E i n e besse r e S t a d t i s t mö g l i ch
Eine bessere Stadt ist möglich Schlussbetrachtungen Dreißig Jahre nach dem Hauptstadtbeschluss
wenig entgegengesetzt haben. Die deutsche
des Deutschen Bundestages müssen wir
Hauptstadt ist buchstäblich in die Hände von
nüchtern zur Kenntnis nehmen, dass sich
mittelmäßigen Politikern gefallen, die Politik
viele Erwartungen der frühen 1990er Jahre
nicht nach den Wünschen und Interessen
nicht erfüllt haben. Auf fast allen Gebieten
der Bürger gestalten, sondern vielmehr die
bleibt Berlin bislang hinter seinen Mög-
Bürger im Sinne ihrer eigenen Ideologien be-
lichkeiten und den damaligen Hoffnungen
vormunden und in dauerhafter Abhängigkeit
zurück. Anstatt wie die Hauptstädte anderer
von angeblichen sozialen Wohltaten halten
Länder Motor der heimischen Volkswirt-
wollen.
schaft zu sein, erweist sich die Metropole an
Das Beste an der unbefriedigenden jetzigen
der Spree auf manchen Gebieten geradezu
Lage ist, dass man sie ändern kann – wenn
als Bremsklotz. „Führend“ ist die deutsche
der politische Wille und eine klare Vorstel-
Hauptstadt dagegen noch zu oft in Negativ-
lung von der Zukunft der Stadt vorhanden
statistiken wie den Arbeitslosenzahlen, den
sind. Sowohl unzählige Beispiele aus ande-
Schulabbrecherquoten und der Zahl der
ren Ländern als auch aus der eigenen Stadt-
Drogentoten.
geschichte zeigen, dass eine andere – sprich: bessere – Politik auch in und für Berlin mög-
Dieser Zustand kommt nicht von ungefähr,
lich ist. Auch Berlin kann mehr. Die Haupt-
und er ist auch kein Naturgesetz. Vielmehr ist
stadt kann vom drohenden Bremsklotz zu
die desaströse Lage Berlins – ausweislich der
einem der Antreiber des ganzen Landes
Verantwortlichkeiten für die jeweiligen Res-
werden.
sorts – das Ergebnis einer jahrzehntelangen verfehlten Politik roter und grüner Ideologen sowie bürgerlicher Politiker, die diesen
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