16. AROUND THE WORLD IN 14 FILMS

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16. AROUND THE WORLD IN 14 FILMS 02.12 . - 11.12.2021 Kino in der Kulturbrauerei, delphi LUX und Neues Off

www.14films.de


PARTNER AROUND THE WORLD IN 14 FILMS


UNSER FESTIVAL

Liebe Filmfreundinnen und Filmfreunde, herzlich willkommen zur 16. Kino-Weltreise mit Around The World In 14 Films, zu einem Jahrgang unter weiterhin besonderen Vorzeichen. Seit nunmehr fast zwei Jahren steht die gesamte Menschheit im Bann des Coronavirus. Weltweit konnten lange Zeit nur wenige Filmfestivals live stattfinden. Die meisten davon fanden in hybrider Form, viele davon sogar rein digital statt. Streaming ist eine schöne und praktische Ergänzung zu einer Live-Vorführung im Kino. Streaming kann aber Kino niemals ersetzen. Für uns, Around The World In 14 Films, kam weiterhin nur eine rein physische Festivalausgabe in Frage, denn wir möchten auch im Pandemie-Jahr 2021 gemeinsam mit unserem wunderbaren Publikum das Weltkino live (!) feiern. Dafür wächst unser Festival sogar! Wir konnten zu unserem angestammten Festivalkino in der Kulturbrauerei zwei neue Filmtheater hinzugewinnen: die wunderschönen Kinos der Yorck-Gruppe delphi LUX und Neues Off. 14 Filme im „14 Films-Wettbewerb“, umrahmt von 14 „Special Screenings“, darunter 5 Deutschland- und 22 Berlin-Premieren, alle entdeckt in Sundance, Cannes, Locarno, Venedig und San Sebastián 2021. Alle Werke werden wie immer von spannenden Kulturpersönlichkeiten persönlich als Filmpat:innen persönlich vorgestellt. Wir freuen uns auch sehr auf unsere dritte Kooperation mit der Berlinale und zeigen ein weiteres „Best of“ des „World Cinema Fund“. Dazu vergeben wir zum ersten Mal den BASIS BERLIN Postproduction Award für Beste Regie. Unser ganz besonderer Dank gilt in diesen herausfordernden Zeiten unserem treuen Hauptförderer, dem Auswärtigen Amt, unseren Hauptsponsoren AUDI City Berlin, ARTE, der CineStar-Gruppe und KWK (Karl Wilhelm Kayser) sowie allen Partnern, Unterstützern und unserem großartigen Team. Wir freuen uns auf ein Live-Feuerwerk des internationalen Weltkinos von Bolivien bis Indonesien! Bernhard Karl und Susanne Bieger, Festivalleitung

Bernhard Karl Susanne Bieger Nikola Mirza Ramin Ramezani Daniela Kellner Jan Smacka Felix Neunzerling Patrick Wellinski Andreas Karmanski www.14films.de

Leitung / Konzept / Programm / Paten Leitung / Management / Panel / Gäste Presse / Kommunikation / Website Art Director Film Traffic Webmaster Marketing Redaktion deutsche Katalogtexte Leitung Kinobetreuung

www.filmfest-muenchen.de www.14films.de www.jellypress.de www.14films.de www.danielakellner.de www.s-mac.de www.zoommedienfabrik.de


UNSERE PATINNEN UND PATEN

Opening Edward Berger

Almodóvar Night Maria Schrader

Film Nr. 1 Burhan Qurbani

Film Nr. 3 Therese Koppe

Film Nr. 4 Emma Bading

Film Nr. 5 Nicolas Wackerbarth

Film Nr. 7 Emily Atef

Film Nr. 8 Asli Özge

Film Nr. 9 Jamila Wenske

Film Nr. 10 Franziska Stünkel

Film Nr. 11 Lorna Ishema

Film Nr. 12 Bert Rebhandl

Film Nr. 14 Patrick Wellinski

Mala Reinhardt (Hommage Arnold)

Helene Hegemann (Hommage Weerasethakul)

Thomas Prenn (Hommage Noé)

Andreas Kleinert (Hommage Farhadi)

Aelrun Goette (German Discovery)

Closing Night („Spencer“) Alina Levshin

Closing Night („Compartment No. 6“) Johann von Bülow

Sarah Blaßkiewitz (BASIS BERLIN Award Jury)

Till Kadritzke (BASIS BERLIN Award Jury)

Banafshe Hourmazdi (BASIS BERLIN Award Jury)

© (10) Carsten Witte, (11) Robin Kater, (12) Harry Schnitger, (Closing „Spencer“) Valeria Mitelmann (zu Jury Blaßkiewitz) Joachim Gern



Datum

Uhrzeit

Filmtitel

Land

Kulturbrauerei

Saal

CINESTAR - KINO IN DER KULTURBRAUEREI 3

DO 02.12. 19.30

The Worst Person In The World

Opening Night

FR 03.12. 19.30

Parallele Mütter

Almodóvar Night

19.45

The Tsugua Diaries

Portugal

5

22.00

One Second

China

6

El Gran Movimiento

Bolivien

5

SA 04.12. 19.30

Das Ereignis

Frankreich

6

19.45

Hit The Road

Iran

5

Faya Dayi

Äthiopien

5

USA

6

22.15

22.00

3

22.15

Red Rocket

SO 05.12.

Zama

WCF / Hommage Martel

5

Clara Sola

WCF / Costa Rica

6

19.30

Feathers

WCF / Ägypten

5

Vengeance Is Mine

WCF / Indonesien

6

22.15

Anatomie Of Time

WCF / Thailand

5

MO 06.12. 19.15

A Hero

Hommage Farhadi

6

19.45

Clara Sola

WCF / Costa Rica

5

Red Rocket

USA

6

WCF / Ägypten

5

12.00 19.15 21.45

22.00

22.15

Feathers

Ticket online unter www.cinestar.de/de/kino/berlin-kino-in-der-kulturbrauerei oder während der täglichen Öffnungszeiten an der Kinokasse


Datum

Uhrzeit

Filmtitel

Land

Kulturbrauerei Saal

CINESTAR - KINO IN DER KULTURBRAUEREI DI 07.12. 19.30

Ahed’s Knee

Israel

6

20.00

Aloners

Korea

5

22.00

Cow

Hommage Arnold

5

22.00

Vortex

Hommage Noé

6

MI 08.12. 19.15

Lingui

Tschad

6

19.45

Ahed’s Knee

21.15

Drive My Car

22.15

El Gran Movimiento

Israel

5

Japan

6

Bolivien

5

DO 09.12. 19.15

Niemand ist bei den Kälbern

German Discovery

6

19.30

Murina

Kroatien

5

22.00

Das Ereignis

Frankreich

5

The Souvenir II

Großbritannien

6

22.00

FR 10.12. 19.30

Hommage Arnold

6

The Hill Where Lionesses Roar

Kosovo

5

Memoria

Hommage Weerasethakul

6

Anatomie Of Time

WCF / Thailand

5

SA 11.12. 19.30

Vortex

Hommage Noé

5

19.45

Preisverleihung BASIS BERLIN Postproduction Award – im Anschluss:

19.45

21.45

22.00

22.00

22.15

Cow

Spencer

Compartment No.6 One Second

Closing Night

3

Closing Night

6

China

5


Datum

Uhrzeit

Filmtitel

Land

Kino

YORCK KINOS – delphi LUX und NEUES OFF FR 03.12. 19.00

The Worst Person In The World

Opening Night

delphi LUX 4

20.45

Das Ereignis

Frankreich

delphi LUX 2

21.00

A Hero

Hommage Farhadi

22.00

Vortex

Hommage Noé

SA 04.12. 18.00

Memoria

Hommage Weerasethakul

19.15

Lingui

20.45

Parallele Mütter

21.15

Vengeance Is Mine

SO 05.12.

Tschad

delphi LUX 4

Almodóvar Night

delphi LUX 2

WCF / Indonesien

delphi LUX 4

Korea

delphi LUX 4

Japan

delphi LUX 2

MO 06.12. 19.45

El Gran Movimiento

Bolivien

delphi LUX 4

20.45

Memoria

Hommage Weerasethakul

delphi LUX 2

China

delphi LUX 4

Großbritannien

delphi LUX 2

20.00

Aloners

NEUES OFF

Drive My Car

19.30

NEUES OFF delphi LUX 4

DI 07.12. 19.45

One Second

20.45

The Souvenir II

Ticket online unter www.yorck.de oder während der Öffnungszeiten an der Kinokasse


Datum

Uhrzeit

Filmtitel

Land

Kino

YORCK KINOS – delphi LUX und NEUES OFF MI 08.12. 19.15

Murina

Kroatien

20.45

A Hero

Hommage Farhadi

delphi LUX 2

21.30

Ahed’s Knee

Israel

delphi LUX 4

DO 09.12. 19.15

The Hill Where Lionesses Roar

Kosovo

delphi LUX 4

20.45

Cow

Hommage Arnold

delphi LUX 2

21.30

Faya Dayi

Äthiopien

delphi LUX 4

delphi LUX 4

FR 10.12. 19.15

Niemand ist bei den Kälbern

German Discovery

delphi LUX 4

20.45

Red Rocket

USA

delphi LUX 2

21.00

Spencer

Closing Night

22.00

The Tsugua Diaries

Portugal

SA 11.12. 18.00

Parallele Mütter

Almodóvar Night

19.00

Compartment No.6

19.30

Hit The Road

21.45

Spencer

NEUES OFF delphi LUX 4 NEUES OFF

Closing Night

delphi LUX 2

Iran

delphi LUX 4

Closing Night

delphi LUX 2


Travel the world im Kino in der KulturBrauerei: Jeden Montag und Mittwoch laufen ausgewählte Filme im Kino in der KulturBrauerei in der Originalsprache mit deutschen Untertiteln!

Infos und Tickets unter cinestar.de


long live cinema OPENING NIGHT

IS SPONSORED BY

HEPPELER AGENCY



OPENING NIGHT

Deutschland-Premiere

THE WORST PERSON IN THE WORLD

Joachim Trier

Julie weiß nicht, was sie will. Die Studentin wechselt die Fächer und Fachrichtungen wie andere ihre Socken. Irgendwann lernt sie den älteren Comiczeichner Aksel kennen. Die Liebe zwischen den beiden ist zunächst groß, konfrontiert Julie aber recht schnell mit Erwartungen, die sie nicht erfüllen möchte. Und während die Beziehung zu Aksel vor sich hinkriselt sucht Julie weiter nach dem Sinn ihres Lebens und lässt ganz nebenbei in Oslo magisch die Zeit stehen. Regisseur Joachim Trier („Oslo, 31. August“, bei 14 FILMS 2011, „Reprise”) beendet seine Oslo-Trilogie. Ihm ist damit ein sensationell genauer Blick auf moderne Beziehungen im Spiegel tagesaktueller Debatten gelungen. In zwölf Kapiteln umkreist der Film Julies Leben und betrachtet ihr Zögern und Zaudern mit einer Gesellschaft, die sich gerade neu justiert. Das Patriarchat zerbröselt, Sichtbarkeiten werden eingefordert und der Klimawandel muss beendet (gestoppt?) werden. Welche Rolle hat eine Beziehung in so einer Welt? Ist sie egoistisch oder der letzte Hafen? Durch solche Fragen entwickelt Trier eine hochpräzise und aufregende Millennial-Soziologie, die mehr zu fassen bekommt als viele gehypte Generationen-Romane. Schauspielerin Renate Reinsve (Isabelle Huppert empfahl sie Trier, nachdem sie Reinsve in Oslo in einer Inszenierung von Robert Wilson sah) wurde für ihre Performance als Julie in Cannes mit dem Preis für die beste Darstellerin geehrt - und wurde so über Nacht zu einem wahren Shooting Star des europäischen Kinos. Norwegens offizieller Oscar-Kandidat. ”For a long time I have wanted to make a film about love. One that goes a bit deeper than normal onscreen love stories, where everything is so simple.... A film that will look seriously at the difficulties of meeting someone … at how irresolute and uncertain even the most rational and otherwise self-confident people can become when they fall in love; and how complicated it is, even for romantics, when they actually get what they’ve been dreaming about.” – Joachim Trier

