büchermenschen 3/2020

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ZUM WEGSCHMEISSEN! Einer gegen alle

ZUM WEGTRÄUMEN!

Riviera, Bretagne

ZUM WEGFAHREN! Rügen bis Bodensee

Probiert Dinge aus, lebt, liebt, feiert! Volker Keidel


GUT (1,7) GUT (1,9)

Bildqualität: sehr gut (1,6) Handhabung: gut (1,8) Robustheit und Verarbeitung: sehr gut (1,5) Bildqualität: sehr gut (1,8) Handhabung: gut (1,9) Robustheit und Verarbeitung: sehr gut (1,7)

Ausgabe 05/2020

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89,– €

Ausgabe 05/2020

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Zeit für Geschichten. Die neue tolino eReader-Generation!


© Fotobude Gröbenzell © Feinkorn Photography Gaby Gerster

6 VOLKER KEIDEL

Mega-Hipster?

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GROSSER TRENDTEST  Hugendubel Buchhändler und Bestsellerautor Volker Keidel hat mit vollem Körpereinsatz alles ausprobiert, was angesagt ist. Top oder Flopp? Lesen Sie unser großes Exklusiv-Interview mit Gewinnspiel!

Sehnsuchtsorte

UND 8 MEERESGLÜCK SCHICKSALSGEZEITEN  Julia Kröhn blickt in ihrer farbenprächtigen RivieraSaga hinter die Traumkulisse: die betörende Geschichte zweier Freundinnen, die um ihr Glück kämpfen und um denselben Mann.

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8 JULIA KRÖHN

VIVE LA BRETAGNE!  Jean-Luc Bannalec feiert in seinen Krimibestsellern das Leben an den schönsten Orten des Finistère im Westen Frankreichs. Kommen Sie mit auf die Rundreise?

Reiseglück © Jan Steffen / IFM Geomar.

Titelbild: © Fotobude Gröbenzell

Inhalt N°̄ 3| 2020

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DER FLIEGENDE ENGLÄNDER

Tex-Mex, Mex-Mex und Mix-Mex? Kommt Ihnen spanisch vor? Norman Davies erläutert die Feinheiten und das große Ganze - einzigartige Horizonterweiterung auf einer Weltreise.

24/7/365 Buchglück

15 MOJIB LATIF

büchermenschen | 3

13 NEUE HUGENDUBEL-APP  Nina Hugendubel präsentiert die neue „App ins Buchglück“ - eine Einladung zum Abtauchen in die wunderbare Welt des Lesens.

SOS-Strategien

15 RETTUNG IN LETZTER MINUTE  Hitzefrei!? Handlungsbedarf! Und zwar akut! Europas renommiertester Klimaforscher Mojib Latif sagt, was die Welt noch retten könnte.

Wohlfühlen!

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NATÜRLICH HEILEN

Dr. med. Franziska Rubin empfiehlt die bewährtesten Hausmittel und traditionellen Therapien und verrät, wann wem was am besten hilft.

Guten Appetit!

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DREI EXPERTEN, EINE MISSION

Dr. Petra Bracht, Roland Liebscher-Bracht und Johann Lafer schildern ihr Erfolgskonzept gegen Arthrose – auf Gourmetniveau.

Mehr erleben!

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SMARTER REISEN  Die neue Generation der „Marco Polo“-Reiseführer bietet viele tolle Extras: zu 80 Lieblingszielen. Für noch mehr Urlaubsstimmung schon daheim!

Impressum & Co.

22 TREFFPUNKT BÜCHERMENSCHEN

Der Literatur-Podcast „Seite an Seite“ von Hugendubel, Cartoon, die Macher der Büchermenschen ...


ISBN 978-3-7408-0785-6 · (D) 12,00 €

ISBN 978-3-7408-0762-7 · (D) 12,00 €

Willkommen

bei den büchermenschen!

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Pielow

vorgelegt. Es geht um nichts Geringeres als unser Klima. Doch auch die reine Unterhaltung hat ein Daseinsrecht, was unser Kollege, Volker Keidel, aufs Ironischste in Buchform brachte. Dieses und viele weitere Bücher gibt es selbstverständlich auch als eBook. Die passenden eReader aus unserer tolino-Familie sind aktuell von der Stiftung Warentest bestens bewertet worden, der tolino Epos 2 wurde sogar Testsieger. Unsere Buchhändlerinnen und Buchhändler beraten Sie gerne. Zu guter Letzt empfehle ich Ihnen noch unsere neue Hugendubel App mit vielen attraktiven Vorzügen! Ste

EIN JEDER SUCHT sich in diesen Wochen seine EDITORIAL persönliche Wohlfühlzone. Bücher sind die perfekten Begleiter, um sich ein bisschen wegzuträumen. Julia Kröhn ebenso wie Jean-Luc Bannalec sind Experten auf diesem Gebiet. Beide haben uns in exklusiven Interviews Einblicke in ihre Romanfiguren gewährt - mit denen man ganz nebenbei die Riviera oder die Bretagne entdecken kann. Wer, gerade mit Kindern, überlegt, was sich für den Sommerurlaub anbietet, dem könnten die aktuellen Reiseführer von Marco Polo eine große Hilfe sein. Besonders im Fokus stehen die deutschen Urlaubsregionen vom Bodensee bis hinauf nach Rügen. Die Gelegenheit also, die Schönheit im eigenen Land mit wachem Blick wahrzunehmen. Und hinsichtlich des Freizeitwertes können unsere Bundesländer wahrlich vieles bieten. Ans Herz legen möchte ich Ihnen die Gespräche mit Dr. Franziska Rubin sowie Johann Lafer, Dr. Petra Bracht und Roland Liebscher-Bracht. Das Thema: Gesundheit und Wohlbefinden. Der Ansatz: Stärkung der Eigenverantwortung. Und wenn wir schon bei Verantwortung sind: Mojib Latif hat hierzu einen wichtigen Debattentitel

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SO FERN UND DOCH SO NAH …

Ich wünsche Ihnen, Ihren Familien und Freunden eine angenehme Sommerzeit. Ihre

Nina Hugendubel PS: Am 10.9.2020 erscheint die nächste Ausgabe der büchermenschen. Darüber hinaus finden Sie jederzeit unter www.hugendubel.de viele weitere Empfehlungen und Neuerscheinungen.

Leserbrief an büchermenschen,

ISBN 978-3-7408-0796-2 · (D) 12,00 €

DA WIR nicht nur gerne Bücher lesen, sondern auch Ihre Post, verlosen wir diesmal unter allen ein­gesendeten Leserbriefen „Wer alkoholfreies Radler trinkt, hat sich schon aufgegeben“ von Volker Keidel im Wert von 9,99 €.

Ihre Ausgaben der büchermenschen lese ich sehr gerne. In der Ausgabe 1/20 fand ich vor allem das Interview mit Frank Rosin sehr spannend. Frank Rosins Bodenständigkeit zeichnet ihn aus, aber auch seine gastronomische Kunst. Durch Ihr Interview mit ihm habe ich erst erfahren, dass er auch eine Leidenschaft für Musik hegt. Ich bleibe weiterhin treuer Hugendubel-Kunde und büchermenschen-Leser. Machen Sie weiter so. M. Gawen, Erfurt

www.emons-verlag.de 4 | büchermenschen


Musenküsse mit MEERBLICK

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Wie geht es weiter mit uns? “

Ebenfalls eine besondere Ehre und die Erfüllung eines Jugendtraums: Er wurde Gastautor der längsten deutschen Erfolgsreihe über einen RaumschiffKommandanten im Sternennebel. Inzwischen umfasst sein Werk viele preisgekrönte Thriller zu aktuellen Themen. Ob Mond, Mars oder Mutter Erde: Unser Büchermensch sieht seine Dystopien in der Tradition von George Orwells „1984“ und Aldous Huxleys „Schöne neue Welt“. Wenn er alternative Szenarien ausmalt, dann geht es ihm um die Schnittmenge zwischen Science Fiction und Politik - nämlich um existenzielle Fragen: „Worauf läuft das hinaus? Wie geht es mit uns weiter?“ IM LETZTEN HEFT war Meike Winnemuth unser gesuchter Büchermensch. Die Gewinner wurden bereits schriftlich benachrichtigt. Vielen Dank für Ihre zahlreichen Zuschriften!

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Traumhafte Aussicht? Eitel Sonnenschein herrscht hier zwar am Atlantik, aber nicht im Bestseller, in dem der Autor eine digital vernetzte Alternativwelt des Dritten Reichs entwirft - mit totaler Überwachung durch Computer & Co.

WIR VERLOSEN je drei Hugendubel Geschenkkarten: Bitte schreiben Sie den Vor- und Zunamen der gesuchten Person deutlich auf eine ausreichend frankierte Postkarte mit Ihrem Absender. Ihre Absenderdaten werden ausschließlich zur Ermittlung der Gewinner genutzt und anschließend vollständig vernichtet. Senden Sie die Lösung bis zum 7. 8. 2020 (Poststempel gilt) an:

Buchhandlung Heinrich Hugendubel, Stichwort „büchermenschen – Gesucht“ Postfach, 80604 München. Oder nehmen Sie online bis 7. 8. 2020 teil: www.buechermenschen.de

Die ausführlichen Teilnahmebedingungen und Datenschutzhinweise finden Sie auf Seite 22.

1. Preis: 75,– € 2. Preis: 50,– € 3. Preis: 25,– €

Zu jeder Geschenkkarte gibt es das passende Kuvert

Hinter dem Horizont geht es bekanntermaßen weiter - erst recht bei dem gesuchten Autor und seinen literarischen Expeditionen ins Weltall. Schon als kleiner Junge hatte er ein großes Vorbild: Commander McLane aus „Raumpatrouille Orion“, einem Straßenfeger des Schwarzweißfernsehens. Damals wollte er selbst ein Raumschiff konstruieren, Astronaut werden und auf einen anderen Planeten auswandern. Später studierte er sogar Luft- und Raumfahrttechnik. Aber dann verlegte er die abenteuerlichen Herausforderungen doch lieber an den Schreibtisch - ermutigt durch ein Stipendium der Arno-SchmidtStiftung „für schriftstellerisch hochbegabten Nachwuchs“.

© Privat

LIEBE RÄTSELFREUNDE, wir schicken Sie nicht auf die Suche nach Strandgut, sondern nach einem Schriftsteller, der in der Bretagne seine Wahlheimat gefunden hat. Was uns der Pinselschwung Picassos auf dem Porträt verrät? Ganz einfach: Wie der Künstler wird auch unser Büchermensch großzügig von der Muse geküsst ...

GE SUCHT: DER MENS CH HINTERM BILD


MEG A–HIPS TER?

Die Tücke bei Hygge & Co.?

Keidels großer Trendtest

BISHER DACHTEN bei Volker Keidel alle nur an das eine: Fußball. Seine aktive Karriere verlief sich zwar in der Bezirksliga, doch EXKLUSIV dafür wird der langjährige Hugendubel Buchhändler als KultINTERVIEW autor von Geschichten um das runde Leder gefeiert. Für Schlagzeilen sorgte er als HSV-Fan durch seine Wallfahrt von München nach Hamburg, um seinem Lieblingsverein symbolisch den Erfolg zurückzubringen. Man kann fast darauf wetten, dass Keidel Outfitfragen löst, indem er zu einem seiner momentan 48 HSV-Trikots greift. Aber der Mann ist - nicht nur beim Auftritt in Palmen-Print-Bermudas - für Überraschungen gut und sein neues Buch ein Vorher-Nachher-Knalleffekt. Quasi von der WM zur Olympiade! Ob Golf, Online-Gaming-Event, veganes Grillen, Gangsta-Rap oder Glückseligkeit beim Yoga: Keidel testete tapfer Trends und das eigene Talent - mit kritischem Blick, auch auf sich selbst.

▶ Ganz spontan: Wie würden Sie

Ihren aktuellen Status auf den Punkt bringen? ▶ Gut genährt, gut gelaunt und gut informiert in Sachen gängige Trends.

100 % im Trend? Wir verlosen 5 signierte Exemplare von Volker Keidels „Wer alkoholfreies Radler trinkt, hat sich schon aufgegeben“. Unsere Gewinnspiel-Frage: Was hat Volker Keidel tapfer ausprobiert? a) Detox (zum Frühjahrsputz von innen) b) Botox (zur Ent-Faltung seines Erscheinungsbilds) c) Klammerparadox (zum Kompositum „gekochte Schinkenplatte“) Bitte schreiben Sie die Lösung deutlich auf eine ausreichend frankierte Postkarte mit Ihrem Absender und schicken Sie diese bis zum 7.8.2020 (Poststempel gilt) an: Buchhandlung Hugendubel Stichwort: „Volker Keidel“ Postfach, 80604 München Teilnahme (bis 7.8.2020) auch unter www.buechermenschen.de Teilnahmebedingungen: Mitmachen kann jeder „büchermensch“, mit Ausnahme der Mitarbeiter der Redaktion, der Unternehmensgruppe H. Hugendubel GmbH & Co. KG und des Droemer Knaur Verlags. Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt. Die Teilnahme über einen Gewinnspiel-Service ist ausgeschlossen; derartige Einsendungen werden vernichtet. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Die ausführlichen Teilnahmebedingungen und Datenschutzhinweise finden Sie auf Seite 22.

