Gaceta Náutica Aud Deutsch Juli / August

Page 1

SEITE 14

AUF DEUTSCH Nummer 10, Juli / August 2014 | GRATIS

Herausgeber: Mallorca Press, S.L.

WASSERSPORT | Der Regattasegler Nacho Postigo siegt in italienischen Gewässern / Seite 14 >> HÄFEN

Privatisierung gestoppt DIE BALEARENREGIERUNG STELLT IHR «VORZEIGEPROJEKT» EIN: DIE VERWALTUNG IHRER HÄFEN SOLL NICHT WEITER PRIVATISIERT WERDEN. DER STIMMENVERLUST DER PP BEI DEN EUROPÄISCHEN WAHLEN, DIE KRITIK EINIGER EXPERTEN UND DER FEHLENDE ENTHUSIASMUS DER UNTERNEHMER SORGTEN FÜR EINEN STOPP IM PRIVATISIERUNGSPROZESS DER DIREKT VERWALTETEN HÄFEN. AUCH FAND DER REGIERUNGSVORSCHLAG KEINERLEI ZUSTIMMUNG BEI DEN VERANTWORTLICHEN DER SPORTHÄFEN. SEITE 9

NEWS

SEGELN

Das neue Hafengesetz der Balearen erweitert die Konzessionen auf 35 Jahre SEITE 10 Hunderte von Besuchern auf der Rainbow Warrior SEITE 12 in Palma

NICO MARTÍNEZ

DIE COPA DEL REY ERÖFFNET DIE SAISON DER WICHTIGEN REGATTEN Die 33. Copa del Rey Mapfre, die zwischen dem 2. und 8. August in der Bucht von Palma ausgetragen wird, ist von der kürzlichen Tronbesteigung von Felipe VI geprägt: Seine Teilnahme an der Regatta wird von seinem Terminkalender abhängen. Der vom Real Club Náutico de Palma veranstaltete Wettkampf wird die Sommersaison der bedeutenden

Regatten eröffnen, bei denen klassische Segelschiffe im Vordergrund stehen, so wie bei der Classic Silver Bollard vom Port Adriano, der Regatta Illes Balears Clàssics - Vela Clásica des Club de Mar Mallorca und der vom Club Marítimo de Mahón organisierten Copa del Rey de Barcos de Época-Trofeo Panerai. SEITE 4

Ratgeber zum Tauchenlernen auf Mallorca Alles was man über Tauchkurse wissen sollte: Titel, internationale Schulen, Preise, etc. Mallorca ist der ideale Ort, um mit diesem schönen Sport zu beginnen. SEITE 15

Nicht der richtige Moment von ELENA PIPÓ SEITE 2

A amarres M moorings L liegeplätze +34 971 731 758

www.aml-mallorca.com


MEINUNG GACETA NAUTICA| Juli / August 2014

2

in kürze

grußwort der direktorin

Nicht der richtige Moment ELENA PIPÓ elenapipo@mallorcapress.es

Die Regierung hat richtig gehandelt, indem sie den Prozess der Privatisierung der von den Balearen direkt verwalteten Häfen gestoppt hat. Jetzt ist nicht der richtige Moment, wie es der Minister für Tourismus, Jaime Martínez, passend formuliert hat (ein Mann, der übrigens Anzeichen für große politische Intelligenz zeigt). Er bevorzugt, eine Privatisierung von den Ergebnissen einer Studie zur Liegeplatznachfrage abhängig zu machen und möchte sich nicht auf ein Abenteuer dieser Art und Größenordnung einlassen, von dem man noch nicht einmal weiß, ob es die Mühe wirklich wert ist. Der momentanen Regierung bleibt noch ein Jahr Zeit, und das ist eindeutig nicht genug, weder um 13 Häfen im Wettbewerb auszuschreiben - von denen jeder einzelne seine Besonderheiten hat - noch um Zuschläge zu verteilen, selbst wenn man den Prozess der Angebotseinreichung noch so vereinfacht. Ein derart wichtiges Projekt kann weder ohne einen Minimalkonsens noch inmitten des derzeitigen Klimas der politischen Unsicherheit begonnen werden. Nicht nach dem Ausgang dieser Europawahlen, die die PP in eine durchaus heikle Position gebracht haben. Man stelle sich vor, dass es mitten in diesem Prozess zu einem Regierungswechsel durch eine politische Neuformation oder besser gesagt Koalitionsbildung käme, die ganz legitim und im Rahmen ihres Programms beschließen würde, diesen Prozess zu stoppen. Das wäre ein Desaster. Das heißt aber nicht, dass die Privatisierung des Hafenmanagements grundsätzlich schlecht ist, wie uns die Oppositionsparteien im allgemeinen glauben machen möchten. Glücklicherweise sind die Balearen ein Bündnis mit langer nautischer Erfahrung und es

Cala Ratjada, einer der Häfen, der privatisiert werden soll.

reicht aus, zu beobachten, wie sich die Dinge in den letzten 50 Jahren entwickelt haben, um zu verstehen, dass - wie die Regierung argumentiert und es die Bootsfahrer sehr genau wissen - eine (privatisierte) indirekte Verwaltung einen besseren Service bietet und schlichtweg effizienter ist. Die überwiegende Mehrheit der Häfen, die sich einen Namen als Referenz unter Bootsfahrern im Mittelmeer gemacht haben und auf

In einigen Häfen könnte man mit den Nutzern vereinbaren, dass sie die Verwaltung übernehmen diese Art geführt werden, haben bereits Freizeitmarinas oder Yachtclubs. Es sollte also eher darüber diskutiert werden, ob es sich aus geographischer Sicht nicht lohnt, eine Reihe von strategischen Einrichtungen unter direkter

Beeindruckende Premiere von Nacho Postigo mit der Mini-Klasse: Sein Sieg bei der "Solo Roma"-Ragatta war sowohl überraschend als auch bemerkenswert, da er 39 Stunden ohne Autopilot segeln musste. Der Regattasegler aus Santander mit Wohnsitz auf Mallorca startet nun mit beschwingter Laune sein Training für die Mini Transat 2015.

/ MARTINEZ STUDIO

Verwaltung der öffentlichen Hand zu behalten, die zum Preis einer weniger persönlichen Betreuung, Booten mit bis zu 8,5 Meter Länge entsprechend günstigere Konditionen anbieten könnten. Die Schiffslänge ist die Definition sowohl des Staates (die Hafenbehörde) als auch der Balearenregierung der so genannten "sozialen Nautik" (ein Schiff bis zu 8,5 Metern Länge zahlt 50 % weniger für die Liegeplatzgebühr als beispielsweise ein Schiff von zehn Metern Länge, Anm. d. Übers.). Abgesehen von der Diskussion um die Schiffslänge, die sehr umstritten ist, erscheint das eine reichlich vernünftige Option. In diesem Fall, und wenn man bereit für eine originellere Lösung wäre, könnte man mit den Liegeplatzinhabern überein kommen, dass sie selbst die Verwaltung ihres Hafens übernehmen, indem sie das Modell kopieren, mit dem die ersten Yachtclubs einge-

Der Präsident des Yachtcharterausschusses APEAM, José María Jiménez, erklärte im Gaceta Náutica-Programm bei Radio Marca klar und deutlich, wie negativ sich die Gebühr für Freizeitschiffe (T0) auf den maritimen Tourismus und das Image Spaniens auswirkt. Die Kunden schauen nur noch verständnislos, wenn ihnen in den Marinas die Rechnung präsentiert wird, bei der über die Hälfte des Preises für die Wartung von Leuchttürmen gedacht ist. Die Vereinigung der YachtclubVerbände (CEACNA) forderte den Minister Llorca auf, diese Gebühr wieder aufzuheben. Als nächstes wird wohl sein Rücktritt gefordert.

richtet wurden. Auf diese Weise würde die öffentliche Verwaltung von der Belastung befreit, einen permanenten Service durch ihr Personal zu gewährleisten. Außerdem würden solche Situationen verhindert werden, in denen Transitschiffe ihren Liegeplatz nicht bezahlen, weil der zuständige Beamte gerade seinen freien Tag hat und niemand mit ihnen abrechnen kann. Dieses System würde de facto eine Privatisierung des Managements bedeuten und solche spekulativen Manöver vermeiden, die jedes mal auftreten, wenn ein Hafen Konkurs anmeldet und die Verwaltung daraufhin zu verstehen gibt, dass ihr die Ressourcen fehlen, um einzugreifen. Kurz gesagt, es besteht Diskussionsbedarf und viele gute Ideen sind gefragt, aber es ist genauso klar, dass, bis sich die Gemüter beruhigt haben, es am besten ist, die Dinge so zu lassen, wie sie sind, ohne dabei Optionen für die Zukunft auszuschließen.

Sehr erfolgreich war die Initiative der Veranstalter der "Vuelta a Dragonera" für Seekajaks: Sie organisierten gemeinsam mit dem Bürgermeister von Andratx ein Abendessen in Sant Elm zu Ehren der freiwilligen Helfer und der Mitarbeiter von Guardia Civil und Katastrophenschutz, die ihr Leben riskiert hatten, um Dutzende von Kajakfahrer aus dem Sturm vom 15. Juni zu retten. Wieder einmal über 100 Schiffe: Die Mapfre-Regatta Copa del Rey ist nicht zu stoppen. Die große Frage ist, ob König Felipe an der Regatta teilnehmen wird oder nicht. Ich bin angesichts der aktuellen Umstände eher skeptisch, aber es wäre schön, wenn er eine Lücke in seinem Terminkalender findet und einen Tag im RCNP verbringt, um auf diese Art seine Unterstützung für die Segler zu demonstrieren.


