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Geballte Schönheit

GEHEIMTIPP MONTENEGRO: VORMERKEN ALS URLAUBSZIEL

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Bis Dubrovnik ist die Adria-Küste – man könnte fast sagen und meinen – weltbekannt und auch österreichischen Urlaubern sehr vertraut. Dass nur eine Autostunde weiter südlich an der Küste mit der Bucht von Kotor auch eine einmalige touristische Schönheit – auch UNESCO-Kulturerbe – zu finden ist, geriet im letzten Jahrzehnt durch den Bürgerkrieg am Balkan in Vergessenheit. Dies deshalb, weil die Region zu SerbienMontenegro gehörte, das ja durch Sanktionen und alle Folgen des Krieges schwere Zerstörungen hinnehmen musste. Erst seit einigen Jahren beginnt sich die Lage wieder zu normalisieren. Ein KLiPP-Lokalaugenschein V o n J ü r g e n K e n n e r

GEBALLTE SCHÖNHEIT

m 21. Mai 2006 machte sich Monte-A negro durch eine Volksabstimmung unabhängig und ist damit der jüngste souveräne Staat Europas. Mit der erforderlichen 55-Prozent-Mehrheit sprachen sich die 607.000 Bewohner des 13.000 Quadratkilometer großen Landes für einen souveränen Staat aus. Montenegro hat nur dann eine Überlebenschance, wenn der Tourismus funktioniert. Er ist die einzige und wirklich wesentliche Einnahmequelle in diesem Land. Eine Annehmlichkeit für Touristen: Es hat schon seit Jahren den Euro als Währung, obwohl nicht EU-Mitgliedsstaat. Unser Land ist ein Paradies“, sagen die Montenegriner stolz. Und ganz so unrecht haben sie nicht damit. Jetzt soll der wirtschaftliche Aufschwung in Schwung kommen. Das Hotel „Queen of Montenegro“ in Becici bei Budva ist quasi das Synonym dafür. Denn in den 60er-Jahren des letzten Jahrhunderts boomte der Tourismus in Montenegro. Dann flammten die Konflikte am Balkan wieder auf und der montenegrinische Tourismus war am Ende. Jetzt erholt sich die Wirtschaft wieder und auch politisch dürften alle Stolpersteine endgültig aus dem Weg geräumt sein. Seniorchef Helmut Springer ist am Hotel übrigens als Privatperson beteiligt, weil er einen besonderen Bezug zu Montenegro hat. Sein Vater Paul – dieser hatte vor 92 Jahren Springer Reisen gegründet – war im Ersten Weltkrieg als K&K-Lastwagenfahrer in Kotor stationiert. Ein weiterer österreichischer Mitgesellschafter ist der Osttiroler Geschäftsmann Pletzer.

Kloster in der alten Königsstadt Cetinje

Weltkulturerbe Kotor

Wenn man von Kotor auf das Meer schaut, kann man sich mit etwas Phantasie den Hafen mit den Segelschiffen und die Karawanen, die von den Bergen in die Stadt hinunterziehen, vorstellen. Man kann sich ins Mittelalter zurückversetzen, in die Zeit der ersten Blüte von Kotor, als die Stadt mit dem serbischen Königreich verbunden war, aus dessen Bergwerken wertvolle Metalle kamen, die dann mit Schiffen weiter bis in entfernte Häfen anderer Kaiser- und Königreiche gebracht wurden. Aus dieser Zeit stammen auch einige der schönsten Kirchen, die

Jeder Besucher ist beeindruckt von den Naturschönheiten: Ein echtes Paradies für Vögel und Fischer ist der Skutari-See, er grenzt auch an Albanien. Mit unzähligen Mäandern und Armen. Völlig anders, aber auch einmalig – die exklusive Hotelinsel Sveti Stefan. Ein Treff der Jetsetter. Künftig sollen Gäste im Sieben-Sterne-Luxusresort (neue Eigentümer aus Asien bauen um) noch mehr verwöhnt werden.

