IZ-Ausgabe 40/41 2024

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PR OJEK TE NT WICKLU NG Der Wohnentwickler BPDkauft wieder –zuletzt eine Gebietsentwicklung in Brandenburg Seite 24

IN FRASTRUKTUR Die Themen Energie, Infrastruktur undImmobilie wachsen zusammen Seiten 19 bis22

SP ECIA LS DerFreistaat Bayernund Themen rundum Job& Karriere stehen im Fokus Ab den Seiten 41 und47

Kapitallückeund Inflation sind die großenRisiken

Geldpolitik. Nach derEZB ist auchdie US-Notenbank FederalReserveinden neuen Zinssenkungszykluseingestiegen.Die WohnimmobilienpreiseinDeutschlandhaben sich stabilisiert.Doch der Transaktionsmarktwird nichtnur durch finanzielle Altlasten derImmobilienunternehmen gehemmt –auch dieInflationsgefahrist noch nichtgebannt. Die EZB hat im Septemberihre Zinssenkungenfortgesetzt.

Als derRat der Europäischen Zentralbank (EZB) im vergangenen Juni zum ersten Malseit2019 die Leitzinsen in derEurozone senkte, ging ein kleinerStoßseufzer der Erleichterung durch die Immobilienbranche.Dennals Hauptgrundfür den sklerotischen Immobilientransaktionsmarktder vergangenen zwei Jahrehatten die Marktteilnehmer vor allem den sprunghaften Zinsanstieg im Gefolge von Coronakrise und Ukrainekriegausgemacht. Doch der weitereVerlaufder Zinskurveist derzeit keineswegs so klar vorgezeichnet, wie es zunächstvielleicht den Anschein hatte.Die Inflationsentwicklung istimmer nochmit Risikenbehaftet. Zudem schiebt dieImmobilienbranche einengewaltigen Block anKrediten aus der Vorkrisenzeitvor sich her, der auch mit tendenziellfallenden Zinsen schwer zu refinanzieren sein dürfte.Das Market Intelligence &Foresight Team vonColliers hatte im Mai 2024 die Investmentjahrgänge 2018bis 2021 des deutschen Marktsfür

Gewerbeimmobilien analysiert. Auf dieser Basishaben die Researcher eineFremdkapitallückefür anstehendeRefinanzierungen in Höhe von28Mrd. Euro bis zum Jahr 2030 ermittelt.Rundzwei Drittelder Fremdkapitallücke, also 19 Mrd. Euro, entsteht demnach bereits bis 2026.Wie sehr hilft derZinssenkungszyklus also wirklich derImmobilienbranche? Ist er eineechteErleichterungoder nurein Trostpflaster? Dashängt im Einzelfall sehr vom Marktsegment unddem Risikoprofilder Immobilie ab Zunächst die unbestreitbaren Fakten: Der Zinssenkungszyklus ist inzwischen weiter vorangeschritten, denn die EZB hatimSeptember ihren zweitenZinsschritt vollzogen undsenkte den Einlagenzinsabermalsum 25 Basispunkte auf 3,5%. DerHauptrefinanzierungssatz, zu demsichBankenGeldbei der EZB leihen, fiel sogarum60Basispunkte auf3,65%.Das wardem Umstand geschuldet, dass die EZB wie angekündigt denAbstand zwischen beidenSätzenmit Blick aufeine

Treibende Kraf tfür bezahlbares Bauen.

Beurkundung in 72 h mit Eigenkapital möglich

stabileLiquiditätsversorgung derBankenauf nur noch 15 Basispunkte reduzierthat

Auchdie Fedhat angefangen, die Zinsenzusenken

EineWoche nach derEZB reagierteauch die US-NotenbankFederal Reserve aufdie abflauende Inflationund senktedie Zinsen, zumersten Mal überhauptseitAusbruch der Corona-Pandemie.Der US-Leitzins liegtnun 50 Basispunkte niedriger alszuvor, in einem Korridor zwischen4,75% und 5%. Als erster Effekt derZinssenkung hatsich eine Preisstabilisierung beiden Immobilien eingestellt Die Preise für deutsche Wohnimmobilien sindlautStatistischemBundesamt (Destatis) im zweitenQuartal2024gegenüberdem Vorquartalum1,3%gestiegen.Das war dererste Anstiegseitzwei Jahren. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraumbleibt allerdingsein Minusvor derVeränderungsrate.

Sebastian Hein, Director Immobilienmarktdatenbei Value, erkennt ersteAnzeichen für dieRückkehrvon Liquidität in den Wohnimmobilienmarkt,insbesondere für Selbstnutzer.„Wirsehen in unserenMarktdaten, dass derGroßteil derPreisanpassung bereitsimVermarktungsprozess derImmobiliegeschieht.Inden eigentlichen Preisverhandlungenzwischenden Parteien passiert nicht mehr viel, derTransaktionsabschlagauf denimLaufder Vermarktung angepassten Angebotspreisist also garnicht mehr so groß“, berichtet Hein. Sein Hausinterpretieredas so,dassdie Liquidität im Markt wieder anzieht. „Wir habenalso keinen typischenKäufermarkt mehr,sondern dieKäuferstehenwiedermiteinander im WettbewerbumguteObjekte.“ Beiden Preisender eigentlichen Kreditanfragenfür privateBaufinanzierungen aufden Plattformen derValue-MutterHypoporthat Hein über denSommerhinwegeine Seitwärtsbewegungbeobachtet.

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1.

Eine neue Verantwortung

2. Absolute Verlässlichkeit

bei Kosten, Qualität und Terminen, damit der Vermietungserfolg beim Mieterausbau im Mittelpunktaller Anstrengungen steht. Nur werdie verändertenVermietungsmärkte versteht, kann bestehen. um die Auswirkungen desKlimawandels zu mindern und gleichermaßen wirtschaftlichrealisierbareAntwortenzu finden. Nur wenn wir diese scheinbaren Gegensätze in der ESG-Beratung vereinen, schaffen wir eine resilienteZukunft.

3. Mehr Mut und Kompetenz

für komplexe Revitalisierungen vonbestehendenGebäudestrukturen. Dienotwendige ESG-, Planungs- undTGAKompetenz muss dafür vonBeginn an ins Projekteingebunden werden.

PROJEKTENTWICKLUNG Der Wohnentwickler BPDkauft wieder –zuletzt eine Gebietsentwicklung in Brandenburg Seite 24

INFRASTRUKTUR Die Themen Energie, Infrastruktur undImmobilie wachsen zusammen Seiten 19 bis22

SPECIALS DerFreistaat

Bayernund Themen rundum Job& Karriere stehen im Fokus Ab den Seiten 41 und47

Die EZB hat im Septemberihre Zinssenkungenfortgesetzt.

Kapitallückeund

Inflation

sind die großenRisiken

Geldpolitik. Nach derEZB ist auchdie US-Notenbank FederalReserveinden neuen Zinssenkungszykluseingestiegen.Die WohnimmobilienpreiseinDeutschlandhaben sich stabilisiert.Doch der Transaktionsmarktwird nichtnur durch finanzielle Altlasten derImmobilienunternehmen gehemmt –auch dieInflationsgefahrist noch nichtgebannt.

Als derRat der Europäischen Zentralbank (EZB) im vergangenen Juni zum ersten Malseit2019 die Leitzinsen in derEurozone senkte, ging ein kleinerStoßseufzer der Erleichterung durch die Immobilienbranche.Dennals Hauptgrundfür den sklerotischen Immobilientransaktionsmarktder vergangenen zwei Jahrehatten die Marktteilnehmer vor allem den sprunghaften Zinsanstieg im Gefolge von Coronakrise und Ukrainekriegausgemacht. Doch der weitereVerlaufder Zinskurveist derzeit keineswegs so klar vorgezeichnet, wie es zunächstvielleicht den Anschein hatte.Die Inflationsentwicklung istimmer nochmit Risikenbehaftet. Zudem schiebt dieImmobilienbranche einengewaltigen Block anKrediten aus der Vorkrisenzeitvor sich her, der auch mit tendenziellfallenden Zinsen schwer zu refinanzieren sein dürfte.Das Market Intelligence &Foresight Team vonColliers hatte im Mai 2024 die Investmentjahrgänge 2018bis 2021 des deutschen Marktsfür

Gewerbeimmobilien analysiert. Auf dieser Basishaben die Researcher eineFremdkapitallückefür anstehendeRefinanzierungen in Höhe von28Mrd. Euro bis zum Jahr 2030 ermittelt.Rundzwei Drittelder Fremdkapitallücke, also 19 Mrd. Euro, entsteht demnach bereits bis 2026.Wie sehr hilft derZinssenkungszyklus also wirklich derImmobilienbranche? Ist er eineechteErleichterungoder nurein Trostpflaster? Dashängt im Einzelfall sehr vom Marktsegment unddem Risikoprofilder Immobilie ab Zunächst die unbestreitbaren Fakten: Der Zinssenkungszyklus ist inzwischen weiter vorangeschritten, denn die EZB hatimSeptember ihren zweitenZinsschritt vollzogen undsenkte den Einlagenzinsabermalsum 25 Basispunkte auf 3,5%. DerHauptrefinanzierungssatz, zu demsichBankenGeldbei der EZB leihen, fiel sogarum60Basispunkte auf3,65%.Das wardem Umstand geschuldet, dass die EZB wie angekündigt denAbstand zwischen beidenSätzenmit Blick aufeine

stabileLiquiditätsversorgung derBankenauf nur noch 15 Basispunkte reduzierthat

Auchdie Fedhat angefangen, die Zinsenzusenken

EineWoche nach derEZB reagierteauch die US-NotenbankFederal Reserve aufdie abflauende Inflationund senktedie Zinsen, zumersten Mal überhauptseitAusbruch der Corona-Pandemie.Der US-Leitzins liegtnun 50 Basispunkte niedriger alszuvor, in einem Korridor zwischen4,75% und 5%. Als erster Effekt derZinssenkung hatsich eine Preisstabilisierung beiden Immobilien eingestellt Die Preise für deutsche Wohnimmobilien sindlautStatistischemBundesamt (Destatis) im zweitenQuartal2024gegenüberdem Vorquartalum1,3%gestiegen.Das war dererste Anstiegseitzwei Jahren. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraumbleibt allerdingsein Minusvor derVeränderungsrate.

Sebastian Hein, Director Immobilienmarktdatenbei Value, erkennt ersteAnzeichen für dieRückkehrvon Liquidität in den Wohnimmobilienmarkt,insbesondere für Selbstnutzer.„Wirsehen in unserenMarktdaten, dass derGroßteil derPreisanpassung bereitsimVermarktungsprozess derImmobiliegeschieht.Inden eigentlichen Preisverhandlungenzwischenden Parteien passiert nicht mehr viel, derTransaktionsabschlagauf denimLaufder Vermarktung angepassten Angebotspreisist also garnicht mehr so groß“, berichtet Hein. Sein Hausinterpretieredas so,dassdie Liquidität im Markt wieder anzieht. „Wir habenalso keinen typischenKäufermarkt mehr,sondern dieKäuferstehenwiedermiteinander im WettbewerbumguteObjekte.“ Beiden Preisender eigentlichen Kreditanfragenfür privateBaufinanzierungen aufden Plattformen derValue-MutterHypoporthat Hein über denSommerhinwegeine Seitwärtsbewegungbeobachtet.

MitmaßgeschneidertenLösungenhöher hinaus.

Im Immobiliengeschäft sind wirdie Experten fürIhreoptimal angepasstenFinanzierungen.Unsere Lösungen sind individuellauf Sieabgestimmt undumfassenein ganzheitliches Spektrum an Leistungen: Ob aufnationalenoderinternationalen Märkten, alsIhr Partnergeben wirIhrem VorhabenAuftrieb–kompetent, zuverlässigund langfristig.

Werte, diebewegen.

auszutuschen undüberaktuelle Themen insGesprächzukommen. Lassen Sieuns dasvor Ortan einemunserer drei Messestände tun.

Quelle:Immobilien Zeitung
Urheber: Ulrich Schüppler

Treffen Sie uns auf der Expo Real 2024!

Erfolg ohne Barrieren.

Mehr Sichtbarkeitund Erfolg –mit unserenflexiblen und transparenten Paketenfür Immobilienprofis.

Zitat derWoche

Editorial

Die ExpoReal steht vor der Tür, seit Wochen arbeiten wirdafür. Natürlichnicht für die Messe allein,sondern für Sieals Leser:innensollen die Informationen sein. Obnormale Immobilien Zeitung, Newsletter oder Messeausgaben,wir haben jedeMenge Geschichten ausgegraben

Ein wichtiges Thema der Expogäste sind sicher das Geld und die Zinsen,manchem Unternehmer vergeht dabeizurzeit das Grinsen.

Ulrich Schüppler wollte deshalb wissen,wohin das Pendel bei der Inflation ausschlägt,für den Titel sprach er mit Menschen, die genau wissen, worum es hier geht (Seiten 1und32) Wenn die Immobilienprofis nach München reisen, ist es gut Bayern per Special zu preisen Das tut natürlich Kollege AlexanderHeintzeaus Pasing, des Freistaats Projekte, Politikund Märkte sind genau seinDing (abSeite 47)

Erstmals bei uns auf eigenen Seiten ganz pur, finden sich diesmalEnergie und Infrastruktur. Wir sind sicher, derBereichbleibtder Branche erhalten,sie sollteihn im Idealfall mitgestalten (Seiten 19bis 22)

Als Zukunft bezeichnet und angeblich sehr geschätzt, wird der Immobiliennachwuchsmit dem Karrieretag trotzdem ans Messeende gesetzt. Bei uns nimmtsichJanina Stadelfür die Themen Zeit, sie sorgt mitihrem Special für Sichtbarkeit (ab Seite 41)

Ihre,offenbar einerArt Expo-Wahn verfallene

BrigitteMallmann-Bansa Chefredakteurin

Senden SieIhre LESERBRIEFE an: leserbrief@iz.de

Bittegeben SieIhrevollständigeAdresse an DieRedaktion behält sich dieKürzung vor.

Die beliebtesten Beiträge der vergangenen Woche auf

IZ.de

1. Fünf Bieter buhlen umsBerliner Upper West IZ.de vom 26. September 2024

2. Schriftformgebotbei gewerblichen Mietverträgen fällt Seite 14

3. Allianz investiert 35 Mio. Euro inFrankfurter SkylinePlaza Seite 29

4. So wird klimafreundlicherund günstiger Wohnungsbau nun gefördert Seite 14

5. „Deutschland istder schwierigsteMarkt überhaupt“ Seite 5

6. LBBW bündeltgewerbliche Immobilienfinanzierung in Berlin Hyp Seite 8

7. Sonarnimmt weitere Assetklassenins Visier IZ.devom 25. September 2024

8. Magdeburger EntwicklerAOC stellt Insolvenzantrag Seite64

9. Deutschlandist auf Platz 10 imTransparenzindex von JLL IZ.de vom 20. September2024

10. Grünes Lichtfür gigantisches Logistikprojektam Niederrhein Seite 55

„Die angelsächsischen Investorenschauenalle aufden deutschenWohnungsmarkt. Weil das beimletzten Mal so gutgeklappt hat.“

Guido Lang, Tite Street Capital,glaubt an einenRun aufdeutsche Mietwohnungen wie nach derFinanzkrise 2008. Seite9

Ein KommissarfürsWohnen

DieEUbekommt einen Kommissar „für Energieund Wohnen“. Beide Themen gehören zusammen, weiß Patrizia-Chefresearcher Marcus Cieleback.Doch mögeDan Jørgensen vor lauter Klimaschutz bitte nicht das wichtige soziale Themader Bezahlbarkeit vergessen

Erstmals soll es für die EU einenWohnkommissargeben.Nominiert ist derdänische Sozialdemokrat Dan Jørgensen.Auchwenndie Spielräume der EU angesichtsheterogenernationaler Wohnungsmärkte undguterGründe für ein weitgehendes Subsidiaritätsprinzip begrenzt sein mögen:Esist gut undrichtig, dass sich die EUKommissionauf höchsterEbene einesThemas annimmt, das viele Bürger immerstärker umtreibt Es gibt jedocheinen kleinen Wermutstropfen:Jørgensen wird EU-Kommissarfür „Energie und Wohnen“,alsoinerster Instanz für Energie understinzweiter fürs Wohnen. Das passt auchzuseiner bisherigenBiografie, in derersich in erster Linieals Klima- und Energiepolitiker einenNamen gemacht hat. MitBauen undWohnenhatteerbisherkaum Berührungspunkte. Das muss kein schlechtes Omen sein undich möchte seiner möglichen AmtsführungauchinkeinerWeise vorgreifen. Im Gegenteil:Dass Wohnenund Bauen auch ausder Energie- undKlimaperspektivebetrachtet werden muss, steht völligaußer Frage. Schade wäre es allerdings,wenndie Wohnungs- und Baupolitik Schlagseite ausschließlichinRichtung KlimaundUmweltschutz bekäme. Denn das Attribut, das die Menschen in den EU-Metropolen beim Thema Wohnen am meisten umtreibt, lautetzuRecht „bezahlbar“.Auch

unter Nachhaltigkeitsgesichtspunktenist dieser Faktor genauso relevantwie dieCO2-Bilanz, man denkeandas „S“ im ESG-Dreiklang. Undwährend klimafreundlichesWohnen nurein Aspekt unter vielen bei derRettung desWeltklimasist,steckt hinter derBezahlbarkeitein sozialer Zündstoff, dennur die Schaffunggünstigen Wohnraums in großem Umfang in denMetropolenentschärfen kann Auf EU-Ebene unflexible und kostentreibenderegulatorische Maßnahmenvoranzutreiben,die ausschließlichdem Klimaschutz dienen und in Andalusien genauso umzusetzensindwie in Lappland,wärenicht nurwenig sachdienlich, sondern könnte auch dassowichtigeZiel „bezahlbaresWohnen“ konterkarieren, wasauch für dieKommission und die Akzeptanz ihrerArbeitnicht förderlichwäre. Dann wäreesfastbesser, Jørgensenwürde dasThema Wohnen in seinemRessort stiefmütterlichbehandeln. Ich binjedoch zuversichtlich,dass sich derdesignierte EU-Kommissardessen bewusst istund der Bezahlbarkeit hohePriorität bei seinenEntscheidungen einräumen wird.Gerade Dänemark hatmit seinersachlich geprägten Baupolitik in denvergangenen Jahren gezeigt, dass sich beides gut gegeneinander abwägen lässt. Wenn er von dieser Grundeinstellung etwasmit in dieEU-Kommission trägt,würde seine Ernennung zu einerechtenChance.

Zahl der Woche

865Jahre

Haft lautet der Schuldspruch für den türkischen BauunternehmerHasan Alpargün.Erverantwortedie Baumängel in einem 14-stöckigen Wohnhaus in Adana, das beidem Erdbebenvom 6. Februar2023 einstürzte, entschieddas Gericht laut einemBericht derFAZ.96Menschen kamen ums Leben Adana liegt 200kmvom Epizentrum des Bebensentfernt.

JanHauserhältnichts von Wohneigentums-Zuschüssen wie demHessengeld, 23. September2024

Schon früher haben Bundesregierungenden Immobilienkauf bezuschusst, etwamit derEigenheimzulage von 1995 bis 2005 oder mit demBaukindergeld (. ). Nichtohne Grund sinddiese Vorteile ausgelaufen. Stets wollte die Politik denTraumvom Eigenheim erst durch ihr Zutun Wirklichkeit werden lassen.Inder Realitätzeigten sich hingegenMitnahmeeffekte mitsamt höherenImmobilienpreisen. (. )Das wird in Hessen weniganders sein. Die Förderung dürfte auch eher Käufernimländlichen Raum mit niedrigerenPreisen helfen undkaumden Wohnungsmangelinden Städtenadressieren. Vielbesserwäre es,wenndie Länder die Kosten eines Immobilienkaufs allgemein senkten: Runter mit derGrunderwerbsteuer undden Bürokratieausgaben! (. )Die Landesregierungen haben also genügend Hebel, um die Kosten zu senken Statt auf diesenWeg derFreiheit zu setzen, greift dasHessengeldwiederindie Marktwirtschaftein.

DieEZB-Zinssenkungengeben Vonovia &CoAuftrieb, sagt Werner Rüppel, 13.September 2024

Auf Branchenebene kommt dieZinssenkung insbesondere denImmobilienaktienzugute, dieinden vergangenen Jahren massivunter den steigendenZinsengelitten haben. Siehaben inzwischen wieder denZugangzum Anleihemarkterlangt,und niedrigeLeitzinsen sorgen auch fürEntspannung (...). Wobeivor allem Wohnimmobilienaktien angesichtsder steigendenMietenattraktiv erscheinen,dochergebensich auch beiden niedrig bewerteten Gewerbeimmobilienaktien( )Gelegenheiten.

Wohnungsbau für die Bürger und dasBIP

Eine Neubauoffensive würde gegen die schlechte Stimmung im Land helfenund außerdem das lahmende Wirtschaftswachstum ankurbeln, meintIZ-Redakteurin Monika Leykam

Die Stimmung der deutschen Industriesinktunaufhaltsam. Dasverarbeitende Gewerbe, dietraditionelle Wohlstandsmaschine und der wohl wichtigste Pfeiler der hiesigen Volkswirtschaft, istinder Rezession. Deindustrialisierung, früher nur eine Chimäre der Schwarzmaler, rücktals Szenario bedrohlich näher. EinPlan, dasreiche Deutschland durch die Entwicklung neuer Wachstumsbranchen reichbleibenzulassen,ist nirgends in Sicht –außer beidenen, dieimmer nochanein grünes Wirtschaftswunder glauben. Ich glaube eher daran, dass der CO2-Preis,der in den kommenden Jahren Mieter und Eigentümer neben den ohnehin hohen Wohnkosten zusätzlich belasten wird, mehr Wut auslösen wird als Glücksgefühle, bei der

Bekämpfungdes Klimawandels mitwirkenzudürfen.Junge Menschen vorallem außerhalb der privilegierten oberen Mittelschicht,probenbei Wahlen heuteschon den Aufstand und wählenimmeröfter rechtsradikal. Daskönnte an Zukunftsängstenliegen. Gegenüberdenen sind auch Erwachsenenicht immun.Viele ahnen,dass es ihnen im Alter schlechter gehen wirdals den heutigen Rentnern. Was dasalles mitWohnungsbauzutun hat, fragen Sie sich jetzt? Zweierlei.Erstens: Wohnungsbauprogramme sindKonjunkturprogramme. Der Einflussder Bautätigkeit auf dasBruttoinlandsprodukt ist enorm. Miteiner Neubauoffensive hättedie Bundesregierungdie Möglichkeit,Rückgänge in anderen Bereichenerst einmalauszugleichen.Zweitens

drückt der angespannte Wohnungsmarkt den Menschen aufsGemüt.Knappheit treibtPreise. Teurer Wohnraum rangiert in der diesjährigen Jugendstudieauf Platz zwei dergrößten Ängste– undPlatz einsbelegt nichtder Klimawandel, sondern dieInflation. Familien wandernaus denStädten ab,weil ihre Wohnkosten explodieren. Wer gleichzeitigmiterlebt, dass Neubauquartiere wegen seltenen Erdkröten nicht entstehen, stellt sich irgendwann die Frage, wessen Wohlergehen hierzulande wohl mehr Prioritätgenießt. Auchdas zahlt negativ aufdie Stimmungein Eine Neubauoffensive wäre– neben den konjunkturellen Impulsen –einedeutliche Botschaft: ein Investment in zukünftige Lebensqualität (es soll Städteplaner geben,die daskönnen),jenach dem gewählten Weg auchindie Vermögensbildung. Einen strategischen Plan, wie DeutschlandGeld verdienen will, wenn Schlüsselindustrien eingehen oder abwandern, ersetzt dasnatürlichnicht.Aber in gesicherten, angenehmenWohnverhältnissen entwickelt derBürger vielleicht mehrZuversicht, diehilft,mit solchen Veränderungen umzugehen.

Redaktionsleitung

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MonikaLeykam Urheber: ChristofMattes

„Wirkaufen doch in Deutschland!“

Investitionen. SebastianoFerrante von PGIMReal Estate ist in Kauf- und Kreditvergabelaune. DerEuropachefdes Immobilienarms der US-Versicherung Prudential wittert Schnäppchenauf dem deutschenMarkt –vielleicht nicht viele, aber dafür umso günstigere. Und vor allzu viel Konkurrenz mussersich nicht fürchten

Immobilien Zeitung: Herr Ferrante,vor der Expo Real 2023 sagten Sie, in der PrivateEquity-Szene gelteDeutschland schonals das neue Spanien –„absolutely in distress“. Haben sich diese Unkenrufebewahrheitet?

Sebastiano Ferrante: Absolut.Der deutsche Marktist der schwierigsteüberhaupt.Wir habenhier nicht nur eine Immobilien- oder Bewertungskrise, sonderndas WirtschaftsmodellDeutschlandstecktineinertiefen Identitätskrise. Dasist dieBaseline, auf die alle Investoren schauen.Die fragensichalle: Was ist die langfristige Perspektive? Unter welchenVoraussetzungenwillich hier investieren? Und damit steigen dieKapitalkosten Nehmen Sie nur die Sparplänebei VW. Die habeneingeschlagen wieeineBombe

IZ: Und jetzt?!

Ferrante: In Europa gibt es eine extreme Knappheit an Liquidität,vor allem bei Core und Core plus. Das ist in Asien und den USA ganz anders, da gibt es heutemehrals genug Liquidität auch von solchenInvestoren. Das Kapital, dassich heute für Deutschland interessiert–Opportunity- undValue-add-Fonds –, suchtIRR-Renditen von15% bis20% Investoren verlangenwegender unklaren Aussichtenfür DeutschlandhoheRisikopuffer und hohe Abschläge. Vielegucken sehr opportunistisch auf Deutschland und sagen sich: Wo ist denn hier mittlerweile so viel Distress, dass ich extrem günstigeinkaufen kann, weildie Situation sich zugespitzt hatineinen Krisenmodus?

„VWhat eingeschlagen wie eine Bombe“

IZ: Ichwollte schonfragen,obdie Krisevorbeiist und Sie wieder in Deutschland kaufen.

Ferrante: Wir kaufen doch in Deutschland! In letzterZeit habenwir zwei Grundstückefür den Bau von Datacentern gekauft,eines davon in München, an einem dritten Grundstück sind wir geradedran. Dannhabenwir einige JointVentures fürLogistikimmobilien aufgesetzt, mit M7 zusammenauchfür Deutschland. Und wir habeninDeutschland ein Grundstückfür den Bau von Studentenwohnungen gekauft.

IZ: Passen dieaufgerufenenPreiseschon zu IhrenErwartungen?

Ferrante: DiePreise, die Verkäufer sehen wollen, werden meistens noch nichterzielt Viele Bewertungsanpassungensindentweder wegen des deutschenBewertungssystems nicht erfolgt –oder sie werdennicht in den Angebotspreisen realisiert,dagibtesimmer noch einen großen Rückstand.

IZ: Dann gibt es ja nicht viel zu kaufen für Sie. Ferrante: Das ist doch genau dieOpportunität! Europa ist einer der Märkte,wo das Market Pricing noch unter derValuation-Korrektur liegt –die in Europa eh schonamstärksten

war. Dieanderen Märktehabennicht so stark korrigiert, weder Asiennochdie USA. Beiuns habendie Bewertungen alleinschon wegen den Zinserhöhungenund den gestiegenen Ankaufsrenditen um 20% korrigiert. Wer nichtverkaufenmuss, der verkauft natürlich nicht, sondern verlängert seinen Businessplan,verlängert die Finanzierung undsoweiter. Dasist so eine Mentalität, die in Deutschland sehr ausgeprägt ist. Die anderenMärkte habenschnellerkorrigiert, dadurchaber auchwiederKapital fürneueInvestitionen freibekommen.Statt einenVerlust von xProzentzurealisieren unddann wiedersehr günstig einzukaufen unddamit neuesGeldzu verdienen, versuchtman in Deutschland lieber, Verlustezuminimieren, zu dehnen,zu strecken,auf Besserung zu hoffen

IZ: Und so sind in Deutschland institutionelle Anlegerund offeneFonds als Käufer fast komplettvon der Bildfläche verschwunden

Ferrante: Das ganze Kapital deutscheninstitutioneller Investoren fehltimgroßen Stil für neueImmobilieninvestitionen undführtzu einerunheimlichen Kapitalanlageknappheit. Aber das ist unsere Chance:Wir müssennur dieVerkäuferfinden, die nichtmehrauf Zeit spielenkönnen. ZumBeispielFonds und Finanzierungen,die auslaufenund eben nichtimmer verlängert werden können. Oder Eigenkapital, das nachgeschossen werden muss und nichtdaist.

IZ: Schwenk zu den Mietmärkten: Gleichen diegestiegenen Wohnungs- undBüromieten die hochgeschnelltenRenditen nicht teilweiseaus?

Ferrante: Die Mieten sind der zweitewichtige Faktor im Pricing nebender Liquidität –aber anders, als Sie denken.Neben der reinen Finanzmathematik istdas Potenzial fürMietsteigerungen entscheidend: Und das istin DeutschlandimSchnitt geringer als in anderenMärkten.Abernicht etwa wegeneines Überangebots, sondern weil die gesamtwirtschaftlichen Bedingungensicheintrüben

IZ: Laut denMaklern steigenund steigendie Spitzenmieten,weildie Firmen die Flucht in Qualität antreten müssen,umihreLeute nochins Bürozulocken.

Ferrante: Die Frageist doch: Welche Mieten könnensichFirmenwirklichnochleisten in den verschiedenen Nutzungsarten,wennalle UnternehmenaufsSparengetrimmt sind? Wenn die Investitionsbereitschaft der deutschenIndustrie nachlässt, mieten die Unternehmenauchweniger oder wenigerteure Bürosund Lagerflächenan. Und auf dem Wohnungsmarktsteigendie Mieten zwar wegendes extremenUnterangebotsstark, aberdastellt sich aufDauerdie Frageder Leistbarkeit.Was das Potenzial fürMietsteigerungen in dennächsten Jahren angeht,ist Deutschlandineiner viel schwierigeren Situation als vieleandere europäische Länder. Obesuns Deutschengefällt oder nicht:

Die Nummer drei weltweit

Mit 206Mrd. US-Dollar verwaltetemImmobilienvermögen ist PGIMRealEstate der drittgrößte Immobilieninvestmentmanager weltweit. Die Tochterder US-VersicherungPrudential managtinEuropa Immobilien und Immobilienkredite mit einem Gesamtvolumenvon 13 Mrd. Euro. DasGesamtpaket teilt sichin7Mrd. Euro Equity-Engagements und6 Mrd. EuroDarlehen auf. In Deutschlandist das Portfolio 3Mrd. Euro groß, davon knapp 1Mrd. Euro Debt. PGIM beschäftigtmehrals 150 Immobilienprofis in Europa, davon knapp 50 in Deutschland (in Münchenund Frankfurt). Aktuell legen PGIM undseine Kun-

den Schwerpunkte aufWohnen und Logistik.Büros teilen sich im prototypischen künftigen PortfolioeinesPGIM-Kunden nurnochPlatzdreimit Nahversorgern Dafür mausernsichDatacenter zumunverzichtbaren Bestandteil. „Jeder trägtsein Handyrum,dakann es nicht sein, dass es keineDatacenter bei Investoren im Portfolio gibt“,sagtSebastianoFerrante. Der ist seitOktober2023HeadofEurope bei PGIM RE. Er war vorher zweieinhalbJahre stellvertretender Europachef und gut acht Jahre Deutschlandchef sowie Head of Italy. Vorherige Stationen warenTishman Speyer, Lang& Cieund Deka. Harald Thomeczek

DerwertvolleWohnraum fürMieter und potenzielle Eigentümer wird schrumpfen müssen, damitWohnen noch leistbar bleibt Dannentsteht eine neue Assetklasse, unddie heißtSelfStorage. Auch so eine Spielart der Betreiberimmobilie undein neues Geschäftsmodell, an das wir glauben.

IZ: Wieschauen Investoren aufs Büro? Ferrante: Officewird immer nochvon vielen internationalen Investorensehrkritisch gesehen: Bei den Amerikanern brauchen wirgar nichtanfangen, aber auchdie Asiatensind nachihren Erfahrungenauf demUS-Markt sehr, sehr kritischbei Office. Undauch nach ihren ErfahrungeninEuropa.Imletzten Zyklushat viel asiatisches Kapitalsehrgroße Büromobilien in Paris, London oder Frankfurt gekauft –und verliert geradeunfassbar viel Geld. Da könnten wirjetzthierinFrankfurt die leerenTürme durchgehen undnachschauen, wo da jeweils das Kapitalherkam. IZ: WegenHomeoffice, schonklar… Ferrante: Von wegen!

IZ: Sondern?

Ferrante: Es geht um die Profitabilität bei den Mietern.Die istgesunken,nicht zuletzt wegenzuviel Homeoffice, wieunsereAnalysenzeigen. Man konnte einen Produktivitätsabfall in der Corona-Zeit unddanachmessen.

Immer mehr Firmen ziehendeshalb mittlerweile dieNotbremseund beordernihreLeute zurückins Büro.Aber viel mehrSorgen als Homeoffice bereitetmir einganzanderes Phänomen,das dieBüronachfrage in Zukunft viel stärkerbeeinflussen wird

IZ: Undzwar?

Ferrante: Künstliche Intelligenz (KI). Ein Haufen administrativer Arbeiten,die heute nochMenschenmachen,werden KI-Tools viel besserund schnellererledigen. KI wird branchenübergreifend zu einemShift zu höherwertigen Tätigkeitenmit höhererProduktivitätführen. Dasspricht für innerstädtische Lagen. Die Firmen werdenihrenMitarbeitern teureBürosund hoheFlexibilität bietenmüssen

IZ: Undalle Büros, dievielleichtgut sind,aber an derfalschen Stelle stehen?

„Büros machen noch 15%bis 20% in den Portfolios aus“

Ferrante: Peripheren Standorten werden weder attraktiveBüros nochflexibles Arbeitenhelfen,denndie Backoffice-Tätigkeiten, diedorttraditionellverrichtetwerden,werdenüber dienächstenzehn, 15 Jahrezunehmend verschwinden. Daswirdnicht über

Nachtgehen, aberdarauf bereitenwir unsere Portfolios heuteschon vor:Wir müssen ja auch für zehn Jahre planen.

IZ: Fassenwir malzusammen:Wie sieht dasprototypische Immobilienportfolio der Zukunft aus?

Ferrante: Wohnen brauchteinestarke Allokation,ganz klar, egalinwelcher Spielart: MicroLiving, Seniorenwohnen,Studentenapartments undsoweiter. Wohnen wird vielleicht25% oder 30%inden Portfolios ausmachen, wenn dieinden nächsten zwei, drei Jahrenneu ausgerichtetwerden.Logistik auch um die30%.Retail –täglicheGrundversorgung –schätzungsweise 15%. Bürosauch 15%bis 20%. Vorher waren dasvielleicht50% Diehohen Büroquoten sind jetztvor allem bei denausländischenFonds zu finden,die von ausländischenBankenfinanziertwurden. DerRest sind Nischenwie Self Storage–undvergessen Sie nichtdie Rechenzentren: KeinCore-Investor wird es sich nochleisten können, Datacenter zu vernachlässigen! IZ: Danke für daslaunige Gespräch! DieFragen stellteHaraldThomeczek.

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SebastianoFerrante.
Quelle:Immobilien Zeitung, Urheber: Harald Thomeczek

HIH

zielt auf mehr Rendite

Expansion. Das bislang auf Coreund Core plus fokussierte Unternehmen HIH Invest hat einen eigenen Geschäftsbereich für Value-add-Investments eingerichtet.

Value-add-Strategien verfolgen dieAufwertung, ModernisierungoderRepositionierung von Bestandsobjekten, auch Projektentwicklungen zählen dazu. Die Businessplänezielen auf höhere Renditen alsCore-Investments und geltendeshalb auch alsetwasrisikoreicher.Felix Mayen, Geschäftsführer vonHIH Invest, siehtsein Unternehmen dafür gut aufgestellt: „Mit der Erfahrungaus früherenund laufendenRepositionierungsprojektenkennen wir die Anforderungen der Nutzer an die Mietobjekte bestens und sindin derLage, auf Trends zu reagieren,umWertsteigerungen zu realisieren. Im Marktumfeld ergeben sich für antizyklischeInvestitionsstrategien attraktive Opportunitäten beiBestandsobjekten mit optimierungsbedürftiger Vermietungssituation, technischen und ESG-Herausforderungen sowie bei ausgewählten Developments. AlsKunden für den Geschäftsbereich Value-add-Investments sieht HIH internationale Investorenohne eigene deutscheMannschaft, Family-Offices „ohne Sektorenexpertise“ sowie Eigentümer mitUnterstützungsbedarf im Eigenbestand. HIH Investwill sich dabei sowohlals OperatingPartnerals auch alsJoint-Venture-Partneranbieten und Aufgaben desInvestment- und Asset-Managements übernehmen. Beiden Nutzungsarten stehen zunächst die Investorenlieblinge Logistik undWohnenimVordergrund, später willsich das Unternehmenaber auchdem Bürosektor widmen. Als Leiter des Bereichshat sichHIH Invest in Personvon Lars Botheeinen Logistikspezialistenzurück ins Hausgeholt. Der32-Jährigekommtvon Mirastar, einer Beteiligungsgesellschaft des Private-Equity-Konzerns KKR. Mirastar ist ein europäischerEntwickler und Manager von Logistik- und Industrieimmobilien in den Segmenten Core plus und Value-add. Zwischen 2015 und 2022 arbeitete Botheschon einmal für HIH Invest, zuletzt als HeadofTransactionManagement Logistics. Er wird sich nunals Erstes um den Leipziger Logpark kümmern. Die Immobiliewar zuvor in Besitz der Demire undbrauchteaufgrund von Brandschutzproblemen zweiAnläufefür den Verkauf. Zusammen mit derPartners Group wird HIH Invest die Anlage komplett umkonzipieren, baulich aufwertenund mit zwei Neubauten versehen. MonikaLeykam

Demireist gerettet

Sanierung Eine „Blaupause fürerfolgreiche Anleiherestrukturierung“könntedie Rettungder Gewerbe-AG Demire undihres 499-Mio.-Euro-Bonds werden,sagt CEO FrankNickel. Nur derStachel derLimes-Insolvenz sitzttief. Diesesei „absolut unnötig“ gewesen, ärgert sich Nickel

Umdrei Jahre hat das DemireManagement nachmonatelangenVerhandlungendie Laufzeit derUnternehmensanleihe 19/24 verlängernkönnen –zueinem „sehr vernünftigen“Kupon von 5%, viel Flexibilität beider Rückzahlung unddem Erhalt der bestehenden Aktionärsstruktur, betontNickel.Beide Seiten einigtensichdarauf, dassDemire rund dieHälfte der ausstehendenSumme zeitnah (und mit leichten Abschlägen) ablöst, die restlichen 240 Mio. Euro werden erst 2027fällig. DasGeld fürdie Ablöse hat Demire bereits zusammen. „Bei manchem istder Eindruck entstanden,wir müssten Immobilienverkaufen.Das ist abernicht derFall“,sagtder CEO. Demire seidank einesGesellschafterdarlehens undErlösen ausschon vollzogenen ImmobilienverkäufeninLeipzig undUlm in

Gesetz gegen Schrottimmobilien

Der Bundestag hat das Gesetzabgesegnet, mitdem die Bundesregierung gegenGewinneaus Geschäftenmit Schrottimmobilien vorgehenwill. In der vergangenenWoche beschlossen die Abgeordneten einenentsprechendenVorstoßvon Bundesjustizminister MarcoBuschmann (FDP).Das Gesetz räumt Kommunen mehrHandhabe gegen Betrüger ein. Hintergrund sindVorgängebei Zwangsversteigerungenvor allem in strukturschwachenRegionenmit in der Folgegezielten Verwahrlosungenbei Problemimmobilien (lesen Sie auch Betrüger im Visier“ IZ27/2024).Kommunen können nunleichter eingreifen und demKäufersolangedie Nutzung verweigern,bis er die Immobilieganz bezahlthat.Geregeltwirddies in einem neuen §94a des ZVG. Kristina Pezzei

derLage, dieHälfteder Summe vereinbarungsgemäß zurückzuführen. Fürden Rest gebe es eine zusätzlicheOption,nächstes und übernächstesJahrweitere 50 Mio. Euro p.a. vorzeitigabzulösen. Dafürhat Demire16Immobilienausgewählt.Welchedavon veräußert werden bzw.obüberhaupt, istnoch offen.„Wirmüssen2025gar nichts verkaufen, wenn wirnicht wollen– das istimmomentanenMarkt viel wert“, sagt Nickel.

Da die Gläubiger als Ausgleichfür ihrEntgegenkommenweitereSicherheitenverlangten, hat Demire (mit Ausnahme des Cielo Joint Ventures)ihr Immobilienvermögen auf LuxemburgerZwischenholdings übertragen Die Gläubiger würden dadurch im Krisenfall Zugriff auf die Objekte erhalten,nachdem die erstrangigbesichertenBanken bedient wurden.Die Häuserseien im Zuge dieser Maß-

nahme nicht verpfändet,sondern nur in eine „andereSicherheitenstruktur“ überführt worden, will Nickelden Schrittverstanden wissen. DerManager, der zunächstals Berater geholt unddanndochbis 2026 alsCEO verpflichtetwurde,hat viele MonateharterVerhandlungenhintersich. DiehälftigeAblösungder Anleihe,finanziert durchdas Darlehender vonApollogemanagten Fonds und derVerkäufe, habe schließlichden Durchbruchgebracht.Bei denVerhandlungen habe mansehr unterschiedliche Interessenverbinden müssen, diese reichten von PrivateEquity-Managernmit hohen Renditeansprüchen biszueherimmobilienfernen Anleiheinvestoren, die an festen Kupons interessiert sind. Als „großartigeTeamarbeit undBlaupausefür weitere Restrukturierungen“feiert Nickel dasErgebnis. Man habe einenDebtEquity-Swapvermeiden können und dem Unternehmen genügend Spielraum für unternehmerischeEntscheidungen erhalten Unterm Strich also einvoller Erfolg für den 65-jährigen Nickel, dervor Demireauch schongroße Adressen wieden Büroinvestor CA Immo unddie deutscheOrganisation des Maklerkonzerns Cushman &Wakefield geführt hat. Doch eine Sachetrübt seine per-

Wumms mithalberSchlagkraft

Baubeschleunigung. Aufdem Bündnistag voreinemJahr haben Bundeskanzler und Bauministerin eine Liste mit Maßnahmen vorgestellt,die die Baukrise abfedern sollten. Von einfacheren Bauvorschriften bis hin zu neuen Subventionen –einiges ist durchgesetzt,anderesinArbeit, manchesstockt.

Konkrete, verbindliche 14 Punkte zur Rettung derBauwirtschaft –sohaben Bundeskanzler OlafScholz undBauministerin Klara Geywitz (beideSPD) vor einem Jahr eine Listemit Maßnahmenpräsentiert, diezeigen sollte: Bund, Länderund Kommunenhandeln. Bei näherem Hinschauenentpuppte sich vieles als Bekanntes,das ohnehin auf Umsetzung wartete. Manches dachten sich die Verantwortlichenneu aus. Wasist aus denAnkündigungen geworden? Einer deramhärtesten umkämpften Punkte hatesnochnicht ganz durchsparlamentarischeVerfahrengeschafft –und ist zumSymbol für denverzankten Zustand der drei Koalitionspartnergeworden: die befristeteMöglichkeit für Kommunen,amOrtsrand unkomplizierter undschnellerBauland auszuweisen.Erst sollte dieser §246eBauGB ausder eigentlichenBaugesetzbuchnovelle ausgegliedert undschnellerbeschlossen werden, schließlich hattenihm Marketingprofis den Spitznamen „Bau-Turbo“ verpasst. Dann verhakten sich die Fraktionen,sodass das reguläre Gesetzgebungsverfahrenrascher vorankamals der ausgegliederte Teil.Nach langem Hinund Herist derParagraf nunenthaltenund vom Kabinettabgesegnet,durch denBundestag muss derEntwurf aber noch.

Die Sonderabschreibungsmöglichkeiten fürWohnungsneubaudrohtensichaucherst im politischenKleinkleinzuverflüchtigen, haben abernachintensivem Streit denparlamentarischen Prozess durchlaufen. Statt wie angekündigt 6% haben die Abgeordneten diese degressive AfA auf 5% gestutzt; siegilt rückwirkend für alle Bauprojekte mitBaubeginn zwischendem 1. Oktober 2023 unddem 30.September2029. Beim Kauf von Neubauwohnungenzähltdas Beurkundungsdatum. Imersten Jahr können5%der Investitions-

kosten steuerlich geltend gemachtwerden. In denfolgendenJahrenjeweils5%des Restwerts. Bedingung ist, dassdas Gebäudemindestensden Standard EH 55 erfüllt.

Auch das Versprechen,den Standard EH 40 nicht zurgesetzlichenRegel zu machen, hat die Ampel erfüllt.Obund wieder Schritt überhauptnoch kommt, wird sich zeigen–im Vordergrund dürften zunächstdie europäischenVorgaben im Rahmen derGebäuderichtlinie EPBD stehen, dieindeutsches Recht gegossen werden müssen.

Wenige Wochennachder Ankündigung im Kanzleramt zerstörte dasBundesverfassungsgericht mit einem UrteilTeile desfinanziellen Fundaments desKlima- undTransformationsfonds (KTF). Aus ihm speisensich mehrere Förderprogramme, dieder Immobilien- undBauwirtschaftzugutekommen –undsie haben denSparplan desBundesweitgehend unbeschadetüberstanden. Sozialer Wohnungsbau wird weiterhingroßzügig unterstützt.Einzigden Speed-Bonus,der Vermieter laut 14-Punkte-Plan für einenzügigenHeizungstausch belohnen sollte, strich dieAmpel

Die neuenProgramme, dieden Umbau von Gewerbe zu Wohnen und denBestandskauf subventionierensollen, sind gesetzt Letzteres istzum September angelaufen. Mit insgesamt 350Mio. Euro in diesemJahr unterstützt derBundFamilienmit mindes-

tens einemKind beimBestandskauf.Die zinsverbilligtenKredite gibt es biszueinem zu versteuernden Haushaltseinkommen von höchstens90.000Euro; für jedes weitere minderjährige Kind darf dasHaushaltseinkommen 10.000Euro höher liegen. Ebenfalls 350Mio. Euro sollen für Bauherrenbereitstehen, dieBüros zu Wohnungenumbauen. Das Förderkonzeptfür „GewerbezuWohnen“ werdeerarbeitet,heißt es vomMinisterium. Bislang nichtdurchsKabinett geschafft hatesdas Ansinnen, bauenrechtlichzuvereinfachen– derGesetzentwurfvon Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) zum „Gebäudetyp E“ steht aber für Anfang Oktober aufder Entscheidungsliste. Bisdas Gesetzgebungsverfahren abgeschlossenist könnte es bisAnfang 2025 dauern. Gleiches gilt für eine Neufassung der Technischen Anleitung Lärm,die mitHilfe einerExperimentierklauseldafür sorgen soll, dass Woh-

sönliche Demire-Bilanz:die Insolvenzdes Limes-Portfolios im Juli. Diemusste Demirebeantragen, nachdem der Ende Juni ausgelaufeneKreditdurch die DZ Hypnicht prolongiertwurde.ZuLimes gehört der Büropark Bredeney, in dem Demire24.100qmandas Polizeipräsidium Essen vermietethat.Der Baubeginndes 120Mio.-Euro-Projektsist für Ende dieses Jahres geplant.Wegen der Insolvenzmusste bereits der Mietvertrag nachverhandelt werden. „DerVertrag istökonomischsinnvoll, die öffentlicheHandzeigtesichdabei sehr kooperativ,das Projekthat jetztHandund Fuß– es istmeinHerzenswunsch, dass es hier weitergeht“,sagtNickel. „Diese Insolvenzwar absolut unnötig, der Kredit nicht leistungsgestört. Leider hathierein Bankvorstandzu allunseren Vorschlägen nein gesagt.“Das Institut kontert: DieDZHyp habeimVorfeld der planmäßigen Fälligkeit „über mehrere Monateintensive GesprächeübereinemöglicheVerlängerung der Finanzierung geführt“. Demire habe„weder dieVoraussetzungen für eine bereits vorverhandelteVerlängerung des Kredits nochakzeptable Bedingungen für dieGewährung einesStillhaltens erfüllt“, schreibt dieBank. Monika Leykam

nungen näheranGewerbegebaut werden dürfen. Beidieser Richtliniehat Bundesumweltministerin Steffi Lemke(Grüne) denHut auf, dieinternen Abstimmungenziehen sich Kaum Bewegunggibtesschließlich beim Dauerzank um dieGrunderwerbsteuer.Der Bund bekundet seineBereitschaft, dieLänder zieren sich.Außer Absichtserklärungenund einzelnen Ländervorstößen, dieNebenkostenbeim Kauf für bestimmte Zielgruppen zu senken,ist bislangandieser Stellenicht viel passiert. Die Parteiprogrammevor dendrei jüngsten Landtagswahlen offenbarteneinmal mehr dieAmbivalenz derpolitischen Vertreter: DerImmobilienkaufsollden Menschen schmackhafter gemacht werden und so nachgelagert dieBauwirtschaft ankurbeln. Aber aufdie in denvergangenen Jahren starkangewachsene EinnahmequelleGrunderwerbsteuer wollen dieLänderdanndochnicht verzichten. Kristina Pezzei

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Wohnbestand mobilisiertdie Investoren

Markterholung. Der „Cocktail“ ausZinssenkung, galoppierendenMiet-und stabilisierten Kaufpreisen aktiviertdas Wohninvestment, sind sich Akteure in verschiedenen Wohninvestmentsparteneinig Im Zentrum abersteht derBestand,der Neubau bekommt bislang nurBrosamen ab

Wohninvestment hatvieleFacetten, große Portfoliodealsvon großen Playern sind janur ein Teildavon.Das Geldkannin Fonds gehen, direkt an Projekte und Projektanteile oder kommt von privatenEinzelanlegern. Ob und wie sich dieserdeutscheWohninvestmentmarkt für private undsemiprofessionelleAnleger erholt, ergründetenAkteure aus den verschiedenen Investmentsparten in einer Web-Diskussionsrunde. Ein gemeinsamesFazit:„Wir haben Belebung.“Das trifft wohl vor allem auf den Bestandzu, aberauch der Neubau zuckt zumindestein bisschen ThomasMeyer, Vorstandsvorsitzender des Investment- und Asset-Managers Wertgrund mit dem FlaggschiffWohnselect D, betrachtet die neuesten Marktentwicklungen „durch die Fondsbrille“. DasTiefsei durchschritten, „die Angelsachsen“ fühltensich durchdie vergünstigten Preise angereizt, suchten vorallem Bestand, „kleinteilig,an kleineren Standorten“, um möglichst den Kaufpreisfaktor 15 zu erwischen. Auch die institutionellen Investoren, alsodie großen Versorgungswerke und Pensionskassen, „kehren langsamzurück“,umnachgutem und günstigem Bestandzuschauen. Das passt alles zusammen mit der Angstder kleineren Eigentümervor denSanierungsaufla-

genund der Komplexität der Fördermittel.Da wird also gerneverkauft und–nochsehrwählerisch– eingekauft.Der Reizder möglichen hohen Wertsteigerung beiBestandsobjekten angesichts von Neubauknappheit undenorm steigenden Mieten bringe den Markt in Bewegung.3 Euro/qm bis 5Euro/qm Mietemehr seien zu erzielen,als die eigenenPrognosen vor rundfünfJahrenerwartethätten,sagt Meyer.Auf die Asset-Manager kämen da, ganz nebenbei,aberauchneueHerausforderungenzu, mit BeständenunterModernisierungsauflagenumzugehen.

Forward-Deals werden jetzt gerne angeboten

DerNeubau dagegenleide nochunter Verunsicherung. Das betrifftdie Preise, die Solvenzder Entwickler unddie Förderkulisse, dieimmer wieder in sichzusammenfalle Wertgrund selbst ist mit einemForward-Deal in Düsseldorf einVorreiter beim Thema Neubau. „Wir bekommen übrigens sehrviele Angebote fürForward-Deals.“ Mitder neuen Belebungauf dem Bestandsmarkt kann der Neubau noch keinesfalls mithalten. Daswieder angesprungeneBestandsinvestmentist Grundzur Freudefür Daniel

Preis,Co-CEO der Münchner Domicil, deren Kerngeschäft der Ankaufund derWeiterverkauf an privateKapitalanleger ist. DieAuswirkungen der EZB-Zinssenkung,kombiniert mit hoher Nachfrage und hohenMieten, seienunmittelbar beider Nachfragezuspüren gewesen,soPreis.„Wirmerken einen deutlichen Schubdurch diesen Cocktail.“ EineneueGefahr siehtaber Preisgerade. Die anziehende Marktdynamikversuchtensich

VerbrauchsdatenfürGasundStromdankSmartMetering. AlsIhrdeutschlandweitagierenderPartnerliefernwirmitunseremMessstellenbetrieb umfassendeVerbrauchstransparenzfürzukunftsfähigeGebäude–undrechtssichereDaten fürIhreESG-Reportings.ProfitierenSiemitunseremSmartMeteringvoneinerzentralen ErfassungIhrerStrom-undGasverbräucheundsteigernSiedieEffizienzIhrerImmobilien. WirgebenGebäudeneineZukunft

jetztauchwenig seriöseAnbietermit marktschreierischem Vertrieb etwa über Social Mediazunutzezumachen –mit Angeboten, diekeinerlei Planungssicherheiten böten. Da sollten Käufer „unbedingt vorsichtig“sein. UndnocheineErmahnung an Kaufwillige sprichtPreis aus: „Wer jetztmeint,auf weitere Zinssenkungen hoffen zu können, solltevorsichtigsein. Dieanziehenden Kaufpreise dürftendiese Effektemindestens neutralisie-

JungerBestand ist gefragt, Neubau geht bislang nur in Nischenprodukten wie dem ProjektWeHouseinHerne Quelle:Archy Nova Projektentwicklung

ren. Wirglauben: Es gibt kaum einenbesserenZeitpunkt zu kaufen alsjetzt.“ Dasdenkt auch Yannik Hansen-Schütz Co-Geschäftsführer der ArchyNovaProjektentwicklung,der aufseinemNeubau-Segment offenbar ohnehin gut durchgehalten hat. DasUnternehmenentwickeltund realisiertseit1984Wohnraum auch für Baugemeinschaftennachhohen ökologischen und sozialen Standards. „DieNachfrage nach alternativen WohninvestmentsetwainKommanditgesellschaftenist ungebrochen hoch. Die Klimakrise wird sichtbarer und private Anleger setzen vermehrt aufzukunftssichere Immobilienprojektemit ökologischer Bauqualität,niedrigen Nebenkosten, sozialem Impactund ansprechender Rendite.“ Am WohnprojektBaakenhafen in der Hamburger Hafencity,dessen BaustartinKürze erfolgen werde, hätten „Privatinvestoreninnur acht Monaten alle verfügbarenAnteile gezeichnet“. Weitere Projekte hatdas Unternehmen zum BeispielinStuttgart undHerne.

Sogarein deutlicher Anstieg der Werte ist zu erwarten

Welches geradeder ideale Ankauf nach Standort undBaujahr seinkönnte,ist nicht ganz einfachzubeantworten. Junger Bestand scheint rechtbeliebt,weilder Sanierungsaufwand geringist.Wer es sich zutraut,kannmit älteremBestand nach Modernisierung große Wertsteigerungspotenziale heben. Wasdie Standorte betrifft,sagtPreis:„Dasgrößte Nachholpotenzial sehen wirweiterhinim Umland vieler Großstädte.Die Lebenskosten in urbanen Zentrensindsostarkgestiegen, dass viele Leuteinden Speckgürtel ausweichen. Hier fehlt es allerdingsweitermassivan Wohnraum.“

Dass erneutePreiskorrekturen nach unten Investorennachder ersten Belebung wieder verunsichernkönnten, erwartetPhilipp Maas vonder Immobilienbewertungsplattform Proprate nicht. DieBasisist wieder stabil. „Zwischen demzweiten Quartal2023und dem zweiten Quartal2024stellenwir beinahe für dengesamtdeutschen MarkteineSeitwärtsbewegung derImmobilienpreisefest.“ Wasdie Zukunft anbelangt, sagt Maas:„Auch wegender geringen Neubautätigkeit rechnen wirlangfristigdamit,dass dieWohnimmobilienpreise sogarwieder deutlich steigen werden.“ Jutta Ochs

Berlin Hypmanagt sämtliche Immobilienkredite fürLBBW

Unternehmensstruktur. DieLBBWwirdihr gesamtes Kreditgeschäftfür gewerbliche

Immobilien in der Konzerntochter Berlin Hyp zusammenführen, diedazu ihre Rechtsform ändert

Wiedie LandesbankBaden-Württemberg (LBBW)vergangene Woche mitteilte, wird diegewerbliche Immobilienfinanzierungdes Konzernskünftiggebündelt unter dem Dach der Berlin Hyperfolgen.Der Immobilienfinanzierer war vorrundzwei Jahren vonder LBBW übernommen worden.Seitdem war dieBerlin Hypanden LBBW-Konzern angeschlossen,eswurden dieregulatorischen Anforderungen aus der Akquise erfüllt und dieZusammenarbeit schrittweise ausgebaut In einem nächsten Schrittgibt dieBerlin Hyp nunihrerechtlicheEigenständigkeitauf und ändertihreFirmierungauf einesogenannte Anstaltinder Anstalt (Aida),ein Bank-inBank-Modell für Landesbanken,das nachder Finanzkrisezur Abwicklung vonnotleidendenGeschäftsbereichen öffentlicher Banken verwendetworden war

Der Standort Berlin soll gestärkt werden

Im Fall vonLBBWund Berlin Hypdient dasAida-Modell jedocheinem anderen Zweck: Der Marktauftritt der Berlin Hypund der StandortBerlin sollen gestärktwerden. Gleichzeitig sollen zentrale Beratungsfunktionen aus den Bereichen Fusionen und Übernahmen(M&A) sowie Nachhaltigkeit (ESG)durch dieKonzernmutter bereitgestellt werden, sodass Kunden der Berlin Hypdie dortige Expertise nutzen können. Der bisherige Berlin-Hyp-CEOSascha Klausbleibtan der Spitzeder neuen Aida undberichtet direktanLBBW-Immobilienvorstand Thorsten Schönenberger,der bisher als Aufsichtsratsvorsitzender vonBerlin Hypfungiert. Eine eigeneBanklizenz benötigt dieBerlin Hypinder künftigen Rechtsformnicht mehr.

Zusammen kommen Berlin Hypund LBBW auf einen Bestandvon rund63Mrd Euroinder gewerblichen Immobilienfinanzierung, wobei Berlin Hyprunddie Hälfte zu dieser Zahlbeisteuert. Im Gesprächmit dem Handelsblatt gab LBBW-Vorstandschef Rainer Neske einen verhaltenen Ausblickfür das Segment. Während der US-Immobilienmarkt dieersteInsolvenzwelle hinter sichhabe, dauere dieAnpassung in Deutschland und Europaetwaslänger. DasPortfolioanImmobilienkrediten will der Konzern in absehbarer Zeitauf einem Niveauvon gut 60 Mrd. Euro halten Im Auslandsgeschäftbehält LBBW die Immobilienmitarbeiter an den Standorten New York und London, dieaber künftig unter derMarke Berlin HypamMarkt agieren werden.Der neueStatus vonBerlin Hypals organisatorisch eigenständige, aber rechtlich unselbstständigeAnstalt des öffentlichen Rechtsorientiert sichander BW-Bank, die als Kundenbank der LBBW dasUnternehmenskunden-und Privatkundengeschäft in Baden-Württemberg verantwortet Durch dieZusammenführungder gewerblichen Immobilienfinanzierungwill die LBBW jährliche Synergien von100 Mio. Euro realisieren.Dazuwirdeineinitiale Investition vonrund150 Mio. Eurobenötigt.Etwa 300Stellen sollen insgesamt wegfallen, davonbetreffen rund150 ohnehin anstehende Eintritte in den Ruhestandoderdie Zuteilunganderer Aufgaben. Rund 150 Arbeitsplätze voninsgesamt 11.000 im Konzernkönnten dauerhaft obsolet werden.Welchedas genausein werden undwie die Details der Zusammenführung aussehen, ermitteln paritätischbesetzteTeams aus LBBW undBerlin Hypinden kommenden Wochen. Ulrich Schüppler

Das angelsächsischeKapitalsteht bereit

Private Equity Deutsche Immobilien stehen im Fokusvon Private Equity ausden USAund Großbritannien.Guido Lang ist Managing Director Investments bei Tite Street Capital in London und in der Branche erfahren.Ererläutert denBlick von Private Equity auf den hiesigenMarkt.

Immobilien Zeitung: Herr Lang, waskann Private Equity, das beispielsweise Banken oder institutionelle Investoren nicht können? Guido Lang:Private EquitybietetTransaktionssicherheit und kurze, transparente Entscheidungsprozesse. Dasist involatilen Phasen wieder viel wert. In den vergangenen Jahren, als die deutschen Institutionellen gestützt auf niedrige Zinsenkaufenund die Projektentwickler mit extremwenigEigenkapital arbeitenkonnten, hatdas niemanden interessiert.

IZ:Aber diese Zeiten sind vorbei. Lang: Stimmt.Die Bankenziehen sich in schwachen Marktphasen zurück oder fahren zumindestden Beleihungsauslauf runter. Da wirkenveränderteRegelnder Europäischen Zentralbank mit, sodass Banken nicht mehr wie früher schwierige Marktlagen aussitzen können. Problemkredite müssen wertberichtigtwerden und dann entwedermit Eigenkapital unterlegt oder verkauft werden. Dazu kommtder hohe Einlagenzins, der risikolos eine Marge produziert. Mezzaninefonds sind weitgehend inaktiv undlaufen aufgroße Probleme zu. Zugleich müssen Immobilien,auch Core-Assets,Abwertungenhinnehmen.Das kann zum Covenant Breach bei den finanzierenden Banken führen. Wenn dann die Hauptsponsoren dahinter kein weiteres Kapital zuschießen wollen oder können,um die Finanzierung zu retten,und dieBank angesichtsder gesunkenenBewertung auch nichtverkaufenmöchte, dann ergibt das Opportunitäten für uns.Wir geben dann die fehlende Summe rein,als B-Note-Finanzierung, als Mezzaninekapital oder alsPreferred Equity. Das kostet dann natürlich eine zweistellige Verzinsung

IZ: Was heißt das genau?

Lang: Eher 15% bis 20% als weniger. Wenn wir die ganze Kapitalstrukturmit einem neuen „Stretched Senior“ ablösen,ist es natürlich nominal billiger. Dasnimmt dem Sponsor dann zweiJahre seinen Cashflow weg, aberererkauft sich damitdie Chance, seineHauptforderung zusichern. Dieses Reparieren vonKapitalstrukturen ist derzeit ein riesiges Arbeitsfeld für uns.Und für den richtigen Deal können wir als Tite Street Capital 150 Mio. Euro bis 200 Mio. Euro einsetzen. InSumme hoffen wirüberdie nächsten 18 Monate 250 Mio. bis 300Mio.Euroin Deutschland zu investieren.

IZ:Wie sehr hat derzeit angelsächsisches PrivateEquity den deutschen Immobilieninvestmentmarkt im Blick?

Lang: Deutschland steht sehr stark im Fokus vonUS-amerikanischem und britischem Private Equity. Das ist auchnichtneu:Nachder Weltfinanzkrise 2007/2008habendas diese Akteureschon einmal durchgespielt, insbesondere im Wohnimmobilienmarkt.Sosind etwa die Vorläufer von Vonovia entstanden.

IZ:Wie bewertet dieBranche heute den deutschen Wohnungsmarkt?

