Pfabü Nr. 146

Kraft des Wandels März – Juni 2022

Pfarreibulletin St. Peter und Paul St. Ulrich

Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser Pfarreibulletin 146

❱ Impressum Herausgeber Pfarreien St. Peter und Paul und St. Ulrich Winterthur Auflage 2600 Exemplare EmpfängerInnen Angehörige der Pfarreien Redaktion / Gestaltung Otto Dudle |odu Hugo Gehring |hug Andrea Holenstein |aho Rainer Holenstein |rho Sunny Thomas |sth Giovanni Schäfli |gio Redaktionsadresse Andrea Holenstein Lärchenstrasse 34 8400 Winterthur Telefon 052 203 11 81 Mail: andrea.holenstein @greenmail.ch PC-Nr. 84-44650-2 Adressverwaltung Pfarramt St. Peter und Paul Telefon 052 269 03 70 Pfarramt St. Ulrich Telefon 052 269 03 80 Druck und Versand Sailer Druck Medien GmbH 8400 Winterthur Erscheinung viermal jährlich

Jedes Jahr werden wir in der Fastenzeit durch die ökumenische ­Kampagne der Hilfswerke aufgerufen, unseren persönlichen Lebens­ stil, die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen oder unser ­Umweltverhalten bewusst zu ändern. Diesmal lautet der Slogan der Fasten­aktion: «Klimagerechtigkeit – jetzt!»: wieder ein Appell, ­dringende Klimaziele durch konkrete Massnahmen realistisch an­ zustreben. Solche Mahnungen verlangen von uns stets einen Wandel.

Aber vielleicht gehört ja Wandel zum Leben, tut uns sogar (­dosiert) gut und entfaltet eine ungeahnte Kraft in unserer Daseins­ entwicklung. Darum beleuchtet dieses Heft in den Artikeln zum Hauptthema «Kraft des Wandels» viele unterschiedliche Situationen, in denen Wandel gewagt worden ist und sich als wohltuend ­erwiesen hat. Dies als Ermutigung, sich dem Wandel nicht ängstlich zu ver­ schliessen, sondern ihn – wo nötig – kraftvoll anzugehen.

Könnte dieser Impuls zum Wandel auch für unsere Kirche von ­Bedeutung sein? Für die meisten engagierten Kirchenleute von heute besteht keine Frage: Es gibt einen enormem Reformstau der insti­ tutionellen katholischen Kirche. Und viele Erwartungsvolle hat der Hoffnungsträger Papst Franziskus bis jetzt diesbezüglich eher ­enttäuscht. Ob der «synodale Prozess», der eben begonnen hat, eine reale Neuerung in die Wege leitet?

An der jüngsten jährlichen Fortbildungswoche des Dekanats ­Winterthur haben wir in Münster (Westfalen) einen Tag lang einen fulminanten Referenten gehört, den bekannten Kirchenhistoriker ­Hubert Wolf. Sein Hauptanliegen: die Reformierbarkeit der katholi­ schen Tradition geschichtlich zu untermauern. Einerseits zeigte er, wie vieles in der Vergangenheit schon verwirklicht gewesen war, ­wonach wir heute streben: zum Beispiel das Diakonat der Frau, auch grosse, fast bischöfliche Vollmachten von Äbtissinnen. Andererseits motiviert der Blick in die geschichtliche Entwicklung auch zu echten Erneuerungen, Transformationen. Einst wurde so der Diakonat in der Urkirche eingeführt – warum nicht heute das Priestertum der Frau?

Lauter Anstösse, die zum Lesen dieses Pfabüs einladen!

Für die Redaktion

Hugo Gehring

Ein grosser Reformschritt odu | Mit der Liturgiereform des Zwei­ ten Vatikanischen Konzils begann in der Kirche eine neue Ära. Die Tridenti­ nische Messe, die seit dem Konzil von Trient in der Mitte des 16. ­Jahrhunderts bis zum Vatikanum II (1962–1965) als Norm für die Feier des Messopfers galt, wich einer Gottesdienstform, die allgemein verständlich war und die Gemeinschaft der Gläubigen als aktiv Mitbeteiligte in die Liturgie mitein­ bezog. Den traditionellen Ritus sowie dessen Erneuerung ab Ende der 1960er Jahre habe ich «hautnah» miterlebt, als Ministrant und Sänger in einer Choralschola.

Sonntags standen, als ich noch ein Bub war, in meiner Heimatpfarrei drei Gottesdienste zur Wahl: die stille Messe, in der nur das Gemurmel von Pfarrer und Ministrant am Altar zu vernehmen war; die Singmesse, in der Lieder aus dem «Cantate», dem diöze­ sanen Kirchengesangbuch, gesungen wurden; das (Hoch-)Amt, in dem der Kirchenchor mehrstimmig die fixen, gleichbleibenden Messtexte («Ordina­ rium»), die Choralschola die Respon­ sorien sowie die wechselnden Gebete zum jeweiligen Tag («Proprium») ­sangen. In allen Gottesdiensten war als Liturgiesprache allein Latein zu­ gelassen.

Der vorkonziliare Messritus Wie lief ein feierliches Amt ab? Den Auftakt bildete das «Asperges». ­Dabei schritt der Pfarrer, mit Rauchmantel und Birett bekleidet, mit zwei Minis­ tranten durch den Mittelgang des Kir­

chenschiffs und besprengte die Gläu­ bigen mit Weihwasser. Hernach legte er Birett und Rauchmantel ab, streifte das Messgewand über Albe und Stola, legte den Manipel an und trat mit den Ministranten vor die Altar­stufen zum Stufengebet. Priester und ­Ministranten sprachen im Wechsel das «Introibo», Psalm «Judica» und das «Confiteor».

Danach wurde der Altar mit Weihrauch beräuchert. Es folgten Introitus, K ­ yrie, Gloria und Tagesgebet. Selbst beim Friedensgruss drehte sich der Priester nicht zum Volk. Die Epistel wurde vom Priester auf der rechten, das Evange­ lium, nach Graduale und Alleluja, auf der linken Altarseite gesungen. Zur Predigt auf der Kanzel legte der Pries­ ter Messgewand und Manipel ab und setzte das Birett auf. Darauf folgten Credo, Offertorium, die Beräucherung von Opfergaben und Altar, Präfation, Sanctus, Benedictus, der «Canon» mit Wandlung und «Elevatio». Nach Pater­ noster und Agnus Dei empfingen die Gläubigen an der Kommunionbank ­kniend die geweihte Hostie auf die Zunge. Vor der Postcommunio trug ein Ministrant das Messbuch von der l­inken auf die rechte Seite zurück. Nachdem der Priester den Segen erteilt hatte, las er still für sich auf der linken Altarseite das Schlussevan­gelium, den JohannesProlog. Für den Gang zur Sakristei trug er wieder das Birett.

Um dem Geschehen am Altar folgen zu können, besassen viele (des ­Lateins unkundige) Gläubige den «Bomm» oder den «Schott» – zwei Volksmess­ bücher, benannt nach den Namen ­ihrer

Kraft des Wandels

Vom Tridentinischen Messopfer zur Feier der Eucharistie

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Vom Tridentinischen Messopfer zur Feier der Eucharistie Autoren, die die Messtexte des Kir­ chenjahres in Latein und Deutsch enthielten.

❱ «Elevatio» des Leibes Christi

Ein neues Liturgieverständnis Waren beim lateinischen Messopfer (!) die Laien nur als stumme Zuschauer anwesend, erlaubte das Konzil neu die Verwendung der Volkssprache, was die aktive Teilnahme der Ge­ meinde am Gottesdienst förderte. Der Priester ist nun nicht mehr durch

Sprache und Distanz vom Volk ge­ trennt, sondern, den Gläubigen zuge­ wandt, Teil der Eucharistie feiernden Gemeinde. Ferner kommt der Bibel, dem Wort Gottes, in der erneuerten Liturgie höhere Wertschätzung zu.

Die Leseordnung für den Gottesdienst ist auf drei Jahre ausgelegt. Zuvor galt ein einjähriger Zyklus.

Der vom Konzil beschlossenen Re­ form liegt ein geändertes Liturgiever­ ständnis zugrunde: «Liturgie ist der Höhepunkt, dem das Tun der Kirche zustrebt, und zugleich die Quelle, aus der all ihre Kraft strömt.» In der Eucha­r istiefeier «nehmen wir voraus­ kostend an jener himmlischen L­ iturgie teil …, zu der wir pilgernd unterwegs sind». In ihr «singen wir dem Herrn mit der ganzen Schar des himmlischen Heeres den Lobgesang der Herr­lich­ keit. In ihr verehren wir das Gedächt­ nis der Heiligen und erhoffen Anteil und Gemeinschaft mit ihnen. In ihr erwarten wir den Erlöser, unseren Herrn Jesus Christus, bis er erscheint … und wir mit ihm erscheinen in ­Herrlichkeit.»

Persönliche Erlebnisse zum Wandel der Rolle von Frauen in der Kirche

Ein langer Weg Zita Haselbach | «Sie sind sicher die Sakristanin», begrüsst mich ein ­Pfarrer beim Eintreten in die Sakristei. Er ist für einen Priester-Jubiläums-­Gottes­ dienst angereist. Halb amüsiert halb widerspenstig antworte ich nur: «Nein, bin ich nicht!» Nach einer kurzen Weile kommt er wieder auf mich zu: 4

«Sie sind wohl die Organistin.» «Nein, bin ich nicht!» Zugegeben, mit einem Anflug heimlicher Freude beobachte ich sein verdutztes Gesicht, als ich in die Albe schlüpfe.

Das war vor etwa 25 Jahren. ­Damals wurde ich bei Abdankungen manchmal gefragt: «Zu welcher Kirche gehören

Persönliche Erlebnisse zum Wandel der Rolle von Frauen in der Kirche Sie? Katholisch können Sie ja nicht sein.» Unterdessen ist es eine Selbst­ verständlichkeit, dass Frauen im litur­ gischen Kleid Feiern in der Kirche mitgestalten und ihnen vorstehen.

Es war nicht einfach damals. Einer­ seits schmerzte es sehr, wenn jemand lieber keine Kommunion empfangen wollte, als sie aus «ungeweihter Hand» entgegenzunehmen. Anderer­ seits erfuhr ich viel Unterstützung, auch von Männern und Pfarrern, und viele Frauen drückten ganz spontan ihre Freude aus, eine Frau im Altar­ raum zu sehen.

Nun werden bis in den Vatikan immer mehr Stellen durch Frauen ­ ­besetzt, die früher ein Priester oder ein Kardinal innehatte. Da wird der Umgang von Frauen und Männern auch in der Kirche selbstverständ­li­ cher. Während ich in unseren P­ farreien ein sehr offe­nes Verhalten im Team erlebte, war es auf höherer Ebene nicht immer so. Einmal stand ich in einer Reihe von Priestern. Ein Bischof kam und gab allen Priestern die Hand, mich hat er einfach ausgeblendet.

