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GESUNDHEIT
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s schaut anmutig aus, irgendwie kinderleicht, auch sexy – das, was Isabella Schmon-Ruhri („Isi“) und Barbara Hammer („Babsi“) uns hier in ihrem Pole-Dance-Studio in der Puchstraße zeigen. Aber ganz so kinderleicht ist es doch nicht, wie ich später im Selbstversuch erfahre. Und anmutig und sexy sieht’s bei mir auch (noch) nicht aus …
BILDTEXT
Von Isabella Hasewend
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Seit dreieinhalb Jahren führen Babsi (32) und Isi gemeinsam ihr Studio in Graz. „Wir haben mittlerweile auch eines in Deutschlandsberg und eröffnen demnächst eines in Leibnitz“, freuen sich die Steirerinnen über das große Interesse an Poledance. „Es ist einfach was sehr Spezielles. Jede Frau ist gern sexy
„Jede Frau ist gerne sexy“
Von Isabella Hasewend
Beim Poledance kann sie diese Seite sportlich ausleben und hier können sie ihre sexy Seite ein bisschen ausleben. Sie fühlen sich wohl in diesem geschützten Bereich, sind unter sich. Es ist einfach schön zu beobachten, dass die anfängliche Scheu schnell vergeht und die Mädels dann mit mehr Selbstbewusstsein und einem neuen Körpergefühl hier reinspazieren.“ Poledance – eine Kombination aus Tanz und Akrobatik – ist ein tolles Fitness-Programm. Dazu bedarf es natürlich auch Muskelkraft, um sich an der Stange hochzuziehen oder dann auch dort zu halten. „Männer, die auch zu uns in die Kurse kommen, tun sich da leichter.“ Ursprünglich stammt Poledance aus dem Zirkus und ist erst von dort ins Rotlichtmilieu „gerutscht“. Hat man mit dem „Rotlichtklischee“ noch zu kämpfen? „In der Stadt nicht, da ist Poledance als Sportart
September/Oktober 2015
weitgehend bekannt. In unserem Studio in Deutschlandsberg merken wir, dass in den ländlichen Gebieten noch ein wenig Aufklärungsbedarf da ist. Nicht zuletzt deshalb machen wir immer wieder Info-Tage, wo wir den Leuten alles erklären und auch vorzeigen. Oft fragen uns die Leute auch immer: ,Ja müsst ihr euch denn so wenig an ziehen?‘ Dann erklären wir, dass das sein muss, um eine bessere Haftung an der Stange zu gewährleisten. Bei manchen Figuren in höheren Levels muss man sogar bauchfrei tanzen.“ Mittlerweile gibt es auch in Österreich schon Poledance-Meisterschaften – „Miss & Mister Pole Dance Austria“ genannt. Na ja … ich selbst bin ja von Meisterschaften unendlich weit entfernt, um zurück zu meinem Schnuppertraining zu kommen. Doch es hat auf jeden Fall Spaß gemacht. Und sooo schlecht hab’ ich mich auch wieder nicht angestellt …
Fotos: Heimo Ruschitz
„Ich tanze schon seit jeher für mein Leben gern. Das war schon immer so. Und als ich vor vier Jahren einen Fernsehbericht über Pole dance als Sportart gesehen habe, hat mich das fasziniert“, blickt Babsi zurück. Damals hat sie in Wien ein Pole dance-Studio gefunden und dort in der Folge auch die Ausbildung zur Trainerin gemacht. „Dann sind Freunde auf mich zugekommen und wollten Unterricht nehmen. Irgendwann, kann man fast sagen, explodierte die Nachfrage und so habe ich hier einen Raum gemietet. Isi ist damals in einer meiner ersten Einheiten gewesen. „Ich habe HipHop gemacht und war auch gleich begeistert von Poledance“, erinnert sich die 32-jährige Schwanbergerin.
„Isi“ (oben links) und „Babsi“ (rechts) führen seit dreieinhalb Jahren gemeinsam ihr Poledance-Studio „Dance Arts Austria“ in Graz.