handwerk 3/2013

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Neue Technik Telefonieren auf Wolke sieben

Fachkräftemangel Spanische Jugendliche absolvieren Ausbildung in Handwerksbetrieben der Region

725 Jahre Düsseldorf Handwerk beim Bürgerfest zum Stadtjubiläum

Nur kein Risiko! . . .

Rechtzeitig Zusatzqualifikation zum Führerschein (3,5 t) erwerben Fahrzeuge richtig beladen Bei der Schutzkleidung nicht mogeln

Ausgabe 02.2013

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EDITORIAL

Ein Wahlausgang, der viele Fragen offenlässt Der große Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki beschloss seine Fernsehsendung immer mit einem Zitat von Bertolt Brecht:

„Wir stehen selbst enttäuscht und sehn betroffen den Vorhang zu und alle Fragen offen.“ Auch zum Ausgang der Bundestagswahl passt dieses Zitat. So ist die CDU enttäuscht, nicht die absolute Mehrheit erreicht zu haben. Die SPD ist enttäuscht, keine höheren Zuwächse erzielt zu haben. Die Grünen sind enttäuscht über ihre Stimmenverluste. Die FDP ist enttäuscht über ihr Ausscheiden aus dem Deutschen Bundestag. Und selbst die LINKE ist enttäuscht, dass die anderen Parteien nicht mit ihr über eine Koalition reden wollen. Und letztlich ist sogar der Wähler enttäuscht, weil die Parteien aus den unterschiedlichsten Gründen keine Mehrheit mit den anderen Parteien bilden wollen oder können. Zum Zeitpunkt der Drucklegung dieser Zeitschrift sind wirklich noch alle Fragen offen. Von der Minderheitsregierung über große oder kleine Koalitionen verschiedener Zusammensetzung bis hin zu Neuwahlen reicht das Spektrum der Möglichkeiten. Selbst ein Stimmenzuwachs von über acht Prozent und ein deutlicher Ergebnisabstand zu den anderen Parteien müssen nicht unbedingt ausreichen, um der CDU/CSU und Angela Merkel die Regierungsbeteiligung zu sichern (man erinnere sich: selbst ein Helmut Kohl musste im Jahre 1976 mit 48,6 Prozent auf die Oppositionsbank).

Sollte es tatsächlich zu Neuwahlen kommen, muss man sehr genau hinschauen, wer sich da wem für eine mögliche Koalitionsbildung verweigert hat. Dies sollte man bei einem erneuten Urnengang berücksichtigen. Eine Minderheitsregierung ist in sich instabil und überlässt die Lösung wichtiger anstehender Aufgaben zufälligen oder nur punktuell zustande kommenden Mehrheiten. Dadurch wären weder Verlässlichkeit noch Planungssicherheit für Unternehmen und Bürger gegeben. Eine Koalition aus SPD/Grüne/Linke wäre sicherlich auf Grund der im Wahlkampf vertretenen Steuerkonzepte dieser Parteien eine klare Entwicklung zu mehr Belastungen für die Unternehmen und die Unternehmer.

Thomas Dopheide

Lutz Denken

Eine Koalition zwischen CDU/CSU und Grünen hätte u. a. den Nachteil einer fehlenden Bundesratsmehrheit. Somit stünden alle zustimmungspflichtigen Gesetzesvorhaben nicht nur unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Länder, sondern auch der diese Länder regierenden Parteien.

Bliebe noch die Große Koalition zwischen CDU/CSU und SPD. In Umfragen vor und nach der Wahl von den meisten Bürgern gewünscht. Es wäre eine breite und stabile Regierungsmehrheit, die sicherlich gemeinsam Lösungen für die anstehenden Aufgaben erarbeiten und umsetzen könnte. Außerdem bestünde zugleich eine derzeit sichere Unterstützung in der Länderkammer.

Wir gehen davon aus, wenn Sie diese Zeitschrift in Händen halten, sind viele – möglicherweise auch alle – Fragen doch schon beantwortet. Und wir sehen dann nur noch die Fragen des Handwerks offen und hoffen, dass unsere Erwartungen auch von der Politik umgesetzt sowie möglichst viele unserer Wünsche erfüllt werden.

An dieser Stelle wollen wir den vier Düsseldorfer Kandidatinnen und Kandidaten für den Deutschen Bundestag Dank sagen, die sich an unserer Podiumsdiskussion vor der Wahl beteiligt und sich unseren Fragen gestellt haben (siehe Bericht im Innenteil dieser Ausgabe). Der Wahlausgang beschert einigen von ihnen neue Aufgaben und Herausforderungen. Auf jeden Fall wünschen wir allen viel Glück auf ihrem weiteren Lebensweg!

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INHALT

INHALT 03.2013

EDITORIAL ........................................................................................................................ 3 KH & INNUNG Podiumsdiskussion zur Bundestagswahl Vier Kandidaten im Kreuzfeuer........................................................................... 6 Kälte- und Klimatechnik-Innung Nordrhein 118 Prüflinge erfolgreich............................................................................................ 8 Friseur-Innung Düsseldorf Urkunde vom Oberbürgermeister.................................................................... 8 Glaser-Innung Düsseldorf Gemeinsam geht‘s besser..................................................................................... 9 Lossprechungsfeier Maßschneider fordern Leidenschaft zum Beruf.............................. 10 KH-Seminare Reger Zuspruch bei „SEPA“ und „Factoring“......................................... 11 „Yes we‘re open“ – Willkommen in Deutschland Wanderausstellung im Berufsinformationszentrum........................ 12 4

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Dachdecker-Innung Düsseldorf Goldenes Ehrenzeichen für Rudolf Braun............................................. 13 Augenoptiker-Innung Lossprechung mit exklusivem Brunch........................................................ 14 Düsseldorfer Tage der Studien- und Berufsorientierung Handwerksbetriebe finden frühzeitig ihre zukünftigen Auszubildenden........................................................................... 15 Maler- und Lackierer-Innung Düsseldorf Obermeister Pistorius fordert Engagement zur Freude am Beruf................................................................................................. 16 Die Liste der Besten Die Erst-, Zweit- und Drittplatzierten waren in diesem Jahr die besten Prüflinge........................................................... 18 Selbst ist der Versorger Informationen zum Pflege-Bahr...................................................................... 19 Fachkräftemangel BZB vermittelt jungen Spaniern Ausbildungsplätze....................... 20


INHALT

725 Jahre Stadterhebung Düsseldorf

MARKTPLATZ HANDWERK

Handwerk beim Bürgerfest zum Stadtjubiläum................................ 22

...finden und gefunden werden! ................................................................... 25

PRAXIS

Düsseldorf intern

Telefonieren mit Wolke sieben

Feine Adresse

Internetbasiertes Cloud-Computing.......................................................... 30

Düsseldorf nach 1801.............................................................................................. 38

Arbeitsschutzkleidung

Neu in Düsseldorf

Lieber in voller Montur............................................................................................. 32

Bürobau und Konsumtempel........................................................................... 40

Cool und trotzdem Sicher Sicherheitsschuhe im neuen Look............................................................... 34 Führerschein für Fortgeschrittene Wenn man ein Fahrzeug ab 3,5t beruflich steuert....................... 36 Kontrolle ist besser Wenn das Auto zum Bonsai-Lkw wird ...................................................... 37

Mitglieder Neue Mitglieder und Ansprechpartner der KH ................................ 24

Nachrichten Ein Jubiläum geht in Rauch auf............................................................. 46 Pokern für einen guten Zweck.................................................................. 48 Kühle Ansichten........................................................................................................ 48 Never ending Dylan............................................................................................. 49 Gesund wohnen....................................................................................................... 49

AUSBLICK Impressum ......................................................................................................................... 50

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Podiumsdiskussion zur Bundestagswahl Vier Kandidaten im Kreuzfeuer des Handwerks Kurz vor der Bundestagswahl hatten die Kreishandwerkerschaft (KH) Düsseldorf und der Unternehmerverband Handwerk NRW (LFH) Politiker zum Dialog eingeladen. Am 6. September stellten sich vier Düsseldorfer Wahlkreiskandidaten für den Deutschen Bundestag im Berufsbildungs- und Technologiezentrum der Kreishandwerkerschaft Düsseldorf den Fragen. Die anwesenden Handwerksmeister sollten aus erster Hand Informationen über die verschiedenen Wahlprogramme und Positionen erhalten. Auf dem Podium waren Thomas Jarzombek MdB (CDU), Mona Neubaur (Bündnis 90/Die Grünen), Gisela Piltz MdB (FDP) und Andreas Rimkus (SPD). Jarzombek und Piltz kandidierten erneut für den Bundestag, Neubaur und Rimkus traten zum ersten Mal an. Alle nutzten diese Gelegenheit, um nicht nur ihre Pläne für die kommende Legislaturperiode zu schildern, sondern auch, um zu erfahren, welche Wünsche und Forderungen das Handwerk an die Politik hat. Die Moderation übernahmen Kreishandwerksmeister Thomas Dopheide und LFHPräsident Andreas Ehlert.

Der erste Themenblock betraf die duale Ausbildung und die Zukunft des Meisterbriefes. Das duale System sei ein einzigartiger Vorteil Deutschlands in Europa und ein echter Wert, sagte Jarzombek. „Der Meisterbrief hat sich absolut bewährt. Das ist eine TopAusbildung, sie ist weltweit unvergleichlich. Da gibt es aus unserer Sicht nichts dran zu rütteln.“ Dagegen würde Mona Neubaur schon gerne etwas beim Meisterbrief ändern: „Ich bin dafür, das duale Bildungssystem auf jeden Fall zu erhalten und der Meisterbrief soll auch nicht abgeschafft werden. Aber an eine Unternehmensgründung zwingend den Meistertitel zu koppeln, halte ich perspektivisch nicht für erhaltensnotwendig.“ Andreas Rimkus sieht den Meisterbrief vor allem auch als Qualitätssicherung: „Die Meisterausbildung führe in ihrer Komplexität dazu, dass nicht nur fachlich gut gearbeitet werden kann, sondern auch die Unternehmen betriebswirtschaftlich gut geführt werden.“ Ein klares Bekenntnis zur dualen Ausbildung und zum Meisterbrief gab Gisela Piltz ab. Für sie gehören die kleinen und mittleren Unternehmen und das duale Ausbildungssystem zum Erfolgsrezept Deutschlands innerhalb von Europa. „Wie bescheuert muss ich denn sein, da die Axt an die eigene Erfolgsgeschichte zu legen.“ Dann ging es um den Fachkräftemangel. Die FDP-Politikerin möchte Auszubildende aus dem europäischen Ausland akquirieren. Deutschland sei ein Einwanderungsland und es sei ein Weg, diejenigen Menschen, die über hierzulande benötigte Qualifikationen

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verfügen, bevorzugt ins Land kommen zu lassen. Außerdem müsse die Quote der nicht-ausbildungsfähigen Schulabgänger gesenkt werden. Auch Jarzombek will die Quote der Schul- und Berufsabbrecher halbieren und außerdem die Vereinbarkeit von Familie und Beruf verbessern. Diesbezüglich sei es wichtig, die Kinderbetreuungsangebote weiter auszubauen. Neubauer sprach sich dafür aus, berufliche Berührungspunkte schon in der Schule zu schaffen, indem man frühzeitig auf wirtschaftliche Zusammenhänge eingeht. „Ich würde die Lehrer in die Betriebe schicken“, lautete der Ansatz von Sozialdemokrat Rimkus. So könnten sie den Schülern besser zeigen, worauf es ankommt und welche Möglichkeiten es gibt. „Eine Partnerschaft zwischen Bildungseinrichtungen und ausbildenden Betrieben ist förderlich.“

Abschließend ging es um Handwerk und Steuern. Beim Spitzensteuersatz sieht Thomas Jarzombek keinen Spielraum. Wenn man alles zusammenrechne, befinde man sich bereits an der maximalen Belastungsgrenze. Die von der SPD geplante Vermögensabgabe sei eine einzigartige Belastungsoffensive für den Mittelstand. Ihm sei völlig unklar, was das solle. Die Vermögensteuer sei ein Gerechtigkeitsthema, antwortete Rimkus. Die Substanz der Unternehmen werde nicht besteuert – es solle im Gegenteil sogar Verbesserungen geben. Am Ende würden die mittelständischen Betriebe profitieren. Die Grünen planen laut Neubaur steuerliche Mehrbelastungen für Menschen, die über ein zu versteuerndes Einkommen von über 100.000 Euro jährlich verfügen. Die beabsichtigte Vermögensabgabe greife erst ab einem Unternehmensvolumen von mehr als fünf Millionen Euro. „Wir werden keine Steuern erhöhen. Wir wollen den Haushalt konsolidieren“, war die Kernbotschaft von Gisela Piltz in Sachen Steuern.


