die Alpe ein wenig tiefer hinein und höher hinauf im Gemsteltal auf 1.310 Metern. Im Mai werden die 30 Stück Vieh im Stall – 13 Stück Milchkühe, der Rest Nachwuchs – schon unruhig. Sie würden von allein auf die Alpe marschieren. Ab Mitte August aber, „darf keiner das Tor auf den Weiden offen lassen, sonst findest du sie plötzlich daheim im Stall wieder.“ Die Tiere, sie kennen und mögen den Rhythmus. Und den mag auch Bernhard – nur langweilig darf es nicht werden. Wenig Schlaf, viel Leidenschaft „Bei mir gibt’s eigentlich kein normal. Einen durchschnittlichen Tagesab-
lauf habe ich nicht. Der Rahmen ist schon gesteckt, mit dem Melken in der Früh und am Abend, aber dazwischen ist alles ungeregelt.“ Er macht Käse und spricht mit Gästen, muss die Buchhaltung machen (da schnauft er) und Bestellungen abschicken. Im Sommer werden für Bernhard die Tage auch in Sachen Arbeit länger. 18 Stunden werden es schon sein, schätzt er, die er auf den Beinen ist: Heuen, Zäune ziehen, Kochen, auf der Terrasse servieren – und zwischenrein schon mal kurz an die Scheune gelehnt ein Nickerchen machen: „Manchmal schlafe ich schon auf dem Weg ins Bett ein“, meint er mit einem Schmunzeln. Aber „mir gefällt das“, betont er. Die Abwechslung, das für die Leute und die Tiere Dasein, das etwas Besondere schaffen, das ist Seins. So überrascht es nicht, dass es bei der Mannschaft im Hofladen und vor allem im Sommer auf der Gemstelalp keine festgeschriebenen Rollen gibt. Jeder macht alles – und alles besonders gern. Neben dem legendären Kaiserschmarrn, den Kaspress- und den Brennnesselknödeln gibt es für die Wanderer und Mountainbiker eben auch ein Wildkräuteromelette und plötzlich auch einen Wrap, weil Christine in der Küche ein wenig experimentiert hat. „Es ist das Beste, wenn etwas natürlich wachsen kann“, meint Bernhard. Das war so, als aus dem kleinen Verkaufswagen, den er vor zwölf Jahren am Winterwanderweg aufgestellt hat, der Hofladen wurde. Das ist so bei den Produkten, vom Rohstoff bis zur kreativen (und ungemein leckeren) Verarbeitung. Was wächst da wohl in Zukunft? An Ideen, das sieht man seinem Lächeln an, mangelt es Bernhard definitiv nicht. Auch wenn er noch nichts verrät, man kann sicher sein, dass es etwas Besonderes sein wird.
■ Text: Sissi Pärsch Bilder: Frank Drechsel
DIE KLEINWALSERTALER VITAL-LOIPEN Die Kleinwalsertaler Loipen, mit rund 50 km Länge, sind Teil des Bewegungs- und Vitalprogramms des Walser Omgang und in die Impulse Regeneration - Balance - Aktivierung - eingestuft. So fordern aktivierende Loipen (orange) das Herz-Kreislauf-System, regenerierende Loipen (braun) ermutigen zum entspannten Langlaufen. Und dann gibt es noch die Mischform, Balance-Loipen (grün), die aktivierende und regenerierende Passagen beinhalten.
STEINBOCK LOIPE Mittelberg Ahorn bis Baad/Duuratal Regeneration & Balance Leicht bis mittel | ↔ 15 km | ↕ 180 m 10 km Skatingstrecke | Übungsschleife
2,5 km beschneit SCHWENDE LOIPE Riezlern Schwende bis Außerwald Balance & Aktivierung Leicht bis mittel | ↔ 12 km | ↕ 150 m 2,5 km Skatingstrecke | Übungsschleife
KÜREN-WÄLDELE-EGG LOIPE Hirschegg Wäldele bis Riezlern Egg Balance & Aktivierung Mittelschwer | ↔ 13 km | ↕ 260 m
KLASSISCH DURCH’S TAL: LANGLAUFEN LEICHT GEMACHT Langlaufen gilt als die Gesündeste aller Sportarten: fast alle Muskelgruppen werden beansprucht, die Bewegungen sind gelenkschonend und reichlich frische Luft gibt es inklusive. Kommen Sie mit unserem Guide auf die Loipe und genießen Sie die Faszination Langlauf abseits vom Trubel. Nach einem kurzen Aufwärmprogramm und einer Einführung in die klassische Lauftechnik geht es auf der Steinbock Loipe über die Bödmer Ebene, ins wunderschöne Wiesele und den Gemstelboden zurück zum Einstieg. Unterwegs bleibt genügend Zeit, um mit dem Guide an der Technik zu feilen und Tipps zur richtigen Ausrüstung und Skipräparierung zu bekommen. • Jeden Donnerstag um 10.00 Uhr ca. 2 Std. • Teilnahme € 35,00 für Kinder nicht geeignet vom 18. Dezember 2019 bis 9. April 2020
KLEINWALSERTAL DAS MAGAZIN // 33