VSS "Häusliche Gewalt"

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Gewalt Häusliche

Gemeinsam gegen Gewalt –Prävention in der Nachbarschaft!

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INHALTSVERZEICHNIS

und Herausgeber: Verein für Schutz und Sicherheit unter dem Patronat des Verbands Schweizerischer Polizei-Beamter VSPB CH-8722 Kaltbrunn, Müllisperg 19 • Gerhard Schaub, Präsident • Telefon: +41 79 815 17 54 praesident@vereinschutzsicherheit.ch • www.vereinschutzsicherheit.ch

Verlag und Werbung: Informationsverlag Schweiz GmbH • Fachinformation für Ihre Region Grundstrasse 18, CH-6343 Rotkreuz • Telefon: +41 41 798 20 60 • anzeigen@iv-verlag.ch • www.iv-verlag.ch

Geschäftsführung: Benjamin Kunz • Anzeigenabteilung: Franziska Mathys • Inserate: Anita Fliesser-Steinrisser Grafik/Design: Anita Fliesser-Steinrisser • Titelbild©: shutterstock.com UID-Nummer: CHE-295.811.423 • Index: 123456 Schweiz • Druck: Kromer Print AG • Dezember 2025

Im Interesse der Lesbarkeit haben wir auf geschlechtsbezogene Formulierungen verzichtet. Selbstverständlich sind immer Frauen und Männer gemeint, auch wenn explizit nur eines der Geschlechter genannt wird. Nachdruck – auch auszugsweise – nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers und des Verlegers!

© Die in dieser Broschüre befindlichen Bilder stammen ausschliesslich von shutterstock.com oder zur Verfügung gestellt.

IMPRESSUM

Vorwort & Autor

LIEBE LESERINNEN UND LESER!

erhardSchaub , Präsident VSS

Gewalt beginnt oft im Verborgenen.

Sie kann sich hinter verschlossenen Türen, in der Schule, am Arbeitsplatz oder in digitalen Räumen entwickeln. Häusliche Gewalt, Mobbing und Radikalisierung sind keine Randerscheinungen – sie betreffen unsere Nachbarschaften, unsere Gemeinschaften und oft Menschen, die wir kennen. Doch sie bleiben häufig unentdeckt, weil Betroffene schweigen oder Aussenstehende nicht wissen, wie sie helfen können.

Jede und jeder kann helfen.

Diese Broschüre soll genau hier ansetzen: Sie bietet Ihnen praktische Hinweise zur Erkennung von Gewalt und zeigt Wege auf, wie Sie Unterstützung leisten können –sei es als Betroffener, Angehöriger oder Fachperson.

Prävention beginnt im Alltag, mit Aufmerksamkeit, Zivilcourage und dem Wissen, wo Hilfe zu finden ist.

Gemeinsam können wir ein Umfeld schaffen, in dem niemand mit Gewalt allein bleibt.

Lassen Sie uns hinschauen, helfen und handeln.

Erkennen von Warnsignalen für häusliche Gewalt

Diverse Verhaltensweisen und Indikatoren können auf Gewalt im häuslichen Umfeld hindeuten. Dabei gibt es unterschiedliche Formen von Gewalt (physisch, psychisch und wirtschaftlich).

1.

Erkennen von Warnsignalen für häusliche Gewalt

Häusliche Gewalt bleibt oft unsichtbar – aus Angst, Scham oder fehlender Unterstützung. Sie kann sich in verschiedenen Formen zeigen: als körperliche Übergriffe, psychische Manipulation oder finanzielle Kontrolle. Ein frühzeitiges Erkennen von Warnsignalen ist entscheidend, um Betroffenen zu helfen und Gewalt zu verhindern.

1.1

Mögliche Warnsignale für häusliche Gewalt

Betroffene zeigen oft Verhaltensweisen oder äussere Merkmale, die auf Gewalt hindeuten können.

Dazu gehören:

Physische Anzeichen

• Ungeklärte Verletzungen (blaue Flecken, Schnittwunden, Verbrennungen)

• Häufige oder schlecht erklärte Arztbesuche

• Vermehrtes Tragen von Kleidung, die Verletzungen verstecken könnte

Psychische Anzeichen

• Rückzug von Familie und Freunden, soziale Isolation

• Angst, Nervosität oder übermässige Vorsicht gegenüber dem Partner/ der Partnerin

• Plötzlicher Leistungsabfall in Schule oder Beruf

• Depressionen, Angstzustände oder Schlafstörungen

Wirtschaftliche Abhängigkeit

• Kein Zugang zu eigenen Finanzen oder erzwungene finanzielle Abhängigkeit

• Kontrolle über Arbeit oder Ausbildung durch den Partner/die Partnerin

• Zwang zur Aufgabe von Arbeit oder Studium

Erkennen von Warnsignalen für häusliche Gewalt

1.2

Die verschiedenen Formen häuslicher Gewalt

Häusliche Gewalt kann viele Gesichter haben und tritt oft als Kombination mehrerer Formen auf:

Physische Gewalt

• Schläge, Tritte, Würgen oder andere körperliche Übergriffe

• Verletzungen mit Gegenständen oder heissen Flüssigkeiten

• Freiheitsberaubung oder Einschliessen in der Wohnung

Psychische Gewalt

• Einschüchterung, Drohungen oder Erniedrigungen

• Emotionale Manipulation, Isolation von sozialen Kontakten

• Ständiges Überwachen oder Kontrolle des Tagesablaufs

Sexuelle Gewalt

• Erzwingen sexueller Handlungen gegen den Willen

• Nötigung oder Verweigerung von Verhütungsmitteln

• Missbrauch in Partnerschaften oder Familien

Wirtschaftliche Gewalt

• Verweigerung von Geld oder wirtschaftliche Kontrolle

• Verschuldung der betroffenen Person ohne deren Einverständnis

• Verhinderung finanzieller Unabhängigkeit

1.3

Warum Betroffene oft schweigen

Viele Opfer sprechen aus Angst, Scham oder Abhängigkeit nicht über ihre Situation. Sie fürchten Repressalien des Täters, glauben nicht an Unterstützung oder haben finanzielle und emotionale Bindungen, die einen Ausbruch erschweren. Gerade deshalb ist es wichtig, Warnsignale ernst zu nehmen und Betroffene behutsam zu unterstützen.

In den nächsten Kapiteln erfahren Sie, wie Sie Betroffenen helfen und präventiv tätig werden können.

Narzissmus in der Familie: Erkennen, Verstehen

und Helfen

Narzisstischer Missbrauch in der Familie ist eine subtile, oft schwer greifbare Form psychischer Gewalt. Narzisstische Personen manipulieren, kontrollieren und unterdrücken ihre Angehörigen, um ihre eigene Macht und Selbstwertsteigerung zu sichern. Die Folgen für Betroffene –insbesondere Kinder und Partner – können gravierend sein: von Selbstzweifeln und Angststörungen bis hin zu tiefen emotionalen Wunden.

Dieses Kapitel hilft dabei, narzisstische Muster in der Familie zu erkennen, angemessen darauf zu reagieren und Betroffene zu unterstützen.

2.

Erkennen narzisstischer Muster in der Familie

Narzisstische Persönlichkeiten zeichnen sich durch einen Mangel an Empathie, ein übersteigertes Selbstwertgefühl und manipulative Verhaltensweisen aus. In der Familie äussert sich das durch:

Typische Verhaltensweisen eines narzisstischen Elternteils oder Partners

• Manipulation und Gaslighting

Die Realität des Opfers wird verdreht, sodass es an der eigenen Wahrnehmung zweifelt.

• Kritik und Herabsetzung

Ständige Abwertungen, um das Opfer emotional kleinzuhalten

• Emotionale Erpressung Schuldgefühle und Angst werden gezielt eingesetzt, um Kontrolle auszuüben.

• Liebesentzug und Bestrafung Zuneigung wird an Bedingungen geknüpft oder gezielt entzogen.