▶ Ihr gegenwärtig originellstes Tat-

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too? Handelt es sich dabei um einen Prototyp oder eine Metamorphose? ▶ Sie spielen auf mein „Urgestein“-Tattoo an, aus dem nach dem Abstieg des HSV   ein „Formerly known as Urgestein“-Tattoo wurde. Gemein! ▶ Wie schätzen Sie denn Ihr gegenwärtiges Hipster-Potenzial ein? ▶ Da ich diese ganzen Trends ausprobiert habe, macht mir kein Hipster mehr was vor. Das Bewusstsein meiner Bedeutung für alle Hipster ist immens! ▶ Was an Ihnen entspricht gerade absolut dem Trend? In bester Absicht? Oder eher versehentlich? ▶ Tatsächlich trage ich Bart. Aber aus reiner Faulheit - nicht, um hip zu sein. ▶ Wo verorten Sie sich auf der Skala zwischen Nostalgie und Avantgarde? ▶ Ich bin sehr nostalgisch. Fast täglich erzähle ich von den 80er Jahren, als der HSV noch gut war. Dabei ist es mir auch egal, ob man mir zuhört. ▶ Hand aufs Herz: Wie vorurteilsfrei würden Sie sich einschätzen? ▶ Vollkommen vorurteilsfrei. Außer, jemand kommt aus Bremen oder outet sich durch ein Totenkopf-T-Shirt als St.-Pauli-Fan. Oder trinkt alkoholfreies Radler. Alles kann ich nicht durchgehen lassen. ▶ Sie wagen jede Menge Selbstversuche - und sind da in bester Gesellschaft von Autorenkollegen wie Helge Timmerberg, Meike Winnemuth und Ildikó von Kürthy. Wo und wie ordnen Sie sich da ein?

▶ Mist, das sind ja alles Bestsellerau-

toren. Wäre schön, wenn ich mich an der Spitze einordnen könnte. Hierfür müsste halt allen Buchkäufern bewusst werden, wie immens meine Bedeutung ist ... ▶ Ihr erstes Thema im Buch ist „Hygge“, ein Phänomen, das ganz Dänemark und wohl auch halb Deutschland in Kerzenschein und Kuscheldecken hüllt. Wie interpretieren Sie das? ▶ Dass den Menschen immer langweiliger wird. In Corona-Zeiten mag das helfen, aber zu Hause bleiben und es sich gemütlich machen, ist schon grenzwertig. ▶ Und was löst bei ihnen Allergie aus? ▶ Auf jeden Fall selbstgestrickte Socken. ▶ Auf dem Hygge-Fest schien sich die Frage zwischen Sein und Nicht-Sein zwischen Bärenfell vor dem Kamin und Schläfenmassage zu stellen. Wie ist die Sache denn ausgegangen? ▶ Sagen wir es so: Diesen Leuten waren tolle Gespräche wichtiger als eine Eskalation auf dem Bärenfell. ▶ Bei einem bekennenden BierEnthusiasten wie Ihnen kommt man an den Kneipen nicht vorbei. Da haben Sie Ihre Prinzipien. Welche? ▶ Es sollte niemand eine Krawatte tragen und Pils aus der Flasche zu erwerben sein. ▶ Und aus welchen guten Gründen hätte es die „Hexe“ in Gröbenzell verdient gehabt, zum Weltkulturerbe erklärt zu werden? Wofür haben Sie dieses Lokal geliebt? ▶ Schnief, ich liebte es wirklich … Es wurde abgerissen. Wie alle guten Kneipen mit Herzblut und Patina. ▶ Von der Kneipe legen Sie eine elegante Überleitung zu sportlicher Betätigung hin - zum Cola-Asbach-StiefelWettrennen. Was ist der Witz dabei? ▶ Es gibt keinen Witz und es ist auch kein Wettrennen. Man trinkt in großer Runde im Kreis den Stiefel leer. Wer als Vorletzter getrunken hat, zahlt. Mittlerweile bin ich aber erwachsen und trinke einfach so ohne Spielchen.

Körperlich an Grenzen, aber am Ende echt ergriffen vor Glück.“

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MEG A–HIPS TER?

Mir macht kein Hipster mehr etwas vor.“

bestenfalls mir persönlich was bringt.

▶ Was hat Sie Überwindung gekos-

tet? Und wo könnten Sie - entgegen allen Vorbehalten - zum Wiederholungstäter werden? ▶ Tatsächlich kann ich beides mit „Yoga“ beantworten. Ich hatte erst Angst hinzugehen, aber dann hatte ich ein fast spirituelles Erlebnis. ▶ Und bei wem bzw. wofür möchten Sie Abbitte leisten? ▶ Naja, über den einen oder anderen habe ich mich durchaus lustig gemacht ... Aber meine Freunde kennen das schon. Besonders fiese Passagen habe ich sie gegenlesen und absegnen lassen. ▶ Und Ihre Kernbotschaft? ▶ Probiert Dinge aus, lebt, MEHR? liebt, feiert. Zur Not auch DAS KOMPLETTE mit alkoholfreiem Radler! INTERVIEW AUF © Fotobude Gröbenzell

BUECHERMENSCHEN.DE

▶ Sie haben sich auch ins Yoga-Studio

begeben. Hatten Sie eine Erleuchtung? ▶ Es hat mir tatsächlich gefallen. Körperlich bin ich an Grenzen gestoßen, aber am Ende war ich echt ergriffen vor Glück. ▶ Ein praktizierender Yogi aus Ihrem Freundeskreis wollte Sie erst gar nicht mitnehmen, um keinen „Wallraff “ einzuschleusen. Verstehen Sie das? ▶ Er wusste, dass ich rein zu Recherchezwecken mitkommen wollte. Und dass ich lieber einen Freund verliere, als einen Witz zu verschenken. ▶ Warum sind Sie bei der Schnupperstunde auf dem Golfplatz so ins Schwitzen geraten? ▶ Es hatte so um die 30 Grad, ich trug ein schwarzes T-Shirt und war enttäuscht von mir. Dachte, ich würde den Ball sofort gut treffen. Fehleinschätzung … ▶ Das alles hat ja auch ein bisschen was von sozialer Feldforschung. Ihre wesentlichen Erkenntnisse über die Welt? ▶ Alle nehmen sich selbst zu wichtig und feiern zu wenig. ▶ Als Vater zweier Teenager dürften büchermenschen | 7

Sie dauernd mit Trends konfrontiert sein. Wie wirkt sich das auf Sie aus? ▶ Ich habe Nackenschmerzen, weil ich den ganzen Tag den Kopf schüttle. ▶ Welche Trendentdeckungen verdanken Sie Ihren Kindern? ▶ Mit meinem Sohn war ich beim Bouldern. Das heißt, er war bouldern und über mich haben alle in der Halle gelacht. Meine Tochter hat mich mit dem Trend der VSCO-Girls vertraut gemacht. ▶ Erklären Sie doch mal bitte die Besonderheiten dieser Girls für alle über 23! ▶ Man kann das nicht so erklären, dass es jemand versteht. VSCO-Girls sind Ökos der Neuzeit, kleiden sich komisch und tun bizarre Dinge. Wenn sie mit ihren Hydro Flasks (Trinkflaschen, Anm. d. Red.) anstoßen, sagen sie „Save the turtles!“ Außerdem sage sie Sachen wie „And I oop!“ und „sksksksks“. Verstanden? Sag ich doch. ▶ Wenn Sie sich Ihre persönliche Idealwelt basteln könnten: Was wären die wichtigsten Ge- und Verbote? ▶ Alle sollen das tun, was ihnen gefällt. Wenn es anderen nicht schadet und

Auf die Plätze, fertig, los! Raus aus der Komfortzone beziehungsweise HSV-Fankurve und Lieblingskneipe! Munter rein ins kunterbunte Angebot der Trends: von Low Carb und Detox, wobei Weißbier trotz Reinheitsgebot nicht durchgeht, bis zu Hygge, der hausgemachten Heimeligkeit als Verheißung von Hochgefühlen. Die flammten am knisternden Kaminofen wider Erwarten auch beim Autor auf, brachten ihm aber einen Platzverweis vom Bärenfell ein. Ebenfalls zum Strafraum wird die Boulderhalle bei Kletterkraftakten. Aber wenn Keidel schon keine optimale Figur macht, dann wenigstens gute Miene. Er wächst förmlich über sich hinaus, nicht nur beim Anprobieren von Jeans in Slim Fit, blankem Designersadismus. Der Härtetest? Reglose Selbstbeherrschung bei einer Art Ayurveda-Massage … Kneifen gilt nicht – außer beim alkoholfreien Radler. Ansonsten verlangt sich Keidel alles ab: Vorurteile über Bord werfen, Vielseitigkeit beweisen, Toleranz und Tiefgang. Vom Lästern zur Läuterung, passend zum 50. Geburtstag? Wer weiß … Volker Keidel: „Wer alkoholfreies Radler trinkt, hat sich schon aufgegeben“ Knaur, 9,99 €   100 Lesepunkte sammeln Auch als eBook auf Hugendubel.de erhältlich


SEHNSUCHTSORTE

Meeresglück und

Schicksals

Frankfurt, 1922: Als Salome mit acht das erste Mal vom Meer hört, sehnt sie sich vom heimischen Main in den Süden. Die Idee von der Sommerfrische begeistert auch ihren Vater Arthur Sommer, der als Besitzer eines Reisebureaus zu den Pionieren des Badeurlaubs zählt. Also auf an die italienische Riviera! An der Küste von San Remo wird ihr Traum wahr, das funkelnde Sonnenlicht auf den Wellen tanzen zu sehen und dem Horizont entgegenzuschwimmen. Während Arthur sich mit dem Hotelier Barbera verbündet, werden dessen Tochter Ornella und Salome die engsten Freundinnen. Reines Sommerglück - bis in den 1930er Jahren der Faschismus das Reisen erschwert und die Freundschaft der Mädchen zu zerbrechen droht, als sich beide in den Bohemien Félix verlieben … Berührende Schicksale in einem facettenreichen historischen Panorama! Julia Kröhn: „Riviera - Der Traum vom Meer“ Band 1 der Riviera-Saga blanvalet, 12,– €

REKORDVERDÄCHTIG

ist nicht nur Julia EXKLUSIV Kröhns Pensum als INTERVIEW „Schreibaholic“, sondern auch ihre thematische Bandbreite. Ihre Bestseller schreibt sie in jedem Genre unter dem passenden Pseudonym - einem halben Dutzend. Sich immer wieder neu erfinden und zugleich treu bleiben: Diese große Stärke der Schriftstellerin und studierten Historikerin haben auch die Heldinnen ihres neuen Riviera-Zweiteilers, einer opulenten Familiensaga. Großes Gefühlskino über zwei Freundinnen, die einander alles sind - bis sie ihr Herz an denselben Mann verlieren.

▶ Wenn man Ihre imponierende

Produktivität betrachtet, dann vermutet man - neben Immunität gegen Schreibblockaden - vor allem viel Disziplin bei Ihnen. Wie würden Sie Ihren Arbeitsstil beschreiben? ▶ Ich bin laut Pass zwar Österreicherin, aber von meiner Arbeitsmentalität her eine preußische Beamtin. Sprich: Ich arbeite zu festgelegten, auf den Schulalltag meiner Tochter ausgerichteten Zeiten. Das klingt etwas langweilig und unspektakulär - aber meine Geschichten bringen schon genug Spannung und Abenteuer in mein Leben. ▶ Nicht wenige Schriftsteller schreiben unter Pseudonym, Sie gleich unter einer ganzen Reihe davon. Warum das denn? ▶ Ich bin ein sehr vielseitiger, experimentierfreudiger Mensch, der sich nie nur mit einem Genre begnügen konnte. Da man Autorennamen aber mit einer bestimmten Art von Geschichte assoziiert - in Rosamunde Pilchers Cornwall läuft z.B. nie ein Axtmörder herum - war es aus verlagspolitischen und marketingtechnischen Gründen sinnvoll, meine Autorenidentität quasi zu splitten.

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120 Lesepunkte sammeln

▶ Sie folgen in Ihren neuesten Ro-

manen Ihrer Leidenschaft: Reisen. Was beflügelt Sie daran? ▶ Neue Länder zu entdecken ist für mich die wichtigste Inspiration überhaupt. Ideen und Geschichten springen mich stets förmlich an, wenn ich unterwegs bin. ▶ Was macht die Riviera für Sie romanreif ? ▶ Einerseits ist sie eine farbenprächtige Kulisse für einen Roman über die Entstehung des modernen Badeurlaubs. Andererseits boten mir die historischen Hintergründe die Chance, viele politische Themen, die auch heute aktuell sind - Reisefreiheit, Emigration, Nationalismus -, in eine Geschichte zu verpacken. ▶ Ihr literarisches Profil prägen historische Romane. Was macht es so faszinierend für Sie, sich in die Vergangenheit zu versetzen? ▶ Ich finde es spannend, über den Tellerrand der eigenen Lebenswirklichkeit zu schauen, sich immer wieder bewusst zu machen, wie viel Freiheiten und Privilegien wir im heutigen Europa im Vergleich zu den Menschen früherer Epochen haben. ▶ In Ihren Riviera-Romanen tauchen Sie tief ein in die wechselvolle Geschichte zwischen Glamour und Grauen während der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Welche Themen haben Sie besonders interessiert? ▶ Mich hat zum einen die Geschichte des Tourismus fasziniert. Es war z.B. sehr spannend zu erfahren, dass das Baden im Mittelmeer sehr lange als verpönt, gar als gefährlich galt. Mir war es aber andererseits auch wichtig, keinen leichten Urlaubsroman zu schreiben, sondern auch die Themen Faschismus, Emigration und Besatzung zu behandeln. Die Möglichkeit des Reisens geht schließlich Hand in Hand mit politischer Freiheit. ▶ Sie verbinden die Schicksale dreier Familien - aus Deutschland, Italien und Frankreich. Warum speziell diese Länder?