Deutschland-Premiere OT Verdens verste menneske Regie Joachim Trier Drehbuch Eskil Vogt, Joachim Trier Produktionsland Norwegen, Frankreich, Schweden, Dänemark Produktion Oslo Pictures, mk Productions, Film i Väst, B-reel, Snowglobe, Arte France Cast Renate Reinsve, Anders Danielsen Lie, Herbert Nordrum Länge 127 min. Sprache norwegische OF / englische UT Deutscher Verleih Koch Media Festivals Cannes, Karlovy Vary, Jerusalem,Toronto, New York, Zürich, London, Busan Preise Cannes Beste Schauspielerin, Festival Manaki Brothers Do. 02.12. – 19.30 Uhr, Saal 3 Kulturbrauerei (Eröffnungsabend) Fr. 03.12. – 19.00 Uhr, Saal 4 delphi LUX

Mit freundlicher Unterstützung von

Mit freundlicher Unterstützung der Agentur Heppeler



ALMODÓVAR NIGHT

Deutschland-Premiere

PARALLELE MÜTTER

Pedro Almodóvar

„Zwei Frauen, zwei Schwangerschaften, zwei Leben. Janis (Penélope Cruz) und Ana (Milena Smit) erwarten beide ihr erstes Kind und lernen sich zufällig im Krankenhaus kurz vor der Geburt kennen. Beide sind Single und wurden ungewollt schwanger. Janis, mittleren Alters, bereut nichts und ist in den Stunden vor der Geburt überglücklich. Ana, das genaue Gegenteil, ist ein Teenager, verängstigt und traumatisiert, die auch in ihrer Mutter Teresa (Aitana Sánchez Gijón) kaum Unterstützung findet. Janis aber versucht Ana aufzumuntern. Die wenigen Worte, die sie in diesen Stunden im Krankenhausflur austauschen, schaffen ein enges Band zwischen den beiden. Doch ein Zufall wirft alles durcheinander und verändert ihr Leben auf dramatische Weise.“ (Studiocanal) Ausgezeichnet beim Festival von Venedig mit dem Preis für die beste Schauspielerin, Penélope Cruz. Two women meet in a hospital about to give birth. Both are single and became pregnant by accident. Janis, middle-aged, is exultant. Ana, an adolescent, is scared, repentant and traumatized. While they move like sleepwalkers along the hospital corridors, Janis tries to encourage her. The few words they exchange creates a very close bond between the two, which changes their lives in a decisive way.

Deutschland-Premiere OT Madres Paralelas Regie Pedro Almodóvar Drehbuch Pedro Almodóvar Produktionsland Spanien Produktion Agustin Almodóvar, Esther Garcia Cast Penélope Cruz, Milena Smit, Aitana Sanchez-Gijon, Israel Elejalde Länge 120 min. Sprache spanische OF / englische UT Deutscher Verleih Studiocanal Festivals Venedig, New York, Toulouse, Hamptons, Chicago, Gent, Stockholm, Sydney Preise Venedig Beste Schauspielerin Penélope Cruz Fr. 03.12. – 19.30 Uhr, Saal 3 Kulturbrauerei Sa. 04.12. – 20.45 Uhr, Saal 2 delphi LUX Sa. 11.12. – 18.00 Uhr, Neues Off



1 BOLIVIEN EL GRAN MOVIMIENTO

Kiro Russo

Gleich zu Beginn eine mysteriöse Bilderfolge, die unterschiedliche Ansichten von Boliviens Hauptstadt La Paz porträtiert: Volle Straßen, beschmierte Wände, eine Demonstration. Langsam umkreist Regisseur Kiro Russo mit seinem sensationellen zweiten Langfilm zunächst seinen Spielort und findet mitten im wütenden Getümmel der Straßen mit dem Bergarbeiter Elder (Julio César Ticona) auch seine Hauptfigur. Elder ist zu Fuß nach La Paz marschiert, um gegen die Ausbeutung der indigenen Arbeiter zu demonstrieren. Vor Ort wird er von einer alten Verwandten empfangen. Sie sucht Arbeit für ihn und seine Freunde, doch Elder wird plötzlich heftig krank. Seine Lungen sind voller Staub, er wird schwach und droht zu sterben. Das ruft den mysteriösen Obdachlosen Max (Max Eduardo Bautista Uchasara) auf den Plan, der sich an einem Exorzismus versucht. Natur und Moderne gehen bei Russo eine magische Verbindung ein. Dadurch spricht der Regisseur nicht nur von sozialen Missständen im heutigen Bolivien, sondern eröffnet seinen Figuren einen mythisch-schamanistischen Weg, die eigene Identität neu zu erkunden. Die audiovisuellen Strategien, die er dafür bedient, kennt man aus dem Kino von Regisseuren wie Apichatpong Weerasethakul oder Jia Zhangke. Russo setzt auf Geistergeschichten in der harschen Realität einer dokumentarisch erfassten Gegenwart. Ein Film wie eine trancehafte Erfahrung. Das machte „El Gran Movimento“ bei seiner Premiere in Venedig zum Geheimtipp und brachte dem Regisseur den Special Jury Preis in der wichtigsten Nebensektion Orizzonti ein. Bolivia today. After walking for a week, Elder and his miner companions arrive in La Paz wanting their jobs back. But suddenly Elder starts to feel sick. He’s gasping and struggling for breath until Mamá Pancha sends him to see a witch doctor, who may be able to restore the young man’s health.

Regie Drehbuch Produktionsland Produktion Cast Länge Sprache Festivals Preise

Kiro Russo Kiro Russo Bolivien, Frankreich, Katar, Schweiz Socavón, Altamar Films, Doha Film Institute, Bord Cadre Films, Sovereign Films Julio César Ticona, Max Bautista Uchasara, Francisca Arce de Aro, Israel Hurtado 85 min. spanische OF / englische UT Venedig, San Sebastián, Hamburg, New York, Gent, Viennale Venedig Spezial Jury Preis Orizzonti

Fr. 03.12. – 22.15 Uhr, Saal 5 Kulturbrauerei Mo 06.12. – 19.45 Uhr, Saal 4 delphi LUX Mi. 08.12. – 22.15 Uhr, Saal 5 Kulturbrauerei



2 USA RED ROCKET

Sean Baker

Mickey war mal berühmt und ein Star im Filmgeschäft in Hollywood. Als „Mickey Saber“ gewann er jeden erdenklichen Porno-Filmpreis. Doch die goldenen Zeiten sind längst vorbei. Mickey wohnt wieder in seiner heruntergekommenen Heimatstadt Texas City bei seiner Freundin und dessen Mutter. Für den Sex braucht er mittlerweile Viagra und auch sonst hängt der arbeitslose Loser in der Gegend herum. Als er in einem Diner die 17 Jahre alte Donut-Verkäuferin Raylee erspäht, ist er überzeugt, dass er mit ihr wieder in seiner alten Industrie Fuß fassen kann. Doch dem Comeback steht nicht nur Raylees Minderjährigkeit im Weg. „Red Rocket“ ist ein unglaublich amüsanter, aber auch hoch subversiver Abgesang auf die einstige Potenz Amerikas. Erneut zeigt sich Sean Baker („Tangerine L.A.“) als kompromissloser Betrachter nationaler Selbstlügen, indem er sich an den Rändern der amerikanischen Gesellschaft umsieht. Wie schon in seinem letzten Indie-Hit „The Florida Project“ (bei 14 FILMS 2017) findet er dafür Bilder, die absurd farbenfrohe Häuser und Geschäfte inmitten von tristen Industrieruinen zusammenfügen. Diese Kontraste finden sich auch in den Konflikten der Figuren wieder. Der Möchtegern-Potenzprotz Mickey (gespielt vom ehemaligen Porno-Darsteller Simon Rex) wirkt mit seiner kindlichen Energie wie aus der Zeit gefallen. Er trauert seiner Vergangenheit hinterher und ist nicht fähig, sein Alter und seine Gegenwart zu akzeptieren. Im Hintergrund läuft der Wahlkampf 2016. Trump wird gewinnen und die amerikanischen Mickeys werden noch einmal kurz an ihre eigenen Lügen glauben dürfen. Wie Baker all das am Ende zusammenführt, gehört zu den genialen Einfällen von „Red Rocket“: America, great again? You wish! The audacious new film from writer-director Sean Baker (“The Florida Project“, “Tangerine“) starring Simon Rex in a magnetic, live-wire performance, is a darkly funny, raw and humane portrait of a uniquely American hustler and a hometown that barely tolerates him.

Regie Drehbuch Produktionsland Produktion Cast Länge Sprache Deutscher Verleih Festivals

Sean Baker Chris Bergoch, Sean Baker USA Filmnation Entertainment, Cre Film Simon Rex, Bree Elisabeth Elrod, Suzanna Son, Brenda Deiss 128 min. englische OF Universal Cannes, Telluride, San Sebastián, Zürich, New York, Vancouver, London, Busan

Sa. 04.12. – 22.15 Uhr, Saal 6 Kulturbrauerei Mo. 06.12. – 22.00 Uhr, Saal 6 Kulturbrauerei Fr. 10.12. – 20.45 Uhr, Saal 2 delphi LUX



3 ÄTHIOPIEN / USA FAYA DAYI

Jessica Beshir Der Kathstrauch ist der Ursprung einer berauschenden Droge, die vorwiegend in Äthiopien angebaut wird und zu einer halb-legalen Industrie geworden ist. Regisseurin Jessica Beshir reist in ihre ehemalige Heimat - ins äthiopische Harar -, um die Menschen zu porträtieren, die für den Kathanbau zuständig sind. Dabei dokumentiert sie Probleme zwischen Tradition und Moderne, zwischen Jung und Alt und zwischen Kriminalität und Spiritualität. So entsteht auch ein Einblick in eine Gegend, in der Armut und Migration an der Tagesordnung sind. „Faya Dayi“ ist aber auch eine Reflexion über Entwurzelung und das Verschwinden ganzer Kulturräume. In ihrem meditativ-hypnotischen Dokumentarfilm gelingt es der äthiopisch-mexikanischen Regisseurin, die soziale Realität ihrer Protagonist:innen zu erforschen, ohne dabei den mythischen Unterstrom dieser Kultur zu vernachlässigen. Damit geht sie vielen Klischeefallen aus dem Weg. „Faya Dayi“ löst die Grenzen des klassischen Dokumentarfilms mit einer süchtig machenden Leichtigkeit auf und präsentiert uns eine magische, traumhafte Welt, die den üblichen leitartikelhaften Reflexen zum Thema Migration einen tiefer schürfenden Blick entgegensetzt. Beshir, die auch für die Kamera verantwortlich war, findet in ihrer flirrenden Schwarzweiß-Ästhetik auch eindrückliche visuelle Kontrapunkte zu den Lebensumständen der porträtierten Protagonist:innen. Für diese Leistung regnete es für sie mehrere Preise und Nominierungen auf internationalen Filmfestivals, von Sundance über London bis zum Visions Du Réel in Nyon. A spiritual journey into the highlands of Harar and the history of khat, a leaf Sufi Muslims chewed for centuries for religious meditations and that has become Ethiopia’s most lucrative cash crop today. The film is a tapestry of intimate stories offering a window into the dreams of youth living under a repressive regime.