Allerdings ist die Tatsache, dass Frauen verantwortungsvolle Posten besetzen, nur eine Etappe, denn für mich und viele ist es wesentlich, dass die Frauen selber das Evangelium aus­ legen und feiern.

Geblieben ist, dass die Möglichkei­ ten von Frauen an jeder Stelle immer wieder neu abgetastet werden müs­ sen, da sie ganz vom jeweiligen ­P farrer abhängig sind.

Es liegt noch ein weiter Weg vor uns und er ist länger als ich vor 30 Jahren erhofft hatte. Zuversichtlich stimmt mich, dass es viele kirchliche

Frauen-Netzwerke gibt. Im Gedenken an die 50-Jahre-Priesterweihe der ers­ ten Untergrund-Priesterin in Tsche­ chien trafen sich 420 Frauen aller Kontinente via Internet. Sie zeigen auf, dass früher für Frauen viel mehr möglich war, als heute.

Dass jetzt die Rolle des Priesters überdacht und Klerikalismus kritisch gesehen wird, erleichtert auch den Weg für die Frauen, denn viele Frauen möchten nicht einfach das jetzige Priesterbild kopieren.

Und nicht zuletzt erleben wir, dass auch viele Priester und Bischöfe sich offen für die Priesterweihe der Frauen auszusprechen wagen. Eben ist von Schwester Philippa Rath ein zweites Buch herausgekommmen, in dem – pa­ rallel zum ersten, in dem 150 Frauen über ihre Berufung zur Diakonin oder Priesterin sprachen – sich 150 Kirchen­ männer über die Weihe der Frauen äussern.

❱ Gottesdienst

zur Wieder­ eröffnung der Kirche St. Ulrich, September 2013

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Kraft des Wandels

Wandel in der Katechese?

Kinder lieben Geschichten und Zvieri – immer wieder! aho | Ob sich ein Wandel in den letz­ ten Jahrzehnten in der Katechese abzeichnete, versuchte das Pfabü mit einem schriftlich geführtem Inter­ view mit Katechetinnen der Pfarrei herauszufinden. Regina Gisler (aktiv von 1990 bis 2010), Marianne Roselip (tätig von 1996 bis 2017) und Claudia Groth (ab 2006 Katechetin) beant­ worteten die Fragen. Alle drei starte­ ten als Katechetinnen mit dem Heim­ gruppenunterricht und wechselten dann zur Unterstufe und Marianne Roselip zu allen Stufen der Primar­ schule.

Pfabü: Wie sah/sieht eine Untistunde bei dir aus? Gab/gibt es Rituale?

Regina Gisler: Ich versuchte immer in einem Rahmen zu bleiben. Jedes Kind mit Namen und einem Hände­

Anekdoten aus Untistunden: Regina Gisler erwähnt ein Kind, dass in ihren Untistunden trotz mehrfachem Ermahnen kräftige Fluch- und Schimpf­ wörter benutzte. Entnervt sagte sie eines Tages zu diesem Kind: «Von mir aus kannst du zuhause so reden, aber hier im Unti nicht!» Einige Tage später meldete sich die Mutter des Kindes mit dem Hinweis, dass ihr Kind daheim Aus­ drücke verwende, die einfach nur übel seien. Auf ihr Nach­ fragen hin, habe sie erfahren, dass die Untilehrerin gesagt habe, daheim dürfe das Kind so sprechen!

Marianne Roselip erzählt: «Im Block­unterricht haben wir vor Ostern zum Thema der weltumspannenden Kirche einige Male einen Ausschnitt aus einem Video vom Papst gezeigt: das «Urbi et Orbi». Viele Kinder hatten diesen Segen in den vielen Sprachen noch nie gesehen und einige meinten begeistert: ‹Waoh, de Papst, soooo cool!›» 6

druck zu begrüssen, gehörte dazu.

Darauf folgte ein Lied oder ein Gebet, dann setzten wir uns in einem Kreis zusammen. Später wechselten die Kinder an ihre Plätze, um zu schreiben oder zu zeichnen. Die Stunde wurde wieder mit einem Lied oder Gebet abgeschlossen.

Marianne Roselip: Das Ritual eines Liedes zu Beginn gehörte immer dazu.

Claudia Groth: Als Einstieg beten wir oft das Vater-Unser, dann gibt es ei­ nen Zvieri, danach eine Einführung ins Thema mit Hilfe einer Geschichte, einem Film oder einer Diskussion und das Thema wird mittels Diskussion, Arbeitsblättern oder Rätseln vertieft und verarbeitet.

Pfabü: Was sprach/spricht die Kinder in deiner Untistunde besonders an?

Regina Gisler: Geschichten, Rollen­ spiele, kleine Bastelarbeiten oder Zeichnungen zum Thema waren sehr beliebt.

Marianne Roselip: In der Unterstufe unterrichtete ich oft in kleinen Grup­ pen. Da war viel Raum zum Disku­ tieren oder Erzählen. Wenn es gelang, einen Boden von Vertrauen zu schaf­ fen, gab es nicht selten berührende Gespräche. Das hatten die Kinder gern.

Wir haben im Team den Blockunter­ richt für die fünfte und sechste Klasse jeweils an einem Samstagmorgen im Monat aufgebaut. Dieses lebendige Unterrichten in mehreren Ateliers,

Wandel in der Katechese? war kreativ, abwechslungsreich und kam an.

Bei den Auswertungen zum Jahres­ schluss gab es immer viele Punkte für den gemeinsamen Znüni oder Zvieri.

Claudia Groth: Geschichten in allen Variationen und wenn sie selber kre­ ativ sein können - das findet bei den Kindern grossen Anklang.

Pfabü: Gab/gibt es Lehrmittel zum Vorbereiten der Lektionen?

Regina Gisler: Es gab Lehrmittel, aus denen ich immer wieder passende Ideen und Lektionen herauspickte.

Die Themen waren ja gegeben, zum Bei­ spiel durch das Einführen des Vater-­Unsers in der zweiten Klasse oder der Erstkommunion in der drit­ ten Klasse.

Marianne Roselip: Lehrmittel gab es einige, aus denen immer wieder An­ regungen hilfreich waren. Wir hatten in der Ausbildung aber viele Ideen zur Unterrichtsgestaltung mitbekommen.

Jede Katechetin gestaltete aus die­ sen Denkanstössen ihren eigenen Un­ terricht.

An Weiterbildungen gab es zusätz­ lich immer wieder spannende Anre­ gungen für den Unterricht.

Claudia Groth: Ich habe diverse Unter­lagen von meiner Vorgängerin erhalten und suche mir mein Material aus verschiedenen Quellen ­zusammen.

Bei der Frage nach den Höhepunkten im Kirchenjahr, bei denen sich die drei Katechetinnen engagiert haben, waren die Antworten ziemlich ein­ heitlich: Alle haben sich gerne und mit Herzblut für die speziellen Fami­ liengottesdienste im Kirchenjahr ein­

gesetzt. Genannt wurden der Palm­ sonntag, die Erstkommunion, der Schuljahresabschluss-Gottesdienst und die Feiern zu Erntedank und Weihnachten. Kindergerecht, festlich und frisch sollen diese Gottesdienste sein, darum lohnt sich, laut Claudia Groth, der Einsatz. Marianne Roselip erinnert sich an ihre Anfangszeit als Katechetin, als neben der Trompeten­ musik noch ein «christkatholischer Esel» den Einzug an Palmsonntag be­ gleitete.

❱

Palmsonntag, April 2003

Die Zusammenarbeit im Team bezeich­ nen alle als konstruktiv und ­anregend.

Es bestehen bis heute noch gute ­Kontakte und werden, gemäss Regina ­Gisler, weiter gepflegt.

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Eine grosse Wende auf dem Lebensweg

Kraft des Wandels

Als Pilot gestartet und beim Klimaschutz gelandet

❱ Daniel Lüscher bei der Ankunft nach seinem letzten Flug

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Daniel Lüscher | Mein Herz schlägt für meine Familie, den Klimaschutz und den blauen Planeten. Aufgewach­ sen im Appenzeller Land, studierte ich Elektro- und Wirtschaftsingenieur.

Als ich als zehnjähriger Knirps meinen Onkel in der Pilotenuniform sah, war für mich klar: Ich will später auch fliegen! Das Ziel war noch weit ent­ fernt, doch ich genoss meinen Lebens­ weg. Ich war viel in der Natur unter­ wegs, sei es im Winter im Schnee oder im Sommer als Pfadileiter in den Wäl­ dern. Dadurch kam ich der Natur noch näher. Gefühlte zehn Jahre später ging mein Traum tatsächlich in Erfül­ lung und ich durfte die Pilotenaus­ bildung bei der Schweizerischen Luft­ verkehrsschule absolvieren.

Wir schreiben das Jahr 1994 und die Klimaerwärmung lag in der Schweiz bei rund 0.8°C. Ich erinnere mich noch gut an meinen ersten Airbusflug mit 180 Passagieren. Mein Instruktor sagte mir damals beim Überfliegen der Alpen, ich solle den Ausblick ge­ niessen. Und in einem Nebensatz machte er die Bemerkung, dass es je länger je weniger Schnee hätte. Diese Botschaft blieb hängen. Und tatsäch­ lich, während zehn Jahren beobach­ tete ich aus 10’000 Metern Höhe unse­ren Planeten und mir fielen drei Dinge auf: Erstens, unser Planet ist wunderschön, doch wir realisieren es oft nicht. Zweitens gibt es weltweit von Jahr zu Jahr weniger Schnee, Gletscher und Bäume. Und drittens

werden die Gewittertürme auf dem Flugradar von Jahr zu Jahr grösser.

Nachdem ich im Jahr 2006 (die Klimaerwärmung in der Schweiz liegt bei 1.5°C) den Film «An Inconvenient Truth» in New York gesehen hatte, war mir sofort klar: höchste Zeit zu han­ deln. Zusammen mit Freunden aus der Jugendzeit sammelten wir innerhalb von nur zwei Wochen genügend Geld, um den Umweltfilm mit Al Gore eine Woche lang gratis in Winterthurer Kinos zu zeigen. Mit Erfolg: Mehr als 30’000 Menschen sahen den Film. ­Geboren war die Initiative MYBLUE­ PLANET und ein erster Wendepunkt auf meinem Lebensweg.

Kurz danach reduzierte ich mein Arbeitspensum als Linienpilot und investierte wöchentlich 30 Stunden Volunteerarbeit. Ich saugte jeden Zei­ tungsartikel über Klimaschutz auf und verfolgte die Diskussionen in Politik und Wissenschaft aufmerksam. Viel wird geredet, während der CO2-Aus­ stoss und somit auch die Temperatur auf unserem Planeten weiter steigt.

Eine grosse Wende auf dem Lebensweg Als Pilot war es meine Pflicht, Mess­ daten genau zu analysieren, bei Ge­ fahren zu entscheiden und gegebenen­ falls notzulanden. Genau dieses Bild spiegelte sich in meinem Kopf, als ich mich für einen Vortrag vorbereitete und eine CO2-Kurve der ETH einko­ pierte. Beim Betrachten der Kurve leuchteten bei mir alle Warnlampen und ich entschied, mich vollends auf den Klimaschutz zu konzentrieren.

Als verantwortungsvoller Vater und Zeitgenosse kann ich gar nicht anders. Denn Berechnungen weltweit zeigen, dass uns nur noch zehn Jahre bleiben, um eine Klimakatastrophe abzuwenden. Diese Zeit will ich nut­ zen! Seit zwei Jahren fliesst meine gesamte Energie in den Klimaschutz und ich leite bei MYBLUEPLANET das Programm ClimateActions. Wir moti­

vieren die ganze Schweiz, eine Wende beim Klimaschutz einzuleiten und künftigen Generationen eine klima­ freundliche Zukunft zu gestalten. Ich lade Sie ein, Teil dieser Wende zu sein.

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Daniel Lüscher leitet bei MYBLUEPLANET aktuell das Programm ClimateActions.

Vieles hat sich gewandelt – aber das Wichtigste bleibt

100 Jahre Auf- und Umbrüche Erich Müller (geboren 1921) | Wenn ich an die Welt zurückdenke, die ich als Jugendlicher erlebt habe, also die Welt kurz nach dem Ersten Weltkrieg, dann ist eigentlich nichts mehr so, wie es damals war. Der technologische Fortschritt übertrifft die kühnsten Vorstellungen der damaligen Zeit. Nie hätte man sich so etwas wie das In­ ternet ausgedacht – jedermann kann innert Sekunden mit jedermann in den entferntesten Gegenden der Welt Kon­ takt aufnehmen. Wer wäre schon auf die Idee gekommen, dass ein kleines Gerät, das Handy, jederzeit und über­

all den Zugang zu Personen und In­ formationen erlaubt? Marsmissionen, selbstfahrende Autos, ­Düsenflugzeuge, Atomenergie, die unglaublichen Fort­ schritte der Medizin, Satellitennaviga­ tion, Erdsondenheizungen, ­Solarzellen – man könnte seitenweise fortfahren mit dem Aufzählen. Was im Lauf der letzten hundert Jahre von der Mensch­ heit erfunden wurde, ist wirklich ­unglaublich. Unser Leben wurde des­ wegen einfacher, angenehmer, viel­ fältiger, reicher.

Was mich als gelernten Buch­ drucker und späteren Redaktor eben­ 9

Vieles hat sich gewandelt – aber das Wichtigste bleibt

❱ Erich Müller,

der Verfasser dieser Zeilen, in der Cafeteria des Seniorenzentrums Wiesengrund

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falls beschäftigt, sind die Umwälzun­ gen im Mediensektor. In Winterthur existierten damals vier Tageszeitun­ gen. Das Radio wurde in den 1920er Jahren gerade erst erfunden. Es folg­ ten farbige Magazine. Erst gegen 1960 kam das Fernsehen. Heute ­haben Internet, Facebook und Google die lokalen Medien fast verdrängt.

Da ich mich in der Politik enga­ giert habe – sowohl als Gemeinderat wie auch als Kantonsrat der CVP – verfolge ich die Politik auch heute noch. Mir scheint, dass die Stadt Win­ terthur früher ein grösseres Selbst­ bewusstsein hatte. Sie war eigent­ liches Zentrum der Demokratischen Bewegung und der späteren Demokra­ tischen Partei, die sich als Gegenge­ wicht zum Freisinn im Kanton Zürich verstand. Und Winterthur war der Sitz von Weltkonzernen: Sulzer, Rieter, Gebrüder Volkart, Winterthur Versi­ cherungen. Davon ist nicht mehr viel geblieben. Die Demokraten sind als Partei verschwunden, viele der einst mächtigen Firmen haben ihre Selb­ ständigkeit verloren. Winterthur ist zwar gewachsen, aber auch etwas kleiner geworden.

Der grösste Wandel seit meiner Jugendzeit, so scheint mir, stellt der Abbau von Autoritäten dar. Eine Ma­ gistratsperson, wie etwa ein Stadtrat, war eine Respektsperson, der man kaum zu widersprechen wagte. Und was der Pfarrer sagte, wurde kaum hinterfragt. Gegen das Urteil eines Lehrers opponierte man nicht. Gab es schlechte Noten, wurde das von den Eltern wie den Schülern hingenom­ men. Für Schülerinnen sah die Gesell­ schaft ohnehin andere Lebenswege vor, was meistens auch akzeptiert wurde. Das hat sich heute sehr verän­ dert. Fragt man mich, ob der Abbau von Autorität gut oder schlecht sei, so finde ich: Wie so häufig ist dadurch vieles besser geworden, einiges aber auch schlechter.

Doch trotz dem enormen Wandel, der sich im Laufe von hundert Jahren vollzogen hat, etwas ist gleichgeblie­ ben: Der Wunsch der Menschen, ein erfülltes Leben zu führen. Gleich ge­ blieben ist auch, was es dazu braucht: Friede, Gesundheit, eine intakte Fami­lie, Wohlstand, Zufriedenheit, Dankbarkeit und insbesondere Gott­ vertrauen.

Beruflicher Wandel

Ingrid Bolliger | Einen tollen Mann, einen guten Job in einer Bank, eine schöne Wohnung – eigentlich hatte ich alles erreicht, was ich mir nach meinem Studium vorgestellt hatte.

Trotzdem wurde ich immer unzu­ friedener. Ich verdiente zwar sehr gut – aber dummerweise sah ich keinen tieferen Sinn in meiner Arbeit. Aus­ serdem wuchs mein innerer Wider­ stand dagegen, wie im Banken-­Umfeld mit Menschen umgegangen wird.

Ein «Hobby mit Sinn» musste her.

Meine Idee: So kann ich die gute Stelle behalten und mich doch mit etwas Sinnvollem beschäftigen. Ich reduzierte daher mein Pensum und begann einen Tag pro Woche Theo­ logie zu studieren. Eine ganz andere Welt tat sich auf: intensive Aus­ einandersetzung mit der Bibel, mit ethischen, kirchenrechtlichen und -geschichtlichen Fragen. Es ging hier wirklich «um Gott und die Welt». Ein tolles Hobby.

Womit ich nicht gerechnet hatte: In meinem Inneren stellte sich immer drängender die Frage: Soll es nur ein Hobby sein? Oder soll mein Weg in die Seelsorge führen?

Vieles in mir sträubte sich dage­ gen: die Probleme der Kirche, die ­angespannte Situation mit dem dama­ li­gen Bischof von Chur, mein Job – und meine Prüfungsangst. Es folgten Gespräche mit meinem geistlichen Begleiter und mit anderen Seelsor­ genden. Ich ging in die Stille. Und

ich sprach mit meinem Mann. Er signa­lisierte mir, dass er mich voll unterstützen würde – das war ja nicht selbstverständlich. Und er sagte zu mir: «Probier es aus. Wenn du es nicht tust, wirst du dich den Rest des Lebens fragen, was gewesen wäre, wenn…»

Ich habe eine Scheu davor, von «Berufung» zu sprechen – aber ir­ gendwann war es, als ob Gott alles so gefügt hätte, dass dieser Weg für mich möglich wird. Und dass ich ein­ geladen bin, «Ja» zu sagen. Dieses «Ja» habe ich dann auch gesagt.

So lernte ich mit Mitte Vierzig noch Hebräisch, Latein und Grie­ chisch (das meiste ist schon wieder vergessen), Dogmatik, Exegese und so weiter, schrieb meine Arbeiten, machte Erfahrungen in meinen Prak­ tika… und litt unter meiner Prü­ fungsangst.

Im Sommer 2020 habe ich meinen Master in Theologie gemacht. Unter­ dessen arbeite ich in der Seelsorge in der Pfarrei St. Marien in Oberwinter­ thur.

Kraft des Wandels

Von der Bank in die Seelsorge

Dieser berufliche Wandel war eine Herausforderung. Ich musste einen Lebensentwurf los- und mich mit ­meinem Mann auf etwas ganz Neues einlassen. Es gab sehr anstrengende Zeiten. Aber am (vorläufigen) Ende dieses Wandels habe ich eine der schönsten und sinnvollsten Aufga­ ben, die ich mir vorstellen kann!

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Wandel ist manchmal erst im Nachhinein feststellbar

aus der Spitalseelsorge

Eine Krankheit als Chance?

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Rosmarie Wiesli | «Nichts ist so be­ ständig, wie der Wandel.» Dieser Satz, der vor etwa 2500 Jahren von Hera­klit aus Ephesus geprägt wurde, hat bis heute seine Gültigkeit behalten. Wis­ senschaft, Technik, Medizin, Kultur, Kirchen (eher langsam) stossen diesen Prozess aktiv an, sodass der Wandel in immer schnellerem Tempo vorange­ trieben wird.

Dass in der Wandlung eine enorme Kraft steckt, kann man leicht feststel­ len. Doch: Was ist Wandlung? Und was ist Veränderung? Worin unterscheidet sich Wandlung von Veränderung?

Bringt eine plötzliche Krankheit oder ein Unfall eine Wandlung mit sich?

Wie würde sich das zeigen und hätte dies eine Auswirkung für die weitere Lebensgestaltung?

Diese Fragestellung hat mich plötzlich gepackt und neugierig ge­ macht. Was denken wohl unsere Pati­ entinnen und Patienten im KSW dar­ über, welche Erfahrungen haben sie diesbezüglich gemacht? Auf die Frage, ob durch die plötzliche Krankheit in ihr eine Wandlung geschehen sei, er­ zählte mir eine Patientin, dass die Krankheit enorme, beinahe nicht aus­ haltbare Schmerzen mit sich brachte.

Diese enormen Schmerzen hätten ihre ganze Befindlichkeit total verändert – alles sei nur noch Schmerz gewesen – aber Wandlung? Wandlung sei wohl etwas Grösseres, etwas, das unser in­

nerstes Wesen berühre, sinnierte die Patientin. Wandlung sei geschenk­ haft, nicht machbar, meinte sie, und sie wünsche sich, dass dieser Spital­ aufenthalt ihr das Herz öffne für einen Wandel hin zu mehr «Sich-selberSein». Wandlung bewirke eine grosse Dankbarkeit dem Leben, den Men­ schen und Gott gegenüber. Dankbar­ keit würde, so glaube sie, ihr Leben grundlegend verändern. Das wäre schön, sagte sie dann glücklich.

Ein anderer Patient antwortete mir, dass er keine durch die Krankheit bedingte Wandlung feststelle, er sich aber vorstellen könne, dass er in zwei bis drei Monaten die Frage aus der Distanz beurteilen und die Verände­ rung, auch in seiner Tiefe besser se­ hen könne. Vielleicht könne er mit der Zeit eine Veränderung feststellen, die einer Wandlung ähnlich sei.

Eine Krankheit oder ein Unfall kann vielleicht ein Fenster aufstossen, so dass durch frischen Wind Festge­ fahrenes in unserem Leben in neuem Licht gesehen werden kann, innere Kälte und Erstarrung gelöst und ­Dürres getränkt wird. Ich habe selber erfahren, dass durch eine durch­ gemachte Krankheit ein Fenster auf­ gestossen wurde und mir sich die Frage aufdrängte: Was ist dir wirk­ lich wichtig im Leben? Was darf der Wind verändern, ja vielleicht sogar wegblasen?

Erfahrungen unseres Kirchenmusikers

Musik verwandelt Hansueli Bamert | «Du bist aber ­guter Laune», empfängt mich ein Leh­ rerkollege an der Schule, als ich leise vor mich hin summend am Montag­ morgen früh den Kopierraum betrete.

«Nein», antworte ich, «ich versuche mich in eine gute Laune zu bringen.»

Und schon sind wir in einem Gespräch über Stimmungen, Laune, Lieder und Musik und vergessen beinahe, dass wir eigentlich kopieren sollten. Oder wie heisst es in Peter Maffays Hit «Über sieben Brücken musst du geh‘n»: «Manchmal bin ich schon am Morgen müd… und dann such ich Trost in einem Lied.»

Das Wunderbare am Singen und Musizieren ist, dass ich es nicht ma­ chen kann, ohne ein anderer Mensch zu werden. Während des Musikma­ chens bin ich ganz den Gesetzen und dem Einfluss der Musik unterworfen: Die Melodie, die Harmonie, der Rhyth­ mus, der Klang, die Artikulation und die Dynamik ergreifen mich. Ich tau­ che ein in eine Welt, die eigene Bil­ der, Gefühle und Gedanken hervor­ ruft, die ich nur geschehen lassen kann, ohne sie zu beeinflussen. Die­ sen Zustand erlebe ich ähnlich wie das Träumen im Schlaf.

Sehr oft überkommt mich auch ein Glücksgefühl, wenn ich aus dieser Selbstvergessenheit wieder «zu mir» komme. Ähnlich geht es mir und vielen anderen Menschen auch beim Musik­ hören und ich erachte es als beson­ deres Privileg, im sakralen Raum als Chorleiter und Organist musikalisch

stimmungsverantwortlich zu sein und im Laufe des Kirchenjahres die Got­ tesdienste zu gestalten und der je eigenen Atmosphäre nachzuspüren, beispielsweise der Wachheit und Ge­ fasstheit des Gründonnerstags, der Ergriffenheit und Trauer des Karfrei­ tags, dem Jubel der Auferstehung an Ostern, der Mystik und Sehnsucht der Rorate-Gottesdienste im Advent oder der weihnachtlichen Geburtsfreude.

Am katholischen Ritus ganz beson­ ders schätze ich, dass er nicht nur beim Wandel durch das Wort oder durch die Musik stehen bleibt, son­ dern den «Wandel an und für sich» in den Mittelpunkt stellt, nämlich die «Wandlung»… für mich als Musiker geht das schon unter die Rubrik der «Sphärenklänge»…

❱

Hansueli Bamert bei einer Aufführung mit dem Jugendchor im Pfarreiheim, April 2008

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Meine lebensgeschichtliche Erfahrung

Firmung im Wandel – Geist ist Wandel

❱ Bischof Benno

Malfèr aus Muri Gries in Bozen beim Spenden der Firmung in der Pfarrei St. Ulrich, 2006

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Marcus Scholten | Firmung, das ist doch das persönliche Pfingstfest jedes einzelnen Menschen! Pfingsten, da hat der Heilige Geist aus einer Gruppe von Hasenfüssen echte und glaubwür­ dige Zeuginnen und Zeugen der Sache Jesu gemacht, hat diese Menschen gewandelt!

Ich selbst habe das bei mir auch erlebt. Wie in meiner Heimatpfarrei üblich, wurde man mit 14 oder 15 Jah­ ren zum Firmkurs eingeladen, und ich war natürlich dabei. Nach zwei Grup­ penabenden war mir das Ganze nicht geheuer, was sollte ich dort? Ich hatte immer das Gefühl, alle, auch der

erwachsene Firmbegleiter, erwarteten von mir die Antworten. Dazu hatte ich keine Lust. Ausserdem hatte ich ge­ nug anderes zu tun. Besseres.

Ich stieg aus und weder meine ­Eltern noch der Pfarrer versuchten, mich von diesem Entschluss abzubrin­ gen – zum Glück!

Zwei Jahre später dann, mit sech­ zehneinhalb Jahren, wollte ich es doch noch wissen. Ich meldete mich wieder für den Firmkurs an und blieb bei den Gruppenstunden so lange, bis ich zufriedenstellende Antworten ge­ funden hatte, zusammen mit der Firm­ begleiterin. Da war es mir völlig egal,

was die anderen dachten oder erwar­ teten. Am Ende der Firmkurszeit war mir klar, der Glaube hat mit der Kirche nicht wirklich zu tun. Die Institution Kirche ist nicht mit meinen Vorstel­ lungen kompatibel, so hat sich Jesus das sicher auch nicht vorgestellt.

Und, nun ja, entweder ich mache hier jetzt Schluss und trete mit 18 Jahren aus der Kirche aus oder ich versuche es besser zu machen.

Kurz vor meinem 17. Geburtstag wurde ich gefirmt – gewandelt.

Ich hatte den Traum, die Kirche auch wandeln zu können, ich wollte dies zumindest ernsthaft versuchen.

Es blieb bei dem Versuch, vielleicht gab es kleine Erfolgsschimmer.

Firmung ist Wandel, denn der Hei­ lige Geist ist im Spiel. Genau darum aber muss sich auch die Firmung im­

mer wieder wandeln. Das Firmalter war schon im 19. Jahrhundert im Bis­ tum Köln auf den Übergang vom Kin­ des- ins Berufsleben festgelegt, da­ mals bei 13 oder 14 Jahren. Dann kam in den 1970er Jahren die Idee der Firmung mit 17, das Erwachsensein wurde in dieses Alter verortet. Und heute?

Wahrscheinlich müsste das Firm­ alter flexibel zwischen 16 und 20 Jahren sein, damit ein Wandel statt­ finden kann.

Denn der Wandel, das ist die Charaktereigenschaft des Heiligen ­ Geistes! Das war schon am Pfingstfest so und bei Maria, als der Geist über sie kam, und bereits in der S­ chöpfung, die vom Geist bewegt wird.

Wo kein Wandel ist, da ist der Hei­ lige Geist nicht dabei!

Kraft des Wandels

Meine lebensgeschichtliche Erfahrung

Ökumenische Kampagne

Klimagerechtigkeit jetzt! aho | Ohne Strom kein Licht, kein Kühlschrank, kein Mobiltelefon. Der Zugang zu Energie ist ein wichtiger Aspekt in der Armutsbekämpfung.

Weil durch elektrisches Licht am Abend für die Schule gelernt werden kann. Oder weil durch ­energieeffi­ziente Kochsysteme Ressourcen geschont und optimaler eingesetzt werden kön­ nen. Verarbeitung von Lebensmitteln und deren Aufbewahrung erschliesst Einkunftsmöglichkeiten.

Doch wie soll diese Energie produ­ ziert werden? Und wieviel davon? Im

globalen Norden gibt es derzeit einen immensen Überkonsum an Energie.

Neben dem Verkehr und der indus­ trialisierten Landwirtschaft spielt die Energieproduktion die grösste Rolle beim Klimawandel: Weltweit trägt sie rund 70 Prozent zu den globalen Treibhausgasemissionen bei. Die Art, wie wir wohnen, reisen und uns ernäh­ ren, verbraucht viel zu viel Energie.

In der Schweiz sind sogar 80 Prozent der Treibhausgasemissionen vom Ener­ gieverbrauch verursacht. Würden alle Menschen auf der Erde so k­ onsumieren, 15

Ökumenische Kampagne

❱ «Auf zu neuen

Energiequellen», unter diesem Titel regt der diesjährige Fastenkalender mit täglichen Impulsen an, Kraft zu schenken statt Energie zu rauben.

wie wir in der Schweiz, bräuchte es drei Erden.

Weil die Energieproduktion für eine so hohe Treibgasemission verantwort­ lich ist, können wir hier einen signi­ fikanten Beitrag zum Klimawandel leisten. Das heisst: Der E­ nergiekonsum muss drastisch reduziert werden.

Die Folgen des Klimawandels sind im globalen Süden akut: In Indone­ sien, Senegal und Kolumbien wirken sich die Erwärmung der Ozeane, der Anstieg des Meeresspiegels und die Zunahme von Stürmen auf das Küs­ tensystem aus. Küsten und Mangro­ ven werden überflutet, Korallen, als wichtige Ökosysteme, vernichtet und der Fischbestand schwindet. Das Salzwasser dringt ins Land und zer­ stört Felder und Ernten. Anhaltender Regen nimmt vielen Menschen Haus, Hof und manchmal auch das Leben.

Gemeinsam mit lokalen Partneror­ ganisatoren im Süden setzt sich das Team der ökumenischen Kampagne für 16

Projekte mit lokal produzierten er­ neuerbaren Energien ein und dass diese sozial gerecht – das heisst in Absprache mit den Bedürfnissen der lokalen Bevölkerung und indigener Gemeinschaften – produziert werden.

Der Zugang zu Land, Wald, Wasser Saatgut und Wissen für die lokale Be­ völkerung wird unterstützt. Zudem muss die lokale Bevölkerung Zugang zur gewonnenen Energie und deren Kontrolle erhalten. Auch sollen Bäuer­ innen und Bauern im Süden mit agro­ ökologischen Ausbildungen, welche eine Anpassung der Landwirtschaft an den Klimawandel ermöglichen, un­ terstützt werden.

All diese Massnahmen tragen dazu bei, dass den Menschen im globalen Süden Klimagerechtigkeit widerfährt.

Solidarität und Nächstenliebe mit diesen Menschen, die weit weg von uns sind, und bereits heute stark un­ ter dem Klimawandel leiden, ist wich­ tig. Das Klima kennt keine Grenzen.

Thema der Predigtreihe während der Fastenzeit

hug | Kirche ist unbeweglich – ein Gebäude, das immer am selben Platz bleibt und gleich aussieht. Kirche ist «ewig gestrig» – eine Institution, die sich kaum verändert und sich der Zeit anpasst. Nun ist vom Papst ein «syno­ daler Prozess» für die ganze weltweite katholische Kirche in Gang gesetzt worden. Man könnte übersetzen: «­Kirche gemeinsam auf dem Weg».

Drei Merkmale beschreiben diesen ­dynamischen Prozess in der Zeit von 2021 bis 2023: «Gemeinschaft – Parti­ zipation – Mission». Zu unserem Pfabü passt natürlich: «Kirche im Wandel».

Aber ob dieses aktuelle Reformprojekt der Kirche gelingt oder eine «mission impossible» bleibt?

Erster Fastensonntag 5./6. März Ist die katholische Kirche überhaupt reformierbar? Ein Blick auf den Re­ formstau in dieser Institution und die Suche nach Lösungen Prediger: Hugo Gehring, Pfarrer Zweiter Fastensonntag 12./13. März – Suppensonntag Welches ist die heutige Sendung der Kirche, ihre Mission? Ein Missionar beschreibt, wie er den schwierigen Begriff «Mission» weltweit und für uns aktuell versteht.

Prediger: Pater Sunny Thomas, Missionar des heiligen Franz von Sales, MSFS

Dritter Fastensonntag 19./20. März Ist die Kirche zu einer geschwisterli­ chen Gemeinschaft unterwegs? Uto­ pie oder realistisches Reformziel: mit Jung und Alt, Mann und Frau, Kleriker und «Laien» in gleichwertiger Weg­ genossenschaft?

Predigerin: Marianne Pleines, Pas­ toralassistentin (Sonntag um 19.30 Uhr Taizégottesdienst ohne Predigt) Vierter Fastensonntag 26./27. März Welche Reformen zielt Papst Franzis­ kus mit der «Synodalität» an? Was möchte er bis 2023 in Bewegung brin­ gen und was darüber hinaus?

Prediger: Josef Annen, Generalvikar emeritus Fünfter Fastensonntag 2./3. April

Predigtreihe in der Fastenzeit

«Kirchenreform»?!

Das Modell Pfarrei – hat es ­ausgedient. oder kann damit ein Weg in die Zu­ kunft gefunden werden? Wie könnte eine Pfarrei künftig aussehen? Was verdient, bewahrt und weiterent­ wickelt zu werden? Wie lässt sich in diesem Rahmen «Partizipation» ver­ wirklichen?

Prediger: Stefan Staubli, Pfarrer

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«Man kann wohl Blüten zertreten, aber nicht den Frühling aufhalten!»

Amerikanische Ordensschwester zum Thema Frauen in der Kirche

Unterwegs gewesen vom 14. bis 17. Oktober

St. Ulrich

Jubiläumreise nach Augsburg

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Margrit und Christian Schmid | 1971 wurde unsere Kirche auf dem Rosen­ berg eingeweiht und unter den Schutz des heiligen Ulrichs gestellt. Grund genug für eine Pfarreireise zum Pat­ ron unserer Kirche.

Ulrich wurde 923 zum Bischof von Augsburg geweiht. Vernetzt mit den Königen, erfüllte der Bischof auch politische und militärische Aufgaben.

Angesichts der bevorstehenden Ein­ fälle der Ungarn liess Ulrich seine Stadt befestigen und verteidigte sie später erfolgreich. Er sorgte sich um die Menschen in seinem Bistum, be­ sonders auch um die Armen, und war auch den Klöstern eine gute Stütze.

20 Jahre nach seinem Tod wurde er 993 vom Papst heilig gesprochen.

Möglicherweise war dies die erste formelle Heiligsprechung. Wir besuch­

ten sein Grab in der Kirche St. Ulrich und Afra.

Für die vermutlich im dritten Jahr­ hundert aus Zypern gekommene Afra gibt es dort ebenfalls eine Gedenk­ stätte. Trotz Christenverfolgung liess sie sich taufen und erlitt in der Folge den Märtyrertod.

Augsburg bot vieles, das uns beein­ druckt und gefallen hat: ■ Der Augustus-Brunnen, benannt nach dem römischen Kaiser Augustus, der im 15. Jahrhundert vor Christus Augsburg gründen liess.

■ Seit der Römerzeit spielte die Was­ ser­ versorgung für die Stadt eine wichti­ge Rolle. Das aktuelle Was­ser­ mana­ge­ment-System wurde 2019 ins Unesco-Weltkulturerbe ­aufgenommen.

Es umfasst ein Netzwerk von zum Teil

unterirdischen Wasserläufen, das 21 Wasserwerke (Wassertürme, Brunnen, Wasserräder und so weiter) miteinan­ der verbindet. Es sind ­Kanäle, aber auch andere natürliche oder k­ ünstliche Wasserläufe. Sie geben der Stadt den einzigartigen Charme.

■ Die reiche Familie Fugger bewohnte im 15./16. Jahrhundert mitten in der Stadt einen riesigen G ­ ebäudekomplex.

Ihr Aufstieg begann am Webstuhl. Sie unterstützte Kaiser Maximilian mit stan­desgemässer Bekleidung und spä­ ter finanziell. Im Gegenzug profitierte die Familie von Sonderrechten, die ihr zu Ansehen, Macht und Reichtum ver­ halfen. So engagierten sich die Fug­ gers zugunsten der Stadt und grün­ deten zum Beispiel die «Fuggerei».

Die kleinen Wohnungen können bis heute von Sozialhilfeempfangenden für weniger als einen Euro pro Jahr gemietet werden.

■ Immer wieder bestaunten wir mar­ kante Bauwerke des Stadtbaumeisters Elias Holl (1573 bis 1646). Allen voran das Rathaus mit seinem prächtigen goldenen Saal.

■ Ein absoluter Höhepunkt war die Moritzkirche. Im dreischiffigen Sakral­ raum sind sowohl Farben wie Ausstat­ tung minimal vorhanden. So spielt das Licht mit Pfeilern und Rundbogen, und vom Chor her kommt Jesus den Besuchenden entgegen, gerade so als würde er ihnen zurufen: «Hallo, schön, seid ihr da!»

St. Ulrich

Unterwegs gewesen vom 14. bis 17. Oktober

Hansruedi und Monika Frey haben uns eine unvergessliche Reise ermöglicht.

Unkompliziert, flexibel und umsichtig haben sie das Programm gestaltet und uns begleitet. Ganz herzlichen Dank dafür! Wichtig für uns war auch das Zusammensein und der wertvolle Aus­ tausch in der Gruppe.

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Ökumenische Bildungsreihe 2022

St. Ulrich

Was dürfen wir hoffen?

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Marcus Scholten | Das Anthropozän, was ist das? Es ist das derzeitige Erd­ zeitalter, das entstanden und geformt ist durch die massiven Eingriffe von uns Menschen in die Natur.

Eine bedrohliche Krise. Was ist unsere Aufgabe als ChristInnen in diesem Zeitalter? Gibt es in der Bibel Hinweise, was unser Auftrag ist? ­Niklaus Peter, pensionierter Pfarrer vom Fraumünster in Zürich, skizzierte den Glaubenswandel, der durch Krisen ausgelöst wurde. Nach der Sintflut­ krise schlossen Gott und die Men­ schen den ersten Bund. Im Glauben der Menschen wurde Gott zu einem Bundesgenossen. Im babylonischen Exil wuchs der Glaube an das Kommen des Messias und in der Zeit der Unter­ drückung durch die R ­ ömer wurde Gott selber Mensch: Ein neuer Bund, der für alle Menschen gilt, in dem sich die Liebe Gottes zu uns Menschen mani­ festiert, löste den ersten Bund ab.

Die Philosophin Susanne Brauer öffnete dann für uns die Büchse der Pandora. Diesem Gefäss entstieg alles Leid der Welt, nur die Hoffnung konnte Pandora noch in der Büchse halten. Ohne die Hoffnung wird sich nichts verändern, es gibt keinen An­ trieb, etwas zu verän­ dern, wenn man keine Perspektive sieht.

Will man nichts ver­ ändern, weil alles gut und bequem erscheint, eine Situation, die wir doch irgendwie kennen, dann hat man die Hoff­

nung, dass alles so bleiben wird, wie es ist. Es handelt sich um eine viel schwächere und zerbrechlichere Hoff­ nung. Das Symbol der Hoffnung ist ein Anker, denn in Krisen und Stürmen des Lebens gibt sie die Position vor, von der her wir Menschen Verände­ rungen angehen können.

Und welche Aufgabe haben wir christgläubigen Menschen in Velt­ heim konkret? Bischof Joseph Maria Bonne­main teilte seine Hoffnung mit uns in zwölf T­hesen: Erst Entrüstung sorgt für Hoffnung. Ein syn­ odaler Prozess, so wie jetzt angestossen, ist ein sinnvoller Weg, Veränderungen anzu­ gehen und umzuset­ zen.

Dies ist nur denkbar bei einem «Ver-rückt-Sein» – einem «Befreit-­ Sein» von sich selbst. Eine Nabel­ schau sorgt nicht für Bewegung, ohne eine gewisse Naivität fehlt die Hoffnung. Ein echter Dialog ist die Basis für Eintracht trotz Diversität.

Die Krise kann zu Gutem führen, wenn die Bereitschaft da ist, Stand­ punkte kritisch und offen zu betrach­ ten und die eigenen immer wieder in Frage zu stellen.

Möglich ist die Wandlung, weil Gott mit uns, auf unserer Seite ist. Er ist anthropozent­ risch und anthropozän. Die Welt ist gut. Es lohnt sich im­ mer. Das «Produkt» – die Frohe Botschaft – ist hervorragend!

«Wertschätzende Interviews» bringen Bewegung Hansruedi Frey, Marcus Scholten | Vom Motto «Leben heisst Begegnung» lassen wir uns in der Pfarrei St. Ulrich seit anderthalb Jahren auf unter­ schiedlichste Weise inspirieren. Dem­ entsprechend wollte der Pfarreirat anlässlich seiner jährlichen Retraite anfangs Dezember prüfen, inwieweit neue Bewegung im Pfarreileben ins­ gesamt und bei den Aktivitäten des Gremiums wünschenswert ist. Aus den intensiv geführten Diskussionen re­ sultierte unter anderem das Anliegen, von unterschiedlichsten Angehörigen der Pfarrei genauer in Erfahrung zu bringen, welche Vorstellungen von «Kirche-Sein heute» vorhanden sind, welche Bedürfnisse existieren und wo allenfalls der Schuh drückt. Unter Zuhilfenahme des Instruments der «wertschätzenden Interviews», einer Methode aus der Team- und Organi­ sationsentwicklung, möchten wir möglichst viele Stimmen zusammen­ tragen. Die Ergebnisse dieser Gesprä­ che sollen vor allem Mut für neue Wege machen, aber auch Bestätigung für Bisheriges geben.

Zur Durchführung solcher Inter­ views laden wir alle Interessierten ein. In einem für im Mai oder Juni 2022 geplanten Workshop wollen wir uns für diese Aufgabe von einer Fach­ person vorbereiten lassen. Die Teil­ nahme an einem solchen Workshop ist unverbindlich, sicher aber sehr bereichernd, denn dank dieser wohl­ wollenden Kommunikationsform kön­

nen auch im Alltag Kontakte und Be­ ziehungen gestaltet werden.

Mit Hilfe dieses Arbeitsinstrumen­ tes ist es vielleicht möglich, in unse­ rer Pfarrei – Kirche vor Ort – einen Wandel einzuleiten. Sie umzuwandeln zu einem Ort, der uns Menschen von heute entspricht. Unterstützen Sie unseren Pfarreirat bei dieser span­ nenden Arbeit.

St. Ulrich

Neue Wege wagen

Wenn diese Zeilen Ihr Interesse ge­ weckt haben, und Sie die «wertschät­ zenden Interviews» kennen lernen möchten, melden Sie sich bei Marcus Scholten (Tel. 052 269 03 82 oder marcus.scholten@kath-winterthur. ch). Es ist völlig egal, ob Sie zur ­P farrei St. Ulrich gehören, alle inte­ ressierten Personen sind willkommen.

Sobald der Termin für den Workshop feststeht, werden Sie genauer infor­ miert!

Vielen Dank und seien Sie dabei!

Bei «wertschätzenden Interviews» werden durch positiv formulierte Fragen Erfolgsfaktoren herausgeho­ ben, die als Grundlage für Verände­ rungsprozesse genutzt werden kön­ nen.

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Kalendarium ❱ Treffpunkte

St. Ulrich

Zeit-Punkt 3.3. | 10.3.

17.3. | 24.3.

31.3.

7.4. | 14.4. | 21.4.

28.4.

5.5. | 12.5. | 19.5 Donnerstag, 14.00, Café «Coffeebox», Einkaufszentrum Rosenberg

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März 1 Dienstag 2 Mittwoch 4 Freitag 14 Montag 19 Samstag

26 Samstag 28 Montag

April 5 Dienstag 10 Sonntag 11 Montag 14 Donnerstag 15 Freitag

16 Samstag 20 Mittwoch 30 Samstag

Mai 2 Montag 8 Sonntag 9 Montag 18 Mittwoch 21 Samstag 22 Sonntag 26 Donnerstag

Juni 19 Sonntag 22 Mittwoch 25 Samstag 28 Dienstag

Seniorennachmittag, 14.30, Pfarreiheim St. Ulrich Aschermittwoch, 19.00, Kirche St. Ulrich Weltgebetstag, 19.00, «Ich will euch Zukunft und Hoffnung geben», reformierte Dorfkirche Veltheim Nachmittagswanderung der Frauengruppe, Klosterruine Beerenberg – Affenschlucht ■ Fastensuppe ab 11.30, reformiertes Kirchgemeindehaus ■ Fiire mit de Chline, 16.00, reformierte Dorfkirche Veltheim Rosen- und Schokoladenverkauf (mit Vorbestellung) Frauengruppe, Vortrag von Hugo Gehring, 19.00, Pfarrei­ heim St. Peter und Paul

Seniorennachmittag, 14.30, Pfarreiheim St. Peter und Paul Familienmesse zum Palmsonntag, 9.30, Kirche St. Ulrich Bussfeier, 15.00, Kirche St. Ulrich Hoher Donnerstag, Abendmahlfeier, 20.00, Marienkapelle St. Ulrich ■ Fiire mit de Chline, 10.00, Marienkapelle St. Ulrich ■ Karfreitagsfeier, 15.00, Kirche St. Ulrich Auferstehungsgottesdienst, 21.00, Osterfeuer und Gottes­ dienst, anschliessend Eiertütschen im Pfarreiheim Frauengruppe, Nachmittagswanderung, Rheinfall Katholischer Frauenbund, offener Dialog zum Thema «Frauen in der Kirche», 9.00, Pfarreiheim St. Peter und Paul

Seniorenausflug (Infos folgen) Familienmesse mit Erstkommunion, 9.30, Kirche St. Ulrich Frauengruppe, Maiandacht, 18.00, Kirche St. Ulrich, an­ schliessend Imbiss im Pfarreiheim Frauengruppe, Nachmittagswanderung, Jona-Rapperswil Fiire mit de Chline, 16.00, reformierte Dorfkirche Veltheim Ökumenischer Gottesdienst am Dorffest, 9.30, reformierte Dorfkirche Veltheim Auffahrtsgottesdienst, 11.00, Güetli oder Kirche, je nach Wetter, anschliessend Brötle

Familienmesse, HGU-Abschluss, 9.30, Kirche St. Ulrich Weinwanderung (Infos folgen) Fiire mit de Chline, 16.00, reformierte Dorfkirche Veltheim Frauengruppe, Tagesausflug Gartenzentrum Zulauf

Transparenz und Kommunikation sind wichtig

Marcus Scholten | Die Kirchgemeinde Winterthur ist eine einmalige Insti­ tution! Sieben Territorialpfarreien und eine Personalpfarrei bilden eine einzige Kirchgemeinde.

Das heisst, es wird eine Kirchen­ pflege gewählt, aus einem Topf ge­ haushaltet und wir haben eine Ver­ waltung. Gleichzeitig aber kennen viele KirchenpflegerInnen hauptsäch­ lich ihre eigene Wahl- oder Wohnorts­ pfarrei und bei der Kirchgemeinde­ versammlung kommen nur wenige stimmberechtigte Frauen und Männer zusammen.

Dann gibt es auf der kirchenrecht­ lichen Seite acht Chefs (zur Zeit alles Männer): gemeindeleitende Priester und nicht geweihte Theologen.

Man merkt schon, es ist ­kompliziert und hat mit der Frohen Botschaft und ihrer Verkündigung nicht direkt etwas zu tun.

Die Kirchenpflege hat sich als ein Legislaturziel vorgenommen, die Or­ ganisation so aufzustellen, dass sie effizienter arbeitet und besser ihren Dienst erfüllt. Hinzu kommt noch eine neue und erschwerende Aufgabe. Die finanziellen Mittel der Kirchgemeinde werden deutlich knapper – Sparen ist also das Gebot der Stunde.

Fleissig wird an der «Organisations­ entwicklung» gearbeitet. Es wird dis­ kutiert, verabschiedet und dann ge­ gebenenfalls wieder angepasst, weil

entdeckte Fehler und gesammelte ­Erfahrungen dies nötig machen.

Nach nunmehr 30 Dienstjahren in und um die Kirchgemeinde Winterthur ist dies auch nicht die erste Organi­ sationsentwicklung, die ich ­miterlebe.

Die Kirchgemeinde ist in ständigem Wandel, weil das Umfeld und die ­Menschen in ihr in ständigem Wandel sind.

Bei einer so grossen und kompli­ zierten Institution ist das A und O jeder Organisationsentwicklung die Transparenz und die Kommunikation.

Das Erreichen der organisatorischen Ziele hängt entscheidend davon ab, ob alle über die anstehenden Ent­ scheidungen Bescheid wissen, über die gemachten Gedankenschritte ver­ ständlich informiert sind und sich so ein Bild machen können, welche Ent­ scheidung nun richtig erscheint.

Schliesslich entscheiden am Ende immer die KirchenpflegerInnen, jede und jeder für sich nach bestem Wissen und Gewissen, und als höchste Ins­ tanz die Kirchgemeindeversammlung.

Was sich nicht ändert, ist die Tat­ sache, dass wir für die Oragnisation «Kirchgemeinde Winterthur» enga­ gierte Frauen und Männer brauchen, die bereit sind, Zeit und Herzblut in diese Institution zu investieren!

Danke allen, die dies getan haben, tun und tun werden.

aus der Kirchenpflege

Organisationsentwicklung in der Kirchgemeinde

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Pfarreireise im Oktober in die Emilia Romagna

Kirchen, Paläste, Theater…

❱ Parma, Gewölbe des Baptisteriums (ausgemalt im 13.–14. Jahr­ hundert)

odu | «Kunststädte der Po-Ebene» – so hatte die Reiseleiterin Magdalen Bless das Programm für die sechs­ tägige Kulturreise überschrieben. Die Städte der Po-Ebene, einstmals selb­ ständige Stadtrepubliken, erlebten im Mittelalter eine hohe kulturelle Blüte­zeit. Romanik und Renaissance – die zwei Kunststile prägen die Städte bis heute. Sichtbar sind sie in der Architektur sowie in der bildhaf­ ten Ausgestaltung der sakralen und profanen Bauwerke, die wir auf der Reise kennen lernten.

Corregio Im Städtchen Corregio, wo unser Ho­ tel stand, begegneten wir den ersten Palazzi, herrschaftlichen Häusern mit Laubengängen, die sich zu den Gassen und Plätzen hin öffnen. In unserer Unterkunft, dem traditionsreichen Hotel dei Medaglioni, fühlten wir uns selber fast wie in einem Palast. Vom äusserst dienstbereiten Hotelperso­ nal, stets bemüht, unser aller Wün­ sche zu erfüllen, wurden wir geradezu verwöhnt. Von Corregio waren alle Reiseziele mit dem Car innerhalb ei­ ner Stunde erreichbar.

Modena Der erste Ausflug führte nach Mo­ dena, dessen Dom aus dem 12. Jahr­ hundert als einer der Höhepunkte der Romanik gilt. Errichtet von einem langobardischen Baumeister, wurden am Dom die Fassaden aus Stein erst­ mals in der Geschichte mit Zwergga­ lerien und Reliefs aufgegliedert: Re­

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liefs zur Schöpfungsgeschichte sowie Reliefs mit Szenen aus der Artussage.

Im Innern des Doms erstreckt sich ein Terracotta-Relief mit der Passionsge­ schichte über die ganze Breite des Lettners. Der freistehende Campanile wurde von Steinmetzen aus dem Tes­ sin errichtet.

Auf der Rückfahrt erhielten wir in einer Acetaia-Manufaktur einen inte­

Pfarreireise im Oktober in die Emilia Romagna ressanten Einblick in die Herstellung des Balsamico-Essigs, dessen Rei­ fungsprozess bis zu 25 Jahren dauern kann.

Parma Der zweite Ausflug galt der Stadt Parma, wo als Erstes das ab 1196 vom Baumeister und Bildhauer Benedetto Antelami im Auftrag des städtischen Rats erbaute achteckige Baptisterium unsere Aufmerksamkeit auf sich zog.