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Kälte- und Klimatechnik-Innung Nordrhein 118 Prüflinge erfolgreich Am 7. September 2013 feierte die Kälte- und Klimatechnik-Innung Nordrhein (KIN) ihre Lossprechung für die bei den Gesellenprüfungen im Winter 2012 bzw. Sommer 2013 erfolgreichen Prüflinge zum Mechatroniker für Kältetechnik. Mehr als 170 Besucher kamen zum Informationszentrum für Kälte-, Klima- und Energietechnik (IKKE) in Duisburg. Insgesamt hatten 141 Auszubildende an den Gesellenprüfungen Winter 2012 und Sommer 2013 teilgenommen, davon hatten 83 Prozent die Prüfung bestanden.

Der Vorsitzende des Gesellenprüfungsausschusses, Stefan Plücker, übergab im großen Hörsaal die Gesellenbriefe. Anschließend sprach Obermeister Emil Esser die frisch gebackenen Gesellen frei. In seiner Festansprache bemerkte Esser, durch eine Ausbildung erwerbe man immer „Wissen, was man nun habe, von dem man aber zuvor nicht wusste, dass es das gibt“. Er ermunterte die neuen Gesellen auch, sich nicht auszuruhen, sondern sich ständig weiterzubilden, so dass man in seinem Handwerk auch besteht. Ein Schlüssel zum weiteren beruflichen Erfolg könne möglicherweise eine Übernahme von zusätzlicher Verantwortung sein. Mit Marc Nawrath und Henning Schiemann zählten zwei IKKE-Umschüler zu den Jahresbesten mit 90 und 89 Prozent. Danach folgten Tim Klebig (Fa. Christos Stamoulis) und Thomas Beckers (Hochtief Solution) mit jeweils 88 Prozent. Sie erhielten als besondere Anerkennung und Auszeichnung zusätzlich das Lexikon der

Kältetechnik. Die anwesenden Gesellen nahmen persönlich ihren Gesellenbrief in Empfang und präsentierten sich Stolz dem Fotografen. Nach der Lossprechung konnten alle Gäste das trockene Wetter im IKKE-Garten bei italienischem Buffet und Getränken genießen. In gemütlicher Runde tauschte man seine ersten Erfahrungen aus und erinnerte sich an die Ausbildungszeit. Man merkte allen Beteiligten eine große Zufriedenheit an, die sicherlich auch zukünftig das Kälteanlagenbauer-Handwerk weiter stützt, denn alle haben einen Job mit Zukunft! Wir wünschen von dieser Stelle aus allen neuen Gesellen für die Zukunft alles Gute und viel Erfolg.

Friseur-Innung Düsseldorf Urkunde vom Oberbürgermeister Inga Schröder aus der Firma Champu-Friseure e.K. war bei der diesjährigen Lossprechung der Friseur-Innung Düsseldorf nicht nur eine der Jahresbesten, sondern erhielt zudem für die beste schulische Leistung eine Urkunde vom Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Düsseldorf. Vor den rund 200 Gästen auf der Lossprechungsfeier in der Handwerkskammer Düsseldorf am 14. Juli 2013 wurden von den 87 erfolgreichen Prüflingen außerdem als Jahresbeste ausgezeichnet: Jennifer Halls von der Firma Guido Wagner GmbH und Jan Rothe von der Firma Haircare GmbH. Der stellvertretende Obermeister Lothar Wolff gratulierte den frischgebackenen Gesellinnen und Gesellen. Er hob hervor, dass die nun bestandene Ausbildung in einem modernen Beruf auch eine Grundlage für die Weiterbildung zur Friseurmeisterin oder zum Friseurmeister sein kann. Wolff dankte insbesondere den Ausbildungsunternehmen, den Vertretern der Elly-Heuss-Knapp-Schule

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und den Eltern für die Unterstützung der Gesellen während ihrer Ausbildungszeit. Der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Düsseldorf, Dr. Axel Fuhrmann, wies insbesondere auf die Möglichkeit der Weiterbildung hin. Der Meistertitel könne hier durchaus mit einem akademischen Grad gleichgestellt werden. Die Bereichsleiterin Michaela Nagel vom Elly-Heuss-Knapp-Berufskolleg beglückwünschte allen neuen Gesellinnen und Gesellen und gab ihnen den Rat, allen Menschen stets mit Respekt zu begegnen. Die Prüfungsausschussvorsitzende Dominique Aretz dankte allen Ausbildungsbetrieben insbesondere der Ausbildungsleiterin der überbetrieblichen Lehrwerkstatt der Friseur-Innung, Gaby Bongartz, für die hervorragende Begleitung der jungen Leute. Aretz betonte, der Friseurberuf sei immer eine Herausforderung, der man sich zu jeder Zeit auch stellen müsse.


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Glaser-Innung Düsseldorf Gemeinsam geht‘s besser Unter dem Motto „Gemeinsam ist man stärker“ feierten die GlaserInnungen Düsseldorf, Niederrhein und Vestischer Raum am 20. September die diesjährige Lossprechung gemeinsam. Rund 100 Innungsbetriebe des Glaserhandwerks aus dem Ruhrgebiet und den gesamten nordwestlichen Landesteilen von NRW konnte Obermeister Thomas Schulmeyer von der Innung Niederrhein hierbei begrüßen. In den Räumen der Volksbank Niederrhein eG in Moers konnten insgesamt 27 ehemalige Auszubildende von ihren Pflichten als Lehrling losgesprochen werden. Der Vorstandsvorsitzende der Volksbank, Guido Lohmann, lobte in seiner Festrede die Leistungen in den Gesellenprüfungen, dankte aber auch den Glaserbetrieben, dass sie mit der Ausbildung junger Menschen ein gutes gesellschaftliches Engagement übernommen haben. Die duale Ausbildung sei mit ein Garant dafür, dass wir auch bisher so gut durch die Finanzkrise kommen konnten. Die Überreichung der Gesellenbriefe wurde anschließend von dem stellvertretenden Obermeister der Glaser-Innung Düsseldorf, Ralph R. Icks, und Lehrlingswart Manfred Lerch durchgeführt.

Unter großem Applaus der zahlreich erschienen Innungsmitglieder nahm der Berufsnachwuchs die Glückwünsche der Ehrengäste entgegen, unter anderem waren der Bürgermeister der Stadt Moers, Norbert Ballhaus, und der Kreishandwerksmeister Günter Bode, der Einladung gefolgt. Ein Höhepunkt der Feierlichkeiten war Ehrung des prüfungsbesten Junggesellen, Nico Heidenreich aus Gelsenkirchen. Seine hervorragende Prüfungsleistung wurde vom Landesinnungsmeister Hermann Fimpeler mit einer Urkunde und einem Weiterbildungsgutschein belohnt. Die Innungskrankenkasse ikk-classic und die Signal-Iduna-Versicherung schlossen sich der Ehrung mit Sachpräsenten an.

Zum Schluss der Veranstaltung luden die Volksbank und die beteiligten Innungen alle Anwesenden zu einem kleinen Imbiss ein. Bei zahlreichen interessanten Gesprächen klang die gelungene Lossprechungsfeier im Kreis der Gäste und Innungsmitglieder aus. Alle Beteiligten bedanken sich für das große Interesse und bei der Volksbank Niederrhein eG für die hervorragende Ausrichtung der Feier. www.citroen.de

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Lossprechungsfeier Maßschneider fordern Leidenschaft zum Beruf Mehr als 200 Gäste waren der Einladung zur diesjährigen Lossprechungsfeier der MaßschneiderInnung Düsseldorf am Dienstag, 16. Juli 2013, ins Restaurant „Goldener Ring“ in der Düsseldorfer Altstadt gefolgt. Obermeisterin Sandra Gronemeier gratulierte den neuen Maßschneiderinnen und Maßschneidern herzlich. Ausbildung und Prüfung seien eine hervorragende Basis für den weiteren beruflichen Werdegang. Eine erfolgreiche Zukunft setzte die Leidenschaft zum Beruf voraus. Sie appellierte an die Junggesellinnen und -gesellen, Wissen und Mut zu vereinen und keine Angst vor der Zukunft zu haben, auch wenn das Berufsleben manchmal eine Achterbahn sei. Loopings und Kopfstände machten das Leben spannend.

Der Vizepräsident des Nordrhein-Westfälischen Handwerkstags, Andreas Ehlert, hob hervor, das Prüfungszeugnis sei der „verbriefte Beweis“ für das Können der neuen Gesellinnen und Gesellen. Das Ausbildungssystem in Deutschland sei weltweit das Beste. So habe auch der amerikanische Präsident Barack Obama erst kürzlich lobend bemerkt, dass Auszubildende in Deutschland unmittelbar für ihren Job ausgebildet werden, während in den USA zumeist während des Jobs ausgebildet wird.

Die Weiterbildung zur Meisterin oder zum Meister, zur Akademikerin oder zum Akademiker sei auf der soliden Grundlage der

handwerklichen Gesellenprüfung jederzeit möglich. Das Handwerk in Nordrhein-Westfalen mit seinen 180.000 Unternehmen und mehr als einer Million Beschäftigten sei eine Wirtschaftsmacht und biete den Menschen viele Chancen. Insgesamt 44 Gesellinnen und Gesellen hatten die Abschlussprüfung bestanden. Besondere Auszeichnungen als Jahresbeste in der Fachrichtung Damen erhielten: Clara Stein (Fa. Das Gewand GmbH), Nhu Phan (Fa. Helga Grünwoldt-Okan), Markus Eickmanns (Fa. Galadinner GmbH & Co. KG), Maureen Bünger (Deutsche Oper am Rhein), Lena Höfer (Fa. Simone Zenger) und Sandra Lichter (Fa. cove GmbH & Co. KG). Als jahresbester Herrenschneider wurde Phillip Winkler von der Wuppertaler Bühnen und Sinfonieorchester GmbH ausgezeichnet.

Festredner Andreas Ehlert und

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Obermeisterin Sandra Gronemeier


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KH-Seminare Reger Zuspruch bei „SEPA“ und „Factoring“ Die Umstellungen auf das zukünftige Verfahren im Einheitlichen Europäischen Zahlungsraum (Single European Payment Area – SEPA) ist offensichtlich für eine ganze Reihe Unternehmer noch nicht auf der Tagesordnung. Das ergibt sich auf Grund der hohen Rücklaufquote auf unser Seminarangebot „Fit für SEPA – Retten Sie Ihren Zahlungsverkehr“ am 11. September in unserem Konferenzsaal. In dem rasch mehr als ausgebuchten Seminar, das durch Fachleute der Volksbank Düsseldorf-Neuss gestaltet wurde, fanden sich aus den verschiedensten Gewerken viele Unternehmer oder leitende Mitarbeiter in der Kreishandwerkerschaft zusammen. Ab 1. Februar 2014 müssen alle Unternehmen ihren Zahlungsverkehr SEPA-gerecht umgestellt haben.

Auf Grund der außerordentlich hohen Nachfrage wurde in Zusammenarbeit mit der Handwerkskammer Düsseldorf ein weiteres

Seminarangebot entwickelt: am 14. Oktober 2013 – dann im Konferenzbereich der HWK. Die Kammer wird hierzu flächendeckend einladen. Als qualifizierte Referenten informieren dann Fachleute der Stadtsparkasse Düsseldorf über das Thema. Weitere Termine werden wir bei entsprechendem Interesse gerne noch zusätzlich anbieten.

Am 25. September boten wir außerdem in Verbindung mit der CB-Bank ein Seminar zum Thema „Vorteile des Factoring“ an. Auch dies stieß auf regen Zuspruch insbesondere bei den Gewerken, die Factoring im Tagesgeschäft tatsächlich nutzen können. Auch hier gilt: ergibt sich hierbei ein weitergehendes Interesse, so werden wir dieses Thema selbstverständlich ebenfalls erneut anbieten.


