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Ministrant/innen

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Im Gespräch

Im Gespräch

Ministrantenwallfahrt nach Rom

Miteinander Rom entdecken

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Die letzte Ferienwoche war für 32 Ministrant/innen aus Peilstein, Julbach, Neustift und Oberkappel ein Höhepunkt des heurigen Sommers. Unter Leitung von Dechant Florian Sonnleitner, der von drei Begleitpersonen unterstützt wurde, fuhren die Minis für eine Woche in die ewige Stadt Rom.

JOSEF WALLNER

„Alles“ hat Jakob Zöchbauer in Rom gefallen. Eines hat den Ministranten aus Peilstein, der die 8. Klasse des Gymnasiums in Rohrbach besucht, aber doch besonders angesprochen: die Papstaudienz auf dem Petersplatz – trotz frühen Aufstehens, Wartens und der Hitze. „Dem Papst auf eineinhalb Meter nahezukommen, ist einzigartig. Und noch dazu das ganze Setting, nicht zu vergleichen mit den Bildern, wie man sie im Fernsehen sieht.“ Rund um den Petersdom haben sich mehrere spannende Programmpunkte der Reise konzentriert. Da gehörte der Aufstieg auf die Kuppel des Doms dazu, von der man auf der einen Seite einen Blick über den weiten Petersplatz und auf der anderen Seite einen Überblick über die Vatikanstadt hat. Eine Fahrt mit einem offenen Elektrobus machte es dann möglich, die Gebäude und vor allem die prachtvollen Gärten aus unmittelbarer Nähe zu erleben.

Rom bei Nacht. Zieht die Pracht des Petersplatzes schon bei Tag die Besucher/innen in ihren Bann, strahlt das barocke Gesamtkunstwerk bei Nacht eine noch beeindruckendere Atmosphäre aus. Diesen Anblick ließen sich die Minis aus dem Dekanat Sarleinsbach natürlich nicht entgehen, ebenso besichtigten sie auch das beleuchtete Kolosseum. Die durch eine Vielzahl von Rundbögen durchbrochene Fassade bringt ganz besondere Lichteffekte hervor. Im Laufe der Woche besuchte die Gruppe alle vier Hauptkirchen Roms. Der Stadtführer Stefano verstand es, die Kinder und Jugendlichen für die Schönheiten der berühmten Papstbasiliken zu begeistern. In Santa Maggiore wird das Holz verehrt, aus dem die Krippe Jesu gemacht worden sein soll, kunstgeschichtlich ist der Kirchenraum vor allem wegen seiner prachtvollen Mosaiken bedeutsam.

Zu den alten Römern. In der Lateranbasilika bestaunten die Minis gleich einmal die Türen des Hauptportals, die noch von der antiken Kurie auf dem Forum Romanum stammen. Einen eigenen Reiz hat die Basili-

Die Minis aus dem Dekanat Sar-

leinsbach und ihre Begleiter/innen haben sich im Kolosseum zu einem Gruppenbild aufgestellt. PRIVAT

ka St. Paul vor den Mauern, wo sich das Grab des Apostels Paulus befindet. Aber auch das antike Rom kam nicht zu kurz. Neben der Besichtigung von Kolosseum und Forum Romanum machten die Minis auf der Fahrt zum Meer in Ostia Antica Station. Dort gab es ein römisches Theater und – zum Gaudium aller – ist eine öffentliche Toilette aus römischer Zeit zu sehen. Nicht nur die einzelnen Programmpunkte waren toll, sondern dass man sie in Gemeinschaft erleben durfte, machte die Reise so einzigartig, betont Sandra Schwarzbauer aus Oberkappel. Zur Gemeinschaft gehörte auch das geistliche Programm, besonders der Gottesdienst im Campo Santo Teutonico. «

