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Vorbereitendes Unterrichtsmaterial f체r das Schulkonzert am 10.04.2015

Unterrichtsmaterial von Johanna Franz-Orchesterp채dagogin der Hamburger Symphoniker


Das Orchester Bald siehst du ein echtes großes Orchester. Kennst du schon alle Instrumente, die dort bei den Hamburger Symphonikern erklingen werden?

Die Streichinstrumente

Geige, Bratsche, Cello, Kontrabass

Die Streichinstrumente werden mit einem Bogen gespielt. Ein Bogen ist ein Stab aus Holz, der sehr präzise geschliffen wurde. An ihm werden Pferdehaare aufgespannt. Über die Streichinstrumentenkörper sind Saiten gespannt. Damit die Instrumente klingen, streicht man mit dem Bogen über die Saiten. Daher heißen die Instrumente auch „Streichinstrumente“. Die Geige ist das kleinste Mitglied der Familie Streicher. Die Bratsche ist der große Bruder der Geige, und deshalb klingt sie auch ein bisschen tiefer. Die Geige und die Bratsche werden beim Spielen zwischen Schulter und Kinn geklemmt. Das Cello ist noch größer, deshalb wird es zwischen den Knien fest gehalten und auf einem Stachel abgestützt. Es klingt noch viel tiefer als Geige und Bratsche. Das größte und tiefste Saiteninstrument ist der Kontrabass. Er ist so groß, dass man ihn nur stehend oder auf einem hohen Hocker sitzend spielen kann. Achtet im Schulkonzert doch mal auf die Kontrabässe. Wie spielen die Musiker denn ihr Instrument? Sitzend oder stehend?

Übrigens: Je kürzer und je dünner eine Saite ist, desto höher ist der Ton. Je dicker und je länger, umso tiefer wird der Ton. Das kannst du beispielsweise mit Gummis ausprobieren. Nimm ein kleines/dünnes und ein größeres/dickes Gummi. Spanne sie zwischen die Finger, bis sie straff sind. Nun bitte einen Freund die Gummis zu zupfen. Wenn ihr ganz leise seid, werdet ihr einen Unterschied feststellen können.

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© J. Franz


Ratespiel: Kannst du erkennen welches Instrument eine Geige ist und welches ein Cello? Wenn du magst, male diese beiden Bilder aus.

Die Holzblasinstrumente

Querflöte, Oboe, Klarinette, Fagott

Um einem Blasinstrument einen Ton zu entlocken muss der Musiker seine Atmung vorsichtig einsetzen und genau wissen, wie viel Luft er in das Instrument blasen muss. Hast du schon mal versucht in eine Flasche zu pusten und einen Ton zu erzeugen? Wenn nein, dann probiere es doch mal aus. So ähnlich funktioniert das mit den Blasinstrumenten nämlich auch, nur dass sie noch zusätzlich ein extra Mundstück haben. Es gibt die Familie der Blechblasinstrumente und die Familie der Holzblasinstrumente. Die Querflöte ist zwar aus Metall gebaut, zählt aber trotzdem zu den Holzblasinstrumenten, weil sie in früheren Zeiten aus Holz gebaut wurde. Man hält die Querflöte seitlich und bläst in das Mundloch – dann entsteht der Ton. Die Oboe ist dagegen wirklich aus Holz und etwas größer als die Flöte. Sie klingt etwas tiefer und hat kein Anblasloch, sondern ein Mundstück mit einem Doppelrohrblatt. Die Klarinette hat auch ein Mundstück, das sieht wie ein Schnabel aus. Der Ton der Klarinette ist sehr weich und samtig. Das Fagott ist viel größer als die anderen Instrumente und hat ein Doppelrohrblatt wie die Oboe. Es ist sozusagen der Opa der Holzblasinstrumente.

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Das Mundstück der Oboe sieht so aus.

Das Mundstück der Klarinette sieht so aus.

Das Mundstück der Querflöte sieht so aus.

Aufgabe: Wieso zählt die Querflöte mit zu den Holzblasinstrumenten?