Immer größtmögliche Freiheit anstreben!“

Auch als eBook auf Hugendubel.de erhältlich

Ende der 1930er-Jahre kommt alles immer schlimmer. Während Salomes Vater Arthur sein Reisebureau in den Dienst der NS-Organisation „Kraft durch Freude“ stellt, beweist die junge Frau Zivilcourage. Dass den Nazis die Sehnsucht nach Italien als „urdeutscher Trieb“ gilt, nutzt Salome aus, um verfolgten Juden zur Ausreise nach Rom zu verhelfen. Doch der Zweite Weltkrieg bringt alle noch mehr in Bedrängnis. Salome und Félix müssen sich zwischen Widerstand und Liebe entscheiden - und Ornella sollte man nicht unterschätzen. Ein filmreifer Roman über das Ringen um Zukunft, Glück und Freiheit! Julia Kröhn: „Riviera - Der Weg in die Freiheit“ Band 2 der Riviera-Saga blanvalet, 12,– €   120 Lesepunkte sammeln Auch als eBook auf Hugendubel.de erhältlich

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SEHNSUCHTSORTE

gezeiten! heimat, und keine anderen Länder habe ich so oft bereist wie Italien und Frankreich. Ich liebe alle drei Länder ... ▶ Im Mittelpunkt stehen die Freundinnen Salome aus Frankfurt und Ornella aus San Remo. Was verkörpern die beiden für Sie? ▶ Salome ist die forschere, abenteuerlustige der beiden, Ornella die schüchternere, stillere, die eher auf Beobachtung statt Aktion setzt. Gerade deswegen ergänzen sie einander perfekt. ▶ Wie kommt es zu dem schleichenden Zerwürfnis zwischen Salome und Ornella? ▶ Ornella verliebt sich in Félix Aubry, den Sohn eines französischen Unternehmers - einen Mann, bei dem sie eigentlich keine Chancen hat. Salome packt der Ehrgeiz, Ornella zu ihrem Liebesglück zu verhelfen. Nur gelten die Gefühle, die sie in Félix entfacht, leider nicht der Freundin ... ▶ Wer oder was entscheidet mehr über die Schicksale von Salome und Ornella? Die beiden selbst? Oder die politische Lage? ▶ In den 30er-Jahren setzen Faschismus und Nationalismus der Reisefreiheit ein abruptes Ende. Salome ist willensstärker und radikaler, wenn es darum geht, gegen diese Widerstände für ihr Lebensglück zu kämpfen – Ornella jedoch die Beharrlichere und Bedächtigere. ▶ Ihr Romanheld Félix Aubry hat seinem sterbenden Großvater das Versprechen gegeben, dessen Lebensbilanz und geistiges Vermächtnis zu beherzigen. Wie würden Sie diese Erkenntnis auf den Punkt bringen? ▶ Sein Großvater war Schiffsbauer. Er ist aber nach seinem eigenen Urteil immer zu nahe am Ufer geblieben, statt weit aufs offene Meer hinauszufahren. Félix soll das besser machen, d.h. er soll immer größtmög MEHR? liche Freiheit anstreben, sich nicht von Ängsten DAS KOMPLETTE INTERVIEW AUF einschränken lassen. Genau das tut Félix auch, BUECHERMENSCHEN.DE allerdings schießt er dabei oft übers Ziel hinaus. ▶ Beträchtliche Bedeutung scheint das Frauenbild zu haben, oder? Worauf kommt es Ihnen da an beim Spagat zwischen gesellschaftlicher Rollenzuschreibung und persönlicher Entfaltung? ▶ Ich bin überzeugte Feministin. Für mich ist es wichtig, dass Frauen den Mut und die Stärke aufbringen, zu sich selbst und ihren Bedürfnissen zu stehen und dafür auch zu kämpfen. Ich möchte Romanfiguren schaffen, die dieses Streben in sich tragen - allerdings auf eine ihrer Zeit angemessenen Weise. ▶ Würden Sie - ohne zu viel zu verraten - das Ende des zweiten Riviera-Romans als Happy End bezeichnen? ▶ Für mich endet die Geschichte mit einem Happy End, wenn auch mit keinem klassischen „Alles ist gut“. Wir schreiben schließlich das Jahr 1945, und da ist nun mal gar nichts gut. Aber fast alle Figuren haben zu sich gefunden, ja, sind über sich hinausgewachsen und finden nun einen gewissen Frieden.

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Ich bin

überzeugte

Feministin“

© Feinkorn Photography Gaby Gerster

▶ Deutschland ist seit fast zwanzig Jahren meine Wahl-


SEHNSUCHTSORTE

BRETONE MIT LEIB UND SEELE:

▶ Wann, wie und wo haben Sie die

Bretagne für sich entdeckt? War es Liebe auf den ersten Blick? Oder auf den zweiten? ▶ Ein Blitzschlag, coup de foudre, nennen es die Franzosen - Liebe auf den ersten Blick. Eine Reise vor fast drei Jahrzehnten, es war sofort um mich geschehen. Ich habe mich in dieses magische Fleckchen Erde vernarrt. Frankreich habe ich mein ganzes Leben lang geliebt, eine tiefe Neigung … ▶ Es heißt, für Gustave Flaubert war Concarneau, die „Blaue Stadt“ am Atlantik, ist das Paradies auf Erden für Commissaire Georges Dupin. Kein Zweifel: Ihm hätte fast nichts Besseres passieren können als seine Zwangsversetzung aus Paris ins Finistère. Heimisch fühlt er sich vor allem im „Amiral“ bei seinem Morgenritual. Aber aus Milchkaffee, Croissants und Zeitungslektüre wird nichts, wenn Dupin die Pflicht ruft – nach PontAven. In dem pittoresken Künstlerdorf wurde Pierre-Louis Pennec ermordet. Hat denn nicht jeder den 92-jährigen Inhaber des legendären „Hotel Central“ geschätzt, weil er mit Leidenschaft das Vermächtnis der Malerkolonie um Gauguin pflegte? Der fabelhafte Auftakt der Erfolgsserie um Dupin! Jean-Luc Bannalec: „Bretonische Verhältnisse – Ein Fall für Kommissar Dupin“ Kiepenheuer & Witsch, 11,– €  110 Lesepunkte sammeln Auch als eBook auf Hugendubel.de erhältlich

© V. Brod

© V. Brod

© Véronique Brod © Véronique Brod

So stellten sich Leser Jean-Luc EXKLUSIV Bannalec vor, der sich wie kaum INTERVIEW EXKLUSIV ein anderer auskennt mit Land, INTERVIEW Leuten und Lebensgefühl. Und der so betörend über die schönsten Orte im äußersten Westen Frankreichs schreibt, dass er mit jedem seiner Krimibestseller immer mehr Feriengäste ans „Ende der Welt“, ins Finistère, lockt. Bevor nun sein Commissaire Georges Dupin seinen neunten Fall löst und in Saint-Malo „Bretonische Spezialitäten“ genießt, hat der Autor sein eigenes Geheimnis gelüftet: Bannalec ist das Pseudonym von Dr. Jörg Bong - für uns aber bleibt der Name Gütesiegel für Gourmet-Krimis.

seine Reise im Sommer 1847 in die Bretagne wie ein Befreiungsschlag. Und wie wirkt die Bretagne auf Sie? ▶ Die kolossale Natur, der wilde, schier unendliche Atlantik, der einen fast überall umgibt, die ungeheuren, ebenso un  endlichen Himmel, das verrückte Licht, die berückenden Farben - die Bretagne versetzt in einen schönen Taumel, der einen zugleich eigentümlicherweise ganz ruhig werden lässt. Und der, ja, ein bisschen pathetisch formuliert, ein Gefühl von Freiheit erzeugt, von dem Flaubert in seinem Buch schreibt. ▶ Fast so berühmt wie Flauberts tragische Heldin Madame Bovary ist der Ausspruch des Schriftstellers: „Madame Bovary, c’est moi“, also: „Madame Bovary, das bin ich.“ Wie sieht es denn bei Ihnen und Ihrem Helden Commissaire Georges Dupin aus? Wieviel Monsieur Bannalec steckt in Dupin? ▶ Da sollten Sie andere fragen. Vorsätzlich steckt kein Bannalec in Dupin, aber versehentlich vielleicht schon. Und das auch eher indirekt, unter anderem als Wunscherfüllung: Ich liebe Kaffee, sehr sogar, aber wenn ich mehr als einen Milchkaffee morgens trinke, werde ich schrecklich nervös. In Dupin verwirklicht sich mein Kaffeetraum: ihn den ganzen Tag trinken zu können. Ja, zu müssen! Was sich auf jeden Fall entspricht: Ohne den ersten Kaffee morgens funktioniert mein Gehirn nicht, ich brauche meine Freunde, muss immer in Bewegung sein, ertrage

keine Ruhe, spaziere für mein Leben gerne, esse und trinke sehr gerne, verehre Rotwein und auch das EntrecÔte frites. Und sehr vieles mehr. ▶ Bestimmt erinnern Sie sich noch gut an die literarische Geburtsstunde von Georges Dupin. Wie war das genau? ▶ Ganz unoriginell. Ich habe immer schon einen Spleen für „klassische“ Kriminalliteratur gehabt, für bestimmte Ermittler: Poirot, Holmes, Maigret, um drei berühmte zu nennen. Ich bin ein schlechter Schläfer und habe ihre Fälle schon nachts in meiner Jugend rauf und runter gelesen. Eines Tages, vor 15 Jahren, saß ich im Restaurant eines Hotels, in dem einst Gauguin gewohnt hatte, als er in Pont-Aven seine neue, revolutionäre Malerei erfand. Umgeben von einem Dutzend Kopien seiner Bilder dachte ich plötzlich: „Und wenn eines ein echter Gauguin wäre ...“ So begann das Tüfteln am ersten Fall. Sofort kam auch das „Amiral“ in Concarneau ins Spiel, das Restaurant, in dem Simenons „Der gelbe Hund“ spielt, einer meiner liebsten Maigrets. ▶ Welche Bedeutung haben Georges Simenon und sein Maigret für Sie? ▶ Simenon: einer der größten Autoren des 20 Jahrhunderts! Ein MEHR? echter Existentialist. DAS KOMPLETTE INTERVIEW AUF Maigret: einer der BUECHERMENSCHEN.DE größten Ermittler der Kriminalliteratur -

,, Rituale sind das

A und O.“

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SEHNSUCHTSORTE

Vive la

Bretagne!

und noch weit mehr als das, ein Ermittler von Sprache und Welt … ▶ Ihrem Commissaire Dupin sind Rituale wichtig, sowohl in seinem Alltagsleben als auch bei der Aufklärung seiner Kriminalfälle. Wie ist es bei Ihnen selbst? ▶ Rituale sind das A und O, Halt, Struktur und vor allem: Glück! Zudem auch, eigentlich ja paradox, ein Stück Freiheit. Sie machen ganz viel vom Leben aus, für Dupin und auch für mich. Meine Rituale in der Bretagne: die Zeitung lesen mit einem „grand crème“ am Morgen und einen bretonischen Frühstückskuchen in den Kaffee tunken. Lange Meerspaziergänge - ein bestimmter Weg. Schwimmen - ein bestimmter Felsen. Dann so um sechs, sieben der von kleinen Köstlichkeiten begleitete „Apéro“ - auf den läuft der ganze Tag hinaus … ▶ Sie haben Dupin nach Concarneau versetzt. Was ist für Sie das Besondere an dem Städtchen? ▶ Wenn ich eine kleine bretonische Küstenstadt fantasieren würde - so sähe sie aus, was vor allem heißt: Sie hätte genau diese Atmosphäre, diesen Charme. Etwas ganz Freies, dem Atlantik zugewandt, le grand large, und doch perfekt geborgen. Die Stadt ist buchstäblich am Meer und an mäandernden Buchten entlang gebaut. Überall riecht und schmeckt man es in der Nase und im Mund: das Salz, das Jod, die   Algen ... Überall hört man die Brandung ... ▶ Ihre Erfolgsserie um Dupin begann mit seinem Auswärtseinsatz im malerischen Pont-Aven. Inzwischen sind Sie im neunten Band in Saint-Malo angelangt. Welcher Kompass leitet Sie bei der Auswahl der Schauplätze? ▶ Am Ende, so die Idee am Anfang, sollten die Bände - zusammengenommen - eine kriminalistische, leichtfüßige Rundreise durch die Bretagne sein, gemeinsam mit Commissaire Dupin. Zu ganz besonderen Orten, ganz besonderen bretonischen Sujets

und Themen wie Salz, Austern, Küche, Malerei etc., auch eine Reise durch die Geschichte, die Kultur, die Sagen. Eine Reise zu außerordentlichen Menschen und einer eigenen, sehr starken Haltung gegenüber dem Leben. ▶ Wie lässt sich die Lebensphilosophie von Dupin auf den Punkt bringen? ▶ Auf einen einzigen Punkt lässt sie sich nicht bringen, das ist ganz sicher schon ein Teil der Lebensphilosophie: Das Leben ist vielgestaltig. Ein Moment davon ist ganz sicher die Liebe zum Genuss, eine ganz konkrete, sinnliche Liebe. Und Markthallen sind ein himmlischer Ort, ihr zu frönen … Am Ende ist es wahrscheinlich eine tiefe Liebe zum Leben. Zur Welt, zu den Menschen. ▶ Ganz in Ihrem Element sind Sie und Dupin als Genussmenschen nicht zuletzt, weil sowohl das Mordopfer als auch die Täterin aus der Szene der Sterneküche kommen. Was zeichnet Saint-Malo in diesem Bereich aus? ▶ Saint-Malo, Dinard, Cancale, die ganze Region ist so etwas wie das kulinarische Zentrum der Bretagne, ein einziger lukullischer Traum. Ich hatte immer schon vor, eines der Bücher im Küchenchef-Milieu spielen zu lassen – dafür gibt es keinen besseren Ort. ▶ Und welche Zutaten braucht nach Ihrer Überzeugung oder Erfahrung ein guter Kriminalroman? ▶ Ich habe kein Konzept, befürchte ich. Ich schreibe immer, wie ich es nenne, „nach vorne“ … Die Leidenschaft für Menschen und Dinge, in meinem Fall selbstredend: für die Bretagne. Sie ist der eigentliche Protagonist aller Bände. Zuletzt sind es ausgiebige Liebeserklärungen an sie. ▶ In Saint-Malo kommt wohl kaum einer an einer speziellen Form der Freibeuterei vorbei: den Korsaren. Welchen Stellenwert haben sie für die Einheimischen? ▶ Die Korsaren - Piraten, die, von malouinischen Kaufleuten ausgestat-

