INFORMER APR 2017

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PRINT-EDITION APRIL 2017

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„DIE ZAHLEN SIND FALSCH!“

Wie die Stadt Millionen verzockte…

Normalerweise scheut der Essener Immobilien-Unternehmer Dr. Peter Jänsch die Öffentlichkeit. Doch den Vorwurf, er erhalte 46 Millionen Euro Miete für leerstehende Objekte, will er nicht stehen lassen. Für die Flüchtlingsunterkünfte Kloster Schuir und den Opti-Park zahlen Stadt Essen und Land NRW Mieten in Millionenhöhe. Der Vermieter: Immobilieninvestor Jänsch. Profit aus der Flüchtlingsbewegung schlagen? Will er nicht. Verbindungen in Politik und Wirtschaft? Bestehen nicht. Jänsch möchte ordentlich etwas geraderücken: Und spricht mit dem INFORMER. über falsche Fakten, interne Abläufe, und Schubladen, in denen er nicht stecken will. …ab Seite 4

MIT 70 IST SCHLUSS: BYE BYE BAYER

14 MCDONALDS RESTAURANTS UND EINE AUFGABE

Polit-Urgestein Udo Bayer verlässt die politische Bühne. Was wird aus seinem Bürger Bündnis? Seite 10

Wie stellt sich Burger-König Marcus Prünte sein ‚Restaurant der Zukunft‘ vor? Seite 14

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Alle Startgelder gehen als Spende an BILD hilft e. V. „Ein Herz für Kinder“

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ein, nicht am Roulette-Tisch. Eher bei einer Fußball-Wette. Der Einsatz ist hoch – und er wird immer höher. Nach INFORMERRecherchen steht fest: 125.000 Euro pro Monat ließ man sich das Knowhow von Roland Berger kosten. Ein wesentlicher Teil der insgesamt mindestens 3,3 Millionen Euro an Roland Berger wurde auf Beschluss der Stadt eingesetzt, um für Rot-Weiss Essen Sponsoring-Bemühungen zu entwickeln. Doch nicht nur das: Über 10 Millionen Euro flossen direkt zugunsten des Vereins. Teilweise als Darlehen, teilweise zur Schuldenablösung an seine Gläubiger. Alles gesetzt auf den baldigen Aufstieg von Rot-Weiss Essen. Der emsige Zocker war die Stadttochter GVE. Aber nicht, weil ihr damaliger Chef Andreas Hillebrand allein es so wollte. Der Gesellschafter, die Stadt Essen, beauftragte ihn dazu. Das belegen Gesellschafterbeschlüsse – gegengezeichnet vom damaligen Stadtdirektor Christian Hülsmann. Was bleibt? Ein Stadion, das laut Rechnungsprüfungsamt 4,5 Millionen Euro kostet - jährlich, mindestens 25 Jahre lang, mit steigender Tendenz. Die uns vorliegenden Unterlagen zeichnen ein genaues Bild über die spektakuläre ‚Sportwette‘, wie sie so in der Republik wohl einzigartig ist. … ab Seite 6

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ESSEN.ORIGINAL. OHNE TUROCK

Wie die EMG eine ganze Jugendkultur ausschließt. Seite 13


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IN DIESER AUSGABE

In dieser Ausgabe

AUS DER REDAKTION

4 – 5 Gesellschaft Dr. Peter Jänsch: Er fühlt sich in den Medien falsch verstanden. Aber wie viel Rendite kassiert er wirklich für ‚seine‘ Flüchtlingsunterkünfte? Foto:Christoph Bubbe

Einblicke in unseren Recherche-Alltag

ERSTMALIG IM INFORMER

10 – 12 Politik Redaktionsteam des INFORMER. Marie studiert Medienwissenschaften an der Ruhr-Uni Bochum, engagiert sie sich politisch wie gesellschaftlich und schreibt u. a. für das Debatten-Magazin ‚The European‘, für die Bochumer Redaktion der WAZ und für die Bundeszentrale für politische Bildung. ab Seite 4

SKANDAL! INFORMER-CVD KÄUFLICH.

13 Nördliche Innenstadt

Funktion als Journalist. Außerdem geschah dies für die Saison 2012/13, also vor dem neuen Stadion.“ Unsere Recherchen dazu dauern an. Ebenso unsere Recherchen zum Stadionbau und den immerhin 3,3 Mio. Euro, die an die Unternehmensberater von Roland Berger geflossen sind. ab Seite 8

BEI DER ARBEIT KOMMT DER HUNGER Es ist zwar kein ‚Big Mäc‘, die 1968 zunächst für den US-Markt kredenzte doppelstöckige Cheeseburger-Variante des Fast-Food-Konzerns McDonald’s, den sich unser Redakteur Pascal Hesse bei der Arbeit genehmigt, aber ein artverwandtes Exemplar. Bei der Arbeit kommt der Appetit, vor allem, wenn man sich mit jemandem unterhält, der

damit seine Burger-Brötchen verdient: Marcus Prünte, Franchisenehmer und Inhaber von 14 McDonald‘s Restaurants in Essen, Ratingen, Wülfrath und Mülheim an der Ruhr. Zuletzt hat er wieder einen Laden in Essen übernommen. Darüber und über vieles mehr haben wir mit ihm gesprochen. Seite 14

14 – 16 Wirtschaft / Aus den Unternehmen

18 – 19 Gesundheit Im Einsatz für den Menschen: Wie ein 19-jähriger Johanniter Leben rettet. Essen schnürrt die Laufschuhe: Bald fällt der Startschuss zum KKH-Lauf Rhein-Ruhr Burnout: Ein Leben wie im Hamsterrad – Der INFORMER-Ratgeber von Sensei Alfons Pinders

20 – 21 Tipps & Termine Opern, Theater, Konzerte – was der April bringt.

22 – 25 Reise Die Welt ist wie ein Buch … Das INFORMER Reise-ABC. Teil 2: Die Welt entdecken.

26 – 27 Zu guter Letzt INFORMER-Paparazzi – Auf der Jagd nach Essens Stadtprominenz Wanted: Wie viel Paparazzo steckt in Ihnen?

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Bezirksvertretung: So geht Politik vor Ort. Kommentar: Essen.Original. ohne Turock-Bühne – das geht ja gar nicht! Mit Lokalfieber durch das Kreativquartier City.Nord. Kreativer des Monats: Kunst aus Rost und Stahl Lecker spazierengehen: ‚eat the world‘ Von der Diskothek zu McDonalds: Was wie das Ende einer Party-Nacht klingt, ist eine wirtschaftliche Erfolgsgeschichte. Vivawest & Living Space: Baustart auf dem ehemaligen Fabricca-Gelände. Allbau: Zweite Runde für das grüne Herz von Vogelheim. Nachhaltigkeit: Essen-Nord eG engagiert sich im ‚Wohnzimmer Natur‘. Trend-Boutique Dizon: Mädelsabende in einer ehemaligen Kirche. Ich verstehe mich selber nicht: Wie Antreiber unser Leben beeinflussen. Farbiger, wertiger, eleganter: Dr. Klaus Peter Reintges über den Neuen in der KIA-Familie. Stölting baut am Rhein-Herne-Kanal. Auch in Essen geht es zeitnah weiter!

Foto: Sarah Stellmacher

Die INFORMER-Redaktion staunte nicht schlecht, als sie ihren Chef vom Dienst Lars Riedel (r.) auf der Auktionsplattform ‚ebay‘ entdeckte: Startgebot 1 Euro, Versandkosten 75 Cent. Erste Erklärungsversuche unseres CvD: „Ja, ich habe mit dem RWE-Mittelstürmer Marcel Schlomm, Rückennummer 25, für dessen Autogrammkarte posiert. Dies habe ich unentgeltlich als Rot-Weiss-Fan getan, nicht in meiner

Kolumne: Ein Immobilien-Investor in der Flüchtlingskrise und der NPD-Kollege von OB Kufen von OB Kufen – aus der Ratssitzung im März Bye bye Bayer: EBB-Fraktionschef verabschiedet sich aus der Lokalpolitik. Politisiert: Essen. Düsseldorf. Berlin. Brüssel. Pulse of Europe: Ein Ruck geht durch Europa – und durch Essen.

Foto: Jöran Steinsiek

Die Berichterstattung über seine Millionen-Geschäfte mit Flüchtlings-Immobilien – auch im INFORMER – bewegen den sonst eher publizitätsscheuen Unternehmer selbst. Dr. Peter Jänsch lud uns zum Interview – in seinem Büro; auf seinen Wunsch. Damit wir unbefangen von unseren bisherigen Recherchen an die Sache herangehen konnten, brachten wir Jänsch mit Marie Illner zusammen – nicht publizitätsscheu, aber ganz neu im

6 – 9 Titelstory

Die Kosten nahm man sportlich: Wie die Stadt Millionen verzockte. Hillebrand, Hülsmann, Roland Berger und die Wette auf Rot-Weiss. Kommentar: Es gilt, sich der Realität zu stellen.

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IN DIESER AUSGABE

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Foto: INFORMER Archiv

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Foto: Pulse of Europe Essen

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Bye bye Bayer: Udo Bayer sagt der Politik Adieu. Mit 70 Jahren sei Schluss im Rat der Stadt Essen, so der scheidende EBB-Fraktionschef. Doch er hinterlässt eine Lücke.

Termin-Highlights An jedem Sonntag demonstriert sie in der Innenstadt für Europa und die europäische Idee: die Bürgerbewegung ‚Pulse of Europe‘. Ein Hintergrundbericht.

Ab Ende April / Anfang Mai (wird auf Anfrage bekannt gegeben) Für Patientinnen und Patienten

Foto: pixabay

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FIBS - Fatique individuell bewältigen – ein Selbstmanagementprogramm für Krebspatientinnen und Krebspatienten

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„Die Welt ist ein Buch. Wer nie reist, sieht nur eine Seite davon.“ Aurelius Augustinus, Kirchenlehrer und Philosoph der Spätantike. Recht hat er. Das INFORMER Reise-ABC.

Anmeldung und Informationen zum Beginn des Kurses: Brustzentrum der UniFrauenklinik Essen, Frau Heike Dahl, Hufelandstr. 55, Tel.: 0201/ 723-2346 Die Teilnahmegebühr beträgt 90 Euro – kann bei regelmäßiger Teilnahme ggf. von den Kassen übernommen werden.

Das Fatigue-Syndrom, ein Zustand anhaltender Erschöpfung auf seelischer und/ oder körperlicher Ebene, beeinträchtigt die Lebensqualität vieler Tumorpatienten erheblich. Mit dem Selbstmanagement-Programm möchte das Brustzentrum der Uni-Frauenklinik Essen den betroffenen Patientinnen und Patienten ein Rüstzeug mitgeben, um die oft quälenden Symptome zu bewältigen. Dabei stützt es sich auf ein validiertes Schulungsprogramm des Instituts für „Public Health“ der Universität Bremen, das von einer Expertengruppe aus Onkologen, Psychologen und Sporttherapeuten entwickelt wurde. Die Schulung richtet sich an alle betroffenen Krebspatientinnen und Krebspatienten und besteht aus sechs Treffen à 90 Minuten. In kleinen Gruppen werden alle wichtigen Themen rund um die Fatigue gemeinsam erarbeitet und viele Tipps und Anregungen gegeben, wie man sich den Alltag erleichtern kann. Ort:

Frauenklinik • 2. OG • Seminarraum Universitätsklinikum Essen • Hufelandstraße 55 • 45147 Essen

WAZ Zukunftsforum „Big Data, psychografisches Profiling und Co.: Die Zukunft der digitalen Kommunikation“ Mittwoch, 10.05.2017, ab 18.00 Uhr Für Patienten, Angehörige und Interessierte Die Veranstaltung ist kostenfrei. Anmeldung unter: 0201/ 8048058

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Wie wird die Zukunft der digitalen Kommunikation aussehen? Wie funktioniert psychografisches Profiling und wie können wir davon profitieren? Über diese spannenden Themen wird beim nächsten Zukunftsforum, das die Universitätsmedizin Essen in Zusammenarbeit mit der WAZ durchführt, gesprochen. Referentin ist Sandra Matz, PhD Candidate, University of Cambridge Psychometrics Centre. Ort:

Philharmonie Essen • RWE Pavillon Huyssenallee 53 • 45128 Essen

Weitere Termine und Veranstaltungen unter: veranstaltungen.uk-essen.de


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GESELLSCHAFT

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DR. PETER JÄNSCH GIBT IM INTERVIEW ANTWORT:

Fotos: Christoph Bubbe

Immobilieninvestor Jänsch

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Kritische Fragen, klare Antworten: INFORMER-Journalistin Marie Illner im Interview mit Jänsch. Der Investor gewährte einen umfangreichen Einblick in seine Vertrags-Korrespondenz und Vertrags-Dokumente.

VO N M A R I E I LL N ER

Dieser Vorwurf bewegt sogar den publizitätsscheuen Unternehmer Jänsch, in die Offensive zu gehen: „46 Millionen Euro Miete für leerstehende Flüchtlingsunterkünfte“. So war es mehrfach in der Presse – auch im Informer – zu lesen. Korrekt ist das allerdings nicht. Denn die Miete beträgt nicht 46 Millionen, sondern 30 Millionen Euro, und die Abwesenheit von Flüchtlingen im Kloster Schuir ist lediglich einem Umbau geschuldet: In naher Zukunft soll es eine dauerhafte Vollbelegung geben. Im Interview spricht Jänsch nicht nur über die tatsächliche Faktenlage, sondern erklärt, wofür er Verantwortung übernimmt – und wofür nicht.

Unser Gespräch bedeutet für Sie einen Schritt in die Öffentlichkeit. Warum hielten Sie sich bislang heraus und wieso nun der Wandel? Meine Zurückhaltung gegenüber der Presse in den vergangenen Jahren hat familiäre Gründe. Ich wäre auch aktuell nicht in die Öffentlichkeit gegangen, wenn nicht fehlerhafte Presseberichte über Flüchtlingsprojekte, die ich mit der öffentlichen Hand gemacht habe, erschienen wären. Ich habe klar den Eindruck, dass dadurch bei Menschen die mich nicht persönlich kennen, ein falsches Bild entsteht. Ich stehe daher auf und sage: Das ist falsch! Tue ich das nicht, wird weitergeschrieben, dass 30 Millionen im Opti-Park für Leerstand versenkt werden. Der Vorwurf, Stadt und Land müssten 46 Millionen Euro Miete an Sie für die Objekte Opti-Park und Kloster Schuir zahlen, stieß Ihnen sauer auf. Wieso? Das ist inhaltlich und von den Summen her falsch. Ja, der Opti-Park steht leer, das Land entschied sich aber bewusst für die Nutzung als Stand-by-Einrichtung. Die Mietkosten für die Laufzeit dieser zur Zeit leer- aber bereitstehenden Einheit sind mit 13,5 Millionen Euro zu beziffern und nicht mit 30 Mio. Euro. 16,5 Mio. Abweichung ist wohl ein Unterschied bei dem man aufstehen darf und sagen: Das ist falsch! Das Kloster Schuir macht unter der Überschrift ‚Leerstand‘ keinen Sinn. Es steht nicht ungenutzt leer und verursacht Mietkosten. Es befindet sich im Umbau und die Stadt zahlt noch keine Miete. Wenn das Kloster nach umfangreicher Sanierung im April an die Stadt übergeben wird, fallen Mieten von 960.000 Euro p. a. an, in 15,5 Jahren also rund 15 Millionen Euro. Zusätzlich fallen belegungsabhängige Betriebskosten an, in die ich aber keinen kompletten Einblick habe. Zusammengefasst fallen in der Gesamtlaufzeit 13,5 Mio. Euro für Opti-Park und 15 Mio. Euro für das Kloster also 28,5 Mio. Euro an Miete an - nicht 46 Millionen Euro. Der größere Teil entfällt auf ein in Zukunft vollbelegtes und genutztes Kloster. Ich wehre mich gegen Aussagen auf Stammtischniveau: „Es sitzen keine Dummköpfe bei Stadt und Land, die einen Vertrag unterschrieben haben und es gibt auch keinen der sich ins Fäustchen lacht, weil er seine Immobilien zu überteuerten Preisen vermieten konnte“. Die Quadratmetermietpreise – 8,85 Euro für das Kloster und 6,95 Euro Grundmiete plus einer Investitionsmiete von 2,20 Euro für den Opti-Park – liegen im normalen Bereich. Ich erziele keinen Übergewinn damit.Ich kann Verantwortung dafür übernehmen, keinen zu übervorteilen und Leistungen pünktlich zu erbringen. Ich kann keine Verantwortung dafür übernehmen, wie die Nutzung durch Stadt und Land nachher aussieht und ob sie nachhaltig sinnvoll ist.

Was entgegnen Sie denjenigen, die kritisieren, Sie würden aus der Flüchtlingsbewegung Profit schlagen, indem Sie ein leerstehendes Objekt wie das Kloster an die Stadt vermieten? Das ist – entschuldigen Sie bitte – UNSINN! Um daraus Profit zu schlagen, müsste ich mehr durch die Vermietung als Flüchtlingsunterkunft verdienen, als durch andere Nutzungen. Als Alternativen für das Kloster gab es Angebote an mich für eine Demenzklinik und für ein Internat. Ich hätte unterschiedliche Renovierungskosten gehabt und danach den Mietpreis kalkuliert. Aber viel teurer wäre das sicher nicht geworden und die mir angebotene Miete war vergleichbar und sogar noch langfristiger gesichert. Man kann und darf bei allen Geschäften nachfragen: Hat die Stadt ihre Entscheidung das Kloster zu mieten möglicherweise unter zeitlichem Druck getroffen und/oder weil es einfacher war, mit mir Geschäfte zu machen? Sicher, die Stadt und auch das Land kennt mich bereits als Vermieter, weiss, dass ich verlässlich bin, die finanziellen Mittel habe und auch bei Problemen nicht weglaufe, sondern durchziehe, was zur fristgerechten Fertigstellung notwendig ist. Trotzdem: Leicht gemacht haben sich weder Stadt noch Land die Anmietung. Ich habe deren Betriebswirten meine Kalkulation vor Unterschrift der Verträge offengelegt und mit den geplanten und durch Fachleute der Mieter gegengeprüften Gesamtkosten, ergab sich eine Rendite von 3 % im Kloster und 4% im OPTI Park, bei den von mir angebotenen Mietpreisen. Sie geben an, dass Sie wirtschaftlich denken und nach wirtschaftlichen Motiven handeln würden. Können Sie sich einen Fall vorstellen, in dem Sie bei einem Immobilienangebot moralische Grenzen überschreiten würden? Ich bin finanziell und politisch unabhängig und kann es für mich ausschließen. Diejenigen, die ein Geschäft gegen unsere christlichen und/ oder marktwirtschaftlichen Werte - nur wegen des kurzfristigen Profits -machen, sind anders sozialisiert als ich. Es gibt vier Dinge die ich bei Investitionen –in genau dieser Reihenfolge - betrachte. Alle vier sollten, die ersten drei müssen erfüllt sein. 1. Macht es Sinn? 2. Macht es Stark? 3. Rechnet es sich? 4. Macht es Spaß? Macht die ländliche Lage des Klosters Sinn? Ich baue am Kloster entlang des Schuirwegs einen gesicherten, beleuchteten und mit Fussgängerampel versehenen Fußweg. Damit ist die nächste Bushaltestelle zu Schulen und zur Innenstadt gefahrlos innerhalb von 5 Minuten erreichbar. Dieser Ausbau liegt nicht in meiner vertraglichen Verpflichtung, aber macht Sinn. Da die Kosten in Höhe von 150.000 Euro von der Stadt –mangels eines Budgets- nicht aufgebracht werden konnten, habe ich entschieden der Stadt Weg und Ampel zu spenden.


GESELLSCHAFT

WIE VIEL KASSIERT ER WIRKLICH VON STADT UND LAND?

stellt sich Vorwürfen Wie erklären Sie sich Stimmen in der Bevölkerung, die sich wundern, wieso es stets Sie sind, der die Immobiliendeals bekommt? Ich bin es nicht immer. Es gibt viele Immobiliengeschäfte, die in und von der Stadt gemacht werden. Ich bin gewiss nicht der „Stadt Essen“ Vermieter. Unter meinen Projekten gibt es repräsentative Gebäude, etwa Philharmonie und Weststadthallen, an denen man sieht, dass ich kontinuierlich mit der Stadt zusammengearbeitet habe. Aber dazwischen liegen viele Projekte von mir, die nichts mit Stadt/Land als Mieter zu tun haben. Im Fall des Opti-Parks, war es beispielsweise nie geplant, dass die Nutzung etwas mit Stadt/Land zu tun haben sollte. Wie kam denn die Anmietung des Opti-Parks seitens des Landes zustande? 2013 starteten die Verhandlungen mit dem Eigentümer der Liegenschaft– einem Fonds. Ich hatte nicht sofort mehrere Ideen für die Nutzung. Der OPTI Park besteht aus 7 Bauteilen mit über 20.000 qm Nutzfläche. Die Gebäude 1 -3 sind und waren nicht an das Land für Flüchtlinge vermietet. In der Presse sind daher oft nur Gebäude 4-7 gemeint. Als 2014 der Ankauf konkreter wurde, überlegte ich, was ich mit dem Objekt machen könnte. Die ersten Pläne waren, ein Autohaus für Toyota oder moderne Bürogebäude zu bauen, was aber durch zeitintensive Verhandlungen oder Zuschläge an anderen Standorten nicht zustande kam. Im September 2014 stellte ich über einen Zeitungsartikel fest, dass -mit Genehmigung des Verkäufers- Flüchtlinge einziehen sollen. Ich fragte: Wie soll ich das Objekt abreißen, wenn Flüchtlinge einziehen? Dadurch wurde der Kaufpreis günstiger, aber die Verhandlungen mit potentiellen Mietern nicht einfacher. Nach dem Kauf im Mai 2015 –als die Flüchtlinge schon provisorisch untergebracht warenging ich auf die Bezirksregierung Arnsberg als zuständige Behörde zu. Ich habe uns als neue Eigentümer vorgestellt und erklärt, dass es schwierig ist, die leeren Flächen von 8.500qm mit der Asylunterkunft in der Liegenschaft zu vereinbaren. Ich war nicht an der Verlängerung des Mietverhältnisses interessiert, aber

Neuer Ticketshop!

von Mensa, Duschhaus, Renovierung der Einheiten, für eine Investitionsmiete von 2,20 Euro pro qm. Die Bezirksregierung hat das Angebot –nach ausreichender Prüf- und Bedenkzeit - im September 2015 unterschrieben. Bestehen Ihrerseits Verbindungen in Politik /Verwaltung, die abseits eines wirtschaftlichen Wettkampfes bei dem Zuschlag mancher Deals behilflich sind? Nein, die bestehen nicht. Sie bezeichnen die Anmietung des Klosters seitens der Stadt als ökonomisch und politisch vernünftige Entscheidung. Weshalb? Politisch, weil man im Essener Süden eine dauerhafte Einheit der Stadt politisch gewollt hat. Wenn man das auf der Ebene der Politik –im Rahmen der gerechteren Lastenverteilung zwischen Nord und Süd möchte, macht die Anmietung des Klosters zweifellos Sinn. Bezüglich des Ökonomischen: Städte haben institutionenökonomische Nachteile, unterliegen einem Regelwerk im Sinne der öffentlichen Hand. Regeln zur Vergabe von Bauleistungen, bilden ein starres Korsett. Wenn die Stadt 3 Angebote hat, muss sie das Billigste nehmen. Ich kann dem günstigsten Anbieter sagen: Sie sind noch zu teuer, wenn Sie es nicht preiswerter anbieten, suche ich mir einen Vierten, Fünften. Eine Verwaltung ist nicht optimal geeignet, um wirtschaftliche Tätigkeiten auszuüben. Besonders bei Umbauvorhaben: Bauen im Bestand erfordert schnelle Entscheidungen. Bei Unvorhergesehenem entscheiden städtische Bauabteilungen rückgedeckt über Ratssitzungen mit Vorlagen und Sachverständigen, was Zeit kostet und sehr hinderlich sein kann.