Das Dekanat Sarleinsbach

Zum Dekanat Sarleinsbach gehören dreizehn Pfarren, die allesamt im Bezirk Rohrbach liegen (siehe Dekanatskarte auf Seite 9 und 11). Die Bezirksstadt Rohrbach liegt nicht im Dekanat, sodass es keine Stadt oder größere Gemeinde gibt, die als natürlicher Mittelpunkt des Dekanats dienen würde. Im Dekanat sind sechs Priester mit voller Anstellung, ein Moderator und ein fixer Sonntagsaushelfer sowie ein Diakon tätig, der als Pfarrassistent angestellt ist. Ein Jugendleiter arbeitet mit einer halben Anstellung im Dekanat. Das Dekanat Sarleinsbach ist ländlich geprägt, aber im Gebiet des Dekanats haben eine Reihe großer, innovativer Unternehmen mit oft hochqualitativen Arbeitsplätzen ihren Sitz. Dazu zählen unter anderem Loxone (Gebäudeautomation), Internorm (Fenster), Ökofen (Pelletsheizungen), Oberaigner (Antriebstechnik) oder Topic (Türen). Die Landwirtschaft – in unterschiedlichen Größen und damit unterschiedlichen Herausforderungen für die Haupt- und Nebenerwerbslandwirt/innen – nimmt in der Region ebenfalls einen wichtigen Platz ein. Pfarren und politische Gemeinde sind nicht immer deckungsgleich, was aber der guten Zusammenarbeit keinen Abbruch tut. Das Dekanat zählt knapp 16.000 Katholik/innen. Die größte Pfarre ist Sarleinsbach mit 2.600, die kleinste ist die Expositur Neustift mit 485 Katholik/innen. J. W.

MOMENT

Pfarrassistent

Franz Schlagitweit ist seit 25 Jahren Pfarrassistent in Rannariedl. Er beschreibt seine Funktion.

„Mitte der neunziger Jahre wurde in der Diözese Linz die Funktion des Pfarrassistenten geschaffen. Ein Pfarrassistent leitet zusammen mit einem Priester als „Pfarrmoderator“ eine Pfarre. Der damalige Pfarrer von Rannariedl, H. Michael Enzenhofer, hat mich ersucht, die Funktion eines Pfarrassistenten in meiner Heimatpfarre zu übernehmen. Ich war Religionslehrer in mehreren Kleinschulen und ein Jahr zuvor zum Diakon geweiht worden. Im Herbst 1997 wurde ich von Abt Martin Felhofer in mein Amt eingeführt. Gewiss hat meine Funktion Verunsicherung im Dekanat ausgelöst, aber mein Pfarrmoderator ist hinter mir gestanden. Seit 2010 leite ich zusammen mit H. Markus Rubasch, Kämmerer des Stiftes Schlägl, die Pfarre. Seine kollegiale und wertschätzende Haltung ist eine große Stütze bei den Herausforderungen, die auch nach 25 Jahren noch manchmal auf mich zukommen. Dank der Diakonenweihe blieben mir etliche Probleme erspart, mit denen andere Pfarrassistent/innen viel zu kämpfen hatten. Ebenso habe ich den Umstand, dass ich die Kinder meiner Pfarre durch die ganze Volksschulzeit in Religion unterrichten konnte, als großen Vorteil in der Seelsorge erlebt. Persönlich bedauere ich, dass die Funktion Pfarrassistent als hauptamtliche vor Ort im Zukunftsweg der Diözese nicht mehr vorgesehen ist.“

Jugendpastoral im Dekanat Sarleinsbach

Den Jugendlichen eine Stimme geben

Severin Falkinger ist Beauftragter für Jugendpastoral. In seiner Vorstellung erklärt er, was seine Ziele und Angebote in der kirchlichen Jugendarbeit sind.

