KiZ-ePaper 44/2013

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Nr. 44 I 31. Oktober 2013 I Tel. 0732/76 10-39 44 I www.kirchenzeitung.at Einzelpreis: â‚Ź 0,95 I 4020 Linz, KapuzinerstraĂ&#x;e 84 I Jg. 68

Sich gehen lassen, dem Herzen folgend. Um irgendwann bereit zu sein, sich ganz gehen zu lassen, hinein in die alles tragende Liebe. Stephan Hofinger

Aus: Sein und Werden. Gedichte Gedanken Gebete. Siehe Seite 28


2 Meinung Kommentar

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Man muss nicht mit dem Schlimmsten rechnen

Die Solidarität in der EU: bankrott

„Man muss mit dem Schlimmsten rechnen“, sagt man unbedacht, wenn die Vermutung im Raum steht, dass ein Mensch wohl nicht mehr am Leben wäre. Der Tod, das Schlimmste von allem, das einem passieren kann? Aber was wäre das für ein Leben, das in jedem Fall schlimm endet – und welcher Platz bliebe dann für die Hoffnung, geschweige denn, für ein Hoffen über das Sterben hinaus? Dass er das Schwerste ist – der Tod – das wohl, vor allem, wenn er unerwartet kommt. Das Schwere trifft die Angehörigen, die den Verlust zu tragen haben. Das tut weh. Aber das Schwerste muss nicht das Schlimmste sein. Nicht Orte des Grauens suchen Menschen zu Allerheiligen und Allerseelen auf, wenn sie sich auf den Friedhöfen versammeln. Nicht mit dem Schlimmsten,

Millionen Menschen sind in Syrien auf der Flucht vor einem Bürgerkrieg, der längst nicht mehr nur eine Front hat. Die meisten von ihnen sind innerhalb des eigenen Landes unterwegs, bedroht von Hunger und Gewalt. Aber auch in den Grenzregionen des Libanon, der Türkei und Jordaniens wachsen die Zeltstädte täglich weiter. Wen wundert es, dass immer mehr Syrer in den Flüchtlingsbooten sitzen, die über das Mittelmeer kommen?

Hans Baumgartner

mit dem Höchsten an Hoffnung werden sie dort in Berührung kommen: dass das Leben ein Ankommen hat, ein „Aufgenommenwerden“ in der Barmherzigkeit Gottes. Das wäre das Schlimmste, das einem passieren kann: wenn ein Mensch sich und sein Leben verliert im bloßen Dasein für sich selbst – ohne Glauben, ohne Liebe. Mit einem Wunder darf man rechnen, wenn des mit jemandem zu Ende geht.

Matthäus Fellinger Chefredakteur matthaeus.fellinger@ Kirchenzeitung.at

Kopf Der Woche: Franz Georg Brantner, Sonntagsallianz

Gestalten. Aber gerecht „Den Wandel gestalten – aber wie?“ Das fragte vergangene Woche die Katholische Sozialakademie. Mit am Tisch saß der Gewerkschafter Franz Georg Brantner. Hans Baumgartner

Seit 1996 ist Franz Georg Branter Betriebsratschef bei der Herba Chemosan Apotheker AG. Seit 13 Jahren sitzt er am Tisch der Kollektivvertragspartner, seit drei Jahren ist er Chefverhandler für rund eine halbe Million Handelsangestellte.

KSÖ/Presse

Für die EU-Regierungschefs scheint diese humanitäre Katastrophe, die sich von Tag zu Tag immer mehr zuspitzt, weit weg zu sein. Was ihnen beim letzten Gipfel dazu eingefallen ist, müsste jedem der Beteiligten Schamesröte ins Gesicht treiben: Die Grenzkontrollsysteme müssen ausgebaut werden, hieß es. Und – die Innenminister, die bisher schon nichts zustande gebracht haben, sollen bis Juni 2014 (!) Vorschläge ausarbeiten, wie Europa effizienter mit der Flüchtlingsproblematik verfahren könne. Nichts davon, wie man die Nachbarländer Syriens mit einer entschlossenen und großzügigen Aktion unterstützt, die Flüchtlinge menschengerecht zu versorgen. Nichts davon, wie man die Seenotrettung ausbauen und wie man gemeinsam Anlaufstellen schaffen kann, die es Menschen in besonders exponierten Krisenregionen möglich macht, legal in die EU einzureisen. Genau dazu hatte noch am Tag vor dem Gipfel das EU-Parlament die Regierungschefs aufgefordert. Kein Wunder, wenn die enttäuschte Vorsitzende des Menschenrechtsausschusses des Europäischen Parlaments, Barbara Lochbihler, von einer „Bankrotterklärung“ spricht. Eine, an der auch Österreichs Regierung mitgewirkt hat.

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„Bei der Sonntagsöffnung geht es nicht nur um das Wohl der Handelsangestellten und deren Familien, es geht auch um das Vereinsleben in unseren Dörfern und um die Gefahr, dass andere Branchen mit längeren Arbeitszeiten nachziehen.“ Franz Georg Brantner

Es war daher auch logisch, dass man ihn nach dem Ausscheiden von Renate Csörgitz fragte, ob er bereit wäre, einer der beiden Sprecher (neben Bischof Aichern, jetzt Schwarz) der Sonntagsallianz zu sein. „Ich habe mir das lange überlegt“, sagt Brantner, „denn ich finde es nicht gut, dass auf eine Frau ein Mann folgt. Lieber wäre mir gewesen, eine Frau hätte das gemacht.“ Aber weil der freie Sonntag gerade für die Handelsangestellten immer wieder auf dem Spiel steht, habe er dann zugesagt. „Und ich bin froh, dass ich das mache, nicht nur der Sache wegen, die mir ein großes Anliegen ist, sondern auch wegen vieler toller, engagierter Leute aus der Kirche, die ich kennenlernen durfte.“ Wandel. Sorgen macht Brantner der Wandel in vielen Führungsetagen der Wirtschaft: „Früher gab es so etwas wie ein Leben und Leben-Lassen. Neben dem Anteil für den Unternehmer sollte auch ein fairer Anteil für die Arbeitnehmer und ein gerechter Beitrag für die Aufgaben des Staates übrigbleiben. Heute hat man den Eindruck, es muss immer mehr sein – für Unternehmer und Aktionäre.“ Zu dieser Strategie gehört es auch, die Arbeitnehmerrechte und -vertretungen zu schwächen. „In Österreich haben wir Gott sei Dank noch Kollektivverträge, die für 98 Prozent gelten. Da können Arbeitnehmer nicht so leicht an die Wand gespielt werden wie anderswo.“


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Im Gespräch 3

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Marianne Penz auf dem Friedhof von Gutau. Sie ist Religionslehrerin an der Volksschule und Neuen Mittelschule. In der Pfarre ist sie in mehreren Funktionen engagiert, unter anderem im Liturgieausschuss. Sie macht gerade die Ausbildung zur Begräbnisleiterin. KIZ/PS

„Es fließt dasselbe Göttliche“ Die Religionslehrerin Marianne Penz aus Gutau hat schon viele Menschen in ihren letzten Stunden begleitet. Ein Gespräch über Anrufe mitten in der Nacht, die Bedeutung von Krankensalbungen und ihren neuen Blick auf das Leben. Sie machen die Ausbildung zur Begräbnisleiterin, haben selbst aber schon viel Erfahrung in der ­Trauerbegleitung.

Marianne Penz: Wenn niemand da ist in der Pfarre, oder wenn eine Familien eine persönliche Beziehung zu mir hat, rufen sie mich an: Kannst du kommen und uns helfen, bei uns liegt wer im Sterben? Das war schon öfter der Fall, dass ich in der Nacht aufgestanden bin, den Sterbenden die Kommunion gereicht habe, wenn es noch möglich war, und mit ihnen gebetet habe.

haupt hinzugehen. Dann einmal fragen, was sich die Angehörigen wünschen. Manchmal bin ich zuerst stumm, ohne Worte. Da ist man froh, wenn man Gebete weiß. Versuchen Sie Vertröstungen zu vermeiden?

Vertrösten will ich nicht, aber doch Trost geben und Hoffnung wecken, dass alles wieder gut werden kann in ganz anderer Form. Wie geht die Pfarre mit Begräbnissen von Ausgetretenen um?

Bis jetzt war das meistens so, dass diese Menschen ein normales Begräbnis bekommen. – außer wenn es den ausdrücklichen Wunsch des Verstorbenen gibt, das nicht zu tun. Hat jeder Mensch ein Begräbnis verdient?

Schon, denn das ist etwas sehr Persönliches, das viel Vertrauen braucht. Da ist was im Raum, da geht einer und ist noch da. Die Leute sind sehr dankbar, wenn man in den paar Tagen des Abschieds Zeit hat.

Ja, ich glaube jeder Mensch hat das Recht und ist das wert, ihm einen Abschied zu ermöglichen. Da fällt mir ein junger Mann ein, der zu mir gesagt hat. „Marianne, ich bin aus der Kirche ausgetreten. Wenn ich einmal stirb, halt mir bitte das Begräbnis. Du kennst mich, du weißt, wie ich bin und dass ich gläubig bin.“ Er hat das auch gesagt, weil er ein Motorradfahrer ist und mit einem Fuß im Grab steht.

Was braucht ein gutes Trauergespräch?

Was haben Sie darauf geantwortet?

Hinhören, da sein. Es gibt so schwere Situationen, da braucht man zuerst den Mut, über-

Ja, gerne, aber ich wünsch dir, dass du 100 Jahre alt wirst.

Sie leben schon lange in Gutau. Haben Sie die Leute durch die Trauerarbeit noch besser kennengelernt?

Für viele Leute sind Allerheiligen und Allerseelen keine freudigen Anlässe. Wie sehen Sie das persönlich?

Natürlich ist der Schmerz groß, wenn jemand in diesem Jahr jemanden verloren hat. Da wird man am Grab weinen. Trotzdem ist es generell kein Trauerfest, sondern ein Erinnerungsfest. So viel Licht, so viel Hoffnung ist da spürbar. Laien dürfen Begräbnisse halten, aber nicht taufen. Woran liegt das Ihrer Meinung nach?

Nur am Amtsverständnis der Kirche. Wenn ich Wortgottesdienste oder ein Begräbnis leite, ist der nächste Schritt eigentlich die Taufe. Ich glaube, dass vieles in der Kirche sich öffnen müsste, was Beauftragungen zur Pfarrleitung betrifft, was Sakramente betrifft. Das ist ja bei der Krankensalbung dasselbe. Krankensalbung dürfen Sie ja nicht machen.

Ich nehme Weihwasser und segne die Hände. Es fließt dasselbe Göttliche. Wenn niemand da ist, ist es ja besser, wenn jemand kommt, der nicht Priester ist – und den Himmel fließend macht, wie ich sage. Hat die Arbeit mit Sterbenden und Trauernden I­hren Blick auf das Leben verändert?

Das Leben ist bedeutungsvoller und vielleicht noch tiefer geworden. Ich liebe das Leben. Interview: Paul Stütz


4 Oberösterreich

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Oberösterreichische Kolpingfamilien feiern 200. Geburtstag von Adolph Kolping (8. 12. 1813)

Platz und Herz für junge Leute Mit dem Namen „Kolping“ verbindet man zuallererst Wohnheime für junge Menschen. Darüber hinaus haben die „Kolpingfamilien“ auch die Herausforderungen der Gesellschaft im Blick, wie beim Fest zum 200. Geburtstag des Gründers Adolph Kolping in Wels zu erleben war. Josef Wallner

„Wir stellen nicht nur einen Wohnplatz zur Verfügung, wir begleiten auch die jungen Menschen und versuchen sie in ihrem Selbstwertgefühl zu fördern“, sagt Christine Leopold, Präsidentin von Kolping Österreich: „Das ist unsere tägliche Aufgabe, über die wir nicht viel reden, die wir aber leben.“ In den Kolpinghäusern Linz, Steyr, Wels und Vöcklabruck wohnen Jugendliche, die sich in Schulund Berufsausbildung befinden – insgesamt an die 900 Personen. Jugendlichen solidarisches Handeln schmackhaft zu machen ist ein weiterer Schwerpunkt, der den Geist der

Kolpinghäuser prägt. Das Feld der Solidarität ist dabei weit: Das kann die gegenseitige Unterstützung beim Lernen betreffen, die Mithilfe bei Flohmärkten und Charity-Projekten oder die Teilnahme an Workcamps bei Kolpingfamilien in den Ländern des Südens. Kolping in OÖ. In Oberösterreich gibt es neun Kolpingsfamilien (61 in Österreich): Neben Linz, Steyr, Wels und Vöcklabruck sind das Braunau, Gmunden, Kirchdorf, Ried und Schärding. Unabhängig davon, ob Kolpinghäuser Jugendwohnplätze anbieten, ist das Vereinsleben ein hoher Wert für die Kolpingmitglieder. Die Kolpingfamilien verstehen sich als soziale Bildungs- und Aktionsgemeinschaften, die ihre Mitglieder motivieren, auf der Basis christlicher Werte zu leben. Die Kolpingfamilien Steyr und Linz wurden 1852 durch Adolph Kolping (1813– 1865) selbst gegründet. Der Kölner Priester und Sozialreformer kannte als gelernter Schuhmacher das Elend der Gesellen. Er

gründete darum Gesellenvereine, um den jungen Handwerkern in den Städten Halt zu geben. Dorthin waren sie gezogen, um Arbeit zu bekommen. Waren es lange Zeit die Handwerksgesellen, folgten die Lehrlinge und die Schüler, die Unterstützung brauchten. Heute haben sich die Anforderungen an Kolping weiter gewandelt. Nach der Maxime Kolpings „Die Not der Zeit wird euch lehren, was zu tun ist“ achtet das Kolpingwerk nun generell auf die Schwächeren in der Gesellschaft. Für die Kolpingfamilien Ried und Linz heißt das, dass sie sich für die älteren Menschen geöffnet und betreubare Wohnungen eingerichtet haben. Mit Stolz erinnert man daran, dass Alt-Landeshauptmann Erwin Wenzel seine letzten Jahre im Kolpinghaus Linz verbrachte. Kolping Österreich betreibt auch Mutter-Kind-Einrichtungen für Alleinerzieherinnen, Frauen­häuser, eine multikulturelle Wohngemeinschaft für Frauen in Not sowie Wohnhäuser und Werkstätten für Menschen mit Beeinträchtigungen.

Ausschreibung

Leiterin der Kooperationsredaktion der Kirchenzeitungen von eisenstadt, Feldkirch, innsbruck und Linz

Mit 1. Mai 2014 wird die stelle eines Leiters/einer Leiterin oben genannter redaktion neu besetzt.

Mag. Christine Leopold ist Präsidentin von Kolping Österreich. Kolping Ö.

Anstellungsausmaß: Vollzeit Vier eigenständige Kirchenzeitungen kooperieren auf verbindlicher Basis und erscheinen in einer Gesamtauflage von rund 70.000 Exemplaren. Der Leiter / die Leiterin koordiniert den inhaltlichen Austausch und ist selber redaktionell tätig in abgesprochenen Ressorts (besonders kirchliche und gesellschaftliche Themen auf österreichischer und internationaler Ebene). erwartet werden n Mehrjährige journalistische Praxis, bevorzugt im Printbereich n Theologische Kompetenz (vorzugsweise Studium) n Positive Grundeinstellung zur katholischen Kirche n Interesse am kirchlichen Geschehen n Interesse an sozialen Fragen und gesellschaftlichen Entwicklungen (Friede, Gerechtigkeit, Schöpfungsverantwortung) n Fähigkeit zur Führung eines Teams und zur Förderung der Zusammenarbeit der Kirchenzeitungen n EDV-Kenntnisse n Bereitschaft zur Weiterbildung und zum Reisen Dienstort ist die Stadt Salzburg. bezahlung nach dem Journalisten-Kollektivvertrag für Wochenzeitungen. Mindestentgelt brutto E 2600 plus anrechenbare Vordienstzeiten. Bewerbungen mit erschienenen Beiträgen bitte bis 15.12.2013 an den Herausgebersprecher Wilhelm Vieböck, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, E-Mail: wilhelm.vieboeck@dioezese-linz.at

Der Kolping-Diözesanverband Linz feierte am 26. Oktober 2013 mit einem Gottesdienst in der Stadtpfarrkirche Wels (von links: Pfarrer Nikola Prskalo, Bischof Maximilian Aichern und Kolping-Diözesanpräses Dr. Raphael Schweinberger OCist) den 200. Geburtstag ihres Gründers Adolph Kolping. Anschließend zogen die Gäste unter musikalischer Begleitung der Kolpingsmusik Linz zum Festakt in das Kolpinghaus Wels. Kolping Wels


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Oberösterreich 5

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Solidaritätspreis Die KirchenZeitung schrieb zum Nationalfeiertag – 26. Oktober – den 21. Solidaritätspreis aus. Der ehemalige Häftling Daniel Velu fertigte diese Zeich-nung von der Arbeit im Stollen an.

Bis 15. Februar 2014 sind die Leser/innen und alle an einer solidarischen Gesellschaft interessierten Bürger/innen eingeladen, Einzelpersonen und Gruppen sowie Jugendprojekte für den Preis vorzuschlagen. Aus allen Einreichungen wird eine Jury maximal neun Preisträger/innen nominieren. Die Verleihung des Preises wird

Mauthausen Komitee

In der NS-Zeit verrichteten in Österreich über eine Million Menschen Zwangsarbeit, z.B. in Steyr

Die Stadt der Lager In der NS-Zeit wurden in Steyr KZ-Häftlinge und Zwangsarbeiter zum Bau von Luftschutzstollen gezwungen. Ihnen und allen Opfern der NS-Zeit gilt das Andenken, das der „Stollen der Erinnerung“ in der Anlage unter dem Schloss Lamberg pflegen will. Ernst Gansinger

Raffaela Lorenzi ist die Tochter des Antifaschisten Cesare. Im KZ Steyr-Münichholz erlebte dieser im Mai 1945 das Ende des NSTerrors – und starb dann an den Folgen der Torturen. Bei der Ausstellungseröffnung am 25. Oktober sprach Lorenzi Grußworte. Sie dankte – unter anderem Karl Ramsmaier vom Mauthausen Komitee Steyr, das sich seit zehn Jahren für diese Erinnerungsstätte engagiert. Sie dankte auch den Steyrer/innen, „dass sie mit diesem Museum die Erinnerung diejenigen ehren, die hier gelitten haben und gestorben sind, und dass sie mitwirken, um eine Welt zu schaffen, in der sich die Schrecken der Vergangenheit nicht wiederholen“. Steyrer Rüstungsindustrie. Die SteyrerWerke waren einer der ersten Rüstungsbetriebe in der NS-Zeit, die gezielt KZ-Häftlinge für die Produktion eingesetzt haben. 1000 bis 2000 spanische, sowjetische, polnische, jugoslawische und französische Bürger sowie ab Herbst 1944 auch jüdische Häftlinge waren im KZ-Nebenlager Steyr-Münichholz. Mit den Evakuierungsmärschen stieg die Zahl Mitte April 1945 auf fast 3100. Die Häftlinge waren unter anderem beim Bau von Fabriks-

anlagen und Luftschutzstollen sowie bei Aufräumarbeiten nach Bombenangriffen im Einsatz. Auch Tausende Zwangsarbeiter/innen wurden zu diesen Arbeiten genötigt. Sie waren ebenfalls in Lagern untergebracht. „Stadt der Lager“ war denn auch eine Bezeichnung für den Stadtteil Steyr-Münichholz. Lernort. Der Feierakt zur Eröffnung des Stollens fand im nahen Museum Arbeitswelt statt. Oft wurde dabei der Wunsch ausgesprochen, dass der Stollen zum Lernort werde. Waltraud Neuhauser, wie Ramsmaier Mitglied des Mauthausen Komitees und Proponentin für das Zustandekommen des Gedenkortes, erinnerte an ein Wort von Theodor Adorno: „Das Übermaß an realem Leiden duldet kein Vergessen.“ – Steyr wird nicht vergessen! Der „Stollen der Erinnerung“. Der Stollen unter dem Schloss Lamberg thematisiert die Zeit vor dem Nationalsozialismus, den „Anschluss“ 1938, die NS-Zeit (u.a. mit dem Einsatz der Zwangsarbeiter/innen und KZ-Häftlinge sowie der Verbrennung von 4500 Häftlingsleichen im Krematorium Steyr), den Widerstand und die Menschenwürde. Projektträger ist das Mauthausen Komitee Steyr, gestaltet hat den Stollen Architekt Bernhard Denkinger, wissenschaftliche Kuratorin ist Regina Wonisch. Univ.Prof. Bertrand Perz hat die wissenschaftliche Betreuung übernommen. XX Anmeldung & Information: Abteilung für Vermittlung & Kommunikation des Museums Arbeitswelt: Tel. 07252/773 51 DW 14,15,16; E-Mail: paed@museum-steyr.at

um den 15. Mai 2014 im Landhaus Linz sein. Bischof Dr. Ludwig Schwarz, Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer und Landeshauptmann-Stellvertreter Josef Ackerl werden die Preise überreichen. Die Summe der Preisgelder ist 18.000 Euro. Landeshauptmann-Stellvertreter Josef Ackerl steuert dazu 10.000 Euro bei, die Diözese Linz übernimmt 8.000 Euro. Die zeitliche Klammer zwischen Einreichbeginn (26. Oktober) und Verleihung (nahe dem 15. Mai) hat Symbolkraft. Bewusst klammert die KirchenZeitung damit das Thema Solidarität an staatliche und kirchliche Denkwürdigkeiten: Nationalfeiertag mit der Deklaration der immerwährenden Neutralität (26. Oktober) und Staatsvertrag (15. Mai 1955) bzw. Veröffentlichung der päpstlichen Sozialenzyklika Rerum Novarum (15. Mai 1891) und des S­ ozialhirtenbriefes der österreichischen Bischöfe (15. Mai 1990). Der Solidaritätspreis zeichnet daher soziale Initiativen, Einsatz für Friede, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung aus. XX Einreichungen: www.solipreis.at oder formlos an die KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, Fax: 0732/76 10-39 39 bzw. E-Mail: solipreis@kirchenzeitung.at. Bei der KirchenZeitung können Sie auch einen Einreichfolder anfordern.