Njegos-Mausoleum am Lovcen-Pass

heute noch Kotor schmücken, und fast alle wurden zu Ehren der Seefahrtsschutzheiligen errichtet. Genau so, wie ein Durstiger in der Vertiefung seiner Handflächen wertvolle Wassertropfen hält, so behüten die sie umgebenden Gebirge und Berge die Bucht von Kotor – den längsten und schönsten Fjord des Mittelmeers, der 28 Kilometer in das Festland eindringt. Sie war schon immer Zufluchtsort für Seefahrer, die ihre Schiffe vor Unwettern und Wellen des offenen Meeres in Sicherheit brachten. Die Bucht hat mit ihrer faszinierenden Schönheit große Persönlichkeiten wie Lord Byron, George Bernhard Shaw, Margaret

VOR 130 JAHREN BAUTEN ÖSTERREICHER DIE PASSSTRASSE ÜBER DEN LOVCEN – BIS HEUTE EINE EINMALIGE LEISTUNG

ATEMBERAUBEND

Sie ist heute noch ein Meisterwerk der Technik – die Passstraße über den Lovcen, in den Jahren 1876 bis 1881 von österreichischen Ingenieuren geplant und erbaut. Zu dieser Zeit gehörte die Bucht von Kotor noch zur Habsburger-Monarchie und der Flottenstützpunkt Cattaro (heute Kotor) war einer der sichersten Häfen für die Kriegsmarine. Noch heute erinnern daran die Tunnelverstecke für die U-Boote. Die Fahrt hinauf von Kotor nach Cetinje, in die alte Hauptstadt, oder auch die Fahrt von Cetinje nach Kotor ist wohl für jeden atemberaubend. Wenn du in einer Kehre stehst und einige hundert Meter unter dir sich das Meer ausbreitet, dann ist das ein unvergesslicher Anblick. Der Bau der 17 nummerierten Kehren mit 8bis 10%iger Steigung auf 15 km Länge wäre selbst mit den heutigen Baumaschinen eine schwierige Sache. Direkt in den Felsen hinein legten die Straßenbauer vor 130 Jahren eine Trasse, die bis heute hält. Hut ab vor dieser Leistung. Bei der Fahrt über die Lovcenstraße fesselt die Aussicht über die Bucht von Kotor immer wieder, besonders auch jene Ausblicke, wo gleichzeitig auch die Bucht von Tivat sichtbar wird. Auffallend an der Passstraße ist eine große Schleife in Form eines M. Man erzählt sich, dass der österreichische Baumeister heimlich in Milena, die Frau von König Nikola, verliebt war und deshalb extra eine Kurve mehr gebaut hat, um mit diesem „M“ seine Liebe zu verewigen. Die Straße führt in die einst königliche Hauptstadt Montenegros Cetinje, wo sich damals auch die österreichische Botschaft befand. Heute ist die nette Kleinstadt mit ihrem Museum und Kloster ein Ausflugsort für Touristen.

Luftsprünge von Graz

Kuzma Novak, Produkt-Manager von Springer Reisen: „Wir haben eine so genannte FlugKette von 16. Mai bis 10. Juni, die sich „Luftsprünge“ nennt. In dieser Zeit fliegen wir direkt von Graz nach Podgorica und von dort geht’s mit einem Bustransfer ans Meer. Diese Kette war schon im Vorjahr ziemlich ausgebucht, weil auch preislich sehr attraktiv. Man fliegt ab 390,– Euro auf Basis Halbpension für drei Nächte nach Montenegro. Fünf Nächte sind auch nicht teurer. Und zehn Nächte gibt es ab 499,– Euro bis 699,–Euro. Von der Steiermark aus kann man auch mit dem Auto Montenegro gut erreichen und immer mehr Individualtouristen tun das.“

Queen of Montenegro – auch österreichische Investoren sind dabei. Früher ein Polizeiurlaubsheim, mit 30 Mio. Euro zu einem führenden Urlauberhotel der Region umgebaut. Wer „coole“ Architektur mag, dem gefällt es als Gast dort sicher.

Jursenar oder den Nobelpreisträger Ivo Andric angezogen.

Sveti Stefan

Seit den 60er-Jahren und bis heute besuchten gekrönte Häupter wie die englische Königin Elisabeth II. und der frühere italienische König Umberto II. von Savoyen, bekannte Schauspieler von Weltruhm wie Sophia Loren, Doris Day, Geraldine Chaplin, Kirk Douglas, Sydney Portier, Richard Widmark, bekannte Schriftsteller wie Andre Malroix und Alberto Moravia bis hin zu den schönsten Frauen der Welt wie Claudia Schiffer Sveti Stefan. Sie alle, wie auch alle anderen, auch wenn sie nur ein einziges Mal dort waren, fasziniert der Charme des kleinen mittelalterlichen auf einer felsigen Insel errichteten Städtchens, das mit dem Festland nur durch eine enge sandige Landzunge verbunden ist. Sveti Stefan wurde von seinen früheren Einwohnern, Fischern, als Verteidigung vor Piraten befestigt. Gute Zeit zum Investieren