NACHRICHTEN GACETA NAUTICA| Juli / August 2014

3

>> GESETZGEBUNG

>> UMWELTSCHUTZ

Das neue Hafengesetz erschwert das Aufgeben von Schiffen

Rainbow Warrior III warnt vor den Probebohrungen

Die Problemlösung für das Aufgeben von Schiffen findet zweifelsDer Inhalt des Hafengesetzes der ohne den größten Zuspruch unter Balearen sieht eine Verlängerung den Hafenbetreibern, die seit Jahren der Konzessionen (einschließlich der anprangern, dass sie wehrlos gegen bestehenden) bis 35 Jahre vor, so- die Versäumnisse von Liegeplatzinhabern sind, die wie eine Umsetihre Boote buchzung von Maßstäblich ignorienahmen für Haren. Denn die fenunternehmen Wirtschaftskrise in Fällen von aufhat ein Problem gegebenen Schifverschärft, das fen. Das Gesetz sich schon seit öffnet auch eine Jahrzehnten hinMöglichkeit zur zieht. Es wird geReduzierung der schätzt, dass Konzessionsabgaheutzutage über be, wenn die Be300 verlassene treiber InvestitioBoote einen Lienen tätigen, in geplatz auf den Bereichen, die für Balearen besetdie Öffentlichkeit zen. Nach einem bestimmt sind. Der Hafen von Portocolom. relativ einfachen Hafenbetreiber wie Segelclubs und Marinas zeigen Verwaltungsverfahren können diese sich allgemein «zufrieden» mit dem Boot nun versteigert werden. Ein neuen Gesetz, das auf «historische» Teil des Geldes aus diesem «Verkauf» Forderungen reagiert und im Falle dient der Tilgung der angefallenen eines Prozesses mehr Rechtssicher- Schulden beim Hafenbetreiber oder heit für Unternehmen und Nutzer der Verwaltung und der Überschuss verspricht und dabei gleichzeitig In- kann durch den Eigentümer geltend vestitionen in den Häfen unter- gemacht werden, vorausgesetzt er erscheint angemessen. stützt.

Das neue Flaggschiff von Greenpeace konnte am Pantalán Mediterráneo im Hafen von Palma gratis anlegen

MALLORCA PRESS PALMA

MALLORCA PRESS PALMA

Die Firma Amarres Deportivos hatte das Greenpeace-Schiff eingeladen, einen ihrer Liegeplätze im Hafen von Palma anzusteuern. So konnte das neue Schiff der Umweltschutzgruppe am Dock von 'Pantalán Mediterráneo' begrüßt werden. Das Segelschiff erreichte Palma am Samstag, den 14. Juni um 8.00 Uhr und hatte kaum den Steg befestigt, als bereits Hunderte von Besuchern kamen, um dem Flaggschiff von Greenpeace einen kostenlosen Besuch abzustatten. Sowohl samstags als auch sonntags war Besuchertag. Greenpeace wollte mit dieser Aktion der Vorstellung der Rainbow Warrior die Besucher und die allgemeine Öffentlichkeit auf die Gefahren für die Zukunft der Balearen durch die Gasförderung im Meer in der Nähe der Inseln aufmerksam machen. Die Rainbow Warrior ist die dritte Ausgabe des legendären Schiffes, das 1985 wegen seiner Kampagne gegen Atomtests vom französischen Geheimdienst in Neuseeland versenkt wurde. Das Schiff der Umweltschützer

Die 'Rainbow Warrior III’ am Pantalán Mediterráneo im Hafen von Palma.

kam aus Valencia und legte auf Mallorca an, um sich mit Vertretern lokaler Protestgruppen gegen die Probebohrungen zu treffen und die Regierung aufzufordern, die Erlaubnis für die Probebohrungen 30 Kilometer vor der Küste von Ibiza durch den multinationalen Konzern Cairn Energy zurückzunehmen. Außerdem fordert Greenpeace, dass in ganz Spanien keine neuen Genehmigungen für diese Art der Probebohrungen mehr gewährt werden und die Änderung des Energiemodells hin zur Nutzung erneu-

erbarer Ressourcen ohne Risiken für die Umwelt. Auch die Generaldirektorin für Umwelt, Umweltbildung und Klimawandel der Balearenregierung, Neus Lliteras, besuchte die Rainbow Warrior im Namen einer Institution, die sich unterstützt von allen politischen Kräften der Inseln gegen die Probebohrungen im Meer rund um den Archipel ausspricht. Das Schiff war auch Gastgeber für ein Treffen der Vorsitzenden von allen Organisationen, die sich spanienweit gegen die geplante Suche nach Gas aussprechen.


SEGELN GACETA NAUTICA| Juli / August 2014

4

>> REGATTEN

An der letzten Ausgabe der Copa del Rey MAPFRE nahmen 120 Schiffe teil.

/ NICO MARTÍNEZ

Die Copa del Rey MAPFRE als wichtigste Sommerregatta Die Regatten der klassischen Boote und antiken Mittelmeersegler werden auch auf den Balearen zunehmend beliebter JULIO GONZÁLEZ PALMA

DL: PM 99-2013

Herausgeber: Mallorca Press Calle Morey, 12, 07001, Palma de Mallorca Tel: +34 971 72 07 37 Email: gacetanautica@mallorcapress.es Direktorin: ELENA PIPÓ Chefredakteur: JOSÉ LUIS MIRÓ Koordinator: JUAN POYATOS Übersetzung: JULIA EGLE Korrektion: BETTINA NEUMANN

Die Copa del Rey MAPFRE ist die wichtigste Regatta des Sommers. Ein Wettkampf mit drei Jahrzehnten Erfolg, der wie jedes Jahr aufs neue sein Renommee in der mediterranen Regattasaison verteidigen wird. In diesem Jahr nehmen insgesamt 116 Boote aus 21 Ländern teil. Die sportliche Neuheit der Regatta ist die Aufnahme einer neuen MonotypKlasse, in der die Swan 60 gegeneinander wetteifern. So wie die Copa del Rey MAPFRE werden die Regatten mit klassischen Booten und antiken Segelschiffen auch auf den Balearen immer beliebter. Ab August werden in den Gewässern des Archipels drei Wettläufe von internationalem Charakter ausgetragen, in denen sich einige der bedeutendsten Schiffe in der Geschichte des Segelsports konzentrieren. Ein optisches Spektakel und Spitzensportereignis, das nicht nur verstärkt die Anziehungskraft der Inseln verstärkt, wie die Verbindungen zu anderen Luxus-Destinationen wie Monaco oder Saint Tropez. Die neueste Regatta, die im Sommer den Wettkampfplan eröffnen wird, ist die Classic Silver Bollard, die vom 31. Juli bis 3. August in Port Adriano ausgetragen wird, in Kooperation mit dem Club Náutico Santa Ponsa. Nach der Premiere im vergangenen Jahr ist das also die zweite Auflage eines Ereignisses, das beständig größer wird und Flaggschiffe wie die Enterprise (1939), Blue Peter (1930) oder Manitou (1937) anzieht. Nur zwei Wochen danach trägt eine weitere Flotte klassischer Segler ihren Wettbewerb in der Bucht von Palma aus: vom 14. bis 17. August

Die Copa del Rey de Barcos de Época wird in Mahón ausgetragen.

mit der Regatta Illes Balears Clàssics - Vela Clásica. Dieses vom Club de Mar Mallorca organisierte nautische Supertreffen vereint die Elite aller Wettbewerbe und ist zum ersten Mal ein Punktlauf für die spanische Meisterschaft der klassischen Boote und Oldtimer-Schiffe. Einige der besten traditionellen Schiffe des Mittelmeeres kämpfen

sischen Segler und Oldtimer-Boote in den Gewässern der Balearen am Ende des Monats August. Die vom Club Marítimo de Mahón organisierte Regatta findet zwischen dem 26. Juli und 30. August statt. Menorca wird wieder einmal Austragungsort der spektakulärsten Regatta für klassische Segelschiffe des Mittelmeers sein. Es sieht aus, als wird erneut eine der eindrucksvollsten Flotten historischer Schiffen aufeinander treffen, die die Insel jemals gesehen hat. Bisher haben drei der "big boats" ihre Präsenz in Menorca bestätigt: die Halloween (1926), die Mariete (1915) und die Mariquita (1911). Andere Segelschiffe mit kulturhistorischem Charakter sind neu bei der Trofeo Panerai del Marítimo de Mahón, wie die von Charles Nicholson designte britische Marigold (1892), die wahrscheinlich die älteste der Flotte sein wird oder die von L. Hansen entworfene, amerikanische SIF (1894).

Der Club de Mar Mallorca ist Veranstalter der Regatta Illes Balears Clàssics im August um die Trophäe dieser Regatta, die im vergangenen Jahr eine beeindruckende Flotte von fast fünfzig antiken Segelbooten versammelte, genau wie die Klassiker und die Lateiner-Klasse als eine der wichtigsten Regatten im europäischen Rundlauf. Die XI. Copa del Rey de Barcos de Época - Trofeo Panerai beschließt die Runde der Wettkämpfe der klas-

/ N. M.