Eine Tischlerei im Mühlviertel. Statt Tisch, Sessel, Kleiderschrank steht ein Sarg in der Mitte der Werkstatt. Rafael Hintersteiner hat ihn gemeinsam mit Johannes Wolfsteiner entworfen, nun wird er in der Tischlerei der Eltern hergestellt. Die Familie beäugt vorsichtig, was der junge Architekt da vorhat. Der Sarg regt zur Auseinandersetzung mit dem eigenen Sterben an. Elisabeth Leitner

Mitten in der hauseigenen Tischlerei steht ein selbst gebauter Sarg. Hildegard Nefischer hat damit gar keine Freude. Immer wieder umkreist sie das Stück und schüttelt den Kopf. Irgendwann bleibt sie stehen, schaut sich den Sarg genauer an. Ihr Enkel Rafael Hintersteiner kommt dazu. Er hat gemeinsam mit seinem Studienkollegen Johannes Wolfsteiner den neuen Sarg für ein Projekt an der Linzer Kunst­uni entworfen. „Na, Oma, was sagst du dazu?“ – Die Antwort kommt nicht gleich, aber etwas ist in Gang gekommen. ­Einige Zeit später sitzt Rafael mit seiner Oma in der Küche.

Den letzten Abgan Beschäftigung mit dem Tod. Sie reden zum ersten Mal über das Sterben, den Tod und was sich die Oma zum eigenen Begräbnis wünscht. Plötzlich geht es ganz leicht, der Bann ist gebrochen. In der ganzen Familie wird nun offen über den Tod, das Sterben gesprochen – und Oma verfasst ihren Abschiedsbrief. Am Anfang sei es schon komisch gewesen, sich als junger Erwachsener mit diesem Thema zu beschäftigen, erzählt der heute 25-jährige Rafael Hintersteiner. Er lebt in Linz, studiert Architektur und absolviert zurzeit ein Gesangsstu­dium an Ein Sarg in der eigenen Tischlerei: Rafael Hintersteiner mit seiner Oma Hildegard Nefischer. Sie ist 75 Jahre alt und begutachtet die Arbeit ihres Enkels. Hintersteiner (2), Wolfsteiner

der Anton Bruckner Universität. Ein Projekt an der Kunstuni zum Thema „Verabschiedung“ verlangte 2010 die Auseinandersetzung mit Tod, Sterben und Begräbnis­riten. Sich mit dem eigenen Tod zu beschäftigen, ist für jeden Menschen gut, das findet auch Johannes Wolfsteiner. Es mache entspannter, gelassener. Der Tod sei Teil des Lebens und brauche dann nicht mehr verdrängt zu werden. Besuch im Krematorium. Nach dem Besuch des Barbara­ friedhofs und einem Blick ins Krematorium, nach Gesprä-


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Thema 7

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Was kostet ein Sarg? Die Kosten für einen Sarg variieren je nach Ausstattung, Material, Verarbeitung und Bestattungsart. Bei Bestattern werden oft die Begräbniskosten insgesamt genannt, die im Durchschnitt mit ca. 5.000 Euro zu veranschlagen sind. Ein Sarg für eine Feuerbestattung ist schon ab 200 Euro erhältlich, für eine Erdbestattung ist mit mindestens 400 Euro zu rechnen. Durchschnittlich liegen die Preise zwischen 500 und 1.000 Euro, die Skala ist nach oben offen. Der hier vorgestellte Sarg wird von Hand gefertigt, ist naturbelassen und kostet ca. 1.500 Euro. XX Info: www.kopfhoch.eu

Kunst & Architektur

erneckerphotography.at (2)

Gemeinsam mit dem Architekten Johannes Wolfsteiner hat Rafael Hintersteiner bereits einige Projekte verwirklicht. Der Sarg „Kopfhoch“ aus dem Jahr 2010 ist eines davon. Für die „Viennafair“ gestalteten sie 2010 den Messestand der Linzer Kunstuni. Für die Oper „Spiegelgrund“ von Peter Androsch, die im Oktober 2013 in der Linzer Tabakfabrik zu sehen war, entwickelten sie das Bühnenbild.

ng gestalten chen mit den Einäscherern entstand der Wunsch, einen neuen Sarg zu entwerfen. Nachhaltig, aus Holz, einfach und praktikabel sollte er sein. Der Blick hinter die Kulissen der Bestattungsindustrie mit der Massenherstellung von BilligSärgen hatte die beiden nachdenklich gestimmt. „Ich kenne keinen Sarg, in dem ich liegen möchte“, dachte sich Wolfsteiner: „Im Leben drücken wir aus, wer wir sind, was wir sind. Warum nicht auch im Tod?“ – Den letzten Abgang selbst zu bestimmen, war daher für die beiden naheliegend. Letzte Botschaft. Ausgehend von der oft üblichen Liegeposition mit erhöhtem Kopfteil, gestalteten sie einen Holzsarg ohne Nägel und ohne Plastik. Der Sarg „Kopfhoch“ besteht aus mehreren Holzplatten, die ineinander geschoben werden. Kopfteil und Längsachse des Sarges symbolisieren ein schlichtes Kreuz. Der Kopfteil wird durch ein VerschlussStück geschlossen. Darauf können die Angehörigen eine kurze Botschaft schreiben, die sie dem Verstorbenen mitgeben wollen. Genau das habe den Hinterbliebenen beim ersten Einsatz des Sarges sehr geholfen, erzählen die beiden. Der Sarg wird auf Anfrage hergestellt.

Die Franziskuskapelle neben dem Friedhof in Arbing lädt zum Innehalten ein. Tollerian

Die Architekten Johannes Wolfsteiner (o.), Rafael Hintersteiner.

Hintersteiner hat die auf den ersten Blick ungewöhnlich wirkende Franziskus-Kapelle neben dem Friedhof in Arbing entworfen: Ohne Dach, aus dunkelgrau gefärbtem Beton und mit zahlreichen Nischen für Kerzen ermöglicht sie Einkehr bei offenem Himmel. Die Kapelle wurde 2011 fertiggestellt und wird von Besuchern aus Fern und Nah gut genutzt. Für diesen Entwurf erhielt der junge Architekt zahlreiche Auszeichnungen: etwa den Würdigungspreis des Diözesankunstvereins Linz und den internationalen „Red dot Award“. Der 25-jährige Architekt und Musiker lebt in Linz und bezeichnet sich selbst als „FranziskusFan“. Einfachheit, Reduktion auf das Wesentliche und Nachhaltigkeit sind immer wieder Thema seiner künstlerischen Auseinandersetzung.


8 Aus Oberösterreichs Pfarren

Sanfte Steine für ein gutes Miteinander momente Katholische Jugend. „z´aum spün“ lautete das Motto beim Herbstplenum der Katholischen Jugend (kj oö). Ehrenamtliche und Hauptamtliche trafen sich beim Plenum am Wochenende um den 19. Oktober 2013 auf der Burg Altpernstein. Dort wurde eine neue Wahl- und Geschäftsordnung beschlossen. Geehrt für ihre langjähriges ehrenamtliches Engagement in der kj oö wurden: Barbara Maderthaner (Dekanat Weyer), Martin Fuchshuber (Dekanat Gaspoltshofen) und Mercedes Falkner (Treffpunkt Mensch&Arbeit, Rohrbach). 1000 Lichter in Rohrbach. Am Donnerstag, 31. Oktober wird in der Pfarrkirche Rohrbach wieder eine Nacht der 1000 Lichter stattfinden. Diese Veranstaltung wird von der Katholischen Jugend in Kirchen in ganz Österreich durchgeführt. Nur mit Kerzenlicht wird an diesem Abend die Pfarrkirche Rohrbach hell erleuchtet und die Besucher/innen können sich zwischen 19.30 und 21.30 Uhr auf den Weg durch die stimmungsvolle Kirche machen.

Für besondere Impulse bei den Wanderern auf dem F.-X.-GruberFriedensweg in Hochburg-Ach sorgen Alfred Bachmair (ganz links im Bild) und Josef Schwanninger. Über 1000 Friedensssteine hat Alfred Bachmair schon bemalt. Seine Steine sind „Minia­

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tur-Kunstwerke“ und haben vielen Besucher/innen schon Freude bereitet. Das ­vielseitige Sortiment der Friedenssteine wird durch die Impulssteine von Diakon J­ osef ­Schwanninger ­ergänzt. Die Steine, die bei der ersten S­ tation des Weges aufliegen, sind mit

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Schlagwörtern versehen. „Versöhnung“, „Verzeihen“, „Respekt“, „Toleranz“ und „Güte“ sollen sanfte Botschaften setzen, die zu einem besseren Miteinander führen. Bilder: Haring

www.gruberweg.at

Theologiestudentin Michaela Greil produzierte Dokumentarfilm über Ministrant/innen

Kommt der Reisekelch mit in den Urlaub? Lichtenberg. Warum läuten die Kirchenglocken vor dem Gottesdienst? Kommt der Reisekelch mit in den Urlaub? Was bedeutet ­Ministrieren für die Kinder persönlich? Diese und viele weitere spannende Fragen werden im 40-minütigen Dokumentarfilm „Minis in Action – Ministrieren in Lichtenberg (bei Linz)“ beantwortet. Produzentin ist die Theologiestudentin Michaela Greil. Gedreht wurde in der Kirche

in Lichtenberg. Der Film besteht aus gespielten Szenen, Interviews und Live-Mitschnitten. Das Know-how haben sich die Kinder in mehreren Workshops angeeignet. Sie entschieden dabei selbst, welche Bereiche des Filmemachens sie erlernen wollen. u Erhältlich ist der Film bei MIG-Pictures Austria, Michaela Greil, Tel. 0676/918 14 15, michaela.greil@gmx.at

Katholische Jugend Gallneukirchen gestaltet Gedenken zu Allerseelen

Jugend gedenkt der Toten mit Fackelzug Gallneukirchen. In der Pfarre Gallneukirchen ist es bereits Tradition, dass die Katholische Jugend und der Jugendchor am Allerseelentag einen Gedenkgottesdienst für die Verstorbenen gestalten. „Gerade in den Tagen um Allerheiligen und Allerseelen wird für viele der Abschied von einem geliebten Menschen wieder schmerzlich spürbar und so wollen wir besonders in dieser Zeit an die Verstorbenen des vergangenen Jahres denken“, sagt Michaela Pröslmayr von der Katholischen Jugend Gallneukirchen.

Gedenkgottesdienst und Fackelzug. Am 2. November 2013, 19 Uhr in Gallneukirchen. Pfarre


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Aus Oberösterreichs Pfarren 9

Maria Schmolln: Die Bevölkerung erarbeitete sich eine eigene Kirche

Am Anfang stand ein Beziehungsproblem Die wachsende Wallfahrerschar zu einem Marienbild, das der Madlbauer in der Schmolln an eine Fichte genagelt hatte, gab den Anstoß zum Bau einer Kirche. Die Pfarrund Wallfahrtskirche Maria Schmolln wurde vor 150 Jahren geweiht. Doch die Freude zum Jubiläum ist getrübt. Die Franziskanerpatres werden die Pfarre verlassen. Josef Wallner

Nicht ein Wunder, sondern ein Problem war der Anlass für die Entstehung des größten Wallfahrtsorts im Innviertel, erzählt P. Bertram Sonnleitner. Der Franziskanerpater ist Pfarrer und Wallfahrtsseelsorger in Maria Schmolln: Es war im Jahr 1735, als die Frau des Madlbauern starb. Da am Hof dringend eine Bäuerin benötigt wurde, heiratete er rasch ein zweites Mal. Der zwölfjährige Sohn kam mit dieser neuen Situation nicht zurecht, lief von zu Hause weg und blieb vermisst. In seiner Verzweiflung brachte der Madlbauer entlang des Wegs durch die Schmolln eine Kopie des Passauer Gnadenbilds „Maria Hilf“ an. Auf die Fürbitte der Gottesmutter, so hoffte der Bauer, würde der Sohn zurückkehren. Doch er kam nicht wieder. Aber bald kamen Menschen, die unter ähnlichen Sorgen litten: Probleme in Beziehung und Familie. Mit einer Kapelle entstanden auch Häuser. Die wachsende Zahl der Pilger und der weite Weg, den Schüler des Gebiets nach Höhnhart und Schalchen zurückzulegen hatten, ließ schließlich den Wunsch nach einer eigenen Schule und Pfarrkirche immer lauter werden. Mit Erlaubnis, aber ohne finanzielle Unterstützung von Bischof Franz Joseph Rudigier baute die Bevölkerung selbst ihre Kirche. Am 28. Oktober 1863 konnte sie geweiht werden. In einer folgenden Bauetappe verband man Gnadenkapelle und Kirche. Eine Kirche der Leute. Die Wallfahrt florierte bestens; selbst als die Nationalsozialisten diese 1943 verboten, ließen sich die Menschen nicht abhalten. „Der Opferstock war besser denn je gefüllt“, schmunzelt P. Bertram: „Das war eine Weise der Menschen, ihre Ablehnung des Regimes zu zeigen.“ Heute pilgern jährlich mehr als 100 angemeldete Gruppen nach Maria Schmolln. Das sind rund 5000 Wallfahrer/innen, dazu kommen die vielen Einzelpilger. Seit Anfang an werden Wallfahrt und Pfarre vom Franziskanerorden betreut. Die Schmollner verpflichte-

Das 150-Jahr-Jubiläum des Kirchweihfestes am 27. Oktober 2013 feierte Diözesanbischof Ludwig Schwarz (3. von rechts) mit der Pfarrgemeinde von Maria Schmolln. Hier beim Gedenken am Pilgerbrunnen. bachleitner

pfarrimpulse Neumarkt am Hausruck. Heute wird nicht mehr die Sexualität, sondern die Schuld verdrängt: Eltern, Lehrer, Ehepartner – alle sollen schuld sein, nur damit man sich nicht ­schuldig fühlen muss. Beim Wiener Psychiater Raphael M. Bonelli legt sich die Unschuld auf die Couch. An vielen Fällen aus seiner Praxis zeigt er: Fremdbeschuldigung und Selbstmitleid machen unfrei, bitter und oft auch wirklich krank. Am Freitag, 8. November 2013 spricht er im Pfarrsaal Neumarkt am Hausruck um 20 Uhr zum Thema „Selber Schuld! Psychotherapie zwischen Fremdbeschuldigung und Selbstmitleid“.

ten sich mit Unterschrift und Siegel, für alle Zeiten und nach besten Kräften für die Franziskaner und ihr Kloster zu sorgen. Die Pfarrbevölkerung würde das weiterhin gerne tun, doch hat sich die Lage nun geändert. Die Provinzleitung teilte der Pfarre mit, dass die beiden Patres, die in Maria Schmolln leben und arbeiten, nur mehr bis September 2014 bleiben können. Diese Ankündigung hat in der 1240 Einwohner zählenden Pfarre große Unruhe ausgelöst. „Dass die Franziskaner unter Personalengpässen leiden, war uns natürlich bewusst. Aber die Entscheidung kam dann doch überraschend“, sagt Pfarrgemeinderats-Obfrau Monika Aichberger-Lechner. Der Pfarrgemeinderat wird so bald als möglich bei Provinzial P. Oliver Ruggenthaler OFM vorsprechen, um die genauen Gründe zu erfahren und eine Lösung für Maria Schmolln zu suchen.

Steyregg. Zehn Jahre nach der Gründung des Katholischen Bildungswerkes (KBW) in der Diö­zese Linz ist 1963 auch in Steyregg ein KBW gegründet worden. Das Jubiläum und die Leitungsübergabe wurden mit einem Gottesdienst und einem Festakt gefeiert. In den vergangenen 60 Jahren sind 702 KBWVeranstaltungen mit insgesamt 57.242 Besucher/innen durchgeführt worden. Großer Beliebtheit hat sich in der Anfangszeit des KBW das Wanderkino erfreut. Zum Film „Das Wunder von Fatima“ kamen 484 Zuschauer/ innen. Auf enormen Zuspruch stieß auch ein Vortrag von Bischof Franz S. Zauner im Jahr 1955. 350 Steyregger/innen interessierten sich brennend für seine Ausführungen über „Reichtum der Kirche?“.

P. Bertram Sonnleitner OFM ist Wallfahrtsrektor und Pfarrseelsorger in Maria Schmolln. kiz/JW

Nach 36 Jahren legte Marianne Jungbauer (rechts) ihr Amt nieder und übergab die Leitung des KBW an ihre Tochter Elisabeth Wieshofer, der auch ein Team zur Seite steht. Diözesanleiter Christian Pichler dankte für das langjährige Engagement. kbw


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zur Sache

KirchenZeitung Diözese Linz

Der Theologe Hans Küng und die Sterbehilfe

Wer sagt, es ist sinnvoll und lebenswert? Hans Küng wurde im März 85.

KIZ/A.

Küng: Am Abend des Lebens „Am Abend des Lebens“ überschrieb der Theologe Hans Küng das letzte Kapitel im 3. Band seiner Autobiografie. Sehr offen spricht er darin auch von seiner Parkinsonerkrankung und seiner drohenden Erblindung und meint, das sei ein Schock für ihn gewesen. „Ein Gelehrter, der nicht mehr schreiben und nicht mehr lesen kann? Was dann?“ Und unter Hinweis auf seinen Freund Walter Jens, der diesen Sommer nach vielen Jahren eines Lebens mit Demenz verstorben ist, schreibt Küng: „Ich will nicht als Schatten meiner selbst existieren“ und kündigt an, notfalls mit Hilfe einer Schweizer Sterbehilfeorganisation aus dem Leben zu scheiden. Franz Josef Zessner, Seelsorger von Menschen mit Demenz, meint dazu: „Auch mir ist in den letzten Jahren die Geschichte von Küngs Freund und bekannten Gelehrten Walter Jens nahegegangen. In den Berichten über seine fortschreitende Demenz spiegelt sich das Ringen um die schwierige Entscheidung am Lebensende wider. Man kann mit Küng sagen: Er hat leider den richtigen Zeitpunkt verpasst, um sein Leben autonom beenden zu können. In den Berichten von Inge (Ehefrau) und Tilman (Sohn) Jens klingt auch einiges über die erlebte Menschlichkeit bis in die tiefste Demenz hinein durch, auch von Erlebnissen voll Freude und Humor. Er wäre zu wünschen, dass auch Hans Küng in der Zeit, die ihm noch bleibt, ein Maß an menschlicher Zuwendung erlebt, sodass die Fahrt in die Schweiz nicht notwendig sein wird.“ (siehe Gebet!)

„Es war schlimm, sehr schlimm“, sagt der Tübinger Theologe Hans Küng über das Sterben seines tumorkranken Bruders und das Miterleben der jahrelangen Demenz seines Freundes Walter Jens. Deshalb habe er für sich beschlossen, selbst zu entscheiden, wann es Zeit ist zu sterben. Dazu Franz Josef Zessner, Seelsorger am Pflege- und Sozialzentrum Rennweg der Caritas Socialis. Hans Baumgartner

Hans Küng betitelt den dritten Band seiner Memoiren mit „Erlebte Menschlichkeit“. Darin findet sich aber auch die Passage, dass er sich – nach der Diagnose Parkinson und baldiges Erblinden – darauf einstelle, Sterbehilfe in Anspruch zu nehmen. Wie passt das zusammen?

Zessner: Zunächst einmal muss man sagen, dass man bei Hans Küng auch vieles findet, was den Satz von Kardinal König unterstreicht – dass man alles tun müsse, um an der Hand und nicht durch die Hand eines Menschen zu sterben. So befürwortet er immer wieder die Arbeit der Hospizbewegung, der Palliativmedizin und Palliativpflege mit ihrer Praxis der ganzheitlichen Zuwendung. Gleichzeitig aber trat Küng bereits Mitte der 90er Jahre mit seinem Freund Walter Jens in dem Buch „Menschenwürdig sterben“ für die Möglichkeit der „aktiven Sterbehilfe“ ein. Für ihn ist

es dann auch ein Akt der Menschlichkeit, über das eigene Leben autonom verfügen zu können bzw. einem anderen zu helfen, ein „unerträglich und sinnlos“ gewordenes Leben zu beenden. Stehen hinter dieser Sicht der „Menschlichkeit“ nicht oft dramatische persönliche Erlebnisse mit qualvollem Sterben oder dem Verlöschen eines geliebten Menschen in der Demenz? Und kann man das einfach von der Hand weisen?