Werner Salzmann (invest komerc): „Der montenegrinische Immobilienmarkt bietet im Vergleich zu anderen Mittelmeerländern wie Italien, Griechenland, Spanien etc. noch moderate Preise. Wer Eigentum in Montenegro hat, kann auch seinen ständigen Wohnsitz dort errichten, und es gibt für Investoren und Eigentumserwerber ein günstiges Steuersystem. Man siedelt sich in der saubersten Region der Adria an und touristisch entwickelt sich das Land sehr stark.“ ❖

Reisen nach Montenegro mit Terra Reisen

Terra Reisen

Ferdinand Hanusch Platz 1, 5024 Salzburg, Tel.: 0800/ 500 802, Fax: 0512/ 21 10-91, info@terra.at, www.terra-reisen.com

DER NEUE AUS STUTTGART VON PORSCHE

n.g.e.g.*: Der neue Porsche Cayman vor der gediegenen Kulisse der KLiPPRedaktion

HEY CAYMAN!

„So ein klasses und schönes Auto muss auch einen erstklassigen Platz bekommen“, zeigt sich der Security Man beim Weltcup-Rennen in Zauchensee vom Cayman angetan. „Der Porsche-Sound ist einfach unverwechselbar und für mich Musik in den Ohren“ – ein weiteres Kompliment und der Beweis dafür, dass den Konstrukteuren aus Stuttgart ein guter Wurf gelungen ist.

chnelle Autos gibt es heuteS ja viel, doch es kommt darauf an, dass das Fahrzeug von seinem Charakter unverwechselbar ist. Beim Einsteigen verlangt der Cayman im Vergleich zu einem „normalen“ PKW doch eine gewisse Beweglichkeit, die man aber von Porsche-Fahrern erwarten darf. Die einzelnen Bedienungselemente im Cockpit sind klar und übersichtlich. Und natürlich wollen wir auf der Autobahn erfahren, was im Motor steckt. Da war er auch sofort da, der typische Porsche-Sound. Für jeden anders zu interpretieren. Jäger werden sagen, er habe Ähnlichkeit mit einem röhrenden Hirsch, nur mit dem Unterschied, dass der Porsche eben auf der Straße ist. Oder ein anderer wiederum mag sagen, er hört den Sound als tiefes, langgezogenes „Ja, jetzt fühl’ ich mich wohl, weil ich zeigen kann, was in mir steckt!“. Die Beschleunigung ist so, dass man mit dem Cayman stets an der Spitze fährt. Mehr als 240 km/h sollte man laut Pickerl den Winterreifen nicht zumuten, sich daran zu halten fällt auf österreichischen Straßen nicht schwer. Durch die vielen 100er-Beschränkungen können dafür andere Verkehrsteilnehmer die Chance wahrnehmen, sich den Cayman optisch genauer anzusehen. Was er auf Schneefahrbahnen draufhat, das konnten wir aufgrund des milden Wetters nicht wirklich in Erfahrung bringen. Aber auch die wenigen Möglichkeiten überzeugten, dass er auch wintertauglich ist. Platz im Fahrgastraum unseres Testfahrzeuges war für zwei. Da ist Ordnungssinn gefragt, die Ablage am Heck reicht für den Mantel oder die Jacke. Mit großem Gepäck lässt es sich zu zweit nicht wirklich gut reisen. Da muss genau überlegt werden, welcher Koffer und welche Reisetasche benutzt wird, damit alles verstaut werden kann. Doch für so viel sportliches Fahrvergnügen verzichtet selbst die Weiblichkeit auf den Anspruch „Das muss ich unbedingt noch mithaben“. Worüber Männer dann auch nicht unfroh sind. Mit dem Cayman bietet Porsche eine weitere attraktive Variante des Sportcoupés an. Als Antrieb für den Zweisitzer dient der 2,7 Liter große Sechszylinder-Boxermotor, der für den Einsatz im Cayman überarbeitet und weiterentwickelt wurde. Wie bei den 911-Modellen und dem Cayman S kommt die VarioCam-PlusTechnik zum Einsatz. Die Nennleistung von 245 PS (180 kW) gibt der Boxermotor bei 6.500 Umdrehungen pro Minute ab, das maximale Drehmoment von 273 Newtonmeter liegt zwischen 4.600 und 6.000 U/min. Die spezifische Leistung beträgt 91,2 PS

Heckflügel kommt auf Knopfdruck heraus, wenn man sehr sportlich und schnell unterwegs sein will.

