Der starke Mittelstand – Strategien & Lösungen

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nov 2014

der starke Mittelstand Strategien & Lösungen

Auch als APP für Smartphones & Tablets

Global KMU unterwegs Seite 6 Unverzichtbar Produkte für den Weltmarkt Seite 12 Jung & Innovativ Der Mittelstand von morgen Seite 14

Edition 2/2014

»Der starke Mittelstand« ist eine unabhängige Publikation des in|pact media Verlags und liegt der Gesamtauflage der CAPITAL bei.


» Die größten Kräfte setzt man frei, wenn man gemeinsam für eine Sache kämpft.« Vorgesetzter

Entfesselt Mitarbeiter. Entfacht Energie. Unternehmen brauchen Erfolg. Erfolg braucht Energie. Die Energie zu verändern, zu leisten, zu wachsen und zu wagen. Wie sehr sich das wirtschaftliche Umfeld auch verändert – die größte Energiequelle bleiben Menschen, die an einem Strang ziehen. Wäre es nicht großartig, wenn es eine Talentmanagement-Software gäbe, mit der man diese Energie freisetzen, lenken und wirksam machen könnte? Und somit den Unternehmenserfolg steigern. www.haufe.com/umantis


I m p r e ss u m

editorial

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Liebe Leserin, lieber Leser, in|pact media GmbH Dircksenstraße 40 D-10178 Berlin T +49 (0) 30 802086 -530 F +49 (0) 30 802086 -539 E redaktion@inpactmedia.com www.inpactmedia.com

Chefredaktion Mirko Heinemann (V.i.S.d.P.) stellv. Chefredaktion Klaus Lüber PROJEKTLEITUNG Jennifer An Art Direction / Layout Denis Held Autoren Mirko Heinemann, Jürgen W. Heidtmann, Osia Katsidou, Klaus Lüber LEKTORAT Agnieszka Kaczmarek IllustrationEN Julia Körtge www.glotzkommode.de Fotos (S.4) www.istock.com Druck Mohn Media Mohndruck GmbH

die schlechten Wirtschaftsdaten der letzten Monate scheinen die deutschen Mittelständler relativ kalt zu lassen. Sie haben ja auch schon anderes durchgemacht. Viele Familienunternehmen existieren bereits seit vielen Generationen; es braucht schon mehr als eine Konjunkturdelle, um sie zu verunsichern. Mittelständler tragen Verantwortung über den Tag hinaus, sie blicken auf das große Ganze. Viele von ihnen stellen Produkte her, auf die der Weltmarkt nicht verzichten kann. Und sie nutzen die Chancen der Globalisierung. Sie pflegen Kundenbeziehungen nach Asien und Amerika oder erkunden den aufstrebenden afrikanischen Markt. Allerdings spiegelt sich die Globalisierung nicht im gleichen Maß in den mittelständischen Unternehmen selbst wider. Während immer mehr Fach- und Führungskräfte heutzutage eine internationale Karriere durchlaufen, in den USA studieren und Erfahrungen in Osteuropa oder China sammeln, schauen sich deutsche Mittelständler auf der Suche nach Fachkräften nur selten auf dem internationalen Arbeitsmarkt um. Die Konzerne sind da weiter. Deutlich mehr als 50 Prozent aller Großunternehmen beschäftigen Fach- und Führungskräfte aus dem Ausland, so eine Studie von Bitkom Research im Auftrag des Berufsnetzwerks LinkedIn. Nimmt man aber den Mittelstand dazu, der bekanntlich 95 Prozent aller Unternehmen in Deutschland ausmacht, sieht das anders aus: Nur 13 Prozent haben ausländische Fach- und Führungskräfte unter Vertrag. Man muss nicht auf den Fachkräftemangel verweisen, um die Potenziale des internationalen Arbeitsmarktes zu sehen: Will der Mittelstand seine Internationalisierung erfolgreich bewältigen, muss er den hohen Ansprüchen der internationalen Kunden gerecht werden. Dazu gehört neben den klassischen deutschen Tugenden wie Produktqualität und Zuverlässigkeit aber zunehmend auch eine internationale Unternehmenskultur. Und die erreicht man am besten, wenn auch im Unternehmen der Geist der Vielfalt herrscht. Mirko Heinemann Chefredaktion

hERAUSGEBER Edi Karayusuf

i n h a lt

Geschäftsführung Edi Karayusuf Sara Karayusuf-Isfahani

Seite 4 Fokus: Mittelstand Seite 6 Globalisierter Mittelstand Seite 12 Unverzichtbare Produkte Seite 14 Vom Start-up zum Mittelständler Seite 16 Galerie: Deutsche Spitzencluster

Hinweis: Alle nicht mit dem Zusatz »Redaktion« gekennzeichneten Beiträge sind Auftragspublikationen und damit Anzeigen.

Seite 18 Forum der Akteure Seite 20 Strategieforum: Impulse Seite 22 Themen & Trends

eMagazine


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aktuelles

Fokus: Mittelstand

Stimmung: trotzdem optimistisch

Chefs: besser als ihr Ruf

Jugend: mobil für Arbeit

Trotz schlechter Konjunkturindikatoren bleibt die Stimmung im Mittelstand optimistisch. Laut dem „Stimmungsmonitor Mittelstand“ des Beratungsunternehmens Kloepfel Consulting bewerten 64 Prozent der Mittelständler die wirtschaftliche Zukunft ihres Unternehmens mit „gut“ bis „sehr gut“. 45 Prozent der Befragten glauben, dass die Jobs im deutschen Mittelstand sicher sind. Nur fünf Prozent der Befragten sehen die Unternehmensentwicklung in den kommenden sechs Monaten als schlecht bis existenzgefährdend. Zuvor hatte der Einbruch einer Reihe von Kennzahlen für Verunsicherung gesorgt. So ist das Geschäftsklima laut ifo-Konjunkturbarometer auf dem tiefsten Stand seit April 2013. Im August sind zudem Deutschlands Exporte im Vergleich zum Vormonat um 5,8 Prozent zurückgegangen. Und das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) rechnet für 2015 erstmals seit Jahren wieder mit einem Anstieg der Arbeitslosigkeit.

Arbeitnehmer in Deutschland stellen ihren direkten Vorgesetzten ein gutes Zeugnis aus. Laut einer repräsentativen Studie von der Bertelsmann Stiftung und des GfK Vereins sind 78 Prozent der Beschäftigten mit ihrem Chef zufrieden. Von den unter 29-Jährigen sagen dies sogar 83 Prozent. Besonders positiv empfindet es jeder zweite, dass ihm der Chef im Job genügend Freiraum einräumt und eigenverantwortliches Arbeiten fördert. Ein Drittel der Befragten gab an, in wichtige Entscheidungen einbezogen zu werden, weitere 42 Prozent der Beschäftigten werden zumindest gelegentlich um Rat gefragt. Als größte Vertrauenskiller hingegen wirken Bestrafung, die Weitergabe von Druck und Drohungen. „Die positive Sicht der Beschäftigten auf Macht in Unternehmen und wie Vorgesetzte damit umgehen, hat uns überrascht, weil Macht im Deutschen als Begriff oftmals eher negativ belegt ist“, sagte Martina Schwenk, Expertin der Bertelsmann-Stiftung.

Angesichts der anhaltend hohen Jugendarbeitslosigkeit in vielen europäischen Ländern plädiert der Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) dafür, die berufliche Mobilität zu verbessern. Das große Potenzial der jungen Menschen ohne Arbeit drohe verloren zu gehen, erklärte Mario Ohoven, Präsident des BVMW und des europäischen Mittelstandsdachverbands (CEA-PME). „Auf der anderen Seite leidet der deutsche Mittelstand unter zunehmender Fachkräfteknappheit.“ Er unterstütze deshalb die Vorschläge des ZEW, den jungen Europäern eine Perspektive für einen Einstieg in Arbeit zu geben. Das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) hatte zuvor in einer Studie angeregt, junge Menschen besser über Beschäftigungschancen im Ausland aufzuklären, sie zu motivieren und bei den ersten Schritten zu unterstützen. Die rechtlichen Voraussetzungen für die berufliche Mobilität innerhalb der EU seien geschaffen.


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Beitrag International Assignment Consulting

Mitarbeiter im Ausland: Fehler lauern bei Haftung und Fürsorge Herr Mütze, unsere Welt ist globalisiert, viele Personalabteilungen sind es noch nicht. Stimmt das?

Ja, das stimmt sicherlich, was aber nicht daran liegt, dass man sich in den Personalabteilungen der Internationalisierung versperrt. Im Gegenteil: Gerade der Mittelstand ist sehr aktiv, entsendet Mitarbeiter ins Ausland und baut dort Kai Mütze Niederlassungen auf. Doch das Thema Gründer und ist nicht nur sehr komplex, die RahmenGeschäftsführer, International bedingungen können sich auch jederzeit Assignment Consulting ändern. Deshalb ist es vielen Arbeitgebern oftmals gar nicht klar, wo sich Haftungsthemen verbergen. Deshalb passieren hier viele Fehler?