Lang: Wenn ich mit angelsächsischen Investoren rede, dann hat es zwar noch keine größeren Abschlüsse gegeben, aber alle schauen auf den deutschen Wohnungsmarkt.Weildas beim letzten Malsogut geklappt hat, weil deutsche Wohnungen als stabile Asses gelten und weil börsennotierte Bestandshalter, aber auchMulti-Family-Offices durch den Anstieg der Zinsen ihre Schulden nur noch schwer bedienen können und verkaufen müssen Zudem wird Bestand zu sehr niedrigen Prei-

GuidoLang

Guido Lang ist seit gut18Jahrenim Investmentgeschäft aktiv. Nach Anfängenbei LehmanBrothersfolgten Stationen bei Storm Harbour, KingStreet Capital undAvelios AlternativeAssets. BeiTite Street Capital organisierte er zuletzt die Mehrheitsübernahmean der Büroentwicklung Canyonim Frankfurter Bankenviertel. Tite Street Capital ist mit zwei großenPrivate-EquityMandaten betraut und investiertneben Immobilien vor allem in Containerschiffe. Volker Thies

sen gehandelt, zum Teil 50%unter Neubaukosten. Man könntedieseWohnungen heute einfach nicht mehr zu diesem Preis bauen. Da kommenaktuellviele Portfolios auf den Marktund für diese steht Kapital bereit.

IZ:Auf dieniedrigen Preisemuss manaber dieabsehbarnötigen Investitionen zur Energiesanierung aufschlagen Lang: Diese Investitionskostensindein Thema. Ichdenke,sie sind mit ein Punkt, warum es bislangtrotz desgroßenInteresses noch nicht zu Transaktionen gekommen ist.

Diewerdenaberimvierten Quartal2024oder spätestensimersten2025erfolgen.Private Equityist schlauergeworden. Anders alsim letztenZykluswirdVoraussagennicht mehr vertraut,dassnachder Sanierung einesPlattenbausdie Mieten verdoppelt werden könnten. Heute stehen bessere Bestände im Blick, in denen mit sinnvollenInvestitionen der Leerstand reduziert oderder Energiezustand so weitoptimiert werden kann,dass dasAsset im Exitliquiderwird. Das natürlich eher im AußenbereichgroßerStädte alsinGebieten mitProblemeninder Wirtschafts-und Bevölkerungsentwicklung. Die Auswahl von lokalen Partnern mitentsprechenderExpertiseist ein wichtiger Teil desInvestmentprozesses.

IZ: Gibt es weitere Hindernisse für mehr Abschlüsse?

Lang: Auchdie Preise derVerkäufer sind mit Blickauf die immer noch hohenZinsenfür

dieRefinanzierung noch nichtda, wo siefür dieBedürfnisse von Private Equity für EquityKapitalseinmüssen.Vielleichtist derVerkaufsdrucknoch nicht groß genug. Aber der wird kommen, spätestenswennsie in ein paarMonaten merken, dass aufder Käuferseite außerPrivate Equity einfach nichtviele andere da sind

IZ: Wiesieht es mitBürosinDeutschland aus?

Lang: Da hat sich die Stimmung in denletztendreiMonaten angefangenzudrehen.Wir kamen von 250km/hauf derÜberholspur zum Stau mit mehrerenAuffahrunfällen. Und jetzt sind wirsoweit, dass zumindest die Standspurwiederfreigegeben wird.Soll heißen: FürGewinnerassetsfindetsichwieder Liquidität, sowohl auf derFinanzierungs- als auch auf derKapitalseite.Aberdas istbegleitetvon einer starkenAufteilungdes Markts in Gewinner-und Verliererassets.Die Gewinner sind nach unserer Einschätzung Büroimmobilien, die vielleicht Platz für etwasweniger Mitarbeiter bieten,StichwortHomeoffice, dafürabereine deutlich bessere Lage und somit eine höhere Anziehungskraft für Talentevorweisen.Die Top-Lagen derStädte werdenenger. Das sehen wirnicht nur in Deutschland. Dazu kommen die größere Bedeutungeiner attraktiven Ausstattung mit Zusatznutzen für dieMitarbeiter und die ESG-Kriterien.Beides lässt sich in Neubauten einfacherumsetzenals im Bestand. Diese

Überlegungenstehenauchhinterunserem Einstiegindas Projekt Canyon in Frankfurt Ich kenne auch Gesprächspartner ausdem Private Equity,die sich wieder für spekulative, attraktive Büroentwicklungenin Deutschland interessieren unddamitfür 8% Renditeeinen Baubeginnbei 30%oder40% Vorvermietung ermöglichenund nichtbei 50%oder60%,die deutsche Bankenwollen.

IZ: Steht nurDeutschland im Fokusoder auch andere europäische Büromärkte?

Lang: Zinsen undHomeoffice sind natürlich überallThemen. In Deutschland kommen Besonderheiten hinzu. Es gibt hier vergleichsweiseviele Banken, die in Konkurrenz stehen. Dashat in den vergangenen Jahren zu Finanzierungen mitbesondershohen Beleihungsausläufen zu sehr niedrigenZinsen geführt. Dadurchist nach der Zinswende die Not in Deutschland –und kurzdahinterin Frankreich –größer alsanderswo. Auch ist die Strukturder Investoren undder Finanziererbei vielenBüroimmobilien in Deutschland so, dass siesichschwerer alsandernorts über eine Restrukturierung einigwerden. Da bietet sich PrivateEquityals Problemlösungskapital an,umeineInsolvenz zu vermeiden.

IZ: WelcheForm desEinstiegs in einProjekt oder Objektwirdbevorzugt?

Lang: Lange Zeit standder Einstieg ins EigenkapitalimBlickpunkt. Heute leidetdie

Branche,wie alle anderen, darunter,dass derReturnvon Eigenkapitalinvestments auf Basisder sich bewegendenZinskurvesehr schwer zu kalkulieren ist. Deshalb geben derzeit fast alle Private-Equity-Fondslieber großvolumige Loans aus, auch wenn sie dafür vielleichtnur 10%bis 15%Rendite nehmen stattder 20%bis 25%, diemit Eigenkapital möglichwären.Allerdings habe ich noch nichtviele solcherDarlehen als Abschlüssegesehen, auch weil zu diesen Zinsenbei einervielleichtzweijährigen Brückenfinanzierung dieangestrebten Money Multiples von1,5xund mehr nichtzuerreichen sind

IZ: Wiekommt dieses Geschäftsmodell bei denBestandsinvestoren an?

Lang: Natürlichgibtniemandgerne seinen Cashflow auffür dieRenditen, diePrivate Equity benötigt. Aber dieAlternative wäre möglicherweise,das Asset zu verlieren. Dabei geht es für unsnicht darum, gute Assetsoder Loans pauschal zu 50%Discount zu kaufen. Dasist vielleicht dieTraumwelt einiger Mitbewerber.Unser Geschäftsmodell istes, Liquidität zurVerfügungzustellen,aberauch in dieStrukturen hineinzuschauen und dort Problemezubeheben. Wirhelfenguten Assetsmit schlechten Bilanzen über schwierige Zeitenhinweg

IZ: Herr Lang, vielenDankfür dasGespräch. DasInterview führte VolkerThies

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trifft aufZukunftsvision.

Kreative Perspektiven füreinedenkmalgeschützte Industrieanlage.

Mitrund9.000 ansässigen BetriebengiltReinickendorf als wirtschaftsaffinster Bezirk der Hauptstadt.Die Nähe zu Europasgrößtem innerstädtischem Projekt, derNeuentwicklung desFlughafengeländes Tegel, wird hier in Zukunftnochweitere Potenziale eröffnen.Der ProjektentwicklerAVENTOS hat dieZeichen derZeiterkannt und revitalisiertderzeit einGewerbeensemble am historischen IndustriestandortBorsigwalde. DasBRICKHUB-Ensemble bestehtaus zwei Teilen,die einen interessantenMix ausWerkstättenund Bürosmit Produktion undLogistikmöglich machen

Die„Bricks“sindzweiroteZiegelbautenaus derGründerzeit, in denenfrüherWaggons und Maschinenhergestellt wurden Hier entstehenauf 11.000 qm lichtdurchflutete, flexibel aufteilbare Büro-und Werkstatteinheitenmit Loftcharakterim Industrial Chic.Die 4„Hubs“ ausden 90er-Jahrenumfassen 32.000 qm Produktions- und Logistikfläche undbeherbergtenfrüherein ALDI-Logistikzentrum. Eine Deckenhöhe um 6m,54Lkw-Hubsund eine perfekte Anbindungandie A111 bieten fürProduktion undLogistikidealeVoraussetzungen

Im Rahmen derumfassenden Modernisierung soll dieEnergieversorgungdes Areals von Öl auferneuerbare Energien umgestellt unddamit CO₁-neutral werden.Durch Optimierung derGebäudeenergetik, großflächigenPhotovoltaikanlagen undFörderung derBiodiversität soll derGebäudekomplexin Sachen Nachhaltigkeit Maßstäbe setzen.Angestrebtwirdeine DGNB-Zertifizierung.

„Geradeunter ökologischen Aspekten machtdie Revitalisierung vonBestandsimmobilien viel Sinn.Mit seiner nachhaltigenVisionsowie derKombi-

nation vonhistorischerAuthentizitätund innovativerArbeitsumgebung trifft AVENTOSmit demBRICKHUBabsolut den Zeitgeist“,soMarcusBuder,Bereichsleiter fürdie gewerbliche Immobilienfinanzierung beider Berliner Sparkasse, diedas Vorhabenfinanziert.

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Joint Venture The Healthcare Experts will mehr alsÄrztehäuser

Marktentwicklung. Ein wachsender Marktbraucht neue Produkte.Soergeht es auch dem Segmentder ambulantenGesundheitsimmobilien. Dasnochjunge Joint Venture The Healthcare Experts(THE) Group wirbt für Gesundheitszentren mitmodernen Konzepten. Haus- und Fachärzte allein reichen dafür nicht aus

Ambulant vor stationär –dieses Prinzipbekommt in dermedizinischen Versorgung immer mehr Gewicht. Vor diesem Hintergrund kommtauchdie Immobilienwirtschaft in Bewegung.Das Segment derambulanten Gesundheitsimmobilie lugt ausseiner Nische hervor. Die Rede ist dabei oft von Ärztehäusern und Gesundheitszentren, die sich mitunteranKlinikstandorten etablieren könnten. Berthold Becker, Geschäftsführer des Investmentmanagers TSC Real Estate Germany, geht das aber noch nicht weit genug. Zusammen mit dem Klinikberaterund Präsi-

denten derHessischenKrankenhausgesellschaft, ChristianHöftberger, sowie Jörg Risse, Inhaber derBeratungsgesellschaft Vicondo Healthcare, den MedizinrechtlernumAlexander Bechtler von derKanzlei HFBP sowie demArchitekten KarstenMonke,Inhaber der spezialisierten Planungsgesellschaft Archwerk, hat TSC das UnternehmenTHE –The Healthcare Experts Group aus derTaufe gehoben Gemeinsam möchten sieden Wandelauf demGesundheitsmarkt begleiten. Das beginne mit derRestrukturierungstationärer Kliniken, gehe über dieEntwicklung von stär-

Sie arbeiten zusammen: Berthold Becker, Jörg Risse,Karin Hahne, Karsten Monke, PhilippHoepfel (stehend vonlinks)sowie Christian Höftberger (sitzend links)und Alexander Bechtler. Quelle: THEHealthcareExperts Group

kerambulantgeprägten Versorgungsstrukturen undreichebis zurInitiative für ambulante Versorgungsimmobilien, „wiesie es noch nicht so oft gibt,die aber zukünftig dringend benötigt werden“,meint Becker

Idealtypisches Vorbild sind diepatientenorientierten Zentren zurPrimär-und Langzeitversorgung,die dieRobert-Bosch-Stiftung initiierthat undseitJahrenunterstützt. Beiden sogenannten Port-Zentren geht es nichtnur darum, eine haus-und fachärztlicheVersorgung untereinem Dach anzubieten, derFokus liegt auch aufder Prävention undder Gesundheitsförderung. Dazu kann etwa zählen, in demZentrum neben Flächen für Praxen,Belegbetten,ein ambulantes OPZentrumund eine Radiologieebenso einen Treffpunktfür dieBevölkerung, Schulen oder Kindergärten einzurichten. Damitalle Fachbereiche verzahnt miteinander arbeiten können, wird im Port ein multiprofessionellesTeamaus Gesundheits-, Sozial- undanderen Berufen tätig. Darüber hinauskannein Port-Zentrummit denstationärenAngeboten undBedarfen eng zusammenarbeiten.Die konkreteAusgestaltung richtetsichstark nach der Nachfrage vorOrt eine allgemeingültige Vorlagegibtesnicht Bundesweit gibt es etwa einDutzend dieser Port-Zentren.Becker sprichtabervon einem Bedarf von1.000 bis1.500 ähnlich ausgerichteterGesundheitszentren in Ober-, GrundundMittelzentren. „Um siezurealisieren, brauchtman institutionelles Kapital“, weiß er. Die Grundideedürfte sich für viele Investoren gutanhören. „Manhat es miteiner Immobilie in einersehrgut integrierten Lage zu tun, sieist funktional flexibel, hateine hohe Drittverwendungsfähigkeit undist funktional sowie digital hochvernetzt“,zählt Beckerauf. DieInvestition seiimRegelfall mit langlaufendenMietverträgen mitMietern guterBonität verbunden. Ebenfalls positiv auffallen dürfte dersoziale Impact DieHaken liegenwoanders. „Wir sprechen hier in derRegel nichtvon Einzelvolumen in Höhevon etwa 30 Mio. bis50Mio. Euro,wie sievon institutionellen Investoren bevorzugt werden“,räumt derTSC-Germany-Chef ein. Mitden modernen Gesundheitszentren wäre dasGeschäftkleinteiliger, Beckerrechnet mitEinzelinvestitionen meist vonetwa8 Mio. bis20Mio. Euro, größereBeispiele sind eher Ausnahmen.Zudem istdiese neuartige Versorgungsimmobilievornehmlich einProdukt, daserstnoch hergeleitet und entwickeltwerdenmuss. „Dafürmüssenwir passende Investmentstrukturen schaffen.“ Eine weitereHerausforderung istder Mangel geeigneter Grundstücke in integriertenLagen. Neben demNeubauwirdauchder

Umbaubisheriger Kliniken und dieUmnutzung vonBüro- undHandelsobjekten eine wichtige Rollespielen. „Auch dasbedeutet dieEinstiegsnotwendigkeit institutionellen Kapitals bereitsineiner frühen Phase“,weiß Becker. Dasträfe seltener denGeschmack Institutioneller, dieRisiken scheuen und Wert legen aufMindestvoraussetzungen wie etwa Baugenehmigungen und Mietverträge Eine Alternative zu diesem Finanzierungswegwärenur,risikoaffineresKapital in den frühen Projektphasen einzusetzen undspäter denInvestorzuwechseln. „Dasentspräche demklassischenWeg, würdeden Prozess aber verlangsamen und diefertigen Immobilien teurer werden lassen“,erklärt Becker.

Gesundheitsausgaben steigenund steigen

Dass THE innerhalb desSegmentsder Gesundheitsimmobilien stärker ambulante Versorgungsimmobilien fokussiert,liegt im Trend.Mit derälter werdenden Bevölkerung erhöht sich derBedarf an medizinischen Dienstleistungenund der Wert vonPrävention steigt, gleichzeitigkrankt dasGesundheitssystem selbst.Die Ausgabenfür das deutsche Gesundheitswesen haben 2022 fast die500-Mrd.-Euro-Markeerreicht, das bedeutetein Plus vonbeinahe 5% im Vergleichzum Vorjahr. Selbstdie Schätzungdes Statistischen Bundesamts für 2023 gehtlediglich voneinem Ausgabenrückgang in Höhe von0,6%oder3 Mrd. Euro aus. DiecoronabedingtenKostengehen zwar zurück, dochdie anderenAusgaben steigen weiter. So verwundert es kaum, dass zunehmend viele der gut 1.600Krankenhäuser in Deutschland vorfinanziellenProblemenstehen. Die Zahlen desVerbandsder Ersatzkassen zeigen, dass es vonMitte 2022 bisMitte 2024 insgesamt43Insolvenzen vonKrankenhäusern gegeben hat, zehn in denletztensechs betrachtetenMonaten. Bei einemVergleich deszweitenHalbjahres2022mit dem zweiten Halbjahr 2023 hatsichdie Anzahlder Insolvenzverfahrenmehr alsverdoppelt Mitder angekündigten Krankenhausreform desBundesist aller Voraussichtnach nicht nur die SpezialisierunggrößererHäuser, sondern auch dieSchließung kleiner Häuser mitAkut-Versorgung verbunden.Aus diesen Einrichtungen könnten in Zukunftmoderne Gesundheitszentren entstehen. Anke Pipke

Seniorenwohnenklardefiniert

Klassifizierung. Seniorengerechtes Wohnen, Servicewohnenund betreutes Wohnen:ImDschungelder Begrifflichkeiten fürSeniorenwohnkonzeptegibt es nun eineOrientierungshilfe.

Das Seniorenwohnen istein wachsender Markt. Viele Senioren im Alter auchweitüber 65 Jahrenfühlen sich körperlichsofit,dass sie sich eine Wohnumgebung wünschen, die ihnennochlange Zeitalle Freiheiten, aber gleichzeitig im Bedarfsfall Unterstützungbietet. Nach Zahlen des Beratungsunternehmens Immotiss Care sprach manimJahr2016 gerademal von300.000 Wohneinheiten fürs Alter,heute istvon 550.000 dieRede. DieKonzepte dahintersindvielfältig, die Bezeichnungen, die die Werbewirtschaft dafür kreiert, oft schillernder alsihr Inhalt. Um mehrTransparenz undOrdnung in den Markt zu bringen, haben JochenZeeh, Geschäftsführervon Immotiss Care, und AnnaSchingen, Head of SilverLivingbei Sector7Investors,inZusammenarbeit mit einergroßenExpertenrunde eine Klassifizierungsmatrixfür dieverschiedenenKonzepte erstellt und sieineinem Whitepaper vonCare Invest veröffentlicht.Damit wollensie insbesondere Investoren, dieinden Markteinsteigen,aberauchEntwicklern,Betreibern, Finanzierernund Endkunden eine ArtWörterbuch für eine gemeinsame Spracheanbieten. DieMatrixsieht vier Kategorien vor: · Das seniorengerechte Wohnen: Bewohner erhaltenkeinexplizites Dienstleistungsangebot. Werambulante Pflege braucht, kann einen externen Pflegedienst engagieren. Das Servicewohnen: Die Anbieter vereinbaren(optional)mit den Bewohnern Service-Verträge. Gibt es einen Bedarf an ambulanterPflege, kann ein externer Pflegedienst beauftragt werden. · Das betreute Wohnen: Die Seniorenmüssenein Basis-Paket buchen. AufWunsch könnensie weitere Service-Angebote in Anspruch nehmen.Die gewünschte ambulante Pflege kann derinder Wohnanlage ansässige Pflegedienst oderein externer Dienstleister übernehmen.

· Dasbetreute Wohnenplus: Beidieser Wohnform müssen die Bewohnerein umfangreiches Service-Angebotbezahlen. Dieindividuellen Pflegeleistungen könnenwie beim betreuten Wohnenvon einemhauseigenen oderexternen Pflegedienst geleistet werden Beider Wahl derBegriffehabensichdie Autorenvom Marketingnicht beeinflussen lassen. „Wir haben darauf geachtet, für dieKlassifizierungBezeichnungen zu wählen,die schon in derBranche bekanntund auch einStück weitselbsterklärendsind“,sagtZeeh Als empirischeGrundlage zogendie Matrix-Erbauer die550.000 erfassten Einheitenvon Immotiss Careheran.Doch dievorliegende Klassifizierung istnur einAnfang „DerMarkt istzurzeit stark im Wandel und es entstehen so viele hybrideWohnkonzepte, dieeserforderlichmachen, dieMatrixalle ein, zwei Jahrenochmal anzupassen“,erklärt Schingen.Sosolleninder nächsten Runde etwa diegängigen Marketingbezeichnungen denKategorien zugeordnet werden Wer in derKlassifizierung übrigens Pflegeheime vermisst,muss bei denAutorennachsitzen. „Uns warwichtig,das Seniorenwohnen vondem Healthcare-Bereich mit stationärerPflege, Demenz-Wohngemeinschaften undÄrztehäusernabzugrenzen“,betont Schingen.„Ichsehedas Seniorenwohnen alsdie ältere Schwestervon Servicewohnen, Microliving undColiving.“ Schingens Schlussfolgerung: „EinPflegeheim istkeine Seniorenresidenz.“ Anke Pipke

BeiCare Invest kann das Whitepaper „Endlich Klarheit in der AssetKlasse Senior Living“ kostenpflichtig bestellt werden. Es enthält neben der Matrix auch einige Fachbeiträge.

IDEENWIRKLICHKEIT WERDEN LASSEN

Eine gute Idee verdient diebestmöglicheUnterstützung.Deshalb ist es wichtig, einenstarken PartneranseinerSeite zu haben. Alseine führende Immobilienbank bietet dieDZHYP ihrenFirmenkunden individuelle Lösungen fürkomplexeFinanzierungsvorhaben.Mit unsererErfahrung und Kompetenz legen wir das Fundament fürIhren Erfolg.Warumwir das tun? Weil die Finanzierung von Immobilien für unsmehrals einGeschäftist

Garbestellt sich rund um „Beds, Sheds &Infrastructure“ neuauf

Organisation. Die Garbe-Gruppe gibt sich eine neue Struktur Diese macht das wachsende Engagement im Bereich Infrastruktur stärkersichtbar und setztzudem voll auf die Investorenlieblinge Wohnen und Logistik.

Imneuen Marktzyklus setzt die familiengeführteImmobiliengruppe Garbe auf die Nutzungscluster „Beds, Sheds & Infrastructure“.Unter den drei Themen versammelt der Konzernkünftig seine operativen Aktivitäten und lässtdiese unabhängig voneinander unternehmerischagieren. Aktuell tritt die Gruppeunter einzelnen Firmen wie GarbeImmobilien-Projekte, GarbeIndustrial Real Estate, GRRGarbeoder Garbe InstitutionalCapitalinErscheinung. DiesesNebeneinander könnebei Außenstehenden denEindruck eines „Gemischtwarenladens“ erwecken, findet Garbe-Gesellschafter Christopher Garbe. Mit der Neuorganisation soll seine Gruppe diversifizierter, zugleich aber auch fokussierter wahrgenommen werden–und der neuen Investorennachfrage gerecht werden. „Ich glaube an eine Verringerung der Büro-Allokation bei den Investoren und eine Reallokation hinzu Logistik und Wohnen“, sagt Garbe. So ist der Ende 2023 übernommene Einzelhandelsspezialist GRR künftigunter dem Dach der Garbe Industrial („sheds“) untergebracht. Außerdem sind hier die Aktivitäten im klassischen Logistiksektor, den Garbe als Marktführer bespielt, sowieLightIndustrial, Science und Data Center vereint: „Wir bündeln alle Immobilien, in denen Güter gelagert

und abgeholtwerden– angefangen beider Produktion.Indiesem Kontextsehenwir den Lebensmittelhandelals letzte Meilefür den Endkonsumenten.“

Die neue GarbeResidehat nichts weniger imSinnals denAufbau einer vollintegrierten Plattform. Diese sollals Entwicklerund Investmentmanager sowohl dentraditionellenWohnungsbauals auch alle gängigen kommerziellen Wohnformen wieStudentenwohnheime,Hotels, Senior Livingund Quartiersprojekte abdecken– gerne auchals Dienstleisterfür Kunden Cluster Nummer dreiwidmetsichder Infrastruktur. „Ichrechnebei denInvestoren miteinem klaren Shift wegvom reinen Immobilienthema hin zur grünenInfrastruktur“, istGarbe überzeugt. Ein weiterwachsendes Investoreninteresse sei zu erwarten, das seine Firmamit eigenenInfrastrukturfonds bedienen wolle.„Wir betreuenheute schon eine halbe Million qm Photovoltaikflächen aufunserenDächern, damit zählen wirheute schon zuden führendenBetreibernvon Aufdach-Sorlaranlagen in Deutschland. An unserenknapp 1.000Standorten,andenen wir europaweit Immobilienbetreuen, können wir weitere Synergienmit Infrastrukturthemen schaffen.“Ideen gibt es zu Batteriespeichern,Windkraft, Solarmodulen oder Mobilfunk. „Wir haben denKapitalzugang und dieKompetenz,wir wollenindiesem neuen Markt eine Rolle spielen.“

Ausdem Schatten der Logistik-Marktführerschaft

Alledrei Geschäftsfeldersollenzueuropaweit agierenden, vollintegrierten Immobilienplattformenausgebaut werden. Oder wie ChristopherGarbe es ausdrückt: „Aktuell überschattet unsere Marktführerschaft im Logistikbereich etwas unsere vielen verschiedenen Stärken.Wir müssen unser Profil bes-

serschärfen,zum Beispiel dieTatsache herausstellen, dasswir seit60Jahrenauch als Wohnungsbauerund Quartiersentwickler aktiv sind.“Garbe sei mit sieben Projektenin derHamburgerHafencity dort deraktivste Entwickler. „Auch das istnicht jedemgeläufig“, sagtGarbe undverweist aufdas dort entstehende WohnprojektRoots, mit65m immerhin das derzeit größteHolzhochhaus in Deutschland. Roots verstehtGarbe als gutes Beispiel für diepraktizierte Firmenphilosophie:Das als besonders nachhaltig geprieseneBaumaterial Holz seifür Roots auch wirtschaftlichvorteilhaft, da es dank sei-

ner Leichtigkeit eine höhereBaumasse auf demGrundstückermögliche. „Echte Nachhaltigkeit istdas,was sich ökonomischrechnet.Wir werden immer so ökologisch bauen wiemöglich, aber wenn es sich nichtrechnet, istesnicht nachhaltig.“

Unterstütztwerdendie drei operativen Cluster vonder ebenfalls neu aufgesetzten Garbe Capital &Strategy, in derdie bestehendeGarbe InstitutionalCapital angesiedelt ist. Siekommt etwa bei Übernahmen zum Einsatz und soll dieVerbindung zwischen Immobilienprodukten und Kapitalmarkt leisten. Dieneue Struktur wird derKonzernbis

Christopher Garbewar zusammen mit seinemVaterPodiumsgast auf dem diesjährigen KongressQuo Vadis Quelle:Heuer Dialog, Urheber: Alexander Sell

Ende 2024 umsetzen.Offen istnoch diepersonelle Besetzung derzentralenFührungspositionen für dievier Einheiten– dazu lässt sich Christopher Garbe noch nichts entlocken. Nursoviel: „Die momentaneMarktlage bietet aufder Personalseite dieChance, Leute anzusprechen,die manzuanderen Zeiten nichtbekäme.“ Monika Leykam

errichtetwurde. Aufeiner Flächevon 50 000 Quadratmetern kann der OnlineShop für Premium-Wohndesign bis zu 25 000 Bestellungenpro Tagabwickeln. Die NähezuHannover sorgt für optimale Lieferketten, die den Wettbewerbsvorteil in einem hart umkämpften Markt weiter stärken. Eine nachhaltige Bauweise, Photovoltaikanlagen auf den Dächernund GreenBuilding-Zertifizierungen schonen Ressourcenund verringern den ökologischen Fußabdruck

MASSGESCHNEIDERTE

LÖSUNGEN UND HOHE UMWELTSTANDARDS

Nachhaltigeund innovative Projektentwicklungen setzen Maßstäbe fürdie Zukunft

Nachhaltigkeit und technologische Innovationsindlängst zu entscheidendenFaktorengeworden—insbesondere in derEntwicklung von Gewerbe-und Logistikimmobilien.

Angesichtsder zunehmenden Flächenknappheit in urbanenRäumen spielen zudemzukunftsorientierte Lösungenwie die Revitalisierung alter Industrieflächen, die Brownfield-Entwicklung, eine immer größereRolle. Auch hier treffenökologische Verantwortung, nachhaltige Entwicklung und technologischeFortschritte aufeinander VonBrownfield-RevitalisierungenüberGewerbeimmobilien bis hin zu individuellangepassten Lösungen aufhohem technischen Niveau–das belgische Familienunternehmen VGPsetzt in seinen gesamten Parks Maßstäbe für die Zukunft.

VIELFÄLTIGE CHANCEN

DURCH BROWNFIELDREVITALISIERUNG

Durch dieEntwicklung von Industriebrachenbietensich Kommunen undUnternehmen erheblicheChancen. So gehörtder “grEEn-campus” im VGPPark Rüsselsheim, den VGPfür Opel entwickelt,zum historischen Opel-Produktionsgelände. Teile davon hatteder europäische Projektentwickler im November 2023 erworben Mit einer Gesamtflächevon über 700 000 Quadratmetern stellendie drei Grundstücke in RüsselsheimamMaindas bisher größte BrownfieldProjekt von VGPdar Aufeiner Fläche von 105 000 Quadratmetern werden aufdem „grEEncampus“ unteranderemein Verwaltungsgebäude, ein Gebäudefür Forschung & Entwicklung,ein Designzentrum sowieParkplätze entstehen.Auch einPlatz

fürFreizeitgestaltung, ein Café undBegegnungszonen sind geplant. Nebendem Bau desCampusfür Opel entwickelt VGPimVGP Park Rüsselsheim auch maßgeschneiderteLösungen für Industrieunternehmen sowie kleineund mittelständische Unternehmenmit hoher Wertschöpfung. DasUnternehmen strebt fürden Park einehrgeizigesUmweltkonzept an und verpflichtetsich, für alle Gebäudemindestenseine DGNB-Gold-Zertifizierung zuerreichen. Darüber hinaus will VGPdie Konformitätseiner Immobilien mit derEU-Taxonomienachweisen.Der neuePark wird weitgehendunabhängig vomStromnetz sein, da ervon denbestehenden Strom- undWasseraufbereitungsanlagen und Recyclingdiensten profitieren wird.Die Dächer sollen mit Photovoltaikanlagen ausgestattetwerden, und ein geothermischesSystemsoll bis 2025 zur Deckung des Energie- undWärmebedarfs derAnlage beitragen

ZUKUNFTSFÄHIGE

LOGISTIK- UND GEWERBEIMMOBILIEN

DerE-Commerce-Boom in Deutschland setztsich

unaufhaltsamfort. Laut Prognosendes HandelsverbandesDeutschland (HDE) wirdder Umsatz im OnlineHandel auch 2024 wieder neueRekordhöhen errei-

chen. Diese Entwicklungen erhöhen den Druck auf E-Commerce-Unternehmen, effizientere und flexiblere Lösungen zu finden.Zudem erfordern fortschreitende Automatisierung undRobotisierung maßgeschneiderte Lösungen, die gleichzeitig den zukünftigenEntwicklungen gerechtwerden. Hier kommen moderne Gewerbe- und Logistikimmobilien ins Spiel,die die gestiegenenAnforderungen umsetzenkönnen. Siemüssennichtnur hohe Lagerkapazitätenund schnelle Lieferzeitenbieten, sondern auch nachhaltige Konzepte berücksichtigen. Ein Beispieldafür ist der VGP-ParkLaatzen, in dem dasLager-und Logistikzentrum der ConnoxGmbH

Wieökologische Verantwortung mithohem technologischem Niveau verknüpft werden kann,zeigtauch der VGPParkMünchen, der im Nordendes Autobahnkreuzes Parsdorfan der A94 liegt.Auf einer vermietbaren Fläche von 320 000 Quadratmetern bietetder Standortindividuell angepassteLösungen für renommierte Unternehmen wie die KraussMaffeiGroup, BMWund künftigauch Isar Aerospace,ein innovativer Anbieter fürSatellitenstarts Ihrehochtechnischen Arbeitsprozesse verlangen nach individuell angepasstenFlächenund Gebäude für Produktion, Logistik Forschung und Verwaltung die genauihreAnforderungenumsetzen. EinzentralesElement der Nachhaltigkeitsstrategie von VGPist der Einsatz erneuerbarer Energien. So besitzt der VGPParkMünchen eine leistungsstarke 16-Megawatt-Photovoltaikanlage,die einen erheblichenBeitrag zur Reduktion von CO₂-Emissionenleistet Neben den Solaranlagen wurden Gründächer,Ladestationenfür Elektrofahrzeuge und energieeffiziente Heizsysteme integriert Diese Maßnahmentragen dazu bei, jährlich bis zu 6 000 Tonnen CO₂ einzusparen. DieSchaffung von Naturflächen und Biotopen unterstütztaktiv die Biodiversität.

ANERKANNTER UND REGULIERTER ENERGIEVERSORGER

Die Photovoltaik-Anlagen aufden Dächern der deutschen Gewerbeimmobilien von VGPhaben mit insgesamt 125 MWpinstallierter oder aktuellimBau befindlicher Kapazitätschon heute einen hohenAnteilander gesamten SolarenergieProduktionskapazitätdes

europäischen Projektentwicklers.Allein in Deutschlandsind weiterePV-Anlagen mit 55 MWpgeplant. Dank der Anerkennung seinerTochtergesellschaft VGPRenewable Energy Deutschland ist das Unternehmen in derLage,die eigene Ökostromproduktion im Rahmen entsprechender Power PurchaseAgreements(PPA) effizienteran denBedarfseiner Mieter in ganz Deutschland anzupassenund den vorOrt produziertenStrom überregional anzubieten. Im VGPPark MagdeburgSülzetal wurdeAnfangdes Jahresdie mit 10 27 MWp Solarstromleistung zweitgrößte PV-Einzel-Dachanlage Deutschlands in Betrieb genommen. Allein die PV-Anlagenindiesem VGP-Parkverfügen über eine installierteGesamtkapazitätvon 26,11 MWp. Dies entsprichteiner Jahresproduktion von 24 GWh, womitbeispielsweiseder Jahresverbrauch von mehr als 6800 Haushalten gedeckt werden könnte.Damit ist dasUnternehmen auf gutemWeg,seinZielzu erreichen, bis 2025 europaweit über PV-Anlagenmit gut 300 MWpzuverfügen MitdiesergeplantenSolarenergie-ProduktionskapazitätwirdVGP mehr Strom produzieren, alsalle seine Mieter zusammen aufJahresbasis verbrauchen.

UMFASSENDE UNDLANGFRISTIGE PARTNERSCHAFTEN

Dasbelgische Familienunternehmen hatsich in denletzten Jahren als umfassender undlangfristiger Partner fürUnternehmen undKommunen etabliert Dabeireichtdas Angebot weit über diereine Bereitstellung von Flächen hinaus: Vonder Planung über dietechnischeAusstattung bishin zurEinhaltung gesetzlicherVorschriften bietet VGPmaßgeschneiderteLösungen, dieden individuellenAnforderungen der Kunden gerecht werden. DieUnterstützung auch komplexerinnovativer Kundenprojekte wie vollautomatisierte Logistiklager zeigt,wie zukunftsorientierteLösungen bereits heuteindie Tatumgesetzt werden können. Durch seineInnovationsabteilung arbeitetdas Unternehmen kontinuierlich an zukunftsweisenden Konzepten, die neue Rohstoffe, Energiespeicherlösungen undnachhaltigeBauweisen integrieren. Diese hohe technischeExpertise ermöglichtes, bereitsheute Immobilien zu entwickeln, die den Anforderungen von morgen gerechtwerden. Nursolassen sich die Herausforderungen der Zukunft bewältigen undgleichzeitig einelebenswerte, ressourcenschonendeUmwelt schaffen.

VGPist aufder EXPO REAL 2024 in Halle A2 Stand 123

Kontakt

VGPIndustriebauGmbH

„Wirmüssen nachhaltiger werden“

Politik. BundesbauministerinKlara Geywitz (SPD) freut sich auf ihren Besuch bei derExpoReal.Dassesihre letzte Expo sein könnte, glaubt dieMinisterinnicht Schließlichgibtesnoch viel zu tun. Von derBranche wünschtsichGeywitz Mut zu Innovationen

Immobilien Zeitung: Frau Ministerin, die Umfragewerte für die Ampel sehen nichtgut aus. Diese Expo könnte die letztefür Sie als Ministerin sein. Mitwelchen Erwartungen und Gefühlen gehen Sie zu dieser Expo Real?

Klara Geywitz: (lacht) Das ist ja einoptimistischer Einstieg ins Interview!Wenndie Wahlen2021 einesgezeigt haben, dann dass Umfragen wirklich diesprichwörtlichen Momentaufnahmen sind. Ichwar jetzt jedes Jahr auf der Expo. Ich freue mich auf diese und auch auf die nächsteund vor allem auf dievielen neuen Dinge,die ich dort sehen werde.

IZ: Mit der BauGB-Novelle haben Sieeinen großen BrockenIhres Programmsauf den Weg gebracht. Was darf die Brancheim letztenJahr Ihrer Amtszeitdennsonst noch erwarten?

Geywitz: Fürunser Haus ist die Baugesetzbuchnovelle ein sehr großes Vorhaben gewesen, das wir jetzt ruhig undsehrkonsensual durchsKabinett gebracht haben. Bis Ende nächsten Jahres steht noch einigesauf dem Plan: die Leerstandstrategiezum Beispiel Hier wollen wir uns auf denUmgangmit zwei Millionen leer stehendenWohnungenkonzentrieren und Vorschläge dazu machen,wie insbesondere derländliche Raum weiter gestärkt werden kann.Und wirarbeiten geradeaneiner offiziellen staatlichen Wohnungsmarktprognose,umdie 400.000 zu aktualisieren. Daneben wird es auchnoch eher spezifischereVorhabenwie die Küstentour geben, diedie Verdrängung vonEinhei-

mischendurch Tourismuswohnen in den Blick nimmt

IZ: Zurückblickend: WelchesVorhaben hättenSie gern angestoßen, sind abergescheitert –und warum?

Geywitz: Der ganze Bereichder Digitalisierung.Wir haben als Bund mit vielenMitteln unterstützt undhabentrotzdemkeine Handhabe darüber, dass dieseInvestitionen dann auch in allen Bundesländern genutzt werden Würde man hier tatsächlichnachdem EfA –also dem Einer-für-alle-Prinzip –handeln, wärendie Synergienvielstärker.

IZ: WasverbuchenSie als Ihren größten Erfolg?

„Ich erlebe die Länderals absolute Zugpferde“

Geywitz: Die Wiederbelebungdes sozialen Wohnungsbaus.Als ich insAmt kam, war das wirklich Brachland. Jetzt erlebe ichdie Länder beidiesemThema alsabsolute Zugpferde. Egal wiederenHaushalte aussehen,sie investiereninden Neubau und in den Bestand. Undwir alsBundunterstützensie dabeimassiv durch eine kontinuierlicheund verlässlicheFörderung.Das läuft richtiggut

IZ: IhrAmtsantritt war mitder Einrichtung eines Ressortsfür Wohnen undBauen verbunden. Hat sich der Zuschnitt bewährt?

Geywitz: Im Großen undGanzenja. Fürdie Zukunft solltenwir darüber nachdenken,das Sanieren –alsodas ganze Gebäudeenergiegesetz –zuuns zu holen.Soein Bauingenieur undein BauGB-Juristsehen manchessicher etwas pragmatischer.

IZ: WelchenWunschhaben Sie an dieImmobilienbranche?

Geywitz: Innovationsfreude. Wirmüssen nachhaltigerund digitaler werden.Ich war erstkürzlichbei der 1893Genossenschaft in Eberswalde. Die haben ihren Leerstandvon

Lockerung bei Mietverträgen

Schriftform. Ein vom Bundestagverabschiedetes Gesetzzum Bürokratieabbau hält Änderungen fürdie Brancheparat.Esbesiegeltdas Ende des Schriftformgebots im Gewerbemietrechtund erlaubt künftigdie digitale EinsichtinBelege.

Mietverträge über Gewerbeeinheiten wie Läden und Büros können in Zukunftper Scans, Mails oder Messengernachrichten geschlossenwerden.Eswird nichtmehrnotwendig sein, gewerblicheMietverträgewie bisher erst auszudrucken und mit der Hand zu unterschreiben, damitsie wirksam werden. Die Neuregelung ist Teil des BürokratieentlastungsgesetzesIV(BEG IV).Dieses hat der Bundestag vorige Wochebeschlossen. Stimmtder Bundesrat zu,solldie Norm ab Zeitpunktdes Inkrafttretens gelten

Für Bestandsmietverträge siehtdas BEG IV eineÜbergangsfristvon zwölfMonaten vor.„Bis dahin kann ein Mietvertrag noch wegenSchriftformverstoß gemäß §550 BGB a.F.gekündigtwerden“, sagt Rechtsanwalt MartinProthmannvon GSKStockmann Er kritisiert, das Gesetz bringe „weniger Erwerberschutzund mehr Folgefragen und Rechtsunsicherheiten für die Praxis“. Seien Änderungen per Mail oder Messenger formwirksam möglich,riskiere einKäufer, an ihm unbekannte Vertragsinhalte gebunden zu

sein.Inlängeren Mail-Korrespondenzen könntenVerhandlung undVereinbarung verschwimmen. DerZIA hegt ähnlicheBedenken.Erbewertetdie Vorgabe als„klaren Minuspunkt“imBEG IV. FürVermieter wird es künftigeinfacher, Mietern Belegezuden Nebenkostenabrechnungen zugänglich zu machen.Anstelle von Originalen undEinsichtnahme vorOrt könnensie die Unterlagenauchdigital bereitstellen. Das werde Vermieterspürbarentlasten, meintder ZIA. Monika Hillemacher

Wohngeldals Wahlthema

Reformprobleme Bei der Bauministerkonferenzerinnern die Länder an Schwierigkeitenin der Behördenpraxis seit der Wohngeldreform.

Dieunionsgeführten Länder wollendas Wohngeld zum ThemaimBundestagswahlkampf machen.Bei derjüngsten Bauministerkonferenz in Passau äußertensie sich unzufrieden darüber, dass dieBundesregierung diezuvor angesprochenen bürokratischenSchwierigkeiten bei derUmsetzung der Reform in dieser Legislaturperiode nicht mehrangehen wolle.Das sei bedauerlich, urteilteNordrhein-WestfalensBauministerin Ina Scharrenbach (CDU).

IhrKollege ChristianBernreiter(CSU), der demBündnisderzeit vorsteht undnachPassaueingeladen hatte, ergänzte, er gehevon einergroßenRolle desThemasimnächsten Jahr aus. Fürdie Bundesregierung erklärte Staatssekretär Rolf Bösinger (SPD),die Wohngeldnovelle sei erst 2023 in Kraftgetreten. Ansätzezum Vereinfachenund Beschleunigensollten zu Beginn dernächsten Legislaturperiode angegangen werden, anstattjetztüberstürzt zu handeln. Gerade Bayernhat wiederholt aufpraktische Schwierigkeiten hingewiesen, seitdas Wohngeld deutlich mehrpotenzielle Empfänger hatals früher.InMünchen wartet man demnach biszueinem Jahrauf seinGeld, derRückstau sei erheblich. Beider PressekonferenzsprangHamburgs Wohn-Senatorin Karen Pein (SPD) demBund-Vertreter Bösingerinsofernzur Seite,als sieversuchte, demThema dieSchärfe zu nehmen. Mansei sich einig, dass es Erleichterungen geben müsse. Aber es sei auch nichtso, dass alle ein Jahr aufihr Geld wartenmüssten –inHamburg etwa erfolgedie Auszahlungbei korrekt ausgefülltenAnträgen innerhalb weniger Wochen.

KlaraGeywitz(SPD), hierbei einer Werkseröffnung in Brandenburg. Urheber: ThomasBurckhardt

20%auf 7% reduziertund sanieren einen Blocknachdem anderen. Hochwertigund nachhaltig.Dastecktinallem viel Mut und Innovationskraft

IZ: Vielen Dank für dasGespräch DieFragen stellteKristinaPezzei.

Insgesamt gaben sich dieMinister und der Staatssekretär bemüht,ein geschlossenes Bild bezüglich ihrerBemühungen um bezahlbares Wohnen unter demVorzeichen derKlimaziele abzugeben.Man wolle „Wohnen und Bauen so schnell wiemöglich nach vorn bringen“, versicherte Bernreiter. DieLändervertreter bekannten sich dazu,Regelwerke weiterzurückschraubenzuwollen. Einigüber Parteigrenzen hinweg zeigten siesichauch in ihrerForderung nach einemParadigmenwechsel in derKlimabilanzierung: Entscheidend müsstendie Treibhausgasemissionen werden,nicht derEffizienzstandard eines Gebäudes. Kristina Pezzei

Förderung fürAmbitionisten

Kredite. Klimafreundlich, nachhaltig und vergleichsweisegünstig bauen–wer dasschafft, profitiertvon einem neuen Förderprogramm.Die Anforderungenfür die Zinsverbilligungen sind hoch.

Trotzwirtschaftlicher Unsicherheiten bleibt die Logistik ein widerstandsfähiger Sektor. Dank seiner soliden Kapitalstruktur ist P3ideal positioniert,umnachhaltige Wachstumschancen zu nutzen. Mitdiesem langfristigen Ansatz bietenwir Käufern und VerkäufernSICHERHEIT BEIM GESCHÄFTSABSCHLUSS.”

Sönke Kewitz

Geschäftsführer P3 Deutschland P3PARKS.COM

DasBundesbauministerium hatEnde vergangener Woche dieKonditionen seines neuen Förderprogramms bekannt gegeben, mit demgezieltbezahlbareBauvorhaben mit unterdurchschnittlichenCO2-Emissionen gefördertwerden sollen. Über dieKfW-Bank gibt es vonOktober an zinsverbilligteKredite mit einerHöhe vonzunächst 100.000 Euro DerZinssatz für einDarlehenmit 35 Jahren Laufzeit undzehn Jahren Zinsbindungliege zu Anfang bei etwa 2,0%,teiltedas Ministerium mit.Darlehenmit zehn Jahren Laufzeit undzehn JahrenZinsbindung gebe es zum Startzueinem Zinssatz vonetwa1,0%. Fürdas Programm „Klimafreundlicher NeubauimNiedrigpreissegment“ (KNN) dürfen dieBaukosten regional festgelegte Grenzennicht überschreiten. Diegenauen Höhen orientierensichanden „mittleren Baukosten für WohngebäudeinDeutschland mit einfachemStandard“,wie dasMinisterium mitteilte. Sie dürftendeutlich unter den derzeitigen Baukosten aufdem frei finanziertenMarkt liegen. Gefördert werden Baukosten inklusiveder technischenAusstattung, auch Planungund Baubegleitung.Die Grundstücke müssen Eigentümer oder Investorenselbstbezahlen DasMinisterium hofft, so über denHebel einfacherer Ausstattung –imSinne des GebäudetypsE –einen Beitrag zu bezahlbarenWohnungen zu leisten.AneineMietpreisbindung koppeln darf dasRessort seinFörderprogrammnämlich ausrechtlichen Gründen nicht. Außerdemmüssen Flächengrenzen eingehalten werden.EineZweizimmerwohnung darf beispielsweise nichtmehrals 55 qm umfassen, vier Räumen werden 85 qm zugesprochen.Auchdas soll zu mehrNachhaltigkeit anregen. Im übrigen können sich auch Einfamilienhausbauer bewerben,für siegeltendie gleichen Flächengrenzen.

Weiterkommt es aufdie Ökobilanzan. Maximal24kgCO2-Emissionen pro qm sind erlaubt, über den gesamtenLebenszyklus betrachtet. Mehr Holz stattBeton, effiziente Wärmesysteme, alldas kann sich hier auszahlen. Berechnen lassen sich dieWerteüber Datenbanken,mit Hilfe vonEnergieeffizienzberaternund über spezielle Rechenhelfer analog denenfür dasseiteineinhalb Jahren laufende Programm „klimafreundlicherNeubau“. Zusätzlichzudiesen CO2-Emissionsgrenzengiltder StandardEH55als Mindestmaß. Im kommenden Jahr soll einBonus für Bauwillige eingeführt werden,die denStandard EH 40 verwirklichen. Fürsie soll dieKredithöhe proWohneinheit bei biszu150.000 Euro liegen. Ziel sei dieStabilisierung derBauwirtschaft genauso wieein Anreiz, günstig undim Sinne derKlimaziele zu bauen, heißtesaus demMinisterium –beim gleichzeitigen Bekenntnis,dass mansehrambitioniert werde vorgehen müssen, um dieFörderbedingungen zu erfüllen. Fürdas Programm sind insgesamt 2Mrd.Eurofür dieses und das kommendeJahrvorgesehen. DasRessort rechnetdamit,dass zwischen100.000 und 150.000 Wohneinheiten entstehen können. Zum Vergleich:Über dasProgrammklimafreundlicher Neubausindzwischen1.März 2023 und18. September 2024 etwa 83.000 Wohneinheiten gefördertworden.Das neue Programm ergänzt dieses bestehendeFörderprogramm genauso wiedas Eigentumskaufprogramm für Familien DerZentrale Immobilien Ausschuss (ZIA) zeigtesichineiner ersten Reaktion erfreut über denProgrammstart. DieZinsverbilligung könnedem Wohnungsbaueinen Schub geben,auch wenndie Ausgestaltung des Programms nichtoptimal sei,erklärte diePräsidentin desVerbandsIrisSchöberl.Sie pochte aufverlässlicheZinssätze. Kristina Pezzei

Wird eineBatterieder nächste Rekordwolkenkratzer?

Energiespeicher. Das SchweizerUnternehmen EnergyVault und das Architekturbüro Skidmore, Owings& Merrill (SOM) wollen Schwerkraft-EnergiespeichersystemeinGebäude integrieren und damit die Art, wie EnergieeffizienzinurbanenUmgebungenangegangen wird, revolutionieren

Der Immobilie wird als Quelle und Speicher fürEnergieeineimmer wichtigere Rolle zuteil werden. Solarpaneele, Geothermie oder die Nutzung von Abwärme sind weltweit schon Standard in derarchitektonischen Planung, ebenso wie die Speicherung von Energie in Form von elektrischem Stromoder Wärme.Während die Konzeptehierfür

immer ausgereifter werden, bringt das Schweizer UnternehmenEnergy Vault eine weitere Speichermöglichkeit insSpiel: Gravitation. Dafür wurde dieserTageeine Kooperation mit demArchitektur- undIngenieurbüroSkidmore,Owings& Merrill(SOM) vereinbart, von demunter anderemdie Entwürfe fürden Burj Khalifa in Dubai oderdas One WorldTrade CenterinNew York stammen

Zieldieser Zusammenarbeit istdie Entwicklung zukunftsweisender Gebäudeentwürfe,die Gravitations-Energiespeichersysteme (Gess)integrieren. Mitdiesen hat EnergyVault bereitseinige Erfahrung. Das Prinzipseiner EVx genannten Konzepte ähnelteiner von Gewichten angetriebenen Standuhr, allerdings im Maßstabeines großenKraftwerks. Das erstekommerzielleEVx-

Ein Rendering vonEVu,das einen Schwerkraft-Energiespeicher von EnergyVault in hohe Gebäude integriert. Quelle:EnergyVault

System miteiner Leistungvon 25 Megawatt undeiner Kapazitätvon 100Megawattstunden ging im Dezember 2023 im chinesischen Rudong ansNetz.WeitereProjekteinChina undden USAsindimBau undinPlanung, dabei reichendie Kapazitäteninden Gigawattbereich.Aufgezogen werden dieGewichte mitüberschüssiger Wind- oder Sonnenenergie.

Auch Pumpspeicher sollenin Hochhäuserintegrierbarsein

EnergyVault hatunter anderemangepasste Systeme für Pumpwasserkraftwerke (EVy) undfür dieNutzung natürlicher Hanglagen (EV0). Die Schwerkraftbatterienahe Rudong siehtjedoch auswie ein120 mhoher Stahlbetonwürfel, dereherkeine Zierdefür einStadtbild wäre.Das sollsichdurch die Partnerschaft mitSOM ändern,denn das Büro wird dasDesign aller künftigenEVxSpeicher übernehmen. Zudem wurdespeziell für dasurbane Umfeld dasSystemEVu entwickelt, einTurmdesign, daslautden Partnern in Hochhäuser miteiner Höhevon 300m bis1.000 mintegriert werden kann. Treffender istvielleicht derGedanke, dass einHochhaus um eine solche Megabatterie herum geplant wird,inder sich gewaltige Betonblöcke wieAufzüge heben undsenken. Eine weitere Variante(EVc) stellterstmalsdie Integration vonPumpspeicherkraftwerken in Hochhäuserndar.Diese modulare,wasserbasierte Technologiekannals eigenständiges

System oder in Kombination mitEVu genutzt werden und istauf Umweltanforderungen wieWind- undErdbebeneinflüsse optimiert DasKonzept könne nichtnur dasjeweilige Gebäude, sondern auch dieUmgebung mit Energieversorgen, versprechen die Partner. DieTurmstrukturen könnten eine Speicherkapazitätvon mehrerenGigawattstunden erreichen, waseineschnellere Amortisation derCO2-Bilanz innerhalb vondreibis vier Jahren ermögliche DieKonzepte mögenfuturistischanmuten, allerdingsist Energy Vault keinübliches Start-up.Das Unternehmen mitSitzimTessinist an derNew YorkStock Exchange (Nyse) notiert.Zum IPO2021lag dieBewertung bei 1,6 Mrd. USD. DerKursgab zwar seitherkräftignach, CEORobertPiconihielt dasUnternehmen aber über Wasser undschob dieerstenProjekte an.Zuden prominentenUnterstützernzählt derSchauspielerLeonardo DiCaprio.

Auch hatdas Konzept durchaus Vorteile gegenüber anderenSpeichersystemen. Lithium-Ionen-Akkus beispielsweise verbrauchen bei derHerstellung viel Energieund wertvolle Rohstoffe, dieteilweise unter ethischfragwürdigen Bedingungenabgebaut werden. Energy Vault experimentiert bereits mitnachhaltigerenAlternativen zu den Betongewichten, beispielsweise mitBauschutt.Zudemwürde sich einLastenprinzip, wieesEnergy Vault plant, wesentlich langsamer abnutzen, alsesbei Akkus derFall ist. Für dasneue EVx-System, wieesinRudong, China,installiert wird,erwartetEnergy Vault einenWirkungsgrad von mehrals 80%. Es istallerdingswichtigzubeachten, dass dieAngaben vonEnergy Vault selbst stammen undnoch nichtunabhängigverifiziert sind.Die wirtschaftlichen und energetischen Berechnungen werden sich in dennun angelaufenen kommerziellen Projektenbeweisen müssen. Kritikeraus derForschungbezweifeln, dass dies gelingenwird. Stefan Merkle

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KI-Proptech Syte sammelt 5Mio.Euroein

Künstliche Intelligenz. Die Schwarz-Gruppe, bekannt durchLidl und Kaufland,investiert5Mio.Euro in das Proptech-Start-upSyte, dessen KI-gestützte Softwaredie schnelle Analyse vonGrundstücks- und Baupotenzialen ermöglicht.Das Toolliefert automatisierte, holistische Bewertungen von Immobilienund wirdkünftig auch vonSchwarz genutzt

Die Schwarz-Gruppe hat in das Proptech Syte investiert. Die Handelsgruppehinterden Marken Lidl und Kauflandführteine Finanzierungsrunde in Höhe von 5Mio.Euro fürdas Start-up aus Münster an und will dessen Suchmaschine für Grundstücks-und Baupotenziale künftigauchselbst einsetzen. „DieUnternehmen der Schwarz-Gruppesetzen die Software vonSytezur Unterstützung von Immobilienprojekten ein, dabei bietet uns insbesondere die frühzeitige Potenzialanalysevon möglichen Projekteneinen großen Mehrwert“, erklärt ein Konzernsprecher auf Nachfrage der Immobilien Zeitung. Mit

Syte könnten in kürzester Zeitdiverse Entwicklungsvariantenvon Grundstückenerstelltwerden, womit dieSoftware die Unternehmen derSchwarz-Gruppe vor allembei derAnalysevon Grundstückeninverdichteten Räumenunterstütze Schwarz hat in derVergangenheit immer wieder in Technologien aus demBereich der künstlichenIntelligenz (KI) investiert.Das Unternehmengiltauchals wichtiger Geldgeber der deutschenKI-Hoffnung Aleph Alpha.Man prüfe fortwährend neuesteTechnologien undTrends,auchimImmobilienbereich, heißtesdazuaus derUnternehmenszentraleinNeckarsulm. „Grundsätzlich

bietetdie Immobilienbranche ausunserer SichtvielPotenzial zur Digitalisierungund Effizienzsteigerungdurchden Einsatz von neuen technologischen Lösungen“,erläutert einSprecher NebenSchwarz haben sich an Syte auch diebayerische Beteiligungsgesellschaft Vantage Value undder Ventio, diedigitale Innovationseinheit derDeutsche Leasing, erstmalsbeteiligt.Erneut investiert haben im Zugeder Seed-Runde derHigh-Tech Gründerfonds (HTGF), derProptech-SeriengründerMoritz Luck undder Immobilienunternehmer Fabian Axthelm. „Wir freuenuns über das Vertrauen in Syte vonunseren

neuenund bestehenden Investoren“, sagt MatthiasZühlke, Gründerund CEOvon Syte „IhreMarktkenntnis,ihr Branchennetzwerk und ihrInvestmentermöglichen es uns, unsere Entwicklungs- undVertriebsstrukturendeutlich zu erweitern. Nach Angaben von Lena Lüpping,HeadofMarketing& Growth bei Syte,war dasInteresse derInvestoren groß. Ursprünglichsolltennur zwischen 750.000 bis1,5 Mio. Euro eingesammelt werden. „Am Ende mussten wirsogar einigen Investoren absagen“,berichtetMitgründer und CTO DavidNellessen. DasProptechbietet eine Plattformfür die Analyse undBewertung vonGrundstücken undImmobilien mithilfe vonKI. DasAlleinstellungsmerkmalist dabei eine breite Datenbasis,die ausKatastern,Scansund weiteren Quellen zusammengetragenwird. Daraus zeichnet diePlattformein holistisches Bild vonLiegenschaften, beispielsweise zu Bebauungspotenzialen und Energiebedarfen oder Potenzialen für Photovoltaikanlagen auf Dach-und Freiflächen. Künftiglassensichmit Syte auch Sanierungspotenzialeidentifizieren.Diese jüngste Analysemöglichkeitwurde aufKundenwunsch implementiertund wird pünktlich zurImmobilienmesseExpoRealfreigeschaltet, erklärtNellessen. Die KI ermittelt dabei dieSanierungsstrategienicht nuraus energetischer, sondern auch auswirtschaftlicher Sicht. Wiealle Analysen bei Syte istdie Analyse nach Sanierungspotenzialennur mitEingabe derAdresse möglich. Bei Bedarf ließen sich einzelne Parameteraberauchschärfer definierenund anpassen. Letztlich seijedoch dieAnalyse aufKnopfdruck derzentrale

Mehrwertvon Syte,sagtNellessen. „Bislang muss einBankberater dafür beispielsweise einenEnergieberater einbeziehen unddann dauert es zwei,drei Monate,umeineerste Einschätzung zu erhalten, wirkönnen diesen SchrittinEchtzeit abbilden.“

DieSyteRenovategenannte Analyse ist mitder Suchfunktion vonSyteverbunden „Dasheißt, wirkönnen auch deutschlandweit nach Objektensuchen,die besonderswirtschaftlich saniertwerdenkönnen. Dasist besonders fürPortfoliohalter und Banken spannend“, erklärt Zühlke. EinzigeEinschränkung: In Bayern funktioniert dieSoftware noch nicht. Aber auch dieDatenfür den Freistaatsollen bisJahresendenoch integriert werden. MittelfristigwillSytezudem andere europäischeLändererschließen. Neben denInvestorenmittelnaus der Finanzierungsrunde sicherteSytesichfür das Projekt Enersyte800.000 EuroimRahmen desFörderwettbewerbs„Grüne Gründungen NRW“.Indiesem Projekt werden umfassende digitale Entscheidungsunterstützungen für diekommunale Wärmeplanung entwickelt Zielist es,die Prozessdauer um biszusechs Monate zu reduzieren. Dabeiwirdein möglichstgenaues Bild aller Bestandsgebäude in Deutschland entwickelt, um denEnergiebedarf heuteund in Zukunftbestmöglichzu ermitteln.Projektbeteiligtesindneben Syte dieFachhochschule Münsterund dieRWTH Aachen. Stefan Merkle

Eine Millionfür Mietz

Proptech. Das Berliner Start-up Mietz hat mehrals 1Mio. Euro eingesammelt,umseineWohnungssuchundVermietungs-Appdeutschlandweit auszuweiten unddamit den Mietprozess digitalerzugestalten.

DasBerlinerStart-up

Mietzhat mehrals 1Mio. Euro eingesammelt, um mit seinerApp für dieWohnungssucheund -vermietung in alle großendeutschen Städtezu expandieren. An der jüngsten Finanzierungsrundebeteiligthabensich Angel Invest,der ProfifußballerMario Götze und derWagniskapitalgeber NCA, diebereits in früherenRundeninvestiert haben. Erstmals in Mietz investierthat Clearance Capital, einHedge-FondsManager mit SitzinLondon, dersichauf dieeuropäischen Immobilienmärktekonzentriert. „Wir sehen in Mietzdas Potenzial, dieArt und Weise,wie Wohnungen in Deutschlandvermietetwerden,grundlegendzuverändern“, erläutertJay Lakhani,Partner bei Clearance Capital, denGrundfür dieBeteiligung. MietzermöglichtesVermietern, Verwaltern undMaklern, dengesamtenProzessvon derleeren Wohnung biszur Unterzeichnung desMietvertrags aufeiner einzigen Plattform effizientabzuwickeln. Diedigitale Unterschriftist nach Angaben derGründerin,der WirtschaftsjuristinLena Tuckermann,rechtssicher für dieWohnungsvermietung. „Mit Mietzhabenwir eine Lösunggeschaffen, die denMietprozess für alle Beteiligten einfacher,sichererund vorallem effizienter macht“,sagtTuckermann.Für dieNutzer erinnert dieBedienungvon Mietzandie

Mietz-GründerinLenaTuckermann. Quelle: ImmobilienZeitung, Urheber: Stefan Merkle

Dating-AppTindermit demcharakteristischen Swipen.„UnserZiel istes, denMarkt nachhaltig zu verändern und digitale Standards zu setzen,die weitüber diebisherigen Möglichkeiten hinausgehen“,soTuckermann Mietzist laut Tuckermann bereits in Berlin etabliertund konnte kürzlicheinen bedeutenden Meilensteinerreichen, indemesweitere namhafteBestandshalter gewinnen konnte.Darunter befindet sich beispielsweise einBestand von 6.000Einheiten, dernun ebenfalls exklusiv über Mietzvermietetwird. Nach eigenen Angaben zählt das2021gegründeteStart-up bereits 40.000 Nutzer. Recherchen derImmobilienZeitung zeigen, dass Mietzdarüberhinausimdeutschen Immobilienmarkt breitvernetztist.Sosind unter anderem Burkhard Dallosch, GeschäftsführerDekaImmobilienInvestment, HendrikRichter,der hinter denPlattformen ohne-makler.net undgute-makler.de steht, derCo-Investor Superangels,der Berliner Immobilieninvestor Sascha Moayedi, Frank Nickel, LarsFollmann, Thomas Wiegand sowieHansThomasKesslerund Thomas Veith (PwC) beteiligt. Auch JVH Ventures, dieVC-Firma vonEvana-Aufsichtsratschef JohannisHatt, derProjektentwicklerFrank undder Software-Investor Fadeliahalten Anteile an Mietz Stefan Merkle

Das Syte-Führungstrio David Nellessen, Lena Lüpping und Matthias Zühlke (v.l.) Quelle: Syte

Keinefalsche Scheu

vor

demKI-Einsatz

Sicherheit. Systeme, die künstliche Intelligenz (KI) nutzen,sind in zahlreichen Branchen längstStandard. Mancherortssind die abzuschätzendenRisiken viel größer als in der Immobilienwelt Industriestandards, automatische Test-Protokolle und eine KI-Aufsichtsbehörde werden die Anwendungen noch sicherer machen

Auf der Rics-Bewertungskonferenz Mitte SeptemberwarbRobert Kilian, CEO des KI-Testing- und Zertifizierungsunternehmens Certifai, für einen unverkrampften Umgangder Immobilienbranche mit dem Thema künstliche Intelligenz.Kilianist es gewohnt,KIAnwendungen für Branchen wie dieMedizintechnik, die Automobilindustrie oderdas produzierende Gewerbe zu überprüfen. Selbst dort sei es möglich,einen sicheren KIEinsatz zu gewährleisten Im Gegensatz zu diesen Branchen geht es bei Anwendungen fürdie Immobilienbranche meistens nicht um Gefahren für das Leben oder die körperliche Unversehrtheit“, erklärt Kilian Zwar müsse auchdie Immobilienwirtschaftdas im AI Act der Europäischen Union niedergelegte dreistufige Risikosystem fürKI beachten (siehe „Strenge Regeln für künstliche Intelligenz“, IZ33/24) Die Einstufung in die drei Risikostufen (niedriges Risiko,hohes Risiko und verbotene Anwendungen) dürften

RobertKilian auf derRicsBewertungskonferenzinFrankfurt. Quelle: ImmobilienZeitung,

die KI-Anbieter aber in derRegel selbst vornehmen,solange kein sozialesScoringdamit verbunden ist. „Ein Chatbot, derimRahmen einer Immobilienbewertungverwendet wird fälltnicht darunter“, sagt Kilian.

