2 Im Gespräch. Dechant Florian Sonnleitner und Pfarrer Maximili an Pühringer über die Seelsorge im Dekanat Sarleins bach
4 Ministrant/innen. Minis aus dem Dekanat lernen Rom kennen.
8 Pfarren. Die 13 Pfarren des Deka nats im Porträt
2022 das Dekanat Sarleinsbach
Die Vielfalt des pfarrlichen Lebens und des kirchlichen Angebots wird bei der Visitation im Mittelpunkt stehen, wenn Bischof Manfred Scheuer und sein Team das Deka nat Sarleinsbach besuchen. Die Begegnung mit dem Bischof, den zwei Visitatoren und der Visitatorin sind eine gute Gelegenheit, bewusst wieder einmal auf das viele Positi ve zu schauen, das geschieht – kurz gesagt: die Kirche in neuem Licht zu sehen.
Die Beleuchtungsmöglichkeiten der Pfarrkirche Kollerschlag sorgen für eine faszinierende Atmosphäre.
LOXONE
Spezial 01-2022 I 06. Oktober 2022 I Tel. 0732 76 10-39 44 I www.kirchenzeitung.at Österreichische Post AG / P.b.b. / Kirchenzeitung / Verlagsort: 5020 Salzburg / RM 13A039658 K Die Kirche in neuem Licht sehen Bischof Manfred Scheuer besucht von 13. bis 23. Oktober
„Das Miteinander in den Pfarren ist deutlich gewachsen“
Dechant Florian Sonnleitner und Pfarrer Maximilian Pühringer, beide Chorherren des Stifts Schlägl, stellen das Dekanat Sarleinsbach mit seinen dreizehn Pfarren vor und erklären seine Besonderheiten.
JOSEF WALLNER
„Wir sind noch ein sehr priesterzentriertes Dekanat“, sagt Dechant Florian Sonnleitner. „In jeder der dreizehn Pfarren und Expositu ren kann an Sonntagen und Feiertagen die Eucharistie gefeiert werden. Nur ausnahms weise gibt es bei uns an Sonntagen Wort Gottes Feiern.“ Gleichzeitig ist aber die Be reitschaft groß, bei personellen Veränderun gen in der Region auch Veränderungen beim Angebot von Gottesdiensten zuzustimmen. Als Beispiel führt der Dechant an, als er zu sätzlich zur Pfarre Peilstein auch Julbach übernehmen musste: „Da war die Einsicht in der eigenen Pfarre Peilstein groß, dass auch die Gläubigen von Julbach ein Recht auf eine Sonntagsmesse haben und dass sie teilen müssen: Seelsorger und Gottesdiens te.“ Konkret hieß das, dass H. Florian in Peil stein den Sonntagsgottesdienst um 7.30 Uhr aufgeben musste, zu dem rund 170 Personen kamen: „Dass die Leute das verstanden ha ben und mittragen, ist schon ein guter An satz, wenn man an die Zukunft denkt.“
Die Spuren der Pandemie. Denn auch im Dekanat Sarleinsbach wird sich künftig das engmaschige Netz an Eucharistiefeiern nicht mehr aufrechterhalten lassen. In die sem Zusammenhang weist Pfarrer Maximi lian Pühringer auf eine Besonderheit in der Struktur der Pfarren hin, die bei der Verän derung des Angebots an Gottesdiensten hilf reich sein könnte: „Da Pfarr- und Gemein degrenzen oftmals nicht identisch sind, sind
die Menschen beim Gottesdienstbesuch jetzt schon recht flexibel. Das ist sicher für die Zukunft von Vorteil.“
Im Blick auf die Gottesdienste zeigt sich, dass die Coronapandemie auch im Dekanat Sarleinsbach – vermutlich wie in den Kir chen des gesamten deutschen Sprachraums – deutliche Spuren hinterlassen hat. Der Kir chenbesuch hat abgenommen. Die beiden Seelsorger zeigen das – ohne jemandem ei nen Vorwurf zu machen – an zwei ihrer Pfar ren auf: „Es hat keinen Sinn, sich hier etwas vorzumachen. Wir müssen uns der Realität
weggebrochen. Wir sind in einem Umbruch. Den hat Corona extrem beschleunigt“, sagt H. Florian. Aber nicht aus Zweckoptimis mus, sondern aus tiefer Überzeugung rückt er das Positive in den Vordergrund: „In den allermeisten Pfarren gibt es eine gute Minis trantenarbeit, eine gute Jungschar, viele Fa miliengottesdienste. Es ist überall ein großes Bemühen da.“ Und H. Maximilian ergänzt: „Wird helfen immer mehr zusammen. Die gemeinsame Romwallfahrt von vier Pfarren in der letzten Ferienwoche ist ein Beispiel dafür.“ Dem stimmt H. Florian, der vor zehn Jahren das Dechantenamt übernommen hat, gerne zu: „Das Miteinander ist in dieser Zeit wirklich gewachsen.“
SAGEN PFARRER MAXIMILIAN PÜHRINGER UND DECHANT FLORIAN SONNLEITNER ÜBER DIE PFARRGEMEINDERÄTE
stellen.“ Gingen in Oberkappel, einer Pfarre mit 800 Katholik/innen, vor der Pandemie rund 250 bis 300 Leute zum Sonntagsgottes dienst, sind es jetzt 200 bis 250, in Peilstein (1785 Katholik/innen) ist die Zahl von rund 600 Kirchenbesucher/innen auf jetzt 400 ge sunken. „Vor allem die Regelmäßigkeit ist
Über die eigene Pfarre hinaus. Das ist auch gut so. Denn aus den Pfarren des De kanates Sarleinsbach wird in vier Jahren –2026 – eine einzige „neue Pfarre“. Wie in der gesamten Diözese Linz werden auch die einzelnen Pfarren des Dekanats ihre jetzige Struktur erneuern und mehr als bisher mit sämtlichen Pfarren des Dekanats zusam menarbeiten müssen. „Da wir ein sehr ho mogenes Dekanat mit überschaubarer Grö ße sind, bin ich überzeugt, dass die neue Struktur wachsen wird“, erklärt H. Maximi lian. „Natürlich werden wir uns bemühen müssen, bei allem, was wir tun, ganz kon sequent auch an die anderen Pfarren des Dekanats, nicht nur an die eigene Pfarre zu denken.“ Das Rückgrat der „neuen Pfarre“
„Es ist ein Glück und ein Segen und eine echte Freude, mit so tollen Leuten arbeiten zu können.“
2 Dekanat Sarleinsbach 6. Oktober 2022 KirchenZeitung Diözese Linz
werden die Seelsorgeteams sein. In jeder bis herigen Pfarre, die dann als Pfarrgemeinden bezeichnet werden, soll ein Team von Eh renamtlichen die organisatorische und pas torale Arbeit tragen. (Das Konzept der „neu en Pfarre“ wird auf Seite 13 genauer erklärt.)
„Die Frage, ob wir genug Leute für die Seel sorgeteams finden, wird natürlich span nend. Aber wir haben jetzt schon sehr viel ehrenamtliche Mitarbeit. Wenn man die An forderungen an die Seelsorgeteams nicht zu hoch hinaufschraubt und sie gut begleitet, mache ich mir keine Sorgen“, betont H. Flo rian, der den neuen Gegebenheiten gelassen entgegensieht. H. Maximilian meint, dass manche Mitarbeiter/innen in den Pfarren ohnedies schon den Dienst eines Seelsorge team-Mitglieds verrichten ohne sich dessen bewusst zu sein. Es wird immer wieder Men schen geben, die sich für den Glauben und lebendige Pfarren einsetzen möchten, ist die Überzeugung der beiden Seelsorger.
Schulung der Ehrenamtlichen. Um eine qualitätsvolle Seelsorge leisten zu können, ist aber eine gute Schulung notwendig. H. Florian erzählt aus seiner eigenen Erfahrung: „Wichtig ist, dass wir wie die Feuerwehr oder die Rettung Akademien schaffen, die die Leute im Rahmen der Ausbildungen begeis tern können. Ich war selbst immer gerne in der Feuerwehrschule. So ein Klima brauchen wir bei kirchlichen Schulungen.“ Aus sei ner Sicht ist die Kirche in den Orten des De
H. Florian Sonnleit ner OPraem (rechts) ist Pfarrer von Peilstein und Julbach sowie Dechant der Dekanate Sarleinsbach und Altenfelden. H. Maximilian Pühringer OPraem ist Pfarrer von Oberkap pel, der KooperatorExpositur Neustift und Lembach. Beide sind Chorherren des Stifts Schlägl und werden mit Herr angespro chen, was mit H. abgekürzt wird. Das „Herr“ der Chorherren entspricht in anderen Ordensgemeinschaf ten der Bezeichnung Pater. KIZ/JW
kantes Sarleinsbach stark präsent – nicht nur bei Festen des Kirchenjahres. „Kirche ist kei ne Randerscheinung“, sagt Dechant H. Flori an. Und das lässt ihn hoffungsvoll in die Zu kunft blicken.
Die neuen Pfarrgemeinderäte. Wie in al len österreichischen Pfarren waren auch im Dekanat Sarleinsbach die Pfarrgemeinderats wahlen im März 2022 ein wichtiges Ereignis, das Weichen für die Zukunft gestellt hat. In beinahe allen Pfarren des Dekanats wurde nach dem Urwahlmodell gewählt. Das heißt, dass die Pfarrangehörigen gebeten wurden, Menschen zu benennen, die sie sich als Pfarrgemeinderät/innen vorstellen könnten.
Jene Leute, die am häufigsten genannt wurden – je nach Pfarrgröße zehn bis 15 Personen – wurden gefragt, ob sie das Amt annehmen. H. Maximilian freut sich, dass das so gut geklappt hat: „Nach zwei Stun den telefonieren habe ich den Pfarrge meinderat beisammen gehabt. Keine einzige Absage.“
Die beiden Seelsorger H. Florian und H. Ma ximilian urteilen übereinstimmend: „Es sind wiederum gute Leute in die Pfarrgemeinde räte gekommen. Es ist ein Glück und ein Se gen und eine echte Freude, mit so tollen Leu ten arbeiten zu können.“ Die Beteiligung an der Pfarrgemeinderatswahl lag im Dekanat Sarleinsbach mit rund 25 Prozent deutlich über dem diözesanen Durchschnitt von 16 Prozent. «
Bei meinen Besuchen in den Pfarren und kirchlichen Einrich tungen Oberösterreichs nehme ich eine große Vielfalt des Glau benslebens und eine lebendige Kirche wahr. Die Kirche ist auch im Oberen Mühlviertel ein we sentlicher Teil der Gesellschaft und hat Strahlkraft für viele Menschen.
Das Leben der Menschen ist stets im Mittelpunkt des kirch lichen Interesses. Diesem Leben wollen wir gemeinsam mit Ih nen im Dekanat Sarleinsbach bei unserer Visitation nachspü ren. Nur durch unmittelbaren Kontakt ist es möglich, zu sehen und zu hören, wie sich die Situ ation der Menschen vor Ort dar stellt. Was funktioniert gut, wo sind die Kraftquellen, wie wird der Glaube gelebt? Wo hapert es, welche Sorgen sind da? Wel che Erwartungen gibt es an die Diözese beziehungsweise an die kirchlichen Strukturen vor Ort?
Die Kirche steht angesichts der sich rasch ändernden gesell schaftlichen Rahmenbedingun gen vor vielen Herausforderun gen. Aber der christliche Glaube hat die Kraft, unsere Welt im Kleinen wie im Großen positiv zu gestalten. Und da geschieht sehr viel – gerade auch im De kanat Sarleinsbach! Ich möch te dafür werben, dabei in allem auf den stärkenden Geist Gottes zu vertrauen.
Ich freue mich auf den Besuch bei Ihnen im Oberen Mühlvier tel!
+ Manfred Scheuer, Bischof von Linz
Ein herzliches Grüß Gott!
Dekanat Sarleinsbach 3
Ministrantenwallfahrt nach Rom
Miteinander Rom entdecken
Die letzte Ferienwoche war für 32 Ministrant/innen aus Peilstein, Julbach, Neustift und Oberkappel ein Höhepunkt des heurigen Sommers. Unter Leitung von Dechant Florian Sonnleitner, der von drei Begleitpersonen unterstützt wurde, fuhren die Minis für eine Woche in die ewige Stadt Rom.
JOSEF WALLNER
„Alles“ hat Jakob Zöchbauer in Rom gefal len. Eines hat den Ministranten aus Peil stein, der die 8. Klasse des Gymnasiums in Rohrbach besucht, aber doch besonders an gesprochen: die Papstaudienz auf dem Pe tersplatz – trotz frühen Aufstehens, Wartens und der Hitze. „Dem Papst auf eineinhalb Meter nahezukommen, ist einzigartig. Und noch dazu das ganze Setting, nicht zu ver gleichen mit den Bildern, wie man sie im Fernsehen sieht.“ Rund um den Petersdom haben sich mehrere spannende Programm punkte der Reise konzentriert. Da gehörte der Aufstieg auf die Kuppel des Doms dazu, von der man auf der einen Seite einen Blick über den weiten Petersplatz und auf der an
deren Seite einen Überblick über die Vati kanstadt hat. Eine Fahrt mit einem offenen Elektrobus machte es dann möglich, die Ge bäude und vor allem die prachtvollen Gär ten aus unmittelbarer Nähe zu erleben.
Rom bei Nacht. Zieht die Pracht des Peters platzes schon bei Tag die Besucher/innen in ihren Bann, strahlt das barocke Gesamt kunstwerk bei Nacht eine noch beeindru ckendere Atmosphäre aus. Diesen Anblick ließen sich die Minis aus dem Dekanat Sar leinsbach natürlich nicht entgehen, ebenso besichtigten sie auch das beleuchtete Kolos seum. Die durch eine Vielzahl von Rundbö gen durchbrochene Fassade bringt ganz be
sondere Lichteffekte hervor. Im Laufe der Woche besuchte die Gruppe alle vier Haupt kirchen Roms. Der Stadtführer Stefano ver stand es, die Kinder und Jugendlichen für die Schönheiten der berühmten Papstbasi liken zu begeistern. In Santa Maggiore wird das Holz verehrt, aus dem die Krippe Jesu ge macht worden sein soll, kunstgeschichtlich ist der Kirchenraum vor allem wegen seiner prachtvollen Mosaiken bedeutsam.
Zu den alten Römern. In der Lateranbasi lika bestaunten die Minis gleich einmal die Türen des Hauptportals, die noch von der antiken Kurie auf dem Forum Romanum stammen. Einen eigenen Reiz hat die Basili
Nach einer Besichtigung
es auch einmal eine Pause zur Stärkung geben.
Ein Nachmittagsausflug führte nach Ostia ans Meer, wo es wohl tuende Abkühlung und jede Menge Spaß gab. PRIVAT
4 Dekanat Sarleinsbach 6. Oktober 2022 KirchenZeitung Diözese Linz
muss
PRIVAT
ka St. Paul vor den Mauern, wo sich das Grab des Apostels Paulus befindet. Aber auch das antike Rom kam nicht zu kurz. Neben der Besichtigung von Kolosseum und Forum Ro manum machten die Minis auf der Fahrt zum Meer in Ostia Antica Station. Dort gab es ein römisches Theater und – zum Gaudi um aller – ist eine öffentliche Toilette aus römischer Zeit zu sehen. Nicht nur die ein zelnen Programmpunkte waren toll, son dern dass man sie in Gemeinschaft erleben durfte, machte die Reise so einzigartig, be tont Sandra Schwarzbauer aus Oberkappel. Zur Gemeinschaft gehörte auch das geistli che Programm, besonders der Gottesdienst im Campo Santo Teutonico. «
Die Minis aus dem Dekanat Sar leinsbach und ihre Begleiter/innen haben sich im Kolosseum zu einem Gruppenbild aufgestellt. PRIVAT
Das Dekanat Sarleinsbach
Zum Dekanat Sarleinsbach ge hören dreizehn Pfarren, die al lesamt im Bezirk Rohrbach lie gen (siehe Dekanatskarte auf Seite 9 und 11). Die Bezirksstadt Rohrbach liegt nicht im Deka nat, sodass es keine Stadt oder größere Gemeinde gibt, die als natürlicher Mittelpunkt des De kanats dienen würde. Im Deka nat sind sechs Priester mit vol ler Anstellung, ein Moderator und ein fixer Sonntagsaushel fer sowie ein Diakon tätig, der als Pfarrassistent angestellt ist. Ein Jugendleiter arbeitet mit ei ner halben Anstellung im Deka nat. Das Dekanat Sarleinsbach ist ländlich geprägt, aber im Ge biet des Dekanats haben eine Reihe großer, innovativer Un ternehmen mit oft hochqualita tiven Arbeitsplätzen ihren Sitz. Dazu zählen unter anderem Lo xone (Gebäudeautomation), Internorm (Fenster), Ökofen (Pelletsheizungen), Oberaig ner (Antriebstechnik) oder To pic (Türen). Die Landwirtschaft – in unterschiedlichen Grö ßen und damit unterschiedli chen Herausforderungen für die Haupt- und Nebenerwerbsland wirt/innen – nimmt in der Re gion ebenfalls einen wichtigen Platz ein. Pfarren und politische Gemeinde sind nicht immer de ckungsgleich, was aber der gu ten Zusammenarbeit keinen Ab bruch tut. Das Dekanat zählt knapp 16.000 Katholik/innen. Die größte Pfarre ist Sarleins bach mit 2.600, die kleinste ist die Expositur Neustift mit 485 Katholik/innen. J. W.
