Monthly Market Monitor
Juni 2024
Auf einen Blick
4
Anlagestrategie
Notizen vom InvestmentKomitee
8
KonjunkturRadar
Am Puls der Wirtschaft
6
Thema im Fokus
Biden vs. Trump – die Zweite
Ask the experts
Was unsere Kunden (und die Finanzmärkte) bewegt 15
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Die letzte Seite
Anlageklassen
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Inhalt
Kaiser Partner Privatbank AG | Monthly Market Monitor - Juni 2024 3
Im andauernden Handelskrieg mit China hat US-Präsident Biden im Mai nochmals nachgelegt.
Auf einen Blick
Unsere Sicht auf die Märkte
Nächste Runde im Handelskrieg Im andauernden Handelskrieg mit China hat US-Präsident Biden im Mai nochmals nachgelegt. Höhere Einfuhrzölle, u.a. auf Elektroautos, Halbleiter, Lithium-Ionen-Batterien und Solarzellen, sollen der Dumping-verdächtigten Aussenhandelspolitik Chinas zumindest in den USA einen Riegel vorschieben. Allerdings ist viel Wahlkampf-Rhetorik im Spiel. Insbesondere die besonders symbolhafte Erhebung eines 100%-Zolls auf chinesische Elektroautos ist reine Symbolik, da diese bereits jetzt schon keine nennenswerte Rolle auf amerikanischen Strassen spielen.
KI-Fieber
Nach der überfälligen Korrektur im April setzten die Aktienmärkte ihren Aufwärtstrend im Mai fort. Vielen Indizes gelang es dabei bereits wieder neue Jahres- bzw. Allzeithochs zu erklimmen. Statistik-Freunde durften vermerken, dass der US-Markt in den ersten 100 Handelstagen mehr als 10% zulegte – in der Vergangenheit folgten den Rest des Jahres im Schnitt weitere Kursgewinne von knapp 9% (bei einer Trefferquote von 85%).
Angetrieben wurde die Rally einmal mehr von jenen Aktien, die am stärksten vom Thema Künstliche Intelligenz profitieren. Der Chip-Gigant Nvidia setzte diesem Trend zum Abschluss der Berichtssaison für das 1. Quartal die Krone auf.
Nur für den Small-Talk | Vorsicht vor voreiligen Schlüssen
Performance S&P 500 Index während der Amtszeiten der US-Präsidenten seit 1945
HarryS.Truman(1945-1949)HarryS.Truman(1949-1953)DwightEisenhower(1953-19…DwightEisenhower(1957-19…JohnF.Kennedy(1961-1963)LyndonB.Johnson(1963-196…LyndonB.Johnson(1965-196…RichardN.Nixon(1969-1973)RichardM.Nixon(1973-1974)GeraldR.Ford(1974-1977)JimmyCarter(1977-1981)RonaldReagan(1981-1985)RonaldReagan(1985-1989)GeorgeBush1989-1993)BillClinton(1993-1997)BillClinton(1997-2001)GeorgeW.Bush(2001-2005)GeorgeW.Bush(2005-2009)BarackObama(2009-2013)BarackObama(2013-2017)DonaldTrump(2017-2021)JoeBiden(2021-2024)
Quellen: JPMorgan, Kaiser Partner Privatbank
Biden vs. Trump – die Zweite Rund ein halbes Jahr vor den US-Wahlen bestehen kaum noch Zweifel: Joe Biden tritt gegen seinen Vorgänger Donald Trump an – wenn nicht gesundheitliche Probleme des einen oder eine Inhaftierung des anderen dieses Rematch noch verhindern. Fünf Monate sind in (US-)Wahljahren eine Ewigkeit. Vieles kann (und wird) zwischen heute und dem 5. November noch passieren. Dennoch wagen wir einen Ausblick auf das wohl wichtigste Ereignis im geopolitischen Kalender 2024 und dessen mögliche Implikationen für die Finanzmärkte.
Ask the experts
Welche (US-)Aktien profitieren von einer Wiederwahl Donald Trumps (oder Joe Bidens)? Ist der Schweizer Franken noch ein „sicherer Hafen“? Sollte man ausschliesslich auf US-Aktien setzen? Sollte man sich vor der Zinswende nach unten schnell noch die hohen Renditen sichern? Was sind die Aussichten für den USD/ JPY-Kurs? Unsere Antworten finden sie im quartalsweise erscheinenden Frage-und-Antwort-Format.
Vermögensanlage sollte eine unpolitische Angelegenheit sein. Der Blick auf die Aktienmarktperformance unter den US-Präsidenten in den letzten 80 Jahren ist denn auch nur für den nächsten Small-Talk im Aufzug bestimmt. In der Vergangenheit war die Marktentwicklung in einem „blauen“ Regime statistisch betrachtet um einiges besser. Während der S&P 500 am Ende der Amtszeit eines demokratischen Präsidenten jedes Mal höher stand als zu Beginn, mussten Anleger unter den Republikanern Nixon und G.W. Bush jeweils zweistellige Kursverluste hinnehmen. Wer die Daten hinterfragt, stellt allerdings schnell fest, dass diese „rote“ Performance auf grössere Krisen (Ölkrise, Dot-Com-Bubble, Finanzkrise) zurückzuführen ist, als auf das Parteibuch der Präsidenten. Ob Biden oder Trump – keiner kann das Timing der nächsten Rezession und den Verlauf der Märkte massgeblich beeinflussen. Zweistellige Drawdowns wird es, wie die Statistik zeigt, so oder so geben – egal ob rot oder blau.
100% 80% 60% 40% 20% 0 -20% -40% -60%
10% 69% 71% 34% 16% 24% 17% 17% -32% 27% 28% 30% 67% 51% 79% 73% -12% -31% 85% 53% 70% 38% -28% -27% -20% -12% -12% -3% -22% -32% -33% -23% -23% -15% -33% -18% -7% -18% -41% -49% -21% -12% -32% -25% Demokrat Repub ikaner Max Drawdown
Monthly Market Monitor - Juni 2024 | Kaiser Partner Privatbank AG 4
Kaiser Partner Privatbank AG | Monthly Market Monitor - Juni 2024 5
In Europa mehren sich die Anzeichen dafür, dass die konjunkturelle Talsohle inzwischen durchschritten ist.
Konjunktur-Radar
Am Puls der Wirtschaft
Nächste Runde im Handelskrieg Ein halbes Jahr vor dem Wahltag am 5. November hat US-Präsident Biden im Handelskrieg mit China nochmals nachgelegt. Höhere Einfuhrzölle, u.a. auf Elektroautos, Halbleiter, Lithium-Ionen-Batterien und Solarzellen, sollen der Dumping-verdächtigten Aussenhandelspolitik Chinas zumindest in den USA einen Riegel vorschieben. Allerdings ist viel Wahlkampf-Rhetorik im Spiel. Insgesamt machen die betroffenen Güter im Umfang von 18 Milliarden US-Dollar nur 4% der chinesischen Exporte in die USA bzw. 0.5% aller chinesischen Exporte insgesamt aus. Insbesondere die besonders symbolhafte Erhebung eines 100%-Zolls auf chinesische Elektroautos ist reine Symbolik, da diese bereits jetzt schon keine nennenswerte Rolle auf amerikanischen Strassen spielen.
Die Fed kann sich Zeit lassen Nicht zuletzt genährt von taubenhaften Fed-Kommentaren preisten die Finanzmärkte noch zu Jahresbeginn 6-7 US-Zinssenkungen für 2024 ein. Nach mehrfach höher als erwartet ausgefallenen Inflationsdaten musste die Fed inzwischen wieder zurückrudern – das Wort der Stunde lautet Geduld. Mittlerweile erwarten die Marktteilnehmer bis Jahresende denn auch nur noch 1-2 Zinsschritte. Mit Blick auf die insgesamt weiterhin robuste US-Konjunktur scheint sich die Fed tatsächlich Zeit lassen zu können. Zwar gab es zuletzt auch einige negative Makroüberraschungen – diese waren aber v.a. auf Enttäuschungen bei „soften“ Datenpunkten (Sentimentumfragen) zurückzuführen. Gemäss dem GDPnow
Stimmung schlechter als harte Daten | Eine sanfte Landung scheint noch immer möglich US Economic Surprise Indizes
Tracker der Atlanta Fed ist die amerikanische Wirtschaft auf Kurs im 2. Quartal annualisiert um gut 3% zu wachsen. Eine sanfte Landung scheint noch immer möglich, insbesondere weil die Teuerung in den kommenden Monaten ihren im April wieder aufgenommenen Abwärtstrend fortsetzen dürfte.
Licht am Ende des Tunnels in Europa In Europa mehren sich die Anzeichen dafür, dass die konjunkturelle Talsohle inzwischen durchschritten ist. Die Einkaufsmanagerindizes fielen im Mai deutlich besser aus als erwartet, v.a. weil sich zuletzt nun auch die Stimmung in der Industrie aufhellt. Auf annualisierter Basis wuchs die EU-Wirtschaft im ersten Quartal um 1.2%. Die Wachstumslücke zu den USA dürfte sich in den kommenden Quartalen zusehends schliessen. Begünstigt werden dürfte der Aufschwung von tieferen Zinsen. Zwar steht kein starker Zinssenkungszyklus ins Haus. Eine erste Zinssenkung der EZB im Juni scheint mittlerweile aber eine fast ausgemachte Sache zu sein. Denn auch die lange Zeit hartnäckigen Lohnsteigerungen dürften sich gemäss vorausschauenden Daten demnächst abschwächen.
Chinas nächste (Mini-)Bazooka
Die bisherigen Bemühungen der chinesischen Regierung den angeschlagenen Immobilienmarkt zu stabilisieren waren nicht von Erfolg gekrönt – ganz im Gegenteil: Im April sanken die Immobilienpreise in den Städten so stark wie zuletzt vor neun Jahren, auch die Verkaufstransaktionen waren im Jahresvergleich weiter stark rückgängig (-45%). Angesichts dieser Entwicklung wurden im Mai weitere Massnahmen angekündigt. Neben der Abschaffung der meisten Restriktionen für Immobilienkäufe, wurde die Zinsuntergrenze für Hypothekenzinsen abgeschafft und der Eigenkapitalanteil für Erstkäufer von 20% auf 15% reduziert. Kernstück der Stimuli ist ein Programm, bei dem die Lokalregierungen unverkaufte Wohnungen aufkaufen und in Sozialwohnprojekte umwandeln sollen. 300 Milliarden Renminbi der Zentralbank stehen dafür zunächst bereit. Angesichts eines geschätzten Immobilienüberhangs in Höhe von 30 Billionen Renminbi scheint diese Summe jedoch nur ein Tropfen auf den heissen Stein.
Quellen: Bloomberg, Kaiser Partner Privatbank -100 -80 -60 -40 -20 0 20 40 60 80 100 07/2023 01/2023 01/2024 04/2024 10/2023 04/2023
Monthly Market Monitor - Juni 2024 | Kaiser Partner Privatbank AG 6
Konsensschätzungen Wachstum & Inflation
(in
(in %)
Zinserwartungen Kaiser Partner Privatbank
Leitzinsen (in %)
10-jährige Renditen (in %)
2023 2024 2025 BIP-Wachstum
%) Schweiz 0.7 1.2 1.5 Eurozone 0.5 0.7 1.4 Grossbritannien 0.1 0.6 1.2 USA 2.5 2.4 1.8 China 5.2 4.9 4.5
Schweiz 2.1 1.4 1.2 Eurozone 5.4 2.4 2.1 Grossbritannien 7.3 2.5 2.2 USA 4.1 3.2 2.4 China 0.2 0.7 1.5
Inflation
Letzter 3M 12M
Schweiz 1.50 → ↘ Eurozone 4.00 ↘ ↘ Grossbritannien 5.25 ↘ ↘ USA 5.50 → ↘ China 2.50 → ↘
Schweiz 0.90 → ↘ Eurozone 2.64 → ↘ Grossbritannien 4.29 → ↘ USA 4.48 → ↘ China 2.31 → → Kaiser Partner Privatbank AG | Monthly Market Monitor - Juni 2024 7
Anlagestrategie
Notizen vom Investment-Komitee
Betrachtet man die Q1-Zahlen der US-Unternehmen genauer, wird die Euphorie allerdings etwas gedämpft.
Asset Allocation Monitor
Liquidität
Fixed Income
Staatsanleihen
Unternehmensanleihen
Mikrofinanz
Inflationsbasierte A.
Hochzinsanleihen
Schwellenländeranleihen
Versicherungsbasierte A.
Wandelanleihen
Laufzeiten
Währungen
US-Dollar
Schweizer Franken
Euro
Britisches Pfund
Aktien: KI-Fieber
• Nach der überfälligen Korrektur im April setzten die Aktienmärkte ihren Aufwärtstrend im Mai fort. Vielen Indizes gelang es dabei bereits wieder neue Jahres- bzw. Allzeithochs zu erklimmen. Statistik-Freunde durften vermerken, dass der US-Markt in den ersten 100 Handelstagen mehr als 10% zulegte – in der Vergangenheit folgten den Rest des Jahres im Schnitt weitere Kursgewinne von knapp 9% (bei einer Trefferquote von 85%). Angetrieben wurde die Rally einmal mehr von jenen Aktien, die am stärksten vom Thema Künstliche Intelligenz profitieren. Der Chip-Gigant Nvidia setzte diesem Trend zum Abschluss der Berichtssaison für das 1. Quartal die Krone auf: Er überraschte die Marktteilnehmer mit besser als erwarteten Quartalszahlen, lieferte einen starken Ausblick und erreichte erstmals Kurse über 1‘000 US-Dollar – der ebenfalls angekündigte Aktiensplit war ebenso folgerichtig wie symbolisch für das KI-Fieber.
• Betrachtet man die Q1-Zahlen der US-Unternehmen genauer, wird die Euphorie allerdings etwas gedämpft. Zwar war es wie so oft der Fall, dass die zuvor stark gesenkten Erwartungen der Analysten deutlich geschlagen werden konnten. Allerdings war das Gewinnwachstum bei den US-Blue-Chips das fünfte Mal in Folge allein den Mag-7-Aktien zu verdanken. Die restlichen 493 Aktien aus dem S&P 500 Index verzeichneten für sich genommen gegen-
Aktien
Global
Schweiz
Europa
Grossbritannien
USA
Japan
Schwellenländer
Alternative Anlagen
Gold
Hedgefonds
Strukturierte Produkte
Private Equity
Private Credit
Infrastruktur
Immobilien
Scorecard
Konjunktur
Geld- und Fiskalpolitik
Unternehmensgewinne
Bewertung
Trend
Anlegerstimmung
über dem Vorjahr hingegen tiefere Gewinne. Der Outperformance von Growth- gegenüber Value-Titeln hat diese Divergenz auch in den letzten Wochen geholfen. Inzwischen ist sie jedoch stark überdehnt und eine temporäre Gegenbewegung recht wahrscheinlich. Anleger, die bisher am KI-Boom partizipiert haben, sollten über weitere Gewinnmitnahmen nachdenken.
• Auch in anderen Segmenten des Aktienmarkts zeichnen sich Rotationen ab. In puncto Performance haben defensive Sektoren gegenüber den zyklischen Sektoren im 2. Quartal nach langer Phase der relativen Schwäche aufgeholt. Der traditionelle defensive Schweizer Aktienmarkt profitierte in den letzten Wochen davon und konnte überdurchschnittlich zulegen. Unterstützt wurde der Stimmungswandel zugunsten von defensiven Titeln durch die harten Zahlen – erstmals seit der Corona-Pandemie fiel das Gewinnwachstum im S&P 500 Index bei Defensiven im letzten Quartal höher aus als bei Zyklikern.
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• Auf die Rotation weg von den Large Caps hin zu Small Caps mussten Anleger bisher hingegen noch immer warten. Seit Jahresbeginn liegt diese „Size-Wette“ in allen Regionen im Minus. Mit Blick auf die für Juni erwartete Zinssenkung der EZB könnten sich die Aussichten für die kleineren Aktien aber bessern. Zumindest bei europäischen Small Caps war eine Lockerung der Geldpolitik in der Vergangenheit häufig der Startschuss für eine Aufholjagd.
Anleihen: In ruhigerem Fahrwasser
• An den Anleihemärkten hat die Volatilität in den letzten Monaten stetig abgenommen. Der Nervositäts-Index für amerikanische Staatsanleihen (MOVE-Index) ist im Mai auf den tiefsten Stand seit 2 Jahren gefallen. Ein Überkochen der US-Wirtschaft bzw. ein erneutes Anziehen der US-Inflation ist zuletzt wieder weniger wahrscheinlich geworden, ebenso unwahrscheinlich ist aber auch eine unmittelbare Abkühlung der Konjunktur. Dieser Schwebezustand reflektiert sich in den Renditen für 10-jährige US-Staatsanleihen, welche bei rund 4.4% zuletzt in der Mitte der Handelsspanne des letzten Jahres notieren. Das Chance-Risiko-Verhältnis bleibt bei erstklassigen Staats- und Unternehmensanleihen auf diesen Niveaus weiterhin attraktiv. Sollten sich die makroökonomischen Rahmenbedingungen verschlechtern, dürfte dieser Portfolioanteil seine Fallschirmqualitäten beweisen.
• Gegen den Trend tendierten in den vergangenen Wochen die Kurse von japanischen Staatsanleihen. Die 10-jährige Rendite stieg erstmals seit 2013 über die 1%-Marke. Die Marktteilnehmer nehmen damit eine weitere Straffung der japanischen Geldpolitik vorweg. Diese Einschätzung ist nicht unbegründet –Mitte Mai überraschte die Bank of Japan wie so oft in letzter Zeit und kündigte an bei ihrem regelmässigen Operationen demnächst weniger Anleihen am Markt aufzukaufen. Auch in den kommenden Monaten dürften japanische Anleihen vor diesem Hintergrund unter Druck bleiben – für westliche Anleger dürfte die Abwicklung des japanischen Geldpolitik-Experiments aber ohnehin nur ein Nebenschauplatz sein.
Alternative Anlagen:
Herausfordernder Immobilienmarkt
• Der Goldpreis erklomm im Mai ein marginales neues Hoch bei 2‘450 US-Dollar. Übertrumpft wurde es im letzten Monat jedoch von anderen Metallen. Silber stieg erstmals seit Anfang 2021 über die Hürde von 30 US-Dollar und konnte sich auf erhöhtem Niveau etablieren. Der Kupferpreis verzeichnete gar ein neues Allzeithoch. Während beim silberglänzenden Edelmetall vor allem ein gewisser Nachholbedarf gegenüber Gold als Ursache herhalten muss, gilt beim Industriemetall die hohe Kupfernachfrage im Zusammenhang mit der grünen Transformation als Kurstreiber. Profiteure dieser Entwicklungen sind neben eher spekulativen Rohstoffhedgefonds wei-
terhin trendfolgende Strategien, die in diesem Jahr bis dato sehr gut performen.
• Während am realen Immobilienmarkt das Motto „Lage, Lage, Lage“ gilt, heisst es für Anleger mit Blick auf Immobilieninvestitionen am Finanzmarkt derzeit besonders selektiv zu sein. Bei eher liquiden Anlagevehikeln wie börsennotierten Schweizer Immobilienfonds sind die Perspektiven angesichts demnächst tendenziell seitwärts bis abwärts tendierenden Langfristzinsen zumindest solide. Bei semi-liquiden Optionen kommt es derweil auf die Immobilienkategorie an. Bei Fonds, die auf (europäische) Logistikimmobilien setzen, könnte nach erfolgter Bewertungskorrektur demnächst ein guter Einstiegszeitpunkt bevorstehen. US-Fonds haben hingegen noch immer mit Liquiditätsproblemen zu kämpfen. Nach Blackstone im letzten Jahr musste zuletzt auch Starwood Capital die Rücknahme von Anteilsscheinen begrenzen.
Währungen: Bessere Konjunktur stärkt den Euro • EUR/USD: Die Erwartungen an die erste Zinssenkung in den USA hat sich inzwischen ins 3. Quartal verschoben. Bei der Europäischen Zentralbank haben diverse Akteure hingegen klar einen ersten Zinsschritt bereits im Juni vorgespurt. Dieser vergrösserte Zinsnachteil wurde allerdings bereits im April eingepreist. Im Mai schaute der Markt bereits nach vorne – auf die sich demnächst wohl verkleinernde Wachstumsdifferenz zwischen den USA und Europa zugunsten des Euros. Da sich die verschiedenen Treiber derzeit in etwa die Waage halten, ist eine fortgesetzte Seitwärtsbewegung auch in nächster Zeit das wahrscheinlichste Szenario.
• GBP/USD: Das britische Pfund konnte gegenüber Euro und US-Dollar im Mai zulegen. Hintergrund ist aber weniger die Hoffnung auf eine bessere neue Regierung, nachdem der britische Premierminister Rishi Sunak Ende des Monats überraschend frühe Neuwahlen ausrief. Vielmehr waren es eine überraschend hohe Dienstleistungsinflation im Teuerungsbericht für April, welche den Zeitpunkt der ersten Zinssenkung der Bank of England nun erst für August realistisch erscheinen lässt. Ein nachhaltiger Trend ist auch bei GBP/USD nicht in Sicht.
• EUR/CHF: Der Schweizer Franken schwächte sich gegenüber dem Euro im letzten Monat erneut ab – die Parität kommt langsam in Sichtweite. Spätestens diese psychologische und charttechnische Hürde dürfte dem Abwertungstrend der vergangenen Monate vorerst eine Grenze setzen. Von einer Überbewertung des Frankens kann auf inzwischen leicht günstigerem Niveau keine Rede sein. Die SNB dürfte den Leitzins indes vorerst konstant halten –wenig spricht dafür, dass sie eine weitere Währungsschwäche mittels unmittelbar tieferer Zinsen noch begünstigen wird.
An den Anleihemärkten hat die Volatilität in den letzten Monaten stetig abgenommen.
Kaiser Partner Privatbank AG | Monthly Market Monitor - Juni 2024 9
Noch Anfang des Jahres galt der chinesische Aktienmarkt als „uninvestierbar“. Im Februar kulminierte der Ausverkauf schliesslich in der Absetzung des obersten Börsenaufsehers. Im Nachhinein markierte diese Verzweiflungstat das Stimmungstief und zugleich fast punktgenau auch das absolute Preistief eines 3-jährigen Bärenmarkts. Seitdem sind die in Hongkong gelisteten Aktien chinesischer Unternehmen innerhalb von vier Monaten um rund 40% gestiegen. Angetrieben wurde die Rally nach der Starthilfe vom „Nationalteam“ durch Kapitalmarktreforminitiativen, starkes Wachstum im 1. Quartal und forcierte wachstumsstützende Massnahmen der Regierung. Der wohl grösster Treiber war aber die historisch tiefe Aktienbewertung bei gleichzeitiger massiver Unterpositionierung der Anleger. Gemessen an den jüngst stark gestiegenen Short-Positionen in China-ETFs sind noch immer viele Investoren mit Blick auf China skeptisch. Hedgefonds-Investoren wie David Tepper oder Michael Burry („The Big Short“) haben derweil zuletzt hohe Long-Positionen in grossen chinesischen Tech-Aktien aufgebaut. Auch technische Faktoren wie der Bruch des Abwärtstrends und Kaufsignale bei den Momentum-Indikatoren sprechen für weiter vorhandenes Aufwärtspotential.
Chart unter der Lupe
Bärenmarkt beendet | Doch viele Anleger trauen der China-Rally (noch) nicht Hang Seng China Enterprises Index
Quellen: Bloomberg, Kaiser Partner Privatbank
4 000 5 000 6 000 7 000 8 000 9 000 10 000 11 000 12 000 13 000 2022 2023 2024 Monthly Market Monitor - Juni 2024 | Kaiser Partner Privatbank AG 10
Thema im Fokus
Biden vs. Trump – die Zweite
Rund ein halbes Jahr vor den US-Wahlen bestehen kaum noch Zweifel: Joe Biden tritt gegen seinen Vorgänger Donald Trump an – wenn nicht gesundheitliche Probleme des einen oder eine Inhaftierung des anderen dieses Rematch noch verhindern. Fünf Monate sind in (US-)Wahljahren eine Ewigkeit. Vieles kann (und wird) zwischen heute und dem 5. November noch passieren. Dennoch wagen wir einen Ausblick auf das wohl wichtigste Ereignis im geopolitischen Kalender 2024 und dessen mögliche Implikationen für die Finanzmärkte.
MAGA MAEG (Make America Even Greater)… Die Amerikaner haben im November eine Wahl, die sie nicht wollen. Denn eine Mehrheit lehnt eine Neuauflage der Präsidentenwahl von 2020 ab. Dennoch läuft bisher alles auf dieses Duell hinaus. Auf der einen Seite Donald Trump, der seine Niederlage vor vier Jahren bis heute nicht eingesteht und auf Rache sinnt. Auf der anderen Seite Joe Biden, der seinen Wunschgegner erhält und sich für den Einzigen befindet, der Trump schlagen könne.
Dass ein Trump 2.0 heute überhaupt möglich ist, schien nach dem Sturm aufs Kapitol im Januar 2021 kaum denkbar. Mit seinem Comeback hat Trump einmal mehr alle Kritiker überrascht. Seine zahlreichen Gerichtsprozesse schaden ihm politisch bislang nicht, eher das Gegenteil ist der Fall. Mit mehr als 50 Prozent Beliebtheit hat Trump noch immer einen überwältigenden und konstanten Rückhalt unter Republikanern. Daran änderten auch die zwei Impeachments in seiner Amtszeit, die Leugnung seiner Wahlniederlage von 2020 oder seine nationalistische Rhetorik nichts. Offensichtlich ist Trump für die „Grand Old Party“ noch immer das beste Pferd im Stall.
“Die Amerikaner haben im November eine Wahl, die sie nicht wollen.”
Tatsächlich suggeriert unsere subjektive Auswertung einer Vielzahl von Expertenkommentaren, dass Trumps Chancen für einen Wahlsieg mindestens 50:50 sind. Ähnlich ausgeglichen – und für Trump leicht vorteilhaft – gestalten sich derzeit die Wahlumfragen, wo er besser performt als in den Kampagnen 2016 und 2020 und sowohl auf nationaler Ebene als auch in den 6-7 Swing States bis zuletzt vorne liegt. Auch am Wettmarkt liegt der Ex-Präsident derzeit vorn.
Am Wettmarkt lag der Ex-Präsident ebenfalls lange Zeit vorn, allerdings ist sein Vorsprung dort in den letzten Wochen komplett weggeschmolzen.
In den weiteren Wahlkampfwochen dürfte Trump zwar einen grossen Teil seiner Zeit vor Gericht verbringen. Doch die juristische Strategie seiner Anwälte (zunächst die Prozesse verzögern, nach der Wahl auf Immunität berufen) könnte aufgehen. Die Wahrscheinlichkeit, dass Trump noch vor der Wahl zu einer Gefängnisstrafe verurteilt wird, scheint jedenfalls äusserst gering. Zurück auf dem Regierungssitz dürfte das Motto dann lauten: „Make America Even Greater“. Das Trump-typische erratische Verhalten wäre wohl auch in einer zweiten Amtszeit an der Tagesordnung. Allerdings würde die Machtübernahme von seinem Team diesmal deutlich besser vorbereitet sein. Erste Punkte auf seiner Agenda dürfte Trump schon an Tag 1 im neuen alten Amt abhaken wollen.
Ein enges Rennen | Die Wahlprognosen und der Wettmarkt sehen rot Am Wettmarkt gepreiste Wahrscheinlichkeit für den Wahlsieg
Dass ein Trump 2.0 heute überhaupt möglich ist, schien nach dem Sturm aufs Kapitol im Januar 2021 kaum denkbar.
Quellen: Realclearpolitics, Kaiser Partner Privatbank Am We markt gepreiste Wahrscheinlichkeit für den Wahlsieg Wahlumfrage Biden vs. Trump 10% 20% 30% 40% 50% B den Trump 01/2024 10/2023 07/2023 04/2023 01/2023 04/2024
Wahlumfrage Biden
Trump Am We markt gepreiste Wahrscheinlichkeit für den Wahlsieg Wahlumfrage Biden vs. Trump 41% 42% 43% 44% 45% 46% 47% 48% B den Trump 01/2024 10/2023 07/2023 04/2023 01/2023 04/2024 Kaiser Partner Privatbank AG | Monthly Market Monitor - Juni 2024 11
vs.
Hilfreich könnte für Biden auf den letzten Meilen auch seine gut gefüllte Wahlkampfkasse sein.
…oder WCFTJ (We Can Finish The Job)?
Bidens Chancen auf eine zweite Amtszeit scheinen rund ein halbes Jahr vor dem Wahltermin auf den ersten Blick bestenfalls mässig. 81-jährig ist er der mit Abstand älteste Kandidat, welcher sich einer Wiederwahl stellt –Fragezeichen bezüglich seiner körperlichen und mentalen Fitness sind nur schwer wegzuwischen und könnten demokratische Wähler zweifeln lassen. Auch Drittparteien und parteilose Einzelkämpfer könnten Biden das Leben schwer machen beziehungsweise ihm wichtige Stimmen entreissen. Problematisch sind für den aktuellen Präsidenten nicht zuletzt seine schlechten Umfragewerte – mit einer Zustimmungsquote von nur 40% ist Biden so unpopulär wie keiner seiner Vorgänger zu diesem Zeitpunkt im Wahlzyklus (seit dem zweiten Weltkrieg). Hohe Lebenshaltungskosten, gestiegene Zinsen, hohe illegale Einwanderung – all das lasten viele Bürger dem Demokraten an. Die regelrecht boomende US-Konjunktur und die zuletzt weiter gesunkene Wahrscheinlichkeit für eine Rezession helfen Biden indes bisher nicht. Man könnte meinen die Wahl-Weisheit „It’s the economy stupid“ gilt im Jahr 2024 nicht mehr.
Wenig Zustimmung | Biden kann von starker Konjunktur nicht profitieren Zustimmung für die Politik des US-Präsidenten
Quellen:
Dass dem nicht so ist zeigt unter anderem eine Umfrage von Pew Research aus dem Januar, in der drei Viertel der Befragten eine Stärkung der Wirtschaft als oberste Priorität angeben. Das eigentliche Problem ist für Biden die hohe Inflation, welche das Preislevel während seiner Amtszeit bisher um mehr als 15% steigen liess – mehr als bei jedem seiner Vorgänger in den letzten 40 Jahren. Nur allzu verständlich ist es vor diesem Hintergrund, dass die Demokraten aktuell regelmässig auf den klaren, wenn auch zuletzt etwas holprigen, Disinflationstrend der letzten 18 Monate hinweisen. Denn auch sie wissen, was in der Literatur als Konsens gilt: Wähler haben ein kurzes Gedächtnis. Demnach kommt es vor allem darauf an wie gut sich die Wähler hinsichtlich ihrer finanziellen Situation am Tag der Wahl fühlen (nicht 6 oder 12 Monate davor). Da die Inflation bis zur Wahl tendenziell sinken und die Reallöhne weiter steigen dürften, kann sich Biden weiterhin Hoffnungen machen, dass die Wirtschaftslage am Ende doch für ihn spricht. Was in den nächsten Monaten allerdings nicht
auftauchen darf, ist eine Rezession. Im Falle eines kurzfristen Wirtschaftseinbruchs würde Trump mit höchster Wahrscheinlichkeit den Sieg davontragen. Denn eine Rezession im Wahljahr bedeutete bisher stets eine Abwahl des amtierenden Präsidenten.
Hilfreich könnte für Biden auf den letzten Meilen auch seine gut gefüllte Wahlkampfkasse sein. Allein im ersten Quartal konnte er 165 Millionen US-Dollar an Spendengeldern einwerben – deutlich mehr als Donald Trump im gleichen Zeitraum (90 Millionen US-Dollar). Dieser langt zudem in seine Kasse, um Anwaltsrechnungen zu begleichen. Biden hat daher ein viel grösseres Budget um beispielsweise teure Werbespots in den Swing States zu schalten In vergangenen Wahlen schnitt die Präsidentenpartei zudem oft besser ab als prognostiziert. Getreu des Bidenschen Wiederwahl-Mottos könnte es am Ende durchaus heissen: „We can finish the job“. Voraussetzung dafür ist aber, dass Demokraten nicht nur Zentristen für sich gewinnen, sondern auch ihre Kernklientel (u.a. Afroamerikaner, Gewerkschaftler, Jungwähler) mobilisieren können.
Was würde Trump 2.0 bedeuten?
Wie würde sich die Politik in den USA unter Trump verändern? Dies hängt nicht zuletzt davon ab, ob die Republikaner auch in beiden Kammern des US-Kongress die Oberhand gewinnen. Und selbst wenn ihnen dies gelingt, wird Trump nicht alles auf seiner Agenda erreichen können. Schon in den ersten Monaten im Amt könnte viel politisches Kapital aufgebraucht sein. Trump dürfte dann mit dem wachsenden Widerstand der Bundesbürokratie, der öffentlichen Meinung, der Medien, des Obersten Gerichtshofs, gemässigter Republikaner und seitens der Finanzmärkte konfrontiert werden. Kurze Zeit später stehen dann schon wieder die Zwischenwahlen auf dem Programm.
Die republikanische Agenda kann je nach globalem Kontext und Trumps Launen im Detail wechseln. Bei den folgenden Punkten sind Änderungen beim Status Quo aber relativ wahrscheinlich:
• Höhere Zölle: Trump hat einen allgemeinen Einfuhrzoll von 10% in Aussicht gestellt. China droht er gar mit dem Entzug des Meistbegünstigungsstatus und Zöllen bis zu 60%. Sollte der amerikanische Protektionismus auf diese Weise nochmals einen Gang höher schalten, wären Vergeltungsaktionen der USHandelspartner sehr wahrscheinlich und der globale Handel würde einen weiteren Schock erleiden. Ein „Wie du mir, so ich dir“ wäre in jedem Fall eines: inflationär.
• Begrenzung der Einwanderung: Die poröse Südgrenze ist für viele Wähler ein wichtiges Thema und dürfte von Trump schnell angegangen werden. Er könnte einen nationalen Notstand ausrufen, dürfte die Grenzsicherheit erhöhen sowie für tiefere illegale und legale Einwanderung sorgen. Längerfristig würde eine niedrigere Einwanderung zu einer sig-
Realclearpolitics, Kaiser Partner Privatbank 35% 40% 45% 50% 55% 60% 65% 18 06 0 24 36 30 12 42 Monate m Präsidentenamt B den Obama Trump
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nifikanten Abschwächung des Wachstums bei der Erwerbsbevölkerung führen. Auch eine solche Entwicklung hätte eine tendenziell inflationssteigernde Wirkung.
• Steuersenkungen: Trump möchte die von ihm 2017 erlassenen (und 2025 auslaufenden) Steuersenkungen dauerhaft beibehalten und liebäugelt mit weiteren Steuerkürzungen. In der kurzen Frist würde die Konjunktur einen weiteren Schub erhalten. Das ohnehin tiefrote Haushaltsdefizit würde indes längerfristig noch grösser werden.
• Einmischung in die Geldpolitik: Trump hat die Zinserhöhungen der Fed kritisiert, sich gegen Notenbankchef Powell ausgesprochen und beabsichtigt dessen Amtszeit 2026 nicht zu verlängern. Zwar kann der US-Präsident die Notenbankspitze nur „aus wichtigem Grund“, nicht „nach Belieben“ entlassen. In einem Streit über die Ernennungsbefugnis könnten die Gerichte Trump am Ende aber nachgeben. Zwar würden moderate republikanische Senatoren einen unorthodoxen Fed-Vorsitz wohl ablehnen, eine geldpolitische Taube könnten sie aber bestätigen. Die Unabhängigkeit der Notenbank wäre mindestens angekratzt.
Man sollte Trump ernst nehmen, aber nicht unbedingt beim Wort – vieles ist Trumpsche „Verhandlungstaktik“
…und was nicht?
Genauso interessant wie die Frage, was unter einem wiedergewählten Trump passieren wird, ist die Gegenfrage. Denn vieles, was befürchtet, in manchen Medien hochgekocht oder vielleicht erhofft wird, ist zumindest sehr unwahrscheinlich:
• Die Vereinigten Staaten werden keine Diktatur:
Zumindest zu Beginn seiner Amtszeit wird Trump viel Macht innehaben – die gewöhnlichen „Checks and Balances“ könnten erodieren. Schon 2026 stehen jedoch die Zwischenwahlen an, bei denen die regierende Partei in der Vergangenheit fast ausnahmslos Einflussverlust im Kongress erlitt. Spätestens am 20. Januar 2029 wäre dann auch Trumps Neuauflage vorbei. Die benötigten drei Viertel aller Bundesstaaten würden einer Verfassungsänderung zur Verlängerung der Präsidentenamtszeit nie zustimmen. In vier Jahren kann viel passieren – ein autokratisch geführter Staat werden die USA unter Trump aber nicht.
• Kein NATO-Austritt: Trump ist offensichtlich kein NATO-Fan. In seiner Amtszeit hat er bereits mehrfach mit dem Austritt aus der Allianz gedroht. Unter Trump 2.0 wären Tonart und Methoden möglicherweise noch schärfer. Trumps Absicht bleibt aber die gleiche: Die Europäer sollen ihre Verteidigungsausgaben erhöhen und möglichst schnell die Verteidi-
gungsbudgets auf 2% der Wirtschaftsleistung erhöhen. Man sollte Trump ernst nehmen, aber nicht unbedingt beim Wort – vieles ist Trumpsche „Verhandlungstaktik“. Ein Austritt aus der NATO wäre ohnehin nur mit (sehr unwahrscheinlicher) Zustimmung des Senats möglich. Und auch Trump weiss, dass die Verteidigungsallianz in der US-Bevölkerung nach wie vor hohes Ansehen und Unterstützung erfährt.
• Das Haushaltsdefizit wird nicht sinken: Die Projektionen des Kongressbüros für das Haushaltsdefizit und die Staatsverschuldung zeigen klar nach oben. Eine echte Ausgabenreform ist aber weder von Republikanern noch von Demokraten zu erwarten. Sollte es unter Trump zu Ausgabenkürzungen kommen, dürften diese durch Steuersenkungen gleich wieder kompensiert werden. Die Aussicht auf eine nennenswerte Haushaltskonsolidierung ist sehr gering – wahrscheinlicher ist, dass das Defizit explodieren wird.
• Subventionen werden nicht gestrichen: Sowohl Trump als auch Biden stehen für eine Wiederbelebung der US-Industriepolitik – bei diesem Thema besteht über die Parteigrenzen hinweg Einigkeit, was eine entsprechende Gesetzgebung möglich macht. Zwar könnte Trump „grüne“ Subventionen kürzen. Der Trend zu vermehrter staatlicher Förderung der US-Industrieproduktion und dem Aufbau nötiger Infrastruktur dürfte aber bestehen bleiben.
• Bürokratie wird nicht gestrafft: Trump behauptet, er werde „den Sumpf trockenlegen“ und die Bundesbürokratie umstrukturieren. Der Regierungsapparat soll zusammengestutzt und der Widerstand gegen die Politik der Republikaner überwunden werden. Bürokratie ist jedoch beharrlicher als man es sich manchmal wünschen würde und die Gerichte werden eingreifen, um eine umfassende „Säuberung“ zu verhindern. Aus Trumps Ansinnen dürfte bestenfalls ein Verwaltungsreförmchen werden.
Zwischenfazit: Auch im Falle von Trump 2.0 werden die USA demokratisch und geopolitisch tonangebend bleiben. Eine zweite Trump-Administration würde aber mit weiter steigenden Defiziten, zunehmendem Wohlstandsgefälle, vermehrtem Arbeitskräftemangel, höheren Importpreisen und einer drohenden Aushöhlung des Regierungsapparats einhergehen. Auf lange Sicht wäre all dies in der Tendenz inflationär. Im Hinblick auf aussenpolitische Gegenspieler wie Russland und China sowie geopolitische Brennpunkte wie den Mittleren Osten ist derweil mit viel Kontinuität zu rechnen. In diesem Sinne dürfte Trump auch die Ukraine nicht fallen lassen, trotz gegenteiliger Drohungen. Seine bekannt transaktionale und rhetorisch aggressive Art dürfte Trump aber beibehalten – für ein dauerhaftes Schlagzeilen-Risiko wäre gesorgt.
Genauso interessant wie die Frage, was unter einem wiedergewählten Trump passieren wird, ist die Gegenfrage.
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Nach den Wahlen gibt es dann ein blaues (Biden) und ein rotes (Trump) Szenario.
Oder doch BBB (Build Back Better)?
So viel zu Donald J. Trump. Doch was passiert, wenn Joe Biden wiedergewählt wird? Vor allem: more of the same. So dürften die Staatsausgaben beispielsweise hoch bleiben. Im Kontrast zu Trump plant Biden allerdings höhere Steuern für Unternehmen und Reiche, was den erwarteten Anstieg der Staatsschulden zumindest dämpfen sollte. Dennoch ist Biden – wie die letzten Jahre zeigen – kein Anti-Trump. Auch für ihn sind höhere Zölle kein Tabu – im Wahlkampf forderte er im April eine Verdreifachung der Zölle auf Stahl und Aluminium aus China. Der grössere Fokus dürfte bei den Demokraten auch zukünftig aber auf der Schaffung zusätzlicher Anreize für Reshoring und den Ausbau der industriellen Kapazitäten in den USA liegen. Weitere Elemente in Bidens bisher nur zum Teil verwirklichten „Build Back Better“-Plan sind die Stärkung der Arbeitnehmer (vor allem durch Gewerkschaften), höhere Sozialausgaben (v.a. für frühkindliche Bildung) und eine verschärfte Wettbewerbspolitik. Umgesetzt werden könnte diese ambitionierte Agenda allerdings nur, wenn die Demokraten in beiden Kammern des Kongresses die Mehrheit gewinnen, was aus heutiger Sicht zumindest recht unwahrscheinlich ist. Sollte dies nicht gelingen dürfte sich Biden auf die Verteidigung dessen konzentrieren, was er im Zuge von Bidenomics bisher erreicht hat –insbesondere die massiven Investitionen in Infrastruktur (Infrastructure and Jobs Act), Halbleiter (CHIPS and Science Act) und grüne Technologie (Inflation Reduction Act). Bei den geopolitischen Herausforderungen dürfte Biden – im Gegensatz zu Trump – weiterhin die Abstimmung mit den US-Verbündeten suchen und einen vergleichsweise leiseren Ton anschlagen.
Anlagestrategie und Portfoliokonstruktion sollten eine unpolitische Angelegenheit sein.
Wenn Trump zum Favoriten wird… | …könnte der Aktienmarkt unter Druck kommen Durchschnittliche Entwicklung des S&P 500 Index in Wahljahren
Trump-Panik – früher, später oder gar nicht?
In den kommenden Wochen dürfte die Wahlberichterstattung der Medien immer intensiver werden. Angesichts eines immer heisser ausgefochtenen Duells zweier alter Männer gilt es für Anleger umso mehr einen kühlen Kopf zu bewahren und auch mal wegzuschauen. Die verbleibenden Monate bis zu den Wahlen dürften aussergewöhnlich ablenkend werden. Gern erinnern wir an dieser Stelle daran, dass Anlagestrategie und Portfoliokonstruktion eine unpolitische Angelegenheit sein sollten.
Dennoch ist die Frage gerechtfertigt wie sich die Märkte vor und nach den Wahlen verhalten könnten und ob es ein Trump-Risiko gibt. Mit Blick auf den Aktienmarkt geben Statistiken zum 4-Jahres-Zyklus (Präsidentenzyklus) zumindest einen Anhaltspunkt. In der Regel steigt der Aktienmarkt im Wahljahr im Schnitt ähnlich wie in jedem anderen Jahr. Allerdings kommt es auf die Details an. Wahljahre, in denen der amtierende Präsident nicht wiedergewählt wurde, waren im Frühling und Sommer überdurchschnittlich volatil. Angesichts des derzeitigen Kopf-an-Kopf-Rennens könnte sich 2024 angesichts zunehmender Unsicherheit ob eines anstehenden Führungswechsels im Weissen Haus ähnlich schwankungsreich entwickeln.
Nach den Wahlen gibt es dann ein blaues (Biden) und ein rotes (Trump) Szenario. Im Falle eines Biden-Siegs gäbe es theoretisch keinen Anlass für grössere Marktreaktionen – der Mann ist bekannt und der aussenpolitische wie der fiskalische Kurs würden fortgeführt werden. Im Falle des roten Szenarios (Trump-Sieg) könnte der Anleihemarkt hingegen sprichwörtlich rotsehen und einen temporären Ausverkauf erleiden – dann nämlich, wenn die Republikaner auch den Kongress komplett rot anstreichen können, weitere Steuersenkungen ohne Gegenfinanzierung in Aussicht stehen und der Staatshaushalt endgültig aus dem Ruder zu laufen droht. Ist die Panik an den Märkten dann gross genug, würde dies womöglich auch einen Trump disziplinieren und zu haushaltspolitischer Räson bringen.
Die Variante Trump im Weissen Haus und erneutes Patt im Kongress würden die Finanzmärkte womöglich am besten heissen. Trump-Paniken – wenn auch vielleicht nur stundenweise – könnte es in einer zweiten Amtszeit dank seines bekannt lockeren Social-Media-Daumens dennoch geben. Anleger sollten in diesem Falle eine Lehre aus der Zeit 2016 bis 2020 ziehen. Damals brachten ein volatiler Newsflow und zeitweise Volatilität an den Märkten letztlich kaum nennenswerte makroökonomische Veränderungen. Auch künftig könnte es für so manchen Anleger schwierig sein, inmitten eines Trump-X-Sturms (aka Twitter-Sturm) sachlich und ruhig zu bleiben. Dennoch wäre dies zu empfehlen. Anleger sollten die Schotten dicht machen und warten bis der Sturm vorüber ist. Jedes Mal.
Quellen: Bloomberg, Kaiser Partner Privatbank 90% 95% 100% 105% 110% 115% Präs dent nicht w edergewählt Präsident w edergewählt Jul Mai Mär Jan Nov Sep Monthly Market Monitor - Juni 2024 | Kaiser Partner Privatbank AG 14
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Was unsere Kunden (und die Finanzmärkte) bewegt
Aktien: Der US-Wahlkampf geht in den kommenden Monaten in den finalen Showdown. Welche (US-)Aktien profitieren von einer Wiederwahl Donald Trumps (oder Joe Bidens)?