Konkret: Wie ist es beim Kloster? Entweder: Die Stadt kauft das Kloster für 4 Mio. Euro und baut für mind. 8 Mio. Euro um. Neben dieser Investition von 12 Mio. muss man für Unterhaltung der nächsten 15 Jahre etwa 1,5 Mio. und 2,7 Mio. Euro für Zinsen kalkulieren. Diesen 16,2 Mio. Euro stehen Mietkosten von 15 Mio. Euro gegenüber. Es bleibt die Frage: Was kann „Ich bin finanziell und die Stadt nach 15 Jahpolitisch unabängig“ ren mit dem Objekt tun? Braucht sie eine bereit, es für eine begrenzte komplette AbschreiÜbergangszeit zu dulden. bung des Geländes ? Im Oktober hätte geräumt Gibt es Leerstand mit Risikobereiter Investor: Dr. Peter Jänsch werden müssen, aber wegen Instandhaltungskosdes kommenden Winters und ten? Werden weitere des Neubaus am KUTEL, in das die Men- Nutzungen durch Landschaftsschutz schen umziehen sollten, habe ich auf Bitten eingeschränkt? Oder: Der Stadt sind es von Stadt/Land Zeit für einen geordneten die 3 %, die ich planmässig p.a. verdiene, Umzug bis zum Frühjahr gegeben und deut- wert, dass ich Risiko für Umbau und lich gemacht : Eigentlich möchte ich, dass Unterhaltung übernehme und alles vorihr spätestens im Frühjahr auszieht, denn es finanziere. Was die nachhaltige Nutzung gibt andere Pläne. Wollt ihr nicht ausziehen, angeht, fragte ich vorab: Sind Sie sicher, müsst ihr auch den übrigen Leerstand in dass die Stadt das Kloster bei sinkenden den von Euch genutzten Gebäuden mieten, Flüchtlingszahlen solange braucht? Die denn den kann ich so nicht vermieten. Das Antwort: Wir haben viele abgängige funktioniert weder für eine ZUE noch für Einheiten, die uns in den letzten 15 Jahren uns. Mein Angebot im Mai 2015 war ein teuer zu stehen kamen. Die werden wir 10-Jahresvertrag zu 6,95 Euro Grundmiete dafür aufgeben, um in einer größeren für die gesamten Bauteile 4 bis 7, mit der Einheit bessere Leistungen zu günstigeren Bereitschaft, nicht Verpflichtung, zum Bau Preisen zu erbringen.

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TITELSTORY

HANDBALL IM REVIER

TUSEM DIE NÄCHSTEN HEIMSPIELE ThSV Eisenach 07. April 2017 Freitag | 19:30 Uhr

HSG Nordhorn-Lingen 21. April 2017 Freitag | 19:30 Uhr

HSG Konstanz 28. April 2017 Freitag | 19:30 Uhr

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Drama

in 5 Akten! Die Unterlagen zum ganzen KostenEklat beim Stadion Essen: GVE-Chef Miklikowski suchte fieberhaft danach. Stadtdirektor a. D. Hülsmann behauptete, er habe die besseren. Der INFORMER zeigt: Wir haben sie alle!


TITELSTORY

Aktiv. Sozial. Bereit. Der ASB Ruhr hilft hier und jetzt in den Bereichen:

VON LA R S R I E DE L

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s war einmal der Traum vom neuen Stadion. Den träumte nicht die GVE und auch nicht deren damaliger Chef Andreas Hillebrand als bekennender Nicht-Fußball-Fan. Den träumte man bei Rot-Weiss Essen. Den träumte auch der Autor dieses Beitrags und mit ihm tausende weitere RWE-Fans. Und den träumte man bei der Stadt, allen voran der damalige Stadtdirektor und glühende Rot-Weiss-Verehrer Christian Hülsmann. Am 27.10.2010 beschließt der Rat den Stadionbau. Es ist die letzte Sitzung für Hülsmann als hauptamtlicher Leiter der Stadtverwaltung. Im Protokoll heißt es: „(...) bringt der scheidende Stadtdirektor Hülsmann seine Freude über die positive Beschlussfassung zum Stadionbau in seiner letzten Ratssitzung zum Ausdruck.“ Der Traum ging in Erfüllung. Das Stadion steht – und mit ihm ein Millionengrab. Ein Sündenbock ist schnell gefunden: Andreas Hillebrand. Nach dessen Ausscheiden steht der neue Mann an der Spitze der GVE, Dirk Miklikowski, vor vielen Rätseln – und mit ihm die Rechnungsprüfer der Stadt Essen. Sukzessive wird die Sache aufgerollt. Der letzte Baustein im März 2017: die Roland-Berger-Millionen. Mehr als 3,3 Millionen Euro kosteten allein die Finanzstrategen von Roland Berger. Hinzu kommen

über 10 Millionen Euro an finanzieller Direkteinspritzung zugunsten des Lieblingsvereins des ehemaligen Stadtdirektors. Und wie der Bericht der Rechnungsprüfer offenlegt 4,5 Millionen Euro laufender Aufwand für die neue Spielstätte – jährlich, ein Vierteljahrhundert lang. Jedem Entscheidungsträger in der Stadtverwaltung war bewusst, dass die Wirtschaftlichkeit des neuen Stadions von dem sportlichen Erfolg von Rot-Weiss Essen abhängt, dem fest anvisierten Hauptpächter. Es galt, den Verein finanziell potent zu machen. Nichts anderes verbirgt sich hinter dem ominösen Strategie-Konzept ‚Urbane Belebung‘. Die Stadt ermächtigte ihre Tochter GVE, Schulden von RWE zu übernehmen und Vermarktungsrechte am Verein zu kaufen – per Gesellschafterbeschluss vom 05.06.2009; gegengezeichnet von Stadtdirektor Christian Hülsmann. Der Traum vom Bundesliga-Fußball mit TV-Präsenz und nationaler Bedeutung, er findet sich gleich seitenweise in den Unterlagen wieder, die wir in umfangreicher Recherche zusammengetragen haben – mit Zahlen, Daten und Namen. Man setzte alles auf Sieg! Und man verlor. > weiter auf Seite 8

Rettungs- und Sanitätsdienst

Erste-Hilfe-Ausbildung

Kinder- und Jugendarbeit

Hilfen im Alter

Sozialpsychiatrie

Der Wünschewagen

Integration

„Vertrauen ist gut, Knopf ist besser – der ASB-Hausnotruf“

www.asb-ruhr.org facebook.com/asbruhr instagram.com/asb_ruhr Arbeiter-Samariter-Bund Regionalverband Ruhr e.V. Richterstr. 20-22, 45143 Essen Telefon: 02 01- 87 00 10

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TITELSTORY

Der Einsatz war hoch. „Zusammen Hoch 3“ – mit dieser Kampagne wirbt der Traditionsclub Auf den Aufstieg in die Bundesliga wettete man auch schon vor zehn Jahren

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Fotos: INFORMER Archiv

issen Sie, was eine Tilt-Wette ist? Im Zocker-Jargon bezeichnet man so die Situation, wenn der Wettende scheitert und daraufhin mit meist steigenden Einsätzen weiterzockt. Die Tilt-Wette der Stadt Essen beginnt im Herbst 2007. „Seit dem Herbst letzten Jahres arbeiten wir enger mit Rot-Weiss zusammen“, lässt sich der damalige Stadtdirektor Christian Hülsmann im April 2008 in der Presse zitieren. Mit dem Stadion-Projekt sei man nicht so recht weitergekommen. „Wir haben das Heft in die Hand genommen, natürlich in Abstimmung mit RWE.“ Und man wolle sich nicht mit mehr Geld einbringen, sondern mit Knowhow. Beratend zur Seite steht Roland Berger. Doch wer bezahlt die Unternehmensberater? Die städtische Immobilientochter GVE. Ein Zeitzeuge erinnert sich: „Wochenlang waren die Berger-Leute in der Geschäftsstelle von Rot-Weiss.“ In den beengten Büros unter der ehemaligen Haupttribüne ließen sie sich von den Angestellten des Vereins das Tagesgeschäft erklären. „Die haben sich hier richtig breit gemacht.“ In Währung ausgedrückt: 104.000 Euro für die Unternehmensberater. Das Angebot kam von Roland Berger am 10.12.2007, wurde von dem damaligen GVE-Chef Andreas Hillebrand unterschrieben – aber zitieren lässt sich Hülsmann: „WIR haben das Heft in die Hand genommen.“ Es ist der Beginn einer engen Zusammenarbeit zwischen der GVE, der Spitze der Stadtverwaltung und Roland Berger. Der ehemalige Stadtdirektor war tiefer im operativen Geschäft mit Roland Berger involviert, als Hülsmann sich heute erinnern mag. „Ich habe im Zweifel das bessere Gedächtnis und auch die besseren Unterlagen“, entgegnet er 2015, als der damalige CDU-Fraktionschef und heute amtierende Oberbürgermeister Thomas Kufen auf Aufklärung drängt.

WETTEN WIE DIE PROFIS Auf den über 1.000 Seiten, die der INFORMER-Redaktion vorliegen, ist das Ziel klar definiert: Für das neue Stadion kommt „NUR DER RWE!“, wie es RotWeiss-Fans lautstark artikulieren würden, in Frage. Doch der Hauptpächter muss erst einmal neu justiert und auf wirtschaftlich solide Füße gestellt werden. Dafür braucht der damalige Drittligist von der Hafenstraße die Einnahmen aus einer höherklassigen Liga. Und um den Aufstieg zu schaffen, bedarf es zahlungskräftige Sponsoren. Die erreicht der Verein aber immer schlechter. Seine Finanz(schief)lage schreckt potenzielle Geldgeber zunehmend ab. Dass sogar der Abstieg in die vierte Liga droht, macht die Argumentation bei möglichen Investoren nicht besser. Eine Strategie musste her! Aber dazu später mehr. Mit E-Mail von Anfang März 2008 erhält GVE-Chef Hillebrand erst einmal ein weiteres Angebot

Fast fertig: Dem Stadion Essen fehlt nur noch eine Tribüne. Der GVE mittlerweile Millionen-Beträge. Finanziell potente Nutzer sind auf weiter Sicht derzeit nicht erkennbar.

von Roland Berger. Man macht auf Grund der „engen und langjährigen Verbundenheit mit der Stadt Essen“ der GVE einen Freundschaftspreis von 125.000 Euro zzgl. der gesetzlichen Mehrwertsteuer – wohlgemerkt pro Monat. Ein Pauschalangebot – wie auch die Rechnungsprüfer der Stadt später in ihrem Prüfbericht 2015 richtig mutmaßen sollten. Denn ein schriftlicher Vertrag mit Roland Berger ist bei der GVE nicht auffindbar. Kein Wunder, denn Hillebrand unterzeichnete das Angebot nicht. Auch nicht den darauf fußenden Vertragsentwurf im Jahr 2009.

WOFÜR WAREN DIE BERGER-MILLIONEN? Als Hillebrand 2015 seinen Hut nehmen muss, wird Dirk Miklikowski der neue Mann an der Spitze der GVE – und er hat es bei der Aufarbeitung der Berger-Millionen wahrlich nicht leicht: Keine Unterlagen, dafür viele Fragen. Wofür kassierten die Berater über 3,3 Mio. Euro? Roland Berger versprach Unterstützung bei der Aufklärung. Die blieb aber aus. Erst als die GVE mit anwaltlichen Säbeln rasselte, einigte man sich. Nicht die GVE, aber von ihr beauftragte Rechtsanwälte durften unter strikt festgelegten Bedingungen die Unterlagen bei Roland Berger einsehen. Das Ergebnis ist die im vergangenen März dem GVE-Aufsichtsrat präsentierte Transparenzprüfung (siehe Kasten). Eine der Berger-Bedingungen erfährt die INFOR-

MER-Redaktion, als sie Einsicht in diese Prüfung fordert: „Diese Vereinbarung zur Zusammenarbeit sieht auf unabdingbaren Wunsch des privatwirtschaftlichen Vertragspartners vor, dass eine Unterrichtung über die Ergebnisse der Einsichtnahme den nichtöffentlichen Gremien der GVE und der Stadt Essen vorbehalten ist. Dort erfolgt die Berichterstattung“, teilt die GVE auf die INFORMER-Anfrage mit. Sichtlich ist man um Verschwiegenheit bemüht. Dennoch: Die besagte Transparenzprüfung liegt dem INFORMER vor. Darin halten die von der GVE beauftragten Rechtsanwälte GÖRG fest, dass der ehemalige GVE-Chef Hillebrand zwar nicht unterschrieben habe, aber durch „konkludentes Verhalten“ ein Berater-Auftrag mit Roland Berger durchaus zustande gekommen sei – und zwar in einer Honorarhöhe besagter 125.000 Euro pro Monat. Spätestens als man bei der GVE im Dezember 2009 die Richtigkeit des bis dahin aufgelaufenen Berger-Honorars die bestätigt hat, hatte man damit auch die Vereinbarung akzeptiert.

MUSIK BESTELLT UND NICHT BEZAHLT Insgesamt sollten bis zur Einstellung der Beratung bei Roland Berger 1.062 Manntage anfallen. Zur Verdeutlichung in Euro: Ein Berger-Mann kostete pro Tag im Schnitt 3.144 Euro. Da sind sie, die über 3,3 Berger-Millionen.

Der Traum vom Stadion ist auch ein Traum zweier Essener Christdemokraten. Er entstand zu den Zeiten des konservativen Oberbürgermeisters Dr. Wolfgang Reiniger (li.). Der Stadtdirektor trug den Traum weiter, bis in die Ära der Sozialdemokraten.

Juristisch kommt man aus einem durch derart schlüssiges Verhalten getroffenen Vertrag so leicht nicht raus. Und das wollte man zu diesem Zeitpunkt auch gar nicht. Erst als der damals amtierende Oberbürgermeister Reinhard Paß, kurz vor seiner Rede zur Einbringung des Haushaltes 2010/11, den städtischen Geldhahn für RotWeiss Essen zudrehte, zog die GVE auch die Berger-Reißleine.

Die heile Welt auf dem Foto trügt: Schon vor der Stadion-Eröffnung 2012 forderte CDU-Fraktionschef Thomas Kufen vollständige Aufklärung über die Kosten des Stadions.

Jahre zuvor hatte die Stadt als Allein-Gesellschafter der GVE mit Beschluss vom 17.06.2008 ihre Immobilientochter noch beauftragt, die wirtschaftlichen Grundlagen für den Stadionbau zu schaffen. Gegengezeichnet wurde der Beschluss von Stadtdirektor Hülsmann. Der Beschluss autorisiert die GVE auch, außerhalb des Wirtschaftsplanes bis zu 5 % des Projektvolumens für dieses Ziel aufzuwenden. Mit RWE als Hauptpächter konnte das nur eines bedeuten: Investiere in die Zukunft des Clubs. Jedoch: „Die vom Gesellschafter zugesagte Mittelausstattung blieb aus“, wie das Rechnungsprüfungsamt in seinem späteren Bericht eindeutig feststellt. Im Klartext: Musik bestellt und nicht bezahlt. Mehr noch: Mit einem weiteren Beschluss vom 5. Juni 2009 – auch dieser trägt die Unterschrift Hülsmanns – ermächtigt die Stadt die GVE ausdrücklich, Forderungen eines Medienunternehmes gegenüber Rot-Weiss sowie die Vermarktungsrechte der Medien-Gruppe an RWE-Spielen zu erwerben. „Die entsprechende


TITELSTORY

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Dennoch: Alles auf Rot! Rot-Weiss Essen um Unterstützung für den Aufstieg in Liga 3 in 3 Jahren. – ebenfalls „Zusammen Hoch 3“: die Stadt, die GVE und Roland Berger. Mittelausstattung blieb ebenfalls aus“, so die Rechnungsprüfer. Wieder blieb die GVE auf den Kosten sitzen. Allein am Ende des Geschäftsjahrs 2009 klaffte somit ein Loch von über 9,7 Millionen Euro im Jahresabschluss der GVE – wohlgemerkt nicht wegen des Stadionbaus, sondern wegen der Bemühungen zur Schaffung eines zahlungsfähigen Hauptpächters.

gesetzt. Wie eng die Federführenden die men schickte Roland Berger am 3. Dezember Stadionfrage mit dem Hafenstraßen-Club 2008 an Andreas Hillebrand. verknüpften, zeigt abermals die Beauftragung von Roland Berger. Ein wesentlicher KREATIV-WORKSHOPS, Teil der Beratungstätigkeit zielt allein auf die Stärkung des Vereins ab – allen voran LENKUNGSKREISE, das ominöse Strategie-Konzept ‚Urbane INTERNE GESPRÄCHE Belebung‘.

‚URBANE BELEBUNG‘: RECHNUNGSPRÜFUNGS- SCHWAMMIGER BEGRIFF AMT: VEREINSFINANZEN MIT KLAREM ZIEL SIND SACHE DES VEREINS Und dann das: die besagte Rede von OB Reinhard Paß vor dem Rat der Stadt: „Ich stehe nach wie vor zu meiner Aussage, dass zur Infrastruktur einer Großstadt wie Essen ein Fußballstadion gehören muss. Nun kommt mein Aber: Zurzeit erscheint es mir unwahrscheinlich, dass der Verein Rot-Weiss Essen die Bedingungen Erfüllen kann, die für ein neues Stadion zwingend sind.“ Und weiter: „Dem Konzern Stadt selbst fehlt an vielen Stellen das Geld für dringend notwendige Maßnahmen und deshalb werde ich es nicht zulassen, dass über das bisher zugesagte Maß hinaus städtische Gelder an den Verein fließen, der seit Jahren deutlich über seinen Verhältnissen lebt und deutlich teurer agiert als vergleichbare Vereine.“ Auch das Rechnungsprü-

Freude zur Eröffnung auch bei dem seit 2009 amtierenden Oberbürgermeister Reinhard Paß (SPD). Dabei war er es, der dem Zocken mit um Rot-Weiss Essen schon 2010 einen Riegel vorschob.

fungsamt kommt gute fünf Jahre später in seiner Prüfung zu einem ähnlichen, noch drastischeren Fazit: „Die Investition von Haushaltsmitteln durch eine städtische Tochtergesellschaft in ein Stadion ist grundsätzlich vertretbar. Angelegenheiten eines Sportvereins sind von diesem selbst zu regeln und zu finanzieren.“ Was auf die Rede von OB Paß folgte, ist bekannt: der tiefe Fall runter in Liga 5 und die Insolvenz von RWE. Doch für eine Umkehr war es da schon längst zu spät. Zu sehr hatte man bereits auf Rot-Weiss Essen als Hauptpächter gewettet. Und vor allem: Zu viel Geld bereits auf den Verein

Was genau verbirgt sich hinter diesem Konzept? Auf INFORMER-Nachfrage beim Presseamt der Stadt erhielt die Redaktion folgende Antwort: „Das Büro des Oberbürgermeisters hat bereits im August letzten Jahres eine Abfrage in den Geschäftsbereichen gestellt – eine Kenntnis über die Studie wurde verneint, auch ein Auftraggeber konnte nicht in Erfahrung gebracht werden. Darüber hinaus gibt es auch keine Hinweise auf eine Verwendung der Studie.“ Auch die Reaktion seitens der GVE auf Nachfrage gibt wenig Aufschluss: Der Projektinhalt des Konzepts ‚Urbane Belebung‘ ist „auf die Entwicklung der Strategie zur Gewinnung und Bindung von Talentgruppen für die Stadt Essen gerichtet. Hierzu gibt die Geschäftsführung infolge der Untersuchung (Anm. d. Red.: Transparenzprüfung durch die Rechtsanwälte GÖRG) folgende Bewertung: Der Beratungsteil bzw. der Projektteil ‚Urbane Belebung‘ ist inhaltlich professionell und in der wirtschaftlichen Dimension nachvollziehbar.“ Übersetzt aus dem Wirtschaftsdeutsch: Alles richtig. Abhaken, weitergehen. Tiefergehende INFORMER-Recherchen ergaben: Das erarbeitete Strategie-Papier ‚Urbanen Belebung‘ sollte einzig dazu dienen, dem Verein Rot-Weiss Essen als Hauptnutzer des neuen Stadions die Tür zu Sponsoren zu öffnen – genauer gesagt die Hintertür. Die ‚Urbane Belebung‘ hieß zuvor ‚Talentstrategie / Urbane Belebung‘. Davor sogar einfach nur ‚Talentstrategie‘. Als die Roland-Berger-Leute erkannten, dass mit der Marke RWE allein sich kaum noch die Vordertür einer Marketing-Abeilung in einem größeren Konzern öffnen ließ, musste ein anderer Eingang her. Auf dem stand ‚Personalabteilung‘. Der Plan: Junge Talente sollten nach Essen gelockt werden. Nein, nicht junge Fußballtalente. Es ging um den fähigen Nachwuchs für die Unternehmen. Und damit diese nach Essen kommen, sich hier wohlfühlen und auch bleiben, bedarf es der sportlichen Strahlkraft von König Fußball. Eine Vorschlagsliste potenziell mit dieser Strategie ansprechbarer Unterneh-

Die streng geheime Transparenzprüfung Mit ihr wollte die ‚neue‘ GVE unter Geschäftsführer Dirk Miklikowski die Berger-Millionen aufklären und die Kosten-Akte ‚Stadion Essen‘ endlich schließen. Der Grund: Es fehlten der GVE die Unterlagen, aus denen sich die Beauftragung, die Leistungen und die veranschlagten Honorare für Roland Berger ergeben. Doch die Unternehmensberater ließen sich nicht in die Verträge schauen – denn es gibt keinen, oder zumindest keine unterschriebenen. Nach langem Warten und anwaltlichen Druck einigte man sich nun doch. Zumindest durften nun die von der GVE beauftragten Rechtsanwälte Einblick in die Unterlagen nehmen. Im Gegenzug verpflichtete man sich zur absoluten Vertraulichkeit. Eine Unterrichtung über die Ergebnisse der Einsichtnahme sei daher ausschließlich den nichtöffentlichen Gremien der GVE und der Stadt Essen vorbehalten.