Papst Franziskus so nahe zu kommen, war ein Highlight der Reise. PRIVAT
Einfach überwältigend: der beleuchtete Petersdom PRIVAT
Dekanat Sarleinsbach 5KirchenZeitung Diözese Linz 6. Oktober 2022
MOMENT
Pfarrassistent
Franz Schlagitweit ist seit 25 Jahren Pfarrassistent in Rannariedl. Er beschreibt seine Funktion.
„Mitte der neunziger Jahre wur de in der Diözese Linz die Funk tion des Pfarrassistenten ge schaffen. Ein Pfarrassistent leitet zusammen mit einem Priester als „Pfarrmoderator“ eine Pfarre. Der damalige Pfarrer von Ran nariedl, H. Michael Enzenhofer, hat mich ersucht, die Funktion eines Pfarrassistenten in mei ner Heimatpfarre zu überneh men. Ich war Religionslehrer in mehreren Kleinschulen und ein Jahr zuvor zum Diakon geweiht worden. Im Herbst 1997 wur de ich von Abt Martin Felhofer in mein Amt eingeführt. Gewiss hat meine Funktion Verunsiche rung im Dekanat ausgelöst, aber mein Pfarrmoderator ist hin ter mir gestanden. Seit 2010 lei te ich zusammen mit H. Markus Rubasch, Kämmerer des Stiftes Schlägl, die Pfarre. Seine kollegi ale und wertschätzende Haltung ist eine große Stütze bei den He rausforderungen, die auch nach 25 Jahren noch manchmal auf mich zukommen. Dank der Di akonenweihe blieben mir etli che Probleme erspart, mit de nen andere Pfarrassistent/innen viel zu kämpfen hatten. Ebenso habe ich den Umstand, dass ich die Kinder meiner Pfarre durch die ganze Volksschulzeit in Re ligion unterrichten konnte, als großen Vorteil in der Seelsorge erlebt. Persönlich bedauere ich, dass die Funktion Pfarrassistent als hauptamtliche vor Ort im Zukunftsweg der Diözese nicht mehr vorgesehen ist.“
Den Jugendlichen eine Stimme geben
Severin Falkinger ist Beauftragter für Jugendpastoral. In seiner Vorstellung erklärt er, was seine Ziele und Angebote in der kirchlichen Jugendarbeit sind.
SEVERIN FALKINGER
„Ich bin glücklich mit meiner Frau Belness verheiratet und wir
leben mit unseren vier Kindern in Putzleinsdorf. Nach dem Stu dium der Wirtschaftswissenschaf ten an der Johannes Kepler Uni versität Linz habe ich für knapp fünf Jahre im Jugendzentrum in Rohrbach gearbeitet. 2018 starte te ich ein Volontariat, ein feiwil liges Auslandsjahr, in Malawi. Seit September 2021 bin ich nun Be auftragter für Jugendpastoral.
Unterstützen. Als Ehrenamt licher habe ich bereits viele Er fahrungen in der Jungschar- und Jugendarbeit gesammelt, so war ich unter anderem Ministrant, Jungscharleiter und auch Lei ter des Jugendtreffs in Putzleins dorf. Ich hatte in dieser Zeit viele schöne Glaubens- und Gemein schaftserlebnisse, für die ich sehr dankbar bin: Diese Erlebnisse den Kindern und Jugendlichen zu ermöglichen ist einer der wichtigsten Gründe, warum ich als Jugendbeauftragter arbeite. In der Arbeit mit Jugendlichen
ist es mir wichtig, Jugendlichen Stimme und Raum zu geben. Es geht vor allem darum, Bestehen des zu unterstützen und wei terzuentwickeln und dort, wo Bedarf ist, Neues entstehen zu lassen. Es ist mir wichtig, für Ju gendliche und ihre Anliegen da zu sein und ihnen Orientierungs hilfen zu geben. Das Vernetzen von Kindern und Jugendlichen über Pfarr- und Dekanatsgrenzen hinweg ist mir ein großes Anlie gen, daher freue ich mich auch im Regionsteam der KJ (ROMTeam) mitzuarbeiten. Ein wichtiges Ziel von mir ist es, Jugendliche und Jugendverant wortliche zu unterstützen, um ein lebendiges Pfarr- und Deka natsleben zu erhalten oder auf zubauen.“
X Jugendmesse am Freitag 14. Oktober 2022 um 19 Uhr in Putzleinsdorf mit Generalvikar Severin Lederhilger, anschlie ßend Begegnung im VITUM
„Die Älteren halten der Kirche die Treue“
Franz Schlagitweit
Putzleinsdorf. Zum vielfältigen Programm des Seniorenbunds Putzleinsdorf gehören – wie in anderen Gemeinden des Deka nats Sarleinsbach auch – religi öse Angebote. „Es geht um die Gemeinschaft und darum, ge meinsam etwas zu unterneh men“, erzählt Leopold Wipp linger. Auf diesen einfachen Nenner bringt der Obmann des Seniorenbunds das Erfolgs rezept: Rund 1500 Einwohner zählt Putzleinsdorf. 250 davon sind beim Seniorenbund dabei. Die Aktivitäten spannen sich von gemeinsamen Wanderun gen über Theaterfahrten bis hin zu den jährlichen Wallfahrten. Bei den kleinen Ausflügen für
die Hochbetagten ist stets eine Andacht in einer Kirche einge plant. „Die ältere Generation hält der Kirche die Treue“, be tont Wipplinger. Das zeigt sich auch bei den Seniorenmessen, die wie in anderen Pfarren auch in Putzleinsdorf einmal im Mo nat stattfinden. Bis zu 60 Perso nen feiern im Schnitt mit. „Wir achten immer auf eine recht an sprechende Gestaltung.“ Wer will, kommt nach der Messe noch ins Wirtshaus zum Früh stücken. Die Gemeinschaft zu pflegen hat hier einen hohen Stellenwert.
PAUL STÜTZ
X Am 13. Oktober 2022 feiert Bischof Manfred Scheuer um 9 Uhr eine Seniorenmesse in Oberkappel.
Severin Falkinger: Jugendpasto ral-Beauftragter in den Dekanaten Sarleinsbach und St. Johann PRIVAT
Wallfahrten, Andachten und Messen sind wichtige Bestandteile des Seniorenbunds Putzleinsdorf. SENIORENBUND PUTZLEINSDORF
Jugendpastoral im Dekanat Sarleinsbach
6 Dekanat Sarleinsbach 6. Oktober 2022 KirchenZeitung Diözese Linz
PRIVAT
KMB-Fußwallfahrt mit dem Bischof
Katholische Männerbewegung. Im Dekanat Sar leinsbach gehören insgesamt 352 Männer der Katholischen Männerbewegung (KMB) an. In allen Pfarren wird im Advent die Sammlung für die Aktion Sei So Frei, die entwicklungs politische Initiative der KMB, durchgeführt, weiters lädt in ei ner Reihe von Pfarren die KMB zu Veranstaltungen wie eine Gründonnerstags-Betstunde
oder Männermesse ein. Darüber hinaus veranstaltete die KMB Sarleinsbach zum Beispiel 2021 eine adventliche Fackelwan derung. Die KMB Pfarrkirchen führt traditionell am Nachmit tag des Erndedanksonntags eine Erntedankandacht bei einem landwirtschaftlichen Betrieb oder Gewerbebetrieb durch, die mit einer Führung durch das Unternehmen endet. Vor drei Jahren begann die KMB Pfarr
kirchen auch mit einer Fuß wallfahrt, die am 3. Goldenen Samstag, dem Termin des Kir tags, von der Ortschaft Hoch haus zur Kirche zum Gottes dienst führt. Im Rahmen der Visitation sind Männer und Frauen eingeladen, gemeinsam mit Bischof Manfred Scheuer zu wallfahrten.