Leider ja. Gerade kleinere und mittelgroße Betriebe sehen sich bei der Internationalisierung oft mit Themen konfrontiert, die weit über die Kernkompetenzen der ja bislang national ausgerichteten Personalabteilungen hinausgehen. Woher soll ein Personaler in Deutschland wissen, dass Südkorea seinen Einheitssteuersatz für ausländische Arbeitnehmer ändert oder Russland die Immigrationsbedin-

gungen? Selbst einfache Dinge wie etwa Hilfestellung bei der Wohnungssuche oder der Schule für die Kinder, sind für viele Unternehmen kaum abzubilden. Da kommen Sie ins Spiel.

Wir haben uns bereits vor rund zehn Jahren auf die Internationalisierung des Arbeitsmarktes spezialisiert und geben auch Schulungen zum Thema. Unsere Consultants sind insbesondere auf ihrem Rechtsgebiet topfit und können sich so intensiv in die jeweiligen Rahmenbedingungen eines Landes einarbeiten. Unsere Kunden schätzen diesen Service, denn sie wissen, dass Fehler insbesondere bei Haftung und Fürsorge schnell ein ganzes Projekt scheitern lassen können. Ihr Service wurde kürzlich sogar ausgezeichnet.

Das ist richtig. Wir sind für unsere Spezialisierung von Top-Consultant als Top-Personalberater 2014 ausgezeichnet worden und zählen damit zu den besten Beratern für den Mittelstand. Darauf sind wir nicht nur sehr stolz, es ist auch ein Ansporn, unseren Kunden weiterhin bei ihren internationalen Personalprojekten professionell zur Seite zu stehen. www.i-a-c.de

Beitrag Edenred Deutschland GmbH

Variable Vergütungssysteme – die clevere Alternative zur Gehaltserhöhung Herr Aubry, Mitarbeiter zeigen mehr Leistungsbereitschaft, wenn ihre Arbeit honoriert wird. Viele Unternehmen können jedoch keine höheren Grundgehälter bezahlen. Was empfehlen Sie?

Ausschlaggebend für die Mitarbeiterzufriedenheit ist nicht nur das Gehalt, sondern auch ein positives Betriebsklima. Das Edenred-Ipsos-Barometer 2014 zu Wohlbefinden und Motivation am Arbeitsplatz zeigt zudem, dass jeder zweite der befragten Arbeitnehmer (50 Prozent) auf zusätzliche Vergütungsleistungen setzt. Oft beeinflussen diese auch die Entscheidung für oder gegen einen Arbeitgeber. Was können wir uns unter diesen vorstellen?

Das sind zum Beispiel Essensgutscheine wie die Ticket Restaurant®-Menüschecks von Edenred, die Mitarbeiter mit bis zu 6,10 Euro pro Arbeitstag bei der Essensverpflegung unterstützen. Da diese als Barzuschüsse zum Arbeitsentgelt gelten, fallen keine Steuern und Sozialversicherung an. Auch elektronische Gutscheinkarten wie die Ticket Plus®

Card von Edenred, mit der Mitarbeiter tanken, shoppen, einkaufen oder in Restaurants essen gehen können, sind sehr beliebt. Sie sind im Rahmen des Sachbezugswertes von bis zu 44 Euro monatlich und für den einmaligen Anlass mit bis zu 40 Euro steuerbegünstigt und begleitend zum Grundgehalt einsetzbar. Was ist der Mehrwert dieser Gutscheinlösungen?

Christian Aubry Geschäftsführer Edenred Deutschland GmbH

Gerade für kleine und mittelständische Unternehmen sind solche Sachzuwendungen ideal: Sie bringen für Mitarbeiter netto weitaus mehr als eine Gehaltserhöhung oder Bonuszahlung, bei der nach Abzug der Lohnsteuer oft nur die Hälfte übrig bleibt. www.edenred.de


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Globalisierter

Mittelstand Mit der Internationalisierung der Wirtschaft nimmt die Entfernung zu Kunden und Geschäftspartnern zu. Mobilität in ihren verschiedenen Ausprägungen gewinnt immer stärker an Bedeutung. ►


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Klaus Lüber / Redaktion

E

s ist noch nicht allzu lange her, da stellte man sich unter der Berufsmobilität der Zukunft einen irgendwie gemütlichen und gleichsam stylischen Raum vor, gespickt mit moderner Kommunikationstechnologie. Man muss schnell mit einem wichtigen Geschäftspartner in China konferieren? Kein Problem. Ein virtuelles Treffen wird anberaumt, die Unterhaltung findet von Angesicht zu Angesicht statt, auch wenn zwischen den Gesprächspartner tausende von Kilometern liegen.

Moderne Kommunikationsmittel, so die damalige Prognose, würden bald dazu führen, dass sich die Mobilität im Job drastisch verringert. Wer will schon die Strapazen einer Geschäftsreise auf sich nehmen, wenn man sich per Videotelefonie unterhalten kann, noch dazu in einer technischen Qualität, die es fast vergessen macht, dass der Anwesende ja gar nicht wirklich anwesend ist, wie man Manager ab und an schwärmen hört? Wie man sich täuschen kann. Natürlich ist es so, dass ITK eine immer größere Rolle in der Unternehmenskommunikation spielt. Aber das führt eben nicht dazu, dass man weniger

Ihr Mobilitäts-Manager.

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Beitrag Carlson Wagonlit Travel

mobil wäre. Sondern im Gegenteil: Der direkte Kontakt zum Kunden, und zwar in persona und nicht über eine virtuelle Schnittstelle, gewinnt zusehends an Bedeutung. Gerade der exportorientierte Mittelstand hat erkannt: Markterfolg setzt Mobilität voraus. Rund 171 Millionen Mal haben deutsche Unternehmen 2013 ihre Mitarbeiter laut Deutschem Reise Verband (DRV) auf dienstliche Exkursion geschickt. 48,2 Milliarden Euro gaben die Firmen dafür aus. Nach IT- und Personalkosten sind Geschäftsreisen der drittgrößte Kostenblock vieler Unternehmen. Das spürt auch die Reisebranche selbst: Etwa ein Drittel des Wachstums im Welthandel der vergangenen zehn Jahre geht auf Geschäftsreisen zurück. Die zunehmende Virtualisierung unserer Kommunikation, so hat sich gezeigt, ersetzt bei weitem nicht die Möglichkeiten, die ein reales Treffen von Mensch und Mensch vor Ort hat. Stefan Jenzowsky, Manager bei einem international tätigen Großkonzern, beschreibt es im Deutschlandradio so: „Nun ist es so, dass Kunden und Partner einen oft sehen wollen, die wollen einem in die Augen gucken, die wollen einem die Hand schütteln. Das heißt, dass man vor Ort ist, dass man einen Kunden überzeugen kann, denn der hat ja Auswahl, der kann ja auch bei jemand anderem einkaufen, nicht nur bei uns. Insofern ist es extrem wichtig, dass man dort vor Ort und präsent ist, auch im wahrsten Sinne des Wortes.“ Der direkte Kontakt zum Kunden steht auch bei Reisen zu Messen im In- und Ausland im Vordergrund. Legt man den Marketingetat zugrunde, bilden sie mit 43 Prozent das wichtigste Instrument im Business-to-Business-Bereich. Dabei schätzen mehr als 80 Prozent der ausstellenden Mittelständler ihre Messebeteiligung als wichtig bis sehr wichtig im Kommunikationsmix ein. Für Jenzowsky ist es durchaus normal, in einer Woche von Berlin nach LA, New York, Las Vegas und wieder zurück zu fliegen. 300 000 Kilometer legt er im Jahr im Schnitt jährlich zurück. Es geht beim Reisen, so berichtet er, nicht nur darum, Kunden zu gewinnen, sondern auch, sich auf internationalen Messen über Innovationen und Produkte der Konkurrenz auf dem Laufenden zu halten. „Menschen reisen zu Märkten“, so fasst die Mobilitätsforscherin Gerlinde Vogl diese Entwicklung zusammen. „Das alles führt dazu, dass mehr gereist wird und auch Beschäftigte reisen, die man früher im Büro vermutet hätte. Es kommt also zur Normalisierung der betrieblichen Mobilitätsanforderungen.“ Für Angestellte eines Großkonzerns wie Jenzowsky sind diese Anforderungen noch vergleichsweise gut zu meistern. Schwieriger gestaltet sich die Situation für viele mittelständische Manager. Im Bereich Dienstreisen wird stark rationalisiert. Eine straffe Planung versucht, möglichst viele Termine in möglichst kurzer Zeit zu absolvieren. Statt Reisende auf anstrengenden Langstreckenflügen in der Businessclass unterzubringen, weicht man zusehends auf die günstigere ►