Zessner: Hans Küng sagt ja, er sei deshalb einer Sterbehilfeorganisation beigetreten, weil er nicht so wie vor vielen Jahren sein Bruder qualvoll sterben will. Auch das langsame „Verlöschen“ seines Freundes W. Jens machte ihn sehr betroffen. Da stehen sicherlich erschütternde Erfahrungen dahinter. Ich maße mir daher auch kein Urteil an. Andererseits stellt sich mir – auch aus meinem Umgang mit dementen Menschen – schon sehr stark die Frage, kann ich wirklich von außen beurteilen, wie „sinnlos“ ein Leben ist. Und kann ich für mich daraus schließen, was ich in Zukunft für eine mir heute noch unbekannte Lebenssituation wirklich will. Und schließlich möchte ich noch zu bedenken geben, dass es häufig solche Einzelfälle sind, die die Debatte um die Sterbehilfe immer wieder anfachen und auch politisch instrumentalisiert werden. Die Abwägung ethischer Fragen und gesellschaftlicher Folgen gerät dann leicht ins Hintertreffen. Welche gesellschaftlichen Folgen soll es haben, wenn jemand für sich entscheidet, dass er aktive Sterbehilfe in Anspruch nehmen möchte? Ist das nicht eine höchst private Sache?

Franz Josef Zessner ist Seelsorger am Pflege- und Sozialzentrum Rennweg der Caritas Socialis. Er betreut dabei auch demenzkranke Menschen und deren Angehörige. caritas socialis

Zessner: Nein. Denn in der Entscheidung darüber, unter welchen Bedingungen ein Staat die Beihilfe zum Suizid bzw. die Tötung auf (nachhaltiges) Verlangen straffrei stellt, wird unweigerlich gewertet: Welches Leben ist sinnlos, welches unerträglich, welches lebenswert? Natürlich ist es zunächst die persönliche Entscheidung des Herrn oder der Frau X. Aber die Frage ist: In welchem gesellschaftlichen Klima findet die Entscheidung statt? Etwa wenn Hans Küng in einer öffentlichen Diskussion sagt, er möchte nicht in Tübingen wie ein Dorftrottel herumrennen, der nicht weiß, wer er ist, sondern da möchte er lieber sterben, dann muss er sich schon fragen las-


KirchenZeitung Diözese Linz

Thema 11

31. Oktober 2013

Welches Leben ist wieviel wert? Oder ist menschliches Leben nicht immer gleich wertvoll und kostbar? Die Caritas Socialis versucht in ihren Wohngemeinschaften für Menschen mit Demenz das zu leben (Bild). CS

Gebet von Hans Küng am Ende seiner Autobiografie: „So lege ich auch die Zukunft gelassen-zuversichtlich in deine Hände. Es mögen viele Jahre sein oder nur einige Wochen, ich freue mich über jeden neuen Tag und überlasse dir voll Vertrauen und ohne Sorge und Angst all das, was meiner noch wartet …“

sen, ob er da nicht vielen Menschen, die geistig behindert oder dement oder psychisch belastet sind, eine schwere Rechtfertigungslast aufhalst. Ich möchte mit dem Beispiel nur sagen, man sollte vorsichtig sein, Leben zu werten und zu bewerten – gerade in einer Zeit, wo das vorherrschende ökonomische Nützlichkeitsdenken und die wachsende Zahl an alten und pflegebedürftigen Menschen immer stärker in Spannung geraten. Sie arbeiten in einer Einrichtung mit pflegebedürftigen und dementen Menschen. Ganz ehrlich, wo ist da das Leben noch lebenswert?

Zessner: Keine Frage, in solchen Einrichtungen gibt es viele Beschwernisse, auch tiefe Verzweiflung, etwa wenn Angehörige erleben müssen, wie sich ihr Ehepartner, ihre Mutter, ihr Vater immer mehr verändern, niemanden mehr erkennen, sich immer mehr zurückziehen, sprachlos werden. Und dennoch erfahre ich ebenso wie die Angehörigen, dass es auch in der Lebensform der Demenz gute Zeiten gibt, dass es Fröhlichkeit gibt, Gemeinschaftserfahrungen oder Taizé-Gebete von einer großen Intensität. Ich möchte das alles nicht schönfärben. Aber wenn man den Menschen näherkommt, sieht man, auch in ihrem Leben gibt es Freud und Leid. Georg Fraberger, ein Psychologe vom AKH Wien, der ohne Beine und Arme lebt, hat vor kurzem ein sehr interessantes Buch veröffentlicht: „Ohne Leib. Mit Seele“ Darin schreibt er, die Trägerin des Menschseins ist die Seele. Auch wenn Körper und Verstand nicht mehr so fit sind, deshalb bleibt der Mensch dennoch gleich wertvoll und liebenswert.

Aber hängen viele Probleme, wie man mit einem behinderten, dementen oder sterbenden Menschen umgehen soll, nicht auch mit Überforderung zusammen – oder mit Verdrängung?

Stichwort Menschenwürde: In Österreich gibt es eine Initiative, sie in der Verfassung zu verankern. Wie sieht eigentlich der Theologe Küng diese Frage?

Zessner: Da gibt es sicherlich ein gewisses Zessner: Soweit ich das sehe, sind auch für Tabu in den Familien, darüber zu reden, Küng das Leben und die Würde des Menwas man sich im Falle etwa einer Demenz- schen als Gabe Gottes unverfügbar. Gleicherkrankung oder eines mühsamen Sterbens zeitig aber betont er sehr stark die Autonomie wünscht bzw. was die Angehörigen auch zu des Menschen, sein Leben nach seinem Geleisten im Stande sind. Ich kann mich gut wissen zu gestalten – auch sein Sterben. Waan eine Frau erinnern, die lange ihre demen- rum soll er nicht sagen können: Es ist genug! te Mutter versorgt hat. Sie hätte sich nie vor- Für Küng ist es auch Ausdruck der Barmherstellen können, sie in ein Heim zu geben. Nachdem sie sich das Man sollte vorsichtig sein, Leben zu werten und zu Bein gebrochen hatte, musste sie bewerten – gerade in einer Zeit, wo das ökonomische es tun. Die Mutter schien sich Nutzendenken alle Lebensbereiche zu erfassen droht. bald sehr wohl zu fühlen und die Tochter – einschließlich ihrer Ehe – blüh- zigkeit Gottes, Menschen in besonderen Notte auf. Das ist die eine Seite, wo auch Patien- lagen über ihr Sterben entscheiden zu lassen. tenverfügungen sinnvoll sein können, wenn man sie nicht als eherne Norm sieht. Und wie sehen Sie das? Die andere Seite ist, dass wir in unserer Zessner: Ich denke, dass Küng von einer überGesellschaft noch eine ganze Menge zu tun zogenen Vorstellung von Autonomie aushaben, um die Rahmenbedingungen zu ver- geht. Wir sind in unserem Leben von vielen bessern, damit Menschen mit Behinderung, anderen Menschen und Faktoren abhängig; Kranke, Demente oder Sterbende in Würde wir schweben nicht im luftleeren Raum. Wir leben können und damit sie und ihre An- erleben doch immer wieder von kranken oder gehörigen die notwendige Unterstützung alten Menschen, dass sie ihren Angehörigen und Begleitung bekommen. So lange Eltern nicht zur Last fallen wollen. Wir hören, wie behinderter Kinder immer noch um deren geredet wird über Kinder, die heute niemand Integration kämpfen müssen, Menschen mit mehr zu bekommen braucht (Down-SynDemenz mit einer niedrigen Pflegestufe ab- drom) oder dass die Jungen nicht länger die gespeist werden oder Hospizpatient/innen steigenden Pflegekosten tragen können. In auf die Spenden anderer angewiesen sind, diesem Klima müssen wir alles tun, damit die bleiben Argumente gegen die Sterbehilfe Menschen die Botschaft vom liebenden Gott und für die Unantastbarkeit der Würde des bis in ihre Ängste und Nächte hinein spüren menschlichen Lebens löchrig und angreifbar. und erfahren – an der Hand von Menschen.


12 Thema zur sache Statistisches zu Geld und Vermögen Die Zahlen stammen großteils von der Österreichischen Natio­ nalbank. Bargeldmengen im Euroraum. Zum Stichtag 30. Juni 2013 waren im Euroraum 932 Milliarden Euro im Umlauf. Banknotenmengen. Die Nationalbank schätzt, dass in Österreich etwa 500 Millio­ nen Stück Banknoten im Um­ lauf sind; insgesamt – bezogen auf alle Euro-Mitgliedsstaaten – sind es mehr als 15,2 Milliar­ den. Der häufigste Geldschein ist der 50-Euro-Schein, sein Anteil an allen Euro-Scheinen liegt über 40 Prozent. Falschgeld. Im ersten Halb­ jahr 2013 wurden in Österreich 3.626 Euro-Fälschungen aus dem Umlauf sichergestellt. Schilling. Noch immer sind 8,8 Milliarden Schilling nicht umgetauscht. Barzahlung. Im gesamten Euroraum steigt die Nachfra­ ge nach Bargeld. Die Österrei­ chische Nationalbank schätzt, dass in Österreich Banknoten im Wert von 25 bis 27 Milliar­ den Euro zirkulieren. Bargeld ist das beliebteste Zahlungs­ mittel der Österreicher/innen. 8,3 Millionen Bankomatkarten sind im Umlauf.

31. Oktober 2013

Zum Weltspartag ein Blick auf Vermögende und Schuldner

Auf Zinsen gibt es kein Menschenrecht Warum wird nicht mehr Geld gedruckt, wenn es so knapp ist, dass sich gerade auch die Staaten hoch verschulden müssen? Ernst Gansinger

Der katholische Theologe und Geschäftsfüh­ rer von CRIC, Verein für ethisch orientierte Investoren, Dr. Klaus Gabriel, nennt die Ge­ fahr der Inflation als Grund, mit weiterem Geldzufluss zurückhaltend zu sein. Gefahr der Inflation. Der Tiroler Gabriel, er lehrt an mehreren Universitäten, warnt: Wür­ de die Notenbank mehr Geld drucken, damit der Staat zahlungskräftiger wird, würden rasch die Einkommen der Menschen steigen. Werden mit dem zusätzlichen Geld Güter und Dienst­ leistungen in der Realwirtschaft gekauft, treibt das die Preise in die Höhe: Inflation! Erstes Aber. „In den USA ‚druckt‘ die No­ tenbank derzeit pro Monat 85 Milliarden US-Dollar, mit denen Staatsanleihen aufge­ kauft werden. Trotzdem kommt es nicht zu Inflation – weil das Geld in einem reinen ­Finanzkreislauf zirkuliert und nicht nachfra­ gewirksam wird. Ob das auf lange Frist jedoch weiterführbar ist, wird von vielen Ökonomen bezweifelt.“ Auch hier ist Inflation eine Ge­ fahr, eine andere sei ein Finanzkollaps. Reichtumsprämie. Der Staat macht Schul­ den, um sich Sozialpolitik oder Schulen, Stra­

Sparbuch-Einlagen. Im Jahr 2011 lagen 157 Milliar­ den auf österreichischen Spar­ konten. Über 2200 Sparkonten hatten ein Vermögen von über einer Million Euro. Auf 80 Pro­ zent der etwa 23,2 Millionen Sparkonten liegen maximal 10.000 Euro Sparguthaben Reichtum. In Österreich leben 78.000 Millionäre. Die obersten fünf Prozent der öster­ reichischen Haushalte besit­ zen 45 Prozent des Nettover­ mögens.

KirchenZeitung Diözese Linz

Das goldene Sparschwein – Symbol für Reichtum. okapia/Marina Horvat

Dr. Klaus Gabriel, Theologe und Sozialethiker. privat

ßen, öffentlichen Verkehr leisten zu können. An den Zinsen für das ausgeborgte Geld, also auch zur Armutsbekämpfung, verdienen Ver­ mögens-Besitzer. „Reichtumsprämie“ nennt der Referent von Pax Christi Oberösterreich Markus Pühringer, in seinem jüngst vorge­ stellten Buch „Im Bann des Geldes“ (planet­ Verlag, ISBN 978-3-902555-40-3) das Zinsein­ kommen ohne Leistung. Gabriel fragt: Geben wir Geld für die falschen Sachen aus? Fantastisches Geschäftsmodell. Gabriel sieht in der Staatenfinanzierung durch Ge­ schäftsbanken einerseits einen Zwang zur Sparsamkeit für Staaten. Andererseits aber sei es auch problematisch: Die Geschäftsbanken können sich aktuell sehr billig (um 0,5 %) Geld bei der Europäischen Zentralbank aus­ leihen und borgen dieses Geld an Staaten weiter, teilweise mit sehr hohen Aufschlä­ gen. „Das ist ein fantastisches Geschäftsmo­ dell – mit praktisch null Aufwand (und ohne Risiko) kann man Milliarden verdienen.“ – In Fachkreisen werde diskutiert, ob man nicht eine Teilfinanzierung von Staatsschulden, etwa bis zur Schuldengrenze von 60 % des BIP, über die Notenbank zu 0 % ermöglichen soll. Zweites Aber. „Wenn man Schulden ab­ bauen will, geht das am besten mit Vermö­ gensvernichtung – Inflation oder Gläubi­ gerverzicht. – So gesehen ist das, was gerade passiert (Sparbuchzinsen unter Inflationsra­ te, das heißt Geldentwertung), gar nicht so schlecht. Es trifft halt die Masse und weniger die ­Super-Reichen, die ihr Geld besser in Sach­ werten anlegen können als die kleinen Spa­ rer.“ Für Gabriel aber ist es in Ordnung, wenn das Geld der Vermögenden (also auch der kleinen Sparer) weniger wird, wenn dies den Ärmsten dieser Welt hilft. „Es gibt kein Menschenrecht auf Zinsen aus Kapitalvermögen.“


KirchenZeitung Diözese Linz

Panorama 13

31. Oktober 2013

Auch nach der Entscheidung Roms gingen in Limburg die Proteste weiter. Und die deutsche Kirche hat eine veritable „Reichtumsdebatte“ am Hals.

Limburg: Bischof vorerst vor der Tür Das Vertrauen zwischen den diözesanen Gremien und Bischof Franz-Peter Tebartzvan Elst „ist irreparabel zerstört“. Das konnte man am 20. Oktober in der Limburger Kirchenzeitung aus dem Mund von Domdekan Günther Geis lesen. Einen Tag später wurde der Limburger Bischof, der wegen seiner kostspieligen „Residenz“ und bestrittener Erste-Klasse-Flüge in massive Kritik geraten war, von Papst Franziskus empfangen. Am Mittwoch veröffentlichte der Vatikan eine Erklärung, in der es heißt: „In der Diö-

zese ist es zu einer Situation gekommen, in welcher der Bischof, Franz-Peter Tebartz-van Elst, seinen bischöflichen Dienst zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht ausüben kann.“ Mit derselben Erklärung wird der designierte Generalvikar, Stadtdekan Wolfgang Rösch, zum interimistischen Verwalter der Diözese eingesetzt. Außerdem bestätigt der Vatikan, dass eine Kommission der Deutschen Bischofskonferenz die Vorgänge rund um den Bau des Bischofssitzes einer „eingehenden Prüfung“ unterziehen soll.

Indien: Frauen wie Sklavinnen gehalten

EU-Parlament weist Abtreibungsvorstoß ab

Die Katholische Frauenbewegung beteiligt sich an einer internationalen Unterschriftenkampagne für ein Verbot des „SumangaliSchemas“ im südindischen Bundesstaat Tamil Nadu. Mit dem Schema werden junge Frauen von „Mittelsmännern“ – die kfb spricht von „Menschenhändlern“ – mit dem Versprechen, sie könnten sich innerhalb von drei Jahren neben ihrem Unterhalt auch noch eine schöne Mitgift verdienen, in ausbeuterische Arbeitsverhältnisse gelockt. Die Frauen werden unter sklavenähnlichen Bedingungen in Elendsquartieren gehalten und erhalten nicht einmal den Mindestlohn.

Mit knapper Mehrheit hat das EU-Parlament vergangene Woche die Entschließung über „sexuelle und reproduktive Gesundheit und die damit verbundenen Rechte“ abgelehnt und an den Ausschuss zurückverwiesen. Dabei handelte es sich um den Versuch, auf die Mitgliedsländer Druck auszuüben, den Zugang zur Abtreibung und zur Reproduktionsmedizin für alleinstehende und lesbische Frauen sicherzustellen. Dabei sollte auch der Gewissensschutz von öffentlichen Spitälern in kirchlicher Trägerschaft fallen. Prinzipiell ist das gesamte Vorgehen problematisch, weil die EU in diesen Fragen keine Rechtszuständigkeit hat.

u Unterschreiben: www.teilen.at

Bis zum Vorliegen dieses Prüfberichtes „hält es der Hl. Stuhl für angeraten“, dass sich der Bischof außerhalb der Diözese aufhält. Rom will mit dieser Entscheidung zweifellos zur Beruhigung in der Diözese, in der es nicht erst seit dem „Bauskandal“ heftig rumort, beitragen. Gleichzeitig aber soll auch der Bischof fair behandelt werden. Die Debatte über die „reiche Kirche“ geht weiter – und schwappt auch schon über die Grenze nach Österreich. Papst Franziskus’ „bescheidene Kirche“ verlangt Transparenz. Reuters

kirche Aktuell Katharinenkloster geschlossen. Das berühmte Katharinenkloster am Fuße des Mosesberges wurde auf Antrag der ägyptischen Behörden für Besucher/innen geschlossen. Da es auf dem Sinai immer wieder zu Kämpfen zwischen der Armee und Mursi-Anhängern kommt, kann die Sicherheit der Pilger nicht mehr gewährleistet werden. Ins Heilige Land. Mit Ausnahme von Wien werden im kommenden Februar alle österreichischen Diözesen Wallfahrten ins Hl. Land durchführen. n Militärbischof Christian Werner (70) hat aus gesundheitlichen Gründen seinen vorzeitigen Rücktritt eingereicht. Erst Anfang Oktober führte die Militärdiözese ihre erste Synode durch, bei der 190 Delegierte über pastorale Weichenstellungen gute Beratungen abhielten. KIz-MO/a


14 Serie Zum thema Wenn Tiere sterben Offensichtlich gibt es eine tief verwurzelte emotionale Komponente, die uns das Leiden und Sterben eines uns nahe stehenden Lebewesens als essentiellen Verlust wahrnehmen lässt. Andererseits betrachte ich es als Gnade, dass wir ein Tier von seinem verletzungs- oder krankheitsbedingten Leiden mit Hilfe des Tierarztes erlösen dürfen. Es stimmt sicher, dass Tiere Angst empfinden, z. B. vor einem Fressfeind oder einem überstarken Gegner. Aber diese Angst ist Überlebensstrategie und hat nichts mit der Furcht vor dem Tod zu tun, eine Vorstellung, die Tieren wohl nicht gegeben ist. Umso wichtiger ist, dass wir ihnen ein tiergerechtes, also angst- und schmerzfreies Leben ermöglichen. Jährlich werden in Österreich etwa 600 000 Rinder, rund 6 Mio. Schweine und über 70 Mio. Hühner geschlachtet, um als Lebensmittel auf unseren Tellern zu landen. Diese Mengen sind so unvorstellbar, dass wir kaum zu einer Gefühlsreaktion fähig sind. Unser Mitleid beschränkt sich nur auf fassbare Ereignisse. Deshalb finde ich es so wichtig, dass Kinder frühzeitig emotionale Bindungen an ihr Lieblingstier entwickeln. Wenn sie das Älterwerden und schließlich Sterben ihres geliebten Hausgenossen miterleben und innerlich verarbeiten können, haben sie für ihr emotionales Gleichgewicht in ihrem eigenen Leben schon viel gelernt.

Dr. Michael Martys, Direktor des Alpenzoo Innsbruck-Tirol

31. Oktober 2013

KirchenZeitung Diözese Linz

„ Es war doch nur ein Tier“ Wenn geliebte Tiere sterben, bedeutet das für Kinder oft die erste Erfahrung mit dem Tod. Doch auch Erwachsene leiden und fragen sich: Darf ich um ein Tier trauern?