• Übermässige Kontrolle Isolation von Freunden, Kontrolle über Geld oder Entscheidungen

• Perfektionismus und überhöhte Erwartungen Kinder oder Partner müssen unrealistische Anforderungen erfüllen, um Anerkennung zu erhalten.

Auswirkungen auf Betroffene (Partner und Kinder)

• Geringes Selbstwertgefühl und ständige Selbstzweifel

• Angst vor Fehlern oder Kritik

• Chronischer Stress und Erschöpfung

• Schwierigkeiten, eigene Grenzen zu setzen

• Probleme in späteren Beziehungen durch gestörtes Vertrauen

Narzissmus in der Familie: Erkennen, Verstehen und Helfen

2.1

Wie kann man reagieren?

Für betroffene Erwachsene (Partner/Ex-Partner)

• Grenzen setzen Klare, konsequente Abgrenzung ist essenziell. Diskussionen mit Narzissten sind meist zwecklos, daher sollten klare Regeln aufgestellt werden.

• Emotionale Distanz bewahren Sich nicht in die manipulativen Taktiken hineinziehen lassen

• Netzwerk aufbauen Familie, Freunde oder professionelle Beratungsstellen einbeziehen

• Rechtliche Schritte prüfen Bei Trennung oder Scheidung anwaltliche Unterstützung in Anspruch nehmen, insbesondere wenn Kinder involviert sind

Für betroffene Kinder

• Stabile Bezugspersonen schaffen Ein gesundes Umfeld mit unterstützenden Erwachsenen (z. B. andere Elternteile, Grosseltern, Lehrer) hilft, den Einfluss des Narzissten zu mindern.

• Emotionale Sicherheit bieten Kinder müssen lernen, dass sie geliebt werden und wertvoll sind –unabhängig von der manipulativen Elternfigur.

• Selbstwert stärken Lob, Anerkennung und ermutigende Worte helfen, das Selbstvertrauen der Kinder aufzubauen.

• Professionelle Unterstützung suchen Psychologische Betreuung kann helfen, langfristige Schäden zu vermeiden.

Narzissmus in der Familie: Erkennen, Verstehen und Helfen

2.2

Unterstützung für Betroffene

Betroffene von narzisstischem Missbrauch sind oft emotional erschöpft und zweifeln an sich selbst. Die beste Unterstützung besteht darin, ihnen zuzuhören, ihre Wahrnehmung zu validieren und ihnen zu helfen, sich aus toxischen Mustern zu befreien.

Mögliche Unterstützungsangebote

• Psychologische Beratung oder Therapie

Besonders wichtig für Kinder und langjährige Partner von Narzissten.

• Selbsthilfegruppen

Der Austausch mit anderen Betroffenen kann stärken und helfen, sich nicht allein zu fühlen.

• Rechtsberatung

Bei Sorgerechtsstreitigkeiten oder Trennung kann eine anwaltliche Beratung entscheidend sein.

• Sicherheitsmassnahmen

In Fällen, in denen narzisstischer Missbrauch in Gewalt übergeht, sollten Schutzmassnahmen wie Beratungsstellen, Frauenhäuser oder polizeiliche Hilfe in Betracht gezogen werden.

FAZIT

Narzisstischer Missbrauch in der Familie hinterlässt tiefe Spuren, aber Betroffene sind nicht machtlos. Durch Aufklärung, konsequente Abgrenzung und gezielte Unterstützung können Partner und Kinder aus der narzisstischen Dynamik ausbrechen und ein selbstbestimmtes Leben führen. Niemand sollte sich durch Manipulation und emotionale Gewalt entwerten lassen – jeder Mensch hat das Recht auf ein gesundes, respektvolles Umfeld.

Fallbeispiel: Wenn Kontrolle zur Normalität wird

(Frei erfundene Geschichte)

Auf den ersten Blick war alles perfekt. Daniel und Laura galten als harmonisches Paar. Er – charismatisch, selbstbewusst, erfolgreich im Beruf. Sie – ruhig, empathisch, organisiert. Freunde beschrieben sie als «Traumpaar»

Niemand ahnte, dass sich hinter dieser Fassade eine Dynamik entwickelte, die schleichend in psychische Gewalt mündete.

Phase 3

Kontrolle und Isolation

Phase 1

Bewunderung und Idealisierung

Am Anfang war Daniel aufmerksam und zuvorkommend. Er überhäufte Laura mit Komplimenten, Geschenken und Nachrichten. Sie fühlte sich gesehen und wertgeschätzt. Er sprach von einer gemeinsamen Zukunft, von Kindern und Reisen –alles wirkte verbindlich und ehrlich.

Was Laura nicht bemerkte: Daniel beobachtete sie genau. Er prägte sich ihre Schwächen, Vorlieben und Unsicherheiten ein. Das anfängliche Interesse war weniger Liebe als vielmehr Kontrolle.

Phase 2

Kritik und Abwertung

Nach einigen Monaten begann Daniel, Lauras Verhalten subtil zu kritisieren.

«Du bist zu empfindlich.»

«Ich meine es doch nur gut.»

«Andere Frauen wären dankbar, so behandelt zu werden.»

Kritik wurde zu Alltag. Aus Liebe wurde Unsicherheit. Laura begann, sich zu rechtfertigen und anzupassen. Sie glaubte, sie müsse nur «besser» werden, um die Harmonie zurückzubringen.

Daniel wollte wissen, wo Laura war, mit wem sie sprach, wie lange sie arbeitete. Er übernahm nach und nach die Kontrolle über ihre sozialen Kontakte, ihr Konto, ihre Freizeit. Unter dem Vorwand von Fürsorge griff er in alle Lebensbereiche ein.

«Ich sorge mich nur um dich – du weisst, wie schlecht manche Menschen für dich sind.»

Freunde bemerkten die Veränderung: Laura wurde stiller, unsicherer, zog sich zurück. Daniel erschien in der Öffentlichkeit charmant, hilfsbereit und loyal – niemand hätte ihm misstraut.

Phase 4

Schuldumkehr und Gaslighting

Wenn Laura über ihr Unwohlsein sprach, reagierte Daniel mit Vorwürfen.

«Du übertreibst.»

«Das bildest du dir ein.»

«Ich habe so viel für dich getan, und du machst mich zum Täter.»

Diese Form psychischer Manipulation –bekannt als Gaslighting – brachte Laura dazu, an ihrem eigenen Empfinden zu zweifeln. Sie verlor das Vertrauen in ihre Wahrnehmung.

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Fallbeispiel: Wenn Kontrolle zur Normalität wird

(Frei erfundene Geschichte)

Phase 5

Eskalation und emotionale Abhängigkeit

Mit der Zeit wurde Daniel aggressiver. Zwar selten körperlich, aber zunehmend laut, drohend und einschüchternd. Nach jeder Eskalation folgten Entschuldigungen und Versöhnungsgeschenke. Das Muster wiederholte sich: Angriff – Schuldzuweisung – Versöhnung.

Laura blieb, aus Angst, Schuldgefühlen und emotionaler Abhängigkeit. Nach aussen war sie noch immer «die starke Frau». Innerlich war sie ausgebrannt.

Erkenntnis und Ausstieg

Erst nach einem Gespräch mit einer Kollegin, die sich in der Opferhilfe engagierte, begann Laura zu verstehen, dass sie Opfer von häuslicher Gewalt geworden war – nicht in Form von Schlägen, sondern durch Kontrolle, Isolation und psychische Zermürbung.

Mit Unterstützung einer Beratungsstelle konnte sie sich Schritt für Schritt lösen. Der Weg war lang, aber er begann mit einem einfachen Satz:

«Ich darf mich wieder sicher fühlen.»

Ratgeber Wer helfen kann

Häusliche Gewalt beginnt selten mit körperlicher Gewalt. Sie zeigt sich oft zuerst durch Kontrolle, Isolation, Abwertung und Angst. Wer solche Muster erkennt – bei sich selbst oder im Umfeld –sollte nicht zögern, Hilfe zu suchen.