,, Eine tiefe

Liebe zum Leben.“

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Saint-Malo, eine Hochburg der Haute Cuisine - ein Traumziel für einen Genussmenschen wie Georges Dupin. Der Wermutstropfen: Der Commissaire muss seinen ungeliebten Chef, Präfekt Locmariaquer, auf ein Polizeiseminar begleiten, das die Zusammenarbeit zwischen den bretonischen Départements beflügeln soll. Die Bewährungsprobe kommt schlagartig: ein Mord, mitten in der historischen Markthalle von Saint-Servan, fast vor Dupins Nase! Das Opfer und die Täterin entpuppen sich als Schwestern, Sterneköchinnen und Erzrivalinnen. Doch hier geht es nicht nur um das Erbe an Familienrezepten, sondern um den Anfang einer heimtückischen Mordserie. Eine Krimidelikatesse, die den kulinarischen Himmel auf Erden verspricht inklusive Spannung, Stadterkundung und glorreicher Geschichte der Korsaren.

Jean-Luc Bannalec: „Bretonische Spezialitäten – Kommissar Dupins neunter Fall“ Kiepenheuer & Witsch, 16,– €  160 Lesepunkte sammeln Auch als eBook | Hörbuch auf Hugendubel.de erhältlich

tet, mit einem offiziellen Kaperbrief des französischen Königs unterwegs waren - haben das winzige Saint-Malo über zwei Jahrhunderte zu einer Seemacht auf Augenhöhe mit z.B. England und Spanien gemacht. Unglaublich! Das prägt einen gewissen Stolz. Zu Recht. ▶ Das Selbstverständnis der Einheimischen in Saint-Malo bringt ein Leitspruch zum Ausdruck: „Ni Français, ni Breton, Malouin suis“, also: „Weder Franzose, noch Bretone, Einwohner von Saint-Malo bin ich. Wie lautet Ihr persönliches Motto? ▶ Vielleicht ein - sehr - bretonisches Motto: „Nʼeus nemet un dra a bouez: Chom bev a-hed e vuhez.“ „Das Allerwichtigste ist: lebendig zu bleiben, solange man lebt.“ Alle Bücher auf Hugendubel.de und in Ihrer Hugendubel Filiale


© Privat

bücher menschen

SEIT 2014 IST FRANZISKA HANSEL BEI HUGENDUBEL UND AKTUELL TEAMLEITERIN SOCIAL MEDIA & CONTENT MARKETING. DIE 22-JÄHRIGE BUCHHÄNDLERIN WUCHS MIT DEN DIGITALEN MEDIEN AUF UND LIEBT DIE KREATIVE FREIHEIT, DIE DIGITAL MÖGLICH IST. GERADE WÄHREND DER CORONA-ZEIT KONNTE SIE MIT IHREM TEAM SEHR SCHNELL REAGIEREN, VERANSTALTUNGEN Z.B. ALS INSTAGRAM-LESUNGEN ANBIETEN ODER „BOOKLETHICS“ ALS APRILSCHERZ IN DIE WELT SCHICKEN. TEMPO LIEBT FRANZISKA NICHT NUR ONLINE, SONDERN AUCH AUF DEM WASSER - SURFEN IST IHR STECKENPFERD.

Ihr bevorzugtester Leseplatz?

Tatsächlich in der vollen U-Bahn. Aktuell leider ja nicht denkbar.

Ihre verrückteste Leidenschaft?

Ich habe eine viel zu große Leidenschaft für großartige Trash-Filme, beispielsweise „Sharknado“.

Ihr erstes Leseerlebnis?

Cornelia Funke - „Tintenherz“! Ich war hoffnungslos verliebt in Staubfinger.

In welcher Romanverfilmung wären Sie die Idealbesetzung?

Ich glaube, ich wäre eine gute Besetzung für Aura aus „Die Alchimistin“.

Wem wären Sie gerne begegnet?

Siri Hustvedt. Ihr kann ich zum Glück ja noch begegnen. Das ist die beeindruckendste Frau, die ich kenne.

WEITERE ANTWORTEN UND PERSÖNLICHE BUCHEMPFEHLUNGEN FINDEN SIE AUF BUECHERMENSCHEN.DE

SERIEN HELDEN Schwedisches Roulette

Ostfriesischer James Bond?

Lina Bengtsdotter: „Hagebuttenblut“ Penguin, 13,– €

EIN NEUER NUMMER-1-Bestseller ist nahezu sicher, wenn Klaus-Peter Wolf sein Schreibritual zelebriert: Vorzugsweise im Strandkorb bringt der Wahl-Ostfriese seine Kriminalromane zu Papier - mit Füllfederhalter. Für ihn sind es wahre Glücksmomente, wenn eine Geschichte Gestalt annimmt. Und da muss es eben stilvoll sein, am besten mit etwas Marzipan und feinem Tee. Dieses Rezept funktioniert so gut, dass er seit 2007 fast jedes Jahr zuverlässig mit einem neuen Ostfriesen-Krimi Erfolge feiern kann - als Buch und Fernsehverfilmung mit Traumquoten. Nun bringt er frischen Wind in seine Kultserie um Ann Kathrin Klaasen und ihr Team von der Polizeiinspektion Aurich: Endlich bekommt Hauptkommissar Rupert seinen ersten eigenen Fall! Auch sein letzter? Hier geht es schließlich nicht um ein Heimspiel in Ostfriesland, sondern um eine Mission mit Hollywood-Thrillerpotenzial. Schon immer wollte Rupert zum BKA, wurde aber nie genommen. Und nun kommt das BKA sogar zu ihm! Völlig unverhofft wird er vom gewöhnlichen Bullen zum verdeckten Ermittler. Wie geschaffen wirkt er für den Undercover-Einsatz als Federico Müller-Gonzáles, weil er dem Kronprinz der internationalen Drogenmafia zum Verwechseln ähnlich sieht. Aber wappnet ihn das für sein riskantes Täuschungsmanöver auf dem Gipfeltreffen der Dealer? Auf sich allein gestellt, merkt er schnell, dass nichts so ist, wie es scheint. Zugleich ist es die Chance seines Lebens zu zeigen, was in ihm steckt. Die perfekte Ostfriesen-Mischung aus Lokalkolorit und Krimispannung - ein vielversprechender Auftakt!

130 Lesepunkte sammeln Auch als eBook auf Hugendubel.de erhältlich

NIE WIEDER GULLSPÅNG! Das hat sich Charlie Langer geschworen. Viel zu viel Unheil verbindet sie mit der 1.500-Seelengemeinde im Südwesten Schwedens, wo sie aufgewachsen ist und ihr persönliches Trauma seinen Ursprung hat. Schwer zu schaffen machen der Kommissarin auch die Schicksale der in Gullspång verschwundenen Mädchen, denen sie und ihre Kollegen von der Nationalen Operativen Abteilung nachspüren: So verfolgt sie der gelöste, aber für sie längst nicht abgeschlossene Fall der 17-jährigen Annabelle, der für Charlie zum Karriere-Aus zu werden droht: Um nicht vom Dienst suspendiert zu werden, muss sich Schwedens brillanteste Ermittlerin einer Therapie unterziehen. Aber statt die dringend empfohlene Auszeit zu nehmen, stürzt sie sich mehr denn je in ihre Arbeit, für sie neben Alkohol das wirksamste Lebenselixier - und eine Obsession, wenn es um verlorene Seelen geht. Charlie kann einfach nicht anders. Sie muss zurückkehren in ihren Geburtsort und die Wahrheit herausfinden - über die Tragödie ihrer eigenen Mutter und über die Eliteinternatsschülerin Francesca, die vor 30 Jahren spurlos verschwunden ist. Noch immer schweigen in Gullspång alle so hartnäckig wie die Marmorlöwen am Portal des verlassenen Landsitzes von Francescas Familie. Aber die Kommissarin riskiert Kopf und Kragen, um die Leichen im Keller ans Licht zu bringen, in besten Kreisen und in eigener Sache. Der zweite furiose Fall aus der Charlie-Langer-Reihe - nach dem Sensationsdebüt „Löwenzahnkind“ ein weiterer Hochkaräter der neuen Meisterin des Schwedenkrimis!

Klaus-Peter Wolf: „Rupert undercover – Ostfriesische Mission“ Fischer TB, 12,– €  120 Lesepunkte sammeln Auch als eBook auf Hugendubel.de erhältlich

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24 / 7 / 365 BUCHGLÜCK

APP ins Buchglück © Marion Vogel

▶ Wie beziehungsweise wodurch

ÜBER SECHS Millionen Bücher, Hörbücher, EXKLUSIV Spiele und mehr INTERVIEW zur Auswahl - mit nur einer App! Die Buchhandlung Hugendubel freut sich, Ihnen die neue und selbstverständlich kostenlose Hugendubel App präsentieren zu können. Sie ist für iOS- und Android-Smartphones verfügbar und bietet zahlreiche Vorteile. Nina Hugendubel, geschäftsführende Gesellschafterin des Familienunternehmens, erläutert im Gespräch die Überlegungen hinter der App und deren attraktive Vorzüge.

▶ Was ist für Sie persönlich Buchglück? ▶ Buchglück bedeutet für mich - und

das war schon immer so -, das Wunder des Lesens, d.h. das Abtauchen in andere Welten, sei es sachlich, sei es träumerisch, in unendlicher Fülle zur Verfügung zu wissen. Das ist das Schöne am Lesen, dass es ein Leben lang immer wieder neu, immer wieder anders für einen bereit liegt. Wer liest, hat immer Zugriff auf etwas Bereicherndes in seinem Leben. ▶ Die neue App: Was macht sie zu einem charakteristischen HugendubelAngebot? ▶ Die neue App als „Hugendubel in der Hosentasche“ ergänzt und vervollkommnet unsere bisherigen Online-Angebote: Hier haben wir alle Funktionen und ihre Erweiterungen in einem Tool vereint. Sie bietet dem Nutzer aufs Beste den Multichannel-Zugang zu unseren Produkten.

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ergänzt die Hugendubel App das digitale Angebotsspektrum? ▶ Das bisherige Angebotsspektrum wird u. a. ergänzt durch eine Optimierung der Empfehlungen, persönliche Leselisten, unkomplizierten Zugang zu Buchinformationen und Filialverfügbarkeiten, kurz: In der App verbinden sich alle Möglichkeiten, das Buch bei Hugendubel zu erleben, und das in optimierter Bedienerfreundlichkeit. ▶ Mit welchem Anforderungskatalog ist das   Entwicklungsteam an den Start gegangen? ▶ Mit der App sollte unser Kunde jederzeit und überall von unterwegs Zugang zu unserer Welt der Bücher erhalten und gleichzeitig seine eigene Lesewelt übersichtlich gestalten können. ▶ Und wie haben Sie die Entwicklungsphase erlebt? ▶ Es ist immer toll zu erleben, wie ein Team etwas völlig Neues entwickelt, und Teil davon zu sein. Meine Kolleg*innen sind mit großem Einsatz, Leidenschaft und Begeisterung bei der Sache und es macht immer Freude, wenn sich im Laufe des Prozesses dann allmählich das Wunschergebnis abzeichnet. ▶ Welche Stichworte kennzeichnen das Leistungsspektrum der neuen App? ▶ Wir bündeln in unserer neuen App eine ganze Reihe von Funktionen, seien es die Buchempfehlungen, das bequeme Stöbern, die Verwaltung der eigenen Lieblingsbücher und der Einkäufe in den persönlichen Leselisten, die Integration der Kundenkarten App. Kurzum: Das perfekte Inspirations- und Einkaufserlebnis. ▶ Welche Funktionen möchten Sie nicht mehr missen?

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▶ Besonderen Wert legen wir neben

der Bündelung aller für unsere Kunden wichtigen Funktionen auf die nahtlose Verbindung zwischen Online- und stationärem Handel. Dazu gehört das Prüfen der Filialverfügbarkeit oder auch das unkomplizierte Scannen des Barcodes eines Lieblingsbuches im Laden, um sofort ausführliche Informationen zur Verfügung zu haben. ▶ Die App ermöglicht 24/7-Bestellungen. Welche Lieferoptionen stehen denn zur Verfügung und wie kommt Hugendubel den Bestellern durch Flexibilität entgegen? ▶ Unsere Kunden können sich ihre Bücher direkt bequem nach Hause liefern lassen oder in ihrer Wunschfiliale abholen. Und natürlich sind alle Bestellungen, die ein Buch oder Hörbuch enthalten, versandkostenfrei. ▶ Für wen eignet sich die App? ▶ Grundsätzlich ist hier jede Zielgruppe angesprochen, denn die meisten Menschen haben inzwischen ein Smartphone. Durch die übersichtliche und leichte Bedienung eignet sie sich gerade auch für Menschen mit geringerer Online-Affinität, die vielleicht erst beginnen, sich mit mobilen Funktionen zu beschäftigen. ▶ Für Nutzer der bisherigen Kundenkarten App stellt sich die Frage: Kann sie weiterhin verwendet werden oder wird sie durch die neue App ersetzt? ▶ Die Kundenkarten App ist nun in die neue Hugendubel App integriert, d.h. unsere Kunden müssen nicht in mehreren Apps navigieren, sondern haben alle Funktionen für das bequeme Eintauchen in die Hugendubel-Welt in einer App zur Verfügung.

Buchglück – das Wunder des Lesens!“

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REISEGLÜCK Norman Davies: „Ins Unbekannte – Eine Weltreise in die Geschichte“ wbg Theiss, 39,95 €  400 Lesepunkte sammeln

DER FLIEGENDE

Engländer

NORMAN DAVIES,

Jahrgang ’39, macht EXKLUSIV REPORTAGE Geschichte zum AbenINTERVIEW teuer. Ganz in seinem Element ist der konstruktive Querdenker unter den renommiertesten Historikern unserer Zeit als Entdeckungsreisender. Das zeigt eindrucksvoll sein Welterfolg „Verschwundene Reiche - Die Geschichte des vergessenen Europa“ und nun erst recht sein neues Meisterwerk „Ins Unbekannte“. Der Untertitel verspricht „Eine Weltreise in die Geschichte“, aber das Buch bietet noch viel mehr, denn die historische Spurensuche ist zugleich ein Selbstversuch - ähnlich der „Italienischen Reise“ von Davies’ Geistesverwandtem Goethe eine „Schule des Sehens“. Wer als Leser mit Norman Davies an Bord geht, kann sich einzigartiger Horizonterweiterung sicher sein und auf alles gefasst machen, inklusive Verzauberung. Das Opus magnum eines begnadeten Erzählers!

Keineswegs die einzigen guten Gründe fürs Mitreisen als Leser sind die ausgewählten Ziele. Aber schon das Inhaltsverzeichnis zeigt, dass hier etwas anders ist: Da steht zum Beispiel Mannahatta statt Manhattan oder Tejas statt Texas. Davies verwendet vorzugsweise die Ortsbezeichnungen der Einheimischen, unter anderem ein Hinweis, dass Leser Land und Leute auf lebendige Art kennenlernen werden - ein Versprechen, das etwa in Houston beim XXL-Steakessen mit Kulturbeilage eingelöst wird. Ob kulinarisch oder musikalisch, Davies macht vertraut mit den feinen Unterschieden zwischen Tex-Mex, Mex-Mex und Mix-Mex und mit texanischen Sprachgepflogenheiten, die Würze bekommen durch mexikanische Einsprengsel. Und die Mentalität der Einheimischen? Nach feiner englischer Art weiß Norman Davies sich aus der Affäre zu ziehen und zitiert John Steinbeck: „Texas ist ein Geisteszustand … mehr als das … eine Religion.“ Davies präzisiert ausführlich, denn „wer Texas verstehen will, muss   seine Geschichte und deren geografischen Rahmen verstehen.“ Und das gilt auch für alle anderen angesteuerten Ziele, insbesondere Aserbaidschan. Es sieht fast nach einer kommunikativen Bruchlandung aus, was sich da abspielt bei der Ankunft in der Hauptstadt Baku auf dem „Heydar Alyiev Flughafen“. Das Visum hat einen Haken - beziehungsweise das Datum vom Folgetag. Da könnte man ein Auge zudrücken? Der dienstbeflissene Kontrollbeamte schüttelt den Kopf, obwohl es doch nur noch drei Stunden bis morgen sind. Ob das Pokerface wirkt, das Davies, der emeritierte Professor mit Karrierestationen in London, Harvard, Stanford und Columbia, auch beherrscht? Als effektiver erweist sich der Trumpf im Ärmel. Die Episode gehört zu den realsatirischen Bravourstücken im Buch. Davies darf dann doch einreisen, alte und ultramoderne Architektur

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Auch als eBook auf Hugendubel.de erhältlich

Ein Buch, das die Vielfalt und Fülle einer Bibliothek vereint! Die Hauptsache: brillante Reiseliteratur, die an den interessantesten Orten Geschichte lebendig werden lässt, von Tasmanien bis Tahiti und Cornwall bis Neuseeland. Als Kompass leiten Davies zentrale Fragen, z.B.: Was prägt die Identität von Nationen, Regionen und einzelnen Menschen? Seine eigene Antwort im Prolog gerät zum Glanzstück: MiniaturMemoiren, die inspirieren und berühren, und eine Liebeserklärung an Dichter, Denker, Lehrer und weitere Persönlichkeiten, die ihn prägten und neue Perspektiven eröffneten – genau wie es Davies mit seinem Buch auf grandiose Art gelingt!

wie die „Flame Towers“ bestaunen und durch Baku streifen - beziehungsweise durch die Geschichte von Zaristen, Kommunisten, Bolschewiki, Separatisten ... Helden, deren Denkmäler in Trümmern liegen. Davies: „Es gibt von allem eine Geschichte.“ Von Orten sowieso, aber auch von Objekten, wie beispielsweise von den Briefmarkenalben der Familie Davies: Das alte, gebundene war mit seinen Länderseiten irgendwann nicht mehr zeitgemäß, das neue indes spiegelt die Zeit - als Loseblattsammlung, die sich ergänzen lässt und vom Wandel zeugt. Ganz im Sinne von Davies, der wissen will, was die Welt bewegt und Menschen dazu bringt, sich auf die weitesten Wege zu machen. Sein eigener Antrieb? Fernweh und Forschergeist, unter anderem. Jedenfalls will er die Welt nicht einfach nur umrunden, sondern am liebsten auch aus den Angeln heben - zumindest Denkweisen, auch die eigene. Norman Davies: „Für mich als Historiker war die faszinierendste Erkenntnis meiner Reise, dass das traditionelle Zeitkonzept der Maori völlig anders ist als unser eigenes … Sie stehen sozusagen mit dem Gesicht zur Vergangenheit und beobachten das Tun von Göttern und Vorfahren … und gehen rückwärts in die Zukunft.“

... von allem eine

© Urszula Soltys

Geschichte.“

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S O S -S T R AT E G I E N

MINUTE

UNSERE LETZTE

Chance dürfen wir EXKLUSIV nicht verspielen: INTERVIEW Daran besteht beim Blick auf die Fieberkurve unseres Planeten kein Zweifel für Mojib Latif, Meteorologe am GEOMAR-Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung in Kiel und einer der weltweit führenden Klimaforscher. Unverkennbare Alarmzeichen sind für ihn z.B. die sich immer schneller überbietenden Hitzerekorde - 42,6 bei uns in Deutschland, sogar 49,9 Grad in Australien. Brandaktuelle Fakten, Lektionen aus der CoronaKrise und Rettungsstrategien vereint er in seinem neuen Buch „Heißzeit“.

▶ Mit Klimafragen und -forschung

befassen Sie sich seit Ihrem Studium in den 1970er Jahren. Welche drei Schlagworte bezeichnen für Sie die gravierendsten Veränderungen beziehungsweise Klimagefahren seither? Mojib Latif: „Heißzeit“ Herder, 20,– €  200 Lesepunkte sammeln Auch als eBook auf Hugendubel.de erhältlich

Den Kollaps verhindern und die Weichen nachhaltig für eine lebenswerte Zukunft stellen: Das ist die existenzielle Zielsetzung, für die sich Mojib Latif stark macht. In seiner umfassenden Darstellung vermittelt er anschaulich eine solide Wissensbasis auf dem aktuellen Forschungsstand - mit vorausschauendem Blick über den eigenen Tellerrand. So schließen seine Leitlinien neben der erforderlichen Senkung der Erderwärmung und dem Ausbau erneuerbarer Energien z.B. auch Wirtschaftlichkeit und sozialen Ausgleich mit ein. Ein Rettungspaket inklusive 10-PunktePlan, der zeigt, was unbedingt notwendig und tatsächlich machbar ist - und ein flammender Appell, jetzt zu handeln!

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▶ Erderwärmung,

Meeresspiegelanstieg, Wetterextreme. ▶ Wie würden Sie die aktuelle Klimaproblematik auf den Punkt bringen? ▶ Wir kommen nicht vom Wissen zum Handeln. Das Problem ist seit Jahrzehnten bekannt. Trotzdem steigt der weltweite CO2-Ausstoß. Seit 1990 ist ein Anstieg der Emissionen von ca. 60 Prozent zu verzeichnen. Anspruch und Wirklichkeit könnten kaum weiter auseinanderliegen als in der internationalen Klimapolitik. ▶ Welches Anliegen oder welche Hoffnung bewegt Sie zu ihrem enormen   Engagement? ▶ Klimaschutz ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Niemand kann sich wegducken. Wir müssen die Menschen aber mitnehmen. Viele haben Angst vor Veränderung. Dabei können wir durch Klimaschutz so viel gewinnen. ▶ Sie sehen Parallelen zwischen der Klimaproblematik und der CoronaKrise. Welche hauptsächlich? Und was können wir daraus lernen? ▶ Drei Dinge. Erstens, Krisen fallen nicht vom Himmel. Die Wissenschaft hat seit Jahren vor beiden Krisen gewarnt. Zweitens: Globale Krisen können nur von den Ländern gemeinsam gelöst werden. Drittens: Die Populisten haben keinen Plan. Der amerikanische Präsident Donald Trump zum Beispiel hat die Corona-Krise zunächst kleingeredet, was zu der beispiellosen Tragödie in den USA geführt hat. Er ist auch ein Klimaleugner. Auf solche Leute ist kein Verlass. ▶ Was war für Sie der aktuelle oder akute Antrieb zu Ihrem neuen Buch? ▶ Die gesellschaftlichen Verhältnisse ändern sich gerade grundlegend. Das Aufkommen von Populismus und Nationalismus wie auch Fake News besorgt mich sehr. Die Wissenschaften verlieren völlig zu Unrecht einen Teil ihrer Glaub© Jan Steffen / IFM Geomar

RET TUNG IN LETZTER

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würdigkeit. Klimaleugner, Impfgegner oder Anti-Corona-Demonstranten sind Symptome dafür. Politische Rattenfänger versuchen dies für ihre Zwecke zu instrumentalisieren. Wir müssen dieser Entwicklung Einhalt gebieten. Sonst gerät nicht nur das Klima aus dem Takt, sondern wir verlieren auch Frieden und Freiheit. ▶ Sie betonen, dass es unbedingt jetzt zu handeln gilt. Warum je schneller, desto besser? ▶ Es gibt eine bestimmte CO2-Menge, die wir ausstoßen dürfen. CO2 entsteht hauptsächlich bei der Verbrennung der fossilen Brennstoffe - Kohle, Öl und Erdgas. Die Wirtschaft muss langfristig auf die erneuerbaren Energien wie Sonne und Wind setzen. In den Klimamodellen können wir den CO2-Ausstoß sofort auf Null setzen, in der realen Welt nicht. Wir müssen einen optimalen Weg beschreiten, der sowohl das Klima als auch die Wirtschaft schützt. Irgendwann ist es dafür zu spät. ▶ Was können denn Durchschnittsbürger wie du und ich ausrichten? ▶ Es steht mir nicht an, den Menschen Vorschriften zu machen. Wir sollten keine Verzichtsdebatte führen, sondern immer die Vorteile sehen. ▶ Wie lautet Ihr wichtigster klimafreundlicher Urlaubstipp? ▶ Erholung first. Die kann man auch in MEHR? Deutschland DAS KOMPLETTE bekommen. INTERVIEW AUF

Allzeithoch von 42,6 Grad“

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WOHLFÜHLEN!

Natürlich heilen „HAUPTSACHE GESUND!“ Das aktuelle Mantra der meisten von

uns hat Dr. med. Franziska Rubin schon lange zu ihrer Sache gemacht: nicht nur als ehemalige Moderatorin ihrer gleichnamigen MDR-Sendereihe und Bestsellerautorin, sondern auch in ihrer eigenen Familie. So weiß die Ärztin genau, was wirklich hilft. Im Alltag und in ihrem druckfrischen Standardwerk setzt sie auf bewährte Hausmittel, die sanft wirken und oft verblüffend einfach sind. Eine Fülle naturkundlicher Verfahren, die den ganzen Menschen im Blick haben, Selbstheilungskräfte aktivieren und Immunkräfte stärken. Ob Vorbeugung oder Behandlung häufiger Beschwerden - das Herzstück jeder Hausapotheke! EXKLUSIV INTERVIEW

▶ „Bleib gesund!“ Das wünschen wir

einander seit dem Ausbruch von Corona wohl am meisten. Wie wappnen Sie sich und Ihre Familie? ▶ Natürlich achten wir mehr denn je auf Hygiene. Gut, dass wir so schönes Wetter haben. Da fällt es nicht schwer, sich viel an der frischen Luft zu bewegen. Dabei stärken wir das Immunsystem: Das Sonnenvitamin D und Bewegung aktivieren auf unterschiedliche Weise die Produktion von Abwehrzellen. Täglich frisches Obst und Gemüse - und lachen, soviel es geht. ▶ Der Infektionsschutz ist auch in Ihrem neuen Buch ein wichtiges Thema. Wo sehen Sie im Alltag klassische Schwachpunkte? ▶ Viele denken, das Bad sei besonders infektiös. Doch das ist ein Irrtum. Viel mehr Keimschleudern finden sich in der Küche - vom Spüllappen über das Geschirrtuch bis zum Kühlschrank. Auch auf jedem Smartphone tummeln sich durchschnittlich 100 Bakterienarten und auf der Tastatur des Computers sieht es nicht besser aus ... ▶ Ihr Hauptthema sind naturkundliche Behandlungsmöglichkeiten. Wann und wie haben Sie sie entdeckt? ▶ Als Studentin hatte ich sehr lange Zeit heftige Rückenschmerzen. Nichts half. Befreit von meinen Schmerzen hat mich ein Homöopath. Das hat mich nachhaltig beeindruckt und meine Neugier geweckt. Daraufhin habe ich mich neben dem Studium über Naturheilverfahren aus aller Welt kundig gemacht und sie auch praktiziert. ▶ Was überzeugt Sie als Ärztin an der komplementären, also ergänzenden Medizin?

▶ Der Arzt behandelt, die Natur

heilt. Wir haben enorme Selbstheilungskräfte, die manchmal etwas Unterstützung brauchen, damit sie ihre volle Wirkung entfalten. Da hat uns die Natur viele Mittel an die Hand gegeben: heilsame Pflanzen und Nahrungsmittel, Wasser, Luft, Wärme und Kälte. Und vor allem menschliche Zuwendung. Es müssen eben nicht immer Medikamente sein. Die beste Medizin ist meiner Meinung nach eine Kombination aus Schulmedizin, Naturheilkunde und Hausmitteln.

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Medizin und Ayurveda zählen zu den ältesten Medizinsystemen der Welt, mit Erfahrungen aus Jahrtausenden also mit besten Langzeitstudien! Vieles wird heute wissenschaftlich erforscht oder konnte bereits bewiesen werden. Und viele Praktiken wie Atemtechniken, Yoga oder Meditation sind ideale Hausmittel für unsere heutigen Bedürfnisse. ▶ Bestimmte Lebensmittel haben traditionsgemäß ein gutes Image, besonders Äpfel. Inzwischen gibt es aber auch kritische Stimmen. Würden Sie ganz klassisch täglich einen Apfel empfehlen? ▶ Na klar. Es gibt sogar eine englische Studie, die belegt, dass ein Apfel am Tag die Cholesterinwerte ähnlich gut senkt wie eine Tablette. Aber Vorsicht, das gilt nur für Menschen, die noch nicht herzkrank sind. ▶ Was gehört für Sie unbedingt zum Basisbestand einer naturkundlichen Hausapotheke? ▶ Getrockneter Salbei zum Gurgeln, Kamillenblüten gegen Bauchweh, Teebaumöl zum Desinfizieren, Thymianöl zum Inhalieren und Aloe-Vera-Gel für die Haut. Das wäre auch meine Empfehlung jetzt für die Corona-Krise. Dann kann man schon mal loslegen, wenn es im Hals kratzt oder Husten kommt. ▶ Was hilft was am besten gegen Insektenstiche? ▶ Viele ätherische Öle halten Mücken ab, oder auch das homöopathische Mittel Ledum D6 oder D12 - sehr gut

Arzt behandelt, die Natur heilt.“

Der

▶ Ihr Ehemann Pete Williamson

kommt aus Australien, wo Sie mit Ihrer Familie auch schon längere Zeit gelebt haben. Welche naturheilkundlichen Entdeckungen haben Sie dort gemacht und in Ihren Alltag übernommen? ▶ In unsere Hausapotheke haben wir Teebaum- und Cajeputöl sowie Manukahonig aufgenommen. Von den Aborigines habe ich gelernt, welche Kraft man aus der Verbindung zur Natur schöpfen kann und wie wichtig es ist, sich als Teil einer Gemeinschaft zu verstehen. ▶ Für Ihr neues Buch haben Sie Naturheilverfahren aus den unterschiedlichsten Kulturkreisen zusammengetragen. Welche Auswahlkriterien haben Sie geleitet? ▶ Wir können viel von anderen Kulturen lernen, auch auf dem Gebiet der Heilkunde. Traditionelle chinesische

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WOHLFÜHLEN!

In Bestform

© Judith Büthe

gegen Zecken. Wenn man gestochen wurde, am besten schnell mit einem Eiswürfel kühlen, dann Zwiebel, Teebaumöl, Apfelessig oder ähnliches auftragen. Das bremst die Entzündung und den Juckreiz. ▶ Wie lautet Ihre Kernbotschaft an Ihre Leser? ▶ Haben Sie Vertrauen in die Heilkräfte der Natur und des eigenen Körpers. Und stärken Sie sich und Ihren inneren Arzt mit Hausmitteln. Das macht gesünder MEHR? und glücklicher! DAS KOMPLETTE INTERVIEW AUF

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Dr. med. Franziska Rubin: „Die besten Hausmittel Was wirklich hilft“ Becker Joest Volk, 29,95 €  300 Lesepunkte sammeln

Gut, dass nicht nur gegen nahezu jedes Übel ein Kraut gewachsen ist, sondern auch seit Generationen die wohltuenden Wirkungen überliefert wurden - und dass Dr. med. Franziska Rubin in Naturheilkunde bestens bewandert ist. Sie schöpft aus dem reichen Erfahrungsschatz verschiedener Kulturen und aus unserem einheimischen Repertoire. Das Buch verspricht Abhilfe bei verbreiteten Leiden von Asthma über Bluthochdruck bis zu Zahn- und Zahnfleischproblemen und macht zu sämtlichen Beschwerden mit der Bandbreite an Behandlungsoptionen vertraut, z.B. Ayurveda, traditionelle chinesische Medizin, Homöopathie, Osteopathie, Tees, Wickel und Kneipp-Güsse. Ob Kopfschmerzen oder Krampfadern, Sodbrennen, Magen- und Darminfekte, Rückenleiden oder rheumatische Erkrankungen, Erkältung, Heuschnupfen oder Insektenstiche: Alle empfehlenswerten Hausmittel und Therapien werden erläutert und in rund 190 Bildern veranschaulicht. Informativ und individuell, wie man sich die ideale Sprechstunde vorstellt!

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Regeneration statt Degeneration

Gesund zur schlanken Linie

Nina Ruge, Dominik Duscher: „Altern wird heilbar“ GU, 22,– €

SPIEGLEIN, SPIEGLEIN an der Wand, wer macht die beste Figur am Strand? Oder stellt sich eher die Frage, was die Pfunde schmelzen lässt wie Eis in der Sonne? Jeden Sommer eine neue Wunderkur? Vorsicht, rät Dr. Michael Greger. Je märchenhafter die Verheißungen, desto mehr Zweifel sind angebracht, wegen Heißhungerattacken und Jojo-Effekt, vor allem aber wegen Mangelerscheinungen bei einseitiger Kost. Dem international renommierten US-Mediziner und Ernährungswissenschaftler macht so schnell keiner etwas vor. Als Begründer und führender Kopf des Internet-Informationsportals Nutritionfacts.org durchkämmt und bewertet er mit seinem Team kontinuierlich die neuesten Studien. So bildet der aktuelle Forschungsstand in kaum zu überbietender Bandbreite die Basis von Dr. Gregers Büchern, lauter „New York Times“-Bestsellern - so auch das neue Mammutwerk des bekennenden „Diäthassers“. Darin durchleuchtet er Tausende von Abnehmversprechen und erläutert seine eigene Strategie, die Bilanz seiner langjährigen Forschung. Sein Credo: Zuerst kommen die Beweise, dann die Schlussfolgerung rein wissenschaftlich. Das komplexe Thema Ernährung entschlüsselt er bis ins kleinste Detail und bereitet seine Empfehlungen für individuelle Bedürfnisse auf. Ob nachhaltig abnehmen oder das Idealgewicht halten - alles eine Frage der richtigen, nämlich pflanzlichen und möglichst vollwertigen Ernährung, die das Mikrobiom sowie den Stoffwechsel optimiert und rundum die Gesundheit fördert. Ideal zum Durchhalten: 21 ultimative Abnehm-Booster samt Checkliste zum Abhaken!

220 Lesepunkte sammeln Auch als eBook auf Hugendubel.de erhältlich

„FOREVER YOUNG” stimmt Sie wehmütig und Sie singen mit, wenn keiner in Hörweite ist? Im Badezimmer türmen sich Tiegel und Tuben mit Anti-Aging-Versprechen? Das schönste Geburtstagsgeschenk ist für Sie das Kompliment, dass Sie viel jünger wirken? Noch lieber würden Sie sich auch so fühlen? Dann empfiehlt sich als Lebenselixier in Buchform das Gemeinschaftswerk von Nina Ruge und Dr. Dr. med. Dominik Duscher. Die beliebte Moderatorin und Wissenschaftsjournalistin und der renommierte Mediziner mit internationaler Erfahrung bieten einen umfassenden Überblick über das faszinierende Feld der Altersforschung: von der Quintessenz der wichtigsten Theorien bis zu bahnbrechend en aktuellen Erkenntnissen und ermutigenden Perspektiven. Die Kernbotschaft: Altern ist kein unausweichliches Schicksal. Je genauer Alterungsprozesse entschlüsselt werden, desto gezielter kann man positiven Einfluss darauf nehmen - sowohl in der Medizin als auch im Alltag von uns allen. Die Devise: Regeneration statt Degeneration. Anschaulich zeigen die Autoren, wie das Wunderwerk des menschlichen Körpers funktioniert, welche Höchstleistungen er tagtäglich vollbringt und welche Funktionen mit zunehmenden Lebensjahren nachlassen oder fehlerhaft verlaufen - und somit Unterstützung brauchen. Im Fokus steht Dominik Duschers Domäne, nämlich die drei entscheidenden Zellkompetenzen Erneuerung, Energieerzeugung und Entgiftung. Ruge und Duscher zeigen uns Optionen und Chancen, immer mehr Jahre mit immer besserer Lebensqualität zu gewinnen. Eine Fülle vielversprechender Strategien!

Dr. Michael Greger: „How Not to Diet“ lübbe life, 26,– €  260 Lesepunkte sammeln Auch als eBook | Hörbuch auf Hugendubel.de erhältlich


EXPERTEN MISSION Eine

Drei

GUTEN APPETIT!

STERNEKOCH JOHANN LAFER (JL) könnte Luftsprünge machen. Dass er je wieder richtig auf die Beine kommen, geschweige EXKLUSIV denn sich so wohlfühlen würde wie heute, hätte er sich lange INTERVIEW Zeit nicht mal im Traum vorstellen können. Kaum verwunderlich, denn er hat einiges hinter sich - wie viele seiner Leidensgenossen mit Arthrose. Nichts zu machen? Operation samt Reha? Tagtäglich Tabletten? Es geht auch anders, wie die vielfache Erfahrung von Schmerzspezialist Roland Liebscher-Bracht (RLB) und der Ernährungsmedizinerin Dr. Petra Bracht (PB) zeigt. Die drei verbinden ihr Fachwissen in ihrem gehaltvollen Buch. Die gemeinsame Mission: genussvoll schmerzfrei leben!

▶ Herr Lafer, Sie bezeichnen „Essen

gegen Arthrose“ als Ihr persönlichstes Buch. Was macht es dazu? ▶ (JL) Meine persönliche Betroffenheit. Ich habe über Jahre versucht, meine Schmerzen zu ignorieren, mein linkes Knie war bereits operiert, ohne dass es völlig schmerzfrei wurde. Diese Prozedur wollte ich mir für mein rechtes Knie ersparen und neue Wege gehen. Johann Lafer, Petra Bracht, Roland Liebscher-Bracht: „Essen gegen Arthrose – Das Kochbuch“ Gräfe und Unzer, 29,99 €  300 Lesepunkte sammeln Auch als eBook auf Hugendubel.de erhältlich

Schmerz, lass nach! Alles, was sich als effektiv gegen die Volkskrankheit Arthrose erweist oder zur Vorbeugung beiträgt, vereint das Gemeinschaftswerk der drei Experten. Im Mittelpunkt steht, wie sich jeder ohne viel Aufwand tagtäglich etwas Gutes tun kann, vor allem durch einfache Übungen und gesunde, überwiegend pflanzliche Kost. Die Basis: 28 Nahrungsmittel, die dank lebenswichtiger Vitalstoffe Entzündungen abklingen lassen, die Regenation fördern und Immunkräfte stärken, z.B. Algen, Avocados und Äpfel, Bohnen, Brokkoli und Buchweizen. Beste Zutaten, kreativ kombiniert in unkomplizierten Rezepten mit dem gewissen Etwas - heilsame Sterneküche für jeden Tag!

▶ Wie klangen die Klinikdiagnosen? ▶ (JL) Einfach nur beängstigend. ▶ Wie war Ihr Zustand, als Sie im

Gesundheitszentrum von Dr. Petra Bracht und Roland Liebscher-Bracht ankamen? ▶ (JL) Ziemlich schlecht, ich konnte nicht lange stehen, humpelte, das Treppenlaufen war eine Qual. ▶ Wie fühlen Sie sich jetzt? ▶ (JL) Ein bisschen wie neugeboren, die Schmerzen sind einfach weg und kaum zu glauben - die Wetterfühligkeit, die ich im operierten Knie nach diesen Jahren immer hoch habe, gibt es im rechten nicht. Ich kann wieder wandern und Rad fahren, das ist als Ausgleich für mich so wichtig und eine wiedergewonnene Lebensqualität. ▶ Am Anfang waren Sie schon ein bisschen skeptisch. Warum? ▶ (JL) Mehr als ein   bisschen, weil das, was Roland Liebscher-Bracht mir erzählte, einfach völlig unglaubwürdig klang. Ich war ja vorher bei mehreren Spezialisten, die sagten alle ziemlich das Gleiche Reifen abgefahren, muss ausgetauscht werden. ▶ Was überzeugte Sie letztlich, dass Sie hier doch an der richtigen Adresse und bestens aufgehoben sind? ▶ (JL) Weil das Unglaubliche passierte und ich direkt am Schluss der ersten Behandlung beim Treppenlaufen so gut wie keine Schmerzen mehr spürte, maximal noch einen kleinen Rest von 10 Prozent. Aber selbst da konnte ich es noch nicht richtig glauben.

▶ Was machte Sie so zuversichtlich,

dass Sie ihm helfen können, Herr Liebscher-Bracht? ▶ (RLB) 100%ig sicher war ich natürlich nicht, aber ich kenne solche Fälle zu Hunderten. Deswegen wusste ich, dass die Chancen sehr gut standen. ▶ Sie sprechen von der Schmerzfalle. Was ist das Tückische daran? ▶ (RLB) Das Tückische ist, dass so gut wie alle daran glauben, dass Arthrose und Meniskusverletzungen weh tun. Und dass man in der Falle sitzt, wenn bei Schmerzen solcher Verschleiß festgestellt wird, da dann jeder sagt, das muss operiert werden. Raus kommt man, indem einem jemand zeigt, dass die Schmerzen trotzdem wegtherapiert werden können - das ist der Beweis und die Falle schnappt nicht zu. ▶ Wie lautet Ihre Kernbotschaft an alle Schmerzgeplagten? ▶ (RLB) Bei Schmerzen immer zuerst unsere Übungen machen oder sich mit der Osteopressur therapieren lassen. Erst, wenn das nicht hilft, Schmerzmittel nehmen oder sich operieren lassen. ▶ Johann Lafer musste auch selbst aktiv werden. Was haben Sie ihm verordnet? ▶ (RLB) Einfache Übungen, die im Buch genau beschrieben sind. Ich habe sie in den letzten 30 Jahren so auf den Punkt entwickelt, dass sie in der Lage sind, bei fast allen Schmerzen zu helfen. Sie normalisieren gezielt die zu hohen Spannungen der Muskeln und Faszien, die Ursache der unterschiedlichsten Schmerzen sind. ▶ Wie geht es Ihnen mit den Übungen? ▶ (JL) Es geht super, aber man muss halt die Gewohnheit entwickeln, sie täglich zu machen. Im Vergleich dazu, wie man profitiert, ist die Zeit selbst kaum der Rede wert: Es sind nur etwa 15 Minuten am Tag, die ich meistens gleich morgens absolviere. ▶ Und dann kamen Sie ins Spiel, Frau Dr. Bracht. Sie haben den Speiseplan von Johann Lafer unter die Lupe genommen. Warum? ▶ (PB) Weil ich aus langer Erfahrung

,, Reifen

abgefahren ... “

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© LNB Bad Homburg

GUTEN APPETIT!

MEHR? DAS KOMPLETTE INTERVIEW AUF

BUECHERMENSCHEN.DE

weiß, dass Genießer wie er oft Nahrungsmittel auf dem Speiseplan haben, die Schmerzen begünstigen, indem sie die Faszien unflexibel machen und die Spannung der Muskeln erhöhen. ▶ Worauf achten Sie bei Ihren Ernährungstipps? ▶ (PB) Das Wichtigste: Tierische Nahrungsmittel wie Fleisch, Fisch, Eier sowie Milch und deren Produkte zu minimieren. Sie übersäuern das Körpergewebe, die Faszien trocknen aus und die Muskeln gehen auf Abwehrspannung, weil der Körper sich bedroht fühlt. ▶ Was ist Ihnen am schwersten gefallen, Herr Lafer? ▶ (JL) Natürlich genau das, Fleisch und Co. durch Gemüse und andere Pflanzen zu ersetzen. Die größte Überraschung war, dass eine solche pflanzenbetonte Ernährung, die ich ja aus Asien schon gut kannte und auch wusste, wie lecker sie sein kann, dass diese Ernährung hilft, die Schmerzen zu vertreiben. ▶ Wie wirkte sich Ihre Ernährungsumstellung auf Ihre Kochphilosophie in der Sterneküche aus? ▶ (JL) Nahrung als Medizin klang für mich immer nach fader Krankenhauskost. Was mich begeistert, ist, dass ich nicht auf Genuss verzichten muss und dass wir uns mit dem, was wir täglich essen, auch gesund und schmerzfrei halten können. Petra Bracht hat eine Auswahl der wichtigsten Anti-SchmerzLebensmittel erstellt und ich habe daraus vegane Rezepte gemacht, die köstlich schmecken - eigentlich so wie immer, nur halt aus Pflanzen und kombüchermenschen | 19

biniert mit meinem Wissen rund um Kräuter und Gewürze. ▶ Und das Sahnehäubchen, das manchmal einfach sein muss? Dolce Vita geht doch nicht ohne Pannacotta, oder? ▶ (PB) Also das Himbeer-Gazpacho mit Basilikum-Kokos-Pannacotta, die Himbeer-Avovado-Tarte und die Schokotorte mit Passionsfrucht und Avocado beweisen, dass Veganer auf nichts verzichten müssen, oder? Trotzdem, wir sind pflanzenbegeistert, aber nicht dogmatisch, ich selbst ernähre mich zwar fast nur pflanzlich. Aber Johann, du machst schon ein paar Ausnahmen oder? ▶ (JL) Ja, mache ich natürlich, zumal ich ja in meinem Beruf als Koch auch den Fleischessern leckere Rezepte erstellen und diese vorkochen muss. Aber privat muss ich sagen, die tierischen Anteile nehmen immer mehr ab, weil ich diese Leichtigkeit, die ich inzwischen empfinde, immer mehr spüren möchte. Das ist ein ganz anderes Leben! ▶ Wie alltagstauglich finden Sie die Rezepte von Johann Lafer vom Einkaufen und Zubereiten her? ▶ (PB) Ich finde, man sollte die zum Kochen benötigte Zeit nicht als Aufwand werten, sondern als schönes Erlebnis genießen. Es sind ja viele Rezepte dabei, die sehr schnell gehen und beim Einkaufen keinen Aufwand bedeuten, also super alltagstauglich sind. Die anspruchsvolleren lohnen sich trotzdem. Die Auswahl ist so groß, dass sich jeder das Passende heraussuchen kann.

▶ Was sind Ihre Rezeptfavoriten? ▶ (JL) Eines mit Grünkohl. Den habe

ich früher immer gekocht – mit ordentlich Speck dran. Aber neu für mich ist Grünkohl als Salat mit Avocado und Grapefruit. Hätte ich früher nicht zubereitet. ▶ (PB) Ich muss sagen, ich liebe Kartoffel-SpargelRösti mit TomatenAprikosen-Salat und die Kartoffel-PilzLasagne. ▶ (RLB) Ich kann mich schwer entscheiden, aber das Grünkohl-Kürbis-Curry und der orientalische Auberginensalat mit Quinoa und Kräuterdressing haben es mir besonders angetan. ▶ Ihr gemeinsames Motto lautet: „Drei Experten, eine Mission!“ Wie lässt es sich auf den Punkt bringen? ▶ (PB) Möglichst vielen Menschen zu zeigen, dass vegane Ernährung, die gesund für uns Menschen, die Umwelt und das Klima ist, so köstlich schmecken kann, dass es einem an nichts fehlt. ▶ Jeder steuert bei, was er am besten kann. Was ist Ihr jeweiliges Ziel? ▶ (RLB) Menschen beizubringen, wie sie sich selbst helfen können, um schmerzfrei zu leben. ▶ (PB) Menschen zu lehren, wie sie selbst für ihre Gesundheit sorgen, Krankheiten loswerden und Ihre Selbstheilungskräfte maximal stärken können. ▶ (JL) Menschen zu zeigen, wie sie mit wenig Aufwand köstliches Essen zubereiten können - nun auch vegan.

,, pflanzen-

begeistert, nicht dogmatisch!“


MEHR ERLEBEN!

Smarter reisen

© Marco Polo Verlag

▶ Der Verlag segelt unter der Flagge

einer historischen Persönlichkeit. Welche Bedeutung hat Marco Polo als Galionsfigur für das Programm? ▶ Der Venezianer Marco Polo ist doch die Personifikation des Entdeckers schlechthin! Selber unterwegs und dann auch noch andere an seinen Erlebnissen teilhaben lassen. Topaktuell! ▶ Marco Polo hat von Anfang an als Verlag Pioniergeist bewiesen und die ersten Kompaktreiseführer überhaupt herausgebracht. Was prägt seither hauptsächlich das Programm?

▶ Die unbändige Neugier unserer

Autorinnen und Autoren auf Überraschungen, das Fremde, ferne Destinationen, auf Ziele in der Nähe, die Veränderungen, das Traditionelle, Entdeckungen im Kleinen und im Großen! Aber wir achten natürlich auch darauf, wie sich die Interessen unserer Leser verändern, welche Reiseziele demnächst interessant sein werden, welche Inhalte ergänzt oder vielleicht völlig überarbeitet werden sollten. ▶ Aktuell hat Marco Polo ein Großaufgebot an Neuerscheinungen herausgebracht: in 80 Titeln um die Welt. Wie kam es zu dieser Auswahl? ▶ Naja, wenn, dann richtig! Bei dieser ersten Staffel sind natürlich die Top-Seller dabei, aber auch kleinere Entdeckungen, ferne Destinationen und europäische und deutsche Titel. Die Mischung ist wichtig. ▶ Beim neuen Auftritt tanzt Marco Polo aus der Reihe – nicht nur bei den   Buchstaben auf den Covern, sondern rundum. Was ist die Leitlinie? ▶ Die 2016 noch ungewohnte WortTrennung auf dem Umschlag ist tatsächlich inzwischen zum Markenzeichen geworden. Aber wir wollten natürlich zeigen, dass Marco Polo sich treu bleiben und gleichzeitig weiterentwickeln kann. Durch die Schrägstellung ist jetzt eine Dynamik entstanden, eine Aufwärtsbewegung in Leserichtung, die jung, modern und trendig wirkt, aber die Wiedererkennbarkeit nicht vernachlässigt.

© Marco Polo Verlag

URLAUB AB DER ersten Seite! Kompakt, aktuell EXKLUSIV und bitte zeitgemäß. INTERVIEW So hätten wir Leserinnen und Leser es gerne. Gibt’s das? Das gibt’s: mit den druckfrischen Marco-Polo-Reiseführern. Dafür haben unzählige Autorinnen und Autoren all ihre Highlights erneut unter die Lupe genommen, das Team um Chefredakteurin Stefanie Penck (2. von rechts auf dem Teamfoto zum Start des Relaunches) aktiv geforscht, analysiert, optimiert, verworfen, neu entwickelt bis wirklich alle zufrieden waren. Nun, rechtzeitig zur Urlaubssaison, laden die aktuellen Reisebegleiter zu den aufregendsten Entdeckungen ein. Losblättern! Es lohnt sich!

▶ Ein wichtiges Stichwort ist das „Rundum-sorglos-Paket“. Wie wird dieses Versprechen eingelöst? ▶ Rundum sorglos heißt, superschnell in Urlaubslaune kommen. Nichts verpassen, wissen, was geht und was nicht. Schon beim ersten Aufblättern erfahren, was mich erwartet, die gelben Insider-Tipps lesen, die mir sofort ein Gefühl für das Land oder die Stadt geben. Spaß haben beim Lesen, das Herzblut und die Liebe der Autoren zur Region spüren. Und ja, mit ganz viel InsiderWissen in den Urlaub starten! ▶ Die neue Generation von Kompaktführern versteht sich als „Reisebuddy“. Was bedeutet es für die Inhalte und deren Aufbereitung? ▶ Einem guten Reiseführer möchte ich vertrauen. Und wem vertraue ich am ehesten? Doch einem Freund. Der mich duzt, der nicht alles so bierernst nimmt, der Spaß an der Reise hat, der unheimlich viel weiß, aber nicht so schlau daherredet, der schon oft da war, der die besten Ecken kennt und

,, Weniger suchen, mehr entdecken!“

Guck mal: Reisen mit Insider-Tipps! Das versprechen und halten alle aktuell 80 Titel der neuen Marco Polo-Reihe. Von Ä wie Ägypten bis Z wie Zypern sind sie die idealen Begleiter für die Vorbereitung und vor allem die Urlaubstage vor Ort! Inklusive kostenloser Touren-App, komplett überarbeiteter Online- und Offline-Karten sowie auf die Ziele abgestimmter Spotify-Playlisten! Marco Polo Reiseführer, je Destination 14,– €  je 140 Lesepunkte sammeln

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MEHR ERLEBEN!