Noch gibt es keine KI-Aufsichtsbehörde

Als VorstandsmitgliedimBundesverband derUnternehmender KünstlichenIntelligenz in Deutschland(KI-Verband) will Kilian zusammen mit denBehördendafür sorgen, dass KI-Systemeschnellerauf denMarkt kommen. Die nötigenSchrittedazuseien eine eigeneKI-Aufsichtsbehörde, technische Standards analog zu DIN- undISO-Normen sowieso ein umfangreichesSoftwaretesting. Dieses könne wiederumvon KI-Programmen erledigt werden

Kilianhält KI für weit mehr alseinenvorübergehendenHype, in vielenBranchensei sie

Baind hebt Gebäudesteuerung insIT-Zeitalter

Gebäudeoptimierung. Das Start-up Baindhat eine IT-Steuerungsbox fürGebäudeentwickelt.MittelsKIlassen sich Gebäudefunktionen und Energiebedarfoptimieren.

Ein großer Teil des EnergiebedarfsinBüros resultiert aus falsch eingestellten Geräten oder einer Haustechnik, dieläuft,obwohl niemand im entsprechendenGebäudeteilist Während für Neubauten heuteeinezentrale Gebäudesteuerungvon Anfang an geplant werdenkann, begegnet dem Property-Manager im Bestandmeist einbunter Mixaus Endgeräten, Funkstandards undProtokollen. Das Unternehmen Baind hat sichdafür eine Lösungeinfallen lassen „Die Gebäudetechnik erfolgt heute üblicherweiseauf zwei Ebenen: der Ebene der Leittechnik und der Feldebene–das sind die einzelnen Geräte. Auf der Feldebenearbeiten oft ganzunterschiedliche Gewerke getrennt voneinander, die wederuntereinander noch mit der Gebäudeleittechnik ausreichend kommunizieren“, erläutert Florian Huber, einer der beiden Geschäftsführer vonBaind. Er kommt aus dem BereichInformatik und Energiemanagement. Vor zweiJahren hater mitSebastian Weisel das Unternehmen gegründet. „Wir hebendas Modellder Gebäudesteuerung ins IT-Zeitalter und verknüpfen es mit künstlicher Intelligenz“, sagt Weisel. Er hat Wirtschaftsingenieurwesen mit SchwerpunktMaschinenbaustudiert und arbeitete danach in der Unternehmensberatung und im Projektmanagement Doch um KI einzusetzen,müssen zunächst die Gebäudedatenzusammengeführt werden. „Auf der IT-Ebenesinddie relevanten MSR-Funktionen –alsoMessen, Steuernund Regeln– bisheroft gar nicht verfügbar“,sagt Huber. Ein großes Problem seien mangelnde Schnittstellen. Fast immermüssen mit viel Aufwand Datenpunkteinandere Protokolle übersetzt werden. „Wir habendas Problem über die Anbindungeiner kleinen Hardware-Box,einessogenannten EdgeClusters, gelöst. Diese Box wird nur einmal pro Liegenschaft benötigt“, fügtHuber hinzu. „Die Hardware-Box habenwir selbst entwickelt“, ergänzt Weisel. Es gebe derzeit nichts Vergleichbares am Markt.„Wirver-

meiden dadurchdas Problem, die eingebauten Geräte im Gebäude mitihren verschiedenenFunkstandards undunterschiedlichen Protokolleneinzelnansteuern zu müssen.“

DieHardware-Boxerledigt das vollautomatisiertund beherrschtallegängigenFormate. „Die Artdes Gebäudes unddie verwendeten Steuerungsprotokollespielen daher fürden EinsatzunsererSoftware keine Rolle.“

DieEdge-Komponente ist mit einer redundant ausgelegten Stromversorgungversehen und kann längere Zeit autonom arbeiten. „Neue Datenwerden jeweils gesammelt und zyklisch in die Cloudgeschickt, um die Modellezuaktualisieren“, erläutert Weisel. „Ebenso kann dann die Software innerhalb der Edge-Komponente regelmäßig mitUpdatesversorgt werden.“

Baindverwendet drei Arten von KI:Large Language Modelszur Auswertung von Protokoll- und Klimadaten,SupervisedLearning zur Programmierungeines virtuellen Gebäudezwillings undReinforcementLearning zum Trainiereneines digitalen Gebäudemanagers. „Das Trainingder KI geschieht im Grundsatz sehr schnell, nachrundeiner Wochesindoft schon 80% der Zielerreichung geschafft“,sagtHuber.Allerdingsbrauche es länger, um saisonale Trendszuerkennen „Wir lassen unsimRegelfall drei MonateZeit, biswir die Steuerung ausrollen. Danachdauertes noch eine Weilefür das Finetuning.“ Selbst wenndie Dokumentationder Gerätehersteller unvollständig istoder Gerätekonventionen nichtoffengelegt werden,funktioniertdie Software von Baind. Baind konzentriertsich derzeitauf Bürogebäude,hiersei der Nutzenamgrößten „Unser System istauf großePortfolios ausgelegt und lässtsich gutskalieren“,sagtWeisel. „Eslohntsichalsoumsomehr, je mehr Einheiten damitverwaltetwerden.“ DiePartnerunternehmen, um einen großflächigenRollout sicherzustellen, habedas Unternehmen an Bord. Auf der Expo Real will Baind sein System vorstellen. Ulrich Schüppler

schon heutenicht mehr wegzudenken. „In jedemneuen Auto befinden sich zehn bis15 KI-basierte Assistenzsysteme“, sagt Kilian VerschiedeneBankennutzen dieTechnologieseitrundzehnJahren in ihrenKreditscoring-Prozessen. In derImmobilienbranche selbst sieht Kilianbishervor allem zwei Anwendungen:die Generierung vonTextblöcken in wiederkehrenden schriftlichen Aus-

arbeitungen wieWertgutachtenund eine Datenanalyse,umbessereVorhersagen über diePerformancevon Immobilienportfolios zu treffen. Die Immobilienbranche seiselbst dabei gefragt, zu erkennen, welche Anwendungsmöglichkeitenihr dieseZukunftstechnologiebieten könne. An Sicherheitsbedenkensollte derKI-Einsatz jedenfalls nicht scheitern. Ulrich Schüppler

Loanboox gibt Softwarefür

Dritte frei

Kreditverwaltung. Die Software der Plattform Loanboox können Asset-Managerauch ohne die Vermittlungsfunktion nutzen.

Das SchweizerUnternehmen Loanboox, eine Plattform für Kommunalfinanzierungenund gewerblicheImmobilienkredite,die neben dem Heimatmarkt vor allem in Deutschland aktiv ist, siehtsichnicht alsreiner Kreditvermittler. „Davon gibt es schongenug“,sagt CEOUrs Meier.LautMeier verstehtsichdas Unternehmen alstechnologiegestützter Finanzierungsbrokerund Softwareanbieter, wobei dasBrokerage-Geschäft zurzeit etwa 80%ausmacht. Einsmarter Datenraum mit künstlicher Intelligenz gehört zumAngebot dazu.Die Softwarelässt sich alsWhite-LabelKopie in Formeiner SaaS-Lösung einlizenzieren. Asset-Managerund Immobilienunternehmen, diefür Finanzierungen aufihr eigenes Netzwerkzurückgreifen, haben so die Möglichkeit,ihreKredite übersichtlicherund schneller zu verwalten –auchohnedie Vermittlungsleistung vonLoanboox zu nutzen. Um dieAnbindung an diejeweilig vorhandene SoftwarelandschaftkümmertsichLoanboox.„WirbauenSchnittstellenzubestehenderSoftware immerdort, wo siebenötigt werden“,sagtPatrick Zurfluh, Head of Real Estate Financing bei Loanboox. Fürelektronische Unterschriften wird einbestehenderStandard genutzt.„Im jetzigen Zinsumfeld bekommen technologische Lösungen wie unseremehrAufmerksamkeit, da sich dadurchFinanzierungsanfragen optimieren lassen“, ergänzt Zurfluh. Ulrich Schüppler

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BeiGropyustreffen die Roboter an ihren Arbeitsplätzen ein

DerAnlagenbauerKuka installiert derzeit die Fertigungsstraßen in der Gropyus-Fabrik im badischenRichen. Quelle: ImmobilienZeitung, Urheber:Stefan Merkle

Modulbau Das Proptech Gropyuswill in seinerFabrik naheHeilbronnbalddie Produktion anlaufen lassen.In dem Werk werden Roboter Holzhybridhäuservorfertigen. Die Maschinenwerden entlang der Fertigungsanlageinstalliert.

ImkommendenJahr will das deutschösterreichischeProptech Gropyus mit derindustriellen Herstellung von Mehrfamilienhäusern beginnen. In der Fabrik im nordbadischenRichennahe Heilbronn sollenjährlich Wand- undDeckenelemente in Holzbauweise für rund3.500 Wohnungen vorproduziert werden.Derzeit installiert derAugsburger Anlagenbauer Kuka die Fertigungsstraße, entlangderer rund50Industrieroboterden Großteilder Arbeit erledi-

gensollen.Dabei siehtdie Smart Factoryvon außen garnicht sonderlich modernaus, eher wieein großes Sägewerk in derProvinz. Der Eindruck istauchnicht ganz falsch,denn die betagten Hallengehörteneinst zu einem Leimbinderwerk, das Gropyus samt denim Umgang mitHolzversiertenMitarbeitern übernommen hat. Im Innernentstehtjedoch eine hochmoderneFabrik. Auch dasist eine Form derNachhaltigkeit, bei derGropyus ebenso wiebei derDigitalisierungkeine Kompromisse macht, wieMitgründerund CEO Markus Fuhrmannversichert

mehr als400 Menschen für Gropyus. Davon sind eingutes Drittel Softwareentwickler. An denweiterenStandorteninWien,Berlin Steinhaus, Dornbirnund Ruggell wird vor allem geforschtund entwickelt. Undzwar nichtnur dieSoftwarefür die Steuerung derRoboter, sondern auch die Entwicklung einesGroßteilsihrerKöpfe.

Mehrals 120dieser Spezialwerkzeuge stehen zurVerfügung. Die Robotergreifen sich selbstständig daspassende Gerätfür die jeweilige Aufgabe. Würden Menschen die Arbeit dieser im Schnitt70.000Euro teuren Maschinen stemmen wollen,müssten mehrere Tausend MitarbeiterimWerkRichen anpacken.Mit diesen Entwicklungskompetenzen im eigenen Unternehmen erwartet Erler perspektivisch eine Steigerung derProduktionskapazität um 20%auf 300.000 qm BGFpro Jahr Stefan Merkle

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DerAutomatisierungsgrad in derFertigung soll biszu86% betragen.Dadurch reduziert Gropyus die Bauzeit der Mehrfamilienhäuser im Vergleichzur herkömmlichenBauweise nach eigenenAngaben um rund 50%. Alle16Minuten solleninRichenein Wandundein Deckenmodul produziert werden. Derdigitale Ansatz unterscheidet dasKonzept vom herkömmlichen Modulbau, denn er ermöglichteinenhohenIndividualisierungsgrad. Die Gebäude können somit auch auf ungewöhnlichgeschnittenen Innenstadtgrundstücken errichtetwerden. Dafür werdendie Gebäudekomponenten mittels Konfigurator entworfen undein Algorithmus erstelltdannein Modell inklusive Kostenstruktur, Zeitplanungund Fertigungsdaten für die Roboter. Holz seidabei nichtnur nachhaltig, sondern auchbesondersgeeignet, weil es sich in derVorproduktion präzise verarbeitenund buchstäblich leichtertransportieren lasse, erklärt PhilippErler,Chief TechnologyOfficer(CTO) und Mitgründer von Gropyus

„In zwei Jahrenwollenwir cashflow-positiv sein“

Das Proptech liefertseine HolzhybridMehrfamilienhäuser schlüsselfertigaus einer Hand. Die Baukosten werden laut Erler bei rund3.000 Euro/qm Nutzfläche liegen. „Ein Bereich, in demman wieder sinnvoll bauen kannund derauchder Zielmarkevon Vonovia entspricht.“ Der Immobilienkonzernist nichtnur derderzeit wichtigste Auftraggeber von Gropyus,sondern führte 2023 auch eine 100Mio.Euro schwere Finanzierungsrunde an.Insgesamt sind bereitsrund 300Mio. Euro in Gropyusgeflossen,darunterauchEigenkapital von CEOFuhrmann, derals Gründerdes EssenslieferantenLieferheld erfolgreich war unddas zeitweiligeDax-Unternehmen Delivery Hero mitaufgebauthat.Ein erstes Projekt für Vonovia entstehtderzeit in Berlin,in denAuftragsbüchern istaber noch Kapazität für Projekte von weiteren Auftraggebern, betont Erler. Gropyus agiertdabei üblicherweise alsGeneralübernehmer „In zwei Jahrenwollenwir cashflow-positiv sein“, sagtFuhrmann. Die Investitionen in dieFabrik werdensichhingegennicht ganz so schnellamortisieren. Bislang sind 60 Mio. Euro in die Anlagentechnikund dieSanierungder altenFabrikhalleninRichen geflossen, exklusiveder Ankaufskosten für den Standort. In einerabgetrennten Hallewurden hier auch im Testbetrieb dieElementefür Pilotprojekte entwickelt. Insgesamtarbeiten

Investoren aufDefinitionssuche

Geschäftsfelder Investitionen in Infrastruktursind en vogue. In denvergangenenJahren haben sich viele Akteure der Immobilienbranche mitdiesenAssetsbeschäftigtund inzwischen Erfahrungswertegesammelt. Angelockt werdensie auch von vergleichsweise hohen Renditen. Doch wasals Infrastrukturgilt undals Investmentprodukt taugt, hängtauch immer vom regulatorischen Umfeld ab.

Alte Bekannte“ wie Pflegeheimeund Ärztehäuser,junge Formate wie Rechenzentren, Photovoltaikanlagen und Kindertagesstätten, aber auch weitgehendes Neulandwie Wasserstoffleitungen, Batteriespeicher oder Glasfasernetze: Das alles fassen Investorenund Investmentberaterheute unterInfrastruktur zusammen. Technisch handelt es sich dabei um gebauteInfrastruktur,alsoumImmobilien, je nachdem im klassischen Hochbau, als Ingenieurbauwerk oder auf dem Felddes Anlagenbaus.Wosich Infrastrukturinvestmentsmit hergebrachten Investitionen in Immobilien überschneiden und wo diewichtigen Unterschiede liegen,das erörterte eine Diskussionsrunde auf Einladung derPRBeratung Rueckerconsult

„Viele Investoren wollen indie Infrastruktur.Aber schon bei der Frage, was unter Infrastrukturfällt, gehen die Meinungen auseinander“, sagt Jan Schweiger von Rueckerconsult. Das bestätigen seine Diskussionsteilnehmer. Während Patrick Brinker, Head of RealEstate InvestmentbeimBankhaus Hauck Aufhäuser Lampeimmobiliennah bleibt und Lebensmitteleinzelhandel, Ärztehäuser und Gesundheitszentren sowie Rechenzentrender Infrastruktur zurechnet, fasst Inka Klinger,Head of ProjectFinancebei der Hamburg Commercial Bank, das Feld weiter. Schon wegender HistorieihresHausesals ehemalige Landesbankwürdenauch Straßen und Brücken, Photovoltaik, Windkraft on- und offshore, aberverstärkt auch Batteriespeicherfür Strom undverschiedene andere Speicherlösungendort eingeordnet „Wichtig ist bei allen verschiedenenArten von Infrastrukturinvestments, dass sieresilienter als andere Assets gegenüber wirtschaftlichen Verwerfungensindund langfristige Cashflows liefern“, fasst Klinger zusammen. Warum sich verstärkt Immobilieninvestoren auch bei eherimmobilienfernenAnlageobjekten aus derKategorie Infrastruktur engagieren,illustriert Alexander Eggert, Geschäftsführer HIHInvest Real Estate: „Das kommteinerseits aus den Immobilienselbst. Mit Photovoltaik mussten wiruns wegen unserer größeren Immobilien mit entsprechenden Dachflächenauseinandersetzen. Andererseits folgen wir auchunseren Kunden, gerade den institutionellen, dieverstärkt in Infrastruktur investieren möchten Markus Schmidt, LeiterGeschäftsfeldentwicklungInfrastruktur beiIntreal, verweist darauf, dass international das Geschäftsfeld Infrastruktur deutlich größerist als in Deutschland. „Dieprivat gebauten undvor allem bewirtschafteten Gefängnisse in den USAsind ein zugegeben kontroverser Fall von Betreiberimmobilien. AberinSkandinavien sindbeispielsweise privateInvestitionenin das Schienennetz leichter möglich alsbei uns“, sagter. Wasunter Infrastruktur zu verstehenund überhaupt einpotenzielles Investmentfeld sei, hängestark vom Wettbewerbs- und vom regulatorischen Umfeld im jeweiligen Land ab.

Diepotenziellen Jahresrenditen fürInfrastrukturinvestments siehtEggertbei den immobiliennahen Assets bei5% beginnen, etwa für medizinische Versorgungszentren. „FürSchulen einen Tickenhöher“, sagt er.Bei Windkraft onshore gehe es für Bestandsobjekte bei 7,5% los. Wennder Investor das Developmentrisikomittrage,werdedie Renditemit Windkraft zweistellig.Für die

Flexibilität dank

Eltif 2.0

Der European Long Term Investment Fund(Eltif) wurde 2015von der EU eingeführt. Anfang 2024 tratdie Verordnung Eltif2.0 in Kraft, welche die Einstiegshürden gesenkt und für mehr Flexibilität gesorgt hat. Eltifssind alternative Investmentfondsund stellen eine Alternative zum offenen Immobilienpublikumsfonds dar.ImEltif 2.0 können verschiedene Anlageklassen miteinander kombiniert werden. So wird es etwa möglich, eine klassische Eigenkapitalanlage in Immobilien mitFinanzierungen zuverbinden, indem ein Eltif immobilienbesicherte Kredite begibtoderindieseinvestiert. Ebenfalls bietet dieAnlageform die Chance, Immobilieninvestmentsmit erneuerbarenEnergien in einem Produkt zusammenzubinden.Nach den jüngsten Zahlen vonScope sind momentan 95 Eltifs europaweit aufdem Markt, 20 davon wurden im vergangenen Jahr aufgelegt. RobinLorenz-Göckes

Rechenzentrenentwicklung identifiziert

Brinker eine „spürbar zweistellige“Rendite“. Hinzukomme die soziale Nebenrendite, ergänztEggert.„DieAnlegerleitenGeldin Stromerzeugungmit wenigerCO2-Ausstoß, in die Digitalisierung unddamit Zukunftssicherheitdes Landes undinSchulen für unsereKinder.“ Das erfülle zugleich die Anforderungen der EU-Taxonomie.

Die Renditen locken dieInvestoren an

BeiInvestitionen in die Energieerzeugung habenGarantien zurStromabnahme eine vergleichbare Bedeutungwie Mietverträge für Immobilieninvestments undkönnen auch ähnlich komplex sein.„Wirinvestieren nur in Assets, die langfristige Stromlieferverträgemit bedeutendenAbnehmern oder über dieinverschiedenen Ländern geltenden Einspeisevergütungen einenstabilen Cashflow garantieren“, sagt Eggert.Von kurzfristigen Schwankungen des Strompreisesmache sich

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HIHsounabhängig. „Als die Energiepreise 2022und 2023sehrhoch waren undauchdie

Preisefür Erzeugungsinfrastruktur in die Höhegetrieben haben, haben wirdas nicht mitgemacht undfür rundein Jahrden Kauf ausgesetzt“, berichteter.

Brinker zufolgesindInvestments in Rechenzentren ebenfalls weitgehend unabhängig vom Strompreis,weildieserzunächst in das wirtschaftliche Risiko des Betreibers falle, von ihm aberrasch an seine Kunden weitergegebenwerde. „Hier kommt es eher auf die Art der bereitgestellten Energiesowie weitereRahmenbedingungen des Betriebs an, weil Rechenzentren gemäßder Taxonomie nichtper se nachhaltigsind“, erläutert Klinger.

Aufder Investorenseite nimmt Brinker ein großes Interessesowohl institutioneller als auchprivater AnlegeranProdukten mit deutschenRechenzentren wahr,allerdings auch „eine gewisseZurückhaltung bei der Zeichnung“. Das liegeaber, ähnlich wiebei hergebrachten Immobilieninvestments, daran, dassinZeitender inversenZinsstruktur

liquide Anlageformen bevorzugt würden. Das bestätigen Marktbeobachterauchfür andere Infrastruktursparten. Etwas mutiger sind Brinker zufolge internationale Investoren. Sie nutztendie erst seitkurzemvorhandene Möglichkeit, gezielt in deutsche Rechenzentrenzuinvestieren. Eggert erkenntein großes Bedürfnisvon Versicherungen, VorsorgeundPensionkassen, aber auchBanken, Geld in Infrastruktur zu lenken Bei Energieinfrastruktur isteswichtig,dass derbetreffende Fonds unter Artikel 9der Taxonomiefällt.Bei Infrastrukturimmobilienreichtgegebenenfalls auch Artikel 8.“

Internationale Geldgeber sind mutiger

Fürdie Zukunft derInfrastrukturinvestments sind dieTeilnehmer derDiskussionsrundezuversichtlich.Schmidt siehtdas Finanzinstrumentdes Eltifnachneuen Regelungen zumJahresbeginn2024besseraufgestellt alszuvor,gleichwohlesbislang „keine

LawineanEltif-Produkten“ gegeben habe (lesenSiedazu„FlexibilitätdankEltif20“auf dieser Seite) Auch mitdem Zukunftsinvestitions- unddem zweiten Betriebsrentenstärkungsgesetzhabe derStaatdie Bedingungen für Infrastrukturinvestitionen leichtverbessert Brinker hält dendeutschen Marktfür ein attraktives Investmentumfeld für Rechenzentren und Datennetze, geradeweilder Nachholbedarfgrößersei alsinanderen europäischen Ländern, aber auch weiltrotz des Umbaus hinzuerneuerbaren Energien die Stromversorgungstabilsei.Klinger betrachtetWasserstoffnetze undBatteriespeicherals Zukunftsthemen,auchumfür dieProduzentenzeitweise ins Negativegehende Schwankungen beimStrompreis auszugleichen.Auf diesem Feld herrscheein großer Unterschied zu denbekannten Investments in Immobilien etwa dersozialen Infrastruktur: „Investoren undihreBeratermüssen genau hinschauen, um dieTechnik unddie daraus hervorgehenden Geschäftsmodelle auch wirklichzuverstehen.“ Volker Thies

Vonden Fjordenins Deutschlandnetz: Norwegischer MarktführerEviny sucht Flächen für über 1.000Schnellladesäulen

Dernorwegische Energieversorger Eviny hat vomVerkehrsministeriumden Zuschlag fürrund140 Standorte im Deutschlandnetz erhaltenund suchtnun gezielt nach Flächen in strategischenRegionen Deutschlands.Zielist der rasche Ausbau eines flächendeckenden Netzes vonSchnellladestationen.

Größter Ladepunktbetreiber Norwegens bringt Erfahrung nach Deutschland

Norwegen gilt alsVorreiter der E-Mobilität mitdem weltweit höchsten AnteilanElektrofahrzeugen bei Neuzulassungen(94%imAugust). Mitüber2.500 Schnellladepunkten in Norwegen,Dänemark undSchweden hatEvinyseine Kompetenz bereits unterBeweis gestellt undnutztdiese Erfahrungnun hierzulande: Bis2027plant dasUnternehmen erheblicheInvestitionen, um in ganz Deutschland zahlreicheLadepunkte zu errichten „InNorwegen haben wirdie Elektromobilitätgroßgemacht –jetztbringen wir unser WissennachDeutschland, um das Laden hier schneller undeinfacher zu machen“, so PålTveitevåg, CEOvon Eviny.

Über 100Projekte mitnamhaften Partnern undneues Büro in Hamburg Eviny arbeitetbereits erfolgreich mitdeutschenReal Estate-Firmenzusammen. In Kooperation mit GebrüderImmlerentstehen z.B. Eviny-Ladestationen an Supermärkten in Süddeutschland, hier sind über 20 Standortegeplant.Mit ECEals Partner errichtetEvinygrößere Ladeparks an Einkaufszentren,darunterdas Eastgate Berlin. Dasdeutsche Team vonEviny hatkürzlichein neuesBüroinder HamburgerHafencity bezogenund koordiniertvon dort ausbereitsüber 100Projekteinganz Deutschland

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EineSorge weniger mitGEIG-konformemBetreibermodell „Wir übernehmen dasgesamte Investmentund bieten Grundstückseigentümernattraktive Pachtmöglichkeiten“, erklärt Pascal Bosten,Country Lead Germanybei Eviny Unsere Partner müssensich um nichts kümmern undprofitieren gleichzeitigvon denVorteilen der E-Mobilität an ihrem Standort.Einzelhändlermit SchnellladesäulenwerdeninZukunft einen eindeutigenWettbewerbsvorteil haben.“

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Schlafender RieseTiefengeothermie wirdinGrünwald geweckt

Umweltschutz. Bei der Fragenach lokalenWärmeversorgungschancen rücktdie Tiefengeothermie in den Blickpunkt. EinVorreiterist die GemeindeGrünwaldinBayern, wofür sie Fördergeldvom Bunderhält. Geplant istein bundesweitbeispielhafter geothermischer Verbund. Risikensindder kostenintensiveAnfangsprozess sowie komplizierte Genehmigungsverfahren

Anfang September haben die Ampel-Parteien im Bundeskabinett das Geothermie-Beschleunigungsgesetz (GeoWG) aufden Weg gebracht. Das soll für schnellere und einfachere Genehmigungenvon Geothermieanlagen, Wärmepumpen und Wärmespeichern

sowiefür wenigerBürokratie unddas Voranbringen derWärmewendesorgen.LautBundeswirtschaftsministeriumsoll das Gesetz dieGrundlagen dafür schaffen, dasssichbis 2030 zehn Terawattstunden Energie aus Erdwärmegewinnen lassen,alsoetwa zehnmal so viel wie derzeit.Die Perspektiven, insbe-

sondere für die Tiefengeothermie, klingen verlockend. Mitihr könntenganze Stadtviertelrund um die Uhr unabhängigund klimafreundlich mit Wärmeversorgt werden. DasPotenzial ist riesig.LauteinerStudie des Leibniz-Instituts für AngewandteGeophysik könnten tiefeund

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oberflächennahe Geothermie bis2045etwa 40%des Wärmebedarfs in Deutschland liefern.Deshalb empfiehlt dasInstitutden schnellenAusbauder Ökowärme mitGeothermie. DiePraxissieht bislangaufgrundvon zahlreichenbürokratischen Hürdenandersaus. Nichteinmalein halbes Prozent deshiesigen Wärmebedarfs deckt diehydrothermale Tiefengeothermie bislangab. Dem„Masterplan GeothermieBayern“ der Technischen Universität München (TUM)zufolge wärenaber allein40% desbayerischenWärmebedarfs nuraus derTiefengeothermie bedienbar Noch sind Geothermie-Heiznetze selten Doch es wird darangearbeitet, dass dies nicht so bleibt. Denschlafenden Riesen entdeckt hatdie direkt an München angrenzende GemeindeGrünwald mitihren etwa 11.500 Einwohnern undist damitzum Vorreiter geworden.Dortwirdmit derGeothermiequelle Laufzorn biszu128 Grad heißes Wasseraus einerTiefe vonmehr als4.000 mgefördert.Seit2011sind ersteHaushalte, Unternehmen undkommunale Einrichtungenan dasFernwärmenetzangeschlossen, 2023 betrug dasNetz bereitsrund 110kmund versorgt damitmehr als3.500 Abnehmer Damiterfülltinder Gemeindebereits jederdritteprivate Haushalt, wasandernorts in puncto Wärmewende und Klimaneutralitätnoch weit entfernterscheint.Das belohnt derBundmit Fördergeld. DasBundeswirtschaftsministeriumbewilligte 62,3 Mio. Euro fürdie geplantezweite Bohrung derGesellschaftErdwärme Grünwald.Beim Ausbau derFernwärmeleitungen unddem Baueines neuen Heizkraftwerks unterstützt dasBeratungsunternehmen Drees &Sommer.Projektleiterin AnitaBeusch weiß, dass Geothermiezunächstkostenintensivist,sichaber letztlich rechnet. Dasunterstreichtauch Andreas Lederle, Geschäftsführer derErdwärmeGrünwald (EWG). Die Geothermie könne jedesJahretwa110 Mrd. Euro an fossilen Energien ausdem Ausland ersparen. Voraussetzung dafür seidie intelligente Vernetzung vonFernwärmenetzen.

ZielinGrünwald istdie Versorgung von mehrals 6.000 Haushalten mitgrüner Wärme. Aufgrund der großen Nachfrage ist

Goodman macht Datacenterfest

Der Logistikentwickler Goodmankommt voranmit seinem geplanten Rechenzentrum in Neu-IsenburgnaheFrankfurt. Miteinem zusammenmit der Stadtverwaltungund den Stadtwerken unterzeichneten städtebaulichen Vertrag wirddas 2023 vorgestellte Projekt konkret. Auf 5hader ehemaligen Druckerei der FrankfurterRundschauander Rathenaustraßewill Goodmanein Rechenzentrum mitbis zu 100MVA Anschlussleistungentstehen lassen. Mitdem Vertrag wurden begrünteFassaden undDächer,Photovoltaik aufden Büro- undNebengebäuden sowie einetrinkwassersparende Luftkühlung vereinbart. Außerdem werden dieStadtwerke auf einem nahegelegenen,per Erbbaurecht übernommenen Goodman-Gelände eine Wärmezentrale errichten. Sie soll dieAbwärme für dasMischquartier NeueWelt nutzbarmachen, dasGroß &Partner entwickelt, sowie für dasGewerbegebiet Süd (mehrüber ähnliche Projekte, die die Abwärme von Rechenzentren nutzen, lesen Sie unter „Wo Wärme aus Datenspeichern die Wohnungen heizt“aufSeite 22) Volker Thies

Die geothermischeAnlageinGrünwald versorgt Haushalte,Gewerbebetriebe und öffentliche Gebäude. Quelle:ErdwärmeGrünwald GmbH

derAusbauder Transportleitungengeplant, damitkünftig alle Grünwalder Gebäudemit geothermischerWärme versorgt werden können. Trotz bürokratischer Hürdenkonntedie Netzanbindung in derBavariafilmstraße termingerecht fertigwerden. Dabeihandelt es sich um eine etwa 4,7 km lange Fernwärmeleitungzwischenden StandortenLaufzorn, Unterhaching unddem NordenGrünwalds. Zur Heizperiode ab diesem Herbst wird diegrüne Wärmeden Bürgernzur Verfügungstehen. Im Bereichder Bavaria Filmstudios verbindet sich dieneue Leitungmit demvorhandenenFernwärmenetz, waszu mehrVersorgungssicherheitbeitragensoll. Um dieHaushalteinGrünwald und Unterhachingversorgen zu können, arbeitet dieEWG weiter an derErschließungvon Heißwasserquellen. Zusammenmit Drees & Sommer wird dasGroßprojekt Laufzorn II realisiert, einweitererStandortzur Wärmeversorgungmit einemHeizkraftwerk undvier Tiefenbohrungenbis auf4.000 mindie Tiefe. Möglich istaucheineErweiterungauf sechs Bohrungen. Daskleinere Heizwerkkanndie Infrastruktur desBestandswerks Laufzorn mitnutzen

Größtergeothermischer Wärmeverbund Deutschlands

Laut EWG-GeschäftsführerLederleerhöhen sich sowohldie Effizienz alsauchdie Wirtschaftlichkeitdes Gesamtsystemsdurch Verbundleitungen, diedas Fernwärmepotenzial optimalausnutzenkönnen. Deshalb beabsichtigt dasUnternehmen in Kooperation mitden Stadtwerken München einen interkommunalengeothermischenWärmeverbundmit NamenPerlenschnur aufzubauen. Denn wiePerlen reihen sich diebislang acht Geothermieprojekte im Süden von München auf (vgl auch „In München entsteht Europas größte Geothermieanlage“, Seite50dieserAusgabe) Zielbeider Energieversorger istes, alle Anlagen in einemgroßen Fernwärmeverbund zu bündeln, um dieLandeshauptstadtmit Wärmezuversorgen. Zudem wollen dieFirmen weitere Geothermieanlagen erschließen undihreFernwärmenetze deutlich ausbauen. DasProjekt Perlenschnursoll dergrößtegeothermische Wärmeverbund Deutschlandswerden. Allerdings istder Weg zurklimafreundlichen Wärmemit Steinengepflastert. Denn möglicherweise wird bei einerBohrung nichts gefunden. Dazu kommenlangwierige Genehmigungsverfahren,langeProjektphasenund dieAnforderungenaneinen reibungslosenBetriebals große Herausforderungen, vondenen Lederle einLied singen kann. DieKfWplant Fündigkeitsrisiken teilweisedurch Krediteabzusichern. Siesollen nichtnur günstige Zinskonditionen bieten, sondern auch teilweise aufRückzahlungen verzichten, wenn geologischeBedingungen nichterfülltwerden. Dagmar Lange

Der Investmentmanager Aventos undEnviria, ein Spezialist für Photovoltaik (PV) an Gewerbeimmobilien,haben eineZusammenarbeit vereinbart. Enviria will im deutschlandweiten,13Liegenschaften umfassende Portfoliovon Aventos dieDachflächen pachten, mitPV-Anlagen ausstatten unddiese betreiben. Dassoll eineLeistung von13,5 MWpeakergeben. Aventoshatte Enviria im Rahmen einer Ausschreibungausgewählt, dievon Agradblue betreut wurde. Als erstes Projekt ist der Gebäudekomplex Bento Viernheim mit Solarmodulen bestückt worden. Aventos hattedas ehemalige Zentrallager vonKaufhofAnfangdes Jahres 2021 im Auftrageiner Gruppeprivater Investoren erworben. Inzwischen ist dieModernisierung der 24.600 qm Logistikfläche abgeschlossen Die dort vonEnviria installierte Photovoltaikanlage leistet 1,4MWpeak. Beide Partner wollen ihre Kooperation fortführen. Geplant ist,dassdie Ausstattung mitPVzum Standard währendkünftiger Projektentwicklungen wird,bevor AventoseineImmobilie an den Käufer übergibt. Volker Thies

Die Logistikimmobilie als Energie-Kraftwerk

Energiewende. Logistikimmobiliensindlängst nicht mehr nur hässliche Energiefresser. Moderne Lagerhallen und Verteilzentren entwickeln sichmehrund mehr zu Kraftwerken, die den Energieverbrauch senkenund kostengünstigen Ökostrom produzieren. Gebremst wirddie Entwicklung abervon unzureichenden Netzkapazitäten undzuvielBürokratie

InLogistikimmobiliensteckt viel Power. Sie muss nur genutzt werden. Etwa durch den Einsatzvon Photovoltaikanlagen auf den Dächernund an den Fassaden, durchWärmepumpen undGeothermie, durchWindräder undWindturbinen.

„Der Einsatz von erneuerbaren Energiequellenkann nicht nur die Betriebskosten senken“, sagt Alexander Nehm, Professorander Dualen Hochschule Baden-Württemberg in Mannheim. „Logistikimmobilien, die als Kraftwerke fungieren, können überschüssige Energie ins Netz einspeisenund somiteinen positiven Beitrag zur lokalen Energieversorgung leisten.“ DadurchwürdensichLogistikimmobilien „perspektivisch vom wahrgenommenen Problemverursacher zumProblemlöser in den Kommunen entwickeln“, betont Nehm.

Das Potenzial erscheint riesig. Allein zwischen 2012 und 2022 seien in Deutschland rund 50 Mio. qm Dachfläche im Neubau entstanden –etwa 30 Mio.qmdavon seien für eine Nutzung mit Photovoltaikgeeignet, meint Kuno Neumeier, CEO der LogivestGruppe. „Bei entsprechender Ausstattung mit PV-Paneelen könnten damitbis zu 2,5Terawattstunden Solarstrom erzeugt werden“,sagt er. Um die Dimensionen dieser Leistung einordnen zu können,nennt Neumeier ein Beispiel: 2,5 Terawattstunden Solarstrom reichten aus, um alle in Deutschland zugelassenen Elektrofahrzeuge für rund 18.000 km zu laden. So ließen sich jährlich knapp 1Mio. tCO2 einsparen. DieOsmab Holdingsieht sich als einer der Pioniere für regenerativeEnergieerzeugung an Logistikstandorten. Der Investor, Entwickler und Bestandshalter ausRösrathinstalliert seit 2009 Solarstromanlagen aufden Dächern der von ihm entwickelten Logistikhallen

Mittlerweilebetreibt dieUnternehmensgruppe 34 Anlagen, der Großteildavonim Raum Köln, mit einerGesamtleistung von rund 18,6 Megawatt Peak, womit umgerechnet6.400 Haushalte mitStromversorgtwerden können. Auch im Osten der Republik erzeugt Osmab erneuerbare Energie. Die Halle Amit rund 40.000 qm desProjekts Log Plaza Frankfurt/Oder verfüge bereits über

vier zusätzliche Anlagen miteiner Gesamtleistungvon rund sechs Megawatt Peak.Mit derimBau befindlichen HalleBmit 90.000 qm könnenweitere zehn Anlagenmit einer Leistung von biszuzwölfMegawattPeakrealisiert werden.MegawattPeaksteht für die maximale elektrischeLeistungeiner Solaranlage bei optimaler Sonneneinstrahlung. Im RaumKölnseien weitere AnlageninPlanung, erzählt Anton Mertens,Vorstandsvorsitzenderder OsmabHolding

Computersimuliert den Energiebedarf

Aber nicht nurmit Photovoltaikanlagen können Logistikimmobilien Energie erzeugen. Bei der Planung desLogistikzentrums DuisburgNord IinWesel etwa kam eine thermische Simulation desGebäudebetriebs zum Einsatz.Die Ingenieure derList-Gruppe fütterten denComputermit Wetterdatenund Klimaprognosen biszum Jahr 2035.Sokonntensie denwahrscheinlichenEnergiebedarf der 86 000qmgroßenImmobilie ermitteln unddie Technikdaranausrichten. Dadurchkonnten maßgeschneiderte kleinere Heiz- undKühlungsanlagen eingebaut werden, was billigerund effektiverist.Für die Energiegewinnung werdenGeothermie,Photovoltaikanlagenund Wärmepumpeneingesetzt. DieEnergie wird in Puffer-und Batteriespeichern sowie in derGebäudesohle gelagert und ermöglicht über das gesamteJahr einen CO2-neutralenBetrieb.Mit dieserAusstattung hat die im Juli 2023 fertiggestellte Immobilie denLogix-Award 2023 gewonnen Die Auszeichnungfür vorbildliche Immobilienprojekte wird von derInitiative Logistikimmobilien(Logix) allezwei Jahre vergeben. Die Jury würdigte in Wesel denEinsatz zahlreicher innovativerTechnologien WährendPV-Anlagen undWärmepumpen zumindest beiNeubauten schon zum Standardgehörten,fänden andere regenerativeEnergiequellenbisherinder Logistik eher wenig Beachtung,moniert Carsten Felix, Managing Director beiLogivest Projektmanagement. Dabei würden Windkraftanlagen

schon heute dengrößtenBeitrag an erneuerbaren Energienimdeutschen Strommix leisten. BeiWindrädern gebe es strengeRestriktionen undschwierige Genehmigungsverfahren.Zudem seider Forschungsstand in Bezug auf kleinere Anlagen recht gering.

„EineHerausforderung sind dieAuflagen, diemit derErrichtungeines Windkraftwerks verbunden sind“, sagt Felix. Dabei gehees beispielsweiseumAbstandsflächen zu umliegenden Gebäuden, aber auch um Regelungenzum Schall- undUmweltschutz. „Denn dieRotorblätter, deren Durchmesserbei bis zu 120m liegenkann, verursacheneinenicht geringe Lärmentwicklung. Hinzu kommen das veränderte Landschaftsbild undder Schlagschatten,den dieAnlagen ob ihrer Größe bilden undder zu einerVerschattung derUmgebungführenkann.“ Durch diese Vorgaben seieineIntegration von großen Windkrafträdern aufeiner Logistikfläche kaum realisierbar. „Beineuen GewerbegebietenodergroßenLogistikansiedlungenist es deshalb durchaus sinnvoll, vonBeginn an sogenannteEnergie-und Windparks in die Städtebauplanungzuintegrieren“,fordert Felix

Einegute Methode zur Nutzungder Windenergie seienauchWindturbinenund Windturbinenwände, erläutert Felix. Sienutzen das Prinzip derAuftriebsmechanik vonFlugzeugen. Über senkrecht stehende,unbewegliche Flügel wird derWindeingefangen, verdichtetund so verstärkt an eine Turbine weitergeleitet.Die Vorteilelägen, neben einer geringerenGeräuschentwicklung, vorallem in derGröße. Auf einer Logistikimmobilie montiert, sollen siebis zu 50%mehr Strom erzeugenkönnenals Solaranlagen. „Logistikimmobilien bieten Investoren undMietern die Möglichkeit,durchdie Erzeugung undden Verbrauch vonStrom auf

demGeländeoderinder Nachbarschaft das Problem derNetzüberlastung zu entschärfen“, urteilt Theo Soeters, Head of Fund Management bei Edmond de RothschildReal Estate InvestmentManagement.Die bei den Immobilienproduzierte Energiekönne etwa genutztwerden, um Elektroautos undElektro-Lastwagenaufzuladen unddas Netz insgesamtzuentlasten

Fehlende Netzkapazität hemmtden Ausbau

Klingt alles gut, dochinder Praxis gibt es Hürden. „Aufgrund von fehlenden Netzkapazitäten werden Ausbaumöglichkeiten gehemmt und Einspeisungengedrosselt“, moniert Osmab-Chef Mertens. „Ein weiteres Wachstumshindernisist dieumfassende energierechtlicheRegulatorik, dieeinen hohen administrativenAufwandbedeutet“, kritisierterweiterund fordert:„DerAbbau vonüberflüssiger Bürokratieund eine Beschleunigung desNetzausbaussind geboten, damitder nötigeAusbauvorankommt.“ GeradeimNiederspannungsbereich,also auflokaler Ebene, seiendie Netze zumTeil sehr starkausgelastet, berichtetMalte-Maria Münchow, Sprecher derInitiativeLogix und Leiter An- undVerkauf Spezialimmobilien bei Deka ImmobilienInvestment. Mitintelligenten Speicherlösungensowie mitgutem Energiemanagement könne man denGrenzender Netzkapazitäten entgegenwirken. „Zudem lassensichLastspitzenreduzieren unddie Stromabgabe sinnvollplanen. Entsprechendist es dringend geboten, dass Bund,Kommunenund Energieversorger die Netzinfrastruktur aufein neues Level ertüchtigen“,fordertMünchow. Peter Dietz

Blick auf LogPlaza Colonia 2der Osmab-Tochter Alcaro Invest in Köln.
Das Objekt wurde jüngst an CBRE InvestmentManagementverkauft
Quelle: Osmab Unternehmensgruppe Das

Wo Wärmeaus Datenspeichern dieWohnungen heizt

Effizienz. Die Abwärme aus Rechenzentren künftig nicht zu verschwenden, gebietet nichtnur die Vernunft,sondernauch derGesetzgeber.InBerlin, Frankfurt, Darmstadt, Passau und Augsburgstehen oderentstehen Vorreiterprojekte beider Nutzung dieser Abwärme in ganzunterschiedlichen Größenordnungen.

Rechenzentren spielen vieleRollen Sie sind das unverzichtbare Rückgrat der Digitalisierung unserer Welt.Sie sindStromfresser. Sie sind schon jetzt elementarer Bestandteil jederStadtplanung. Sie sind innerhalb eines abgekühlten Marktumfelds als boomende Nutzungsart ein positiverAnker für die Immobilienwirtschaft. Und sie sind Wärmeproduzenten –Abwärmeproduzenten, um genau zu sein. Bislang spielt dieser Aspekt nur eine Nebenrolle in der Welt der Rechenzentren. Dasdürfte sich allerdings ändern in den kommenden Jahren. Denn längst wurde von Forschern und Stadtplanern das Potenzial der großen Wärmemengen erkannt, die beim Betrieb der Centerentstehen.Und die Politik verpflichtet die Rechenzentren dazu, Abwärme zu vermeiden, zu reduzierenund wiederzuverwenden.

Grundlage ist das Energieeffizienzgesetz, das für Rechenzentren im Kerndie gleichen Anforderungenformuliert, wie sie füralle Unternehmen miteinem Gesamtendenergieverbrauch vonmehr als 2,5 GWh/agelten. Im Fall von Rechenzentren ist von einem verpflichtenden Anteil derAbwärmenutzung zwischen 10%und 20%die Rede,gestaffelt je nach Jahrder Inbetriebnahme

Bislang verpufft das Wärmepotenzialzwar in den allermeisten Fällen, weil die Abwärme an die Umwelt abgegeben wird,erste vielversprechende Ansätze, die Wärmenutzbar zu machen, gibt es allerdings quer über

die Republik verstreut in mehrerenBundesländern Zu den absoluten Vorreitern zähltder Green IT Cube im hessischenDarmstadt. Der wird seit2016vom GSIHelmholtzzentrum für Schwerionenforschungbetrieben. Das Rechenzentrum hat sechsEtagen undkann mit770 Serverracks bestückt werden. Gekühlt wird es nicht über die Luft, sondern mitWasser. Diesesdurchfließt die Rücktürender Serverschränkeund kühlt diese ab.Per Wärmetauscher landet die Abwärme dannim Kantinen- undBürogebäudeauf demUniversitätscampus, wo siezum Heizengenutzt wird

Gurken wachsen mit derWärme derDaten

In Bayern verfolgt dieUniversität Passau ein Projekt, beidem ebenfalls dieräumliche Nähe von Wärmeproduktion undWärmeabnahmestellegenutztwerdensoll. Dort wird derzeitdie gleichzeitige undaufeinander abgestimmte Entwicklung eines Rechenzentrums mit angeschlossenem Gewächshaus vorangetrieben. „Bavarian GreenData Center“wurde das Projekt getauft, das Serverbereich undGewächshaus miteinanderkombinieren soll. Das Projekt istvergleichsweise klein, dasRechenzentrum dientder UniversitätPassau, dieauchProjektpartner ist, als Labor für künstliche Intelligenz.Bekommt dasGewächshaus genugSonne ab,umnicht

noch weitererWärme zu bedürfen,könnte diese das Duschwasserimnahen Sportzentrum erhitzen oder dieuniversitätseigene Kitaversorgen.Von derbayerischenStaatsregierung wird das Projekt mit3 Mio. Euro unterstützt.Essoll wissenschaftlich begleitet werden. Dererste Spatenstichist für daskommendeJahr geplant, 2026 sollen Datenverarbeitetund dieWärme genutztwerden. Deutlichweiterist da einanderes Projekt in Bayern. LEWTelnetlässt sich vonGoldbeck in Augsburg derzeit einColocationRechenzentrum bauen. Dersymbolische Spatenstichwurde im Maigefeiert, dieFertigstellung sollnochindiesem Jahr erfolgen. In Rede steht eine Investitionssumme in Höhe von rund 30 Mio. Euro. Getauft istdas Projekt auf denNamen LEWGreenData Center. „Grün“ soll derRechenklotz nichtnur deshalbwerden, weil er im Regelbetriebzu100% aus erneuerbaren Quellenmit Energie versorgtwird, sondern auch, weil 30%der Primärenergie einer sekundärenNutzung in Form von kalterNahwärme zugeführtwerden sollen.

EbenfallsinkonkreterUmsetzung istdas QuartiersprojektFranky, ehemals Westville, in Frankfurt. Das sollnach Fertigstellung Platz für 1.300Wohnungen oder 3.000 Menschenbietenund nach Angaben deslokalen Energieversorgers Mainova einenWärmebedarf von 4.000MWh pro Jahr haben. Der wird so derPlan, zu mindestens 60%lokal über ein nahegelegenes Rechenzentrum desBetreibers Telehouse Deutschland gedeckt

MitimBoot istInstoneRealEstate alsEntwickler desneuenViertels. Von derMainova werden Wärmetauscherbeim nahegelegenen Rechenzentruminstalliert sowie dieHeizzentralemit zwei Großwärmepumpen im Wohnquartier.Dadurch solldie rund 30 Grad CelsiuswarmeAbwärme desRechenzentrums auf60bis 70 Grad Celsiusgebracht und damitauchzur Warmwasserbereitungnutzbargemacht werden. Der Vertrag,den die Partnergeschlossenhaben, läuft 15 Jahre. Begünstigt wurden diePlanungen, weil die zurUmsetzung notwendigen Rohrleitungen aufgrund derfrüherenNutzung desAreals bereitsimBoden warenund nunweiterverwendet werden können.

Die Grenzender gesetzlichenVorgaben

Telehouse-CEO Béla Waldhauser lobtdas Projektineinem Interview mitdem Fachmedium ConnectProfessional,zeigt mitBlick aufdie gesetzlichen Vorgabenaberauch deutlicheProbleme auf. Der über dasEnergieeffizienzgesetzvon denRechenzentren geforderte„EnergyReuse Factor“ betrage zwar biszu20%,über dieWärmeabnahme durchFranky werden aber nur2%realisiert. Laut Waldhauser gibt es Gesprächedarüber, einweiteresnahegelegenes Areal mitAbwärmezuversorgen sowie dasRechenzentrum an dasFernwärmenetzder Stadtanzuschließen.

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DerWohnblock Pallasseum in Berlin sieht zwar nicht innovativ aus, wird aber künftig mithilfe derAbwärme eines Rechenzentrums beheizt –bundesweit ein Leuchtturmprojekt. Quelle: Imago,Urheber: Jochen Eckel

Ganz Ähnliches wieinFrankfurt wird auch in Berlin durchexerziert. Dort sollder 70erJahre-Wohnkomplex Pallasseumdes kommunalen Wohnungsunternehmens Gewobag mitder Abwärme einesRechenzentrums geheizt werden. Dafür wird eine 140m lange Wärmetrassegebaut.Nachdem Plan werden am dem1.Oktober2025immerhin 65%der benötigtenEnergie in den500 Wohnungen aufdiesem Weg gedeckt.Partner desProjekts sind der Energieversorger Gasag, der Besitzer desRechenzentrums PASM Power andAir ConditionSolution Management undGewobag. Gasaginvestiertrund 5Mio. Euro in die notwendigeTechnik. Wiegroßdas Potenzial derAbwärme aus denRechenzentrenist,erfasstdie Bundeshauptstadt übrigens seit einiger Zeitkontinuierlich.Basis isteineErhebungder Potenziale vonAbwärme in Berlin, dieimZeitraum Januar bisSeptember 2023 durch dasInstitut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) unddas Institut für Energie- und Umweltforschung (Ifeu)imAuftragder Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt durchgeführt wurde. DiePotenziale im Status quobelaufen sich demzufolge auf knapp 1.200 GWh proJahr. Für2030wirdein Anstiegauf 2.600 GWh undfür 2045 auf3.800 GWh proJahrangenommen, wobei alle möglichenGewerbebetriebe berücksichtigt wurden, nichtnur Rechenzentren. Derenin Zukunftdeutlich steigende Zahlallerdings sorgt maßgeblich fürdas erwarteteerheblicheWachstum. Robin Lorenz-Göckes

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„Für 2025erwarten wir eine deutlicheWiederbelebung“

Wohnungsmarkt. Der Wohnungsentwickler BPD rechnet mit steigenden Umsätzenund rüstet sichfür die Zukunft: Jüngst kaufte er eine Gebietsentwicklung in Brandenburg. Ziel von Geschäftsführer Alexander Heinzmann ist es, an jene Zeit anzuknüpfen,inder jährlich Flächen fürbis zu 3.000 Wohnungen gekauft wurden.

Immobilen Zeitung: MancheWohnungsentwicklerversprühen in letzterZeitein paar FünkchenOptimismus. Wie istdie Stimmung beiBPD in Deutschland?

Alexander Heinzmann: Wir haben auch diesen Funken Hoffnung, unteranderemaufgrund der Zinssenkungen und der Sonderabschreibung im Wachstumschancengesetz.Es gibt noch keinen Run aufunsereNeubauwohnungen, aber wir merken etwa seitMitte des Jahres eine Wiederbelebung,und zwar in allen drei Vertriebsbereichen. Es interessierensich mehr Kapitalanleger, auchdie Eigennutzer kommenwieder.Und das Interesse institutionellerInvestorensteigtebenfalls

IZ: BPDDeutschland hat im ersten Halbjahr gerade einmal 109 Wohneinheiten verkauft. Wie viele könnten es im Gesamtjahrwerden?

Heinzmann: Vonden Zahlen vorder Krise sind wir natürlich weitentfernt.Aberwir gehendavon aus, dasswir biszum Jahresende 400 bis 500 Einheitenverkauft haben werden. Derzeitverhandeln wirmit institutionellen Investoren über mehrere Projekte, dieVerträge könnten dannEnde dieses oder Anfang nächsten Jahresabgeschlossen werden.Die Vorlaufzeitensindrecht lang, weil wirProjekte anpassen müssen, damitsie zum Investorenprofil passen.Aber für 2025 erwarten wir eine deutliche Wiederbelebung.

IZ: Schwerpunkt bleibt aber der Einzelverkauf?

Heinzmann: Unsere DNAüberdie Rabobank als Genossenschaftsbankist,Menschenin Wohneigentum zu bringen. Wir bauen also

vor allembezahlbaren Wohnraum für den Einzelvertrieb. Wenndie Produktedann auch für Institutionelleinteressant sind, habenwir kein Problem damit, ein Schleifchendrumzu binden und en bloc zu verkaufen.

IZ: Mit welchenMargen kalkulierenSie?

Heinzmann: Wir machen keineAussagenzu Margen.Sie sindauch sehr unterschiedlich. Bei Projektenmit einer langenEntwicklungszeit undhohen Risiken habenwir höhere Margenanforderungen, beiüberschaubarem Risikokommenwir auchmit weniger als20% klar.Wenn Institutionellezum 25fachen der Jahresmiete oder drunterkaufen wollen, dann passt dasimMomentnicht zu einer Margevon 20%. Da machen wir manchmal eineMischrechnung. Sprich, wir habeneinen Türöffner, um ein ProjektinBau zu bringen

IZ: BPD Deutschland hatimJahr 2021 gut 2.500 Wohneinheiten verkauftund damit einenUmsatz von 809Mio. Euro erzielt. Womit rechnen Sieinden nächstenJahren?

„Wir haben eine kräftige Kapitalerhöhungbekommen“

Heinzmann: Wir gehendavon aus, dass die Verkaufszahlen jetzt wiedersukzessive steigen.ImnächstenJahr könntenes700 Einheitensein beieinem Umsatz von rund300 Mio Euro,2026 um die 1.500Einheitenund etwa 670Mio.Euro Umsatz

IZ: Einige Entwicklerkaufen mit Abschlägen mittlerweile wiederGrundstücke. BPDauch?

Heinzmann: Ja.Ich kann wegeneiner Verschwiegenheitsklausel nichtsNäheressagen. Aber wirhaben in Brandenburg einegroße Gebietsentwicklung gekauft, auf derumdie 1.000 Wohnungenentstehenkönnen.Mit den ersten Einheiten werden wir 2027 oder 2028 aufden Markt kommen. Ansonstenhabenwir kleinereGrundstücke für etwa30bis 60 Einheiten erworben, die aber eher in denMetropolregionen.Insgesamtsindauf denneuen Flächenetwa1.200 Einheiten realisierbar. Perspektivisch wollen wir wiederandie Zeit vor der Kriseanknüpfen, alswir proJahr Flächen fürden Bauvon 2.500bis 3.000Wohneinheiten gekauft haben.

IZ: Ist es in der Krise vonVorteil,eineGenossenschaftsbank alsMuttergesellschaftzu

haben? Undist es dasjetzt auch bei Finanzierungder Grundstückskäufe?

Heinzmann: Wir habenkeinen Zins aber einen Vertrauensvorteil:Die Raboban denktlangfristig und geht denWeg mi durchdie Krise.Das ist sicher einV gegenüberdem Wettbewerb. Und Projekte sindvon derRabobank durch ziert. Wir habenjetztrund 4.000 Einhe Bauund in derKrise kein einzigesBau benzurückgestellt. Alle werdenfertigg Wir hoffen, dass dasauch Interesse motiviert zu kaufen.Indiesem Jahrhab wir noch einekräftigeKapitalerhöhu bekommen und verfügendamit jetzt in gesamt über350 Mio.Euro Eigenkapital Damit können wir unser Langfristpor folio weiter aufbauenund auch Oppor tunitäten nutzen.EsgibtWettbewerber die sichaus Liquiditätsgründenvon ihremPortfolio oder einem Teildavon trennen müssen. Da führen wirmehrere Gespräche.

IZ: WürdeBPD auchBauträgerübernehmen?

Heinzmann: Daswäre eineOption, wenn dasPortfolio dahinter interessantfür uns ist. Bauträger sind aber vor allemwegen ihrer Projekte im hochpreisigen Segment in Schwierigkeiten.Und damitpassen sie einfachnicht zu uns

IZ: Nochmal ein Schrittzurück: Worin hatdie Arbeit vonBPD in denvergange nenzwei Jahren bestanden?

Heinzmann:Die beiden Jahrehaben dazu genutzt, Projekte umzuplanen.W habensie vor allemkleinteiligergem an ESG-Anforderungen und an regi Förderkulissen angepasst, denn regi Förderprogramme im sozialen Wohnungs bau sindfür institutionelleInvestorengerade hochinteressant.Teilweise sind wirnoch in Bauplanungsrechtsverfahren.Wir arbeiten aber auchanneuen Baugenehmigungen, sindalso mitProjekten zurück aufLos, um sie umzuplanen und dann marktgerechter anbieten zu können

IZ: BPDhat auchProjektezurückgegeben zuletztdas auf demZeuna-ArealinAugsburg, aucheines in Bochum. Warum?

Heinzmann: In Bochumhaben wirfür die kommendenJahre ein gutesPortfolio. Bei

diesem Projekt haben wireinfachdie Möglichkeit genutztauszusteigen.Das heißtaber nicht,dasswir nicht an denStandortglauben oder nicht wieder kaufenwollen. Ähnlich ist es in Augsburg. Wirhatteneine Rücktrittsklausel im Vertrag, undweilsich derMarkt in Augsburg veränderthat,haben wirsie gezogen. Wirsind aberweiterimAustauschzu dieser Projektentwicklung, auch mitder Stadt, undich möchtenichtausschließen, dass wirunter anderen Rahmenbedingungen wieder einsteigen

IZ: WieplanenSie um –oderwie müsste im Fall vonAugsburg umgeplantwerden–damitsich Projekteverkaufen lassen?

Heinzmann: In Augsburg hatten wireine durchschnittlicheWohnungsgrößevon 80 qm vorgesehen. Da würden wirjetzt deutlich kleinteiliger werden,umdie Preise für Einzelkäuferzudrücken: kleinereGrundrisse,mehr Wohnungen. An anderen Standortenreden wirübereine höhere baulicheDichte.Wir dürfenuns in derKrise nichtdazuverleiten lassen,die Bausünden derZukunft hinzustellen. Aber es solltemöglich sein,bei einer hochwertigen städtebaulichen Qualitätdie Geschossflächenzahl von 0,8 oder 1,0vielleicht malauf 1,2 oder 1,4 zu erhöhen oder vonder Stellplatzsatzungabzuweichen, um bezahlbare Preise hinzubekommen.

IZ: Vor einpaarJahrenwar bei BPDvon einem Reorganisationskursdie Rede.EssolltenmehrEigenheimsiedlungenentwickelt werden und derAnteilvor allem vonZweifamilien- undDoppelhäuserndeutlich steigen. Halten Sieandem Kurs fest?

Heinzmann: Ja. Insgesamt haben wirderzeit 1Mio. qm WohnflächeinEntwicklung, was etwa 13.000 Wohnungen entspricht. Daruntersind elfgroße Gebietsentwicklungenmit insgesamtetwa6.500 Einheiten. Da sind wir im Umland vonMetropolenund planen Quartiere miteinemMobilitätskonzept, mit Einzelhandel, Schulenund Kitas.

DerEntwickler undBauträger BPDfirmiertelange Zeitunter demNamen Bouwfonds.Erwurde nach dem Zweiten Weltkrieginden Niederlanden gegründet undist mittlerweile eine 100%igeTochter dergenossenschaftlichen Rabobank. Seit 30 Jahren baut er auch Wohnungen in Deutschland. In denJahrenvor derKrise legteBPD hierzulandekontinuierlich zu undmeldete für 2021 2.520verkaufte Wohneinheitenund 809Mio. Euro Umsatz Danach brachder Markt weg.ImvergangenenJahrwurdeninDeutschland nur noch156 Wohnungenanden Mann gebracht.BPD schlossdie BürosinDortmund undMannheim.MehrereGrundstü-

IZ: Hier dürfteauchandersgeplant werden. Heinzmann: Ja. Es geht nichtmehrumdas Hausmit 150 qm,sondern wirplanenverstärkt Reihenhäuser mit90qmoder100 qm Dafürsehen wiraucheine Klientel,die wir bisher nicht wirklich bedienthaben,nämlich dieSenioren. Wir glauben, dass vieleihr großes Einfamilienhausverkaufen würden und dann zwar weiterhin im Eigentum, abernicht in einer Wohnungseigentümergemeinschaft lebenwollen. Siewünschen sich einkleineres Hausmit eigenem Garten. Gestaltetman Grundrisse vonReihenhäusern clever und bietet zumBeispiel alsSonderwunsch einen Treppenlift an, dann istdas eingutes Produkt für Senioren. In denNiederlanden hatdas Reihenhaus einen vielhöherenStellenwert alsinDeutschland, aberwir seheneshier absolut zurückkommen.Auchals Alternative zu großen Eigentumswohnungen.