Die Fassade besteht aus Rosa-Marmor.

Die ausdrucksstarken Figuren der Re­ liefs, welche die drei Portale schmü­ cken, sind von vollendeter Schönheit.

Der runde Innenraum zeigt farben­ prächtige Gemälde aus dem 13. und 14. Jahrhundert. Besonders beein­ druckten die Malereien in der mäch­ tigen Kuppel.

Der Dom mit seinen romanischen Fassaden überraschte im Innern mit seiner reinen Renaissance-Ausstat­ tung. Über der Vierung steht ein okto­ gonaler Vierungsturm, von einer Kup­ pel überwölbt und ausgemalt von

Antonio Allegri da Correggio mit e inem perspektivisch verkürzten ­ Fresko der Aufnahme Marias in den Himmel. In dem von Herzog Ottavio Farnese in Auftrag gegebenen Palazzo della Pilotta begeisterten vor allem das in Holz erbaute Teatro Farnese sowie Gemälde der einst riesigen ­Farnesischen Kunstsammlung.

Bologna Der dritte Tag war der Stadt Bologna gewidmet, deren Charakteristikum die grosszügig angelegten Arkaden­ gänge und die vielen Palazzi sind, die sich darüber erheben. Als weite­ res Wahrzeichen gelten die zwei er­ halten gebliebenen Geschlechter­ türme, die im Mittelalter von der wirtschaft­ lichen und politischen Macht ihrer Erbauer zeugten. Im alten Universitätsgebäude aus dem 16.

Jahrhundert bestaunten wir das ori­ ginal erhaltene «Teatro Anatomico», wo auf einem Steintisch in der Mitte des Hörsaals erstmals Leichen zu ­w issenschaftlichen Zwecken seziert

❱

Dom von Parma, Kreuz­ abnahme, Relief von Benedetto Antelami (12. Jahrhundert)

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Pfarreireise im Oktober in die Emilia Romagna wurden. Von den drei Kirchen, die wir besuchten – S. Petronio, S. Domenico (mit dem Grab des Ordensgründers Dominikus) und S. Stefano – hinter­ liess die letztgenannte den grössten Eindruck. S. Stefano ist ein bis in die Römerzeit zurückgehender Komplex von sieben Kirchen frühromanischen Stils, alle mit einfachsten Mitteln verziert; S. Sepolcro, eine von ihnen, ist der Grabeskirche nachgebildet.

Daneben liegt der «Hof des Pilatus», weshalb der Komplex auch «Bologne­ ser Jerusalem» heisst.

❱ Mantua, ­Palazzo

Ducale, Camera degli Sposi, Hof­ szene der Familie Gonzaga (Fresko, 15. Jahrhundert)

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Sabbioneta und Mantua Renaissance-Kunst und -Architektur vom Feinsten erwartete uns auf der vierten Exkursion. Das lombardische Städtchen Sabbioneta, von Herzog Vespasiano Gonzaga im 16. Jahrhun­

dert als Idealstadt geplant, war die erste autonome Stadtgründung der Renaissance. Unser Rundgang führte vom Palazzo Ducale mit seinen Fres­ ken und geschnitzten Holzdecken über das «Teatro Olimpico» zur fast 100 Meter langen «Galleria degli ­Antichi».

Auch in Mantua, wo die Herzogs­ familie der Gonzaga ihren Stammsitz hatte, dominiert die Renaissance, so in der Kirche S. Andrea mit ihren ­harmonischen Proportionen oder im ­Palazzo Ducale, wo Andrea Mantegna in der «Camera degli Sposi» ein ein­ maliges Meisterwerk geschaffen hat.

Im Rundbau der Kirche S. Lorenzo, deren Bau auf das 11. Jahrhundert zurückgeht, war dann die Romanik in Mantua doch noch präsent.

Giuseppe Verdi (1813–1901) Am letzten Tag stand noch ein Abste­ cher zur Villa Verdi in Sant’Agata in der Provinz Parma auf dem Programm.

Der Komponist hatte die Villa, umge­ ben von einem grossen, Park nach eigenen Plänen bauen lassen. Die gesamte Anlage samt der Einrichtung der Zimmer ist seit Verdis Tod 1901 bis heute unverändert geblieben.

Ein Bericht über eine Reise in die Emilia Romagna, eine Region, die man zu Recht «Bauch Italiens» nennt, wäre unvollständig, ohne die gastronomi­ sche Kultur zu erwähnen. Die italieni­ sche Küche erlebten wir in den sechs Tagen von ihrer besten Seite. Wohlge­ nährt und – dank Magdalen Bless – bereichert an Geist – wie auch – dank Hugo Gehrings «Gedanken zum Tag» – an der Seele traten wir die Rückreise nach Winterthur an.

Missionarische Kirchenerfahrungen Mike Gray | Dass ich als Referent für die Retraite des Pfarreirates von St. Peter und Paul im November in Wislikofen angefragt wurde, hat mit meiner Biografie zu tun. Als ich fünf Jahre alt war, entschieden sich meine Eltern für eine missionarische Tätig­ keit. In den späten 1970er Jahren wohnten wir in Ungarn, wo sie atheis­ tisch gesinnte KommunistInnen er­ reichen wollten. Als ich zehn wurde, reisten wir nach Sizilien, wo sie sich Hoffnungen machten, mit ehemaligen KatholikInnen eine Bapistengemein­de zu gründen.

Später studierte ich an evange­ likalen Institutionen in Rom und Amsterdam, sammelte Erfahrungen mit charismatischen ErweckungsBewe­gungen, machte Praktika in e­ iner grossen Freikirche und wurde als L eiter eines Gemeindegründungs­ ­ projektes der schweizerischen Täufer­ gemeinden angestellt.

Anders gesagt: Ich durfte die ver­ scheidensten «missionarischen Kir­ chen» von innen kennen lernen – und lernte von jeder etwas Neues darüber, was es heisst «­missionarisch» zu sein – mit allen Stärken und Schwächen.

Im Gespräch unter den Teilneh­ menden an der Retraite war eine besonders wichtige Einsicht, dass ­ «Missionarisch-Sein» keine Eigen­

schaft ist, die nur gewisse kirchliche Bewegungen besitzen, sondern ­etwas, was jede Kirche ausmacht. Im Grunde ist die Frage nach der «Mission» nichts anderes als die «Wozu-Frage» jeder Kirche.

Dass ChristInnen mit unterschied­ lichen Glaubenshaltungen diese «Wozu-­Frage» anders beantworten, liegt auf der Hand. Dabei spielt eine ebenso wichtige Rolle: verschieden­ artige Gemeinschaftsformen, soziale Voraussetzungen, Lebenserfahrungen und politische Sachlagen. Eine sizilia­ nische Minderheitskirche mit eng­ maschigem Gemeindeleben versteht

aus dem Pfarreirat

Fortbildung des Pfarreirates mit Pfarrer Mike Gray

❱

Die Taufe von Mike Gray in Sizilien 29

Fortbildung des Pfarreirates mit Pfarrer Mike Gray Mission ganz anders als eine politisch einflussreiche «Mega-Church» in Ame­ rika – oder eine historisch etablierte, aber schrumpfende Volkskirche in der Schweiz. Im Verlauf des Gesprächs merkten wir sogar, dass ein typisch europäisches Unbehagen gegenüber der Missionierung fremder Kulturen von Menschen aus traditionellen ­Missionsländern nicht immer geteilt wird – gerade in solchen Gegenden

mag «s’Missioniere» weniger negativ belastet sein, als bei uns.

Als Referent lernt man oft am meisten durch die eigene Veranstal­ tung! Was mich angeht, war es ein besonderes Privileg, neue Stimmen und Impulse zu erfahren und einmal mehr zu sehen, wie Leute mit unter­ schiedlichen Geschichten und Hinter­ gründen miteinander fruchtbar ins Gespräch kommen können.

Rückblick auf die Adventsaktion 2021

18’000 Franken für Haiti Christian Friedrich | In der Regel blickt man ja gerne zurück, insbeson­ dere auf freudige Ereignisse und Er­ lebnisse. Der Rückblick auf die Ad­

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ventsaktion 2021 fällt eindeutig in diese Kategorie.

Nach dem stark gekürzten Pro­ gramm 2020 konnte diesmal wieder der Sponsorenlauf stattfinden und das Mittagessen wenigstens mit nach Hause genommen werden. Beim Spon­ sorenlauf überraschte die Rekordzahl von 19 Läuferinnen und Läufern, die innerhalb von 30 Minuten insgesamt 153 Runden oder etwas mehr als 81 Kilometer gerannt sind.

Das Mittagessen sah selbst in der Box sehr lecker aus und schmeckte auch aufgewärmt hervorragend. Ganz herzlichen Dank den haitianischen Köchinnen, die eigens aus Genf ange­ reist waren. Etwa 90 Boxen wurden auf Spendenbasis abgegeben.

Der Verkauf von Adventskränzen und Magneten vor der Kirche war wie im letzten Jahr ein grosser Erfolg.

Beate Grodofzig Fürst und Manuela Battafarano hatten unter der Woche

Rückblick auf die Adventsaktion 2021 Moment die Distanz zwischen der rei­ chen Schweiz und der leidgeplagten Bevölkerung in Haiti.

Die Adventsaktion 2021 hat Freude gemacht, trotz der coronabedingten Einschränkungen. Insgesamt sind etwa 18’000 Franken zusammenge­ kommen, welche die Stiftung Hand in Hand nun für die langfristige Aufbau­ hilfe einsetzen kann. Ein Betrag, der möglicherweise aufzeigt, dass gerade wieder eine Rückbesinnung auf die wirklich wichtigen Werte stattfindet.

Solidarität ist einer davon.

zusammen mit Frauen der Pfarrei wunderschöne Exemplare gebunden, die allesamt ein neues Zuhause ­fanden und dort die Adventszeit einleuchte­ ten. Die Gottesdienste, gestaltet von Hugo Gehring, Paula Iten und einem haitianischen Trommler waren sehr stimmig und überbrückten für einen Samstag 26. März: Rosenverkauf

Mit jeder Rose Gutes tun aho | Am Samstag, 26. März, ab 9.00 Uhr verkauft der Pfarreirat, unterstützt von SchülerInnen der ­ Oberstufe für fünf Franken fair gehan­ delte Rosen an der Rudolfstrasse.

Der Erlös dieses Aktionstages kommt den Menschen in den verschie­ denen Projekten der ökumenischen

Kampagne von Fastenaktion (ehemals Fastenopfer) und HEKS (ehemals Brot für alle) zugute.