In der Schweiz helfen unter anderem:

Opferhilfe Schweiz –kostenlose, vertrauliche Beratung für Betroffene und Angehörige. www.opferhilfe-schweiz.ch

Frauenhäuser Schweiz und Liechtenstein (DAO) –sichere Unterkünfte und Soforthilfe. www.frauenhaeuser-schweiz.ch

Polizei – Notruf 117 –rund um die Uhr erreichbar bei akuter Bedrohung oder Gewalt.

Ärztinnen, Therapeuten und Schulsozialdienste –können erste Ansprechpartner sein.

Freunde und Familie –zuhören, ernst nehmen, begleiten.

WICHTIG

Psychische Gewalt ist ebenso zerstörerisch wie körperliche. Wer sie früh erkennt, kann sich schützen – und anderen helfen, bevor es zu spät ist.

Mobbing und soziale Ausgrenzung: Gemeinsam dagegen vorgehen

• Mobbing in Schulen, am Arbeitsplatz oder im privaten Umfeld erkennen

• Präventive Massnahmen und effektives Eingreifen in Konfliktsituationen

3.1

3.

Mobbing und soziale Ausgrenzung: Gemeinsam dagegen vorgehen

Mobbing und soziale Ausgrenzung sind ernsthafte gesellschaftliche Probleme, die sowohl Kinder als auch Erwachsene betreffen. Ob in der Schule, am Arbeitsplatz oder im privaten Umfeld – betroffene Personen leiden oft still, aus Angst vor weiteren Repressalien oder weil sie sich schämen. Doch Mobbing ist kein individuelles Problem, sondern eine Herausforderung für die gesamte Gemeinschaft. Es erfordert ein bewusstes Erkennen, gezielte Prävention und konsequentes Eingreifen.

Mobbing erkennen: Warnsignale und Dynamiken

Mobbing ist mehr als nur ein Streit oder eine gelegentliche Auseinandersetzung. Es ist systematische, wiederholte psychische oder physische Gewalt gegen eine Person, die sich nur schwer dagegen wehren kann.

Formen von Mobbing

• Verbales Mobbing

Beleidigungen, Demütigungen, Gerüchte, ständiges Kritisieren

• Soziales Mobbing

Ausgrenzung, Ignorieren, Rufschädigung

• Körperliches Mobbing

Schubsen, Schlagen, Zerstören persönlicher Gegenstände

• Cybermobbing

Diffamierung, Bedrohung oder Belästigung über digitale Medien

Typische Anzeichen bei Betroffenen

• Rückzug aus sozialen Aktivitäten

• Plötzlicher Leistungsabfall in Schule oder Beruf

• Psychosomatische Beschwerden wie Kopfschmerzen, Schlafprobleme oder Angstzustände

• Geringes Selbstwertgefühl, depressive Verstimmung

Mobbing und soziale Ausgrenzung: Gemeinsam dagegen vorgehen

3.2

Prävention: Ein Umfeld ohne Mobbing schaffen

Mobbing kann nur verhindert werden, wenn Betroffene, Beobachter und Verantwortliche gemeinsam handeln.

In der Schule

• Förderung einer offenen Kommunikationskultur Schüler sollten sich trauen, über Mobbing zu sprechen.

• Einbindung von Lehrern und Eltern Regelmässige Schulungen zu Mobbing-Prävention helfen, frühzeitig einzugreifen.

• Stärkung der Klassengemeinschaft Projekte zur sozialen Verantwortung und Empathie können Mobbing vorbeugen.

Am Arbeitsplatz

• Klare Unternehmensrichtlinien gegen Mobbing

Eine Null-Toleranz-Politik hilft, Betroffene zu schützen.

• Sensibilisierung und Schulung von Führungskräften Vorgesetzte müssen Mobbing erkennen und konsequent einschreiten.

• Anonyme Meldewege schaffen Beschäftigte müssen ohne Angst vor Konsequenzen Vorfälle melden können.

Im privaten Umfeld

• Stärkung des Selbstwertgefühls von Kindern und Jugendlichen Selbstbewusste Menschen sind weniger anfällig für Mobbing.

• Förderung von Respekt und Empathie in Familien und Freundeskreisen Vorbilder beeinflussen das soziale Verhalten nachhaltig.

Mobbing und soziale Ausgrenzung: Gemeinsam dagegen vorgehen

3.3

Effektiv eingreifen:

Was tun, wenn Mobbing auftritt?

Für Betroffene

• Hilfe suchen

Mobbing nicht hinnehmen, sondern mit Vertrauenspersonen sprechen

• Dokumentation

Vorfälle schriftlich festhalten, insbesondere bei Cybermobbing

• Grenzen setzen

Klare, selbstbewusste Reaktionen können Täter verunsichern.

Für Eltern und Lehrer

• Opfer ernst nehmen

Aussagen von Betroffenen nicht verharmlosen oder abtun

• Sofortiges Eingreifen

Täter müssen mit Konsequenzen rechnen. Gespräche und Massnahmen sollten zeitnah erfolgen.

• Mediationsgespräche führen

In vielen Fällen hilft es, Konflikte durch Vermittlung zu klären.

Für Kollegen und Freunde

• Nicht wegsehen

Mobbing lebt von Schweigen und Duldung. Solidarität mit Betroffenen kann entscheidend sein.

• Unterstützung anbieten Betroffene sollten wissen, dass sie nicht allein sind.

• Gemeinsam Lösungen finden

FAZIT

Verantwortung übernehmen und gemeinsam handeln

Mobbing ist ein gesellschaftliches Problem, das nur durch bewusstes Handeln bekämpft werden kann. Es braucht Mut, um sich für Betroffene einzusetzen – doch es lohnt sich. Eine starke Gemeinschaft, die auf Respekt und Unterstützung basiert, ist die beste Prävention gegen Mobbing.

In Teams oder Freundeskreisen kann eine klare Haltung gegen Mobbing etabliert werden.

Jeder kann etwas tun: hinschauen, helfen und klare Grenzen setzen. Gemeinsam können wir Mobbing stoppen.

Radikalisierung

im Umfeld:

Wie erkennen und handeln?

• Anzeichen von Extremismus und Radikalisierung in der Nachbarschaft

• Ansprechpartner und Netzwerke für Hilfsmassnahmen

4.

Radikalisierung im Umfeld: Wie erkennen und handeln?

Radikalisierung kann schleichend verlaufen und betrifft nicht nur religiösen oder politischen Extremismus, sondern auch andere ideologische Bewegungen, die Menschen in Gewalt und Intoleranz treiben. Sie beginnt oft im persönlichen Umfeld – in der Nachbarschaft, an Schulen oder in sozialen Netzwerken. Das frühzeitige Erkennen von Anzeichen kann helfen, gefährdete Personen zu schützen und Eskalationen zu verhindern.

Radikalisierung im Umfeld:

Wie erkennen und handeln?

4.1

Anzeichen von Radikalisierung erkennen

Radikalisierung geschieht selten abrupt, sondern entwickelt sich im Laufe der Zeit. Dabei gibt es typische Warnsignale, die auf eine zunehmende ideologische Verfestigung oder einen möglichen Extremismus hindeuten können:

Verhaltensänderungen im sozialen Umfeld

• Rückzug aus bisherigen Freundeskreisen oder Familienkonflikte

• Plötzliche Ablehnung demokratischer Werte und rechtsstaatlicher Prinzipien

• Übernahme einer «Wir gegen sie»-Mentalität (starke Polarisierung der Weltanschauung)

• Intoleranz gegenüber Andersdenkenden, insbesondere in Bezug auf Religion, Politik oder Gesellschaft

Sprachliche und inhaltliche Veränderungen

• Verbreitung extremistischer Ideologien im Internet oder im privaten Umfeld

• Verwendung von Verschwörungstheorien oder extremistischer Symbolik

• Verherrlichung von Gewalt oder Märtyrertum als Mittel zur Veränderung

Veränderungen im Verhalten und Erscheinungsbild

• Plötzliche Anpassung der Kleidung oder des Lebensstils an extremistische Gruppen

• Teilnahme an radikalen Gruppen, einschlägigen Veranstaltungen oder häufige Besuche extremistischer Webseiten

• Beschaffung von Propagandamaterial oder Waffen

Nicht jedes dieser Anzeichen bedeutet automatisch eine Radikalisierung. Entscheidend ist, mehrere Faktoren in Kombination zu betrachten und Veränderungen über die Zeit zu beobachten.