IZ: Derniederländische Teilvon BPDist deutlich besserdurch die Krisegekommen alsBPD hierinDeutschland. Woranliegt das? Heinzmann: Dafürgibt es viele Gründe. Unteranderem istdie Förderkulisse in den Niederlanden ganz gut. Eigennutzerkönnen dortzum Beispiel die Fremdkapitalzinsen steuerlichansetzen–das hateinenRiesenvorteilgebracht. Und dieNiederländerhaben einen anderen BezugzuWohneigentum: Sie kaufenschon in jungenJahrenund wechseln dann mehrmals, je nachBedarf. Auch weil derMietmarkt lange nicht so groß istwie in Deutschland.Dann wardie Zinsentwicklung nicht so dramatisch: Dortsind die Zinsen von einem etwashöherenNiveauaus nicht so starkgestiegen. Und ichglaube,dassdie Verunsicherung nicht so starkist wiebei uns Hier zögernviele mitBlick aufdie wirtschaftlichen, politischen undgeopolitischen Entwicklungen. Siesind interessiert,aber sie warten ab.

IZ: Vielen Dank fürs Gespräch. DasInterview führte Christine Rose.

cke undProjektewurdenwertberichtigt insgesamt um 204Mio. Euro. Auch am Heimatmarkt littdas Geschäft,allerdingsnicht ganz so stark: In denNiederlanden veräußerteBPD zuletztnochknapp 4.100Häuser undWohnungen unddamit gut 1.000weniger als2022. Geschäftszahlenund andere Werte kommuniziertdie Rabobank nurspärlich fürs Entwicklergeschäft –und wenn doch, dann zusammengefasstfür BPDinden Niederlanden und Deutschland. Dementsprechend weist dieBank im Geschäftsbericht2023fürsSegment „Property Development“ einenVerlustvon 151Mio. Euro aus (2022:+117Mio. Euro). Christine Rose

Luxuswohnen hatnur minimal an den hohenZinsen gelitten

Krisensicher. Deal-Flaute und Preisdämpfer aufdem Restdes Markts verursachen auf dem kleinen Segment der Luxus-Wohnimmobilien offenbar nur ein leichtes Zucken. Weltweit wird für das Jahr 2024 von einem PreisplusinHöhevon 1,5% ausgegangen

MaximilianSeil, Immobilienmakler und Berater im WohnsegmentHighEnd ausFrankfurt,hat ganzschön zu tun.Er pendelt geradezwischen London, Palma de Mallorca und Zürich, um dort vermögenden Familien bei ihren Kaufentscheidung zu helfen. Konkret im Repertoire haterden Neubau des Luxus-Wohnturms amWiesbadener Kureck sowie die sieben noch zubauenden Kureck-Villen. Entwickler ist die FBWGruppe aus Dreieich bei Frankfurt.Insgesamt sollen bisher rund 70% der 66 hochpreisigen Wohnungen in dem 21 Stockwerke hohen Bau samt Blick über Wiesbaden verkauft sein. Offenbarist das Interesse an hochwertigem Wohnraum in derhessischenLandeshauptstadt vorhanden. „Wir haben mehr als1.000 Erst-Interessentenfür die Wohnungen auf dem gesamtenEnsemble“, sagt Seil.Über Preise spricht er nicht ganz so konkret. Eine Penthauswohnung mit 500qmsolldeutlich mehr als10Mio.Euro kosten. Mit zweistelligen Millionenbeträgen ist für eine Villa mit acht Zimmernzurechnen Dass etwa beim Turmnoch vieles nicht fertig ist, sei Verzögerungen durch dieZinskrise, Rücksicht auf die besonderen Wünsche der tatsächlichen Käufer sowie einem zwischenzeitlichen Vandalismusschadenzuzuschreiben,soSeil. Gewissabernichtdem fehlenden Interesseoder den mangelnden Möglichkeiten von Kaufwilligen, die hohen Summen zu zahlen. Das Geld fürs High End ist nach wie vor da. In diesem Käuferkreismache man sich keine Gedanken,obdie Preise um ein paarzehntausend Euro nach oben geklettert sind oder nicht. Wenn, dann macht man sich Sorgen wegen der vielen Insolvenzmeldungen und möglichen Lieferengpässefür die hochwertige Ausstattung.Das lasse allgemein den Käuferkreis laut Seileventuell etwaskleiner werden als vor der Krise. Gekauft werde aber dennoch. Der Teilmarkt der Luxus-Wohnimmobilien ist offenbar so gutwie unbeschadet durch die Krise gegangen. Das giltwohl auch für die Welt des Bestands, in die Sotheby’sInternational Realty in Deutschland einen gutenEin-

blick hat. OlivierPeters, Partner von Sotheby’s International Realty,sagt: „Ein Teil des Luxusimmobilienmarkts istweiterhin sehr robust, sehr stabil,und es kam auch zu keinen Preisabschlägen. Dies betrifft hauptsächlich frei stehende Villen oderexklusive Einfamilienhäuser in Toplagenund in Topzustand.“

Sotheby’s Preisspannefür das Rhein-MainGebietliegtzwischen 8.000und 20.000 Euro/qm. FürMünchenwirdmit 12.000 bis 13.000 Euro/qmnochein bisschen höher unten angegriffen.MinimaleBlessurenhat der Markt für exklusiveWohnungen abbekommen, da derenergetische Zustand der Immobilienein größeresThema geworden ist. OlivierPeterssieht aber auch da „Erholung“ vom leichtenRückschlag

Im High Enddes Wohnens ist diePreisweltstabil

Ganz vorneimLuxus-Wohnungsranking des PortalsImmoweltsteht einApartment im Berliner Ortsteil Prenzlauer Berg. Für 15,9 Mio. Euro konnten finanzkräftigeKäufer einsaniertesLoftineinem unterDenkmalschutzstehendenFabrikgebäude in derNähe zumVolkspark Friedrichshain erwerben Dafürerhieltensie neun Zimmer,eine Wohnfläche von 546qmsowie eine große Dachterrasse. Im High Enddes Wohnensist diePreiswelt –imGegensatz zum durchschnittlichen Markt–offenbar weitgehend noch in Ordnung.

Das gilt lauteiner Untersuchungvon Savills für denMarkt weltweit. DerSavills Prime ResidentialWorldCities Index, der 30 Städtelistet, verzeichneteinendurchschnittlichen Preisanstieg von 0,8% im ersten Halbjahr 2024,der damit schon über dem Schnitt derbisherigen Jahresprognose von 0,6% liegt. An derSpitze desPreiswachstums platzierensichdabei europäische Städtewie Lissabon (+4,2%), Amsterdam,Madridund Athen (jeweils +3%) sowie außereuropäisch Dubai(2,9%). Von den dreißig Städten verzeichneten60% „ein positivesKapitalwachstum“. Was laut Savillsdas Vertrauen in die Anlageklassewiderspiegele.

Deutsche Städte wieBerlin müssen allerdings ein kleines Minus (-0,8%) hinnehmen. Das mag auch daranliegen,dasssichunter deutschen Käufernein noch stärkeresInteresse an Premium-Wohnimmobilienaußerhalb derBundesrepublik feststellenlässt „Die globalen Trends zeigenstabile und wachsende Prime-Wohnimmobilienmärkte, in denen deutsche Käufer eine immergrößere Rolle spielen– unddas zunehmend als Eigennutzer“,sagt ThomasZabel, Managing Director derSavills Residential Agency Germany. Statt traditionellnur nach exklusiven Zweitwohnsitzen zu suchen, wird die internationaleImmobilie also als dauerhafterWohn-

Gute Laune beiUS-Investment

Wohnungsmarkt. DieSenkung des Leitzinsesdurch die amerikanische Notenbank bringezwar nicht mehr viel,es bestehe aber kein Grund zurSorge vor der Präsidentschaftswahl am 5. November: DeutscheWohninvestorensehen wieder mehr Aktivität auf dem amerikanischen Wohninvestmentmarkt.

D ie US-Notenbank Federal Reserve (Fed) hat auf die abflauende Inflation reagiert und zumersten Mal seit Ausbruch der Corona-Pandemie 2020ihren Leitzins gesenkt. Und zwar um 0,5Prozentpunkte auf einen Korridor von 4,75%bis 5% .Als „wichtigespsychologisches Signal für Käufer“ ordnet dieinMünchenund Atlanta beheimatete BVT-Gruppe den deutlichen Schritt derFED ein.Wieder verbesserteExitmöglichkeiten für fertiggestellte Apartmentanlagen würden sicheröffnen. Die Erwartung: Das2023 (-62,7%) und 2024 (bislang -35,2%)drastisch zurückgegangene Investmentvolumen allein im US-Multi-Family-Markt werde sichnun sukzessivewieder erholen.Martin Stoß, Geschäftsführer der BVTHolding,gießt etwas Wasser in den Wein.Die Zinsentwicklung orientiere sich maßgeblich am Zinsniveau der US-Staatsanleihen,hier sei dieLeitzinssenkung schonweitgehendeingepreist. Dennochwerde diesedas Wohnsegment wieder stärker in den Fokusvon Investorenrücken Ein gutes Indiz sei die jüngste10-Mrd USDInvestition von BlackstoneinAir Communities, einem Betreiber hochwertigerApartmentanlagen mit einemPortfoliovon 76 Mietwohnanlagen in Küstenstädten. Auch die BVTstehe deshalb sowohl auf der Investitions- alsauch auf der Verkaufsseite „kurz vor größeren Abschlüssen“ Auf die weiterzunehmende Anziehungskraft der Multi-Family-Mietmärktesetztder

deutsch-schweizerische Investmentmanager Empira. Das Unternehmen hat vor allem den sogenannten SunBeltimBlick, dieStaaten im sonnigenSüden der USA. Während die Mietpreise in den USA in zehn Jahren insgesamt um etwa 39% gestiegensind, verzeichneten siebenSun-Belt-Metropolen deutlichhöhere Zuwächse. So kletterten dieMieteninTampa um 64,7%und in Phoenixum62,8% DerKölnerFonds- undInvestmentmanagerGerman American Realty (GAR) ist, ebenfallsimSun Belt, auf Investments in Mietwohnanlagensowie Einfamilienhäusernzur Mietespezialisiert. GAR hat erstimMai eine Mietwohnanlage im Großraum Atlanta verkauftund gibt die Wertsteigerung während dersechs Jahre Haltedauer mit 33% an. In Kombination mit der Leitzinssenkunggibt dasAnlass zu OptimismusfürsUS-Geschäft. Denkönnte auchkeinWahlausgang dämpfen. Gisbert Beckers, geschäftsführender Gesellschafter, ordnet das so ein: „Der Wahlkampf um die US-Präsidentschaft ist nachwie vor einenges Rennenmit schwer vorherzusagendemErgebnis.Beide Kandidatenhaben gleichermaßen den enormen MangelanWohnraumimVisier.“ Trump habe den stärker marktwirtschaftlichenAnsatzim Blick,während Harrisden Schwerpunkt auf „affordable housing“ lege.Von daher werde das Ergebnis wohlkeine grundsätzlichenVeränderungen im Immobilienmarkt mit sich bringen,„egal, wersiegt“ Jutta Ochs

ANZEIGE sitz insAugegefasst.Viele Deutschesähen in Destinationen wieSüdeuropa undDubai „nicht nureineInvestition,sondern einenOrt zurEmigration,umlangfristig eine höhere Lebensqualität undExklusivität zu genießen“,soZabel.

Möglich, dasssichder Deutschemit Abwanderungsabsichtendann eher nach einer

Luxus-Mietwohnung umschaut. Der höchste monatliche Mietpreisfür eine Wohnung in Deutschland wurdeimJahr2023inBerlin gezahlt.28.500Euro Kaltmiete mussten für 295qminMitte hingelegt werden, besagt die Ranglistedes Portals Immowelt.Dafür gab’s eine möblierte Luxuswohnung sowie einen Blickauf dasBerlinerStadtschloss.Auchdie

Abteilung Luxusauf demMietwohnungsmarkt kann sich wohl nichtüber Verfall beklagen. Savills geht für dasgesamte Segment von einemweiteremAuftriebbis zumJahresende 2024 aus. Trotz einpaarSchwächen in den USAund in Asien seiein Kaufpreisplusvon insgesamt1,3%zuerwarten. Jutta Ochs

verdion.com

Krisen sinddie be en Unis.

InunseremElement Dassindwir,Verdion Ruhezubewahren,Stärkenzustärken, Kurszuhalten,daraufkannmansichnicht vorbereiten Manmussesentwickeln WirtunesjedenTagfürdievielleichtbesten LogistikimmobilienEuropas UndfürSie! WillkommeninIhremElement!

„Luxus ist im Hotelnoch viel zu billig“

Preisgestaltung. In Deutschland sind dieZimmerpreise in Luxushotels 30% bis 40% günstigerals in anderen europäischen Städten. Hohe Ratenlassen sich hierzulande schwer durchsetzen. Denn zum einenfehltinternationale Kundschaft mitdickem Geldbeutel, zumanderen sind deutsche Gäste sehr preisbewusst. Angesichts steigender Kosten bei hohem Aufwand fürchtendie Betreiber dernoblen Häuser um ihre Rentabilität.

Einladend,elegant und exquisitausgestattet. Mit diesenAttributen wurdeder BreidenbacherHof in Düsseldorf Ende 2023 zumbesten Grandhotel Deutschlandsgekürt. Im Ranking der bestenHotels bundesweit hat dasSchweizer Institute for Service-and Leadership Excellence das Haus an derKönigsallee 11 zudemauf Platz zweigesetzt. 85 Zimmer und 21 Suiten bietetder Breidenbacher Hof. Und die sindfür Otto und Lisa Normalverbraucher nicht eben günstig Wer dasletzte Augustwochenendedortverbringen wollte, konnte zwischen450 Euro für einDoppelzimmer bis hin zu 9.000Euro für eine Suite investieren. Dafür gibtesaberauch Bar,Spa und raffiniert zubereitetesEssen. Trotzder stolzen Preisesorgt sichHoteldirektorCyrus Heydarianumdas Luxussegmenthierzulande. „Die Zimmerpreise in Deutschland sindimmer noch unterdimensioniert“,sagter. „Hier muss ein Umdenken

stattfinden. In denmeistenanderen Ländern Europas könnteich für unserProduktmindestensdoppelt so vielpreislich aufbieten.“

Derbesondere ServiceimHausund steigendePachtenverursachten Kosten,die erwirtschaftet werden müssen, klagt Heydarian: „Bis zum Juniarbeiten wirnur,umFixkosten wie Gehälter ausgleichen zu können. Ichwürdemichfreuen, wenn wirbis 2030die durchschnittliche Zimmerrate vonjetzt560 Euro auf 650Euro anhebenkönnen.“

In Deutschland istesaber schwierig, ähnlich hohe Ratenwie in Italien, Großbritannien oder denUSA aufzurufen. Deutsche Gäste sind sehr preisbewusst,und dieQuote der internationalen Reisendenist vielerortsnoch immernicht aufdem Niveau von2019. In Ländern wieFrankreich konzentriere sich der Tourismus aufeinige wenige Standorte wie etwa Paris, erklärt Tina Froböse, geschäftsführendeGesellschafterin vonSelectHotel Consulting.Dort gebe es hohe Eintrittsbarrierenfür neue Hotels, sodass diePreiskonkurrenz wenigerhartist „In Deutschland warendie Zimmerpreise traditionelleherniedrig,und es gibt nur wenige Grandhotels,die einen Preisanker bilden“,erläutert Froböse. „In den2010erJahrendes BauboomswurdeninDeutschland hauptsächlichHotelsimMittelklassesegment mitzwei bisvier Sternen gebaut.Dadurch hat sich dasniedrigePreisniveaubei zugleich steigender Qualitätweiterverfestigt, sodass größerePreissprünge kaum möglich waren.“

MitAusnahme einzelner Destinationen wieBerlin und München seider Anteilinternationaler Gäste in anderen Städtenmit etwa einem Fünftel eher gering. „Im Vergleich zu internationalen Hotelgästengibt derDeutschetraditionellnichtviel Geld füreine Hotelübernachtung aus“,betont Froböse. „Durch dieAuswirkungender Pandemie und derhohenInflationkonnten dieZimmerpreise glücklicherweise erhöht werden.Weitere Preissteigerungenmüssendem Hotelgast mittlerweile jedoch durch einen höheren Nutzen vermittelt werden.“

Je nachStadt liegen dieZimmerpreisein Deutschland rund 30% bis40% niedrigerals im europäischenVergleich,schätzenExperten. Hoteldirektor Heydarianhat in denvergangenenJahrenauf Hotelflächeverzichtet, um dieRentabilitätüberausgewählteEinzelhandelsnutzung zu sichern. „MixedUse wurdefür unszum Gebot derStunde“, sagt derChefdes BreidenbacherHofs. „Mit Luxusmarken wieVersace oder Michael Kors haben wirebensowie miteinerPrivatklinik undeinerGalerie dieProfitabilität erheblich steigern können undbietenden Gästen dadurch einen erheblichen Mehrwert.“

„In Deutschland sind Zimmerpreise über 1.000 Euro undenkbar –außer in München“, bestätigt Karl-Heinz Pawlizki,Geschäftsführerder GruppeArabella Hospitality, zu der unteranderem auch dasRosewood Munich gehört.Indem HauszwischenHofgarten und Maximiliansplatz kann dasDoppelzimmer zwischen 1.500 Euro und2.000 Euro die Nacht kosten; eine Suiteschlägt ab 4.000 Euro zu Buche.„GeradeinDeutschland gibt es vieleFünf-Sterne-Häuser, die keine sind“, betont Pawlizki:„Überall,woZimmerfür unter500 Euro angeboten werden, kann Luxus nicht eingefordert werden.Und Standardisierungenwidersprechen zudemzutiefstder Definitionvon Luxus.“

BeideHotelmanagerfordern dieUnterstützung der Kommunen für ihr Luxuskonzept.„Die Städte helfen unsdurch Großevents“,sagtPawlizki. „Messen, dieNFLSpiele in DeutschlandoderauchKonzerte von Megastars wieTaylorSwift sind auch im Luxussegment einkräftigerUmsatztreiber.“ Von Düsseldorf wünschtsich Heydarian „mehr globale Strahlkraft“. Dazu zählten auch mehr außereuropäischeDestinationen, diedirekt vonDüsseldorf ausangeflogenwerdenkönnen. „Nur eineinziger Direktflugin dieUSA zumBeispielist einerhebliches Manko,das wirauchspüren“,sagtder Luxushotelier. DieLageamMarkt für Luxushotels in Deutschland schreckt so manchen Projektentwickler, Investorund Betreiber. Valeriano Antonioli,CEO deritalienischenGruppe Lungarno Collection,etwaschließt eine ExpansionnachDeutschland bewusstaus.

DerBreidenbacherHof in Düsseldorf wurdeEnde 2023 zum bestenGrandhotelDeutschlands gekürt. Quelle:HotelBreidenbacher Hof

„UnsereMarke Portrait passtbesondersgut zu Italienund ließe sich in Deutschlandnicht realisieren“,sagter. „Zumeinenhat Deutschland zu niedrigeZimmerpreise, zumanderen bieten die deutschenStädte zu wenig kulturellenReizfür unserKonzept.“ Eine Ausnahme bilde lediglichMünchen: „Das isteine elegante Stadtmit internationalem Esprit, die für einen Hauch vonitalienischemCharme sehr empfänglich wäre.“

Lungarno Collection betreibt Häuserder Marke Portrait in Rom,Florenz undMailand In Rom kostendie Zimmer zwischen 900 Euro und3.300 Euro dieNacht. Mehr als90% der Gäste kommenaus demAusland,davon ein Drittelaus Nordamerika. In Mailand etwa kommt aufjeden Gastein Mitarbeiter.Die BeschäftigtenwerdendreiJahre für denService ausgebildet,sie müssen fitseinauchmit Blickauf Museen,Geschichte undSprachen „KontinuierlicheFortbildungenfür unser Personal sind vonhoherBedeutung“,betont Antonioli AlleMitarbeiter lernen beispielsweiseüberdreiMonate dengeeigneten Umgang mitbehindertenGästen.“ Jeder Gast habe währendseinesAufenthaltseinenprivatenConcierge.„Diese Mitarbeiter habenin derRegel dieselbe Nationalität wieder Gast oder sprechen fließend ihre Sprache. Dazu muss manaber auch entsprechende Beschäftigte aufdem Arbeitsmarkt finden. In Deutschland istdas einzusätzlichesProblem im Luxusbereich.„Wirfindenzwarnoch Personal, abereskommt sehr aufdas Segment an“,sagtHeydarian.„Im GastronomiebereichfindenSie problemlos Mitarbeiter,aber Rezeptionisten undSales-Managersind extremschwer zu finden.“ Ein weiteres Problem sind die steigendenPachten. „Während der durchschnittlicheFünf-Sterne-Betriebin Deutschland monatlichzwischen1.200 Euro und1.400 Euro Pachtpro Zimmer zahlt, liegt dieser Betrag im BreidenbacherHof bei deutlich über 2.000 Euro,wenngleicheswährend derPandemie unmöglichwar, solche Pachtenzuerwirtschaften“,berichtetHeydarian.

Luxus ist alsInvestment anderswo attraktiver

„AusHoteleigentümersichtsind diehöherenMietendurch die rasant gestiegenenBauundFinanzierungskosteninden letztenJahrennicht ungerechtfertigt“, gibt Frobösezu bedenken. „Immobilien werden leider immer teurer,und dasspiegelt sich in derbenötigten Pachtwider. Damitsich einHotel für Betreiber undfür Eigentümer rechnenkann, steigt natürlich zwangsläufig derDruck aufdie Umsätze, also auch aufdie Zimmerpreise“ sagt Froböse. Doch in Deutschland scheintes auch im Luxusbereich eine Obergrenze zu geben. Und dasschreckt Investorenab. DieLuxushotellerieininternationalen Regionen wieItalien, Griechenland,USA, Großbritannienoderasiatischen Destinationen seials Investmentattraktiver alsin Deutschland,meint Froböse. HöhereZimmerpreisebei niedrigerenBetriebskosten sorgten dortfür eine stärkere Ertragskraft, wasdie Werthaltigkeit derImmobilie grundsätzlich steigere.„Allerdingskönnen dort wiederum höhere Grundstückswerte zu Buche schlagen“,gibt Frobösezubedenken. Zumindest einpaarTagekonnten die deutschenLuxushoteliersimJulidurchatmen. Solange Taylor Swift,Coldplay undPink aufTourinNRW weilten,klingelten dieKassenimBreidenbacher Hof. LautMedienberichten soll Swiftfür sich undihre Crew die gesamteneunteEtage im BreidenbacherHof gemietet haben: mindestens 28.000 Euro für einwenig Luxus PeterDietz

Teuer,exklusivund sehrvielService

Luxushotels definieren sichinDeutschlandamKriterienkatalog der Sterneklassifizierung des Deutschen Hotel-und Gaststättenverbands, erklärt Tina Froböse, geschäftsführendeGesellschafterinvon Select Hotel Consulting. Im internationalen Vergleichherrschten jedoch massive Qualitätsunterschiede. Manche Häuser gäben sichnicht mit5Sternen zufrieden undschmückten sich mit 7Sternen,die es offiziell so nichtgebe. Grundsätzlich lassesich der Luxusgrad am Preis ablesen,den der Gast bereitist zu zahlen.Inder Hotelleriedefiniertsich dieQualität an zwei Parametern:der Exklusivität undder Servicequalität.Ein tolles, großes Zimmer mitfürsorglichem Personalund einem Butler wäredemnach Luxus. PeterDietz

EinEigenes

Ministerium für den Tourismus?

Hotellerie. Hotels undGastgewerbemüssten einenhöheren Stellenwertinder Politik haben,fordernBranchenvertreter. Mit derSchaffung eines Ministeriumsfür Wirtschaftund Tourismus könnte die BranchelauteinerStudie zusätzlichen Schubbekommen. Die Politik selbst sieht die geforderte Bündelung der Kompetenzen kritisch.

Zurzeit sinddie Zuständigkeitenfür denTourismusund dasGastgewerbe überzwölfMinisterien des Bundesverstreut. Waszusagen haben unter anderemdas Auswärtige Amt das Bundesministeriumfür Arbeitund Soziales, das Bundesministerium fürErnährung und Landwirtschaft oder auch das Bundesministerium für Gesundheit.Die Vielzahl der Programmeund der Ansprechpartner sei verwirrend, moniert Marcel Klinge, Chef der DenkfabrikZukunft der Gastwelt(DZG). Zwar gibt es mit DieterJanecek (Grüne) als Koordinator der Bundesregierungfür die maritime Wirtschaft undTourismus seitder Bundestagswahl 2021einen Mann, der die Fäden in der Hand hält. Der aber stehe in der Hackordnung viel zu weit hinten,kritisiert Klinge: „Die größte Volkswirtschaft Europas positioniert den Sektorunterhalb des federführenden Bundesministers für Wirtschaft und Klimaschutz sowie eines parlamentarischen Staatssekretärs nur aufder dritten Hierarchieebene.“Damit würdeviel Potenzial verschenkt. Und das dürfe so nicht weitergehen, meint der Vorstandschef der Denkfabrik. Er fordert ein neu zugeschnittenesBundesministerium für Wirtschaft &Tourismus. So bekämen Vertreter ausder Gastronomie einen Platz am Kabinettstischder Bundesregierung und mehr politischen Einfluss. Die Studie des Institute ofTourism, Travel &Hospitality an der Hochschule Heilbronn im Auftrag der Denkfabrik verweist auf die wirtschaftliche Bedeutungder Branche. Die stehe mit rund 5,8 Mio. Beschäftigten und einer Brutto-Wertschöpfung von jährlich rund 355 Mrd. Euro jeweilsauf Platz zwei im Rankingder wichtigsten Sektoren in Deutschland. Um die enormen wirtschaftlichen Potenziale der Branche besser auszuschöpfen, sei es sinnvoll, „Zuständigkeiten radikal zu bündeln“ und ein eigenes Ministerium zu schaffen –für Wirtschaft&Tourismus oder für Ernährung, Tourismus &Lebensqualität. „Diegenaue Bezeichnungist am Endenicht entscheidend“, sagtKlinge.„Vielmehr geht es darum, dass die Gastweltein unverzichtbarer Wirtschaftsfaktor sowie Garant fürLebensqualitätund soziales Miteinander ist.“

Ein beim Vizekanzler angesiedelter Koordinator hältdie Fäden inder Hand

Einneu zugeschnittenes Bundesministerium würde der hohen ökonomischen, sozialen und gesellschaftlichen Bedeutungdes Dienstleistungssektors endlich Rechnung tragen. „Mit den bisherigen Strukturen holen wir national einfachnichtdas Maximum raus“, meint der ehemalige Bundestagsabgeordnete und FDP-Politiker Klinge. Im Berliner Wirtschaftsministerium sieht man das etwas anders. „Dieinder Studie geforderteBündelung aller für den Tourismusrelevanten Kompetenzen verkennt, dass der Tourismusein Querschnittssektor mit einem komplexen Zuständigkeitsgefügeist“, sagt eine Sprecherinauf Anfrage derImmobilien Zeitung. Neben Europäischer Unionund Bund seien auch die Länder und Regionen für dieEntwicklung und Vermarktung des Tourismus im Inland zuständig „Der Tourismus hat –anders als viele ebenfalls bedeutende Branchen –einen eigenen, beim Vizekanzler angesiedelten Koordinator der Bundesregierung und wird damit politisch in eine Reihemit dermaritimen Wirtschaft undder Luft-und Raumfahrt gestellt“, erklärt die Sprecherin. Mitder Fortschreibung der Nationalen Tourismusstrategie begleitedie Bundesregierung dieBranche aktiv auf dem Prozess, sich klimaneutral, nachhaltig, digital und zukunftsfähigaufzustellen. Dazu habe die Regierungdie Nationale Plattform Zukunft des Tourismus insLeben gerufen, über die der strategische Dialogprozess mit den Ressorts,den Ländern, der Brancheund der Wissenschaftgesteuert werde Der Bedeutung des Tourismus trage zudem

der Ausschussfür TourismusimDeutschen Bundestag Rechnung–das sei dereinzige Ausschuss,der sich mit einerkonkreten Branche befasse, betontdie Sprecherin In der Branchewirddie Forderungnach einem eigenen Ministeriumeherpositiv aufgefasst. „EinMinisterium, das sich dezidiert fürden TourismusinDeutschlandverantwortlich zeigt, wäre einZeichender Anerkennung und Wertschätzungunserer Branche –auchund vor allem angesichts dervolkswirtschaftlichen Bedeutungdes Gastgewerbes mitMillionen von Beschäftigten“,sagtErik Friemuth,CEO von Premier InnDeutschland. Die britische Hotelkette betreibthierzulande rund 59 Hotels mit rund10.000Zimmern. 36 Häuser mit weiteren7.000 Zimmern stehen fürdie kommenden drei bisvierJahre inder Pipeline. „Nachaußen,mit Blickauf die Reisedestination Deutschland, hätte dies ebenfallsSignalwirkungund könnteden bereitshohen Zuspruch von Touristenaus demAusland weitersteigern, unter anderemdurchentsprechende Programmeund Förderungen“, meintFriemuth von PremierInn.„Es würde in jedemFalleeineLücke schließen, denn aktuell fehltuns eine zentrale Interessenvertretungfür denTourismusauf hoherpolitischer Ebene. Wenn einsolchesMinisterium eng mitden Stakeholdern derBranche zusammenarbeiten undbürokratische Belastungen desGastgewerbes abbauen würde, wäre dasein echter Gewinn für das Reiseland Deutschland.“

„DieBrancheist nichtmehrsokleinteilig wievor 20 Jahren, sondern besteht aus immer mehr größerenMittelständlern,von denen jeder einzelnenicht unerheblich viele Arbeitsplätze stellt“,betontTinaFroböse, geschäftsführende Gesellschafterin von Selcet Hotel Consulting. „Für die Hotellerie wäre die stärkere Bündelung undPriorisierungder Interessen dahersinnvoll. Denn so würden die Rahmenbedingungen auch für Hotelbetreiber verbessert, dienicht zuletzt auch die Rendite vieler Anlageprodukte erwirtschaften, dieKleinanlegernzur Altersvorsorgedienen.“Ebenso seiendas Messe-,Tagungs- und Kongressgeschäft, aber auch Konzerte und Events nicht nurwichtige Stützpfeilerder Branche, sondern auch Visitenkarte der Städte unddes Landes. „Der Wunsch nacheinemTourismusministerium istnachvollziehbar, erscheint aber als kaumumsetzbar“,gibtMichael Widmann, GlobalCEO, PKF Hospitality Group, zu bedenken. „Sinnvoll wäre es, demösterreichischen Modell zu folgenund eine hochrangig besetzte Staatssekretärin im Wirtschaftsministerium zu installieren.“Deren Rolle liegewenigerinder Interessenvertretung der Tourismusbranche,sondern mehr in derEntwicklungder Destination Deutschlandund der damit zusammenhängendenRahmenbedingungen, sagt Widmann.

In anderen Ländern seien Tourismuspolitik, nationales Tourismusmarketing undBranchenförderung anders organisiert, bestätigt Studienautor RalfVogler: „Im Vergleich wird deutlich, dassLändermit einem hohentouristischenAnteil am Bruttoinlandsprodukt tatsächlich eigenständigeTourismusministerien haben.“

EinsolchesMinisteriumsei zwar kein Garant für wirtschaftlichenErfolg,doch unterstreiche eine solche strukturelleEntscheidung die hohe politischePrioritätdes Sektors in diesenLändern, meintVogler: „Die Verankerungdes Tourismusauf ministerialer oder einer ähnlichhohenEbene ermöglicht mithoher Wahrscheinlichkeiteinedirektere, effektivereSteuerungund Koordinationaller tourismuspolitischen Maßnahmen.“Eigene Ministeriengibt es etwa in Kroatienund Griechenland sowie Spanienund Italien.„Auch Länder mit niedrigeremTourismusanteil als Deutschlandsetzenmindestens auf die zweite politischeHierarchieebene für die Steuerung dernationalenTourismuspolitik“, erklärt Vogler. Nach Auffassung derDenkfabrik geht es nicht nur um einoperativesProblem,son-

dern auch um ein klares Zeichenfür die unzureichende politischeAnerkennungdes Sektors.„DeraktuelleTourismusbeauftragte macht einen großartigenJob undunterstützt unszu100 Prozent –imRahmen seiner Möglichkeiten“, sagt Klinge. „MitBlick aufdie enormenHerausforderungen in denkommenden Jahrenwie densich verschärfenden Mitarbeitermangel,steigendeKostenund bröckelndeStandortattraktivitätbenötigtder Sektor aber künftig eine institutionelle Verankerung auf einer hohenministeriellen Ebene, am bestendirekt am Kabinettstisch.“ Der Schritt zu einemeigenenMinisteriumsei realistischund könntedie zentraleForderung derTourismusbranche für dieBundestagswahl 2025 sein

Laut Studie gibt es zudemgroße Unterschiedebei derRolle derOrganisationen für dasAuslandsmarketingund bei der touristischenFörderung. „Wie man es besser machen kann, zeigenDeutschlands Nachbarn. Die Tourismusnationen um unsherum verstehenes, einnahtlosesNetzwerkzwischenpolitischer Führung, nationalen Tourismusorganisationen undFörderpolitiken zu weben“,meint Klinge.Diese Integration führe zu einerstrategisch durchdachten Auslandsvermarktung, dieHandinHandmit den nationalen Fördermaßnahmenfunktioniere „Länder wieÖsterreichoderauchdie Schweiz bieten anschauliche Beispiele für eine vielschichtige und zielgerichtete Förderung aufBundesebene“, sagt Klinge

DieAnsätze dieser Nationen zeichneten sich durcheineklare strategischeAusrichtung undKoordination aus. Beide Nachbarstaatennutzten Fördermaßnahmen, dieauf diespezifischen Bedürfnisseund Potenziale zugeschnitten seien, undintegriertendiese nahtlos in ihre Gesamtstrategie.„Derfragmentierte Ansatz Deutschlands, in demFördermaßnahmenoft zu spezifisch undisoliert sind,steht im Kontrastzudieser bewährten Praxis“, moniert Klinge Peter Dietz

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Deutschland hat touristisch vielzubieten. Aber dieBranche hat politisch wenig Einfluss,moniert eineStudie. Quelle: ImmobilienZeitung, Urheber:PeterDietz

ECE wirbt 100Mio Euro für Fonds ein

ECE Real Estate Partners hat 100Mio.Euro Kapital für den europäischen Shoppingcenterfonds Epig eingesammelt. Zuden Geldgebern zählen die Blue Sky Group,KLP und Mandanten der Townsend Group.Das Kapitalist für den Kaufvon Einkaufszentren und Investitionen in die Immobilien des Fonds vorgesehen. Das sind folgendeEinkaufszentren: Stern-Center Potsdam, Loom Bielefeld, PEP München, Rosengårdcentret Odense (Dänemark), GaleriaKaskadaStettin(Polen), G3 Gerasdorf (Österreich) und Megalò Chieti (Italien). Christoph von Schwanenflug

Deutschland wird

Mapic-Schwerpunkt

Die Einzelhandels- und Immobilienmesse Mapic in Cannes vom 26.bis 28.November macht in diesem Jahr Deutschland zueinem ihrerSchwerpunkte. Auf verschiedenen Veranstaltungen wird der deutsche Einzelhandelsimmobilienmarkt vorgestellt.Partnerder Mapic sind dabei die Unternehmen Deichmann,Haribo, Media-Saturnund Deutsche Telekom sowie die Centerunternehmen HBB undECE. Christoph von Schwanenflug

Woolworth eröffnet seinen 750. Laden

Das Discount-Kaufhaus Woolwortheröffnet am 10. Oktober in der Rathaus-Galerie Essen seinen 750. Laden. Das Geschäfthat 1.850qm Verkaufsfläche und ist dasfünfte, dasWoolworth in diesem Jahr in Essen eröffnet.Insgesamt wird Essen dann neun Filialen haben. Woolworth ist außer in Deutschland auch in Österreich und Polen aktiv, dasZiel sind 5.000 Geschäfte in Europa und 1.500 in Deutschland.Imkommenden Jahr erfolgt der Markteintritt in zwei weiteren osteuropäischen Ländern. Christoph von Schwanenflug

Wasgau gehtunter die Gastronomen

Die Supermarktkette Wasgauwagtden Schritt in die Gastronomie. In Hauenstein (Rheinland-Pfalz) hatdie Firma „Himmel & Herd by Wasgau in der 1886 Genussfabrik“ eröffnet. Das Lokal ist Teil der gläsernen Produktion der Josef Seibel Schuhfabrik, diewiederumeine Hauptattraktion der Schuhmeile Hauensteinist. Es ist der erste Gastronomiebetrieb von Wasgau, der ohne Supermarkt auskommt. Christoph von Schwanenflug

Einkaufszentrenverlieren mehr Läden alsGeschäftsstraßen

Innenstadthandel Die Zahl der Lädeninden Innenstädtensinkt. Dasliegt vorallem an der schrumpfenden Zahl vonGeschäftenin Einkaufszentren.Esgibtauch deutlich weniger Modelädenals noch vorfünf Jahren.Das ist dem fünftenHighstreetReport desInvestors Columbia Threadneedlezuentnehmen.

InnerstädtischeGeschäftsstraßenund Einkaufszentren sind vom StrukturwandelimHandel unterschiedlich betroffen. Während dieZahl derLäden inGeschäftsstraßenimFünfjahresvergleich (2020bis 2024)leicht um 1% gestiegen ist, fiel sieinShoppingcentern um 14%. Dasist eines der Ergebnissedes Highstreet Reports2024. In demMarktbericht untersuchen der Marktforscher von Bulwiengesaund die kanadischeInvestmentfirma Columbia Threadneedleseit fünfJahren denWandel derHaupteinkaufslagen. DerHighstreet Report2024enthält Datenzuinsgesamt

Shopping auch fürdie nächsten Generationen

141Städtenund 145innerstädtischenEinkaufszentren. DerZählung zufolge gabes 2024 genau19.071GeschäfteimUntersuchungsgebiet,5,6%weniger als im Jahre2020 (20.194 Läden).Knapp 40% (7.561) derGeschäfte liegeninEinkaufszentren.Der Rückgang derLadenzahl in Shoppingcenternhat vor allemdamit zu tun, dass sich internationale Filialisten(-19,5%) und nationale Filialistenzurückgezogenhaben (-16%). „Anders als in derHighstreet konnte dieser Rückgang nichtdurchden Einzug regionaler oder lokalerHändler aufgefangenwerden“, heißtesin demReport. Iris Schöberl, Geschäftsführerin

Mietangebotineinem Einkaufszentrum im Ruhrgebiet

Quelle: ImmobilienZeitung, Urheber: Christoph vonSchwanenflug

Einkaufszentrenbei 63,5%.„Dieinternationalenund nationalen Filialisten setzen die BereinigungihrerFilialnetze fort“,heißt es im Report. Den höchsten Filialisierungsgrad aller Städte weistHannover (81,6%)auf, den geringstenMarburg (18,9%). „Der Rückzug nationaler undinternationaler Filialisten aus denIa-Lagenbietet eine Chance für regionale Filialisten undlokale Händler“,sagtSchöberl. „Siekönnen sich dieseLagen wegen der gesunkenen Mieten plötzlich leisten.Ich finde es wichtig, dass manals Investordiesen Firmen eine Chance gibt.Nur so können neueKonzepte entstehen,die irgendwann auch umsatzstark sind.“

DerHändler mitden meisten Filialenim Untersuchungsgebiet istdie Drogeriemarktkette dm mit180 Geschäften. Es folgenH&M (153) undBijou Brigitte (152). Dengrößten Zuwachs im Filialnetz zwischen 2020 und 2024 verzeichnenzwei Optiker: Eyes+ More (+33)und Mister Spex (+32). DieKosmetikkette Rituals(+30), dieSchmuckketteLovisa (+28) undWoolworth (+27)folgen. Lovisaist einaustralischesUnternehmen, das2020die Geschäftedes KölnerUnternehmens Beeline übernommen hat.

Zu denAbsteigern oder „Outmovern“ der sogenannten Highstreet-Hitparade zählen im Wesentlichen Modefirmen: Gerry Weber und Bonitasowie Hallhuber und Orsay, diebeide denBetriebeingestellthaben. Auch Game Stop und RunnersPoint (alle Lädengeschlossen) sind verschwunden. Im BereichGastronomiestichtvor allem dieExpansion desUSamerikanischen Backwarenkonzepts Dunkin’ Donuts (+34)ins Auge.

Etwa 40% der Läden in Innenstädten liegen in Einkaufszentren

Die SESsteht für dieEntwicklung nachhaltigerShopping-Destinationenund dasvon Beginn an.Dabei geht es der Immobilienentwicklerin und -betreiberin nichtnur um eine positive Geschäftsentwicklung,sondernauch um die Verpflichtung gegenüber kommender Generationen.Dafür investiert SESjährlich beträchtliche Mittel in die technische Qualität derCenter,optimiert denEnergieverbrauch underhöht denAnteilanselbst erzeugterEnergie aus Sonne undWasserkraft.

Im Jahr 2023 verbrauchten dieSES Malls in Österreich 5,3 Millionen Kilowattstunden weniger Strom als2022, was demdurchschnittlichen Verbrauchvon über 1.500

Einfamilienhäusernentspricht. Über 50 Prozentder österreichischen SESMalls habenbereits heute ihr Energieziel für2050 erreicht.Trotzdemwirdweiterhin optimiert undininnovative Technologieninvestiert

Nachhaltigkeit istein zentraler Aspekt im täglichenBetrieb vonSES.ImJahr 2023 wurden 46 Millionen EuroinInstandhaltung,energieeffizienteMaßnahmen, Umbauten und Modernisierungen investiert. Dabeiwurde unter anderem dieUmstellungder Beleuchtung in Garagen, Malls undanFassadenauf LED-Technologie konsequent vorangetrieben,was rund 6,9 MillionenKilowattstunden proJahr einspart

Gelebte Verantwortung fürMensch, Umwelt und Region. SESSparEuropean Shopping Centers verfolgtdas Ziel,relevante Angeboteund pulsierende Lebensräume fürKundinnen und Kundenzuschaffen. DasThema Nachhaltigkeitsteht dabeimit im Fokus.

Mag. Christoph Andexlinger, CEOder SES: „In einer Familie achtet man auf dieZukunftschancen seiner Kinder–als Familienunternehmen istdieselangfristigeAusrichtung wesentlicher Teil unsererDNA.Unseretäglichen Entscheidungen orientieren sich an dieser Enkeltauglichkeit.Die bislang erreichten Erfolge bestärken uns,diesen an der Zukunft ausgerichteten Wegkonsequentweiterzugehen Denn Nachhaltigkeit ist für uns mehr als ein ökologischerFußabdruck.“

vonColumbiaThreadneedle, will deshalb aber keinenAbgesangauf Shoppingcenter anstimmen. „Mit Mieten aufwettbewerbsfähigem Niveau sind Shoppingcenter auch für Investoren wieder attraktiver.“ Betrachtetman denBranchenmixinden Innenstädten, ging in derFünfjahresübersichtvor allem dieZahlder Modeläden (-17,9%)zurück. In derGastronomie gabes dagegen eine Zunahme um 11,6%.Aucheinzelhandelsnahe Dienstleistungen, worunter Friseure undReisebürosfallen, legtenzu (+4,4%). „Die Ergebnisse derUntersuchung deckensichmit denErfahrungen meiner Asset-Manager“, stelltSchöberlfest.„Wir habeninunserem Einzelhandelsportfolio, verglichenmit 2019,einestärkereDurchmischungder Nutzungsarten. Den Modeanteil im Portfolio reduzieren wir, wo sinnvoll, um Risiken zu verringern.“Columbiabetrachtet sich alseinen dergrößten Vermögensverwaltervon innerstädtischen Geschäftshäusern europaweit. Eines der Ziele desHighstreet Reports ist es,Städtemiteinander vergleichbar zu machen. Dafür haben Bulwiengesaund Columbia einScoringmodell entwickelt, in dasneben Miethöhen,Filialisierungsgrad undBranchenmixauchStandortdatenwie Bevölkerungsentwicklung undArbeitslosenquoteeinfließen (siehe Tabelle „Wiesbaden hat die Nase leicht vorn , auf dieser Seite) DieStädtewerdeninfünfKategorien eingeteilt: Top-Performer,RisingStars,die Stabilen, dieUnterschätzten und kleine Schätze. Insgesamtrückläufig istder Filialisierungsgrad in denStraßen undCentern. Er sank gegenüber 2023 um 0,7%und liegt nun im Durchschnittaller Geschäftsstraßenund

Schöberl fühlt sich insgesamt in ihrerpositivenEinschätzungzum Innenstadthandel bestätigt Beider Vorstellungdes Highstreet Reports 2023 habe ichvorausgesagt,dassder Einzelhandel im Investmentmarkt nach vornekommenwird. Wenn ichmir die UmsätzeimerstenHalbjahr2024anschaue, istdas in gewisserWeiseeingetroffen. Natürlich spielt dasThema Fachmarktund Lebensmitteleinzelhandel eine große Rolle.Aber es gabeben auch Verkäufe wiedas KaDeWein Berlinoderdie Maximilianstraße 12-14 und dieFünfHöfe in München. Hier zeigt sich, dass geradeFamily-Officesbei Einzelhandelslagen, dieunwiederbringlich sind,inder aktuellenMarktlage zugreifen.“

Diewährend der Corona-Kriseweitverbreitete Furcht von Investoren, dieMieten im Einzelhandel könnten pauschal um 30%sinken, habe sich alsübertrieben herausgestellt. „Die Spitzenmieten unddie Durchschnittsmieten sind gesunken, dasstimmt, aber nicht so dramatischwie angenommen“,weiß Schöberlzuberichten.„Zwischen2015und 2018/19 sind die Mieten in unseremPortfolio im Schnittumetwa11% gestiegen. Seit2019 sind sieimSchnitt dann um 12%gesunken“, sagt Schöberl. Christoph von Schwanenflug

Wiesbaden hat dieNase leicht vorn Städtevergleich Mainz Wiesbaden Einzelhandelauf Grundlageder Riwis-Datenbank

2019 bis 2022 in

Allianz investiert 35 Mio. Euro in dasSkyline Plaza

Einkaufszentren DasSkyline Plaza in Frankfurt wirdumgebaut. DieAllianz-Tochter Pimcoinvestiertmindestens 35 Mio. Euroindas Einkaufszentrum.Der hohe Modeanteil am Branchenmixwird zugunsten von Freizeit, Gastronomieund Nahversorgung verringert.Der Dachgartenwirdaufgewertet,etwa mitPadel-Tennis

Centermanager ECE und die Allianz-Tochter Pimco Prime Real Estate haben die Pläne fürden Umbaudes SkylinePlaza in Frankfurt vorgestellt.Das Center erhält ein neues Innendesign, die Decken in der Ladenstraße werden teilweiseaufgebrochen, ummehr lichte Höhe zu bekommen. Zahlreiche neue Mieter ziehen ein,darunter zwei Ankermieter aus der Modebranche. Insgesamt sollder

Anteil des Modehandelsander Einzelhandelsfäche(38.000 qm) aber von60% auf 33% gesenkt werden. Peek &Cloppenburg,Zara undNew YorkerhabenihreVerträgeverlängert, dazu kommt Kult. Einige Mieter vergrößern sich im Zuge des Umbaus, darunter dm, Only, Rituals. Die Zahl der Mieteinheiten sinktvon 170 aufrund140. Eine noch wichtigereRolle sollinZukunft derDachgarten spielen. Die Fitnesskette

DerDachgartendes Skyline Plaza nach demUmbau:imVordergrund die vier Padel-Tennis-Plätze Quelle:ECE

DavidLloyd wirdvier Padel-Tennis-Plätze und eine einsehbare Fitnesszone („Battlebox“) errichten. DasRestaurant Alex vergrößert sich um eine Bar. Ein30mhoher gläser-

nerAufzugwirddas Erdgeschoss schneller mitdem Dachgarten verbinden. Eine zusätzliche Außengastronomie soll das Centerzum Straßenraumhin öffnen.Der Foodcourt bekommteineeigene Toilette, außerdem sind an denzweiSeitender Gastronomiezone zwei Geh- und Sitztreppenvorgesehen, dieins Erdgeschoss führen.Arne Nachtigahl, verantwortlicherProject Director vonECE, sagte, dassfastein Drittel derFlächen im Skyline Plaza aufFreizeit,Unterhaltung und Entertainment entfallen werden. Derzeit stehen rund 50 Läden mitinsgesamt10.000 qm Fläche leer.Das liegeauchdaran, dasssie wegen desgeplantenUmbausnichtmehrvermietet würden, sagt Centermanager Olaf M. Kindt. Das 2013 eröffnete Skyline Plaza istTeil desEuropaviertels, einer Stadterweiterung dieseitrund25Jahren aufdem Gelände des früheren Güterbahnhofs vonFrankfurt stattfindet.Als Einkaufszentrum hat es dieErwartungen bisher nichterfüllt. Bei derMieterumfrage ShoppingcenterPerformance Report (SCPR) erhält das Centerregelmäßig schwache Bewertungen.Diesliegt zumTeildaran, dassdas Umfeld länger als erwartet eine Baustellewar.Das Centersollteschon längst an dieU-Bahn angeschlossen sein,die Stadt ist mitden Arbeiten stark im Verzug. Auch die Idee, im Skyline Plaza eineArt zweite Innenstadtzuetablieren und dafürviele Modelädenins Haus zu holen, ging nichtauf AlsEinkaufsortfür dieGesamtstadt spielt das Skyline Plaza nur eine untergeordnete Rolle, knapp 60% derjährlich 8Mio.Besucher kommen ausdem näherenEinzugsgebiet (siehe Grafik 59% kommen aus der Nähe“) Daraufantwortetdas neue Konzept, das unter demNamen„Echoes of your life“ läuft „Unser Plan istes, das Centerstärker an den lokalenMarkt anzupassen“, sagteNicole Pötsch, Head of North&Central Europe and Co-Head of InvestmentEurope beiPimco. Ihr zufolgewirddie Versicherung„minimum 35 Mio. Euro investieren. Das SkylinePlaza ist

Teil einesPortfoliosvon EinzelhandelsimmobilienimWertvon 12 Mrd. Euro,das Pimco weltweit verwaltet.Dazu zählen dieEuropaPassage in Hamburg und dieKö-Galeriein Düsseldorf

Derzeit stehen 10.000 qm FlächeimCenterleer

DerZeitplanzielt daraufhin, dassECE Mitte2025 mitdem Umbau beginnt. Bis dahinmussdie Baugenehmigungdasein. ErsteneueMieter könneneventuellschon im Frühjahr 2025 einziehen. Der Plan siehtvor, dassmit derEröffnung desrunderneuerten Centers im Herbst 2027 auch dielange geplante U-Bahn-Strecke fertig ist. Dieweitere Entwicklungdes Europaviertels dürfte ECE und Allianzindie Kartenspielen.Wie zu hörenist,wartenbei der FrankfurterBauaufsichtaus dem Europaviertelnoch BauprojekteimWertvon 1,5 Mrd. Euro aufGenehmigung Christoph vonSchwanenflug

59% kommenaus derNähe Kundenherkunft Skyline Plaza* *Frankfurt ©ImmobilienZeitung; ECEKundenbefragung2020

gebiet

Der Marktbietet gute Chancen für neue Läden

Innenstadthandel. Ein Laden, der genügendverkauft,ist profitabler alsder E-Commerce. Darauf weistdie

Unternehmensberatung

Alix Partners in einer Kurzstudie zu Innenstadt undHandel hin.

Um die Marktchancen im stationären Handel zu nutzen, solltenImmobilieneigentümer auf Mixed-Use-Konzepte setzen

DemHandelrät Alix Partners zu Automatisierung,aber auch dazu, „VerkäuferzuExperten auszubilden“.

Die Zahl der LädeninDeutschland ist laut Handelsverband Deutschland von 2015 bis 2023 um 60.000 auf311.000 gesunken. Die Schließungen sind die Folge einer nüchternen Betrachtung. „Im stationären Einzelhandelbasiertdie Entscheidung über den Betrieb eines Ladengeschäfts in der Regel aufeiner reinen Rentabilitätsprüfung –Geschäfte, die keinen positiven Deckungsbeitrag erwirtschaften, werdengeschlossen. Oder die Konditionen werden neuverhandelt“, schreibt die USamerikanische Unternehmensberatung Alix Partners in der Kurzstudie „Innenstädte der Zukunft: Wie Einzelhändler und Immobilien-

eigentümerihre Strategien anpassen müssen, umin Zukunft zu bestehen“ AlixPartners ist im Thema. Die 1981 von JayAlixgegründete global tätige Beratungsfirma,die im deutschsprachigenRaum Büros inDüsseldorf,München undZürichunterhält, berät Handelskonzerne, wenn der Markteintritt in einem anderen Land ansteht, Übernahmen oderFusionengeplant oder Verlustezubewältigensind. Ladenschließungen sind in diesemZusammenhang eherdie Regeldenndie Ausnahme.„Wir sind aber nicht nur die großenFilialschließer“,betont Julian Wellge,Director beiAlix Partners in Deutschland.

Die Gründefür dieUnrentabilität eines Ladens sind mannigfaltig.Konkurrenz durch denOnlinehandel,Fachkräftemangel,sinkende Kaufkraftoderganzaktuell dasAuftauchen derchinesischenE-Commerce-PlattformenShein undTemu. NureineSachetaugt in derRegel nichtals Erklärung:weniger Betrieb in denInnenstädten. „Die Besucherfrequenzenhaben in denmeisten Innenstädtennach derCovid-19-Pandemie fast wieder dasVorkrisen-Niveau erreicht“, stelltWellgeklar. Das Problem seieher, Menschen in den Ladenzuziehenund aus Passanten Kunden zu machen(Conversion Rate).Für Wellge sind alldas aber keineArgumentegegen den

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Laden, im Gegenteil. „Ein stationärer Laden verursacht zwar höhereFixkosten alsder E-Commerce.Aber sobaldein Geschäft die notwendigeAbsatzmenge erreicht, istdie Profitabilitäthöher.“

Ein weiteresArgument für den stationären Handel seidie Bedeutungvon Omnichannel. Nur Händler, die„in allen wichtigen Entscheidungspunkten, diezum Kauf führen, mitdem Kunden in Kontakt sind“, könnten dasPotenzial einesHandelsgeschäftsvoll ausschöpfen. Dazu gehörteneben auch Läden. Außerdemhat Wellgeden Eindruck, dass „die Deutschen noch einenBezugzum Ladenhaben“.

Die Schweizer KetteAvec, die verzehrfertigeLebensmittelverkauft, eröffneteinen Laden in Wiesbaden Quelle Immobilien Zeitung, Urheber: Christoph vonSchwanenflug

Sind vordiesemHintergrundInvestitionen in Innenstädte rentabel?„In A-Lagen lohnt es sich in denmeisten Fällen weiterhin“,antwortetWellge. „Es mussabereine Diversifizierung der Flächen stattfinden, damitdie Abhängigkeit vonRetailnicht zu groß wird.InB-und C-Lagenkommt es auf dieFrequenz, den Wettbewerb und dieHöhe derMieten an.“ Handel undVermieter müsstenihreHausaufgabenmachen. DemHandel obliege es,für geschultesund motiviertes Personal zu sorgen.„DerHandelmussVerkäufer zu Experten ausbilden.“ Aber auch neue Einkaufstechnologien (z.B. Self-Checkout)und eine Wohlfühlatmosphäre seien wichtig. Wellges Erfolgsformel: „Durchdie Kombination ausmotiviertem, gutausgebildetemPersonal und einerinnovativenInStore-Experiencekönnten Einzelhändlerdie Conversion Rate erhöhen undlangfristig höhereUmsätzeerzielen.“Immobilieneigentümer solltenauf kleinereMietflächensetzen undeine„diversifizierteMieterstruktur“ anstreben. „Die Hauptherausforderungliegt im Umbauder bestehenden Flächenund den damitverbundenen Investitionen.“ Neubau werdekeine große Rollespielen. „Wir müssen mitden Immobilien zurechtkommen, diein denStädten stehen.“ Grundsätzlichbietedie Marktlage für funktionierende stationäreHandelssysteme gute Chancen, den„Store-Footprintzuerweitern“, sagt Wellge. „Die aktuellenniedrigen Mietkosten bieten dieMöglichkeit, neue Stores mitgeringerenoperativenKostenzu eröffnen.“ Christoph vonSchwanenflug

BF Direkt erweitertdas Geschäft

Kreditzweitmarkt. Neben Dienstleistungenwie der Sicherheitentreuhandschaft will dieBFDirekt in allen DebtSegmenten beratend aktivsein.

Nachdem der Finanzierungsspezialist BF Direkt vergangenes Jahr zusammenmit zwei Insolvenzrechtsexperten NovaFides gegründethatte, eine Gesellschaftfür Restrukturierungen und Servicing von leistungsgestörten Krediten,ergänztdas Unternehmen seine Palette um weitereDienstleistungen.Eine davonbetrifft dasAngebot der Tochter BF Solutions. „Es umfasst Agent-Dienstleistungen wie die Sicherheitentreuhandschaft“, erklärt Francesco Fedele,CEO vonBFDirekt Bisvor kurzemwurden dieseDienste nur hausintern genutzt, nun stehensie auch Drittenzur Verfügung.

Nova Fides selbst kannmit einer BafinZulassung als Kreditdienstleistungsinstitut, wie sie ab diesem Jahr beim Kauf ausgefallener Gewerbeimmobilienkreditevorgeschrieben ist,auch den Kreditzweitmarkt bespielen. „Wir stehen mit vielen Bankenund möglichen Kreditkäufernimständigen Kontakt undsehen derzeitviel Bewegung im Markt“, sagtAnnette Benner, Geschäftsführerinvon Nova Fides. Sie rechnetmit einemAnstieg des Kreditzweitmarktgeschäfts.

„Danebenplanen wireineBeratungsgesellschaft, die übergreifend die Segmente Immobilien, Corporates undInfrastruktur bedienen kann,inklusive der Förderlandschaft“, fügt Fedele hinzu. Die sich daraus ergebenden Aufträgemüssennicht anhauseigene Gesellschaften gehen, auchwenn diese sich natürlich darum bewerbenkönnen.„Im ZugunsererGeschäftsfelderweiterung werden viele Prozesse neugedacht“, ergänztEugenioSangermano,Geschäftsführervon BF Capital. UlrichSchüppler

Ecore will seine Reichweite in der Finanzierung erhöhen

ESG-Scoring Die Regulatorikfordertvon den Banken zunehmend, mehr ESG-Daten zu berücksichtigen.Die Initiative Ecore, die ein ESG-Scoringsystem inklusive Tools zur übersichtlichen Erhebung der relevanten Daten entwickelt hatund seit diesemJahrals Stiftung etabliert ist, sieht sichals Lösung und willdie Nutzung ihres Standards verbreitern. Zurzeit nutzen 100Asset-Manager und mehrere große ImmobilienfinanziererEcore.

Die Erhebungvon ESG-Datenist in derImmobilienbranche immer noch sehr unterschiedlichausgeprägt. „GroßeAsset-Manager undähnliche Unternehmensindbereits gut aufgestellt, wasihre ESG-Datenangeht“, beobachtetFranzMuschler, HeadofProperty Analysis& Valuation Marktanalysen, beider DeutschenPfandbriefbank. „Family-Offices

undkleinereUnternehmenbeginnen gerade erstzufragen,welche Daten gebrauchtwerdenund wiesie erhoben werden können.“ Vor zwei Jahrenhätten vielenoch abgewartet, jetzt scheuten siedie Kosten. „Aber das Thema geht nichtmehrweg. Auch dieBankenkümmern sich darumnicht ganz freiwillig,sondern weil sieesdurch dieReportinganforderungenmüssen“, betont Muschler

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Banken brauchenmehrESG-Daten Ecorekönntehelfen Quelle: Immobilien Zeitung, Urheber: Ulrich Schüppler

Auch JanPeter Annecke, Bereichsleiter

RealEstate Finance beider Helaba,stelltfest, dass dieMarktakteureinden vergangenen Jahren sehr uneinheitlichmit demNachhal-

tigkeitsthema umgegangen sind.„Im Ergebnisist dieImmobilienbranche immer noch nichtinder Lage zu sagen,was eine grüne Immobilieist,und jedeBankstelltdiesbezüglich andere Fragen.“ Gleichzeitig verlangedie Aufsichtzunehmend, dass dieBanken auch jenseits desreinen Kreditrisikosdetailliert über dieESG-Qualitätder vonihnenfinanziertenImmobilienAuskunft geben können. „Dazubrauchen wirzusätzlicheAngaben“, stelltAnnecke fest.Ersieht,ebensowie Muschler,die LösunginEcore.„Über Ecore steht einTool undein Fragenkatalog bereit, derbereits von hundertAsset-Managernund großen Bankenentwickelt wurdeund von vielenschon verwendetwird. Dasist die Basis, mitder die Branchearbeitenund einen Standard schaffen kann.“ Ein Scoringwertsei eine nachvollziehbare Zahlund dahernützlicher alsetwaGebäudezertifikate,argumentiertMarkus Bell, Geschäftsführer vonBell Management,dem Initiator derESG-Brancheninitiative.„Auf Basiseines Scorings kannein Unternehmen dasGesprächmit derBanksuchen,die dann sagen kann, welche Maßnahmen finanziert werden können, um dasScoring einerImmobiliezuverbessern.“ Ecoreist seit Anfang 2024 alsStiftungetabliert,mit denVertretern vonBell Management im Vorstand. „Wir habenein komplettesÖkosystem rund um ESG aufgebaut“, sagt Bell.

DieEcore-Stiftung verfügtüber einKuratoriummit Vertreternvon Banken, Verbändensowie vonImmobilienunternehmenund hatzudem Fachausschüsse gebildet, unter anderemzuden ThemenBewertung und Scoring. „Für dieAktualität undWeiterentwicklung stehen wirauchüber unserKuratorium im Austausch mitdem ZIA“, ergänzt Bells Geschäftsführerkollege Thomas Wenzel. „Der ZIA wiederum stellteineListe mitDatenpunkten zu ,E‘zusammen, aufdie dann verschiedeneScoringsysteme aufsetzen können.“ Ulrich Schüppler

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Kapitallücke und Inflation sinddie großen Risiken

»Fortsetzungvon Seite 1

„Das jetzige Niveau ist keinBoom,aberdie Talsohle ist durchschritten“, sagt Hein.Guido Hannowsky, Direktor Immobilienbei der Europace-Finanzierungsplattform Finmas und DirektorImmobilien der Vermarktungssoftware FIOSystems, ergänzt: „DieEntwicklunginder Vermarktung undden Finanzierungsanfragendecktsich mit den Frühindikatoren, also beispielsweise derAnzahlder Interessenten,die nach Immobiliensuchen.“ Allerdings entwickele sichdie Nachfragesehr unterschiedlich, je nachLage und energetischemZustanddes Gebäudes.„FürMakler, dieinden vergangenen zehn Jahren einen sehreinheitlichen Marktgewohnt waren, sind das neue Herausforderungen.“ Wasden gewerblichenImmobilienmarkt angeht, bleibt die Signalwirkungder Zinssenkungen vorerst jedochbegrenzt. Dasgiltinsbesonderemit Blick aufdie Finanzierungsseite und den Abbau von Altlasten. „Beiden Abschlägen auf die Bewertungen derImmobilien dürften wirdas Schlimmstehinter uns haben. Der größte Teil derRefinanzierungen von Krediten für gewerblicheImmobilien, die vor dem Zinsanstieg erworben wurden,steht allerdings noch aus“, fürchtet Vincenzvon Braun, Partner und Geschäftsführer der Anchor Rechtsanwaltsgesellschaft. „Diese Kredite wurden nicht nur zu sehrniedrigen Zinssätzenabgeschlossen,sonderneswurde oftauch nicht allzu viel getilgt. Daserschwert danndie Refinanzierung erheblich.“ Wie vonBraun beobachtet, haben sich die Renditen beieinem Kaufpreisfaktorumdie

20 eingependelt.„Auf diesemNiveaudürften Objektverkäufe stattfinden.“Wer sichdurch Verkäufe Liquiditätbeschaffen muss, um zu überleben, sollte dasnachvon Brauns AnsichtimRahmen eines Treuhandverfahrenstun.„In einem Treuhandverfahren bestehtder Vorteil darin, dass ein Verkauf der Immobilie ohneseparateZustimmung der Gesellschafter möglich ist –und ohnedass die Verkaufsabsicht publik wird“, erklärt er. Im Insolvenzverfahren hingegengeschehe alles öffentlich,das könneden Preis drücken.„Das Ziel solltesein, denAnschein eines Notverkaufs zu vermeiden.“ Vielen Marktteilnehmern dürfte daran gelegensein, dass die Preisenicht allzuschnell fallen,wennsie ihrenEinstand wiederwettmachenwollen.