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Erfolgreich unterwegs und dabei Kosten sparen Bei Geschäftsreisen gehen die Interessen von Unternehmensleitung und Reisenden oft auseinander. Letztere möchten stressfrei, sicher und bequem reisen, während für die Geschäftsleitung vor allem Kostenreduktion zählt – und dass die Mitarbeiter auf Geschäftsreisen erfolgreich und effizient sind. Mit den folgenden Maßnahmen können mittelständische Unternehmen Reisekosten senken, ohne dabei auf Service, Sicherheit und Komfort für Ihre Reisenden zu verzichten. + Erstellen Sie eine Reiserichtlinie, die auch die Bedürfnisse der Reisenden berücksichtigt und sie z. B. mit spielerischen Ansätzen zur Einhaltung motiviert – das spart bares Geld. + Buchen Sie auch online über Ihren Reisebüropartner, so sparen Sie Servicegebühren, erhalten alle Leistungen aus einer Hand aber auch persönliche Unterstützung von Reiseexperten. + Profitieren Sie von den Einkaufsvorteilen eines großen Geschäftsreiseanbieters wie Carlson Wagonlit Travel (CWT): Sie erhalten günstigere Raten bei Hotels, Flügen und Mietwagen. + Wir untersuchen Ihre Reisedaten und zeigen Ihnen auf, ob und welche weiteren Rabatte Sie erzielen können, indem Sie Reiseleistungen auf einzelne Partner bündeln. + Buchen Sie alle Reiseleistungen über EINEN Anbieter: Sie erhalten nicht nur günstigere Preise und detaillierte Auswertungen, sondern wissen anhand der kanalisierten Buchungsdaten jederzeit, wo sich Ihre Reisenden befinden und können diese im Notfall unterstützen. Bei diesen und vielen weiteren Maßnahmen unterstützt CWT Sie bedarfsgerecht – von einfachen Tipps zur Reiserichtlinie bis zur ausführlichen, zukunftsorientierten Optimierung des Reiseprogramms. Zudem profitieren Unternehmen von persönlichem Service und praktischen Tools, wie etwa der Reise-App „CWT To Go“, mit der Reisende alle Daten auch unterwegs stets aktualisiert immer zur Hand haben. Carlson Wagonlit Travel (CWT) ist ein führender Anbieter im Management von Geschäftsreisen sowie von Meetings und Events in mehr als 150 Ländern. www.carlsonwagonlit.de, Telefon: 069 - 15321 1136


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Economyclass aus. Und auch die Ausstattung mit mobiler dalität heißt dieser Ansatz: Eine Software, die zum Beispiel Technologie, sonst unter dem Schlagwort des mobilen Büros auf einem Smartphone läuft, kombiniert Fern-, Nahverkehr vor allem als positive Entwicklung hin zu mehr Flexibilität, und Carsharing zu einem individuellen Fuhrpark. Das Fraukann unter Umständen negative Auswirkungen haben: sie nhofer Institut in Stuttgart untersucht in einem aktuellen Projekt namens „Shared E-Fleet“ die Möglichkeiten einer führt zu einen permanenten Arbeitsdruck unterwegs. So notwendig Reisen auch ist, für viele ist es ein ernstzu- Cloud-basierten Informations- und Kommunikationstechnonehmender Stressfaktor. Dabei geht es eigentlich weniger um logie, die intelligente Technik in E-Autos (Smart Cars) mit den Druck der Arbeit vor Ort unter ungewohnten Bedin- Energieversorgungs- (Smart Grid) und Verkehrssteuerungsgungen, eventuell sogar auf einem anderen Kontinent. Was systemen (Smart Traffic) verbindet. Berufstätige auf Reisen am meisten belastet, das weiß man mittlerweile aus einer Reihe interessanter Studien, sind unberechenbare Situationen, also Staus oder Zugverspätungen. Diese werden als Kontrollverlust wahrgenommen und können zu extremen Stresssituationen führen, durchaus vergleichbar mit denen von Kampfpiloten in Trainingseinsätzen, wie eine britische Studie unter Berufspendlern ergab. Auch das Krankheitsrisiko steigt bei mobil Arbeitenden: Kopf- und Rückenschmerzen, Übergewicht, Infektionskrankheiten sowie chronische Erschöpfung zählen zu den häufigsten Symptomen. Was nicht heißt, dass man sich nicht auch anpassen kann an die Herausforderungen einer gestiegenen Mobilität. Wer lernt, sich schnell auf neue Situationen einzustellen, also einerseits vorauszuplanen aber auch fähig ist, diese Pläne bei Bedarf wieder zu verwerfen, hat das erworben, was Experten „Mobilitätskompetenzen“ nennen. Das Reisen wird nicht mehr als notwendiges Übel, als Zwang wahrgenommen, sondern vielmehr als Möglichkeit der beruflichen Selbstverwirklichung. Schließlich bedeutet berufliches Unterwegssein auch Freiheit, Autonomie und Weiterentwicklung, beispielsweise im Erleben von anderen Kulturen. Doch zurück zum Dienstreisenden selbst. Was sagen denn Natürlich ist Reisen nicht nur eine Frage der Einstellung, sondern schon immer vor allem eine Frage der Infrastruktur. nun die hochmobilen Entscheider zu ihrem hochmobilen DaWenn man weiß, wie sehr Dienstreisende unter Störungen sein? Stellen nicht vielleicht viele die Mobilität grundsätzlich auf dem Weg zu ihren Kunden leiden, welche Möglichkeiten in Frage, weil sie dazu beiträgt, sie von ihrer Heimat, ihrer Familie, ihren Freunden zu entwurhat man dann als Unternehmen, den zeln? Liest man nicht immer wieder Reiseweg zu optimieren? Und welche von Unglücklichen, die über eine sehr Rolle spielt dabei der Dienstwagen, schlechte Work-Life-Balance klagen? diese klassische Möglichkeit, Mitarbei»Menschen reisen Interessanterweise stellen die gut Auster und Kunden zusammenzubringen? zu Märkten.« gebildeten, so Gabriele Vogl, die MoDer PKW als flexibles Fortbewebilität an sich kaum in Frage. „Dienstgungsmittel, vor allem in seiner klimaGerlinde Vogl reisende“, so Vogl, „sind meist von der schonenden elektrifizierten Variante, Mobilitätsforscherin Notwendigkeit der Reisen überzeugt. wird nach wie vor eine große Rolle Sie erleben Auslandsreisen als Privileg.“ spielen. Erst kürzlich hat das BundesWas sie schätzen, sind Autonomie und verkehrsministerium eine SonderabUnabhängigkeit, ein großer Spielraum schreibung für E-Autos angekündigt, die im nächsten Jahr wirksam werden soll. Ein noch größeres und die Möglichkeit, Entscheidungen selbst zu treffen. Für Optimierungspotenzial sehen Experten in einer intelligenten unsere immer mobiler werdende Lebens -und Arbeitswelt Kombination aus verschiedenen Verkehrsmitteln. Intermo- könnte das eine gute Nachricht sein. ■


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Beitrag ALD AutoLeasing D GmbH

ALD Automotive launcht neuen Online Car-Konfigurator Mit dem neuen Schnell zur günStigen Full-Service leaSingrate Online-Leasingfür Ihr fIrmenfahrzeug? rechner profitieren auch Kunden ohne Rahmenabmotive kommen von den ALD Auto attraktiven FullOnlinonefigurator e Car-K . Der onlineschäftskunden Service Leasing für G e.de ive-onlin ot m to au www.ald Konditionen der ALD Automotive. Unter www.aldautomotive-online.de können sich gewerbliche Kunden mit nur wenigen Klicks schnell und einfach ihr Wunschfahrzeug zusammenstellen. Hierbei profitieren Geschäftskunden vor allem von den exklusiven Einkaufskonditionen. Auf dem Web-Portal lassen sich unterschiedliche Fahrzeuge anhand sämtlicher für das Leasing wichtiger Parameter vergleichen. Der Einfluss von Laufzeit und -leistung und Serviceumfang auf die Leasingrate wird Interessenten verständlich und bequem dargestellt, so dass nicht nur das eigene Wunschfahrzeug sondern auch die Rate individuell bestimmt werden kann.