Radikalisierung im Umfeld:

Wie erkennen und handeln?

4.2

Prävention:

Wie kann Radikalisierung verhindert werden?

Radikalisierung ist oft das Ergebnis persönlicher Krisen, sozialer Isolation oder Identitätskonflikte. Eine starke Gemeinschaft kann helfen, solche Prozesse zu verhindern.

In der Familie und Nachbarschaft

• Offene Gespräche führen

Radikale Einstellungen entstehen oft aus Unwissenheit oder Unsicherheit. Frühzeitige Gespräche können helfen, extremistische Gedanken zu hinterfragen.

• Soziale Bindungen stärken

Einsame oder ausgegrenzte Menschen sind anfälliger für extremistische Gruppen.

Ein starkes soziales Netz kann vorbeugend wirken.

• Frühzeitige Unterstützung anbieten

Bei Verdacht auf Radikalisierung kann ein Gespräch mit pädagogischen Fachkräften, Sozialarbeitern oder spezialisierten Beratungsstellen sinnvoll sein.

In Schulen und Jugendeinrichtungen

• Aufklärung über Extremismus Workshops und Präventionsprogramme können helfen, gefährliche Ideologien zu entlarven.

• Medienkompetenz fördern

Viele Radikalisierungsprozesse beginnen online. Jugendliche sollten lernen, kritische Inhalte zu hinterfragen.

• Pädagogische Interventionen Lehrkräfte und Sozialarbeiter sollten geschult werden, um Radikalisierung frühzeitig zu erkennen und angemessen zu reagieren.

Am Arbeitsplatz oder in der Gesellschaft

• Null-Toleranz-Politik gegenüber extremistischen Tendenzen Arbeitgeber und Vereine sollten klare Werte vertreten und radikalen Äusserungen entgegentreten.

• Frühzeitige Vernetzung mit Behörden

Falls sich extreme Tendenzen in einer Organisation oder einem Unternehmen zeigen, sollte eine Ansprechstelle vorhanden sein.

Radikalisierung im Umfeld:

Wie erkennen und handeln?

4.3

Was tun, wenn Radikalisierung bereits fortgeschritten ist?

Wenn sich jemand im Umfeld bereits in einer extremistischen Gruppe engagiert oder gefährlich verhält, ist schnelles und besonnenes Handeln erforderlich.

Ansprechpartner für Hilfsmassnahmen

Fachstellen zur Deradikalisierung

• Es gibt spezialisierte Beratungsstellen, die sich mit Extremismusprävention befassen.

In der Schweiz sind dies unter anderem:

• Nationales Programm zur Prävention von Radikalisierung und gewalttätigem Extremismus (PNP)

• Beratungsstellen für Extremismusprävention in den Kantonen

• NGO-Initiativen wie die Fachstelle Extremismus und Gewaltprävention Polizei und Sicherheitsbehörden

• Wenn eine akute Gefahr besteht oder jemand in terroristische Netzwerke abrutscht, sollte unverzüglich die Polizei informiert werden.

Psychosoziale Beratungsstellen

• Menschen, die sich in Radikalisierungsprozessen befinden, können oft durch psychologische oder soziale Betreuung zurückgeholt werden.

Für Angehörige und Freunde

Geduld und Dialog

• Radikalisierung ist selten durch direkte Konfrontation aufzulösen. Einfühlsame Gespräche und alternative Perspektiven können langfristig erfolgreicher sein.

Frühzeitige professionelle

Unterstützung suchen

• Angehörige sollten sich nicht scheuen, Hilfe von Fachstellen in Anspruch zu nehmen.

FAZIT

Radikalisierung gemeinsam entgegenwirken

Radikalisierung kann jede Gemeinschaft betreffen, aber sie ist nicht unvermeidlich. Durch frühzeitige Erkennung, präventive Massnahmen und eine starke soziale Gemeinschaft kann der Einfluss extremistischer Ideologien reduziert werden. Wichtig ist es, nicht wegzusehen, sondern aktiv auf Veränderungen im Umfeld zu reagieren. Jeder Einzelne kann dazu beitragen, Extremismus zu verhindern –durch Aufklärung, Zivilcourage und das Angebot von Alternativen für gefährdete Personen.

Sicher und respektvoll kommunizieren

• Gewaltfreie Kommunikation als Schlüssel zur Konfliktvermeidung

• Förderung von Toleranz und respektvollem Umgang im Alltag

5.1

Gewaltfreie Kommunikation als Schlüssel zur Konfliktvermeidung

5.

Sicher und respektvoll kommunizieren

Konflikte sind ein natürlicher Bestandteil des Zusammenlebens. Doch wie wir mit ihnen umgehen, entscheidet darüber, ob sie friedlich gelöst werden oder eskalieren. Gewaltfreie Kommunikation ist ein wirkungsvolles Mittel, um Missverständnisse zu vermeiden, Spannungen abzubauen und Respekt im Alltag zu fördern. Sie hilft nicht nur, Konflikte zu entschärfen, sondern trägt auch dazu bei, ein wertschätzendes Miteinander in Familie, Nachbarschaft und Beruf zu stärken.

Gewaltfreie Kommunikation (GFK) nach Marshall Rosenberg basiert auf vier zentralen Prinzipien.

1. Beobachten, ohne zu bewerten

Beispiel: Statt «Du hörst mir nie zu!» →

«Ich habe bemerkt, dass du gerade aufs Handy schaust, während ich spreche.»

Ziel: Keine Vorwürfe, sondern sachliche Beobachtungen mitteilen

2. Gefühle benennen

Beispiel: Statt «Du bist so respektlos!» → «Ich fühle mich übergangen, wenn ich nicht ausreden darf.»

Ziel: Eigene Emotionen offen und ehrlich ausdrücken

3. Bedürfnisse klären

Beispiel: Statt «Immer muss ich alles allein machen!» → «Ich wünsche mir, dass wir die Aufgaben gerechter aufteilen.»

Ziel: Eigene Bedürfnisse erkennen und formulieren

4. Konstruktive Bitten formulieren

Beispiel: Statt «Hör auf, so unhöflich zu sein!» → «Könntest du bitte warten, bis ich meinen Satz beendet habe?»

Ziel: Klare, lösungsorientierte Vorschläge machen

Diese Art der Kommunikation hilft, Angriffe und Verteidigungshaltungen zu vermeiden. Sie fördert stattdessen ein respektvolles Gespräch, bei dem beide Seiten sich gehört fühlen.

Sicher und respektvoll kommunizieren

5.3

Umgang mit schwierigen Gesprächssituationen

5.2

Förderung von Toleranz und respektvollem Umgang im Alltag

Respektvolle Kommunikation ist ein zentraler Baustein für ein harmonisches Miteinander. Sie zeigt sich nicht nur in Worten, sondern auch in der Art, wie wir einander zuhören und auf andere eingehen.

Tipps für einen respektvollen Umgang

• Aktives Zuhören Wer andere ausreden lässt und wirklich zuhört, signalisiert Wertschätzung.

• Ich-Botschaften statt Du-Botschaften Vermeiden Schuldzuweisungen und fördern ein konstruktives Gespräch.

• Bewusst auf Körpersprache achten

Offene Gesten und Blickkontakt zeigen Interesse und Respekt.