DieGesamtnachfrage nach Immobilien hängtneben den Zinsen allerdings auch von der allgemeinen wirtschaftlichen Verfassung einer Volkswirtschaft ab.Deka-Chefvolkswirt UlrichKatergab beim Immobiliensymposium seinesHauses in Frankfurt EndeSeptember einen vorsichtigenAusblick: „Wir stehenimmer noch im Windschatten derletzten großenKrise –der Coronakrise.“ Es bestehe nunaberdurchaus die Chance, dass die deutsche Volkswirtschaftzueiner stetigenKonjunkturentwicklungmit normalenZyklen zurückkehre. Beiden Leitzinsenwäresoein SzenariolautKaterkompatibelmit einem EZB-Leitzins von2%und Zinsenfür zehnjährige Staatsanleihenvon 2,5%.Auf deranderen Seite des Atlantiks wäre für beide Zahlen wegen unterschiedlichermakroökonomischer Faktoren jeweilsrund ein Prozentpunkt mehr anzusetzen.

Noch istdie Inflationnicht gebannt DieGeldmengeM3als Frühindikatorsteigt schon wieder an

GeldmengenwachstumM3, 21 Monate vorlaufend HVPI Eurozone, Jahresveränderungsrate

Vor derZinssenkung gabeskeine Rezessioninder Eurozone Wachstumdes realenBruttoinlandsprodukts (BIP)inder Eurozone

gegenüber demVorquartal gegenüber demVorjahresquartal

©ImmobilienZeitung; Quelle:Neuwirth Finance,Eurostat, EZB

Wie schnellesinder Eurozone weitere Leitzinssenkungen gebenwird, hängtlaut EZB-ChefinChristineLagarde vorallem von derEntwicklung derInflationab. DieEZB erwartet einedurchschnittlicheInflationsrate von 2,5% für 2024,2,2%für 2025und 1,9% für 2026.Die Zielinflationsrate derEZB liegt bei2%.

FelixSchindler, Head of Research &Strategybei HIH Invest, neigt jedoch zurVorsicht. „Derweitere Weg wird keinSpaziergang –vor allemdie Preisentwicklung im Dienstleistungssektor wird für die EZBund den mittelbis langfristigen Inflationspfad in Richtung EZB-Ziel herausfordernd bleiben.“

Das Inflationsproblem ist noch nicht gelöst

Zumindest in Deutschland, dergrößten Volkswirtschaft derEurozone,scheintdie Inflationsentwicklung auf Kurs zu sein „Dank deutlich niedrigererSprit- undHeizölpreise sowie ausgeprägter negativer Basiseffekteist die Gesamtteuerungsrate auch im September kräftig gefallen.Unserer Einschätzungnachkönnte sie auchimOktober noch unterhalbder 2%-Markebleiben“,sagtVolkswirt SebastianBecker von Deutsche Bank Research mitBlick aufdie deutschenZahlen. Doch sein Ausblick diesbezüglichist ebenfalls verhalten: „Schon im Novemberund Dezember dürftendie dann auslaufenden oder sichins Gegenteil verkehrendenBasiseffektedie Inflationwiederüberdie 2%-

Marke hieven. Zur Weihnachtszeit werden wirvoraussichtlichwiedereine Teuerungsrate vonüber2%sehen.“ DasInflationsproblem seinicht abschließend gelöst, denn dazu müsste dienoch immererhöhte Kerninflationsrate,die die Preise für starkschwankende Güterwie Energieund Lebensmittelausschließt,spürbar zurückgehen.„Und dieser Rückgang steht bislangnoch aus“,sagtBecker.„Zudem dürfte deranhaltend hohe Lohndruckdafür sorgen, dass dieDienstleistungs- unddamit auch dieKerninflation voraussichtlich nur langsam sinken werden.“

ZinsexperteKurt Neuwirth,Geschäftsführervon Neuwirth Finance, weistauf mehrere Aspektehin,die zurGefahr für dasWiederanspringen derInflation werden können (siehe „Der Inflation Reduction Act war ein Inflationsturbo“aufdieser Seite) Zum einen habe es in derEurozone noch garkeine technischeRezession, also zwei aufeinanderfolgendeQuartalemit Negativwachstum gegeben, wiesie dieZentralbank biszur ersten Zinssenkung eigentlichabwartenmüsste. Zum anderen deutedie Geldmenge M3 als Frühindikator zwar darauf hin, dass dieInflation bis2025sinke. Doch für denZeitraum danachmüsse dieEZB höllischaufpassen, dieInflation durch zu schnelle Zinssenkungennicht über Gebührzubefeuern

DieKapitalmärktehingegen scheinen durch die jüngsten Zinssenkungen aufden Geschmack gekommen zu sein undgieren nachmehr. „Der Kapitalmarktpreistderzeit

©ImmobilienZeitung;Quelle: Eurostat, Statista

mehr Zinsschritte ein, alsdie Zentralbanken in Aussicht gestellt haben“, beobachtet PatrickZurfluh, Head of Real Estate Financing bei Loanboox. Dabeisei dasZinsniveau insgesamtbereits so eingependelt, dass sowohl langfristig orientierte alsauchkurzfristig orientierteKreditnehmer eine Finanzierung hinbekommenkönnten.

Banken halten sichmit Neugeschäftzurück

DieBankensind allerdingsbei Neufinanzierungen noch immersehrvorsichtig, da sie entweder selbstAltlasten abbauenmüssen oder ihre Risikoposition im Immobiliensegment nicht weiter erhöhenwollen. Alternative Finanzierer, vorallem ausdem Ausland, glauben deshalbanEinstiegsmöglichkeiten „Beimjetzigen Zinsniveau sehenwir Chancen in allen Märkten, auch in Deutschland“, sagt Claus Vinge Skrumsager, Managing Director bei Morgan StanleyInvestment Management. „Real Estate Debt istimmer noch eine sich entwickelndeAssetklasse in Europa,darund80% allergewerblichen Immobilienkreditedurch Bankenbereitgestellt werden“,fügterhinzu.„Unser Fokus liegtauf derFinanzierung vonCore-Assets undValue-add-Projekten, insbesondere der Transformationvon braunen zu grünen Immobilien. Die Zinssätzefür Core-Objekte liegen zwischen5%und 6%, je nachRisikoder Immobilie.“ Ulrich Schüppler

„Der InflationReductionAct war ein Inflationsturbo“

Ausblick Kurt Neuwirth, Geschäftsführer von NeuwirthFinance, warntdavor, dieGefahr durch die Inflation zu schnell zu denAkten zu legen. Beiden langfristigen Zinsen sieht er dasEndeder Entwicklung noch nicht erreicht

ImmobilienZeitung: Herr Neuwirth, dieZentralbanken EZBund Federal Reserve sind auf einen neuen Zinssenkungszyklus eingeschwenkt.Ist damit wieder alles in Butter für die Immobilienpreise?

Kurt Neuwirth: Nein, so einfachist es leider nicht. Es stimmt zwar, dass diePreisentwicklung,zumindest am Wohnimmobilienmarkt, wieder leicht nach oben zeigt,genau gegenläufig zu den kurzfristigenZinsen. Das dürfte auch so weitergehen,wenndie Zentralbankzinsen weiterzurückgehen. Allerdings hängt derweitereVerlaufdieserZinssenkungen von derInflation ab. Diese ist zwar gefallen,aber wir befinden uns sozusagen auf der letzten Meile der Inflationsanpassung nachunten, diebesonders langsam undzäh ist

IZ: Woran liegt das?

Kurt Neuwirth: Das liegt diesmal unter anderem daran, dass die USA sich mit viel Geldein hohes Wirtschaftswachstumerkaufthat und die Weltwirtschaft daher nicht genügend abgekühlt ist. Der sogenannte Inflation ReductionAct hatsich als ein Inflationsturbo erwiesen. Es wurdedermaßenviel Liquidität

in die US-Wirtschaft gepumpt, d dieZin rhöhung ef durch poli Reg kon den d 3 deutli

IZ: Hi

dieser Entwicklung? Was ist andersgelaufen als in Europa?

liardenUS-Dollar, cheWirtschaftflieafür verantwortlich, wachstum in den iegt.Der Effekt des einerSonderkontnochausgebremst die Inflation wieder kann

hren sehen Sie auf orthin?

th: Es besteht die hr,dass dieFed eZinsen zu schnell nkt,dannkönnte Inflation zurückkehren. DieInflation tbekanntlichvor allem einpsychologischesProblem. Wenngefühlt viel Geld vorhanden ist, steigt dieNeigung bei denUnternehmen, ihre Preise zu erhöhen. Damit nährt sich dieInflation selbst. Erst in demMoment, in demeineRezessionsphase

auftritt, reagieren dieUnternehmenmit Kostensenkungen,der Gedanke an Preiserhöhungen wird obsolet

IZ: Aber in derEurozonehattenwir doch bereitseineRezession erreicht, oder?

Neuwirth: Nach denrevidiertenZahlengab es mehrere Quartale mit einemnegativen Wachstum,allerdingsnicht aufeinanderfolgend.Technisch gesehen hatten wiralso auch in derEurozonevor demerstenZinssenkungsschritt nochkeine Rezession

IZ: EZB-ChefinLagardebetont allerdings stets, dass sieeinen datengetriebenen Ansatz verfolgt.

Neuwirth: Fürdie Zentralbank gehtesimmer nurumDaten.Die entscheidende Frageist, welche Datensichdie EZBansieht. Derbeste Frühindikatorfür dieInflation bleibt die GeldmengeM3, mit einemVorlaufvon etwa 21 Monaten. Diese signalisiert für diekommenden zwölf Monateauf jeden Fall einen weiteren Rückgang derInflation.Solange dauertes, bisdie erstediesjährige Zinssenkung wirkt. Zwei weitere EZB-Zinssenkungen zu je 25 Basispunktenindiesem Jahr sind durchaus wahrscheinlich.

IZ: Undwie gehtesdanachweiter?

Neuwirth: Dazu müssen wirverschiedene

Szenarienbetrachten. Wenn dieWeltwirtschaft eine harteLandunghinlegt und in die Rezession geht, istder jüngsteAnstieg der GeldmengeM3seitder ersten Leitzinssen-

kung im Juni keinProblem. Wenn dieLandung aber weich ausfällt,muss auch dieEZB höllisch aufpassen, dass dieInflation nicht zurückkehrt.Zur Erinnerung: Wirbrauchen diePhaseder Rezession,deswegendürfen die Zentralbankzinsennicht zu schnell sinken.

IZ: WirhabenimEuroland– im Gegensatz zu denUSA –immernocheineinverseZinsstrukturkurve, diekurzfristigen Zinsen sind also höherals dielangfristigen. Sollten sich Kreditnehmer jetztdie günstigeren langfristigen Zinsen sichern?

Neuwirth: Dann würde derKreditnehmer wahrscheinlichindie „Zinsbindungsfalle“ tappen.Die 10-jährigen Kapitalmarktzinsen erreichen erfahrungsgemäßerstdannihren Tiefpunkt, wenn dernächsteZinserhöhungszyklus beginnt.Wer also jetzteinezehnjährigeZinsfestschreibung vereinbart,statt nocheineWeile variabel zu finanzieren, zahlt– wissenschaftlich bewiesen –über die Gesamtlaufzeitdes Kredits mehr, alser müsste.

IZ: Wietiefkönntendenndie Langfristzinsen im laufendenZyklus nochsinken?

Neuwirth: Ich halte es nichtfür ausgeschlossen, dass die10-jährigen Kapitalmarktzinsen sich wieder derMarke von2%nähern. Sie werden abersicherlich aufabsehbareZeit nichtwieder aufnull fallen.

IZ: HerrNeuwirth, Danke für dasGespräch. DieFragen stellteUlrichSchüppler.

Kurt Neuwirth. Quelle: Immobilien Zeitung, Urheber:Thomas Porten
„Das

ist ein

fatalesSignalan alle WEG“

Immobilienverwaltung. DieHerausforderungen der Energiewende für den Gebäudebestand treffen auch die Verwalter.Neuegesetzliche Anforderungen, geänderte Förderbedingungen und der Fachkräftemangel machen derBranche zu schaffen.Positiv stimmt VDIV-GeschäftsführerMartin Kaßler die Möglichkeit, Eigentümerversammlungen künftig virtuellabzuhalten

Immobilien Zeitung: Herr Kaßler, der Bundestag hat beschlossen, dass künftigvirtuelle Eigentümerversammlungen möglichsind. Dafür hatte sich auchder VDIVstark gemacht. Was versprechen Siesichdavon?

Martin Kaßler: Es ist eine Win-win-Situation für Verwaltungenund Eigentümergemeinschaften. Man spart Kosten und Zeitund steigert die Effizienz, weil zumBeispiel nicht extra Räumlichkeiten angemietet werden müssen. Die virtuelleVersammlung kann zudem unterjährig schnell einberufen werden, um Beschlüsse zu fassen.Förderprogramme sind zeitlich begrenzt, Präsenzversammlungen finden aber in der Regel nur einmal im Jahr statt.Eskannalsopassieren, dass dieMittel vorher ausgeschöpftsind.

„Es ist eine Kann-Bestimmung,kein Muss“

IZ: Welche Vorteile gibt es noch?

Kaßler: Auch Immobilienverwaltungen sind vomFachkräftemangelbetroffen. Junge Verwalter wollen aufgrund einer veränderten Work-Life-Balance keine regelmäßigen Präsenzversammlungen am Abend abhalten. Zudem arbeiten laut Branchenbarometer 2024 rund 31% derBeschäftigten in unseren Unternehmen in Teilzeit. Wir haben dasvirtuelle Formatwährend derCorona-Pandemie erprobt. Bis zu 80%der Eigentümer waren in den Versammlungen.Inden Präsenzveranstaltungensind es imSchnitt 20% bis 25%. MobilitätseingeschränktePersonen, Alleinerziehende, Schichtarbeiter,Urlaubende: Sie alle haben jetzt die Möglichkeit, online teilzunehmen.

IZ: Aber werden nicht zum Beispiel ältere Eigentümer, diekeinen digitalenZugang haben, ausgeschlossen? Kaßler: Es gab im Gesetzgebungsverfahren Kritik,unter anderem von Verbraucher-

schutzorganisationen. Diese warirreführend. Die virtuelle Versammlungdarf nurmit dem BeschlusseinerDreiviertel-Mehrheitdurchgeführt werden. Es können also noch genügend Eigentümer dagegen stimmen.Außerdembleibtdie einmaljährlich stattfindende Präsenzveranstaltunginden nächsten drei Jahren erhalten. Hinzu kommt, dass Gemeinschaften immer mit einer einfachen Mehrheit zurPräsenz- oderzuhybridenVersammlung zurück können. Wernicht teilnehmen kann, hat die Möglichkeit, eine Vollmacht auszustellenund sich vertretenzulassen. Von daherist mit Ärger odergrößeren AuseinandersetzungeninEigentümergemeinschaften nicht zu rechnen.Esist ja nureine KannBestimmung,keinMuss.

IZ: Im August wurden dieFördersätze in zwei Energieberatungsprogrammen von bisher 80%auf 50%des Honorars reduziert. Wie stark wirkt sich dieseEntscheidungauf energetische Sanierungen in WEG aus? Kaßler: Für mich istdie energetischeSanierung daszentraleThema derImmobilienverwaltungeninden nächsten zehn Jahren. Undesist daherabsolut kontraproduktiv, die Förderungfür denindividuellen Sanierungsfahrplan, der im Koalitionsvertragals zu 100% kostenfreifür WEG angekündigt wurde, auf 50%abzuschmelzen.Für den Bundeshaushaltist es eine verschwindend geringe Summe, aber es istein fatales Signal an alle WEG.Wir appellieren daherandie nächste Bundesregierung, hier zu handeln. Wenn die Förderungausbleibt,fehltder Anreiz, sichmit derenergetischen Sanierung auseinanderzusetzen. DerSanierungsfahrplan legtden Grundstein undist derStartschuss. Beieinemderzeitigenjährlichen Sanierungsgrad von 0,2% erreichenwir bis 2045 keinenklimaneutralen Gebäudebestand.

IZ: Unddie Lösung isteinehöhere staatliche Förderung?

Verwaltern fehltPersonal

Branchentreff. DerVerwaltertag verzeichnet großen Zulauf. Die politischen undgesellschaftlichen Rahmenbedingungen machenden Unternehmen dieArbeitaber gerade schwer.

„DasKaribikmodell funktioniert nicht mehr“, stellte Bettina Adams, Geschäftsführerin des Beratungsunternehmens Dr. Adams, gleich zu Beginn klar.InihremVortragauf dem Deutschen VerwaltertaginBerlin sprach sie gemeinsam mit TochterMaxine überdas richtige Vorgehen bei der Unternehmensnachfolge. Angesichts des Personalmangels sei es nicht mehr möglich, eine Immobilienverwaltung kurzfristig zu verkaufen und sich dann abzusetzen, zum Beispiel eben in die Karibik. Heute wollten Käufer,dassder bisherige Geschäftsführer und damit auch dasPersonal noch eine Weile im Unternehmen bleiben. Eine Übergabe muss Adams zufolge inzwischen teils über mehrere Jahre vorbereitet werden. Kontinuität herrscht auch beim Verband derImmobilienverwalter Deutschland (VDIV), der den Verwaltertag nun schon zum 32. Mal organisierte. Mehr als1.400 Teilnehmer und gut 130 Ausstellerwaren gekommen, was einem neuen Höchststandentspricht Die frisch gewählte Präsidentin des Verbands, Sylvia Pruß, ging in ihrer Rede auf die vielen nicht besetzten Stellen ein. Mehr

Attraktivität für den Verwalterberuferhofft sie sich durchdie Einführung der virtuellen

Eigentümerversammlung (siehe dazu auch

„Das ist ein fatales Signal an alle WEG“ auf

Kaßler: In deraktuellen Bundesregierung wurde schon derrichtigeHebel angesetzt, indem entschiedenwurde: Wirfördern wenigerden Neubau als die energetische SanierungimBestand. Denn hier kannmehrCO2 eingespart werdenals im Neubau, wo es sowiesoschon viele Vorschriftengibt. Wases für denBestandbraucht, sind jedoch verlässliche Förder- undRahmenbedingen. Das betrifft auch vermietendeEigentümer. Es ergibtgleichzeitig nicht immer Sinn,für alle Maßnahmennachdem Staat undSubventionen zu rufen. Schon im Grundgesetzsteht: Eigentum verpflichtet.

„Wir müssen überneue Finanzierungsinstrumente nachdenken“

IZ: Und wasist,wennineinerWEG oder bei einzelnenEigentümern effektiv nichtgenug Geld für eine energetischeSanierung da ist?

Kaßler: Wir müssen in der Zukunftüber neue Finanzierungsinstrumentenachdenken. Wenn es Eigentümer gibt,die tatsächlich nichtinder Lage sind,eineenergetische Sanierungmitzufinanzieren, gibt es mehrere Optionen.Die Gemeinschaft kanneinspringen. Es istauchmöglich, dass einEigentümer einen Kredit aufnimmt, bei einerBankoder beider Gemeinschaft. Dann wird festgelegt, dassdieser Kreditauchbei Veränderungen wieTod undErbschaft abgelöst wird.Zudem gibt es dieOption einer Immobilienrente, bei derman seineWohnungverkauft,abernoch auf Lebenszeitdarin wohnen kann.

IZ: Lassen Sieuns noch über einanderes Thema sprechen. VieleFernwärmeversorger konntendie im CO2-Kostenaufteilungsgesetz geforderten Abrechnungennicht fristgerecht vorlegen.Welche Folgenhatte das? Kaßler: Teilweise gabesdie Unterlagen, aber dieCO2-Werte wurden nichtausgewiesen. Dann hieß es beiLieferanten, dieVerwalter

dieser Seite) Siekritisierte aber auch daszu hohe Maß an Bürokratie und dieunsicheren Rahmenbedingungen unter der aktuellen Bundesregierung. Dabei nahm sie auf kurzfristig reduzierte Förderprogrammeund das „Hickhack mitdem Heizungsgesetz“ Bezug In 30 Jahren in der Immobilienbranchehabe siekeine vergleichbareSituationerlebt, betonte sieauch gegenüber Finanzminister ChristianLindner (FDP),der ein politisches Grußwort ausrichtete. Nicht nur bei Fragen rund um Energieversorgung und Sanierung spieltenbeim Verwaltertag juristische Themen eine zentrale Rolle. Rechtsanwältin Anne Schlosser befasstesichmit Nachträgen zumMietvertrag. Diese können etwa dann sinnvoll sein,wenn eine Immobilie verkauftwird, Vermieter und Verkäuferaber nicht übereinstimmen. Inwiefern künstliche Intelligenz bei Personalangelegenheiten helfen kann, zeigte Rechtsanwalt Sami Negm-Awad auf. So sind entsprechende Programme inzwischennichtnur in der Lage,Stellenausschreibungen zu erstellen und passendeBewerber auszuwählen. Sie können auch vorhersagen, wann einMitarbeiter voraussichtlich kündigen wird.Über die Ergebnisse sollte aber am besten noch einmalein Mensch schauen,empfahlder Fachmann. Florian Hartmüller

möchtendas dochbitte selbst ausrechnen. Aber dasist nichtunsereAufgabe. In den Berechnungsmodellenkönnen sich zudem schnell Fehler einschleichen. Dafür möchte keinVerwalterhaftbargemacht werden. Verwaltermussten ihre WEGdeshalb vertrösten undhaben sich damitnatürlich Ärger eingehandelt. Es istbedauerlich, dass dasWirtschaftsministeriumbei diesen Verfehlungen nichthärterdurchgegriffen hat. Wenn ichein Gesetzverabschiede,mussich dafür sorgen, dass es auch umgesetztwird.

IZ: Zu diesem Thema passtder perVerordnung gefordertehydraulische Abgleich von Heizungsanlagen. Die letzteFrist lief im September aus. Umgesetzt wurdedie Maßnahmeabernur in verhältnismäßigwenigen WEG. Kaßler: Wir habendas beimVerwaltertag nochmals abgefragt.Esgab im Saal niemanden, derden hydraulischen Abgleich vollständigfür seineBestände durchgeführt hatte. EinGrund dafür sind dieKosten. Für eine Wohnung fallen zwischen750 Euro und 1.500 Euro an.AuchfehltenFirmen zur Umsetzung.Ein weitererAspekt ist, dass die mögliche Energieeinsparung bei vielen Eigentümern sehr geringausfällt.Wenn die Wohnung vermietet ist, profitiert derMieter, nichtder Vermieter. Dasneue Wohnungseigentumsgesetz ermöglicht es,dassdie Verwalterdas nötigeGeld ausder Rücklage nehmen. Aber wenn einVerwaltereinederart hohe Summe vomKontoabhebt,ohnedass dieEigentümergemeinschaft einenentsprechenden Beschluss fasst,führt dasinder Regel dazu,dasserabgewähltwird. Das Gesetzgingkomplettander Praxis vonWEG vorbei.

IZ: Undwie siehtesmit demGebäudeenergiegesetzaus? Es fordert ab Oktober einen hydraulischen Abgleich undzudem innerhalb bestimmterFristen Optimierungsmaßnahmen für ältereHeizungsanlagen. Und hier droht, anders alsbei derVerordnung, ein Bußgeld. Kaßler: FürBestandsheizungenwirdsichdas womöglich innerhalb derFristen nichtüberallumsetzen lassen. Dafür fehlen vorallem Kapazitätender Handwerksbetriebe. Aber auch hier stelltsichdie Kostenfrage.Wir empfehlen unserenVerwaltungen, dieGemeinschaften frühzeitig zu informieren und Beschlüssezufassen.Wenn diesenegativ sind unddie Eigentümer diegesetzlichen Vorgaben nichterfüllen,ist zumindest die Verwaltung vonder Haftungfreigestellt. IZ: Herr Kaßler, vielenDankfür dasGespräch DasInterview führte FlorianHartmüller.

Bestand vongut 8Mio. Wohnungen

Der Verband der Immobilienverwalter Deutschland(VDIV)vertritt rund3.900 Mitgliedsunternehmenmit mehr als 8Mio.betreutenWohnungen.Dabei geht es nach eigenen Angabenumetwa 75%des Bestands der EigentumswohnungeninDeutschland.MartinKaßler ist seit 2010 Geschäftsführer der Organisation, die1988unter dem Namen Dachverband Deutscher Immobilienverwalter (DDIV) gegründet wurde. Seinen jetzigen Namen erhielt der Verband 2019 Präsidentin ist seit September 2024 SylviaPruß. Florian Hartmüller

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Martin Kaßler (l.) sprach am Rande des beim Verwaltertagsmit IZ-Redakteur FlorianHartmüllerüberdie aktuellen

Digitale Kontrollesoll

PV-Anlagen sicherer machen

Energiekonzepte. Mit einer Contracting-Lösung für Photovoltaikanlagen möchtesich das österreichische UnternehmenSolmind auf dem deutschen Markt etablieren. Ein zentrale Rolle spielt dabei ein digitales Systemzur Betriebsführung. Der erzeugteStrom sollkünftigauch über Grundstücksgrenzen hinweggenutzt werden.

Ein „Rundum-sorglos-Paket“ für Immobilieneigentümer, dasden gesamtenLebenszyklus von Photovoltaikanlagen umfasst: Mit diesem Angebot möchte das österreichischeUnternehmen Solmind auchinDeutschland Fuß fassen. Grundlage dafür bildet einContracting-Modell, wieCEO undMitgründer JohannesMarek berichtet. Der Dienstleister investiert in die Anlagen und kümmert sich, teils mit Partnerunternehmen, umInstallation, Betrieb,Wartungund Rückbau.„Wirtretenals Generalunternehmer auf.“Für sein Unternehmen interessantseien Investitionen vonmindestens 200.000 Euro beziehungsweise Anlagen mit einer Leistung abetwa 150 bis 200 kWP

DieGebäudeeigentümererhalten Marek zufolge eine Pacht für die Nutzungder Dachfläche. Außerdem könnensie ihren Mietern Strom auserneuerbarenEnergien bieten, ohnesich selbst um die Anlagen kümmern zu müssen. Daneben lässt sich die Klimabilanz der Gebäude verbessern. „Wir garantieren eine Reduktion der CO2-Emissionen“, erklärt Marek. Solmind übernimmt dafür den Verkauf des Stroms und profitiert von den daraus resultierenden Einnahmen. Umgesetztwerden die Projekte auf Multi-Tenant-Immobilien. Bisher geht es dabeiausschließlich um Bürogebäude.Dazu gehören Objekte mit 5.000 qm bis 6.000 qm Büroflächeund PV-Anlagen mit 800 kWP. „Anwenden lassen

würde sichdas Modell aber auch aufEinkaufszentren“, erklärt Marek. ZentralesElement istein digitales Systemzur Betriebsführung. Darin werden Informationen ausallen Anlagen zusammengeführt. Dabeigehtes unter anderem um deren Zustand, aberauch um dieerzeugtenund insNetzeingespeisten Strommengen. „Smart Meter spieleneine zentraleRolle“, erklärt Marek. Mitdem System lassensichaucheventuelleÜberschüsse direkt erfassen

Deutschlandhinkt beider Regelunghinterher

In Österreichsetzt Solmind teils auf Energiegemeinschaften,die dort seit einigen Jahren möglichsind. DerStrom ausder Energieerzeugungsanlageauf einem Gebäudekann je nach Bedarf auch über Grundstücksgrenzen hinweginverschiedenen Objekten genutztwerden, ohnedassder Anbieter gleich als Energieversorger gilt.Deutschland hinkte beider Anpassung derentsprechendenRegelungenanEU-Vorgaben lange hinterher. Dochauchinder Bundesrepublik will Marek das Konzept umsetzen Selbstwenn nureine gemeinschaftliche Gebäudeversorgung möglichist,erzeugter Stromalso ausschließlichanNutzer auf demselben Grundstück verteiltwird, funktioniere dasModellvon Solmind, betont Marek Außer für die Flächen dereinzelnenMieter

sollder erzeugte Strom perspektivischunter anderem zudemfür den Betriebvon E-LadeInfrastruktur verwendet werden. Das Systemzur digitalenBetriebsführung bringtlautMarekauchversicherungsbezogene Vorteile. DerWerteines Gebäudes beträgt oft das Vielfache von demeiner darauf installierten PV-Anlage.Wennein vomHerstellervorgegebenes Wartungsintervall ausgelassen wurde, kanndas nach einem Schaden, etwa einemBrand, zumProblem werden. Denn es kannsein, dass dieVersicherung in so einemFall nichtoderzumindest nicht dievolle Summe zahlt. Die kontinuierliche digitale Überwachungsorge hier für rechtliche Sicherheit undkönne zudemhelfen,Schädenzuvermeiden, sagt Marek.„In Deutschland arbeiten wirbereits mit einem namhaftenVersicherer zusammen. Auch auf dieSituation,dassein Gebäude mit einer Anlage von Solmind verkauft werdensoll,ist das Unternehmen vorbereitet. So bietetesan, dieDachflächenvom neuen Eigentümer zu pachten.Auf Wunsch verkauft Solmind dieAnlage jedochauchund übernimmt beiInteresse weiterhin dieBetriebsführung.Sollte eine Aufstockung geplant sein,könnendie Anlagen für dieArbeiten demontiertund anschließend wieder angebracht werden.

In Österreichsindbereitsauf drei ObjektenPhotovoltaikanlagenvon Solmindin Betrieb.Dazu gehört auch eine miteiner Leis-

Weihendie PV-Anlage auf demPier 50 ein (von links): Corinna Marek, Johannes Marek, BernadettPauer (FLE) und Michael Rebhandl Quelle: SolMind FlexCo,Urheber: Jonathan Stotz

tung von190 kWP aufdem Bürogebäude Pier 50 an derBrigittenauerLände 50-54 in Wien. Alexander Klafsky,CEO desAsset-Managers FLE,verweist aufBemühungenseines Unternehmens,die Energieeffizienzeines Bestands von50Immobilien in Mitteleuropazuerhöhen.Solmindhabedabei „mitseinem Konzept zurgemeinschaftlichenGebäudeversorgung undeinem Rundum-sorglos-Paket überzeugt.

Laut Marekplant Solmindfünfweitere ProjekteinÖsterreich.Und auch in Deutschland hatdas Unternehmen einiges vor. „Zehn Projektebefinden sich hier in derPipeline.“

Dieseverteilten sich über dasganzeBundesgebiet,von Hamburg über Berlin bisnach München. „Ich gehe davon aus, dass wirim Dezember mitdem ersten Projekt starten können.“Momentan baut Solmindin Deutschland einNetzwerk vonPartnerunternehmenauf. In Grenznähe könnten aber auch Elektrikeraus Österreichzum Einsatz kommen, berichtetMarek. Solmindist noch relativ jung undbesteht laut MarekerstseitApril2024. Im Hintergrund stehe allerdings„eine große Bank“ Momentanverfügt dasUnternehmen über zehn Mitarbeiter.Die Gründerbringen Erfahrungen aus denfür dasGeschäft relevanten Bereichen mit. CEOJohannes Marekselbst kommt ausder Energie-, COO CorinnaMarek ausder Versicherungs-und CFO Michael Rebhandl schließlich ausder Immobilienbranche Florian Hartmüller

B&Lbetreut Bürohaus

Verwaltung Für HanseMerkur Grundvermögen erbringt B&L seit diesem Sommer das Property-Management fürein 14.700qmgroßes Bürogebäude in Bremen.

B&LPropertyManagement hatzum 1. Juni 2024 die Verwaltung des Bürogebäudes DMK Airport City in Bremen übernommen. Auftraggeberist HanseMerkur Grundvermögen (HMG). DieNeubauimmobilie an der MariaCunitz-Straße, Ecke Airbus-Allee hateine Gesamtmietflächevon rund 14.700 qm und istvollständig an dasMolkereiunternehmen DMKDeutsches Milchkontor vermietet. Zu demObjekt gehöreneineTiefgarage mit 155 Stellplätzen, sieben Außenstellplätze sowie mehrere oberirdischeüberdachteFahrradstellplätze. Wärmeverteilung, Kühlung und Regelung derZuluft erfolgen im gesamten Gebäudeüber Hybriddeckenmodule.Ein wetterunabhängigerSonnenschutz kann sowohlzentralals auchdezentralgesteuert werden. DasDachwird alsGründach ausgeführt. Auf etwa der Hälfte der freien Fläche sind Photovoltaikelementeinstalliert. Diese solleneinen „erheblichen“ Teil desStrombedarfsdecken.

Beidem Bremer Gebäudehandelt es sich bereits um dassechste Objekt,das B&LPM für HMGbetreut.Das Verwaltungsportfolio desDienstleistersfür HMGbeläuft sich damit zusammengenommen aufrund104.000 qm Mietfläche.Insgesamt betreut B&LPMbundesweitrund1.070.000 qm Mietfläche in 79 Objekten mit einemPortfoliowertvon rund 7,2Mrd.Euro. Florian Hartmüller

Das DMKAirportCity ist diesechste Immobilie,die B&L für HMGverwaltet. Quelle: Hanse MerkurGrundvermögen,Urheber:Justus Grosse

Rosa-Alscher stärkt Dienstleistungen

Der Münchner Projektentwickler RosaAlscherGroupwill verstärkt für andereUnternehmenals Dienstleister tätigwerden. Dafür sollen dasAsset-Management sowie dieVerwaltungder Facility- undProperty-Management-Kooperationen „perspektivisch“ in ein eigenständiges Unternehmen ausgegliedert werden. Zielgruppesindinstitutionelle Kunden undJoint-Venture-Partner, dieüber kein eigenes Asset-, Facility- oder Property-Management verfügen.Für diese will Rosa-Alscher zudemProjekte entwickeln.Imvergangenen Jahrhatte das Unternehmen bereits erklärt dasGeschäftsfeld Service-Development deutlichausbauenzuwollen.Nun sollen auch dieanderen Geschäftsfelder derGruppe stärker am Markttätig werden.Das PropertyManagementbietet Rosa-Alscher über Kooperationspartner an.Sohat etwa BNP Paribas Real EstatePropertyManagement die Bewirtschaftung desneuen Stadtteilzentrums ZAMimMünchnerStadtteilFreihamübernommen,das Rosa-Alscher entwickelt hat. DasFacility-Managementfür das ZAMerbringt GemaGebäudemanagementaus Aschheim. Alexander Heintze

Techemwird für 6,7Mrd.Euroverkauft

Der FondsTPG Rise Climate undder Investor GIChaben am 1. Oktober eineVereinbarung zum Erwerb der Techem-Gruppeunterzeichnet.Sie übernehmenden Energiedienstleister vondessen bisherigem Mehrheitseigentümer Partners Group undden Co-Investoren CDPQ undOntarioTeachers’ Pension Plan. Der Gesamtwertder Transaktionbeträgt 6,7Mrd.Euro. Die Transaktion wirdvorbehaltlich der üblichen Bedingungen und Genehmigungen voraussichtlichinder ersten Jahreshälfte 2025 abgeschlossen.Der Kaufpreiswirdinzwei Tranchen gezahlt,eine bei Closingund der verbleibende Betragim Juli 2027.TPG Rise Climate ist ein PrivateEquity-Fonds,der in Unternehmen investiert, diesichmit Dekarbonisierungbefassen Techem wurde1952gegründet undhat eine der größten digitalen Energiedienstleistungsplattformen aufgebaut. Der Dienstleister ist in 18 Ländernaktivund hatmehr als 13 Mio. Wohnungen mitmehr als 62 Mio. digitalen Messgeräten im Service. Der Umsatzliegt bei mehrals 1Mrd.Euro. Florian Hartmüller

InternationaleSanktionen treffen auch gewerblicheMietverträge

DerUkrainekrieghat viele Unternehmen gezwungen, ihre Geschäftsaktivitätenzuändern.

Die Immobilienbrancheist davon nicht verschont geblieben. Die Sanktionen vonEUund USA gegen Russland zeigen, dass die langfristige Absicherung gewerblicher Mietverträgemit Blickauf internationale Maßnahmen wichtiggeworden ist. Ein Autorenteamder Kanzlei Heuking erklärt die Eckpunkte.

Problematisch wirdesinsbesondere, wenninternationale Sanktionsregelungen weiter greifen als die von derEUverhängtenRestriktionen Schließteine deutsche Gesellschaftals Vermieterin einen gewerblichen Mietvertrag mit einem russischen Unternehmenab, das nach US-Rechtsanktioniert wird, ohnedass synchron die EU Sanktionenverhängt, birgtdies hohe Risiken.Esstellt sich dieFrage, ob die Überlassungdes Mietgegenstands für den deutschenVermieterKonsequenzen nach US-Recht hatund –wennja–welcheMöglichkeiten derVermieterhat,die Risikenmit Blickauf dieUS-Sanktionen zu minimieren. Seit demBeginn des russischenAngriffskriegs gegendie Ukraine hatdie EU die SanktionengegenRussland in inzwischen14 Sanktionspaketen erweitert.Beschränkungenfür die Eingehung oder Durchführung von Gewerbemietverhältnissen ergeben sich vor allem aus den Finanzsanktionen,die sich gegendie auf den „schwarzen Listen“genannten Personen und Firmen richten.

Ein Mietgegenstandist eine wirtschaftliche Ressource

Das bedeutet für den Geschäftsverkehr mitsanktionierten Parteien,dass Gelder und wirtschaftliche Ressourceneingefroren werden, die Eigentum oder Besitz sanktionierter Parteien sind oder von mit diesen inVerbindung stehenden natürlichenoderjuristischen Personen oder von diesen gehalten oder kontrolliertwerden.Zudem giltdas sogenannte Bereitstellungsverbot: Sanktionierten Personen und mitdiesen in Verbindung stehendenPersonendürfenweder unmittelbar noch mittelbar Gelder oder wirtschaftliche Ressourcen zurVerfügung gestellt werden oderzugutekommen Unter den weit gefasstenBegriff der wirtschaftlichen Ressource fällt auchdas Bereitstellenvon gewerblichen Mietobjekten.Infolgedessen istesverboten, sanktionierte Parteienper gewerblichem MietvertragFlächen zu überlassen. Verstöße gegenEU-Sanktionenkönnen mit empfindlichen Haftstrafen und Bußgeldern gegendie Handelnden selbst, dieUnternehmenund deren Geschäftsführung geahndetwerden.

US-Primärsanktionen gelten beiUS-Nexus

Auch US-Sanktionenkönnenfür dieDurchführung von gewerblichenMietverträgen

relevantwerden.Unterschieden werden muss zwischenUS-Primär- undSekundärsanktionen

DieUS-amerikanischenPrimärsanktionengeltengrundsätzlichfür US-Bürger,Personenmit ständigemWohnsitzinden USA, nachUS-Recht gegründeteGesellschaften und Personen, die sich in denUSA befinden Nicht-US-Personenkönnen gegenUS-Sanktionsvorschriften verstoßen,wenndas betroffene,für US-Personen verboteneGeschäft, einensogenanntenUS-Nexusaufweist. Zur Begründung einesUS-Nexuskann es bereits ausreichendsein, dassaneinem Geschäft US-Personen, etwa einUS-Geschäftsführer, beteiligtsind, es in US-Dollaroder über eine Bank in den USA abgewickelt wird.

Einfallstorefür die US-Primärsanktionen könnenfür gewerbliche Mietverträge also dannbestehen, wenn US-Personen oder Unternehmeneingebunden sind.Inder Praxis sind in die Verwaltung internationaler Immobilienportfolios oft internationaltätige Asset-Manager einbezogen. Diese können den fürdie Geltungdes US-Rechtserforderlichen Nexusbegründen.Verstöße gegenUSPrimärsanktionen können mitempfindlichen Geld- und Haftstrafen geahndet werden.

US-Sekundärsanktionen greifen direkt

US-Sekundärsanktionen gelten hingegen extraterritorial unddamit auchfür Nicht-USPersonen undUnternehmen, auch wenn ein GeschäftkeinenUS-Nexusaufweist. Danach istesverboten, bestimmte Transaktionen undGeschäfte mit denauf US-Sanktionslisten– zum Beispiel aufder Listeder Specially DesignatedNationals des Office of Foreign Assets Control, kurz SDN-Liste der OFAC –genannten Personen undUnternehmenzu tätigen.Sofern ein(potenzieller) Mieter vor Abschluss oderwährendder Dauer eines gewerblichen Mietverhältnisses auf einerUSSanktionslistesteht,kann die Überlassung des Mietobjektsverboten sein Verstößegegen US-Sekundärsanktionen könnendazu führen, dassdas verstoßende Unternehmenselbstauf eine US-Sanktionsliste aufgenommenwird. Dannwerden die in den USA befindlichen Vermögenswertedieses Unternehmens eingefroren.Inder Folge istes US-Personen undUnternehmenuntersagt, mit dem UnternehmenGeschäfte zu tätigen.Vergangene Fälle zeigen, dassauch international tätige Bankenkeine Geschäfte mehrmit nachUS-Recht sanktioniertenPersonen und Unternehmendurchführen konnten. Zudemnicht zu unterschätzen: Es drohenden sanktioniertenParteien erhebliche Reputationsschäden, da dieSanktionierung nachUS-Recht veröffentlichtwerden kann Rechtsfolgen fürMietverträgen beiSanktionen

Während die Einhaltung von Sanktionen beiLieferbeziehungeneinfach umgesetzt werdenkann,ist das Befolgen von Sanktionenbei Mietverträgenals Dauerschuldverhältnissen deutlich aufwändiger.Faktisch müssteder Mietgegenstandzur Vermeidung vonSanktionsverstößenzurückgegeben werden. Da von Sanktionen betroffene Mieter regelmäßig dieüberlassenenRäumlichkeiten nichtfreiwilligverlassenwerden,ist eine Räumungsklageerforderlich

Sofernein Mietverhältnisvon EU-Sanktionenbetroffen ist, die die Überlassungdes

Derukrainische PräsidentWolodymyr Selenskyj(links) beiseinemBesuch in BrüsselimJuni 2024 Quelle:Imago,Urheber:Italy Photo Press

Andersstellt sich dieLage dar, wenn der Mieter ausschließlichnachUS-Rechtsanktioniertist.Die Rechtslage istinderartigen Konstellationen schwierig. Nach US-Recht mussder Vermieter dasUS-Sanktionsrecht beachtenund darf denMietgegenstand dem sanktioniertenMieter nichtmehrüberlassen. Es drohen beiVerstößen empfindliche Strafen, die existenzbedrohende Ausmaße annehmen können. Deutsche Gerichte wenden US-Recht nichtunmittelbaran, sondern berücksichtigen dasUS-Sanktionsrecht undpotenzielle Auswirkungeneiner Bestrafungnur im Rahmen vonGeneralklauseln. DieStrafen nach US-Recht für denVermieter wären vom GerichtimRahmen derInteressenabwägung eineraußerordentlichen Kündigung oder des Wegfalls derGeschäftsgrundlagezuberücksichtigen.Einegefestigte Rechtsprechung, nach der Vermieternauch bei drohenden Sanktionierungen nach US-Recht einKündigungsrechtzusteht,gibtesnicht.

MietgegenstandsaneinesanktioniertePartei verbieten, kann der Mietvertrag entwederab dem Zeitpunkt der Sanktionierung unwirksamwerden oder es besteht zumindestdie Möglichkeit,diesenaußerordentlich zu kündigen

Risikominimierung durch Klauseln im Mietvertrag

Daherkönnte diefür deutscheVermieter misslicheLageeintreten,dass zwar einerseits

eine Räumungsklage, diesichauf dieVerbote unter US-Rechtstützt, vondeutschen Gerichtenabgelehnt wird,andererseits aber derVerstoß desVermietersgegen US-Sanktionsrecht vondortigen Behörden bestraftwird. DieParteiengewerblicherMietverträge sollten dahervertragliche Lösungen für die Folgen derSanktionierung ihresjeweiligen Vertragspartnersanstreben. DerartigeKlauselninMietverträgen galten sicherlichvor demUkrainekrieg nichtals Marktstandard. Es solltegegebenenfallsgeprüft werden,ob diese perNachtraginden Vertrag eingebracht werden können. Vereinbarendie Mietvertragsparteien einSonderkündigungsrechtfür denFall, dass US-Sanktionen gegen denMieter greifen, hätteeineKündigung erheblichgrößere Erfolgsaussichten. Fürdie Zukunft gilt:Bei derAusgestaltung vongewerblichenMietverträgenist –entsprechend einerRisikoanalyse– darauf zu achten, dass Sanktionsklauseln bei denSonderkündigungsrechten vongewerblichen Mietverträgen aufgenommen werden.An dieser Schnittstelle zwischenSanktions- und Mietrechtist es maßgeblich,zweckmäßige Loslösungsmöglichkeitenfür dieParteienzu etablieren, dierechtssicherund im Hinblick aufSanktionsrisiken schnell umsetzbarsind.

DieAutoren: Dr.Michael Alberts,Michael Kreisler,PhilipSchmidtke-Mönkediekund Lea Pilone, Rechtsanwältebzw. wissenschaftliche Mitarbeiterin derKanzlei Heukingin Düsseldorf.

DerBeitrag wurde bearbeitet vonBrigitte Mallmann-Bansa.

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Immobilien finanzierung 2024

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Bausicherheit

Baurecht Eine Baufirmahat auchdann Anspruch auf eineSicherungshypothek, wennnoch um Arbeitengestritten wird. Von ihrerForderungsind jedoch dieKosten für das Beseitigenvon Mängelnabzuziehen

OLGBrandenburg, Urteil vom 11.Juli2024, Az.10U 30/24

DERFALL

Ein Bauunternehmer verlangtvon den Bestellerndie Zahlung von 303.000Euro Restwerklohnfür Leistungen an einem Doppelhaus. Er legt eineForderungsaufstellung vor. DieAuftraggeber verweigern die Zahlung. Daraufhin fordert derUnternehmermittelseiner einstweiligen Verfügung denEintrag einer Vormerkung mit

demZiel, seinenAnspruchauf eine Sicherungshypothek zu sichern. DieBesteller rügendie inhaltliche Richtigkeit derRechnung. Außerdemhalten sierund 35.000 Euro Mängelbeseitigungskostendagegen, dieein Gutachterermittelt hat.

DIEFOLGEN

DasOLG Brandenburg sprichtdem Bauunternehmerdie Eintragungder Vormerkung fürdie Sicherungshypothek zu. Er habeseinenAnspruchauf denrestlichen Werklohn schlüssigdargelegt.Von der Höhe deszusichernden Anspruchsmuss sichder Unternehmerjedoch dievom Bauherrn nachvollziehbar dargestellten, voraussichtlichen Mängelbeseitigungskosten abziehen lassen.Denn eine mangelhafte Leistung seinicht vollwertig. Deshalb wurden35.000 Euro herausgerechnet. Demnachbesteht derAnspruch des Unternehmersnur in Höhe derWertsteigerung desGrundstücks von etwa 268.000 Euro

WASIST ZU TUN?

In seinerEntscheidungstärktdas OLG Brandenburgdie Rechtsposition von Bauunternehmern, indem sieihreForderungenfür erbrachte Leistungen im Wege der einstweiligenVerfügung durch Eintragung einer Vormerkung rangwahrend sichernlassen können –selbstdann, wenn sieihreArbeitennichtvertragsgemäß erfüllthaben sollten. Um denAnspruch zu verfolgen, geltenfür dieschlüssigeDarlegung desWerklohnanspruchsimeinstweiligen Verfügungsverfahrendieselben Anforderungenwie im Hauptsacheverfahren. DerUnternehmermuss nachweisen, dassihm ein Lohnanspruch aus einemmit demAuftraggeber geschlossenenBauvertrag zusteht.Die Forderung

muss nichtfälligsein. Es istweder eine Abnahme noch dieVorlage einerSchlussrechnung erforderlich.Der Anspruch ist durch Vorlagevon korrespondierenden Vertragsunterlagen undeiner Forderungsaufstellung glaubhaft zu machen. Sinddie Voraussetzungenerfüllt, istdie Sicherheit zu gewähren, auch wenn um Tatsachen zur Berechnung des Vergütungsanspruchs gestritten wird.Bauherrensollten sich darüber im Klaren sein, dass derUnternehmerauch beinicht vollständig erbrachten vertragsgemäßen Leistungen/Mängelnden Anspruch nach §650eBGB verfolgenkann. (redigiert von Monika Hillemacher)

Hohe Inflation begründetkeinen

Extrazuschlagauf die Miete

Mietrecht DiegestiegeneInflation istkein Grund, die Miete über denMietspiegel hinaus zu erhöhen. EinStichtagszuschlag ist unangemessen

LG München, Beschluss vom 17.Juli 2024, Az.14S3692/24

Immobilienfinanzierung

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Rechtsanwältin

Anja Fischer vonAdvant Beiten Quelle: Advant Beiten

DERFALL

DieParteienstreitenüber dieZustimmung zu einer Mieterhöhung. Wegender Inflation fordertedie Vermieterin einen Zuschlag aufdie Wertedes Mietspiegels 2023,daeine ungewöhnlicheSteigerung derortsüblichen Vergleichsmietevorliege Siewar derAnsicht, in Zeiten hoherInflation seidie Berücksichtigung einer soge-

nannten Stichtagsdifferenz richtig, und forderte deshalb diezusätzlicheErhöhung. DasAmtsgericht wies dieVermieter-Klageab.

DIEFOLGEN

DasLandgericht München Iteiltdiese Auffassung in derBerufung. SeinerMeinungnach lässtsicheine Mietsteigerung über denMietspiegelhinaus nicht mit demAnstieg desVerbraucherpreisindex begründen. Denn derzugrunde liegende Warenkorbumfasserund700 Güterund repräsentiere sämtliche,von privaten Haushalten in Deutschland gekauften Warenund Dienstleistungen. Das Gericht sieht erhebliche Rechtsunsicherheiten, würde im Mietrecht eine Stichtagspraxis eingeführt.Geradeinangespannten Miet-

märktenwäredie Befriedungsfunktion desMietspiegels gefährdet, da auch qualifizierte Mietspiegel stetsund ausschließlich Daten enthalten, dieinder Vergangenheit erhoben wurden. Außerdem habe gar keineungewöhnlicheSteigerung der ortsüblichen Vergleichsmiete vorgelegen da einAnstieg von nurwenig mehr als 3% keinen außergewöhnlichen Mietanstieg bedeute

WASIST ZU TUN?

DerBGH räumtGerichten in Fällen, in denenzwischendem Erhebungsstichtag eines Mietspiegels und demZugangdes Zustimmungsverlangens nachträglich ungewöhnliche Steigerungen derortsüblichen Vergleichsmietefestzustellen sind, einen Beurteilungsspielraumein. In dem Rahmen istdas Gerichtauchgrundsätzlichbefugt, einen Stichtagszuschlag vorzunehmen.DieserBeurteilungsspielraum wurde nach Auffassung desLGMünchen von der erstenInstanz eingehalten und eineungewöhnlicheSteigerungder orts-

Kein Steuervorteil für zusätzliche Dienstleistungen

Steuerrecht. Vermieter von Seniorenapartments verwirkendie erweitere Kürzung, wenn siezusätzlichServices unter Marktpreisanbieten undsodas Doppelte der ortsüblichenMiete erzielen.

BFH, Urteil vom 13.Juni 2024, Az. III R26/21

DERFALL

Aund Bwarenjezur Hälfte Anteilseigner einerGmbH undzur Hälfte Gesellschafter einerKG. Außerdemgehörte ihnen gemeinsam einGrundstück, aufdem eine von derGmbH betriebeneSeniorenresidenz stand. Zugleich betriebdie KG auf dem Nachbargrundstück einHotel mit Restaurant. Die Seniorenapartments wurden damitbeworben,dass dieBewohner zusätzlich zu den Zimmern preiswerte Dienstleistungen buchenkönntenwie Handtuch-und Bettzeugwechsel,Fahrdienste, Veranstaltungen undEssen im Hotel. Diese Leistungen erbrachtedie KG

Rechtsanwalt

zu Selbstkosten. BeiAbschlussdes Mietvertragsmit der GmbH wurde gleichzeitig als Gesamtpaket der Dienstleistungsvertrag mitder KG vorgelegt undgeschlossen. DieLaufzeit waridentisch.Die Miete betrugmehrals das Doppelte der ortsüblichen Mietefür Wohnraum. DieGmbH beanspruchtedie erweiterte Kürzung, bei derder Gewerbeertragumden auf die Verwaltungund Nutzung deseigenen Grundbesitzesentfallenden Teil gekürzt wird. Im Ergebnis wurde der gesamte Mietertrag als gewerbesteuerfreierklärt.

DIEFOLGEN

Die Betriebsprüfung sah dies anders, ebensodas Finanzgericht. Es beschäftigte sich mitder Frage, ob die Kürzungausgeschlossensei,weilder Grundbesitz dem BetriebeinerGesellschaft diene. Damit wäre der Gewerbeertraginsgesamtgewerbesteuerpflichtig geworden. Der Bundesfinanzhof kürztedie Diskussionabund hobklarauf den wirtschaftlichen Hintergrundab: Er versagtedie erweiterte Kürzung, weil die GmbH nichtausschließlich vermiete. DieGesellschaft überlasse näm-

lich nichtnur Wohnungenzur Nutzung, sondernvermitteleverbilligte Dienstleistungen. Denn sieverhalfmit dem Abschlussdes Mietvertragsauchzum Abschlusseineswährendder Dauer des Mietverhältnisses ordentlich unkündbarenDienstleistungsvertrags deutlich unter Marktpreisen(Selbstkostenpreis)und erhieltdafürmehrals 100% Aufschlag auf die ortsübliche Mietevon vergleichbaren Wohnungen.

WASIST ZU TUN?

Es gelten die drei Steuergestaltungsregeln: 1. nichtübertreiben, 2. nichtübertreiben, 3. nicht übertreiben. Hinterbeiden Gesellschaftenstandendie gleichen Personen DerGewinnaus dem Konzept Vermietung plus Dienstleistungen wurde komplett auf die GmbH verschoben, diegewerbesteuerfrei seinsollte,und der gewerbesteuer-

pflichtigenKGkomplett genommen Wenn man es so –wie der Bundesfinanzhof–reduziert, dann leuchtetein, dass es eine solche Aufteilung schwer hatbeim Finanzamt. (redigiertvon MonikaHillemacher)

DerKaufgegenstandist im Vertraggenau zu definieren

Grundstücksrecht. Nur was im Notarvertrag steht,ist Gegenstand des Kaufs. Erweckt der Verkäufer bei der Besichtigungeinen falschen Eindruckzum Verlauf des Grundstücks, kommt Schadenersatzin Betracht

BGH, Urteil vom 23. Juni 2023, Az.V ZR 89/22

Rechtsanwältin Julia Tolmach-Kirst von Linklaters

DERFALL

Quelle:Linklaters

Die Parteien schlossen einen notariellen Grundstückskaufvertrag, in dem als Kaufgegenstanddas Flurstück291/3genannt war. Die Kläger gingen davonaus,dass dazu auchein kleineres angrenzendes Flurstückgehöre. Bei einer Besichtigung wurdeihnen aufgrund der Beschaffenheit der Grundstückeder Eindruckvermittelt dasNachbargrundstück bildeeine Einheit mitdem verkauften Grundstück. Tatsächlich gehörte daskleine Areal einem Dritten. Die Kläger meinten, dasbenachbarte Grundstück sei Teil des Kaufgegenstands. Als sieden Irrtum bemerkten,verlangten sievom Verkäufer Schadenersatzwegen Nichterfüllungdes Vertrags. Beide Vorinstanzenwiesen dieForderung ab.Die Kläger legten Revision ein.

DIEFOLGEN

Der Bundesgerichtshofstellt klar, dass bei der Auslegungeines notariellen Grundstückskaufvertrags primär der Wille der Vertragsparteienentscheidendist,wie er sich im Vertragstext manifestiert.Dass die Parteien dietatsächlichen Verhältnisse des im Eigentum des Verkäufers stehenden Grundstücks bei einer Besichtigung zur Kenntnis nehmen,lässt nur im Ausnahmefall auf eine Einigung über den Mitverkauf des nicht in dessen Eigentum stehenden Nachbargrundstücks schließen.Die Parteien können nicht davon ausgehen, dass vorVertragsschluss erteilte Informationen zum Grundstück

üblichen Vergleichsmietezutreffend verneint.Das LG München hat mit dem Hinweisbeschluss zum Stichtagszuschlag deutliche Grenzen gesetzt. DieInflation an sich istdaher kein Argument für eine Mieterhöhung,die über dieWerte eines Mietspiegels hinausgeht. Aufden Hinweisbeschlusswurde dieBerufung zurückgenommen.Die Entscheidung des LG istgeradeinangespannten Mietmärkten wieMünchen von großer Bedeutung. (redigiert von Monika Hillemacher)

oder darauf stehenden Gebäudenzum Inhalt der vertraglichen Verpflichtungen werden. Wird ein nicht im Eigentum des Verkäufers stehendes Nachbargrundstück zwarvorvertraglich erwähnt, fehlt aber im notariellen Vertrag, liegt keine versehentliche Falschbezeichnung vor, sondern es mangelt am Rechtsbindungswillen. Der Grundsatz,Falschbezeichnung schade nicht,scheidet aus,wenn nicht beideParteienirren, sondern der Verkäufer den abweichenden Grenzverlauf kennt und darüber nicht aufklärt.

WASIST ZU TUN?

Dieses Urteil verdeutlicht einmal mehr, dass Verkäufer und Käufer höchste Sorgfaltbei der Ausgestaltungnotarieller Grundstückskaufverträge waltenlassen sollten. Käufer sollten besondersdarauf achten,dass alleAngaben, diesie als Vertragsbestandteil betrachten,imnotariellen Kaufvertragenthalten sind und die Liegenschaftskartesowie den Grundbuchauszug vorder Beurkundung mit dem Verkäufer prüfen. Verkäufer sollten hingegen klare Grundstücksbeschreibungen erstellen, um den Käufer über die Eigentumsverhältnisseaufzuklären. Zur Vermeidung späterer Streitigkeitensollten Missverständnisseinsbesonderebei Besichtigungenaktiv aufgeklärt und korrigiertwerden (redigiert vonMonika Hillemacher)

Matthias Hoppe von Legerwall
Quelle:Legerwal

Rendite des Vermieterssteht hinter der Nutzung des Mieters zurück

Mietrecht. Bei der Verwertungskündigung sind Folgenfür Vermieter und Mieter abzuwägen. Überwiegen die Nachteile des Mieters, muss der Vermieter finanzielle Einbußen hinnehmenund das Mietverhältnis fortzusetzen.

LG BerlinII, Beschluss vom 11.März 2024 Az.67S289/23

Rechtsanwalt Qutaibah Sabeeh von Bourgeois &Sabeeh Quelle: Bourgeois& Sabeeh

DERFALL

Die Käuferin eines Grundstücks, auf dem sich mehrere Mietwohnungen –auchjene des beklagten Mieters –befinden,kündigtenach dem Erwerb die Wohnungen, um das Grundstückwirtschaftlichzuverwerten. BeabsichtigtsindAbriss, Neubau undVerkauf mit einer Rendite von geschätzt mehreren Millionen Euro. Bliebe die bestehendeBausubstanzerhalten und dasstreitgegenständliche Mietverhältnis würde fortgeführt,wäredie Vermieterin gehalten,das Gesamtobjekt aufwändig zu sanieren undfortanmit einer jährlichenUnterdeckung zu bewirtschaften.Das aktuelle Mietverhältnis würdesomit zu einem erheblichenfinanziellenNachteilführen, weshalb die Vermieterin die Verwertungskündigungaussprach.Als derMieternicht auszog, klagte sie aufRäumungund Herausgabe.

DIEFOLGEN

Nach Meinung des LG Berlinsindimentschiedenen Fall dieVoraussetzungenfür eine Verwertungskündigung nicht erfüllt. Es mangele an einem erheblichenNachteil. DieKündigung soll zwarden Belangen eines Eigentümers an derfreienwirtschaftlichen Verfügbarkeit Rechnung tragen.Der Eigentümer hatjedoch gerade nicht das Recht, maximalen Gewinn durch die Verwertung einer Wohnimmobilie zu erzielen, sonderndie Interessen desMieters am Erhalt derMietwohnung sind gleichrangigzuberücksichtigen.

Erforderlich ist,dass finanzielle Einbußen desVermieters in einemsolch erheblichen Umfang entstehen, dass sie die Nachteile, die demMieterimFalldes Verlusts derWohnung entstehen, weitübersteigen. Beider Verwertungskündigung kann aufgrund deszwingendzuwürdigenden Gemeinwohls folgen, dass verständliche Renditeinteressen desEigentümersund Vermieters hinterden Nutzungsinteressendes Mieterszurücktreten müssen.

WASIST ZU TUN?

Das Abwägungsergebniswärevorliegend allenfalls dann zugunsten derVermieterin ausgefallen, wenn sie demBeklagten zur Vermeidung derwesentlichen kündigungsbedingtenNachteile angemessenen Ersatzwohnraum zu zumutbarenBedingungen angebotenodervermittelt hätte. InsofernsindVermietergehalten, etwaige Verwertungskündigungen gut zu planen undvorzubereiten. Auchwenn diekonkreten Belangedes Mieters– Verlust des langjährigenLebensmittelpunkts, UngewissheitimumkämpftenWohnungsmarkt,finanzielleund sonstigen Belastungen aus demWohnungswechsel –imvorliegendenFall berücksichtigtwurden, bestehtfür Mieterein Risiko, sich auf die Ansichtdes LG BerlinIIzuverlassen. (redigiertvon Monika Hillemacher)

Wer zu früh beantragt, erhält keine steuerlicheBauförderung

Steuerrecht. Für Sonderabschreibungen im Wohnungsbau kommtesauf das Einreichen der Bauunterlagen an, nicht auf den Baubeginn. Wer außerhalb des Förderzeitraums einreicht, riskiert den Steuervorteil.

FG Rheinland-Pfalz, Urteil vom 20.April2023, Az.4K 1614/22

Steuerberater OliverAbram vonRSM EbnerStolz Quelle: RSMEbner Stolz

DERFALL

Das klagende Ehepaar hatteimJuli2018 Bauunterlagen für einMehrfamilienhaus im sogenannten Freistellungsverfahren eingereicht.Trotz desspäteren Baubeginns im November desgleichenJahres, innerhalb des Förderzeitraums, wurde der Antragauf Sonderabschreibung vom Finanzamt abgelehnt. Nach erfolglosem Einspruchreichte dasEhepaar Klage ein.

Das Finanzgericht Rheinland-Pfalz entschied,dasseineSonderabschreibung für denNeubau vonMietwohnungennach §7bEinkommensteuergesetz (EStG)nicht möglich ist, wenn die Bauunterlagen außerhalbdes festgelegten Förderzeitraumseingereicht werden

DIEFOLGEN

In der Urteilsbegründung betontedas Gericht,dass die Sonderabschreibung nur in Anspruch genommen werdenkann, wenn der Bauantrag oderdie Bauanzeige nach dem 31. August 2018und vordem 1. Januar 2022 gestelltoder getätigtwurden. Da die Bauunterlagender Kläger bereits vor dem 31. August2018einge-

reichtwurden,kam eine Sonderabschreibung nicht infrage. DasUrteilzeigt, dass derZeitpunkt der Einreichungder Bauunterlagen entscheidendfür die steuerliche Förderung istund nicht der tatsächliche Baubeginn

WASIST ZU TUN?