Regie Drehbuch Produktionsland Produktion Länge Sprache Deutsche Rechte Festivals Preise

Jessica Beshir Jessica Beshir Äthiopien, USA, Katar Merkhana Films, XTR, Neon Heart Productions, Flies Collective 118 min. oromiffa und harari OF / englische UT MUBI Sundance, Seattle, Rotterdam, Melbourne, Vancouver, Gent, London, Viennale Athen, Hot Docs Canada, Nyon Visions du Réel

Sa. 04.12. – 22.00 Uhr, Saal 5 Kulturbrauerei Do. 09.12. – 21.30 Uhr, Saal 4 delphi LUX



4 TSCHAD LINGUI

Mahamat-Saleh Haroun „Amina lebt mit ihrer 15-jährigen Tochter Maria allein in einem Vorort von N’Djamena im Tschad. Ihr ohnehin schwieriges Leben nimmt eine entscheidende Wendung als sie erfährt, dass ihre Tochter schwanger ist. Maria will das Kind nicht. In einem Land, indem eine Abtreibung gegen die Religion, aber auch das Gesetz verstößt, sieht sich Amina mit einem Kampf konfrontiert, der von Anfang an verloren scheint …“ (déjà-vufilm, Peter Stockhaus). „Mahamat-Saleh Haroun greift ein universelles Thema auf, das leider immer noch aktuell ist, nicht nur in Afrika, auch in Europa gibt es immer noch restriktive Gesetze, die von rückschrittlichen Parlamenten verabschiedet werden. (…) Es liegt eine Poesie in diesen Bildern, die in der Thematik wie in der Betrachtungsweise an den italienischen Neorealismus erinnert. Am meisten berührt uns jedoch die Solidarität der Frauen – das «heilige Band», das das titelgebende Wort Lingui meint. Im Lauf der Handlung entdecken Mutter Amina und Tochter Maria, dass sie nicht so isoliert sind, wie sie dachten, und dass sie es sind, die Geschichte machen.“ (Trigon Film) Einer der herausragenden afrikanischen Filme des Jahres, von magischer Bildkraft! On the outskirts of N‘djamena, Chad, Amina’s fragile world collapses the day she discovers that her 15-year-old daughter Maria is pregnant. The teenager does not want this pregnancy. But in a country where abortion is not only condemned by religion, but also by law, Amina finds herself facing a battle that seems lost from the start...

OT Regie Drehbuch Produktionsland Produktion Cast Länge Sprache Deutscher Verleih Festivals Preise

Lingui, les liens sacrés Mahamat-Saleh Haroun Mahamat-Saleh Haroun Frankreich, Deutschland, Belgien, Tschad Pili Films, Beluga Tree, Made in Germany Belgien, Goi Goi Productions Achouackh Abakar Souleymane, Rihane Khalil Alio, Youssouf Djaoro 87 min. französische und chadic arabische OF / englische UT déjà-vu Film Cannes, Jerusalem, Toronto, Busan, London, Chicago, Gent, Sydney, Brisbane Hamburg Produzentenpreis

Sa. 04.12. – 19.15 Uhr, Saal 4 delphi LUX Mi. 08.12. – 19.15 Uhr, Saal 6 Kulturbrauerei



5 PORTUGAL THE TSUGUA DIARIES

Maureen Fazendeiro; Miguel Gomes Ein Lockdown und Covid-Film, aber der Beste! Die muntere WG von Crista, Carloto and João steht im Mittelpunkt des tagebuchartig aufgebauten, experimentellen Spielfilm-/Dokufiktion-Projekts. Die drei Mittzwanziger sitzen in Selbst-Isolation und versuchen, die aufkommende Langeweile mit einem Projekt zu bewältigen: Sie wollen ein Schmetterlingshaus bauen. Nebenbei knistert die jugendlich-erotische Spannung zwischen den Dreien. Während sich der Film langsam rückwärts bewegt, verändert sich auch das anfängliche Projekt der beiden Regisseure. Mit der Zeit scheinen Fazendeiro und Gomes (zuletzt bei 14 FILMS mit „Arabian Nights“ 2015) nicht nur die Frage zu stellen, was die Pandemie aus der Liebe gemacht hat; sie untersuchen selbstreflexiv und verspielt den Zustand des Filmemachens in Corona-Zeiten. Gelungen ist dem Filmemacher-Paar ein Film über das Leben, der selbst voller Leben steckt. Fazendeiro und Gomes finden in den größten Nichtigkeiten philosophische Zugänge zur Welt, seien es Obst, Skateboards, Hunde oder verbale Auseinandersetzungen über den Sinn und Zweck von E-Mails. Irgendwann kollabieren die narrativen Strukturen des Films selbst. Spätestens dann erweist sich „The Tsugua Diaries“ als das erste zärtlich-poetische Meisterwerk, das die Pandemie-Ära hervorgebracht hat. Crista, Carloto and João are building an airy greenhouse for butterflies in their garden. They share household routines, day after day and are not the only ones. To surrender oneself, fully, to the flow of time; to surrender oneself with delight to the majestic power of the river Chronos – such is the incomparable, unparalleled power of cinema.

OT Regie Drehbuch Produktionsland Produktion Cast Länge Sprache Festivals

Diários de Otsoga Maureen Fazendeiro, Miguel Gomes Maureen Fazendeiro, Miguel Gomes, Mariana Ricardo Portugal, Frankreich O Som e a Fúria, Uma Pedra no Sapato Crista Alfaiate, Carloto Cotta, João Nunes Monteiro, Miguel Gomes 102 min. portugiesische OF / englische UT Cannes Quinzaine, Marseille, Karlovy Vary, New York, Busan, Viennale, Sydney

Fr. 03.12. – 19.45 Uhr, Saal 5 Kulturbrauerei Fr. 10.12. – 22.00 Uhr, Saal 4 delphi LUX



6 GROSSBRITANNIEN

Deutschland-Premiere

THE SOUVENIR PART II

Joanna Hogg

Der zweite Teil von Joanna Hoggs kultisch gefeiertem Spielfilm „The Souvenir“ (Berlinale, Panorama) beginnt dort, wo der erste endete. Julie (Honor Swinton Byrne - Tochter von Tilda Swinton) trauert über den Verlust ihres drogenabhängigen Freundes Anthony (Tom Burke). Sie sucht Trost in den Armen ihrer Eltern und kehrt in das Haus der Familie auf dem Lande zurück. Gleichzeitig hält die Erinnerung an ihren verstorbenen Geliebten ihre Seele und zunehmend auch ihren Körper fest umklammert. Die Trauer und der unendliche Schmerz machen es Julie unmöglich, in ihr altes Leben zurückzukehren. Die angehende Filmemacherin kehrt wieder an die Filmhochschule zurück, um ihre Ausbildung abzuschließen. Dort will sie für ihren Abschlussfilm die letzten Momente in Anthonys Leben rekonstruieren, um so selber dieses Kapitel abzuschließen. Joanna Hogg (mit „Exhibition“ bei 14 FILMS 2014) erzählt in „The Souvenir II“, wie lebensverändernde Umstände – in dem Fall Trauer – dazu genutzt werden können, um die eigene künstlerische Stimme zu finden. Julies eigene Erfahrungen lassen sie als Regisseurin wachsen. Damit wird der Spielfilm auch zu einem faszinierenden Film im Film. Ein Werk mit Meta-Kontext, das Hogg und ihre Figur noch näher zusammenbringt. Dabei erzeugt Hogg einen sehr eigenen elegischen Ton, voller Intimität, Lyrik und Zärtlichkeit. Julie dabei zuzusehen, wie sie aufblüht, ihre Identität und ihr kreatives Feingefühl entwickelt, ist wirklich bewegend, aber es zeigt auch deutlich, dass Kunst niemals das wirkliche Leben widerspiegeln kann, und dass es die Aufgabe der Künstler:in und der Rezipient:innen ist, sich mit dieser Tatsache zu arrangieren. In the aftermath of her tumultuous relationship with a charismatic and manipulative older man, Julie begins to untangle her fraught love for him in making her graduation film, sorting fact from his elaborately constructed fiction. Joanna Hogg’s shimmering story of first love and a young woman’s formative years is a portrait of the artist that transcends the halting particulars of everyday life. A singular, alchemic mix of memoir and fantasy.

Deutschland-Premiere Regie Joanna Hogg Drehbuch Joanna Hogg Produktionsland Großbritannien Produktion Element Pictures, JWH Films, BBC Film, BFI Ausführender Produzent Martin Scorsese Cast Honor Swinton Byrne, Tilda Swinton, Richard Ayoade, Ariane Labed Länge 106 min. Sprache englische OF Festivals Cannes Quinzaine, Jerusalem, San Sebastián, New York, Busan, London, Viennale Di. 07.12. – 20.45 Uhr, Saal 2 delphi LUX Do. 09.12. – 22.00 Uhr, Saal 6 Kulturbrauerei



7 FRANKREICH DAS EREIGNIS

Audrey Diwan

„Frankreich. Die junge Studentin Anne wird nach einer kurzen Affäre, die keine Zukunft hat, schwanger. Ihre einsame Entscheidung zu einer Abtreibung ist gefallen. Mit einem Kind wäre Annes Wunsch nach einer selbstbestimmten Zukunft als Autorin unmöglich: Sie könnte nicht einmal ihr Studium vollenden. In dieser Zeit ist es für eine junge Frau jedoch nicht einfach, ihr Recht auf einen Abbruch durchzusetzen. Die Ärzte, die Anne mehr oder weniger wohlwollend gegenüberstehen, berufen sich auf die Gesetze und bieten der jungen Frau keinerlei Hilfe. In ihrer tiefen Not und unter dem Zeitdruck der Natur lässt nun Annie nichts unversucht, um ihr Ziel zu verwirklichen – auch wenn sie dabei mit ihrer Gesundheit und ihrem Leben spielt. „Ich kam aus dem Screening von „Das Ereignis“ und war sehr bewegt. Das Einzige, was ich zu Audrey Diwan sagen konnte, war: ‚Du hast einen wirklich wahrhaftigen Film gedreht: Er behauptet nichts, verurteilt niemanden und neigt nicht zur Dramatisierung dessen, was damals geschah‘“, sagt Annie Ernaux, auf deren autobiografischem Roman „Das Ereignis“ mit Anamaria Vartolomei in der Hauptrolle basiert. Im Jahr 2000 erschien Ernaux‘ Buch in Frankreich – am 12.09.2021 wurde es vom Suhrkamp Verlag in Deutschland herausgebracht. Beim diesjährigen Filmfestival von Venedig wurde das bewegende Drama der Regisseurin Audrey Diwan mit dem Goldenen Löwen als bester Film geehrt. Ein wichtiger, Diskussionen anregender Film in einer Zeit, in der das Recht auf die Selbstbestimmung der Frauen selbst innerhalb von Europa und Amerika immer wieder unter Beschuss gerät.“ (Prokino) France, 1963. In a society that censures women’s desires and sex in general, Anne, a young woman, decides to have an abortion to finish her studies and escape the social constraints of a working-class family. This simple but cruel story follows a woman who decides to go against the law. And Anne has little time – with her exams just around the corner, and her baby bump growing fast.