Ex-GVE-Chef Andreas Hillebrand: Ein Anruf mitten im Stadion. Glücklich sieht anders aus.

Bereits fünf Tage später, am 8.12.2008, erhielt auch Stadtdirektor Christian Hülsmann elektronische Post der Unternehmensberater – mit dem Betreff „Talentstadt Essen und Positionierung RWE“. Darin heißt es: „Spannend ist dabei natürlich die Frage, wie ein Fußballclub mit der entsprechenden Positionierung seinen Beitrag dazu leisten kann (und damit natürlich auch die Unternehmen für den Fußballcklub …).“ Schon im Herbst 2008 kam es zu einem Treffen der GVE-Geschäftsführung, Stadtdirektor Hülsmann und den Berger-Leuten. In einem Kreativ-Workshop auf dem Welterbe Zollverein entstand die Strategie, wie die hiesige Wirtschaft doch noch zum Sponsoring für Rot-Weiss Essen animiert werden könnte. Die weitere E-Mail-Korrespondenz macht die Tragweite deutlich. Die Rede ist von internen Treffen, von weiteren Workshops und eines Lenkungskreises. In Elefantenrunden saß hier auch die Essener Polit-Elite quer durch die Ratsfraktionen mit am Tisch. Auf jeden Fall immer involviert und mit dabei: Christian Hülsmann. Trotz all dieser Bemühungen und vor allem trotz all dieser Investitionen ging der Plan nicht auf. Ermächtigt, beauftragt, autorisiert und mit einem im Sport beispiellosen Engagement der Stadt – allen voran der damalige Stadtdirektor und spätere rot-weisse Aufsichtsratschef – setzte die GVE alles auf den Verein Rot-Weiss Essen. Und verlor.

Am 10. März unterrichteten die Anwälte den Aufsichtsrat und die Geschäftsführung der GVE über das streng geheime Ergebnis ihrer gerade einmal 30 Din-A5-Seiten umfassenden Transparenzprüfung: Die Beratungsleistung Roland Bergers ist inhaltlich professionell und in der wirtschaftlichen Dimension nachvollziehbar. Auch die Bestellung Roland Bergers ist geklärt: Sie erfolgte durch die GVE – allerdings nicht per Unterschrift, sondern durch konkludente Einigkeit.

WETTE VERLOREN, EINSATZ LÄUFT WEITER Sachlich nüchtern, aber auf den Punkt bringt es der Bericht der Rechnungsprüfer: „Nur bei Aufstieg des Hauptnutzers Rot-Weiss Essen in eine Liga mit nennenswerten Werbe- und Vermarktungserlösen zusätzlich zu den Eintrittsgeldern könnte sich die Situation ändern. Allerdings wären zum Erhalt dieser Ligazugehörigkeit dann auch hohe Investitionen in die Mannschaft erforderlich; die Mehrerlöse könnten nur zum Teil abgeschöpft werden.“ Kurz vor diesem Fazit erklären die städtischen Finanzkontrolleure auch warum: „Unter Einbeziehung von Abschreibungen und Zinsen betragen die jährlichen Kosten des Stadion Essen ca. 4,5 Mio. €. Das wäre in etwa der Beitrag, den die Nutzer an Pacht und Nebenkosten aufzubringen hätten.“ Oder kurz gesagt: Die Stadt hat sich verzockt – und zwar gewaltig. Derweil läuft der 4,5-Millionen-Einsatz weiter – allein aufgrund der Abschreibungsdauer noch mindestens 25 Jahre lang.

Es gilt, sich der Realität zu stellen! Ein Kommentar von Jöran Steinsiek

Zu lange wurde nur rumgerätselt. Viele Fragen, keine Antworten. Jetzt wissen wir: Die Zeit rund um den Bau des Stadions, es war auch die Zeit der großen Zockerei. Eine Sportwette unter Profis; oder zumindest unter denjenigen im Rathaus, die meinten, etwas vom Fussballgeschäft zu verstehen. Zocken, zu hoch pokern, verlieren - all

das mag legitim sein: Solange der Einsatz, den man verspielt, nicht aus der öffentlichen Hand stammt. Denn diese Mittel sollen nicht in Roulette-Tisch Atmosphäre verjubelt, sondern transparent im Sinne der Gemeinschaft verwendet werden. Im Fall des Stadionbaus mangelt es an allem. Verschleierung unter dem Deckmantel der ‚Urbanen Belebung‘ und intransparente Fehlkalkulationen, die auf realitäts-

fernen Träumen beruhen sowie Verantwortliche, die den RWE mit Real Madrid verwechselt haben – all dies wird den Steuerzahler noch in den nächsten 25 Jahren teuer zu stehen kommen. Jedes Jahr eine städtische Belastung von 4,5 Millionen Euro für ein Stadion, das während der Saison nur alle 14 Tage von einer einzigen Amateur-Sportmannschaft genutzt wird – das steht in keinerlei Verhältnis. Und

darüber gehört die Öffentlichkeit und nicht nur ein kleiner, interner Kreis informiert. Für die Stadt lohnt es sich, sich der Realität zu stellen. Trotz aller Kosten: Das Essener Stadion steht. Politik und Verwaltung täten gut daran, ihre Energie nun darauf zu verwenden, über weitergehende Nutzungskonzepte nachzudenken. Sehr viel intensiver, als es heute der Fall ist.


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POLITIK

Bye bye Bayer

Hesse ist

ESSENS BÜRGER BAYER HAT FERTIG. ER WIRD FEHLEN – IM STADTRAT, IN DEN MEDIEN UND VOR ALLEM IM EBB.

ÜBERALL Eine Stadt, ein Investor, ein Millionengeschäft Liebe Leserinnen und Leser, es liest sich wie das Gleichnis vom barmherzigen Samariter, das INFORMER-Interview mit Dr. Peter Jänsch. Ein medienscheuer Großinvestor, der sich nicht mit raffgierigen Geschäftsleuten in einem Atemzug nennen lassen mag, die den persönlichen Profit der Menschlichkeit inmitten der Flüchtlingskrise vorgezogen haben. Jänsch fühlt sich missverstanden, spricht von finanzieller und politischer Unabhängigkeit, von christlichen und zugleich marktwirtschaftlichen Werten. Ja, man könnte meinen, es ginge hier wirklich um jenen altbekannten Appell zur tätigen Nächstenliebe aus dem Evangelium des Lukas. Jänsch den Heiligenschein aufzusetzen, weil er sich lediglich mit kleinen Renditen zufrieden gibt – drei Prozent beim Kloster Schuir und vier beim Opti-Gewerbepark – das würde gleichwohl ein falsches Bild vermitteln. Ja, die Renditen sind human. Von Wucher ist keine Rede, hier wird augenscheinlich niemand ausgebeutet. Jänsch trägt das Risiko des Umbaus und der Unterhaltung von Dach und Fach. Aber: Er hat in beiden Fällen, beim Kloster und beim Gewerbepark, einen durchaus liquiden Mieter, nämlich die öffentliche Hand. Dass dieser im Vertragszeitraum ausfällt, wie es in der freien Wirtschaft immer wieder geschieht, gilt als ausgeschlossen.

Jänsch agiert seit jeher äußerst klug. Damals, nach der Wiedervereinigung, investiert er in den Osten der Republik, baut die notwendige Immobilien-Infrastruktur für klamme Kommunen und vermietet sie den Städten und Gemeinden auf den ersten Blick durchaus kostengünstig. Der Investor kalkuliert gut, macht sich einen Namen und mehrt sein Vermögen. Es sind zeitliche befristete Arrangements, die er der öffentlichen Hand feilbietet. Es profitieren beide Seiten, sowohl die armen Städte und Gemeinden, vor allem aber Jänsch. Läuft der Vertrag aus, bleiben ihm Grundstücke und Immobilien, die er erneut vermieten, verkaufen oder weiter entwickeln kann. So ist es noch heute, auch in Essen: Die öffentliche Hand, inmitten der Flüchtlingskrise heillos überfordert mit dem, was da noch alles auf sie zukommen mag, mietet zwei Gebäudekomplexe an. Beim Kloster, so sagt Jänsch selbst, müsse sie 16,2 Millionen Euro aufbringen. Er vermietet hingegen für 1,2 Millionen Euro weniger – bleibt jedoch Eigentümer der Objekte. Laufen die Verträge aus,

bleiben ihm zwei Filetgrundstücke – in einer Stadt, die wieder wächst, die sich als Dienstleistungsmetropole einen Namen gemacht hat, die stetig neue Hotels, Raum für Wohnungen und Gewerbe benötigt. Sein Vorgehen macht Sinn, macht stark, rechnet sich und macht ihm sicher reichlich Spaß. Dass die öffentliche Hand sich Externer wie Dr.

Peter Jänsch bedient, sich von ihnen abhängig macht – ja das gilt es zu kritisieren. Jänsch, da bin ich mir sicher, macht alles richtig. Ich würde in seiner Lage sicher nicht anders handeln. Ein barmherziger Samariter ist er jedoch nicht.

Der Oberbürgermeister und sein ‚Kollege‘ von der NPD Über Formulierungen kann man wahrlich streiten. Und diskutieren, etwa über jene von Oberbürgermeister Thomas Kufen bei der vergangenen März-Ratssitzung. Ich habe zunächst angenommen, dass ich mich gehörig verhört habe – und habe daher noch einmal beim städtischen Presseamt nachgefragt. Dass OB Kufen den NPD-Ratsherren Stefan Anthofer zu Beginn der Sitzung des Stadtparlaments als „Kollegen Anthofer“ bezeichnet ist wohl mehr als unglücklich – und von einem Christdemokraten in dieser bedeutenden (Vorbild-)Position wohl kaum zu rechtfertigen. Der vom Rathaus bereitgestellte Videotream der Sitzung bestätigt diese Formulierung überdies. Ja, Anthofer ist Mitglied des Rates; seine Partei wurde auch nicht vom Bundesverfassungsgericht verboten. Nicht aber, wegen einer möglichen Verfassungswidrigkeit, sondern viel mehr, weil diese zu unwichtig für die bundesdeutsche Politik ist. Ein Oberbürgermeister sollte jemanden, der eine mehr als rechtspopulistische Partei, ja eine Partei, die für rassistische Politik steht, tunlichst nicht als „Kollegen“ bezeichnen. Denn durch solche Formulierungen werden Rechtsextreme und Neonazis im Essener Rathaus und in der hiesigen Politik langfristig salonfähig. Wer mit Sprüchen wie „Grenzen sichern, Heimat schützen – Terrorgees not welcome!“ und Begriffen wie „Asylflut“ auf Facebook wirbt, hat in unserem toleranten Rathaus nichts zu suchen. In diesem Sinne: Glück auf! Ihr Pascal Hesse* *Anmerkung der Redaktion: Pascal Hesse ist unabhängig von seiner Tätigkeit als Redakteur des INFORMER ebenso als angestellter Bundespressesprecher der Piratenpartei Deutschland tätig in Berlin. Die Redaktion achtet auf die strikte redaktionelle Trennung beider Tätigkeiten.

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itunter hätte man wirklich meinen können, die drei Buchstaben EBB stehen für Essener Bürger Bayer. Keiner hat die politische Arbeit der Wählergemeinschaft ‚ESSENER BÜRGER BÜNDNIS‘ so geprägt wie Udo Bayer. Der EBB-Fraktionschef war wahrhaft ein Frontmann; bekannt für seine markigen Klartext-Sprüche, berüchtigt für seine scharfzüngige Rhetorik.

„Armutseinwanderung – dauerhaft und massenhaft – lehnen wir ab!“, „Wer meint, im Bevölkerungsrückgang Chancen zu erkennen, der hält ein Plädoyer für ökonomischen Unsinn!“ – diese Zitate stammen zum Beispiel aus einem Interview, das der INFORMER kurz vor der Kommunalwahl 2014 mit Udo Bayer führte. „Die Essener Grünen betreiben eine Politik der wechselnden Mehrheiten.“ „Hier wackelt der Schwanz mit dem Hund.“ Oder: „Wer sich auf die in sich zerstrittene und unberechenbare Linke einlässt, lässt sich auf ein Abenteuer ein.“ – auf solche Zitate werden der Rat der Stadt Essen und auch die hiesigen Medien künftig verzichten müssen. Bayer verlässt die EBB-Ratsfraktion und den Rat der Stadt Essen. 2014 hatte er als Spitzenkandidat das EBB in die Kommunalwahl geführt. Zugleich habe er aber immer betont, dass er für eine volle Amtsperiode des Rates nicht zur Verfügung stehen werde. „Im April werde ich 70 und Lebenszeit ist begrenzt und kostbar. Es ist für mich jetzt – auch dem dringenden Wunsch meiner Familie folgend – der richtige Zeitpunkt gekommen, mich zurückzuziehen und mein Leben ein Stück weit neu zu justieren“, so der scheidende Fraktionschef. Zudem sei seine Entscheidung aber auch der notwendigen Rücksicht auf seine Gesundheit geschuldet und „folgt auch ärztlichem Rat.“ Mit Blick auf die nächste Kommunalwahl will Bayer rechtzeitig sein Ratsmandat niederlegen, das Feld räumen und so dem ESSENER BÜRGER BÜNDNIS eine geordnete personel-

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Ausladende Gesten und scharfzüngige Rhetorik: EBB-Fraktionschef Udo Bayer.

le Neuaufstellung für 2020 ermöglichen. Über diese werden nun die EBB-Gremien beraten und letztlich auch entscheiden müssen. „Dieser demokratische Meinungsbildungsprozess muss im Rahmen des anstehenden Generationswechsels von meinen Nachfolgern in eigener Verantwortung gestaltet werden“, so der 69-Jährige. Klar ist aber auch: Die Lücke, die ein Udo Bayer hinterlässt, wird nicht leicht zu füllen sein. Politisch sieht der Noch-Fraktionschef das EBB in einer guten Verfassung. Es sei etabliert, gefestigt und inhaltlich gut aufgestellt; auch wenn er selbst einräumt: „Es gibt gewiss noch Luft nach oben. Unsere eigenen Erwartungen mit ‚5 plus X‘ haben sich bisher noch nicht erfüllt.“ Das ESSENER BÜRGER BÜNDNIS ist aber in den Großstädten über 500.000 Einwohnern hinter Stuttgart und Dresden die dritterfolgreichste kommunale Wählervereinigung republikweit. Doch nicht alle sehen die Zukunft eines EBB ohne Udo so rosig wie er selbst. Ein Nachfolger mit der Präsenz eines Bayers wird schwer zu finden sein. So schrieb u. a. Herrmann Danninger aus Heisingen in einem Leserbrief: „Udo Bayer hat das EBB über viele Jahre mit großem Sachverstand und politischem Gespür geführt, so hat er auch viel für Essen erreicht. Was Udo Bayer intern verpasst hat, ist rechtzeitig einen geeigneten Nachfolger aufzubauen. Krüger ist zu alt für einen wirklichen Neuanfang, Backes offenbar nicht bereit, Schwamborn hemdsärmelig und zu sehr Stadtteilpolitiker für die verantwortungsvolle Aufgabe. Wieder andere im EBB hat er eliminiert, als sie drohten, ihm gefährlich zu werden. Das EBB tut gut daran, Udo Bayers Nachfolge in Ruhe und ohne unnötigen Zeitdruck in den nächsten Monaten zu regeln. Ansonsten wird es 2020 heißen ‚Cives ite domum!‘ (Anm. d. Red.: Bürger, geht nach Hause).“ Die Mitglieder der 35-köpfigen EBB-Fraktionsversammlung und der EBB-Vorstand haben Bayers Entscheidung mit großem Bedauern zur Kenntnis genommen. „Für seine unbestreitbaren politischen Leistungen bleibt das EBB Udo Bayer zu großem Dank verpflichtet“, fasste die EBB-Vorsitzende Brigitte Wawrowsky die Auffassung der EBB-Gremien zusammen. Neben dem Dank weiß man aber auch in den Bürger-Bündnis-Reihen, dass ohne ihren Udo harte Zeiten anbrechen: „Wir respektieren natürlich Udo Bayers Schritt. Leider konnten wir ihn nicht umstimmen. Sein Mandatsverzicht wiegt für das ESSENER BÜRGER BÜNDNIS schwer.“ lr

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POLITIK

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POLITISIERT.

ESSEN. DÜSSELDORF. BERLIN. BRÜSSEL. ESSEN. „Nie wieder Nowack, nie wieder

Foto: INFORMER-Archiv

Hoppensack, nie wieder Kunze, nie wieder Gabriel!“, wenn es nach PIRATEN-Ratsgruppenchef Kai Hemsteeg geht, ist die Lage eindeutig. Der Ratsherr und sein Gruppenmitglied Wilfried Adamy haben in einem gemeinsamen Änderungsantrag auf eine sofortige Meldepflicht von Nebentätigkeiten der Ratsmitglieder und Bezirksvertreter gegenüber dem städtischen Hauptausschuss plädiert. Hemsteeg: „Es kann nicht sein, dass die Verwaltung zwar unverzüglich zu informieren ist, dem Hauptausschuss aber nur jährlich eine Liste aller angezeigten Verträge als dürre Meldung vorgelegt wird. Die Gefahr, dass für weitere Entscheidungen relevante Informationen erst mit monatelanger Verspätung bekannt werden, i st d a m it i mmens und nicht tolerabel.“ In seiner Rede nahm Hemsteeg auch auf Recherchen PIRATEN-Ratsherr Kai Hemsteeg des INFORMER Bezug, die Misswirtschaft öffentlich gemacht haben. Der Zusatz, so sind sich er und Adamy sicher, solle der Korruptionsbekämpfung innerhalb des Konzerns Stadt Essen dienlich sein. Der Stadtrat sah dies jedoch mehrheitlich anders. Und lehnte den Än-

derungsantrag ab. Lediglich die Fraktion der Linken und ‚DIE PARTEI‘-Ratsherr Matthias Stadtmann schlossen sich dem Antrag an. red Foto: ThyssenKruppe

Keine Zustimmung für Piraten-Antrag: Ehrenordnung bleibt schwammig

der Landtagsabgeordneten Dr. Birgit Beisheim (Grüne) und Dr. Reinhold Achatz, Vertretern des ThyssenKrupp-Betriebsrats und weiteren Mitarbeitern des Konzerns, haben sich alle Beteiligten über das Forschungsprojekt ‚Carbon2Chem‘ sowie über eine nachhaltige Ausrichtung des Weltkonzerns insgesamt ausgetauscht. pHes

Eckenbach für Sprach-Kitas: „Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“

BERLIN. Mit einer zweiten Förderwelle Dr. Reinhold Achatz von ThyssenKrupp und NRW-Umweltminister Johannes Remmel.

NRW-Umweltminister Johannes Remmel zu Gast im ThyssenKrupp-Hauptquartier DÜSSELDORF. „Der Klimaschutz und die

Energiewende sind treibende Kräfte für die Unternehmen, die eigene Produktion nachhaltig aufzustellen. Viele von ihnen wissen, dass sie nur ökonomisch erfolgreich bleiben, wenn sie Klimaschutz als Treiber ihrer Innovationen und damit als Wettbewerbsvorteil begreifen und nachhaltige und innovative Produktionsmechanismen etablieren“, betont Johannes Remmel, Minister für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes NRW bei seinem jüngsten Besuch im Hauptquartier von ThyssenKrupp in Essen. Die industrielle Produktion selbst möglichst CO2-frei zu gestalten, sei die ‚Königsdisziplin‘ der Energiewende. Das gehe nur mit innovativen, aber sehr kapitalintensiven Technologien. Gemeinsam mit

fördert die Bundesregierung in 22 weiteren Kitas im Essener Norden und Osten eine halbe Stelle für eine zusätzliche Fachkraft. Schwerpunkte des Bundesprogramms ‚Sprach-Kitas‘ sind neben der Weiterentwicklung der alltagsintegrierten sprachlichen Bildung die Förderung einer inklusiven Pädagogik und die Zusammenarbeit mit Familien. Es richtet sich hauptsächlich an Kindertageseinrichtungen, die von einem überdurchschnittlich hohen Anteil von Kindern mit besonderem sprachlichen Förderbedarf besucht werden. Lob gibt es dafür von Jutta Eckenbach (CDU): „Ich freue mich, dass mit fast 4,5 Millionen Euro nun 45 Kitas in meinem Wahlkreis von der Bundesförderung profitieren.“ pHes

Die ‚Grüne Haupstadt Europas‘ steht auf leichtbekleidete Damen

BRÜSSEL. Essen in allen Teilen Europas

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Ziel des städtischen Projektbüros. Dass die Ruhrmetropole durch die Auszeichnung der Europäischen Kommission besonders im Fokus steht, ist dabei mehr als hilfreich. Dass die mediale Aufmerksamkeit aber auch ganz andere Resultate bedeuten kann, die Medien die etwas andere Freizügigkeit der Grünen Haupstadt als Thema für sich entdecken, war hingegen nicht gewollt. Für die BILD-Zeitung dürfte es ein gefundenes Fressen gewesen sein: Die Grüne Hauptstadt Essen erfreut sich im sozialen Netzwerk ‚Instagram‘ an jungen leichtbekleideten Damen in eindeutiger Pose, eben an Erotikfotos. Aufgrund einer technischen Panne, wie von den verantwortlichen Kommunikationsstrategen im Nachhinein verkündet wird, sind im Netzwerk Instagram vom Account der ‚Grünen Hauptstadt‘ Erotikfotos mit ‚Gefällt mir‘ markiert worden. „Eine Software-Panne – der Fluch der Technik“, wird ‚Grüne Hauptstadt‘-Projektleiter Ralph Kindel in der WAZ zitiert. Mit dem neu eingesetzten Programm ließen sich Beiträge für Facebook, Twitter und Instagram vorbereiten und verwalten. „Dabei haben wir offenbar übersehen, dass das Programm auch automatisch ,Likes’ in unserem Namen verteilt“, so Kindel. Diese Funktion müsse man erst manuell abstellen. Das sei mittlerweile geschehen. Unklar bleibt jedoch, wie viele leichtbekleidete Mädels der ‚Grünen Hauptstadt‘ bis dahin gefallen haben. Und ebenso, welcher Recherche jener BILD-Journalist gerade nachging, der die peinliche Panne auf Instagram entdeckt hat. pHes


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POLITIK

IN DER EU FORMIERT SICH EINE IMMER GRÖSSER WERDENDE BÜRGERBEWEGUNG Foto: Pulse of Europe Essen

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Ein Ruck geht durch Europa

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Seit dem 19. Februar gehen überzeugte Europäerinnen und Europäer regelmäßig unter dem Titel ‚Pulse of Europe‘ in Essen auf für die Bewahrung eines europäischen Bündnisses zur Sicherung des Friedens und zur Gewährleistung von Freiheit, Wohlstand, Gerechtigkeit und Rechtsstaatlichkeit die Straße.

VON PAS CA L H ES S E

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ir machen weiter. Wir müssen weitermachen“, betonte EU-KomSIE WÜNSCHEN ES PASSEND? Einen leiseren Geschirr- missionspräsident Jean-Claude Sie wünschen es passend? spüler oder einen größeren Kühlschrank? Wir beraten Sie Juncker jüngst bei der Vorstelleiseren Geschirrspügerne,Einen was am besten zu Ihnen und Ihrer Küche passt. Ganz lung der fünf Szenarien für die persönlich individuell. Sie doch einfach ler und oder einenSchauen größeren Kühl-mal rein. Zukunft der EU. Dass es nicht so einfach ist und die europäische Wir freuen uns auf Sie. schrank? Wir beraten Sie gerne, Union mit all ihren fortschrittlichen Werten und freiheitlichen was am besten zu Ihnen und IhVisionen eine lautere Stimme rer Küche passt. Ganz persönbenötigt, die der aufrichtigen Europäerinnen und Europäer, lich und individuell. Schauen Sie liegt beim zunehmenden Erdoch einfach mal rein. starken populistischer Kräfte Marktstraße 57 – 59 · 45355 Essen-Borbeck Wir freuen uns auf Sie. und Parteien in Europa und Telefon 0201 868800 Mehr Sicherheit für Elektrogeräte der Welt auf der Hand. Polen Verlängerung der gesetzlichen Gewährleistung des Herstellers von 2 auf 5 Jahre www.balster-essen.de hat mit seinem GegenkandidaVerlassen Sie sich auf Qualität und Service ten zum eigenen Landsmann Donald Tusk bei der Wahl des Mo. – Fr.: 9 – 13:30 und 14:30 – 18:30 Uhr, Mi bis 18 Uhr Sa.: 10 – 14 Uhr und nach individueller Vereinbarung Präsidenten des Europäischen Rates klar * gemacht, dass Europa schon lange nicht mehr mit einer Stimme spricht. Derweil Marktstraße 57 – 59 · 45355 Essen-Borbeck · Telefon 02 01 / 86 88 00 www.balster-essen.de treffen sich die ‚big four‘ auf Einladung des französischen – Freitag: 09:00 – 13:30 und 14:30 – 18:30 Uhr, Mittwochs bis 18:00 Uhr · Samstag: 10:00 – 14:00 Uhr und nach individueller Vereinbarung Präsidenten Hollande in Versailles, um dort mal wieder über die Zukunft Europas zu beraten, während die kleinen Mitgliedsländer über ein ‚EuroHolz für Haus & Garten pa der zwei Geschwindigkeiten‘ argwöhnen. Und die Briten mit Mietgerät OSMO Terrassenreinigungsmaschine ihrem Brexit-Votum deutlich Intensives Grundreinigen und Entgrauen von Holzterrassen gezeigt haben, dass die EU für Besonders effektiv durch gegenläufig rotierende Bürsten sie gescheitert ist. ‚Pulse of Anlösen und Aufnahme des Schmutzes in einem Arbeitsgang Europe‘ soll hier eine GegenbeSchmutzwasser wird in einem Tank aufgefangen wegung zur Anti-Europa-Bewegung bieten. Und klarmachen: Einführungs-Mietpreis Europa darf nicht scheitern. * Im Rahmen der Garantiebestimmungen

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Die Wahl in den Niederlanden hat deutlich gemacht, dass stetige

Nein-Sager und rechtspopulistische Gründungsvertrages eine BürgerbeParteien und Politiker nicht überall wegung geworden ist, entscheiden in Europa im Aufwind sind. In Essen diese Menschen mit. Und mit ihnen wurde bei der ersten Kundgebung alle Europäerinnen und Europäer, von ‚Pulse of europe‘ am 19. Februar die bei den aktuellen Parlamentswahebenfalls deutlich: Die parteiüber- len in den Kernländern der EU, bald greifende Bürgerbewegung, die sich auch in Frankreich und Deutschland, derzeit europaweit formiert, hat gegen Populismus und für Europa Rückenwind innerstimmen. „80 Prozent halb der Bevölkerung. der Niederländer sind „Die Bürgerbewegung bei den Parlamentswah‚Pulse of Europe‘ verlen zur Wahl gegangen folgt die Bewahrung – dies motivierte viele, eines europäischen auch mit Blick auf die Bündnisses zur Sikommenden Wahlen in cherung des Friedens Frankreich und Deutschund zur Gewährleisland gut gelaunt für den tung von Freiheit, Erhalt des vereinten Wohlstand, Gerechdemokratischen EuroEr ist ein begeisterter tigkeit und Rechtspas zu werben“, macht Europäer: CDU-Ratsherr staatlichkeit“, betont Ulrich Beul deutlich. Ulrich Beul CDU-Ratsherr Ulrich In insgesamt inzwischen Beul, neben Oliver 47 deutschen Städten, Franz und York Radszuhn einer der aber auch in 13 Städten in Frankdrei Essener Initiatoren von ‚Pulse reich, in Großbritannien, Portugal, of Europe‘. Unabhängig ihres Alters, Belgien, Österreich, Luxemburg, ihrer Konfession und ihrer politi- Irland und in den Niederlanden schen Ausrichtung machen bereits werben Menschen mittlerweile unter hunderte Essenerinnen und Essener dem Motto ‚Pulse of Europe‘ für die bei den Kundgebungen deutlich, Einigkeit der EU. Beul: „Auch wenn dass ihnen Europa am Herzen liegt. die Berichterstattung über die Gegner Europas häufig die Nachrichten dominiert, ist ‚Pulse of Europe‘ nicht RÜCKENWIND gegen etwas oder jemanden gerichtet, sondern will überparteilich ein INNERHALB DER Zeichen für den Zusammenhalt in BEVÖLKERUNG Europa setzen. Wir glauben, dass es viel mehr Menschen gibt, die für EuSie setzen sich öffentlich sichtropa sind - die aber bisher nur nicht bar und hörbar für den Fortbeöffentlich in Erscheinung treten.“ stand eines demokratischen und Die zehn Grundthesen der Bewegung friedlichen Europas ein. Und es sind unter www.pulseofeurope.eu/ we r de n vo n Ku n d ge b u n g z u essen aufrufbar. Beul: „Jeden Sonntag Kundgebung zunehmend mehr. um 14 Uhr sind wir in den Straßen Ob das ursprüngliche Elitenprojekt Europas sichtbar. Treffpunkt in Es‚Europäische Union‘ nun zum 60. sen ist der Hirschlandplatz.“ Jahrestag der Unterzeichnung des Foto: privat

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Bei jeder Kundgebung kommen weitere Menschen dazu, um die Bürgerbewegung ‚Pulse of Europe‘ in Essen und europaweit zu unterstützen.


VERLAGSSONDERVERÖFFENTLICHUNG

13 April 2017 Lokalfieber Essen City.Nord · www.lokalfieber.de ·

/lokalfieber

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So wird Politik vor Ort gemacht

KOMMENTAR

„ESSEN.ORIGINAL ohne Turock-Bühne“

DIE BEZIRKSVERTRETUNG – POLITIK HAUTNAH ERLEBEN IM VIERTEL

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Foto: Privat

... titelt die NRZ im Lokalteil am 13. März. „Geht ja eigentlich gar nicht“, denke ich sofort, auch ohne Heavy-Metal-Fan zu sein. Nicht nur, weil diese Musik ein wichtiger Teil des jährlichen Essener Musik-Festivals war und ist, sondern allein schon deshalb, weil es darum geht, die nördliche Innenstadt bis zum Viehofer Platz mit in ESSEN.ORIGINAL einzubeziehen und nicht, wie z.B. seit Jahren beim Weihnachtsmarkt, außen vor zu lassen. Schade, dass es zumindest in diesem Jahr damit nichts wird, nachdem die Essen Marketing GmbH (EMG) ihre bisherige finanzielle Unterstützung und die offensichtlich fälligen Mehrkosten für „eine weiter greifende Baugenehmigung“ nicht leisten will. Dass es wie bisher wieder Bühnen am Flachsmarkt und am Kopstadtplatz geben wird, ist aus Sicht derer, die sich wie wir und auch Peter Siewert von turock für die weitere Belebung der City.Nord einsetzen, nur ein schwacher Trost. Natürlich kann auch ESSEN.ORIGINAL nicht „jeder einzelnen Musikrichtung eine Bühne bieten“, wie Dieter Groppe, Chef der EMG, laut NRZ anführt – hier jedoch wird ein ein wesentlicher Teil der Jugendkultur „ins Abseits gestellt“. Wir finden es konsequent, dass Peter Siewert und seine Mannschaft der Rock- und Metal-Szene unabhängig von ESSEN.ORIGINAL eine Bühne bietet, wenn auch zwei Wochen vor dem großen städtischen Event am 18. und 19. August auf dem Viehofer Platz. Zwei Wochen später haben wir in der City.Nord dann „unsere Ruhe“, weil die Musik nur jenseits der Fontänengasse spielt.

ede/r über 18 und wahlberechtigt für Vereine, Straßenbeleuchtung hat schon mindestens einmal den usw. Jede Sitzung beginnt mit einer Stimmzettel in der Hand gehabt; Einwohnerfragestunde, in der jede/r bei jeder Kommunalwahl werden in aus den Stadtteilen des Bezirks ein Essen auch die Bezirksvertretungen Problem anmelden oder eine Frage neu gewählt. Die meisten wissen es stellen kann. Das Interesse der Einhinterher nicht mehr und haben ihn wohner der Stadtteile an den Themen, sowieso gar nicht ausgefüllt: Die die hier verhandelt werden, ist noch Wahlbeteiligung lag 2014 bei etwas drastisch kleiner als die Wahlbeteilimehr als 40%. Neun Bezirke hat die gung – man könnte sagen, es passt in der Größenordnung zu der Summe Stadt mit ihren insgesamt 50 StadtGeldes, über die die Bezirksvertretung teilen; der Stadtkern (und damit die Seit 2014 ist Frank Musshoff (SPD) nördliche Innenstadt) ist Teil des Bezirksbürgermeister im verfügt: 300.000 Euro im Jahr (ein Stadtbezirks I. Dazu gehören auch Stadtbezirk I. Bruchteil des Gesamthaushaltes der die Stadtteile Ostviertel, NordvierStadt). Trotzdem wird hier ganz kontel,Westviertel, Südviertel, Südostviertel, Huttrop kret Politik für die Menschen vor Ort gemacht, auch wenn und Frillendorf mit insgesamt 61.896 Einwohnern viele sagen würden: Das ist doch langweilig und banal. (am 12.12.2016), davon 4.014 im Stadtkern. Die Bezirksvertretung des Bezirks I tagt an jedem letzten Die Bezirksvertretungen sind die ‚kleinen Parlamente‘ Dienstag im Monat von 16.00 bis 19.00 Uhr im Ratsaal 21 unterhalb des Rates für die Stadt Essen und werden ähnlich (Raum Sunderland). Die Sitzungen sind bis auf einen kleiwie der Rat nach Parteilisten gewählt. Bis zur Wahl im nen Teil zum Schluss öffentlich und bieten immer wieder Oktober 2014 stellte die CDU mit Peter Valerius den Be- Beispiele für Demokratie ganz unten! zirksbürgermeister, seitdem ist es Frank Musshoff von der SPD. Die Bezirksvertretungen treffen sich mit ihren jeweils Weitere Informationen über die ‚kleinen Parlamente‘ gibt 19 Mitgliedern einmal im Monat im Rathaus und beraten es im Internet unter: www.essen.de/rathaus/bezirksverüber ganz viele alltägliche Dinge wie: Verkehrsprobleme, tretungen/bezirksvertretungen.de.html Baustellen, Schmuddelecken, Bushaltestellen, Zuschüsse WOLFGANG NÖTZOLD

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KUNST & KULTUR

GASTRONOMIE

Kreativer des Monats: Michael Pischke

Kulinarischer Spaziergang durchs Kreativ-Quartier

Michael Pischke ist seit 2004 im Unperfekthaus im Großraum-Atelier Raum 206 zusammen mit 16 weiteren Kreativen tätig. Der freie Grafik-Designer und Künstler arbeitet mit Rost auf Stahlblechen verschiedenster Stärke und Größe, auf denen er mit Säuren eine gezielte Rostumwandlung auslöst. Je nach Motiv oder Ausgangssituation geht er mit den Roststrukturen dann in den ‚kreativen Dialog‘. Mit einer speziellen Mischtechnik aus Acrylfarben, Pastellstiften und Collagen-Anteilen von Fundstücken aus Metall oder Holz erweitert er teilweise die Perspektiven der Bildwerke um ein haptisches Moment. In einem zweiten Zyklus setzt er sich mit stilisierten Landschaften auseinander, die er auf großformatigen, gebrauchten Schalbrettern visualisiert in einer speziell entwickelten Mischtechnik aus Acrylfarben, Pastellen und Rindenteilen oder Metallplacken. Die Gebrauchsspuren, Risse und Maserungen auf den verwendeten Schalbrettern oder Roststrukturen auf Metallplatten beeinflussen den Ideen- und Schaffensprozess von Michael Pischke. Seine Themen sind urbane Räume, anonyme Innen- und Aussenräume mit landschaftlichen Zitaten.

Diese Stadtteilführung durch die City.Nord ist ein Erlebnis mit allen Sinnen. Die Teilnehmer sehen die Veränderungen im Quartier, hören alte und neue Geschichten und sie können den Stadtteil schmecken. Es gibt sieben Kostproben der vielfältigen Gastronomie des Probieren im Café Konsumreform. Viertels.Nirgends passt der Name ‚eat-the-world‘ besser als hier: Es gibt griechische, libanesische, asiatische, bayrische und andere typisch deutsche Kleinigkeiten – in einem Stadtteil die kulinarische Welt. Die Macher wollen in Ecken locken, die auch für Einheimische Neuland sind – hier mit Highlights wie dem Unperfekthaus, der Kreuzeskirche oder dem GOP Varieté, dem Kleinen Theater oder dem Forum für Kunst und Architektur.

Ein Kunstwerk von Michael Pischke.

Kontakt: Im Unperfekthaus (Raum 206) oder telefonisch unter 0160/336063. WOLFGANG NÖTZOLD

Kunst und Kultur sind allgegenwärtig und die Führung lenkt den Blick auf das, was oft im Vorübergehen unentdeckt bleibt. Die Führungen finden bei jedem Wetter statt. Bequeme Schuhe sind ratsam, man läuft drei Kilometer. Mit eat-the-world kann man die City.Nord freitags und samstags und an jedem 1. Sonntag im Monat ab 11 Uhr erkunden, die Tour dauert 3 Stunden und kostet 33 Euro. Anmeldungen über: www.eat-the-world.com/essen.html. Private Gruppen können auch Führungen buchen. ANNETTE ALLKEMPER

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Unter diesem Motto bietet LOKALFIEBER geführte Gänge durch die nördliche Innenstadt an. Wir zeigen Ihnen verborgene Schätze im Kreativquartier, führen Sie an die Orte von Kultur und Kreativität oder machen Sie mit den vielfältigen Ausgehund Vergnügungsmöglichkeiten im Viertel vertraut – so wie die Kulinarischen Spaziergänge, die Restaurant-Vielfalt erschließen (siehe nebenstehender Artikel). Wir kennen uns hier aus, weil wir, die wir Sie führen, z.T. hier wohnen und mit der Szene und der Entwicklung des Quartiers vertraut sind.

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www.essen-bc.de · 02 01 / 45 17- 0 Marcus Prünte: 14 McDonald‘s Restaurants in Essen, Ratingen, Wülfrath und Mülheim an der Ruhr. Seine Mitarbeiter und Gäste stellt der lockere Chef in den Mittelpunkt seiner Arbeit. Wenn Not am Mann ist und Prünte gerade nicht in seinem Büro zu tun hat, hilft er auch mal im Service aus.

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„Da saß ein Typ, locker gekleidet und sagte: ‚Das ist mein McDonald’s.’ Ich dachte, er sei der Geschäftsführer, doch er meinte nochmals: ‚Dieser McDonald’s gehört mir.’ Damals hab’ ich erfahren, was ein Franchisenehmer ist und wie das Unternehmen, die Werbung und Warenwirtschaft funktioniert. Irgendwann war mir klar: Da will ich einsteigen“, erinnert sich der heute 48-Jährige. Seine Diskotheken macht Prünte rasch zu Geld, seine DJ-Vermittlung, die er nebenbei aufgebaut hatte, ebenso und auch sonst kratzt der damals 28-Jährige jede Mark zusammen, um bei McDonald’s einzusteigen. „Das war am 23. Februar 1997. Der durchschnittliche Franchisenehmer war damals zehn Jahre älter.“ Heute gehören Prünte – bis auf die Filiale im Hauptbahnhof – alle McDonald‘s Restaurants in Essen. Jenes an der Hans-Böckler-Straße hat er erst jüngst von „der Company“ übernommen. Die Entscheidung, all sein Hab und Gut seinerzeit zu versilbern und in die Burger-Lizenz zu investieren, hat sich für Prünte ausgezahlt.

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„Angefangen habe ich mit einem Joint Venture. Man hat mir drei Filialen in Mülheim angeboten, jeweils zur Hälfte, da ich nicht das notwendige Eigenkapital besaß.“ 14 McDonald‘s Restaurants betreibt Prünte heute insgesamt in Essen, Ratingen, Wülrath und Mülheim an der Ruhr – mit mehr als 500 Mitarbeitern – ein erfolgreiches mittelständisches Unternehmen. Die neue Filiale an der Hans-Böckler-Straße will er bald aufrüsten. „Sie bekommt im Oktober ein komplett neues Design. Gleiches gilt für das Restaurant an der Bottroper Straße. Bis Anfang 2019 will ich dann alle Läden zum ‚Restaurant der Zukunft’ umbauen“, betont Prünte. So bezeichnet das Unternehmen das neue Konzept. McDonald’s habe den Anspruch, alle Restaurants in Deutschland bis Ende 2019 derart umzubauen. Prünte: „Das ist eine enorme Schlagzahl!“ Im Augenblick würden Burger hergestellt und dann für zehn Minuten bevorratet. „Danach müssen sie entsorgt werden, wenn sie niemand haben will. Beim neuen Konzept produzieren wir Burger erst, wenn sie bestellt werden. So steigern wir die Qualität und sorgen dafür, dass weniger weggeworfen wird“, so Prünte. Langfristig könne der Kunde seinen Burger nach seinen eigenen Wünschen zusammenstellen. Dass Bestelltes nunmehr an den Tisch gebracht wird, der neue Premium-Burger ‚Signature’ sogar ohne Karton auf einem Holzbrettchen,

ist ebenfalls neu. „Es ist eine andere Philosophie, ein anderes Restauranterlebnis. Wir machen das schon in Ratingen und es kommt gut an“, so Prünte. Über den Online-Lieferdienst ‚Foodora.de’ kommen Burger, Fritten und weitere Produkte aus den Restaurants nunmehr direkt nach Hause. „In Essen sind zunächst die Filialen an der Eleonorastraße, der Hans-Böckler-Straße und am Hauptbahnhof mit jeweils zwei Kilometern Lieferradius beteiligt “, sagt Foodora.de-Sprecher Vincent Pfeifer. Kleine und normal große Bestellungen würden klimafreundlich auf dem Rad transportiert; für größere seien Fahrzeuge im Einsatz. Insgesamt sind in Essen 72 Restaurants für alle Geschmäcker an das Foodora. de-Netzwerk angeschlossen. Pfeifer: „Wir sind sehr froh über die Kooperation mit McDonalds Deutschland, da sie mit ihrer Systemgastronomie hohe Qualitätsstandards haben. Zum Jahresende sollen bundesweit bereits mehrere hundert Filialen mitmachen.“ Bestellt werden kann über mcdelivery.de und bald auch über foodora. de. Prünte: „Ich bin gespannt, wie das bei den Kunden ankommt. Für mich ist das Neuland und ich werde auch erst einmal selbst austesten, wie ich meine eigene Burger per App bestellen kann.“ Wer mit seinen Mitarbeitern ins Gespräch kommt, merkt schnell: Der Chef ist bei ihnen sehr beliebt. Und das nicht alleine wegen seiner legendären Weihnachtsfeiern mit 950 Gästen, darunter Promis wie DJ Ötzi, Michaela Schäfer, Janina Youssefian, Sarah Joelle Jahnel, Toto und Harry, Nelson Müller, Henry Maske, Giulia Siegel, Gerald Asamoah und „meinen VIPs, den Mitarbeitern. Sie und meine Kunden stehen für mich im Mittelpunkt“, sagt Prünte, der sich nebenbei mit Boxen, Joggen und Beachvolleyball die Zeit vertreibt. Etwa 230 Franchisenehmer von McDonald’s gibt es in Deutschland – mit durchschnittlich fünf Filialen. Weiterwachsen will Prünte mit seiner Firma nicht um jeden Preis. „Es gibt Kollegen, die träumen davon, 30 oder 40 Restaurants zu haben. Ich gehöre nicht dazu. Denn dann verliere ich meinen mittelständischen Charakter und das möchte ich nicht. Noch kenne ich jeden Angestellten persönlich und das soll auch so bleiben.“ Ein Beitrag von Pascal Hesse Foto: Pascal Hesse

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urger, Fritten, fast Food? Damit hatte Marcus Prünte vor 20 Jahren wenig zu tun, höchstens mal früh morgens nach einer durchzechten Party-Nacht – nicht als Gast, sondern als Betreiber zweier Diskotheken in Soest und Paderborn. Als er eines Tages Handzettel für seine Partys bei McDonald’s auslegen wollte, sollte dies sein Leben verändern.

Bis 2019 baut Marcus Prünte alle seine Filialen zum „Restaurant der Zukunft“ um. Moderne Technik, neue Produkte und persönlicher Service sollen den Besuch bei McDonald‘s zum Erlebnis machen.


NEUES AUS DER IMMOBILIENWIRTSCHAFT

ABSCHIED VON DER FABRICCA – DER GRUNDSTEIN FÜR DAS NEUE WOHN- UND BÜRO-BAUPROJEKT IST GELEGT.

DAS NEUBAUVORHABEN DER ALLBAU AG IM STAKENHOLT GEHT IN DIE ZWEITE RUNDE.

Den Grundstein legte VIVAWEST-Geschäftsführerin Claudia Goldenbeld und Reinhard Kalker, Geschäftsführer LIVING SPACE, u. a. im Beisein von Oberbürgermeister Thomas Kufen.

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ie Arbeiten am gemeinsamen Neubauvorhaben des Projektentwicklers LIVING SPACE und des künftigen Vermieters VIVAWEST auf dem Gelände der ehemaligen Fabricca Italiana und des Getränkemarktes Trink & Spare haben begonnen. Auf dem knapp 5.500 Quadratmeter großen Grundstück an der Müller-Breslau-Straße in Rüttenscheid entstehen zwei Mehrfamilienhäuser, ein Bürogebäude sowie eine Tiefgarage. Den Teil des Projektes mit 46 frei finanzierten Wohnungen und insgesamt

Foto: Allbau

Im grünen Herz von Vogelheim

Foto: Vivawest

Startschuss an der Müller-Breslau-Straße

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55 Stellplätzen übernimmt Vivawest Wohnen nach der Fertigstellung zur Vermietung. „Wir freuen uns, dass wir mit Vivawest für die Wohnbebauung einen erfahrenen Partner haben, der das Marktumfeld seit langem kennt“, so Reinhard Kalker, Geschäftsführer der Living Space GmbH. Sie entwickelte das Ensemble mit den 46 Mieteinheiten, das der Wohnungsanbieter Vivawest schlüsselfertig ankaufen wird. Wobei der Projektentwickler bis zur vollständigen Fertigstellung des Komplexes in der Verantwortung bleibe, wie die Unternehmen betonen.

V.l.: Dirk Miklikowski (Allbau-Vorstand), Uwe Kutzner (stellv. Allbau-AR-Vorsitzender), Architekt Uwe Goldstein, Thomas Rotter (Allbau-AR-Vorsitzender) und Bezirksbürgermeister Hans-Wilhelm Zwiehoff.

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irekt am grünen Herzen Vogelheims – im Stakenholt, wo bis vor kurzem noch 10 Mehrfamilienhäuser mit 62 Mietwohnungen, Baujahr 1930 standen – baut die Allbau AG. Nach Plänen des Architekturbüros Goldstein & Tratnik aus Oberhausen sollen hier 48 öffentlich geförderte Mietwohnungen, 24 Garagen und weitere Stellplätze entstehen.

DAS GESAMTE GELÄNDE WIRD NEU ENTWICKELT Das gesamte Gelände der ehemaligen Fabbrica Italiana und des Getränkemarktes Trink & Spare wird dabei neu entwickelt. Beide Gebäude sowie einige rückwärtig gelegene Wohn- und Geschäftsimmobilien mussten für die Neubauten weichen. Der neu entstehende Mix aus 2- und 3-Raum-Wohnungen mit Grundrissen zwischen 52 und 109 Quadratmetern soll sowohl Singles als auch Paare aller Altersgruppen sowie Kleinfamilien ansprechen. Energetisch entsprechen die beiden hochwertigen und barrierearmen Fünfgeschosser, die aus vier Geschossen zuzüglich Staffelgeschoss bestehen, dem KfW 70-Standard.

Nun erfolgte der offizielle Spatenstich für die drei vollunterkellerten Mehrfamilienhäuser mit 24 Zwei-Raum-Wohnungen und 24 Drei-Raum-Wohnungen. Die verschiedenen Wohnungsgrößen sind für alle Generationen geeignet und die ersten Mietparteien können voraussichtlich bereits Ende 2018/Anfang 2019 einziehen. Das gesamte Neubauvorhaben am Stakenholt wurde schon in den letzten 18 Monaten begonnen. Zunächst erstellte die Allbau AG acht öffentlich geförderte Mieteinfamilienhäuser, die schon Ende Februar 2017 von

Familien bezogen wurden. Investitionsvolumen der Allbau AG für das gesamte Neubauprojekt: rund 8 Mio. Euro.

NEUBAU-STRATEGIE IN VOGELHEIM SEIT 1990 Nachdem Essens größter Wohnungsanbieter rund 200 Mietwohnungen in Vogelheim abgerissen und seit 1990 eine ähnliche Anzahl von Mietwohnungen und Eigenheimen neu gebaut hatte, entschied er sich auch im Rahmen dieses Teilprojektes für einen Neubau. Der Zugang zum Erdgeschoss der dreigeschossigen Mehrfamilienhäuser erfolgt von allen Seiten vollständig barrierefrei. Der Weg in die Obergschosse der drei Immobilien wird durch Aufzüge erleichtert. Die Terrassenflächen, die den einzelnen Wohneinheiten im Erdgeschoss zugeordnet sind, sollen ebenfalls stufenund schwellenlos zu erreichen sein. Und als eine besonders klimaschonende Energieform kommt die Fernwärmeversorgung zum Einsatz.

Essen-Nord eG investiert weiter am Standort Essen Fotos: Christoph Bubbe

SOZIALES PROJEKT ‚WOHNZIMMER NATUR’ FÜR SEPTEMBER GEPLANT

(v.l.n.r.) Vorstandsmitglied Michael Malik, Vorsitzender des Vorstandes Juan-Carlos Pulido und Vorstandsmitglied Andreas Dargegen

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uch bei der diesjährigen Pressekonferenz blicken die Verantwortlichen des Vorstandes optimistisch in die Zukunft. Viele Bauprojekte konnten in der Vergangenheit realisiert werden, einige neue sind schon in der Pipeline.

Bereits im April erfolgt der Baubeginn für zwei Mehrfamilienhäuser, die die Wohnungsgenossenschaft Essen-Nord eG in Essen realisieren will. An der Nöggerathstraße entstehen zwei moderne Wohnhäuser mit 20 Wohnungen. Gesamtinvest von rund 4,1 Millionen Euro. An der Scheckenstraße

plant das Unternehmen ein weiteres Mehrfamilienhaus mit 15 Wohnungen, das für ca. 2,85 Millionen Euro gebaut wird. Ende nächsten Jahres sollen diese Bauvorhaben fertiggestellt sein. Erfreut zeigt sich Juan-Carlos Pulido, erster Vorsitzender von Essen-Nord, auch über den Fortschritt weiterer Essener Bauvorhaben. So entstehen zurzeit 16 moderne Wohnungen in zwei Mehrfamilienhäusern in Überruhr. An der Schacht-Franz-Straße/Schönebecker Straße läuft der dritte Bauabschnitt für die energetische Modernisierung von 117 Wohnungen. Hierfür wurden rund 9,5 Millionen Euro bereitgestellt.

FOKUS LIEGT IN ESSEN, DOCH DER BLICK GEHT ÜBER DEN TELLERRAND Auch über die Stadtgrenzen von Essen hinaus werden derzeit Bauvorhaben realisiert. „Besonders stolz macht uns die Tatsache, dass wir vor kurzem auch nach Dortmund expandieren konnten“, berichtet Juan-Carlos Pulido. Dort entstehen aktuell an der Benno-Jacob-Straße 28 komfortable Wohnungen in zwei Mehrfamilienhäusern für rund 7 Millionen Euro und an der Hagener Straße in einem Gebäudekomplex zehn Wohnungen für rund 2.65 Millionen Euro.

FAMILIENFEST SOLL GROSSSTADT-KINDERN NATUR NÄHER BRINGEN Es klingt wie ein Klischee, ist aber leider Realität. Viele Kinder, die in der Großstadt leben, zeigen erstaunliche Defizite im Bereich Natur. Sie kennen keine Kräuter, klettern nicht auf Bäume oder sind noch nie barfuß über Wiesen gelaufen. Das geht aus einer aktuellen Studie hervor, die der Woh-

INFORMER MItarbeiter Artur Hanke beim Presse-Gespräch

nungsgenossenschaft vorliegt. Um diesem erschreckenden Ergebnis entgegenzuwirken, engagiert sich die Essen-Nord eG bei dem sozialen Projekt ‚Wohnzimmer Natur‘, einem nachhaltigen Eventformat. Dieses ist zum ersten Mal für den 17. September geplant. Vorstandsmitglied Michael Malik: „35 Prozent aller Stadtkinder haben noch nie einen Specht gesehen. Zehn Prozent der Mädchen und Jungen glauben zudem, die Milch käme aus dem Tetrapack. Mit dem ‚Wohnzimmer Natur‘ möchten wir Kindern die Möglichkeit bieten, Natur vor der eigenen Haustür zu erfahren.“ Geplant ist ein buntes Familienfest mit Aktivitäten wie Barfußpfad, Streichelzoo, Erlebnisbauernhof und Kräutergarten, sowie anschaulichen Wissensvorträgen und Gartentipps für Erwachsene.


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NEUES AUS ESSENER UNTERNEHMEN

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ANTREIBER

Manchmal verstehe ich mich selber nicht – ein Beitrag aus der Serie ‚Mein Leben im Wandel‘

Zwischen dem, was unsere Logik uns sagt, und unserem Verhalten können himmelweite Unterschiede liegen. „Grund sind unsere Antreiber“, sagt Coach Martina Nierfeld. Wenn wir sie verstehen, begreifen wir uns selbst besser und können lernen, uns selber mehr zu steuern. „Manchmal lassen sich Situationen so leicht nicht ändern. Gerade dann nicht, wenn sie mit dem Verhalten anderer in unserem Umfeld zu tun haben. Was ich aber beeinflussen kann, ist meine eigene Einstellung, meine Sicht auf die Dinge. Deshalb lohnt es sich, einen Blick auf die eigenen Antreiber zu werfen“, so Nierfeld. Antreiber, das sind die eigenen Lebensmotive, die eigenen Werte. „Ab dem ersten Lebensjahr beginnen wir, diese zu bilden. Erst durch die Eltern und das Umfeld, dann zunehmend aus eigenen Erfahrungen. Die Antreiber, das ist eine Sammlung aus selbstgebildeten und anerzogenen Werten. Und deshalb lohnt es sich, mal drauf zu schauen. Vielleicht muss man dieses Gesamtschema ja gar nicht übernehmen.“ Harmonie, Traditionen, Familie – sie sind wahre ‚Klassiker‘ unter den Antreibern. Aber auch Ordnung, Gesundheit, Gerechtigkeitsempfinden können Antreiber sein. Im Prinzip alles, auf das wir persönlich höchsten Wert legen. Das muss nicht schlecht sein. Unsere Antreiber können uns – wie es der Name schon sagt – sehr stark motivieren. „Sie können uns aber auch sehr stark stressen. Nämlich dann, wenn sie

nicht bedient werden“, weiß Nierfeld aus ihrer Coaching-Erfahrung. Ein Beispiel ist die berühmte, vom Partner geöffnet zurückgelassene Zahnpastatube. „Dabei haben Sie es doch

Die Stölting Service Group baut in Gelsenkirchen – und auch in Essen geht es zeitnah weiter! Grundstücksauswahl und die bauliche Architektur stehen schon.

Am 10. März feierte die Stölting Service Group die Grundsteinlegung am Rhein-Herne-Kanal in Gelsenkirchen. Die Unternehmensgruppe beschäftigt bundesweit rund 7.000 Mitarbeiter in 35 Tochterunternehmen – darunter auch in Essen, wo die Standortausweitung ebenfall voranschreitet. Der Stölting-Chef Hans Mosbacher im Kurzinterview. schon so oft Ihrem Partner gesagt.“ Eine Lappalie? Nicht unbedingt: „Vermutlich sind Struktur und Ordnung Ihre Hauptantreiber, nur: Vielleicht die Ihres Partners nicht und er hat die geöffnete Zahnpastatube schlichtweg nicht auf dem Schirm. Selbst, wenn er sich noch so bemüht.“ Die vermeintliche Kleinigkeit kann durchaus ein schweres Thema werden, denn „können wir mit unseren Werten nicht konform leben, stresst uns das. Wir fühlen unsere Werte nicht respektiert. Wir fühlen uns nicht respektiert“, so Nierfeld. Viel einfacher ist es, wenn man sich selbst begeift. Wer seine Werte versteht, bekommt eine neue Sicht auf die eigene Einstellung. „Vielleicht lohnt es sich auch, den ein oder anderen Wert nicht über Bord zu werfen, aber neu zu formulieren. Die eigenen Antreiber in den Blick zu nehmen, dazu braucht es keine Probleme, sondern nur den Wunsch, an sich arbeiten zu wollen.“

Herr Mosbacher, erst einmal Glückwunsch zur erfolgreichen Grundsteinlegung. Warum fiel die Entscheidung auf das ‚Stadtquartier Graf Bismarck‘ in Gelsenkirchen? Mosbacher: Das Unternehmen Stölting wurde 1899 in Gelsenkrichen gegründet. Von hieraus sind wir in kürzester Zeit im ganzen Ruhrgebiet, im Münsterland, Rheinland oder Sauerland – wo auch immer unsere Kunden uns erwarten. Zudem leben viele Mitarbeiter direkt um die Ecke. Kurze Wege sind enorm wichtig für uns. Vor 10 Jahren hatten wir vier Mitarbeiter auf 250 Quadratmetern. Jetzt bauen wir sechs Stockwerke Stölting. Ein Gebäude wie ein Zuhause. Okay, wo gearbeitet wird, kannst du dich nie fühlen wie daheim. Aber wo du dich etwas fühlst wie Zuhause, kannst du umso besser arbeiten. Das ist die Idee in dem hier entstehenden Ambiente. Ein Zuhause schaffen für unsere Mitarbeiter. Bedeutet das gleichzeitig das Aus für Stölting in Essen?

Realistin Coaching & Training Martina Nierfeld mn@realistin.de · Tel.: 0160 /11 98 298 · Maybachstr. 13 · 45133 Essen

Mosbacher: Nein, überhaupt nicht. Die Stölting Service Group ist mit 35 Regionalunternehmen in ganz Deutsch-

Foto: Dr. Claudia Posern

Warum rege ich mich über meinen Chef überhaupt noch auf? Ich weiß doch, wie er ist. Warum höre ich noch die mahnenden Worte meiner Eltern? Ich bin erwachsen. Warum betrüge ich meinen Partner? Ich liebe ihn und will ihn nicht verlieren. Und warum greife ich trotz meiner Diät immer wieder zur Schokolade?

BEKENNTIS ZUM RUHRGEBIET

land aktiv – allein drei operative GmbH‘s sitzen heute schon in Essen: die Stölting Reinigung & Service GmbH, die Stölting Trainservice GmbH und erst vor einem Jahr ist die S.E.T. GmbH Security & Event nach Essen umgezogen. Über weitere Ansiedlungen von ‚Stölting Service Group GmbH‘-Tochterunternehmen sind wir mit der Stadt im Dialog. Essen ist die Ruhrmetropole. Und in ihr wollen wir uns stärker etablieren und langfristig positionieren. Was heißt das konkret für die Pläne, auch in Essen neu zu bauen? Mosbacher: An diesen Plänen halten wir fest! Grundstücksauswahl und die bauliche Architektur stehen auch schon. Wir werden ein Bürokomplex im Essener Süden errichten mit rund 4.500 qm. Es ist unser erstes Bauprojekt in dieser Stadt – und wie wir hoffen, ein deutliches Bekenntnis zu diesem Standort und den Menschen, die hier leben und arbeiten.

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MODENSCHAUEN UND MÄDELSABENDE Bei Dizon wird Shoppen zum Erlebnis Schon die Location ist ungewöhnlich: Die Trend-Boutique Dizon befindet sich im Wohnhaus einer ehemaligen Kirche. Hier finden Kunden große Labels ebenso wie kleine, ausgefallene Marken. Cool. Angesagt. Lässig. Schick. Die Koexistenz der Marken: La Fée Maraboutée, Yaya, Coster Copenhagen, Glücksstern Jeans + Good Morning Universe sowie Schuhe von Unmade Copenhagen und Schmuck von Pilgrim, bieten für jeden Typ den passenden Stil. Inhaberin Ricarda Bergmann ist gelernte Farb- und Stilberaterin, auf ihren Rat können die Kunden vertrauen. „Manchmal ist es aber auch wichtig zu hören, was die beste Freundin zum Outfit sagt“, weiß die Essenerin. Deshalb gibt es den ‚Mädels-

FARBIGER, WERTIGER, ELEGANTER. KIA Reintges präsentiert den neuen Kia Picanto in Essen.

Die Ausstattung des Kia Picanto SPIRIT wäre schon für einen Mittelklassewagen überdurchschnittlich: Er glänzt mit Klimaautomatik, Nebelscheinwerfern, einem großflächigen Make-up-Spiegel mit LED-Beleuchtung auf der Fahrerseite und der praktischen Bluetooth Freisprecheinrichtung. abend‘, bei dem vier bis sechs Freundinnen ihren individuellen Shopping-Termin mit Sekt und Fingerfood buchen können. Spaß garantiert! Wer sich dagegen einfach mal inspirieren lassen möchte, den werden die regelmäßigen Modenschauen im Store begeistern. Neu: Jeden 1. Samstag im Monat können Kunden von 10:00 bis 14:00 Uhr stöbern und bei Kaffee oder einem Kaltgetränk einkaufen.

Dizon Fashion - Ricarda Bergmann · www.dizon.de Brausewindhang 64 · 45359 Essen - Schönebeck Nur 5 Min vom Rhein-Ruhr-Zentrum entfernt Ladenzeit und Verkauf: Di Do Fr 11-18:30 Uhr Mittwoch nach Vereinbarung neu: jeden 1. Sa im Monat 11:00 - 14:00 Uhr Parkplätze vor dem Haus

Das Essener Traditions-Autohaus Reintges präsentiert ab dem 01. April den neuen Kia Picanto. „Wer sich ein kompaktes Stadtauto mit hochwertiger Ausstattung wünscht, für den ist der Kia Picanto in diesem Frühjahr die perfekte Wahl“, meint Inhaber Dr. Klaus-Peter Reintges. „Schon rein äußerlich bringt er frischen Wind ins Stadtbild. Und die umfangreiche Ausstattung hat uns wirklich begeistert, insbesondere das optionale Kia Navigations-System bietet jede Menge Komfort- und Connectivity-Features.“ Der Moment, in dem man zum ersten Mal in den Picanto einsteigt, zaubert ein Lächeln auf jedes Gesicht. Allein schon wegen der verwendeten Materialien, die weit über dem Klassendurchschnitt liegen. Dazu kommen schon ab der EDITION 7 Klimaanlage und Multifunktionslenkrad.