Weil die übrigen Verkehrsteilnehmer meist nur das Heck von ihm sehen, legten die Stuttgarter Konstrukteure großen Wert darauf.

Hervorragende Sitze, nur das Anlegen der Sicherheitsgurte verlangt Geschicklichkeit.

pro Liter Hubraum (66,9 kW/l) und der Durchschnittsverbrauch liegt bei 9,3 Liter pro 100 Kilometer. Der 2,7-Liter-Boxer beschleunigt das lediglich 1.300 Kilogramm schwere Coupé in 6,1 Sekunden auf Tempo 100. Der Spurt von 80 auf 120 km/h wird im vierten Gang in 6,9 Sekunden absolviert, und die Höchstgeschwindigkeit beträgt 258 km/h. Die Version mit SechsgangSchaltgetriebe erreicht 260 km/h, mit der Tiptronic S ist der Cayman 253 km/h schnell.

Coupé mit eigenständiger Optik

Der Cayman besticht durch seine Porsche-typische Coupé-Form und einen herausragenden cWWert von 0,29. Dank zweier Kofferräume bietet der Sportwagen insgesamt 410 Liter Stauraum. Über der Hinterachse befindet sich der größere der beiden Gepäckräume mit einem Volumen von 260 Liter. Der hintere Kofferraum ist über eine weit aufschwingende Heckklappe zugänglich (Stehhöhe 1,95 Meter). Äußerlich unterscheidet sich der Cayman vom Cayman S im Wesentlichen durch die neuen 17-Zoll-Leichtmetall-Räder mit fünf Doppelspeichen, durch die schwarz eloxierten Bremssättel, die schwarzen Bugspoilerlippen, den titanfarbenen Schriftzug sowie das ovale Abgas-Endrohr. JL ❖

ANSTURM WAR ENORM – 240 KURSPLÄTZE BINNEN WENIGER STUNDEN VERGEBEN

MOTORRADFAHRKURS DER POLIZEI BEREITS AUSGEBUCHT

raz. Die AnkündigungGder Fahrtechnikkurse für private Motorradfahrer – ein Angebot der Verkehrsabteilung des Landes Steiermark in Kooperation mit dem Landespolizeikommando –schlug wie schon im Vorjahr wie eine Bombe ein. Die durch den steirischen Verkehrssicherheitsfonds finanzierten Kurse – 240 Plätze waren diesmal zu vergeben – waren innerhalb weniger Stunden ausgebucht. Wir freuen uns natürlich über diesen großartigen Ansturm und ich bin stolz auf meine Mitarbeiter, die ihre Sache so gut machen“, streut der Leiter der Verkehrsabteilung des Landespolizeikommandos Steiermark, Oberstleutnant Wolfgang Staudacher, seinen engagierten Fahrtechniktrainern Rosen. Der Ansturm auf die Kurse – sie richten sich an Motorradfahrer, die bereits Fahrpraxis aufweisen – freut auch die zuständige Verkehrslandesrätin Mag. Kristina Edlinger-Ploder: „Die Bereitschaft, sich weiterzubilden und so aktiv zur Verkehrssicherheit beizutragen, ist besonders wichtig. Ich freue mich daher sehr, dass wir in der Steiermark so engagierte Motorradfahrer haben.“ Ob der großen Nachfrage wurde natürlich bereits an eine Ausweitung des Angebots gedacht, Oberstleutnant Staudacher erklärt jedoch die Problematik: „Mit diesem Fahrtechnikkurs wollen wir deutlich machen, dass auch versierte Motorradfahrer zu Beginn der Saison Übungen und Fahrtechnikkurse brauchen können. Wir wollen keinesfalls eine Konkurrenz zu den Fahrtechnikzentren sein, sondern nur den Anreiz bieten, Kurse dieser Art zu besuchen.“ Die Teilnahme an dem Kurs erfolgt mit dem eigenen Motorrad, auf eigene Gefahr und bei jeder Witterung. Für die Teilnahme an dem Fahrtechnikkurs wird lediglich ein Unkostenbeitrag von 15 Euro eingehoben. ❖

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