Programmheft-Vorschau: Zwielichter

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ZWIELICHTER

Tanzstücke von Marioenrico D’Angelo

(NEXT STEPS-Artist), Lesley Telford und Xie Xin

ZWIELICHTER

Tanzstücke von Marioenrico D’Angelo

(NEXT STEPS-Artist)

Night Shining Clouds

Lesley Telford

One’s Own Witness

Xie Xin

Lost in the Gap

Uraufführungen

Premiere Sa

26.04.2025 Stadttheater

Dauer der Vorstellung 2 h 20 min mit zwei Pausen

Eintritt um 30 % ermässigt dank der Genossenschaft Migros Aare

Merci

Elisabeth Marazzi

Marieke Monquil, Indar Carmona Viñas, Momoko Nakamura, Alessandro Pellegrinelli, Lina Verveckken Night Shining Clouds
«Do you want to dance?»

Besetzung

Night Shining Clouds (UA)

Choreografie

Marioenrico D’Angelo (NEXT STEPS-Artist)

Musik

Sarah Davachi, Leonard Bernstein, Dylan Henner, Laura Nyro, Federico

Durand, Jan Miserre, Oren Ambarchi,

Bette Midler, Gino Paoli

Choreografische Assistenz, Probenleitung

Christine Ceconello

Tänzer*innen

Andrey Alves

Léonard Blondel

Indar Carmona Viñas

Marieke Monquil

Momoko Nakamura

Alessandro Pellegrinelli

Lina Verveckken

One’s Own Witness (UA)

Choreografie

Lesley Telford

Musik

Gustav Mahler, Davidson Jaconello, Nils Frahm, Marek Hunhap

Choreografische Assistenz, Probenleitung

Christine Ceconello

Tänzer*innen

Andrey Alves

Léonard Blondel

Indar Carmona Viñas

Clémentine Cloux

Edoardo Deodati

Mari Ishida

Marieke Monquil

Momoko Nakamura

Toshitaka Nakamura

Anna Nicolaidou

Saskya Pauzé-Bégin

Alessandro Pellegrinelli

Tars Vandebeek

Lina Verveckken

Lost in the Gap

(UA)

Choreografie

Xie Xin

Musik

Sylvian Wang

Choreografische Assistenz

Ma Siyuan

Probenleitung

Craig Davidson

Tänzer*innen

Clémentine Cloux

Edoardo Deodati

Nicolas Frau

Mari Ishida

Toshitaka Nakamura

Anna Nicolaidou

Saskya Pauzé-Bégin

Tars Vandebeek

Für alle drei Stücke

Bühne

Verena Hemmerlein

Kostüme

Irina Shaposhnikova

Lichtdesign

Christian Aufderstroth (Lost in the Gap),

Marco Policastro (Night Shining Clouds, One’s Own Witness)

Video

Michael Ryffel (One’s Own Witness)

Produktionsleitung

Isabelle Bischof Probenleitung

Christine Ceconello, Craig Davidson

Dramaturgie

Isabelle Bischof, Bettina Fischer

Bühnenbildassistenz

Joanne Klopp

Kostümassistenz

Annsophie Gawriloff

Inspizienz

Hasan Koru

Übersicht

Wer kreiert Zwielichter?

NEXT STEPS – ein Projekt zur Laufbahnförderung im professionellen Tanzbereich

Das Pilotprojekt NEXT STEPS ermöglicht jungen Choreograf*innen ein mehrfaches, kontinuierliches Arbeiten mit institutionellen Tanzensembles und entspringt einer gemeinsamen Initiative von Bern Ballett, der Tanzkompanie St. Gallen und des Migros-Kulturprozent Tanzfestival Steps.

Marioenrico D’Angelo war bei Bern Ballett zuletzt als Gasttänzer im Abend Anatomy of Emotions zu sehen – jetzt choreografiert er im Rahmen des Pilotprojekts NEXT STEPS, das Künstler*innen begleitet, die im Anschluss an eine Tanzkarriere den Weg in die Choreografie suchen (siehe Infokasten). Sein Stück wird im Rahmen des Migros-Kulturprozent Tanzfestivals Steps 2026 in der Schweiz auf Tournee gehen.

