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Ein Macher-Typ
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Bei Eröffnung im Mai: Prokurist Willibald Baumgartner, Generalmanager Harald Mölg, Erich Falkensteiner und Bürgermeister Matthias Konrad (v.l.n.r.).
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Fotos: Freisinger (honorarfrei abzubilden)
„Dann wird’s Zeit, dass ich mir überlege, zurückzutreten“, so Matthias Konrad leicht überheblich, ob ihn die Kritik der Opposition nicht nervt, er hätte bei den beiden neuen Großprojekten, dem Asia Spa und dem Einkaufszentrum in der Innenstadt, aufs falsche Pferd und falsche Signale gesetzt.
Vorhaltungen, die am früheren Finanzbeamten und kühlen Rechner Matthias Konrad abprallen, „weil ja die Entwicklung zeigt, dass wir sehr wohl die richtigen Entscheidungen getroffen haben.“ Leoben war infolge der VerstaatlichtenKrise in arge wirtschaftliche Turbulenzen gekommen, doch die Projekte im letzten Jahrzehnt haben in der Montanstadt zu neuem Selbstbewusstsein geführt. Logischerweise hat in der Stadt der Bürgermeister das Ruder in der Hand, und Matthias Konrad hat mit seinem Unternehmungsgeist diese Entwicklung vorangetrieben. Nicht alles ist Gold, was Konrad glanzvoll darstellt, doch mit dem neuen Einkaufszentrum und dem Asia Spa ist die Weichenstellung für die Zukunft geglückt.
Hoffen auf 250.000 Gäste
„Das 103 Zimmer große neue Hotel – von der FalkensteinerGruppe geführt und gemanagt − ist bestens ausgelastet, es sind jetzt im Sommer viele Italiener da und sonst benötigen wir es, damit wir unser Image als Kongress-Stadt stärker heben; denn in der Vergangenheit mussten Professoren und Vortragende immer wieder in Graz untergebracht werden“, schildert Matthias Konrad. „Mit Falkensteiner haben wir einen höchst professionellen Partner gewinnen können und die haben dafür gesorgt, dass wir kostengünstig gebaut haben.“ 37,5 Millionen Euro muss die Au-Vision EntwicklungsgesmbH dafür flüssig machen. Mit-Gesellschafter sind die Steiermärkische (14,3 %), die Immorent (24,9 %), die Energie Steiermark (13 %), eine Siemens-Tochter (13 %), ein chinesisches Unternehmen (10 %) und natürlich die Stadt Leoben über ihre Wirtschaftsinitiativen GmbH (24,9 %). „Wir rechnen mit 250.000 bis 300.000 Gästen im Jahr“, nennt Matthias Konrad das Besucher-Ziel. Dabei geht man aber größtenteils von Spa-Gästen aus Leoben und der Region aus. Das Asia Spa besteht aus einem Relax Spa mit einer Saunalandschaft nach den fünf chinesischen Elementen − Erde, Metall, Feuer, Holz und Wasser −, weiters aus einem Familien-Spa mit Freibad, Lehrschwimmbecken, Kinder- und Baby-Becken im Bambuswald mit Rutschen, einer Schwimmhalle mit einem 25-Meter-Becken in Tempel-Form.