• Toleranz im Alltag leben Unterschiedliche Meinungen und Lebensweisen akzeptieren, ohne sie abzuwerten

• Deeskalation bei Konflikten Ruhig bleiben, tief durchatmen und gegebenenfalls eine Gesprächspause einlegen, um hitzige Diskussionen zu entschärfen

Manchmal sind Gespräche von Emotionen oder Konflikten geprägt. Hier einige Strategien, um sie konstruktiv zu gestalten.

• Aggressive Kommunikation entschärfen Ruhig bleiben, nicht provozieren lassen und eine respektvolle Haltung bewahren

• Kritik wertschätzend äussern Statt Vorwürfen lösungsorientierte Vorschläge machen

• Grenzen setzen Bei respektlosem Verhalten kann ein klares «Ich spreche mit dir weiter, wenn wir sachlich bleiben» helfen.

• Online-Kommunikation bewusst gestalten

In sozialen Netzwerken eskalieren Diskussionen oft schneller. Respektvolle Wortwahl und sachliche Argumente verhindern unnötige Konflikte.

FAZIT

Kommunikation als Schlüssel zu einem friedlichen Miteinander

Sichere und respektvolle Kommunikation ist eine Grundvoraussetzung für ein harmonisches Zusammenleben. Sie fördert gegenseitiges Verständnis, reduziert Konflikte und stärkt das soziale Miteinander. Jeder kann dazu beitragen, indem er aktiv zuhört, wertschätzend spricht und in schwierigen Situationen ruhig und lösungsorientiert bleibt.

Indem wir bewusst kommunizieren, schaffen wir eine Atmosphäre des Respekts –in der Familie, im Beruf und in der Nachbarschaft.

Netzwerke in der Nachbarschaft: Gemeinsam stark gegen Gewalt

• Aufbau von lokalen Unterstützungsgruppen, z. B. Nachbarschaftswachen oder sozialen Projekten

• Wie eine engagierte Nachbarschaft präventiv wirken kann

6.

Netzwerke

in der Nachbarschaft:

Gemeinsam stark gegen Gewalt

Gewaltprävention beginnt im direkten Umfeld – in der Familie, der Nachbarschaft und der Gemeinschaft. Eine aktive, aufmerksame Nachbarschaft kann entscheidend dazu beitragen, Konflikte frühzeitig zu erkennen, gefährdete Personen zu unterstützen und ein sicheres Umfeld für alle zu schaffen. Durch den Aufbau lokaler Unterstützungsgruppen und gemeinschaftlicher Projekte lassen sich präventive Massnahmen stärken und das Sicherheitsgefühl in der Gesellschaft verbessern.

6.1

Aufbau von lokalen Unterstützungsgruppen

Starke soziale Netzwerke sind ein wirksames Mittel gegen Gewalt. Sie bieten Betroffenen Schutz, stärken das Zusammengehörigkeitsgefühl und sorgen für schnelle Hilfe in Notlagen. Es gibt verschiedene Modelle, wie Nachbarschaften sich aktiv organisieren können.

Nachbarschaftswachen und Sicherheitsgruppen

• Ziel

Erhöhte Aufmerksamkeit für verdächtige Aktivitäten, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen

• Organisation

Regelmässige Treffen zur Abstimmung mit Polizei oder kommunalen Stellen

• Vorgehen

Verdächtige oder gefährliche Situationen melden, ohne sich selbst in riskante Konfrontationen zu begeben

• Erfolgsfaktor

Klare Kommunikation mit Sicherheitsbehörden und die Vermeidung von Selbstjustiz

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Netzwerke in der

Nachbarschaft: Gemeinsam stark gegen Gewalt

6.1 (Fortsetzung)

Soziale Nachbarschaftsprojekte

• Hilfsnetzwerke für Betroffene von Gewalt

Kontaktstellen für Betroffene von häuslicher Gewalt oder Mobbing schaffen

• Nachbarschaftstreffpunkte Begegnungsorte wie Nachbarschaftszentren fördern den Austausch und das Zusammengehörigkeitsgefühl.

• Mentoring-Programme Erfahrene Nachbarn oder ehrenamtliche Helfer unterstützen Jugendliche oder gefährdete Personen.

Digitale Vernetzung für mehr Sicherheit

• Nachbarschafts-Apps und Online-Plattformen

Gemeinschaftliche Chat-Gruppen für Warnungen oder Hilfsangebote

• Digitale Schwarze Bretter Aushänge zu Hilfsangeboten, Unterstützung für Menschen in Not

6.2

Wie eine engagierte Nachbarschaft präventiv wirken kann

Gewalt und Kriminalität entstehen oft dort, wo Isolation, Unsicherheit oder mangelndes Gemeinschaftsgefühl herrschen. Eine aktive Nachbarschaft kann viele Probleme frühzeitig entschärfen.

1. Aufmerksamkeit und Zivilcourage fördern

• Wachsamkeit statt wegsehen Auf ungewöhnliche Veränderungen in der Umgebung achten (z. B. Rückzug von Nachbarn, laute Streitigkeiten)

• Zivilcourage zeigen Eingreifen, wenn Menschen bedroht werden – sei es durch Hilfeleistung oder das Rufen der Polizei

• Vertrauensvolle Gesprächsangebote Wenn Nachbarn in Not sind, Unterstützung anbieten oder auf Hilfestellen hinweisen

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Netzwerke in der Nachbarschaft: Gemeinsam stark gegen Gewalt

6.2 (Fortsetzung)

2. Präventive Massnahmen gegen Gewalt etablieren

• Sicherheit im Wohngebiet erhöhen

Gute Beleuchtung, gesicherte Eingänge und gemeinschaftliche Kontrollgänge erhöhen das Sicherheitsgefühl.

• Veranstaltungen zur Sensibilisierung

Informationsabende mit Polizei oder sozialen Trägern zu Themen wie Gewaltprävention, Mobbing oder Radikalisierung

• Gemeinsame Freizeitangebote

Sportgruppen, Nachbarschaftsfeste oder kulturelle Initiativen stärken den sozialen Zusammenhalt und reduzieren Konfliktpotenzial.

3. Schutzräume für gefährdete Personen schaffen

• Unterstützung für Opfer häuslicher Gewalt

Vertrauenspersonen in der Nachbarschaft können als erste Anlaufstelle dienen.

• Kinder und Jugendliche stärken

Ein sicheres Umfeld und positive Vorbilder verhindern, dass junge Menschen in Gewalt oder Kriminalität abrutschen.

• Senioren und Alleinstehende einbinden

Isolierte Menschen sind oft anfälliger für Betrug oder Gewalt. Regelmässige Besuche und Hilfsangebote bieten Schutz.

FAZIT

Gemeinsam Verantwortung übernehmen

Eine engagierte Nachbarschaft kann aktiv zur Gewaltprävention beitragen. Wenn Menschen füreinander da sind, entsteht ein starkes Netzwerk, das Bedrohungen frühzeitig erkennt und Schutz bietet. Jeder kann sich einbringen – sei es durch Aufmerksamkeit, Hilfsbereitschaft oder die Teilnahme an gemeinschaftlichen Projekten.

Zusammen können wir ein Umfeld schaffen, in dem Gewalt keinen Platz hat. Es beginnt mit kleinen Schritten: Zuhören, Hinsehen und Handeln.

Kinder und Jugendliche schützen: Frühzeitig eingreifen

• Prävention von Gewalt gegen Kinder in der Familie, Schule und Freizeit

• Sensibilisierung für die Bedürfnisse von Kindern in schwierigen Situationen

7.1

7.

Kinder und Jugendliche schützen: Frühzeitig eingreifen

Kinder und Jugendliche sind besonders schutzbedürftig. Gewalt in der Familie, Mobbing in der Schule oder Übergriffe im Freizeitbereich können gravierende Folgen für ihre psychische und körperliche Entwicklung haben. Ein frühzeitiges Erkennen von Gefahren und gezielte Prävention sind daher entscheidend, um ihnen ein sicheres und unterstützendes Umfeld zu bieten.