Bauinteressierte, die von Steuervorteilen durch Sonderabschreibungen profitieren möchten, sollten sicherstellen,dassihre Bauunterlagen innerhalbdes festgelegten Förderzeitraums eingereichtwerden. Im Urteilsfalllag dieser Zeitraum zwischen dem1.September 2018 und dem 31. Dezember 2021.Nachaktueller Rechtslage gibtesauch einenFörderzeitraum zwischen dem 1. Januar 2023 und dem 30. September 2029,weshalb das Urteil auch fürnoch laufendeund zukünftige Bauvorhaben relevant ist. Interessenten sollten sich genauerkundigen, welche Form der Einreichung –Bauantragoder

Auch vergebliche Aufwendungen rechtfertigeneine Vergütung

Baurecht Ordnetder Auftraggeberden Wegfall einzelner Leistungen an,kommt das einer Kündigung gleich.Der Betrieb kann entsprechend abrechnen und Vergütung verlangen.

OLGHamm, Urteil vom 5. Juli 2024, Az.12U95/22

Rechtsanwalt Dr.Uwe Steingröver von FriedrichGrafvon Westphalen &Partner Quelle: FGvW

DERFALL

Im RahmeneinesgrößerenBauauftrags betrafen zwei Leistungspositionen kleinere Fenster. Fürdiese hatte der klagende AuftragnehmerMaterial bestellt und dann um nähere Maßangaben undFreigabe gebeten. DerbeklagteAuftraggeber erklärte,statt derFensterelemente sollten Lamellen-Lüftungsgitter eingebaut werden. Die Parteien streiten um dieVergütung fürdas bestellteMaterial. Das Landgericht gab dem Beklagten Recht und versagte dieVergütung,weilesanausreichendem Vortrag zu einer Vergütungsanpassungwegen Äquivalenzstörungim Sinne des§2 Abs. 3VOB/Bfehle.Das OLG gab dem Kläger Rechtund stellteauf die Rechtsfolgen einer sogenannten freien Kündigung ab.

DIEFOLGEN

DerBGH hat 2012für ersatzlosentfallende Leistungspositionen(Nullpositionen)in ersterLinie §2Nr. 3Abs. 3VOB/Bangewendet, wenn eine Äquivalenzstörung vorliegt (Az.VII ZR 19/11).Komme eine Position gar nicht zum Tragen, könne dies über diefehlendeDeckungzueiner ungerechtfertigten Unterdeckung führen. Diesesoll kompensiert werden,wenn sie nicht durch Mehrleistungen anderer Positionengedeckt wird.Dieses System versagtaber möglicherweise, wenn–wie hier –frustrierteAufwendungen im Raumste-

hen.Für Fälle außerhalb der Äquivalenzstörung deutete auch der BGH seinerzeit den Wegüberdie freie Kündigungals möglichan, letztlich blieb aber vieles unklar. Das OLGHamm stellt nunjedenfalls den Fall des angeordneten Wegfalls einer Leistungdem Fall der Kündigung gleich.Unklar bleibtimentschiedenen Fall allerdings, was mit der Vergütung für diestattdessen eingebauten LamellenLüftungsgitter geschehen ist

WASIST ZU TUN?

Das Ergebnis gibt demOLG Recht.Esist nicht einzusehen, dass der Auftragnehmer auf seinen vergeblichen Aufwendungen sitzenbleibt. DieDogmatik bleibtjedoch schwierig.Schon derBGH wies darauf hin, dassder Fall wederimBGB noch in der VOB/Beindeutiggeregelt ist.Weder hilft dieÄquivalenzstörung sicher beider Zuordnungunter §2Abs. 3VOB/B, noch führt derangeordnete Leistungswegfall sicherzum auchformal problematischen

Mängelbei

Teilkündigungsrecht nach §8 Abs. 1 VOB/B. Einbetroffener Auftragnehmer tut gut daran, in beideRichtungenzuargumentieren undden jeweils notwendigen Sachverhalt undseinekalkulatorischen Annahmen vorzutragen. (redigiertvon Monika Hillemacher)

derAbwägung kippen den B-Plan

ÖffentlichesRecht Wird im B-Plan eine Grünflächeauf Privatgrund festgelegt, setzt dieseine sorgfältige Abwägung mit Blick daraufvoraus, ob die Einschränkung des Eigentums gerechtfertigt ist. Ansonstenist dessen Entzugunverhältnismäßig.

OVGGreifswald,Urteilvom 26. September2023, Az.3 K751/17

Rechtsanwalt Dr.AndréLippert vonCMS Quelle: CMS

DERFALL

DerAntragstellerist Eigentümereines etwa 1.000qmgroßen Grundstücks.Es wurde anlässlich derAufstellung eines Bebauungsplansdurch die Gemeinde als öffentliche Grünfläche(§9Abs. 1Nr. 15 BauGB) festgesetzt. Der dagegengerich-

tete Normenkontrollantragdes Antragstellers hattevor dem OberverwaltungsgerichtGreifswaldErfolg.Eserklärteden Bebauungsplanwegen schwerer Abwägungsmängel fürunwirksam.

DIEFOLGEN

Diese schlagenauf dasErgebnis der Abwägungdurch,sie könnenalso nicht geheilt werden. Im Kern hatdie Gemeinde die privaten Eigentümerinteressendes Antragstellers nicht ausreichend beachtet: Auch wenn es keine volle Enteignung sei, so müsse doch beachtetwerden, dass bei derFestsetzung eineröffentlichenGrünflächeauf Privateigentum dieNutzbarkeit desGrundstücks weitgehend beschränkt undsogar ausgeschlossen werde.Die Gemeinde hat versäumt zu ermitteln und zu bewerten, ob undinwelchem Umfang der Eigentümerdas Grundstück beispielsweisenoch füreigene Bauvorhaben nutzen kann und will. Die Festsetzung einer öffentlichenGrünfläche seiauch alsPuffer nichtnotwendig.MöglicheStörungen bedürftenaufgrund der umliegenden Wohnbebauung keinerplanerischen Bewältigung durch einenLärmpuffer. Die Schaffung eineröffentlichen Grünfläche in einemdurch Einfamilienhausbebauung geprägten ländlichen Bereich rechtfertigtnichtden Entzug der privatenNutzungsmöglichkeit einesGrundstücks.

WASIST ZU TUN?

BLICK INS IMMOBILIEN-NOTARIAT

Notarinnenund Notare berichten in dieser regelmäßig erscheinenden Kolumneaus ihrer Praxis.

Folge22: Die Wohnungsgenossenschaft

(redigiertvon Monika Hillemacher)

Bauanzeige –erforderlichist und gewährleisten, dass die Dokumente vollständig und korrekt beider zuständigen Behörde eingehen. Zudem solltensämtliche Schritte sorgfältigdokumentiertwerden Dazugehörtnichtnur der Zeitpunkt der Einreichung, sondernauch der Baubeginnund andererelevante Termine.Bei UnsicherheitenzuFristenund Unterlagen sollte frühzeitigfachlicher Rateingeholt werden, um Fehler zu vermeiden und sowohl alle steuerlichen Vorteile zu nutzenals auch alle notwendigenSchritte in Richtung der Sonderabschreibungzu machen.

Auch wenn diese Einzelfallentscheidung maßgeblich von denGegebenheitender Umgebung abhängt, so lassen sich aus demUrteil doch zahlreicheErkenntnisse verallgemeinern: Gemeinden können durch die Festsetzungvon öffentlichen Grünflächen die Nutzbarkeit von Privateigentum maßgeblich beschränken. Das bedarf aber einersehrintensiven Abwägung undRechtfertigung.Vorliegend war diesdeshalbbesonders eingängig, da die Umgebung keinen Lärm-/Grünpuffer benötigte.Ist die planende Gemeinde nichtsorgfältig,dann kann ein solcher Mangelauch schnell einmal dasErgebnis

der gesamtenBauleitplanungberühren: In diesem Fall kommendannHeilungsvorschriften nicht mehrinBetracht. Dies kamhierdem Kläger zugute,der die ansonstennotwendige Rüge einesMangelsinnerhalbeinesJahresnach Inkrafttretendes Bebauungsplans nichtvorgenommen hatte. Eine solche Rügeist in der RegelVoraussetzung, um Mängel geltend machen zu können. Deshalb istdazu immer zu raten. Fälle,indenender Mangelder Abwägung klar aufdas Ergebnis durchschlägt, sind nicht die Mehrheit (redigiert von Monika Hillemacher)

Die Zahl der in Deutschland im Genossenschaftsregister eingetragenenGenossenschaften ist von rund 26.000imJahr 1950 aufknapp7.000 im Jahr 2022 gesunken. Da also die Zahl zu betreuenderGenossenschaften insgesamt geringist,und eine notarielle Mitwirkung lediglich bei Anmeldungen zumGenossenschaftsregistervorgeschrieben ist, nicht aber bei der Gründung,sind Notarinnen undNotare in ihrem Berufsalltag mit dem Thema eher selten befasst. Ist der Notar doch einmal jenseits der bloßen Unterschriftsbeglaubigunginden Gründungsprozess eingebunden, so wird er über den sogenannten Förderzweck, dasheißt die Ausrichtung der Genossenschaft aufdie Förderung ihrer Mitglieder, ebenso informieren wie über dasgenossenschaftlicheDemokratieprinzip. Es entkoppeltdas Stimmgewicht der Mitglieder von ihrem Kapitaleinsatz undweist grundsätzlich jedem eine Stimme zu Beides beschränkt die möglichen Betätigungsfelder von Genossenschaften.Da auch Wohnungsbaugenossenschaftennur dann von der Körperschaft-und Gewerbesteuer befreit sind, wennsie wenigstens 90%ihrer Einnahmen aus der Vermietung an Mitgliedererzielen, wobei investierende MitgliederimSinne des §8 Abs. 2 GenGnicht zählen,ist dasSteuersparmodell Familiengenossenschaftimwesentlichen Vergangenheit –Steuersparen ist eben kein Förderzweck. Dem Notar begegnen Genossenschaftenamehesten als Käufer von Grundstücken undBestandsimmobilien zumZweckeder Errichtungvon Wohnhäusern zur Vermietunganihre Mitgliederund bei der Bestellung von Dienstbarkeiten.Also zum Beispiel fürAbstellflächenregelungen,Leitungen etc. im Rahmen der Nachverdichtung bereitsimVermögen der Genossenschaft befindlicher, mit Wohnungen bebauter Grundstücke. Volks- undRaiffeisenbanken sind fast ausnahmslos als Genossenschaft organisiert.Hier sindNotare bisweilen mit der Anmeldung von Wechseln im Vorstand, der Ernennung und Abberufung von Prokuristen undder Anmeldungvon Satzungsänderungen befasst. Oft wird der Notar im Vorfeld derBeschlussfassungen durchAufsichtsrat oder Delegiertenversammlungen konsultiert –sei es zu formalen Fragen im Kontext von Einberufung undDurchführungvon Gremienversammlungen,sei es zumInhalt der Beschlussfassung,insbesondere der Formulierungvon Satzungsbestimmungen Gerade Banken in der Rechtsform der Genossenschaft berät der Notar bei der Errichtungvon Spezialvollmachtenan Mitarbeitende. Sei es zu Vollmachten zur LöschungoderAbtretung von Grundpfandrechten,sei es zurVertretungin Zwangsversteigerungsverfahren oder formalen Aspekten. Sollen auch einzelne an sichgesamtvertretungsberechtigteVorstandsmitglieder zurVornahme bestimmterArten von Geschäften ermächtigt werden, gilt es die Besonderheitendes §25 Abs. 3Satz 1GenGzubeachten Der vom Bundesministerium der Justiz vorgelegte Entwurf einesGesetzeszur Stärkungder genossenschaftlichen Rechtsform soll die Entstehung neuer Genossenschaften fördern unddie lokale Wirtschaftstärken.Trotzder gewährten Steuerbefreiung können Wohnungsbaugenossenschaften auch keineWunder wirken.Außer bei entsprechendemBestand können sie keineGrundstücke günstiger einkaufen als andere Wohnungsbauunternehmen,und auch bei den Baukosten sindsie den Gesetzendes Marktsunterworfen. Vor diesem Hintergrund wird auch die Reform des Genossenschaftsrechts wohlkaumden Wohnungsmangel in Ballungsräumen lösen können Mit einemsprunghaft ansteigenden Beratungsbedarf bei der Gründung von Genossenschaften ist nicht zu rechnen. Insbesondere Wohnungsbaugenossenschaften werden auch künftigeher selten einenNotar benötigen (redigiert von Monika

Hillemacher)
Ulrich Gropengießer, NotarinMünchen

Ein Minus von 2,9% bei den Kaufpreisenvon Mehrfamilienhäusern verzeichnetder vdp-Immobilienindexim zweiten Quartal2024 gegenüber dem Vorjahresquartal. Die Werte basieren auf kreditfinanzierten Verkaufsfällen.

Destatis: HPI

Das Statistische Bundesamt(Destatis) hatseine Häuserpreisindizes an die Vorgaben einer EU-Rechtsverordnung zu WohnimmobilienPreisindizesangepasst. Ermitteltwerden drei Werte: Der Index für neuerrichtete Wohnimmobilien spiegelt die Preisentwicklung von schlüsselfertigen Eigenheimenund Eigentumswohnungen wider,inden Index für bestehende Wohnimmobilien gehen diePreise gebrauchter Objekte ein.Berücksichtigtwerden der Preis für Immobilie und(anteilig) Grundstück. Beide Indizes bilden den Häuserpreisindex. Die auf Gutachterausschussdaten beruhendenund nach hedonischemVerfahren berechneten Werte spiegelndie tatsächliche Kaufpreisentwicklungwider.Die Daten sollen in einen EU-Verbraucherpreisindex einfließen und dienen dem Internationalen Währungsfonds als Indikator zurBeurteilung der wirtschaftlichen undfinanzwirtschaftlichen Entwicklung der EU-Staaten

Europace: EPX hedonic

Dievon der Hypoport-Tochter Europace unter der Bezeichnung EPX monatlich veröffentlichten Indizes spiegeln die Kaufpreisentwicklung von selbst genutztem Wohneigentum wider. Ermitteltwerden Werte fürEigentumswohnungen (neu und gebrauchtzusammengefasst), neu errichtete Ein-und Zweifamilienhäuser sowie Bestandseigenheime. Der Index basiert auf im Mittel etwa 30.000 privaten Immobilienfinanzierungen,die pro Monat über die B2B-Finanzplattform Europace abgewickelt werden; mehr als 300 Anbietervon Finanzprodukten nutzen sie. Ermittelt wird der Index mittels eines hedonischen Berechnungsverfahrens. Der Basiswert 100 wurdefür August2005definiert. Neben den Indizes, die bundesweite Entwicklungen wiedergeben,erstellt Hypoport vierteljährlich Werte für 15 Ballungsräume. Die Daten werden in Zusammenarbeit mit Finpolconsult ermittelt.

FUB-Iges-Index

FUB IgesWohnen +Immobilien +Umwelt ging im Mai 2022durch dieÜbernahme der F+B Forschung und Beratungdurch die IgesGruppe hervor. Der bisher als F+B WohnIndex Deutschland geführteIndexwurde in diesem Zusammenhang komplettüberarbeitet. Er beinhaltet nun vier Indizes, die die Preisentwicklung pro Quadratmeter widerspiegeln: Kaufpreise fürEigentumswohnungen und für Wohnhäuser(überwiegendEinund Zweifamilienhäuser) undMietpreise für neu vermietete Wohnungen sowie den jährlich erhobenenFUB IgesMietspiegel-Index für bestehende Mietverträge in Deutschland. Als Datenbasis dienenvon Immo-Info Immobilien-MarktinformationbereitgestellteAngebotspreise ausOnline- undPrintmedien. Zurzeit besteht diese Grundlage aus etwa 300.000 Kaufangeboten für Häuser, 240.000 für Wohnungen sowie 370.000 Offerten für Mietwohnungen. Die Zeitreihen beginnen2010und werden vierteljährlichaktualisiert.

Gewos-DEIX

Der DEIX ist ein vom Gewos Institutfür Stadt-, Regional- und Wohnforschungkonzipierter Index, der die tatsächliche Preisentwicklung für Eigenheime und Eigentumswohnungen in Ost- und Westdeutschlandabbildet. Die Indexreihe beginnt im Jahr 2000und wird jährlich aktualisiert. Grundlage ist die von Gewos über alle Städte undLandkreise hinweg erstellte Immobilienmarktanalyse IMA. Dafür ermittelt das Institut auf Basis von Werten der Gutachterausschüsse die Anzahl verkaufter Immobilien sowie die damit erzielten Umsätze und ergänzt die Daten durch eigene Auswertungen. Mit jährlichüber 500.000Käufen ist das Marktgeschehenabgebildet. Der Index wird aus Durchschnittspreisengebildet, Effekte wie Lage undQualitätbleiben unberücksichtigt. Gewos geht aber davon aus, dass sich die qualitativen Abweichungen aufgrund der großen Datenzahl ausgleichen.

Wersich grundsätzlichüber Trends aufdem Wohnimmobilienmarkt Deutschland informieren möchte,stehtvor einem Problem:Esgibt nicht den einheitlichen Index, sondern zahlreiche Preisreihen unterschiedlichster Marktakteure.Nicht nur die abgebildeten Marktsegmente variieren darin, sondernauch Datenquellen,Marktabdeckung, Berechnungsverfahren,Frequenz undAktualität. Dennoch haben siealleihre Berechtigung, da sie jeweils spezifischenAnforderungendienen können.

Dargestellt werden der monatliche EPX vonEuropace, dasWohnbarometer von Immoscout24, der Wohn-Index vonFUB Iges, der Deutschlandindex von Empirica,der Immobilienpreisindex vonVDP undder HPI des Statistischen Bundesamts(jeweilsvierteljährlich)sowieder DEIX von Gewosund der Immobilienindex vonBulwiengesa (jeweils jährlicheAktualisierung).Damit enthält der IZ-Statistiküberblick Datenreihen zu einer Vielzahl vonWohnungsmarktsegmenten: Kaufobjekte, Mietimmobilien undBaugrundstücke, einzelne Teilsegmente wie neuerrichtete, selbstgenutzte Eigenheime undEigentumswohnungen sowieIndizes heruntergebrochen auf Einfamilienhäuser, Mehrfamilienhäuser und Eigentumswohnungen. Wichtigfür dieBeurteilung der Qualität einesIndex istdas Wissen um dieDatenquellen. Einige der hier abgebildeten Indizes basieren auf Kaufpreissammlungen der Gutachterausschüsse, dieKopien sämtlicher Kauffälle in Deutschland unddamit auchdie

tatsächlich gezahlten Preise erhalten. Anderen liegen Kreditdaten (ebenfalls Transaktionspreise) vonFinanzinstituten zugrunde oder sie beziehen sich auf inserierte MietundKaufpreise. WeitereQuellen sindGutachten undBefragungen vonMarktakteuren

Anbieter, diemit Angebotspreisen arbeiten, räumen ein,dassdiese Preise vontatsächlich gezahlten abweichen können. Vorteile ihrer Datenquellen sehen sie darin, dass inserierte Preise in der Regel schneller verfügbar sind als Transaktionspreise unddie Stimmung am Marktbesser reflektieren.Zudem seien aufgrundder meist großen Datenmenge Trendänderungen, wie zu erwartende Knappheiten undÜberangeboteineinzelnen Teilmärkten, früher erkennbar Einweiteres Kriterium für dieQualitätsbeurteilungist dieBerechnungsmethode Um diereine, aus der Marktkonstellation resultierende Preisentwicklung darstellen zu können,bedienen sichetlicheIndexanbieter sogenannter hedonischer Verfahren.Ziel ist

es, dieimPreis enthaltenen Qualitätseffekte wie Lage, Größe, Baujahr undAusstattungsmerkmale herauszufiltern. Reine Preisentwicklungen könnenauchüber dieMatchedModel-Methode (oder:Gleiche-Güter-Ansatz) errechnet werden, wie sie dasStatistische Bundesamt anwendet, wenn es nichtauf einzelneObjektpreise, sondern auf Preise für Bauleistungen aus der Baupreisstatistik zurückgreift. Eine neueBerechnungsmethode wendetImmoscout24seit Jahresbeginn2021 an,verzichtet dabeiganzauf Index-Werte undgibtstattdessen auf Referenzobjekte angerechnete Quadratmeterpreise an Einweiterer wichtigerFaktorist dieMarktabdeckung, dieinkeinem der Indizesvollständig gegeben ist.Ebensospielen dieLänge der Datenreihe, dieVeröffentlichungsfrequenz sowie dieAktualität der Indizes eine Rolle bei der Beurteilung der Preisreihen Worinsichdie einzelnen Indizeskonkret unterscheiden, ist in den Infokästen derReihen dargestellt.

Häuserpreisindex (Neubauund Bestand) Neue Wohnimmobilien Bestehende Wohnimmobilien

Kaufpreise langfristig

Eigentumswohnungen, neuund Bestand Ein- undZweifamilienhäuser, neu Ein- undZweifamilienhäuser, Bestand

FUB-Iges-Index Miet- undKaufpreiselangfristig

Wohnungen, Kauf Haus, Kauf Wohnungen, Miete Mietspiegel-Index

Gewos-DEIX Kaufpreise langfristig

EigentumswohnungenOstdeutschland

Einfamilienhäuser Ostdeutschland

EigentumswohnungenWestdeutschland

Einfamilienhäuser Westdeutschland

*vorläufige Zahlen

Häuserpreisindex (Neubauund Bestand) NeueWohnimmobilien BestehendeWohnimmobilien

Ein- und Zweifamilienhäuser,neu Ein- und Zweifamilienhäuser,Bestand

FUB-Iges-Index Miet- und Kaufpreise kurzfristig

Wohnungen, Kauf Haus,Kauf Wohnungen, Miete Mietspiegel-Index

Gewos-DEIX Kaufpreise mittelfristig

vdp-Immobilienpreisindex

DerVerbanddeutscherPfandbriefbanken (vdp) veröffentlicht für die interessierte Öffentlichkeit vierteljährlich transaktionsbasierte Miet- und Preisindizes zur Entwicklungder Wohn-und Gewerbeimmobilienmärkte in Deutschland. Mit diesen Indizeswerden zeitnahe undverlässliche Marktinformationen bereitgestellt Grundlage zur Ermittlung der Indizes ist die vdp-eigene Transaktionsdatenbank,die derzeit rund 3Mio. Fälle umfasst. Diese wird quartalsweise im Durchschnitt um 60.000Objekte mit detailliertenobjektbezogenenDaten zu kreditfinanzierten Verkaufsfällenerweitert, die mehr als 580 Kreditinstitute liefern.

vdp-Index

Preisentwicklung langfristig

bulwiengesa-Index

bulwiengesa veröffentlicht jährlich Wohnimmobilienindizes beginnend mit dem Jahr1975. Damit erstellt das Beratungsinstitutunter allen Indexanbietern die bislanglängsteDatenreihe Der Wohnimmobilienindex setzt sich ausfünf Einzelindizes zusammen: Wohnungsmieten Neubauund Wiedervermietungen im Bestandsowie den Kaufpreisindizes Neubaureihenhäuser und NeubaueigentumswohnungensowieGrundstückspreise für Einfamilienhäuser. DieIndexwerte basieren bis zur Wiedervereinigungim Jahr 1990 (Basiswert 100) auf den Miet-und Preisänderungen in 49 westdeutschen Städten; danach dehnt bulwiengesa die Berechnungen auf bundesweit125 Städte aus. Die Indizes werden auf der Basis mehrererQuellenberechnet.InersterLinie sinddas eigene Markt- und Standortanalysen aus derGutachtertätigkeit sowie Erhebungenunter etwa 500 Marktakteurenwie Immobilienmaklern,Banken und Projektentwicklern, die Angabenunter anderemzuinVerträgenfestgeschriebenen Preisen machen. Zudem werden Daten von etwa hundert Gutachterausschüssen, Angebotsmietund Kaufpreise sowie Marktberichte ausgewertet. Zur Berechnung der Einzelindizes gewichtet bulwiengesa die für die 125 Standortegewonnenen Daten abhängig von der Einwohnerzahl. Der Wohnimmobilienindexwird anschließend aus denfünf gleichgewichtetenEinzelwertenzusammengesetzt Neben den bundesweiten Wohnindizessind Indexwerte auch erhältlich fürdie einzelnen 125 Standorte sowie Werte differenziert nach vier Markttypen –von densiebensogenannten A-Standorten über die mehr als 200.000Einwohner zählenden B-Städte bis hin zu kleinen,für denImmobilienmarktweniger bedeutenden D-Kommunen. Die von bulwiengesa ermittelten Indizes dienen unteranderem der DeutschenBundesbank als Grundlage für ihre Immobilienpreisbeobachtungen.

bulwiengesa-Index Kaufpreise langfristig

Einfamilienhäuser-Grundstücke GesamtindexWohnen(Kaufund Miete) Eigentumswohnungenneu Reihenhäuserneu

bulwiengesa-Index Mieten langfristig

Wohnungsmiete Bestand (Wiedervermietung) GesamtindexWohnen(Kauf undMiete) Wohnungsmiete Neubau

vdp-Index

Preisentwicklung kurzfristig

empirica-Deutschlandindex

empirica zeichnet für jedes Quartaldie Preisund Indexentwicklung vonMietwohnungen Eigentumswohnungen und Eigenheimen auf der Basisvon Angebotspreisen nach.Bis Ende März2012 basiert dieser Index aufZahlen von IDN Immodaten; empirica verwendete davon etwa 1,4 Mio. Daten pro Jahr. Seitherwird er mit den Daten der empirica-Tochter empiricasysteme fortgeführt, die Inserate ausInternetquellen und Printmedienauswertet unddiese durch Zusatzerhebungen und amtlicheDaten ergänzt. Laut dem Deutschlandindex vonempirica erhöht sich aufgrund neuer Auswertungsverfahren dieDatenqualität. Um nah an dietatsächlichenPreisezukommen, berechnet das Unternehmenfür alle Landkreise undkreisfreien Städte hedonische Miet- und Kaufpreise. Sie werden, gewichtet nachder Zahl der Haushalte in einer Kommune, zu Deutschlandindizes zusammengefasst.Die hier veröffentlichten Indizes spiegeln die Entwicklung für Neubauten (dieletzten zehn Baujahrgänge) wider

Immoscout24 (IS24) ermitteltaus inserierten Angebotspreisen dasWohnbarometer(jeweils fürneue sowie bestehende Wohnungenund Einfamilienhäuser). Die zuvor hedonisch erstellten IndizesIMX-Miete undIMX-Kauf wurdenEnde 2020 eingestellt.Für das Wohnbarometer werden neben den realen Angebotspreisen ein Indikator zum Verhältnis von Angebot und Nachfragesowie eine Preisprognosefür dienächsten zwölf Monate herangezogen.Als Datenbasis greiftIS24 auf über 8,5 Mio. Inserate derletzten fünf Jahre zurück. Mittelseines Algorithmus werdendie tatsächlichen, aufReferenzobjekte angerechnetenPreise pro m wiedergegeben. Für Eigentumswohnungen wird zur Referenz eine Dreizimmerwohnungmit 80 m2 Wohnfläche herangezogen,für Einfamilienhäusersind es 140 m2 Wohnflächeund 600m2 Grundstücksanteil. Die Grafiken geben nurdie Kauf-, nichtdie Mietpreisewieder

bulwiengesa-Index Kaufpreisemittelfristig

bulwiengesa-Index Mieten mittelfristig

Eigentumswohnungen Ein- undZweifamilienhäuser

Einfamilienhäuser-Grundstücke Gesamtindex Wohnen (Kauf und Miete) Eigentumswohnungenneu Reihenhäuserneu

Eigentumswohnungenneu

EigentumswohnungenBestand EinfamilienhäuserBestand

JOB& KARRIERE

PORTRÄT Im Interview erzählt

Hendrik Th.Möller,was ihn privat und beruflich alsCOO von RQI Immobilien antreibt. Seite 43

KARRIEREMESSE VomCareer Day derExpo Real erhoffen sich Berufseinsteiger erste Einblicke in dieBranche. Seite 44

PERSONALFÜHRUNG Um ihre Mitarbeiter besser leitenzu können, wünschensich Manager mehrUnterstützung. Seite 44

Offene Stellenbesetzen &Sichtbarkeitsteigern izjobs.de

WORKSHOP Im Austausch zum Thema Werte spieltder Wunsch nach Veränderung eine zentrale Rolle fürImmobilienprofis. Seite 45

OhneStrategiegibt’s kein gutesTeam

Personalplanung Mitdem Marktändernsichauch die unternehmerischen Schwerpunkte von Unternehmen. NeueKonzepte wirken sichauf die Mitarbeiterstrukturen aus.Auf dersicherenSeiteist, wer flexibleExpertenbindet.

Veränderte Auftragslagenfordern angepasste Personalstärkenund neue Trends machen passende Experten notwendig. Mit ihnen im Team können unternehmerische Schwerpunkte verschoben sowie zusätzliche Geschäftsfelder aufgebaut werden. Nicht mehr zeitgemäß ist hingegen, wenn nur einer als Chef im Unternehmenalle Entscheidungenfällt, findet Chris Richter, Associate Partner Business Strategy und Head of Strategy and Organisation bei Drees &Sommer. Das sei bei der Marktlage nicht mehr möglich. „Statt patriarchaleFührung muss stärker in funktionalen Teams gedacht werden. Wenn eine Entscheidung nur auf Basis vonWissen einer einzigen Person getroffen wird,kann daszuinternen Widerständen führen Gefragtist stattdessen Teamwork“,erklärter. Richter spricht in diesem Zusammenhang von der Co-Existenz von Meinungen. „Durch

das Einbinden verschiedenerPerspektiven wird die Grundlage einer Entscheidung breiterund kann zu einemperfektenErgebnis zusammengeführt werden. So entstehen Lösungen,die nichtalleinehättengeschaffen werden können.“

Neue Strukturen sorgen für BewegungamPersonalmarkt

Um in einem sich wandelndenMarkt bestehen zu können,giltesalso, Teamsinder Belegschaftaufzubauen,die zwar innerhalb ihres Kompetenzfelds geleitet werden,aber auch untereinander kooperieren, wenn sie Schnittstellen haben.Grundlage dafürmüssen Analysen sein,die zeigen, welche Experten gutperformen undwelcheAufgabengebiete zusammengelegtodereinanderuntergeordnetwerdenkönnen

GenaudieseAufgabe ist dasMaklerhaus Cushman &Wakefield (C&W) im Sommer angegangen,als Tina Reuter als Deutschlandchefin von YvoPostleb übernommenhat.Mit demZiel, einzelneAssetklassenzustärken, die Kundenbetreuung und dieregionale Marktabdeckungzuverbessernund eine operative Ebene für interne Qualitätskontrollenund Innovation zu schaffen,legte Reuter einigeGeschäftsfelderzusammen. Dazu zählenetwa Capital Markets undInvestment Advisory. Undsie führteFührungsrollen wie denHead of ClientManagement (Michael Thiele) undden Head of MultiServicesSolutions Deutschland(Lutz Schilbach)ein Dazu, welche Ergebnisse dieseUmstrukturierungengebracht haben, will sich C&W wenige Monatevor Abschluss derAnpassungennoch nichtäußern.Doch fest steht, dass geradeMaklerhäuser alte Musterablegen und manchmal auch Mitarbeiter abgeben müs-

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sen. Davonkönnen jungeUnternehmen wie Neoshare profitieren, bei denen die Strukturennoch nichtsofest in Steingemeißelt sind Fünf Jahrenachder Gründung zähltdie Beratungsplattformrund 160Mitarbeiter Fast 100von ihnen kümmernsichumdie technischen Tools,die Neoshareden eigenen Beratern undanderen Unternehmen zurVerfügungstellt. DasBeratungsteam wird ausgebaut.Weitere40Kandidaten sollen bisEnde desJahresdazukommen.Sie stehendann unterder Führungdes Vorstands,für dender GründerNicoSingermehrere zusätzliche Mitglieder gewinnen konnte. Unterihnenfindetsichder ehemaligeDeutschland-CEOvon BNPParibas RealEstate, Piotr Bienkowski. Direkt mitSingersollPeter Bigelmaier alsCoCEO zusammenarbeiten, wenn er seinen Postenals Geschäftsführer bei Colliers aufgegebenhat,„undzwar alsKompetenz- und Vertrauensperson“,betontSinger.

Possinke Managing Partner

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OhneStrategie gibt’s kein gutes Team

„Mein Ziel ist es, die Verantwortungen des Vorstands künftig auf mehrere Schultern und zu treffende Entscheidungen auf mehrere Köpfe zu verteilen“, beschreibt Singer den Ausbau der Führung, bei derzusätzlicheine Doppelrolle für Finanzen und Operations sowie eine Chief-Technical-Officer-Rolle geschaffen wurden.Auch wenn die zusätzlichen Vorstandsmitglieder letztlichinnerhalb weniger Monate ihre neuenPositionenangetretenhaben, seidem SchritteinemonatelangePlanung vorausgegangen, um die besten Kandidaten zu finden. Dass er gestandene Maklergrößenvon seinem Unternehmen überzeugen konnte,hält Singer nichtfür Zufall. Stattdessensiehterdie Wechselbereitschaft im technologischen Schwerpunktder Firmabegründet. „Unsere IT soll keine Beraterersetzen.Sie sollihnen abermanuelleArbeiten,etwa beider Sichtung vonUnterlagen, beimAuffinden undFiltern von Daten und bei derVerwaltung erleichtern“, erklärtSinger.Ein Fortschrittim Berufsalltag, der zur jetzigenZeit vonden Beratern ganz besonders geschätzt werde. „Gerade weil das Feld BeratungimMoment nichtmehr so gut läuft, herrschtdort Sehnsucht nach Veränderung“, weiß Singer aus Gesprächen mit Kandidaten.Umgekehrt profitiere Neosharevon den prominenten Neuzugängen, die sich mitEx-ZIA-Präsident Andreas Mattner und demehemaligen Colliers-Deutschland-CEO Matthias Leube bis in den Aufsichtsrat ziehen. „Wirsindnoch ein jungesUnternehmenund müssen uns unseren Platz am Markt noch erarbeiten Die Unterstützungvon bekannten Branchenplayern bringt uns sowohl in der Reifenach vorne als auch im Marktauftritt“, freut sich Singer und spricht von „wertvollem Human Capital“.

Diewachsende Bedeutungvon passgenauenund motivierten Experten hat auchdie Arbeitinden HR-Abteilungen der Branche verändert. Sie handeln zunehmendstrategisch. BeiBNP ParibasReal Estate hat Stephan Domke dieLeitung des19-köpfigen Teamszum Jahreswechselvon Philipp Benseler übernommen. Mit Blickauf die aktuelle Marktlage unddie eigene Personalsituation

hebt er zweiAufgabenbereiche seinesTeams besonders hervor: das Controlling unddas sogenannteHR-Business-Partnering.„Zentral ist, wieinanderen Unternehmensbereichen auch, eine akkurate und aktuelle Datenbasis,daauf dieser fastalles aufbaut. Vor alleminden Monatender aktuellenImmobilienkrise habenwir wiedereinmalfestgestellt wiewichtig eingut geführtes undorganisier-

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tesHR-Controlling ist“,sagter. Nichtzuletzt basieren im Unternehmenalle Entscheidungen zu Neueinstellungenund zu Stellenabbauauf diesen Daten. DieZahlder Gesamtmitarbeiter istseitFebruar2023umrund45 Personen aufnun knapp 800geschrumpft Durchdas HR-Partneringwilldie Abteilung ManagerimHaus dabei unterstützen, dasPersonalinihren Teams zu leiten. „Wir erleben zumerstenMal seitmehrals zehn Jahrenwieder eine veritable Kriseinder gesamtenImmobilienbranche.Diesist eine großeHerausforderungen für nahezualle Beschäftigten in diesem Bereich.“ Viele Kolleginnen und Kollegen im Unternehmen,insbesonderedie jüngeren,seien mit einersolchen Situation nichtvertraut. Sie seien verunsichertund seine Abteilung müsse deshalb unterstützend zurSeite stehen,sagtDomke „Darüberhinausbestehtnachwie vordie Aufgabe, denSpagatzwischeneiner sich schnell veränderntenWelt, einemimmer nochangespanntenArbeitsmarktund steigendenErwartungen derMitarbeitendenzu meistern.“

Doch eine kompletteeigene HR-Abteilung stehtlängstnicht jedem Unternehmen der Branche zurVerfügung,schon garnicht den vielen kleinenund mittelständischen Firmen, sagt ChristophHartmann, Personalberater und Managing Partnervon Deiniger Consulting.„NurwenigeUnternehmenaus der Immobilienwirtschafthabendeshalb eine nachhaltigeStrategiefür ihre Personalplanung, diewirklichbeschreibt,wie derStand in denkommenden drei bisfünfJahrenaussehen soll. Stattdessen werden Stellenoft nur einzeln besetzt,meistens wenn sieakut vakant sind“, beschreibterseine Erfahrung. In derVergangenheit seien langfristige Pläne für viele Unternehmen in derBranchenicht notwendig gewesen. „DerMarkt hatihnen in denletzten Boomjahren geholfen. Dasist jetztvorbei.Von einemTag zumanderen und voneinem Projektzum nächsten zu leben, dasgibtder Personalmarkt inzwischennicht mehrher.“ Um dennochauf Veränderungen im Marktzureagieren,bauenUnternehmen zusätzliche Standbeine auf. So verlagern Maklerhäuserihren Fokusauf andere NutzungsartenoderEntwickler wollensich zusätzlichals Asset-Managerbehaupten Strategieänderungen dieser Artbeobachtet BushraNadeem. Sie istGründerin derPersonalberatungArtes Recruitmentund sagt:„Wir merken dasdaran, dass wirindiesem Jahr vermehrt Stellenbesetzt haben,die in den Unternehmen neu geschaffen wurden.“Doch genaudafür Kandidaten zu finden,sei für die HeadhuntereineHerausforderung. „Wer neu in eine Firmakommt, setzt sich lieberin bestehendeStrukturen. DieErfahrungswerte ausden letzten Jahren, etwa seitAusbruch derCorona-Pandemie,habendazugeführt dass Arbeitnehmer sehrvielauf Sicherheit setzen.EineAbteilung, oder einGeschäftsfeld, daserstaufgebaut werden muss, birgt hingegen immerein gewissesRisiko“,erklärt siedie Argumentevon ablehnenden Kandidaten. Nichtzuletzthandele es sich bei den Unternehmen,die umstrukturieren wollen, in derRegelumsolche,bei deneneszuletzt nichtmehrgut lief. Um dennochschnell auf neueAufgabenreagieren zu können, entscheiden sich deshalb einige Arbeitgeber für Interimslösungen.Dassdie zeitlich begrenzte Besetzungvon Stellenimmerstärker nachgefragtwird, hatGeschäftsführerin BushraNadeem bereits im Laufe desJahres 2023 bemerkt Währendmit Interimspositionen lange Zeitvorwiegend Vertretungen assoziiertwurden, sind es inzwischenganzandere Motiva-

tionen,sicheinen „Experten aufZeit“ins Haus zu holen. Fürdie Suche dieser Kandidatenist bei ArtesRecruitmentseitdem Sommer SteffiFloß zuständig.Sie hatinden erstenMonaten im Unternehmen schon typische Situationen ausgemacht,wanngezielt nach einemInterimsmanager gesucht wird, undkanndiese aufdas Marktumfeld zurückführen. „DieMarktsituation fordert Flexibilität. Anfang2023wurdenviele Personalpläne aufEis gelegt.Durch Insolvenzenkam es sogarzuStellenabbau.ImMomentwillman nichtunbedingt denHeadcountaufblähen, doch es gibt Aufgaben,die gelöstwerden müssen.Wenn auch nurprojektweise.“

Wenndie Interimslösung geht,bleibt ihr Wissen im Unternehmen

Nichtseltenwerden dieManagerauf Zeit auch genau dann eingesetzt,wenn es zuvor zu Personalabbau kam. Denn siekönnen einspringen,bis einProjekt oder eine Übergabe vollständig abgeschlossen wurde.Inanderen Fällensollensie jüngere Führungskräfte für einige Monateunterstützen oder nach Fusionen alsSchnittstelle dienen. „Wennsichein traditionellesUnternehmen mit eineminternationalen Konzern zusammentut, müssen diebestehendenMitarbeiterneue Strukturen und Prozesse kennenlernen. Bisdahinkönnen Interimslösungenzwischengeschaltet werden“, erklärt sie. Vor allem aber soll nicht der langfristige Mitarbeiter, sondern schnell verfügbaresKnow-how eingekauft werden „Wennerwieder geht, bleibt seine mitgebrachteExpertise im Unternehmen.“ Das geltevor allem, wenn neueGeschäftsfelder aufgebaut werden oder derneutraleBlickvon außengefordertist,umbestehende Teams neu zu strukturieren. Auf Flexibilitätvon Mitarbeitern hatvon Anfangandie International RealEstateKapitalverwaltungsgesellschaft (Intreal) gesetzt. Daszahlesichjetztaus,sagtGeschäftsführer Andreas Ertle. MehrereStellenmit Leitungsfunktion konntenimLaufedieses Jahres intern nachbesetztwerden,auchwenn das garnicht geplant war. „Waswir in denletzten Jahren gelernthaben, ist, dass wiralle zu besetzendenPositionenausschreiben– und zwar intern wieauchextern. Dadurchmuss sich jeder InteressentimWettbewerb behaupten.“ Dassei wichtigfür alle, diesich weiterentwickeln wollen. „Wir freuen uns, wennKolleg:innen sich erfolgreich behaupten. Aber wichtiger istes, auch diejenigen an Bord zu halten, dieesindiesem Moment nichtgeschafft haben“,sagter. Fürdie nächsten Monategeltees, im Unternehmen dieneue Führungsmannschaft zu stabilisieren. „Wir leben in einerWelt, die sich enorm verändert.Man mussimmerneue PerspektivenineineOrganisation bringen. Aber auch das, was– oder wer –sichim Unternehmen bereits bewährt hat, istein wichtiges Asset.“Umdie Positionennachzubesetzen,die durchdie Aufstiege frei wurden, hatsichIntreal aufdie Suche nach Mitarbeitern gemacht, dielangfristigimUnternehmen bleiben wollen. Dafür bietet Intreal regelmäßige Coachings,die aufspätere Führungsrollen vorbereitensollen. So will Intreal dafür sorgen,dass diebestehende Belegschaft flexibel bleibt undfrühinneue Projekte hineinwächst. Janina Stadel

IMMOBILIENPROFIS IM PORTRÄT

Hendrik Th. Möller

Hendrik Th. Möller ist in Düsseldorf aufgewachsen. Dortfiel auch seine Entscheidung füreine Karriereinder Immobilienbranche–und zwar schon im Alter von 16 Jahren.Inzwischen ist der Familienvatervon fünf Kindern Vorstandsmitglied beiRQI Immobilien.Für Sporthat er nach Feierabendnur nochwenig Zeit. Das soll sich aber ändern,wenn die Kinder größer sindund die Leidenschaft fürBallsport mitihremVater teilen.Möller ist Mitglied bei FortunaDüsseldorf undineinem Tennisverein. Mit Sport hat er sich auch seineAusbildungfinanziert, undzwar als Trainer,währenderschonBewerbungen fürJobsbei Immobilienunternehmen geschrieben hat.

Wo wohnen Sie zurzeit?

Wir habenvor einigenJahrenein Mehrfamilienhaus aus demJahre 1974 gekauft

Das haben wir komplettumgebaut und saniert. Jetzt lebenwir hierauf 200qm

Wohnfläche mit einemgroßemGarten, der viel Platz für die Kinderbietet

Wasmuss das perfekte Haus oder die perfekte Wohnung unbedingt haben? Für mich isteswichtig, dass Licht in den

Wohnbereichkommt. Helle Räume fördern meinWohlbefinden.

Wieund wo möchten SieimAltergerne wohnen?

Ichbin da indifferent.Deshalbauchdie

Skizzeeinesfiktiven Hauses, das sich vorne

Der EntwicklerMB Park hat JonasFriederich (Bild) zu seinemGeschäftsführer berufen.Der 44-Jährige leitet das Unternehmenzusammen mit Jens Herbert und AndreasRoemer undgehörtauch zuden Gründungsgesellschaftern.Erist Diplom-Bauingenieur und beschäftigt sich seit13Jahren mitder Entwicklung vonImmobilien –seitder Unternehmensgründung2020 beiMBPark.Davor war er zehn Jahre in gleicher Funktion für MP Holding und OFB Projektentwicklung tätig. DerEntwickler, Eigentümer und Verwalter vonLogistikimmobilien Logicorhat Janica Gerecke zur Country ManagerinDeutschland ernannt. Sie übernimmtdie Leitung des deutschen Teams im Oktoberund wirddie Unternehmensstrategie umsetzen undProjekte im europäischen Markt ausbauen.Vor ihrem Wechsel zu Logicor war Gereckefür GarbeIndustrial Real Estate tätig. AlsVorstandsmitglied verantwortete sie dort zuletzt die internationalen Geschäftsaktivitäten

Nach einerprivaten Auszeitkehrt Stefan Bauer (Bild) im Oktoberzu BNPPRE zurück. Vorseiner Pausewar Bauer der Niederlassungsleiter inMünchen. DiesePosition hat bereitsimJanuar jedoch MichaelMorgan übernommen.Bauersteigt als Executive Directorwiederein und wirdsich mitBlick aufKundenbedürfnisse inden Geschäftsfeldern Investment und Vermietung einbringen.

Jan-ChristophMaiwaldt hatals CEOdie Führungder digitalen Immobilienverwaltung Reosübernommen. Bereitsvorabarbeitete er engmit dem Managementteamzusammen, demdie Gründer Tom Leppin alsChiefDigitalOfficer und Kjell Beckmann als Chief Sales Officer sowie Ole Jürs als Chief Operations Officer und Max Büchler alsChiefFinancial Officer angehören. Bevor Maiwaldt beiReos einstieg, leitete er bis Anfang 2021 rundzehn Jahre lang die Noventic Group. Danach war er für einige Jahre selbstständig inder Beratung.

Das Familiy-OfficeReal EstateInvestment & Transaction Services (Reits)mit Sitz in Mün-

im modernenStadtleben befindet undnach hintenein Bauernhof in der Naturist.Ich nutze die Gelegenheit, es nochmalzuerklären, weil es sonst wohl nichtzuerkennen ist. Zumeinen habeich da diese Vorstellung,dass wirimAlter noch in demHaus wohnenund unsere Kinder mit ihrenKindern gerne zumElternhaus zurückkommen undwir alle gemeinsam Geburtstageund Weihnachtendort feiern. Zum anderen ist da die Vorstellung, die ich mit meinerFrau teile, dasswir später wieder mittenindie Stadt undins pulsierende Leben ziehen wollen. Am liebsten hätteich eine Möglichkeit, beideszuhaben.

Wann und womit haben Sieals Erwachsenerzum erstenMal Geld verdient? Ich war familiär frühauf mich alleingestellt, sodass ichmichmit 13 entschloss,im Garten-und Landschaftsbauund späterin

DerFamilienvater Hendrik Th.Möller arbeitetals COObei RQI Immobilien. Quelle:Privat

PERSONALIEN

chen hat MaximilianHagensick zum Deutschland-CEOernannt. In dieserRolle wird er auch füralleTransaktionenzuständig sein.Der Gründer Lars Theis konzentriert sich nun als CEOauf die österreichischen Geschäfte des Unternehmens undunterstützt Hagensick in Deutschland als ChiefInvestment Officer beider Akquise. Hagensick war vor seinem Einstiegbei ReitsHeadofTransaction bei Omega.

AlsPartnerin wird NathalieWegner Teil des BerlinerBürovermietungsteams von Cushman &Wakefield (C&W). Die gelernte Immobilienkauffrau übernimmt die Betreuung sämtlicher Großgesuche Zuletzt war sieManaging Director undHead of OfficeLetting bei ColliersInternational. FürC&W war sieschon von 2016 bis2022tätig. Damalszuletzt als Headof Tenant Representation in Berlin.

Beim IT-DienstleisterPromos Consult steigen Elena Wollscheid und Erik Walter in die Geschäftsführung auf.Sie bilden die Unternehmensspitze gemeinsam mit JensKramer Volker Schulz und KatharinaKnorr.Beide sind seit ihrem KarrierestartimUnternehmenund trugenzuletzt den Titel Head of Consulting.Zudem übernimmt StefanKlotz die Rolle des Head of Sales. Er war in der Vergangenheit mehr als sieben Jahre lang fürdie HaufeGroup tätig, zuletzt als Teamleiter Business Analytics

Kingstone RE baut den Vertrieb, die Investorenbetreuung unddas BusinessDevelopment seiner eigenen Vertriebsgesellschaftweiteraus

Dabei wird Friedrich von Carlowitz als Geschäftsführerden Vertrieb unddie Kundenbetreuungder Immobilien- und Debt-Investmentsleiten. Er istseit fast27Jahren in der Branche aktiv undwar vor seinem Wechsel seit 2014bei der Macquarie Group alsAssociate Director tätig. Davor arbeitete er fürPGIM, Union InvestmentRE, Commerz Real undErnst &Young RE.

Das Unternehmen 1000Satellites,das Büro-, Arbeits- undEventflächen bietet,verstärkt seinFührungsteam.AmStandort Mannheim

einerFriedhofsgärtnerei meinGeld zu verdienen. Das habe ich biszum Abitur gemacht. Parallel habeich Tennistraining gegebenund damit im Zivildienst undin derAusbildungweiterGeld dazu verdient.

Wie habenSie dann den Weg in die Immobilienbranche gefunden?

Mein Vaterschicktemichmit 16 insBerufsinformationszentrum in Düsseldorf, damit ichihm beantworte, wasich später beruflichmachen möchte.Das Ziel Immobilienbranchewurde geboren. Aus demZivildienst heraus schriebich verschiedene Bewerbungenfür Ausbildungsplätze. Es wurde dann dieLEG.Durch den M&A-Prozess derLEG wurde ichdannauf dasBanking aufmerksam. Durchdie SubprimeKrisekonnte ichdas nichtweiterverfolgen undbin dann in derImmobilienbranche geblieben

SeinerZeichnung

wird JuliaWagner GeneralManagerin.Sie war bisher Head of Sales in der Region RheinNeckar. In Münchensoll Lisa Glassner die Expansion des Unternehmens vorantreiben. Sie steigtebenfalls als General Managerin bei 1000Satellitesein.Zuvorarbeitete Glassner einigeZeit selbstständigund unterstützte Kunden beiProzess-und Organisationsentwicklungen.

ZumEnde des Monats verlässt Mitgründer Dieter Leipoldt aufeigenen Wunsch Inovis Ingenieure. Ab Oktober leitet der bestehende Geschäftsführer Thomas Steinberger das Unternehmendann zusammenmit Frank Maier.Dafür steigtMaier vom Prokuristen auf.Erwar zuvorNiederlassungsleiter fürdie Region West undarbeitete dabei eng mit Leipoldt zusammen. Dieser bleibt dem Unternehmen als Gesellschafter verbunden. Inovis verfügt über StandorteinMünchen,Frankfurt undDüsseldorf

Accomwillverstärkt ungenutzte Büroimmobilien zu Hotels umbauen. Dafür baut das Unternehmen seinen Geschäftsbereich Hospitality Transformationaus. undhat Leonard Wolf als VertriebsundTransaktionsmanagerins Team geholt. Er kommt vom Maklerhaus Colliers International, wo er zuletzt in der Hotelimmobilienberatung tätig war.

Dieauf Restrukturierungen und Unternehmenssanierungen spezialisierte KanzleiStellmach& Bröckers hat Thorsten Vogt zum Partner ernannt. Vogtsammelte 15 Jahre Erfahrungen in derGeschäftsführung von Unternehmender Gewerbeimmobilienbrancheund istseit 20 Jahren als Rechtsanwalt zugelassen.Zuletzt restrukturierte er als Geschäftsführerdas Portfolio vonKika/Leinermit mehr als 1Mio. qm Mietflächen in Einzelhandelsimmobilien, Fachmarkt- und Logistikzentrensowie Büros.

Die Personalien verfasste Janina Stadel

WeiterePersonalien finden Sie bei www.iz-jobs.de

Was finden Sie an derImmobilienbranche besonders gut?

Dass wirklichviele Menschen zu außergewöhnlichvielen Themen eine vermeintlich sehrfundierte Meinung haben.

Haben Sieeine Lieblingsimmobilie? MeineLieblingsimmobilieist –wie kann es anderssein–der Kö-Bogen II in Düsseldorf. Dashat durchmeine Tätigkeit bei Centrum natürlich emotionale Gründe,aberauch objektiv sind dieArchitektur undachtKilometer Hainbuchenhecke zu jeder Jahreszeit einabsoluter Hingucker.

Homeoffice, Büro oder mobilinder Bahn? Wo arbeiten Sie am häufigsten? Homeoffice hatauch bei mir an Bedeutung gewonnen,aberich halte ganz viel vonphysischerPräsenzimBüro. Insbesonderefür dieTeambildung undden ungeplanten Austausch einfach unersetzlich.Wir haben deshalb bei derEinrichtung des Bürosauch sehrauf dieAufenthaltsqualität geachtet. Wo oder wie können Siesich besonders gut entspannenoderabschalten? Früher hätteich sicherlich eine andereAntwortgegeben, aberderzeit würde ichsagen: wenn ichalleine im Autoauf derAutobahn unterwegsbin undnicht telefonierenmuss. Für welchesprivateVergnügen haben Sie zu wenig Zeit?

Fürdas Skifahren

Wenn SieanIhren letzten Urlaub denken, denken Siean…? An Pizzainder TrofanaAlm mit meinem Freund MarkAengevelt

Das vollständigeInterview findenSie aufiz.de/ immobilienprofis.

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gibt Hendrik Möller denTitel „FiktivesZerschmelzen eines modernen Stadthauses undeinesBauernhauses im Grünen“

Derletzte Messetag gehört

dem Nachwuchs

Karrieretag. Für fünfStunden öffnet die Expo Real am letzten Messetag ihre Türenfür Nachwuchskräfte.Doch um sichrichtig mit den Branchenprofiszuvernetzen, ist dieZeitzuknapp. Umgekehrt solltensichUnternehmen, dieandiesemTag Sichtbarkeit erzeugen wollen, nicht nur auf Besuche an ihrem Standverlassen.

Während sichdie Branchenprofis in den großen Hallen der Expo Real treffen, dientdie KarrieremesseCareer Dayim Eingangsbereich West am letztenMessetag traditionell als Anlaufstelle für die, dieihren Platz in der Branche noch suchen. AlsBerufseinsteiger wollen sie einen ersten Überblick über potenzielle Arbeitgeber für die Zeit nach dem Hochschulabschluss erhaschen

„Die Expo Real hat einen guten Ruf. Das wissen schon Studenten und wolleneinmal dabei sein,ambestenschon vordem eigentlichenBerufseinstieg“, weiß SarahSchwarz aus eigener Erfahrung und ausihrem Netzwerk. Die Gesellschaft für Immobilienwirtschaftliche Forschung (Gif) vergibt deshalbseitdrei Jahren Tickets an junge Nachwuchskräftein Form einer Patenschaft.Insgesamt15Eintrittskarten wurden in diesem Jahr bei dem Wettbewerb vergeben. „Die Patenschaften richtensichspeziellanStudentenund Young Professionals, um der jüngeren Generation die Möglichkeitzugeben, die Messezu besu-

chen, erste Kontakte zurBranchezuknüpfen undin die Praxis derPartnerunternehmen hineinzuschnuppern“, erklärtKatharina Seipel,Leiterin derGif-Geschäftsstelle. „Im digitalen Zeitalterist es wichtig, das Networking von AngesichtzuAngesicht zu üben“, sagtsie AuchSchwarz warkurz vor demAbschluss ihres Masterstudiengangs froh, an ein Studententicket herangekommen zu sein.Die Anreise unddie Unterkunftimchronisch ausgebuchten München nahm sieauf sich,um sich unter die Branchenprofiszumischen. „In den großenMesshallenging es geschäftig zu. Allehatten einen vollenTerminplan,wollten Deals closen oderhatten wichtige Besprechungen. DemRuf einerArbeitsmessehat dieExpo in meinen AugenalleEhre gemacht“,fasst sieihre damaligeStudentensicht zusammen. Für Gespräche mit Berufseinsteigern,wie sieesdamals war, habeaber kaum einerZeit gefunden.Den CareerDay siehtsie deshalb alsguteAnlaufstellefür Brancheneinsteiger. „Dort stehen an denStänden Ansprechpart-

nerbereit undsindvorbereitet aufFragen von Studenten. Das bautHemmungen bei denBesuchernab. Mantraut sich, mitden Ausstellern insGespräch zu kommen“,sagt Schwarz. Schon beider Eröffnung desletzten Messetags um 9Uhr da zu sein, lohne sich, um von denwenigenStundenvor Ortprofitieren zu können. „Leider merkt man schongegen Mittag, dassviele Stände in deneigentlichen Messehallen abgebaut werden undviele Ausstellereseilig haben,sichauf denHeimweg zu machen. Gelegenheit, sich dieMesse anzuschauen,hat man da eigentlichnicht mehr“,bedauert Schwarz dasTimingdes Career Days. Den Fokussolltendie Besucheralso auf dieAussteller legen, dieauf derSonderfläche ihrenKarrierestandaufschlagen. Ihre Zahlist leicht rückläufig. Warenes2022und 2023 jeweilsnoch 47 Unternehmen, dieander Karrieremesseteilnahmen, haben sich für die Ausgabe 2024 nurnoch43angekündigt. Um sich einen Überblick über diegroßen Branchenplayerzuverschaffen, reiche das aber, sagt Schwarz. Zumal unterschiedliche Sparten wieMaklerhäuser,Finanzierer, Property-Manager, Wirtschaftsprüfersowie Asset-und Investmentmanagervertreten sind undbeispielhaft aufzeigen können, welcheAnforderungendie BerufsprofileanBewerberstellen

Wiesichdie Besucherzahlen entwickeln, könnendie Veranstalter der MesseMünchen noch nicht vorhersagen, da derTicketverkauf

biszum Veranstaltungstagläuft. 2023 seien über diedrei Tage hinweg rund 2.000 der insgesamt40.000Ticketsinder vergünstigten Studentenversion verkauftworden. Wieviele davon nuramTag derKarrieremesseeingelöstwurden, istnicht bekannt. Doch Schwarzwarnt:„Ich glaube nicht, dass manauf einerMesseeinen Traumjob finden kann.“ DerDirektkontakt vorOrt bedeute nämlichnoch lange nicht, dass automatischein Bewerbungsprozessstartet. „Aber ichglaube, dass mansoviele Anlaufstellen findet, dieman sich im Nachgang einmalinRuheanschauenkann.“

DenAusstellerunternehmen verschafft dieTeilnahme am Career Dayalso Sichtbarkeitals Arbeitgeber bei denStudenten.Noch sichtbarer werden sieauf derBühne. Denn während dieeigentlicheMessenur wenige VorträgezuklassischenKarrierethemen bereithält, sind für dendiesjährigen Career Dayzwei Panels geplant.Dortstellen sich Führungskräfte undzum TeilauchVorstandsmitglieder derUnternehmen Apoprojekt, Beos, Alpha IC, Continental undDeka ImmobilienInvestmentals Speaker und Unternehmensrepräsentanten den Fragen derModeratoren und derBesucher.

Schlau ist, wersichals Ausstellerzudem eine mögliche Fortsetzung für Begegnungen einfallenlässt.Sowirdder Logistik- und Industrieimmobilienentwickler CTP beim Nachwuchskräftigdie Werbetrommel für denhauseigenen Wettbewerb „Emerging RealEstate LeadersCompetition #ByCTP“

rühren. Er ermöglicht einenBesuch im Unternehmen inklusive eintägigem Überdie-Schulter-Schauen einerFührungsperson. Dafür fordert dasUnternehmen Videos oder Aufsätze zu Branchenherausforderungen und möglichen Lösungsansätzen. Mitmachen istauchnachder Messenoch möglich. Janina Stadel

Der Career Dayfindet am Messemittwochvon 9bis 14 Uhr im EingangsbereichWestder Expo Realstatt.Auf der BühneamStand A1.440 gibt es um 10 Uhr ein Panel zum Thema Karrierechancen in der Projektentwicklungund um 11 Uhr zum Berufsbild CorporateReal Estate Manager. Die PersonalberatungArina bietet Besucherneinen Bewerbungsmappencheck. KonkreteStellenangebote für Nachwuchskräfte werdenan einer Jobwallausgestellt Janina Stadel DieKarrieremesse CareerDay

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Führungskräfte spüren Veränderungen imPersonalmanagement

Leitungsfunktionen. Moderne Arbeitsweisen und dieDigitalisierungbringen zusätzliche Herausforderungen im Arbeitsalltag mitsich. Daswirkt sich auch auf diePersonalführung aus. Viele Manager wünschen sich Unterstützung.

Veränderungen derArbeitswelt wieneue Arbeitsweisenund zunehmend digitalisierte Prozesse wirken sich auf dasPersonalmanagement aus. Dasbestätigen 87%aller Teilnehmer einer Umfragedes auf HR-Themen spezialisierten Beratungsunternehmens Rebel HR. Mehr als30Manager wurden befragt,die Mehrheitsieht gestiegeneAnforderungenansichselbst. Dennveränderte Strukturenmüssenden Mitarbeitern gegenüber transparent gemachtwerden,sowohl in Bezugauf ihre Ausführung als auchmit Blick aufdie konkreten Ziele, diedurchUmstellungen im Unternehmen oder innerhalbvon Teamserreichtwerdensollen. Dennochgibt es in nur knappeinem Drittel der Firmen aus derBau- und Immobilienwirtschaftregelmäßige Führungskräftetrainings, in denen passendeKommunikations-und Trackingtechniken vermitteltwerden.

Dabeiwünschen sich viele Manager Maßnahmen,die siebei derMitarbeiterführung unterstützen. DreiViertel der Umfrageteilnehmer halten eine transparenteKommunikation fürdie Grundlage guten Personalmanagements.Für genauso viele ist es wichtig, dass Führungskräftevon Anfang an in Unternehmensstrategienund Umstrukturierungspläne eingebundenwerden,damit sie diese selbst verstehenund auchinGesprächen ihrenTeams vermitteln können.Etwa jeder zweite (53%) wünscht sichmehr

Entscheidungsbefugnisse, um Maßnahmen schneller undunkomplizierter umsetzen und in den Arbeitsalltagintegrieren zu können.

HR-Rebel-GeschäftsführerinStefanie Egberskanndiese Wünsche der Manager nachvollziehen Dies sinderstewesentliche Handlungsfelder,umschnelle Erfolge zu erzielen,wenn sich ein Unternehmen im Hinblickauf Unternehmenskultur undMitarbeiterbindungverbessernmöchte“, erklärt sie. Sie siehtFührungskräfteals wichtige Multiplikatoren.Dadurch habensie aus Egbers’ Sicht einen wichtigen Einfluss auf die „Employee Experience“, also darauf, wie sehr sichMitarbeiter auf allen Ebenen im Unternehmenwohlfühlen, sich in Teams integrieren undauchinschwierigen Situationen miteinander umgehen. 93%der Befragten gaben mitBlick auf Bewerbungsverfahren aus den vergangenen Monatenan, dass sie Unterschiede zwischen

der Arbeitsethikvon verschiedenen Mitarbeitergenerationen erkennen.84% finden,dass dieAnsprüche, diedie neueArbeitnehmergenerationanUnternehmen undFührungskräfte stellt,höher seien als bisher. Zu den Erwartungen der Bewerberzählen nebender offenen Kommunikationüber verschiedene Hierarchieebenen hinweg auch dieBereitstellung vonArbeitsmitteln undMethoden, dieein flexibles Arbeiten zeit- undortsunabhängigermöglichen „Wer diese unterschiedlichen Ansprüche bedienen kann,hat gerade in Anbetracht des Fachkräftemangels einen enormenVorteil“, weiß Egbers, „dennoch muss jeder Mitarbeitende individuell betrachtetwerden, unabhängig vonder Generationszugehörigkeit. Viele dieser neuen Anforderungen, wie hybride Arbeitsmodelle, werden vonallen Generationen nachgefragt undgewinnen zunehmend an Bedeutung.“ Janina Stadel

„Werte sind unsichtbarer Luxus“

ESG. Mitihrem Unternehmen Yo’Elle Consulting bietet Daniela Salzhuber Controlling- und Analyseleistungenund entwickelt mit ihrenKunden Langzeitstrategien für Wertschöpfung. Zum 11.Firmenjubiläum setzte sie sichbei einemWorkshop mit dem ThemaWerteauseinander.IhrerEinladung sind Immobilienprofis aus verschiedenenSparten der Branche gefolgt.Ihr Ziel: Erfahrungen aus der Projektbearbeitungmit unterschiedlichen Teams abgleichen.