Leobner „Unterlasser“
Die Verknüpfung von Traditioneller Chinesischer Medizin und Schulmedizin erfolgt durch eine Ärzte-Gemeinschaft. Sie betreibt das eur.asia.med als eigene Einheit im Asia Spa. Konrad: 300.000 Euro zahlt die Gemeinde bei Eintrittskarten dazu, Leobner kriegen diese sogar günstiger. Doch es sei noch immer zu teuer, sagen die Leute. Wir müssen jetzt einmal abwarten. Ich sehe wenige Leobner im Bad, aber dafür viele Auswärtige. Und warum erfolgte der SpaBau ohne die Beteiligung privater Leobner Investoren? „Wir haben öfters eingeladen, über den Hotel-Bau und die Beteiligung zu reden, doch die Leobner Unternehmer sind zu einem Teil leider Unterlasser“, gibt Konrad eine sehr direkte Antwort. Dies ist gleichsam die Überleitung zu einem anderen Konflikt-Feld, wo er sich mit seinen Kritikern reibt − dem neuen Einkaufszentrum LCS. „Es übertrifft alle Erwartungen und die Anbindung an den AltstadtKern mit dem Motto ,Die Innenstadt als Einkaufszentrum‘ ist voll aufgegangen“, schwärmt
Konrad. 300 neue Arbeitsplätze und 70 neue Geschäfte − davon sind zwei Drittel völlig neu in Leoben − sollen dafür sorgen, dass nach der KonsumPleite die Montanstadt wieder zu einer florierenden Handelsstadt wird. LCS-Betreiber und Mit-Investor Treu, den die Stadt durch einen sehr günstigen Baurechtszins kräftigst stützt, erwartet sich im ersten Jahr einen Umsatz von 60 bis 70 Millionen Euro. Sinkende Umsätze hingegen befürchten durch die Sogwirkung mittlere und kleinere Geschäfte in der Innenstadt, auch stünden immer öfter Geschäftslokale leer. Konrad an die Adresse seiner Kritiker: Das stimme schon, doch verantwortlich dafür seien meist die
Hauseigentümer, mit denen potenzielle Mieter keine Einigung erzielen können. Dort, wo die Stadt selbst aktiv werden kann, tut sie es, wie kürzlich mit dem Kauf der alten Rathaus-Passage am Hauptplatz, aus der künftig ein DienstleistungsKonrad: Geld aus sparkasse- zentrum werden verkauf gut angelegt soll. Und bei so viel Aktivität – woher nimmt die Gemeinde die vielen Millionen Euro? Sie kommen aus dem so genannten ,Nachhaltigkeitsfonds‘. Dieser managt das Geld aus dem seinerzeitigen Verkauf der Sparkasse Leoben im Jahr 2000. Damals erhielt die Gemeinde dafür knapp 40 Millionen Euro. „Und einen Großteil dieses Geldes haben wir mit den neuen Projekten gut angelegt.“ v
Versicherungsmakler und Berater in Versicherungsangelegenheiten Gewerbliche Vermögensberatung Der für Finanzierung, Veranlagung und Unternehmensberatung verantwortliche Leiter, Joachim F. Rodler, rät in der derzeitigen Situation, trotz der steigenden Zinsen im Euro, von einer Neuverschuldung in einer anderen Währung ab. Die partielle Beruhigung der Aktienmärkte, die Auflösung von Carry-trades am Jahresanfang, die relativ guten Konjunkturdaten aus der Schweiz und die negativen Nachrichten aus dem Finanzsektor (insbesondere UBS) beeinflussen den Schweizer Franken, der sich derzeit mit Seitwärtsbewegungen um 1,61 einpendelte. Der Wechselkurs könnte sich bis Ende des Jahres um die 1,55 bis 1,58 bewegen, da die konjunkturelle Lage in der Schweiz eher stabil bleibt oder sich sogar etwas rosiger als die Entwicklung im Euroland darstellt. Die Schweizer Nationalbank (SNB) hat die Zinsen vorerst unverändert belassen, wobei mittelfristig sich jedoch die Zinssatzdifferenz, SFR zu EUR, nicht wirklich dauerhaft verändern wird. Man könnte daher ab einer Kursparität von rund 1,58 und einem entsprechend geringen Zinssatz wieder an eine Finanzierung mit dem SFR denken. Für genauere Informationen wenden Sie sich vor Abschluss einer Finanzierung an den Berater Ihres Vertrauens oder prüfen Sie unser Dienstleistungspaket. www.suz.at
A-8010 Graz, Wielandgasse 2 / III, Tel.: +43 316 826 120
too MAny coLoUrs in My Mind
WErKE AM FLUGHAFEn GrAz zU sEHEn
Prof. dr. Bernhard Pelzl, Joanneum research, mit dem Künstler Prof. Jadran Lenarcic und Flughafengeschäftsführer Mag. Gerhard Widmann