OT Regie Drehbuch Produktionsland Produktion Cast Länge Sprache Deutscher Verleih Festivals Preise

L‘événement Audrey Diwan Audrey Diwan, Marcia Romano, Anne Berest Frankreich Rectangle Productions, France 3 Cinéma, Wild Bunch, SRAB Films Anamaria Vartolomei, Kacey Mottet-Klein, Luàna Bajrami, Louise Orry Diquero 100 min. französische OF / englische UT Prokino Venedig, Mailand, Hamburg, Antalya, Chicago, El Gouna, Viennale, Philadelphia Venedig Goldener Löwe Bester Film und FIPRESCI

Fr. 03.12. – 20.45 Uhr, Saal 2 delphi LUX Sa. 04.12. – 19.30 Uhr, Saal 6 Kulturbrauerei Do. 09.12. – 22.00 Uhr, Saal 5 Kulturbrauerei

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8 KROATIEN MURINA

Antoneta Alamat Kusijanovic Im Wasser ist Julija frei: Die Teenagerin lebt mit ihren Eltern auf einer traumhaften kroatischen Insel. Doch die sommerliche Idylle erweist sich schnell als Gefängnis, denn Julijas Vater stellt sich als gewalttätiger Tyrann heraus, der nicht nur seine Frau herumkommandiert, sondern auch seine Tochter. In dieser unterschwelligen Bedrohungslage nutzt Julija ihr aufblühendes sexuelles Selbstbewusstsein, um aus dieser toxischen Familienstruktur auszubrechen. Dabei hilft ihr die Anwesenheit eines Millionärs, der mit einem hohen Investment ihrem Vater dabei helfen soll, groß ins Tourismusgeschäft einzusteigen. Allerdings geht Juljia mit ihren Avancen auch ein Risiko ein, schließlich könnte das die Gewalt des Vaters vollends entfesseln. Für ihr vielfach gelobtes – und von niemand Geringerem als Martin Scorseses koproduziertem – Spielfilmdebüt hat die kroatische Regisseurin Kusijanovic ihren eigenen Kurzfilm „Into The Blue“ als Vorlage genommen. Schon dort erkundete sie die Spannungen zwischen Inselidylle und jugendlicher Selbstverwirklichung. Herausgekommen ist ein gewagter und sexuell aufgeladener Coming-of-Age Film, der seine Inspirationen eher im Genre des Erotikthrillers sucht. Wie hier Lust und Gewalt in unterschiedlichen Facetten und Intensitäten inszeniert werden, zeigt, wie groß das Regietalent von Kusijanovic ist. „Murina“ gelingt es, mit ein großartig aufspielenden Ensemble Juljias Kampf um Unabhängigkeit und Freiheit spannend und überzeugend in ein großes Ganzes zu gießen. Das bestätigen auch die vielen positiven Kritiken, die der Spielfilm seit seiner Weltpremiere bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes gesammelt hat. Dort wurde „Murina“ mit der „Caméra d’Or“ für den besten Erstlingsfilm ausgezeichnet! Tensions rise between the restless teenager Julija and her oppressive father Ante when an old family friend arrives at their Croatian island home. As Ante attempts to broker a life-changing deal, their tranquil yet isolated existence leaves Julija wanting more from this influential visitor, who provides a taste of liberation over a weekend laid bare to desire and violence.

Regie Drehbuch Produktionsland Produktion Cast Länge Sprache Festivals Preise

Antoneta Alamat Kusijanović Antoneta Alamat Kusijanović, Frank Graziano Kroatien, Brasilien, USA, Slowenien Antitalent, RT Features, Spiritus Movens, SPOK Films, Staragara Gracija Filipović, Danica Čurčić, Leon Lučev, Cliff Curtis 92 min. kroatische OF / englische UT Cannes Quinzaine, Sarajewo, Toronto, Haifa, Hamburg, Hamptons, Tokyo Cannes Caméra d’Or Bester Erstlingsfilm, Hamptons

Mi. 08.12. – 19.15 Uhr, Saal 4 delphi LUX Do. 09.12. – 19.30 Uhr, Saal 5 Kulturbrauerei



9 KOSOVO THE HILL WHERE LIONESSES ROAR

Luàna Bajrami

Gleich am Anfang steht ein Bild der Befreiung: Auf einem kargen Hügel stehen drei junge Frauen und brüllen sich die Seele aus dem Leib. Qe (Flaka Latifi), Li (Era Balaj) und Jeta (Uratë Shabani) sind die titelgebenden Löwinnen im Debüt der französisch-kosovarischen Regisseurin Luàna Bajrami. Die unzertrennlichen Freundinnen stehen vor großen Veränderungen. Sie warten auf die Universitätszulassungen und träumen hauptsächlich davon, die stickige, langweilige kosovarische Kleinstadt zu verlassen und raus in die Welt gehen. Doch ihre Umwelt scheint dies verhindern zu wollen. Immer wieder erfahren die jungen Frauen, wie stark sie kontrolliert und unterdrückt werden. Doch Qe, Li und Jeta lassen sich nicht unterkriegen, bieten ihrem Umfeld die Stirn und greifen dafür sogar zu immer heikleren Mitteln. Luàna Bajrami hat einen sehr klugen und überzeugenden Coming-of-Age Film gedreht. Insbesondere die Lebensumstände der drei Frauen beschreibt sie genau und beschönigt nichts. Sie zeigt Gewalt und Hass, Armut und Kriminalität. Patriarchale Strukturen dominieren das Leben in der kosovarischen Gemeinde und verhindern jeden Akt weiblicher Emanzipation. Daher ist für die drei Frauen klar, dass für sie ein anderes Leben nur in Westeuropa stattfinden kann. Der Glaube daran und die Kraft ihrer umwerfenden Freundschaft bietet ihnen in der ansonsten trüben Existenz Halt. Zwischen den jungen Frauen existiert eine spannend-vereinnahmende Innerlichkeit und Komplizenschaft, wie es einst Sophia Coppola in ihrem Debütfilm „The Virgin Suicides“ beschrieben hat. Dieser Energie kann sich so schnell jedenfalls keiner entziehen. So ist es auch nicht verwunderlich, dass sich der Film sowohl in Cannes in der Nebenreihe Quinzaine des Réalisateurs und beim Filmfest in Toronto zum Liebling des Publikums mauserte. Somewhere in Kosovo, in a small remote village, three young women see their dreams and ambitions stifled. In their quest for independence, nothing can stop them. Time to let the lionesses roar. An impressive directorial debut from actress Luàna Bajrami (“Portrait of a Lady on Fire“, “L’évènement/Das Ereignis“).

OT Regie Drehbuch Produktionsland Produktion Cast Länge Sprache Festivals Preise

La colline où rugissent les lionnes / Luaneshat e kodrës Luàna Bajrami Luàna Bajrami Frankreich, Kosovo, USA Örëzanë Films, Acajou Films, Vents Contraires, Aeternum Artworks Luàna Bajrami, Flaka Latifi, Era Balej, Andi Bajgora, Urate Shabani 82 min. albanische OF / englische UT Cannes Quinzaine, Melbourne, Sarajewo, Toronto, Prag, Raindance, Warschau Sarajewo, Prishtina, Calgary, Warschau FIPRESCI

Do. 09.12. – 19.15 Uhr, Saal 4 delphi LUX Fr. 10.12. – 19.45 Uhr, Saal 5 Kulturbrauerei



10 ISRAEL AHED‘S KNEE

Nadav Lapid

„Der israelische Filmemacher Y. reist in ein abgelegenes Dorf inmitten der Wüste von Arava, um in der dortigen Bibliothek seinen letzten Film vorzustellen. Seine Gedanken sind längst bei einem neuen Projekt, einem Film über die palästinensische Aktivistin Ahed Tamimi, die einige Jahre zuvor vor laufenden Kameras einen Soldaten geohrfeigt hatte. Bei seiner Ankunft in dem Wüstenort wird Y. von Yahalom, der jungen stellvertretenden Leiterin der israelischen Bibliotheken, herzlichst empfangen. Vor der Veranstaltung wäre aber noch eine kleine Formalie zu erledigen: Y. soll ein neues Formular unterzeichnen, mit dem er seine Loyalität gegenüber der Regierung bestätigt. Anstatt zu unterschreiben, startet Y. einen leidenschaftlichen Kampf für die Meinungsfreiheit seines Landes, einen verzweifelten Versuch, die israelische Demokratie vor dem freien Fall zu retten. Während seine Auseinandersetzung mit Yahalom mal martialische, mal groteske Züge annimmt, versucht Y. zugleich Kontakt zu seiner Mutter aufzunehmen, die gegen eine tödliche Krebserkrankung ankämpft … Nadav Lapids erster Film nach „Synonymes“ (Goldener Bär der Berlinale 2019) feierte seine Weltpremiere im Wettbewerb der Filmfestspiele Cannes 2021 und wurde dort mit dem Preis der Jury ausgezeichnet.“ (Grandfilm) Y., an Israeli filmmaker in his mid-forties, arrives in a remote village at the far end of the desert to present one of his films. There he meets Yahalom, an officer for the Ministry of Culture, and finds himself fighting two losing battles: one against the death of freedom in his country, the other against the death of his mother.

OT Regie Drehbuch Produktionsland Produktion Cast Länge Sprache Deutscher Verleih Festivals Preise

Ha’berech Nadav Lapid Nadav Lapid, Haim Lapid Israel, Frankreich, Deutschland Les Films Du Bal, Pie Films, Komplizen Film Avshalom Pollak, Nur Fibak 110 min. hebräische OF / englische UT Grandfilm Cannes, Karlovy Vary, Toronto, New York, Eriwan, Busan, London, Viennale Cannes Jury Preis

Di. 07.12. – 19.30 Uhr, Saal 6 Kulturbrauerei Mi. 08.12. – 19.45 Uhr, Saal 5 Kulturbrauerei Mi. 08.12. – 21.30 Uhr, Saal 4 delphi LUX

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11 IRAN HIT THE ROAD

Panah Panahi

Das Auto als soziale Druckkammer für gesellschaftliche und familiäre Konflikte ist ein Dauermotiv des iranischen Kinos. Panah Panahi fügt diesem Thema mit seinem Spielfilm „Hit The Road“ eine weitere Facette hinzu: Ein Auto hält am Straßenrand. Der Fahrer macht eine kurze Pause, streckt sich. Und peu à peu lernt man die Insassen des Wagens kennen. Es zeigt sich eine sehr seltsame Familienkonstellation: Die Mutter sitzt mit dem ältesten Sohn vorne. Hinten sitzt der Vater mit einem Fuß im Gips. Und dann ist da noch der jüngste Sohn, dessen überbordende Energie alle ziemlich auf Trab hält. Der Grund für diese Fahrt ist der wahre Antriebspunkt des Films, der auch erst langsam offenbart wird. Er führt in Abgründe und Ängste, die nicht nur die Mutter antreiben. „Hit The Road“ wird so zum Studium von Gesten und Stimmungen, die sich immer wieder entladen und neue, unerwartete Wendungen nehmen. In Gesprächen kommen so langsam die Geheimnisse der Familie ans Licht. Wie der Vater so der Sohn, könnte man im ersten Moment vielleicht sagen. Aber Panah Panahi erweist sich in „Hit The Road“ als eigenständiger Regisseur, der zwar viel von der Zuneigung und Empathie seines Vaters Jafar Panahi („Taxi Teheran“, „This Is Not a Film“) gelernt hat, aber dennoch in diesem Road Movie eine eigene Handschrift zu erkennen gibt. Leichthändig flicht Panahi popkulturelle Zitate in sein heiter-ernstes Road Movie, die der Erzählung selbst eine wunderbar ambivalente Dynamik verleihen. Von Kubrick bis Kiarostami reichen diese herrlichen augenzwinkernden Momente, die sich nie penetrant in den Vordergrund schieben. Gepaart mit der unvergesslichen Energie des jüngsten Darstellers ist dem iranischen Kino erneut eine spezifische und dennoch auch universell verständliche Familiengeschichte gelungen. A chaotic, tender family is on a road trip across the rugged landscape, but to where? Dad has a broken leg, but is it really broken? Mom tries to laugh when she’s not holding back tears. The youngest son keeps exploding into choreographed car karaoke. And all of them are fussing over the sick dog. Only the mysterious older brother is quiet.