ImmobilienZeitung: Sie habenBranchenakteure aus ganz Deutschland zu einem Workshop zumThema Werte an einen Tisch gebracht.Wer war alles dabei?

Daniela Salzhuber: Insgesamt sind16Immobilienprofisaus ganz Deutschland zusammengekommen.Unter ihnen warenFinanzierungsexperten wie zumBeispiel vonder DZ Hyp oder der BerlinHyp,aberauchVertreter von Bauunternehmen wie Strabagund der Hochschule Fresenius. Zudem sind auch CEOs gekommen wie Matthias Herter vonder WohnungsgesellschaftMeravis undTimo Tschammler von Twain Towers.

IZ: Was war ihre Motivation?Welche konkreten Lösungen wollten sie für ihre Arbeitmitnehmen?

Salzhuber: Der Wert der Assetklasse Immobilien wandelt sich und somit auch die Möglichkeiten für eine langfristigeWertschöpfung. Die Teilnehmer wollten sich mitanderen Entscheidern aus der Branche austauschen und sehen, mit welcher Haltung sie dem aktuellen Markt begegnen. Dabei ging es ihnenumeinen Austausch von Perspektiven und nicht zuletzt auch darum, sich ihre eigenen Positionen bewusst machen.

IZ: Welche Impulse gab es für die Auseinandersetzung mit demThema?

Salzhuber: Grundlage für die Gespräche war eine Sammlung von Zitaten von Philosophen und Wirtschaftsgrößen. Diese galt es zu hinterfragen. Aussagen wurden miteinander verglichen und mit der eigenenLebenswelt abgestimmt. Gegensätzlichkeiten wurden trotz Emotionen erstaunlich tolerant diskutiertund Sichtweisen bis in denspäten Abend hinein ausgetauscht.Das geht gemeinsam viel schneller, als wenn wir alle imHomeoffice allein vor uns hin brüten.

IZ: Man denkt immer, den Immobilienprofis geht es nur ums Geld. Welche Werte waren es, die die Teilnehmer im Workshop wirklich umgetrieben haben?

Salzhuber: Natürlich gingesinden Gesprächen auch ums Geld und um ein gutes Überleben jedes Einzelnen undder Unternehmen

DasAusloten zwischen Sicherheitsdenken undMut,„out of the Box“ zu agieren,lockte fast alle in derRundeaus derReserve. Es ergab sich hieraus schnellein Spannungsfeld zwischenBedürfnissen,Erwartungen und SehnsuchtnachWandel. Dabei zeigte sich, dass jede Form von Veränderung Leistungsbereitschaftvoraussetzt

IZ: WiekönnenkapitalistischeWerteund zwischenmenschliche Werte auf einenNenner gebracht werden?

Salzhuber: AuchimKapitalismus zählen Freiheit,Wachstum, Kreativität undVerantwortung,auchwennesdabei um Wettbewerb, Marktwirtschaft undGewinnmaximierung geht. Werte sind kostenfrei, einunsichtbarer Luxus. Es gibtkeine Gebühr, kein Honorar, keine Steuernfür sieund dennoch sind sie Grundlage für Entscheidungen. Sie schaffen Identifikation miteinemProjekt odereiner Aufgabe undsomit mit demeigenen Jobund demArbeitgeber– undgerade diejungeGeneration suchtnacheinemSinn in ihrem beruflichenTun

IZ: SpieltenauchAlters- undGenerationenunterschiedebei derDiskussioneine Rolle?

Salzhuber: Die Unterschiede zu überwinden stellt einen entscheidendenTeilder Zukunft undunseres Erfolgsdar. Nichtumsonst gibt es neben demklassischen Coaching seiteinigen Jahren ReverseMentoring. Es braucht gegenseitigeWertschätzung. Aus eigener Erfahrung als Dozentin undaus derZusammenarbeit mitjungenLeutenkannich dazu alle nur ermutigen. EineFragefür dieältere Generation könnte sein:Wie wärenwir,wenn wir in unsererLaufbahn niemalsdurcheine Krisegegangen wären?

IZ: Wer muss Werte innerhalbeines Unternehmens vorleben?

Salzhuber: Alle sind gefragt.Heutzutage haben vieleUnternehmen einLeitbild mit Kernsätzen, die für alleMitarbeiterimUnternehmenverständlich sind undbestenfalls gemeinsam mitallen aufgestelltwurden. Transportiertwerdenmüssen dieWerteund die damitverbundene Kultur von Führungs-

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kräften.Sie habeneineVorbildfunktion Dochgelebtwerdenmüssen sievon jedem einzelnenMitarbeiter.

IZ: Sind Werte zeitlos? Undwann solltendie eigeneneinmalüberdacht werden?

Salzhuber: Zitate aus derAntikesind noch immersehr beliebt. Gelegentlichfrage ich mich, ob die Menschensichimmer wieder denselbenThemenstellen müssen. Somit, glaube ich, sind Werte auf jedenFallzeitlos Jede Zeit fordert dieseauf ihre Artund Weise einund bringtuns alleimmer wieder aufden Kern.Jederist frei, sich so oft über Werte Gedankenzumachen, wieerwill. Jeder in seinemRahmen. Überhauptnicht über Werte nachzudenken kommt, glaube ich, kaum vor. Viele Menschenbemerken vielleicht nicht, dasssie es tun

IZ: Welche Anregungenvon außen können Werte innerhalb eines Unternehmens beeinflussen?

Salzhuber: Als Wirtschaftsbetriebe sind Projektentwickler, Dienstleister oder Generalunternehmer dazuangehalten, effizient zu wirtschaften,umdas Fortbestehen einesUnternehmens für alleMitarbeiter zu sichern. ESG istfür mich eine neue Begrifflichkeitfür einen altenWertekanon,der dringend wieder gelebt werdensollte.Die Nachkriegsgeneration hat das automatischgelebt.Wir brauchen möglicherweisedieseformalenVorgabenals Erinnerung, um denWertvon Ressourcen wiederzuentdecken

IZ: Gibt es typisch deutsche Werte?

Salzhuber: Typisch deutsche Wertegibtes viele. SicherlichgehörenhochkarätigeIngenieurskunst, Innovationsstärkesowie Zuverlässigkeit dazu. Zu vielRegulatorik engt den Handlungsspielraum deutlich ein. Deshalb müssen wirZeitfür Inspiration undNachdenkenfinden. Nursoentstehentrotz Einschränkungenvon außen neue Lösungen.

IZ: Wiewichtig sind verdeutlichte Wertefür dieMitarbeitergewinnung?

Salzhuber: Werte im gegenseitigen Miteinanderzuvermitteln halte ichfür einenSchlüssel

Wiestellen Sie sich dieStädteder Zukunftvor?Covivio entwickeltinnovative MixedUse-Konzepte, dieBüros,Wohnungenund Hotels zu lebendigen Ortender Begegnung machen, indem wir Arbeiten,Wohnenund Reisen miteinander verbinden. Mit einem Portfolio von23 Mrd. Euro (Stand:2.HJ2024) gestalten wirdie Zukunftdes urbanen Lebens.

Als einesder führenden europäischen Immobilienunternehmenbesitzt und bewirtschaftetCovivio Immobilien in den Metropolen Europas, schwerpunktmäßig in Deutschland,Frankreichund Italien.Mit unserer europäischen Kultur und vielseitigen Expertiseformen wirheute nicht nurGebäude,sondern prägen die Städte vonmorgen

zumErfolg. Im Bewerbungsgespräch lassen sich Werteerläutern undkonkreteBeispiele aufzeigen. Als Unternehmensleitung kann man denMitarbeitervor allem spüren lassen, dass mananihn glaubt

IZ: Es gibt viele unterschiedlicheSparten innerhalbder Branche. Wiekönnen ihre Werteund Interessenzusammenpassen?

Salzhuber: Letztendlichhaben wiralle das gleiche Interesse.Nämlich über Immobilienprojekte für unsein schönesLeben und eine ökonomische Grundlagezuschaffen. Wir

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hängen alle miteinander zusammen.Es machtwenig Sinn,das gemeinsame Organigrammdes Immobilienlebenszykluszuzerpflücken. Wirbemerken bereitsjetzt schon alle, dass dieInsolvenzen bei den Projektentwicklern nichtnur Auswirkungenauf Planungsbüros undausführende Firmen nach sich ziehen. Genausofunktioniert es auch in dieandereRichtung. Wachstumkannnur gemeinsam gelingen.

IZ: VielenDankfür dasGespräch. DasInterviewführteJaninaStadel.

Wirstellenden Menschen in denMittelpunkt unseres Handelns.

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DanielSalzhuber Quelle: Yo’Elle Consulting GmbH

Diekommenden Veranstaltungen vonHeuer Dialog

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JAHRESKONGRESS

Immobilien-Dialog Leipzig

22.Oktober 2024 |Leipzig heuer-dialog.de/11495

Be ourGuest –DieWerkswohnung

29.Oktober 2024| Münster heuer-dialog.de/11609

Jahreskongress Quartier 4. +5.November2024 FrankfurtamMain heuer-dialog.de/11521

JAHRESKONGRESS

Be ourGuest –Datacenter

6. November 2024 |Köln heuer-dialog.de/11596

IMMOBILIEN-DIALOG HANNOVER

FUTUREREALESTATE

SMARTBUILDING

IMMOBILIEN-DIALOG METROPOLREGION NÜRNBERG

IMMOBILIEN-DIALOG DARMSTADT

Immobilien-Dialog Hannover

25.+ 26.November 2024 |Hannover heuer-dialog.de/11489

FutureRealEstate

Smart Building

28.November 2024 |Köln heuer-dialog.de/11522

Immobilien-Dialog Metropolregion Nürnberg

3. Dezember 2024 |Nürnberg heuer-dialog.de/11532

Immobilien-Dialog Darmstadt

10.Dezember 2014 |Darmstadt heuer-dialog.de/11523

JahreskongressESG

6. +7.November2024 |Berlin heuer-dialog.de/11515

Be ourGuest –Flächenrevival

13.November2024 RüsselsheimamMain heuer-dialog.de/11576

15.FachmarktimmobilienKongress

20.+ 21.November 2024 FrankfurtamMain heuer-dialog.de/11547

IMMOBILIEN-DIALOG KÖLN

IMMOBILIEN-DIALOG FRANKFURTAMMAIN

Immobilien-Dialog Köln

22.Januar 2025 |Köln heuer-dialog.de/11567

Immobilien-Dialog

Frankfurt am Main

29.Januar 2025 |Frankfurt am Main heuer-dialog.de/11499

QUO VADIS 2025 10.– 12.Februar2025|Berlin heuer-dialog.de/11564

ImVerbund mitder

FOKUSBAYERN

30 PUNKTE DieMünchner Wohnbauoffensive bekommtvon der ImmobilienwirtschaftLob. Dochsie reichtnicht aus. Seite 48

FRISCHEKUR Diemarkanten Münchner HighlightTowers werden für den Büromarkt der Zukunft fitgemacht. Seite 49

ENERGIEWENDE DieMünchner Stadtwerke bauen Europas größte Geothermieanlage. Siesoll 75.000 Menschen versorgen. Seite50

GroßerBüromietvertrag stattWohnungen

München Der Projektentwickler Rock Capitalschwenkt beider Entwicklung des Bruckmann-Quartiersander Nymphenburger Straße um.Statt Wohnungen sollennun Büroflächen entstehen. Einenerstengroßen Mieter gibt es schon. Es ist der größte Mietvertrag des laufenden Jahres inMünchen.

Die Rock Capital Group undder Energieversorger Thüga haben den größtenMietvertragdes bisherigen Jahres auf dem Münchner Büroflächenmarkt unterschrieben Thüga wird im Bruckmann-Quartier an der Nymphenburger Straße84rund16.000qm Bürofläche mieten. Die Thüga-Gruppe ist einNetzwerk von ungefähr 100Stadtwerken und Regionalversorgern, die deutschlandweit Kunden mit Strom,Gas undWasser versorgen.

Das Unternehmen hatseinenHauptsitz derzeitnoch in einemGebäude derAllianz in derNymphenburger Straße39. Dort belegte Thügaursprünglich etwa45.000qmüber mehrere Gebäude verteilt. DerMietvertrag läuft im kommenden Jahr aus. Diese Flächen werden schon lange nichtmehrbenötigt Nach Marktangabenist fast die Hälfte davon

mittlerweileuntervermietet. „Wir rücken im besten Wortsinn näher zusammen undreduzierenunserenFlächenbedarf“,sagtConstantinAlsheimer, Vorstandsvorsitzenderder Thüga. Hierhinumziehenwird auchder VersicherungsmaklerThüga Assekuranz, der derzeit in einemBürogebäude in der Hansjakobstraße129 in Berg am Laimseinen Sitz hat.

FürRockCapital ist der Mietvertrag ein Glücksfall.„Mitdem Vertragsabschlussmit der Thüga istesuns gelungen, schon deutlich vor Baubeginn undsogar vor dem offiziellen Vermarktungsstart unseres Projekts mehr als die Hälfte der zukünftig verfügbarenFlächen auf dem Markt zu platzieren“, freut sich Peter Neumann, geschäftsführenderGesellschafter der RockCapital Group.

DerGrünwalder Projektentwicklerhatte den früheren Sitz des BruckmannVerlags

Ende 2014für gerade einmal80Mio. Euro erworben. Im vergangenen Jahrbeteiligte sich das Athos-Family-Office derPharmafamilie Strüngmannmit 125 Mio. Euro an der Entwicklungdes Quartiers, dasseitder Übernahme interimsweisevon verschiedenen Mietern genutztwird.

Ursprünglichwaren Wohnungen geplant

Das mehr als1 ha großeGrundstückentlangder Nymphenburger Straßeund der Lothstraßeumfasst etwa 25.000 qm BüroundGewerbeflächen.Ursprünglich war geplant, bestehende Gebäudeteilweise in Wohnraumumzuwidmen sowiedurchNeubautenmit Wohnungen zu ergänzen. Die Stadt Münchenhattedagegen keine Ein-

FINANZIERUNG Über gewerblicheImmobilienspricht Stefan Hattenkofer, Vorstandder Stadtsparkasse München. Seite52

Team und ichfreuen uns aufSie!

wände.Das Büro von OlivArchitekten untersuchte bereits,wie viele Wohnungen aufdem Arealentstehen könnten. Doch daraus wird nichts.Rock Capital werde stattWohnungen jetzt vor allem moderne Büroflächenschaffen, so Neumann EinGrunddafür dürftedie Marktlage sein. Eigentumswohnungen lassen sich nur schwerbis garnicht verkaufen.Zumalein großer Teil der Wohnungenwohlimgehobenen undimLuxussegmententstanden wäre „In demMarktumfeld wäre daseineherausfordernde Aufgabegewesen“,sagtNeumann DieChance, diese Wohnungen schnell am Markt abzusetzen,dürftengeringgewesen sein. Dafür steigt dieNachfragenachBürosin innerstädtischen Lagenweiteran. Büromietersindbereit, für moderne undzentral gelegene Arbeitsumgebungen Höchstmieten zu bezahlen.

„Die Metropolregion Nürnberg-Erlangen vereinigtdrei wesentliche Elemente: eine auf regionalesWachstumfokussierte Wirtschaftspolitikund Finanzierungslandschaft,eineauf hochqualifizierte Berufeangelegte Wissenschaftslandschaft als Nachfragerbasis undein ausgewogenes Verhältnis zwischen Angebotund Nachfrage beiWirtschaftsimmobilien. MitBlick daraufgestaltet sich einMarkteinstiegunabhängiger vonkurzfristigen Marktturbulenzen.“

Prof Dr Thomas Beyerle, Hochschule Biberach

Dasrevitalisierte Bruckmann-Quartier an derNymphenburger Straße wirdder neue Firmensitz desVersorgungsunternehmens Thüga Quelle:Rock CapitalGroup

Münchens Wohnungsplan ist beschlossen

München Die Versprechen sind groß: schnellere Verfahren,flexiblere und attraktivere Bedingungenfür Bauherren. Mit einem 30-Punkte-Planwill die Stadt Münchenden brachliegenden Wohnungsbau wiederbeleben.Vor allem die Verfahren sollen deutlichbeschleunigt werden

Der Ausschussfür Stadtplanung undBauordnung im Stadtrat hatvergangene Wocheden Münchner Wohnungsbaubooster beschlossen. Das Paket umfasst30Maßnahmen, die das Bauen in München schneller undbilliger machensollen. „Wirziehen alle Register, damit in Münchentrotz gestiegener Zinsen und Baukostenmehr bezahlbare Wohnungenentstehen“, verspricht OberbürgermeisterDieterReiter(SPD). „Unser klares Ziel ist:weniger Vorschriften,geringere Kosten und deutlich mehr Tempo. Diesem Anspruch wird der Plan nach Ansicht der Immobilienbranche nicht ge-

recht. Das Maßnahmenpaket enthalteeinige Verbesserungenund sei „ein erster wichtiger Schritt,umdie mühsamenProzesseder viel zu komplexen Verfahrenzuvereinfachen“, erklärt der ImmobilienverbandBFW Bayern in einer Stellungnahme.Dirk Brückner von GSK Stockmann undVorsitzender desAusschusses ImmobilienwirtschaftbeimWirtschaftsbeiratBayern, lobt, dassdie Stadt erkannt habe, dass dieImmobilienwirtschaft fürdie Lösung derProbleme gebraucht werde. „Ohnedie Immobilienwirtschaft ist dasZiel, ausreichendeund bezahlbare Wohnungen füralleMünchnerzuschaffen, nicht erreichbar“, sagt Brückner.

Die Fraktion Die Linke/Die Partei im Stadtrat siehtdas erwartungsgemäßanders. „Monatelangist dieImmobilienlobby Sturm gegendie Vorgaben derSobon gelaufen.Dass Grün-Rotund vor allem OB Reiterhier einknicken, istein Armutszeugnis.Wir brauchen mehr Vorgaben für privateInvestorenund nichtweniger“,sagtBrigitte Wolf, planungspolitischeSprecherin derFraktion. Ihr Zorn richtetsichgegen die Ergänzungder sozialgerechten Bodennutzung (Sobon). Bauherren bekommenindem Modellkünftig Punkte, wenn siegeförderten Wohnraumfür 55 statt 40 Jahre einerSozialbindungunterwerfen. Das seifreiwillig undkönnte dieZahlder

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Sozialwohnungen sogar reduzieren, meint Wolf. EinEinknicken kanndie Immobilienbranchenicht erkennen.Die Maßnahmen seien bei „weitem ungenügend und werden auch weiterhindie WirtschaftlichkeitneuerProjekte in derLandeshauptstadt verhindern“, sagt BFW-Bayern-PräsidentAndreas Eisele. Die55-jährigeBindungsfrist für geförderten Wohnraumüberschreitedie wirtschaftliche Nutzungsdauervon Wohngebäuden. Wenn nach 30 bis40JahrenerheblicheInstandsetzungs-und Sanierungsaufwendungen anfielen, seiendiese„bei einersolangen Bindung nichtfinanzierbar“.AuchBrückner meint, „die homöopathischen Änderungen“ bei der Sobon hätten kaum einenEffekt. Beidefordern eine sofortige Rückkehr zu denRegelungen derSobon 2017,als 40% geförderter Wohnungsbau festgesetzt war. „Die Unternehmen kalkulieren genau, ob Projekteinder Landeshauptstadt wirtschaftlich vertretbar sind,und kommenzusehends zu einemnegativen Schluss“, beobachtet Brückner.Auchdie BFW-Mitgliedersehen in derSobon einen„Hemmfaktor,der die Unternehmen davon Abstandnehmen lässt, neueProjekte in München anzugehen“. Dabei sind in denNeuregelungen durchausMaßnahmen, dieder Brancheentgegenkommen. So sollbei allen Neubautender StellplatzschlüsseljeWohnung auf0,1 abgesenktwerdenkönnen. Wird einDachgeschoss ausgebaut,müssenkeine Parkplätze errichtetoderabgelöstwerden. DieMöglichkeitder Ablösezahlung soll bei Wohnbauten vereinfachtwerden. Fürden BFWbleibt jedoch nichtnachvollziehbar,warum an der Verpflichtung zurErrichtung vonStellplätzen überhauptfestgehalten wird Beiden sektoralen Bebauungsplänenwird derAnteilder geförderten Wohnungenflexibler gehandhabt. Statteiner starren40%Quote sollen zwischen20% und40% möglich sein.Flexiblersollen auch dieVorschriftenfür

Miteinigen Erleichterungen will die StadtMünchen denWohnungsbau wiederinGang bringen. Quelle: ImmobilienZeitung, Urheber:Alexander Heintze

Lärm undGrünflächen gehandhabt werden. Wichtigster Baustein desWohnungsbaupaketsdürfteaberdie Beschleunigung vonVerfahrensein. Allein durch denVerzichtauf denbislang üblichenGrundsatzbeschluss hofftdie Stadt, rund sieben Monate einsparenzukönnen. Weitere zwei bisfünfMonate schnellersoll es gehen, wenn bei Wettbewerbendas Ergebnis nichtmehr demStadtratbekanntgegeben werden muss

Verfahren sollenbis zu einem Jahr schneller werden

Schneller soll es auch beider Abstimmung zwischen denstädtischen Referatengehen. Gerade hier bemängeln viele Unternehmen unklare Zuständigkeiten undlangeBearbeitungszeiten. DieReferate sollen künftig gemeinsam an einemProjekt arbeiten.Das Referatfür Stadtplanung undBauordnung soll dieAbstimmungder Beteiligten koordinieren und innerhalb derVerwaltung das letzteWort haben. Zudemsollmehr Digitalisierungdie Behördeneffektiver machen. DerWirtschaftsausschussfindetdiese Maßnahmen „wichtigund richtig.“ Auch der BFWsieht damitviele Forderungen seiner Mitglieder ausden vergangenen Jahren erfüllt. Dennoch brauche es mehrErleichterungen, um denbrachliegenden Wohnungsbauwiederanzukurbeln. Alexander Heintze

GroßerBüromietvertragstatt Wohnungen

»Fortsetzung von Seite47

50 Euro/qm sind mittlerweileeherdie Regel alsdie Ausnahme.Sogar mehr als 60 Euro/qm werden nach Maklerangaben für perfekteLagen klaglos hingenommen. Ganz so zentral liegt dasBruckmann-Quartier zwar nicht. Dochauchdie Thüga wird nach Einschätzungvon Marktteilnehmernumdie 50 Euro/qm bezahlen. Damit istder Abschluss auch vomVolumen herder bisher größte im laufendenJahr. Es istnicht daserste Mal, dass in München derWohnungsbau zugunstenvon Büros abgesagtwird. Vor mehr alsfünfJahrenwollte dieMünchnerImmobilienfirma Argentaauf einemmehrals 13.000qmgroßen Areal in der ParkstadtSchwabing800 Wohnungen bauen. Nachdemdie MünchnerVerwaltung fast ein Jahrzehntbrauchte, um dasBaurechtzu schaffen,schwenkte derProjektentwickler um underrichteteauf demGrundstückdie neueMünchnerZentraledes Onlinehändlers Amazon. Beim Bruckmann-Quartier führte nun keine langsameVerwaltung zum Umdenken,sondernschlichtder Markt. Als Nebeneffekt wird eine ganzeMenge CO2 eingespart. Fürdie Wohnungenhätte dergrößteTeildes Bestands abgerissen werdenmüssen. Auch dieEingriffe in dieanderenGebäude wärenerheblich gewesen.Nun können diesegrößtenteils stehenbleiben. „Ökologischist dasder bessere Ansatz“, betontNeumann. Rock Capital wird Anfang des kommenden Jahres mitdem Rückbau und derEntkernung beginnen.

DieBautensind alssogenanntes Immune Office konzipiert.Der Plan vonRock Capital umfasstneben intelligenterHaustechnik unteranderem Lüftungs-und Hygienekonzeptewie spezielle Filteranlagen fürdie Frischluft und UV-C-Luftsterilisatoren.Die Technik, diebis zu 99,9% aller Viren, Bakterien und Schimmelpilze eliminiert, erreicht damitteilweise Krankenhausstandard Erstmalssetzteder Entwickler dasKonzept beimkürzlichfertiggestellten Heads, der ehemaligen Wirecard-ZentraleinAschheimDornachbei München, um.Auchdas gerade gestarteteBüroprojekt Monaco im Werksviertelsoll einImmune Office werden. „Covid hatdas Bewusstsein für dieAnsteckung im Büro geschärft“, begründet Geschäftsführer Andreas Wißmeier dieIdee. Neben derRevitalisierungdes Bestands für dieThügawirddas Quartier um zwei Neubautenander Nymphenburger Straße undander Lothstraßemit 6.000 qm und 7.500 qm Bürofläche erweitert.Spätestens Ende 2027 sollen im Bruckmann-Quartier fast 30.000qmBürofläche zurVerfügung stehen. Nach denursprünglichenPlänen sind in demGebäude an derNymphenburger Straße zudemEinzelhandelsflächen vorgesehen. „Dashalten wirnoch offen“, sagt Neumann. Wenn sich einBüromieter für diegesamten Flächen finde, würdeder Einzelhandel nicht umgesetzt. SelbstWohnungensind in dem Quartier noch möglich. Mehr als20Einheiten dürftenesabernicht werden, schätzt Neumann Alexander Heintze

Münchner Wohnen kauft 124Wohnungen

München. Das städtische Wohnungsunternehmen Münchner Wohnenkauft 124Neubauwohnungen in denGmunder Höfen im Stadtteil Obersendling. DieWohnungenan der Hofmann- und Gmunder Straße mit einer Gesamtwohnfläche von 9.000qmwerden im ersten Halbjahr 2025 fertiggestellt.Von den Einheiten unterliegen 49 Wohnungen der einkommensorientierten Förderung, 26 sollen nach dem München-Modellvermietet werden, weitere 49 Wohnungen sind frei finanziert. Verkäuferin ist eineProjektgesellschaft vonBaywobau, Rock Capital und UBM. Diedrei Unternehmen entwickelndas Quartier mit insgesamt 525 Wohnungen, zwei Kindertagesstätten und zwei Ladenflächen. Der größteTeil der Wohnungenwurde bereits 2020 an das Wohnungsunternehmen Vonovia verkauft. Alexander Heintze

SBKmietet in der Ex-KPMG-Zentrale

München SBK Siemens-Betriebskrankenkasse ziehtindas NewGanghofer an der Ganghoferstraße27-29.Der Krankenversicherer wird unweit der Theresienwiese,auf der gerade das Münchner Oktoberfeststattfindet, ab November 2025etwa5.100 qm anmieten. DerMietervertrag läuft über mindestens 15 Jahre. Die ehemalige Zentrale der WirtschaftsberatungKPMGist Teil des geschlossenenImmobilienfondsWealthcap ImmobilienDeutschland37. Die KPMG hatte den 2002 abgeschlossenenMietvertrag nicht mehrverlängert undzog im vergangenenJahr ins Werksviertel. Wealthcapholte sich daraufhindas Einverständnis der Anleger, das NewGanghofer zu einemMehrmietergebäude mit 31.000 qm Bürofläche umzubauen Dafür kalkulierte Wealthcap rund 87 Mio. Euro ein. Alexander Heintze

Ladenmieten stabilisierensich

Bayern. Die Mieten fürLadengeschäftesindzuletzt nicht weiter gesunken. VoneinerErholung istder Markt aber noch weitentfernt.

Der Münchner Einzelhandelkann mitdem Sommer zufriedensein. Die Fußball-Europameisterschaft, die Messen IFATund Intersolarsowie mehrereGroßkonzertevon AC/DC und Taylor Swiftbis Adele,die gleich zehn Konzerte in München gab, locktenmassenweise Touristen aus dem In- und Ausland an. Die höheren Umsätzehaben sich noch nichtinhöheren Ladenmietenniedergeschlagen. DasMarktforschungsinstitut des IVDSüd registrierte in seinerHerbstanalyse in München und Augsburg in den Ia-Lagen aberimmerhin stabile Mieten.In Nürnberg gingendie Top-Mietendagegen noch einmal um rund 2% zurück. Nochdeutlichergesunkensind die Mieten in denbestenEinkaufslageninIngolstadt, Regensburg, Würzburg und Bayreuth. Hier bekamendie Vermieter beieiner Neuvermietung erneut zwischen 5%

Frischekur für die Towers

München Nachder Übernahme der MünchnerHochhäuser Highlight Towers durchden US-FinanziererOaktree macht der Dienstleister MontibusAsset Managementdie Türme zukunftsfähig.

Die Parkstadt Schwabing isteines der Problemgebiete für Bürosin München. DerwachsendeLeerstandkann nur mühsam gefüllt werden, sagenMakler. Auch in denHighlight Towers stehen nachdem Auszug vonAmazon in einenbenachbarten Neubau in der Parkstadt etwa 7.300 qm leer.Flächen, die Olaf Claessen,Gründerund Geschäftsführer des Asset-Managers Montibus,aberkeine Sorgenbereiten. Er istsich sicher,dassdie Räume baldwiedervermietetsind. Dafür investiertder Eigentümer,die US-Investmentgesellschaft Oaktree, rund 20 Mio.Euro, um die 2004 fertiggestellten Bürotürmeeiner Frischekur zu unterziehen. Ein Ziel seieinebessere Adressbildung, sagt Claessen.Zwar belegen mit IBMund Fujitsu zweigroße Mieter weite Teileder Flächen,doch in Zukunft setztMontibusstärker auf kleinere Unternehmen. Dazu sollendie Eingangsbereiche der Türme weniger als Lobbysder beidenGroßmieter wahrgenommen werden. Zusätzlich zum Stahlund Glas, das der Architektder Türme, Helmut Jahn, hauptsächlich vorgesehen hatte, ziehen Holzoptik, Sitzgelegenheiten undGrünpflanzen in die Lobby ein. Ein Conciergedienst begrüßtdie Besucher undhilft,die richtige Etageinden beiden126 mund 113m hohen Türmen zu finden.Außerdem sollendie Mitarbeiter:innendort ihrePakete abgebenund abholensowie sichEinkäufeliefernlassen können

Vonaußensieht mannochkaum

Veränderungbei den Hochhaustürmen der HighlightTowers. Im Inneren hat sichallerdings schon viel getan Quelle:Immobilien Zeitung, Urheber: AlexanderHeintze

Neu istvor allem dieHaustechnik. Durch eine Steuerung,die neben dem Nutzerverhalteninden einzelnen Stockwerken auch die Wetterprognose berücksichtigt,konntenbisherzwischen20% und30% derEmissionen eingespart werden,sagtClaessen. EinTeil der Tiefgarage wurde ebenfalls umgebaut.Dort finden sich nunFahrradstellplätze, geräumigeDuschen undTrockenschränke für die Sportkleidung. Im Erdgeschoss bald soll noch einFitnessbereichfür dieMieter entstehen Über eine Appwurdenmehrals 500Nutzerinden beidenGebäuden nach ihrenWünschen befragt, erklärt Claessen. Diehöchste Prioritätgenieße dieVerpflegung. Neben dembestehendenRestaurant im benachbartenHotel kommen deshalb nunzwei weitere Gastronomiebetriebe hinzu. DerCaterer Aramark hatseitApril das1.100 qm großeErdgeschoss im angeschlossenen Gebäude gemietet. Dortsoll es nach den Umbaumaßnahmen einbayerisch-italienisches Restaurant undeinen Teppanyaki-Grill geben.

ErsteMieter wurden schon überzeugt

DerAußenbereich bekommt mehrGrünflächen und Sitzgelegenheiten.Dazu wurde auch dieDurchfahrt zwischenden Türmen gesperrt.Die Außenfassadesoll leichtüberarbeitet undmodernisiertwerden.Hierzu gebe es abernochkeine konkreten Pläne, sagt Claessen. Im Frühjahr 2025 sollendie Arbeitenanden Highlight Towers abgeschlossen sein. Einenerstenneuen Mieter hatMontibus schonüberzeugen können. DieUS-Anwaltskanzlei Fish &Richardson mieteteineEtage mit 1.100qm. Auch dieGroßmieter verlängertenihreVerträge, so Claessen. Oaktree wurde eher notgedrungen Eigentümer derHochhäuser. 2021 erwarbender ProjektentwicklerImfarrund dieSNHolding dasBüro- undHotelensemble für 700Mio. Euro von einemFonds derCommerz Real. Oaktree warals Finanzierungspartnereingestiegen.Dann gerietder mittlerweile insolventeEntwickler finanziell insTrudeln.Oaktree übernahm im vergangenen Jahr die Mehrheit an mehreren Projektgesellschaften. Seitdem gehörenOaktree-Fonds etwa die Büroimmobilie Omega-HausinOffenbach, dasHochhausSilberturm in Frankfurtsowie in Münchendas Revitalisierungsobjekt Elementum. Alexander Heintze

Bayern baut Spacecampus

Taufkirchen/Ottobrunn. Der FreistaatBayernbautseinen Luft- und Raumfahrtcampusaus. Dafür wurdennun Grundstücke erworben

DieImmobilienFreistaatBayern(Imby) hat im Auftragdes Freistaatszwei Grundstücke in Taufkirchen und Ottobrunnsüdlich von Münchenvon demLuftfahrtunternehmen Airbus erworben. Dort soll dasbereits in der Lise-Meitner-Straße 9inOttobrunn bestehendeDepartmentofAerospaceand Geodesyder Technischen UniversitätMünchen (TUM) erweitertwerden.Bereits im Sommer 2023 hatteder Ministerratdie Grundstücksankäufe bewilligt, jetztwurdendie Verträge unterschrieben.

DieFlächensolleneinen zusammenhängenden Campus derLuft- undRaumfahrtfakultät derTUM mit rund 50 Professurenund mehrals 4.000Studierendenbilden. DieTUM werde schonbald Interimsbautenauf den teilweise bebauten Flächen errichten.Der Studienbetriebsoll im Wintersemester2025/ 2026 starten. Fürden Campus will derFreistaatweitere Grundstücke erwerben.Die Verhandlungen stünden kurzvor demAbschluss, heißtesvon derStaatsregierung. Bayernsieht dieRaumfahrtals Schlüsseltechnologieder Industrie- undInformationsgesellschaftund will daherdie Ansiedlung vonUnternehmen in diesem Bereich fördern Unteranderem soll in Oberpfaffenhofen ein Kontrollzentrum für künftigeMondlandemissionen eingerichtet werden.Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) stellte 2018 diebayerischeRaumfahrtstrategieBavariaOne vorund kündigte an,dass bis2028 rund 700Mio. Euro in denAusbau derLuftundRaumfahrt im Freistaatinvestiertwerden sollen. Alexander Heintze

SignoHospitality betreibtMesse-Hotel

Aschheim. Signo Hospitalityaus Essen hat dasHotel Innside Melia MünchenNeue Messe in derHumboldtstraße12inAschheim übernommen. DasViersternehotel mit 134 Zimmernwirdkünftig alsFour MunichNeue Messe derMarke FourPointsbySheraton auftreten. DieImmobilie wird nochbis zum Sommer 2025 für rund 1,5Mio. Euro umgebautund renoviert. Alexander Heintze

und 9% wenigerMiete.Inden Ib-Lagen haben sich die Mieten dagegeninallen bayerischenGroßstädten weitgehendstabilisiert. In wenigergutenLagen würden aber weiter Incentives undmietfreie Zeitengewährt,um Flächenzuvermieten, resümiertder IVD. Im bayerischenLandesdurchschnitt konntenVermieter im Herbst 2024sogar leicht steigende Mieten durchsetzen. Das Plus lagimSchnitt beirund1,5%. Dennoch liegen die Mieten weiter deutlichunterihren früherenHöchstwerten.WurdeninMünchen im Herbst 2020für einen80qmgroßen Laden in derKaufingerstraße im Schnitt 370Euro/qm undMonatbezahlt, sind die Mieten seit längerem stabilbei etwa 285 Euro/qm. Bayernweit sinddie Mieten in den vergangenen vier Jahrenzusammen um etwa 20% gefallen. Alexander Heintze

Ihr Immobilienfinanziererfür alle Real Estate ProjekteinMünchen Wir begleiten, unterstützen, beraten und finanzieren Ihre Projekte über alle Assetklassen hinweg. Büros, Wohngebäude, Logistikhallen, Seniorenimmobilien, Einzelhandel oder Hotels –wir wissen,was Sie fürBau undVermarktungIhrer Gebäude brauchen: Expertise, ESG-Know-how,ein internationales Netzwerk. Das haben wir. Interessiert? Dann besuchenSie unsvom 7.–9.Oktober2024 aufder ExpoReal, Stand A1.312 oder aufbayernlb.de/immobilien.

In MünchenentstehtEuropas größte Geothermieanlage

München Münchenhat alserste bayerischeGroßstadteinen kommunalenWärmeplan vorgestellt.Künftig soll ein Großteilder Gebäude in der Stadtvor allemmit Ökowärme aus Tiefengeothermiebeheizt werden. Dafür entsteht auf dem Gelände eines Schwimmbads im MünchnerOsten diegrößte Geothermieanlage in Kontinentaleuropa.

Bis 2030 müssen bestehendeWärmenetzezu30% klimaneutral betriebenwerden. Bis 2040 sollen es bis zu 80% sein. So sieht es derPlan der Bundesregierungvor. München hatein noch ehrgeizigeres Ziel. Bis 2040 soll in der Stadt der gesamte Wärmebedarf ohne CO2Ausstoß auskommen. Aktuell wird in der Stadt noch jedes zweite Gebäudemit Öl oder Gasbeheizt. Um das zu verändern, bauen die StadtwerkeMünchen die Geothermie aus Auf dem Gelände desFreibads Michaelibad im Münchner Osten fand nun der Spatenstich für die größte Geothermieanlage Kontinentaleuropasstatt. 2033 soll sieden Betrieb aufnehmen undWärme fürrund 75.000 Münchnerinnen undMünchner liefern. Nur in Island gibt es derzeitnoch größere Anlagen. Deutschland habe das Potenzial, etwa ein Viertelder Wohnungen, Industrie- und Verwaltungsgebäude mit Geothermiezuheizen, sagte BundeswirtschaftsministerRobert Habeck (Grüne) beim Spatenstich in München. In Bayern seien es sogarbis zu 40%.

Dieses Potenzial wolle man nutzen,bekräftigte Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD). Dass man auch unpopuläre Standortewie eine LiegewieseimFreibad, kaum70mvon dennächstenWohnhäusern entferntangehe,zeige dasswir es ernst meinen“

Ausbau derGeothermie kostet München9,5 Mrd. Euro

Gut9,5 Mrd.Euro lassen sich dieStadtwerkeMünchen(SWM) denUmbau der Wärme- undEnergieversorgungkosten.Ein Kraftakt, dendie Bürger:innen etwa in Form vonBaustellen zu spürenbekommen. Große Teiledes bestehendenDampfnetzesmüssen aufein Heizwassernetzumgestelltwerden. Das Fernwärmenetzmuss um rund600 km auf1.600 km erweitert werden.Bis alle Stadtteile umgestelltsind, wird es dauern. So sindetwadie innerstädtischen Stadtteile Schwabing undMaxvorstadt erst2029bis 2033 dran

SechsGeothermieanlagenbetreibendie SWMschon in undumMünchen. Im Michaelibad entsteht diesiebte. Zusammen mitder Stadtsondieren die SWM derzeit weitere Standorte.Insgesamt plantder Versorger zehn Vorhabenmit mehr als 50 Tiefbohrungen. Die ältesteGeothermieanlage der SWM steht seit 2004 in Riem. Mit über 95 Grad Celsius heißemWasser aus 2.700 mTiefe wird derWärmebedarf derMessestadtund der NeuenMesse Münchengedeckt.InFreiham im Münchner Westenliefert eine Anlage seit 2016 CO2-neutrale Fernwärme fürden Münchner Westen. Sieversorgt vorallem die Neubaugebiete in Freiham undbestehende Wohngebiete in Neuaubing Seit 2023 istauf demAreal desHeizkraftwerks SüdinSendlingDeutschlandsderzeit größteGeothermieanlage im Probebetrieb. Siesoll einmal rund 80.000 Menschen mit Ökowärme versorgen. EineFernkältezentrale wird zudemFernkältefür Büros in derInnenstadtliefern

Auf demGelände desfrüherenVirginiaDepots an derSchleißheimer Straße und

gegenüber demForschungs-und Innovationszentrum von BMWimMünchnerNorden istein weiteres Vorhabengeplant. Die Flächen gehören noch der Bundesanstaltfür Immobilienaufgaben (Bima). DieLandeshauptstadtund der FreistaatBayernhaben aber bereitsInteresse angemeldet.

ImmermehrGewerbeobjekte werden angeschlossen

Außerhalb Münchens betreiben die SWM zudemAnlagen in Sauerlach, Kirchstockach undDürrnhaar. Da in Sauerlach 140Grad heißes Wasser aus4.200 mTiefe kommt,wird zusätzlichzur WärmeStrom für rund 16.000 Haushalte erzeugt Auch immer mehr gewerblicheImmobilien nutzen Geothermie. So wird dasBüroprojekt Go FourItander HanauerStraße Erdwärmeauf demeigenen Grundstück zur Energieproduktion nutzen. In Aschheim bei München wird dasNeubauprojekt Heads zumGroßteil mitErdwärme aus2.700 mtief

Augsburg plant Zeuna-Arealweiter

Augsburg Trotzdes Ausstiegs derBPD Immobilienentwicklung ausder Entwicklung desZeuna-Arealsgehen diePlanungenweiter. DieStadt hatnun dieEntwürfe für die Neuordnungdes früheren Industrieareals öffentlich ausgelegt.Geplantist einurbanes Stadtquartier mit 680Wohnungen, einem Kreativquartier,Kindertagesstätten und Schulen. Weiterhin wollendie Augsburger Immobilienfirma Solidasund diestaatliche Bayernheim einenTeil derWohnungen bauen. BPDwollteursprünglich 400Wohnungenerrichten Alexander Heintze

Spatenstich auf derLiegewiese(v.l.n.r.): SWM-Geschäftsführerin Karin Thelen, Münchens OberbürgermeisterDieterReiter, BundeswirtschaftsministerRobertHabeck und Florian Bieberbach, Vorsitzender der SWM-Geschäftsführung. Quelle:Immobilien Zeitung,Urheber: Alexander Heintze

gelegenenGesteinsschichtengeheizt.Eine weitere Bohrung, dieaus 2,5 km Tiefe ca.90 Grad heißes Wasser fördern soll, wird den komplettenWärmebedarf decken. Diedrei Gemeinden Aschheim, Feldkirchenund Kirchheim versorgen seit 2009 mehr als1.600 Gebäudemit Erdwärme (vgl auch„SchlafenderRieseTiefengeothermiewirdinGrünwald geweckt“, Seite 20dieser Ausgabe) Habeck versprachbeim Spatenstichauch, dieBürokratie schnellerzumachen. Wasbei Windkraftanlagenschon gelungensei,müsse ebenso für andere Bereiche kommen. Eine Beschleunigung vonPlanungs-und Genehmigungsverfahren um denFaktor5 seimöglich, so Habeck. Alexander Heintze

Britischer Investor baut Boardinghaus

Nürnberg. Eine Projektgesellschaftder NürnbergerKIB-Gruppeverkauft rund 5.000qm ihresEntwicklungsarealsander Scharrerund Regensburger Straße an einenbritischen Projektentwickler. Dieserwirdauf demehemaligen Autohaus-Krauss-ArealimLuitpoldviertel einBoardinghaus mit 400möblierten Apartments für Coliving,Studentenund Microliving mit einerBruttogrundflächevon etwa 16.000 qm errichten. Auf eineminsgesamt 28.300 qm großen Grundstück entstehenderzeitWohnungen, Bürosund Einzelhandelsflächen Alexander Heintze

Bamberghat noch vielKonversion vor

Bamberg. Die Stadt ziehtBilanznach zehn Jahren der Konversion alterKasernenflächen. Baldkönnten weitere Flächen fürdie Entwicklungzur Verfügung stehen

Im fränkischen Bamberg gibt es rund 480ha Konversionsfläche. SeitJahrenwerdendie Flächen,die hauptsächlich vonder USArmeegenutzt wurden, umgewandelt.Herzstück derKonversion istder Lagarde-Campus. Auf demgut 20 ha großen Gelände bauenverschiedeneInvestorenetwa1.100 Wohneinheiten. DieerstenBewohner sind 2022 eingezogen. Darüberhinaus verfügtdie Stadtüber weitere Grundstücke, diebebaut werdenkönnen. Darunter istdas 140ha großesogenannteMuna-Gelände, dasteilweise unterNaturschutzsteht.Die Stadtwill dasAreal vonder Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) erwerben,umauf 20 ha einen„grünen“Gewerbepark zu schaffen. Erweitert werdensoll auch dierund6 ha großeOffizierssiedlung,auf derdie Stadtbau Bamberg Doppelhaushälftensaniert undvermietethat.Nun soll dasAreal „mit weiteren Maßnahmenarrondiertwerden“.Inder sogenannten PinesHousing Area prüft die

Stadtbau nach der Sanierungder ehemaligen Kasernengebäude ebenfalls Möglichkeiten für mehr Wohnungsbau. Weitere 120hakönntenfür dieKonversion hinzukommen. So belegt dieBundespolizei einenTeil der ehemaligen Panzer-und Artilleriekaserne. Auf demGelände bauteder FreistaateineAufnahmeeinrichtung für Geflüchtete.„Sobald sich der Bund undder Freistaatzurückziehen, wird dieStadt Bamberg diedannfreiwerdenden Flächen erwerben undentwickeln“,erklärt Oberbürgermeister Andreas Starke(SPD). DieFlüchtlingsunterkunft soll Ende 2025 aufgelöst werden. Dazu gebe es eine vertraglicheRegelung mit dem FreistaatBayern.Man erwarte von der Staatsregierung Vertragstreue, betont die Stadt. Auch bei der Bundespolizei gebeesPläne, die genutzteFläche vonderzeit mehrals 100ha zu reduzieren. „Auch dort haben wirkonkrete Vorstellungen, um die Stadtzufördern“,so Starke. Alexander Heintze

„Wirschauen genauer hin, ob wirklich allespasst“

München Die MünchnerStadtsparkasseist einerder größ Immobilienfinanzierer in der bayerischen Landeshauptstadt.D ImmobilienZeitung sprach mit Vorstandsmitglied StefanHattenko darüber,wann der Markt für gewerbliche Immobilien wieder anzieht und ob Bauträger und ProjektentwicklernochFinanzierungen bekommen.

Immobilien Zeitung: Herr Hattenkofer, wie stellt sich der Münchner Marktdar?

Stefan Hattenkofer: Es wird besser. Die privaten Wohnungsverkäufe sind zwar stark zurückgegangen, aber niezum Erliegen gekommen. Wir sehen auch, dass Neubauwohnungen wieder nachgefragt werden.Die Zahl der Reservierungen steigt;allerdings auf einem niedrigen Niveau mitgeringen Stückzahlen–und auch nur dort,wosichein Kran dreht. Wo eine Baustelle stillsteht odernoch kein Baubeginn war, geht sehr wenig.

IZ: Woher kommt der Wandel?

Hattenkofer: Die Kunden sehen, dass bei den langfristigen Zinsen nichtmehr viel auf und ab geht. Darauf kann man sich einstellen. Viele können mit dem jetzigen Preisniveau leben und auch die Mieten steigenweiter.

IZ: Sind das vor allem Eigenkapitalkäufer? Hattenkofer: Nicht nur. Wirhaben auch

schon einigeMietshäuser finanziert. Allerdings mit mehr Eigenkapital

IZ: Gibt es spezielleAssetklassen, die wieder mehr imKommen sind?

Hattenkofer: Die klassischen Zinshäuser kommenwieder. Das Mehrfamilienhaus, komplett vermietet mit ein bisschen Mietsteigerungspotenzial.Hotels gewinnen auch gerade wieder an Attraktivität. Die Auslastung liegtjaschon wieder deutlich über den Corona-Zeiten

IZ: Wiesieht es aufdem Büromarkt aus. Istda ebensoein Endeder Transaktionsflaute in Sicht?

Hattenkofer: Nicht wirklich. Es gibt so halbe Notverkäufe, wenn jemand in Schwierigkeiten istund Liquidität braucht. Dannverkauft er, waserverkaufen kann. Auch einigeFonds gabenjagute Objekteauf denMarkt, für die sich wiederKäufer finden.

Das Thema vieler Eigentümer is aber ESG.Wenn das Büro nicht einengewissen Standard hat, haben sieSchwierigkeiten, einenMieter, einenKäufer und einenfinanzierendenBankpartner zu finden.Das ist dreifach schwierig

IZ: Münchenhat ja ein paar solcher Problemimmobilien. Gebäude, die nicht mehr marktgängig sind,und Gebäude, die zwar einetolle Lage haben,aberder Eigentümer oder Entwicklerinsolvent ist. Wie schaut es mitdenen aus?

Hattenkofer: Wir merken, dass sich mehr LeutedieseProjekte ansehen. Diehoffen natürlichimmernoch auf Schnäppchenoder zumindest auf reduzierte Preise. Sicherlich wird es Preisabschlägegeben. Ich glaube,

dass dieguten Lageninzwei Jahren wieder gekauft werden. Vor allem, weil dieMieten steigen. In diesen LagenwerdenBüromieten von50Euro/qm, teilweise über 60 Euro/qm aufgerufen. Da wird dereineoderanderewiederinvestieren.

IZ: Sind nurdie Preise noch zu hoch oder liegt es auch daran, dass dieBanken nach wievor nichtfinanzierenwollen?

Hattenkofer: Dasmag für dieeineoder andere Bank gelten, diezuviele Problemobjekte hat. Wirhaben insgesamt6 Mrd. Euro an Finanzierungenfür Bestandshalter,Projektentwicklerund Bauträger im Portfolio. Dasist überschaubar.Wir haben relativ wenige notleidende Objekte,weilwir die Objekte unddie Partner gutausgesucht haben. Natürlichhaben wirauchden einen oder anderen, bei dem es nichtgut läuft.

IZ: Signas AlteAkademie zumBeispiel?

Hattenkofer: Dazu sage ichnichts, weil ich demBankgeheimnis verpflichtetbin.Aber wirhaben eingut aufgestelltesPortfolio.

IZ: Wiestark belasten Siedenn dieAbwertungen vonImmobilien IhrerKunden? Besteht nichtdie Gefahr, dass Sienoch deneinen oder andern Problemfall bekommen?

Hattenkofer: DieGefahr besteht immer Wenn wirwissen, dass es schwierigwird, versuchen wirmit demKundeneineLösung zu finden. Wir wollen nichtder größte ImmobilienbesitzerinMünchen werden. Die meisten Unternehmen haben dieletzten Jahredoch gutverdient. Wenn mansichzusammensetzt undsagt, jetztbringst du ausdeinem Privatvermögen noch wasein undwir unterstützen dich,dannwerdenwir dieZeitüberstehen Im Großen undGanzensind wirrelativ entspannt

IZ: Dasheißt,esspiegeltsichnicht groß in IhrerRisikovorsorge wider?

gezogenhaben.Die kommenlangsamwieder. Vor allem bei denmittelgroßen Projekten bis50Mio. Euro bewegt sich wieder einiges Wirwerdenindiesem Jahr etwa 1Mrd. Euro Neugeschäft machen.

IZ: Projektentwicklerbekommenalso wieder Kredite?

Hattenkofer: DerFinanzierungsstau bei Büros wird sich auflösen. Wenn mandie in München derzeitübliche Vorvermietungsquotevon um die40% hat, bekommt man auch dieFinanzierungdazu.

IZ: DieBauträger bemängeln, dass dieKreditprüfung deutlich länger dauert alsfrüherund dass dieBanken ihre Margen deutlich anheben. Trifft dasauf dieSparkasse auch zu? Hattenkofer: Nein. Wirhaben natürlichdie Anforderungen erhöht. Die Kapitaldienstfähigkeitist bei unsdas Aund O. DasObjekt muss sich ausden Mieten heraus rechnen. Daraus bemessenwir dasEigenkapital.Früherhat bei einemBauträger 5% Eigenkapital gereicht, nunmusserrund 25%beisteuern. Da hatder eine oder andere dasGefühl, es ist teurer geworden.UnsereMargen sind relativ gleichgeblieben. Gestiegen sind eher unsere Ansprüche.Die Prüfzeitendauerndaher vielleichtein bisschen länger.Wir schauenschon genauer hin, ob wirklichalles passt.

IZ: Eine Umfrageder MesseMünchen zur Expo Realzeigte, dass dieBankenfinanzierung bei vielenUnternehmen aufdem Rückzugist.Sie leihensichlieber Geld bei einer Versicherung oder vonPrivate-Equity-Firmen. Merken siediesen Trend?

Hattenkofer: Nein. Wiegesagt, wirmachen dieses Jahr 1Mrd. Euro Neugeschäft.Ich glaube, dass isteherein Thema für Unternehmen, diewenig Eigenkapitalhaben. Die suchen Kapitalgeber, diemehr insRisiko gehen alswir

IZ: Wo sehen sieden Trend bei derImmobilienfinanzierung?

Hattenkofer: Es spiegeltsichmehr alsinder Vergangenheit, dasist logisch.Von dem, was wirjetztvorsorglich schonwertberichtigt haben, wird aber einTeilwiederzurückfließen, weil es nichtsoschlimm kommt wie befürchtet. Büros habenwir zumBeispiel nur finanziert,wennsie innerhalbdes Mittleren Ringsliegen. Da gibt es immer Nachfrage München istzudem einanderer Marktals manche A- oder B-Stadt. Wirhaben viele Wohnungen, viele Bestandshalter und wenige Projektentwickler. Hinzu kommt, dass fast alle unsererKunden langfristig finanziert sind.Die habeninden nächsten acht Jahren ihre Ruhe.Die meisten haben indexierte Mietverträge und profitieren davon.Vor allem Bestandshalter sind in den nächstenJahrenfeinraus.

IZ: Unddie Bauträgerund Entwickler?

Hattenkofer: DieniedrigerenZinsenauf der kurzenSeite helfen denBauträgern. Wenn jetztdie EZBdieses Jahr dieZinsennoch einmalsenkt,wovon wirausgehen, wird es auf derkurzenSeite noch einmal billiger. Das hilft Bauträgern und Projektentwicklern

IZ: Dasheißt,Notverkäufe sehenSie nach wie vorauf demMünchnerMarkt nicht.

Hattenkofer: Nurvereinzelt. Aus unserem Portfolio werden es vermutlichnur wenige sein

IZ: Sehen Sieschon mehrFinanzierungsanfragen für gewerblicheObjekte?

Hattenkofer: Es istimmer noch verhalten. Es gibt einige Marktteilnehmer, diesichzurück-

Hattenkofer: Wirsehen, dass Bestandshalter nach wievor lange Finanzierungen suchen. Mehr Unternehmen denkenzudem über Derivate nach,umdie Zinsenabzusichern. Dashat manfrühernicht gebraucht, da das Objektschnellverkauft war. Heute wird mehr drüber nachgedacht,wie mandie Zinsenfür zwei,drei Jahrefestmacht, um nichtin Schwierigkeiten zu kommen. Wenn ichkurzfristigGeld aufnehme, istdas deutlich teurer, alswennich Geld für drei Jahreaufnehme undden Zins über einDerivat absichere. Wenn dasProjekt früher fertigist,kannman denSwapwiederauflösen. Dasist wesentlich flexibler.Esgibtmehr Bereitschaft, sich über solche InstrumenteGedanken zu machen. IZ: Herr Hattenkofer, vielenDankfür das Gespräch DieFragen stellte Alexander Heintze.

StefanHattenkofer

Stefan Hattenkofer ist seit Januar 2017 im Vorstandder Stadtsparkasse München. Er ist dort verantwortlich für dieBetreuungder Unternehmens-und Firmenkundensowieder Private-Banking-Kunden.Außerdem gehören unter anderem dieGeld-und Kapitalmärkte sowie die MaklertochterSIS zu seinem Aufgabenbereich. Alexander Heintze

IZ Research CityGuide

Der IZ Research City Guide porträtiertinAuszügeneine Stadtoder Gemeinde anhandihrer sozioökonomischen undimmobilienwirtschaftlichen Rahmenbedingungen und ermöglichtdamiteine Vergleichbarkeit und Grundlage zurBewertungeinzelner Städte und deren Immobilienmärkte

Der IZ Research City Guidestelltzunächst eine Zusammenfassung der originären Daten aus IZResearchdar,die den deutschen publizierten Investment- und Vermietungsmarkt beschreiben. Darüber hinausgibterdie Anzahlder publizierten Bestandsimmobilien und Projektentwicklungen(=Objekte) in der Stadt an, die auf IZ Researchabrufbar sind. Ergänzend dazu

Aschaffenburg

IZ-Daten

Objekte (30. September 2024): 57

Vermietungen (30. September2024):57

Investments (30. September 2024): 44

Büro

KlassifizierungnachRiwis*:D

Spitzenrendite in %(Q1/2023): 5,20

SpitzenmieteinEuro/qm (Q1/2023):12,40

Leerstandsquote in %: –

Flächenumsatz in qm, p.a.:–

beschreibendie wichtigstenFaktenzur Sozioökonomie undden beiden fürden deutschenImmobilienmarkt dominierendenAssetklassen Büro undWohnen dasaktuelleMarktgeschehender jeweiligenStadtzusammenfassend. Die GrafikenzuEinwohnerentwicklung, zurKaufkraft,zum Arbeitsmarkt, zu denaktuellen Gewerbesteuer- undGrundsteuerhebesätzen sowiezum Tourismusvisualisieren alle wichtigenstrukturellen Aspekte derporträtierten Stadt Vergleichbarkeitist nurmöglich,wenndie Datenbasis und/ oder die Erhebungsmethode sowie die Berechnungsgrundlagen weitestgehendübereinstimmen. IZ Research greift, wenn möglich,

fürjeden Wert immer aufeine zentrale undstädteübergreifende Datenquellezurück. DieStrukturdaten werdenvon den StatistischenÄmterndes Bundes undder Länder (Regiostat) bezogen. DieWerte zur Kaufkraftbasierenausschließlich auf den Daten unseresKooperationspartners Nexiga. In Bezug auf dieDarstellungder Immobilienmarktdaten fürdie Assetklassen –imvorliegenden Falle zu Büro undWohnen– liegteinedeutlich heterogenere Datenlagevor.Eine Meta-Analysesetzt dieDatenauf annährend vergleichbare Basis,sodass man sich füreineStadt unabhängig vonder Anzahl undder Berechnungsmethodeder ausgewertetenDaten einem Richtwert nähernkann.Alle darge-

Sozioökonomie

Einwohner(2023):72.536

Beschäftigte (2023):47.559

Arbeitslosenquote in %(2023):7,64

Pendlersaldo (2023):16.825

Wohnen

Baugenehmigungen (2022): 388

BestandWohnungen (2022):39.138

Mieten allgemein in Euro/qm(2024): 10,77

Renditein% (2024):3,38

Kaufpreise allgemein in Euro/qm(2024): 3.824,50

Weitere,vertiefende Struktur-und Marktdatenzum Investment- undVermietungsmarkt sowie eine Übersichtzuallen uns bekannten Bestandsimmobilienund Projektentwicklungen undden damitinVerbindungen stehendenAkteuren finden Sie gebündelt auf IZ Research.

Im Glossar ist zu allen genannten Werten eine ausführliche Definition abrufbar (https://iz-research.com/ueber-uns/glossar).

*Die Standortklassifikation ist von der Bulwiengesa AG entwickelt wordenund derRiwis-Plattform entnommen. DieStandortewurden nach funktionaler Bedeutung für deninternationalen,nationalen, regionalenoder okalen Immobilienmarkt in 4Klassen (A,B,C,D) unterteilt.

BeantragenSie gerneIhren kostenfreienTestzugang unter www.iz-research.com/testversion

beschreibt sowohlden rückwärtsgerichteten Verlaufder Einwohnerzahlen einerStadt/Gemeindesowie eine vorausberechnete Einwohnerzahl jeweils für die Jahre2025, 2030 und 2035. Die Quelle,aus der wirdie historischenDatenbeziehen, istRegiostat. DiePrognosen derEinwohnerzahlenkommen originär vom Bundesinstitutfür Bau-, Stadt-und Raumforschung(BBSR) und basierenauf derRaumordnungsprognose2014und wurden von Nexigazur Verfügunggestellt. ©IZ Research; Quellen: Statistische Ämterdes Bundes undder Länder,Prognose:Nexiga, Stand31. Dezember 2023

stelltenDaten werden regelmäßigaktualisiert undmit größtmöglicher Sorgfalt ausgewählt, aufbereitet, zusammengestellt und ausgewertet. Aufgrund derVielzahl vonQuellen undder großen Anzahl der Datensätze sindauchbei größtmöglicherSorgfalt Datenfehlernicht immer auszuschließen bzw. dieAktualität der Datennichtgarantiert. www.iz-research.com

Übersicht IZ Research Bekannte Bestandsimmobilien (Objekte) sowie Projektentwicklungen(Projekte)

Objekt Projekt

DieGrafikKaufkraft visualisiertdie allgemeineKaufkraft,die einzelhandelsrelevante Kaufkraft sowiedie Einzelhandelszentralität im Verlaufder letztenvierJahre,und zwar mmer zum Stichtag1.Januardes laufendenJahres. Wirbildendie Kaufkraftinsgesamt

Hebesatz GrundsteuerBHebesatz

IZ Research CityGuide

Der IZ Research City Guide porträtiertinAuszügeneine Stadtoder Gemeinde anhandihrer sozioökonomischen undimmobilienwirtschaftlichen Rahmenbedingungen und ermöglichtdamiteine Vergleichbarkeit und Grundlage zurBewertungeinzelner Städte und deren Immobilienmärkte

Der IZ Research City Guidestelltzunächst eine Zusammenfassung der originären Daten aus IZResearchdar,die den deutschen publizierten Investment- und Vermietungsmarkt beschreiben. Darüber hinausgibterdie Anzahlder publizierten Bestandsimmobilien und Projektentwicklungen(=Objekte) in der Stadt an, die auf IZ Researchabrufbar sind. Ergänzend dazu

Fürth

IZ-Daten

Objekte (30. September 2024): 92

Vermietungen (30. September2024):120

Investments (30. September 2024): 126

Büro

KlassifizierungnachRiwis*:D

Spitzenrendite in %(Q1/2023): 4,80

SpitzenmieteinEuro/qm (Q1/2023):13

Leerstandsquotein%(2021): 4,60

Flächenumsatz in qm, p.a.:–

beschreibendie wichtigstenFaktenzur Sozioökonomie undden beiden fürden deutschenImmobilienmarkt dominierendenAssetklassen Büro undWohnen dasaktuelleMarktgeschehender jeweiligenStadtzusammenfassend. Die GrafikenzuEinwohnerentwicklung, zurKaufkraft,zum Arbeitsmarkt, zu denaktuellen Gewerbesteuer- undGrundsteuerhebesätzen sowiezum Tourismusvisualisieren alle wichtigenstrukturellen Aspekte derporträtierten Stadt Vergleichbarkeitist nurmöglich,wenndie Datenbasis und/ oder die Erhebungsmethode sowie die Berechnungsgrundlagen weitestgehendübereinstimmen. IZ Research greift, wenn möglich,

fürjeden Wert immer aufeine zentrale undstädteübergreifende Datenquellezurück. DieStrukturdaten werdenvon den StatistischenÄmterndes Bundes undder Länder (Regiostat) bezogen. DieWerte zur Kaufkraftbasierenausschließlich auf den Daten unseresKooperationspartners Nexiga. In Bezug auf dieDarstellungder Immobilienmarktdaten fürdie Assetklassen –imvorliegenden Falle zu Büro undWohnen– liegteinedeutlich heterogenere Datenlagevor.Eine Meta-Analysesetzt dieDatenauf annährend vergleichbare Basis,sodass man sich füreineStadt unabhängig vonder Anzahl undder Berechnungsmethodeder ausgewertetenDaten einem Richtwert nähernkann.Alle darge-

Übersicht IZ Research

Sozioökonomie

Einwohner(2023):131.572

Beschäftigte (2023):51.123

Arbeitslosenquote in %(2023):6,03

Pendlersaldo (2023):-9.031

Wohnen

Baugenehmigungen (2022): 871

BestandWohnungen (2022):67.014

Mieten allgemein in Euro/qm(2024): 10,67

Renditein% (2024):3,95

Kaufpreise allgemein in Euro/qm(2024): 3.241,50

Weitere,vertiefende Struktur-und Marktdatenzum Investment- undVermietungsmarkt sowie eine Übersichtzuallen uns bekannten Bestandsimmobilienund Projektentwicklungen undden damitinVerbindungen stehendenAkteuren finden Sie gebündelt auf IZ Research.