▶ Marco Polo ist weiterhin ein

mich so gut versteht, dass er für mich das Beste zusammengestellt hat. Ein Buddy eben. Und ja, dafür haben wir Dinge rausgeworfen, neue Elemente hinzugefügt, die Kartografie neu

gemacht, von Sie auf Du umgestellt. Ja, das war ein ganz schönes Stück Arbeit, klar, aber es hat sich gelohnt! ▶ Bekanntermaßen ist der erste Eindruck ausschlaggebend. Was hat sich Marco Polo für den Check-in einfallen lassen? ▶ Wir haben den kompletten Einstieg umgebaut, von der ersten Seite an wird die Lust aufs Reisen, aufs Entdecken geweckt, schon auf der Umschlaginnenseite lese ich den Urlaubslaune-Booster, die Teaser für Entdeckungsmöglichkeiten, die Nichtzu-verpassen-Top-Highlights werden noch mit den besten Fototipps angereichert. Nach den Best-of-Ideen für Schnellentschlossene kommt die Entdecker-Strecke „So tickt …“ mit Fakten, Hintergründen und Erklärungen. ▶ „Weniger suchen, mehr entdecken“, lautet die Devise. Mit welchen Besonderheiten tragen die aktuellen Neuerscheinungen dazu bei? büchermenschen | 21

Kompaktreiseführer. Er will auf minimalem Raum maximale Reiselaune verbreiten. Das heißt, unsere Autoren haben jeden ihrer Tipps, jede Sehenswürdigkeit geprüft. Die neuen Karten geben ein zusätzliches Gefühl für die Entfernungen: Wo befinden sich meine Top-Strände? Sind da die Highlights in der Nähe, die ich mir ansehen will? ... So kann ich auf einen Blick sehen, was der Tag bringt - und muss mir nicht alles zusammensuchen. ▶ Bekannt ist Marco Polo u.a. für seine Insider-Tipps. Was wurde optimiert? ▶ Durch die neuen Insider-Tipps werden die Leser zu Urlaubsziel-Checkern. Sie können ihre Freunde und Familie zu geheimen Orten bringen. Oder sie haben gute Tipps, wo man Geld und Zeit sparen oder voll ins lokale Leben eintauchen kann. Die Tipps sind jetzt auch noch mehr visuelle Anker, die durch den ganzen Band führen. Und eben konkret: Nicht die Bäckerei an der Ecke ist der Insider-Tipp, sondern die Zimtschnecke, die es dort immer donnerstags frisch gibt. Und ja, alle Insider-Tipps wurden komplett neu geschrieben! ▶ Unter dem Motto „Smarter reisen“ werden die Kompaktführer durch digitale Tools ergänzt. Welche Vorteile entstehen dadurch? ▶ Wenn ich eine vom Autor konzipierte Tour machen möchte, freue ich mich, wenn ich nur mit meinem Smartphone unterwegs sein kann: Alle notwendigen Informationen sind parat - und ich kann mich aufs Urlauben konzentrieren! Und dabei auch noch den Soundtrack der Region über eine eigene Spotify-Playlist anhören! Also, am besten ausprobieren, einfach über das Kamerasymbol in der Spotify-App.

Code mit Spotify-App scannen

▶ Besondere Aktualität hat

gerade das Versprechen: „Wie im Urlaub fühlen jetzt auch zuhause“. Wie gelingt das? ▶ Eine Reise beginnt ja nicht mit dem ersten Urlaubstag und endet auch nicht am letzten. Das Schönste ist doch immer die Vorfreude, dass ich schon zu Hause vorbereiten, planen und organisieren, mich auf den Urlaub einstimmen kann. Playlist an - schon entsteht sogar auf dem Sofa richtiges Urlaubsfeeling. Und nach dem Urlaub durch das Fotoalbum blättern, das durch die tollen Fototipps noch besser geworden ist, und so das Urlaubsgefühl einfach noch ein bisschen verlängern. ▶ Für eine Auszeit muss man keineswegs das Weite suchen - also nicht unbedingt eine Fernreise buchen. Ihre Favoriten innerhalb Deutschlands? ▶ Ich lebe in München, also ganz klar, mein Favorit: die bayerischen Berge und Seen. Oder halt, doch eher das Meer? Ich habe fast jeden Sommer meiner Kindheit (und manchmal auch den Winter…) auf Sylt verbracht, ganz klar: Hier zieht mein persönlicher Sehnsuchtsfaktor. Obwohl: Alte Herrenhäuser an einsamen Seen in Mecklenburg, so viel Platz und fast immer allein, nie zu verachten! Und ja, da wäre noch der Rheingau, da bin ich aufgewachsen, so ein Weingut mit Straußenwirtschaft wäre schon auch mal wieder eine Reise wert … ▶ Was empfehlen Sie, damit es trotz Ausnahmesituation - in diesem Sommer mit Abstand der beste Urlaub wird? ▶ Einen Blick ins Reiseführer-Regal, drei Titel mitnehmen, Zettel draufkleben: Mach ich jetzt - mach ich nächstes Jahr - mach ich irgendwann. MEHR? Viel Eis essen, mit DAS KOMPLETTE INTERVIEW AUF offenen Augen den BUECHERMENSCHEN.DE Tag beginnen, sich überraschen lassen, egal, wo man gerade ist. Das funktioniert immer! Alle Bücher auf Hugendubel.de und in Ihrer Hugendubel Filiale


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Impressum Co.

IMPRESSUM

Herausgeber: Buchhandlung H. Hugendubel GmbH & Co. KG, Hilblestraße 54, 80636 München Tel.: 089 / 30 75 75 75 Anschrift für Verlag, verantwortlichen Redakteur und Anzeigenverantwortlichen: in medias res Marktkommunikation GmbH, Königstraße 70 · D-90402 Nürnberg, buechermenschen@imr.de, Tel.: 0911/43053-0 · Fax: 0911/43053-44 Verlagsleitung: Elisabeth Zeitler-Boos (verantwortlicher Redakteur) Objektleitung/Anzeigen: Susanne Halfmann (verantwortlich für den Anzeigenteil)

Jetzt reinhören: Der Literaturpodcast von Hugendubel ANDI LEITNER UND ANDREA SCHUSTER vereinen zwanzig Jahre geballte Berufs- und Literaturerfahrung. Beide arbeiten in der Buchhandlung Hugendubel am Stachus in München - und sind bekennende Vielleser. Alle zwei Wochen stellen sie im Literaturpodcast „Seite an Seite“ drei Bücher vor. Zwei, die jeweils nur einer von ihnen gelesen hat, und eines, das beide gemeinsam gelesen haben - für alle gilt: unbedingt lesenswert! Unter „Seite an Seite“ auf Spotify, iTunes, Deezer & Co. sind Sie direkt dabei und können zudem alle Vorgängerfolgen nachhören. Wer noch mehr Lesetipps sucht, der kann den beiden auch auf Instagram folgen: @seiteanseite.podcast. Im Social Share können sich auch die Hörer selbst einbringen.

Redaktionelle Mitarbeit: Michael Arnold, Karlheinz Bedall, Susanne Halfmann, Gertrud Schlee Layout: Herbert Grambihler, Andreas Bahn, Joachim Hauser Herstellungsleitung: Susanne Halfmann Titelbild: © Fotobude Gröbenzell büchermenschen ist ein Kundenmagazin und enthält auch von Unternehmen finan­zierte Beiträge. büchermenschen - das Hugendubel-Magazin für Leser - erscheint fünfmal jährlich und wird kostenlos an die Kunden der Buchhandlungen Hugendubel abgegeben. Es gilt die aktuelle Anzeigenpreisliste Nr. 18/2020. büchermenschen 4/2020 erscheint am 10.9.2020. Alle Preisangaben sind ohne Gewähr. Preisirrtum und Liefermöglichkeiten vorbehalten. Falls Sie Wünsche, Anregungen oder Fragen haben, dann sagen wir schon jetzt vielen Dank für einen Leserbrief!

Teilnahmebedingungen Der Veranstalter des Gewinnspiels ist die H. Hugendubel GmbH & Co. KG. Mitmachen kann jeder – mit Ausnahme der Mitarbeiter der Redaktion und der Unternehmensgruppe H. Hugendubel GmbH & Co. KG sowie deren Angehörige. Die Teilnahme über Gewinnspiel-Promoter oder Gewinnspiel-Firmen sowie -Vereinigungen ist ausgeschlossen. Jeder Teilnehmer darf nur einmal am Gewinnspiel teilnehmen. Mehrfachanmeldungen werden nicht anerkannt. Die Gewinnspielteilnahme erfolgt durch Absendung einer ausreichend frankierten Postkarte mit Angabe der gesuchten Person, Ihres Namens, Postanschrift oder E-Mail Adresse oder online unter www.buechermenschen.de. Teilnahmeschluss ist der 7.8.2020 um 23:59 Uhr. Der Eingang der Postkarte bzw. das Absenden des Formulars hat innerhalb dieser Frist zu erfolgen. Nach Ablauf dieser Frist eingegangene Einsendungen nehmen nicht an der Verlosung teil. Die Gewinner werden im Anschluss an den Teilnahmeschluss per Los ermittelt und spätestens 14 Tage nach Teilnahmeschluss per Post oder wenn die E-Mail-Adresse auf der Postkarte angegeben wurde, per E-Mail über ihren Gewinn und die Übergabemodalitäten informiert. Der Gewinner hat den Erhalt der Gewinnbenachrichtigung bzw. die Annahme des Gewinns unverzüglich, spätestens jedoch bis sieben Tage nach Versand der Benachrichtigung gegenüber der H. Hugendubel GmbH & Co. KG zu bestätigen und die von Hugendubel benötigten Angaben z. B. zur Adresse zu machen. Falls die H. Hugendubel GmbH & Co. KG innerhalb der vorstehend genannten Frist keine derartige Nachricht oder keine zur Aushändigung des Gewinns ausreichenden Angaben erhält, verfällt die Möglichkeit zur Annahme des Gewinns. In diesem Fall behält sich die H. Hugendubel GmbH & Co. KG vor, einen anderen Teilnehmer per Los zu ermitteln und entsprechend zu benachrichtigen oder den Gewinn anderweitig zu verwerten. Der Gewinn kann auch nachträglich aberkannt und/oder zurückgefordert werden, wenn er durch Manipulation oder sonstigen Verstoß gegen die anwendbaren Gesetze, gegen andere rechtliche Bestimmungen oder gegen diese Teilnahmebedingungen erlangt wurde. Der Gewinn kann nicht umgetauscht und nicht in bar ausgezahlt werden. Der Anspruch auf den Gewinn kann nicht abgetreten, verkauft oder anderweitig übertragen werden. Alle möglichen Steuern, die mit dem Erhalt des Gewinns durch den Gewinner verbunden sind, liegen in der alleinigen Verantwortung des Gewinners. Bei einem Verstoß gegen die hier festgelegten Bestimmungen behält sich die H. Hugendubel GmbH & Co. KG das Recht vor, Personen vom Gewinnspiel auszuschließen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Datenschutzhinweise Verantwortlich für die Verarbeitung Ihrer personenbezogenen Daten ist die H. Hugendubel GmbH & Co. KG (Hilblestraße 54, 80636 München), E-Mail: service@hugendubel.de, Fax: 089 - 30 75 75 30, Telefon: 089 - 30 75 75 75. Unseren Datenschutzbeauftragten erreichen Sie wie folgt: Anschrift: Friesenweg 1, 22763 Hamburg, E-Mail: datenschutz@ hugendubel-digital.de. Wir erheben und verarbeiten Ihre personenbezogenen Daten, die wir von Ihrer E-Mail entnehmen, aufgrund des Art. 6 Abs. 1 lit. b) der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) soweit dies zu Ihrer Teilnahme am Gewinnspiel und zur Abwicklung des Gewinnspiels erforderlich ist. Insbesondere benutzen wir Ihre Kontaktdaten für Kommunikation mit Ihnen im Zusammenhang mit Ihrer Teilnahme bzw. Gewinn. Soweit eine Verarbeitung personenbezogener Daten zur Erfüllung einer rechtlichen Verpflichtung erforderlich ist, der wir unterliegen, dient Art. 6 Abs. 1 lit. c) DSGVO als Rechtsgrundlage. Sofern nachfolgend nicht anders gekennzeichnet, werden Ihre personenbezogenen Daten gelöscht oder gesperrt, sobald der Zweck der Speicherung entfällt. Eine Speicherung kann darüber hinaus dann erfolgen, wenn dies in einer rechtlichen Verpflichtung, deren der Verantwortliche unterliegt, vorgesehen wurde. Eine Sperrung oder Löschung der Daten erfolgt auch dann, wenn eine durch die genannten Normen vorgeschriebene Speicherfrist abläuft, es sei denn, dass eine Erforderlichkeit zur weiteren Speicherung der Daten besteht. Aufbewahrungspflichten, die uns zur Aufbewahrung von Daten verpflichten, ergeben sich aus Vorschriften der Rechnungslegung (§ 257 HGB) und aus steuerrechtlichen Vorschriften (§ 147 AO sowie § 14b UStG). Bei Vorliegen der gesetzlichen Voraussetzungen haben Sie das Recht, bei uns Auskunft über Sie betreffende personenbezogene Daten bzw. Datenverarbeitungen (Art. 15 DSGVO), Berichtigung, Löschung und Einschränkung Sie betreffender personenbezogener Daten bzw. Datenverarbeitungen (Art. 16 bis 18 DSGVO) und Übertragung Sie betreffender personenbezogener Daten (Art. 20 DSGVO) zu verlangen. Zusätzlich haben Sie das Recht, sich bei der zuständigen Datenschutz-Aufsichtsbehörde zu beschweren.

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