Hamburger Klönschnack - Mai '13

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M E N S C H D E S M O N AT S

Bei der Qualität des Fleisches kennt Rolf Hübenbecker keine Kompromisse

hat der Geschäf tsmann und CDU-Mitglied immer auch ein offenes Ohr für die Belange des Stadtteils. Ob Straßenverengung oder Fachgeschäfte wie Rolf Hübenbeckers Fleischereien in Nienstedten Stadtteilfest – Rolf Hübenbecker mischt und Othmarschen sind heute eine Rarität. Mit Fleiß, Disziplin und sich ein und sagt laut seine Meinung. Dabei Qualität behauptet er sich gegen Billiganbieter. denkt er stets auch an andere. Etwa wenn er am 4. Mai mit Freunden und Kunden aum zu glauben, dass Rolf Hüben- Ins Schwärmen gerät der sein Handwerk sein Jubiläum feiert und dabei statt Gebecker in diesem Jahr 70 wird. Leb- liebende Meister, wenn er von seiner Ehe- schenken um Spenden für das Haus Mihaft erzählend wie ein junger Mann frau Anke spricht. „Sie war ein Glücksfall, gnon bittet. steht er in seinem Nienstedtener Geschäft. ich habe sie aus der Sandkiste heraus geheiStets bestens informiert über das Gesche- ratet.“ Tatsächlich hält Rolf Hübenbecker www.fleischerei-huebenbecker.de Autor: helmut.schwalbach@ksv-hamburg.de hen im Dorf bedient er seine Kunden, die er seit 46 Jahren seiner Frau die Treue. nahezu alle mit Namen kennt. Was kaum Gemeinsam mit ihr durchlebte er kritische verwundert, denn der Fleischermeister ver- Zeiten wie etwa zur Jahrtausendwende den ZUR PERSON sorgt Elbvorortler nun schon seit vier Jahr- sogenannten BSE-Skandal. Damals war es Rolf Hübenbecker, zehnten mit Salami und Schinken, Steaks fast existenzbedrohend, heute kann der Schlachter selbst dieser Erfahrung eine heiund Bratenfleisch. Jahrgang 1943, feiert am 4. Mai das So gern der Geschäftsmann erzählt, so sehr tere Note abgewinnen. Als das Konto einen 40-jährige Bestehen seines Geschäfschätzt er auch ein offenes Wort. Groß ist bedrohlichen Stand aufwies, habe ihm ein tes. Der gebürtige Ratzeburger und sein Talent, Dinge mit einem Satz auf den Bankangestellter empfohlen, es „doch mal gelernte Fleischer machte1962 seine Punkt zu bringen. Er möge keine Men- mit Pferdefleisch zu versuchen“. Meisterprüfung, arbeitete auf dem schen, „denen man im Gehen die Schuhe Was für Rolf Hübenbecker nicht infrage Schlachthof und übernahm 1973 das besohlen kann“, so ein typischer Hübenbe- kam. „Das Pferd ist ein Begleiter des MenGeschäft von Friedrich Schultz, bei cker-Satz. Oder: „Wir leben so kurz und schen. Sein Fleisch esse ich auch nicht.“ dem er zuvor schon als Geselle gearAn die regelmäßigen Fleischskandale hat sind so lange tot.“ beitet hatte. Rolf und Ehefrau Anke Sätze, die der Mann gern zitiert, aber auch sich der erfahrene Geschäftsmann inzwiHübenbecker leben ebenso wie lebt. Früher als notwendig steht er auf, schen gewöhnt und profitiert sogar von Sohn und Tochter in Schenefeld. macht Liegestütze und stemmt Gewichte. ihnen. Denn immer wenn Kunden an der Sohn Dirk, ebenfalls Fleischermeister, Unermüdlich steht er danach in seinem Ge- Qualität des billigen Discounter-Fleisches betreibt ein weiteres Geschäft in der schäft. „In den ersten 20 Jahren haben wir zweifeln, kaufen sie verstärkt bei ihm. Waitzstraße. Trotz eines stramm gefüllten Arbeitstages keinen Tag Urlaub gemacht.“

Rolf Hübenbecker, Fleischermeister

„Versuchen Sie es mal mit Pferd“

Klönschnack 5 · 2013

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