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Überdurchschnittlich begabt

M E N S C H E N B I L D E R JUGEND-AM-WERK-KÜNSTLER IM ALLTAG GEHANDICAPT, ABER DAS MALEN UND ZEICHNEN BEGEISTERT SIE ÜBERDURCHSCHNITTLICH BEGABT

eit 1992 kreieren siebenSKünstlerinnen und Künstler ihre Werke in der Malwerkstatt Graz von Jugend am Werk Steiermark. Sie benötigen Betreuung für die tagtäglichen Verantwortlichkeiten wie Wohnen, Geldausgeben usw., bilden aber eine Gruppe, weil sie eines gemeinsam haben: eine überdurchschnittliche Motivation und Begabung für das Malen und Zeichnen zum Beispiel. Sieben Künstlerinnen und Künstler, die auch manche Unterschiede prägen: es treffen unterschiedlichste Techniken auf vielfältige Formensprachen, Farbenreichtum steht neben Monochrom, der Strich kreuzt die Fläche und das Symbol vermengt sich mit dem Konkreten. Es ist diese Facettenvielfalt, die die Künstlerinnen und Künstler der Malwerkstatt Graz zu einer gefragten Gruppe hat werden lassen, die seit 1994 laufend in Galerien an verschiedensten Orten ausstellt und mittlerweile internationale Bedeutung erlangt hat. Bis Ende Jänner läuft noch in der Malwerkstatt-Galerie, Einspinnergasse 1, in Graz die Ausstellung „Paradies“. In steirischen Museen hatte man Postkarten aufgelegt, die Besucher konnten dort ihre Vorstellungen vom Paradies schriftlich darlegen, die Malwerkstatt-Künstler setzten diese dann malerisch und zeichnerisch um. ❖ Manuela Hillebrand

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Sie wohnt bei ihrer Mutter und kommt selbstständig in die Malwerkstatt. Manuela Hillebrand zeigt in ihren Bildern ihre Vorstellung von Stadt. Hunderte Linien, Zeichen und Symbole ergänzen sich zu einer Lebendigkeit, die manchmal auch des Menschen liebstes Haustier hervorbringt.

„Doppelpunkt“ nennt sich ein Modell, wo sich bekannte österreichische Künstler ein Mitglied der Malwerkstatt aussuchen und dann ihre Arbeiten gemeinsam in einer Ausstellung präsentieren. Die letzte gab es mit Peter Pongratz. Rechts die Einladung mit einem seiner Bilder (oben) und einem Bild von Gerhard Hammerl

Adi Brunner

Er wohnt bei seinen Eltern und ist seit 1991 bei Jugend am Werk. Sein Thema ist der Mensch. Es sind die Frau und der Mann in Beziehung zueinander, ihre Sinnlichkeit und Geschlechtlichkeit, aus denen seine ihm ganz persönlichen Weltmodelle entwachsen.

Gerhard Hammerl

Er lebt wohnversorgt und ist seit 1980 bei Jugend am Werk. Gerhard Hammerl lässt sich inspirieren von seinen Eindrücken und Erlebnissen. In seinen ausdrucksstarken Bildern wird sogar die Vogelgrippe zu einer liebenswerten Begegnung.

Jörg Kozak

Seine Bilder sind farbintensiv, voller Energie, aber nicht aufdringlich oder laut. Fenster und Türen sind zentrale Motive, aber auch Steine malt er oft und manches Mal wird aus einem Stein ein Vogel. Die Wochenenden verbringt Jörg Kozak bei seinen Eltern.

Walter Novak

Er ist seit über 25 Jahren bei Jugend am Werk und lebt in einer vollzeitbetreuten Wohnung. Walter Novak besticht durch Präzision. Gesehenes wird detailgetreu auf der Leinwand festgehalten. Jedes Gebäude, jede Person wird mit verblüffender Genauigkeit aus seinem Gedächtnis reproduziert. Andreas Schmidt

Er lebt wohnversorgt in Andritz. Andreas Schmidt experimentiert gerne mit Materialien aus der Natur. Aus Zweigen entstehen Stempel, Sägespäne „verbessern“ die Farbkonsistenz. Sein aktuellstes Werk setzt sich mit dem Kreuzweg auseinander.

Barbara Seirer

Sie kommt aus Radegund und wohnt nur am Wochenende bei ihren Eltern. Barbara Seirer stellt Blumen in den Vordergrund ihres künstlerischen Schaffens. Ihre Bilder strotzen nur so vor Farbenkraft und Formenvielfalt und bannen die Kraft der Natur auf die Leinwand.

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