbbruder Hagen rechtgeben, der ihn darauf hinweist, dass sein Ruhm unvollkommen sei: Noch fehlt Gunther eine Frau an seiner Seite. Auch für Gunthers Schwester Gutrune sei es laut Hagen höchste Zeit zu heiraten. Hagen preist Gunther die sagenumwobene Brünnhilde als ideale Gattin an. Allerdings könne nur der Held Siegfried durch das schützende Feuer zu Brünnhilde vordringen. Doch Hagen weiss wie immer Rat: Gunther soll Siegfried bitten, ihm Brünnhilde als Braut zuzuführen. Zuvor muss Siegfried Brünnhilde jedoch vergessen, indem er sich in Gutrune verliebt und diese zur Braut begehrt. Schon taucht Siegfried bei den Gibichungen auf und wird von Gunther und Hagen willkommen geheissen. Hagen fragt den Gast über den Verbleib von Tarnhelm und Ring aus dem Nibelungenschatz aus, von deren aussergewöhnlichen Fähigkeiten Siegfried keine Kenntnis zu haben scheint. Hagens Plan wird in die Tat umgesetzt: Gutrune reicht Siegfried einen Willkommenstrank. Noch einmal denkt Siegfried an Brünnhilde, dann ist er ganz von Gutrune gefangen genommen und bittet Gunther um ihre Hand. Dieser kommt auf die Frau zu sprechen, die er gerne freien würde, die aber unerreichbar für ihn scheint: Brünnhilde. Siegfried erklärt sich bereit, Gunther bei ihrer Eroberung zu helfen. Die beiden Männer schliessen Blutsbruderschaft. Sie brechen zu Brünnhilde auf, um sie mithilfe des Tarnhelms zu täuschen und zu überwältigen. Hagen ist zuversichtlich, dass er durch die eingefädelte Intrige an den Ring gelangen wird, den sein Vater Alberich einst geschmiedet hatte, und den er für sich beansprucht.

Brünnhilde träumt von den Liebesnächten mit Siegfried, als unerwarteter Besuch sie aufschreckt. Nach Jahren der Trennung sucht ihre Schwester Waltraute sie auf. Diese berichtet ihr, dass ihr gemeinsamer Vater Wotan in Resignation versunken sei und die Familie zwinge, mit ihm in der Burg Walhall tatenlos auf das Ende zu warten. Waltraute redet Brünnhilde ins Gewissen: Brünnhilde soll den einzigen Wunsch des Vaters erfüllen und den Rheintöchtern den Ring zurückgeben. Diese weigert sich, auf Siegfrieds Liebespfand zu verzichten, das ihr mehr bedeutet als die Rettung ihrer vom Untergang bedrohten Familie. Sie setzt ihre Schwester vor die Tür.

Als jemand das Feuer durchschreitet, glaubt Brünnhilde Siegfried zurück. Augenblicklich muss sie ihren Irrtum feststellen: Ein Unbekannter, der sich als Gunther ausgibt, verlangt, die Nacht mit ihr zu verbringen. Indem er ihr den Ring entreisst, bricht er Brünnhildes Widerstand. Sie lässt die Demütigung durch den fremden Mann über sich ergehen.

Zweiter Aufzug

Im Schlaf wird Hagen von seinem Vater Alberich heimgesucht. Dieser erinnert Hagen daran, mit welcher Absicht er ihn gezeugt habe, als er einst Grimhilde vergewaltigte: Sein Sohn soll die erlebte Schmach rächen und den Ring für ihn zurückgewinnen. Hagen beruhigt den Vater: Längst sei er dabei, Siegfried in eine Falle zu locken.

Siegfried kehrt mit Erfolgsnachrichten vom nächtlichen Überfall auf Brünnhilde zurück. Er kündet Hagen und Gutrune die baldige Ankunft von Gunther und seiner Braut an. Gutrune will wissen, welche Rolle Siegfried bei der Bezwingung Brünnhildes gespielt habe. Siegfried versichert ihr, Brünnhilde nicht nahegekommen zu sein.

