2 minute read

NPO-Fonds, nicht für alle Organisationen optimal gelöst

Es war auf jeden Fall ein wichtiges Signal der Politik, dass in Österreich erstmalig ein NPO-Fonds beschlossen wurde. Jedoch gibt es leider Regeln, welche die nötige Hilfe verhindern

Die Corona-Krise stellt nicht nur die Wirtschaft, sondern auch rund 125.000 österreichische Vereine und Non-Profit-Organisationen (NPO) vor erhebliche finanzielle Herausforderungen.

Advertisement

Der gemeinnützige Bereich würde Corona-Hilfsgelder, ähnlich wie für heimische Unternehmen, dringend benötigen. Doch die Realität sieht leider anders aus! Die meisten gemeinnützigen Vereine können keine „Unterstützungsmaßnahmen für die Wirtschaft“ in Anspruch nehmen, also weder Härtefallfonds, Fixkostenzuschüsse oder einen Umsatzersatz. Nur Kurzarbeit war Anfang des Jahres auch für NPOs möglich, jedoch mit erheblichen bürokratischen Hürden verbunden. Die Regierung hat deshalb im Juli 2020 einen NPO-Fonds beschlossen, der die Zahlungsfähigkeit von NPOs durch Deckung der Fixkosten sicherstellen soll.

Vereinfacht dargestellt sind förderbare Kosten z. B. Mieten, Versicherungen, Energie, Telekommunikation, Wasser, Steuerberatung oder Lizenzen. Übersteigen diese Kosten jedoch € 3.000, dann ist der Zuschuss mit der Höhe des Einnahmenausfalls begrenzt. Dieser errechnet sich aus der Differenz der Einnahmen der ersten drei Quartale 2019 und der ersten drei Quartale 2020.

Bis zu diesem Punkt ist ja alles gut geregelt. Es ist jedoch unlogisch, dass Personalkosten nicht vom NPO-Fonds gefördert werden, aber zweckgebundene Kurzarbeitszuschüsse für Lohnkosten als Einnahmen gerechnet werden. Kurzarbeit soll Kündigungen verhindern und hat mit dem Erzielen von Gewinn nichts zu tun. Beispiel: Bei € 100.000,- Einnahmenausfall aufgrund von Spendenrückgängen und € 100.000,- Kurzarbeitszuschuss vom AMS liegt laut NPO-Fonds kein Einnahmenausfall vor und der Fonds ist gedeckelt.

Um während des ersten Lockdowns Kündigungen zu vermeiden, hat auch das Kinderhilfswerk Kurzarbeit in Anspruch genommen. Unsere Fördererwerbung ist für Wochen und Monate ausgefallen und das nicht gespendete Geld können wir nicht ersetzen. Es gibt hier eine dramatische Benachteiligung gegenüber Organisationen, welche Mitarbeiter gekündigt haben.

Die Grundidee des NPO-Fonds ist ja begrüßenswert und vielen Vereinen wird damit geholfen. Traurig ist allerdings, dass für etliche Organisationen, welche Kurzarbeit in Anspruch genommen haben, der Fonds nur einmalig € 3.000,- bringt.

Das Kinderhilfswerk darf zwar die psychischen Belastungen therapieren, welche die Vorgaben der Regierung verursachen, aber dass der Politik unsere Arbeit nicht mehr wert ist, ist wirklich bedauernswert. Wenn man bedenkt, mit welch irrwitzigen Summen Großkonzerne gefördert werden, dann ist der viel gelobte NPO-Fonds eher eine Farce als wirklich ein effektives Mittel zur Unterstützung der NPOs. Gerade wegen der CoronaKrise sind Hilfsangebote durch NPOs besonders gefragt, doch der gemeinnützige Sektor bräuchte momentan selbst rasche Hilfe. Vor allem Spenden haben bisher Schlimmeres verhindert, es fehlt jedoch eine besonnene Reaktion der Politik.

Ich bin dennoch optimistisch, dass wir, dank unserer Spender, gut durch die Krise kommen werden. Wir brauchen in der Zeit der Corona-Pandemie mehr denn je Ihre Unterstützung – bitte spenden Sie jetzt!

Bereits mit einer kleinen Spende bewirken Sie Großes.

Bankverbindung

Hypobank Linz

IBAN

AT74 5400 0000 0001 0777

Empfänger

Verein Kinderhilfswerk

Zahlschein

Sie möchten lieber einen Zahlschein nach Hause bekommen? Bitte rufen Sie uns an:

07229 - 62082

Spenden

This article is from: