Zukunfts- und Wachstumsmärkte im Fokus

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ZUKUNFTS-

& WachSTUmSmÄRKTE Im FOKUS

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— unternehmensbeitrag DEuTsCHE BANk —

Von der Werkbank in Schule und Forschung Die Länder osteuropas sollten noch stärker in die Bildung ihrer Bürger investieren

Was im tschechischen mladá Boleslav vom Band rollt, verkauft sich glänzend. Der autobauer Skoda lieferte im Jahr 2009 fast 700.000 Fahrzeuge in die ganze Peter tiLs, CEO Mittel- und Osteuropa Welt. Sie punkten der Deutsche Bank AG mit guter Qualität und ausstattung bei günstigen Preisen. Bekanntlich machen die tschechischen Ingenieure und arbeiter selbst den VWSchwestermarken harte Konkurrenz. Skoda ist exemplarisch für den Erfolg Osteuropas seit dem Fall des Eisernen Vorhangs vor 20 Jahren. Die Wirtschaft Tschechiens, Polens, Ungarns oder Rumäniens wurde eng mit Westeuropa verflochten. als verlängerte Werkbank bieten diese Länder ihren menschen zunehmend gute Berufschancen. Die Kehrseite: Steigende Lohnstückkosten; längst wird woanders günstiger produziert. Es ist absehbar, dass die verlängerte Werkbank ergänzt werden muss.

Osteuropa profitiert von den Investitionen deutscher Unternehmen und deren Suche nach qualifizierten arbeitskräften. »Wenn es Deutschland gut geht, geht es auch uns gut« lautet ein geflügeltes Wort in der Region. Bis 2009 investierten deutsche Firmen 22 mrd. Euro in Tschechien, fast 20 mrd. in Polen, 17 mrd. in Ungarn und 5,5 mrd. in Rumänien. Zum Vergleich: allein die höhe der deutschen Investitionen in Tschechien und Rumänien entspricht denen in china und Indien zusammen. Ein Unternehmen wie der mittelständische autozulieferer Dräxlmeier hat in den vergangenen Jahren fünf Standorte in Rumänien aufgebaut und 12.000 qualifizierte arbeitsplätze geschaffen. Das Unternehmen hat vor, seine Präsenz im Land weiter zu stärken. Von den mehr als 900 mitgliedsunternehmen der deutsch-polnischen handelskammer in Warschau planen fast 80 Prozent in den kommenden Jahren Erweiterungsinvestitionen. Die deutschen Unternehmer begeistert vor allem die hohe motivation

und Qualifikation der arbeitnehmer: Problemlösungsfähigkeiten, Fremdsprachenkenntnisse und Qualitätsdenken. In diese Stärken sollten weitere mittel gelenkt werden. Denn die Länder Osteuropas werden bei steigenden Lohnstückkosten für Investoren nur attraktiv bleiben, wenn sie noch stärker in die Qualifikation ihrer menschen investieren. Bildung und ausbildung sind langfristig der Schlüssel für künftiges Wachstum. Schon fehlen etwa in Polen Ingenieure und gewerbliche Fachkräfte. Das Land reagiert und reformiert seine Universitätsausbildung; es gibt austauschprogramme mit Deutschland, Frankreich und den Vereinigten Staaten. Bei der gewerblichen ausbildung ist das duale System Deutschlands das Vorbild. Es gibt eine engere Zusammenarbeit der Berufsschulen und Unternehmen in Polen mit den IhKs etwa bei der ausbildung zum mechanotroniker. Laut Eurostat haben Polen, Tschechien und Ungarn im vergangenen

Jahrzehnt ihre ausgaben für Forschung und Entwicklung fast verdoppelt und Tschechien nähert sich hier inzwischen dem EU-Durchschnitt. Entsprechend nimmt auch die Innovationskraft dieser Länder zu. auch die Unternehmen tun einiges. Dräxlmeier etwa produziert nicht nur in Rumänien, der mittelständler hat auch Teile seiner Forschung und Verwaltung ins Land verlegt. Viele deutsche Investoren schaffen heute neben ihren Fertigungsstätten auch Weiterbildungseinrichtungen. Skoda hat in Tschechien bereits im Jahr 2000 eine hochschule für Betriebswirtschaft gegründet, an der heute rund 650 junge menschen studieren. Das sind gute ansätze, die zügig erweitert werden müssen. Für künftigen Wohlstand braucht Osteuropa eine Bildungs- und ausbildungsoffensive. Denn gut geschulte Köpfe und hände sind die Keimzelle der Skodas von morgen. www.db.com

— unternehmensbeitrag DAGmAR LoRENZ —

— unternehmensbeitrag FREsHFiELDs BRuCkHAus DERiNGER —

Erfolg im Russlandgeschäft

Profiler für rechtliche Risiken

sachkundige Beratung und Vertretung, die sich für unternehmen bei geschäftlichen Aktivitäten ergeben, als Garant für Erfolg

Welche Risiken in Wachstumsmärkten lauern und wie man sich schützen kann

Seit 1990 ist Dagmar Lorenz, Vorsitzende des Komitees für Recht, Steuern und Finanzen der DeutschRussischen ahK, Filiale Nordwest, VertrauensanwälDagmar Lorenz, tin des deutschen Vertrauensanwältin des Generalkonsulates der und Schweizer BRD und des GeneralGeneralkonsulakonsulates der Schweiz in Sankt Petersburg tes, in Russland (honoris causa) tätig. mit der wirtschaftsrechtlich ausgerichteten Kanzlei »Dagmar Lorenz Legal & Tax« vertritt sie mit Büros in moskau und Sankt Petersburg bereits seit Jahrzehnten von Kaliningrad bis Wladiwostok deutsche Unternehmen. Dabei sind Schwerpunkte der Beratung und Betreuung m&a, Gesellschafts-, handels-, Wettbewerbs- und Kartellrecht, die juristische Begleitung von Unternehmenskooperationen und Direktinvestitionen sowie die Steuerberatung, fiskalische Vertretung, russisches arbeits-, ausländerarbeitsrecht, Immobilienrecht und die Vertretung vor Ge-

richten sowie Schiedsgerichten. Im Rahmen der Globalen Partnerschaft der G8 erfolgt durch die Kanzlei seit 2003 die juristische Begleitung und Umsetzung des deutsch-russischen abkommens zur Entsorgung von russischen atom-U-Booten und zum Bau eines Langzeitzwischenlagers in der Nähe von murmansk. Die vertragliche Gestaltung der Beziehungen aller am Projekt Beteiligten und die Kontrolle der Verwendung der verauslagten mittel liegt ebenso in den händen der Kanzlei wie auch die Einholung der für den Bau erforderlichen Genehmigungen. Innerhalb des Projektes hat die Kanzlei mehr als 700 Verträge gestaltet, zur Unterzeichnung und Erfüllung gebracht. Die Kanzlei ist seit ihrer Gründung auf den russischen markt spezialisiert. Dies erklärt den Erfolg der von ihr in Russland begleiteten und betreuten Projekte. Zahlreiche Projekte deutscher Unternehmen sprechen für sich.

Ihre Kanzlei begleitet weltweit Unternehmen bei Investitionen in Wachstumsmärkten. Welche Gefahren lauern dort?

mit den Wachstumschancen steigen auch die Risiken. Länderübergreifend begegnen uns dabei immer wieder: Diskriminierung und andere staatliche Eingriffe bis hin zu Enteignung, überraschende Steuern, willkürliche maßnahmen von aufsichtsbehörden, Korruption oder mangelnder Schutz geistigen Eigentums. Was interessiert Unternehmen derzeit besonders?

Infrastruktur, Rohstoffe und Energie sind Schwerpunkte von Investitionen in Wachstumsmärkten. In diesen Branchen sind Staat und Behörden allgegenwärtig und das Risiko entsprechender Einflussnahme hoch. auch das Thema Krisensteuern, die klamme Staatskassen füllen sollen, ist aktuell – hier stehen oft hohe millionenbeträge im Risiko. Wie können sich Investoren schützen?

www.dagmarlorenz.com

mit hilfe von Investitionsschutz- und Doppelbesteuerungsabkommen kann

ein Sicherheitsnetz geknüpft werden. Wer hier global denkt und auch über Drittländer strukturiert, kann ein hohes Schutzniveau erreichen. auch ein lokaler Partner kann Schutz vor staatlichen Eingriffen bieten. Also kein Engagement ohne rechtliche Risikoprüfung?

Ja, denn eine fehlgeschlagene Investition, die nicht sorgfältig abgesichert ist, bedeutet nicht nur Verluste vor Ort, sondern kann sich über die managerhaftung auch noch in der heimat rächen. auch deshalb brauchen Investoren Profiler für rechtliche Risiken. www.freshfields.com

Dr. markus PauL, Partner, Freshfields Bruckhaus Deringer, Frankfurt


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