SICHERHEIT AN BORD GACETA NAUTICA| Juli / August 2014

5

>> JUANEDA

Schnelle medizinische Hilfe für Seefahrer Aufgrund der positiven Resonanz im letzten Sommer bietet Juaneda seinen Service „Arzt an Bord“ erneut an MALLORCA PRESS PALMA

Mit dem Ziel der sofortigen Unterstützung bei jeglichen Vorfällen, die sich in den Gewässern der Balearen ereignen und medizinische Hilfe benötigen, nimmt Juaneda erneut seinen ärztlichen Service an Bord auf. Die medizinische Hilfeleistung in über 20 verschiedenen Sprachen ermöglicht die telefonische Beratung durch einen Fachmann, die Versorgung durch einen Arzt am Hafen oder den direkten Transport im Krankenwagen in ein medizinisches Zentrum oder Krankenhaus. Nach dem Erfolg des vergangenen Sommers könnte das Resultat nicht besser sein: unnötige Krankenhauseinweisungen konnten vermieden werden und ein qualitativ hochwertiges Gesundheitsnetz in Fußweite der Häfen bieten sich dar. Die hohe Nachfrage während des ersten Jahres des Service Arzt an Bord, einer Initiative des ambulanten Gesundheitsnetzes der Juaneda, geben den Ansporn zur erneuten Aufnahme des Betriebes in diesem Folgejahr. Seit vergangenem Juni bis Ende September garantiert Juaneda erneut eine erstklassige, ärztliche Hilfeleistung für alle Wassersportler. Ein doppelter Service steht Ihnen zur Verfügung: Einerseits die 24Stunden besetzte Notrufnummer (0034 - 971 - 22 22 22) bei der sich der Patient in jeglichen Notfall zuerst ärztlichen Rat einholen kann. Und andererseits wird dem Patienten angeboten, sobald er am Hafen angekommen ist, sich durch einem Arzt aus dem Notarztnetzwerk der Juaneda versorgt zu lassen. Abhängig vom Schweregrad, kann der Patient durch diesen Service auch direkt in das nächstgelegene Ärztezentrum oder Krankenhaus gebracht werden. Dr. Simone Meli, Arzt und Direktor des ambulanten, medizinischen Netzwerk der Juaneda, erklärt: "Die Tatsache, auf eine medizinische Assistenz bis in den größeren Sporthäfen zählen zu können, trägt zur Beruhigung der Seefahrer bei, da es eine schnelle Handlung im Notfall garantiert." Zudem gibt er an: "Jeden Tag genießen tausende Wassersportler die Küsten der Balearen und unser Ziel ist es, ihnen eine schnelle und hochwertige Hilfeleistung zu gewährleisten. Unsere Erfahrung zeigt, dass ein schnelles und koordiniertes Handeln Leben rettet." Sobald man an Bord geht, empfehlen die Experten einige Richtlinien

zu beachten. Wichtig ist die Mitnahme eines guten Medikamenten- & Verbandkasten. Falls sich an Bord ein Notfall ereignet, gilt es, Ruhe zu bewahren. Bei kleineren Unfällen wird empfohlen, sobald

wieder Land unter den Füßen, sich in einem Arztzentrum vorzustellen. Juaneda verfügt über das wichtigste medizinische Netzwerk auf den Balearen mit 5 Krankenhäusern und Notfallzentren auch in der Nä-

Die Rettungswagen von Juaneda helfen in allen Häfen oder Stränden.

he der größeren Häfen von Mallorca und Menorca. Neben der 24 Stunden besetzten Notrufnummer (971 222 222) bietet ihnen der Ser-

vice Arzt an Bord auch eine einmalige Rufnummer für Nottransporte, die 971 221 112.


ANGELN GACETA NAUTICA| Juli /August 2014

6

>> DER EXPERTE

LITERATUR

Das ultimative Buch zum Angeln "Pesca, peces und pescadores" Endlich wurde ein Buch veröffentlicht, dass jeder Angler bestens gebrauchen kann. Würde sich jemand die Mühe machen, dieses lobenswerte Buch ins Deutsche zu übersetzen, könnte der Titel "Fischfang, Fische und Fischer" lauten. Die Arbeit von Oliver Gabriel analysiert aus der Perspektive eines Anglers, der sein Leben lang damit verbracht hat, seinem Hobby mit Leidenschaft zu frönen, sämtliche Fangmethoden und Fischarten der hiesigen Gewässer. Sein eigentlicher Ingenieursberuf hat unvermeidlich dazu geführt, dass er Methoden praktiziert, die auf einer empirischen Analyse sämtlicher Aktionen basiert, und so wie er, ist auch dieses Buch: voller Methodik, Leidenschaft und Präzision. Gabriel angelt so, wie er als Ingenieur handeln würde: Er analysiert die Meeresumwelt, die Bedeutung der Fische und ihre Gewohnheiten und Besonderheiten und schlussfolgert daraus, wie sie am besten anzulocken und einzufangen sind. Aufgrund dieser sorgfältigen Analyse verwendet er verschiedene Methoden für jede einzelne Art, ihren Lebensraum und die entsprechende Wassertiefe. Das Buch erklärt diese Methoden perfekt und gibt zahlreiche Tipps, von Gabriel und seinen Freunden, die ihn mit Ideen darin unterstützt haben, wie die Sportfischerei effektiv und wesentlich zu verbessern sei. Auf diese Art kann man beim Lesen dieses Buchs, das auf keinem Kartentisch an Bord fehlen sollte, sehr viel lernen und zwar sowohl als Anfänger, wie auch als Angelerfahrener.

Heute ist die Elektronik ein wichtiges Hilfsmittel.

Zwei Angel-Tricks MIGUEL SERRA foramando@telefonica.net

Móvil: 689 68 63 76

Im Moment gibt es die V2 in den Farben orange und schwarz

/ J.P.

Häufig werde ich nach meinen Tricks gefragt. Wie ich es schaffen würde, herauszufahren und praktisch jedesmal mit Fang wiederzukommen. Darauf gebe ich stets die gleiche Antwort: Es gibt zwei Dinge, auf die man achten sollte. Das erste ist nicht wirklich ein Trick, sondern ein Werkzeug. Es ist der Gerbauch der Elektronik, die es uns erlaubt, den Meeresgrund zu "sehen". Hier auf den Inseln angeln wir normalerweise mit geankertem Boot über Felsen, Felsspalten und anderen Stellen, an denen Fische in größerer Anzahl zu finden sind. Daher ist es fundamental, den Grund mit dem Echolot identifizieren und "sehen" zu können. Man darf sich nicht mit der erstbesten Stelle zufrieden geben, sondern musss suchen und suchen bis man "den Felsen" ge-

funden hat. Es reicht nicht, an eine Stelle zu fahren, die uns empfohlen wurde, sondern man muss mit dem Echolot prüfen, ob man sich auch wirklich über ihr befindet und ob Fische zu erkennen sind. Dann muss man auch genau berechnen, wo man den Anker auswerfen muss, um vom Wind und der Strö-

greift, landet man genau über dem Ankerplatz. Weiterhin muss man einkalkulieren, dass der Köder von der Strömung abgetrieben werden kann. Der zweite Trick ist also das richtige Ankern. Man muss abschätzen, wo man den Anker auswerfen muss, um genau über der richtigen Stelle den Köder platzieren zu können. Daher darf man sich auch nicht scheuen, den Anker so oft wieder anzuheben, bis man sich an der richtigen Stelle befindet. Angeln ist kein passives Abwarten, wenn es auch einem unwissenden Beobachter vielleicht so vorkommen wird, sondern eine sehr aktive Tätigkeit. Zumindest wenn man einen Fisch auf den Tisch bekommen möchte. Entsprechend lautet auch das spanische Sprichwort: "Wer Fische möchte, muss sich den Hintern nass machen".

Daher darf man sich auch nicht scheuen, den Anker so oft wieder anzuheben, bis man sich an der richtigen Stelle befindet mung genau über den soeben mit dem Echolot ausgekundschafteten Felsen getrieben zu werden. Normalerweise wird auf der Luvseite des Felsens geankert. Wenn der Anker gut


SERVICE GACETA NAUTICA| Juli / August 2014

>> WERFT

Effektiver Sommerservice von Astilleros de Mallorca Auch in der Hochsaison steht rund um die Uhr ein hochqualifiziertes Team für technische Probleme auf Superyachten bereit BETTINA NEUMANN PALMA

Das kann sogar auf den besten Superyachten vorkommen: Die Klimaanlage streikt, ein Kabel brennt durch, es gibt Ärger mit dem Generator oder im Schwarzwassertank und was auch immer für geartete hydraulische, elektrische oder motorische Probleme können Skipper und Crew das Leben schwer machen. Und das mitten in der Saison, wenn die Verträge laufen und illustre Kundschaft oder sogar der Eigner höchst persönlich an Bord ist! Was tun, wenn die bordeigenen Techniker nicht mehr weiterkommen oder das entsprechende Werkzeug gerade nicht zur Hand ist? Die Lösung lautet "Astilleros" - der Werftservice für Superyachten, der seinesgleichen im Mittelmeer sucht. Rund um die Uhr steht auch in den Sommermonaten ein hoch qualifiziertes Team mit dem entsprechenden Equipment für Notfälle bereit, einschließlich am Wochenende. "Viele Klienten haben meine Nummer und wissen, dass sie mich auch