Christine Grüll

Karo starb nicht. Er kam nur eines Tages nicht mehr nach Hause. Der unerzogene Mischlingsrüde war gerne über die Felder gejagt und hatte im Wald die Wildtiere erschreckt. War ihm das zum Verhängnis geworden? Die Ungewissheit ließ die Kinder seiner Besitzerfamilie traurig zurück. Hannah hingegen weiß, wann ihr Hase Alex gestorben ist. Am Morgen eines 8. Dezember lag er steif in seinem Käfig. Der Hase hatte sie begleitet, seit sie drei Jahre alt war. Nun wollte die Schülerin sein weiches, weiß-graues Fell nicht mehr berühren. Dafür bekam er einen schönen Platz im Garten, unter dem Johannisbeerstrauch. Berührung mit dem Tod. Wo und wie auch immer ein geliebtes Tier stirbt, es ist oft die

Fellkontakt tut Kindern gut. Katze Micki mit Teresa, die gerade das Bett hüten muss. KIZ/US

erste Erfahrung eines Kindes mit dem Tod. Er trennt die Beziehung zu einem Lebewesen, das sich einen Platz im Herzen seiner Besitzer/innen erobert hat. Futternäpfe und Schlafplätze bleiben leer. Tagesabläufe kommen durcheinander – kein Streicheln mehr, kein Füttern, kein täglicher Spaziergang. Der Tod des Tieres lässt das Kind erkennen: das Leben ist endlich. Und wenn das Haustier sterben kann, können das auch Eltern und Geschwister? Nur ein Tier. „Es ist, als wäre jemand aus der Familie gestorben“, sagt Christa, verheiratet, berufstätig und seit kurzem zum zweiten Mal Großmutter. Der Satz kommt ihr nicht leicht über die Lippen. Sie weiß, dass so etwas nicht gerne gehört wird. Ein Haustier mit einem Menschen zu vergleichen, das geht vielen zu weit. Christa hat das selbst erfahren. Als ihr Zwerggrauhaardackel Gina nach zehn Jahren in der Familie starb, empfand sie einen tiefen Schmerz. Doch sie stieß mit ihrer Trauer auf Unverständnis. „Es war doch nur ein Tier“, musste sie aus ihrer Umgebung hören. Sie lernte, nicht zu zeigen, dass sie traurig war. Jeder andere Hund, den sie sah, erinnerte sie an ihren eigenen. Wie er seine Bedürfnisse mitgeteilt und auf seine Art mit ihr „geredet“ hatte. Einfach zuhören. Sich nicht austauschen zu können, lässt manche Trauer schwer verkraften. Kindern wird das Gespräch gerne zugestanden. Bei Erwachsenen wird es schnell als übertrieben empfunden, oder sie kommen in den Ruf, Freundschaft nur zu Tieren und nicht zu Menschen pflegen zu können. Anneliese Jarolim hört Kindern und Erwachsenen zu. Sie bewertet nicht, ob es zulässig ist, über ein Tier zu trauern. Sie weiß aus jahrzehntelanger Erfahrung, dass es die Trauer um Tiere einfach gibt. Vor 25 Jahren gründe-


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Serie 15

31. Oktober 2013

Kommentar Kommen Tiere in den Himmel? Wenn wir sterben bleibt die Hoffnung, dass wir auferstehen werden. Was aber geschieht mit Tieren, die uns wichtig waren? Wenn Kinder fragen, fällt uns die Antwort ganz leicht: Dein Tier ist jetzt im Himmel. Das tröstet und regt die Phantasie an. „Alex ist jetzt bei Opa im Himmel“, war sich die damals siebenjährige Hannah sicher, als ihr Hase starb. Opa ist nun nicht mehr allein. Kinderbücher greifen diesen Gedanken gerne auf, wie eine Zeichnung im Buch „Bulle und Pelle. Eine Geschichte über den Tod“: Auf einer himmlischen Wiese sitzt der Opa an einem Tisch. Darunter hockt der gestorbene Hase. Beide wirken zufrieden im warmen Licht der Abendsonne.

Ein Grabstein für den lieben Hund. „Lass‘ singen und wiehern, gackern und belln, das stört ganz gewiss net die himmlischn Seeln“, das wünscht sich der Theologe und Autor Helmut Zöpfl von Gott in einem Gedicht (aus dem Buch „Tiere kommen in den Himmel“). Tupungato/fotolia.com

te Anneliese Jarolim gemeinsam mit ihrem Mann Helmut den Tierfriedhof in Pasching bei Linz. Dafür haben sie einen ausgedienten Flugzeughangar gekauft, das Grundstück gerodet und anfangs noch unbeholfen Marketing betrieben. Helmut Jarolims Traum war es, den Müllcontainern, in denen tote Tiere oft landen, etwas entgegenzustellen: einen würdevollen Abschied. Die Urne auf dem Fensterbrett. Tiere wurden schon seit Jahrhunderten bestattet. Das belegen zahlreiche archäologische Funde, wie die beiden Pferdeskelette in der niederösterreichischen Römerstadt Carnuntum. Pferde haben im Krematorium auf dem Paschinger Tierfriedhof keinen Platz. Doch vom Hamster bis zum mittelschweren Hund können Tiere verbrannt werden. Bei Kleinen bleibt nur eine Handvoll Asche. Die Urnen können auf dem Friedhof bestattet werden. Die meisten Besitzer/innen nehmen sie jedoch mit nach Hause. „Meine Katze steht in einer Urne auf dem Fensterbrett. Dort ist sie früher am liebsten gelegen“, sagt Anneliese Jarolim und streichelt Rudi, der auf ihrem Schoß sitzt. Der Jack Russel Terrier mit dem kessen roten Halsband

ist ein guter Tröster. Denn vor zwei Monaten musste sie ihren Mann begraben. Abschluss und Neubeginn. Innehalten und sich verabschieden setzt einen Punkt hinter die Zeit, die mit einem Tier bewusst verbracht wurde. Das braucht kein großes „Brimborium“, stellt Anneliese Jarolim energisch fest. Im Gegensatz zu anderen Tierfriedhöfen in Österreich bieten sie keine Bestattungszeremonie an. Die hat Hannah für ihren Hasen Alex selbst gestaltet. Auf den Deckel eines Schuhkartons klebte sie eine Karte mit Namen, Kreuz und Herz, selbst gemalt. Drei Tage später grub Hannah noch einmal nach und legte Blumen zum Hasen. Damit konnte sie mit seinem Tod endlich abschließen. Christa war erst 20 Jahre nach dem Tod des Zwerggrauhaardackels bereit für ein neues Tier. Jetzt aber bringt nicht nur Christas kleiner Enkel Wirbel in die Wohnung. Die neue Dackeldame ist ebenfalls sehr neugierig. Helmut Jarolim hat schon zu Lebzeiten seine Grabstätte gestaltet. Nun ruht er unter einer Trauerweide auf dem Friedhof der Tiere, denen er ein bisschen Würde geschenkt hat.

Theologie im Namen der Tiere. Dürfen sich Ähnliches auch Erwachsene vorstellen? Theologen versuchen, anhand der Bibel zu ergründen, ob Tiere Zugang zum Himmel haben. Für den Linzer Moraltheologen Michael Rosenberger ist das selbstverständlich: „Man braucht nur auf das achte Kapitel im Römerbrief zu schauen. Die ganze Schöpfung – und da gehören die Tiere dazu – ist zur Freiheit und Herrlichkeit der Kinder Gottes berufen – durch Jesus Christus.“ Tiere im Himmel zu sehen, ist für Erwachsene schwer. Sich unsere eigene Auferstehung vorzustellen, wohl auch. C. G.

Teil 5 von 6 XX Nächste Woche: Leser/innen-Beiträge zur Serie


Sonntag

31. Sonntag im Jahreskreis – Lesejahr C, 3. November 2013

Ich will ihn auch sehen So viel an Gespür hat er noch, dass es im Leben mehr geben muss als Geld und Macht. Mitten im Nachdenken hört Zachäus: „Jesus kommt nach Jericho!“ Den würde er auch gerne sehen. Und weil ihm, dem Kleineren, die anderen die Sicht versperren, klettert er auf einen Baum, an dem Jesus vorbeikommen muss. „Komm herunter, Zachäus! Wir wollen miteinander feiern!“ Das genügt. Die Begegnung mit Jesus verändert ihn, eröffnet ihm neue Wege.

Evangelium

1. Lesung

Lukas 19,1–10

Weisheit 11,22 – 12,2

Dann kam Jesus nach Jericho und ging durch die Stadt. Dort wohnte ein Mann namens Zachäus; er war der oberste Zollpächter und war sehr reich. Er wollte gern sehen, wer dieser Jesus sei, doch die Menschenmenge versperrte ihm die Sicht; denn er war klein. Darum lief er voraus und stieg auf einen Maulbeerfeigenbaum, um Jesus zu sehen, der dort vorbeikommen musste. Als Jesus an die Stelle kam, schaute er hinauf und sagte zu ihm: Zachäus, komm schnell herunter! Denn ich muss heute in deinem Haus zu Gast sein. Da stieg er schnell herunter und nahm Jesus freudig bei sich auf. Als die Leute das sahen, empörten sie sich und sagten: er ist bei einem Sünder eingekehrt. Zachäus aber wandte sich an den Herrn und sagte: Herr, die Hälfte meines Vermögens will ich den Armen geben, und wenn ich von jemand zu viel gefordert habe, gebe ich ihm das Vierfache zurück. Da sagte Jesus zu ihm: Heute ist diesem Haus das Heil geschenkt worden, weil auch dieser Mann ein Sohn Abrahams ist. Denn der Menschensohn ist gekommen, um zu suchen und zu retten, was verloren ist.

Gott, die ganze Welt ist ja vor dir wie ein Stäubchen auf der Waage, wie ein Tautropfen, der am Morgen zur Erde fällt. Du hast mit allen Erbarmen, weil du alles vermagst, und siehst über die Sünden der Menschen hinweg, damit sie sich bekehren. Du liebst alles, was ist, und verabscheust nichts von allem, was du gemacht hast; denn hättest du etwas gehasst, so hättest du es nicht erschaffen. Wie könnte etwas ohne deinen Willen Bestand haben, oder wie könnte etwas erhalten bleiben, das nicht von dir ins Dasein gerufen wäre? Du schonst alles, weil es dein Eigentum ist, Gott, du Freund des Lebens. Denn in allem ist dein unvergänglicher Geist. Darum bestrafst du die Sünder nur nach und nach; du mahnst sie und erinnerst sie an ihre Sünden, damit sie sich von der Schlechtigkeit abwenden und an dich glauben, Herr.

2. Lesung 2 Thessalonicher 1,11 –2,2 Darum beten wir auch immer für euch, dass unser Gott euch eurer Berufung würdig mache und in seiner Macht allen Willen zum Guten und jedes Werk des Glaubens vollende. So soll der Name Jesu, unseres Herrn, in euch verherrlicht werden und ihr in ihm, durch die Gnade unseres Gottes und Herrn Jesus Christus. Brüder, wir schreiben euch über die Ankunft Jesu Christi, unseres Herrn, und unsere Vereinigung mit ihm und bitten euch: Lasst euch nicht so schnell aus der Fassung bringen und in Schrecken jagen, wenn in einem prophetischen Wort oder einer Rede oder in einem Brief, der angeblich von uns stammt, behauptet wird, der Tag des Herrn sei schon da.


Wort zum Sonntag

Ein Feiertag in Jericho An Zachäus finde ich genial: Der kleine reiche Mann ist sich nicht zu blöd auf einen Maulbeerbaum zu steigen. Das wäre für mich eine Überwindung. Was werden sich die anderen denken? Da muss etwas in ihm geschehen sein. Reich zu sein scheint ihm nicht mehr zu genügen. Da passiert etwas in Jericho. Ein reicher Mann kommt ins Nachdenken. Seine Sehnsucht ist nicht gestillt durch das viele Geld. Der Wunsch nach Gemeinschaft, nach Kommunikation, nach Lebensfreude, lässt ihn etwas Ungewöhnliches tun. Von außen betrachtet geht es dem Zollpächter Zachäus gut. Sein Haus ist groß, seine Vorräte reichlich. Er hat Macht. Er benützt sie, um sich zu bereichern, auf Kosten der anderen. Die Menschen um ihn herum spüren seine Selbstgefälligkeit und sein gieriges Vorgehen. Sie meiden ihn. Wenn andere zusammensitzen und feiern und das Kerzenlicht aus ihren Häusern die Nacht erhellt, dann ist es bei Zachäus längst dunkel. Das macht ihn müde und krank.

maiwind / photocase.com

Ich will dich preisen, Tag für Tag und deinen Namen loben immer und ewig. Der Herr ist gnädig und barmherzig, langmütig und reich an Gnade. Der Herr ist gütig zu allen, sein Erbarmen waltet über all seinen Werken. Danken sollen dir, Herr, all deine Werke und deine Frommen dich preisen.

So viel an Gespür hat er noch, dass es im Leben mehr als Geld und Macht geben muss. Mitten im Nachdenken hört er: „Jesus kommt nach Jericho!“ Das beflügelt ihn. Jesus spürt seine Einsamkeit, sein Verzweifeltsein und durchbricht die Mauer seines Isoliertseins. „Komm herunter, Zachäus! Wir wollen miteinander feiern!“ Das genügt. Die Begegnung mit Jesus verändert ihn, eröffnet ihm neue Wege. Er überlegt, wie er den angerichteten Schaden wiedergutmachen kann. Zurückzahlen, aber wie? Zuerst einmal wird es ein großes Fest geben – ja das ist es! Alle sind eingeladen. Zachäus überbringt den Menschen, die er zuvor ausgebeutet hat, persönlich seine Einladung. Groß ist seine Freude, als tatsächlich viele kommen und sich über den neuen Zachäus erstaunt und berührt zeigen. Vergebung eröffnet Zukunft, das ist zu spüren an diesem Feiertag in Jericho.

Zum Weiterdenken Da ist jemand isoliert. Wollen wir mithelfen, dass sich etwas ändert? Wie könnte mein erster Schritt aussehen?

Der Herr ist treu in all seinen Worten,

harald mandl

voll Huld in all seinen Taten.

Leiter des Institutes für religions-

Der Herr stützt alle, die fallen,

gogischen Hochschule Burgenland

und richtet alle Gebeugten auf.

und Religionslehrer seit 1981, ver-

pädagogische Bildung der Päda-

heiratet und Vater zweier Kinder. Den Autor erreichen Sie unter

Antwortpsalm, aus psalm 145

u sonntag@kirchenzeitung.at


18 Bewusst leben

31. Oktober 2013

KirchenZeitung Diözese Linz

TIER-RATGEBER Alternativmedizin bei Haustieren Alternative Heilmethoden nehmen auch in der Tiermedizin einen immer wichtigeren Platz ein. Sie stellen keine Gegensätze zur klassischen Schulmedizin dar, sondern können gezielt einander ergänzen. Besonders bei chronischen Erkrankungen oder Verhaltensauffälligkeiten findet man hier oft wertvolle Unterstützung. Bachblüten oder Noreia Essenzen werden besonders gerne bei psychischen oder seelischen Ursachen wie Angstzuständen (Trennungsängste, alleine bleiben ...) eingesetzt. Schüsslersalze eignen sich sehr gut als Begleittherapie bei Stoffwechselproblemen und Erkrankungen des Bewegungsapparates. Die klassische Homöopathie wird in der Tiermedizin vor allem zur Steigerung körpereigener Heilungsprozesse, besonders bei Erkrankungen der Niere, Nebenhöhlen und Lymphknoten, verwendet. Die Phytotherapie, die auf der Heilkraft der Pflanzenwirkstoffe beruht, kann bei längerer Gabe Verhaltensprobleme, zum Beispiel bei sehr nervösen Hunden und Katzen oder auch bei Angst vor Gewittern, mildern. Die Misteltherapie bei Krebspatienten – entweder als Zusatztherapie, um die Nebenwirkungen einer Chemotherapie zu vermindern, oder für sich alleine, um eine möglichst lange beschwerdefreie Zeit für den Patienten zu erreichen – bringt ebenfalls sehr gute Erfolge. All diese Heilmittel müssen aber genau auf den jeweiligen Patienten abgestimmt sein, Fertigmischungen bringen hier meist nicht den gewünschten Erfolg. DR. SABINE KIRISITS TIERÄRZTIN IN KRONSTORF tiere@kirchenzeitung.at

Franz Keplinger ist seit fünf Jahren Witwer. Dass er seither allein in einem großen Haus wohnen muss, fällt ihm noch immer nicht leicht. KIZ/BH

Nach dem Verlust ihrer Partnerin suchen Männer rasch wieder den Alltag

Witwer trauern anders Ist es ein Vorurteil oder haben es Männer tatsächlich schwerer, nach dem Tod ihrer Partnerin allein weiterzuleben? Der Sarleinsbacher Diakon Franz Keplinger ist seit fünf Jahren Witwer. Wie es ihm seit dem Tod seiner Frau geht, darüber sprach er mit der KirchenZeitung. BRIGITTA HASCH

dem ein bisschen als Außenseiter“, meint Franz Keplinger. Zurückgezogen hat er sich aber nicht. Monatlich besucht er den Stammtisch der „Zeitbank 55+“ und gegen seine Rückenprobleme betreibt er in einem Gruppentraining Fitness. Außerdem sind da noch die Kinder und Enkelkinder, zu denen er regelmäßig Kontakt hat.

„41 Jahre waren wir verheiratet“, erzählt der 72-jährige pensionierte Lehrer. Die Parte und ein Bild seiner Frau Anna stehen im Herrgottswinkel neben dem Esstisch. Ihr Tod war nicht unerwartet, aber dann doch sehr plötzlich, erinnert er sich. Sie litt an Krebs. „Gut, dass damals noch unser Sohn Stefan im Haus wohnte. Das hat schon geholfen, dass ich nicht ganz allein in dem riesigen Haus war.“ Gemeinsam haben sie damals oft gekocht, das hat gut getan. Seit auch der Sohn ausgezogen ist, geht Franz Keplinger mittags lieber in den nahen Markt. „Allein essen ist nicht fesch“, sagt er, „wenn rundherum Leute sitzen, ist es ein bisschen besser.“

Trauer, Schock, Verzweiflung. All das sind Gefühle, die sowohl Männer als auch Frauen nach dem Tod eines geliebten Menschen empfinden. Trotzdem verhalten sich Männer nach dem Verlust ihrer Partnerin typischerweise anders. Viele von ihnen wurden dazu erzogen, Gefühle zu unterdrücken oder zumindest nicht zu zeigen. Oft versuchen sie daher möglichst rasch, ihr Leben wieder in geordnete Bahnen zu bringen. Sie suchen und brauchen den Alltag. Trauerarbeit, sich aktiv mit den Verlustgefühlen beschäftigen und dazu eventuell auch Hilfe von außen anzunehmen, sind eher weibliche Verhaltensmuster. Dies bestätigen sowohl Studien als auch die Erfahrungen von Trauerbegleitern.

Es war hart. Seine vier erwachsenen Kinder und die Freunde haben ihm geholfen. Und auch seine Tätigkeit als Diakon erwies sich in dieser Situation als besonders wertvoll. „Da habe ich zumindest hin und wieder noch einen Draht zu jungen Menschen.“ Die Kontakte nach außen waren durch das liebenswerte und kommunikative Wesen seiner Gattin sehr zahlreich. Nach ihrem Tod wurden sie doch weniger. „Niemand will dich das spüren lassen. Aber wenn du allein mit lauter Paaren beisammen bist, fühlst du dich trotz-

Allein im großen Haus. Dort, wo er seit Jahren lebt, in einem schmucken Einfamilienhaus mit großem Garten am Ortsrand von Sarleinsbach, fühlt sich Franz Keplinger ohne Frau und Familie allein. Er vermisst die Zweisamkeit, ein helfendes gutes Wort und auch die Zärtlichkeit, wie sie ihm seine Frau gegeben hat. Eine neuerliche Partnerschaft könne er sich schon wieder vorstellen, sagt er, „aber wie soll das gehen?“ Und im Nachsatz: „Eine Änderung der Situation, wie auch immer, würde ich mir doch wünschen.“


KirchenZeitung Diözese Linz

Glaube 19

31. Oktober 2013

Der Sonnengesang – Wasser und Feuer

Kostbar und brand-gefährlich

Ohne Wasser kein Leben, ohne Feuer keine Zivilisation. Franziskus weiß um deren „Nutzen“ und schätzt ihre Kostbarkeit. Er weiß aber auch um ihre Zerstörungskraft – und nimmt Wasser und Feuer hinein in das Erlösungswerk Christi. Während meiner Zeit in San Damiano drehte ich oft eine Runde um das Kloster und überquerte dabei einen kleinen Bach. Er war sehr verschmutzt durch Unrat, den Menschen achtlos hineinwarfen. Ich dachte, wenn dieses Wasser zur Zeit des hl. Franz auch so verunreinigt gewesen wäre, dann hätte er diese Strophe des Sonnengesangs nicht gedichtet: Gelobt seist du, mein Herr, durch Schwester Wasser, gar nützlich ist es und demütig und kostbar und keusch. Als ich wieder einmal zu diesem Bach kam, fiel mir ein, dass er doch gar nichts dafürkann, dass er verunreinigt wurde. Von Gebirgsbächen meiner Heimat weiß ich, dass sie sich nach längerer Strecke des Hinabfließens über Fels und Stein wieder selbst reinigen. Nur stehendes Wasser fault. Es ist so nützlich. Franziskus erkennt in Schwester Wasser vier Qualitäten, die es in hohem Maß (multo) besitzt: nützlich, demütig, kostbar, keusch. Sein Nutzen ist so offensichtlich, dass es fast ausschließlich unter diesem Aspekt verwendet und dabei „ausgenützt“ wird, zuletzt auch als Abwasser. Wasser fließt hinab und sucht den untersten Platz. Wird es zum Waschen verwendet, dann übernimmt es den Schmutz und trägt ihn an sich selbst fort. In seiner Demut, andere durch sich zu reinigen und zu tränken, erkennt Franziskus seine Kostbarkeit, die es mit den Gestirnen teilt: „umile et pretiosa“, demütig und kostbar. Doppelte Reinigung. Er liebte das Wasser besonders, wird erzählt, „weil in ihm heilige Buße und Zerknirschung bildhaft dargestellt

Noch herrscht am Strand fast idyllische Badestimmung, während dunkle Wolken aus dem Landesinneren gefährliche Buschbrände anzeigen. www.Bild.de

sind, wodurch der Schmutz der Seele abgewaschen wird, und weil die erste Abwaschung der Seele durch das Wasser der Taufe geschieht.“ Wie die Sonne, so durchschaut Franziskus auch das Wasser als „Sinnbild“ (significazione), gerade, wenn es nicht mehr rein ist, weil es dem Menschen reinigend dient. Es wird ihm zum Zeichen doppelter Reinigung, der persönlich-innerlichen durch Tränen der Reue und der objektiv-sakramentalen durch das Wasser der Taufe. Wasser ist keusch, weil es nicht bei sich selbst stehen bleibt, sondern sich in liebender Hingabe verschwendet. Die Gefährten erzählen, mit welch behutsamer Ehrfurcht Franziskus der demütigen Kostbarkeit des Wassers begegnete: „Wenn er sich die Hände wusch, dann suchte er den Ort so aus, dass das Wasser, das zur Erde fiel, nicht mit den Füßen getreten wurde.“ Bruder Feuer, sei höflich! Aus ähnlichem Respekt wollte er auch das Feuer nicht auslöschen, das einmal seine Kutte anbrannte,

Sonnengesang des hl. Franz Serie: Teil 4 von 7 P. Dr. Johannes Schneider Fachmann f. Franziskan. Spiritualität

während er sich an ihm wärmte. Franziskus lässt Bruder Feuer an den Eigenschaften seines großen Bruders Sonne teilhaben: Gelobt seist du, mein Herr, durch Bruder Feuer, durch das du die Nacht erleuchtest; und schön ist es und fröhlich und kraftvoll und stark. Vor seiner kraftvollen Stärke hatte Franziskus auch Angst, als er mit einem glühenden Eisen zur Augenbehandlung an den Schläfen gebrannt werden sollte: „Mein Bruder Feuer, sei in dieser Stunde höflich (nobilis) zu mir. Ich habe dich ja immer geliebt und werde unseren Schöpfer bitten, dich zu kühlen, damit ich dich aushalten kann! – Und als er sein Gebet beendet hatte, machte er über das Feuer das Kreuzzeichen.“ Damit sie erlöst werden. Der fröhliche Bruder Feuer kann furchtbar sein wie Wasser, wenn es in Fluten kommt. Franziskus sieht die Natur nicht heil und harmlos. Gerade deshalb nimmt er sie durch das Zeichen der Erlösung hinein in Lob und Segnung (benedictione) des gemeinsamen Schöpfers, damit auch sie erlöst werden zur Freiheit der Kinder Gottes (vgl. Röm 8,21). Sonnengesang und Berichte über Feuer und Wasser: Franziskus-Quellen, Kevelaer 2009, S. 40f., 1164ff., 1324.