Ein weiteres Highlight des Portals ist der „Parkplatz“, der es nicht nur zulässt Fahrzeugkonfigurationen zu speichern, sondern auch untereinander zu vergleichen. Zudem kann online direkt eine Anfrage mit der Wunschkonfiguration an die ALD abgesendet werden. Auch ohne Registrierung erhalten Interessenten unverbindliche Informationen über die Leasingrate sowie eine detaillierte Angebotsvorschau. „Uns ist es wichtig, dass auch kleine und mittlere Fuhrparks von den Vorteilen des Full-Service Leasings profitieren können, ohne ein eigenes Rahmenabkommen schließen zu müssen. Der Weg über das Internet stellt hier eine transparente und komfortable Lösung dar“, sagt Karsten Rösel, Geschäftsführer ALD Automotive. Weiterer Vorteil des Online-Angebots: Die ALD Automotive stellt hier aktuelle Top-Angebote ein, für die jeweils besonders günstige Konditionen gelten. Sie liefern Ansatzpunkte für den Konfigurationsstart. Möchte ein Geschäftskunde nach der Konfiguration ein oder mehrere Fahrzeuge bestellen, ist durch einen internen Workflow die reibungslose Abwicklung sichergestellt. www.aldautomotive-online.de

Beitrag HRS Corporate

Mit dem HRS Business Tarif bis zu 30 Prozent sparen Wer häufig geschäftlich unterwegs ist, erwartet von seinem Hotel Komfort, Flexibilität und eine Ausstattung, die auf die persönlichen Bedürfnisse abgestimmt ist – natürlich zum günstigen Preis. Damit keine Zeit für langwierige Hotelvergleiche verloren geht, hat HRS mit über 35.000 ausgewählten Hotels weltweit spezielle Rabatte und Zusatzleistungen ausgehandelt. Mit dem HRS Business Tarif sparen Geschäftsreisende bis zu 30 Prozent gegenüber den tagesaktuellen Zimmerpreisen. Volle Flexibilität und kostenlose Zusatzleistungen

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»Unverzichtbare

Produkte« Deutsche Mittelständler sind zunehmend im Ausland aktiv. Dort eilt ihnen ein guter Ruf voraus. Ein Gespräch mit dem Mittelstandsexperten Hermann Simon über Tugenden und Krisen. Osia Katsidou / Redaktion

H

err Simon, zunächst die Frage: Aktuelle Wirtschaftszahlen deuten auf einen drohenden Abschwung in Deutschland hin. Muss der Mittelstand sich fürchten?

Falls ein Abschwung kommt, trifft dieser natürlich die ganze Wirtschaft, Großunternehmen wie Mittelstand. Diejenigen Mittelständler, die einen hohen Teil ihres Umsatzes außerhalb Deutschlands erzielen – das sind viele – erreichen damit allerdings auch eine Diversifikation ihrer Risiken. Zum Beispiel profitierten die Unternehmen, die während der Krise von 2009 in Asien stark waren, sehr vom anhaltenden Wachstum in China. Derzeit ist Amerika wieder im Kommen. Und so werden die Firmen, die gut in Amerika aufgestellt sind, profitieren. Wie wird der deutsche Mittelstand im Ausland wahrgenommen?

Ich bin seit mehr als zwanzig Jahren in Sachen deutscher Mittelstand und Hidden Champions in der ganzen Welt unterwegs. In den Jahren seit der Krise ist das Interesse an diesem Phänomen überall in der Welt geradezu explodiert. Das geht bis in die Top-Spitzen der Politik und der Wirtschaft. Präsidenten und Ministern asiatischer Länder geht das Wort „Mittelstand“ mit größter Selbstverständlichkeit über die Lippen.

Was schätzen ausländische Ökonomen am deutschen Mittelstand?

Ausländer kennen weniger die Firmen, diese sind schließlich oft „Hidden Champions“, aber sie kennen die Produkte. Das gilt natürlich noch viel stärker für die Leute aus der Wirtschaft. So sagte mir jemand, der in Singapur ein neues Forschungslabor einrichtete, er habe nur deutsche Produkte gekauft. Schließlich wolle er die beste F&E betreiben, das sei nur mit den besten Mess- und Analysegeräten möglich. Mit dem deutschen Mittelstand werden aber nicht nur Produktqualität und Innovation verbunden, sondern Stärken wie Zuverlässigkeit, Flexibilität und Kontinuität. Hat die Eurokrise dem deutschen Mittelstand geschadet oder hat sie ihn gestärkt?

In der Summe würde ich sagen, dass die Krise den meisten deutschen Mittelständlern genutzt hat. Märkte werden in Krisenzeiten, nicht in guten Zeiten neu verteilt. Wenn die Krise kommt, scheiden die schwächsten Wettbewerber aus. Davon war der deutsche Mittelstand nur in geringem Maße betroffen. Aus welchen Gründen?

Die solide Finanzierung spielte hierbei eine Schlüsselrolle. Es gibt aber noch ein anderes Phänomen, das kaum jemandem bewusst ist. Viele der Produkte des deutschen Mittelstandes gehören zu einer Kategorie, die man auf Englisch mit „Postponable, But Indispensable“ beschreibt, auf Deutsch etwa „aufschiebbar, aber unverzichtbar“. Viele Mittelständler wurden 2008 und 2009 schnell und stark von der Krise getroffen, denn sie machen Produkte wie Maschinen und Anlagen, deren Kauf man aufschieben kann. Das haben die Kunden dann auch getan. Aber irgendwann muss man die alte Maschine ersetzen. Ist der zukünftige Erfolg des oft familiengeführten Mittelstandes angesichts der Beschleunigung der globalisierten Wirtschaft gefährdet? Prof. Dr. Hermann Simon ist Wirtschaftsprofessor und Unternehmensberater. In seinem jüngsten Buch „Hidden Champions – Aufbruch nach Globalia“ erläutert er, warum sich Deutschlands Mittelstand international sehen lassen kann.

Im Gegenteil, die Mittelständler sind größtenteils auf die Herausforderungen und Chancen, die Globalia, die globalisierte Welt der Zukunft bringen wird, bestens vorbereitet. Langfristigkeit und Kontinuität heißt ja nicht Langsamkeit. Die Mittelständler sind sogar deutlich schneller als Großunternehmen, weil an ihrer Spitze Unternehmer stehen, die schnell entscheiden und umsetzen. Osia Katsidou / Redaktion


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Beitrag PASCOE pharmazeutische Präparate GmbH

»Nachhaltigkeit bedeutet Verantwortung« Jürgen F. Pascoe führt mit PASCOE Naturmedizin ein vielfach ausgezeichnetes Familienunternehmen. Ein Gespräch über Verantwortung, Werte und Ausbildung. Herr Pascoe, Sie haben mit Pascoe Naturmedizin ein Familienunternehmen in die dritte Generation geführt. Haben Sie das Unternehmen gerne übernommen?

Jürgen F. Pascoe Geschäftsführer, Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Die Frage habe ich mir nie gestellt. Ich war von frühester Kindheit an darauf vorbereitet, das Unternehmen fortzuführen. Als Student habe ich mich sehr für Physik interessiert. Als Wirtschaftsingenieur konnte ich dies gut mit der Betriebswirtschaftslehre im Unternehmen verbinden.

Was konnten Sie von Ihren Vorfahren lernen?

Offen zu sein für Neues, unermüdlichen Einsatz zeigen und gute Beziehungen aufbauen – also das, was man heutzutage „Networking“ nennt. Meine Vorfahren waren neugierig und oftmals ihrer Zeit voraus. Ideen wurden getestet und bei guten Ergebnissen dauerhaft im Unternehmen umgesetzt. Ihre Firmenphilosophie basiert auf ethischen Prinzipien und Nachhaltigkeit. Wie spiegelt sich dies in der Praxis?

Pascoe lebt von der Natur. Ein Großteil unserer Pflanzen wird in der Region um Gießen angebaut, wo unser Unternehmen seinen Sitz hat. Wir achten auf kurze Transportwege und sparen Ressourcen ein, wo es geht. Außerdem waren wir im Jahr 2005 das erste Pharmaunternehmen weltweit, das eine papierlose Dokumentation und Produktion eingeführt hat. Nachhaltigkeit heißt eben: Unter sozialen, ökologischen und ökonomischen Gesichtspunkten den Unternehmensalltag zu gestalten. Nicht zuletzt auch um der Verantwortung für die nachfolgenden Generationen gerecht zu werden. PASCOE wurde zum wiederholten Mal als Top-Arbeitgeber mit dem „Great Place to Work“-Preis ausgezeichnet. Warum ist ihnen das Wohl Ihrer Mitarbeiter so wichtig?

Natürlich sind zufriedene und gesunde Mitarbeiter leistungsstärker. Unsere Mitarbeiter erhalten unter ande-

rem wöchentlich auf Wunsch eine Vitamin-C-HochdosisInfusion mit unserem PASCORBIN®. Damit sind sie optimal ausgerüstet für die bevorstehende Erkältungszeit. Unser Gesundheitstagebuch erinnert an Gesundheitsangebote und bietet Transparenz über das Gesundheitsbudget, das wir unseren Mitarbeitern zur Verfügung stellen. Und zu guter Letzt: Auch ich möchte als Geschäftsführer in einem angenehmen Arbeitsumfeld tätig sein - und das ist gewährleistet, wenn eine gesunde Arbeitsatmosphäre herrscht. Sie wurden außerdem mehrfach als Top-Innovator ausgezeichnet. Wie schafft man es, in einem 120 Jahren alten Unternehmen innovativ zu bleiben?