OT Regie Drehbuch Produktionsland Produktion Cast Länge Sprache Festivals Preise

Jaddeh Khaki Panah Panahi Panah Panahi Iran Mastaneh Mohajer, Jafar Panahi, Panah Panahi Hassan Madjooni, Pantea Panahiha, Rayan Sarlak, Amin Simiar 93 min. farsi OF / englische UT Cannes Quinzaine, Melborne, Karlovy Vary, New York, Athen, London, Tokyo London Bester Film

Sa. 04.12. – 19.45 Uhr, Saal 5 Kulturbrauerei Sa. 11.12. – 19.30 Uhr, Saal 4 delphi LUX



12 CHINA

Deutschland-Premiere

ONE SECOND

Zhang Yimou

Ein namenloser Flüchtling entkommt im Jahr 1975 in der chinesischen Provinz Guangzhou einem Gefangenenlager und taumelt durch die Wüste, bis er auf das Wanderkino von „Mr. Movie“ trifft, der durch die Gegend tourt, um vor allem den Propagandafilm „Heroische Söhne und Töchter“ von 1964 zu zeigen. Dort lauert aber auch schon das Waisenmädchen Liu, die probiert, die Filmrollen zu stehlen. Der Flüchtling erwischt sie und es beginnt eine lakonische Jagd auf das kostbare Zelluloid inmitten der chinesischen Wüstenlandschaft. Der chinesische Regisseur Zhang Yimou verbeugt sich in seinem schönen, liebenswerten und simplen Film vor der Kraft und Magie des Kinos. Anhand der drei Hauptfiguren zeigt er, welche unterschiedlichen Bedeutungen zu Zeiten der chinesischen Kulturrevolution Filme haben konnten. Mr. Movie möchte sich als strammer Parteisoldat erweisen, indem er die Propaganda in die Köpfe der Bevölkerung bringt. Das Waisenmädchen will das kostbare Zelluloid verkaufen. Und der Flüchtling hat einen sehr privaten und romantischen Grund, wieso er unbedingt eine Sekunde der letzten Rolle von „Heroische Söhne und Töchter“ sehen muss. Anders als seine letzten groß budgetierten und leicht generischen Genrefilme, kehrt Zhang zurück zur sentimentalen Romantik seiner früheren Filme wie „Heimweg“ oder „Die Geschichte Qui Ju“, in denen anhand konkreter Schicksale die Folgen der chinesischen Kulturevolution schilderte. „One Second“ wurde wegen angeblicher „technischer Schwierigkeiten“ aus dem Wettbewerb der 69. Berlinale gezogen. Erst nachdem Zhang Yimou eine Minute (!) des Films herausgeschnitten hatte, durfte „One Second“ international gezeigt werden. Der Film verliert dadurch nichts von seiner an Buster Keaton erinnernden Komik. Für den Wunderregisseur der sogenannten 5. Generation chinesischer Filmemacher ist dieses Werk auf jeden Fall eine Wiedergeburt. A prisoner is sent to a labor camp during China‘s Cultural Revolution. Using his wit, solely to watch a newsreel containing a glimpse of his daughter, he escapes and heads for the cinema in a local town where he hopes to find the film. But on the way he comes across a young vagabond who runs away with the reel. Curiously, this enigmatic object, which both covet, will become the seed of an unexpected friendship. Deutschland-Premiere OT Yi miao zhong Regie Zhang Yimou Drehbuch Geling Jan, Zhang Yimou, Jingzhi Zou Produktionsland China, Hong Kong Produktion Huanxi Media Group Dong Ping Cast Zhang Yi, Liu Haocun, Fan We Länge 104 min. Sprache mandarin und kantonesische OF / englische UT Deutsche Rechte MUBI Festivals San Sebastián, Toronto, Zürich, Vancouver, Busan, El Gouna, Chicago, Rom Preise mehr als 20 Preise u.a. Asian Film Awards, Faro, Golden Screenwriters, To Ten Fr. 03.12. – 22.00 Uhr, Saal 6 Kulturbrauerei Di. 07.12. – 19.45 Uhr, Saal 4 delphi LUX Sa. 11.12. – 22.15 Uhr, Saal 5 Kulturbrauerei



13 KOREA ALONERS

Hong Sung-eun Wirklich glücklich ist Jina (Gong Seung-yeon) nicht. Die Angestellte eines Callcenters einer Kreditkartenfirma ist gefangen in Routinen und Einsamkeit. Sie geht Beziehungen aus dem Weg, ist gestresst von ihren Kollegen und bleibt am liebsten in ihrer Wohnung in einem anonymen Apartmentblock. Das ändert sich, als eines Tages ihr ein wenig aufdringlicher Nachbar tot in seiner Wohnung aufgefunden wird. Es stellt sich heraus, dass er mehrere Tage unbemerkt leblos in der Wohnung gelegen hat, bevor man ihn gefunden hat. Dieses Ereignis löst in Jina etwas aus und sie entscheidet, die Überwachungskamera einzuschalten, die sie vor vielen Jahren im Haus ihrer Eltern installiert hat. „Aloners“ thematisiert das immer stärker werdende Phänomen der Vereinsamung und Vereinzelung in Industriegesellschaften. In Korea sind diese Menschen als Naholojok bekannt. Ein Neologismus bestehend aus den Worten „allein“ und „Gruppe“. Regisseurin Hong Sung-eun versucht in ihrem Debütfilm diesen soziologischen Beschreibungen eine emphatische Form zu geben. Sie beobachtet sehr genau die Erschütterungen in Jinas Leben, zeigt, wie die junge Frau in ihrem Alltag jeden Kontakt aus dem Weg geht und wie sie im Verlauf des Films probiert aus dieser Haltung wieder herauszukommen. Was kann die Mauern um sie herum zum Einsturz bringen? Besonders vereinnahmend ist das Spiel der Hauptdarstellerin Gong Seung-yeon, die die Einsamkeit ihrer Figur körperlich erfahrbar macht. Für diese Leistung bekam sie den Preis als beste Hauptdarstellerin auf dem wichtigen koreanischen Festival in Jeonju. Mittlerweile ist „Aloners“ zum Überraschungserfolg auf internationalen Filmfestivals mutiert und gilt unter Kritikern als einer der wichtigsten Debütfilme des koreanischen Kinos der letzten Jahre. A young woman and best employee at a call center, is forced to reevaluate her solitary life when her irritating neighbor, who used to attempt to strike up conversations, is found dead. At about the same time her father starts hounding her over her mother’s inheritance and suddenly there are new people in her life, an annoying co-worker and a nonchalant new neighbor.

OT Regie Drehbuch Produktionsland Produktion Cast Länge Sprache Festivals Preise

Honja saneun saramdeul Hong Sung-eun Hong Sung-eun Südkorea KAFA Korean Academy of Film Arts GONG Seung-yeon, JUNG Da-eun, SEO Hyun-woo, PARK Jeong-hak 90 min. koreanische OF / englische UT Jeonju, Toronto, San Sebastián, Zürich, Hamburg, Virginia, Leiden, London Jeonju Beste Schauspielerin und CGV Preis

So. 05.12. – 19.30 Uhr, Saal 4 delphi LUX Di. 07.12. – 20.00 Uhr, Saal 5 Kulturbrauerei



14 JAPAN DRIVE MY CAR

Ryûsuke Hamaguchi „Yusuke Kafuku (Hidetoshi Nishijima), ein Bühnenschauspieler und Regisseur, ist glücklich verheiratet mit Oto (Reika Kirishima), einer Drehbuchautorin. Doch Oto stirbt plötzlich, nachdem sie ein Geheimnis hinterlassen hat. Zwei Jahre später erhält Kafuku, der den Verlust seiner Frau noch immer nicht ganz verkraftet hat, das Angebot, bei einem Theaterfestival Regie zu führen und fährt mit seinem Auto nach Hiroshima. Dort lernt er Misaki (Toko Miura) kennen, eine zurückhaltende Frau, die ihm als Chauffeurin zugewiesen wird. Während sie Zeit miteinander verbringen, wird Kafuku mit dem Geheimnis seiner Frau konfrontiert, das ihn im Stillen verfolgt.“ (Rapid Eye Movies) Wie Regisseur Ryûsuke Hamaguchi hier eine – knapp 12 Seiten lange – Kurzgeschichte von Haruki Murakami in einen 3-stündige Erkundung menschlicher Einsamkeit, Ängste und Hoffnungen verwandelt, ist kaum in Worte zu fassen. Dabei steht Sprache und Sprachlosigkeit im Zentrum aller Figurenkonstellationen. Das Theaterstück, das Yusuke Kafuku inszeniert, ist Tschechows „Onkel Wanja“. Die zentrale Frage des Stücks wird auch zum Leitmotiv von „Drive My Car“: Wie soll man leben? In seinem philosophischen Zugriff auf unsere innersten Sehnsüchte und Unvollkommenheiten lässt sich Hamaguchis Erzählstil nur mit dem von John Cassavetes vergleichen. Traurig und doch hoffnungsvoll. Luzide und intelligent. All das und noch viel mehr ist dieser makellose Film, den man nicht verpassen darf. „Drive my Car“ gewann den Preis für das beste Drehbuch bei den Filmfestspielen in Cannes und erhielt im Branchenblatt Screen International die zweithöchste Kritikerbewertung der Festivalgeschichte. Yusuke Kafuku, a stage actor and director, unable to cope with the loss of his beloved wife, accepts to direct Uncle Vanja at a theater festival in Hiroshima. There he meets Misaki, an introverted young woman, appointed to drive his car. In between rides, secrets from the past get unveiled and heartfelt confessions are uttered.

OT Regie Drehbuch Produktionsland Produktion Cast Länge Sprache Deutscher Verleih Festivals Preise

Doraibu mai kâ Ryûsuke Hamaguchi Haruki Murakami, Ryûsuke Hamaguchi, Takamasa Oe Japan Bitters End, C&I Entertainment, Culture Entertainment Hidetoshi Nishijima, Toko Miura, Masaki Okada, Reika Kirishima 179 min. japanisch koreanisch tagalog mandarin indonesische OF / englische UT Rapid Eye Movies Cannes, Karlovy Vary, Toronto, San Sebastián, New York, Vancouver, Busan Cannes Bestes Drehbuch, FIPRESCI und Preis der ökumenischen Jury

So. 05.12. – 20.00 Uhr, Saal 2 delphi LUX Mi. 08.12. – 21.15 Uhr, Saal 6 Kulturbrauerei



HOMMAGE ANDREA ARNOLD COW

Andrea Arnold „Dieser Film ist ein Versuch, uns diesem Tier näherzubringen. Damit wir die Schönheit von Luma sehen können, nicht auf romantische, sondern auf realistische Weise“, sagt Regisseurin Andrea Arnold über ihren überraschenden Dokumentarfilm-Hit „Cow“, der bei seiner Premiere bei den Filmfestspielen in Cannes für Begeisterung sorgte. Denn die Regisseurin, die mit ihren Kitchen-Sink Geschichten wie „Fish Tank“ oder „WASP“ zur international anerkannten Autorenfilmerin aufgestiegen ist, präsentiert in „Cow“ eine nuancierte Geschichte über die Realität der Milchkuh Luma und die Rolle, die das Tier in unserem – menschlichen – Alltag spielt. Dabei nimmt Arnold mit ihrer Kamera die Perspektive des Tieres ein und delegiert die Menschen um sie herum zu Statisten. Obwohl sie es sind, die all die komplizierten Maschinen auf dem Hof bedienen, denen das tägliche Leben der Kuh untergeordnet ist. Dadurch entsteht ein sehr vereinnahmender Blick auf Massentierhaltung. Aus nächster Nähe und mit viel Einfühlungsvermögen und Zärtlichkeit aufgenommen wird das Leben dieser Kuh gezeigt. In Momenten des glücklichen Friedens, der anstrengenden Arbeit, des Wunders der Geburt, aber auch im dramatischsten Moment, der unweigerlich eintreten muss, wird in „Cow“ unsere Vorstellungen von Natur und Industrie entromantisiert. Der intensive Blick ins tierische Dasein im Zeitalter der westlichen Agrarkultur erreicht mit rein filmischen Mitteln einen erstaunlichen Perspektivwechsel, der in unseren Zeiten auch eine politische Haltung widerspiegelt. “This film is an endeavor to consider cows. To move us closer to them. To see both their beauty and the challenge of their lives. Not in a romantic way but in a real way. It’s a film about one dairy cow’s reality and acknowledging her great service to us. When I look at Luma, our cow, I see the whole world in her.” – Andrea Arnold