SEVERIN FALKINGER

„Ich bin glücklich mit meiner Frau Belness verheiratet und wir leben mit unseren vier Kindern in Putzleinsdorf. Nach dem Studium der Wirtschaftswissenschaften an der Johannes Kepler Universität Linz habe ich für knapp fünf Jahre im Jugendzentrum in Rohrbach gearbeitet. 2018 startete ich ein Volontariat, ein feiwilliges Auslandsjahr, in Malawi. Seit September 2021 bin ich nun Beauftragter für Jugendpastoral.

Unterstützen. Als Ehrenamtlicher habe ich bereits viele Erfahrungen in der Jungschar- und Jugendarbeit gesammelt, so war ich unter anderem Ministrant, Jungscharleiter und auch Leiter des Jugendtreffs in Putzleinsdorf. Ich hatte in dieser Zeit viele schöne Glaubens- und Gemeinschaftserlebnisse, für die ich sehr dankbar bin: Diese Erlebnisse den Kindern und Jugendlichen zu ermöglichen ist einer der wichtigsten Gründe, warum ich als Jugendbeauftragter arbeite. In der Arbeit mit Jugendlichen ist es mir wichtig, Jugendlichen Stimme und Raum zu geben. Es geht vor allem darum, Bestehendes zu unterstützen und weiterzuentwickeln und dort, wo Bedarf ist, Neues entstehen zu lassen. Es ist mir wichtig, für Jugendliche und ihre Anliegen da zu sein und ihnen Orientierungshilfen zu geben. Das Vernetzen von Kindern und Jugendlichen über Pfarr- und Dekanatsgrenzen hinweg ist mir ein großes Anliegen, daher freue ich mich auch im Regionsteam der KJ (ROMTeam) mitzuarbeiten. Ein wichtiges Ziel von mir ist es, Jugendliche und Jugendverantwortliche zu unterstützen, um ein lebendiges Pfarr- und Dekanatsleben zu erhalten oder aufzubauen.“

Severin Falkinger: Jugendpastoral-Beauftragter in den Dekanaten Sarleinsbach und St. Johann PRIVAT X Jugendmesse am Freitag 14. Oktober 2022 um 19 Uhr in Putzleinsdorf mit Generalvikar Severin Lederhilger, anschließend Begegnung im VITUM

„Die Älteren halten der Kirche die Treue“

Putzleinsdorf. Zum vielfältigen Programm des Seniorenbunds Putzleinsdorf gehören – wie in anderen Gemeinden des Dekanats Sarleinsbach auch – religiöse Angebote. „Es geht um die Gemeinschaft und darum, gemeinsam etwas zu unternehmen“, erzählt Leopold Wipplinger. Auf diesen einfachen Nenner bringt der Obmann des Seniorenbunds das Erfolgsrezept: Rund 1500 Einwohner zählt Putzleinsdorf. 250 davon sind beim Seniorenbund dabei. Die Aktivitäten spannen sich von gemeinsamen Wanderungen über Theaterfahrten bis hin zu den jährlichen Wallfahrten. Bei den kleinen Ausflügen für die Hochbetagten ist stets eine Andacht in einer Kirche eingeplant. „Die ältere Generation hält der Kirche die Treue“, betont Wipplinger. Das zeigt sich auch bei den Seniorenmessen, die wie in anderen Pfarren auch in Putzleinsdorf einmal im Monat stattfinden. Bis zu 60 Personen feiern im Schnitt mit. „Wir achten immer auf eine recht ansprechende Gestaltung.“ Wer will, kommt nach der Messe noch ins Wirtshaus zum Frühstücken. Die Gemeinschaft zu pflegen hat hier einen hohen Stellenwert. PAUL STÜTZ

Wallfahrten, Andachten und

Messen sind wichtige Bestandteile des Seniorenbunds Putzleinsdorf.