DA GEH ICH HIN  Hase und Schildkröte. Winterschlaf, wie langweilig! Ungeduldig wartet der kleine Hase an der Seite der schlummernden Schildkröte darauf, dass sie endlich aufwacht. Eine Geschichte für 3- bis 12-Jährige über den Verlauf der Jahreszeiten.  Ab 2. Nov., Kuddelmuddel,

KK

Winterruhe für die Schildkröte Schildkröten machen keinen Lärm, wenig Schmutz und sind genügsam. Trotzdem sind sie keine einfachen Haustiere und schon gar kein Spielzeug. Zurzeit bereiten sich die meisten auf ihre Winterstarre vor.

Linz, Langgasse 13.

Bastel eine Nuss-Schildkröte.

Wie andere Reptilien auch sind Schildkröten „wechselwarme Tiere“. Sie können ihre Körpertemperatur nicht von selbst einstellen, sondern ihre Umgebung macht das. Scheint also die Sonne, steigt ihre Körpertemperatur, im Winter sinkt sie. Wird es nun zu kalt, würde die Schildkröte erfrieren. Mit der Winterstarre kann sie diese Zeit aber gut überleben. Alle Körperfunktionen, also zum Beispiel der Herzschlag oder die Atmung, sind während der Starre fast gänzlich heruntergefahren. Für die ausreichende Versorgung wurden vorher Fettreserven angesammelt, sodass sie gut

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DA MELD ICH MICH  Brieffreundin gesucht! Hannah ist 9 Jahre alt, ihre Hobbys sind Fußballspielen, Rad fahren, Lesen, Briefe schreiben und vieles mehr.  Schreib an: Hannah Spreitzer, 4761 Enzenkirchen 159

LACH MIT PIEPMATZ  Gehen zwei Zahnstocher durch den Wald. Kommt ein Igel vorbei. Sagt der eine Zahnstocher zum anderen: „Ich wusste gar nicht, dass ein Bus durch den Wald fährt!“  Maria bekommt von ihren Eltern zum Geburtstag eine Schildkröte und fragt: „Papa, könntest du bitte den Deckel abnehmen, ich möchte sie streicheln.“

Die kleine Schildkröte Tranquilla Trampeltreu ist gerade dabei, ein Wegerichblatt zum Frühstück zu verspeisen. Da hört sie vom Täuberich Salomon Silberkopf, dass der Große Sultan, Leo der achtundzwanzigste, alle Tiere, groß und klein, alt und jung, dick und dünn, nass und trocken zu seiner Hochzeit eingeladen hat. Sie überlegt einen Tag lang und kommt zum Schluss, dass auch sie eingeladen ist.

din oder einen Brieffreund? Ich freu mich auf deine Post! kiki@kirchenzeitung.at, KiKi, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. DEINE GITTI

BALDUIN BAUM

Schlaukopf oder Wünsche an KiKi? Suchst du eine Brieffreun-

durch den Winter kommen. Bei Schildkröten, die in einem Terrarium leben, beginnt man damit, das künstliche Licht abzudrehen und die Raumtemperatur auf etwa 18 Grad einzustellen. Dann kommen die Tiere in eine Schachtel, die Löcher zum Atmen hat und mit Laub oder Heu ausgelegt ist. Bei 5 bis 8 Grad werden sie nun drei bis vier Monate ruhen. Im Frühling wachen sie meist von selbst auf, werden gewaschen und wieder an einen wärmeren Ort gebracht.  KiKi-Rätsel: Wozu braucht die Schildkröte ihren Panzer? a) Sie trägt darin ihre Jungen herum. b) Als Schutz vor Feinden. Oder c) Zum Lagern der Nahrungsvorräte für den Winter. Schicke die richtige Lösung bis 10. November an kiki@kirchenzeitung.at oder KiKi, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Drei Bücher von „Tranquilla Trampeltreu“ werden verlost.

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KIKI-KONTAKT  Schick deine lustigsten Witze an: piepmatz@kirchenzeitung.at oder an PIEPMATZ, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz.  Hast du Fragen an den

Die KirchenZeitung für Kinder 31. Oktober 2013

Schritt für Schritt macht sie sich auf den Weg. Von der Spinne Fatima Fadenkreuz wird sie ausgelacht, die Schnecke Scheheresade Schleimig zeigt ihr zwar den richtigen Weg, zweifelt aber genauso wie der Eidechserich Zacharias Zierfuß daran, dass sie rechtzeitig dort sein wird. Doch von all dem lässt sich die kleine Schildkröte nicht beirren. Sie verfolgt beharrlich ihr Ziel – und das wird sie auch erreichen.

 Tranquilla Trampeltreu die beharrliche Schildkröte, Michael Ende, Michael Bayer, Thienemann Verlag, Stuttgart/ Wien 2009.


31. Oktober 2013 © VRD – FOTOLIA.COM

MEIN TIPP

Spuren bleiben im Netz Persönliche Daten sind nicht ohne Weiteres aus dem Netz löschbar. Nutzer sind in der Regel auf das Gutdünken der Plattformbetreiber angewiesen. Zudem stellt der digitale Nachlass auch die Angehörigen von Verstorbenen vor Herausforderungen. „Wenn du nicht dafür bezahlst, bist du nicht der Kunde. Dann bist du das Produkt, das verkauft wird“, heißt eine alte Marketingweisheit. Im Falle von Facebook und Co verdeutlicht der Spruch, wieso soziale Medien viele Daten der Nutzer sammeln. Es ist schlicht ihre Geschäftsgrundlage. Personenbezogene Daten gehören eigentlich nur den Betroffenen selbst. Betreiber von Internet-Plattform wie Facebook erweitern jedoch in der Regel die Möglichkeit der Datenverwendung über die Allgemeinen Geschäftsbedingungen. Das Lö-

cd-tipp

schen von persönlichen Daten ist bei den Plattformen deswegen nicht immer ganz leicht durchsetzbar. Einen Anspruch gibt es darauf nicht. Und: Man kann das eigene Facebook-Profil zwar löschen. Damit ist das Konto weg, aber nicht unbedingt die Daten. Eine der neuesten Entwicklungen ist zudem, dass auf Facebook jeder uneingeschränkt via Suchfunktion gefunden werden kann. Die alte Einstellung zum Verstecken des Facebook-Profils vor Suchanfragen ist nun Geschichte. Die Konsequenz für die Nutzer: noch genauer als bisher darüber nachdenken, mit wem man Informationen und Bilder teilt. Wer die Option „Öffentlich“ anklickt, lässt praktisch die ganze Welt die persönlichen Beiträge mitlesen. Daten von Verstorbenen. Brisanter wird die Thematik der Spuren im Internet bei ver-

aufgeschnappt

Schülerin machte ihr „Praktikum fürs Leben“ Den traditionellen Weg bei einem Schulpraktikum verlassen hat Eva Voglsperger (18) von der HBLA für Land- und Ernährungswirtschaft Elmberg in Linz-Urfahr. Ihr Einsatzort: Tonkoschurowka im Norden Kasachstans. In diesem 250-Einwohner-Dorf betreiben die Franziskanerinnen von Vöcklabruck eine Niederlassung. Sieben Wochen lang hat sich die Schülerin um die Kinder des Ortes gekümmert und den großen Gemüsegarten betreut. Durch die langen Winter kommt der Selbstversorgung mit Frisch- und Einlegegemüse eine besondere Bedeutung zu.

storbenen Nutzern. Die Frage nach dem digitalen Nachlass beschäftigt immer mehr Menschen. Nicht selten kommt es vor, dass die Kommunikation bei Facebook-Profilen von Toten weiterläuft. Für viele auch eine Möglichkeit, hier ihre Anteilnahme zu zeigen. Bei Facebook gibt es die Möglichkeit, ein Trauerprofil zu beantragen. Dafür verlangt Facebook als Nachweis eine Kopie der Sterbeurkunde, bevor ein Profil gelöscht oder in den Gedenkzustand versetzt wird. Firmen für digitalen Nachlass. Die bei sozialen Netzwerken und bei Providern hinterlassenen Daten haben jedenfalls einen neuen Geschäftszweig entstehen lassen. Es gibt bereits mehrere Firmen, die sich um den digitalen Nachlass kümmern und den Angehörigen diese schwierige Arbeit erleichtern.

szene

Eva schwärmt über ihren Kasachstanaufenthalt: „Für mich war das mehr als ein Pflichtpraktikum für die Schule, ich würde sagen, es war ein Praktikum fürs Leben. Es hat mir gezeigt, mit wie wenig Geld man glücklich sein kann.“

Cinema to help. Die Katholische Jugend Marchtrenk lädt zu einem Kinoabend ein. Am Fr., 8. November wird im Pfarrheim Marchtrenk um 20.15 Uhr der Film „Wie im Himmel“ gezeigt. Der Erlös wird Entwicklungsprojekten in Nepal gespendet.

KONTAKT Schreib an die FOR-YOU-Redaktion: paul.stuetz@ kirchenzeitung.at, Tel. 0732/76 10-39 59

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füttert werden. „Ich habe schon oft auf die kleine Tochter unserer Nachbarn aufgepasst! Jetzt be. Als orgen lernen komme ich auch ein rs ve ig ht ric Babys SCHULE n Zertifikat. Zertifikat, das beLohn gibt‘s ei scheinigt, dass ich dafür geeignet bin“, freut sich eine Schülerin nach dem Kurs. Schule ist „babyfit“ Außerdem fand ein Kindernotfallkurs statt. Diese Schüler/innen dürfen sich damit fertig ausBereits zum dritten Male in Folge fand in der gebildete Babysitter nennen. Dabei handelt es Fachschule Baumgartenberg ein Babyfit-Kurs sich um die anerkannte Ausbildung des österstatt. Die Schülerinnen und Schülern lernten, wie Babys gehalten, gewickelt, gebadet und ge- reichischen Jugendrotkreuzes.


22 Anzeigen & Hinweise KLEINANZEIGEN MODE NEU: Sportfunktionswäsche aus Wolle/Seide – strapazfähig, atmungsaktiv, pflegeleicht – jetzt erhältlich bei XILING, dem Fachhandel für biologische, fairgehandelte Kleidung in Linz/Zentrum, Rainerstraße 15 www.xiling.at 0699/10 32 67 49 Anzeigen-Annahmeschluss Donnerstag 12 Uhr: anzeigen@kirchenzeitung.at

PARTNERSCHAFT Humorvoller 48-jähriger Mann, 170 cm, 75 kg, NR, NT: Suche eine Frau, mit der ich gemeinsam durchs Leben gehen kann. Meine Hobbys sind: Skifahren, Tanzen und Spaziergänge in der Natur. Bin treu, ehrlich, ein offener und geselliger Typ mit braunen Augen und braunen Haaren. Wenn Du schon Kinder hast, freut mich das sehr. Freue mich über jede Antwort von Dir. Bitte Zuschriften unter Chiffre „Nr. 37/2013“, KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz.

HINWEISE  Caritas-Polster. Ein neues Nummerierungssystem hat die Konzertreihe „musica sacra“ in Zusammenarbeit mit den Werkstätten der Caritas für Menschen mit Behinderung entworfen: über 800 mit Schaumstoff gefüllte Sitzpolster mit Reihen- und Platznummerierung wurden genäht und bedruckt. Sie werden bei den Konzerten in Linzer Kirchen aufgelegt. Das Projekt wird von LhStv. Josef Ackerl sowie der OÖ. Versicherung unterstützt.

 Angebote für Schulen und Gruppen: Museum Arbeitswelt, Tel. 07252/773 51-15; www.museum.steyr.at.  Öffentliche Führungen am 23. November und 21. Dezember, jeweils um 11 Uhr, eine Anmeldung ist notwendig.

 Anmeldung erforderlich: office@sli-emc.at; Tel. 0732/89 00 46. 800 Polster für „musica sacra“. CARITAS

 Ideenküche für eine genießbare Bäuerinnenwelt. Frauen, die mit Landwirtschaft zu tun haben, sind zu diesem zweitägigen Seminar (23. und 24. November) im Bildungshaus St. Klara, Salzburgerstraße 20, 4840 Vöcklabruck, eingeladen.  Anmeldung: Judith Moser-Hofstadler, Tel. 0664/234 91 37, E-Mail: judith.moser-hofstadler@gmx.at

 „Die Gerechten“. Das Museum Arbeitswelt zeigt bis 22. Dezember 2013 die Ausstellung „Die Gerechten. Courage ist eine Frage der Entscheidung“. Die Ausstellung über Menschen, die in der NS-Zeit Jüdinnen und Juden das Leben retteten, wurde von den „Österreichischen Freunden von Yad Vashem“ erarbeitet.

 Gespräche führen in Betreuungs- und Pflegesituationen. Zum Workshop am 5. November von 14 bis 17 Uhr lädt die Caritas für Betreuung und Pflege, Servicestelle Pflegende Angehörige, ins Diözesanhaus, Kapuzinerstraße 84, Linz, ein. Es referiert Martin Wintereder.  Anmeldung: Servicestelle Pflegende Angehörige, Tel. 0676/87 76-24 42; E-Mail: sophia.palkoska@ caritas-linz.at

 Nacht der Vielfalt. Die Volkshilfe OÖ lädt zum Integrationsball 2013 am 9. November ins Linzer Design Center ein. Es spielen sechs Bands aus fünf Ländern.  Tickets: http://www.oeticket.com/

KirchenZeitung Diözese Linz

 ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

Erfahrung sammeln am 1. Inklusionstag Wie fühlt es sich an, als Blinder einen Film wahrzunehmen? Wie ist es, als Rollstuhlfahrer eine Straße zu überqueren und dabei Stufen bewältigen zu müssen? Diese Erfahrungen kann man unter anderem am 13. November sammeln. Beim 1. Österreichischen Inklusionstag im Austria Center Vienna. Der Inklusionsgedanke geht davon aus, dass jeder Mensch ein anerkannter und wertgeschätzter Teil der Gesellschaft ist – unabhängig von Behinderung, Lebensalter oder Herkunft. Die Österreichischen Lotterien veranstalten gemeinsam mit der Österreichischen Arbeitsgemeinschaft für Rehabilitation (Dachorganisation der Behindertenverbände Österreichs), dem Kriegsopfer- und Behindertenverband Österreich, dem Österreichischen ZivilInvalidenverband sowie der Lebenshilfe Österreich © ÖSTERR. LOTTERIEN/ACHIM BIENIEK heuer erstmals den Inklusionstag und helfen mit, Bewusstsein zu schaffen und Barrieren abzubauen. Der 1. Österreichische Inklusionstag bietet die Plattform für eine belebte Diskussion von Menschen mit Behinderung, Meinungsbildnern und VertreterInnen aus der Politik über das gute Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung. Zusätzlich können Alltagsituationen durch verschiedene Aktionen vor Ort hautnah erlebt werden. Wer Interesse an einem spannenden Erfahrungsaustausch hat und erleben möchte, wie man mit Behinderung den Alltag bewältigt, meldet sich unter www.lotterien.at für den Inklusionstag an.  ANGABEN OHNE GEWÄHR

TOTO

LOTTO

Ergebnisse Runden 43A 43 B

6 AUS 45

222 1X2 2XX 112 122 1XX 3: 1:2

Mi., 23. 10. 13: 2 4 13 28 32 34 Zz: 35 J O K E R: 0 8 3 4 2 1

222 112 X21 211 212 12X

So., 27. 10. 13: 5 6 15 16 17 20 Zz: 27 J O K E R: 7 6 5 8 5 7

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IMPRESSUM KirchenZeitung Diözese Linz Medieninhaberin: Diözese Linz. Herausgeber: Willi Vieböck. Chefredakteur: Matthäus Fellinger. Redaktion: Ernst Gansinger, Christine Grüll, Brigitta Hasch, Elisabeth Leitner, Paul Stütz, Josef Wallner. Verlagsleiterin: Ursula Schmidinger. Marketing: Monika Jellmair, Birgit Kubik. Anzeigen: Sigi Hafner. E-Mail: anzeigen@kirchenzeitung.at Sekretariat: Irmgard Draxler, Barbara Erber, Elisabeth Ecker, Regina Spiegel. Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Tel. 0732/76 10-39 44, Fax: 0732/76 10-39 39. E-Mail: office@kirchenzeitung.at Leserbriefe an: leserbriefe@kirchenzeitung.at DVR: 0029874/10770 Kooperationsredaktion der Kirchenzeitungen OÖ, Tirol, Vorarlberg und Burgenland: Hans Baumgartner (Leiter), Susanne Huber, Brigitte Huemer. Werbung: Walter Achleitner, Thomas Hödl, Bergstraße 12, 5020 Salzburg, Tel. 0662/88 44 52, Fax: 88 44 52-4, E-Mail: koopred@kirchenzeitung.at Hersteller: OÖN Druckzentrum GesmbH & Co KG, Medienpark 1, 4061 Pasching. Verlagsort: Linz. Jahresabonnement: Inland: € 45,60 (Abodauer mindestens ein Jahr und danach bis auf Widerruf, Kündigung zum Halbjahr, schriftlich mit 14-tägiger Kündigungsfrist). ART COPYRIGHT VBK WIEN Mitglied der Österreichischen Auflagenkontrolle (ÖAK)

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

 Peer-Gruppe für Angehörige von Kindern und Jugendlichen mit Behinderung. Die Selbstbestimmt-Leben-Initiative SLI OÖ lädt ein zum nächsten Treffen am 5. November, 19 bis 21 Uhr: SLI OÖ, Bethlehemstraße 3/2. Stock, Linz (Eingang Marienstraße). Thema des Abends: Kindertherapie und Elternarbeit, Referentin: OA Dr. Manuela Baumgartner.

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KirchenZeitung Diözese Linz

Ausblick 23

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bildung – spiritualität – kurs

Paulus neu entdecken KTU Linz. Der international bekannte evangelische Professor emeritus für Neues Testament (Uni Heidelberg), Dr. Gerd Theißen, ist zu zwei Vorträgen in Linz zu Gast. Er zeigt neue Perspektiven für das Verständnis des Apostels Paulus auf. „Paulus: Evangeliumsverkündigung mit politischem Gegenwind“ ist das Thema des Vortrags am Montag, 4. November 2013, 19.30 Uhr in der Katholisch-Theologischen Privatuniversität Linz. Am Dienstag, 5. November 2013, 10.15 bis 12 Uhr spricht Theißen über „Die Gesetzeskritik des Paulus – eine Kritik seiner moralischen oder sozialen Funktion?“

Attnang, Maximilianhaus  07674/665 50 XX Art of Hosting, Die Kunst, ein/e gute/r Gastgeber/in zu sein, Do., 14. 11. bis Sa., 16. 11., Ref.: Christian Hörtl, Eva Seebacher u.a.