Prävention von Gewalt gegen Kinder in der Familie, Schule und Freizeit

Gewalt gegen Kinder kann in verschiedenen Formen auftreten: körperliche Misshandlung, seelische Vernachlässigung, sexuelle Gewalt oder strukturelle Benachteiligung. Besonders gefährdet sind Kinder, die in instabilen Familienverhältnissen aufwachsen oder wenig Unterstützung im sozialen Umfeld erfahren.

In der Familie

• Frühe Warnsignale erkennen Vernachlässigung, häufige Verletzungen oder starke Verhaltensänderungen können auf häusliche Gewalt hindeuten.

• Eltern unterstützen

Erziehungsberatung und Stressmanagement helfen, Überforderung zu vermeiden.

• Kinder stärken

Aufklärung über ihre Rechte und altersgerechte Präventionsprogramme (z. B. «Mein Körper gehört mir») fördern Selbstbewusstsein.

• Frühzeitige Hilfsangebote Sozialdienste, Familienberatungen oder Kinderschutzorganisationen sind wichtige Anlaufstellen.

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Kinder und Jugendliche schützen: Frühzeitig eingreifen

7.1 (Fortsetzung)

In der Schule

• Mobbing verhindern Durch Anti-Mobbing-Programme, klare Regeln und Ansprechpersonen für betroffene Schüler

• Lehrer sensibilisieren Schulungen zu Gewaltprävention und psychischer Gesundheit helfen, Risikofälle früh zu erkennen.

• Offene Kommunikation fördern Vertrauenslehrer oder Schulsozialarbeiter als Anlaufstelle für betroffene Kinder

In der Freizeit

• Sichere Orte schaffen Sportvereine, Jugendzentren und digitale Plattformen müssen Schutzkonzepte gegen Gewalt und Missbrauch haben.

• Achtsamkeit im digitalen Raum Cybermobbing, Grooming und OnlineRisiken müssen thematisiert werden.

• Verantwortliche sensibilisieren Trainer, Jugendbetreuer und Ehrenamtliche müssen geschult werden, um Warnsignale zu erkennen.

7.2

Sensibilisierung für die Bedürfnisse von Kindern in schwierigen Situationen

Kinder und Jugendliche in schwierigen Lebenslagen brauchen besondere Aufmerksamkeit. Traumatische Erlebnisse wie Gewalt, Vernachlässigung oder der Verlust eines Elternteils können ihr Verhalten stark beeinflussen. Erwachsene sollten verstehen, wie sich belastende Erfahrungen äussern und wie sie Kindern helfen können.

Wie zeigen Kinder Belastung oder Gewalt?

• Plötzlicher Rückzug, Ängste oder Schlafstörungen

• Aggressives Verhalten oder Wutausbrüche

• Schulprobleme oder auffällige Leistungseinbrüche

• Körperliche Beschwerden ohne medizinische Ursache (z. B. Bauchschmerzen, Kopfschmerzen)

• Geringes Selbstwertgefühl und Unsicherheit

Fortsetzung nächste Seite →

Kinder und Jugendliche schützen: Frühzeitig eingreifen

7.2 (Fortsetzung)

Wie können Erwachsene unterstützen?

• Sicherheit vermitteln

Kinder müssen wissen, dass sie nicht allein sind und ihnen geglaubt wird.

• Geduld und Verständnis zeigen Nicht drängen, sondern einfühlsam zuhören

• Professionelle Hilfe organisieren

Bei Verdacht auf Gewalt sollte nicht gezögert werden, Fachstellen oder Behörden einzuschalten.

• Ermutigung zur Selbsthilfe

Kinder sollten lernen, ihre eigenen Grenzen wahrzunehmen und Hilfe einzufordern.

FAZIT

Jeder kann zum Schutz von Kindern beitragen!

Kinder und Jugendliche brauchen ein stabiles, sicheres Umfeld, in dem sie sich frei entwickeln können. Gewalt darf kein Tabuthema sein –Erwachsene müssen hinschauen, handeln und Schutzräume schaffen. Ob Eltern, Lehrer oder Nachbarn: Jeder kann dazu beitragen, Kinder zu stärken und sie vor Gewalt zu bewahren. Ein frühes Eingreifen kann nicht nur Leid verhindern, sondern auch die Weichen für eine positive Zukunft stellen.

Unterstützung für Opfer von Gewalt: Was kann ich tun?

• Erste Schritte zur Unterstützung von Gewaltopfern in der Nachbarschaft

• Informationen über Hilfsangebote wie Frauenhäuser, Hotlines und Beratungsstellen

8.1

8.

Unterstützung

für Opfer von Gewalt: Was kann ich tun?

Gewaltopfer sind oft auf die Hilfe und das Engagement ihrer Mitmenschen angewiesen. Viele Betroffene haben Angst, über ihre Erlebnisse zu sprechen, oder wissen nicht, an wen sie sich wenden können. Eine aufmerksame und hilfsbereite Nachbarschaft kann in solchen Situationen einen entscheidenden Unterschied machen. Doch wie kann man helfen, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen oder die Situation ungewollt zu verschlimmern? Dieses Kapitel gibt einen Überblick über erste Schritte zur Unterstützung und wichtige Hilfsangebote.

Erste Schritte zur Unterstützung von Gewaltopfern in der Nachbarschaft

Häusliche Gewalt, Mobbing, sexuelle Übergriffe oder Radikalisierung – Gewalt hat viele Gesichter. Wer in seinem Umfeld Anzeichen für Gewalt erkennt, sollte nicht wegsehen. Doch Unterstützung muss sensibel erfolgen, da Betroffene oft unter grossem Druck stehen.

Was kann ich tun, wenn ich Gewalt vermute?

• Hinsehen statt wegsehen

Achten Sie auf Warnsignale wie häufige Verletzungen, plötzliche Verhaltensänderungen oder soziale Isolation.

• Einfühlsam das Gespräch suchen

Ohne Vorwürfe oder Druck signalisieren, dass Sie da sind («Ich mache mir Sorgen. Brauchst du Unterstützung?»).

• Nicht zu riskanten Alleingängen verleiten lassen Eine Eskalation kann gefährlich sein. Besser ist es, professionelle Hilfe einzubeziehen.

• Diskret bleiben

Gewaltopfer fürchten oft die Konsequenzen einer Offenlegung. Respektieren Sie ihre Entscheidungen, solange keine akute Gefahr besteht.

Was kann ich tun, wenn eine Person akut bedroht wird?

• In Notfällen sofort die Polizei rufen (117 in der Schweiz).

• Keine Konfrontation mit dem Täter suchen –eigene Sicherheit geht vor.

• Falls möglich, das Opfer an einen sicheren Ort bringen (z. B. Nachbarn, Frauenhaus, Vertrauensperson).

Unterstützung für

Opfer

von Gewalt: Was kann ich tun?

8.2

Informationen über Hilfsangebote:

Wo finden Betroffene Hilfe?

Betroffene haben oft Angst oder wissen nicht, welche Unterstützungsmöglichkeiten es gibt. Hier ist es wichtig, ihnen konkrete Anlaufstellen zu nennen und sie zu ermutigen, Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Notfall- und Beratungsstellen in der Schweiz

1. Akute Hilfe und Schutzräume

• Polizei (Notruf 117)

FAZIT

Jeder kann helfen!

Gewalt darf nicht als privates Problem abgetan werden – sie betrifft die gesamte Gesellschaft. Eine unterstützende Nachbarschaft kann Gewaltopfern Mut machen und ihnen den Weg zu Hilfsangeboten erleichtern. Wichtig ist es, einfühlsam und vorsichtig vorzugehen, ohne die eigene Sicherheit zu gefährden. Wer sich informiert und weiss, wo Hilfe zu finden ist, kann einen entscheidenden Unterschied im Leben eines Gewaltopfers machen.

Bei unmittelbarer Gefahr sollte die Polizei kontaktiert werden.