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Die Blechblasinstrumente

Trompete, Posaune, Horn, Tuba

Kommen wir nun zu den lauten Blechblasinstrumenten: Trompete, Posaune, Horn und Tuba. Die Trompete hat an einem Ende ein Mundstück, am anderen Ende einen Schalltrichter (s. Bild). Die Töne kann man mit Ventilen verändern. Die Trompete verleiht dem Orchester einen strahlenden Glanz. Dann gibt es die Posaune. Sie hat zum Verändern der Töne eine Zugvorrichtung – zwei unterschiedlich große, ineinander gesteckte Rohre, die sich verschieben lassen! Das Rohr zwischen Mundstück und Schalltrichter ist viel länger, als bei der Trompete. Deshalb klingt die Posaune auch tiefer. Das ist das gleiche Prinzip wie bei den Saiten der Streichinstrumente. Erinnerst du dich? Das Horn wiederum kennt ihr sicher alle – es wird auch heute noch bei der Jagd verwendet und es ist auf jedem Postauto zu sehen. Wenn man eine Hand in den Schalltrichter steckt, kann man den Klang des Hornes verändern. Aber es hat auch Ventile, um bestimmte Töne zu spielen. Die Tuba ist das größte unter den Blechblasinstrumenten, und daher auch das tiefste. Sie wird normalerweise im Sitzen gespielt.

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Aufgabe: Bei unserem Schulkonzert am 10.04.2015 ist nur das Horn besetzt. Kannst du das Instrument erkennen und einen Kringel darum machen?

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Š J. Franz


Das Orchester und sein Dirigent

Wenn dann alle Musikerinnen und Musiker zusammenkommen, dann haben wir ein echtes Orchester. Bei einem Konzert sind nicht immer alle Instrumente gleichzeitig im Einsatz. Jedes Instrument erklingt nur an den Stellen, an denen der Komponist es wollte. Jeder Musiker hat dafür eigene Noten, aus denen er genau herauslesen kann, was er spielen muss und wann er dran kommt. Beim Konzert müssen die Musiker und Musikerinnen sehr einfühlsam spielen, alle Instrumente müssen zusammenpassen. Doch wie schaffen es soviele Musiker gemeinsam anzufangen und zeitgleich wieder aufzuhören? Und woher wissen sie wie schnell sie spielen sollen? Dafür gibt es den Dirigenten. Er zeigt den Musikern, wie sie spielen sollen, schnell oder langsam, laut oder leise, sanft oder energisch. Damit alle seine Einsätze gut sehen können, hat er einen Taktstock in der Hand.

Das ist unser Schulkonzertdirigent Johannes Zurl.

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Unser Schulkonzertmoderator Juri Tetzlaff:

Juri Tetzlaff, geboren 1972 in Karlsruhe ist ein deutscher Fernsehmoderator. Tetzlaff begann seine Fernsehkarriere als Praktikant bei der ZDF-Jugendsendung X Base. Nach einigen Tätigkeiten bei verschiedenen Fernsehproduktionen übernahm er die Moderation des Computer-Magazins X-Base. Im ZDF moderierte er außerdem von Sommer 1995 bis Sommer 1999, unter anderem mit Eva Habermann, Anke Kortemeier und Singa Gätgens, die Sendung Ferienfieber.

Seit der Eröffnung des Jugendsenders KI.KA 1997 gehört Tetzlaff zum festen Moderatorenstamm des Kinderkanals. Hier arbeitet er als Reporter und Moderator in den Sendungen Trickboxx, Baumhaus (kurz vorm Sandmännchen) und Mit-Mach-Mühle sowie auch bei aktuellen Ereignissen KI.KA Spezial. Des Weiteren war Juri Tetzlaff in zwei Folgen der Kinderserie Schloss Einstein zu sehen und moderierte von 1997 bis 2001 die Sendung Aktiv Boxx und von 2001 bis 2004 die Sendung Kikania. Außerdem präsentierte er die Versteckte-Kamera-Show für Kinder Auweia!. Juri Tetzlaff ist seit 1999 UNICEF-Sonderbotschafter. Er hat mehrere CDs aufgenommen, darunter eine Neuaufnahme von Peter und der Wolf. Seit einigen Jahren schon moderiert er die Kinderkonzerte der Hamburger Symphoniker und erfreut das Publikum stets aufs Neue mit spannenden Musikgeschichten für Kinder.