Die Kanadierin Lesley Telford tanzte bei renommierten Ensembles in Übersee und in Europa, bevor sie zu choreografieren begann. Ihre Arbeiten waren bisher vor allem in Kanada zu erleben, wo sie mit namhaften Ensembles wie Ballet BC und Les Grands Ballets Canadiens arbeitete. In den letzten Jahren findet ihre künstlerische Handschrift zunehmend auch in Europa Anklang. Mit Aufträgen für europäische Kompanien erweitert sie ihren Wirkungskreis und bringt ihre tiefgründigen Werke auch dem hiesigen Publikum näher. Telford siedelt ihre Stücke zwischen Abstraktion und Emotionalität an. Oft handeln sie von der Schönheit, die in der Unbeständigkeit liegt.

Xie Xin ist eine der derzeit gefragtesten Choreografinnen Ostasiens. Sie ist Gründerin und künstlerische Direktorin des Xiexin Dance Theater, das sie 2014 in Shanghai ins Leben rief. Im selben Jahr begann sie auch ihre Karriere als unabhängige, freischaffende Choreografin. Sie war die erste chinesische Künstlerin, die für das Ballett der Pariser Oper ein Stück choreografierte (2023). Xie Xin gilt als eine der gefragtesten Künstlerinnen der zeitgenössischen Tanzszene in China und gewinnt zunehmend an Bekanntheit und Anerkennung in der europäischen Tanzwelt.

Wie setzen die Künstler*innen das Thema Zwielicht um?

Wie die Wolken, deren Form in einem endlosen Wandel entstehen und vergehen, Gebilde formen, die sich ständig auflösen, ohne jemals in einem festen Zustand zu verharren, so bewegt sich auch der Tanz zwischen Polaritäten: Er existiert zwischen Sein und Vergehen, einer kreativen Energie gleich, die nicht an einem Endpunkt verharrt, sondern sich permanent weiterentwickelt. In der Choreografie von Marioenrico D’Angelo wird der menschliche Körper zur Leinwand, auf der sich kinetische Bilder manifestieren. Die Energie der Bewegung bleibt als Erinnerung bestehen, während sich die Form der Tanzenden ständig wandelt. Die Anatomie des Körpers wird dabei zum Medium eines kreativen Prozesses, der durch Raum und Zeit fliesst. Wie leuchtende Nachtwolken, die in der Dämmerung aufscheinen, hat der Tanz für den Choreografen eine ständige, schwebende Präsenz –eine Faszination und Passion, die ihn nie loslässt. Night Shining Clouds ist eine Liebeserklärung an die Kunst des Tanzes.

In Lesley Telfords Stück spielt die Abwesenheit eine besondere Rolle. Im persönlichen Leben zeigt sich die Präsenz der Absenz besonders schmerzhaft in Momenten des Verlusts. Die Leere, die eine verstorbene Person oder eine zerbrochene Beziehung hinterlässt, ist nicht einfach ein Nichts, sondern oft eine Form der anhaltenden, fast greifbaren Erinnerung. Orte oder Gegenstände, die mit den Abwesenden verbunden sind, bleiben in unseren Gedanken lebendig und tauchen in unseren Träumen wieder auf. In One’s Own Witness findet die Choreografin für diesen Zustand eine Entsprechung in unseren Träumen und zeigt, dass Abwesenheit keineswegs nur ein Mangel ist, sondern eine kraftvolle Präsenz besitzen kann. Eine, die uns herausfordert nachzudenken, zu erinnern und zu imaginieren. In One’s Own Witness ist das Unsichtbare ebenso bedeutsam ist wie das Sichtbare.

Der Bewegungsstil der Chinesin Xie Xin gleicht einem fliessenden Strom, der sanft und stetig vorwärtstreibend durch die Zeit zu gleiten scheint. In ihrem neusten Stück untersucht sie besonders jene Momente, in denen sich eine Lücke in der Zeit auftut, in der wir uns zu verlieren drohen, aber gleichzeitig die Energie für das Aufbrechen in eine neue Richtung finden. Inspiriert wurde Lost in the Gap von der Idee, sich in Ausnahmezuständen auf die Suche nach möglichen Strategien zu begeben,

Das komplette Programmheft ist am Vorstellungsabend oder an der Billettkasse erhältlich.

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