Als Spezialist für Robotics und Autor zahlreicher Publikationen spielt er eine der wichtigsten Rollen in der südosteuropäischen Forschungslandschaft. Nun spielt er aber mit den Farben dieser Welt. Die Rede ist von Prof. Jadran Lenarcic – Direktor der Joanneum-Research-Partnerinstitutionen in Ljubljana. Der Künstler möchte mit seinen Bildern „den Duft des Meeres, das Licht der Sonne und den Klang der Wellen seiner Jugend“ vermitteln. Die Ausstellung unter dem Titel „Too many colours in my mind“ ist bis 14. September in der neuinstallierten Ausstellungsfläche im Abflug-Terminal im ersten Stock des Grazer Flughafengebäudes zu sehen. „Die Räumlichkeiten wurden gewählt, weil zwischen dem Flughafen und Joanneum Research bereits ausgezeichnete Partnerschaften bestehen. Gemeinsam mit der Siemens AG gibt es ein Forschungsprojekt – AREAMUMOSIS –, wobei ein Flugsicherheitssystem entwickelt wird, das den Flug bei schwierigen Wetterverhältnissen, wie etwa bei Nacht und Nebel, noch sicherer machen wird“, erklärt Prof. Dr. Bernhard Pelzl von Joanneum Research. „Unsere neue Ausstellungsfläche erfreut sich bei Reisenden und Künstlern größter Beliebtheit. Wir müssen Aussteller auf eine lange Warteliste verweisen, damit diese ihre Werke präsentieren können“, berichtet Mag. Gerhard Widmann, Geschäftsführer des Grazer Flughafens. v


FRANZ STOISERS RESÜMEE BEIM 60-JÄHRIGEN BERUFSJUBILÄUM NIEMANDEM ETWAS NEIDIG SEIN
Seinen ersten Arbeitstag als Hafner- und Fliesenleger-Lehrling hatte Franz Stoiser am 12. Juli 1948 bei der Firma Lipp in Graz in der Leonhardstraße. Er erschien dort bloßfüßig – für Schuhe war kein Geld da. Kürzlich feierte der bekannte „Self-made-Man“ den 60. Jahrestag. Heute ist er vermögend – für viele sogar „reich“ – und der Beweis dafür, dass Handwerk, verbunden mit Hausverstand und sozialer Intelligenz, goldenen Boden hat und zumindest so viel wert ist wie ein Hochschulstudium.
Die Minirente der Mutter, einer Kriegerswitwe, reichte für ihre 13 Kinder hinten und vorne nicht. 8 Jahre Volksschule in Andritz, das war der Bildungsweg, den Franz Stoiser zwar hurtigen Schenkels, aber meistens nackten Fußes beschritt, weil die Schuhe schon ein paar Geschwister vorher aufgetragen hatten. Sechs waren vor ihm, sechs danach. Sein Talent: Rasch hat er als Lehrling fürs spätere Leben gelernt. „Ich habe 33 Schilling verdient und in der Woche 30 der Mutter gegeben.“ Sein Herz, sein Verantwortungsgefühl und seine Fürsorge für die Familie mit den vielen Geschwistern – den Vater verlor er zu Kriegsende – zeigte Franz Stoiser schon als junger Bursch. Seinen ersten Arbeitstag hatte Franz am 12. Juli 1948 als Lehrling bei der Firma Lipp in Graz in der Leonhardstraße. Dort begann er mit der Hafnerund Fliesenlegerlehre.
Bemerkenswert:
5. August 1934:Franz wird als 7. Kind von Erika und Franz Stoiser geboren • 10. Juli 1948:Schulabschluss nach 8 Klassen Volksschule in Graz-Andritz • 7. Juli 1951:Gesellenprüfung • 26. August 1963: Meisterprüfung • August 1963: Franz Stoiser macht sich selbstständig • 20. Juli 1964: Bürogebäude am Teichhof 25, dort meldet er das Gewerbe an • 21. Jänner 1971: Eröffnung seines Geschäftes in GrazMariatrost • 17. Juni 1981: Offizielle Eröffnung des Thermenhotels • August 2000: Eröffnung des Hotels in Mariatrost • 12. Juli 2008: Franz Stoiser feiert sein 60-jähriges Berufsjubiläum
Die Sache mit den Golddukaten
Von einem späteren Konkurrenten, der an den wirtschaftlichen Erfolgen von Franz Stoiser kein gutes Haar zu lassen pflegte, ist folgender Ausspruch überliefert: „A Wauhnsinn! Wann i in an Kübl Scheiße greif, hab i stinkade Händ’ und sunst nix. De hot der Stoiser a. Oba dazua garantiert no zwischen jed’n
Finga an Golddukaten!“ Was jedoch Franz Stoiser insgesamt und aus eigener Kraft aus seinem Leben gemacht hat, ist das Produkt eines risikobereiten, großen Herzens, eines ausgeprägten Riechers fürs Geschäft, eines brillanten Gedächtnisses und des konsequenten Prinzips, „niemals jemandem etwas neidig zu sein“.