Es wird sofort ein Fachmann geschickt, der eine diskrete Lösung findet und das Schiff schnell weiterfahren kann samstags und sonntags und sogar im Urlaub anrufen dürfen", erzählt der Projektmanager und Chefingenieur Riccardo Peirano von Astilleros. Wir sind sofort zur Stelle und schicken einen Fachmann vorbei, der in den meisten Fällen diskret eine Lösung vor Ort findet, so dass die Gäste davon gar nichts mitbekommen und das Boot schnell weiterfahren kann. Doch auch wenn das Problem aufwendiger ist, z.B. bei einer Beschädigung der Außenbordwand, und das Schiff in die Werft gebracht werden muss, greift ein Super-Service mit Schnelligkeit, hoher Professionalität und Effizienz nicht zuletzt dank des Zusammenspiels verschiedener Firmen unter dem Dach von Astilleros. Schließlich schwören bereits vor der Chartersaison zahlreiche der im Mittelmeer kreuzenden, internationalen Superyachten auf den Service von Astilleros. Hier finden diese besonderen Schiffe alles, was für ihre aufwendige Pflege, Instandhaltung und Reparatur von Bedeutung ist sozusagen ein Rundumpaket für

Yachten bis zu 73 Metern, im Wasser sogar bis zu 110 Metern Länge. "Und einmal", weiß Riccardo Peirano zu berichten, "konnten wir sogar schon einem Kreuzfahrtschiff aus der Patsche helfen".

Hotline für Notfälle: Telefon: 971 71 06 45. Mail: info@astillerosdemallorca.com Alle Informationen über den Service von Astilleros de Mallorca unter: www.astillerosdemallorca.com

Lösung des Problems, ohne dass der Urlaub unterbrochen werden muss.

7


WIRTSCHAFT GACETA NAUTICA| Juli / August 2014

8 >> BUSINESS

Palmas Attraktion des Jahres: die neue Moll Vell Zwei neue Restaurants bieten Höhepunkte aus der Küche der Meere und Seefahrerwelten BETTINA NEUMANN PALMA

Das Gebäude der neuen "Moll Vell" erinnert von der Seite ein bisschen an einen Mississippi-Dampfer. Von vorne betrachtet scheint die riesige Freitreppe geradewegs ins Nirwana zu führen und diesem begegnet man oben auf der Aussichtsterrasse tatsächlich. Es ist wie im Paradies: Vor den Füßen zum Hafenbecken hin reihen sich stolze Superyachten aneinander und das Auge schweift mit dieser so ungewohnten, doch gleichfalls umwerfenden Perspektive über die Skyline von Consolat del Mar, Llonja, Paseo de Borne und Kathedrale. Doch was genau erwartet den Besucher der neuen Alten Mole, die

ras' mit leichter mediterraner Küche und kosmopolitischen Drinks. Entspannt wird hier Stilgeschichte geschrieben, durch ein Ambiente, das die Insel gut gebrauchen kann. Das zweite Restaurant steht noch in den Startlöchern, die Eröffnung ist für Ende Juli geplant. Doch es wird gut, es kann nur gut werden, denn der Betreiber ist kein anderer als Marco di Loreto, der sich für den Anima Beach Club und das Café im Casal Solleric verantwortlich zeichnet und einst nicht nur das Ca's Xorc, sondern auch das Tristan gründete. Sein neues Baby ist die Sea Brasserie Mar de Nudos - der Name ist übrigens eine Erfindung seines siebenjährigen Sohnes - in der er ein neues Konzept von mediterraner Küche offerieren möchte. Dazu werden 'show cooking' in der offenen Küche geboten, eine Theke mit frischem Fisch und Meeresfrüchten, den besten Schinken, Käsesorten aus verschiedenen Ländern und Weine aus aller Welt - eine frische saisonale Marktküche eben, mit Inselprodukten und Mittelmeerfischen genauso wie gute Paellas. "Nein", sagt Marco di Loreto, " es wird kein Schicki-Micki-Laden werden, sondern eher eine moderne Brasserie in dem dynamischen Stil der Bistros aus den 70er Jahren in Frankreich". Und er verspricht: "Unsere Produkte werden trotz ihrer hohen Qualität erschwinglich bleiben". Dafür will er von neun Uhr morgens bis Open End geöffnet haben und weder Cocktailbar noch Champagnerie sollen fehlen. So ist im ersten Stock - wo sich übrigens auch die edle Crystal Fashion

Die neue Moll Vell sorgt dafür, dass sich Hafen so dass Zentrum wechselseitig bereichern mit ihrem schönen Vorplatz und der Öffnung zum Meer die Verlängerung des Bornes zu sein scheint? Wie es bereits zu früheren Zeiten tatsächlich der Fall war. Nun, zunächst einmal ist hier definitiv ein Treffpunkt für internationale Seefahrer entstanden. Für ihr leibliches Wohl und das aller Besucher sorgen zwei Restaurants mit ihren Terrassen in erster Meereslinie. Eines ist bereits gut besucht: das Port Blanc. Ganz in Weiß gehalten - mit weißen Tischen, Holzstühlen, Kissen und luftigen Schleiern herrscht hier einwandfrei IbizaAmbiente und Beachclub-Feeling. Ein neuer, wahrlich cooler Treffpunkt für 'marineros' und 'marine-

Der Blick von einer Yacht auf das Stadtzentrum und die Moll Vell.

BESONDERHEIT

Kulturerbe neben Modernität

Die letzten Schienen der alten Bahnstrecke wurden freigelegt.

Boutique und ein Büro des Oyster Yachtbrokers befinden - die "Nudo Lounge" geplant, für den Wermut zum Aperitif oder den Sundowner passend zu dieser Aussicht. Denn ob von der unteren oder der oberen

Terrasse, man meint, man bräuchte nur den Arm auszustrecken, um die Superyachten zu berühren. Und eine bessere Lage gibt es wohl in ganz Palma nicht - gaceta náutica wünscht viel Erfolg!

Die Betreiber der neuen Moll Vell setzen auf einen Einklang von Tradition und Modernität, um Kulturerbe so gut wie möglich zu erhalten. Dass sie das Ernst nehmen, zeigt die kürzliche Schienenfreilegung eines Abschnitts der alten Eisenbahnstrecke, die Palmas Hafen für den Warentransport mit dem Zentrum verband. Die ehemalige Gesellschaft "Ferrocarrils de Mallorca" hatte damals entschieden, eine Strecke zu bauen, die die drei aus verschiedenen Dörfern am Plaza de España ankommenden Züge, mit dem Hafen verbindet. Die im Juni 1877 eingeweihte Strecke verlief über die heutigen Avenidas, die Ramblas und den Paseo del Born. 1882 entschied man sich dann für den Bau eines Tunnels unterhalb der Stadt bis zur Moll Vell. Er wurde 1931 eingeweiht und war 70 Jahre in Betrieb, bevor er geschlossen wurde. Jetzt sind die letzten sichtbaren Schienen freigelegt.


POLITIK GACETA NAUTICA| Juli / August 2014

9

>> HÄFEN

Keine Privatisierung ohne Investoren JUAN POYATOS juanpoyatos@gmail.com

Aufnahme vom Hafen von Portocolom, einem der von der Hafenbehörde Ports IB direkt verwalteten Häfen.

Die Balearenregierung stoppt ihr Star-Projekt für die Freizeitschifffahrt Die Privatisierung der 13 direkt verwalteten Marinas wird vorerst auf Eis gelegt J.L. MIRÓ PALMA

Das Vorzeigeprojekt der Balearenregierung für den Nautiksektor, die Privatisierung der 13 direkt verwalteten Marinas, wurde "sine die" vorerst auf Eis gelegt. Die Ursachen für diesen Schritt zurück sind vielfältig, aber die Hauptursache, wie es Stimmen der Landesregierung und der Partido Popular (PP) gegenüber der Gaceta Náutica bestätigen, sei der unangebrachte Zeitpunkt, in einen offenen Konflikt mit den Liegeplatzinhabern der betroffenen Häfen zu geraten, in einer Zeit kurz vor der Regionalwahl. Die Ergebnisse der Wahlen zum Europäischen Parlament, in dem die balearische PP zwar gewonnen hat, aber ohne die absolute Mehrheit zu erreichen - wären es regionale oder kommunale Wahlen gewesen - haben die Entscheidung bestimmt, den Privatisierungsprozess von Häfen wie Soller, Andratx, Cala Ratjada, Cala Bona, Colonia de Sant Jor-

di, Fornells (Menorca) oder Sant Antoni de Portmany (Ibiza) nicht weiter voranzutreiben. Kurz nach Bekanntgabe des Wahlergebnisses gab der Balearenpräsident José Ramón Bauza zu, dass seiner Partei keine andere Chance bleibe, als wieder mit absoluter Mehrheit zu gewinnen, wenn sie den Archipel regieren möchte. Das Gegenteil hätte eine Neuauflage des Wahlbündnisses zwischen PSOE,

offiziell die Notwendigkeit, auf die Ergebnisse einer Studie zur Entwicklung in der Liegeplatznachfrage zu warten, die es sich zur Aufgabe gemacht hat "die Schwächen, Gefahren, Stärken und Chancen der balearischen Hafenanlagen zu analysieren, um auf dieser Grundlage einen Plan für die unterschiedlichen Nutzungsansprüche durch die Sportund Freizeitschifferei, den Fischfang und Handel zu entwickeln." In Wahrheit jedoch wurde aus verschiedenen regierungsnahen Kreisen davor gewarnt, diejenigen Häfen dem Wettbewerb auszuliefern, die überwiegend Liegeplätze für kleinere Schiffe bieten und bei denen die Rentabilität eventueller privater Konzessionäre nur mit Hilfe von zwei Strategien zu sichern sei: Entweder durch die Erweiterung der Einrichtungen und der Schaffung von Freiraum, um größere Schiffe aufnehmen zu können (wie beab-