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„Yes, we’re open – Willkommen in Deutschland“ Wanderausstellung im Berufsinformationszentrum der Agentur für Arbeit Deutschland gehört zu den OECD-Ländern mit den niedrigsten Hürden für die Zuwanderung qualifizierter Arbeitskräfte. Durch den demografischen Wandel fehlen schon jetzt in vielen Branchen und Regionen Fachkräfte. Der absehbar steigende kann aber auf Dauer nicht allein durch inländische Potenziale gedeckt werden. Deshalb wirbt Deutschland um kluge Köpfe aus aller Welt. Dabei kann es auf jahrzehntelange Erfahrung mit Einwanderung zurückblicken: Etwa jeder Fünfte in Deutschland hat ausländische Wurzeln.

Die Wanderausstellung „Yes, we’re open – Willkommen in Deutschland“, die vom 9. bis 20. September 2013 im Berufsinformationszentrum der Agentur für Arbeit Düsseldorf zu sehen war, wirbt um Fachkräfte und legt den Schwerpunkt auf die Chancen, die in der Vielfalt stecken, zeigt aber auch die Herausforderungen, die eine gute Willkommenskultur mit sich bringt. Die Ausstellung weist Deutschland als weltoffenes Land aus, in dem viele Menschen mit unterschiedlichem kulturellem Hintergrund zusammenleben und -arbeiten. Sie stellt Lebensbereiche dar, in denen Interkulturalität bereits selbstverständlich gelebt wird – zum Beispiel beim Kochen oder in der Jugendkultur – und demonstriert anhand von konkreten Beispielen, wie eine gute Willkommenskultur in Unternehmen, an Schulen oder in Behörden aussehen kann. Leitmotiv der Ausstellung ist eine abstrakte Wohnung, deren angedeutete Zimmer verschiedene Lebensbereiche symbolisieren.

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Das Herzstück bilden Stelen mit lebensgroß abgebildeten Personen, die verschiedene Aspekte der Zuwanderung mit ihrer persönlichen Geschichte erzählen: Zum Beispiel die Kinderärztin aus Armenien, die durch das Anerkennungsgesetz des Bundes endlich wieder in ihrem Beruf arbeiten kann. Oder der Azubi aus Spanien, der von der Arbeitnehmerfreizügigkeit in der EU profitiert, und die Biochemikerin aus den USA, die hier einen interessanten Arbeitsplatz gefunden hat. Bei der Ausstellungseröffnung präsentierten Dr. Christian Henke und Sarmina Sultan von der Handwerkskammer Düsseldorf zwei gelungene Beispiele aus ihrer Beratungstätigkeit im Rahmen des tzes zur Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse:

Zum einen Emrah Akpinar, Tischler aus der Türkei, dem eine teilweise Gleichwertigkeit seines Abschlusses bescheinigt werden konnte und der nun eine Nachqualifizierung anstrebt. Zum anderen Sunghyuk Mun, Zahntechniker aus Südkorea, dem die volle Gleichwertigkeit seiner Qualifikation anerkannt wurde und der eine Beschäftigung in Deutschland gefunden hat.


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Dachdecker-Innung Düsseldorf Goldenes Ehrenzeichen für Rudolf Braun Der Obermeister der Dachdecker-Innung Düsseldorf, Rudolf Braun, wurde anlässlich der Innungsversammlung am 11. September 2013 mit dem Goldenen Ehrenzeichen, der höchsten Auszeichnung der Handwerkskammer Düsseldorf, geehrt. Der Vizepräsident der Handwerkskammer Düsseldorf, Siegfried Schrempf, würdigte Rudolf Braun für sein außerordentliches Engagement in seinem Berufsstand. Seit dem 1. April 1972 ist Rudolf Braun nun bereits Vorstandsmitglied und seit dem 1. April 1978 ununterbrochen Obermeister der Innung. Rudolf Braun hat auch als Sachverständiger und in Vorträgen immer seine fachliche Kompetenz unter Beweis gestellt.

Vizepräsident Schrempf betonte, die Einladung zur Innungsversammlung habe ihn sehr gefreut. Bei der Versammlung der Dachdecker-Innung dabei zu sein bedeute für ihn „wie zuhause“ zu sein.

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Augenoptiker-Innung Düsseldorf Lossprechung mit exklusivem Brunch Während in manchen Gewerken zwischen Prüfung und Lossprechungsfeier einige Zeit liegt, feiern die Augenoptiker schon traditionell direkt im Anschluss an Prüfungen. So wussten erst am Freitagmittag die Prüflinge sicher, ob sie am Sonntagvormittag etwas zu feiern hätten. So fanden sich am 14. Juli 2013 rund 100 Gäste im Hyatt Regency Hotel im Düsseldorfer Hafen zusammen, um den erfolgreichen Prüflingen aus Winter- und Sommerprüfung einen ehrenvollen Rahmen zu geben. Die Prüflinge, deren Angehörige und Freunde wie auch deren Ausbilder und Prüfer konnten gemeinsam einen exklusiven Brunch mitten im Hafen in außergewöhnlicher Umgebung und hervorragendem Ausblick auf den Rhein genießen.

Obermeister Michael Odo Hauck nahm persönlich die Freisprechung von den Pflichten des Lehrverhältnisses und die Erhebung in den ordentlichen Gesellenstand vor. In seiner Festrede betonte er, dass alle, die nun ihren Gesellenbrief erhalten, gleichwohl wüssten, dass sie noch lange nicht am Ende ihres Wissens über Augenoptik seien. Insoweit freue er sich, wenn der eine oder die andere sich auch weiterbilden wolle, ein Studium ergänze oder den Meisterbrief anstrebe. Und obwohl einige der Prüflinge sich schon unmittelbar nach ihrer Prüfung in den wohlverdienten Urlaub abgemeldet hatten oder aus anderen Gründen die Lossprechung nicht wahrnehmen konnten, waren 23 anwesend, um jeweils ihren Gesellenbrief und ihr Zeugnis aus der Hand des Vorsitzenden des Gesellenprüfungsausschusses Ralf Pingel zu erhalten. Besonders geehrt mit einem Fachbuch wurde der Jahrgangsbeste Benjamin Eckes aus dem Betrieb Fielmann AG & Co. Barmen oHG in Wuppertal, der seine weiteren Karriereschritte auch schon fest im Blick hat.

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Düsseldorfer Tage der Studien- und Berufsorientierung Handwerksbetriebe finden frühzeitig ihre zukünftigen Auszubildenden Nach dem erfolgreichen Start des Pilotprojekts „Düsseldorfer Tage der Berufsorientierung“ im Frühjahr 2013 mit mehr als 3000 beteiligten Schülerinnen und Schülern wird es auch im Frühjahr 2014 in Düsseldorf vier Tage Berufsorientierung pur geben – nunmehr unter der Überschrift „Düsseldorfer Tage der Studien- und Berufsorientierung“.

Das Kompetenzzentrum Übergang Schule-Hochschule-Beruf, das dieses Projekt steuert, möchte auch im kommenden Jahr Schülerinnen und Schüler ab Klasse 8 und Firmen, Betriebe und Einrichtungen zusammenbringen. Industrie und Handel haben diese Möglichkeit bereits im Frühjahr dieses Jahres zahlreich genutzt und jungen Leuten damit die Möglichkeit gegeben, ihre Betriebe und die Ausbildungsmöglichkeiten kennenzulernen. Der Wettbewerb um die besten Schülerinnen und Schüler und damit die Fachkräfte der Zukunft hat längst begonnen. Damit nicht immer mehr Lehrstellen im Handwerk unbesetzt bleiben, sollten die Düsseldorfer Handwerksbetriebe dabei nicht abseits stehen. Die Möglichkeiten, Ihren Betrieb und Ihr Handwerk im Rahmen der Tage der Berufsorientierung vorzustellen, sind hierbei fast unbegrenzt. Alle Angebote werden in ein Internet-Portal gestellt, aus dem sich die Schülerinnen und Schüler in ihrer Berufsorientierungsphase unter Begleitung der jeweiligen Fachlehrer das sie interessierende Angebot aussuchen können. Wir möchten alle Betriebe – insbesondere aber die Ausbildungsbetriebe – bitten, dieses Angebot nach besten Kräften zu nutzen. Da sich im Vergleich zu 2013 das Internetportal und die Beteiligungsmöglichkeiten verändert haben, sollten Sie sich – wenn Sie nicht schon an der im September angebotenen Informationsveranstaltung hierzu teilgenommen haben – an Frau Lisa Bäcker beim Kompetenzzentrum Übergang Schule - Hochschule/Beruf wenden unter der Rufnummer (0211) 66 90 822 oder per Mail an baecker@unternehmerschaft.de. Außerdem erhalten Sie Informationen auf der Webseite www.berufsorientierungstage.de. Ab dem 15. Oktober können die Betriebe ihre Angebote auf dieser Seite einstellen.

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Maler- und Lackierer-Innung Düsseldorf

Obermeister Pistorius fordert Engagement zur Freude am Beruf In den Klosterhof des Maxhauses in der Düsseldorfer Altstadt hatte die Maler- und Lackierer-Innung Düsseldorf am Freitag, 30. August 2013 ihre Auszubildenden zur Lossprechungsfeier eingeladen. Der stellvertretende Obermeister Jörg Schmitz konnte 160 Auszubildende, darunter 40 Mädchen begrüßen. Außerdem waren Eltern, Ausbildungsmeister und Freunde erschienen. Zu den Ehrengästen gehörten Kreishandwerksmeister Thomas Dopheide, Dr. Christian Henke, Geschäftsführer der Handwerkskammer Düsseldorf für den Bereich Bildung sowie Lutz Denken, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Düsseldorf. „Wer gerne arbeitet, arbeitet gut und hat Erfolg“ – Obermeister Heiner Pistorius fand deutliche Worte in seiner diesjährigen Freisprechungsrede. „Wenn Sie Ihr Leben so gestalten, dass Sie in ihrer Arbeit aufgehen, dass Arbeit nicht nur Last, sondern auch Lust ist, haben Sie ein gutes Los gezogen. Damit das Los der Arbeit zu Ihrem persönlichen Erfolg wird, müssen Sie auf Ihrem Weg nach oben die Treppe benutzen und dürfen nicht auf den Lift warten.“

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Ist Arbeit eine Last? Oder kann sie auch eine Lust sein? Eines ist sicher: Arbeitslosigkeit ist kein guter Zustand. Neben dem Verlust von Geld ist es immer auch gekoppelt mit dem Verlust sozialer Bindungen und führt zu einer gesellschaftlichen Ausgrenzung. „Das sind bittere Erfahrungen“, so Pistorius. Denn gar nicht weit weg von uns z. B. in Spanien sind 50 Prozent der Jugendlichen arbeitslos. Das heißt, sie haben weder einen Arbeitsplatz noch eine Ausbildung. Dort würden Jugendliche alles dafür geben, einen Ausbildungsplatz zu erhalten, nur so haben sie eine Chance aus der Arbeitslosigkeit herauszukommen.

Wer gerne arbeitet, arbeitet gut, und wer gut arbeitet, hat Erfolg. Eine fundierte Ausbildung im Maler- und Lackierer-Handwerk bietet beste Voraussetzung mit allen Chancen zur Weiterbildung und Weiterqualifikation nach den ganz persönlichen Neigungen und Talenten. Obermeister Heiner Pistorius formulierte eindringlich, dasss Weiterbildung das beste Mittel gegen Arbeitslosigkeit sei.


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Dann war es soweit und die Auszubildenden wurden gebeten aufzustehen. Stehend nahmen sie den Lossprechungsspruch entgegen:

„Im Sturm der Zeit tut eines wirklich Not, dass gutes Handwerk sich erhält. Doch des Erfolges oberstes Gebot, ist Schritt zu halten mit dem Gang der Welt.“ Kraft seines Amtes als Obermeister der Maler- und LackiererInnung Düsseldorf sprach er die erfolgreichen Prüflinge aus dem Lehrlingsstand frei. Als Gesellen seien sie nun selbst für sich verantwortlich. Er forderte die jungen Gesellinnen und Gesellen auf, ihre Arbeit zum eigenen und zum Ansehen des gesamten Handwerks immer korrekt, fleißig und aufrichtig durchzuführen.