Rasch fürs spätere Leben gelernt
Die Zeit nach dem Krieg war hart. Die Leute heizten, wenn überhaupt, ihre Kachelöfen. Diese mussten alle zwei Jahre geputzt werden und Franz war mit einem Gesellen daher ständig unterwegs. „Ich musste das Lehmtragerl tragen und der Geselle das andere Werkzeug. So sind wir, natürlich zu Fuß, zu den Kunden.“ Damals gab’s noch die 48-Stunden-Woche, und am Abend jedes Tages kam es zur Stundenabrechnung. „Bei einigen haben wir nur die halbe Zeit aufgeschrieben, bei anderen wieder mehr. So haben wir ein bisschen getrickst, und unterm Strich hat’s passen müssen.“ Die Kundschaften sprachen die Arbeiter natürlich an, für sie auch privat den Ofen herzurichten. „Und das hat uns viele Kunden gebracht, wo wir dann eben später die Arbeiten privat durchführten.“
Schon eigene Kunden
Im dritten Lehrjahr hat Franz dann schon selbst seine Kunden gehabt. „Ich habe immer die Hälfte von dem verlangt, was sonst die Firma gekostet hätte.“ Im zweiten Lehrjahr erhielt er einen Wochenlohn von 56 Schilling, im dritten Lehrjahr waren es dann 80. „Der Mutter habe ich mein Lehrlingsgeld gegeben, weil ich ja schon mein eigenes Taschengeld hatte.“ Und er kam gut damit aus, brauchte das Geld für die Tramway und kaufte ein Fahrrad. Und schon damals bestätigte sich: Handwerk hat goldenen Boden, denn „ich hab’ pro Monat mindestens 200 Schilling dazuverdient“.
Keine Liebe zur Gewerkschaft
Es war ausgemacht von der Gewerkschaft, dass die Fliesenleger nur 3,50 Meter pro Tag verfliesen sollten. „Und mit der Zeit habe ich dann gesehen für mich, dass das ja viel zu wenig ist. Das muss man schon sagen, dass ich da einfach andere Wege gegangen bin. Ich habe mir gesagt, ich kann ja das Doppelte machen.“
Schwarz lag ihm mehr
Franz Stoiser gefiel die Politik der Volkspartei besser, es war seine Linie, weil er sich frei entwickeln konnte. „Es hat mir eben das System der Schwarzen besser gefallen. Für mich war

Die Mutter mit neun ihrer dreizehn Kinder in der Küche: vorne links der kleine Franz
Leistung wichtig und dass einem nicht vorgeschrieben wird, was man machen darf und was nicht.“
Im Jahre 1964 machte er sich selbstständig
Seine Fliesenfirma lief von Anfang an gut, später dann prächtig, weil er Krankenhäuser, Kasernen, Wohnbauten, Postämter verflieste. Wenn Franz Stoiser einen Auftrag wirklich wollte, dann holte er ihn auch, das läuft bis heute so, und nicht nur in der Steiermark. „Jetzt ist er komplett deppert ’worden“, war noch der freundlichste Kommentar, als Franz in die Rolle des Investors Nummer eins schlüpfte, 40 Millionen Schillig in die Hand nahm, in den Maisäckern auf dem Areal der „Vielleicht-einmal-Therme“ Loipersdorf zwischen 1978 und 1980 ein 176-Betten-Hotel hochziehen ließ und im Alter von 44 Jahren sogar noch selbst die Konzessionsprüfung für Gastronomie ablegte. Der kommende Thermenboom war bestenfalls eine Vision am Horizont, und die Kleine Zeitung titelte noch am 29. 5. 1980 pessimistisch: „Mit der Therme in die Pleite“. Doch die Chose lief bestens, zumindest bis zu jener Brandkatastrophe, die in der Nacht vom 23. auf den 24. September 1983 die gesamte Therme vernichtete. Wiederaufbau der Therme und ein ständig investierender Franz Stoiser sicherten jedoch bis heute den Erfolg, Bettenzubau, Konferenzräume, Tiefgarage, Wellnessbereich – zuletzt waren’s gut und gerne 4,5 EuroMillionen für ein eigenes Gesundheitszentrum. Dass es mittlerweile, genau seit dem Jahr 2000, auch in Graz-Mariatrost ein 4*-Hotel Stoiser mit 108 Betten gibt, fällt da kaum noch ins Gewicht.