Vor den Regionalwahlen möchte die Regierung es sich nicht mit den Hafennutzern verscherzen dem nationalistischen Block, der Vereinigten Linken und der neuen politischen Kraft Podemos zur Folge. Bekanntgegeben wurde dieser Kurswechsel vom Minister für Tourismus Jaime Martínez. Als Grund nannte er

sichtigt in El Molinar) oder durch eine Preissteigerung in der "sozialen Nautik", so sehr man sich in den Ausschreibungsbedingungen auch bemüht hätte, die Festlegung von Höchstpreisen für Boote unter 8,5 Meter zu vermeiden. Die Perspektive wäre gewesen, dass beide dieser Alternativen unverzüglich ein entsprechendes "Erdbeben" provoziert hätten, was aus politischer Sicht schwer zu unterdrücken und daher "sehr unbequem für die PP" weniger als ein Jahr vor den Regionalwahlen geworden wäre. Denn die Konservative Partei geht davon aus, dass der Nautiksektor ein beachtenswerter Stimmenpool ist, mit dem man es sich "in solch einem entscheidenden" Moment in keinster Weise verscherzen sollte. "Diese Art unpopulärer Projekte müssen in der ersten Phase der Legislatur umgesetzt werden, nicht jetzt", gibt ein Privatmann in einem hohen politischen Amt zu bedenken.

Die Regierung hatte einen Plan erdacht und ausgearbeitet, wie sie die von ihnen direkt verwalteten Häfen privatisieren könnte. Doch jetzt macht sie einen Schritt zurück - mit dem Argument, es sich so kurz vor der Wahl nicht mit den Hafenbenutzern verscherzen zu wollen. Ich glaube das nicht. Meiner Meinung nach ist eher der Fall, dass kein Unternehmen auch nur das geringste Interesse an der Betreibung der Häfen und Docks der Regierung gezeigt hat, erst recht nicht unter den Bedingungen, die vorgesehen waren, um die Häfen für den Wettbewerb auszuschreiben. Es hat keinerlei nennenswerte Reaktionen aus dem privaten Sektor gegeben, weil Krise herrscht und die Investoren andere Prioritäten haben. Vor allem aber wollten sich die Unternehmer nicht auf Zugeständnisse einlassen, die ihnen heute die eine Partei verspricht und eine andere Partei ihnen im nächsten Jahr dann das Leben schwer macht. "Politische Unsicherheit" lautet das Argument, warum ausländische Investoren ihr Geld nicht in Spanien anlegen möchten, erst recht nicht in Projekte, für die eine politische Fraktion an einem Tag plädiert und das gleiche Projekt am nächsten Tag zerschmettert, weil die Opposition oder ein paar (von der Opposition geschickte) Demonstranten Druck machen. Dies ist im Grunde das, was auch in El Molinar passiert ist. Genauer gesagt, heißt das nichts anderes, als dass die Regierung bei der Privatisierung ihrer Häfen zurückgerudert ist, weil niemand das geringste Interesse an einem Geschäft hat, das ausschließlich davon abhängt, aus welcher Richtung der politische Wind weht.


WASSERSPORT GACETA NAUTICA| Juli / August 2014

10 >> KAJAK

Sturm ließ über 100 Kajakfahrer kentern Die freiwilligen Helfer bei der XXII. Vuelta a Dragonera waren schnell im Einsatz JUAN POYATOS PALMA

Über hundert Kajakfahrer von insgesamt 742 Teilnehmern kenterten aufgrund von starken Windböen. Die von den Veranstaltern organisierten Rettungskräfte waren jedoch sofort zur Stelle und halfen allen wieder auf; glücklicherweise wurde niemand verletzt. Dennoch war der "Schreck" für viele gewaltig, denn die starken Windböen sorgten zwischen 9.30 Uhr und 10.00 Uhr für beinahe zeitgleiches Umkippen. Für einen Moment sah es so aus, als ob die über 30 Rettungsboote für die auf dem Meer verstreuten einhundert Gekenterten nicht ausreichen würden, doch es war nur eine Frage von ein paar Minuten bis allen geholfen werden konnte, in die Begleit- und Rettungsboote zu klettern. Da die hundert Mitstreiter fast

zur gleichen Zeit kenterten, mussten leider viele Kajaks auf See zurückgelassen werden, stand doch die Rettung der Menschen selbstverständlich an erster Stelle. Viele der Kajaks konnten aber anschließend von den Organisatoren gerettet und nach Palma zurückgebracht werden. Es wird erwartet, dass sie in den kommenden Tagen ihren Besitzern zurückgegeben werden können, nachdem am Sonntagnachmittag fleißig eingesammelt wurde. Dennoch gingen einige der Kajaks verloren oder waren schon zu weit gesunken. Um 8.30 Uhr am Sonntag schickte der Veranstalter zwei Boote raus, um die Lage vor Dragonera zu überprüfen. Beide Schiffe bestätigten die Prognose einer "Ostwindstärke 2-3". Damit war die See bei Dragonera ruhig. Mit dieser Information wurde um 9 Uhr

Die Paddler bei der Vorbereitung ihrer Kajaks in der Ruhe vor dem Sturm.

der Startschuss gegeben, wie es seit 22 Jahren der Fall ist. Die Teilnehmer nahmen Kurs nach Norden in Richtung des Caps de Tramontana von Dragonera. Dabei wurden sie im Vorfeld davon unterrichtet, dass sie im Zweifelsfall die Insel nicht umrunden, sondern Kurs auf den Hafen von Dragonera nehmen sollten. Um 9.15 Uhr erreichte die Veranstaltungsspitze mit ihrem Boot die Ersten der Runde, die bereits das Cap de Tramontana erreicht hatten. In nur 15 Minuten wechselte der Ostwind zu einem starken Nordwind und die ersten dunklen Wolken tauchten am Horizont auf. Angesichts dieser Lage entschied sich das Management-Team um 9.30 Uhr

zum Abbruch der Veranstaltung und informierte per Funk die 30 Begleitboote und die Seewacht der Guardia Civil, die bereits vor Ort am Cap de Tramontana waren, sowie das Freiwilligenteam, das jedes Jahr von den Organisatoren mobilisiert wird. Die Patrouille folgte den Anweisungen der Veranstalter und platzierte sich zwischen den Teilnehmern und dem Cap de Tramontana, um über Mikrofon den Abbruch der Veranstaltung bekannt zu geben. Auch wurde angesagt, dass es besser sei, Zuflucht im Hafen von Dragonera zu suchen, bis der Sturm vorbei sei. Die meisten Teilnehmer nahmen daraufhin Kurs auf den kleinen Hafen und blieben dort

eine Zeitlang, während der Wind zunahm und es zu regnen und donnern begann. Unterdessen folgten verschiedene Boote des Veranstalters den Teilnehmern, die das Kap bereits umrundet hatten. Von diesen ca. einhundert Kajaks, die das Kap erreicht hatten und dabei waren, Dragonera zu umrunden, ohne jedoch bemerkt zu haben, dass die 'Vuelta' abgebrochen wurde, mussten ca. 20 Personen gerettet und in den Hafen von Dragonera gebracht werden. Sobald alle Schiffbrüchigen dieser ersten Phase im Hafen von Dragonera abgesetzt waren, starteten die Boote der Veranstalter erneut, einschließlich Polizei, Guardia Civil und Freiwilliger, die jedes Jahr darauf vorbereitet werden, dass solch eine Situation eintritt, um weitere Dutzende von Teilnehmern zu retten, die nicht in Dragonera warten wollten, sondern versuchten nach Sant Elm überzusetzen. Ein Schiff vom Typ "Golondrina" weigerte sich, die Teilnehmer nach Sant Elm zu bringen, die keine 5 Euro für die Überfahrt hatten. Die Organisatoren versuchten eine spätere Zahlung mit der Verantwortlichen des Passagierschiffs zu verhandeln, doch leider erfolglos. Nur die, die bezahlten, wurden mitgenommen, ohne darauf Rücksicht zu nehmen, dass einige beim Kentern nicht nur ihre Kajaks, sondern auch ihre Dokumente, Schlüssel, Handys, Geld, etc. verloren hatten.