X KMB Wallfahrt, 15. 10. 2022, 7.45 Uhr (Treffpunkt Heizwerk Pfarrkirchen), 10 Uhr Messe
Ein tragendes Netzwerk in und für Pfarren
Frauenwandertag, Frauenrunden, Frauen pilgertag, Dekanatswallfahrten und Bil dungsveranstaltungen mit mehr als 1000 Teilnehmerinnen: Das ist nur ein Auszug aus der beeindruckenden Bilanz der kfb im Dekanat Sarleinsbach. Über allem steht: Es geht um Gemeinschaft.
Die kfb ist in allen 13 Pfarren präsent. In jeder Pfarre gibt es aktive kfb-Mitglieder, neun Pfarren haben eine kfb-Pfarrleitung. Insgesamt 977 kfb-Mitglieder sind im De kanat gemeldet. Bei 25 Bildungsveranstal tungen konnten 1029 Besucherinnen ge zählt werden – und das trotz der Pandemie. „Wichtig ist allen, sich in ihren Pfarren und übergreifend zu engagieren und besonders für jüngere Frauen attraktive Angebote zu setzen. kfb-Gruppen und Veranstaltungen werden auch von ‚kirchenfernen Frauen‘ ge nutzt“, berichten Dekanatsverantwortliche Hilde Kagerer und Edith Jägermüller.
Solidarität leben. Die Frauen der kfbTeams engagieren sich für ihre Gemein schaft und sind oft in Kontakt: Jährlich tref fen sie einander bei den Impulstreffen im Herbst zum jeweiligen Jahresschwerpunkt.
Der Frauentag im Oberen Mühlviertel – ge meinsam mit den Dekanaten Altenfelden und St. Johann – wurde eigens Bildungs veranstaltung konzipiert. Pfarrliche Neuan
schaffungen oder Renovierungen werden von kfb-Frauen auch finanziell unterstützt. Auch Solidarität über die Grenzen der Pfar re hinaus spielt eine wichtige Rolle: Für die Aktion Familienfasttag, bei dem Projekte in den Ländern des Südens unterstützt werden, konnten in den Jahren 2021 und 2022 fast 31.000 Euro gesammelt werden. Dafür wur
de in den Pfarren der Suppensonntag bezie hungsweise. die Suppe im Glas angeboten. In der Visitationswoche gestalten die kfbFrauen eine Frauenmesse in Julbach und la den anschließend zum gemütlichen Aus tausch ins Pfarrheim.
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X Frauenmesse in Julbach: 14. 10., 19.30 Uhr
Die katholische Frauenbewegung (kfb) im Dekanat Sarleinsbach
Gemeinsam unterwegs zu sein: Das ist den Frauen im Dekanat wichtig; hier ein Foto vom kfbWandertag in Karlsbach, Pfarre Oberkappel. KFB RANNARIEDL
Dekanat Sarleinsbach 7KirchenZeitung Diözese Linz 6. Oktober 2022 Bei der Vatertagsmesse 2022 in Sarleinsbach KMB SARLEINSBACH
JILKA/ELLE
Die 13 Pfarren des Dekanats Sarleinsbach
Das Dekanat Sarleinsbach umfasst 13 Pfarren, die vielfältige Aspekte des kirchlichen Lebens zeigen. Wir stellen die Pfarren in kurzen Porträts vor. Die Pfarren werden auch nach der Pfarrreform, die im Dekanat 2026 beginnt, als „Pfarrgemeinden“ ihre Selbstständigkeit bewahren.
Sarleinsbach
Vier Türme prägen das Ortsbild von Sarleinsbach: die zwei Türme der Pfarrkirche, die dem heiligen Petrus ge weiht ist, der Turm der Marienkapelle gleich neben der Pfarrkirche und der Turm des Rathauses. Vom Kugel berg hat man einen wunderbaren Blick auf das Zentrum des Ortes. Die Siedlungshäuser sind teils auf den Hügeln Pfaffenberg, Kager und Kugelberg errichtet.
Pfarrkirche von Sarleinsbach.
Pfarrer: H. Franz Lindorfer OPraem. Die rund 2600 Katholik/innen leben in Sarleinsbach und in 38 Dörfern. das Pfarrgebiet umfasst die Gemeinde Sarleins bach und Teile der Gemeinden Atzesberg und Hörbich. PFARRE
Rund um die Pfarrkirche ist der Friedhof angeordnet. Bis zum Jahr 1780 befand sich in der Ortschaft St. Le onhard eine Kirche, die dem heiligen Leonhard geweiht war und im Zuge der josefinischen Reform profanisiert wurde. Der Hl. Leonhard hat seither seinen Platz in der Pfarrkirche, und jedes Jahr wird Anfang November zum Leonhardiritt eingeladen.
Die Pfarre Sarleinsbach zeichnet sich durch ein aktives Pfarrleben aus.
Julbach
Die Pfarrkirche geht auf eine kleine Wallfahrtskapelle zurück, wobei der heutige Bau zwischen 1865 und 1869 entstand. Der spätbarocke Hochaltar ist eine wertvol le Schenkung aus dem Stift Schlägl, zeigt die Pfarrpat ronin, die Mutter Anna mit ihrem Kind Maria. Bis zum Beginn der Pandemie fand eine jährliche Wallfahrt der umliegenden Gemeinden nach Julbach statt.
Pfarrkirche Julbach. Pfarr provisor: H. Florian Sonnleitner OPraem. „Unsere Kirche soll ein Ort des Vertrauens, der Begegnung, der Geborgenheit und der Wertschätzung sein“, sagen die Pfarrgemeinderäte von Julbach.
Ein besonders wichtiger Ort der Begegnung in Julbach ist der 1843 errichtete Kreuzweg auf dem Kalvarienberg. Alljährlich findet am Karfreitag eine Prozession statt. Um auf das bestehende Pfarrleben aufzubauen, werden durch den neugewählten Pfarrgemeinderat neue Impul se wie Ministrantenlager, Kinderliturgie und ein Sprach café für ukrainische Menschen gesetzt. Der Kirchenchor trägt zur Lebendigkeit der Sonntagsgottesdienste und der Hochfeste bei. Dank der guten Zusammenarbeit zwi schen Gemeinde und Pfarre konnte eine neue Aufbah rungshalle errichtet werden. Auch die Zusammenarbeit mit den örtlichen Vereinen ist wertschätzend.
8 Dekanat Sarleinsbach 6. Oktober 2022 KirchenZeitung Diözese Linz
PFARRE
Peilstein
Die Pfarre erstreckt sich teilweise über die Gemeinden Julbach und Nebelberg. Das vielfältige aktive Pfarrleben ist gekennzeichnet durch die große Schar der rund 80 Ministrantinnen und Ministran ten, durch Aktivitäten der Jungschar (z. B. verzierte Kerzen zu Maria Lichtmess), der kfb und KMB, durch das Gestalten der Familiengot tesdienste, ebenso durch den Sozialausschuss (Strickrunden zur Un terstützung von Hilfsprojekten). Das zweimal im Jahr erscheinende „Pfarrlicht“ informiert über das Pfarrgeschehen. Die gut ausgestatte te Pfarrbücherei mit einem sehr engagierten Team erfreut sich regen Zuspruchs. Nicht zuletzt ist der Pfarrcaritas-Kindergarten Garant für eine auf christliche Werte ausgerichtete Grundbildung der Kleinsten der Pfarre.
Nicht unerwähnt bleiben soll die stets harmonische Zusammenar beit zwischen Pfarre und Gemeinde, was sich etwa zuletzt beim Neu bau der Aufbahrungshalle gezeigt hat.
Kollerschlag
Die Pfarre Kollerschlag entstand 1785 im Zuge der Kirchenreformen von Joseph II. Die Pfarrkirche, von 1787 bis 1800 im spätbarocken Stil erbaut, ist dem heiligen Josef geweiht. Seit 2000 gehört die Pfar re zum Seelsorgebereich des Stifts Schlägl. Mit rund 2000 Katholik/ innen reicht das Pfarrgebiet auch in die politischen Gemeinden Ne belberg und Oberkappel hinein. Besonders froh ist die Pfarre über die gute Zusammenarbeit zwischen den Gemeinden und Vereinen. Die Pfarrkirche wurde von 2010 bis 2016 vom Turmkreuz bis zu den Grundfesten – den Altarraum mit den liturgischen Orten einge schlossen – erneuert. Die Glocken wurden von örtlichen Künstlern gestaltet. Die Pfarre ist durch das Engagement verschiedener Grup pierungen geprägt: kfb, KMB, Jungschar, Ministrant/innen, Jugend chor, Kirchenchor, SPIEGEL-Treff und die Kinderliturgie, die neben den sonst gut besuchten Gottesdiensten besonders bei den Kleinen recht beliebt ist.