Als Jahresbeste der Sommer- und Winterprüfungen 2012/2013 wurden bei den Fahrzeuglackierern besonders ausgezeichnet: Perrine Boz (Ausbildungsbetrieb Ochsenfort GmbH), Bernardo La Bella (Ernst Jüntgen GmbH & Co. KG) und Karsten Neuhäuser (Berufsbildungs- und Technologiezentrum). Im Ausbildungsberuf Maler und Lackierer waren die Besten: Maria Bäumer (Reiner Becker Malerwerkstätte GmbH), Jennifer Sabrina Krieger (Gellner & Goebbels), Linda Bräuer (Jörg Schmitz GmbH & Co. KG), Ramona Groß (Landeshauptstadt Düsseldorf) und Robin Albes (Malerbetrieb Johanna Albes).

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Die Liste der Besten Diese Erst-, Zweit- und Drittplatzierten waren in diesem Jahr die besten Prüflinge: Die Erstplatzierten: Buchbinderin, Julia Eichblatt, Heinrich-Heine-Universität, Düsseldorf, 1. Siegerin der HWK Düsseldorf Bürokauffrau, Nicole Niestroj, Handwerkskammer, Düsseldorf, 1. Siegerin der HWK Düsseldorf Goldschmiedin, Kathrin Lebek, Gregor Neuhaus, Düsseldorf, 1. Siegerin der HWK Düsseldorf Graveur, Niels Roos, Till Esser, Düsseldorf, 1. Sieger der HWK Düsseldorf Konditorin, Marlen Peters, Confiserie Kerkhoff GmbH, Remscheid, 1. Siegerin der HWK Düsseldorf Maßschneiderin (Damen), Jennifer Poppenberg, Helga Grünwoldt-Okan, Düsseldorf, 1. Siegerin der HWK Düsseldorf

Mechatroniker für Kältetechnik, Tim Klebig, Christos Stamoulis, Wuppertal, 1. Sieger der HWK Düsseldorf Ofen- und Luftheizungsbauer, Jan Sascha Riesenberg, Kachelofen und Kaminstudio Riesenberg oHG, Wuppertal, 1. Sieger der HWK Düsseldorf Orthopädiemechaniker- und Bandagist, Jannis Hoffsümmer, Koppetsch GmbH, Düsseldorf, 1. Sieger der HWK Düsseldorf

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Sattler, Pietro Monaco, Gläser & Müller GbR, Düsseldorf, 1. Sieger der HWK Düsseldorf Schornsteinfeger, Tobias Heyligers, Franz-Josef Schoofs, Kalkar, 1. Sieger der HWK Düsseldorf Zahntechniker, Nico Tribbels, Dentallabor Gluth GmbH, Mönchengladbach, 1. Sieger der HWK Düsseldorf

Stuckateur, Anouar El-Hamdani, Klaus Schmitz, Düsseldorf, 2. Sieger der HWK Düsseldorf

Bürokauffrau, Mona Gamoudi, Werner Tholl Malerei-Anstrich-Bautenschutz GmbH, Düsseldorf, 2. Siegerin der HWK Düsseldorf Goldschmiedin, Julia Esser, Wolfgang Heinekamp, Düsseldorf, 2. Siegerin der HWK Düsseldorf

Schornsteinfeger, Thomas Nissen, Ullrich Grüttner, Krefeld, 3. Sieger der HWK Düsseldorf Straßenbauer, Jens Appelstiel, Landeshauptstadt Düsseldorf, Düsseldorf, 3. Sieger der HWK Düsseldorf Straßenbauer, Marco Schuricht, LTG Leitungs- und Tiefbau GmbH & Co. KG, Neuss, 3. Sieger der HWK Düsseldorf

Die Zweitplatzierten:

Konditorin, Talitha Quante, Harald Michaelis, Wuppertal, 2. Siegerin der HWK Düsseldorf Maler- und Lackiererin, Jennifer Sabrina Krieger, F. Gellner & R. Goebbels Malermeister GmbH, Düsseldorf, 2. Siegerin der HWK Düsseldorf Raumausstatterin, Frauke Walter, Michael Hünewinckell, Düsseldorf, 2. Siegerin der HWK Düsseldorf Schornsteinfeger, Florian Webster, Mario Schütte, Essen, 2. Sieger der HWK Düsseldorf

Die Drittplatzierten: Bürokauffrau, Julia Mörtl, Koppetsch GmbH, Düsseldorf, 3. Siegerin der HWK Düsseldorf

Maler- und Lackierer, Robin Albes, J. Albes und B. Albes, Düsseldorf, 3. Sieger der HWK Düsseldorf

Straßenbauer, Christian Stellmach, Hermann Niermann Nachf. GmbH, Neuss, 3. Sieger der HWK Düsseldorf Stuckateur, Kim Gehler, Friedrich Jacobs GmbH & Co., Düsseldorf, 3. Sieger der HWK Düsseldorf Tischler, Rebekka Schilken, Michael Korfmacher, Düsseldorf, 3. Siegerin der HWK Düsseldorf


KH & INNUNGEN

Selbst ist der Vorsorger Seit Anfang 2013 greift der sogenannte Pflege-Bahr Bedürftigen, deren Privatschatulle nicht ausreichend Bares bereit hält, unter die Arme. Einige private Krankenversicherer, darunter die Signal Iduna, bieten entsprechende Förderprodukte an.

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Pflege ist teuer: Rund 3.700 Euro monatlich kostet in NordrheinWestfalen ein Heimplatz in der Pflegestufe III, in der Pflegestufe II sind immerhin noch rund 3200 Euro. Das deckt weder die Pflegepflichtversicherung komplett ab, noch gibt so viel das Privatvermögen der meisten her. Zwar springt im Notfall die Sozialhilfe ein, doch holt sich der Staat, wann immer möglich, das Geld von den nächsten Angehörigen zurück. Private Pflegevorsorge ist daher eine feine und wirkungsvolle Sache. Der „Pflege-Bahr“ sieht eine staatliche Förderung von monatlich fünf Euro für die private Pflegevorsorge vor. Das gilt für Verträge mit einem Monatsbeitrag von mindestens 15 Euro und einem vorgesehenem Pflegemonatsgeld von mindestens 600 Euro in Pflegestufe III. Eine Risikoprüfung und Zusatzbausteine, die über das Pflegegeld hinausgehen, lässt das neue Gesetz nicht zu. Leistungen fließen frühestens fünf Jahre nach Versicherungsbeginn. Diese Wartezeit entfällt bei unfallbedingter Pflegebedürftigkeit. Wer die finanziellen Belastungen im Pflegefall abfedern will, ist auf private Zusatzvorsorge zwingend angewiesen. Allerdings führt eine teilweise undifferenzierte Kritik am Pflege-Bahr zu Verunsicherung, die angesichts des ohnehin geringen Verbreitungsgrades privater Pflegezusatzversicherungen wenig hilfreich ist. „Die staatliche Förderung gibt einen Anreiz, selbst zusätzliche Vorsorge für den Pflegefall zu treffen“, so Frank Rübesame, Filialdirektor der Signal Iduna in Düsseldorf. Sie motiviere zudem, sich der Versorgungssituation im Pflegefall bewusst zu werden und die Mindestabsicherung weiter aufzustocken. Die vielen Anfragen der Versicherten zeigten, dass diese politische Initiative das Bewusstsein der Menschen für den Vorsorgebedarf in der Pflege bereits sehr gestärkt habe. Besonders junge Leute und Geringverdiener finden im Pflege-Bahr einen attraktiven Anreiz. Rübesame: „Insbesondere bei einem frühen Beginn der geförderten Pflegezusatzversicherung wird schon mit einem minimalen Eigenbeitrag eine umfassende Absicherung erreicht.“ Wer bisher auf den Abschluss einer privaten Pflegezusatzversicherung verzichtet hat, dem bietet der Pflege-Bahr die Chance, mit überschaubarem Eigenaufwand einen ersten Baustein zu legen.

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KH & INNUNGEN

Fachkräftemangel BZB vermittelt jungen Spaniern Ausbildungsplätze Die beiden spanischen Jungs freuten sich über alle Maßen: „Endlich habe ich eine Perspektive und kann an meiner Zukunft arbeiten“, so Angel Rodriguez (22), der eine Ausbildung zum Maler beginnt. Auch Boris Javier Indacochea Moreira (21) konnte sein Glück und damit die Chance auf ein besseres Leben kaum fassen und fiel seinem neuen Chef Christian Heemskerk vor lauter Freude um den Hals. Die Spanier traten am 30. August 2013 die Heimreise an und werden hoffentlich vollzählig zum Ausbildungsbeginn Anfang Oktober dauerhaft nach Deutschland zurückkehren.

ten ein persönliches Feedback einzuholen. Auch diejenigen Unternehmer, die sich noch nicht sicher waren, einen ihrer spanischen Schützlinge zu übernehmen, hatten noch einmal Gelegenheit sich zu entscheiden. Die Resonanz war überwältigend: Von den 14 angeboten Ausbildungsverträgen wurden elf abgeschlossen: vier

Hintergrund: Die Bildungszentren des Baugewerbes (BZB) stehen seit Monaten in engem Kontakt zu ihren spanischen Partnern und der Zentralen Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) in Bonn, die im Namen der Bundesagentur für Arbeit das Projekt „Job of my Life“ federführend leitet. Die BZB nutzen dieses Projekt in enger Zusammenarbeit mit dem spanischen Bauverband FLC (Fundación Laboral de la Construcción), um gezielt motivierte junge Spanierinnen und Spanier für eine Ausbildung in Deutschland zu interessieren. Alle Teilnehmer haben einen Schulabschluss und sind mindestens 18 Jahre alt.

Mehr als 60 Kandidaten ohne Ausbildungsstelle hatten sich zuvor um die 24 Praktikumsplätze beworben. Nach einem vierwöchigen Sprachkurs im Heimatland kamen die jungen Spanier/innen aus Madrid, Malaga und Saragossa am 2. August 2013 für ein vierwöchiges Praktikum nach Deutschland. Handwerksbetriebe in Krefeld, Wuppertal und Moers, in Schwalmtal, Kevelaer und Remscheid sowie in Goch, Essen und Jüchen beteiligten sich an diesem Projekt. Am Ende stand die Entscheidung an, Ausbildung in Deutschland: ja oder nein. Die Betriebe wollen ihre freien Lehrstellen für die Ausbildung zum Maurer, Fliesenleger oder Stuckateur, zum Kanal-, Straßen- und Garten-Landschaftsbauer, zum Dachdecker oder Maler besetzen und hatten definitiv das Ziel, den jungen Spaniern über das Praktikum hinaus eine Chance zur Ausbildung zu geben. Während des Praktikums waren die südländischen Praktikanten im Gästehaus des BZB Krefeld untergebracht und wurden während ihres Aufenthaltes intensiv betreut. In den vier Wochen ihres Aufenthalts hatten die couragierten jungen Menschen reichlich Gelegenheit, mit der Ausbildung in Deutschland vertraut zu werden. Auch die Ausbilder in den Betrieben nutzten die Zeit, sich ein Bild von den Fähigkeiten, Kenntnissen und dem Verhalten ihrer spanischen Praktikanten zu machen. Dabei verständigten sie sich mit Händen und Füßen, aber auch Übersetzungsprogramme auf dem Smartphone wurden genutzt, um miteinander zu kommunizieren. Am 29. August 2013 fand dann im BZB Krefeld eine gemeinsame Abschlussveranstaltung mit allen Unternehmern und Praktikanten statt. Das Treffen wurde genutzt, um nochmals von allen Beteilig-

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Stuckateure, zwei Kanalbauer, ein Maurer, ein Straßenbauer, zwei Maler und ein Fliesenleger. Drei Spanier konnten sich nicht von ihrer Heimat trennen und sagten dem Betrieb ab.

Die BZB sowie die beteiligten Unternehmen rechnen auch zukünftig mit neuen Herausforderungen. Ein Knackpunkt wird der Berufsschulunterricht sein. Die Erfahrungen der vergangenen Wochen zeigen, dass die Sprachkenntnisse trotz Sprachkurs bei weitem nicht ausreichen, um dem regulären Berufsschulunterricht folgen zu können. Also neue Fragen: Wie erfolgt der Berufsschulunterricht? Gibt es an den Berufsschulen Förderkurse, gibt es die Möglichkeit, eine rein spanische Berufsfachschulklasse zu bilden? Die BZB haben bereits Kontakt mit dem Schulministerium und der zuständigen Bezirksregierung aufgenommen und sind zuversichtlich, Lösungen mit einer nahegelegenen Berufsschule anbieten zu können. Die vielen unterschiedlichen Berufe und das große Einzugsgebiet lassen die Gründung einer eigenen spanischen Fachschulklasse allerdings leider nicht zu. Herausforderungen ergeben sich auch bei Wohnungssuche und Behördengängen, wo es viele bürokratische Hürden zu nehmen gilt. Die jungen Spanier werden aufgrund mangelnder Deutschund Behördenkenntnisse auf die Unterstützung durch die Ausbildungsbetriebe und die BZB angewiesen sein.