Indem wir Innovationsgeist fördern. Die Menschen hier sollen nicht nur in unserem Unternehmen arbeiten, sondern auch am Unternehmen arbeiten. In unserer Forschungsabteilung haben wir zahlreiche Studien mit über zwei Millionen Patienten durchgeführt. Ein wichtiger Forschungsbereich ist Vitamin C. Nach 40 Jahren Forschung ist unser PASCORBIN® das einzige in Deutschland zugelassene Vitamin-C-Hochdosis-Präparat. Aber auch außerhalb unseres Kerngeschäfts leben wir Innovation. So haben wir unseren Außendienst als einen der ersten in Deutschland mit iPads ausgerüstet, die mit dem Unternehmen vernetzt sind. Fühlen Sie sich als Mittelständler in Deutschland von der Politik ausreichend unterstützt?

Leider nein. Wir würden uns wünschen, dass Naturmedizin ein fester Bestandteil des Medizinstudiums wird. Bisher ist das nicht so. Dabei ist der Informationsbedarf von Ärzten und Apothekern enorm gestiegen: Immer besser informierte Patienten fordern eine professionelle naturheilkundliche Beratung ein – bisher müssen sie sich privat fortbilden, um der gesteigerten Nachfrage gerecht zu werden. Deshalb muss die Politik dringend die für unsere Anstrengungen notwendigen Rahmenbedingungen schaffen!

www.pascoe.de


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Vom Start-up zum Mittelständler Der Mittelstand von morgen wird nicht mehr durch Familien geprägt. Auch viele andere Strukturen haben sich verändert.

Osia Katsidou / Redaktion

F

ür Mittelständler haben nachhaltige Kundenbeziehungen und gute Netzwerke oberste Priorität. Mit dieser Zielsetzung unterscheiden sich traditionelle Mittelstandsunternehmen nicht von den jüngsten Start-ups. Doch die Art und Weise, wie diese Strukturen entwickelt werden, haben sich in den vergangenen Jahren verändert. Das fängt schon bei der Gründung an. Denn wo sich die große Mehrheit der traditionellen kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) über verwandtschaftliche Beziehungen bildete und über Generationen an Familienmitglieder weitergegeben wurde, werden die Start-ups von heute häufig von Freunden, Kommilitonen oder Kollegen als gemeinsame Unternehmung initiiert. Und auch die Mentoren, die in Familienunternehmen natürlicherweise aus der Familie stammen, tragen heute nicht mehr den gleichen Nachnamen. Heute sind oftmals die Investoren und Geldgeber auch die unternehmerischen Ratgeber der Jungunternehmer. „Das ist eine interessante Beziehung, da man einerseits liefern muss, aber auch am gleichen Strang zieht“, sagt Florian Meissner, CEO von Eyeem über das eigene Verhältnis zu den Investoren. Sein Berliner Start-up startete er gemeinsam mit Freunden und Arbeitskollegen über die geteilte Leidenschaft zur Fotografie. Eyeem entwickelte 2011 eine mobile Anwendung zum Teilen von Bildern und ist heute digitaler Marktplatz und Foto-Community. Für digitale Start-ups wie Eyeem sind die großen Plattformen wie Google und Facebook im eigenen Netzwerk wichtig, denn sie bereiten die Infrastruktur des heutigen Marketings. So sieht das auch Mario Ohoven, Präsident des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft und erkennt an, dass traditionelle Mittelständler Nachholbedarf haben, wenn es um den digitalen Auf-

tritt geht. Diese Defizite sind – neben dem bekannten demographischen Wandel - eine weitere Ursache für den häufig diskutierten Fachkräftemangel, der ein großes Problem des heutigen Mittelstandes ist. Dieser habe nämlich, so Ohoven, das Internet für die Personalsuche noch nicht entdeckt. Die Personalpolitik der alten Klein- und Mittelunternehmen unterscheidet sich von der der neuen Start-ups deutlich, denn die rekrutieren Mitarbeiter häufig weltweit. Regionale Bedingungen spielen dabei immer weniger eine Rolle und auch der Wettbewerb um Jobs ist von einer neuen Art des Netzwerkens geprägt. „Die Stellenausschreibung ist nicht mehr so wichtig. Viel wichtiger sind Referrals - also Freunde, die Freunde empfehlen”, sagt Florian Meissner über die eigene Personalsuche. Vitamin B statt Kompetenz? Eher geht es dabei wohl um Strukturen, die stark und gleichzeitig flexibel sind – und daher vor allem für junge Unternehmen wichtig, um sich im internationalen Wettbewerb zu behaupten. Vorsicht ist allerdings geboten: Das Bild der deutschen Qualität und der Sinn für Nachhaltigkeit könnte dabei Schaden nehmen. Werte, die eng mit dem traditionellen Mittelstand verknüpft sind und die internationale Nachfrage deutscher Produkte und Dienstleistungen befeuern. Der Mittelstand von morgen kann glänzen, wenn er sich um gute Performance bemüht und den Ansprüchen an Produktqualität, Zuverlässigkeit und Kontinuität gerecht wird. Der klassische Mittelstand aber muss noch innovativer und flexibler werden, um die globalen und digitalen Herausforderungen zu bewältigen. Mit diesen Erkenntnissen können beide Seiten viel voneinander lernen und gemeinsam eine starke deutsche Unternehmerlandschaft gestalten. ■


Wir fördern das Gute in NRW.

Dominik Schweer, erfolgreicher Existenzgründer dank der Fördermittel der NRW.BANK Was ist das Geheimnis jeden Erfolgs? Man braucht Mut, eine gute Idee und einen verlässlichen Partner für die Finanzierung. Die NRW.BANK bringt Sie weiter. Mit attraktiven Fördermitteln wie dem Gründungskredit oder dem Mikrodarlehen. Die Vermittlung eines für Sie maßgeschneiderten Förderangebotes erfolgt über Ihre Hausbank. www.nrwbank.de/mut


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Galerie

Deutsche Spitzencluster

Software-Cluster

EffizienzCluster Logistik Ruhr

It‘s OWL

Der Software-Cluster im Südwesten Deutschlands gilt als Europas Silicon Valley. Rund um Darmstadt, Karlsruhe, Kaiserslautern, Saarbrücken und Walldorf entwickeln Universitäten, Unternehmen und Forschungseinrichtungen gemeinsam die Software der Zukunft, um die Stellung Deutschlands als Technologieführer bei Unternehmenssoftware auszubauen. www.software-cluster.com

Im Fokus steht die Effizienz von Prozessen und Produkten. Ziel ist es, die Individualität von morgen – im Sinne individueller Warenversorgung, Mobilität und Produktion – mit 75 Prozent der Ressourcen von heute zu ermöglichen. Alle Vereinsmitglieder können unmittelbar an den Ergebnissen und Entwicklungen des EffizienzCluster LogistikRuhr teilhaben. www.effizienzcluster.de

Im Technologie-Netzwerk Intelligente Technische Systeme OstWestfalenLippe – kurz it‘s OWL – haben sich 174 Unternehmen, Hochschulen und weitere Partner zusammengeschlossen. Ausgezeichnet als Spitzencluster durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung, werden in 46 Forschungsprojekten Intelligente Technische Systeme entwickelt. www.its-owl.de

Biotechnologie-Cluster

Elektromobilität Südwest

Silicon Saxony

Die Konzentration von Wissenschaft und Wirtschaft in den Life Sciences haben im Rhein-Neckar-Raum einen leistungsstarken Biotechnologie-Cluster entstehen lassen. Die rund 200 Partner im BioRN Cluster sind Biotech-, Pharma- und Healthcare-Unternehmen, akademische Forschungs- und Ausbildungseinrichtungen, aber auch Zulieferer, branchenspezifische Dienstleister, Kommunen, Verbände, Investoren. www.biorn.org

Hier wird die Vision einer leistungsfähigen, schadstoffarmen und marktgetriebenen Mobilität Wirklichkeit. Der Fokus des regionalen Clusters liegt auf den Strategiefeldern Markt und Kosten, Handhabung und Komfort sowie Vernetzte Mobilität. In der Region Karlsruhe, Mannheim, Stuttgart und Ulm sind große, mittelständische und kleine Unternehmen mit Forschungseinrichtungen vernetzt. www.e-mobilbw.de