Bei der Vatertagsmesse 2022 in

Sarleinsbach KMB SARLEINSBACH

KMB-Fußwallfahrt mit dem Bischof

Katholische Männerbe-

wegung. Im Dekanat Sarleinsbach gehören insgesamt 352 Männer der Katholischen Männerbewegung (KMB) an. In allen Pfarren wird im Advent die Sammlung für die Aktion Sei So Frei, die entwicklungspolitische Initiative der KMB, durchgeführt, weiters lädt in einer Reihe von Pfarren die KMB zu Veranstaltungen wie eine Gründonnerstags-Betstunde oder Männermesse ein. Darüber hinaus veranstaltete die KMB Sarleinsbach zum Beispiel 2021 eine adventliche Fackelwanderung. Die KMB Pfarrkirchen führt traditionell am Nachmittag des Erndedanksonntags eine Erntedankandacht bei einem landwirtschaftlichen Betrieb oder Gewerbebetrieb durch, die mit einer Führung durch das Unternehmen endet. Vor drei Jahren begann die KMB Pfarrkirchen auch mit einer Fußwallfahrt, die am 3. Goldenen Samstag, dem Termin des Kirtags, von der Ortschaft Hochhaus zur Kirche zum Gottesdienst führt. Im Rahmen der Visitation sind Männer und Frauen eingeladen, gemeinsam mit Bischof Manfred Scheuer zu wallfahrten.

X KMB Wallfahrt, 15. 10. 2022, 7.45 Uhr (Treffpunkt Heizwerk Pfarrkirchen), 10 Uhr Messe

Die katholische Frauenbewegung (kfb) im Dekanat Sarleinsbach

Ein tragendes Netzwerk in und für Pfarren

Frauenwandertag, Frauenrunden, Frauenpilgertag, Dekanatswallfahrten und Bildungsveranstaltungen mit mehr als 1000 Teilnehmerinnen: Das ist nur ein Auszug aus der beeindruckenden Bilanz der kfb im Dekanat Sarleinsbach. Über allem steht: Es geht um Gemeinschaft.

Die kfb ist in allen 13 Pfarren präsent. In jeder Pfarre gibt es aktive kfb-Mitglieder, neun Pfarren haben eine kfb-Pfarrleitung. Insgesamt 977 kfb-Mitglieder sind im Dekanat gemeldet. Bei 25 Bildungsveranstaltungen konnten 1029 Besucherinnen gezählt werden – und das trotz der Pandemie. „Wichtig ist allen, sich in ihren Pfarren und übergreifend zu engagieren und besonders für jüngere Frauen attraktive Angebote zu setzen. kfb-Gruppen und Veranstaltungen werden auch von ‚kirchenfernen Frauen‘ genutzt“, berichten Dekanatsverantwortliche Hilde Kagerer und Edith Jägermüller.

Solidarität leben. Die Frauen der kfbTeams engagieren sich für ihre Gemeinschaft und sind oft in Kontakt: Jährlich treffen sie einander bei den Impulstreffen im Herbst zum jeweiligen Jahresschwerpunkt. Der Frauentag im Oberen Mühlviertel – gemeinsam mit den Dekanaten Altenfelden und St. Johann – wurde eigens Bildungsveranstaltung konzipiert. Pfarrliche Neuanschaffungen oder Renovierungen werden von kfb-Frauen auch finanziell unterstützt. Auch Solidarität über die Grenzen der Pfarre hinaus spielt eine wichtige Rolle: Für die Aktion Familienfasttag, bei dem Projekte in den Ländern des Südens unterstützt werden, konnten in den Jahren 2021 und 2022 fast 31.000 Euro gesammelt werden. Dafür wurde in den Pfarren der Suppensonntag beziehungsweise. die Suppe im Glas angeboten. In der Visitationswoche gestalten die kfbFrauen eine Frauenmesse in Julbach und laden anschließend zum gemütlichen Aus tausch ins Pfarrheim. « JILKA/ELLE -

Gemeinsam unterwegs zu sein: Das ist den Frauen im Dekanat wichtig; hier ein Foto vom kfbWandertag in Karlsbach, Pfarre Oberkappel. KFB RANNARIEDL

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