KH & INNUNGEN

Schöner Nebeneffekt des Projekts: Durch Zufall kamen einige spanische Teilnehmer mit einer in Krefeld lebenden spanischen Familie in Kontakt, die ihre jungen Landsleute nicht nur während des bisherigen Aufenthalts, sondern auch in Zukunft persönlich und durch weitere Vernetzung, unterstützen möchten. Über soziale Netzwerke mobilisieren sie bereits jetzt Freunde, Verwandte und Bekannte, auf unterschiedliche Art und Weise zu helfen sei es mit Sachspenden wie Möbel, Geschirr oder sonstigen Erstausstattungsgegenständen oder auch mit Wohnmöglichkeiten.

Das Projekt hat bisher gezeigt, dass das Förderprogramm der Bundesregierung viele Fragen aufgeworfen hat. Aus Sicht kleinerer Unternehmen, vor allem Handwerksbetrieben, ist es nahezu unmöglich, ohne qualifizierte Vermittler ihre offenen Ausbildungsplätze mit geeigneten ausländischen Jugendlichen zu besetzen. Wird ernsthaft an der Fortführung des Projektes „The Job of my life“ festgehalten, muss sich auf Grund der Erfahrungen wohl Einiges ändern. Denn so einfach es in den Broschüren auch beschrieben sein mag – die Umsetzung in die Realität erfordert ein hohes Maß an persönlicher Unterstützung der Jugendlichen. „Gib alles. Dann geben wir dir viel dazu“ – klingt sehr vielversprechend, jedoch reicht eine bloße finanzielle Unterstützung aus Sicht der BZB und der beteiligten Betriebe bei weitem nicht aus. Dieses Projekt mag vielleicht dem ein oder anderen ausländischen arbeitslosen Jugendlichen mit vorhandenen Sprachkenntnissen neue Perspektiven bieten – jedoch würde der Großteil der derzeit arbeitslosen

Jugendlichen schon an den Antragsunterlagen scheitern. Die BZB wussten von Anfang an, dass sich ein solches Projekt nur realisieren lässt, wenn man es stellvertretend für die Teilnehmer zu einem Projekt bündelt und mit verlässlichen Partnern in Spanien und im engen Kontakt mit potentiellen Ausbildungsbetrieben in Deutschland umsetzt. Ohne langjährige Erfahrungen aus Mobilitätsprojekten und der bestehenden Vernetzung mit den Partnern in Spanien wären die Ausbildungsverhältnisse nie zu Stande gekommen.

Aufgrund des bisherigen Erfolgs werden die BZB dieses Projekt aller Voraussicht nach für das Ausbildungsjahr 2014 wieder durchführen. Allerdings wird man früher mit der Akquise und Auswahl der Teilnehmer in Spanien beginnen. Die Bearbeitung der Antragsunterlagen kann dann bedeutend früher erfolgen und die Teilnehmer haben statt einem drei Monate Zeit, sich sprachlich vorzubereiten. Geplant ist, dass BZB-Mitarbeiter bei der Bewerbung und Auswahl in Spanien präsent sein werden. Erste Gespräche mit der ZAV, zuständigen Behörden und Ministerien geben Anlass zu einer positiven Veränderung der Förderrichtlinien. Die BZB und das Baugewerbe werden sich weiter dafür einsetzen, dass das Projekt wiederholt werden kann, um die erschreckend hohe Zahl an jugendlichen Arbeitslosen in vielen europäischen Ländern zu bekämpfen und gleichzeitig dem Fachkräftemangel in deutschen Unternehmen und Handwerksbetrieben zu begegnen.

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KH & INNUNGEN

725 Jahre Stadterhebung Düsseldorf Handwerk beim Bürgerfest zum Stadtjubiläum

Das große Bürgerfest am Samstag, 7. September, und Sonntag, 8. September, markierte den Höhepunkt der Feierlichkeiten zum 725-jährigen Stadtjubiläum der Landeshauptstadt Düsseldorf. Auf Markt- und Burgplatz sowie entlang der Rheinuferprome-

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nade drehte sich alles um die Vergangenheit, Gegenwart und die Zukunft Düsseldorfs. An den vielen Informationsständen bis vor die Rheinkniebrücke präsentierten sich mit großem Engagement die Düsseldorfer Vereine, Kirchen, Ämter, Kultureinrichtungen,


KH & INNUNGEN

Institutionen und Unternehmen. Für das Düsseldorfer Handwerk beteiligten sich die Kreishandwerkerschaft Düsseldorf – maßgeblich unterstützt von der Tischler-Innung Düsseldorf, den Straßenbauern aus den Bildungszentren des Baugewerbes e.V. (BZB) und der Karosseriebauer-Innung Düsseldorf sowie jeweils mit einem eigenen Informationsstand die Elektro- und die Maler-Innung Düsseldorf.

Die Tischler luden ein, sich an einer Hobelbank auszuprobieren, die Straßenbauer legten ein Mosaik, das nach Fertigstellung das Logo von Fortuna Düsseldorf zeigte, die Karosseriebauer demonstrierten die Vielfalt ihres Berufs mit einem farbenprächtigen und in den Stadtfarben bepflanzten Mini. Bei der Elektro-Innung gab es viel über Energieeinsparung, effizienten Energieeinsatz und LED-Technik am neuen Messestand zu erfahren, und die Maler luden die Kinder zum Malen ein, verteilten fleißig Malbücher mit von Jaques Tilly gestalteten Düsseldorf-Motiven und machten aus einer Schaufensterpuppe dank moderner Air-Brush-Technik einen Fußballspieler im F95-Trikot.

Bei deutlich besserem Wetter als prophezeit machten viele Besucher entlang der Rheinuferpromenade von dem großen Informations- und Unterhaltungsangebot Gebrauch, informierten sich an den Handwerksständen und führten zahlreiche Gespräche mit den anwesenden Handwerksmeistern.

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Neue Mitglieder Andreas Reinders

Mike Lange

Hauptstr. 146

Karolinger Str. 58

Augenoptikermeister 42579 Heiligenhaus

Maler- und Lackierermeister 40223 Düsseldorf

Fielmann AG & Co. oHG

Sven Borchardt

Friedrichstr. 149

Ostendorfstr. 6

Augenoptikerbetrieb 42551 Velbert

Maler- und Lackierermeister 40239 Düsseldorf

Gerhard Kittel

Andreas Münks,

Schwerinstr. 3

Installateur- und Heizungsbauerbetrieb

Augenoptikermeister 40477 Düsseldorf Frank von Gazen gen. Gaza und

Nachfolger Frank Behnke e.K. Oberkasseler Str. 39 40545 Düsseldorf

Stefan Werner

Marinko Marinovic

Am Sonnenhang 3

Langerstr. 7

Radio- u. Fernsehtechnikerbetrieb 40822 Mettmann

Instalaateur- und Heizungsbauerbetrieb 40233 Düsseldorf

Rheinland Solar

Markus Richter

Elektrotechnikerbetrieb

Quadenhofstr. 159

GmbH & Co.KG Pinienstr. 29

40233 Düsseldorf Nicola Dina Kamps

Elektrotechnikerbetrieb Dorotheenstr. 85

40235 Düsseldorf Katharina Kreische Fotografenbetrieb Keldersstr. 3

42697 Solingen Insidr Düsseldorf e.K. Friseurbetrieb

Hunsrückenstr. 35 40213 Düsseldorf

Steinmetz und Steinbildhauer-Handwerk 40625 Düsseldorf Burkhard Müller Tischlerbetrieb Roßbachstr. 20

40231 Düsseldorf Frank Klein

Kälteanlagenbauerbetrieb Dorner-Kuhlweg 25 53332 Bornheim Harkotte

Kälte - Klima GmbH

Kälteanlagenbauerbetrieb Centrumstr. 38 45307 Essen

Roland Hayer

Thorsten Feil

Arnheimer Str. 49

Untergath 24

Friseurmeister

40489 Düsseldorf

Kälteanlagenbauerbetrieb 47805 Krefeld

Sabine Mörig

Reiner Kadzidroga

Sankt-Göres-Str. 2

Herzogstr. 101

Friseurmeisterin

40489 Düsseldorf

Kälteanlagenbauermeister 47178 Duisburg

Frank Hüsgen

Marc Schmitz GmbH

Laacher Weg 74

Vitalisstr. 383 a

Gebäudereinigerbetrieb 40667 Meerbusch

Heizung-Sanitär-Klima-Elektro 50933 Köln

Winfried Schmitz

Alois Gerard

Bilker Allee 217

Fichtenstr. 70

Gebäudereinigerbetrieb 40215 Düsseldorf

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Tischlermeister 40233 Düsseldorf

Kreishandwerkerschaft Düsseldorf Hauptgeschäftsführung ____________________ . Thomas Dopheide, Kreishandwerksmeister thomas.dopheide@kh-duesseldorf.de 36 707-11 . Lutz Denken, Hauptgeschäftsführer lutz.denken@kh-duesseldorf.de 36 707-12 . Duygu Duran, Sekretariat duygu.duran@kh-duesseldorf.de 36 707-10 . Beate Kwiotek, Sekretariat beate.kwiotek@kh-duesseldorf.de 36 707-39 . Wolfgang Müller, Referent Marketing wolfgang.mueller@kh-duesseldorf.de 36 707-17 . Angelika Behrens, Zentrale Dienste angelika.behrens@kh-duesseldorf.de 36 707-22

Rechtsabteilung ___________________________ . Torsten Spengler, Geschäftsführer

torsten.spengler@kh-duesseldorf.de 36 707-15 . Christine Kleindienst, Sekretariat christine.kleindienst@kh-duesseldorf.de 36 707-14

Rechnungswesen __________________________ . Wilhelm Grothoff, Geschäftsführer

wilhelm.grothoff@kh-duesseldorf.de 36 707-30 . Andrea Laabs, Buchhaltung andrea.laabs@kh-duesseldorf.de 36 707-28 . Gertrud Ruben, Buchhaltung gertrud.ruben@kh-duesseldorf.de 36 707-31 . Elke Latuszeck, Buchhaltung elke.latuszeck@kh-duesseldorf.de 36 707-25 . Walter Schmidt, Arbeitsmarktprojekte walter.schmidt@kh-duesseldorf.de 36 707-29

Ausbildungs- und Prüfungswesen ____________ . Evelyn Grosser, Prüfungen

evelyn.grosser@kh-duesseldorf.de 36 707-24 . Sabine Sauer, Lehrlingsrolle sabine.sauer@kh-duesseldorf.de 36 707-26 . Jörg Brandenburg, ÜBL joerg.brandenburg@kh-duesseldorf.de 36 707-23