Durch kluge Ansiedlungspolitik hat sich das „Silicon Saxony“ in den letzten Jahren zum führenden Mikroelektronikstandort in Europa entwickelt, der als einziger Cluster mit der Konkurrenz aus Asien Schritt halten kann. Die Unternehmen aus der Branche der Mikroelektronik/IKT beschäftigen in und um Dresden etwa 48.000 Mitarbeiter und erwirtschaften einen Jahresumsatz von fast zehn Milliarden Euro. www.coolsilicon.org



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forum der akteure

Wachstum im Blick Die Redaktion befragt Akteure zu Herausforderungen im Mittelstand. Ulrich Dietz Vizepräsident, Hightech-Verband BITKOM

Marc S. Tenbieg Geschäftsführender Vorstand, Deutscher Mittelstands-Bund (DMB)

Horst Fittler Hauptgeschäftsführer, Bundesverband Deutscher Leasing-Unternehmen

»Der IT-Mittelstand hält den Wirtschaftsmotor in Schwung.«

»Freihandelsabkommen wie CETA und TTIP sind eine Chance.«

»Leasing-Gesellschaften bieten Beratung und Service.«

Die Digitalisierung verändert unseren Alltag und unsere Wirtschaft. Das haben wir beim Siegeszug der Smartphones und Tablet Computer, von Streaming-Diensten und E-Books erlebt, das sehen wir jetzt bei Start-ups wie Uber und Wundercar. Big Data revolutioniert Logistik, Handel und Medizin, die Produktion wandelt sich zur Industrie 4.0. Die Zukunftsfähigkeit Deutschlands ist maßgeblich von Innovationen und dabei vor allem von Innovationen der IT abhängig. Besonders mittelständische IT-Unternehmen halten mit ihrer ausgeprägten Innovationsfreude und Flexibilität den Wirtschaftsmotor in Schwung. Rund 8.800 deutsche IT-Mittelständler mit fast 375.000 Beschäftigen erwirtschaften jährlich einen Umsatz von mehr als 55 Milliarden Euro. Sie brauchen die Vernetzung mit großen Unternehmen ebenso wie mit der international beachteten deutschen Start-up-Szene, etwa auf dem BITKOM Trendkongress am 25. November in Berlin. Nur wer die Chancen einer Kooperation mit der Industrie ergreift, wird neue Geschäftsfelder erfolgreich erschließen können.

Erfolgreiche mittelständische Unternehmen in Deutschland haben frühzeitig erkannt, dass ihre Produkte und Dienstleistungen in Europa und in der ganzen Welt geschätzt und nachgefragt werden. Die Geschäfte verliefen recht gut – auch in Zeiten einer geringen deutschen Binnenmarktnachfrage. Von daher bringen ein wirtschaftlich schwaches Europa, eine reduzierte Investitionsbereitschaft internationaler Kunden und die derzeit vielen Krisen in der Welt das Export-Geschäftsmodell einiger Unternehmen durcheinander. Dies ist ein gefundenes Fressen für jeden Pessimisten. Im Vergleich zu unseren europäischen Nachbarn jammern derzeit bereits ein paar wenige große exportorientierte Unternehmen auf einem recht hohen Niveau. Dass es zu einem Einbrechen der bisher sehr guten Wirtschaftsentwicklung kommen musste, war auch jedem Optimisten klar. Deutschland ist nun einmal als Exportnation von Dritten abhängig. Freihandelsabkommen wie CETA und TTIP sollten als Chance gesehen werden, um die Wirtschaft zu stärken, Handel zu fördern und Wachstum zu sichern – trotz einer intransparenten politischen Kommunikationspolitik.

Die Leasing-Wirtschaft realisiert für ihre Kunden jährlich Investitionen in Wirtschaftsgüter und Immobilien für rund 50 Milliarden Euro. Dies entspricht 52 Prozent der außenfinanzierten Investitionen. Damit ist Leasing für die Wirtschaft und vor allem den Mittelstand die bedeutendste Investitionsform. Die Leasing-Branche ist mittelständisch geprägt. Anbieter und Kunden können sich daher auf Augenhöhe begegnen. Dies ist von Vorteil, da Leasing-Gesellschaften als Objektexperten und Marktkenner verstärkt ihre Kunden bei der Auswahl und der Nutzungsoptimierung des Investitionsobjektes beraten. Zudem bieten sie rund um die Nutzung des Wirtschaftsgutes ergänzende Dienstleistungen an und ermöglichen so, dass sich die Unternehmen auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren können. Beim Fahrzeug-Leasing übernehmen Leasing-Gesellschaften zum Beispiel den Verwaltungsaufwand für den Fuhrpark, wie den Kontakt zu Versicherungen, die Reparatur von Fahrzeugen oder Beschaffung von Ersatzfahrzeugen.

www.bitkom.org

www.mittelstandsbund.de

www.leasingverband.de


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Beitrag E.VITA GmbH

»Der Mittelstand gehört nicht zu den EEG-Gewinnern« Die aktuelle EEG-Reform vom Sommer dieses Jahres reicht nicht aus, weil es noch immer zu viele Verlierer gibt, findet man beim Energieversorger E.VITA. Herr Harder, wie bewerten Sie Sigmar Gabriels EEG-Reform?

Bevor wir zur aktuellen Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes kommen, lassen Sie mich kurz betonen, dass die Energiereform in Deutschland grundsätzlich positiv zu werten ist. Subventionen für bestimmte Energieformen gab es schon immer. Doch noch nie wurden die so transparent kommuniziert wie eben im EEG. Allerdings hat man sich zu lange und zu einseitig auf die Produktion konzentriert und darüber hinaus so wichtige Aspekte wie Speicherung oder Transport vernachlässigt.

Die Kosten der Energiewende sind also nicht gerecht auf alle Schultern verteilt?

Genau. Unserer Meinung nach sollte auch die verbrauchsintensive Industrie moderat an der EEG-Umlage beteiligt werden. Denkbar wäre zum Beispiel, den Strompreis auf Basis eines Referenzjahres einzufrieren und die Differenz zwischen Börsen- und Referenzpreis als Umlage an die Industrie weiterzureichen und so auch diese Betriebe – in geringerem Umfang – an der Stefan Harder Geschäftsführer EEG-Umlage zu beteiligen. Das würde sowohl E.VITA GmbH private Haushalte als auch den Mittelstand deutlich entlasten. Denn die Energiewende kann kein Selbstzweck sein, sondern ist eine volkswirtschaftliche GeWas eine Reform überhaupt erst nötig gemacht hat. samtaufgabe für Deutschland. Mit einer EEG-Umlage, die höher ist als der Energieeinkauf, gehören weder die privaten Richtig. Die Reform vom Sommer sollte in erster Linie Haushalte noch der Mittelstand zu den Gewinnern der Enbestehende Probleme lösen. Das ist an einigen Stellen auch schon ganz gut gelungen. Man versucht beispielsergiewende. Und auch die Abrechnung vieler Mittelständler weise die erneuerbaren Energien langsam an den Marktnach dem Standardverfahren ist aus unserer Sicht ein Nachpreis heranzuführen, indem die sehr hohen Fördersätze teil, der mit der Reform hätte ausgeglichen werden können. nun reduziert werden. Anlagenbetreiber müssen sich stärker um die eigene Vermarktung kümmern, was ein richtiger Inwiefern? Schritt ist. Denn langfristig müssen erneuerbare Energien Kleinere Betriebe mit einem Verbrauch bis 100.000 beweisen, dass sie marktfähig sind. Kilowattstunden, werden nach dem Standardverfahren abgerechnet – und zwar losgelöst von ihrem tatsächlichen Verbrauchsverhalten. Dabei hat ja vor allem die EnergieAn anderen Stellen ist es weniger gut gelungen? wende gezeigt, dass die Deutschen sehr gut auf wirtLeider ja, denn der so genannte ‚Börseneffekt’ ist schaftliche Anreize reagieren. Und die Technik heute ist auch mit der Reform noch immer nicht behoben. Dahinsoweit, dass der tatsächliche Energieverbrauch über den ter verbirgt sich ein einfaches Prinzip: Strom aus erneuTag verteilt sehr genau gemessen werden kann. Damit erbaren Energien wird über die Börse abgesetzt. Ökomuss heute niemand mehr zu Hochzeiten Strom abnehstromproduzenten bekommen außerdem einen festen men, sondern kann sein Verbrauchsverhalten dahingehend Preis für die Kilowattstunde, der deutlich über dem aktuändern, diese ‚Peaks’ zu umgehen. Doch selbst wenn ein ellen Wert liegt – die Differenz aus diesen beiden PreiMittelständler sein Verbrauchsverhalten ändert, etwa mit sen ist der Veräußerungsverlust, der über das EEG auf Hilfe der neuen intelligenten Stromzähler – so genannte die Verbraucher umgelegt wird. Nun sorgt aber gerade Smart Meter – kann er davon aufgrund des Standardverder Strom aus erneuerbaren Energien für ein Überangefahrens wirtschaftlich heute noch nicht profitieren. Auch bot an der Börse. Die Folge: Der Strompreis fällt, wähhier sollte die Regierung dringend nachbessern, um Angerend der Verlustausgleich gleichzeitig steigt. Wir hätten bot und Nachfrage näher zusammenzubringen. uns gewünscht, dass die Reform den Ausbau der erneuerbaren Energien deutlicher als angedacht in vernünftige Bahnen lenkt. www.evita-energie.de


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strategieforum

Impulse:

Impulse

Wie kann der

Mittelstand gestärkt werden?