Archiv

Bad Dachsberg, Bildungshaus  0732/76 10-34 43 XX Finde das Glück im (Erziehungs-)Alltag, Tipps und Tricks für ein entspannteres Familienklima, Fr., 15. 11., 17 Uhr bis So., 17. 11., 13 Uhr, Ref.: Renate Rudolf. Bad Kreuzen, Kneipp-Haus  0732/76 10-34 43 XX Kneippen und Meditieren, Adventeinstimmung, Mo., 18. 11., 17 Uhr bis Mi., 20. 11., 13 Uhr, Ltg.: Sr. Huberta Rohrmoser. XX Grünau, Marienheim  07233/72 15 XX Ignatianische Exerzitien, Fr., 15. 11., 18 Uhr bis So., 24. 11., 13 Uhr, Ltg.: P. Erich Drögsler SJ.

Die Kirche umbauen Wels. Am Mittwoch, den 6. November 2013

wird Univ.Prof. DDr. Paul Zulehner in der Pfarre Wels-Vogelweide einen Vortrag zum Thema „Kirchenvisionen – Orientierung in Zeiten des Kirchenumbaus“ halten.

u Beginn 19.30 Uhr, in der Pfarre Wels-Vogelweide, Johann-Strauß-Straße 20, 4600 Wels, Eintritt: 7 Euro, Kartenvorverkauf ab sofort im Pfarrbüro, Tel. 07242/465 81, E-Mail: pfarre.hlfamilie.wels@ dioezese-linz.at

Archiv

75. Jahrestag der Pogromnacht Steyr. 7. November, 17 Uhr, Jüdischer Friedhof, Taborweg. Die Gedenkrede hält der Vorsitzende der israelitischen Kultusgemeinde Linz, Dr. Martin Kamrat. Wels. 8. November, 19 Uhr, vor dem Jüdischen Mahnmal im Pollheimerpark Wels. Die Gedenkrede hält HansHenning Scharsach. Linz. 9. November, 18 Uhr, Israelitische Kultusgemeinde, Bethlehemstraße 26.

Linz, Haus der Frau  0732/66 70 26 XX Tatsachen verändern, Seminar, Do., 14. 11. 2013, Do., 16. 1. 2014 und Do., 27. 3. 2014, 19 bis 21 Uhr. Ried, Treffpunkt der Frau  07752/802 92 XX Strömen – Basis-Seminar 2, Fr., 15. 11., 14 bis 20 Uhr, Sa., 16. 11., 9 bis 18 Uhr, Ltg.: Susanne Jarolim. Ried, St. Franziskus  07752/827 42 XX Islam bei uns daham – Bedrohung oder Bereicherung, Vortrag

mit Diskussion, Di., 12. 11., 19 Uhr, Ref.: Dr. Farid Hafez. Schlägl, Seminarzentrum Stift  07477/428 85 XX Zeit für die Seele – in die Mitte kommen, Meditationstage, Fr., 15. 11., 10 Uhr bis So., 17. 11., 13 Uhr, Ltg.: Josef Dirhammer Seitenstetten, St. Benedikt  07477/428 85 XX Seniorentage, Mo., 11. 11. bis Fr., 15. 11., Ltg.: Edith HabsburgLothringen. Steyr, Dominikanerhaus  07252/454 00 XX Ich bin eine Königin, Selbst – bewusst – unabhängig, Sa., 16. 11., 13.30 bis 19 Uhr, Ref.: Mag. Eva Mayrhofer. Tragwein, Greisinghof  07263/860 11 XX Schreibwerkstatt, Sa., 9. 11., 16 Uhr bis So., 10. 11., 16 Uhr, Ltg.: Maria Punz. Vöcklabruck, Haus St. Klara  07672/277 32-280 XX Die Frucht des Glaubens ist die Liebe, Exerzitien, Mo., 18. 11., 18 Uhr bis Do., 21. 11., 13.30 Uhr, Ltg.: Kaplan Mag. Norbert Purrer. Wels, Bildungshaus Puchberg  07242/475 37 XX Elternfrühstück, Fr., 15. 11., 9 bis 11.30 Uhr, Ref.: Mag. ­Michaela Kern. XX Annahmeschluss Termine: Donnerstag vor Erscheinungsdatum.

Angebot der woche

musica sacra Zwei außergewöhnliche Konzerte in zwei ganz unterschiedlichen Linzer Kirchen kommen im Rahmen der Konzertreihe „musica sacra“ zur Aufführung. Am So., 3. November erwecken der Oö. Landesjugendchor und die UpperAustrianSinfonietta im Alten Dom Mozarts sagenumwobenes Requiem d-Moll zum Leben. Anna Auzinger, Martha Hirschmann, Jan Petryka und Matthias Helm singen das von Franz X. Süßmayr vollendete letzte Werk von Mozart, der den unbekannten „Grauen Boten“ als

Auftraggeber natürlich sehr wohl kannte … Am Mi., 13. November präsentieren der Mozartchor und das Orchester des Linzer Musikgymnasiums Arthur Honeggers selten aufgeführtes Oratorium „König David“ in der Friedenskirche in Linz-Urfahr. Das Leben des biblischen König David – sein Aufstieg vom Hirtenjungen bis zur Königskrönung – erzählen Ursula Langmayr, Christa Ratzenböck sowie Alfred Rauch und Julia Ribbeck. Karten und Informationen: www.musicasacra.at oder Tel. 0800/21 80 00. Die KirchenZeitung verlost für die beiden Konzerte je zweimal zwei Karten.

musica sacra

XX Schicken Sie für Mozarts Requiem am So., 3. 11. eine E-Mail an service@kirchenzeitung.at. Einsendeschluss: Do., 31. 10., 15 Uhr. Zuschriften für „König David“ am Mi., 13. 11.: bis Fr., 8. 11. an KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, Fax: 0732/76 10-39 39, E-Mail: service@kirchenzeitung.at


24 Termine namenstag

Hubert Pointner ist Bautechniker im Baureferat der Diözese Linz und ehrenamtlich bei der Lebenshilfe tätig. Privat

Hubert (3. November) Der hl. Hubert ist dafür bekannt, der Schutzpatron der Jäger zu sein. Er ist es aber neben anderen Berufen auch für die Natur und Umwelt. So erhält er gerade in der heutigen Zeit durch diese Zuordnung eine große Bedeutung. Sie sollte ihn noch viel stärker in den Mittelpunkt rücken. Die Beschäftigung mit meinem Namenspatron führte mich zu seinem ursprünglichen Wirkungsbereich nach Belgien, in die Ardennen und zu der ihm geweihten Kathedrale Saint Hubert im gleichnamigen Ort. Diese wirkt durch ihre Größe und ihren Stil sehr imposant, hätte aber Renovierungsbedarf. Ursprünglich Pfalzgraf, verwitwete er früh, zog sich anschließend als Einsiedler in die Wälder der Ardennen zurück und wurde 705 zum Bischof von TongernMaastricht geweiht. Am 30. Mai 727 verstarb er. Am 3. November 825 wurden seine Gebeine, deren Verbleib aber unbekannt ist, nach St. Hubert gebracht. Daher der Namenstag an diesem Novembertag. Hubert Pointner

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freitag, 1. 11. 2013 XX Adlwang. Missa brevis in G, KV 140, von W. A. Mozart, Pfarrkirche, 9.30 Uhr, mit dem Kirchenchor. XX Ebensee. Missa in G von F. Schubert, Pfarrkirche, 9.45 Uhr, mit dem Kirchenchor. XX Heiligenberg. Missa „Dona nobis pacem“ von W. Menschick, Pfarrkirche, 8.15 Uhr, mit dem Kirchenchor. XX Kremsmünster. Missa in C, KV 257, von W. A. Mozart, Stiftskirche, 10.15 Uhr, mit dem Kirchenchor. XX Linz. Missa in B von A. Caldara, Kirche der Barmherzigen Brüder, 9.15 Uhr, mit dem Kirchenchor. XX Linz, Alter Dom. Messe für Singstimme und Orgel von S. Wesley, 10.30 Uhr, mit Karl Brandstötter, Anton Reinthaler. XX Linz, Karmelitenkirche. Werke von M. Haydn, W. A. Mozart, M. Stenov, 10 Uhr, mit den Cantores Carmeli. XX Linz, Mariendom. Messe in F von J. B. Schiedermayr, 10 Uhr. XX Linz, Ursulinenkirche. Geistliche Gesänge für Tenor und Orgel von P. Griesbacher und F. Schubert, 20 Uhr, mit Karl Brandstötter, Anton Reinthaler. XX Neuhofen a. d. K. Missa brevis in D, KV 194, von W. A. Mozart, 9 Uhr, mit Kirchenchor und Orchester. XX Ried i. I. Große Orgelmesse in EsDur von J. Haydn, Stadtpfarrkirche, 10 Uhr, mit dem Kirchenchor. XX St. Florian. Missa Salve Regina von A. F. Kropfreiter, Pontifikalamt, Stiftskirche, 10 Uhr, mit St. Florianer Sängerknaben und Männerchor. XX Schärding. Hochamt, Werke von W. A. Mozart, Stadtpfarrkirche, 9.30 Uhr, mit dem Kirchenchor. XX Schlägl. Missa in F a 3 voci von V. Rathgeber, Stiftskirche, 10 Uhr, mit der Cantoria Plagensis und dem Stiftsorchester. XX Schlierbach. Missa brevis in DDur, KV 194, von W. A. Mozart, Stiftskirche, 9 Uhr. XX Schwanenstadt. Missa s­ olemnis in D-Dur von F. X. Süßmayr, Stadtpfarrkirche, 9.30 Uhr, mi Chor und Orchester der Pfarre. XX Spital a. P. Missa Tertia von L. Bardos, Stiftskirche, 9 Uhr, mit dem Kirchenchor. XX Traun. Missa brevis in C-Dur, KV 259, von W. A. Mozart, Stadtpfarrkirche, 10 Uhr, mit Solisten, Chor und Orchester der Stadtpfarre.

XX Vöcklamarkt. Messe in G von J. G. Rheinberger, Pfarrkirche, 10 Uhr, mit dem Kirchenchor. XX Vorderweißenbach. Missa in G von F. Schubert, Pfarrkirche, 9.30 Uhr, mit Kirchenchor und Orchester. XX Wilhering. Pontifikalamt, ­Missa in C, KV 66, von W. A. Mozart, 10 Uhr, Stiftskirche, mit Chor und Instrumentalisten der Stiftskirche. samstag, 2. 11. 2013 XX Gallneukirchen. Allerseelenmesse, Pfarrkirche, 19 Uhr, anschließend Fackelzug auf den Friedhof. XX Leonding. Requiem c-Moll von M. Haydn, Pfarrkirche, 19 Uhr, mit der Chorgemeinschaft und dem Symphonie-Orchester Leonding. XX Linz, Christkönig. Requiem von W. A. Mozart, Friedenskirche, 19 Uhr, mit Chor und Sinfonia Christkönig. XX Linz, Mariendom. Requiem von G. Fauré, 18.15 Uhr, mit dem Domchor, Orchester und Solisten der Dommusik, Wolfgang Kreuzhuber. XX Neuhofen a. d. K. Requiem in ­F-Dur von J. E. Habert, 19 Uhr, mit Kirchenchor und Orchester. XX St. Florian. Requiem c-Moll von J. G. Albrechtsberger, Pontifikalrequiem, Stiftskirche, 19 Uhr, mit Stifts­ chor und Altomonte-Orchester. XX Schärding. St. Florianer Requiem ex c von J. G. Albrechtsberger, Kurhauskirche der Barmherzigen ­Brüder, 17.45 Uhr, mit der Cantorey der Kirche. XX Schlägl. Totenvesper und Re­ quiem im gregorianischen Choral, Kirche Maria Anger, 17 Uhr. XX Steyr. Requiem in d, KV 626, von W. A. Mozart, Michae­ler­kirche, 19 Uhr, mit der Kirchenmusikvereinigung Sancta Caecilia. XX Traberg. Vom Donauursprung bis zur Mündung, Multimedia-Vortrag, Pfarrheim St. Josef, 20 Uhr, Ref.: Al­ fred Keplinger. XX Traun. Requiem von M. Stadler, Stadtpfarrkirche, 19 Uhr, mit Chor und Orchester der Stadtpfarre. XX Vöcklamarkt. Requiem in d-Moll von J. Gruber, Pfarrkirche, 19 Uhr, mit Solisten und Chor der Pfarre. sonntag, 3. 11. 2013 XX Dörnbach. Pferdesegnung, Programm ab 11.30 Uhr, Feier der Pferdesegnung, Gasthaus Fischer, 14 Uhr, mit Pfarrer Franz Zeiger.

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XX Gallneukirchen. Gesungene Sonntagsvesper mit der Gemeinschaft der Mariannhiller, Schloss Ried­egg, 17.30 Uhr. XX Geiersberg. Leonhardiritt, Treffpunkt: Schmied, 11 Uhr, anschließend, Pferdesegnung, Festzug, Mittagstisch und Reiterspiele. XX Kremsmünster. Missa ex F von F. Aumann, Stiftskirche, 10.15 Uhr, mit dem Kirchenchor. XX Linz. Brennende Tasten, Konzert, Ursulinenhof, 16 Uhr, mit den Österreichischen Symphonikern. XX Linz, Alter Dom. Neue geistliche Musik für Chor, E-Piano, Flöten, 10.30 Uhr, mit dem Kirchenchor Lasberg. XX Linz, Alter Dom. Mozarts Re­ quiem, Musica-Sacra-Konzert, 17 Uhr, mit Anna Magdalena Auzinger, Martha Hirschmann, Jan Petryka, Mat­ thias Helm. XX Linz, St. Franziskus. Bulgarische Rhythmen, Pfarrheim, 16 Uhr, mit Kinderfolklore-Ensemble Chudno Oro, Tanzformation Krakra. XX Linz, Mariendom. Motetten ­alter Meister, 10 Uhr, mit dem Vokal­ ensemble der Dommusik, Wolfgang Kreuzhuber. XX Linz, Ursulinenkirche. Messe des Forums St. Severin, 20 Uhr, mit Peter Paul Kaspar, Markus Schlagnitweit. XX St. Florian. La Grande Messe de Saint-Hubert, Hubertusmesse, Stiftskirche, 8 Uhr, mit St. Florianer Jagdhornbläsern. XX Schiedlberg. Es tanzt der Tod sein‘ Reigen, szenische Lesung mit Musik, Pfarrkirche, 18 Uhr, mit Hans Dieter Mairinger. XX Schlägl. Kantatensätze von G. P. Telemann, Stiftskirche, 10 Uhr, mit Chr. Zehrer, Georg Kührer. XX Schwanenstadt. Messe mit Übersetzung in Gebärde, Pfarrkirche, 10 Uhr. XX Wallern. Wenn es soweit ist, Lesung, evangelische Kirche, 17.30 Uhr, mit Karl Markovics und dem Streichquartett Sonare Linz. XX Wels, St. Franziskus. Gottesdienst, Pfarrkirche, 9.30 Uhr, mit dem Chor „Querklang“ Ansfelden. montag, 4. 11. 2013 XX Linz. Männer: Beruf Familie – Wie soll das gehen?, Wissensturm, 19 Uhr, mit Univ.Prof. DDr. Paul Zulehner.

ausstellungen – Buchausstellung – Märkte – Fahrradsammlung XX Bad Schallerbach. Eine Welt Woche, Pfarrsaal, 8. 11. bis 17. 11., jeweils Mo. bis Fr., 9 bis 12 und 14 bis 18 Uhr, Sa., So., 9 bis 18 Uhr, Verkaufsende: So., 17. 11., 13 Uhr. XX Linz. Fairer Handel, Ausstellung im Rahmen der EZA-Woche, Landhaus, bis 10. 11. zu den Amtsstunden, Landesdienstleistungs-Zentrum, Bahnhofplatz 1, bis 5. 11. zu den Amtsstunden. XX Linz. Fair handeln, fair einkaufen, EZA-Markt, Diözesanhaus, Mi., 6. 11., 9 bis 13 Uhr. XX Linz. Leben in Kunst, Elena Silaeva, Galerie

der Universität, Kath. Hochschulgemeinde, Mengerstraße 23, Eröffnung, Mi., 6. 11., 20 Uhr. XX Linz. „50 Years The Treadwell Gallery“ und „Superhumanism“, Tabakfabrik, Ausstellung bis 24. 11., Di. bis Sa., 10 bis 18 Uhr. XX Natternbach. Große Weihnachts-Buchausstellung, Eingangsfoyer Hauptschule, Sa., 2. 11., 14 Uhr. XX Peuerbach. Fahrradsammlung für die Einrichtung der Bischöflichen Arbeitslosenstiftung „Fahrradzentrum B7“, Abgabe alter F­ ahrräder:

Do., 7. 11. bis Sa., 9. 11. beim Autohaus Ertl, Bahnhofstraße. XX St. Florian. Prof. Herbert Friedl: Kreuzbilder – Sakral- und Meditationsräume sowie Gedenk­ orte aus vier Jahrzehnten, Stift, Ausstellungseröffnung, Fr., 8. 11., im Anschluss an die Jahres­ hauptversammlung des Vereins „Florianer Freunde der Kunst“, 19 Uhr. XX Steyr. Farbige Interpretation von Rosemarie König, Raiffeisenbank, Stadtplatz 46, Ausstellung bis 22. 11., während der Öffnungszeiten.


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Termine 25

31. Oktober 2013

XX Niederwaldkirchen. Trau dich trauern – auf dem Weg des Abschieds, Kulturzentrum Pfarrhofstall, 19.30 Uhr, mit Petra Maria Burger. XX St. Georgen a. d. G. Hl. M ­ esse, 18.30 Uhr, anschließend Vortrag über Arbeit in Tansania, Pfarrheim, 19.30 Uhr, mit Hans Humer. Zum Fest des hl. Leonhard finden in vielen Pfarren am Sonntag, 3. und 10. November Pferdesegnungen und Leonhardiritte statt. Pfarre Geiersberg

XX Linz. Paulus – Evangeliumsverkündigung mit politischem Gegenwind, Vortrag, Kath.-Theol. Privat­ universität, 19.30 Uhr, Ref.: em. Prof. Dr. Gerd Theißen. XX Rutzenmoos. Die Auswirkungen von Korruption und Schattenwirtschaft auf Gesellschaft und Wirtschaft, Vortrag, Evangelisches Museum, 19.30 Uhr, Ref.: Univ.Prof. Dr. Friedrich Schneider. XX Steyr. Sambia, Reisebericht, Dominikanerhaus, 19.30 Uhr, mit Peter Großauer. dienstag, 5. 11. 2013 XX Braunau, St. Franziskus. Geliebt.Geheilt.Gestärkt.Beflügelt, Glaubensseminar, Pfarrzentrum, 19.30 Uhr, mit MMag. Dagmar Ruhm. XX Linz. Abendmusik im Krankenhaus, Musikalische Momente, Klavierkonzert, Kirche der Landes-Nervenklinik, 18 Uhr, mit Felix Müllner. XX Linz. Peer-Gruppe für Angehörige von Kindern und Jugendlichen mit Behinderung, Thema: Kindertherapie und Elternarbeit, Selbstbestimmt-Leben-Initiative OÖ., Bethlehemstraße 3, 19 Uhr, Ref.: OA Dr. Manuela Baumgartner, Anmeldetel. 0732/89 00 46. XX Linz. Konzert, Festsaal der Elisabethinen, 19.30 Uhr, mit dem Anton Bruckner Ensemble. XX Linz. So viele Menschen retten wie möglich!, 75 Jahre Pogromnacht, Wissensturm, 19 Uhr, mit Christoph Gann. XX Linz, Hl. Familie. Krippenfiguren aus Filz, Grundkurs „Die heilige Familie“, 19 Uhr. XX Linz, St. Franziskus. Gewaltfreie Kommunikation nach Marshall Rosenberg, Pfarrheim, 19.30 Uhr, Ref.: Doris Eybl.

aussaattage 4. 11.: Blüte bis 16, ab 17 Blatt 5. 11.: Blatt bis 22 6. 11.: ------------- Frucht ab 23 7. 11.: Frucht bis 24 8. 11.: ------------ 9. 11.: ------------ 10. 11.: ------------Aus: Aussaattage 2013, M. Thun.

mittwoch, 6. 11. 2013 XX Altenberg b. L. 1zigartig – Szenen aus dem Pflegealltag humorvoll präsentiert, Pfarrheim, 20 Uhr, mit dem Forum Theater – Treffpunkt Pflegepersonal. XX Feldkirchen a d. D. Fest des hl. Leonhard, Wallfahrergottesdienst, Festpredigt, Kirche Pesenbach, 9 Uhr, mit KonsR Dr. Ferdinand Reisinger. XX Gampern. Autorität durch Beziehung. Beziehung und Bindung durch elterliche Präsenz, Pfarrheim, 19.30 Uhr, Ref.: Josef Hölzl, MSc. XX Hagenberg i. M. Burnout-Prophylaxe oder Wie kocht man einen Frosch?, Pfarrheim, 19.30 Uhr, mit ­Gisela Steinkogler. XX Hofkirchen a. d. T. Meditationsabend, Kleiner Pfarrsaal, 19.30 Uhr, mit Waltraud Mitterlehner. XX Linz. Großes Kino, Konzert, Pädagogische Hochschule der Diözese, 20 Uhr, mit der Big Band der Pädagogischen Hochschule und dem Cinema String Ensemble. XX Ried i. I. Treffpunkt für Trauernde, Pfarrzentrum Riedberg, 18 Uhr. XX Steyregg. Es tanzt der Tod sein' Reigen, Lesung, Stadtpfarrkirche, 19 Uhr, mit Hans Dieter Mairinger. XX Wels, Hl. Familie. Kirchenvisionen, Orientierung in Zeiten des Kirchenumbaus, Vortrag, 19.30 Uhr, Ref.: Univ.Prof. DDr. Paul Zulehner. donnerstag, 7. 11. 2013 XX Leopoldschlag. Ziemlich beste Freunde, Bildungskino, Gemeindeamt, Sitzungssaal, 20 Uhr. XX Linz. Wäschermädel und Donauweibchen – Frauenbilder und Frauen­ wirklichkeiten, forte, Museumsstraße 31, 9.30 Uhr. XX Linz. Gott hinter Gittern – Einblick in die Gefangenenseelsorge, Zentrum für Theologiestudierende, Dametzstraße 29, 18.30 Uhr. XX Marchtrenk. Vortrag über Seelsorge und Projekte in Tansania, Pfarrheim, 19.30 Uhr, Ref.: Hans Humer. XX Ottnang. Abfall – der v­ erkannte Reichtum, Gasthaus Gesswagner, 19.30 Uhr, Ref.: DI Karl-Heinz Zeitlinger. XX Pollham. Zuhause ist überall, Lesung, Pfarrheim, 19 Uhr, mit Barbara Coudenhove-Kalergi. XX Schardenberg. Benefizlesung, Gemeindesaal, 19.30 Uhr, mit K. Bachmair. XX Steyr. Die Reichspogromnacht in Linz, Gedenkfeier, Jüdischer Friedhof, 17 Uhr, Lesung, Museum Arbeitswelt, 19 Uhr. XX Thalheim. Wege zur Entschleunigung. Keine Zeit?, Pfarrzentrum, 19.30 Uhr, mit P. Dr. Bernhard Eckers­ torfer.