WASSERSPORT GACETA NAUTICA| Juli / August 2014

>> KAJAK

Andy Leemann half 40 Dragonera-Kajakfahrern Auch ein Deutscher trug mit seinem Boot zur Rettung bei JUAN POYATOS PALMA

Unter den für die Veranstaltung zur Verfügung gestellten Booten befanden sich auch zwei aus dem Yacht Center Palma; eines davon wurde von Andy Leemann gesteuert. Der Schweizer Abenteurer und Mitinhaber des Yacht Center Palma rettete ca. 40 Gekenterte und damit eine große Anzahl der Kajakfahrer der Vuelta a Dragonera. Ein deutscher Freund von ihm, der die Vuelta mit einem 15 Meter langen Festrumpfschlauchboot unterstützte, zog ebenfalls eine große Anzahl von Umgekippten aus dem Wasser. Der Deutsche wollte nicht einmal seinen Namen erwähnt wissen, sondern bemerkte nur: "Jeder hätte das getan". Beide Skipper hatten sich freiwillig gemeldet, um die Kajakfahrer bei der 22. Ausgabe dieser beliebten und traditionsreichen Dragonera-Umrundung zu begleiten. Jedes Jahr kentert der eine oder andere Teilnehmer, aber höchstens 10 bis 15, doch der plötzliche Wolkenbruch beförderte ca. einhundert von ihnen ins Wasser. Der Deutsche und der Schweizer retteten mit ihren potenten Begleitbooten alleine die Hälfte der in Seenot Geratenen. Die anderen "Schiffbrüchigen" fanden durch die Boote der Veranstalter, der Guardia Civil und der Seewacht Hilfe. Dank des Know-hows sämtlicher Kapitäne konnte eine Tragödie abgewendet werden und niemand kam zu Schaden. Für diese edle Tat beschlossen die Veranstalter ein paar Tage später zehn Skipper für ihr ent-

EHRUNG

Dank an die Freiwilligen Die freiwilligen Helfer wurden bei dem Abendessen am 18. Juli vom Bürgermeister von Andratx mit einer Auszeichnung als Dank für ihren Einsatz geehrt. Die Veranstalter der "Dragonera-Umrundung per Seekajak", die Non-ProfitSportorganisation Voltors-OJE, ehrten auf diese Weise die risikoreiche Arbeit der freiwilligen Kapitäne, der Seewacht der Guardia Civil und des Katastrophenschutzes. Besonders emotional war der Moment, als der Bürgermeister die sieben Skipper aus Sant Elm nomierte, die an diesem Tag mit ihren Booten zur Stelle waren, um zu helfen.

schlossenes Handeln und ihren Sachverstand im Umgang mit einer derart risikoreichen Situation durch ein Diplom zu ehren. Insbesondere wurde vor allen anderen der Mut von Andy Leemann hervorgehoben, der dank seiner Erfahrungen auf den gefährlichsten Flüssen der Welt, mit

sehr viel Geschick und Gelassenheit reagierte, wovon alle in Gefahr Geratenen profitierten. Die Veranstalter baten die Gaceta Náutica, ohne das Wissen von Andy Leemann, um eine Zeitungsnotiz über das mutige Handeln des Schweizer Skippers und seines anonymen deutschen Freundes.

Der Schweizer Andy Leemann an Bord seines RIBs.

11


MEER UND MEHR

12

GACETA NAUTICA| Juli / August 2014

AUSGEWÄHLTE GASTRONOMÍE

Das Steak-Sandwich des Restaurants Duke Es ist ein Sandwich, aber die Raffinesse in Person und eine Eleganz der Aromen. Auf den ersten Blick sticht das Fleisch hervor: echtes Steak, rot, saftig, lecker und perfekt geschnitten. Weder zu dünn noch zu dick. Das knusprige und dünne Brot ist leicht mit einer Käsecreme bestrichen. Unter dem Fleisch befinden sich fein geschnittene, gebratene Paprikastreifen, darunter karamellisierte Zwiebeln. Knusprige Kartoffelchips begleiten das Sandwich. Das Fleisch kombiniert hervorragend mit dem Käse und dem knusprigen Brot. Auch wenn der Geschmack des Steaks klar und deutlich im Vordergrund steht- man merkt sofort, dass es von allerhöchster Qualität ist-sind die Geschmacksnuancen abwechslungsreich und gut verteilt. Hungrig bleibt man jedenfalls nicht zurück, und das Steak füllt und sättigt gemeinsam mit dem Käse vollkommen. Dabei unterstützen die karamellisierten Zwiebeln, - die perfekt gebraten sind, was gar nicht so einfach ist-, die Geschmacksvielfalt

der verschiedenen Texturen. Die Kombination von unterschiedlichen Temperaturen ist ebenfalls interessant und gelungen. Kurz gesagt, ist dieser Teller eine perfekt kombinierte Mischung aus köstlichen Zutaten, wunderbar präsentiert und dabei preislich äußerst fair. Als Dessert mundet nach dem Steak-Sandwich sehr gut der "Joghurt mit Fruchtsalat". Dieser exquisite Nachtisch ist schon schön anzuschauen. Die Basis ist logischerweise der Naturjoghurt, der in der Küche

mit spürbarer Sorgfalt aufbereitet wurde. Es ist ein leichter und cremiger Joghurt, einfach zu genießen. Dekoriert wurde der Joghurt mit leuchtenden und appetitlich geschnittenen Stückchen von Wassermelone, Kiwi, Melone und Pfirsich, dazu ein Blatt Minze. / JUAN POYATOS

>> SOMMERSCHULE

Segeln lernen für Kinder Die Sommerschule im Club de Mar mit der doppelten Olympiasiegerin Theresa Zabell macht die Leinen los MALLORCA PRESS PALMA

Ein persönlicher Service in einem familiären Umfeld und die wertvollen Erfahrungen der doppelten Olympiasiegerin Theresa Zabell sind die beiden Top-Werte der Sommerschule im Club de Mar Mallorca, der dieses Jahr zwischen Juni und September Gastgeber für ca. 500 Schüler sein wird und neben Segeln und Kajakfahren das erste Mal auch Stand Up Paddle (SUP) anbietet. Der Club de Mar Mallorca setzt auf eine Schule mit Qualität, so erklärt es die Sportberaterin der Marina, Theresa Zabell, bei der die Lehrer eine sehr persönliche Betreuung bieten und Kindern beibringen, das Meer zu genießen und zu respektieren. "Unser Hauptanliegen ist es, dass die Kinder Spaß haben, sich aber ebenso bewusst werden, wie wichtig es ist, das Meer zu schützen. Deshalb werden unsere Sportaktivitäten durch ökologische Workshops und Umweltprogramme ergänzt". Zabell ist auch Präsidentin der Stiftung Ecomar und gibt zu, nicht sa-

Die doppelte Olympiasiegerin Theresa Zabell.

gen zu können, wer mehr Spaß hat, die Schüler oder sie selbst, dank dieser Chance, mit jungen Menschen zu arbeiten, die ihre ersten Schritte in Richtung Wassersport tun: "Ich werde in den Wochen der Sommerschule in den Kursen vorbeischauen und freue mich sehr darauf, mit den Kindern zusammen zu sein." Die Sommerschule des Club de

Mar startet ihre Aktivitäten am 23. Juni und wird aus elf Sportwochen bestehen, die bis in die erste Septemberwoche gehen. Der Sportkoordinator Gonzalo Roig erklärt, dass die Teilnehmer zwischen Segelaktivitäten, Kajakfahren oder Paddel-Surf, das mit neu erworbenem Material ebenfalls auf dem Programm steht, wählen können.


NACHRICHTEN GACETA NAUTICA| Juli / August 2014

13

>> SONDERBERICHT

Charterurlaub: Koffer packen ohne Koffer Was gehört ins Chartergepäck? Die Charterabteilung von Bavaria Spain gibt Tipps zum richtigen Packen für den Urlaubstörn MALLORCA PRESS PALMA

Als erstes muss klar sein, dass der Koffer auf jeden Fall Zuhause bleibt. Gepäckstücke müssen an Bord leicht verstaubar sein, eine Nylontasche oder der legendäre Seesack nehmen zusammengefaltet kaum Platz weg. Ein sperriger Hartschalenkoffer dagegen entlarvt den anreisenden Gast nicht nur als Greenhorn, sondern stellt die Crew bei vollbelegter Charteryacht vor eine echte Herausforderung. Leicht vergessen werden auch die vorzulegenden Originaldokumente. Natürlich sind die Kopien von Personalausweis/Reisepass und Führerscheinen schon mit der Buchung übersandt worden. Trotzdem ist alles aber bei Charterantritt im Original zu präsentieren. Bevor es überhaupt losgehen kann, ist außerdem eine Kaution zu stellen. Sie kann in bar oder per Kreditkarte hinterlegt werden. Um böse Überraschungen zu vermeiden, sollte schon vor der Abreise mit der Bank das Kreditkartenlimit für das Reiseland Spanien abgeklärt und bei Bedarf erhöht werden. "Insgesamt sind die Anforderungen in etwa die gleichen wie bei der Autovermietung. Mit dem Unterschied, dass es sich hier um einen sehr viel wertvolleren Mietgegenstand handelt", so Anja Schuchhardt von Bavaria Spain. Alle Charteryachten verfügen über eine Bordapotheke/Erste-Hilfe-Set, aber jedes Crewmitglied sollte natürlich seine persönlich benötigten Medikamente in ausreichender Menge mitführen; ebenso Insekten- und Sonnenschutz und ggf. auch ein schon erprobtes Mittel gegen Seekrankheit. Ebenfalls an Bord ist ein kleiner Werkzeugkoffer, aber, falls vorhanden, kann die Mitnahme

eines Multitools ("Leatherman") oder Seglermessers auf keinen Fall schaden. Während automatische Schwimmwesten und Lifelines selbstverständlich in ausreichender Zahl an Bord sind, dürfen ein Paar rutsch- und abriebfeste Segelschuhe ebenso wie Segelhandschuhe und ein Cap oder Sonnenhut mit Kinnband bei der mitzubringenden persönlichen Segelkleidung nicht fehlen. In Sachen Bordverpflegung