Stefan Harder Geschäftsführer, E.VITA GmbH

Neben privaten Haushalten gehört der deutsche Mittelstand aktuell leider zu den Verlierern der Energiewende. Während die verbrauchsintensive Industrie entlastet wird, zahlt der Mittelstand drauf. Die EEG-Umlage steigt, aber der tatsächliche Energieeinkauf sinkt von Jahr zu Jahr. Das kann nicht richtig sein. Ein starker Mittelstand kann die Energiewende wohl kaum alleine stemmen. Es ist eine volkswirtschaftliche Gesamtaufgabe, die gerechter auf alle Schultern verteilt werden muss.

Peter Ashworth Senior Vice President Central & Eastern Europe, Carlson Wagonlit Travel

Mario Ohoven Präsident des BVMW – Bundesverband mittelständische Wirtschaft

Die dynamische Geschäftsreisebranche ändert sich durch technische Möglichkeiten rasant – man denke nur an Onlinebuchungen und mobile Anwendungen. Innovation und Kreativität sind folglich Teil unserer Unternehmensstrategie und Kultur. Mittels Marktuntersuchungen sowie dem Austausch mit Kunden und Mitarbeitern nehmen wir Ideen und Verbesserungsvorschläge auf und binden sie so in den Innovationsprozess ein. In unserem eigens dafür gegründeten Bereich „Corporate Innovation“ setzen wir diese Anforderungen gezielt und praxisnah um.

Das Wachstum schaltet gerade einen Gang zurück. Spätestens jetzt sollte die Bundesregierung ihre Wirtschaftspolitik neu ausrichten. Sie muss die Wachstumskräfte stärken. Die bisherige Politik der Großen Koalition war Wachstums hemmend: Stichworte sind Rente mit 63 und Mindestlohn. Dies geht auf Kosten unserer Wettbewerbsfähigkeit. Kaum ein anderes Land in der Welt belastet Arbeit so stark mit Abgaben wie wir. Ein Normalverdiener büßt durch Steuern und Abgaben 51,5 Prozent seines Einkommens ein. Deshalb müssen unsere Betriebe und Bürger entlastet werden – und zwar jetzt.

Petri Pennanen Geschäftsführer, WCF Finetrading GmbH

Mittelständler stehen bei der Liquiditätsplanung und -steuerung vor besonderen Herausforderungen: Meist verfügen sie im Gegensatz zu Großunternehmen weder über die nötige Einkaufsmacht um lange Zahlungsziele auszuhandeln, noch haben Sie einen ähnlich einfachen und günstigen Zugang zu Krediten oder zum Kapitalmarkt. Begrenzte Kapitalmittel erfordern daher eine intensive Auseinandersetzung mit dem Thema Working Capital. Dabei sollten auch innovative Alternativen und Ergänzungen zum Bankkredit wie Factoring oder Finetrading in Betracht gezogen werden.

Joachim Rotzinger Geschäftsführer, Haufe-Lexware

Der Mittelstand in Deutschland ist die stärkste Säule unserer Wirtschaft, umso mehr ist ein Change erforderlich: das Bedürfnis nach Transparenz und Mitgestaltung steigt, insbesondere bei den jüngeren Generationen. Ein mitarbeiterzentriertes Führungsmodell ist schon heute unumgänglich. Mitarbeiter wissen oftmals schneller und besser als das Top-Management, was das Unternehmen braucht, um erfolgreich zu sein. Sie können und wollen einen entscheidenden Beitrag zu nachhaltigem Erfolg leisten. Das gelingt nur dann, wenn Unternehmen dieses enorme Potenzial zu schätzen und zu nutzen wissen.


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Beitrag ONNYO GROUP

Outsourcing im Rechnungswesen In Zeiten von Fachkräftemangel können sich Unternehmen mit dem Auslagern von Dienstleistungen erheblich entlasten.

Frau Kell, für welchen Entscheiderkreis ist Outsourcing im Finanz- und Rechnungswesen besonders geeignet?

Outsourcing im Bereich Rechnungswesen ist für jeden Unternehmer interessant. Vor allem aber für die modernen, innovativen Mittelständler, die erkannt haben, wie bedeutsam es ist, sich ganz auf das Kerngeschäft zu fokussieren und Aufgaben, die darüber hinausgehen, einem Dritten zu überlassen. Wie profitieren diese Unternehmen von Outsourcing, und wo liegt konkret der Nutzen im Finanz-und Rechnungswesen?

Der Nutzen ist vielfältig. Er liegt in der Konzentration auf das Kerngeschäft sowie in erheblichen Ersparnissen – und zwar bei den laufenden Kosten und bei Investitionen. Die finanzielle Situation im Unternehmen wird optimiert, weil durch zeitnahe Rechnungsstellung und ein funktionierendes Mahnwesen stets über einen guten Cash Flow verfügt werden kann. Durch das Zusammenspiel hat man immer transparente Auswertungen, die in ein fundiertes Controlling münden. Zudem umgeht man die Themen „Fachkräftemangel und Fortbildung“ – das übernimmt der Outsourcing-Partner. Welche Kernleistungen des Outsourcings sind hier relevant?

Das sind Finanzbuchhaltung, Debitoren- und Kreditorenmanagement, Controlling sowie das Back Office. Welche Chancen bietet Outsourcing langfristig für Unternehmen?

Die Unternehmen eine höhere Flexibilität. der Expansion müssen ternehmen also nicht

besitzen In Zeiten sich Unum das

Tagesgeschäft „Finanzabteilung“ kümmern, sondern können Aufgaben wie „Investitionen für IT“ oder „Arbeitsplätze und Personal“ auf den Outsourcing- Dienstleister auslagern. Welche Risiken gibt es im Gegenzug?

Aus meiner Sicht sind die Risiken gering beziehungsweise oft nur „gefühlt“. Man sollte allerdings grundsätzlich auf Transparenz und Vertrauenswürdigkeit achten. Die häufigsten Bedenken der Unternehmer sind: die Abhängigkeit vom Dienstleister und der Wissensverlust. Eine Abhängigkeit besteht jedoch nicht, da alle Daten und Informationen dem Kunden gehören. Natürlich machen sich Unternehmer auch Gedanken darüber, ob sie Personal entlassen müssen, wenn sie einen Unternehmensbereich auslagern. Allerdings gibt es hierfür fast immer geeignete Lösungen – sei es, dass man Mitarbeiter an anderer Stelle im Unternehmen einsetzt oder der Dienstleister Personal übernimmt. Ein guter Partner hat hierfür passende Konzepte.

Mit jahrzehntelanger Erfahrung und internationalem Background leitet Melanie Kell die Geschicke der Onnyo Group. In Wiesbaden geboren und in London aufgewachsen, verantwortete sie, nach einer kaufmänMelanie Kell nischen AusbilOnnyo Group dung und einem BWL-Studium mit Schwerpunkt Prüfungs- und Steuerwesen, in verschiedenen Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaften nationale und internationale Mandate. 2001 wurde sie zur Steuerberaterin bestellt und ist seit 2004 selbstständige Unternehmerin, wobei sie als Geschäftsführerin drei inhabergeführten Unternehmen vorsteht.

Die Wirtschaft boomt und dem deutschen Mittelstand geht es gut – inwiefern ist Outsourcing in dieser Konjunkturphase wirklich zu empfehlen?

Jetzt ist ein super Zeitpunkt, um Outsourcing einzuführen. Gerade in guten Phasen ist es wichtig, die Energie für Optimierung und Effizienz in das Unternehmen zu stecken und sich nicht von Bereichen aufhalten oder einschränken zu lassen, die standardisierbar sind und nicht zum Kerngeschäft gehören.

www.onnyo-group.de


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m a r k t g e sc h e h e n

Themen & Trends Mirko Heinemann / Redaktion

Mehr Netto vom Brutto Laut dem vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Arbeitskostenindex für das 2. Quartal 2014 sind die Arbeitskosten je geleisteter Arbeitsstunde binnen Jahresfrist um 1,7 Prozent gestiegen. Der Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) fordert angesichts der hohen Arbeitskosten Strukturreformen bei den Sozialversicherungen, um Unternehmen und Arbeitnehmer zu entlasten. Ziel der Strukturreformen müsse sein, dass durch sinkende Sozialversicherungsbeiträge die Beschäftigten mehr Netto vom Brutto haben, die Unternehmen mehr Spielraum für neue Investitionen und damit Beschäftigung bekommen und der Standort Deutschland wettbewerbsfähig bleibt.