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PRAXIS

Telefonieren mit Wolke sieben Das sogenannte internetbasierte Cloud-Computing revolutioniert den IT-Markt Stück für Stück. Was mit Datenspeichern in der Wolke begann und dann auf Software übergriff, erreicht inzwischen auch die Telefonie. Das freut vor allem kleinere und mittlere Unternehmen. Cloud-Telefonie ist nämlich meist deutlich günstiger, als es bisher die Gesamtpakete aus Telekommunikationsverträgen sind. Die moderne internetbasierte Cloud-Telefonie hat schon auf den ersten Blick einige Vorteile für mittelständische Unternehmen: Die Die TK-Anlagen belegen nicht mehr wie früher viel Platz in den Unternehmensräumen und sie sind, letztlich wichtiger, nicht schon veraltet an dem Tag, an dem sie vom Dienstleister im Betrieb installiert wurden. Cloud-Telefonanlagen sind, anders als die herkömmlichen Anlagen, immer up to date und sie sind unglaublich flexibel. Bei Bedarf wachsen sie mit der Anzahl der Mitarbeiter mit, können aber während einer Auftragsdelle auch problemlos verkleinert werden. Die lautesten Freudenschreie aber kommen, wenn die Betriebsausgaben gecheckt werden. Mit CloudTelefonielassen sich nämlich spürbar Kosten senken: Da ist einmal der günstige Preis: Nebenstellen kosten bei einem Cloud-Anbieter meistens nicht mehr als fünf Euro monatlich. Weil die außerdem monatlich kündbar sind, gibt es keine ungenutzte und damit teure Vertragslaufzeit. Außerdem bietet internetbasiertes Telefonieren grundsätzlich günstige Gesprächstarife. Dazu kommt, dass die virtuellen Anlagen Energie sparen. Weil beim Provider mehrere Kunden die technische Basis der Telefonanlage gleichzeitig nutzen können, wird Energie gespart. Schließlich ist nur noch ein breitbandiger Internet-Anschluss erforderlich. Analoge Telefonleitungen, ISDN oder PMX-Anlagenanschlüsse werden nicht mehr benötigt. Innerhalb des Internet kann man zudem kostenfrei telefonieren. Es ist nicht kompliziert, von der herkömmlichen Telefonanlage auf die neue Technik umzusteigen. Gebraucht werden lediglich eine schnelle und stabile Internetverbindung und ein sogenanntes IPTelefon. die übrige Technik steht in Rechenzentren und wird vom Provider gesteuert, der sich auch um die Anpassung an die speziellen Bedürfnisse eines Betriebes kümmert. Schließlich ist die Sprachqualität von Cloud-Telefonanlagen ausgezeichnet und mit Gesprächen über einen herkömmlichen ISDNAnschluss zu vergleichen, gleiches gilt für die technische Zuverlässigkeit des Dienstes. Das jeweilige Unternehmen, zum Beispiel Handwerksbetriebe mit kleiner Flotte, benötigt lediglich eine schnelle und stabile Internetverbindung und IP-Telefone, die vom Provider mitgeliefert werden.

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In die meisten Cloud-Telefonanlagen lassen sich Kommunikationskanäle wie SMS, E-Mail oder Fax mühelos integrieren. So kann sich ein Mitarbeiter etwa eingehende Faxe auf seinem Handy an-


PRAXIS

zeigen lassen. Klassische Funktionen von Telefonanlagen wie etwa Anklopfen oder Rufweiterleitung sind wie IVR, Parallel Ringing (Handy und Festnetz klingeln gleichzeitig) oder Integration des Mobiltelefons ebenfalls enthalten. Bei Cloud-basierten Lösungen profitieren Kunden im Vergleich zu klassischen Service-Angeboten von niedrigen Kosten, kurzen Vertragslaufzeiten und sehr hoher Skalierbarkeit der Services. Zudem bekommen auch kleine und mittelgroße Unternehmen eine professionelle Kommunikationsinfrastruktur, die sich früher nur Konzerne leisten konnten. Zu den Vorreitern der neuen Technologie gehört Placetel.de, ein Produkt der finocom AG, einem prämierten Anbieter von Telekommunikations-Lösungen speziell für kleine und mittelständische

Unternehmen. Für Unternehmen aus der Bau- und Handwerksbranche interessant: Durch die Kooperation von Placetel und Vodafone zum Beispiel können Mitarbeiter umsonst mobil untereinander telefonieren. Das hochwertige D-Netz garantiert auch in ländlichen Regionen gute Erreichbarkeit und schnelle DownloadGeschwindigkeiten.

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PRAXIS

Arbeitsschutzkleidung Lieber in voller Montur Arbeiten ist nicht ungefährlich – jedenfalls für den, der nicht ganztägig hinter dem Schreibtisch sitzt. Beim Einsatz von Handwerkern ist deshalb in vielen Fällen Arbeits- oder gar Schutzkleidung erforderlich. Ob Helm oder Schutzbrille, Atemmaske oder Sicherheitsschuhwerk – alles dient der Sicherheit des Arbeitnehmers. Ob Handwerker sich gegen mit der Arbeit verbundene Gefahren schützen, ist nicht immer nur eine Ermessensfrage. Für manche Arbeitssituationen schreibt das Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) das Tragen von Schutzkleidung zwingend vor. In solchen Fällen ist der Arbeitgeber gesetzlich dazu verpflichtet, die Schutzkleidung seinen Mitarbeitern kostenlos zur Verfügung stellen (§ 3 ArbSchG). Trägt jemand die Schutzkleidung aus persönlichen Sicherheitsgründen, muss er die Kosten je nach Vereinbarung ganz oder anteilig selber tragen.

Handwerker und Arbeitgeber haben ihre jeweils eigenen Pflichtenkataloge – und werden bei Nichtbefolgung zur Verantwortung gezogen. Stellt sich etwa bei einer Prüfung heraus, dass der Arbeitgeber im Betrieb keine den gesetzlichen Vorgaben entsprechende Schutzausrüstung zur Verfügung stellt, begeht er damit eine Ordnungswidrigkeit und muss mit einem Bußgeld rechnen. Der Arbeitnehmer darf sich in diesem Fall auch weigern, ohne die erforderliche gesetzliche Schutzkleidung zu arbeiten. Darüber hinaus muss der Arbeitgeber seine Mitarbeiter auch einweisen, wie

und wann sie die Schutzkleidung einsetzen sollen, und er hat die Reinigung und Instandsetzung der Kleider zu übernehmen. Der Arbeitgeber hat auch dafür zu sorgen, dass die Schutzkleidung immer voll funktionsfähig und intakt ist. Schadhafte oder stark abgenutzte Kleidung gewährleistet keine ausreichende Sicherheit. Verletzt sich ein Mitarbeiter oder erkrankt aufgrund mangelhafter Schutzmaßnahmen, ist der Arbeitgeber zu Schadensersatz verpflichtet. Arbeitnehmer müssen die Schutzkleidung tragen und sie

Kleine Stolperfallen Einsatzorte können viele Gefahrenstellen haben. Helm und Sicherheitsschuhe allein können nicht vor allen Risiken schützen. Zum Beispiel nicht vor Lösungsmitteln und anderen giftigen Stoffen schützen – etwa im Zement, in Farben, Glaswolle oder Reinigungsmittel. Allergien sowie Haut-, Augen- und Atemwegsreizungen können die Folge sein. Selbst Staub kann zu zahlreichen Erkrankungen führen. Gehör- und Atemwegsschutz zu benutzen, 32

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ist kein Privileg von Weicheiern. Rund 1000 mal am Tag fällt irgendwo in Deutschland ein Handwerker oder Bauarbeiter von der Leiter, stürzt über unsachgemäß gelagerte Materialien oder rutscht in Wasser oder einer anderen Flüssigkeit aus. Oft ist Nachlässigkeit die Ursache. Typische Stolperstellen oder rutschige Böden im Betrieb müssen beseitigt oder es muss auf sie durch Schilder oder gute Beleuchtung hingewiesen werden.

Leitern müssen regelmäßig kontrolliert werden. Schmuck hat am gewerblichen Arbeitsplatz nichts zu suchen. Zu schnell verfängt sich ein Armband oder eine Kette in einer Maschine. Das Gefahrenspektrum reicht von blauen Flecken und Schnittverletzungen bis zum Verlust von Gliedmaßen. Piercings sollten


PRAXIS

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bestimmungsgemäß zu verwenden (§ 15 Abs. 2 ArbSchG). Verletzt er sich beim Arbeiten ohne Schutzkleidung, riskiert er den Versicherungsschutz der gesetzlichen Unfallversicherung. Die Krankenkasse zahlt zwar in diesem Fall weiter die Behandlungskosten, die Berufsgenossenschaften und Unfallkassen können aber weitergehende Leistungen, insbesondere eine Berufsunfähigkeitsrente, verweigern. Darüber hinaus drohen arbeitsrechtliche Konsequenzen.

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Grundsätzlich verschieden ist die Lage, wenn keine gesetzliche Verpflichtung zum Tragen von Schutzkleidung besteht. Trägt der Arbeitnehmer Arbeitskleidung lediglich, um seine Privatkleidung zu schonen, muss er die auch selbst bezahlen. Soweit es anderen Vereinbarungen nicht widerspricht, ist es grundsätzlich auch zulässig, dass der Arbeitnehmer zur Kostenbeteiligung für die Berufs- und Arbeitskleidung verpflichtet wird oder diese sogar selbst übernehmen muss.

Die Kosten können dann aber eventuell bei der Einkommensteuer geltend gemacht werden. Dies gilt aber nur für typische Berufskleidung, nicht aber für normale Straßenkleidung, nur weil sie regelmäßig bei der Arbeit getragen wird. Die gehört ganz stinknormal zu den Aufwendungen für die allgemeine Lebensführung und können deshalb nicht als Werbungskosten berücksichtigt werden. Der Fiskus ist bei der Abgrenzung dieser Frage relativ streng. Ausgaben für normale Straßen- und für Freizeitkleidung sowie für Unterwäsche werden regelmäßig nicht als Werbungskosten anerkannt. Ausnahme: Wenn solche Kleidungsstücke bei einem beruflich bedingten Unfall beschädigt oder extrem verschlissen werden, dürfen Reparatur oder Ersatzbeschaffung als Werbungskosten beim Fiskus geltend gemacht werden. Das gilt allerdings selbstverständlich nicht, wenn bereits der Arbeitgeber Schadensersatz geleistet hat. Abzugsfähig ist dann nur der Restwert der zerstörten Kleidung, nicht der Neuwert.

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PRAXIS

Cool und trotzdem sicher An vielen Arbeitsorten sind Sicherheitsschuhe Pflicht. Müssen sie deshalb hässlich sein? Nein – findet der niederrheinische Sicherheitsschuhspezialist Elten. Wer sich bei der Arbeit sicher fühlen will, muss deshalb nicht mehr auf einen modischen Look verzichten. Der Elten ‚Ghost’ für Maler zum Beispiel ist optisch von einem Freizeitschuh kaum zu unterscheiden. Auch die Sicherheitsschuhe im Jeans-Look sind im Job ein echter Hingucker, ohne dass dabei die vorgeschriebene Schutzfunktion vernachlässigt wird. Auf Baustellen etwa müssen Handwerker Sicherheitsschuhe der Schutzklasse S3 mit Zehenschutzkappen und durchtrittsicherer Zwischensohle tragen. Sie bieten wirksamen Schutz vor herabfallenden Werkzeugen und scharfen oder spitzen Gegenständen. Dazu kommt: Schuhe, die bei der Arbeit getragen werden, sitzen im Idealfall so bequem wie ein Freizeitschuh. Passt der Schuh nicht richtig, können sich schmerzhafte Druckstellen bilden und die Füße ermüden übermäßig schnell. Dem lässt sich mit dem richtigen Schuh vorbeugen. Ein Anliegen ist den Elten-Machern auch eine nachhaltige Produktion; sie stellen sich daher gern der Herausforderung, ihre Sicherheitsschuhe unter der Einhaltung ökologischer und sozialer Standards herzustellen. So stammen etwa alle Leder der Sicherheitssneaker-Serie „L10“ aus deutscher CO2-neutraler Produktion. Sie werden zudem so umweltschonend wie eben möglich gegerbt und gefärbt.

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PRAXIS

Führerschein für Fortgeschrittene

Schon seit dem 9. September 2009 reicht der Führerschein allein nicht mehr aus, wenn man ein Fahrzeug ab 3,5 t beruflich steuert. Seitdem müssen Führerscheinerwerber zusätzlich zur Fahrerlaubnis für Fahrzeug ab 3,5 t (C, C/E, C1 / C1E) eine sogenannte Grundqualifikation bzw. die mehr verbreitete „Beschleunigte Grundqualifikation“ über 140 Zeitstunden erwerben. Das kann sich den Erwerb der Fahrerlaubnis mitunter auf das Doppelte verteuern. Hintergrund für die Verschärfung: Mit der Europäischen Richtlinie EU-BKrFQRili 2003/59 will Brüssel bei der Ausbildung von Fahrern in allen Mitgliedsstaaten ein bestimmtes Mindestniveau durchsetzen. Wer die Grundqualifikation erworben hat, kann sich darauf aber nicht ein Leben lang ausruhen: Alle 5 Jahre muss aufs Neue eine „Fortbildung“ über 35 Zeitstunden nachgewiesen werden, z.B. jedes Jahr einen Tag über 7 Stunden. Wichtig: Diese Fortbildung betrifft auch alle die Fahrer, die ihre Fahrerlaubnis vor dem 9. September 2009 erworben haben. Zum Stichtag 9. September 2014 müssen alle Fahrer, die mit einem Fahrzeug ab 3,5 t gewerblich unterwegs sind, diesen Nachweis erbringen. Durch den Eintrag der Schlüsselzahl „95“ in Spalte 12 im Kartenführerschein ist das Vorhandensein der Qualifizierung für die Kontrollbehörden (BAG, Polizei, etc.) leicht erkennbar. Doppelt wichtig: Diese Regelung gilt auch für eine Vielzahl der Handwerker, die Fahrzeuge von 3,5 t - 7,49 t mit der alten Fahrerlaubnisklasse „3“ fahren. Diese Fahrzeugklasse fällt komplett unter das nicht mehr ganz so neue Gesetz.