NEUE BAVARIA SPORT 360

Auch als Decksalonyacht Für den Herbst kündigt Bavaria eine neue Sport 360 an, die im September 2014 auf der Bootsmesse in Oslo Premiere feiern wird. Das neue Motorboot wird als «Open», «Softtop», «Hardtop» und - ein Novum in diesem Größensegment mittelgroßer Sportcruiser - auch als «Coupé» mit Decksalon angeboten. Die Rumpfkonstruktion stammt von den Ingenieuren von Insenaval aus Galizien, das Design von Marco Casali (Too Design / Italien) mit Interiors von Design Unlimited aus England. Ein Team, das

empfiehlt Bavaria Spain seinen Gästen, die Basisausstattung (Getränke, Grundnahrungsmittel, Kaffee, Tee, Konserven etc.) schon von Zuhause aus zu ordern (Bestellliste anfordern) und bequem aufs Schiff liefern zu lassen. Vor Ort ergänzt die Crew

und anderem auch bei der mehrfach preisgekrönten Bavaria Virtess 420 Fly zusammengearbeitet hat. Der Grundpreis mit Standardmotorisie-

dann nur noch Frischkost (Milchprodukte, Obst, Gemüse, Fleisch und Fisch), alles in Hülle und Fülle und bester Qualität zu haben in den nahe gelegenen Markthallen. Ebenfalls vorab und zusammen mit der Crewliste und den Ankunfts-

rung Mercruiser 5,0 MPI DTS Brav. III, 2 x 260 PS für eine Sport 360 liegt bei 129.900 Euros (ohne MwSt.).

infos kann die benötigte Menge an Bettwäsche und Handtüchern bestellt werden. Als besonderen Service können die Chartergäste ein Ipad inklusive Bavaria-Charter-App mit vielen nützlichen Infos für ihren Aufenthalt an Bord ordern.

>> GASTRONOMÍE

Die Paella schmeckt jetzt auch an Bord JUAN POYATOS PALMA

Jetzt kann exklusiv in den Supermärkten des El Corte Inglés eine schmackhafte Paella in der Dose gekauft werden. Das auf internationalem Niveau erfolgreichste spanische Gericht war bisher in kleinen oder mittleren Schiffen eher schwierig zuzubereiten. Eine traditionelle Paella erfordert eine Basis bzw. einen Sud aus Brühe, Reis, Gemüse, Fleisch, Fisch und Meeresfrüchten. Die Zubereitung ist nicht sonderlich kompliziert, aber es ist eher schwierig, sie auf einem Boot kochen, weil alles langsam miteinander "verbunden" und der Reis "auf den Punkt genau" gekocht werden muss. Doch mit der Einführung einer "Paella-Konserve" geht das nun ganz leicht und nun endlich kann auch an Bord eine gute Paella genossen werden. Verkauft

werden die Konserven in den El Corte Inglés-Supermärkten, speziell in den Hafen-Filialen. Die Packung besteht aus zwei Dosen, in der oberen sind der Sud und die wesentlichen Bestandteile enthalten. Die erste Dose wird also geöffnet und ihr Inhalt ein paar Minuten erhitzt, anschließend wird der Inhalt der zweiten Büchse - das ist lediglich der Reis - dazugegeben und alles 18 Minuten lang bei mittlerer Hitze gekocht. Schalten Sie die Herdplatte aus, lassen das Ganze fünf Minuten ziehen und schon kann gegessen werden. Nicht einmal eine Paella-Pfanne wird für die Zubereitung benötigt, lediglich eine typische Haushaltspfanne von etwa 26 Zoll Durchmesser. Die Paella-Konserve kostet um die sechs Euro und sättigt zwei Personen bestens. Sie muss nicht einmal gekühlt werden und kann da-

Die köstliche und einfach zu zubereitende Paella von «Comidas Populares».

her perfekt in einer Ecke unserer Kajüte aufbewahrt werden. Aufgrund ihrer Haltbarkeit von drei Jahren ist sie eine perfekte Reserve und kann beispielsweise bei einer Atlantiküberquerung zubereitet werden. Sie enthält weder Gluten noch künstliche Konservierungsstoffe, auch keine ungesunden Fette, sondern ausschließlich natives Olivenöl extra und sie hat sogar das Halal-Zertifikat. Die Paella-Konserve ist von hoher Qualität (und ge-

nauso gut wie in einem Restaurant) und erlaubt, eine nahrhafte, warme, leichte und Dank der Vakuumkonservierung in der Zubereitung einfache Mahlzeit an Bord zu haben. Ein guter Trick, um auf unserem Boot stets über ein typisch mediterranes Gericht zu verfügen, das uns das Meer noch mehr genießen lässt. Darüber hinaus können wir es immer mit einem von uns frisch gefangenem Fisch oder Tintenfisch ergänzen.


NACHRICHTEN GACETA NAUTICA| Juli / August 2014

14

IN KÜRZE

>> SEGELN

Die STP-Werft organisierte ein Seminar für Yachtcrews Die STP-Werft an der Alten Mole von Palma führte gemeinsam mit ACREW, einer prestigeträchtigen Event-Agentur und der größten Gemeinschaft von Kapitänen und Besatzungsmitgliedern, am 8. und 9. Mai auf dem mallorquinischen STP-Werftgelände die Trainingstage 'STP & ACREW Superyacht Professional Development' durch. Während der zweitägigen Veranstaltung organisierten STP und ACREW eine Reihe von Workshops, Vorträgen, Einsatzübungen und weiterbildenden Aktivitäten und zwar kostenlos für alle angemeldeten Teilnehmer, einschließlich einer abschließenden Teilnahmebestätigung, die mit Sicherheit ein kleiner Baustein zur Weiterentwicklung von beruflichen Karrieren darstellt. Um die 400 Seeleute durchliefen auf dem Gelände der STP installierte Klassenräume und Praxisfelder. Besonders gut kamen die Kurse über Tauwerk und Takelage an und erhielten die höchste Nachfrage. Ebenfalls sehr begehrt waren die Kurse über Bordprotokolle und Service-Techniken, die gemeinsam mit den Notfallübungen am praxisorientiertesten waren. Zu den Kursen gesellten sich unterhaltsame Freizeitaktivitäten wie ein Essen zwecks Networking und ein großartiger und festlicher BBQ für alle Teilnehmer zu Seminarabschluss.

Nacho Postigo an Bord seines Schiffes, die Nummer 860 der Mini-Klasse.

Postigo präsentiert seine Mini mit einem Sieg in Rom Die 'Solo Roma'-Regatta der Mini-Klasse diente dem mallorquinischen Segler als Vorbereitung für die 'Transat 2015' J.L. MIRÓ PALMA

Spezialisten des Palma Aquariums pflegen eine Schildkröte.

Palma Aquarium kümmert sich um den Schutz der Meeresfauna Entdecken wir von unserem Schiff aus einen Delfin oder eine Meeresschildkröte, die uns nicht in Ordnung erscheinen, sollten wir die 112 anrufen. Der von der Regierung eingerichtete Notfallservice alamiert das Palma Aquarium, das vom Stranden bedrohte Tiere beobachtet und sich verletzten und kranken Exemplaren annimmt. Das Rettunsgteam vom Palma Aquarium setzt sich aus neun Experten verschiedener Fachrichtungen zusammen, die von Tierärzten und freiwilligen Helfern unterstützt werden. Das Team arbeitet dabei die ganze Zeit eng mit der Regierung zusammen. Das Aquarium erhielt zum ersten Mal die Konzession für diesen Service, nachdem er zwei Jahrzehnte lang in der Hand einer anderen Fachfirma lag.