Vertrauen für Russland Auf dem Russlandtag in Rostock beklagte Russlands Botschafter Wladimir Grinin die schlechten Wirtschaftsbeziehungen zwischen Deutschland und Russland. So habe sich der Warenumsatz im ersten Halbjahr 2014 um 6,5 Prozent verringert, der Export werde 2014 womöglich um bis zu 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr sinken. Nach den Sanktionen des Westens wegen der Rolle Russlands im Ukraine-Konflikt hat Moskau einen Importstopp für eine Reihe von Produkten aus der EU angeordnet. Auch der ehemalige Bundeskanzler Gerhard Schröder warb auf dem Russlandtag um Vertrauen für Russland. Schröder ist Aufsichtsratsvorsitzender der Nord Stream AG und gilt als Vertrauter von Russlands Präsident Wladimir Putin.

Skepsis gegenüber China Die Internationalisierung des deutschen Mittelstands wird durch fehlendes Vertrauen gebremst. So fürchten laut einer Studie der Unternehmensberatung Staufen und dem Chinaforum Bayern acht von zehn deutschen Wirtschaftsvertretern einen unkontrollierten Technologie-Transfer etwa nach China und schrecken daher vor Investitionen in dem Markt zurück. Rein operativ gäbe es keine Zweifel an den Erfolgsaussichten deutsch-chinesischer Innovationsprojekte gibt, so Thorsten Amann, Mitglied der Geschäftsleitung der Unternehmensberatung Staufen. Doch für rund drei Viertel der deutschen Unternehmen seien rechtliche Risiken bei Patentund Markenschutz ein Hindernis für Innovationsaktivitäten mit chinesischen Partnern.

Ausgedient: Atom-Ingenieure Auf dem „Tag der Weltmarktführer in Westfalen“ im sauerländischen Meschede kritisierte Noch-EU-Energiekommissar Günther Oettinger die negativen Auswirkungen der Energiewende auf die deutschen Ingenieure. Von den 28 Mitgliedstaaten der EU setze jeder zweite weiterhin auf Stromerzeugung durch Kernspaltung. Deutsche Ingenieurkompetenz sei nicht mehr dabei, bedauerte der CDU-Politiker. In der Tat sind hierzulande in Sachen Kernspaltung derzeit eher politische Kompetenzen gefragt; etwa bei der Suche nach einem geeigneten Endlager für die atomaren Abfälle. Oettinger wird in der neuen EU-Kommission für digitale Wirtschaft zuständig sein. Krise? Welche Krise? Ein gutes Krisenkommunikationsmanagement ist wichtig – das finden 83 Prozent aller Befragten einer Studie der Agentur DJM Communication in Kooperation mit TREU ASS Assekuranzmakler. Sie bewerten präventive Maßnahmen als ein wichtiges oder sehr wichtiges Handlungsfeld in der Krisenkommunikation. Aber mehr als ein Viertel hat keine kommunikativen Präventionsmaßnahmen getroffen und plant auch keine. Primäre Gründe: mangelnde Ressourcen und Kapazitäten. Das wiegt umso schwerer, als bei fast jedem zweiten Unternehmen Krisen regelmäßig bis häufig auftreten. Die Studienergebnisse dokumentieren zudem, dass auch kritische Diskurse im Social Web relevant für Mittelständler in Krisenfällen sind. Doch nicht einmal jedes zweite Unternehmen ist in diesen Szenarien präventiv-beobachtend tätig.


Beitrag Kanzlei Amme & Kollegen

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PKV: Tarifwechsel ohne Leistungsabstriche Viele Mythen ranken sich um die private Krankenversicherung – etwa, dass wechseln schwierig und nur mit Leistungsabstrichen möglich ist. Die Kanzlei Amme & Kollegen beweist das Gegenteil. Es ist für viele Selbständige eine schwierige Entscheinicht nur erfolgreich damit, die monatlichen Beiträge ihrer dung: Soll man sich privat krankenversichern oder doch Mandanten zu senken, sie arbeitet auch ausschließlich auf lieber in der Gesetzlichen bleiben? Sicher, gerade wenn Erfolgsbasis. man gut verdient, ist die private Krankenversicherung in Der bestehende Vertrag wird von den Spezialisten geder Regel die günstigere Alternative und bietet bessere prüft und mit sämtlichen Tarifen verglichen. Im Anschluss Leistungen. Doch mit den Jahren ändert sich das, man wird dem Mandanten der neue Tarif mit allen Optionen erzahlt mehr und ist dann in dem einmal gewählten Tarif geläutert. Bis dahin ist die Beratung kostenlos. Der Mandant fangen – so die gängige Meinung. Das muss nicht sein, kann frei entscheiden, ob ein Wechsel für ihn die bessere wie die Kanzlei Amme & Kollegen beweist. Die LüneburAlternative ist. Erst dann wird ein Teil der ersparten Beiträger haben sich auf Tarifrecherchen spezialisiert und sorge an die Kanzlei gezahlt. gen dafür, dass der Kunde bei gleichem Leistungsniveau www.kanzlei-amme.de weniger für seine private Krankenversicherung bezahlt. Ein Beispiel: Ein Versicherter zahlt für seinen bestehenden Ta»Unsere Unabhängigkeit ist ein groSSer Vorteil« rif aktuell 755 Euro im Monat bei einer jährlichen Selbstbeteiligung Viel mehr Versicherte könnten von günstigeren monatlichen von 153 Euro. „Gleichwertige Beiträgen profitieren, wenn sie es nur wüssten. Leistungen sind bei der Versicherung aber auch schon für 341,34 Frau Amme, wieso nutzen nicht mehr Kunden die Option Euro im Monat zu haben“, sagt eines Tarifwechsels? Franziska Amme, GeschäftsfühDas ist einfach: Die meisten Versicherten wissen rerin der Amme und Kollegen nicht, dass es überhaupt möglich ist und können auch GmbH, nach erfolgreicher Tarifredas Einsparpotenzial nicht einschätzen, dass sich hier cherche. „Ganz ohne Abstriche.“ verbirgt. Möglich macht es eine Kombination aus einem günstigeren Tarif Doch gerade das kann immens sein. gepaart mit ausgewählten ZusatzDas ist richtig. Bei Verträgen, die älter als zehn Franziska Amme leistungen, so dass im Endeffekt Jahre sind, liegt das Einsparpotenzial regelmäßig zwiGeschäftsführerin, das bisherige Leistungsniveau geAmme und schen 30 und 50 Prozent – wie auch das Beispiel aus Kollegen GmbH halten und die monatlichen Kosdem Beitrag eindrucksvoll zeigt. ten um über 400 Euro gesenkt werden können. Warum sind Sie so erfolgreich mit Ihren Recherchen? „Wichtig ist an dieser Stelle Zum einen verfügen wir über eine jahrelange Expertise. Wenn Sie so zu betonen, dass es sich ledigwollen, kämpfen sich unsere Spezialisten schon seit vielen Jahren durch lich um einen Tarifwechsel, nicht das Tarifdickicht und wissen einfach, wie sich die monatliche Belastung aber um einen Wechsel der Verfür unsere Kunden reduzieren lässt. Dabei können wir uns auch auf unser sicherung handelt“, betont Amme. IT-gestütztes Analyseverfahren verlassen, durch das uns kein Tarif entgeht. Denn so gehen auch bisherige AlAuf der anderen Seite ist unsere Unabhängigkeit von den Versicherungstersrückstellungen nicht verloren. gesellschaften natürlich ein Plus, das unseren Mandanten zugute kommt. Die Kanzlei Amme & Kollegen ist


Seite 24

Roberts KS

Für die sichere Punktlandung Ihrer Mitarbeiter im Ausland

ma: Ihr Spezialist rund um das The rollmanagement Internationales Personal- und Pay

Der Einsatz von Mitarbeitern im Ausland bedarf einer gewissenhaften Koordinationsarbeit mit länderspezifischen Informationen und Erfahrungen – für Geschäftsreisen, Projekteinsätze oder Entsendungen. IAC ist ausschließlich auf dem Gebiet des Internationalen Personal- managements tätig und unterstützt Unternehmen so umfassend, dass die Personalabteilung im Hinblick auf Mitarbeitereinsätze weltweit vollständig entlastet werden kann – zur Beruhigung und Sicherheit Ihrer Mitarbeiter, damit diese sich ganz auf ihre Aufgaben konzentrieren können. Wir informieren Sie gern: IAC Unternehmensberatung GmbH, Winkelweg 6, 34466 Wolfhagen Tel. 05692 997720-0 | info@i-a-c.de | www.i-a-c.de

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