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Der verschwundene Dirigent: Lillia war ganz aufgeregt. Sie durfte heute mit ihrem Papa in ein echtes Konzert in der Laeiszhalle gehen. Davon hatte sie schon oft gehört, aber in Echt hatte sie noch nie so viele Instrumente auf einen Haufen gesehen. Sie zog sich ihr schönstes Kleid an und rannte die Treppe hinunter. „Papa, Papa-können wir los?“ Papa: „Ja, Lillia, einen Moment-ich muss mir eben noch die Krawatte zubinden und dann geht’s los.“ Fünf Minuten später saßen sie im Auto. Papa schaltete das Radio ein: „…das war unser Musikmix des Nachmittags. Nun noch eine wichtige Durchsage: Der Dirigent der Hamburger Symphoniker Johannes Zurl ist verschwunden. Sollte er bis heute Abend nicht wieder auftauchen, muss das Konzert der Hamburger Symphoniker leider abgesagt werden. Bitte helfen Sie uns bei der Suche.“ „Waaaass?“ sagten Lillia und Papa wie aus einem Mund. Das Konzert absagen? Das kam doch garnicht in Frage. Sie hatten sich schon so lange auf dieses Konzert gefreut. Lillia dachte nach: „Du Papa-warum braucht ein Orchester denn überhaupt einen Dirigenten? Kann es nicht auch ohne auftreten?“ Aufgabe: Kannst du Lillia erklären, warum das Orchester dringend einen Dirigenten braucht? Nenne 3 wichtige Punkte.

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Fortsetzung 1: Lillia und Papa kamen beim Konzerthaus an. Es hieß Laeiszhalle. Wow-so ein schweres Wort, dachte Lillia. Warum hieß es nicht einfach Orchesterhaus, oder Haus der Musik? Sie fragte ihren Papa. Papa zückte sein I-Phone und fand einen Wikipediabeitrag. Er las: „Der Hamburger Reeder Carl Laeisz vermachte der Stadt Hamburg 1,2 Millionen Mark „zur Erbauung einer Musikhalle in Hamburg“, die von seiner Witwe Sophie Laeisz nachträglich auf insgesamt 2 Millionen Mark aufgestockt wurden. So entstand zwischen 1904 und 1908 eine Musikhalle im neobarocken Stil der Zeit. Die Einweihung fand am 4. Juni 1908 statt. Zur damaligen Zeit war die Laeiszhalle das größte und modernste Konzerthaus Deutschlands.“ Schau mal Lillia-so sah die Halle damals aus:

Laeiszhalleneröffnung am 4.Juni 1908 Lillia staunte: „Wow so ein altes Gebäude. Das ist aber spannend. Und heute sieht es ja noch fast genauso aus wie damals.“ Vor dem Haupteingang stand ein Mann mit einem netten Gesicht. Er hatte einen kleinen weißen Stock in der Hand und eine dicke Mappe unter dem Arm. Der hatte sich aber schick gemacht, dachte Lillia. Er trug einen eleganten schwarzen Anzug und Lackschuhe. Doch irgendetwas stimmte nicht mit ihm-er stand ganz verwirrt auf dem großen Johannes Brahms Platz und suchte etwas. Papa nahm Lillia an die Hand und ging mit ihr links am großen Haupteingang vorbei zu einem weiteren Eingang-dieser war etwas kleiner und gehörte zum Kleinen Saal. Viele Menschen warteten dort, dass die Türen geöffnet wurden. Als es endlich 10

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soweit war, gingen sie eine schöne Treppe hinauf und gaben ihre Jacken, Mäntel und Taschen bei den netten Garderobendamen ab. Dann ging es noch eine weitere rote Treppe hinauf. Maaaannn war das schick hier, dachte sie. Überall so schöne Schnörkel und weiß goldene Wände. Das sah ja aus wie in einem Schloss. Mit ihrem wunderschönen Kleidchen kam sie sich jetzt vor wie eine richtige kleine Prinzessin.