Putzleinsdorf
„O Putzasdeof, mei Putzasdeof, liabs Hoamatörtl bist ned zwida ...“
– So drückte einst der Pfarrer und Mundartdichter Norbert Hanrie der (1842–1913) in einem Liedtext seine Zuneigung zu Putzleins dorf aus und hatte dabei Pfarre und Marktgemeinde gleichermaßen im Blick. Und so ist es auch heute noch, dass die Pfarre, ihre pfarrli chen Gruppen, Vereine und die Organisationen der Marktgemeinde in vielen Bereichen und Aktivitäten zusammenarbeiten und zusam menhalten.
Die Pfarre Putzleinsdorf mit ihren rund 1200 Seelen zeichnet ein ak tives Pfarrleben aus. Den Mittelpunkt bilden die Pfarrkirche zum heiligen Vitus und das nebenan gelegene Pfarrheim VITUM als Ver anstaltungszentrum und Treffpunkt für Jung und Alt. Aber auch die nahegelegene Wallfahrtskirche Maria Bründl ist ein beliebtes Ziel für Einheimische und Besucher/innen aus der Region. H. Franz Lindor fer OPraem ist Pfarrprovisor in Putzleinsdorf.
Die Pfarrkirche Peilstein. Pfarrer: H. Florian Sonnleitner OPraem. Die Pfarre zählt 1785 Katholik/innen. PFARRE
Pfarrkirche Kollerschlag. Pfarrer: H. Laurenz Neumüller OPraem. Das ortsansässige Unternehmen Loxone hat die Pfarrkirche mit einer beeindruckenden Beleuch tung ausgestattet. PFARRE
Blick auf den Markt Putzleins dorf mit der Pfarrkirche in der Mitte K. NEISSL
Die Pfarren 9KirchenZeitung Diözese Linz 6. Oktober 2022
Pfarrkirchen im Mühlkreis
Pfarrkirchen gehört zu den Ur pfarren der Gegend und unter stand ihrem Gründer, dem Pas sauer Bischof, von Anfang an bis zur Gründung der Diöze se Linz. Daher stammt auch die zu Repräsentationszwecken er baute große und prächtige Kir che im kleinen Dorf. Sie ist die einzige vollständig vom baro cken Künstler Giovanni Carlone ausgemalte Kirche. Dazu gehört eine noch original erhaltene Lo retokapelle mit einer „Schwar zen Madonna“. Diese beiden Gotteshäuser sind das Ziel von Wallfahrten, besonders zur drit ten „Goldenen Samstagnacht“ am dritten Samstag nach Micha eli, dem 29. September. Die Pfar re hat 827 Katholik/innen.
Der prachtvolle Hochaltar aus dem Jahr 1735.
Pfarrer ist H. Ludolf Miesbauer OPraem, der die KooperatorExpositur Altenhof mitverwaltet und Pfarrprovisor von Hofkir chen ist. Die Expositur Altenhof wird auf Seite 14 vorgestellt.
WIKIPEDIA/FUNKE
Hofkirchen im Mühlkreis
Die Pfarrkirche von Hofkirchen, die in ihrer heutigen barocken Ge stalt um 1739 erbaut wurde, ist dem heiligen Ulrich geweiht. Bereits 1220 wird ein kleines hölzernes „Ulrichskirchlein“ urkundlich er wähnt, das schließlich vom Herrschaftsgeschlecht der Falkensteiner zur ersten größeren Kirche ausgebaut wurde. Die Herrschaft Falken stein-Salburg ist eng mit der Pfarr- und Marktgeschichte verbunden, zumal diese zusammen mit den Marktbürger/innen für die schöne imposante Barockkirche große Leistungen erbrachte. Im mittleren Bereich des Kirchenschiffes ist eine nicht begehbare Gruft, die als Begräbnisstätte der Falken steiner gedacht war.
Hofkirchen zeichnet sich durch ein reges Vereinsleben aus, das sich unter anderem bei Ausrü ckungen zu kirchlichen Anläs sen widerspiegelt. Zudem wird das Leben der Pfarre bereichert durch ehrenamtliches Engage ment, gemeinsame Fußwallfahr ten zum Emmerstorfer Bründl, tatkräftiges Zusammenhel fen beim Kirchenschmuck so wie durch ein neu konstituiertes Fachteam „Familienliturgie“. Der große Saal des 2012 sanier ten Pfarrheims bietet Platz für viele religiöse und auch private Feiern.
Lembach
Schutzpatronin der Pfarre Lem bach ist die heilige Margarita aus Antiochien in Kleinasien. Ihr Gedenktag ist der 20. Juli, der jedes Jahr mit einem feierli chen Patrozinium gefeiert wird. Wann die spätgotische Kirche erbaut wurde, ist unbekannt. Die Kirche wurde nach mehre ren verheerenden Bränden – der letzte große Brand war am 5. August 1876 - immer wieder neu aufgebaut und restauriert. Schon in der Zwischenkriegszeit stellte sich heraus, dass die beste hende Kirche für die Lembacher Pfarrbevölkerung zu klein war, doch erst 1965 konnte das Projekt der Kirchenerweiterung nach den Plänen des Linzer Dombaumeisters realisiert werden. Im Jahr 2007 wurden sowohl im Innenraum als auch außen an der Pfarrkir che Renovierungsarbeiten durchgeführt. Durch die Kirchenerwei terung finden nun circa 500 Gläubige Platz, und somit ist die Pfarr kirche Lembach eine der größten Kirchen im Dekanat. Zentrum des Gotteshauses ist der von allen Seiten gut einsehbare Volksaltar aus schwarzem Marmor. Die Betonglasfenster gestaltete Lydia Roppolt, der Tabernakel stammt von Franz Premetshofer.
Niederkappel
Die Pfarrkirche Niederkappel wird Mühlviertler Dom genannt und ist dem heiligen Andreas geweiht. Vor 120 Jahren entschied man sich in Niederkappel für den Bau des Mühlviertler Doms. Diese gro ße Kirche ist die Nachfolgerin eines zu kleinen Kircherls. Niemand geringerer als der damalige Linzer Dombaumeister Raimund Jeblin ger war für die Planung verantwortlich. Und ein wahrhaft großer Arbeits- und Geldaufwand der hier lebenden Gläubigen war not wendig, um das Vorhaben zu stemmen. Mit ihrer Größe und mit ihrer Ausgestaltung im Stil der Neorenaissance war sie zur Zeit der Errichtung ein Zeichen des Aufbäumens gegen den schwindenden Einfluss der Kirche. Die Pfarre zählt 932 Katholik/innen. 2020 wurde der Turmhelm saniert, ein Jahr später die Turmfassade und heuer wurden Ur nengräber errichtet. Diese Projekte konn ten nur dank der großen Spendenbe reitschaft der Pfarr bevölkerung bewäl tigt werden.
Pfarrkirche Nie derkappel. Pfarr
administrator: Felix Ikeagwuchi Agbara aus Nigeria PFARRE
Pfarrkirche Lembach. Pfarr administrator: H. Maximilian Pühringer OPraem PFARRE
Pfarrkirche Hofkirchen. Pfarrprovisor ist H. Ludolf Miesbauer OPraem.
10 Dekanat Sarleinsbach 6. Oktober 2022 KirchenZeitung Diözese Linz
PFARRE
Oberkappel
Rannariedl
Die Errichtung der Pfarre Ranna riedl geschah 1783 im Zuge der Abtrennung der Diözese Linz von Passau. Mangels eines geeigneten Gotteshauses wurde die Schloss kapelle Rannariedl zur Pfarrkir che bestimmt. Die entlegene Lage der Kapelle lähmte die Entwick lung der neu gegründeten Pfarre. Aber erst nach dem Zweiten Welt krieg schaffte man es, ein eigenes Gotteshaus im Mittelpunkt des Pfarrgebiets im Ort Pühret zu er richten.
Die neue Pfarrkirche in Pühret wurde in Robotleistung in fünf jähriger Bauzeit zwischen 1948 und 1953 nach Plänen von Archi tekt Karl Tobisch-Labotyn errich tet. Die künstlerische Gestaltung des Innenraums ist von Werken Franz Xaver Wirths aus der Holz fachschule Hallstatt bestimmt. Die Landpfarre mit 800 Katholik/ innen wird vom Stift Schlägl be treut und gehört zur Gemeinde Neustift im Mühlkreis. Das Pfarrund Gemeindeleben ist geprägt von einem sehr aktiven Vereinswe sen, welches das kirchliche Leben mitgestaltet.