Gertis ordnende Hand
Wenigstens an der Trennung von Privat- und Berufsleben ist Franz Stoiser, wie viele andere auch, grandios gescheitert. Anlässlich der „feindlichen Übernahme“ der Grazer Fliesenfirma Krenosz im Jahr 1976 lernte er die Frau seines Lebens kennen: Gerti Schöngrundner. Die wurde zuerst einmal über Jahre hinweg gründlich missbraucht: als Finanzbuchhalterin, Geschäftsführerin, Innenarchitektin, Bauaufsicht und Mädchen für alles in diversen Stoiser-Unternehmen. Erst nachdem Franz seine Scheidung über die Bühne gebracht hatte, wurde es ernst: Hochzeit 1991 in Stainz und Flitterwochen auf Hawaii. Als sich dann Gertis ordnende Hand über das Haus und das gesamte Stoiser-Leben legte, begann auch für den Franz eine etwas ruhigere Lebensphase. Gelegentlichen Revolten dagegen begegnete Gerti stets mit souveräner Gelassenheit und pädagogisch wertvoller Erziehungsarbeit, was auch der harte Kern des Freundeskreises schließlich zur Kenntnis nehmen musste.
A Heiliga war ich nie
„Du musst natürlich auch eine gute Arbeit abliefern, dann kannst du dich auch gegenüber dem Bauherrn rühren. Was aber auch absolut notwendig ist, sind gute Kontakte.“ Und das Knüpfen solcher Beziehungen – heute sagt man Netzwerke – zu Hofräten und Beamten in Bund, Land und Gemeinden – ganz egal, in welchem politischen Lager – fiel ihm nicht schwer. Neben der Steiermark war Wien für Franz Stoiser immer ein wichtiger Markt. „Dort gibts einfach lukrativere Großbaustellen und bessere Preise“, sagt er. „A Heiliga war ich nie. Wir hab’n gsoffn bis spät in die Nacht, aber um sieben Uhr war ich auf der Baustelle.“ Die Kollegen-Konkurrenten fürchteten ihn, weil Franz Stoiser bei seinen Anboten – drücken wir es vornehm aus – mit einer unkonventionellen Preispolitik und seinen Methoden viele überraschte, natürlich auch verärgerte.
Nie den Boden unter den Füßen verloren
Der 74-jährige Franz Stoiser ist trotz allen Erfolgs nie abgehoben. „Ich hab’ als Schüler schon Zeitungen verkauft, bin als Lehrling bloßfüßig arbeiten gegangen“, verweist er darauf, dass er aus einfachsten Verhältnissen kommt und zu schätzen weiß, dass es ihm heute so gut geht. „Hab mir nie gedacht, einmal so gut zu leben“, sagt er zufrieden, im Pool im Garten seiner Villa in Eggenberg sitzend. Mit 12 Geschwistern ist er aufgewachsen. „10 davon haben wir allerdings schon begraben müssen.“ Allen und deren Verwandten und Familien hat er immer geholfen und tut das bis heute. „Ich weiß, was Armut heißt, und kann es mir heute leisten, großzügig zu helfen. Das tue ich allerdings nach dem Motto ,Tue Gutes und rede nicht viel darüber‘.“ Es sind offensichtlich die kleinen Freuden des Lebens, die wichtig sind für das Wohlfühlen. „Es gibt nichts Schöneres für mich, als zumindest bis 10 Uhr in meinem Haus in Eggenberg zu bleiben und nicht schon um 7 Uhr auf der Baustelle oder in der Firma zu sein. Dort komme ich oft nur zum ,GrüßGott-Sagen‘ vorbei und schau mir die aktuellen Konten an, denn die müssen schon stimmen.“