Sportliche Fahrer können sich auf die GTLine freuen. Ihr Anspruch zeigt sich schon äußerlich durch Sportstoßfänger vorne und hinten – mit Diffusor-Optik und Doppelrohrauspuff. Dr. Klaus-Peter Reintges: „Sicher ist, dass Sie mit dem neuen Kia Picanto alles richtig machen – nicht zuletzt wegen der serienmäßigen 7-Jahre-Kia-Herstellergarantie. Erfahren Sie selbst, wie viel Fahrspaß der neue Kia Picanto macht. Am besten bei einer Probefahrt. Kommen Sie vorbei im Kia-Ausstellungszentrum in der Rellinghauser Str. 400 in Essen-Rellinghausen. Ab dem 01.April! Wir freuen uns auf Ihren Besuch!“ Kraftstoffverbrauch in l/100 km: innerorts 7,0–5,3; außerorts 4,5–3,6; kombiniert 5,4- 4,2. CO2-Emission: 124–97 g/km. Effizienzklassen: E, C, B. Die angegebenen Werte wurden nach dem vorgeschriebenen Messverfahren (§ 2 Nrn. 5, 6, 6a Pkw-EnVKV in der jeweils geltenden Fassung) ermittelt.


NEUES AUS ESSENER UNTERNEHMEN

Unser Augenmerk gilt Ihrer Sicherheit. S.E.T. – Security FIRST

S.E.T. – Sicherheitsdienstleistungen

Unser Augenmerk gilt immer und überall Ihrer Sicherheit – Ihrer persönlichen Sicherheit genauso wie der Ihres Unternehmens.

Sicherheitskonzeption

Gut ausgebildete, integre und engagierte Sicherheitskräfte verschiedenster Spezialisierung und eine souveräne Führung machen die S.E.T. bundesweit zu Ihrem professionellen Sicherheitsdienstleister.

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Unser Team steht für:

Beratung für die Sicherheitsinfrastruktur Schutz von Flüchtlingsunterkünften Werk- und Objektschutz Veranstaltungs- und Ordnungsdienste

Schnelligkeit – Sekunden können alles entscheiden Sicherheit – ist unser Auftrag Sympathie – Menschen mit Erfahrung sind an Ihrer Seite

S.E.T und die Stölting Service Group sind Partner des Essener Sports:

Aviation und Cargo Security Betriebssanitäter Revierdienste Brandschutz maritime Dienstleistungen

Damen Tischtennis-Bundesliga

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Tel: +49 201 - 811 757 - 0 Fax: +49 201 - 811 757 - 29

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GESUNDHEIT

IM EINSATZ FÜR DEN MENSCHEN Fotos: Vanessa Mels

TIL SCHULTE IST EINER VON AKTUELL RUND 70 FREIWILLIGEN IM SOZIALEN JAHR (FSJ) BEI DEN JOHANNITERN IM REGIONALVERBAND ESSEN. DER 19-JÄHRIGE AUS KUPFERDREH NUTZT DIE ZEIT BIS ZUM STUDIUM FÜR EINE QUALITATIVE RETTUNGSDIENSTLICHE AUSBILDUNG. VON PASC AL H E SSE

S

ie hat nicht mehr reagiert, kein Wort gesagt. Da mussten wir schnell ausrücken“, erinnert sich Til Schulte noch gut an die Alarmierung. Sie, das ist eine ältere Dame, die zuvor ihren Hausnotruf-Knopf gedrückt hatte, der um den Hals oder am Armband getragen werden kann. Schulte ist 19 Jahre alt und im ‚Freiwilligen Sozialen Jahr’ (FSJ) für die Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH) in Essen tätig. „Als ich eintraf, habe ich bemerkt, dass die Frau aus dem Bett gerutscht war. Sie benötigte meine Hilfe.“ Doch etwas ist anders als sonst. Eine Seniorin, die nach einem Sturz nicht mehr alleine hochkommt, „so etwas habe ich bei vier von fünf Einsätzen. Doch hier war Eile geboten.“ Til Schulte hat schnell realisiert, dass die Lage ernster ist und die ältere Frau medizinische Hilfe benötigt. „Einer ihrer Mundwinkel hing schief und sie hat verwaschen gesprochen.“ Schulte ist klar: Die Seniorin hat einen Schlaganfall erlitten. „Ich habe sofort den Rettungsdienst mit Notarzt über unsere Hausnotrufzentrale nachgefordert.“ Bis er eintrifft, untersucht Schulte die Dame neurologisch. „Das ist wichtig, damit die Rettungskräfte schnell handeln können“, so der junge Mann. Als der Rettungswagen vor Ort ist, soll die Dame zur Weiterbehandlung ins Krankenhaus gebracht werden, doch sie weigert sich vehement. „Gemeinsam mit dem Notarzt konnten wir sie schlussendlich doch überzeugen, dass es für sie besser ist, wenn sie in die Klinik mitkommt“, so der Kupferdreher. Mittlerweile kennt er sich aus, wenn es um das Thema Schlaganfall geht: „So etwas erkenne ich rasch, denn die Anzeichen dafür sind identisch, wenngleich sie nicht immer gleich ausgeprägt sind. Worauf ich achten muss, habe ich bei den Johannitern gelernt. Wissen, das ich jeden Tag aufs neue einsetze, um zu helfen.“

AM ANFANG STEHT DIE GUTE AUSBILDUNG Schon zu seiner Schulzeit hat sich Til Schulte für alles interessiert, was mit dem Menschen und seiner Gesundheit, ja seinem Wohlergehen zu tun hat. „Seit ich acht Jahre alt bin, will ich Medizin studieren.“ Aus einer Medizinerfamilie stammt der junge Mann jedoch nicht. Am Gymnasium Werden hat er in der siebten Klasse als Schulsanitäter angefangen. „Wir hatten eine AG, eine Arbeitsgemeinschaft, in der es erst einmal darum ging, Grundwissen zu erwerben. Immer donnerstags nach der siebten Stunde haben wir anderthalb Stunden gelernt, was Schulsanitäter wissen müssen. Damals wie heute wird das von den Johannitern angeboten. So wurde ich Schulsanitäter – einer von aktuell gut 500 im gesamten Regionalverband der JUH“, erinnert sich der Kupferdreher. Nun überbrückt er die Zeit bis zum Medizinstudium – und das trotz eines wirklich hervorragenden Abiturzeugnisses. „Ich habe einen Notendurchschnitt von 1,6. Das ist okay, doch für Medizin muss man selbst damit noch ein wenig Wartezeit mitbringen.“ Notfallmedizin, da ist er sich sicher, soll

Das ‚Freiwillige Soziale Jahr‘ (FSJ) bei den Johannitern ist oftmals der Einstieg in eine lange ehrenamtliche Tätigkeit im Verband. Alexander Sondermann, Til Schulte und Katharina Dehne lernen und arbeiten zusammen.

der Schwerpunkt seines Studiums werden. „Daran kann ich natürlich inhaltlich ideal mit dem, was ich jetzt bei den Johannitern lerne und mache, anknüpfen.“ Seit Oktober fährt der 19-Jährige Einsätze für die Johanniter, anfangs stets in Begleitung erfahrener Kollegen, heute weitgehend autark. Um das FSJ hat er sich beworben. Aktuell gibt es bei den Johannitern wieder freie Plätze im Freiwilligen Sozialen Jahr. „Ich hatte parallel eine Alternative zur Ausbildung als Krankenpfleger. Doch da habe ich abgesagt, denn ich wollte nicht eine Lehre mittendrin abbrechen“, sagt Schulte. Das FSJ dauert hingegen nur ein Jahr. Es kann aber auf bis zu 18 Monate verlängert werden. Am Anfang steht eine rettungsdienstliche Ausbildung, dann erfolgt die Prüfung zum Rettungshelfer NRW. „Dann erfolgt der praktische Teil der Ausbildung als dritter Mann auf dem Krankenwagen und Rettungswagen.“ Darüber hinaus gibt es eine Qualitätsmanagement- und Dienstanweisungsschulung, wo die generellen Abläufe und Verfahrensweisen geschult werden sowie eine Ortskenntnis-Schulung. Schulte: „Wir lernen die Hauptstraßen und wichtige Nebenstraßen in Essen, die Autobahnen und Autobahnkreuze in Nordrhein-Westfalen auswendig, eben alles, was wichtig ist, um sich im Einsatz zu orientieren.“ Während manch einer für diese Ortskenntnis-Schulung schon mal etwas länger benötigt, hat Schulte sie in drei Tagen geschafft. „Mir ist das sehr leichtgefallen.“ Als er sein FSJ beginnt, ist er nicht alleine. „Als ich bei den Johannitern angefangen habe, war ich im Rettungshelferkurs einer von acht FSJ‘lern. Bis auf zwei, die im Krankentransportdienst tätig sind, sind alle anderen wie ich beim PKW-Einsatzdienst. Wir hätten uns aber ebenso im Jugendbereich der Johanniter oder in der Leitstelle einbringen können. Dort laufen alle Drähte der Organisation zusammen“, weiß Schulte. Die anderen seien etwa im gleichen Alter, der älteste ist 24 Jahre alt. „Es ist eine junge und vor allem engagierte Truppe.“ Zu Beginn habe er viele neue Erfahrungen gemacht. „Der Transportdienst war sehr aufregend, doch das legt sich irgendwann

und dann setzt Routine ein – natürlich auf einem professionellen Niveau. Schließlich transportieren wir Eiliges und dringend Benötigtes: Blutkonserven, Blutproben oder Organe.“ Beim Hausnotruf sei kein Einsatz wie der andere. Heißt es mal wieder „Sicherheitsuhr“, sprich hat ein Senior die Taste an seinem Hausnotrufgerät nicht in einem

Für die Ortskenntnis-Schulung hat Til Schulte nur drei Tage gebraucht.

etwa ein Schlaganfall oder ein Herzinfarkt, frühzeitig bemerkt werden.“ Die Johanniter und ebenso Til Schulte stellen in ihrer Arbeit stets den Menschen in den Mittelpunkt. „Es geht immer darum die Person, die akut Hilfe benötigt, bestmöglich zu versorgen“, so der junge Mann. Wie das geht, habe man ihm in der qualifizierten und TÜV-zertifizierten Ausbildung bei den Johannitern vermittelt. „Ich mag da etwas aus der Reihe fallen, da ich bereits über medizinisches Vorwissen verfügte, als ich hier angefangen habe“, bemerkt Schulte. An der Universität Duisburg-Essen hat er ein sogenanntes Frühstudium Medizin in der Unfallchirurgie absolviert. Dazu kommen ein Schülerbetriebspraktikum in der Unfallchirurgie und ein dreimonatiges Pflegepraktikum in der Psychiatrie. „Aber keine Sorge, das wird für ein FSJ nicht vorausgesetzt. Aber es hilft enorm.“ Während seine Mitschüler den Stoff in Biologie gepaukt haben, „habe ich Bücher über die Anatomie und Biochemie des Menschen gelesen, neben der Schule“, sagt er. Das sei ihm so zugeflogen, obwohl er Biologie nur im Grundkurs besucht habe, Note 1,0. „Meine Leistungskurse waren hingegen Chemie und Erdkunde.“ Schulte empfindet seine Aufgabe bei den Johannitern als eine sehr verantwortungsvolle. „Wenn wir gerufen werden, ist schließlich meistens etwas nicht in Ordnung und jemand benötigt meine Hilfe.“ Eigenverantwortliches Arbeiten zähle im FSJ ebenso dazu, wie die Arbeit im Team. Im kommenden Oktober ist das Freiwillige Soziale Jahr für Til Schulte bereits wieder vorbei. „Verlängern möchte ich wahrscheinlich nicht, da ich hoffentlich meinen Studienplatz nun bekommen werde“, sagt er. Den Johannitern möchte er aber dennoch erhalten bleiben: „Ich habe hier wirklich gute Leute kennengelernt. Ich will ehrenamtlich neben dem Studium weitermachen, das steht bereits jetzt fest.“ Bis dahin steht noch eine wichtige Prüfung für den 19-Jährigen an, die zum Rettungssanitäter. Sie beinhaltet ein Krankenhaus- und ein Rettungswachen-Praktikum. Einen Lehrgang zum Einsatz im Katastrophenschutz will er ebenso besuchen. Schulte: „Wenn ich damit fertig bin, ist das eine sehr gute Basis für mein Medizinstudium.“

FSJ ODER BFD? - ZWEI MODELLE, EIN PRINZIP

Rückt Til Schulte zum Einsatz im Hausnotruf aus, hat er seinen Rettungsrucksack stets mit dabei.

vorher festgelegten Zeitraum gedrückt, wird zunächst versucht ihn über eine Sprechverbindung über das Hausnotrufgerät und telefonisch zu erreichen. Reagiert er nicht, rücken Kräfte wie Til Schulte aus. „Wir schauen persönlich vorbei und gucken, ob alles okay ist. Sind die älteren Herrschaften gestürzt, helfen wir ihnen auf, messen ihren Blutdruck und reden ihnen gut zu.“ Doch das reiche nicht immer. „Wenn mal jemand vermeintlich nur gefallen ist, gilt es zu schauen, ob nicht noch mehr passiert ist. Da müssen wir schon mitdenken. Nur so kann im Zweifel eine akute Erkrankung,

Ob man sich für ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) oder einen Bundesfreiwilligendienst (BFD) entscheidet, hängt im Prinzip nur vom Alter ab. Während das FSJ bis zum 27. Lebensjahr möglich ist, unterliegt der BFD keiner Altersbeschränkung. Ausbildung und Dauer sind gleich. Ein Führerschein der Klasse B ist erforderlich. Bei beiden Diensten steht den Freiwilligen, die mindestens die Vollzeitschulpflicht vollendet haben müssen, Geld nach den allgemein gültigen Kostensätzen und, bei Voraussetzung, auch ein Kindergeldanspruch zu. Der Einstieg ist zu mehreren Terminen im Jahr möglich. Wer Medizin studieren möchte, kann sich die Zeit bei den Johannitern sogar anrechnen lassen. Weitere Informationen gibt es unter (0201) 89646-107, info.essen@johanniter.de und auf www.johanniter.de/essen. Bei Interesse: Kurzbewerbung senden an bewerbung.essen@johanniter.de.


GESUNDHEIT

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ESSEN MACHT SICH FIT … Foto: KKH

NUR NOCH WENIGE WOCHEN BIS ZUM KKH-LAUF RHEIN-RUHR.

Am 28.05. fällt der Startschuss zum KKH-Lauf Rhein-Ruhr 2017.

L

aufinteressierte sollten sich den 28. Mai im Kalender notieren. Unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Thomas Kufen findet der KKH-Lauf auf dem Sportgelände des TVK Kupferdreh entlang des Baldeneysees statt.

„Laufen verschafft ein Wohlgefühl, das antreibt – eine Balance, die in unserer Welt immer wichtiger wird. Es auszuprobieren, kostet die Menschen sehr wenig, aber der Effekt ist enorm“, sagt Olympiasieger Dieter Baumann, einer der erfolgreichsten Langstreckenläufer der deutschen Sportgeschichte. Ob Einsteiger oder trainierte Hobbyläufer – wer Lust hat, beim KKH-Lauf am 28. Mai entlang des Baldeneysees dabei zu sein, kann sich hierfür anmelden unter www.kkh.de/kkh-lauf. Die ersten 1.000 Anmelder erhalten am Veranstaltungstag ein kostenloses Funktionsshirt. Und die drei teilnehmerstärksten Teams von Kindergärten, Schulen und Firmen oder Vereinen mit mehr als 20 Onlineanmeldungen werden mit jeweils 500, 300 und 200 Euro für ihr gesundheitsbewusstes Verhalten prämiert. Foto: Artur Hanke

Seit das bundesweite Laufevent für Klein und Groß vor 14 Jahren ins Leben gerufen wurde, zählt Essen zu den ausgewählten Veranstaltungsorten des Präventionslaufs, der bundesweit durchgeführt wird. „Darüber freuen wir uns sehr“, sagt der Essener Servicestellenleiter Alfred Tatura von der KKH Kaufmännische Krankenkasse. „Allein im vergangenen Jahr gingen rund 1.600 Hobbyläufer aller Altersgruppen in Essen an den Start. Das Laufevent ist ein zentraler Baustein der KKH, Menschen zu einem ‚bewegten Leben‘ zu motivieren – über den Faktor Spaß und ohne Erfolgsdruck.“ Der KKH-Lauf sei ein Fest für die ganze Familie, der vor allem auch in Kindern die Freude an Bewegung wecken möchte. „Schließlich sind die gesunden Kinder von heute die gesunden Erwachsenen von morgen.“ Und so sind für die Jüngsten der Bambini-Lauf mit etwa 330 Metern und der 800-Meter Schüler-Lauf im Angebot. Zudem warten auf sie ein Bühnenprogramm mit Showeinlagen sowie Mitmach-Aktionen an verschiedenen Ständen.

Organisiert den KKH-Lauf Rhein-Ruhr: Alfred Tatura

Der INFORMER-Ratgeber Gesundheit mit Kampfkunst-Experten Sensei Alfons Pinders Wir funktionieren, alles ist automatisiert. Ständige Erreichbarkeit, dauerhafte Überforderung, höhere Produktivität mit härterer Konkurrenz bei schwindender Arbeitsplatzsicherheit. Es ist das Gefühl eines Hamsters im Laufrad, dessen Tempo er nicht mehr selbst bestimmt. Unter dieser negativen Stressdecke lauert der Burnout.

Es können Auslöser sein wie Streit in der Firma, Mobbing, Stress in der Familie oder Partnerschaft, die das Fass überlaufen lassen. Keiner will ihn, jeder hat ihn: Stress. In ständiger Alarmbereitschaft zu sein, kann zu organischen Erkrankungen oder einem Burnout führen. Als Symptom erkennen wir eine tiefe, emotionale Erschöpfung, die zu starken psychischen Störungen führen kann. Dauerstress begünstigt Herz-Kreislauf- Erkrankungen und Typ-2-Diabetes, schwächt das Immunsystem und wird häufig von gesundheitsschädlichem Verhalten wie Rauchen oder Drogenmissbrauch begleitet.

Das Hamsterrad des Lebens

bleibende Anspannung, berufliche Probleme wirken in das Privatleben, dauerhafter Energieverlust, Reizbarkeit, das Gefühl von Überforderung. Wenn Symptome wie Schlaflosigkeit, Bluthochdruck, schwaches Vitalsystem, Rückenschmerzen oder Herzprobleme sich zeigen, nicht zögern, sondern schnell handeln. Es geht darum, das Gleichgewicht zu halten und sich zu stärken. Balance kann man lernen. Lernen, sich in seinem Umfeld besser wahrzunehmen, um die eigenen Belange nicht aus den Augen zu verlieren. Die innere Einstellung beeinflusst die Auswirkung von Stress maßgeblich. Es lohnt sich, seine psychische Widerstandskraft zu stärken – etwa mit Ki-Ryu (jap. = die Schule der Energie) –, um besser beruflichen und privaten Krisen entgegenzugehen. Es sollte Folgendes berücksichtigt werden: unrealistische Forderungen zurückweisen, den Fokus auf das Wesentliche stellen, nicht grübeln (‚was wäre wenn… ‘), auf den Körper hören, leben – nicht nur gesund sportlich, sondern auch genussvoll. Gönnen Sie sich Pausen, delegieren statt hin- und herzuspringen, bloß nicht den Einzelkämpfer mimen – soziale Kontakte sind wichtig bei der Bekämpfung des Burnouts. Keine Zeit für Überfürsorglichkeit, machen Sie nicht die Probleme anderer zu Ihren. Es sind die drei Worte, die zum Ziel führen: work, life, balance. Das Gleichgewicht zwischen Arbeit und Entspannung ist wichtig, weil wir arbeiten, um zu leben. Mittlerweile haben immer mehr Unternehmen das Thema Arbeitszufriedenheit auf ihrem to-do- Zettel. Es ist Zeit zum Umdenken. Der Mensch sollte im Mittelpunkt stehen, denn ein zufriedener Mitarbeiter ist ein produktiver Mitarbeiter.

Foto: i-de

Höhere berufliche Leistungsbereitschaft und zu geringe Achtung der persönlichen Belastbarkeit treffen den Perfektionszwang in unserer Gesellschaft und die einhergehende Versagensangst. Mit den Begleiterscheinungen unseres heutigen getriebenen, nicht ruhenden Lebensrhythmus wird der negative Stress begünstigt. Schätzungsweise gehen zur Zeit 10 % aller Krankheitstage auf stressbedingte Erkrankungen zurück. Der Burnout lauert überall. Es wird empfohlen, die Wachsamkeit zu üben, um Anzeichen früh erkennen zu können: Frustration,

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EXPERTENTIPP Zahnästhetik Zahnersatz vom eigenen Meisterlabor Der Frühling macht Lust auf Veränderung. Doch wie steht es um die eigenen Zähne? Älterer Zahnersatz kann sich ver­ färben und stört das Gesamtbild. Ein „Frühjahrsputz“ lässt die Zähne wieder hell und attraktiv aussehen. Dr. Jan Heermann nutzt in der ästhetischen Zahnheilkunde modernste Verfahren aus den USA. Die Wattenscheider Praxis berät nicht nur zu unterschiedlichen Möglichkeiten – ein eigenes Meisterlabor ermöglicht zudem eine direkte Abstim­ mung mit kurzen Wegen: „Nach einigen Jahren sind oft dunkle Kronenränder zu sehen oder Füllungen verfärbt. Häufig zeigt sich auch, dass die behandelten Zähne farblich nicht einwand­ frei zusammen passen. Hier schaffen wir schrittweise eine stimmige Gesamtlösung. In unserem Meisterlabor fertigen wir Zahnersatz – von der hauchdünnen Ver­

Dr. Jan Heermann Dr. Jan Heermann berät zu ästhetischen Lösungen. blendung bis hin zur Implantatkronen. Unsere Patienten profitieren von der engen Abstimmung, die eine schnelle Umsetzungen von Wünschen ermöglicht.“ Für die persönliche, ausführliche Bera­ tung bietet die Praxis eine eigene ÄsthetikSprechstunde.