• Frauenhäuser Schweiz

Sichere Unterkünfte für Frauen und Kinder, die vor häuslicher Gewalt flüchten müssen. Kontakt über www.frauenhaus-schweiz.ch

• Opferhilfe Schweiz (Opferberatung 143)

Unterstützung für alle Gewaltopfer, unabhängig von Geschlecht oder Situation (www.opferhilfe-schweiz.ch)

2. Hotlines für Gewaltopfer

• Dargebotene Hand (Tel. 143)

Anonyme telefonische Krisenhilfe für Menschen in Not

• Lilli.ch

Online-Beratungsplattform für junge Gewaltopfer, besonders bei sexueller Gewalt

• Kinderschutz Schweiz

Unterstützung für von Gewalt betroffene Kinder und ihre Familien (www.kinderschutz.ch)

3. Spezialisierte Beratungsstellen

• Radikalisierungsprävention

Fachstellen zur Unterstützung von Familien und Betroffenen, die mit extremistischen Tendenzen konfrontiert sind

• Mobbing-Beratungsstellen

Anlaufstellen für Schüler, Arbeitnehmer und andere von sozialer Ausgrenzung Betroffene

• Juristische Beratung

Rechtsberatungsstellen für Opfer von Gewalt, z. B. für Sorgerechtsfragen bei häuslicher Gewalt

Rechtliche Grundlagen und Schutzmassnahmen

• Überblick über rechtliche Möglichkeiten: Anzeigen, einstweilige Verfügungen, Schutzanordnungen

• Wie man Gewalt anonym melden kann und welche Rechte Betroffene haben

9.1

Rechtliche Möglichkeiten für Gewaltopfer

9.

Rechtliche Grundlagen und Schutzmassnahmen

Opfer von Gewalt haben das Recht auf Schutz und Unterstützung. Doch oft wissen Betroffene nicht, welche rechtlichen Möglichkeiten sie haben oder wie sie Gewalt anonym melden können. Dieses Kapitel gibt einen Überblick über rechtliche Massnahmen, Schutzanordnungen und die Rechte von Gewaltopfern in der Schweiz.

Wenn Gewalt auftritt, gibt es verschiedene rechtliche Wege, um sich zu schützen oder gegen die Täter vorzugehen.

1. Strafanzeige erstatten

• Bei akuter Gefahr Polizei rufen (Notruf 117)

• Bei wiederholter oder anhaltender Gewalt Anzeige bei der Polizei oder Staatsanwaltschaft einreichen

• Bei häuslicher Gewalt

Polizei kann Täter aus der Wohnung verweisen und ein Kontaktverbot aussprechen.

2. Einstweilige Verfügung/Schutzanordnung

• Kontaktverbot

Täter darf sich dem Opfer nicht nähern oder es kontaktieren.

• Wohnungsverweis

Täter muss die gemeinsame Wohnung verlassen.

• Näheverbot

Verbot, sich bestimmten Orten (z. B. Arbeitsplatz, Schule, Wohnort) zu nähern

Antragstellung erfolgt über das zuständige Gericht oder über die Polizei bei akuter Bedrohung.

3. Opferhilfe-Gesetz (OHG)

OPFERHILFEGESETZ (OHG)

• Kostenlose Beratung und Unterstützung für Gewaltopfer

• Möglichkeit auf finanzielle Entschädigung für Opfer von Gewalt

• Begleitung zu Polizei, Gericht oder Sozialdiensten

Rechtliche Grundlagen und Schutzmassnahmen

9.2

Gewalt anonym melden: Was tun, wenn man nicht direkt betroffen ist?

Wer Gewalt beobachtet, kann sie auch anonym melden, um das Opfer zu schützen.

1. Polizei und Behörden kontaktieren

• Polizei (Tel. 117)

Meldung von Gewalt in der Nachbarschaft oder im öffentlichen Raum

• Kinderschutzstellen

Wenn Kinder betroffen sind, kann anonym beim Jugendamt oder der KESB (Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde) eine Meldung gemacht werden.

2. Anonyme Beratungsstellen nutzen

• Opferhilfe Schweiz

Unterstützung für Gewaltopfer und Zeugen (www.opferhilfe-schweiz.ch)

• Gewaltprävention Schweiz Beratung zu häuslicher Gewalt, Mobbing oder Radikalisierung

9.3

Rechte von Gewaltopfern

Gewaltopfer haben gesetzlich verankerte Rechte. Dazu gehören:

• Recht auf Schutz Niemand muss Gewalt ertragen. Die Polizei kann Täter entfernen und Schutzmassnahmen einleiten.

• Recht auf Unterstützung

Opferhilfezentren bieten juristische, finanzielle und psychologische Hilfe.

• Recht auf Entschädigung Opfer von Straftaten können Schadenersatz oder finanzielle Unterstützung beantragen.

• Recht auf Anonymität

Wer Gewalt meldet oder anzeigt, kann unter bestimmten Umständen seine Identität schützen lassen.

FAZIT

Rechtliche Möglichkeiten nutzen

Rechtliche Massnahmen können helfen, sich vor Gewalt zu schützen und Täter zur Verantwortung zu ziehen. Es ist wichtig, dass Gewaltopfer und ihre Unterstützer über ihre Rechte informiert sind und wissen, wo sie Hilfe bekommen können. Wer Gewalt beobachtet, kann mit einer anonymen Meldung dazu beitragen, Betroffene zu schützen.

Nachbarschaftsaktionen: Gewaltprävention gemeinsam gestalten

• Organisation von Workshops, Vorträgen oder Präventionskampagnen

• Erfolgsgeschichten aus anderen Gemeinschaften als Inspiration

10.1

10.

Nachbarschaftsaktionen: Gewaltprävention gemeinsam gestalten

Eine engagierte Nachbarschaft kann aktiv dazu beitragen, Gewalt vorzubeugen und das Sicherheitsgefühl in der Gemeinschaft zu stärken. Präventionsmassnahmen wie Workshops, Vorträge oder gemeinsame Aktionen fördern das Bewusstsein für Gewaltprobleme und stärken den Zusammenhalt. In diesem Kapitel erfahren Sie, wie solche Initiativen erfolgreich umgesetzt werden können und welche Erfolgsgeschichten als Inspiration dienen.

Organisation von Workshops, Vorträgen und Präventionskampagnen

Gemeinschaftliche Aktionen sind besonders wirksam, wenn sie gezielt auf die Bedürfnisse und Herausforderungen einer Nachbarschaft zugeschnitten sind. Hier einige Möglichkeiten:

1. Informationsveranstaltungen und Vorträge

• Themen

Häusliche Gewalt, Mobbing, Radikalisierung, Zivilcourage, gewaltfreie Kommunikation

• Referenten

Polizei, Sozialarbeiter, Psychologen oder Betroffene, die ihre Erfahrungen teilen

• Ziel

Bewusstsein schaffen, Unterstützungsmöglichkeiten aufzeigen, Handlungskompetenzen vermitteln

2. Workshops und Schulungen

• Anti-Mobbing-Workshops

Schüler, Eltern und Lehrer lernen, Mobbing frühzeitig zu erkennen und zu verhindern.