Kaiser Partner Privatbank: Aktienanalysten stellen in diesen Tagen im Vorlauf auf die US-Präsidentschaftswahl am 5. November wieder fleissig „rote“ und „blaue“ Aktienkörbe zusammen. Eine Übung, die von tradingorientierten Anlegern (und den Börsenmedien) zwar geschätzt werden dürfte, sich in den letzten Wahlzyklen aber selten ausgezahlt hat. Ein typischer Trump-Korb (rot) enthält dieses Jahr (wie auch 2016) vor allem Finanz-, Minen-, Industrie- und Energieaktien – die angepriesenen Treiber hinter dieser Selektion sind die Hoffnung auf weniger Regulierung und nicht zuletzt MAGA („Make America Great Again“). Die favorisierten Titel im Biden-Korb (blau) gehören wiederum in die Kategorien Technologie und Elektromobilität, zudem darf der Klassiker – Aktien aus dem Sektor Erneuerbare Energie – nicht fehlen. Anleger, die sich in den vergangenen acht Jahren an einer derartigen Selektion orientierten, hatten möglicherweise interessante Gespräche am Kaffeeautomaten, schnitten mit einem solch „politischen“ Portfolio jedoch schlechter ab als der Gesamtmarkt. Denn die Märkte taten fast exakt das Gegenteil dessen, was die Mehrheit der Analysten vorhersagte. Das Paradebeispiel dafür ist der Energiesektor: Unter Trump 1.0 (2017 bis 2021) waren die eigentlich favorisierten „braunen“ Energieaktien der Old Economy im Vergleich
Aufs falsche Pferd gesetzt? | Biden hat „grünen“ Aktien nicht geholfen iShares Global Clean Energy ETF (ICLN)
aller Branchen die mit Abstand grössten Verlierer. Unter Biden (2021 bis heute) waren sie – nicht favorisiert –dann die grössten Gewinner. Die vermeintlich grössten Profiteure von Bidenomics aus den „grünen“ Bereichen Wind- und Solarkraft kannten seit der Amtsübernahme des Demokraten hingegen nur den Weg nach unten –so verlor der iShares Global Clean Energy ETF in den letzten knapp dreieinhalb Jahren rund -60%.
Auch mit Blick auf die bevorstehende Wahl sind wir geneigt von politischen Wetten abzuraten – nicht nur, weil es im Duell Biden vs. Trump aktuell mehr oder weniger 50:50 steht. Unsicherheit besteht nicht nur darüber, wer nächstes Jahr auf dem Präsidentenstuhl sitzt, sondern auch über die Mehrheitsverhältnisse im Kongress, die effektiv umsetzbare Politik der nächsten Regierung und die mittel- bis langfristigen Auswirkungen dieser Politik auf die verschiedenen Branchen. Unsicherheit herrscht zudem insbesondere auch hinsichtlich der viel wichtigeren langfristigen Einflussgrössen auf den Aktienmarkt im Allgemeinen und einzelne Sektoren im Speziellen: Wirtschaftswachstum, Unternehmensgewinne, Zinsen und Inflation. Anleger sollten – unabhängig von politischen Überlegungen oder Neigungen – auf langfristige (Mega-)Trends setzen. Die Themen Rüstung und Technologie dürften in den kommenden Jahren beispielsweise nicht zuletzt aufgrund der geopolitischen Trends wichtig und entsprechende Aktien kurstechnisch Outperformer bleiben – egal ob rot oder blau im Weissen Haus.
Aktienanalysten stellen in diesen Tagen im Vorlauf auf die US-Präsidentschaftswahl am 5. November wieder fleissig „rote“ und „blaue“ Aktienkörbe zusammen.
Quellen: Bloomberg, Kaiser Partner Privatbank 5 10 15 20 25 30 35 2021 2022 2023 2024
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Assetklasse YTD 1 Monat 1 Jahr 3 Jahre* Index Cash US-Dollar 2.3% 0.5% 5.7% 3.4% USD Interest Rate Return Euro 1.7% 0.3% 4.0% 1.8% EUR Interest Rate Return Schweizer Franken 0.7% 0.1% 1.7% 0.6% CHF Interest Rate Return
USA -2.8% 1.8% -2.2% -4.6% Bloomberg US Govt 7-10 Yr Bond Index (USD) USA inflationsgeschützt -0.1% 1.7% 1.6% -1.4% Bloomberg US Treasury Inflation-Linked Bond Index (USD) Deutschland -3.8% -0.2% -0.5% -5.9% Bloomberg Germany Govt 7-10 Yr Bond Index (EUR) Vereinigtes Königreich -3.8% 0.8% 3.3% -5.7% Bloomberg UK Govt 7-10 Yr Bond Index (GBP) Schweiz -1.3% -1.3% 0.3% -2.1% Bloomberg Switzerland Govt 7-10 Yr Bond Index (CHF) Unternehmensanleihen US Investment Grade 0.5% 1.3% 5.1% -0.6% Bloomberg US Corporate 3-5 Yr Index (USD) EU Investment Grade 0.0% 0.4% 5.6% -1.5% Bloomberg European Corporate 3-5 Yr Index (EUR) US High Yield 1.6% 1.1% 11.2% 1.8% Bloomberg US Corporate High Yield Index (USD) EU High Yield 2.8% 1.0% 11.1% 1.4% Bloomberg Pan-European High Yield Index (EUR) Andere
Schwellenländer 1.5% 1.9% 10.7% -2.9% JPMorgan EMBI Global Core Index (USD) Versicherungsbasiert 4.6% -0.5% 15.3% 8.1% Swiss Re Global Cat Bond Total Return Index (USD) Convertibles 1.5% 2.4% 10.2% -2.6% Bloomberg Global Convertibles Index (USD) Aktien Global 9.8% 4.5% 25.5% 7.2% MSCI World Gross Total Return Index (USD) USA 11.3% 5.0% 28.2% 9.6% S&P 500 Total Return Index (USD) Europa 10.7% 3.5% 18.6% 8.5% STOXX Europe 600 (Gross Return) (EUR) Vereinigtes Königreich 9.0% 2.1% 15.6% 9.7% FTSE 100 Total Return Index (GBP) Schweiz 9.8% 6.1% 8.1% 2.9% Swiss Performance Index (CHF) Japan 18.4% 1.2% 33.1% 15.8% Topix Total Return Index (JPY) China 6.8% 2.4% 4.5% -17.0% MSCI China Gross Total Return Index (USD) Schwellenländer ohne China 2.4% -0.1% 16.4% 0.0% MSCI Emerging Markets ex China Gross Return Index (USD) Alternative Anlagen Rohstoffe 4.4% 1.3% 5.1% 3.5% Bloomberg Commodity Index (USD) Gold 12.8% 1.8% 18.6% 6.9% Gold Spot (US Dollar/Ounce) Immobilien USA -5.5% 5.2% 4.5% -4.9% S&P US All Equity REIT Index (USD) Immobilien Schweiz 2.7% -0.6% 6.1% -0.9% SXI Real Estate Funds Total Return Index
Hedge Funds 5.6% 0.0% 12.3% 2.5% Bloomberg All Hedge Fund Index (USD) Private Equity 4.6% 2.5% 31.8% -3.2% Global Listed Private Equity Index (USD) Währungen EUR/USD -1.7% 1.7% 1.5% -3.9% EURUSD Spot Exchange Rate EUR/CHF 5.4% -0.2% 0.6% -3.8% EURCHF Spot Exchange Rate GBP/USD 0.1% 2.0% 2.4% -3.6% GBPUSD Spot Exchange Rate Kaiser Partner Privatbank AG | Monthly Market Monitor - Juni 2024 17
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Redaktion: Oliver Hackel, Senior Investment Strategist Roman Pfranger, Head Private Banking & Investment Solutions
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