Regie Produktionsland Produktion Länge Sprache Deutsche Rechte Festivals Preise

Andrea Arnold Großbritannien Halcyon Pictures, Doc Society, BBC Films 94 min. englische OF MUBI Cannes, Melbourne, Jerusalem, Telluride, Peking, Reykjavik, Chicago, Viennale Athen, Hamptons

Di. 07.12. – 22.00 Uhr, Saal 5 Kulturbrauerei Do. 09.12. – 20.45 Uhr, Saal 2 delphi LUX Fr. 10.12. – 19.30 Uhr, Saal 6 Kulturbrauerei



HOMMAGE APICHATPONG WEERASETHAKUL MEMORIA

Apichatpong Weerasethakul Jessica Holland (Tilda Swinton) hört einen Knall. Immer wieder ertönt der dumpfe, tiefe Schlag und sie weiß einfach nicht, woher das kommen kann. Die Schottin, die gerade durch Kolumbien reist, um auch ihre Schwester zu besuchen, beginnt sich nach dem Ursprung dieses Knalls zu machen. Sie fragt zunächst einen Toningenieur, der ihr dabei helfen soll, das Geräusch zu reproduzieren. Doch selbst danach hört das Ereignis nicht auf. Jessica beginnt sich dem wiederkehrenden Phänomen hinzugeben und versucht sich auch die Gestalt und den Ursprung der Klänge vorzustellen. Damit driftet die immer stärker aus dem Alltag heraus, aus der Stadt aufs Land und dann in den Dschungel, in dem sie zwei außergewöhnliche Begegnungen erwarten. Niemand steht im modernen Autorenkino so sehr für traumwandlerische Bilderwelten wie der mehrfach ausgezeichnete und gefeierte thailändische Regisseur und Künstler Apichatpong Weerasethakul. Zum ersten Mal hat er für „Memoria“ außerhalb seiner Heimat gedreht. Kolumbien wird bei ihm zu einer nahezu apokalyptischen Endstation für die Hauptfigur, die exzellent von einer immer ätherischer werdenden Tilda Swinton verkörpert wird. Gemeinsam erzeugen sie einen hypnotischen Trip, der Leben, Wiedergeburt und Seelenwanderung zusammenführt. Diese kontemplative Expedition in den Dschungel der Existenz ist deutlich und mysteriös zu gleich. Langsam bauen sich die Bilder zu einem sensationellen Schock zusammen, den Weerasethakul in einem unvergesslichen letzten Bild kulminieren lässt. Künstlerisch erreicht er hier eine neue Qualität, was auch die Jury in Cannes dieses Jahr verstanden hat und ihm den Preis der Jury verlieh. „Memoria“ ist ein seltenes Geschenk von einem Film. Ein Kino, das heilt und vergibt. Eine Seltenheit, wenn man sich das zunehmend gewalttätige und Wunden reißende Autorenkino der Gegenwart betrachtet. Kurzum: Meisterwerk. Startled by a loud ‘bang’ at daybreak, Jessica is unable to sleep. In Bogotá to visit her sister, she befriends Agnes, an archaeologist studying human remains discovered within a tunnel under construction. Jessica visits Agnes at the excavation site. In a small town nearby, she encounters Hernan, a fish scaler. As they share memories by the river as the day comes to a close Jessica gains a sense of clarity.

Regie Drehbuch Produktionsland Produktion Cast Länge Sprache Deutsche Rechte Festivals Preise

Apichatpong Weerasethakul Apichatpong Weerasethakul Kolumbien, Thailand, Großbritannien, Mexiko, Frankreich, China, Taiwan Illuminations F., Burning, Kick the Machine, Anna Sanders, Match Factory u.a. Tilda Swinton, Elkin Díaz, Jeanne Balibar, Juan Pablo Urrego, Daniel Giménez Cacho 136 min. spanisch englische OF / englische UT MUBI Cannes, Marseille, Karlovy Vary, Toronto, Helsinki, New York, Vancouver, Busan Cannes Jurypreis

Sa. 04.12. – 18.00 Uhr, Neues Off Mo. 06.12. – 20.45 Uhr, Saal 2 delphi LUX Fr. 10.12. – 21.45 Uhr, Saal 6 Kulturbrauerei



HOMMAGE GASPAR NOÉ VORTEX

Gaspar Noé Der französische Regisseur Gaspar Noé ist Schöpfer von kultisch gefeierten Extrem-Werken wie „Irreversible“, „Enter the Void“ oder „Climax“. Ein Kino, das sich vor allem durch seine ewig pulsierenden Kameraflüge von jeglicher Konventionalität abhebt und sie sogar ablehnt. Doch als Noé dieses Jahr bei den diesjährigen Filmfestspielen von Cannes seinen neusten Spielfilm „Vortex“ vorstellte, staunten die Fachbesucher nicht schlecht über ein einzigartiges Werk, das in Noés Filmografie einen singulären Platz einnehmen wird. Der große Provokateur des europäischen Kinos präsentiert sich in „Vortex“ als ergreifend-zärtlicher Kinoerzähler, der eine geduldige Aufzeichnung der letzten Lebenstage eines älteren Ehepaares in Bilder gefasst hat. Wie groß dieser filmische Coup geworden ist, zeigt sich allein schon in der kongenialen Besetzung. Denn das filmische Ehepaar wird gespielt von der französischen Kinolegende Françoise Lebrun („Die Mama und die Hure“) und dem Kultregisseur des italienischen Horrorkinos Dario Argento („Suspiria“; „Rosso - Farbe des Todes“). Statt des üblichen exaltierten Bilderstürmertums entscheidet sich Noé diesmal für einen harten Realismus. Aber er wäre nicht er selbst, wenn er nicht auch in „Vortex“ formal experimentieren würde. Von Anfang an teilt er den Bildschirm in zwei Teile, wobei er die an Demenz leidende Ehefrau, die langsam den Kontakt zur Realität verliert, und den kranken Ehemann, der ihren Zustand nicht akzeptiert, getrennt beobachtet. Beide scheinen auf ihre letzten Tage gemeinsam einsam. In tiefer Traurigkeit über den Zustand seiner Frau probiert der Ehemann um jeden Preis, das Buch über seine geliebten Filme und Träume im Kino zu beenden. Damit verneigt sich „Vortex“ auch vor den Karrieren seiner Hauptdarsteller:innen und entpuppt sich als ergreifender Liebesbrief an die Ränder der Kinokunst. Gaspar Noés formaler Ansatz hat zudem eine bemerkenswerte Wirkung: Einsamkeit, Verwirrung und das Scheitern, mit dem eigenen Altern fertig zu werden, werden hier auf eine verblüffende Weise gezeigt, sodass „Vortex“ von der internationalen Filmkritik in eine Reihe mit Michael Hanekes „Liebe“ und Ingmar Bergmans „Schreie und Flüstern“ gestellt wurde. Gaspar Noé’s latest film, starring Françoise Lebrun and Dario Argento, about an elderly couple in the autumn of their life is tonally very different for the director’s earlier work but formally – shot entirely in split screen – it is as daring as any of his films. Regie Drehbuch Produktionsland Produktion Cast Länge Sprache Festivals Preise

Gaspar Noé Gaspar Noé Frankreich, Belgien, Monaco Rectangle Productions, Wild Bunch International, Les Cinémas de la Zone u.a. Francoise Lebrun, Dario Argento, Alex Lutz, Kylian Dheret 142 min. französische OF / englische UT Cannes, Locarno, Karlovy Vary, Jerusalem, New York, Busan, Brisbane, Viennale San Sebastián Zabaltegi Preis, Hamburg Kritikerpreis

Fr. 03.12. – 22.00 Uhr, Saal 4 delphi LUX Di. 07.12. – 22.00 Uhr, Saal 6 Kulturbrauerei Sa. 11.12. – 19.30 Uhr, Saal 5 Kulturbrauerei



HOMMAGE ASGHAR FARHADI A HERO

Asghar Farhadi „Als Rahims Freundin eine Handtasche voller wertvoller Münzen findet, ist er sich sicher: Es ist ein Wunder! Mit Hilfe der Münzen hofft er, einen Teil seiner Schulden abzubezahlen und seine Haftstrafe zu verkürzen – so könnte er seine Freundin endlich heiraten und mehr Zeit mit seinem Sohn verbringen. Doch es kommt alles anders: Rahim wird von seinem Gewissen eingeholt und entscheidet sich, die Handtasche doch zurückzugeben. Während eines zweitägigen Ausgangs kann er die Besitzerin ausfindig machen. Als die Gefängnisdirektion von seiner guten Tat erfährt, stürzen sich sogleich Journalisten und Fotografen auf ihn – an diesem Mann sollte sich die Gesellschaft ein Beispiel nehmen! Schon nach kurzer Zeit beginnen die Ersten jedoch, an der Geschichte des frisch gekürten Helden zu zweifeln. Die Besitzerin der Handtasche ist unauffindbar und sein Gläubiger lässt sowieso kein gutes Haar an ihm. Rahim sieht sich in einer zunehmend komplizierteren Situation gefangen, in der ihn jeder noch so kleine Fehltritt die zum Greifen nahe Freiheit kosten kann. Asghar Farhadi beweist erneut, dass er zu den größten Humanisten der Filmgeschichte gehört: „A Hero“ ist zugleich ein kraftvolles Plädoyer für das Gute im Menschen und die erschütternde Bestandsaufnahme einer Gesellschaft, die genauso schnell Heldenbilder erschafft wie sie bereit ist, diese wieder zu zerstören. In Cannes gab es dafür den Großen Preis der Jury – zurecht. Das fesselnde Meisterwerk steht dem 2012 mit dem Oscar ausgezeichneten „Nader und Simin“ an emotionaler Schlagkraft in nichts nach.“ (Neue Visionen) A miraculous discovery could change the life of incarcerated Rahim forever: When his girlfriend finds a bag with valuable coins, there‘s finally hope for him to pay off his debt and reunite with his family. But his conscience is put to the test – and things don‘t go as planned.

OT Regie Drehbuch Produktionsland Produktion Cast Länge Sprache Deutscher Verleih Festivals Preise

Ghahreman Asghar Farhadi Asghar Farhadi Frankreich, Iran Memento Production, Asghar Farhadi Produktion, ARTE France Cinéma Amir Jadidi, Mohsen Tanabandeh, Sarina Farhadi, Fereshteh Sadre Orafaiy 127 min. farsi OF / deutsche UT Neue Visionen Cannes, Melbourne, Telluride, Toronto, Eriwan, Busan, Antalya, Hamptons, London Cannes Großer Preis und François Chalais Preis

Fr. 03.12. – 21.00 Uhr, Neues Off Mo. 06.12. – 19.15 Uhr, Saal 6 Kulturbrauerei Mi. 08.12. – 20.45 Uhr, Saal 2 delphi LUX



BERLINALE SPOTLIGHT WCF / COSTA RICA CLARA SOLA

Nathalie Álvarez Mesén Die in Stockholm lebende Regisseurin Nathalie Álvarez Mesén stammt aus Costa Rica und nimmt uns in ihrem ausgezeichneten Debütfilm mit in eine entlegene Ecke ihrer Heimat. In einem Bergdorf begegnen wir der titelgebenden Hauptfigur Clara. Sie ist eine unnahbare, der Welt leicht entrückte Frau, deren Leidenschaft eher der Flora und Fauna gilt und weniger ihrer menschlichen Umwelt. Doch ihre Nachbarn wissen um Claras Wesen und rufen Sie, wenn jemand krank wird, denn Clara gilt als Heilerin. Forciert wird ihre Stellung im Dorf durch die herrische Mutter, die verhindern möchte, dass Clara selbst behandelt wird. Die junge Frau leidet an Skoliose. Ihre Wirbelsäule verdreht sich, die Lunge arbeitet nicht mehr korrekt. „Clara Sola“ besticht als herrliche und mysteriöse Variante eines Coming-of-Age Films, der sich stark über weibliche Sehnsüchte und Emanzipationsvorstellungen definiert. Claras Stellung im Dorf als eine Art Heilige und kultisch verehrte Person steht im fundamentalen Gegensatz zu ihrer irdischen Krankheit und ihren sehr konkreten körperlichen Sehnsüchten. Clara ist ein „reines“ Wesen mit ihren 40 Jahren. Doch als der junge Landarbeiter Santiago auftaucht, kann und will sie dieser Rolle nicht mehr gerecht werden. Magischer Realismus paaren sich hier vor der Kameralinsen der schwedischen Kamerafrau Sophie Winqvist mit der ewigen Schönheit der Natur Costa Ricas. Zusammengehalten wird der Film allerdings von der umwerfenden Performance der Hauptdarstellerin Maria Camila Arias, die als bekannte Tänzerin ihre Clara mit einer vereinnahmenden Körperlichkeit ausstattet. „Clara Sola“ ist der offizielle Oscar-Kandidat von Costa Rica. A magical realism drama set in a remote village in Costa Rica, Clara, a withdrawn 40-year-old woman, experiences a sexual and mystical awakening as she begins a journey to free herself from the repressive religious and social conventions that have dominated her life and repress her individual development and rediscovery.

