Münchner Kinderzeitung Heft 40/Dezember 2017-Februar 2018

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Kein Auto, kein Smartphone, kein konkreter Plan – Annabells Bruder Marius startet im Herbst etwas, was wohl die wenigsten kennen: Nur mit dem Nötigsten ausgestattet lässt der 24-jährige Zimmerer sein gewohntes Leben zurück, um sich auf eine ungewöhnliche Reise zu begeben: die Walz. Ein Interview unter Geschwistern … Was genau machst du auf der Walz? Grundsätzlich arbeite ich für Privatpersonen oder Firmen gegen Geld, genauso wie andere Handwerker auch. Andererseits will ich soziale Projekte unterstützen, das bedeutet solidarische Arbeit. Ich finde es wichtig, denen zu helfen, die nicht so viel Geld haben, und dort dann als helfende Hand ohne Lohn, aber für Unterkunft und Essen mitzuarbeiten. Diese Dinge interessieren mich auch persönlich: Wohnprojekte, alternative Bauernhöfe oder Selbstversorger. Wie lange gehst du auf Walz? Traditionellerweise ist man mindestens drei Jahre und einen Tag unterwegs – also genau einen Tag länger, als die Ausbildung dauert – und so werde ich es voraussichtlich auch machen. Nach Stationen in Deutschland und Österreich geht es dann vielleicht auch nach Skandinavien, Kanada und Südamerika!

Warum hast du dich entschieden, auf die Walz zu gehen? Vor allem ist es eine Erfahrung, um herauszufinden, was ich will, was ich brauche, was ich kann und wie ich zurechtkomme. Auf was kannst du während der Walz auf keinen Fall verzichten? Für mich ist das Wichtigste Gesellschaft und eine gewisse Erfüllung in dem, was ich während der Walz tue. Ich möchte also voll hinter meiner Arbeit und meinem Ergebnis stehen.

Typisch für die Wanderschaft sind die Rituale, die die Gesellen und Gesellinnen machen. So startet die „Losgeherei“ mit dem Übersteigen des Ortsschildes.


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