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Ausnahmeregelungen („Handwerkerregelung“) gelten z.B. wenn das Fahrzeug ausschließlich zur Beförderung von notwendigen Arbeitsmaschinen benötigt wird. Wer glaubt, unter eine solche Ausnahme zu fallen, sollte sich dies von der genehmigenden Behörde unbedingt schriftlich bestätigen lassen, um bei Kontrollen das Fehlen der Schlüsselzahl 95 begründen zu können. Materialtransport ist davon allerdings in der Regel ausgeschlossen . Wer bei Kontrollen nach dem 9. September 2014 die Weiterbildung nicht nachweisen kann, muss als Fahrer mit einem Bußgeld bis zu 5000 Euro, als Unternehmer mit einer Geldstrafe bis zu 20.000 Euro rechnen. Die erforderliche Weiterbildung LKW: Die notwendigen Weiterbildungsnachweise können in einzelnen Modulen erworben werden, welche die gesetzlichen Vorgaben erfüllen. Der Zeitbedarf je Modul beträgt 1 Tag à 7 Stunden. Modul 1: Eco-Training Modul 2: Ladungssicherung Modul 3: Sicherheitstechnik und Fahrsicherheit Modul 4: (Sozial)Vorschriften für den Güterverkehr Modul 5: Schaltstelle Fahrer – Dienstleister, Imageträger, Profi Sondermodule speziell für den Bedarf des Unternehmens sind möglich.


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Kontrolle ist besser Wen das Auto zum Bonsai-LKW wird, sollten gewisse Regeln beachtet werden – schließlich soll die Ladung ja heil am Ziel, meist der Einsatzort des Handwerkers, ankommen. Neben dem gesunden Menschenverstand müssen dabei aber auch die gültigen gesetzlichen Regelungen befolgt werden. Die Straßenverkehrsordnung bestimmt unmissverständlich: „……Die Ladung einschließlich Geräte zur Ladungssicherung sowie Ladeeinrichtungen …so zu verstauen und zu sichern, dass sie selbst bei Vollbremsung oder plötzlicher Ausweichbewegung nicht verrutschen, umfallen, hinund herrollen, herabfallen oder vermeidbaren Lärm erzeugen können. Dabei sind die anerkannten Regeln der Technik zu beachten.“ Fahrzeugführer müssen vor allem drei Pflichten beachten: • • •

Verteilung und Sicherung der Last müssen vor Fahrtantritt kontrolliert werden; auch während des Tarnsports muss sich der Fahrer von der Ladesicherheit überzeugen und die Sicherung notfalls nachbessern; der Fahrer muss seine Fahrweise der Beladung angemessen anpassen.

Ausreden wie die von dem nur wenige hundert Meter langen Transportweg rühren im Ernstfall keine (Polizei-)Beamtenseele. Sind mehrere Personen am Transport beteiligt, hat der Fahrer eine spezielle Aufsichtspflicht: Hat eine Kollege das Laden übernommen, ist er dennoch zur Abnahme der Ladungssicherheit verpflichtet. Der Kollege, der beladen hat, ist aber deshalb nicht von der Pflicht entbunden, selbst alle notwendigen Kontrollen vorzunehmen. Verantwortlich für die Ausstattung des Fahrzeugs mit der erforderlichen Ausrüstung zum Beladen ist im Übrigen der Fahrzeughalter, also der Besitzer oder Firmeninhaber. Geht unterwegs etwas schief mit der Ladung und werden dadurch andere Verkehrsteilnehmer gefährdet, könnte der strenge Arm des Gesetzes theoretisch mehrere Personen treffen.

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Feine Adresse Als die Düsseldorfer auf Napoleons Geheiß nach 1801 ihre Militärfestung rund um die Stadt dem Erdboden gleichmachen mussten, machten sie das Beste draus. Schwanenspiegel, Kaiserteich und Spee‘s Graben auf der einen und Kö-Graben, Hofgarten und Landskrone auf der anderen Seite gaben dem Gelände eine anmutige Struktur, Königsallee (ursprünglich „Kastanienallee“) und Hofgartenstraße zeigten Einheimischen und Fremden, wie schön es sich im Rheinland leben lässt – die Königsalle zum Flanieren und die Hofgartenstraße zu standesgemäßem Wohnen. Die Häuserzeile entlang der Hofgartenstraße war über mehr als hundert Jahre die erste Adresse in Düsseldorf – damals eine Stadt von rund 50.000 Einwohnern, seit 1823 Sitz eines Provinziallandtages und aufstrebende Industriestadt. Von Mode und Werbung als Leitbranchen sprach damals noch kein Mensch. Besonders geglückt war seinerzeit den Stadtgestaltern die Anlage des Geländes am Nordende der Kö. In einem sanft geschwungenen Bogen erstreckte sich die Hofgartenstraße vom Corneliusplatz entlang dem Ausläufer der Landskrone bis zum Großen Teich am Westende der Reitallee und zum Hofgärtnerhaus.

Diese Idylle fand ihr jähes Ende im Luftkrieg. Die imposante Häuserreihe wurde schwer beschädigt – wenn auch nicht so restlos, wie Stadtplaner und Architekten später so gerne konstatierten. Da wäre das ein oder andere Palais ohne Not wieder herzurichten gewesen. Aber diese Sichtweise war seinerzeit nicht opportun. Der nun als frei geworden betrachtete Platz wurde gebraucht – als Verkehrsknotenpunkt und großräumiges Baugelände. Das Dreischeibenhaus und – viel später – das Schauspielhaus entstanden auf der einen, der neugeschaffene Jan-Wellem-Platz als Drehscheibe für den Straßenbahn- und Busverkehr auf der anderen Hälfte. Der einst wunderbar geschlossene, fast italienisch anmutende Schadowplatz verlor seine dritte Seite und glich bis in unsere Tage eher einer klaffenden Wunde als einem städtischen Verweil-Ort.

Man mag den Bau der neuen, „Wehrhahn-Linie“ genannten U-Bahn-Trasse ohnehin begrüßen oder ihn als sinnlose Geldverschwendung beklagen: Er war wohl einer der Anstöße, über die Zukunft dieses herausragenden innerstädtischen Geländes neu nachzudenken. Der Knotenpunkt für das Straßenbahnnetz am JanWellem-Platz hatte schon mit der Inbetriebnahme der zentralen Station am Heinrich-Heine-Platz Ansicht der Hofgartenstraße von der

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Landskrone aus


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Blick vom Corneliusplatz in die Hofgartenstraße

Flussufer während der Rush hour nur unter Einsatz des Lebens zu erreichen war und sich der anfangs von vielen als Programm zur Vernichtung von sozial viel sinnvoller einsetzbarem städtischen Vermögen denunzierte Rheinufertunnel erst nach und nach als Jahrhundertidee herausstellte. Wie beim Rheinufertunnel ist auch die Neugestaltung der Geländes zwischen Schadowplatz und Hofgarten vor allem durch die Schaffung mehrerer Straßentunnel für den Autoverkehr eine recht kostspielige Angelegenheit, die aber lohnt, wenn man den Gewinn für die doch wohl bewahrenswerte Schönheit unserer Stadt gegenrechnet.

Blick von der Königsallee über den Corneliusplatz (links das Parkhotel) in den Hofgarten – ohne störenden Verkehr

seine Bedeutung verloren; mit dem Dazukommen der WehrhahnLinie wurde die Situation völlig obsolet. Eine einmalige Chance, Neues zu wagen. Neues durfte in diesem Zusammenhang auch „Altes“ bedeuten. Die Stadt besann sich auf die städtebaulichen Qualitäten der ursprünglichen Situation, die Planer entdeckten den Reiz der Vorkriegsbebauung vor allem mit der Möglichkeit, Königsalle und Hofgarten, die lange Jahrzehnte nur noch unterirdisch verbunden waren, wieder zusammenzubringen. Im Grunde eine Situation wie Jahre zuvor am Rheinufer der Altstadt, wo das

Der Blick aus der Vogelperspektive zeigt es: Wie einst zieht sich wenigstens streckenweise wieder eine anmutig geschwungene Linie vom Ende der Königsalle nach Nordwesten, hin zum historischen Teil des Hofgartens. Dass man dort nicht mehr so luxuriös wohnen kann wie ehedem, ist wohl verzeihlich: Plätze für ein hochwertiges Wohnen bietet die mittlerweile auf gegenüber dem ersten Viertel des 19. Jahrhunderts auf das Zehnfache an Bevölkerung gewachsene Stadt nun wirklich reichlich. Bleibt nur der kleine fade Beigeschmack, dass ohne Kommerz heutzutage wohl gar keine kühne Idee mehr eine Chance darauf hat, Wirklichkeit zu werden.

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Neu in Düsseldorf

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Die Entscheidung, auf den in den 60er Jahren geschaffenen Jan-Wellem-Platz als Verkehrsknotenpunkt zu verzichten, eröffnete der Stadt neue Aussichten – ganz wörtlich gesehen. Statt repräsentativer Stadtpalais, in denen zum Beispiel ein Franz Haniel wohnte, blicken wir heute auf einen modernistisch gestalteten Bürobau und Konsumtempel. Die Zahl der feinen Adressen für den gehobenen Kaufrausch wächst.

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© Victoria Blocksdorf: „Kö-Bogen at Night“

Die Kommunikationsdesignerin Victoria Blocksdorf gewann mit ihrem Foto „Kö-Bogen at night“ den 1. Preis beim Facebook-Fotowettbewerb der Kö-Bogen-Entwicklungsgesellschaft „Die Developer“.

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Während die Handwerker immer weniger Hand anlegen müssen an Daniel Liebeskinds kantigen, aber keineswegs schwerblütigen Bau, wird das künftige Gesicht des Riegels zwischen Schadowplatz und Hofgarten immer deutlicher sichtbar. Nur eine eigenartig mit billiger schwarzer Plastikfolie verschlossene Partie in der westlichen Gebäudehälfte, also derjenigen, die zum Corneliusplatz zeigt, passt so gar nicht in das edle Ambiente der neuen Groß-Kaufhalle. Auch der offizielle Belegungsplan für den Erdgeschossbereich beider Gebäudehälften gibt da keine zufriedenstellende Auskunft: „Vermietet, N.N.“ heißt es geheimnisvoll. NN ist die Abkürzung für das lateinische „Nomen nominandum“. Soll heißen: Der Name wird dann schon noch irgendwie bekanntgegeben werden. Da lacht Düsseldorf. Längst wissen alle Eingeweihten und noch viel mehr Leute, dass der als NN verschwiegene Mieter ein in Cupertino im amerikanischen Bundesstaat Kalifornien beheimatetes Elektronik-Unternehmen ist, dass hier einen Shop einrichten wird. Der angebissene Apfel – ja, wir wissen schon: Hier wird es also demnächst den nächsten Vorzeige-Shop für i-Phones und das Tablet mit dem i-Tüpfelchen geben. Apple macht gern ein Geheimnis aus seinen Geschäftsideen, aber nun auch wieder nicht so streng, dass niemand darauf kommen könnte. Auch die Kalifornier wissen: Vorfreude ist schließlich die schönste Freude. Viel Rang und Namen werden sich in den Erdgeschossläden des Doppel-Gebäudes rund um den Apple-Shop versammeln: Strenesse etwa, Insidern als Luxusmarke für Oberbekleidung schon lange bekannt, so regelrecht populär aber erst, seit Fußball-Bundestrainer Joachim Löw dort regelmäßig seine bei Länderspielen dezent getragenen Pullover kaufte. Faber-Castell ist auch nicht mehr, was es einmal war: einer von mehreren Bleistift-Fabrikanten aus der Nürnberger Gegend. Klar: Die Ausrüstung für Schüler aller Klassen, für Hobby- wie Profi-Künstler und den allgemeinen Bürobedarf gibt es bei Faber-Castell immer noch. Wer aber ein Exemplar des auf 1200 Stücke limitierten Füllfederhalters aus der Luxusserie Graf von Faber-Castell, der Produkt des Jahres 2012 wurde, sein Eigen nennen möchte, muss schon mal locker dreieinhalbtausend Euro auf die Ladentheke legen. JOOP und Porsche-Design gehören auch zu den Mietern, deren vollständiges Portfolio auf dem Belegungsplan abzulesen ist. Insgesamt sind die drei unteren Geschosse für Einzelhandel reserviert, während die Büronutzung die oberen drei Geschossen dominiert. Gleich im Schock (ein schönes altes deutsches Wort für Dutzend; hier für jeweils 1000 m²) und noch ein bisschen mehr hat sich der Stuttgarter Kaufhausgigant Breuninger eingemietet. Den hatte es vor Jahren schon einmal in der Nähe gegeben. Als die Lage am Eck von Königsallee und Blumenstraße aber nicht mehr standesgemäß und der Name „Heinemann“ ein wenig irreführend wurden, verließen die Schwaben das Eckhaus, das nach Abriss und Wiederaufbau zunächst die kränkelnde Nobelmarke Escada aufnahm und – nach deren sang- und klanglosen Abschied von

der Prachtmeile – demnächst wohl Prada beherbergen wird. Breuninger wird 15.000 Quadratmeter im Hofgarten-Teil des Doppel-Baus belegen und stellt dazu derzeit rund 350 Arbeitskräfte neu ein.