Pfarrkirche Oberkappel. Pfarrer: H. Maximilian Pühringer OPraem PFARRE
Für 1210 ist in Oberkappel ein „Kirchlein“ bezeugt, ehe der Ort 1784 Pfarre wurde. 1955 wurde die heutige Pfarrkirche erbaut. Im Kircheninneren fallen das Seccofresko „Auferstehung der Toten“ des Oberkapp lers Johann Hazod und Kunstwerke des Lin zer Bildhauers Josef Fischschnaller auf. Der alte, neugotische Hochaltar ist im Seiten schiff der neuen Pfarrkirche aufgestellt. Kir chenpatron ist der heilige Ägidius, dessen Fest am ersten Septembersonntag mit dem Oberkappel-Kirtag begangen wird. Beson ders stolz ist die Pfarre auf 39 Ministrant/ innen. Erfreulich ist, dass sich der Kirchen besuch nach den Corona-Lockdowns rela tiv gut erholt hat und junge Familien mit Kindern kommen. Gut angenommen wer den die Familienmessen als ein Teil vieler liturgischer Angebote. In der Öffentlich keitsarbeit nehmen das Pfarrblatt, das von der Diözese Linz prämiert wurde, und der Livestream der Gottesdienste eine wichtige Rolle ein. Am Pfingstsonntag wurde das Hoch amt aus Oberkappel österreichweit auf Servus-TV übertragen.
K.-Expositur Neustift
Obwohl Neustift im Mühlkreis keine Pfarre, sondern eine Ko operator-Expositur von Ober kappel ist, gleicht ihr Leben dem einer Pfarre. Es gibt eine akti ve Jungschar, die auch von Kin dern in Oberkappel genützt wird und ein Familienmessteam. Die Bereitschaft zum ehrenamtli chen Engagement ist nach wie vor groß. Für die Pfarrkanzlei steht ein Raum im Privathaus ei ner Familie zur Verfügung. Al les im kirchlichen Leben in Neu stift geschieht ehrenamtlich. An den Gebäuden wurden in den letzten Jahren Renovierun gen und Erneuerungen durchge führt, sodass die 1948–1950 er richtete, der Rosenkranzkönigin geweihte Kirche, und die Auf bahrungshalle sehr gepflegt da stehen. Die Handschrift des ein heimischen Brandmalers und Künstlers Christian Scharrer ist vielfach zu bemerken. Sorge be reitet der seit Ausbruch der Coronapandemie stark rückläufige Kir chenbesuch. Die monatlichen Schülermessen sind wertvolle Feiern im liturgischen Leben von Neustift.
Kirche Neustift im Mühlkreis: mitverwaltet von Oberkappel, wo H. Maximilian Pühringer OPraem Pfarrer ist. PFARRE
Pfarrkirche Rannariedl: Pfarr moderator H. Markus Rubasch OPraem und Pfarrassistent Diakon Markus Schlagnitweit PFAFRE
Die Pfarren 11KirchenZeitung Diözese Linz 6. Oktober 2022
ARCUS und der Sozialsprengel Oberes Mühlviertel helfen in vielfältiger Weise
Mutmacher und Begleiter in turbulenten Zeiten
Das ARCUS Sozialnetzwerk und sein Eigentümer, der Sozialsprengel Oberes Mühlviertel, leisten wertvolle Arbeit für die Menschen in der Region. Beide Organisationen sind mit ihren vielfältigen sozialen Dienstleistungen in jenem Gebiet aktiv, in dem das Dekant Sarleinsbach liegt. Dechant Florian Sonnleitner ist froh, dass es diese in Oberösterreich einzigartige Institution gibt, die auch mit den Pfarren gut zusammenarbeitet.
ELISABETH MÜLLEDER
Begonnen
hat alles mit einer Stu dienreise nach Vorarlberg. Der spätere Bezirkshauptmann Karl Winkler war nicht begeistert vom oberösterreichischen Sozialsys tem um 1980 und machte sich deshalb mit Freund/innen auf den Weg, um die Vorarl berger Sozialsprengel zu besichtigen. Die Reise lohnte sich. Bei der Heimkehr war klar: „So etwas machen wir auch“, erinnert sich Max Wiederseder, langjähriger Obmann des Sozialsprengels Oberes Mühlviertel (SOM). Der Verein wurde 1981 gegründet, besteht mittlerweile aus 1800 Mitgliedern und ist in 16 Gemeinden tätig.
Vielseitige Angebote. Der Kerngedanke des SOM ist die Orientierung an den Bedürf nissen der Menschen. Eigenverantwortung und Nachbarschaftshilfe sind vor allem bei der Pflege wichtige Punkte. Das Ziel ist, dass Menschen möglichst lange zu Hause woh nen und am gesellschaftlichen Leben teil nehmen können. Um das zu erreichen, gibt es etwa Essen auf Rädern. Hier wurden im Jahr 2021 39.000 Portionen zu Menschen gebracht. 12.000 davon kamen von Gast
häusern aus der Region, denn „Zusammen arbeit ist ein Schlüsselwort für uns“, betont Wiederseder. Ein weiteres Angebot des Ver eins ist auch die Unterstützung pflegender Angehöriger durch einen Stammtisch, der gemeinsam mit der Caritas organisiert wird, sowie Pflegebehelfe. Ausgemusterte elektri sche Krankenhausbetten etwa werden über prüft, repariert und an Menschen, die sie brauchen, weitergegeben. Der SOM organi siert auch Aus- und Weiterbildungen wie die Schulung von Besuchsdiensten, um leichter in Gespräche zu kommen. Außerdem gibt es den Multiple-Sklerose-Club, bei dem sich Betroffene austauschen können. Ein weite rer Schwerpunkt ist die Initiative Wert des Lebens, bei der Angehörige im Umgang mit Kranken und Sterbenden unterstützt werden.
Freiwillige Arbeit. All diese Angebote wer den von 250 ehrenamtlich Engagierten ge tragen. Ihre Motivation sei „Gutes tun und Freude bereiten“, meint der Obmann. Vor der Pandemie wurde von diesen Menschen 26.000 Stunden ehrenamtliche Arbeit geleis tet, im Jahr 2021 waren es fast 16.000. Die se Arbeit sei unglaublich wertvoll, betonen Wiederseder und ARCUS-Geschäftsführer Werner Gahleitner.
Perspektiven schaffen. Doch in der Ver einsgeschichte wurde bald klar, dass an manchen Stellen auch hauptberuflich Tätige gebraucht werden. So entstand ARCUS. Das Unternehmen wurde 1985 gegründet, der Sozialsprengel Oberes Mühlviertel ist alleini ger Eigentümer. ARCUS hat rund 470 Mit arbeiter/innen und möchte „Perspektiven für Menschen schaffen“, erzählt Geschäfts führer Werner Gahleitner. Diese Perspekti ven werden einerseits für Menschen mit Be einträchtigung und andererseits für ältere Menschen geschaffen. Für erstere gibt es bei
spielsweise Wohnheime, wo ein Zuhause ge boten wird. Für Menschen, die keine durch gehende Unterstützung brauchen, stehen mobile Dienste etwa zur Freizeitgestaltung zur Verfügung. Außerdem bietet ARCUS Ar beit für Menschen mit Beeinträchtigung ent weder in eigenen Werkstätten oder in der „echten“ Arbeitswelt, beispielsweise in Su permärkten als integrative Beschäftigung. Diese Inklusion wird auch sonst aktiv gelebt. Zum Mittagessen kommen etwa die Schüler/ innen aus dem Ort, um gemeinsam mit den Beeinträchtigten zu essen.
Unterstützung für ältere Menschen. Für ältere Menschen bietet ARCUS mobile Dienste, die von Unterstützung im Haus halt bis zu Hauskrankenpflege reichen, je nachdem was gebraucht wird. Die Finan zierung der Angebote erfolgt zum Großteil aus Steuergeldern. Für die Arbeit mit Be einträchtigten kommt das Geld vom Land Oberösterreich, für die Altenbetreuung vom Sozialhilfeverband Rohrbach. Daher müsse sorgfältig mit den Mitteln umgegangen wer den und eine Wirkung erzielt werden, meint Werner Gahleitner.