Der Profisegler des Real Club Náutico de Palma (RCNP) Nacho Postigo gewann im Juni die 190 Meilen der 'Solo Roma'-Regatta an Bord des Dyreco-Bootes 'Vamos, Vamos', ein Argo-Modell der Mini-Klasse, mit dem er auch an der 'Mini Transat 2015' (Atlantikkreuzung im SoloSegeln) teilnehmen möchte. Die 'Solo Roma', die zwischen Italiens Hauptstadt und den Inseln Ponza und Ventonente ausgetragen wird und stets genau dort endet, wo sie startet, war die erste offizielle Regatta für Postigo in der Mini-Klasse. Sein Sieg ist eine Überraschung, sagte Postigo doch selbst, kurz bevor er die Segel Richtung Italien setzte, dass er beim Solo-Segeln immer noch "viel lernen" kann. Postigo passierte als erster von allen Teilnehmern die Ziellinie, so dass sein Sieg in zwei Kategorien gültig ist: Serie, bei der er mit ähnlichen Bootstypen wetteiferte und Absolut, wo alle Teilnehmer gegeneinander antreten, einschließlich der Prototypen (die theoretisch schneller sind). Bei der 'Solo Roma' wetteiferten elf

Segler gegeneinander, die allesamt Italiener waren, mit Ausnahme von Nacho Postigo und des Ungarn T. Kovács und seiner 'Banzai', eine der besten Prototypen. Postigos Erfahrung mit der 'Dyreco Vamos Vamos' hatte sich zuvor auf die Entgegennahme auf Mallorca und die Überfahrt von Palma nach Italien beschränkt, um an der 'Solo Roma' teilzunehmen, ein Wettkampf, der offensichtlich "reichlich hindernis-

fen." Postigo ist einer der bekanntesten Regattasegler Spaniens, besonders durch seine Teilnahme an Superyacht-Regatten und wichtigen Wettbewerben wie der 'Med Cup de TP52', deren Mitgründer und technischer Leiter er war. Die Herausforderung, den Atlantik alleine an Bord eines sechseinhalb Meter langen Schiffes zu kreuzen, ist dagegen neu für ihn. Die Dyreco 'Vamos, Vamos', die schon die Startnummer 860 der Mini-Klasse trägt, ist ein von Lombard entworfenes Argo-Modell und die Weiterentwicklung des Zhero-Modells mit dem der Mallorquiner Hugo Ramón drei Atlantiküberquerungen 2005, 2007 und 2009 absolvierte. Bevor er sich der großen Herausforderung des Atlantiks stellen wird, muss sich Postigo aber noch bei verschiedenen Mini-Klassen-Regatten qualifizieren. Die 'Vamos, Vamos' wurde am 9. Mai auf ihrer Basis im Real Club Náutico de Palma zu Wasser gelassen. Ihr Wimpel wird hoffentlich auf der Atlantiküberquerung 2015 glänzen.

Die ´Vamos, vamos´ wurde erst im Mai im Real Club Náutico de Palma zu Wasser gelassen reich' war. Der mallorquinische Skipper musste die ganze Regatta, d.h. 39 Stunden lang, durch den unerwarteten Ausfall des Autopiloten am Ruder bleiben. Der Kommodore des RCNP, Joan Bonet, lobte den "großen Verdienst" dieses Sieges und unterstrich seine Zuversicht, "dass Postigo und der RCNP die Qualifikation für die Mini-Transat 2015 schaf-


NAUTIKSPORT GACETA NAUTICA| Juli / August 2014

15

>> TAUCHKURS

Wo und wann tauchen lernen? Was gilt es zu beachten, wenn ich einen Tauchschein machen möchte? Wir werfen einen Blick auf Theorie und Praxis.

JUAN POYATOS PALMA

Selbstverständlich ist der Sommer die beste Zeit, um Tauchen zu lernen. Nicht nur, weil jetzt das schönste Wetter ist, sondern auch, weil nun alle Tauchzentren auf den Inseln geöffnet sind und auf Hochtouren laufen. Die Gesetzgebung in Spanien, wie auch im Rest der Welt, erfordert für das Tauchen einen offiziellen Tauchschein. Genauso wesentlich ist eine Versicherung und eine medizinische Tauglichkeitsbescheinigung. Was ist das für ein Titel, den ich benötige, um tauchen zu können? Damit man Ihnen eine Ausrüstung ausleiht und Sie auf einem Tauchboot mitnimmt, ist es erforderlich, dem Veranstalter einen nationalen oder internationalen und vor allem gültigen Tauchschein vorzulegen, sowie einen Versicherungsnachweis, eine ärztliche Bescheinigung und man muss mindestens 16 Jahre alt sein. Weltweit gibt es verschiedene international gültige Lehrsysteme: PADI, SSI, CMAS, ACUC, FEDAS, NAUI, u.a. Alle diese Methoden sind geeignet und werden in jeder Tauchbasis anerkannt. Auch bieten sämtliche Tauchschulen und Unterrichtslinien vollständig qualifizierte Ausbilder und alle Arten von Kursen an: für Anfänger bis zu Fortgeschrittene, Sicherheitstechniken, Tieftauchen, Ausbildungen, Rettungstauchen, etc. Sinnvoll ist es, als erstes den Anfängerkurs zu absolvieren und dann gegebenenfalls die eigene Ausrüstung zu erwerben, die benötigt wird. Was für eine Art Ausrüstung brauche ich? Für den Grundkurs reicht eine eigene einfache Tauchausrüstung, d.h. Maske, Schnorchel und Flossen. Der Rest der Ausrüstung ist in der Regel im Kurspreis enthalten. Man borgt, bzw. verleiht uns einen Atemregler, eine Tauchweste, einen Tauchcomputer, Bleichgewichte und falls erforder-

lich sogar einen Neoprenanzug. Was kostet ein Anfängerkurs? Normalerweise kostet ein Einführungskurs, in dem man lernt, bis zu 20 Meter zu tauchen, in allen Schulen der Welt zwischen 300 und 400 Euro. Dieser Preis enthält den Unterricht, eine sichere Ausrüstung, den Titel, etc. Da es sich um ein internationales Zertifikat handelt, ist der Preis weltweit fast immer gleich. Selbstverständlich kann uns ein Freund, selbst wenn er ein sehr guter Taucher oder sogar ein Lehrer ist, in keiner Weise den Tauchschein einfach so geben. Sicherlich

Ein Taucher in der Cueva de la Luz an der Ostküste Mallorcas.

kann er uns vieles zeigen, Ratschläge geben oder uns bei den Tauchgängen begleiten, uns aber keinen Tauchschein ausstellen, der ausschließlich von der internationalen Zentrale der von uns ausgewählten Schule genehmigt und dort auch registriert wird. Was geschieht in einem Tauchkurs? Zunächst einmal sind vier Stunden Theorie angesagt, in denen die Grundkenntnisse des Verhaltens von Gasen und deren Beziehung zur Phy-

siologie des menschlichen Körpers gelernt wird. Außerdem wird uns der Aufbau der Ausrüstung und wie man diese verwendet erklärt, d.h. die Funktionen des Atemreglers, der Weste, etc. Für den theoretischen Teil verwenden wir ein Lehrbuch, und in einer Reihe von Videos und Links wird uns gezeigt, wie wir uns verhalten sollen, wenn wir nicht mehr genügend Luft haben, wie man unter Wasser die Taucherbrille reinigt, wie

wir unserem Tauchpartner helfen, u.a.. Zu guter Letzt wird dann die Theorie in die Praxis, d.h. auf See umgesetzt. Und was jetzt? Ist die Theorie verstanden, geht es los zum Tauchen, um Erfahrungen und Übung im Umgang mit der Ausrüstung zu sammeln. Es ist ein bisschen so, wie als wir Autofahren gelernt haben. Am Anfang war alles sehr verwirrend: Kupplung, Gas, Bremse, Spiegel. Es schien unmöglich, gleichzeitig zu fahren und die Landschaft zu genießen. Erinnern Sie sich? Mit dem Tauchen ist es am Anfang genauso, alles erscheint irgendwie chaotisch. Doch schon bald können wir anfangen, zu genießen. Das Tauchen und erkundend über den Meeresboden zu spazieren, waren für einen römischen Kaiser, einen griechischen Gelehrten oder einen Pharao nicht möglich, wie mächtig oder reich er auch immer war. In den sechziger und siebziger Jahren war es nur etwas für "Einsatzkommandos". Heute, dank moderner Technologie, der vielen Tauchschulen und ihrer erfolgreichen Lehrmethoden, ist der Meeresboden für fast alle zugänglich.

>> REGATTA

Unfurled, die Siegerin des Superyacht Cup MALLORCA PRESS PALMA

Die Unfurled war die Gesamtsiegerin des Superyacht Cups (SYC) Palma 2014, bei der eine Flotte von 26 internationalen Superyachten vier Tage lang in der Bucht von Palma wetteiferte. Die "neue" Moll Vell war Gastgeber dieser eleganten und glamourösen Yacht, einem der luxuriösesten Segelschiffe des Mittelmeeres. Mit soliden und in jeder Regatta der Klasse 2 konstanten Resultaten lag die von Frers designte Yacht vor der Ganesha, die den ersten Platz in der Klasse 1 erreichte, und vor der Gaia, die zweitplatzierte der Klasse 2. In der Klasse 3 siegte die Heartbeat, die im vergangenen Jahr als Gesamtsiegerin hervorging. Unter den fünf J-Klasse-Seglern ging die von Hoek entworfene Lionheart als Beste dieser 18. SYC hervor, gefolgt von der Ranger und der Hanuman und mit der Rainbow und der Velsheda auf den letzten beiden Positionen. In den vier Tagen wurde

Eine der schönsten Yachten der Welt in der Bucht von Palma.

hart gekämpft, und das Wetter sorgte dafür, dass diese Regatta erneut ein voller Erfolg wurde. Der Superyacht Cup (SYC) Palma 2014 begann am Mittwoch, den 18. Juni und konnte auf die Unterstützung der Balearenregierung, der Ha-

fenbehörde, der Handelskammer für Industrie, Dienstleistung und Schifffahrt von Mallorca, auf das Rathaus von Palma sowie den Inselrat zählen. Organisiert wurde der Cup von der offiziellen Seite der Internationalen Regattaaustragung und dem Team

des Real Club Náutico de Palma. Die Regatta wird seit 1997 auf der Insel ausgetragen und gilt als die älteste in ganz Europa in dieser Kategorie. Sie stellte auch diesmal wieder, wie jedes Jahr, ein Highlight im Regattakalender dar.



Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.