XX Timelkam. Die vierte Revolution, Energieautonomie, Filmabend, Treffpunkt Pfarre, 20 Uhr. XX Traun. Überleben – Frauen erzählen von Misshandlungen und Wegen der Bewältigung, Bibliothek, Bahnhofstraße 21, 19 Uhr, mit Verena Kasekitz. XX Wels. Lebenslieder, Konzert, Bildungshaus Schloss Puchberg, 19.30 Uhr, mit Albin Waid. XX Wels, St. Franziskus. Voneinander lernen ... Generationen im Austausch, Pfarre, 19.30 Uhr. freitag, 8. 11. 2013 XX Feldkirchen a d. D. Irisch – Lyrisch – Mühlviertlerisch, Pfarrsaal, 20 Uhr, mit dem Medley Folk Trio. XX Linz, St. Michael. I hava a dream, Friedenskonzert, Pfarrkirche, 19 Uhr, mit dem Chor Chemiepark Linz. XX Neumarkt i. H. Selber Schuld! Psychotherapie zwischen Fremdbeschuldigung und Selbstmitleid, Pfarrsaal, 20 Uhr, Ref.: DDr. Raphael Bonelli. XX Neumarkt i. M. In jener Nacht, Buchpräsentation, Pfarrheim, 19.30 Uhr, mit dem Chor Extraklang. XX Niederwaldkirchen. Besinnliche Andacht für Eltern verstorbener Kinder und nahe Angehörige, Pfarrkirche, 19.30 Uhr, anschließend Agape. XX Puchenau. Lesung, Pfarrzentrum, 19 Uhr, mit DI Winfried Lindl. XX Wels. erinnerungs-zeit, Gedenkfeier der im Klinikum Wels Verstorbenen, Kapelle des Klinikums, 18 Uhr XX Zwettl a. d. R. So schön ist die Welt! – In 1442 Tagen per ­Anhalter auf dem Segelboot rund um die Welt, Pfarrsaal, 14 Uhr, Ref.: Ing. Volkmar Baurecker. samstag, 9. 11. 2013 XX Traberg. ERiCH, Kabarett, Pfarrheim St. Josef, 20 Uhr, mit BlöZinger. XX Vorchdorf. Kammermusik mit Streichquartett und Oboe, Pfarrsaal, 19.30 Uhr, mit dem Kepler-Quartett. XX Wels, St. Franziskus. Argumente gegen Stammtischparolen, Workshop, Pfarre, 9 Uhr, mit Mag. Angelika Gumpenberger-Eckerstorfer. sonntag, 10. 11. 2013 XX Desselbrunn. Leonhardiritt, Abritt: Ortschaft Bubenland, 10 Uhr, Festmesse mit Pferdesegnung, Dorfplatz, 10.30 Uhr, anschließend Kirtag. XX Feldkirchen a d. D. Fest des hl. Leonhard, Festgottesdienst, Kirche Pesenbach, 9.30 Uhr, mit KonsR Josef Pesendorfer, Pferdesegnung neben der Kirche, 10.30 Uhr, anschließend Kirtag. XX Neukirchen a. d. V. Leonhardiritt, Aufstellung: Ortschaft Welsern, 13 Uhr, Festakt und Pferdesegnung, bei der Stehrerkapelle, 13.30 Uhr, anschließend Reiterspiele.

XX Annahmeschluss Termine: Donnerstag vor Erscheinungsdatum.

Liturgie Lesejahr C Lesereihe I sonntag, 3. November 2013 31. Sonntag im Jahreskreis. L1: Weish 11,22 – 12,2 L2: 2 Thess 1,11 – 2,2 Ev: Lk 19,1–10 Montag, 4. November 2013 Hl. Karl Borromäus, Bischof von Mailand. L: Röm 11,29–36 Ev: Lk 14,12–14 oder L: Röm 12,3–13 Ev: Joh 10,11–16 Dienstag, 5. November 2013 L: Röm 12,5–16a Ev: Lk 14,15–24 mittwoch, 6. November 2013 Hl. Leonhard, Einsiedler von Limoges. L: Phil 3,8–14 Ev: Mt 13,44–46 L: Röm 13,8–10 Ev: Lk 14,25–33 donnerstag, 7. Nov. 2013 Hl. Willibrord, Bischof von Utrecht, Glaubensbote bei den Friesen. L: 1 Kor 1,18–25 Ev: Mk 16,15–20 L: Röm 14,7–12 Ev: Lk 15,1–10 freitag, 8. November 2013 L: Röm 15,14–21 Ev: Lk 16,1–8 samstag, 9. November 2013 Weihetag der Lateranbasilika. L: Ez 47,1–2.8–9.12 oder 1 Kor 3,9c–11.16–17 Ev: Joh 2,13–22 sonntag, 10. November 2013 32. Sonntag im Jahreskreis. L1: 2 Makk 7,1–2.7a.9–14 L2: 2 Thess 2,16 – 3,5 Ev: Lk 20,27–38 (oder 20,27.34–38)

Ehevorbereitung Ehe.wir.heiraten.aktiv XX Grein. Pfarrheim, Sa., 16. 11., 9 bis 18 Uhr, Anmeldetel. 0676/ 87 76-58 65. XX Wels. Bildungshaus Schloss Puchberg, Sa., 16. 10., 9 bis 17.30 Uhr, Anmeldetel. 07242/475 37.


teletipps Sonntag, 3. november 9.30 Uhr: Katholischer Gottesdienst (Religion) Aus Klausen/Eifel mit Weihbischof Helmut Dieser und P. Albert Seul. ZDF 12.30 Uhr: Orientierung (Religion) Geplant: „Rassistische Klischees über Roma scheinen wieder Konjunktur zu haben“; „Die letzten Zeugen: ­Juden und Jüdinnen erzählen“; „Nachbar in Not hilft syrischen Flüchtlingen“; „No future: Kirchen helfen Jugend im Zimbabwe“. ORF 2 18.25 Uhr: Österreich-Bild: Botschafter des Glaubens – Stift Göttweig am Tor zur Wachau (Film). ORF 2 20.15 Uhr: Ein Affe im Winter (Spielfilm, F 1962) Mit Jean Gabin, Jean-Paul Belmondo u.a. – Regie: Henri Verneuil – Mitunter turbulent, in seiner Haltung aber besinnlich-poetisch, lebt der Film von prächtigen Einfällen. arte 20.15 Uhr: ORFeins Umständlich verliebt (Spielfilm) ORF 2/ARD Tatort (Krimireihe) ZDF Beste Freundinnen (TV-Film)

20.15 Uhr: laVita: Übertreiben wir es mit dem grünen Gewissen? (Magazin) Tobias Ranzinger spürt der neuen grünen Bürgerlichkeit in Bayern nach. BR 20.15 Uhr: The Big Lebowski (Spielfilm, USA 1998) Mit Jeff Bridges, John Goodman u.a. – Regie: Joel und Ethan Coen – Ge-

des Medienreferats der Österreichischen Bischofskonferenz

20.15 Uhr: ORFeins (18.50 Uhr) Fußball/UEFA-EL: R. Standard de Liège – FC Salzburg; (20.55 Uhr) Rapid Wien – KRC Genk ARD Hubert und Staller (Serie) ZDF Die große Zeitreise-Show

lungene Variante eines modernen Schelmenromans. arte 20.15 Uhr: ORF 2 Die Millionenshow ARD Erlebnis Erde: Unbekanntes Afrika (3/Doku) ZDF Totenengel – Van Leeuwens zweiter Fall (Krimireihe) dienstag, 5. November 20.15 Uhr: Spuren des Bösen – Racheengel (Fernsehfilm, D/A 2012) Mit Heino Ferch, Sabrina Reiter u.a. – Regie: Andreas Prochaska – Differenzierter, gut gespielter Krimi um einen Wiener Psychologen, der ein heißes Eisen aufgreift. 3sat 20.15 Uhr: Korea – Für immer geteilt? (Themenabend). arte 20.15 Uhr: ORFeins Soko D ­ onau (Krimireihe) ORF 2 Universum: 5 Grad plus – Wie das Klima u ­ nsere Welt verändert (Doku) ZDF Nacht über Deutschland: Novemberpogrom 1938 (Doku) 22.30 Uhr: kreuz & quer (Religion) „Singen statt schießen“ / (23.05 Uhr) „Zum Weinen schön, zum Lachen bitter: Lieder jüdischer Emigranten“. ORF 2 Mittwoch, 6. November

Montag, 4. November

3. 11. bis 9. 11. 2013

19.00 Uhr: stationen.Magazin (Religion). BR 20.15 Uhr: Unter Bauern (Fernsehfilm, D 2008) Mit Veronica Ferres, Armin Rohde u.a. – Regie: Ludi Boeken – Nach authentischen Erinnerungen geradlinig ententwickelte Rettungsgeschichte einer jüdischen Familie vor Deportation und Holocaust. ARD

ZDF/BR/Aline László

Mi., 6. November, 22.25 Uhr: Schildkrötenwut (Dokumentarfilm) Jahrzehntelang hat Musa El-Qalqili für die Freiheit Palästinas gekämpft, verließ dafür seine Familie, wurde ausgewiesen und kam zurück nach Berlin. Ihren Vater zu verstehen, begleitete seine Tochter, Filmemacherin Pary El-Qalqili, ihn auf einer neuerlichen Reise in seine alte Heimat. Der sehr persönliche, spannungsreiche Film eröffnet eine ungewohnte Perspektive auf den Nahost-Konflikt. 3sat 20.15 Uhr: ORF 2 Das Traumhotel – Vietnam (TV-Film) 21.55 Uhr: Europa und seine Schriftsteller (1/5) (Dokumentationsreihe) Die Dokumentation fragt irische – und nordirische – Schriftsteller nach ihrem Verhältnis zur Heimat. arte donnerstag, 7. November 20.15 Uhr: Der Herr der Ringe – Die zwei Türme (Fantasyfilm, NZL/USA 2002) Mit Elijah Wood, Ian McKellen u.a. – Regie: Peter Jackson – Ein packender Genrefilm, in dem sich Uneingeweihte freilich hoffnungslos verirren werden. VOX

21.55 Uhr: Im Brennpunkt: Staudämme: Wie gefährlich sind menschliche Eingriffe in die Natur (Dokumentation). ORF III freitag, 8. November 20.15 Uhr: Man for a Day (Dokumentarfilm) Ein kurzweiliger, sehr spannender Beitrag über Mythen und Klischees des Geschlechterdiskurses. ZDFkultur 20.15 Uhr: ORF 2 Der Alte (Krimireihe) ARD Papa auf Probe (Spielfilm) ZDF Der Kriminalist (Krimireihe) 21.00 Uhr: makro: 100 % Baumwolle – Afrikas Kindersklaven (Wirtschaftsmagazin) Film über die Schattenseiten der Baumwoll-Produktion. 3sat samstag, 9. November 20.15 Uhr: Rommel (Fernsehfilm, D/A/F 2012) Mit Ulrich Tukur, Aglaia Szyszkowitz u.a. – Regie: Niki Stein – Differenziert gestaltetes, in der Titelrolle vorzüglich gespieltes Fernsehdrama. ARD 20.15 Uhr: Die Wiener Philharmoniker in Beijing (Musik) Konzert mit Beethovens Symphonien Nr. 4 und 5. 3sat 20.15 Uhr: ORFeins/ZDF Wetten, dass ...? (Show) ORF 2 Die Holzbaronin (TV-Film)

radiophon Zwischenruf ... von Superintendent Paul Weiland (St. Pölten). So 6.55, Ö1 Erfüllte Zeit. So 7.05, Ö1 Motive – Glauben und Zweifeln. So 19.04, Ö1 privat

So 6.04 Uhr, Mo–Sa 5.40 Uhr: Morgengedanken. Seit 12 Jahren setzt sich Chris Lohner für die Anliegen von „Licht für die Welt“ ein: „Ich will Brückenbauerin sein. Durch meine Arbeit kann ich direkte Hilfe zu den Menschen bringen und Menschen hier in Österreich zum Helfen bewegen. Hilfe ist so einfach.“ ÖR

Einfach zum Nachdenken. So–Fr 21.57, Ö3 Gedanken für den Tag. „Die Revolte und der Sinn für das Heilige“ – Zum 100. Geburtstag von Albert Camus. Von Hans Schelkshorn, römisch-katholischer Theologe und Philosoph. Mo–Sa 6.56, Ö1 Religion aktuell. Mo–Fr 18.55, Ö1 Praxis – Religion und Gesellschaft. Mi 16.00, Ö1

Logos – Theologie und Leben. „Was glauben Sie?“ – Der jüdische Zeitzeuge Marko M. Feingold. Sa 19.04, Ö1 Radio Vatikan Täglich. 7.30 Lat. Messe 20.40 Lat. Rosenkranz (KW: 5885, 7250, 9645 kHz) 16.00 Treffpunkt Weltkirche 20.20 Abendmagazin (Wh am folgenden Tag 6.20): (So) Reden über Gott und Welt; (Mo) Weltkirchen-Magazin; (Di) Die Radioakademie (1): Ignatianisch; (Mi) Die Woche in Rom; (Do) Kreuz des Südens; (Fr) Prisma-Magazin; (Sa) Unsere Woche, mit der Betrachtung zum Sonntag (Hinweis: Die deutschsprachigen Sendungen um 16.00 Uhr und 20.20 Uhr können nur über Satellit empfangen werden.)

Wikimedia.commons/BSonne

So 10.00 Uhr: Katholischer Gottesdienst. Aus der Pfarre Eckartsau/NÖ. – Pfarrer Erich Neidhart feiert mit seiner Gemeinde in der Pfarrkirche, die dem heiligen Leonhard geweiht ist, die Patroziniumsmesse. Der Chor von Eckartsau singt Lieder aus Charles Gounods „Messe breve Nr. 7 in C-Dur“. ÖR


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Diözese und Weltkirche 27

31. Oktober 2013

Lebenslang aktiv

Auf Katharinas Spuren. Auf den Spuren der hl. Katharina von Siena waren von 18. bis 22. Oktober 240 Frauen der Katholischen Frauenbewegung Österreichs durch die Toskana unterwegs. Davon kommen 80 Frauen aus der Diözese Linz. Die Auseinandersetzung mit Mystik sowie kirchen- und allgemeinpolitischer Bedeutung der her-

ausragenden Frauengestalt des Mittelalters stand im Zentrum der Studienreise, die von Siena aus auch in die weitere Umgebung führte. „Katharina liebte die Kirche und litt an der Gestalt der Kirche, sie scheute sich nicht, ihre Stimme als Frau in ihrer Zeit zu erheben“, so Barbara Haas, Vorsitzende der Katho­ lischen Frauenbewegung Öster-

reichs zur Frage der Wirkkraft der Heiligen über ihre Zeit hinaus: „Auch ihr soziales Engagement ist heute noch beeindruckend.“ Im kommenden Jahr soll Katharina zur Patronin der kfb werden. Bild. Besinnliche Tage erlebten u.a. 80 Oberösterreicherinnen bei der kfb-Fahrt nach Siena. kfb

Er ist kein Hängematten-Typ – auch wenn das Cover eines Buches mit dieser Irritation spielt, das Helmut Wagner über ihn, Hans Riedler, geschrieben hat. Es wurde aus Anlass von Riedlers 75. Geburtstag am 24. Oktober im Treffpunkt mensch & arbeit, Standort voestalpine, präsentiert. „Hans Riedler, lebenslänglich Aktivist“, so der Titel des Buches, ist tief in der Katholischen Arbeiterjugend, Katholischen ArbeitnehmerInnenbewegung und in der Christlichen Betriebsgemeinde Voest verwurzelt. Viele Jahre seines Berufslebens widmete er arbeitslosen und armen Menschen (Zentrum für arbeitslose Jugendliche B7, Bischöfliche Arbeitslosenstiftung und Armutsnetzwerk) und er ist auch in der Pension nicht im Ruhestand, was den Einsatz für die Schwächeren betrifft. So ist er beispielsweise mit seinen Leserbriefen ein eifriger Mahner. XX Helmut Wagner: Hans Riedler – Lebenslänglich Aktivist, Wagner Verlag, Linz 2013, 144 S., Hardcover, reich bebildert, ISBN 978-3902330-8-57, Preis: 19,– Euro.

Weltkirche auf Madagaskar Pater Sadecki SVD (im Bild) ist Missionar in den Bergdörfern von Madagaskar. Die meisten der 72 Außenstationen seiner Pfarre liegen mitten im Urwald. Beim Gottesdienst betet er auch für die Anliegen einer Frau aus Österreich. Er und die Mitfeiernden wissen sich mit den Christinnen und Christen in dem fernen Land verbunden. Kurz wird mitten im Regenwald Madagaskars die große Weltkirche spürbar. Hier erfüllt ein Mess-Stipendium noch die ursprüngliche Aufgabe. Und: Die Priester können damit ihren Lebensunterhalt finanzieren. Die Steyler Missionare sind der siebtgrößte Orden der Welt. 6.000 Priester und Brüder arbeiten in über 70 Ländern. SVD

Hans Riedler (2 v. r.) mit seiner Frau Eva, Mentor Prälat Josef Mayr (links), Autor Helmut Wagner (rechts) und dem neuen Buch. Hannes Mittermayr

Im gemeinsamen Gebet sind wir verbunden Entgeltliche Einschaltung

mit unseren Freunden

mit der Weltkirche

mit unseren Verstorbenen

PS: Für unsere Missionare in den armen Regionen ist ein Mess-Stipendium ein wichtiges Einkommen.

Inf 022 o-Telefon 36/8 : 03 2 1 8 Danke! BAWAG-P.S.K.: IBAN: AT19 6000 0005 1005 9565 Verwendungszweck: Messen Das Messestipendium beträgt € 7,- pro Messe Missionsprokur St. Gabriel International • Gabrielerstraße 171 • 2340 Maria Enzersdorf • www.steylermission.at


28 Kultur für sie gelesen Sein und Werden Das Titelbild dieser Ausgabe der KirchenZeitung stammt aus dem Büchlein „sein und werden“ von Stephan Hofinger aus Igls. Ausdrucksformen zu finden für die Quelle des Seins, ist das Anliegen des fotografierenden Autors. In seinen Gedichten und Gebeten spiegelt sich eine innige Sinn- und Gottessuche: von Ängsten, die notwendig gewordene Veränderungen begleitet haben, bis hin zu tiefer Freude in der Erfahrung der Essenz des Lebens. Die Texte in diesem Buch werden von meditativen Bildern begleitet, die das sichtbar werden lassen, was sich der Sprache entzieht. Stephan Hofinger, sein und werden, Igls 2013, ISBN 978-3-20003084-8, Preis: Euro 18,–.

Was bleibt von der Shoah? Es kommt die Zeit ohne Zeitzeugen. Maria Halmer, Anton Pelinka und Karl Semlitsch haben daher einen Sammelband mit Beiträgen, die den Holocaust im Gedächtnis der Zeit verankern sollen, veröffentlicht. Eröffnet wird das Buch mit der Rede von Ruth Klüger, die diese in Mauthause am 5. Mai 2011 gehalten hat. Sie kommt zum Schluss: Wie der Holocaust möglich war, bleibt ein ungelöstes Rätsel. Das Buch beschreibt, wie es Überlebenden der Shoah ergangen ist, als man sie als traumatisiert abstempelte und sie so nicht wirklich ernst nahm. Ein Überblick über die „Gedenkdienststellen“ zeigt für sich das Ausmaß der Unmenschlichkeit auf. Beiträge über das Beratungszentrum Amcha und über ESRA über die Arbeit mit nachfolgenden Generationen der Opfer vervollständigen das Werk. Ein Beitrag geht auf die Thematik der Leugnung des Holocaust im neonazistischen Umfeld ein. M. F. Maria Halmer, Anton Pelinka, Karl Semlitsch, Was bleibt von der Shoah?, Wilhelm Braunmüller-Verlag, Wien 2012, 270 Seiten, Euro 27,–.