Regie Drehbuch Produktionsland Produktion Cast Länge Sprache Festivals Preise

Nathalie Álvarez Mesén Nathalie Álvarez Mesén Schweden, Costa Rica, Belgien, Deutschland, USA Hobab Stockholm, Pacífica Grey, Need Productions, Laïdak Films, WCF Ana Julia Porras Espinoza, Daniel Castañeda Rincón, Flor María Vargas Chaves 106 min. costa-ricanische OF / englische UT Cannes Quinzaine, Vancouver, Reykjavik, London, Hamptons, El Gouna, Stockholm Nashville, Palm Springs, Reykjavik

So. 05.12. – 19.15 Uhr, Saal 6 Kulturbrauerei Mo. 06.12. – 19.45 Uhr, Saal 5 Kulturbrauerei

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BERLINALE SPOTLIGHT WCF / ÄGYPTEN FEATHERS

Omar El Zohairy Ein ägyptisches Ehepaar zieht drei Kinder auf. Sie führen ein bescheidenes Leben, ihre Rollen sind traditionell verteilt: Die Ehefrau und Mutter kümmert sich um den Haushalt und die Kinder. Der Vater und Ehemann wiederum verdient das Geld. Jeden Morgen hinterlässt er ihr ein bisschen was zum Einkaufen und macht ihr sehr deutlich, was er sich für ein Abendessen wünscht. Wenn er zurückkommt, steht das Essen auf dem Tisch. Dieser friedliche Rhythmus des ereignislosen Familienlebens wird am Geburtstag ihres Sohnes unterbrochen. Für die Feier für den Kleinen kommen Familie, Freunde und sogar der Chef zusammen. Die Geburtstagsparty ist üppig und hat als größte Attraktion den Auftritt eines Zauberers im Petto. Doch der größte Trick geht irgendwie daneben und verwandelt den Ehemann versehentlich – in ein Huhn. Kann der Trick rückgängig gemacht werden? Sie geben sich alle Mühe, aber in der Zwischenzeit bleibt die Frau allein zurück: mit Kindern, den üblichen Problemen und einem Huhn. Wie soll sie weiterleben? Das groteske Komödiendrama von Omar El Zohairy zeigt mit neorealistischer Ehrfurcht, aber auch mit entwaffnendem Humor die Notlage der sich selbst überlassenen Figuren, wobei das Schicksal der einsamen Ehefrau im Mittelpunkt steht. „Feathers“ war der erste ägyptische Film überhaupt, der in das Programm der Kritikerwoche von Cannes aufgenommen wurde, wo die Jury unter dem Vorsitz von Cristian Mungiu („4 Monate, 3 Wochen und 2 Tage“) den Hauptpreis vergab. Mittlerweile hat sich „Feathers“ zu einem nationalen Skandalfilm entwickelt; das hier vermittelte Männer- und Frauenbild entspricht nicht dem, was sich nationale Medien und die ägyptische Regierung wünschen. Damit erweist sich das Regiewerk von Omar El Zohairy auch als gesellschaftliche Utopie und ist am Ende eine kompromisslose, sehr amüsante politische Parabel. When a magic trick goes awry at a children’s birthday party, the authoritative father of the family turns into a chicken. An avalanche of coincidental absurdities befalls everyone; the mother, whose mundane life was dedicated to her husband and children, is now urged to take care of her family. While moving heaven and earth to bring her husband back and secure their survival, she goes through a total transformation.

Regie Drehbuch Produktionsland Produktion Cast Länge Sprache Festivals Preise

Omar El Zohairy Ahmed Amer, Omar El Zohairy Frankreich, Ägypten, Niederlande, Griechenland Still Moving, Film Clinic, Lagoonie Film, Kepler Film, Heretic, Verona Meier, WCF Demyana Nassar, Samy Bassouny, Fady Mina Fawzy, Abo Sefen Nabil Wesa 112 min. arabische OF / englische UT Cannes, Karlovy Vary, Hamburg, Busan, El Gouna, Stockholm, Pingyao, Taipeh Cannes Preis Semaine und FIPRESCI, Calgary, Pingyao, El Gouna Bester Arab.Film

So. 05.12. – 19.30 Uhr, Saal 5 Kulturbrauerei Mo. 06.12. – 22.15 Uhr, Saal 5 Kulturbrauerei

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BERLINALE WCF / THAILAND ANATOMIE OF TIME

Jakrawal Nilthamrong

Ein Leben, zerrieben zwischen den Umbrüchen der Zeitgeschichte: Zunächst lernen wir die Maem kennen als 20 Jahre alte Bewohnerin eines kleinen thailändischen Dorfes in den 1960er-Jahren. Ihr Vater ist ein exzentrischer Uhrmacher, der seiner Tochter seine Weltsicht vermitteln möchte. Während im Hintergrund die Militärdiktatur zunehmend mit den kommunistischen Rebellen kollidiert, werben zwei Männer um Maems Herz. Ein mittelloser Rikscha-Fahrer und ein wohlsituierter Militäranführer. 50 Jahre später ist Maem mit letzterem verheiratet, der zum General befördert wurde und nun im Sterben liegt. Maem pflegt ihren Mann und beginnt, sich an ihr Leben zu erinnern, an die verpassten Chancen, die Entbehrungen und Fehler, die ihr widerfahren sind. Das thailändische Kino gehört sicherlich zu den wagemutigsten und visuell einfallsreichsten Kinematographien der Welt, auch weil die Regisseurinnen und Regisseure das Kino immer auch als Teil der Installationskunst begreifen. So auch Jakrawal Nilthamrong, dessen Arbeiten nicht nur im Kino zu sehen sind, sondern in Museen der ganzen Welt ausgestellt werden. In „Anatomy of Time“ spielt er mit narrativen und chronologischen Erzählformen und schafft es dabei von der Verbindung von privaten Biografien und den politischen Verwerfungen der thailändischen Politik des 20. Jahrhunderts zu erzählen. So entsteht eine poetisch-philosophische Meditation über den Einfluss unterschiedlicher Zeitläufe auf das menschliche Leben. Die Weltpremiere des Films fand bei den Filmfestspielen in Venedig in der wichtigsten Nebenreihe Orizzonti statt. Ein echter visionärer Geheimtipp! 1960s Rural Thailand, 1960s. The father imparts his philosophy onto his daughter, Maem, while the political tensions are rising and Maem is courted by two very different young men, a feeble rickshaw driver and an ambitious, ruthless army chief. Fifty years later, the latter has become a disgraced general. Maem nurses her abusive husband during his last days and looks back at her past filled with loss, suffering and joy.

OT Regie Drehbuch Produktionsland Produktion Cast Länge Sprache Festivals

Wela Jakrawal Nilthamrong Jakrawal Nilthamrong Thailand, Frankreich, Niederlande, Singapur Diversion, Damned Films, Sluizer Film Productions, M’GO Films, WCF Thaveeratana Leelanuja, Prapamonton Eiamchan, Sorabodee Changsiri, Wanlop Rungkumjad 118 min. thai OF / englische UT Venedig, Busan, Hamburg, Tokyo

So. 05.12. – 22.15 Uhr, Saal 5 Kulturbrauerei Fr. 10.12. – 22.00 Uhr, Saal 5 Kulturbrauerei

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BERLINALE WCF / INDONESIEN VENGEANCE IS MINE, ALL OTHERS PAY CASH

Edwin

Der Kämpfer und Macho Ajo Kawir (Marthino Lio) lässt keinen Kampf, keine Konfrontation aus. Auf der Straße ist er der King. Er prügelt sich, macht mit bei illegalen Wettrennen und hat sich so einen Namen als gnadenloser Kampfhahn erarbeitet. Doch der Film macht schnell deutlich, dass Ajo seine Härte als reine Kompensationshaltung einsetzt, denn der Macho ist impotent. Er kann keine Erektion bekommen, auch wenn er alle indonesischen Heilmittel benutzt. Sein Geheimnis droht aber öffentlich zu werden, als er die schlagfertige Kämpferin Iteug (Ladya Cheryl) trifft, in die er sich Hals über Kopf verliebt. Der indonesische Regisseur Edwin, der 2012 mit seiner François Truffaut-Hommage „Postcards from the Zoo“ im Wettbewerb der Berlinale vertreten war, erzählt in seinem herrlich durchgeknallten Kampffilm von gestrigen Männlichkeitsidealen und von einer Gewaltkultur, die sich nicht zuletzt durch kultige Kung-Fu-Filme durchgesetzt hat. In einer tollen Rückblendenstruktur erforscht Edwin die Traumata seiner Figuren und feiert damit das Kino seiner Jugend. Am Ende steht ein modernes Heldenideal, das sich komplett neu zusammensetzen muss. Für dieses herrlich choreografierte und vergnügliche Werk bekam Edwin den Goldenen Leoparden beim diesjährigen Filmfestival von Locarno. Ajo Kawir is a fighter who fears nothing, not even death. His raging urge to fight is driven by a secret – his impotence. When he crosses paths with a tough female fighter named Iteung, Ajo gets beaten black and blue, but also falls madly in love. But will Ajo’s path lead him to a happy life with Iteung, and, eventually, his own peace of mind?

