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Zwischen Hoffen und Bangen

WIE EINE MUTTER MIT DER KINOFILM-KARRIERE IHRER ZEHNJÄHRIGEN TOCHTER LEBT

V o n B e r n d H a d l e r

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er die zehnjährige

WResi Reiner in Graz in die Straßenbahn einsteigen sieht, würde sie für ein ganz normales Mädchen halten. Sie geht ins Gymnasium, besucht ihre Mama im Büro und spielt mit ihren Freunden – und ist nebenbei auf dem schnellsten Weg, ein KinderKinostar zu werden. Denn vor wenigen Wochen hatte „Karo und der liebe Gott“ große Premiere – und darin spielt das Mädchen die Hauptrolle. Und spätestens, wenn Resi Reiner ihr eigenes Gesicht von den Kinoplakaten lächeln sieht, ist klar: Sie ist doch kein ganz normales zehnjähriges Mädchen, sondern eben ein angehender Kinder-Kinostar. Wie sie jedoch zur Rolle gekommen ist, war eigentlich ein Zufall: „Meine Mama hat auf der ORF-Homepage zufällig gesehen, dass da ein Casting stattfindet, und mich gefragt, ob ich das nicht ausprobieren möchte. Frei nach dem Motto „Probieren schadet ja nicht“ fuhren die beiden nach Wien – und nach einigen Castingrunden bekam die junge Grazerin die Rolle. Auch die anschließenden Dreharbeiten fanden‚ größtenteils in Wien statt – was die Kleine nicht unbedingt lustig fand: „Meine Mama ist immer nur am Wochenende zu Besuch gekommen.“ Das war aber das Einzige, das sie bei der Arbeit gestört hat: „Ansonsten war es ein großer Spaß – vor allem die Szenen am Jahrmarkt, weil ich da gratis Karussell fahren konnte!“ Knapp vorm Filmstart war dann nochmals „Arbeit“ angesagt: z.B. Interviews geben‚. Dabei immer an ihrer Seite: Mama Maria. Sie betrachtet und begleitet die Karriere ihrer Tochter fürsorglich – und lebt zwischen Hoffen und Bangen. Denn natürlich freut sie sich, wenn Resi schauspielerisches Talent hat –auch vor dem Hintergrund ihrer eigenen künstlerischen Laufbahn, die etwa die Stationen „La Strada“ und „Theater am Ortweinplatz“ beinhaltet. Doch andererseits kennt sie natürlich auch das Schicksal anderer Kinderstars – allen voran jenes von von Drew Barrymore, die in „E.T.“ die Herzen der Welt eroberte und anschließend in einen Strudel von Sex, Drugs und Alkohol geriet, aus dem sie nur mehr schwer herauskam.

Abseits der Leinwand ist Resi Reiner ein ganz normales Kind.

Die Tochter nicht verheizen!

„Wir nehmen auch jetzt nicht jedes Angebot an, das wir bekommen“, stellt Maria Reiner klar. Resi soll nicht verheizt werden. „Das Wichtigste ist, dass sie sich wohlfühlt und Spaß an der Arbeit hat – es darf nie rein ums Geldverdienen gehen“, betont sie. Und so kommen z.B. durchaus verlockende Serienangebote für die Reiners nicht in Frage. Maria Reiner ist sich durchaus bewusst, dass im Film-Business jede Menge skurril-gefährliche „Typen“ unterwegs sind – darum verzichtet sie auch noch darauf, dass ihre Tochter von einem eigenen Manager betreut wird. Stattdessen hofft sie, dass das gute Mutter-TochterVerhältnis, das die beiden haben, noch lange anhält. „Wahrscheinlich ist es sogar gut, dass ihre Filmkarriere jetzt anfängt und nicht, wenn sie mitten in der Pubertät steckt – dann wäre alles viel schwieriger“, so die Mama, die betont: „Für mich ist meine Tochter einfach ein liebes, lebensfrohes Mädchen – und das soll sie, wenn’s geht, auch bleiben.“ ❖

Freut sich über ihre Tochter – und spricht auch über Ängste: Maria Reiner.

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