Zahnärzte in Bochum Dr. Jörn Thiemer, MSc, MSc, MS (USA) – Spezialist Implantologie – Dr. Jan Heermann · Dr. Simone Thiemer Günnigfelder Straße 25 · Bochum­Wattenscheid Telefon 0 23 27/2 39 73 · praxis@thiemer.com Wir gehören zu den Leading Implant Centers

Team, Therapien & Patientenservice: www.thiemer.com


KULTUR – TIPPS & TERMINE

STAATSFREUND NR. 1

Foto: Sascha Kreklau

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Abdelkarim ist Stammgast im TV – mit Auftritten u. a. bei der ‚heute show‘, ‚Die Anstalt‘ und seiner eigenen Reihe ‚StandUpMigranten‘. Sein erstes Solo-Programm ‚Zwischen Ghetto und Germanen‘ war vielerorts ausverkauft. Ausgezeichnet mit einigen der renommiertesten deutschen Kabarettpreise ist der Comedian am 28. April mit seinem neuen Programm ‚Staatsfreund Nr. 1‘ in der Weststadthalle. Abdelkarim hat sich oft gefragt, was er eigentlich ist: ein deutscher Marokkaner oder ein marokkanischer Deutscher? Mittlerweile weiß er es: Er ist

G r u g a h a ll e

EINE FÜR ALLE!

Bibi Blocksberg „Hexen, Hexen überall“

05 | 11 | 2017

Schallplattenbörse im Foyer

01 | 12 | 2017

Manowar „The Final Battle“

08 | 12 | 2017

Ina Müller Juhu-Tour

09 | 12 | 2017

Carolin Kebekus Zusatztermin „AlphaPussy“

10 | 12 | 2017

Mario Barth „Männer sind bekloppt, aber sexy!“

11 | 01 | 2018

Atze Schröder „Turbo“

14 | 01 | 2018

Mantastic Sixx Paxx „Sexxy Circus“

17 | 02 | 2018

Dieter Nuhr Das neue Programm

24| 02 | 2018

22 | 09 | 2018

Ehrlich Brothers „Faszination“ Die neue Magie Show

Foto: hn pr

„Krabat! Komm nach Schwarzkolm in die Mühle, es wird nicht zu deinem Schaden sein!“ So wird der Waisenjunge Krabat im Traum gerufen. Gemeinsam mit elf anderen Gesellen erlernt er dort das Müllerhandwerk, aber auch die Kunst der Schwarzen Magie. Als Krabat begreift, dass die Zauberkunst Macht über andere verleiht, beginnt er eifrig zu lernen. Schnell muss er jedoch erkennen, dass es kein Entkommen aus dem Bund mit dem Schwarzen Müller gibt, der in jeder Neujahrsnacht einen der Burschen an seiner statt in den Tod schickt. Der Kinder- und Jugendbuchautor Otfried präsentiert Ihnen die Preußler ist vor allem durch den ‚Räuber Hotzenplotz‘ bekannt. An ‚Krabat‘ schrieb er – mit Unterbrechungen – zehn Jahre. Als Vorlage diente ihm die sorbische Volkssage von Krabat, die Ende des 17. Jahrhunderts nahe dem Ort Schwarzkollm in der Oberlausitz zwischen Hoyerswerda und Kamenz spielt. Preußler selbst sagte über sein Buch: „Mein Krabat ist […] meine Geschichte, die Geschichte meiner Generation und die aller jungen Leute, die mit der Macht und ihren Verlockungen in Berührung kommen und sich darin verstricken.“ Tickets für die Inszenierung im Maschinenhaus gibt es für 9 €.

Comedian Abdelkarim kommt nach Essen.

ein Deutscher, gefangen im Körper eines Grabschers. Er hat sich aber um den Gesellschaftsteilnahmeschein bemüht und hat es geschafft! Er ist der wichtigste Mann in Deutschland. Er ist der ‚Staatsfreund Nr. 1‘! Von der Jugendkultur über das Leben in der Bielefelder Bronx bis hin zu tagesaktuellen und gesellschaftspolitischen Themen spinnt Abdelkarim gleichermaßen irritierende wie feinsinnige Geschichten. Tickets ab 28,55 €. E

04 | 11 | 2017

IG

SNIPES - Battle of the Year Die inoffizielle WM im Breakdance

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21 | 10 | 2017

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Ü-30 Party „Mehr als eine Party“

Auf der Bühne des Maschinenhauses Essen – unmittelbar zwischen den Zuschauern – entspinnt sich am 6., 7. und 8. April ein Krimi: Mit live erzeugten Geräuschen, Rhythmen und Gesängen, mit Licht- und Bühneninstallationen entführt TOBOSO, das Kinder- und Jugendtheater-Ensemble um den Essener Regisseur und Schauspieler Fabian Sattler, die Zuschauer in den abgründigen Kosmos der Mühle am Schwarzen Wasser. „Für die Inszenierung von Preußlers Krabat hat TOBOSO ein vollkommen transparentes Spielprinzip gewählt“, sagt Sattler. „Jeder Spieler ist zu jedem Zeitpunkt des Stücks sichtbar; jedes Theatermittel, jedes Geräusch kann in seiner Entstehung nachvollzogen werden.“ Sprache, visuelle, akustische und szenische Elemente werden in rasanten Schnitten und Rollenwechseln gleichwertig in Beziehung gesetzt. Das Publikum wird in das Geschehen unmittelbar eingebunden: die Zuschauer sitzen in direkter Angrenzung rund um die Spielfläche. Diese intime Raumsituation fordert jeden heraus, im Betrachten und Zuhören seine eigene Perspektive zu finden – zu Preußlers abgründiger Geschichte vom Müllerburschen Krabat und seinem Kampf in die Freiheit.

A

23 | 09 | 2017

KRABAT: PREUSSLERS KLASSIKER IN EINER NEUEN ADAPTION FÜR ZUSCHAUER AB 12 JAHREN

design: com.formedia . Ute Glebe . www.comformedia.de

14 | 07 | 2017 – Sommerfest 23 | 07 | 2017 an der Grugahalle

TOBOSO ist ein freies Essener Theaterensemble. Im Maschinenhaus inszenieren die Schauspieler den Jugendbuch-Klassiker ‚Krabat‘ von Otfried Preußler.

KULTURTIPPS IM KULTURTIPPS APRIL 2017

LE P R O P H È T E

OPER VON GI ACOMO ME YERBEER LIBRETTO VON EUGÈNE SCRIBE Premiere 9. April 2017 Vorstellungen 13., 16., 23., 26., 29. April; 5., 11., 14. Mai 2017, Aalto-Theater

DÄ M O N E N

NACH DEM ROMAN VON FJODOR DOSTOJEWSK I DEUTSCH VON SWETL ANA GEIER B Ü H N E N FA S S U N G V O N H E R M A N N S C H M I D T- R A H M E R

Premiere 29. April 2017 Vorstellungen 6., 7., 19. Mai 2017, Grillo-Theater

Tickets T 02 01 81 22-200 www.theater-essen.de

Markus Krebs „Permanent Panne“

Tickets T 02 01 81 22-200 www.schauspiel-essen.de

Terminstand: März 2017 . Änderungen vorbehalten

Ticket-Hotline 02 01.72 44 290 Montag bis Freitag 10.00 – 18.00 Uhr

info@grugahalle.de . www.grugahalle.de MESSE ESSEN GmbH Grugahalle / CCE Norbertstraße . D-45131 Essen Telefon: +49.(0)201.7244.0 Telefax: +49.(0)201.7244.500

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25 Jahre GOP

Foto: Diana Küster

KULTUR – TIPPS & TERMINE

Bei Kunst5 trifft am 7. April z. B. im Grillo-Theater Oper auf Schauspiel: Philipp Noack in der ‚Parsifal‘-Inszenierung von Regisseur Gustav Rueb.

EINE FRAGE DES GLAUBENS? DIE FESTTAGE BEI THEATER UND PHILHARMONIE : SHOWS ZUSATZ ONTAG, OSTERM UHR ! 17 14 UND

Foto: Carlos Ramos

„Glaube Macht Kunst“ – so lautet der Titel der zweiten TUP-Festtage Kunst5, die vom 3. bis 9. April im Aalto-Theater, im Grillo-Theater und in der Philharmonie Essen stattfinden werden. Nach der erfolgreichen Premiere in der vergangenen Spielzeit präsentiert die Theater und Philharmonie Essen (TUP) erneut an sieben Tagen ein geballtes Angebot der fünf Sparten Aalto-Musiktheater, Aalto Ballett Essen, Essener Philharmoniker, Philharmonie Essen und Schauspiel Essen – und bietet so einen umfassenden und unterhaltsamen Einblick in die Aktivitäten eines der größten Theaterbetriebe Deutschlands. Angeregt durch das aktuelle Reformationsjahr steht diese Woche ganz im Zeichen des Glaubens: An was glauben wir eigentlich noch? Demokratie? Fortschritt? Technologie? Kapital? Gerechtigkeit? Liebe? Und welche Rolle spielt die Kunst im Kontext des Glaubens? In Konzerten, Ballettabenden, Opern- und Theateraufführungen, Kinderprogrammen sowie Vorträgen gehen Musiker, Sänger, Tänzer, Schauspieler, Dramaturgen und Wissenschaftler diesen spannenden Fragen nach. Das Programm im einzelnen ist unter www.theater-essen.de einzusehen. Die Ticketpreise der verschiedenen Veranstaltungen variieren. Karten sind im TUP-TicketCenter, II. Hagen 2, Tel.:0201/81 22-200 oder online erhältlich. Zu Kunst5 wird zudem ein Festtagspass zum Preis von 50,00 Euro (ermäßigt 30,00 Euro) angeboten, mit dem die Veranstaltungen zum halben Preis besucht werden können.

Fado-Sängerin Mariza ist momentan die weltweit erfolgreichste Künstlerin dieser Musikrichtung.

DIE ERFOLGREICHSTE FADISTA VERWANDELT DIE LICHTBURG ZUM PORTUGIESISCHEN KONZERTSAAL Die ‚Königin des Fado‘ wurde von der BBC bereits dreimal zum ‚Best European Artist‘ im Bereich Weltmusik gekürt und erhielt viermal den Preis der Deutschen Schallplattenkritik. Damit ist Mariza bei weitem Portugals attraktivster und erfolgreichster Kulturexport. Sie ist eine Ikone, die den heutigen Fado repräsentiert wie keine andere. Am 17. April kommt Mariza für ein Konzert ins Ruhrgebiet – und zwar in die Essener Lichtburg. Ihre mimische und gestische Ausdrucksvielfalt sowie die unvergleichliche Intensität ihrer Stimme bis in die leisesten Nuancen sprechen für sich. Marizas eindrucksvolle Bühnenpräsenz führte auf ihren Tourneen zu ausverkauften Konzerten in den wichtigsten Veranstaltungsorten weltweit, etwa in der Royal Festival Hall in London, dem Opernhaus Sydney oder der Carnegie Hall in New York. Hierzulande glänzte sie mit ausverkauften Venues wie der Philharmonie Köln und überragenden Konzerten in der Alten Oper in Frankfurt und dem Prinzregententheater München. Marisa dos Reis Nunes, so der bürgerliche Name der Sängerin, wurde nicht nur mit dem BBC-Award ausgezeichnet. Im Jahr 2007 wurde auch ihr Album Concerto em Lisboa für den Latin Grammy in der Kategorie ‚Bestes Folk Album‘ nominiert. Im selben Jahr trat sie übrigens in ‚Fados‘ auf, einem Musik- und Tanzfilm des spanischen Regisseurs Carlos Saura. Tickets für das Konzert in der Lichtburg ab 46,25 €.

IN DER RUHE LIEGT DIE KRAFT 9. MÄRZ BIS 14. MAI 2017

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REISE

Foto: pixabay

Die Welt ist wie ein Buch … Das INFORMER Reise-ABC.

„Die Welt ist ein Buch. Wer nie reist, sieht nur eine Seite davon.“ Das wusste schon Aurelius Augustinus (354–430), lateinischer Kirchenlehrer der Spätantike und wichtiger Philosoph an der Schwelle zwischen Antike und Frühmittelalter.

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Die Welt entdecken – Von Antigua bis Zypern, von Island im hohen Norden bis Vanuatu im Südwesten des Pazifiks und von Gabun im zentralen Afrika bis nach Ushuaia, dem ‚Ende der Welt‘.

Die Welt liegt uns zu Füßen? Stimmt. Auch wenn US-Präsident Trump eine Mauer bauen will und stärkere Sicherheitsauflagen für deutsche Einreisende fordert. Auch wenn in Nordkorea noch bis Anfang März 2015 alle Einreisenden 21 Tage lang unter Quarantäne gestellt wurden und das Auswärtige Amt schon seit 2007 Urlaubern in der Türkei dringend davon abrät, in der Öffentlichkeit politische Äußerungen gegen den türkischen Staat zu machen – nie war die Welt leichter zu bereisen, als in unserer heutigen Zeit. Und der Globus hat mehr zu bieten als Malle. Mallorca ist der Deutschen Auslandsreiseziel Nummer 1. Aber soll es wirklich in jedem Jahr die Balearen-Insel sein? Weltweit betrachtet führt tatsächlich Frankreich mit etwa 83 Mio. ausländischen Urlaubern im Jahr die Hitliste an. Und was ist mit Tuvalu? Schon mal davon gehört? Hier also unsere Anregungen für den Urlaub jenseits deutscher Grenzen – von A wie Antigua bis Z wie Zypern.

VON LARS RI EDEL

A wie Antigua – Die Inseln Antigua und Barbuda (das frühere Dulcina) bilden einen unabhängigen Inselstaat innerhalb des Commonwealth. Sie liegen zwischen dem Nordatlantik und der Karibik, südöstlich von Puerto Rico. Antigua, eine der Inseln über dem Winde, war nacheinander spanische, französische und britische Kolonie. Der immer noch starke britische Einfluss zeigt sich u.a. in der Vorliebe der Antiguaner für Cricket. Die Hauptstadt Saint John‘s, im Nordwesten der Insel Antigua an einer Enge des Karibischen Meeres gelegen, ist ein Exportzentrum für Zucker, Rum und Baumwolle sowie für die Herstellung von Kunsthandwerk, Töpferwaren und Textilien. Gerade diese Stadt ist auch für den Fremdenverkehr sehr interessant. B wie Benin – Als afrikanischer Staat hat Benin vorwiegend Savannenlandschaften aufzuweisen. Die Küstenregionen aber verfügen über sehr schöne Lagunen. Der Urlaub in Benin kann sehr vielfältig angegangen werden – vom Strandaufenthalt unter Palmen bis zur Rundreise durch das Land. Insgesamt ist der Aufenthalt in dem Nachbarland Nigerias sehr kostengünstig. Sowohl Unterkünfte als auch Verpflegung sind hier sehr preiswert. Auch wenn es ausschließlich der Badeurlaub in Benin sein soll, ist ein Ausflug in die Hauptstadt Porto-Novo fast unerlässlich. C wie Comer See – Hier verbringt George Clooney in seiner luxuriösen Sommervilla seine ruhigen Tage. Deutlich größer, als Clooney in einem Café an der malerischen Promenade zu treffen, ist allerdings die Chance, die Natur und die Sehenswürdigkeiten rund um den See zu entdecken. Den Comer See zeichnen vor allem zwei Dinge aus: sein äußerst mildes, mediterranes Klima, das bis in den späten Herbst noch angenehm warme Tage beschert, und seine zahlreichen, rund um das Ufer verteilten kleinen Orte, die sich bis heute ihre italienische Ursprünglichkeit erhalten haben und in denen vom Tourismus nur wenig zu spüren ist. Dabei hält der Comer See für Besucher auch ein breites Angebot für Aktivurlauber bereit. D wie Diego Garcia – Ein Hauch von James Bond: Diego Garcia ist das größte

WIE 007 IM INDISCHEN OZEAN Urlaub ist durch die militärische Nutzung hier nur begrenzt möglich, aber durchaus realisierbar – und die unvergleichlich schönen Landschaften werden unvergesslich bleiben. Wer eine Chagos-Archipel-Reise macht, wird faszinierende Eindrücke von einsamen Sandstränden, grün bewachsenen Uferstreifen und zahlreichen, vom Menschen völlig unbehelligt lebender Tierarten mit nach Hause nehmen. Das Wetter ist mit ganzjährig 26 bis 28 Grad Celsius wunderbar für einen Urlaub geeignet. Die faszinierende Unterwasserwelt des Indischen Ozeans kann von Tauchern rund um die Inseln herum erkundet werden. Hier gibt Foto: wikipedia / Jennifer, Kansas City

Teil 2:

Atoll des Chagos-Archipels, des letzten verbliebenen Teils des Britischen Territoriums im Indischen Ozean. Der Chagos-Archipel ist eines der am besten geschützten und eines der schönsten tropischen Inselsysteme der Welt. Die Hauptinsel, die ebenfalls den Namen Diego Garcia trägt, wurde an die USA als militärischer Stützpunkt verliehen und wird auch überwiegend als solcher beziehungsweise geheimdienstlich genutzt.

Der Chagos-Archipel ist eines der am besten geschützten und eines der schönsten tropischen Inselsysteme der Welt.

es neben faszinierenden Korallen auch viele verschiedene Tierarten zu sehen, zum Beispiel Schildkröten. Damit diese herrliche Welt unter der Wasseroberfläche mit ihrer Artenvielfalt erhalten bleibt, richtete die britische Regierung 2010 das weltweit größte Meeresschutzgebiet auf einer Fläche von 544.000 Quadratkilometern rund um den Chagos-Archipel ein. Seitdem ist dort kommerzieller Fischfang verboten. Wer hier z. B. einen Segelurlaub macht, wird die Einsamkeit und Ruhe genießen.


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Foto: wikipedia / Dennis Tang

E wie Edinburgh – Mit knapp einer halben Million Einwohner, aber etwa 3,5 Millionen Besuchern jährlich, gehört die Stadt am Firth of Forth im Osten Schottlands zu einem der beliebtesten Touristenziele des Vereinigten Königreichs. Abgesehen von London bietet kein Ort in Großbritannien eine so große Vielfalt an Kultur, Geschichte und Architektur. Von prähistorischen Stätten der Bronze- und Eisenzeit umgeben, blickt die Stadt auf rund 1.300 Jahre Geschichte zurück. In der mittelalterlichen Old Town befinden sich die kopfsteingepflasterte Royal Mile, die von Edinburgh Castle bis zu Holyrood Palace verläuft, sowie ein verwirrendes Netz aus gewundenen Gässchen und versteckten Durchgängen. Und von Arthur‘s Seat oder Calton Hill hat man eine spektakuläre Aussicht über die Stadt. Ein Aufstieg oder alternativ auch ein gemütlicher Spaziergang entlang des Water of Leith Walkway lohnen sich besonders im Sommer. Dann ist auch Festivalzeit: The Fringe und The Royal Edinburgh Military Tattoo zählen seit nahezu 70 Jahren zu den Highlights der Kulturszene.

Hongkong: Der Blick auf Hongkong vom Victoria Peak.

F wie Fidji Islands – Wer das erste Mal den Boden der Fidji Islands betritt, wird erst einmal mit einem kräftigen ‚Bula‘ begrüßt. Das heißt so viel wie ‚Hallo, willkommen auf Fidji‘. Fidji ist bei den Touristen vor allem für seinen unendlichen Sandstrand, für die verschwiegenen Buchten und das blaue Meer sehr beliebt. Seit 1970 ist die Insel von Großbritannien unabhängig und Mitglied im Commonwealth of Nations. Man bemerkt aber neben dem kolonialen Ursprung vor allem auch den australischen Einfluss. Wer hier Urlaub macht, wird neben Sonnenbaden und Schwimmen auch alle anderen Wassersportarten finden. Taucher- und Surfschulen gibt es in Fülle. Aber auch Reiten und Tennis sind als Freizeitsport sehr beliebt. Die meisten Touristen sind aber daran interessiert, sich die traumhafte Gegend auf den Fidji Islands anzuschauen.

