KiZ-ePaper 06/2014

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KirchenZeitung Diözese Linz

Bewusst leben 19

6. Februar 2014

Um Spielgruppen zu leiten, braucht es Kreativität und Freude im Umgang mit Eltern und Kindern

Mit Kindern spielen, singen, tanzen in der Pfarre gefragt, ob sie denn nicht eine Gruppe übernehmen könne. Nach anfänglichen Unsicherheiten sagte sie zu. Seither sind Spielgruppen fixer Bestandteil ihres Lebens. Seit 2011 ist sie Mitarbeiterin im Familienbundzentrum und leitet dort die Gruppe „Sonnenschein“. Um als Leiterin sicher arbeiten zu können, wird von verschiedenen Einrichtungen ein mehrwöchiger Ausbildungszyklus angeboten. Neben der kirchlichen Einrichtung „SPIEGEL“ des Katholischen Bildungswerks bietet auch der Oö. Familienbund Aus- und Fortbildungen für Eltern an.

In Spielgruppen gemeinsam die Welt erkunden: Das macht den Eltern meist genauso viel Freude wie den Kleinen. Spielgruppenleiterinnen in Pfarren und Zentren sind gefragt. elisabeth leitner

An die 20 Frauen stehen im Kreis und begrüßen einander mit einem Lied. „Der Hoppel, unser Hase, stupst Susi an die Nase ...!“ – So geht es etliche Male reihum. Was die Frauen hier an Liedern, Fingerreimen, Spielen und kreativen Gestaltungstipps kennenlernen, setzen sie zu Hause, in der Pfarre oder einem Treffpunkt für Spielgruppen, in die Praxis um. Gruppen für Kleinkinder, in denen gesungen, gemalt, getanzt und viel gelacht wird, stehen hoch im Kurs. Sie sind begehrt bei Eltern und bei Kindern. Förderung auf vielen Ebenen. In Spielgruppen machen Kinder erste Gruppenerfahrungen. Rituale, Lieder, Reime, die immer wiederkehren, geben Halt, fördern die Merkfähigkeit und das musikalische Empfinden, auch die Sprachentwicklung profitiert. Das Miteinander-Singen und -Tanzen schafft ein Gemeinschaftsgefühl, das Körperempfinden wird gestärkt: Die Kinder wiegen sich im Tanz, stampfen mit den Füßen und klatschen. Die Kleinen können Grunderfahrungen mit einfachen Materialien wie Schachteln, Dosen, Zeitungen zu sammeln. Wie klingt das, wie fühlt es sich, wenn eine Dose rollt, eine Zeitung zerknüllt wird? – Dabei ist der Prozess spannend und nicht das Ergebnis, erzählt Spielgruppenleiterin Sigrid Stelzer, Mitarbeiterin im Familienbundzentrum Linz-Urfahr. Sie ist Kindergarten- und Hortpädagogin, studierte Soziologie, arbeitet ehrenamtlich im Kinderliturgiekreis der Pfarre Linz-St. Magdalena mit und begleitete als

„Wir bauen eine Brücke“: Bei der Ausbildung zur Spielgruppenleiterin wird viel selbst ausprobiert. Das gibt Sicherheit. oö. familienbund

Spielgruppen-Leiterin seit dem Jahr 2007 bereits an die 60 Kinder und deren Eltern. Begonnen hat sie selbst als teilnehmende Mama mit ihren eigenen Kindern, später wurde sie

Auf Bedürfnisse eingehen. 83 Frauen haben bislang eine Ausbildung beim Oö. Familienbund absolviert, die hier seit 2011 angeboten wird. Im März startet in Eferding der siebente Lehrgang. „Spezielle Vorkenntnisse sind nicht nötig“, sagt Ausbildungsleiterin Katerina Zeindlhofer: „Man sollte Freude an der Arbeit mit Kindern und deren Eltern mitbringen, viel Motivation, Kreativität und Bereitschaft, auf die Bedürfnisse der Kinder mit einem entsprechenden Angebot zu reagieren.“ Spannendes Hintergrundwissen über die körperliche, motorische, sprachliche Entwicklung bei Kleinkindern wird in den mehrwöchigen Kursen ebenso angeboten wie praktische Tipps. Viel wird in den Kursen gleich selbst ausprobiert: Klänge mit Instrumenten aus Kartonröhren erzeugen, Schmetterlinge aus Kaffeefiltern basteln, Kniereiter und Fingerreime werden geübt. Denn alles, was man selbst gut kann und gerne tut, davon lassen sich auch Kinder und Eltern begeistern. XX Der nächste Lehrgang für Spielgruppenleiter/innen beim Oö. Familienbund beginnt am Mi., 19. März und dauert bis 28. Juni 2014. Anmeldung unter: Tel. 0732/60 30 60-40, www. ooe.familienbund.at.

notizzettel Clever Kids. Der Übergang von der Volksschule in weiterführende Schulen ist für Kinder und Eltern eine Herausforderung. Die Medizinerin Katharina Turecek referiert über das Fördern des heranwachsenden Gehirns, das Übergeben von Verantwortung, Selbstorganisation und Motivation. Eltern erfahren

aber auch, wie sie ihr Kind mit Lernplänen und -tricks vor Prüfungen stärken können. XX Sa., 8. 2., 19 Uhr, Bildungshaus Schloss Puchberg.

Alphabet. Film und Diskussion. Wie bereiten wir unsere Kinder auf das Leben vor? Die Welt hat sich geändert, aber in

den Schulen ist man nach wie vor auf normierte Standards ­fixiert. Anschließend an den Film diskutieren Regisseur Erwin Wagenhofer, Kabarettist Roland Düringer, PH-Rektor Franz Kepplinger und Autor, Lehrer und Vater Niki Glattauer. XX Mi., 12. 2., 18 Uhr: Film, 20

Wir – ein Umstand. Der Mensch verlässt das gestörte ICH und verschwindet im WIR. So findet er Schutz und Geborgenheit im kollektiven Wahnsinn. Roland Düringer geht dieser Unerträglichkeit auf den Grund. XX Do., 13. 2., 19.30 Uhr,

Uhr: Diskussion, Schloss Puchberg.

Bildungshaus Schloss Puchberg.


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