Hagen ruft die Gibichungen zu den Waffen, als wäre der Kriegsfall ausgebrochen. Mit der Ankündigung von Gunthers Hochzeit sorgt er allerdings für ausgelassene Stimmung. Zugleich schwört er die Männer auf Loyalität zu Gunthers Braut ein. Überschwänglich begrüssen die Gibichungen ihren Anführer, der Brünnhilde wie eine Trophäe heimführt. Brünnhilde traut ihren Augen kaum, als sie Siegfried an der Seite Gutrunes erblickt. Dann bemerkt sie an Siegfrieds Hand den Ring, den doch vermeintlich Gunther ihr entrissen hatte. Sie ahnt, von Siegfried betrogen worden zu sein, versteht jedoch die Zusammenhänge nicht. In aller Öffentlichkeit erklärt sie, Gunther nicht heiraten zu können, da sie bereits Siegfrieds rechtmässige Frau sei. Gunther fürchtet um seine Ehre. Siegfried beteuert seine Unschuld: Den Ring habe er im Kampf mit Fafner errungen. Mit einem Eid auf sein Leben will er bezeugen, Brünnhilde nicht nahegekommen zu sein. Hagen nimmt ihm mit seiner Waffe den Eid ab. Brünnhilde klagt Siegfried des Meineids an. Die Hochzeitsvorbereitungen werden trotz der Verunsicherung fortgesetzt.

In ihrem Schmerz beschliesst Brünnhilde, sich an Siegfried für seinen Betrug zu rächen. Hagen entlockt ihr die Grenzen von Siegfrieds Unverwundbarkeit: Nur im Rücken könne man ihn tödlich treffen. Hagen erklärt, Siegfried bei der anstehenden Jagd zu ermorden. Brünnhilde liefert Siegfried dem Tod aus. Gunther hat erst Bedenken wegen des zu erwartenden Kummers für Gutrune, dann schliesst er sich der Verschwörung von Hagen und Brünnhilde an.

Dritter Aufzug

Siegfried geht auf der Jagd eigene Wege, verirrt sich und trifft auf die Rheintöchter, deren Leben seit dem Verlust des Rheingolds glanzlos geworden ist. Vergeblich versuchen sie Siegfried dazu zu verführen, ihnen den Ring zu überlassen. Dann warnen sie ihn vor dem auf dem Ring lastenden Fluch, dem er noch am gleichen Tag zum Opfer fallen könne. Siegfried zeigt sich von den Warnungen unbeeindruckt.

Er findet zur Jagdgesellschaft zurück. Hagen fordert ihn auf, die Männer bei der Rast mit Heldentaten aus seiner Jugend zu unterhalten. Also erzählt Siegfried von der Kindheit beim ungeliebten Mime, davon, wie er das Schwert Nothung geschmiedet und den Wurm Fafner getötet habe. Er erzählt, wie er die Sprache eines Waldvogels verstanden habe, der ihn vor Mimes Hinterlist warnte. Dann kehrt Siegfrieds Erinnerung an Brünnhilde zurück: Noch einmal erlebt er den Moment, als der Waldvogel ihn zur schlafenden Brünnhilde führte, er diese mit einem Kuss erweckte. Als Siegfried seine Liebe zu Brünnhilde wieder bewusst wird, ersticht Hagen ihn. Schlaflos wartet Gutrune auf die Rückkehr ihres Mannes von der Jagd. Hagen überbringt ihr den Leichnam Siegfrieds, der im Kampf mit einem Eber verunfallt sein soll. Gutrune klagt die Männer des Mordes an, Gunther gibt Hagen die Hauptschuld. Dieser erklärt, den Meineid gestraft zu haben, und erhebt Anspruch auf den Ring. Gunther stellt sich Hagen in den Weg und wird von diesem ermordet. Dann schreitet Brünnhilde ein. Sie beklagt den Tod Siegfrieds. Für seinen Verrat an ihr macht sie die Götter verantwortlich: Um der eigenen Erlösung willen hätten sie Siegfried dem Fluch des Rings preisgegeben. Brünnhilde nimmt den Ring als ihr Erbe an – um auf ihn zu verzichten und ihn den Rheintöchtern zurückzugeben. Die Götter überlässt sie ihrem gewaltsamen Ende. Dann entscheidet sie sich gegen das eigene Weiterleben und setzt auf diese Weise einen Schlusspunkt unter die verfluchte Geschichte. Hagen fällt seinem letzten Versuch zum Opfer, den Ring zu erlangen. Gutrune bleibt mit der unbeantworteten Frage nach der Zukunft zurück.

Das komplette Programmheft ist am Vorstellungsabend oder an der Billettkasse erhältlich.

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