Max Wiederseder, Obmann des SOM (rechts) sowie die ARCUS-Geschäftsführung Werner Gahleitner und Rita Schlagnitweit ARCUS
Der Besuchsdienst, hier in Oberkappel, wird immer wichtiger. SOZIALSPRENGEL
12 Dekanat Sarleinsbach 6. Oktober 2022 KirchenZeitung Diözese Linz
Beratung in Lebenskrisen. Außerdem bietet ARCUS durch die Beratungsstelle Mikado psychosoziale Bera tungen für alle möglichen Lebenskrisen an. Hier waren durch die Corona-Pandemie oft schwere Schicksale und vor allem eine Zunahme derselben zu beobachten. Auch ansonsten erschwerte die Pandemie die Arbeit, doch es gelte ein „großes Dankeschön und Lob an unsere Mitar beiter/innen“, sagt Gahleitner. „Sie tragen die Maßnah men mit, auch wenn ein Arbeitstag in Maske und Schut zausrüstung nicht leicht ist.“
Wertschätzung. Das Thema der Wertschätzung ist auch der Jahresschwerpunkt des Sozialsprengels. Es gehe dabei etwa um Dankbarkeit und Anerkennung, erzählt Wie derseder. Das ist auch in der Arbeit von ARCUS und dem Sozialsprengel wichtig. Außerdem spielen die christli chen Grundwerte eine tragende Rolle in den beiden Or ganisationen. In den Wohnheimen ist der Sonntagsgot tesdienst etwa ein fixer Bestandteil des Wochenendes. Die christliche Nähe „steht nicht nur am Papier, die le ben wir auch“, betonen der Obmann und der Geschäfts führer. Dechant Florian Sonnleitner unterstreicht: „So zialsprengel und ARCUS sind wichtige Faktoren in den Gemeinden und Pfarren. Es ist gut, dass es sie gibt.“ Natürlich sind ARCUS und der Sozialsprengel Oberes Mühlviertel offen für Menschen aller Glaubensrichtun gen, denn es geht um den Menschen, seine Bedürfnisse und Perspektiven. «
X Im Rahmen der Dekanatsvisitation besucht Bischsofvikar Willi Vieböck ARCUS in Sarleinsbach.
Visitator/in persönlich treffen
Wer ein persönliches Anliegen hat, wen eine Frage quält, wer Hintergründe über bestimmte Entscheidungen der Diözese erfahren möchte, hat die Mög lichkeit, Bischof Manfred Scheuer oder die Visitatorin Brigitte Gruber-Aich berger persönlich zu treffen und im Einzelgespräch die jeweilige Frage zu er örtern. Beide stehen dazu am Samstag, dem 22. Oktober 2022 von 11 bis 13 Uhr zur Verfügung. Für die Sprechstunden ist eine Anmeldung erforderlich.
X Anmeldung für die Sprechstunden über die Pfarrkanzlei Sarleinsbach. Die Kanzlei ist erreichbar montags, donnerstags und freitags von 8 bis 11 Uhr. Tel: 07283 8215
Was die Pfarren in Zukunft erwartet
Damit die Kirche in Oberösterreich zukunfts- und handlungsfähig bleibt, hat die Diözese Linz eine Reform der Pfarrstrukturen beschlossen.
Der Schlüssel der Reform besteht darin, dass aus den bis herigen Pfarren „Pfarrgemeinden“ werden, die sich zu „neuen Pfarren“ zusammenschließen. Konkret heißt das, dass sich die einzelnen Pfarren eines Dekanats in einem zweijährigen Prozess zu einer „neuen Pfarre“ vereinen.
Die „neue Pfarre“ wird rechtlich das gemeinsame Dach bilden, auch wenn die jetzigen Pfarren als „Pfarrgemein den“ in vielen Bereichen Selbstständigkeit behalten. Die „neue Pfarre“ wird von einem Pfarrer geleitet, ihm zur Seite stehen ein Pastoralvorstand und ein Verwaltungs vorstand. Ein pfarrlicher Pastoralrat und ein pfarrlicher Wirtschaftsrat treffen die großen Entscheidungen. Die beiden Räte werden von den „Pfarrgemeinden“, kirch lichen Angestellten und weiteren Vertreter/innen be schickt.
In der Diözese Linz wird es künftig statt 486 nur mehr 39 „neue Pfarren“ geben, die aus den 486 „Pfarrgemeinden“ bestehen. Die ersten fünf Pionierdekanate, deren Gren zen den neuen Pfarren entsprechen, haben im Herbst 2021 schon mit der Umsetzung begonnen. Die Grenzen der 39 Dekanate wurden in den vergangenen Jahren be reits den Grenzen der künftigen„neuen Pfarren“ ange passt. Im Fall von Sarleinsbach war keine Veränderung notwendig. Die dreizehn Pfarren des Dekanats Sarleins bach starten im Jahr 2026 zur „neuen Pfarre“.
Seelsorgeteam als Säule. In jeder „Pfarrgemeinde“ wird ein Seelsorgeteam aus überwiegend ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen entstehen. Das Team trägt dafür Sorge, dass die vier Grundfunktionen von Kirche (Gottesdienst, Verkündigung, Caritas-Diakonie und Gemeinschaft) le bendig bleiben. Die „Pfarrgemeinden“ werden wie bisher eine weitgehende Selbstständigkeit – auch finanzieller Art – leben können. Jeder „Pfarrgemeinde“ ist ein Priester für die Eucharistiefeiern und die Sakramentenspendung zu geordnet, jedes Seelsorgeteam wird kompetent begleitet.
Bereitschaft zur Zusammenarbeit. Am besten können die einzelnen „Pfarrgemeinden“ von der neuen Struktur profitieren, wenn sie bereit sind, über die eigenen Gren zen hinauszuschauen und die Zusammenarbeit mit den anderen „Pfarrgemeinden“ und der Leitung der Pfarre neu suchen – in pastoralen und in wirtschaftlichen Fra gen. So wird zum Beispiel in jeder „neuen Pfarre“ ein Wirtschaftsexperte angestellt, an dem man sich wenden kann. In Zeiten des weiter zunehmenden Mangels an Priestern und Pastoralassistent/innen schafft die „neue Pfarre“ auch einen Personalausgleich. Die neue Struk tur anzunehmen, ist unter diesem Gesichtspunkt ein Ge bot der Fairness und trägt dazu bei, dass alle Pfarrgemein den mit vergleichbaren Personalressourcen ausgestattet sind.
« JOSEF WALLNER / PAUL STÜTZ
Die mobile Altenbetreuung von ARCUS leistet unersetzbare Dienste. ARCUS
Dekanat Sarleinsbach 13KirchenZeitung Diözese Linz 6. Oktober 2022
Österreichs größte Schlosskirche
Die Kirche im Schloss Altenhof ist die größte private Schlosskirche Österreichs, 220 Personen finden darin Platz.
ELISABETH MÜLLEDER/J. W.
Eigentlich hätte an der Stelle der Schlosskir che im 18. Jahrhundert ein Kapuzinerkloster entstehen sollen, es wurde aber nie besie delt. Der Quertrakt des Klosters und die barocke Schlosskirche sind noch Zeugen der ursprünglich anderes geplanten Verwen dung. Heute befinden sich die Kirche sowie das gesamte Schloss im Besitz der Familie Salburg-Falkenstein. Das Schloss wurde um 1200 erstmals urkundlich erwähnt und ist seit 1602 im Familieneigentum.
Beliebt für Hochzeiten. „Wir sind eine be liebte Hochzeitskirche“, erzählt Norbert Sal burg-Falkenstein. Von weit und breit kom men Brautpaare mit Familie und Freunden zur Trauung. Die leerstehenden Räume und Wohnungen im Schloss werden auch an Gäste vermietet. Es war die Idee seiner Frau Anne Salburg-Falkenstein, um das alte Ge bäude besser nutzen und erhalten zu kön nen.
Die Schlosskirche ist dem heiligen Josef so wie Maria vom Berge Karmel geweiht. Der Altar der Kirche stand ursprünglich im nahe gelegenen Pfarrkirchen. Als das Schloss 1724 abbrannte, wurde der Pfarrkirchner Seitz-
Altar nach Altenhof gebracht. Pfarrkirchen nutzte dies als Gelegenheit, um selbst einen größeren Altar anschaffen zu können.
Rechte für die Schlosskirche. Zur Jahr hundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert wurden die Kirche und der Altar überarbei tet, erzählt Pfarrer H. Ludolf Miesbauer OPra em. Der Prämonstratenser des Stifts Schlägl betreut die Pfarren Pfarrkirchen, Hofkirchen und auch die Expositur Altenhof. Für die Ex positur räumte der damalige Graf Theodor 1914 der Altenhofer Bevölkerung das Recht auf Gottesdienste in der Schlosskirche ein, 1944 und 1946 kamen das Recht auf Taufe und Eheschließung dazu.