GEYSIRE, GORILLAS UND DER GELBE FLUSS G wie Gabun – Gabun liegt im zentralen Afrika und grenzt an die Länder Kamerun und Republik Kongo. Da das Land an der Atlantikküste liegt, können Reisende einen perfekten Badeurlaub mit verschiedenen Wassersportmöglichkeiten verbringen. Gabun ist für den Ökotourismus bestens gerüstet. Etwa zehn Prozent der Fläche

des Landes unterstehen dem Schutz von Nationalparks. Im Reserve de la Lopé, Ivindo Nationalpark oder im Loanga Nationalpark können Urlauber die teilweise bedrohte Tierwelt Gabuns live erleben – Elefanten in freier Wildbahn oder die Gorillas im Regenwald. Hier empfehlen sich geführte Touren. An der atlantischen Küste wiederum können die Besucher des Landes verschiedene Meeressäuger sowie die weltberühmten Meeresschildkröten bestaunen. H wie Hongkong – Ein alter Favorit der Globetrotter findet zu neuer Beliebtheit: Hongkong. Die Besucherzahlen waren jüngst wieder glänzend mit zweistelligen Zuwachsraten. Auch die Zahl der deutschen Gäste wuchs um knapp zehn Prozent. Die Stadt hat sich ihren abwechslungsreichen Charme erhalten. Seit 113 Jahren ist eine schaukelnde Fahrt auf den weißgrünen Doppeldeckerfähren durch den Victoria Harbour der ideale Auftakt für einen Hongkong-Besuch. Nicht weit vom Fähranleger Central auf Hong Kong Island befindet sich eine weitere Touristen-Tradition: die Bergbahn ‚Peak Tram‘ hinauf zum 552 Meter hohen Victoria Peak. Besonders beeindruckend ist die Dichte an Hongkongs Sehenswürdigkeiten in Kowloon und auf Hong Kong Island. Tradition und Moderne prallen hier aufeinander. Daneben ist Hongkong ein Shoppingparadies, bietet aber auch Bademöglichkeiten und Wanderwege in üppiger Natur. I wie Island – Gletscher, Geysire und Abenteuer stehen für die Insel Island. Sie ist das Reiseziel für alle diejenigen, die das Abenteuer und die Abwechslung lieben. Es ist eine Insel, die vielseitiger, aber auch einsamer kaum sein könnte. Wer in Island Menschenansammlungen sucht, wird sie vielleicht in der Blauen Lagune finden. Doch die Wahrscheinlichkeit ist recht gering. In Island sind es vielmehr die kleinen Abenteuer und die aufregenden Trekking-Touren durch die Natur, die zu Besonderheiten und ebenso auch zu Überraschungen einladen. Die Wunder von Mutter Natur liegen auf dieser Insel so nah beieinander, dass man sie auf den ersten Blick vielleicht übersehen mag. So findet man bis heute reißende Wasserfälle und Flüsse gleichermaßen, aber auch die spuckenden Geysire präsentieren sich für den klassischen Mitteleuropäer als Sensation besonderer Art und gelten für die Urlauber als Naturschauspiele. Und in den zahlreichen kulturhistorischen Stätten können sich Besucher zudem von den Schätzen der Insel verführen lassen. J wie Jangtsekiang – China beeindruckt mit vielfältigen Sehenswürdigkeiten in Peking, der Chinesischen Mauer und den Highlights in Shanghai. China, das sind aber zugleich auch großartige Naturlandschaften, die vor allem auf einer Kreuzfahrt auf dem Jangtsekiang entdeckt und erlebt werden können. Eine Kreuzfahrt auf dem Jangtsekiang gilt immer noch als eine Verabredung mit dem wahren und eigentlichen China. Am Rand des Stroms offenbaren sich dem Besucher die eindrucksvollsten Traumkulissen. Der kurz auch Jangtse genannte Fluss, der im Hochland von Tibet entspringt und etwas nördlich der Metropole Shanghai in das Ostchinesische Meer mündet, ist mit seinen ungefähr 6.300 Kilometern Länge der längste Strom Asiens und der drittlängste der Welt. Er trägt auch den Beinamen ‚der gelbe Fluss‘. Auf einer Flusskreuzfahrt begegnen dem Reisenden nicht nur die weltberühmten Schluchten, > Weiter auf der nächsten Seite

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malerische Orte, das noch sehr ursprüngliche China und eine einzigartige Landschaft, sondern er erlebt mit dem Drei-Schluchten-Staudamm auch die gigantische Technik der großen Stufenschleusen hautnah. K wie Kilimandscharo – Er gilt als leichtester Berg der ‚Big Seven‘: Rund 20.000 Touristen kraxeln jährlich auf ihm herum. Die bekannteste und populärste Route auf den Kilimandscharo ist die Marangu Route. Von den meisten Bergwanderern wird sie als der einfachste Weg zum Uhuru Peak empfunden. Über die Marangu Route kann der Gipfel des Kilimandscharo in fünf Tagen, wegen der Akklimatisation des Körperst besser in sechs Tagen erreicht werden. Die Marangu Route ist die einzige Strecke mit festen Unterkünften. Die Hütten sind mit einfachen Betten und Matratzen ausgestattet. Mineralwasser, Softdrinks, Bier und Schokolade sind in den meisten Camps erhältlich. Alle Campingplätze stehen per Funk mit der Nationalparkleitung in direktem Kontakt. Die Machame Route hingegen gilt als die landschaftlich reizvollste und schönste Aufstiegsroute zum Gipfel. Sie ist aber im Vergleich zur Marangu Route körperlich anstrengender. Die täglichen Wegstrecken sind länger und steiler. Und die Übernachtungen erfolgen in Zelten.

N wie Nauru – Die westpazifische Insel ist der drittkleinste Staat der Welt und vor allem durch die vorgelagerten Korallenriffe ein Taucherparadies. Nauru kann man in einem Tag zu Fuß erkunden. Das Flachwasser um die Insel ist bei Ebbe begehbar. Der Flachwassersaum ist mit einem weißen Korallensand verbunden. Es gibt vereinzelt auf der kleinen Insel interessante Sehenswürdigkeiten. Die Phosphatminen zählen dazu. Durch den Phosphatabbau war der pazifische Zwerg-Staat bis zur Jahrtausendwende einer der reichsten Länder der Welt. Heute gehört er zu den ärmsten des Pazifiks. O wie Oman – Das Sultanat Oman erstreckt sich über eine geografische Fläche von knapp 310.000 km2. Mit einer durchschnittlichen Bevölkerungsdichte von etwa acht Einwohnern pro km2 gehört das Sultanat zu den eher dünn besiedelten Gebieten, was aber seinem touristischen Anspruch keinen Abbruch tut. Im Gegenteil, denn in den letzten Jahren hat sich im Oman durch zahlreiche Förderprogramme ein gut entwickelter Tourismus herausgebilFoto: pixabay

L wie Ligurien – Diese italienische Region ist bekannt für ihre Städte Riomaggiore und Portofino. Aber es gibt auch eine Menge Tipps, die nur wirkliche Ligurien-Insider kennen. Die Stadt Camogli zum Beispiel. Sie ist viel ruhiger und weniger touristisch. In Lunigiana wiederum, zwischen Ligurien und Toskana, befindet sich die historische Stadt Luri, die einer Geisterstadt gleichkommt. Und der geheimste aller Geheimtipps? Eine Bucht ohne Namen auf dem Weg zwischen Framura und Bonassola: einsam, romantisch und wunderbar ruhig.

M wie Marshallinseln – Sie liegen im westlichen Pazifischen Ozean und sind ein beliebtes Urlaubsziel. Die Marshallinseln bestehen aus fünf Hauptinseln und 29 Atollen. Sie sind ungefähr mit den Malediven vergleichbar. Ideal sind die Marshallinseln für Naturliebhaber oder für diejenigen, die einen ungestörten Strandurlaub verbringen möchten: Denn trotz der Beliebtheit: Der Massentourismus ist hier fremd. Glasklares Wasser, feinsandige Strände, unzählige Korallenriffe und Sonnenschein pur laden zum Baden, Sonnen und Tauchen ein. Vor allem die Unterwasserwelt sollten Urlauber unbedingt kennen lernen. Sie ist von der Artenvielfalt her gesehen fast schon einzigartig. Seltene Meeresschildkröten lassen sich hier von ganz nah beobachten. Auch die unter Naturschutz stehenden Korallenriffe sind sehr farbenprächtig, ebenso wie die Fische.

det. Dabei war das Land noch vor wenigen Jahren eher ein Gebiet für relativ mutige und abenteuerlustige Individualreisende. Für Gäste, die sich für die arabische Kultur interessieren, ist der Oman ein sehr lohnendes Reiseziel. Hier werden den Gästen die Traditionen und Bräuche des arabischen Kulturkreises in zahlreichen kulturellen und historischen Highlights näher gebracht, in Museen, Moscheen, Schlössern, Baudenkmälern und sonstigen Sehenswürdigkeiten. P wie Palau – Die Inselgruppe liegt in der Südsee und besteht aus acht Hauptsowie aus vielen kleineren, in der Regel unbewohnten Nebeninseln. Palau bietet etwas für Urlauber, die Ruhe und Abgeschiedenheit erleben wollen. Auf dieser relativ kleinen Inselgruppe kann man es sich richtig gemütlich machen, lange Spaziergänge an einem der vielen weißen und ruhigen Sandstrände unternehmen, sich auf einer Hängematte sonnen oder in der herrlich warmen Südsee schwimmen gehen. Zudem sind viele der kleineren Inseln vulkanischen Ursprungs und laden zum selbständigen Entdecken der Natur und der Entstehungsgeschichte ein. Q wie Québec – Eingebettet zwischen Neufundland, Ontario und den USA, grenzt die größte Provinz Kanadas im Osten an den Atlantik und im Nordwesten an die Hudson Bay. Neben den charmanten Metropolen Québec City und Montréal hält die Provinz zauberhafte Landschaften

Auwälder. Das Donaudelta ist eine ökologische Naturlandschaft, die jährlich von einer Vielzahl von Touristen besucht wird. Hier lässt sich eine einzigartige Flora und Fauna auf etwa 5.600 m² erleben. Allein über 300 Vogelarten sind im Donaudelta beheimatet. Neben den Apuseni-Bergen mit ihren interessanten Tropfsteinhöhlen sind auch die Karpaten besonders sehenswert. Sie sind sowohl ein Felsgebirge als auch ein herrliches, hügeliges Waldgebiet. Hier können Urlauber ungestörte, ausgedehnte Wandertouren unternehmen und die Einsamkeit genießen. Rumänien verfügt über das größte zusammenhängende Waldgebiet in Mitteleuropa. Der Königstein und der Retezat Nationalpark sind weitere touristische Reiseziele. Und die Schwarzmeerküste mit ihren zahlreichen Unterkünften kann einen unvergesslichen

Zypern: Drei Kilometer vom Bergdorf Nikitari entfernt, steht die kleine Kirche der Panagia Asinou, die der Jungfrau von ‚Phorbia‘ geweiht ist. Das zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörende Bauwerk beherbergt einige der besten byzantinischen Wandmalereien Zyperns, die aus der Zeit zwischen dem 12. und dem 17. Jahrhundert stammen.

bereit. 26 Nationalparks warten darauf, naturhungrige Besucher zu verzaubern. Der St. Lorenzstrom will möglichst in seiner ganzen Länge erkundet werden und abgeschiedene Blockhütten bestechen mit familiärem Ambiente sowie vielfältigen Outdoor-Möglichkeiten. Neben den zahlreichen Naturschönheiten trifft der Reisende auf lebensfrohe Städte, die oft in unmittelbarer Nähe zueinander liegen und mit einem Mix aus französischen ‚Savoir Vivre‘ und ‚American Way of Life‘ begeistern.

DIE PURE NATUR

Quebec: Die Altstadt von Québec, ist der touristische Hauptanziehungspunkt der kanadischen Stadt.

Rumänien: Die Karpaten – Felsgebirge und Waldgebiet zugleich.

Foto: Christoph Bubbe

Die Karpaten – Felsgebirge und Waldgebiet zugleich. Landschaften und 26 Nationalparks. Quebec: Zauberhafte

Foto: pixabay

REISE Foto: pixabay

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R wie Rumänien – Es ist eines der ärmsten EU-Länder. Und doch: Wer das Wandern und die Natur liebt, ist in Rumänien richtig. Das Land besticht durch seine einzigartige Landschaft, große Teile sind von Wäldern bedeckt. Besonders bekannt sind das Donaudelta und die

Badeurlaub mit zahlreichen Wassersportmöglichkeiten bieten. S wie San Marino – Natur pur: Der kleine Staat mit der gleichnamigen Stadt bietet viel im Bereich der Flora und Fauna. Die steilen Abhänge des Monte Titano sowie die hügelige Landschaft um das Bergmassiv sind relativ dicht bewaldet und tragen die typische Mittelmeervegetation. Sie umfasst sommergrünen Laubwald mit Ahorn und Ulmen sowie immergrüne Gehölze mit Steineichen und Kiefern; im immergrünen Buschwald, der Macchie, wachsen Lorbeer-, Myrten-, Lavendelsträucher sowie Erdbeer- und Olivenbäume. Den Felskamm des zum UNESCO-Welterbe gehörenden Monte Titano krönen die drei Festungen Guaita, Cesta und Montale. Auch die Bergseilbahn sollten Urlauber unbedingt einmal nutzen und mit dieser von Borgo Maggiore nach San Marino fahren. Die Aussicht ist wundervoll. Wandern, spazieren gehen oder mit dem Rad unterwegs sein – all das


Foto: wikipedia / Matthias Kabel

REISE

Wolga-Ostsee-Kanal: Die Holzkirche auf der Insel Kischi: ein Weltkulturerbe der UNESCO.

bietet Reisenden die Insel San Marino. Für Wasserhungrige lohnt sich auch ein Trip an die Adria.

DAS ‚ENDE DER WELT‘ T wie Tuvalu – Er ist einer der abgelegensten und kleinsten Staaten der Erde. Tuvalu liegt im Südwesten des Pazifischen Ozeans, östlich von Papua-Neuguinea und nördlich von Neuseeland. Mit einer Fläche von 25,66 km² ist Tuvalu nach der Vatikanstadt, Monaco und Nauru der viertkleinste Staat der Welt. Auf deutsch bedeutet Tuvalu ‚Acht Inseln‘ – obwohl es genau genommen derer neun sind. Internationale Bekanntheit erreichte Tuvalu durch einen glücklichen Zufall: Das durch die ISO zugewiesene Länderkennzeichen und damit auch Top Level Domain ist ‚tv‘. Tuvalu wird durchschnittlich von 1.000 Touristen im Jahr besucht. Damit zählt das Land zu den am wenigsten besuchten unabhängigen Staaten der Erde. Dennoch könnte es eine Reise wert sein – und sei es nur, um das Land einmal gesehen zu haben. Da die Inseln nur vier Meter über dem

Meeresspiegel liegen, ist damit zu rechnen, dass sie aufgrund der globalen Erwärmung überschwemmt werden. U wie Ushuaia – Sie ist die Hauptstadt des argentinischen Teils von Feuerland, dem Archipel an der Südspitze Südamerikas. Die spektakulär an einem Berghang direkt am Beaglekanal liegende Stadt vermarktet sich selbst erfolgreich als ‚Ende der Welt‘ und ist einer der besten Ausgangspunkte für eine Reise in die Antarktis. Ushuaia hat sich in den letzten 30 Jahren vom verschlafenen Dorf zu einer touristischen, lebhaften Stadt gewandelt. Wie am ‚Ende der Welt‘ fühlt man sich hier also auf keinen Fall. Trotzdem lohnt eine Reise wegen der spektakulären Landschaften, die die Stadt umgeben, und der guten Outdoor-Sportmöglichkeiten sowie den südlichsten Wintersportgebieten der Erde – zum Teil mit Blick aufs Meer. V wie Vanuatu – Die Inselgruppe im Pazifik ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ein richtig guter Geheimtipp. Vanuatu hat sich ihre Ursprünglichkeit bis ins letzte Detail hinein erhalten. Noch heute zählt es zum guten Ton für Touristen, dass sie sich auf die örtlichen Gegebenheiten und Traditionen einlassen. Ein etwas anderer Urlaub, als man es vielleicht von vorherigen Reisen gewohnt sind. Wer es vorzieht, ein Land so kennen zu lernen, wie es ohne Einfluss von Touristen eigentlich wäre, so sollte er nach Vanuatu reisen. W wie Wolga-Ostsee-Kanal – Ein einmaliges Reiseerlebnis findet der Liebhaber von Kreuzfahrten auf Wolga-Flusskreuzfahrten, die von Moskau nach St. Petersburg führen. Diese Flusskreuzfahrten

über den längsten Fluss Europas bieten die Möglichkeit, das oftmals unbekannte Land Russland richtig zu erleben. Um von Moskau im zentralen Russland nach St. Petersburg an der Ostsee zu gelangen, führen die Flusskreuzfahrten aber nicht nur über die Wolga, sondern auch über den Wolga-Ostsee-Kanal. Den Anfang macht der Rybinsker Stausee. Über den Kanal geht es dann an der Stadt Goritsy mit dem Auferstehungskloster vorbei in den Onegasee, der mit zahlreichen Inseln gespickt ist, darunter auch die Insel Kischi. Hier findet sich mit der Kirche ein wunderschönes UNESCO-Weltkulturerbe wieder. Weiter geht es vorbei am schönen Fischerdorf Mandrogi am Fluss Svir, das u. a. ein Wodka-Museum zu bieten hat. Schlussendlich führt der Wolga-Ostsee-Kanal die geruhsamen Flusskreuzfahrten in die Newa, die bis nach St. Petersburg führt. X wie Xiamen – Die wunderschöne Küstenstadt liegt in der chinesischen Provinz Fujian mit Blick auf das Ostchinesische Meer. Der Handelshafen von Xiamen war jahrhundertelang von großer Bedeutung. Die Stadt galt als Tor zu China. Xiamen ist für seine Architektur im Kolonialstil, prachtvollen Tempel, palmengesäumten Strände und eine rasant wachsende Kitesurfing-Szene berühmt. Einen tiefen Einblick in die Geschichte liefert der Nanputuo-Tempel. Der beeindruckende buddhistische Tempel mit wunderschönen Holzschnitzereien und Statuen wurde während der Tang-Dynastie (618–906) erbaut. In der Festung Huli-Shan erfährt der Besucher alles über die geschichtliche Bedeutung des Hafens. Die Befestigung stammt aus dem späten 19. Jahrhundert und gilt als eine der bedeutendsten historischen und

kulturellen Stätten Chinas. Erholung findet man in den zahlreichen Parks und botanischen Gärten, wobei besonders der ‚Park der zehntausend Felsen‘ hervorzuheben ist. Und über all dem kreisen die Kraniche. Sie haben sich aufgrund des milden Klimas und des reichhaltigen Nahrungsangebotes hier angesiedelt. Ihnen verdankt Xiamen auch den Namen ‚Stadt der Kraniche‘. Y wie Yser – Die Yser ist ein 78 km langer Küstenfluss im Grenzgebiet zwischen dem französischen und belgischen Flandern. Während des Ersten Weltkrieges fanden hier die Flandernschlachten statt. An den Ufern der verträumt dahinplätschernden Yser erinnern Kunstwerke von Käthe Kollwitz, Schützengräben und multimediale Ausstellungen an die blutigen Schlachten. Und das alles kann man auch vom Wasser aus entdecken. Hausboot-Reisen sind auf der Yser sehr beliebt. Eine schwimmende Ferienwohnung lässt sich an den Sanddünen in Nieuwpoort oder in der gotischen Studentenstadt Gent übernehmen. Z wie Zypern – Die Insel Zypern, die geographisch zu Asien gehört, verfügt über ein mediterranes Klima, das eine starke kontinentale Ausprägung aufweist. Die drittgrößte Insel des Mittelmeeres hat sich zu einer beliebten Reise-Insel etabliert, die sowohl Individualurlauber, Rucksacktouristen als auch Pauschalreisende gleichermaßen schätzen. Auch Naturfreunde lieben die Insel. Sie ist eine der drei waldreichsten des Mittelmeeres, auf der neben Kiefern auch Pinien, Platanen, Zedern sowie Steineichen zu finden sind. Diese haben dem Troodos-Gebirge auch den Namen ‚Schwarzwald‘ Zyperns eingebracht.

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VERLAG Presse-Verlag Ruhr GmbH Bredeneyer Str. 2b, 45133 Essen Geschäftsführer: Ralf Schönfeldt REDAKTION Bredeneyer Str. 23 Fon: (0201) 45189 - 100 Fax: (0201) 45 853089

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Fotos: Jöran Steinsiek

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Für die ‚Stadtgespräche‘ im ChorForum schafft es Dr. Richard Kiessler immer wieder, Top-Gäste zu gewinnen – etwa den Bundestagspräsidenten. Dr. Norbert Lammert meint, das Ruhrgebiet bleibe weit unter seinen Möglichkeiten, weil die Städte in ihrem historisch gewachsenen Eigensinn verharren.

Heidi Hetzer, eine der bekanntesten Rallye-Fahrerinnen der 60er bis 80er Jahre, hat in den letzten drei Jahren mit einem Oldtimer die Welt umrundet. Abenteuerliche Routen führten die 79-Jährige durch Asien, Afrika, Australien, Süd- und Nordamerika – bis nach Rüttenscheid.

Großer Empfang in der Rathaus Galerie: Centerleiter Ralf Gertz als Hausherr empfing mit Schausteller-Präsident Albert Ritter zahlreiche Schausteller-Delegationen aus nah und fern. Viele geladene Gäste nutzten die Gelegenheit, die Ausstellung der historischen Raritäten aus rund zwei Jahrhunderten Kirmesgeschichte zu besuchen.

Geburtstag vor Gericht feierte Stadtdirektor a. D. Christian Hülsmann – allerdings nur als Zeuge im Kunze-Prozess.

Fotos: Dr. Claudia Posern

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Ohren testen und Gutes tun: Zum Welttag des Hörens lud Hörsysteme Wessling zum kostenlosen Hörtest. Für jeden Test spendete das Unternehmen 10 € an die Essener Kindernotaufnahme ‚Kleine Spatzen‘. Ergebnis: ca. 170 Hörtests und eine gerundete Spendensumme von 2.000 €! Fotos: Dr. Claudia Posern

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Grundstein legen bei schönstem Wetter: Die Stölting-Gruppe beschäftigt rd. 6.300 Mitarbeiter in über 30 Tochterunternehmen bundesweit – auch in Essen. Im Rahmen des Neubauprojekts ‚Stadtquartier Graf Bismarck‘ baut Stölting einen neuen Gebäudekomplex direkt am Rhein-Herne-Kanal.

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ZU GUTER LETZT

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Die ‚Red Night‘ stand beim TUSEM-Partner FCA Motor Village Essen ins Haus. Der neue Alfa Romeo Stelvio wurde vorgestellt. Niederlassungsleiter Siegfried Arnold: „Ein besonderer Abend – und genau der richtige Anlass, diesen mit Freunden und im Kreise der Essener Familie zu feiern .“

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Wieviel Paparazzo steckt in Ihnen? Sie haben Ihre Kamera häufig im Handgepäck? Blöde Frage, im digitalen Smartphone-Zeitalter natürlich. Sie sind dazu auch noch da, wo was los ist, besuchen die verschiedensten Veranstaltungen, Events und Ereignisse? Oder sind Sie einfach mit dem Talent gesegnet, immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein? Dann haben Sie die wesentlichen Merkmale eines Foto-Jägers bereits erfüllt. Wenn jetzt zusätzlich die Essener Stadtprominenz zu Ihrer bevorzugten Beute zählt, dann fehlt Ihnen vielleicht nur noch die Plattform, Ihren Schnappschuss veröffentlicht zu sehen. Unsere INFORMER-Fotografen kommen viel herum. Doch überall können auch wir nicht sein. Politiker, Wirtschaftsbosse, Schauspieler, Sänger, Sportler – senden Sie uns Ihr Foto von Essens ‚High Society‘ an paparazzi@informer-magazine.de und wir veröffentlichen es unter Ihrem Namen. Auf geht die Jagd!

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