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Himmel, Herrgott, Sakrament
Die katholische Kirche in Oberösterreich ist mit einem Netzwerk in den Gemeinden verankert, das jedem Menschen offensteht. Wir finden hier spirituelle Stärkung, Hilfe in der Not, feierliche Rituale bei Taufen und Hochzeiten und den würdevollen Abschied von Verstorbenen. Kurz gesagt, hier finden wir Himmel, Herrgott und Sakrament. Mit dem Kirchenbeitrag sichern wir Katholik:innen nicht nur die religiöse und soziale Infrastruktur, sondern tragen auch zum Erhalt der Glaubensorte, Kirchen und Kulturdenkmäler bei, die das Landschaftsbild prägen.
Rund 75 Prozent der Gesamteinnahmen kommen aus dem Kirchenbeitrag. Er bildet die finanzielle Grundlage für das Angebot und die Leistungen der Pfarren und Einrichtungen in der Diözese Linz. Der Kirchenbeitrag beträgt 1,1 Prozent des steuerpflichtigen Einkommens und soll gerecht und angemessen sein. Deshalb wird bei der Berechnung auf die jeweilige Lebenssituation Rücksicht genommen: Es gibt etwa Ermäßigungen für Familien, für Alleinerzieher:innen, für Wohnraumschaffung sowie bei Ausbildungs- und Krankheitskosten. Von Finanzamt oder Ar- beitgeber:in erhält der Kirchenbeitrag übrigens keinerlei Informationen über das Einkommen. Nur wenn jemand selbst Auskunft gibt, kann der Beitrag exakt und fair berechnet werden. Bei Fragen und An- liegen stehen die Mitarbeiter:innen in den 15 Kirchenbeitrag-Beratungsstellen gerne zur Verfügung.
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Informationen und Kontakt auf: www.meinbeitrag.at CHRISTINE GRÜLL
Brückenbauerin zwischen Kirche und Arbeitswelt
Seit 50 Jahren setzt sich der Treffpunkt mensch & arbeit Linz-Mitte mit seinen ehrenund hauptamtlichen Mitarbeiter:innen für gute Arbeit und ein gutes Leben für alle ein.
An der Adresse Kapuzinerstraße 49 im Cardijnhaus bietet der Treffpunkt einerseits einen Ort für Gemeinschaft mit Veranstaltungen zu Glaube und Arbeit, sozialpolitischen und gesellschaftlichen Themen sowie Gottesdienste, Frauenveranstaltungen, Bildungsangebote und vieles mehr. Andererseits gehen die Betriebsseelsorger:innen des Treffpunkts regelmäßig hinaus zu den Menschen.
Die Basis aller Treffpunkt-Tätigkeiten ist eine genaue Analyse der Dynamiken in der Arbeitswelt: Viele Betriebe sehen ihre Mitarbeiter:innen als wertvolle Ressource an. Doch das Streben nach immer mehr Wachstum und Gewinn drängt Arbeitnehmer:innen oft an den Rand und der Mensch wird zur Kostenstelle statt zum Mittelpunkt des Wirtschaftens.
„In diesem Spannungsfeld von Wirtschaft, Konkurrenz und Interessenskonflikten setzt unsere Betriebsseelsorge-Arbeit an. Mit der biblischen Tradition im Hintergrund, sich der Schwächeren anzunehmen und ihre Rechte zu sehen, gehen wir hinaus zu den Menschen, um mit ihnen ihre Arbeitswelt mitzugestalten und scheuen dabei auch Auseinandersetzungen nicht“, beschreibt Hubert Grat- zer, Leiter des Treffpunkts seinen Zugang.
REICHT DAS GEHALT?
„Unser Weg führt uns direkt an die Arbeitsplätze der Menschen, in die Betriebe und Geschäfte. Dabei sehen wir ihre Arbeitsund Lebenssituationen, ihre Sorgen und Nöte: Reicht das Gehalt für Miete und Strom noch? Was tun, wenn Kinder oder Eltern plötzlich krank sind? Welche Rechte habe ich? Wie weiter, wenn persönliche Schicksalsschläge zu sehr niederdrücken?
Begegnung auf Augenhöhe, von Mensch zu Mensch, mit dieser Haltung begleiten und ermutigen wir Menschen, ungerechte Arbeitsbedingungen zu verändern, Kolleg:innen solidarisch beizustehen oder fäl- lige nächste Schritte zu gehen“, beschreibt die Betriebsseelsorgerin Martha Stollmayer ihren Alltag. „Speziell bei Betriebsschließungen erlebe ich viel Frust und die mangelnde Wertschätzung der Mitarbeiter:innen.“ Betriebsrät:innen in Linzer Firmen, Beschäftigte im Handel, Menschen, die bei einem konkreten Problem das Gespräch suchen beziehungsweise das Mobbingtelefon 0732 76 10-3610 anrufen, zeigen, wie breit die Zielgruppe ist. Dazu kommen noch die Jugendund Lehrlingsarbeit, auf die sich speziell das dazugehörige Jugendzentrum Zoom fokussiert.
Details: www.mensch-arbeit.at/ linzmitte