Pfarrer Ludolf feiert jeden Sonntag um 7.30 Uhr die Heilige Messe im Schloss. Früher gab es auch Kindergottesdienste, aber seit im Dorf die Volksschule geschlossen wur de, haben die Schulgottesdienste aufgehört, bedauert er. Dass in kleinen Dörfern die wirtschaftliche Infrastruktur intakt bleibt, ist schwierig. „Es gab sogar einmal ein Ge schäft“, erzählt der Pfarrer. Die regelmäßi gen Sonntagsgottesdienste sind ein unüber sehbares Zeichen, dass jedoch die Kirche vor Ort ist. «
Ein Blick in die beeindruckende Schlosskirche (oberes Bild); Bild unten: Pfarrer H. Ludolf Miesbauer (links) und Norbert Salburg-Falkenstein KIZ/EM
... immer eine Reise wert! Entdecken Sie das Stift Schlägl in seiner kulturellen Vielfalt. Die Stiftskirche und die Gärten rund um das Kloster laden zum Verweilen und Innehalten ein. Genießen Sie die regionale Küche im Stiftskeller und lernen Sie die Kunst des Bierbrauens kennen. Für Urlaub und Tagungen bietet das Seminarzentrum eine angenehme Atmosphäre. Wir freuen uns auf Ihren Besuch.
Im und um dasStift Schlägl gibt esviel zu erleben.
Im Herbst ist die Umgebungbesonders märchenhaft.
Mehr Informationenfinden Sie online -
Die Schlosskirche in Altenhof ist eine Besonderheit im Dekanat Sarleinsbach
14 Kirche in Oberösterreich 6. Oktober 2022 KirchenZeitung Diözese Linz
stiftschlaeglerleben.at
Christ/innen als Licht der Welt
„Ihr seid das Salz der Erde! Ihr seid das Licht der Welt!“ Diese beiden eindrucksvollen Symbo le – Salz und Licht – verwendet Jesus in der Bergpredigt, um uns Christen unsere Aufgabe in der Welt zu zeigen“, betont Mathil de Mader, die Regionalkoordina torin der Caritas und erklärt die Basis des Einsatzes der Caritas. Damit die Caritas, die man mit einem aus dem Griechischen kommenden Begriff auch Di akonie nennt, konkret erfahr bar wird, braucht es das kari tative Handeln. Das konkrete Tun schafft Nähe sowohl zu den Menschen, auf die das Engage ment zielt, als auch zu denen, die sich sozial engagieren. Sozia les Engagement stärkt die Glaub würdigkeit der Kirche. Besonders dann, wenn sie in ihrem karita
tiven Handeln an die Ränder der Gesellschaft geht, gewinnt sie an Glaubwürdigkeit.
Ehrenamt als Säule. Karita tives Handeln ist ohne Ehren amt undenkbar. Es braucht Men schen, die sich in ihrer Freizeit einsetzen und die durch dieses Engagement Nächstenliebe er fahrbar machen. Sie geben der Caritas ein Gesicht und gehen für die Gestaltung von lebens werten Sozialräumen auf die Menschen zu, nehmen ihre Be dürfnisse und Nöte wahr und er öffnen auf diese Weise Perspekti ven für bessere Lebensumstände.
Pastoral und Caritas. Wichtig ist, so die Erfahrung von Mathil de Mader, die Zusammenarbeit von Pastoral und Caritas, damit
die spirituellen wie auch die ma teriellen Bedürfnisse von Men schen professionell aufgenom men und bearbeitet werden. Auf diese Weise wird der Zusammen halt gestärkt, Caritas und Pasto ral können voneinander lernen, die großen Herausforderungen unserer Zeit bewältigen und die Kirche neu zum Blühen bringen.
IMPRESSUM
Die Caritas als Leuchtturm für kirchliches Handeln PHILIPP GRILL
KirchenZeitung Diözese Linz. Sonderausgabe in Zusammen arbeit mit der Leitung des Dekanats Sarleinsbach. Medieninha berin: Diözese Linz. Herausgeber: Willi Vieböck. Chefredakteur: Heinz Niederleitner. Redaktion der Sonderausgabe: Josef Wallner Geschäftsführer: Reinhold Hofstetter. Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz.
Tel. 0732 76 10-39 44, Fax: 0732 76 10-39 39. E-Mail: office@ kirchenzeitung.at. DVR: 0029874/10770
Hersteller: OÖN Druckzentrum GesmbH & Co KG, Medienpark 1, 4061 Pasching. Verlagsort: Linz.
Mathilde Mader, Regionalkoordinatorin der Caritas über den Einsatz der Christ/innen
Dekanat Sarleinsbach 15KirchenZeitung Diözese Linz 6. Oktober 2022
ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG
Programm der Visitation
Bischof Manfred Scheuer, Generalvikar Severin Lederhilger, Bischofsvikar Willi Vieböck und Brigitte Gruber-Aichberger besuchen das Dekanat Sarleinsbach. Hier finden Sie die Termine der Visitation. Zu den Gottesdiensten, zur Fußwallfahrt mit dem Bischof und den Begegnungstreffen sind alle eingeladen.
Donnerstag, 13. Oktober 2022
9–13 Uhr, Oberkappel, Mess feier für Senioren und Einkehr stunde mit Bischof Manfred Scheuer, anschließend gemein sames Essen
19 Uhr Putzleinsdorf, Fatimaprozession und Messfeier mit Bischof Manfred Scheuer
Freitag, 14. Oktober 2022
8 Uhr, Neustift, Schülermesse mit Bischof Manfred Scheuer
19 Uhr, Putzleinsdorf, Jugend messe mit Generalvikar Severin Lederhilger, anschließend Tref fen im VITUM
19.30 Uhr, Julbach, Dekanats frauenmesse mit Bischof Man fred Scheuer, Agape
Samstag, 15. Oktober 2022
8 Uhr, Pfarrkirchen, KMB-Wall fahrt für Männer und Frauen mit Bischof Scheuer, 7.45 Uhr: Treffpunkt Heizwerk
10 Uhr, Pfarrkirchen, Messe mit Bischof Scheuer, Kirtag
19 Uhr, Niederkappel, Messe mit Bischof Manfred Scheuer
Sonntag, 16. Oktober 2022
8 Uhr, Julbach, Messfeier mit Generalvikar Lederhilger
8.30 Uhr, Oberkappel, Messe mit Bischofsvikar Vieböck
8.30 Uhr, Niederkappel, Mess feier, Predigt: Visitatorin Brigitte Gruber-Aichberger
10 Uhr, Lembach, Messfeier mit Bischof Manfred Scheuer
Montag, 17. Oktober 2022
19 Uhr, Oberkappel, Messfeier, Visitatorin Brigitte Gruber-Aich berger
19.45, Oberkappel, Lektoren treffen mit Diakon Franz Schla gitweit und Visitatorin Brigitte Gruber-Aichberger
Dienstag, 18. Oktober 2022 16 –18.30 Uhr, Putzleinsdorf
VITUM, Begegnungstreffen mit allen sozial-karitativ und in der Erwachsenenbildung Engagier ten (für die Zusammenkunft verantwortlich: Caritas-Regio nalkoordinatorin Mathilde Ma der), Bischofsvikar Willi Vieböck 18.30 Uhr, Putzleinsdorf, Kir che, Friedensgebet, Agape
Freitag, 21. Oktober 2022 16–18 Uhr, Putzleinsdorf VI TUM, Treffen des Kindergar tenpersonals aus dem gesamten Dekanat mit Generalvikar Seve rin Lederhilger
18.30 Uhr, Püreth/Pfarre Ran nariedl, Empfang von Bischof Manfred Scheuer auf dem Kir chenplatz
19.00 Uhr, Püreth, Messfeier mit Bischof Manfred Scheuer 19.30 Uhr, Kollerschlag, Messe mit Bischofsvikar Willi Vieböck
Samstag, 22. Oktober 2022 19 Uhr, Püreth, geistliches Kon zert mit Chören des Dekanats; Visitatorin Brigitte Gruber-Aich berger
19.30 Uhr, Peilstein, Messfeier mit Bischof Manfred Scheuer
Sonntag, 23. Oktober 2022
10 Uhr, Neustift im Mühlkreis, Messfeier mit Generalvikar Se verin Lederhilger
10 Uhr, Hofkirchen im Mühl kreis, Messfeier mit Bischof Manfred Scheuer
10 Uhr, Sarleinsbach, Mess feier mit Bischofsvikar Willi Vieböck
Die Welt wird bunter
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