• Deeskalationstraining Techniken zur Konfliktbewältigung ohne Gewalt

• Selbstverteidigungskurse Sicherheitstraining speziell für Frauen, Senioren oder Jugendliche

• Medienkompetenz-Workshops Umgang mit Cybermobbing und Hassrede im Internet

Fortsetzung nächste Seite →

Nachbarschaftsaktionen: Gewaltprävention gemeinsam gestalten

10.2

Erfolgsgeschichten aus anderen Gemeinschaften als Inspiration

10.1 (Fortsetzung)

3. Nachbarschaftsinitiativen und Präventionskampagnen

• Plakat- und Flyeraktionen Informationen über Hilfsangebote sichtbar machen

• Gemeinsame Sicherheitspatrouillen Mit Polizei oder freiwilligen Helfern regelmässig Gefahrenpunkte im Quartier überprüfen

• Nachbarschaftstreffpunkte Offene Räume für den Austausch, um Isolation zu verhindern

• Social-Media-Kampagnen Digitale Kanäle nutzen, um Aufklärung und Prävention zu fördern

Viele erfolgreiche Gewaltpräventionsprogramme zeigen, dass engagierte Gemeinschaften viel bewirken können. Hier einige inspirierende Beispiele:

1. «Sichere Nachbarschaft» –Gewaltprävention durch Vernetzung

• Ort: Basel

• Massnahmen

Regelmässige Nachbarschaftstreffen, Zusammenarbeit mit der Polizei, anonyme Meldestellen für Gewaltfälle

• Erfolg

Innerhalb von zwei Jahren deutlich weniger Meldungen von häuslicher Gewalt und Vandalismus

2. Anti-Mobbing-Initiative in Schulen

• Ort: Zürich

• Massnahmen

Schülerpaten, die als Ansprechpartner für Mobbingfälle fungieren; verpflichtende Workshops zur gewaltfreien Kommunikation

• Erfolg

Um 40 Prozent weniger Mobbingvorfälle innerhalb eines Jahres

Fortsetzung nächste Seite →

Nachbarschaftsaktionen: Gewaltprävention gemeinsam gestalten

10.2 (Fortsetzung)

3. Frauen-Sicherheitsnetzwerk in Genf

• Ort: Genf

• Massnahmen

Selbstverteidigungskurse, Notfallgruppen in der Nachbarschaft, sichere Unterkünfte für Betroffene

• Erfolg

Mehr Frauen wagen es, häusliche Gewalt zu melden und Unterstützung in Anspruch zu nehmen.

4. Digitaler Schutzraum gegen Cybermobbing

• Ort: schweizweit

• Massnahmen

Online-Plattform zur anonymen Beratung für Jugendliche, Schulungsprogramme für Lehrer

• Erfolg

Mehr als 500 Jugendliche jährlich erhalten Unterstützung bei Cybermobbing und digitalen Bedrohungen.

FAZIT

Gemeinsam für eine gewaltfreie Gemeinschaft

Gewaltprävention funktioniert am besten, wenn alle mithelfen. Durch Aufklärung, gezielte Aktionen und gegenseitige Unterstützung kann jede Nachbarschaft ein sicherer Ort werden. Erfolgreiche Initiativen zeigen, dass auch kleine Massnahmen grosse Wirkung haben können. Der erste Schritt ist, aktiv zu werden – sei es durch eine Informationsveranstaltung, eine Gesprächsrunde oder ein gemeinsames Präventionsprojekt.

Jede Gemeinschaft hat das Potenzial, Gewalt zu verhindern. Es braucht nur den Mut, hinzuschauen und gemeinsam zu handeln.

Der Umgang mit Gewalt im digitalen Raum

• Schutz vor digitalem Mobbing (Cybermobbing) und Hassrede

• Zusammenarbeit zwischen Nachbarn und Schulen bei Online-Gewalt

11.

Der Umgang mit Gewalt im digitalen Raum

Das Internet bietet viele Möglichkeiten zur Vernetzung und zum Austausch, doch es birgt auch Risiken: Cybermobbing, Hassrede und digitale Belästigung sind weitverbreitet. Gewalt im digitalen Raum kann genauso schädlich sein wie physische oder psychische Gewalt im realen Leben. Umso wichtiger ist es, präventiv zu handeln und Betroffenen gezielt zu helfen.

11.1

Schutz vor digitalem Mobbing (Cybermobbing) und Hassrede

Cybermobbing bezeichnet gezielte Angriffe, Beleidigungen oder Demütigungen über digitale Kanäle wie soziale Netzwerke, Messenger oder Foren. Betroffene können erheblich unter dieser Form der Gewalt leiden, da sie rund um die Uhr stattfindet und sich rasant verbreiten kann.

Typische Formen von Cybermobbing

• Beleidigungen und Blossstellung

Diffamierende oder herabwürdigende Beiträge über eine Person

• Fake-Profile und Identitätsmissbrauch

Erstellen von gefälschten Accounts, um jemandem zu schaden

• Ausschluss aus Gruppen

Gezielte soziale Isolation in digitalen Räumen

• Verbreitung privater Bilder oder Daten

Veröffentlichung sensibler Informationen ohne Zustimmung

• Drohungen und Erpressung

Einschüchterungen, die oft mit realen Gefahren verbunden sind

Fortsetzung nächste Seite →

Der Umgang mit Gewalt im digitalen Raum

11.1 (Fortsetzung)

Was kann man gegen Cybermobbing tun?

• Beweise sichern

Screenshots von beleidigenden oder bedrohlichen Nachrichten speichern

• Blockieren und Melden

Accounts oder Personen in sozialen Netzwerken melden und blockieren

• Nicht auf Provokationen eingehen Kein emotionales Reagieren, um die Situation nicht zu verschärfen

• Eltern, Lehrer oder Vertrauenspersonen informieren Kinder und Jugendliche sollten nicht allein gelassen werden.

• Juristische Schritte erwägen Cybermobbing kann strafrechtliche Konsequenzen haben. Eine Anzeige bei der Polizei ist möglich.

Umgang mit Hassrede im Netz Hassrede («Hate Speech») ist eine digitale Form von Gewalt, die sich gezielt gegen bestimmte Gruppen oder Einzelpersonen richtet. Sie kann rassistische, sexistische oder diskriminierende Inhalte beinhalten und weitreichende Folgen haben.

Was tun gegen Hassrede?

• Nicht schweigen Gegenrede («Counter Speech») hilft, Hassbotschaften zu entkräften.

• Hasskommentare melden Plattformen wie Facebook, Instagram oder Twitter bieten Meldefunktionen.

• Rechtliche Konsequenzen prüfen Hassrede kann strafbar sein (z. B. Verleumdung, Aufruf zur Gewalt).

11.2

Zusammenarbeit zwischen Nachbarn und Schulen bei Online-Gewalt

Gewalt im digitalen Raum betrifft oft Kinder und Jugendliche, aber auch Erwachsene. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Nachbarschaft, Schulen und sozialen Einrichtungen ist essenziell, um präventiv gegen digitale Gewalt vorzugehen.

In der Nachbarschaft

• Digitale Aufklärung fördern Informationsveranstaltungen über sichere Internetnutzung für alle Altersgruppen

• Gemeinsame Schutzmechanismen entwickeln

WhatsApp- oder Signal-Gruppen für Eltern, um Cybermobbing früh zu erkennen

• Hilfsangebote sichtbar machen Flyer mit wichtigen Anlaufstellen oder Online-Beratungen verteilen

Fortsetzung nächste Seite →

Der Umgang mit Gewalt im digitalen Raum

11.2 (Fortsetzung)

In der Schule

• Cybermobbing-Präventionsprogramme einführen

Workshops für Schüler, Eltern und Lehrer

• Vertrauenspersonen benennen

Schulsozialarbeiter oder Lehrer als Anlaufstellen für Betroffene

• Schulregeln für digitale Gewalt aufstellen

Konsequenzen für Mobbing und Hassrede definieren

Gemeinsame Massnahmen

• Früherkennung fördern

Kinder und Jugendliche ermutigen, über Cybermobbing zu sprechen

• Medienkompetenz stärken

Workshops für sicheres Verhalten im Netz

• Schnelle Reaktionswege etablieren

Klare Ansprechstellen für Betroffene in der Nachbarschaft und Schule

FAZIT

Gewalt im digitalen Raum nicht unterschätzen

Cybermobbing und Hassrede sind ernst zu nehmende Probleme, die schwerwiegende psychische Folgen haben können. Um digitale Gewalt zu verhindern, ist eine enge Zusammenarbeit zwischen Nachbarn, Schulen und Behörden notwendig. Prävention durch Aufklärung, schnelles Eingreifen bei Mobbingfällen und ein respektvoller Umgang im Netz sind essenziell, um das digitale Umfeld sicherer zu machen.

Das Internet ist ein öffentlicher Raum –und jeder kann dazu beitragen, dass es ein respektvoller und sicherer Ort bleibt.

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