Auch im diskreteren Bürobereich in den oberen Etagen des eigentlich unsinniger Weise „Kö-Bogen“ genannten Gebäudes, das zwar als Krönung der Kö vermarktet wird, aber bekanntlich keineswegs an der Königsallee liegt, geht es prominent zu. Die Boston Consulting Group, eine der weltweit größten Unternehmensberatungen, hat sich – so heißt es – gut 6000 Quadratmeter reservieren lassen. Und auch an das Entspannen-können zwischen den Shopping-Attacken wurde gedacht. Auf die Initiative der Breuninger-Gruppe hin wird die Sylter erste Adresse „Sansibar“ in dem östlichen Gebäudeteil eine Dependance eröffnen.

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Überhaupt nimmt Breuninger mittlerweile eine recht dominante Stellung in dem neuen Konsum-Quartier zwischen Kö und Hofgarten ein: Nicht ganz zufällig wird der regelmäßig auf dem Platz, den die an der Südseite des ehemaligen Jan-Wellem-Platzes mit dem Kö-Bogen bildet, stattfindende Weihnachtsmarkt von einer Stuttgarter Agentur gestaltet. Da kommt wohl zusammen, was zusammengehört. Der Kö-Bogen in seiner heutigen Gestalt ist das Gemeinschaftswerk des Architekten Daniel Libeskind und der Entwicklungsgesellschaft „die developer“. Das Unternehmen, das 2008 unter Beteiligung des Hauptgeschäftsführers der Zech Group in Bremen, Kurz Zech, gegründet wurde, ist in Düsseldorf kein unbekanntes Wesen. Auch der inzwischen fertiggestellte Vodafone Campus sowie die Gebäude „Lighthouse“, „Casa Altra“ und „Double-U“ auf dem jetzt Unternehmerstadt genannten Areal auf dem ehemaligen Rheinmetall-Gelände in Derendorf wurden von den Developern lanciert. Auf dem Gelände der einstigen Militär- bzw. Polizeikasernen an der Ulmenstraße steht noch das „Clara & Robert“, an der Mercedesstraße das „Uptown“ als Bürogebäude vor der Realisierung. Eine so bemerkenswerte wie eigenartige Ballung an Großprojekten in so kurzer Zeit. Der Jan-Wellem-Platz geht – der Kö-Bogen kommt. Nichts bleibt, wie es ist. Und das ist manchmal auch gut so.

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NACHRICHTEN

Ein Jubiläum geht in Rauch auf Ohnehin der älteste Tabakladen des städtischen Dorfs am Rhein ist das Düsseldorfer Pfeifen- und Zigarrenhaus Linzbach um eine historische Attraktion reicher. Rechtzeitig zur 725. Wiederkehr der Stadtwerdung Düsseldorfs gibt es eine Jubiläumszigarre von der ganz feinen Sorte. Dank der Unterstützung von Freunden und Förderern der ehrwürdigen Raucher-Adresse kann Linzbach die feine Zigarre mit anspielungsreichen Eckdaten an den Connaisseur bringen: Es gibt genau 725 Zigarren zum Einzelpreis von jeweils 12,88 Euro. Die Zigarre im kleinen Corona-Format ist von mittlerer Stärke und sanft-erdiger Würze im Geschmack für eine Genussdauer von etwa 40 Minuten gedacht. Nicht nur die besondere Banderole ist als bleibendes Souvenir der 1288er Düsseldorf Edition geschaffen worden. Jede Zigarre kommt mit einem individuell nummerierten Zertifikat 9338 Euro: So viel wert sind die 725 Jubiäums-Zigarren, die Importeur Thorsten Wolfertz, der Künstler Dietmar – einem A6-Druck des Künstlers Dietmar Fecke sowie Christina Lüdtke-Willebrand und Werner Schmitz vom Zigarrenhaus Linzbach präsentieren. Fecke, Meisterschüler des Malers A.R. Penck. Zustande gekommen war die Idee einer Gesagt, getan: Am 5. September 2013 um 18.00 Uhr kam die erlöJubiläumszigarre im Frühsommer, als der deutsche Importeur sende Nachricht, dass die unvermeidliche Steuerbanderole klebt. Thorsten Wolfertz gemeinsam mit dem internationalen RepräsenAm 6. September um 15:21 Uhr schließlich parkte Importeur tanten des Herstellers, dem US-Amerikaner George Sosa, bei LinzThorsten Wolfertz vor der Linzbach-Tür. Der Preis für eine Zigarre bach eine neue Linie der Zigarrenmarke Alec Bradley präsentierte. mit Zertifikat erinnert an das Jahr, in dem die StadterhebungsurBei dieser Gelegenheit begeisterte sich der amerikanische Gast für kunde am 14. August 1288 durch Graf-Adolf von Berg unterschrieSusanne Kamps Idee einer Düsseldorfer Jubiläums-Zigarre. ben wurde. Erhältlich ist die Düsseldorf Jubilee-Edition 1288 seit September 2013 bei Linzbach in der Graf-Adolf Straße 78. Nach Expertenmeinung – die ersten sind geraucht – sollte sich der Weg lohnen: „Lecker, wunderbar locker gerollt, sehr guter Zug, trotz dunklem Deckblatt ein unerwartet milder, doch würziger Geschmack.“

Das Jubiläumsjahr stand Pate für den Einzelpreis

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MITGLIEDER RUBRIK

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Pokern für einen guten Zweck Am 11. Oktober findet unter dem Motto „Ocean’s Eleven“ ab 17.45 Uhr die diesjährige Gamblers Night der Christoph Metzelder-Stiftung zugunsten ihrer Projektarbeit in Düsseldorf statt. Ort: die Rudas Studios, Räumlichkeiten eines ehemaligen Filmstudios im Düsseldorfer Hafen, Kaistraße 7-9. Ein buntes Rahmenprogramm sorgt dafür, dass bei allen Nicht-Spielern keine Langeweile aufkommt, denn bis der Pokerkönig oder die Pokerkönigin gefunden wird, kann bisweilen mehrere Stunden dauern. Zahlreiche Prominente, Geschäftsleute, Freunde und Förderer der Stiftung haben bereits im Vorfeld ihr Kommen zugesagt, um die Spieltische, einarmigen Banditen und andere Spielstationen für kleine unentgeltliche Wettbewerbe zu nutzen. Alle Einnahmen der Veranstaltung fließen zu 100 Prozent in die Projektarbeit der Christoph Metzelder-Stiftung. Die 2006 gegründete Stiftung engagiert sich für Kinder und Jugendliche auf ihrem schulischen und beruflichen Weg und setzt sich für gerechte Ausgangschancen beim Start ins Berufsleben ein. Die Stiftung fördert Bildungs- und Ausbildungsprojekte, setzt sich für mehr Integration ein und will Kinderarmut und deren Auswirkungen bekämpfen.

Kühle Ansichten Noch bis zum 9. Februar 2014 zeigt das Museum Kunstpalast eine Ausstellung von Werken der Düsseldorfer künstlerischen Fotografin Candida Höfer, die bei Bernd Becher an der Kunstakademie studierte. Präsentiert werden großformatige Einzelbilder, Bildergruppen, Projektionen und ein früher Film der Künstlerin, den sie 1975 gemeinsam mit Tony Morgan im Düsseldorfer Eiscafé Da Forno drehte.

Die meisten der Arbeiten waren bisher noch nicht öffentlich zu sehen. Charakteristisch für das Werk Candida Höfers ist die kühle Sachlichkeit, ihr ausgeprägtes Interesse an Strukturen und Ordnungen im Raum sowie ihr präzises Erfassen von Details.

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NACHRICHTEN

Never ending Dylan Weil seine Never Ending Tour niemals zu Ende geht, für’s erste jedenfalls, ist Bob Dylan wieder einmal zu Gast in der Düsseldorfer Mitsubishi Electric Halle. Am 22. Oktober macht der Wegbereiter der Folkund Rockmusik, dessen Gesamtauflage mehr als 110 Millionen Tonträger beträgt, dort Station.

Dylan gilt als einer der wichtigsten Einzelinterpreten der Rock-Ära. Die zahlreichen Grammy-Auszeichnungen, auch für sein Lebenswerk, dokumentieren die globale Wirkung dieses legendären Singer/Songwriters.

Z_Radio wirkt_3S_215x93_4c.fh 20.11.12 12:31 Uhr Seite 1

Gesund wohnen Vom 30. September bis 18. Oktober informiert die Wander-Ausstellung „Wohnen Sie gesund?“ die Besucher über eine gesunde und möglichst schadstoffarme Einrichtung der eigenen vier Wände. Ort der spannenden Weiterbildung ist die IKK classic in Düsseldorf, Ludwig-Erhard-Allee 7. Die Krankenkasse präsentiert die Ausstellung im Foyer gemeinsam mit dem Fachverband des Tischlerhandwerks NRW (www.wohnen-sie gesund.de). Als Einrichtungsexperten haben sich viele Tischlerbetriebe auf das Thema „gesundes Wohnen“ spezialisiert. Sie wenden sich an Kunden, die spezielle Ansprüche an ihre Wohnumgebung stellen müssen: Allergiker zum Beispiel oder Familien mit Kindern. Die rund 150 Mitglieder der Qualitätsgemeinschaft Gesundes Wohnen, ins Leben gerufen von den Landesfachverbänden des Tischler- und Schreinerhandwerks in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Baden-Württemberg, kümmern sich dabei nicht nur um Möbel. Ihr Betätigungsfeld reicht von der Dämmung, den Fenstern über Deckenverkleidungen, Dekorationen bis hin zum komplexen Innenausbau. Geöffnet ist die Ausstellung montags bis mittwochs von 7.30 bis 17.00 Uhr, donnerstags von 7.30 bis 18.00 Uhr und freitags von 7.30 bis 15.00 Uhr, der Eintritt ist frei. Am 8. Oktober um 17.00 Uhr und am 15. Oktober um 11.00 Uhr erfahren die Besucher zusätzlich in kurzen Vorträgen von der Tischlerei vor Ort (Fachbetrieb für gesundes Wohnen) alles über unbedenkliche Materialien für Möbel und Co. Anschließend geben die Mitarbeiter der Tischlerei praktische Tipps für eine Wohnumgebung ohne Schadstoffe und beantworten Fragen der Besucher. Die Vorträge sind ebenfalls kostenlos, hierfür ist lediglich eine Anmeldung erforderlich: per E-Mail an iris.degen@ ikk-classic.de oder telefonisch unter 0211 7702-109. Die Vortragsbesucher erhalten einen individuellen Beratungsgutschein für das eigene Bauprojekt. C

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