OT Regie Drehbuch Produktionsland Produktion Cast Länge Sprache Festivals Preise

Seperti dendam rindu harus dibayar tuntas Edwin Edwin, Eka Kurniawan Indonesien, Deutschland Polari Films, Phoenix Films, E&W Films, Match Factory Productions, Bombero, WCF Marthino Lio, Ladya Cheryl, Reza Rahadian, Ratu Felisha, Sal Priadi 114 min. thai OF / englische UT Locarno, Toronto, Hamburg, Busan, Viennale, Valladolid, Tokyo, Leiden, Taipeh Locarno Goldener Leopard

Sa. 04.12. – 21.15 Uhr, Saal 4 delphi LUX So. 05.12. – 21.45 Uhr, Saal 6 Kulturbrauerei

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BERLINALE WCF / HOMMAGE LUCRECIA MARTEL ZAMA

Lucrecia Martel Don Diego de Zama, ein in Südamerika geborener Offizier der spanischen Krone, sitzt in einem Provinzort an der Küste fest. Sehnlichst erwartet er einen Brief des Königs, der ihm eine Versetzung nach Buenos Aires mitteilen soll, wo er ein neues Leben beginnen möchte. Nichts soll seine gewünschte Versetzung gefährden, was Zama dazu zwingt, jede Anweisung untertänigst zu befolgen, die ihm von den zuständigen Gouverneuren zugetragen wird. Doch während die Gouverneure kommen und gehen, bleibt der ersehnte Brief des Königs aus. Nach Jahren des vergeblichen Wartens beschließt Zama, sich einer Gruppe von Soldaten anzuschließen, die einen gefährlichen Banditen jagen. Lucretia Martel hat mit „Zama“ den vielleicht ultimativen filmischen Exorzismus geschaffen. Obwohl die Geschichte im historischen Kostüm des 17. Jahrhunderts daherkommt, versteckt sich hinter diesen hypnotisch-expressiven Urwald-Bildern eine Abrechnung mit den Ursprüngen des Kapitalismus und der Globalisierung. Martel thematisiert die hässlichen Anfänge des europäischen Kolonialismus samt Rassismus und Klassismus. Basierend auf einem Roman von Antonio de Benedetto (der gerne als argentinischer Dostojewski bezeichnet wird) erschafft Martel mit Don Diego de Zama eine unglaublich ambivalente Kino-Figur: Denn solange wir mit Diegos Verstrickung in das koloniale Herrschaftssystem sympathisieren, können wir das grundlegende, banale Übel der Welt nicht leugnen, das er mit geschaffen und dem er zugestimmt hat. Hat Diego die Strafe verdient, die ihn erwartet? Die Antwort auf die Frage führt uns zur Wurzel der Heuchelei eines bis heute etablierten Unterdrückungssystems. „Zama“ ist ein Röntgenbild unserer Gegenwart. Ein großer Wurf, der nur alle paar Jahre die Kinoleinwand erreicht. Zama, an officer of the Spanish Crown born in South America, waits for a letter from the King granting him a transfer from the town in which he is stagnating, to a better place. His situation is delicate. He must ensure that nothing overshadows his transfer. He is forced to accept submissively every task entrusted to him by successive Governors who come and go as he stays behind. The years go by and the letter from the King never arrives. When Zama realizes everything is lost, he joins a party of soldiers that go after a dangerous bandit. (Venice Film Festival) Regie Drehbuch Produktionsland Produktion Ausf. Produzenten Cast Länge Sprache Deutscher Verleih Festivals Preise

Lucrecia Martel Antonio Di Benedetto, Lucretia Martel Argentinien, Brasilien, Spanien, Frankreich, Niederlande, Mexiko, Portugal, USA 2017 Rei Cine, Bananeira Filmes, El Deseo, Patagonik, MPM Film, Canana, Lemming Film Pablo Cruz, Gael García Bernal, Diego Luna Daniel Giménez Cacho, Lola Dueñas, Matheus Nachtergaele, Rafael Spregelburd 115 min. spanische OF / deutsche UT Grandfilm Venedig, Toronto, New York, Haifa, Rio, London, Mumbai, Busan, Sao Paolo, München mehr als 40 Preise weltweit, darunter zehn argent. Filmpreise, Basel, Havanna, Rotterdam

So. 05.12. – 12.00 Uhr, Saal 5 Kulturbrauerei

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GERMAN DISCOVERY NIEMAND IST BEI DEN KÄLBERN

Sabrina Sarabi

Hochsommer in der Mecklenburgischen Provinz. Fünf Häuser, eine Bushaltestelle, Kühe und ringsum nichts als Felder. Christin, 24, (Saskia Rosendahl) lebt auf dem Bauernhof ihres langjährigen Freundes Jan, 25 (Rick Okon). Die Aufbruchsstimmung der Nachwendejahre, die ihre Kindheit prägten, ist längst dahin und auch in ihrer Beziehung gibt es schon lange keine Liebe mehr. Ihr Vater säuft. Den Kirsch hat auch Christin immer griffbereit unterm Autositz. Unter der flirrenden Hitze des Sommers scheint die Zeit stillzustehen. Da taucht Windkraftingenieur Klaus, 46, (Godehard Giese) aus Hamburg auf, und die Welt beginnt sich wieder zu drehen. Regisseurin Sabrina Sarabi („Prélude“) hat für ihren zweiten Spielfilm den gleichnamigen Roman von Alina Herbing beeindruckend für die große Leinwand adaptiert. Gemeinsam mit ihrer wunderbar widerspenstigen Hauptfigur erkundet sie die Tristesse einer Jugend in der Provinz, die sich in energischen Übersprungshandlungen immer wieder entlädt. Dabei wird die Landschaft zur stummen Zuschauerin eines wilden Befreiungsversuchs, denn Christin erfindet sich neu, und dabei wird sie ihre Umwelt auf den Kopf stellen müssen. Regisseurin Sarabi betrachtet diese Prozesse ohne den Anflug von Landleben-Kitsch oder Provinz-Romantik. Ihre Filmsprache ist präzise und glasklar und verleiht Christins Geschichte phasenweise den Anstrich eines Westerns. Für das deutsche Kino ist das alles andere als selbstverständlich. „Niemand ist bei den Kälbern“ feierte Premiere auf dem Locarno Film Festival, wo Saskia Rosendahl als beste Darstellerin ausgezeichnet wurde. It is high summer in the middle of nowhere in Mecklenburg, Germany. There Christin lives on the farm of her long-term boyfriend Jan. The exciting post-reunification years are long gone. Her relationship is loveless. Her father drinks. Christin, too, keeps the cherry liqueur under her car seat. In the heat of summer, time seems to stand still – until wind energy engineer arrives from Hamburg and sets the world spinning again.

Regie Drehbuch Produktionsland Produktion Cast Länge Sprache Deutscher Verleih Festivals Preise

Sabrina Sarabi Alina Herbing, Sabrina Sarabi Deutschland Weydemann Bros. Saskia Rosendahl, Rick Okon, Enno Trebs, Elisa Schlott, Godehard Giese, Andreas Döhler 116 min. deutsche OF / englische UT Filmwelt Locarno, Hamburg Locarno Cineasti del Presente Beste Schauspielerin, Hamburg Produzentenpreis

Do. 09.12. – 19.15 Uhr, Saal 6 Kulturbrauerei Fr. 10.12. – 19.15 Uhr, Saal 4 delphi LUX

Mit freundlicher Unterstützung der Agentur Fitz & Skoglund



CLOSING NIGHT

Deutschland-Premiere

SPENCER

Pablo Larraín „Dezember 1991: In der Ehe zwischen dem Prinzen und der Prinzessin von Wales herrscht seit Langem Eiszeit. Trotz der wilden Gerüchte über Affären und eine Scheidung wird für die Weihnachtsfeierlichkeiten auf dem königlichen Landsitz Sandringham ein Frieden verhängt. Es wird gegessen und getrunken, geschossen und gejagt. Diana kennt das Spiel. Dieses Jahr wird es eine ganz andere Wendung nehmen. Neben Kristen Stewart („Personal Shopper“,„Die Wolken von Sils Maria“) sind u.a. der BAFTA-nominierte Timothy Spall („Mr.Turner“, „Harry Potter“), die Oscar-nominierte Sally Hawkins („Shape of Water“, „Paddington“) und Sean Harris („Mission Impossible-Fallout“) in weiteren Rollen zu sehen. Pablo Larraín („Jackie“, „Neruda“, 2016 bei 14 FILMS) führt bei „Spencer“ Regie, das Drehbuch stammt aus Steven Knights Feder („Locke“). Produziert wird der Film von Juan de Dios Larraín („Jackie“, „A Fantastic Woman“) von Fabula Productions, von Jonas Dornbach, Janine Jackowski und Maren Ade („Toni Erdmann“) und vom BAFTA-Gewinner und Oscar-nominierten Paul Webster („Anna Karenina“, „Abbitte“) von Shoebox Films.“ (DCM Verleih) The marriage of Princess Diana and Prince Charles has long since grown cold. Though rumours of affairs and a divorce abound, peace is ordained for the Christmas festivities at the Queen’s Sandringham Estate. There‘s eating and drinking, shooting and hunting. Diana knows the game. But this year, things will be a whole lot different. SPENCER is an imagining of what might have happened during those few fateful days.

Deutschland-Premiere Regie Pablo Larraín Drehbuch Steven Knight Produktionsland Deutschland, Großbritannien Produktion Fabula, Komplizen Film (Jonas Dornbach), Shoebox Films Cast Kristen Stewart, Timothy Spall, Jack Farthing, Sean Harris, Sally Hawkins Länge 111 min. Sprache englische OF / deutsche UT Deutscher Verleih DCM Festivals Venedig, Telluride, Toronto, London, Hamptons, Mill Valley, Gent, Viennale, San Diego Fr. 10.12. – 21.00 Uhr, Neues Off Sa. 11.12. – 19.45 Uhr, Saal 3 Kulturbrauerei (mit Preisverleihung) Sa. 11.12. – 21.45 Uhr, Saal 2 delphi LUX



CLOSING NIGHT COMPARTMENT NO. 6

Juho Kuosmanen

Finnlands diesjähriger Oscar-Kandidat ist eine moderne Titanic-Variante über zwei Menschen, die zueinanderfinden, obwohl sie es nicht wahrhaben wollen: Laura (Sedi Haarla) sitzt im Zug nach Murmansk. Eigentlich sollte ihre Freundin mitkommen, aber die hat sie mehr oder weniger sitzen gelassen und damit die Beziehung auch beendet. Während Laura ihre Situation erst langsam begreift, steigt plötzlich in das Abteil Nummer 6 der saufende, vulgäre, fluchende Vadim (Yuriy Borisov) ein, und Laura fühlt sich tief belästigt. Sie überlegt sogar, ihre Reise abzubrechen. Doch je weiter der Zug Richtung Polarkreis fährt, desto stärker nähern sich die vollkommen unterschiedlichen Menschen einander an. Dem finnischen Regisseur Juho Kuosmanen ist mit „Compartment No.6“ ein völlig herzbewegendes Road Movie gelungen. Während einer einzigen realen Zugfahrt gedreht, gelingt seinem Team das Gefühl des Reisens, die Enge der Waggons, die Stille der russischen Nächte, in stimmungsvolle Bilder zu packen. Angesiedelt in den 1990er-Jahren und vollständig auf Film gedreht, erweist sich diese Reise auch als Feier der analogen Welt, schließlich können sich Vadim und Laura nicht mit Smartphones und Laptops isolieren. Sie müssen sich annähern. Bewegung und Reise werden bei Kuosmanen so zu Gestaltungsprinzipien, mit denen er Klassen- und Geschlechtergrenzen – nicht überwindet – aber zumindest versöhnt. Die Dynamik einer Freundschaft, die nie einem Liebesreflex geopfert wird, hat man in dieser überzeugenden Ernsthaftigkeit im Kino schon lange nicht mehr gesehen. Und Laura und Vadim werden so zu einem der interessantesten Filmduos der aktuellen Filmsaison. Noch lange nach dem Film fragt man sich, wie sich ihre Leben weiter entwickeln werden. Und vielleicht begegnet man ihnen ja – bei der nächsten langen Zugfahrt. Originally planned as a joint train trip with her lover, the shy Finn Laura embarks on the journey to the arctic port of Murmansk to visit ancient rock paintings alone by herself. Forced to share the long ride and a tiny sleeping car with a Russian miner, the unexpected encounter leads the occupants of Compartment no. 6 to face the truth about their own yearning for human connection. OT Regie Drehbuch Produktionsland Produktion Cast Länge Sprache Deutscher Verleih Festivals Preise

Hytti nro 6 Juho Kuosmanen Rosa Liksom, Andris Feldmanis, Juho Kuosmanen Finnland, Deutschland, Estland, Russland Aamu Film Company, Achtung Panda! Media Deutschland, Amrion, CTB Film Seidi Haarla, Jury Borisov, Yulija Aug 107 min. finnisch-russische OF / deutsche UT eksystent filmverleih Cannes, Karlovy Vary, Toronto, Helsinki, Vancouver, London, Busan, Viennale Cannes Großer Preis und Preis der ökumenischen Jury, Jerusalem, Manaki Brothers

Sa. 11.12. – 19.00 Uhr, Saal 2 delphi LUX Sa. 11.12. – 22.00 Uhr, Saal 6 Kulturbrauerei

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