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Weltgebetstag am 4. März

England, Wales und Nordirland Gabriela Berset | Am Freitag, 4. März feiern wir um 19.00 Uhr in der Evan­

gelisch-methodistischen Kirche an der Trollstrasse 10 den diesjährigen Weltgebetstag.

Jährlich feiern christliche Frauen in über 170 Ländern der Welt den öku­ menischen Gottesdienst zum Weltge­ betstag.

Die Verfasserinnen der Liturgie aus England, Wales und Nordirland freuen sich über die kulturelle Vielfalt ihres Landes, bringen in ihrer Feier aber auch die Probleme grosser sozialer Unterschiede und die Ausgrenzung von Menschen zur Sprache.

Der Titel der Liturgie – Ich will euch Zukunft und Hoffnung geben – ist ein Zitat aus Jeremia 29,11. Es ist Gottes Verheissung an das Volk Israel in der Verbannung in Babylon, fern ihrer Heimat. Verheissung richtet sich in der heutigen Zeit in England, Wales und Nordirland sowie auf der ganzen Welt an die Ausgegrenzten und Aus­ gestossenen, die da, wo sie wohnen, keine Heimat haben.

Wir sind alle herzlich eingeladen, den Weltgebetstag gemeinsam zu feiern.

An Auffahrt unterwegs nach Romanshorn

Pfarreiausflug aho | Der Pfarreiausflug führt am 26.

Mai wieder an einen ganz besonderen Ort. Wir werden uns auf verschiedenen Reisewegen nach Romanshorn b­ egeben.

Dort werden wir in der pari­tä­t ischen 32

Kirche unseren Auffahrtsgottesdienst mit der musika­lischen Gestaltung un­ seres Kirchenchors feiern.

Diese Kirche hat eine seit 1531 bestehende ökumenische Tradition.

An Auffahrt unterwegs nach Romanshorn Sie hatte von Anfang an zwei Eigen­ tümer und zwar die reformierte und die katholische Kirche.

Nach einem kurzen historischen Einblick feiern wir den Gottesdienst.

Anschliessend sind alle Teilnehmen­ den zum Apéro eingeladen. Natürlich gibt es auch wieder eine leckere Menü-Auswahl.

Den Flyer mit der Anmeldung und allen Informationen werden Sie ab Ende Februar im Schriftenstand und auf unserer Homepage finden.

❱

Paritätische Kirche Romanshorn Foto: Pietro11, wikimedia.org

Seniorenferien vom 11. bis 17. Juni im Berner Oberland

An der Lenk Mägi Fässler | Sind Sie Seniorin oder Senior und möchten gerne eine Woche Ferien in Gemeinschaft verbringen?

Wir fahren mit einem Car am 11. Juni in die Seniorenferien an die Lenk. Die Lenk liegt zuoberst im Simmental, das zum Berner Oberland gehört. Wir las­ sen es uns im komfortablen Hotel Krone gut gehen. Das Hotel befindet sich in einem Garten mit altem Baum­ bestand und verfügt über ein Hallen­ bad mit Sprudelbad und eine Sauna.

Das Leitungsteam bietet Ausflüge in die Berge oder ins grüne Tal an, vorbei an Wasserfällen und Alpwei­ den. Für die Wanderfreudigen sind Wanderungen geplant, diejenigen, die lieber spazieren, können sich der Spa­ ziergruppe anschliessen. Im Sommer sind die lokalen und regionalen Berg­ bahnen und öffentlichen Verkehrsmit­ tel für Hotelgäste gratis. Am Abend

gibt es Spiel und Spass für alle, die noch mögen.

Wer interessiert ist, reserviert sich heute schon das Datum.

Das Leitungsteam (Margrit Bach­ mann, Ursula Regli, Giovanni Schäfli und Mägi Fässler) freut sich über viele TeilnehmerInnen.

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Lenk im Simmental, Blick aus der Betelberg-Bahn

Foto: Andreas Faessler, wikimedia.org

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Am zweiten Sonntag in der Fastenzeit

Suppenzmittag aho | In diesem Jahr steht die Fas­ tenzeit unter dem Motto «Klima­ gerechtigkeit – jetzt». Zu dieser Fas­ tenkampagne findet der traditionelle Suppenzmittag am Sonntag, dem 13. März, statt. Kommen Sie nach dem Gottesdienst vorbei, geniessen

Sie eine feine Suppe und unterstützen so das Fastenzeit-Projekt.

Bitte informieren Sie sich, ob die Ver­ anstaltung stattfinden oder wegen Corona wieder ein Take-Away der Sup­ pen vor der Kirche angeboten wird.

Kalendarium Aufgrund der unsicheren Corona-Entwicklung bleiben Änderungen vorbehal­ ten. Bitte informieren Sie sich auf der Homepage ­w ww.peterundpaul.ch oder telefonisch zu Bürozeiten im Pfarreisekretariat (052 269 03 70) über den aktuellen Stand.

März 1 Dienstag

❱ Termine Fasnachtsmontag 7. März Frühlingsferien 15. April bis 1. Mai Auffahrts-Wochenende 26. bis 29. Mai

2 Mittwoch 4 Freitag

13 Sonntag

14 Montag 16 Mittwoch

Pfingst-Wochenende 4. bis 6. Juni

19 Samstag 26 Samstag

aktuelle Termine www.peterundpaul.ch

28 Montag

Seniorennachmittag: «Von Sternen und Sternstunden» mit Markus Griesser, Leiter der Sternwarte Eschenberg, 14.30, St. Ulrich Aschermittwoch, Gottesdienste 8.30 und 19.30 mit Austeilung der Asche Weltgebetstag der Frauen, Gastländer: England, Wales und Nordirland, 19.00, Evangelisch-methodistische Kirche, Trollstrasse 10 ■ Eltern-Kind-Feier, 11.00, Krypta und Pfarreiheim ■ Suppenzmittag, 12.15, Pfarreiheim Frauen PP, Generalversammlung, 18.30, Pfarreiheim Frauen PP, Nachmittagswanderung, Klosterruine Beerenberg – Affenschlucht Ehevorbereitungskurs, Pfarreiheim ■ Erlebnismorgen der Erstkommunion-Kinder, Pfarreiheim ■ Rosenverkauf zugunsten der ökumenischen Kampagne Frauen PP, Vortrag von Hugo Gehring, 19.30, Pfarreiheim

4 Montag 5 Dienstag 10 Sonntag 11 Montag 13 Mittwoch

14 Donnerstag

15 Freitag

16 Samstag 17 Sonntag 20 Mittwoch 30 Samstag

Frauen PP/FamA, Vorbereitungsmöglichkeiten eines Gartens mit EM, 18.30, Pünt von Claudia Bamert Seniorennachmittag, 14.30, Pfarreiheim Palmsonntag, 9.30, Familiengottesdienst, Palmweihe, Chilekafi Bussfeiern, 15.00, Kirche St. Ulrich, 20.00, Kirche St. Peter und Paul ■ Frauen PP, Eierfärben für den Ostertrunk, 14.00, Pfarreiheim ■ Konzert Stabat Mater, mit William Dickinson, 20.00, Kirche ■ Abendmahlfeier für Familien mit Schulkindern, 17.00, Pfarreiheim ■ Abendmahlfeier, 20.00, Kirche, stille Anbetung bis 22.00 ■ Eltern-Kind-Feier zum Karfreitag, 10.00, St. Ulrich ■ Karfreitagsliturgie, 15.00, Kirche Auferstehungsfeier, 21.00, Kirche, anschliessend Oster­ trunk, Pfarreiheim Oster-Festgottesdienst, 9.30, Kirche Frauen PP, Nachmittagswanderung, Rheinfall Frauen PP, Katholischer Frauenbund, offener Dialog zum Thema «Frauen in der Kirche», 9.00, Pfarreiheim

Kalendarium

April

Mai 6 9 15 16

Freitag Montag Sonntag Montag

18 Mittwoch 26 Donnerstag 27–28 Fr–Sa

Kirchenchor, Generalversammlung, 18.00, Pfarreiheim Albaniclub, Vortrag, 19.30, Pfarreiheim Erstkommunion, 9.30, Kirche Frauen PP/FamA, Disc-Golf-Spielen, 19.00, Disc-Golf-Platz im Grüzefeld Frauen PP, Tageswanderung, Baummuseum Jona Auffahrt, Pfarreiausflug nach Romanshorn Schweizerisches Kinder- und Jugendchor Festival, Kirche und Pfarreiheim

Fortsetzung siehe Rückseite

AZB

8400 Winterthur Bitte nachsenden Neue Adresse nicht melden

Fortsetzung von Seite 35

❱ Treffpunkte

Kalendarium

Post CH AG

Frauengottesdienst 9.3.| 13.4.| 8.6.

Kirche, 8.30 Taizé-Gottesdienst 20.3.| 24.4.| 15.5.| 19.6.

Kirche, 19.30 Taizé-Abendgebet 1.3.| 5.4.| 3.5*| 7.6.

Kirche, 19.00 *zusammen mit Mai-Andacht Mai-Andacht 3.5.*| 10.5.| 17.5.| 24.5.| 31.5.

Kirche, 19.00 *zusammen mit Taizé-Gebet Bibel-Teilen 10.3.| 21.4.| 12.5.| 9.6.

Jugendtreff, 19.30 Gebetsgruppe «Ichthys» jeden Dienstag Kirche, 19.00 Gebetsgruppe «Brennender Dornbusch» jeden Mittwoch Krypta, 7.15 Zischtig-Zmittag für Senioren jeden Dienstag Pfarreiheim oder Restaurant La Bodega Carlo, 12.00 Filmkafi 23.3.|11.5.

Kinobesuch und Gespräch, nachmittags

Juni 2 Donnerstag 7 Dienstag 11 Samstag

11–17 Sa–Fr 12 Sonntag 15 Mittwoch 18 19 21 26

Samstag Sonntag Dienstag Sonntag

28 Dienstag 30 Donnerstag

Frauen PP, Führung im Kunsthaus Zürich, nachmittags Kirchgemeindeversammlung, 20.00, Pfarreiheim ■ Versöhnungsweg der vierten Klasse, Kirche und Pfarreiheim ■ Gemeinsamer Gottesdienst aller Winterthurer Pfarreien Seniorenferien, Hotel Krone, Lenk Firmgottesdienst, 9.30 Katechetischer Spielnachmittag der fünften und sechsten Klasse, Kirche und Pfarreiheim Ehevorbereitungskurs, Pfarreiheim Familiengottesdienst zum HGU-Abschluss, 11.15 Frauen PP/FamA, Sommersonnenwendefest, 19.30, Wald Ökumenischer Albanifest-Gottesdienst mit Albanimahl, 11.00, Lindengut Park Frauen PP, Tagesausflug mit Führung im Gartencenter Zulauf, Schinznach Frauen PP, gemeinsames Essen, 18.00, Jugendtreff