Laeiszhalle heute Fortsetzung 2: Lillia und Papa gingen in den Kleinen Saal der Laeiszhalle. Es gab den Großen Saal, in den passten 2025 Besucher und den Kleinen Saal-dort waren es immerhin auch 639 Plätze. Ein einzelner Musiker stand auf der Bühne und drehte an den Wirbeln seiner Geige. Lillia war völlig fasziniert von diesem schönen Instrument und rannte nach vorne zur Bühne. Papa rief noch hinter ihr her: „Nein Lillia, bleib hier.“ Doch - zu spät. Sie war einfach so neugierig und fragte den Geiger: „Duhu-was machst du denn da?“ Er antwortete lächelnd: „Ich stimme meine Geige bevor das Konzert gleich losgeht. Weißt du-ich bin der Konzertmeister und ich muss den anderen Musikern den sogenannten Kammerton A geben, damit sie alle nach mir stimmen. Sonst klingt es nachher wie Kraut und Rüben, wenn jeder seine eigene Stimmung hat. Das ist immens wichtig!“ Nachdenklich fügte er hinzu: „Naja, wenn das Konzert überhaupt stattfinden kann…“ Lillia schaute ihn verwirrt an und da fiel es ihr wieder ein, was der Reporter im Radio gesagt hatte: „…wenn der Dirigent Johannes Zurl nicht wieder auftaucht, muss das Konzert der Hamburger Symphoniker abgesagt werden.“ Sie dachte nach und fragte schließlich: „Wie sieht er denn aus dieser Johannes Zurl?“ Der Konzertmeister zeigte auf ein Plakat: „Na genau so sieht er aus. Und er hat immer eine dicke Notenmappe unter dem Arm und einen Dirigentenstab in der Hand.“ 11

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Ach du meine Güte. Lillia erschrak, den hatte sie doch schon irgendwo gesehen. Aber wo nur? Aufgabe: Kannst du Lillia helfen wo sie diesen Mann gesehen hat?

Fortsetzung 3: Zum Glück hatte Lillia das Konzert retten können, in dem sie den Dirigenten gefunden und den richtigen Eingang gezeigt hatte. Er stand nämlich nur beim falschen Eingang. Jetzt konnte es endlich losgehen mit dem Konzert. Alle nahmen auf ihren Sitzplätzen Platz, das Licht wurde abgedunkelt und plötzlich war es mucksmäuschen still im Raum. Wie aufregenddachte Lillia. Dann öffneten sich beide Türen der Bühne und ungefähr 25 Musikerinnen und Musiker in schicken schwarzen Kleidern und Anzügen kamen mit ihren Instrumenten auf die Bühne: Dort gab es Geigen, Bratschen, Celli, Kontrabässe, Hörner, Querflöten, Klarinetten, Fagotte und Oboen. Ihr neuer Freund der Konzertmeister war auch dabei und stimmte mithilfe der Oboe das ganze Orchester ein. Danach war es wieder super leise im Raum. Die Spannung stieg.. Dann endlich ging die Tür ein weiteres Mal auf und der Dirigent Johannes Zurl kam schnellen Schrittes zum Dirigentenpult geeilt. Das gab viel Applaus-Wow. Alle freuten sich riesig, dass er es doch noch zum Konzert geschafft hatte. Und Lillia? Sie war mächtig stolz. Nicht nur dass sie heute eine kleine Prinzessin sein durfte, sie hatte auch ein ganzes Konzert gerettet. Nach dem Konzert fragte sie ihren Papa: „Du-können wir morgen gleich wieder in die Laieszhalle gehen? Das ist so aufregend hier.“ Papa antwortete lächelnd: „Na, morgen vielleicht nicht direkt, aber bald. Ganz bald-das verspreche ich dir.“

Happy end  12

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Liebes Schulkonzertkind, bald kommst du uns Hamburger Symphoniker im Kleinen Saal der Laeiszhalle besuchen. Wir freuen uns schon auf dich. Gemeinsam mit unserem Moderator Juri Tetzlaff veranstalten wir eine Urlaubsreise und nehmen Euch mit in ferne Länder, wir reisen, ohne zu reisen. Wir nehmen Euch mit in ferne Länder und reisen, ohne zu reisen. Wie soll das gehen? Ist doch klar: Für die Kunst des musikalischen Reisens braucht Ihr keinen Koffer, sondern Fantasie. Statt Sehens- gibt es Hörenswürdigkeiten: Welche Musik erklingt im sonnigen Süden? Was hört man im fernen Osten? Was spielt sich im Norden ab und was im Westen? Juri Tetzlaff, bekannt als Moderator des Kinder-TV-Kanals KI.KA, kommt dabei als kundiger Reiseleiter zum Einsatz. Gute Reise! Für unsere Chinareise brauchen wir unbedingt deine Unterstützung bei dem Lied: Drei Chinesen mit dem Kontrabass. Wenn du magst, übe es zuhause schonmal.

Wir freuen uns auf dich!

Deine Hamburger Symphoniker, Dirigent Johannes Zurl und Moderator Juri Tetzlaff

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