31. Oktober 2013

KirchenZeitung Diözese Linz

Die Linzer Konzertreihe „musica sacra“ begleitet das Publikum durchs Kirchenjahr

Die Kirche als Konzertsaal: ein Ort zum Zuhören Seit 27 Jahren gibt es die Reihe „musica sacra“. Die Konzerte im Kirchenraum sind stets gut besucht. Eine neue Ära beginnt nun mit Isabel Biederleitner, die als Generalsekretärin für die bewährte Konzertreihe verantwortlich ist. Das Kirchenjahr holt man dabei bewusst ins Programm. Elisabeth Leitner

„Musica sacra“ hat ein großes Stammpublikum, viele Ehrenamtliche arbeiten mit. Was hat sich verändert?

Isabel Biederleitner: Die Besonderheit von „musica sacra“ ist seit jeher das gute Zusammenspiel aller Beteiligten: vom Konzertprogramm-Erstellen bis zum Die neue Generalsekretärin Isabel Biederleitner erarbeitet mit dem künstlerischen Beirat das Programm für „musica sacra“. Sie studierte in Wien Theaterund Musikwissenschaften, ist als Journalistin für die „Presse“ tätig und kennt auch das Orchesterleben als Fagottistin. Land OÖ

Sesselstellen und Kartenverkauf gibt es eine unaufgeregte Zusammenarbeit, bei der auch viel ehrenamtlich gearbeitet wird. Jeder hilft jedem. Das soll auch nach der Pensionierung des bisherigen Verantwortlichen Karl Heinz Kuba so bleiben. Neu im Boot ist die Oö. Theater- und Orchester GmbH, die den Verein musica sacra organisatorisch unterstützt. Seit heuer können die Karten zum Beispiel auch online bestellt werden. Die Kirche als Konzertsaal: Was können die Linzer Kirchen bieten?

Biederleitner: Jede Kirche hat ihre unglaubliche Geschichte und ist vielseitig bespielbar. Diese Räume laden zum Staunen, zum Zuhören ein. Die Bühne ist nicht so weit entfernt wie im Konzertsaal. Das Programm lässt sich so ganz anders erleben, der Zuspruch ist groß: Wir haben heuer für 16 Konzerte 4500 Karten aufgelegt. Sich mit „musica sacra“ durch das Kirchenjahr tragen zu lassen, dazu laden Sie ein. Was erwartet die Besucher/innen in der Saison 2013/14?

Biederleitner: Wir haben drei Schwerpunkte. Der erste kreist um das Thema „Silent“ (Still). Am 3. November wird zum Beispiel im Alten Dom das Mozart-Requiem zu hören sein, am 13. November „König David“, ein sinfonischer Psalm von Arthur Honegger. In der Advent- und Weihnachtszeit – „Carol“ genannt – kreisen wir zuerst um den Advent mit Musik von Bach, Telemann, Nino Rota, Monteverdi. Auch Musik unserer Zeit steht am Programm. Erst kurz vor dem Weihnachtsfest wird das Weihnachtsoratorium von J. S. Bach erklingen, am 27. Dezember findet in der Ursulinenkirche das klassische Weihnachtskonzert mit den Voices und der „Rath-Hausmusik“ statt. Der dritte Schwerpunkt kreist um die Passionsmusik. Apropos: Musik aus unserer Zeit. Da gibt es 2014 einen besonderen Gast in Linz.

Biederleitner: Ja, wir freuen uns sehr, dass der Komponist Arvo Pärt am 25. Jänner zu uns nach Linz kommt. Er wird auch mit den Musikern, den Chören proben. Der Hardchor, der Linzer Jeunessechor und das Streichorchester des Linzer ­Musikgymnasiums werden unter der Leitung von Wolfgang Mayrhofer Werke von Arvo Pärt in der Linzer Friedenskirche zu Gehör bringen. Das wird ein ganz besonderes Erlebnis sein. Der Oö. Landesjugendchor bei „musica sacra“. Die Konzertreihe möchte auch junge Menschen ansprechen. oöljch

XX Info: www.musicasacra. at. Beachten Sie dazu bitte auch das Angebot auf Seite 23 und den Hinweis auf Seite 22.


KirchenZeitung Diözese Linz

Kunst & Kultur 29

31. Oktober 2013

Lisa Huber, Holzschnitt 1996/96 (Ausschnitt)

Prachtvolle Holzschnitte in der Martin-Luther-Kirche in Linz

Rot leuchtet das Hemd aus Feuer und Maden. Tanzend umkreisen Skelette das Kreuz.

Fürchte dich nicht

vom Lebensbaum.

Christine Grüll

Gottes Hand auf der einen Seite, auf der anderen pflücken knochige Finger die Blätter

Gott schützt und begleitet den Menschen über das Leben hinaus. Die Symbole des Sterbens sind bunt und ohne Schrecken. Im reinen Blau verspricht das Kreuz die Auferstehung. Und die Blätter vom Lebensbaum fallen nicht nur, sie schweben gelb und leicht zu Boden. Mit leichtem Schritt und Bocksprüngen tanzt der Tod, nicht hämisch. Er tanzt, damit der Mensch keine Angst vor dem Sterben hat. „Mir wurde klar, dass in unserer Gesellschaft alles, was mit dem Tod zusammenhängt, aus unserem Bewusstsein entfernt wurde“, so die Künstlerin Lisa Huber. Die gebürtige Kärntnerin schuf 1996/97 eine Serie von „Totentanz“-Holzschnitten, nachdem ihr ­Vater gestorben war. Lisa Huber entwarf die Motive mit Kohle auf den sechs Meter langen und drei Meter breiten Holzstöcken. Mit Kettensäge und Schnitzeisen schnitt sie die Bilder aus dem Holz, darunter „Der Tod trägt ein Hemd aus Feuer und Maden“. Mit zwei weiteren ist es bis 24. November in der Linzer Martin-Luther-Kirche zu sehen. XX Montag bis Freitag, 17 bis 18.30 Uhr, www.lisahuber.de

Kulturland Festival Vocale im Brucknerhaus Linz Von 31. Oktober bis 3. November steht das Brucknerhaus im Zeichen des Gesangs. Zum Auftakt singen Chorus sine nomine Johannes Brahms' Deutsches Requiem. Am 1. November tritt Larissa Gergieva mit Sänger/innen

des Mariinsky Theaters St. Petersburg auf, gefolgt vom Linzer Jeunessechor und dem Cross Nova Ensemble. Am Sonntag, 3. November, wird Agnes Baltsa mit griechischen Liedern erwartet. n Jazz in Ulrichsberg. Zum 40-Jahr-Jubiläum des Jazzate­ liers, Badergasse 2, spielt der Pi-

anist Gerhard Gruber am Samstag, 2. November, 20 Uhr zum Stummfilm „Safety Last“. n Klavierabend in Linz-Auwiesen. Am Freitag, 8. November, 19 Uhr lädt die Pfarre Marcel Callo zu einem Abend mit der Pianistin Nan Li. Auf dem Programm stehen Werke von

Johann Sebastian Bach und Frederic Chopin. n „Totentanz“ in Windhaag bei Perg. Am Sonntag, 10. November bringt Windhaag Cantat um 16 und um 19 Uhr das Stück „Es tanzt der Tod sein' Reigen“ von Hans-Dieter Mairinger zur Aufführung.


30 Personen, Dank & Anzeige

31. Oktober 2013

KirchenZeitung Diözese Linz

DANK

GEBURTSTAG

 Hofkirchen im Traunkreis. Mit großem Applaus wurde der Organist Jaroslav Tuma aus Prag für sein Konzert in der Pfarrkirche Hofkirchen bedacht. Im Zuge der Orgeltage fand das Jubiläumskonzert „10 Jahre Friedrich-Arnleitner-Orgel Hofkirchen“ statt. Die neue Orgel hat sich sehr positiv auf das Hofkirchner Kulturangebot ausgewirkt. Erstens sind in Hofkirchen vier Organist/innen tätig und außerdem nutzen anerkannte Organisten aus aller Welt die Orgel für Konzerte. Im Rahmen des Jubiläumskonzertes bedankte sich Pfarrgemeinderats-Obmann Christoph Kremshuber bei den Organist/innen (im Bild) für ihren Einsatz und bei Christian Kögler für die Wartung der Orgel und die Organisation der bisherigen 11 Orgelkonzerte von nicht Hofkirchner Organisten.

 Am 5. November 2013 vollendet Hofrat KonsR P. Theoderich Doppler, Benediktiner des Stiftes Lambach, Pfarrer in Neukirchen bei Lambach, das 80. Lebensjahr. Er stammt aus Linz, feierte 1956 seine Ordensprofess und wurde 1960 zum Priester geweiht. Seelsorglich ist er seit 1962 in Neukirchen bei Lambach tätig, wo er seit 1968 Pfarrer ist. P. Theoderich war zugleich Religionsprofessor, ab 1974 Direktor an der HAS und ab 1987 bis zur Pensionierung 1997 Direktor der HAK des Stiftes Lambach. Von 1997 bis 2006 war er auch Dechant des Dekanates Gaspoltshofen. Im Stift bekleidete er viele Jahre die Funktion des Ökonoms.

 Ottnang. Mehrfachen Grund zum Feiern hatte die Pfarre Ottnang beim diesjährigen Erntedankfest: Die Pfarre feierte das 30-Jahr-Jubiläum der Priesterweihe von Pfarrer Konrad Enzenhofer. Beim anschließenden Frühschoppen im Rohbau des neuen Pfarrzentrums konnten sich die über 300 Besucher/innen über den Baufortschritt informieren. Vertreter der Ortsbauernschaft, des Reitvereins und der Landjugend übergaben Pfarrer Enzenhofer den Erlös der von ihnen im Frühjahr veranstalteten Landpartie von 4.576 Euro als Spende für den Neubau.  Maria Neustift. Die Pfarre hat zu Erntedank ein Kinder-Solidaritätsfest veranstaltet und den Erlös – aufgestockt durch pfarrliche und private Spenden – an ein Straßenkinderprojekt in Brasilien gegeben. So konnte Helmut Schned (aus Bad Hall), der in Salvador de Bahia (Brasilien) mehr als 1000 Kinder und Jugendliche betreut, mit 5.000 Euro unterstützt werden.

 ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

DANK  Pfarrsekretärinnen. Eine Reihe von Pfarrsekretärinnen bleibt über die Pensionierung hinaus in Kontakt. So führte kürzlich ein Wandertag die Pensionsrunde zum Almsee, wo sie sich an der Gemeinschaft und der Natur erfreute. Zum Abschied besuchte die Gruppe die Hauskapelle des Seehauses.

EIN JAHRZEHNT FÜR DIE ARBEITNEHMER

10 Jahre AK-Präsident Kalliauer Im Oktober 2003 wurde Dr. Johann Kalliauer erstmals zum Präsidenten der AK Oberösterreich gewählt. Seine Bilanz im Rückblick auf die vergangenen zehn Jahre: „Die Zeiten sind härter geworden.“

D

er Druck auf die Arbeitnehmer/innen steigt. Nach wie vor erleben viele Beschäftigte, dass ihre Rechte missachtet werden. Jährlich wenden sich rund 350.000 Oberösterreicher/-innen um Rat und Hilfe an die AK. Unter Präsident Kalliauer hat die AK ihr Serviceangebot massiv ausge-

baut. Und sie mischt sich auch stark in die politische Diskussion ein. Dadurch konnte viel für die arbeitenden Menschen erreicht werden – etwa Zuschläge für Mehrarbeit bei Teilzeitarbeit, der Gratiskindergarten, die Mindestsicherung, die Arbeitslosenversicherung für Freie Dienstnehmer/-innen oder ein besserer Schutz für Konsumenten/-innen – zum Beispiel vor unseriösen Finanzdienstleistern. Nach zehn Jahren als Präsident blickt Kalliauer nach vorne: „Wir stehen vor riesigen Herausforderungen, und da werde ich mich weiterhin mit aller Kraft für die Arbeitnehmer ein-

setzen.“ Seine dringendsten politischen Anliegen für die nächsten Jahre sind unter anderem ein gerechtes Steuersystem, die Arbeitslosigkeit bekämpfen, die Kaufkraft der Menschen stärken, die Bildungschancen ausbauen und die Situation von Leiharbeitskräften verbessern.

 St. Wolfgang. Die Geschichte der Erntekrone in St. Wolfgang ist eng mit Hermann und Maria Graf verbunden. 1993, im Jahr ihrer Hochzeit, belebte das Paar in der Pfarre wieder den Brauch, eine Erntekrone zum Erntedankfest zu binden. Seit nunmehr 20 Jahren wird im Haus von Hermann und Maria Graf mit Hilfe zahlreicher Mitglieder des Trachtenvereines die Erntekrone gebunden. Pfarrer Thomasz Klimek dankt für diesen Einsatz.


KirchenZeitung Diözese Linz

31. Oktober 2013

Der Wiener Weg Zu: Wien auf dem Weg zur Diözesanreform, Nr. 43, S. 12

Leider muss ich lesen, dass vergangene Woche die vierte Diözesanversammlung zum Entwicklungsprozess „Apostelgeschichte 2.1“ stattgefunden hat. Es wurde also von den leitenden Stellen nicht zur Kenntnis genommen, dass wir einen neuen Papst mit völlig anderen Zielen und Gedanken haben. Auch wurden wir Gläubigen nie gefragt, ob wir Pfarrzusammenlegungen überhaupt wollen. Zu guter Letzt hat Univ.Prof. Dr. Paul Zulehner gerade erst vor einigen Tagen vorgeschlagen, nicht mit der Zusammenlegung zu beginnen, sondern einmal abzuwarten, welche neuen Signale aus Rom kommen. Das würde ich für sehr begrüßenswert halten. Das Dekanat glaubt doch nicht im Ernst, dass eine ganze Pfarrgemeinde sonntags zu einer viel weiter entfernten Kirche fahren (oder gehen) wird!? Da stirbt die Gemeinde ab: keine Taufen mehr, das wird die Realität sein. Aus 660 Pfarren sollen 150 neu zu bildende entstehen. MAG. MARIA SCHWARZ, WIEN

Warum Zölibat? Zu: Eine Debatte über den Zölibat ist möglich, Nr. 38, S. 13

Sicher ist das menschenfreundliche Auftreten und das Leben in einer bescheidenen Armut, für die sich Papst Franziskus immer wieder wortkräftig einsetzt, einmalig. Auch die Ernennung einer Gruppe von Kardinälen, die als Berater in der Kirchenführung eingesetzt werden sollen, sowie die Einsetzung von Kardinal Pietro Parolin, der als ranghöchster Mitarbeiter des Papstes fungieren wird, ist ermutigend. In der KirchenZeitung lese ich aber von weiteren für mich nicht recht akzeptablen Aussagen des Generalstaatssekretärs: Zölibat sei kein Dogma der Kirche, „man könne über solche Themen reden und über einige Änderungen nachdenken, ... dies müsse aber gemäß dem Willen Gottes geschehen.“ Ich lese in der von Gott inspi-

rierten Heiligen Schrift, bei Paulus im ersten Brief an Timotheus: „Wer das Amt eines Vorstehers/ eines Bischofs“ (‚Vorsteher‘ und ‚Bischof‘ in verschiedenen Bibelausgaben) „anstrebt, strebt nach einer großen Aufgabe. Er soll deshalb ein Mann ohne Tadel sein, nur einmal verheiratet, nüchtern, besonnen ... nicht geldgierig. Er soll ein guter Familienvater sein und seine Kinder mit aller Würde zum Gehorsam erziehen.“ Weil in unserer Religionsgemeinschaft Bischöfe nur aus dem Stand der Priester geweiht werden, müssen diese Paulusworte aus dem 1. Brief an Timotheus wohl auch für den aktiven Priester gelten! Nun meine Frage: Warum wird in unserer katholischen Kirche heute noch der Pflichtzölibat für alle Priester aufrechterhalten? HANS GIERLINGER, HASLACH

Selbstverantwortung statt Führerkult Die Nationalratswahl wurde im ORF zu einer „Führerwahl“ umgestaltet. Es ging immer um den neuen „Führer“. Das Recht bestimmt ein Führer. Nur die obersten Parteiführer kamen laufend zur Vorstellung. Wo bleiben die anderen „Räte“? Schon nach dem 1. Weltkrieg hat ein Führer („Duce“) dazu einen Satz geprägt: „Nichts außerhalb des Staates oder über den Staat, nichts gegen den Staat, alles innerhalb des Staates, alles für den Staat.“ Welche Parteiführer kamen diesem Ziel am nächsten? Im Führerstaat gelten Gebote Gottes nicht für die Menschen. Wesentlich ist die „edle Lüge“ des Führers. Demokratie ist aber die Anerkennung der persönlichen Menschenrechte. Selbstverantwortung – wo bleibt sie? FRANZ LUGMAYER, STEYR

 Veröffentlichungen bedeuten keine Zustimmung durch die Redaktion. Kürzungen vorbehalten. Zuschriften an: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; E-Mail: leserbriefe@ kirchenzeitung.at

Leserforum 31


unter uns Blumensprache

DENK mal

Spar dir das! Sparen bedeutet zurückhalten, um in Zeiten der Not zu haben. Heißt dann, mit dummen Bemerkungen sparen, dass man später einmal diese aus dem Vollen schöpfen kann? Ernst Gansinger

Der Vogel Strauß spart nicht mit Ulk.

Ich will mich anlässlich des Welt-Spartages mit meinen dummen Bemerkungen nicht zurückhalten. Nicht später will ich sie verzinst ernten, sondern heute schon Kapital daraus schlagen. Ratschläge zur Geldanlage aber spare ich mir. Zu welcher Geldanlage soll man auch in Zeiten niedrigster Zinssätze raten? Solche Ratschläge hebe ich mir doch lieber auf bessere Zeiten auf. Sparen Sie sich daher die Mühe, mir dazu heute schon Tipps entlocken zu wollen. Da nehme ich Ärger in Kauf, denn man sollte sich den Ärger nicht sparen. Bedeutet sparen doch – ich wiederhole mich –, dass sich vermehrt, was ursprünglich da war. In diesem Fall der Ärger. Und niemand soll mir einreden, dass ich mir meine Ausreden sparen soll. Ich horte sie nicht, denn ich habe reichlich davon. Etwa jene, dass

ich deswegen noch immer nicht mit dem Rad zu Arbeit fahre, weil ich so viele Taschen habe, die radelnd nicht zu transportieren wären. Machen Sie mit. Schreiben Sie uns bis 8. November wenigstens eine Ihrer Lieblings-Aus­ reden. Sparen Sie nicht damit! Wir verlosen unter allen Einsendungen ein humorvolles Buch.

Der Weltspartag ist ein Tag wie jeder andere: Die Welt huldigt dem Geld.

Adresse: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, E-Mail: service@kirchenzeitung.at Beim Denk Mal Nr. 42 haben gewonnen: Maria Merschitzka, St. Konrad, Alois Dunzinger, Ottensheim, Gertrude Hirtenlehner, Linz, Cilli Englputzeder, St. Marienkirchen und Käthe Schneeberger, Putzleinsdorf. (Die stark riechenden Blätter des Nussbaumes vertreiben lästige Insekten. Deshalb pflanzte man ihn auch beim Misthaufen.)

ernst gansinger ernst.gansinger@kirchenzeitung.at

merk-würdig „Neue Ämter sind wie neue Kinder, manchmal ungeplant, aber am Schluss liebt man sie.“ Wolfgang Rösch, der neue Generalvikar von Limburg, in einem TV-Interview

P.b.b. Verlagspostamt 4020 Linz, GZ 02Z031277 W

Domspatz

Waldhäusl/Müler Mortimer

Gang mit einer befreundeten Familie auf den Pöstlingberg. Die Kinder haben ihren Spaß, die Eltern plaudern. Plötzlich weint der kleine Sebastian herzzerreißend. Er hat einen Zahn verloren, den ersten. Groß ist seine Verzweiflung. Der Trost bahnt sich lange keinen Weg: Es wird wieder einer nachkommen, sagt die M ­ utter. Mit der Lücke schaust ja lustig aus, sagt der Vater. Alle Kinder verlieren die ersten Zähne, meine ich. Sebastian ist lange nicht zu beruhigen. Er sagt nicht, was ihn so betrübt, es muss der Schrecken über den Verlust sein, seine erste Erfahrung mit der Vergänglichkeit des Lebens. Das war vor vielen Jahren. Sebastian ist längst ein Mann. Was alles und wen allen mag er inzwischen verloren haben, während sich sein Leben entfaltete? Entfalten heißt auch verlieren. Sebastians Schmerz von damals blieb wortlos. Er fand keine Worte für seinen Kummer, wie das Leben ohne diesen Zahn weitergehen kann. Er tat, wie es allgemein üblich ist: nur keine Worte über Verluste verlieren! Der nicht zur Sprache gebrachte Schmerz gräbt sich aber tief ein, bis er hingetragen wird zu den Gräbern dieser Welt. Wenn doch die Menschen mehr von sich, ihren Hoffnungen und Ängsten erzählen würden, wenn sie mehr Anteil nehmen und Anteilnahme zulassen würden, gäbe es mehr Blumen in den Wohnungen als auf den Gräbern.


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