Im Glossar ist zu allen genannten Werten eine ausführliche Definition abrufbar (https://iz-research.com/ueber-uns/glossar).

*Die Standortklassifikation ist von der Bulwiengesa AG entwickelt wordenund derRiwis-Plattform entnommen. DieStandortewurden nach funktionaler Bedeutung für deninternationalen,nationalen, regionalenoder okalen Immobilienmarkt in 4Klassen (A,B,C,D) unterteilt.

BeantragenSie gerneIhren kostenfreienTestzugang unter www.iz-research.com/testversion

sowohlden rückwärtsgerichteten Verlaufder Einwohnerzahlen einerStadt/Gemeindesowie eine vorausberechnete Einwohnerzahl jeweils für die Jahre2025, 2030 und 2035. Die Quelle,aus der wirdie historischenDatenbeziehen, istRegiostat. DiePrognosen derEinwohnerzahlenkommen originär vom Bundesinstitutfür Bau-, Stadt-und Raumforschung(BBSR) und basierenauf derRaumordnungsprognose2014und wurden von Nexigazur Verfügunggestellt. ©IZ Research; Quellen: Statistische Ämterdes Bundes undder Länder,Prognose:Nexiga, Stand31. Dezember 2023

Beschäftigung

stelltenDaten werden regelmäßigaktualisiert undmit größtmöglicher Sorgfalt ausgewählt, aufbereitet, zusammengestellt und ausgewertet. Aufgrund derVielzahl vonQuellen undder großen Anzahl der Datensätze sindauchbei größtmöglicherSorgfalt Datenfehlernicht immer auszuschließen bzw. dieAktualität der Datennichtgarantiert. www.iz-research.com

Bekannte Bestandsimmobilien (Objekte) sowie Projektentwicklungen(Projekte)

Objekt Projekt

visualisiertdie allgemeineKaufkraft,die einzelhandelsrelevante Kaufkraft sowiedie Einzelhandelszentralität im Verlaufder letztenvierJahre,und zwar mmer zum Stichtag1.Januardes laufendenJahres. Wirbildendie Kaufkraftinsgesamt

undGrundsteuer B

Die Steuerhebesätzesind

REGIONALE MÄRKTE

HAMBURG In der Hansestadt prallen Erhaltungsverordnung und Umstrukturierungsverordnung aufeinander. Seite 56

NEU-ISENBURG Frankfurts städtische ABG kauft ein Quartierszentrum in der Nachbarstadt Seite 61

WANGEN IM ALLGÄU Nach zehn JahrenStillstand soll auf einem 10 ha großen Industrieareal ein Quartierentstehen. Seite 62

POTSDAM Im Norden von Brandenburgs Landeshauptstadt wächst ein neues Stadtviertel mit 4.900Wohnungen. Seite 63

1,04 Mrd. Euro fließen an den Niederrhein

Niederkrüchten. Am linken Niederrhein,zwischen Mönchengladbach und der niederländischen Grenze,entstehteinesder größtenLogistikprojekte der Republik. Der Verdion Javelin Park Niederrheinwirdüber650.000 qm Hallenflächebieten

Wenn in Nordrhein-Westfalen (NRW) im Moment große Projekte angekündigt werden, dann fallensie in derRegel in die Kategorie Logistik. Das ist beimVerdion Javelin Park Niederrhein nicht anders. Doch das Vorhaben, das auf der Fläche eines früheren britischen Armeeflughafens entstehen wird, ist gigantisch.

Auf 158 ha plant der paneuropäische Logistikimmobilieninvestor Verdionsatte 650.000qmLogistik-, Fertigungs- und Industriefläche. Als Investitionsvolumen nennt das Unternehmen 1,04Mrd. Euro. DasGeld stammt im Wesentlichen von einem Pensionsfonds aus dem kanadischen Toronto Ende September wurde der Bebauungsplan für das Vorhaben genehmigt. Schon lange suchte die im Kreis Viersen gelegeneund gut 15.000 Einwohner zählende

Gemeinde NiederkrüchtennacheinerNutzung fürdas insgesamt rund900 ha große, vormalsvon derRoyal Airforcegenutzte Gebiet im Ortsteil Elmpt. Schon 2010 startete ein erster Workshop– fünf Jahre bevor die Briten sich von derFläche zurückzogen

Verdion bekam bereits 2021 denZuschlag für dieFläche

Bishergrößter Investor auf derFläche ist dasinLondonansässige UnternehmenVerdion. Verdion hatte 2021 denZuschlagfür denKauf bekommen. Nach eigenenAussagen halten die Briten, dieinDüsseldorf eine deutsche Niederlassung betreiben,aktuell ein Logistikportfolio im Wert von 2,5 Mrd. Euro.Inder Entwicklungspipelinebefinden sich etwa 1,1 Mio. qm Logistikfläche.

Gutdie Hälfte davon, nämlich650.000 qm, solleninNiederkrüchten entstehen. Das Besondere an demProjekt –dem größtenseinerArt mindestens in NRWund dem zweitgrößten,das Verdion bislang gebaut hat– ist seinegrüneAusrichtung. So entstehen die Hallenflächenauf dembereits weitgehend versiegelten Boden desfrüheren Flugfelds Die Gebäudesollenausschließlichaus vor Ort erzeugtem,erneuerbarenStrom versorgt werden. Windkraft undPhotovoltaiksind dabei die Energiequellen.Bei einemBesuch von NRW-Ministerpräsident HendrikWüst (CDU) im Juni versprachen dieInvestoren sogar, mehr Energie zu produzieren, alsder Logistikpark verbrauchen wird Zehn bis15Jahre sollesdauern, bisalle Hallenstehen.Dann,sohaben es die Investoren angekündigt,werde derParkaucheine DGNB-Zertifizierung in Platin erhalten.

In zehn bis15Jahren soll derVerdion Javelin Park Niederrhein fertiggestellt sein. Quelle: Verdion

Berlin DeliveryHero hat 16.750 qm Büroflächen im Berliner Haupttelegraphenamt an der Oranienburger Straße 73-76, Ecke Tucholskystraße im Bezirk Mitte gemietet. Die Räume wurden nach einem vonNeotares entwickelten New-Work-Arbeitsplatzkonzept eingerichtet. In dem denkmalgeschützten Gebäude wurde Platzfür insgesamt 3.500 Mitarbeitende des im M-DAXnotierten Unternehmensgeschaffen.Seit 2014 hat Neotares die Erweiterung des Fernsprechamts und des Torhauses West sowie 2018/2019des Torhauses Ost für DeliveryHero begleitet. Das barrierefreieKonzept sieht 500verschieden nutzbare Arbeitsplatzlösungen,Desksharingund 200alternative Arbeitsmöglichkeiten vor. Mit der Übernahme der Büros ist der DeliveryHero Campus nun abgeschlossen Sabine Gottschalk

Wetterdienst mietet im Offenbacher Leiq

Offenbach. DerDeutscheWetterdienst (DWD) mietet für 15 Jahrerund 3.200 qm Bürofläche im Bürohaus Leiq im Gewerbegebiet Kaiserlei.Vermieter istein Joint Venture ausdem Vermögensverwalter HT Groupund der Bau-UnternehmensgruppeLupp, das denBauteil Bdes LeiqimzweitenQuartal 2024 mitLuppals Generalunternehmer fertiggestellt hatte.Der DWDziehtvoraussichtlich im Sommer 2025 in diesen Bauteil und will dieFlächen unter anderemals Schulungs- undKonferenzräume nutzen. Die Hauptarbeit derBundesanstaltwirdweiterin ihrerebenfalls im Kaiserlei gelegenenZentraleerledigt. DerBauteil Bdes Leiqumfasst 14.014qmauf sieben Etagen. Etwa 55%davon sind mitder aktuellenTransaktion vermietet. Als größter Mieter wird LorenzSnack-World voraussichtlich im Dezember 2025 rund 4.500 qm beziehen. DenBauteil Anutzt seit August 2023 dasdänischeUnternehmen Danfossals EU-Zentrale. Volker Thies

DerLogistikparksoll stufenweiseund spekulativ errichtetwerden. Gebäudeflächen bis jeweils 100.000 qm sind möglich. Doch auch lokale kleine undmittelständische Unternehmen sollen in demParkeineneue Heimatfinden. André Banschus, ExecutiveDirector bei Verdion, sagt:„DerVerdion JavelinParkNiederrhein stehtfür eine neueGeneration von Industrieparks, die eine zukunftsweisende Ausstattungauf derGrundlageeines flexiblen Masterplankonzepts miteinem klaren Fokus aufsichere, erneuerbare Energieerzeugung bieten.“

Bisessoweitist,giltesfür Verdion, Mieter für dieHallen zu finden. Verdion habe dafür diePharmaindustrie, Rechenzentren, Forschung undEntwicklungsowie Produktion, aber auch denLebensmittelgroßhandel und Speziallogistik alsZielgruppe ausgemacht. Thorsten Karl

Capgemini zieht in den Bogen

München. DasBeratungsunternehmen Capgeminizieht offenbarindas Neubauprojekt DerBogen an derPrinzregentenstraße 159 im MünchnerStadtteil Bogenhausen. Nach Marktinformationen stehen dieG+D Immobilien Management,ein Tochterunternehmen desTechnologiekonzernsGiesecke + Devrient (G+D), unddas Beratungsunternehmen Capgeminikurzdavor, denMietvertrag über 13.000qmzuunterschreiben. G+D hat dasachtgeschossigeGebäude mitrund 43.000qmBruttogrundflächeauf einemTeil seines Betriebsgrundstücks im Münchner Osten errichtet. Capgeminiwirddafür wohl seineetwa12.000qmgroße Niederlassung in derOlof-Palme-Straße an derMünchner Messeaufgeben Alexander Heintze

Altona plant Abriss trotz Erhaltungsverordnung

Hamburg. Der Bezirk Altonastartet ein Verfahren für den Erlass einer Umstrukturierungsverordnung, die in einem Gebiet mit Sozialer Erhaltungsverordnungden Abrissund Neubaueines Wohnquartiers der GenossenschaftAltoba ermöglichen soll. Die Linke kritisiert die Aushebelung der Sozialen Erhaltungsverordnung

Die in den 1960er Jahren entstandene Wohnanlage Am Luthergrund in Hamburg-Bahrenfeld ist eine ruhige Lage mitdrei- bis viergeschossigen, verschiedenlangenKlinkerbauten, die großzügig verteilt aufeinem heute mit großen Bäumen parkähnlich bewachsenen Grundstück stehen. DieWohnungsgenossenschaft Altonaer Spar- und Bauverein (Altoba) möchte –mit Blickauf die nötige Sanierung sowie dieenergetische Modernisierung nach den Vorgaben desGebäudeenergiegesetzes –seitlängerem 162 dieser Wohnungen abreißenund 210bis 260Wohnungen neu bauen.

Jenseits derProteste der dort wohnenden

Genossenschaftler, die höhere Mieten und eine jahrelange Baustelle befürchten, bremst die für dieses Gebiet erlassene SozialeErhaltungsverordnung Bahrenfeld-Süddie Pläne der Genossenschaft,die jedoch von einer Mehrheit der Bezirksversammlung unterstützt werden.

Rückbau und Umbau, die zu Mietsteigerungen undder Verdrängung der ansässigen Bevölkerung führen können, stehen unter einem Genehmigungsvorbehalt.Zur Geneh-

Diese vor 60 Jahren gebautenWohnungen an SchmalkaldenerStraßeund Am Luthergrund sollenNeubauten weichen. Quelle: ImmobilienZeitung, Urheberin: Theda Eggers

migung eines Abrissesmuss derEigentümer nachweisen, dasseineSanierungund Modernisierung unwirtschaftlich wären. Das BezirksamtAltonareichte dievon derAltoba eingereichtenGutachtenandie Behörde für Stadtentwicklungund Wohnen (BSW)weiter, diesie zumAnlassnahm, eineStudie zu beauftragen.

Ein BSW-Sprecher erklärte,aus derlangjährigen Praxis derSozialenErhaltungsverordnung ergäben sich Fragen,die „eine Überprüfungder rechtssicherenAnpassung und Weiterentwicklungder Genehmigungskriterien erforderlichmachen. Wohnraum soll sich wandelndenWohnbedürfnissen und energetischenAnforderungenbesseranpassen können, sofern die Zieleder Sozialen Erhaltungsverordnung berücksichtigtbleiben.“ In derStudie gehe es „um die Frage, ob und wennjaunter welchen Bedingungen Abriss und Neubau für Vorhabenmit einem großen wohnungspolitischen,sozialenund städtebaulichen Mehrwert ermöglicht werden kann, ohnedassdie bestehende Bevölkerungverdrängt wird“. Als Verfahrensweg empfiehltdie Studie „KompensatorischerWohnraum in denGe-

bietender sozialenErhaltungsverordnung“ denErlass einer Umstrukturierungsverordnung (§ 172Absatz1 Satz 1Nr. 3, Absatz5 BauGB)inVerbindungmit einemSozialplan (§ 180BauGB). Ziel derUmstrukturierungsverordnungist es,für dieDauer vongrößeren Baumaßnahmen,etwabei Abbruch- und Neubauvorhabenmit vielenWohnungen,die Nachteile für die Bevölkerungzumildern undeinensozialverträglichen Ablauf zu ermöglichen.Der Sozialplan ergänztdahingehend, dieAuswirkungen derBaumaßnahmenabzuschätzen undmit denBewohnern Lösungsoptionenzudiskutierensowie den Ablauf einersozialverträglichen Umstrukturierung vorzubereiten

Die Linke fürchtet einen „juristischen Trick“

Die Fraktion derAltonaer Linkenkritisiert das Bestrebendes Bezirksamts,inden kommenden Wochen das Verfahrenfür eine Umstrukturierungsverordnung einzuleiten undmit derAltoba noch in diesem Jahr zu einerVereinbarungüberdie gemeinsamen

INVESTMENTMARKT HAMBURG

STARKER

FAKTORENRÜCKGANG

Aktuelle Entwicklungenund übertriebene Marktreaktionen: AndreasRehberg, Sprecher derGeschäftsführung von GPP-Mitglied Grossmann& BergerImmobilien,liefert einenEinblick in den HamburgerInvestmentmarkt.

WelcheMarktrends lassensich zurzeitbeobachten?

Aktuellstellen wirauf demHamburger Investmentmarkt „Übertreibungen“ in Form von sehr starken Reaktionen fest Vorallem beiBüroimmobilien sindeine deutliche Zurückhaltungund ein entsprechend starker Rückgangder Kaufpreisfaktoren spürbar. Vorder Zinswende erreichten Büro- undGeschäftshäuser in InnenstadtlageFaktoren jenseits der 30-fachen Jahresmiete. Aktuell bewegen sie sich dort etwa beim20-Fachen oder sogar darunter

Woranliegt das? Glauben Investoren nicht mehr an Büros?

Der GlaubeanBüroimmobilien scheint in der Tatetwas eingetrübt zu sein –nicht zuletzt aufgrund vonHomeoffice und entsprechenden Flächenreduzierungen Ein derart starker Faktorenrückgangwird dem Markt allerdings nicht gerecht. Trotz „New Work“ bleibtdas Büroein unverzichtbarerBestandteil derArbeitswelt. In derRegel verzichten Unternehmennicht vollständig auf Büros, sondernsetzen auf kleine, innenstadtnaheFlächenmit moderner Ausstattung.

Schütt baut MVZ bis 2025

BadBramstedt.Die Schütt-Gruppe entwickelt in Bad Bramstedt für20Mio. Euro ein Gesundheitszentrum.

Ziele zu kommen. „Durch einenjuristischen Tricksolldie Soziale Erhaltungsverordnung für dasGebiet derWohnanlage Luthergrund außer Kraftgesetzt unddurch eine sogenannteUmstrukturierungsverordnung ersetztwerden“,erklärt dieLinken-Fraktion via Instagram. „Die Genehmigung einesschrittweisen Abrisses derWohngebäudekönnte dann rechtlichproblemlos erteilt werden.“Es gehedarum,die Soziale Erhaltungsverordnung im Investoreninteresse„auszuhebeln“. Mike Schlind,Sprecherdes Bezirksamts Altona, widerspricht.„DieSoziale Erhaltungsverordnung Bahrenfeld-Süd wird nicht außer Kraftgesetzt –weder für dasbetreffende Grundstück noch für dasgesamte Erhaltungsgebiet.“Inkleinerem Rahmen dürfeauch in Gebieten mitSozialer Erhaltungsverordnung saniertund neu gebaut werden. „Beim Luthergrund handeltessich um einkomplexes undgrößeres Bauvorhaben mitmehrerenhundertWohneinheiten. Um in einemsolchen Fall denWohnungsbestandbzw.die vorhandenen sozialen Strukturenzusichern,hat derGesetzgeberdie sogenannte Umstrukturierungsverordnung vorgesehen.“ Friedhelm Feldhaus

WIRD BÜROSNICHTGERECHT

WelcheRolle spielenweniger zentraleLagen? Auchinweniger zentralen Lagen bieten sichguteInvestmentmöglichkeiten,beispielsweise am BürostandortCity-Süd Hier werdenBüroimmobilienaktuell zum zwölf-bis 14-fachen Faktor gehandelt Diese Objekteverfügen meist über eine guteBausubstanz und Vermietungssituation.

Welche Investoren schlagen bei diesenniedrigen Faktoren zu? Bei Faktoren aufdem derzeitigen Niveau sehen wirüblicherweise, dass Käuferaus den USA aktivwerden. Aufgrund derdort sehrhohen Leerstandsquote halten sie sich aktuellaberamdeutschen Markt zurück. Dies kann eine Chancefür lokale nationaleInvestoren sein,inden Markt einzusteigen. Auch Käufer ausdem paneuropäischen Ausland, zum Beispiel ausFrankreich oder Großbritannien zeigen wieder mehr Interesse am deutschen Investmentmarkt, da in ihren Heimatmärkten bereitseinestärkere Abwertung vonImmobilien stattgefunden hat.

Es gibt also Grundfür Optimismus? Absolut. Das derzeitstabile Zinsumfeld sorgt wiederfür mehr Planungssicherheit, bei spannenden Objektenerleben wirbereits einen leichten Wettbewerb. Besondersfür Immobilien in attraktiven Lagen istdie Nachfragebei angepassten Marktkonditionenwieder spürbarund mehr Transaktionen kommen zum Abschluss

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In BadBramstedt,45kmnördlich vonHamburg,entwickeltdie Firmengruppe Schütt einzweiteiliges Gesundheitszentrum. In der König-Christian-Straße, Ecke Lohstücker Weg entstehen nahe demBahnhofein medizinisches Versorgungszentrum (MVZ)sowie einFacharztzentrum (FAZ). Fürdas MVZ wurde jüngst Richtfestgefeiert. DiezweigeschossigeImmobiliemit 1.140qmMietfläche istfür 20 Jahreandie StadtBad Bramstedt vermietet. Im Erdgeschoss wird einallgemeinärztliches Zentrummit sechs bisacht Allgemeinmedizinerneinziehen. Im Obergeschoss werdeneinePraxisfür Neurologie, eine Coworking-Praxisflächesowieein Schulungsraumeingerichtet. In zwei Monaten soll derRichtkranzauch über dem FAZ schweben.3.100 qm Mietflächestehennachdem Bauauf dreiEtagenfür Arztpraxen undmedizinischeDienstleister zur Verfügung.Für Flächen im Erdgeschoss haben bisdato die Roland-Apotheke, ein Sanitätshaus undein ambulanter Pflegedienst unterschrieben. Fürdie ObergeschossehabensichjeeinePraxisfür Allgemeinmedizin sowieKinder-und Jugendmedizin entschieden, eine Zahnarztpraxissowie eine Physio- undErgotherapie.Bis Sommer 2025 soll das20-Mio.-Euro-Projekt fertig sein.

Zunächst wardie FriedrichSchütt+ Sohn Baugesellschaftder Lübecker Firmengruppe Schütt vonder Deutschen Habitatals Generalunternehmer für dasProjekt engagiert worden. Ende 2022 erwarb Schütt dann die ProjektgesellschaftHIM3von demBerliner Entwickler. Friedhelm Feldhaus

Richtfest für Sophien-Campus

Hamburg DaskatholischeErzbistum Hamburg hatfür den Sophien-CampusimStadtteilBarmbek dasRichtfest gefeiert.Für 25 Mio. Euroentstehtnacheinem Entwurf von BielingArchitekten bis Sommer 2025 einedreizügige Vor- undGrundschule mit Kitaund Sporthalle. DasErzbistum will in den nächsten Jahren152 Mio. Euroinden Schulausbau investieren Friedhelm Feldhaus

Hebesätzesind festgelegt

Hamburg. Im Oktober solldie Bürgerschaftdas Grundsteueränderungsgesetz verabschieden.Der Hebesatzfür die Grundsteuer Bliegt demnach bei 975%. Für die neue Grundsteuer Csind es 8.000%

Nachdem Urteil desBundesverfassungsgerichts zurReformder Grundsteuer entschied sich derrot-grüne Hamburger Senatfür die Entwicklung desWohnlagenmodells –abweichend vomBundesmodell. Hier fließen nur Informationen zurLage (normalodergut), zurGrundstücks- undImmobiliengröße ein. „Fair für alle –das war, istund bleibt unser Hamburger Motto“,erklärte Finanzsenator Andreas Dressel (SPD),nachdem derSenat im September dasGesetzzur Grundsteuer aufden Weg gebracht hatte. „Unser Hamburger Weg isteinfach undgerecht.Zwarwirdes systemwechselbedingt zwangsläufigBelastungsverschiebungen geben, aber insgesamt bleibtdie neue, für fast alle relevante Grundsteuer Bsowiejeweilsinden Bereichen Wohnen undNicht-Wohnenaufkommensneutral.“

Aufkommensneutral heißt, dass dieErträgenicht signifikant über denzuletztjährlich eingenommenen 510Mio. Euro liegen. Dafür sollendie neu festgelegtenHebesätze sorgen.Für Hamburgvor allem relevantist dieGrundsteuer Bfür unbebauteund

bebauteGrundstücke. DerHebesatzsoll in diesem Fall künftigbei 975% liegen. Basisbilden die Äquivalenzzahlen für den Grundsteuerwert. 4Cent/qm für Grundund Boden werdenangesetzt, 50 Cent/qm für Gebäudeflächen. FürWohnflächengibtes einenRabattvon 30%. WeitereAbschläge von je 25%sindfür Wohnungen in normaler Lage, für Baudenkmale undöffentlich geförderten Wohnraum vorgesehen. Um Spekulation unattraktiverzumachen, wird dieGrundsteuer Cfür unbebaute, aber baureife Grundstückeeingeführt. Sie gilt nichtfür Grundstücke, aufdenen Wohnraum mit weniger als300 qm Geschossflächeentstehen kann.Ihr Hebesatz liegt in Hamburg bei 8.000% Friedhelm Feldhaus

Basis für die GrundsteuerinHamburgsind Lage,Grundstücks- und Immobiliengröße. Quelle:Immobilien Zeitung, Urheberin: Theda Eggers

Dritte Auflage für BID Nikolai Quartier

Hamburg. Das BIDNikolaiQuartier hat in den vergangenen zehn Jahren mehrere Lagen in der Hamburger Altstadt aufgewertet.Der Adolphsplatzander Handelskammer wurde neu gestaltet, der Alte Wall im Zuge des Refurbishments Alter Wall 2-32durch Art-Invest revitalisiert und der Große Burstahparallel zumBau des Burstah-Ensembles durch Bilton Real Estate umgestaltet. Zur Aufwertung trägtzudemder durch dasBID konzipierte und finanzierte Rundgang bei, der historische Orte der Altstadt wie die Trostbrücke, das Gebäude der Patriotischen Gesellschaft, die Handelskammer und dasMahnmal St.-Nikolai-Kirche verknüpft.Für die kommenden vierJahre stehen 4,18Mio.Euro ausden Beiträgen der Grundeigentümerzur Verfügung. Der Austausch von Gehwegplatten, Fahrradständern und PollernimöffentlichenRaum stehtebenso auf dem Investitionsprogramm wie die Weihnachtsbeleuchtung und Marketingmaßnahmen. Friedhelm Feldhaus

Aurelis baut 24.000 qm an der Messe

Laatzen.Aurelis RealEstatehat in Laatzen beiHannover den ersten Spatenstich füreine 24.000 qm große Logistikhallemit biszudrei Einheiten gesetzt. „Wir beginnen den Bau spekulativ und setzen damit ein deutliches Zeichen für die Zukunftsfähigkeit der Region Hannover“, sagt Aurelis-CEO Joachim Wieland.Aurelis hattedas 4,3 ha große Grundstückander Karlsruher Straße, auf dem früherenAreal derHenkel-Halle nahe dem Messegelände in Hannover,imJahr2015 erworben. Da die 1964 errichtete HenkelHallenicht für eine zeitgemäße Nachnutzung umrüstbar war, wurdeein neuer Bebauungsplan erstellt, der seitMai 2023 rechtskräftig ist. In derLogistikimmobilie können bis zu drei separate Hallenabschnitte mit Größen zwischen 7.000 qm und 9.000 qm entstehen. Hinzu kommen Büroeinheiten mit jeweils 600 qm bis 750 qm. Das Logistikzentrum mit einer lichten Hallenhöhe von 12 mwird mit der höchsten Stufevon Wasserabdichtungssystemen ausgestattet undkann24/7betrieben werden. Es bietet Platz füretwa85Pkwund achtLkw-Stellplätze, diePläne sehen acht Torevor, drei davon ebenerdig. Angestrebt ist eine DGNB-Zertifizierung im GoldStandard. Dazu tragen eine PhotovoltaikanlageinKombinationmit einer teilweisen Begrünung des Daches bei, eine Luft-LuftWärmepumpe sowie Smart- und Submetering-Systeme für einen optimierten Energieverbrauch. Die Fertigstellung der Immobilie ist für das dritte Quartal kommenden Jahres vorgesehen. Friedhelm Feldhaus

Bauwenstransformiert Hotel zurWohnanlage

Lübeck. Nachdemdas Hotel Hanseatischer Hof in Lübeckvon Revitalis an eine norddeutsche Familienstiftung verkauft wurde, übernimmt Bauwens Development Hamburg als Service-Developerdie Umnutzungzur Wohnanlage mit etwa 280Einheiten, ergänzt durchGastronomie und Gewerbe. Im Fokus des 80-Mio.-Euro-Projekts stehen die Entwicklung einer lebendigen Nachbarschaftund die weitgehende Nutzung der Bausubstanz.

Bis 2028solldas Hotel HanseatischerHof im LübeckerStadtteil St. LorenzNord zur Wohnanlage umgenutzt werden Wirwollen etwa 250bis 300 Wohnungen entwickeln“, erklärtThomas Brune,geschäftsführender Gesellschafter der Bauwens Development Hamburg, im Gespräch mit der Immobilien Zeitung.Bauwens agiert als Service-Developer füreinenorddeutscheFamilienstiftung. Siehatte das 8.500 qm große Grundstück zwischenWisbystraße,Ritterstraße, Trappenstraße und Schonenstraße im Sommervom Entwickler Revitalis erworben, der sich seit Juli2023imInsolvenzverfahren befindet „Wir setzen hierein wohnwirtschaftliches Konzept um“, betontBrune.Microliving, wie von Revitalis geplant, soll es nichtgeben Durchaus abereineMischung verschiedener Wohnungsangebote –möbliertund unmöbliert,aber eher kleineWohnungen.Vor allem gehe es um die Förderung der Nachbarschaft innerhalb der Wohnanlage undmit dem Ortsteil.Wichtig sei, „denkünftigen Bewohnern Möglichkeiten zum Austausch undein Zusammengehörigkeitsgefühlzubieten“.

DazusindGemeinschafts-und Begegnungs-

Zinshausmarktlebhafter

Hamburg Der Abwärtstrend am Zinshausmarkt Hamburgist gestoppt.Imersten Halbjahr 2024 gabesnachZahlen des Gutachterausschusses mehr Verkäufe, wenn auch weniger Umsatz.

Von den Werten des Boomjahres2021ist der Hamburger Zinshausmarkt inden ersten sechs Monaten 2024noch weit entfernt.Allerdings scheint der Abwärtstrend des Vorjahres gestoppt. 167 Transaktionen mitMietshäusernabdrei Einheiten wurden vomGutachterausschuss zwischendem 1. Januarund dem 30. Juni 2024 erfasst. Dasentspricht einem Anteil von 59% der im Gesamtjahr 2023getätigten282 Verkäufe. 2014 bis 2023 wurdenimMitteljährlich 427Deals erfasst. Derimersten Halbjahr erzielteGeldumsatz von 452 Mio. Euro liegt hingegen nur bei 41% des Vorjahresumsatzesvon 939Mio Euro –dem niedrigsten Wert seit 2012.2014 bis 2023 wurden im Mittel 1,55 Mrd.Euro umgesetzt. Damitsinktder durchschnittliche

Umsatz je Transaktion gegenüber2023weiter um19% auf2,71Mio.Euro. Im Mittel dervergangenen zehn Jahre waren es 3,57 Mio. Euro. Matthias Baron,geschäftsführenderGesellschaftervon Zinshausteam &Kenbo, bestätigt dieWerte. „Gerade in denSommermonaten –Juni, Juli,August– haben sich Stimmung undNachfragedeutlichbelebt.Dazu habedie Senkungdes EZB-Leitzinsesbeigetragen und diegesunkeneInflationsrate. „Wir habendie schlimme Phasehinter uns–ohne dass einerglaubt, dasswir wieder beiZinsen von1%bis 2% landen. Allerdings sind aktuell vor allem die privatenInvestorenund FamilyOffices amMarkt. Die institutionellen Investorenhaltensichnochzurück.“

DieKäufer zeigtensichabernur an Immobilien interessiert, beidenen die Abwertung derletztenzweiJahre eingepreist sei.Esgebe weiterhin Eigentümer, die von denFaktoren desJahres2022nicht lassen wollten. Ein zunehmend wichtigesThema seider energetische Zustand, „auchseitens derBanken“. Baron erwarteteineweitere Zinssenkung der EZB bis Jahresende undeineanziehende Belebung desZinshausmarktes– auch mit Blick aufdie steigenden Mieten undden eingebrochenen Neubau FriedhelmFeldhaus

2024 scheint ein vitaleresJahrzuwerden

Transaktionen undUmsatzmit Hamburger Zinshäusern 2019-2024

flächengeplant, der Begriff „Dorfcharakter“ fällt. Ihren Beitrag leistenebensogewerbliche Angebote:„Gastronomie mitPartyraum, Yogaschule oder Physiotherapie aufdem Dach“, zudemeineFahrradwerkstatt, Wäscheservice sowieBike-und Car-SharingPunkte sind geplant. Nebenden Gemeinschaftsflächensollen eine Bewohner-App undConciergedienste angeboten werden. „Wir wollen einWohnumfeld schaffen, das über dasStadtviertel hinausstrahltund als Blaupause für künftige Stadtentwicklungsprojekte dienen kann.“ AlsZielgruppe für die eher kleinenWohnungen siehtBrune etwa Mitarbeiterdes fünf FahrradminutenentferntenDräger-Werks, Paare oder Erwachsenen-Wohngemeinschaften,„wiewir es aus dem angelsächsischenBereichkennen“.Durch die Nähezum Hauptbahnhof– zehn Minuten zu Fußund drei Minutenmit demFahrrad– sei dieLage auch für PendlernachHamburgattraktiv Bis zurUmsetzungdauert es nochetwas Zurzeit istBauwens mitder Analyse deszwischen1994und 2013entstandenen Bestands beschäftigt.Brune zeigt sich nochimmerverblüfft von dem„komplett verbauten Pro-

dukt“. Offenbar sei laufendan- undumgebaut worden –einePatchwork-Immobilie Nochvor Ende desJahressoll einWorkshopverfahrenmit vier Architekturbüros laufen. Klarsei,dass Bauwens unddie Eigentümerin denGroßteildes Bestandes –„mindestens 80%“ –erhaltenund umnutzen wollen. Allerdings werde manwohloft aufden Rohbauentkernenmüssen.AucheinigeStockwerke würdenrückgebaut undneu errichtet –wohlimHolzbau. Im Hof sowieauf dem unbebauten GrundstückWisbystraße5,das zusätzlicherworbenwird, sind Neubauten geplant

Workshopverfahren mitvier Architekturbüros geplant

Zur Analysegehört auch dieErhebung, wievielCO2 durchdie RevitalisierungimVergleich zu einemNeubau eingespart werden kann –nicht unwichtig für Förderprogramme zurNutzunggrauer Energie. Zu diesem frühenPunkt derPlanung erwartetBruneein Investitionsvolumen vonrund80Mio. Euro. Allerdings stehtder Eigentumsübergang

nochaus, er soll nach Auslaufen desPachtvertrags Ende 2024 erfolgen. Zudem istdas Haus nochoffen für Gäste.Nachdem Revitalis dasHotel 2021 vonArt-Invest erworben hatte, warder Hotelbetrieb zum1.Oktober 2022 eingestellt worden.ImMai 2023 hatihn einlokaler Betreiber für 80 der196 Zimmer wieder aufgenommen. DerLübeckerUnternehmerHeinz Besser hatteden Hanseatischen Hof ab 1994 entwickelt und laufend erweitert. Zuletzthatte das Viersternehotel196 Zimmer,18Konferenzräume, den größtenBallsaal Lübecks und einen2.300 qm großen Spa-Bereich.Als Besser 2017 starb, übernahm eine Stiftungden Nachlass und veräußerte das Hotel 2020 an Art-Invest RealEstate.Der Kölner Entwickler plante zunächst einenManage-to-CoreAnsatz für dasHotel, verkaufteesjedoch bereits einJahrspäteranRevitalis LübecksBausenatorin Joanna Hagen (parteilos)hofft aufeinen Start desProjekts in gut integrierter Lage DiesesVorhaben trägt wesentlichzur Entlastungdes angespannten Wohnungsmarktesbei und setzt zugleich Maßstäbe in puncto Nachhaltigkeit undBauqualität“, sagt sie. Friedhelm Feldhaus

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Das rheinische Revier steht vordem Neuanfang

Nordrhein-Westfalen. Westlich von Kölnund Düsseldorf liegt das rheinische Tagebaurevier. In den kommendenJahren giltes, für die Braunkohlestandorte und Menschen der Region eine Zukunftsperspektivezu finden.Dafür stehteine stattliche Summe an Fördergeldernzur Verfügung. Manches Leuchtturmprojekt wurde bereits angeschoben, aberfür die überwiegende Mehrzahl derFlächenwird noch eine neue Nutzung gesucht

Eigentlich wolltedie Bundesrepublik aus dem Braunkohletagebauerst im Jahr 2038 aussteigen. Später hieß es, 2035sei der Stopp der Braunkohleförderunggeplant. Doch am 1. Dezember 2022 stimmte der Bundestagmit 523 Ja- zu 92 Nein-Stimmen dem Gesetz zur „Beschleunigungdes Braunkohleausstiegs im Rheinischen Revier“ zu.Die Deadlineist damit auf 2030 vorgerückt worden. Für die Regionsteigt damit der Zeitdruck Während die dann stillgelegten Tagebaue in den kommenden Jahrzehnten zu einer Seenlandschaftumgewandeltwerdensollen, gilt es, für die ebenfalls in den Ruhestand geschickten Standorte der Braunkohlekraftwerke eine komplett neue Nutzungzu finden. Nach Einschätzung der vomLand Nordrhein-Westfalen (NRW) mitdem Strukturwandel beauftragten Entwicklungsgesellschaft NRW Urban eignen sich beispielsweise die Flächen im Tagebau Hambach nach dem Ende des Betriebs in den kommendenJahren besonders für Gewerbe- und Industrieansiedlungen.

Eine gemeinsame Gesellschaftvon Landund RWE sucht Investoren

Mit der Umwandlung der Flächen ist die PerspektiveStrukturWandel (PSW) ausBergheim, ein gemeinsames Unternehmen des Landes mit dem Flächeneigner RWEPower, zuständig.Zuden Arealen, die die PSW bereitsqualifiziert hat, gehören dasNeurather Kraftwerksgelände, dasArealKraftwerk Niederaußem, der Kraftwerksstandort Frimmersdorf, die ehemalige Brikettfabrik Wachtberg sowie die Tagesanlagen desTagebaus Hambach mit ihren Verwaltungs-, Sozial-und Werkstattgebäuden sowie Lagerflächen mit Kohle- und Lössbunker. Fürdiese Flächen versucht die PSW, unter anderem auch aufder kommendenImmobilienmesse Expo Real,Interessentenzufinden.

Die Areale haben durchaus einige Vorteile zu bieten. Allen Standorten gemeinsamist die hervorragende Anbindung an das Straßenund/oder Schienennetz sowie an dasStromnetz. Die Flächen sind voll erschlossen und bieten Möglichkeiten für unterschiedliche Gestaltungen. Die PSW betont zudem, dass die Konversionsflächen bereits genutztwurdenund somit keineweiterengroßflächigen Versiegelungen bei Neuansiedlungenvonnöten seien. „Im Herz des Städtedreiecks

Köln,Düsseldorf, Aachen stehen große,voll erschlossene Flächen für industrielle und gewerbliche Nutzungenzur Verfügung“, erklärt Erik Schöddert,Leiter desFlächenmanagements von RWEPower undGeschäftsführer derPSW.„Mehrals 100hakönnen bereitskurzfristig entwickeltwerden, weitere große Flächen kommeninden nächsten Jahren schrittweise hinzu.“ Den Anfangmacht das Kraftwerk Frimmersdorf. Aus demriesigenKraftwerkwollen dasLand NRW, dieStadtGrevenbroich, der Rhein-Kreis Neussund RWEPower einen Digital-und Innovationsstandort machen. Aufgrund seiner Lage im Schnittpunktzweier überregionalerDatenverbindungen undder Anbindungans Hochspannungsnetzist der Standort besonders für Datacenter geeignet.

Im zentralen Kraftwerksbau in Frimmersdorf soll etwa miteinem Investor einRechenzen-

trum errichtetwerden– Ankermieterwirddas StatistischeLandesamtnamensITNRW. Rund 20 km westlichvon Kölnauf dem Gebiet derStadtBergheim befindet sich das Kraftwerk Niederaußem. DasAreal misst stattliche 240ha. Ab 2026 sind ersteTeilflächen von insgesamt 40 ha für eine neueNutzung zu haben. DerKraftwerkstandort wurde vom Land unddem zuständigenRhein-ErftKreis alsAnkerprojekt zurAnsiedlungeines Digitalparks ausersehen. Wasdort hingegen erhaltenbleiben soll, sind diedenkmalgeschützten Bereiche desGutsKlein-Mönchhof sowie Teileder Fabrik Fortuna-Nord. Rund 120haEntwicklungsfläche– zukünftig sogar mit Seeblick– entstehen aufden Tagesanlagen Hambach&Kohlebunker. Momentan läuftdie Investorensuche unddie erstenetwa 14 ha sind alssogenannteStarterfläche verfügbar. Geplant sind hier ein„urban

Westlich derKraftwerkeentsteht in den Tagebauen die Seenlandschaft, östlich liegendie Städte Köln und Düsseldorf. Quelle:NRW Urban

anmutender Bereich mitDienstleistungen und eingewerblich-industrieller Bereich“ „Die BraunkohleflächeninNordrheinWestfalenbieten Potenzial für eine nachhaltige Entwicklung“, erläutert Henk Brockmeyer,Geschäftsführer sowohlvon NRW Urbanals auch derPSW.„Mitder Entwicklung vonPerspektivenfür dieseKonversionsflächenschaffen wirimAuftragdes Ministeriumsfür Heimat, Kommunales,Bau und Digitalisierungmit derPSW dieGrundlagefür attraktive Folgenutzungen.“ Thorsten Karl

Midstadkauft Signa-Objekt

Düsseldorf. Ein Objekt ausdem Portfolio der insolventen Signa-Gruppe,das Büro- und Geschäftshaus Kasernenstraße 6, wechselt den Eigentümer

Midstadhat dasgemischt genutzteObjekt in derDüsseldorfer Kasernenstraße 6erworben. Damit bestätigt Midstadenstprechende Gerüchte.Die Immobilie befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft zumCarschHaus undist mit diesem über eine gemeinsame Tiefgarage verbunden.Sie umfasst eine Geschossfläche von8.000 qm undsteht auf einem1.650 qm großen Grundstück. Das Objekt stammt ausdem Portfolioder insolventen Signa-Gruppe. Diehatte die Kasernenstraße6 zusammen mit dem Carsch-Haus im Jahr2019erworben. Wiein Düsseldorfzuerfahren war, soll Midstad 26 Mio. Euro für dieKasernenstraße 6bezahlt haben.

Derneue Eigentümer will sich alsnächstes um einNutzungskonzeptfür dasGebäude kümmern, dasunterschiedlicheNutzungsartenumfassen soll. „Unser Ziel istes, das Potenzialdieses Gebäudes voll auszuschöpfen undeinenachhaltigeLösung für die zukünftige Nutzungzuschaffen“,erklärt Kevin Meyer,der Geschäftsführervon Midstad.Midstadwurde bei derTransaktion von derKanzlei FriedrichGrafvon Westphalen & Partnerrechtlich begleitet.Das Handelsmaklerhaus Lührmann warbei demDealberatend undvermittelndtätig Thorsten Karl

Startschussfür Moerser Square

Moers Rund 10.000 qm Logistikflächesollen in Moers entstehen.Für dasProjekt Moerser Square vonIxocon gabesjetztdie Baugenehmigungder Stadt. Geplant istdie Logistikhalle aufeinem 21.000 qm großen Brownfield mit derAdresseAmSchürmannshütt11im GewerbegebietMoers-Hülsdonk. Sie wird nach dem EG-55-Standard errichtet.Baustart für dasProjekt,das vonLogivest vermarktet wird,ist im November Thorsten Karl

KondorWessels erwirbtFlächeinAhe

Bergheim KondorWesselshat ein27.000qm großes GrundstückimBergheimer Stadtteil Ahegekauft.Dortsindnachderzeitiger Planung etwa 80 Doppelhaushälftenund Reihenhäuser sowiezwei Mehrfamilienhäuser vorgesehen. Verkäufer derunbebauten Flächesindzwei Erbengemeinschaften. DasProjekt soll nach KfW-40-Standard entstehen undmit Geothermie und Luft-Wärmepumpenausgestattetwerden.Der Baubeginnist für dasJahr2026angesetzt Thorsten Karl

Haus desWissens für dieCity

Bochum DerHandelwird seiner Funktion als Magnetfür die Innenstadtimmer weniger gerecht. DieStadt Bochumwill daher mit einemHaus des Wissens wieder mehr Frequenz in dieCity bringen. Das Konzept lautet: Wissen, Begegnung, Genuss

Die Situationder Bochumer City ist einerseits typischfür dievieler deutscher Großstädte: Der Handel leidet seit Jahren durch die Konkurrenz aus dem Internet und die Corona-Pandemie hat spürbare und sichtbare Folgen in denFußgängerzonen hinterlassen. Andererseitsgibt es bochumspezifischeBesonderheiten, dieesder Innenstadt zusätzlich erschweren, attraktiv für die Menschen zu sein. Größtes Hemmnis dürfte das gigantische Shoppingcenter Ruhrpark vor den Toren der Stadt sein, in dem es eingrößeres Angebot an Handel als in der City gibt. Dass Bochum genau zwischenden größeren Städten Essen und Dortmund liegt, macht es der Innenstadt auchnichtleichter. Zwar konnte sich das Bermuda-Dreieck alsFreizeitlocation des Reviers etablieren, abertagsübergab es bislang nurwenige triftige Gründe für Besucher, sich insZentrum der Stadtzubegeben.

In den kommenden fünfJahren soll Bochum aberfit und attraktiv gemacht werden. „BochumStrategie 2030“heißt dasProgramm, das die Stadt als Standort für Technologie, Dienstleistungen und Hochschule herausputzen soll.Wichtigster und wohl auch

Trei startetin

Düsseldorf

Düsseldorf. Trei Real Estate hat mit den Bauarbeitenfür ein Wohnquartier im Düsseldorfer Stadtteil Mörsenbroich begonnen.

Nochsteht auf demGrundstück in der Robert-Stolz-Straße ein Gebäudemit Büround Wohneinheiten. Demrückt in Kürze der Abrissbagger zu Leibe und macht Platz für zwei Wohnimmobilien mitzusammen 140 Wohneinheiten.Insgesamt entstehensorund 8.000qmWohnfläche,die bis zumJahr2027 fertiggestellt sein soll. Generalunternehmer des Projekts ist NesselerBau ausAachen. Der Entwurf des Wohnprojekts und dessen Generalplanung stammt von HPP Architektenaus Düsseldorf.Insgesamtwird Trei rund 59 Mio Euro in das Vorhabeninvestieren.

Pepijn Morshuis, CEO von Trei, erläutert: „Der Schwerpunkt unserer Wohnentwicklungen in Deutschland liegt aufder Nachverdichtung im urbanen Raum. Darüber hinaus legen wir großen Wert aufeinenachhaltige Bauweise und die Integration von grünen Oasen.Inunserem Wohnquartier inDüsseldorf entsteht dringend benötigter Wohnraum für Familien, Senioren und Singles. Mit einem begrünten Innenhof erhöhen wirdie Lebensqualität in der Innenstadt.“

Damit spielt Morshuisunter anderem auf einen geplanten bepflanzten Innenhof mit einem Spielplatz sowie mehrerenSitzgelegenheiten an. Die Wohneinheiten werden über ein bis vier Zimmer verfügen. Diemeistendavon orientieren sich zumInnenhof Unter den Wohnhäusern wird eine Tiefgarage mit84Stellplätzenerrichtet Thorsten Karl

Art-Invest kauft das Living Office

Düsseldorf. Art-InvestReal Estate hat die Düsseldorfer Büroimmobilie Living Office in der Rather Straße 110a erworben.Verkäufer war ein Spezialfonds vonSchroders Capital Das Bürohaus,das im Gebiet Unternehmerstadt im Norden der Landeshauptstadtliegt, verfügt über 20.000 qm Mietfläche sowie eine zweigeschossige Tiefgarage mit380 Stellplätzen. Das Objektbesteht auszweiGebäudeteilen. Der ersteBauteil desLivingOfficewurde bereitsimJahr 1996errichtet und zuletzt2004 saniert. Der zweiteGebäudeteil stammtaus demJahr 2009. Art-Invest will dasEnsemble modernisieren und danach am Düsseldorfer Büromarkt anbieten. Wir sehen großes Potenzialinder weiteren Entwicklung dieses Standorts und freuen unsdarauf,das Objekt in den kommenden Jahren zu repositionieren“, kommentiert Arne Hilbert,Geschäftsführer bei Art-InvestReal Estate, den Kauf er Immobilie. Art-Investwurde beider Transaktion rechtlich vonNoerr Partnerschaftsgesellschaft und technisch vonWitteProjektmanagement beraten. Für Schroders Capital warGSK Stockmann als Rechtsberatungtätig und als Makler agierte BNPParibasReal Estate. Thorsten Karl

teuerster Baustein,den die Kommune dabei stemmenwill, istein Projekt, das sieHaus des Wissens (HdW)getauft hat. Das ehemaligeTelekomgebäudemittenin derCitysoll, so heißtes, zu einem „Treffpunkt lebenslangen gemeinsamenLernens,Erlebens und Erfahrens“ aufgebautwerden. Der Komplexmuss dazusaniert undgrößtenteils neu bebaut werden. Die Pläne für das Vorhabenreiften schon länger. DerTelekomblock steht seitJahrenleer, gehörte zwischenzeitlich aber wederder Telekom noch derStadt. Vielmehr warder Bochumer Händler Andor Baltzseit 2013 Eigentümer desriesigenBacksteingebäudes. Er hatte es damals erworben, um dieAnsiedlung einesECE-Centers in der Innenstadtzublockieren.

Die Stadt musstedas Gebäude voneinemprivaten Eigentümer erwerben

Nach Informationen derWestdeutschen

Allgemeinen Zeitung erwarb dieStadtimJahr 2018die Immobilie von Baltz für6,5 Mio. Euro.Das sind 1,2Mio.Euro mehr, alsdieser andie Telekom gezahlthatte.

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Relativ schnellwar nunklar, dass sowohl die Stadtbücherei alsauch dieVolkshochschule Teil desHdW werden sollen. Die sind bislangnoch im marodenBildungs- undVerwaltungszentrum untergebracht. Auch der Hochschulverbund Univercityist seit längerem alsNutzerimHdW eingeplant. Die Bochumer Verwaltung fragtedarüberhinaus ihre Bürger, wassie sich in demObjektwünschen. Die Antwort derBochumer lautete: eine Markthalle Mitdiesen Konzeptbestandteilengeht es nunandie Realisierung. Am 19.September warGrundsteinlegung.Nun startetzum einendie Sanierung desBestandsgebäudes, zumanderenauchder Neubau vonzusätzlichen 5.000qminklusive einemDachgarten. DerInnenhof desTelekomblocks,wosich bislangnoch derParkplatz derfrüheren Mitarbeiter befand, wird größtenteils stufenförmig überbaut, um allegeplanten Nutzungen unterzubringen.Das Dachder Überbauung sollzum Dachgartenentwickelt und mit einemBiotop versehen werden. DerTeildes Innenhofs, dernicht überbaut wird,ist als Park vorgesehen.Insgesamt solldas HdW nach seiner Fertigstellung aufeineNutzflächevon rund 11.000 qm kommen.

Wiegenausichdas Inneredes HdWaufteilt, istabernicht in Steingemeißelt –und dassollesauch nichtwerden. Beider Stadt heißt es hierzu: „Das Gebäudewirdsichin seinem Innereninein fluidesBauwerk verwandeln, dashochflexibel aufVeränderungen reagieren kann. Hierin bestehtder besondere Leitgedanke desHdW undzugleichdie architektonischeHerausforderung.Denn die sehr unterschiedlichen Nutzungsansprüche undBedürfnisseeiner Volkshochschule, einerStadtbücherei,der Hochschulen, eines Dachparks undeiner Markthalle sollen im HdWgeradenicht mehr über eine räumliche Trennungbefriedigt werden.“

DieStadt will sich also einHöchstmaß an Flexibilität erhalten. Jeder Quadratmeter,so lauteteeineForderung der Stadtandie Pläne, müsseimmer mindestens zwei Funktionen erfüllen können: „Zielist,ein ,unfertiges Haus‘zubauen, da wirheutenicht wissen können, wasinfünfoder zehn oder gar30 Jahren gebraucht wird“, erläutert BrittaFreis, dieLeiterin des städtischenProjektbüros Haus desWissens.Aus einemWettbewerb mit15Architekturbüros ging 2019 dasAachener Unternehmen Cross Architecture alsProjektpartnerhervor.

Dass diehohen Ansprüche nichtfür kleines Geld realisierbarsind– schließlich strebt dieStadt auch eine Zertifizierung desHdW durchdie Deutsche Gesellschaft für nachhaltiges BaueninPlatinan–,machtesichdurch immer weitere Kostensteigerungenbemerkbar. Von denursprünglichen64Mio. Euro, für diedas HdWrealisiertwerdensollte, ist längstnicht mehrdie Rede. Die aktuelle Kalkulationgehtvon 153Mio. Euro aus. Im Juni gabeshierzu kritische Fragen derOpposition im BochumerRat Einen wesentlichen Anteilander Preisexplosion hatallerdingsdie Tatsache, dass das Bestandsgebäudemit asbesthaltigen Spachtelmassen undeinem PCB-haltigen Anstrich versehen ist. Übrigvom bisherigen Telekomblock bleibtsomit nichtviel mehr alsdie historischeBacksteinfassade Biszum Jahr 2027 solldiesemit denneuen Flächen für VHS, Stadtbücherei und derrund 2.000 qm großen Markthalle gefüllt sein „Städte brauchen solche Orte“,erklärt Freis. „Von ihnen profitierennicht alleine dieBürger*innen,sie können auch Innenstädte davor bewahren, immer mehr zu veröden Damitkönnte dasHausdes Wissensbeispielgebend sein.“ Thorsten Karl

Derbeste Grund, nach Münchenzu kommen:

„Der

CalatravaBoulevard liegt noch nicht bei den Akten“

Düsseldorf Der Entwickler Centrum hatsichameigenen Schopf aus der Insolvenz gezogen. Was dasfür die Centrum-Projekteheißt und ob dasDüsseldorfer Projekt Calatrava Boulevard noch entwickelt wird,erläutertder Prokuristdes Unternehmens, Rudi Purps, im Interview

Immobilien Zeitung: Herr Purps,werdenSie dieses Jahr auf der Expo Real sein?

Rudi Purps: Wir werden dort sein, allerdings in einer der Situation angepasstenForm.

IZ: Was genau bedeutet das?

Purps: Wenn Sie sich erinnern, warendie Messeauftritte von Centrumimmer recht spektakulär. Centrum stelltsichder neuen Situation und darum werden wir erst malals Partner am Stand der StadtDüsseldorf aufder Messe vertreten sein.

IZ: Wie steht Centrum aktuellnach der überstandenen Insolvenz da?

Purps: Die neueCentrum Development ist durch eine übertragende Sanierung entstanden. In der neuen Dachgesellschaft Centrum Development wird das Unternehmen neu aufgestellt. Und zwarmit dem Personal,den Dienstleistungsverträgen und zumBeispiel auch dem Mietvertrag fürunsereBüroräume in Düsseldorf

IZ: Also geht es nun praktischsoweiter wie zuvor?

Purps: Zunächst einmal möchte ich betonen, dass wirdie Insolvenz in Abstimmung mit demInsolvenzverwalter aus eigenerKraft überstanden haben –alsoohneInvestor von außen. Natürlichsindwir jetzt deutlich schlanker aufgestellt.Wir haben Kosten reduziert,und auch Personal.

IZ: Von wievielenMitarbeitern redenwir da beiCentrum?

Purps: In deralten Centrum hattenwir rund 80 Mitarbeiter, jetzt sind es nochetwa 50 Auchhaben wirunser Berliner Büro zunächst geschlossen.

IZ: Wie schaut es mitden Immobilien aus? Werden Siedavieleabstoßen?

Purps: Die Immobilien sind ja in denunterschiedlichstenProjektgesellschaften untergebracht.Daschauen wirderzeit,wie es den einzelnen Gesellschaften geht. Welche haben guteChancen, welche nichtsogute undwelche schaffen es auseigenerKraft? Daswar das großePuzzlespielder letzten Monate, hier Klarheitzuschaffen.

IZ: Unddie Kuhist jetzt vom sprichwörtlichen Eis?

Nochist dasSchicksal allerGesellschaften nichtgeklärt

Purps: Dass Centrumaus derInsolvenz ist, heißt nicht, dassdas Schicksal aller Projektgesellschaftenschon geklärtist.Ich kann nicht ausschließen, dasseinigedavon noch in dieInsolvenzgehen müssen

IZ: Überwie vieleImmobilienreden wirdenn insgesamt?

Purps: Aktuellgehtesumrund20Objekte. Wir bemühen uns, die überwiegende Zahl der

Projekte fortzuführen. Es gibt aber auch Vorhaben,bei denendie Vorstellungender Gläubigerund unsere deutlich auseinandergehen.

IZ: Sprechenwir über Nordrhein-Westfalen. Wo in NRWist Centrumengagiert?

Purps: Centrumhat sich schon in denletzten Jahrenausschließlich auf denTopstandort Düsseldorf fokussiert. Das letzteMal,dasswir etwasineiner mittelgroßen StadtinNRW gemacht haben, war vor rund zehn Jahren mit derEntwicklung desSinnLeffers in Krefeld.

IZ: Also nurnochDüsseldorf in NRW?

Purps: Schon in denvergangenen Jahren haben wiruns auf die größtendeutschen Metropolstandorte konzentriert:Berlin, Hamburg, Düsseldorf,Frankfurt undMünchen.Zudem hat sich derFokus vonCentrum seit derCorona-Pandemie weiter verschärft. Er lag zuletztauf derMünchner Maximilianstraße, derFrankfurterGoethestraßeund der Düsseldorfer Königsallee–und vielleicht noch auf demNeuen WallinHamburg

IZ: Köln istindieser Listenicht enthalten? Purps: In Köln hat sich derEinzelhandel nicht so entwickelt, dassder Standort für Centrum infrage kommt– abgesehen vonetwaigenEinzelfällen.

IZ: Also sprechenwir über dieKönigsallee. Purps: LassenSie michindiesem Zusammenhangerst noch etwasüber unserProjekt Kö-Bogen II, jetzt KII,sagen:Das wardas mit AbstandKomplizierteste,was Centrum bis jetzt gemacht hat. Und dassder KII realisiert wurde, hat unsden Mut gegeben, etwasnoch Komplexeres zu planen.

IZ: Siemeinen das Projekt CalatravaBoulevard parallel zurKönigsallee?

Purps: Genau. Centrumhat in demQuartier, denn es handelt sich ja nichtnur um Objekte,

Neustart nach Pleite in Bochum

Bochum. Nach derInsolvenz des Generalunternehmers Harfid gerietdas Vorhaben, nahe der Bochumer Universität 95 Mietwohnungen zu errichten, ins Stocken.Nun hat Frohne Generalbau das Projektübernommen und wird es binnen eines Jahres fertigstellen.

Im Januar vergangenen Jahres meldete das Essener Unternehmen HarfidGmbH Insolvenz an. Harfid war sowohl als Entwickler wie auch als Generalunternehmer vonWohnprojekten tätig. Einesder Bauvorhaben, an denen Harfid als Dienstleister beteiligt gewesen ist, war der Neubau vonvier Mehrfamilienhäusernmit insgesamt 95 Mietwohnungen in der Bochumer Paulstraße. Doch schon Ende 2022 sah sich Harfid gezwungen, die Bauarbeitenandem Projekt einzustellen. Gerade einmal eines der vier Häuser stand zu diesem Zeitpunkt im Rohbau.Bauherrin des Ensembles,das auf dem Grundstück der früheren Zentrale des Wohnungsunternehmens Vonovia entsteht, ist Petra Brockhoff. Inzwischen hat sich mit Frohne Generalbau aus Dortmund ein neues Bauunternehmen gefunden, das für Brockhoffdie Immobi-

lien fertigstellen wird.Dortfreut mansich über den Auftrag: „Eswirddringendbenötigter Wohnraum in zentraler Lage geschaffen, waseinenerheblichen Mehrwertfür die Regiondarstellt“, betont Thomas Kemper, Geschäftsführervon FrohneGeneralbau. „Mit unserem Fokus auf mittlere bisgroße Wohn- und Gewerbeimmobilien passt dieses Projektidealinunser Leistungsspektrum“, sagter. Die 95 Einheiten, darunter auch Penthauswohnungen,haben Größen zwischen 50 qmund 130 qm, diesich jeweils auf 1,5bis vier Zimmer verteilen. Zur Ausstattung gehören ParkettbödensowieeigeneGärten oder Terrassen. DieGebäudesind mitAufzügen und Tiefgaragenstellplätzen ausgestattet und entsprechen den Energiestandards des KfW-55-Programms.

Lobfür dieFortführung des Projekts erhält

Petra Brockhoff auch vonder Bochumer Wirtschaftsförderung. Ralf Meyer,Geschäftsführer der Bochum Perspektive, sagt:„Wir brauchen Eigentümerinnen wiePetraBrockhoff, dieauch in schwierigen Zeiten den Mut haben, ProjekteindieserGrößenordnung zu planen, zu steuernund umzusetzen.“ So benötige Bochum gerade Mietwohnraum in diesem eher höherpreisigen Segment, „insbesondereimHinblickauf dieAnsiedlung vonUnternehmenund Fachkräften“,erklärt Meyer Inzwischenhat Frohne Generalbau den zweiten Rohbauerrichtet.Amdritten Mehrfamilienhaus haben dieArbeiten begonnen Endekommenden Jahres sollen dann die ersten Mieter in dasEnsemble einziehen können. Thorsten Karl

RudiPurps und sein Team verschaffensich Klarheit darüber, welche Projektefortgeführt werden und welche nicht. Quelle: Centrum

IZ: DerLuxushandel wäre also in eine Mall neben der Königsalleeabgewandert?

Purps: Eben nicht! Die Retailer hätten ihre Adresse an derKö’ behalten.Das istden Unternehmen sehr wichtig. Siehättenallerdingseinezweite Fensterfront zumBoulevard hinbekommen. DieResonanzpotenzieller Mieter aufdas Konzept warhervorragend und ichbin auch weiterhin ausgesprochen begeistertvon demPlan.

IZ: Dennoch sprechen Sieinder Vergangenheitsformvon demProjekt. Purps: Wenn Siemichheutenachdem CalatravaBoulevard fragen, sage ich, dass die Basisdes Projekts noch immer stimmt.Allerdingshat sich dieimmobilienwirtschaftliche Großwetterlage verändert.Die Zinsensind extremschnellgestiegenund der Investmentmarkt befindet sich in einerArt Vakuum.Und auch für dengeplanten Anteilvon rund 22.000qmBüroflächenimCalatrava Boulevard scheintesderzeitkeine so gute Zeitzu sein.Der Büroflächenleerstand in Düsseldorf istbekanntermaßensehrhoch. Irgendwann jedoch wird sich dasVerhältnisZinsenzu Marktpreisen wieder normalisiert haben. Aber im Momentmussich sagen:Das Projekt legen wirnoch nichtzuden Akten

IZ: DieSituation vonCentrum hatnichts damitzutun?

Purps:Natürlich hatauchdas damitzutun Wirstehenjanoch nichtwiedervoll im Saft

IZ: Istder CalatravaBoulevard also tot, wie dieRheinische Post titelte?

Purps: Er istnicht tot.Esist nurdie falsche Zeit, jetztvisionär zu werden. Einschmaler Spaltinder Tür zu demProjekt istoffen. Und denverlieren wirnicht ausden Augen.

diedirekt an derKö’ liegen, insgesamt 14 Immobilien erworben, diefür dieRealisierung desCalatravaBoulevards nötig gewesen wären. Die Idee hinter demProjekt warfolgende: In einerAutostunde rund um Düsseldorferreicheich etwa 13 Mio. Menschen, plusMessebesucherund Touristen. DieNachfrage nach Flächen aufder Toplage derKönigsalleeist seitens desLuxushandels größer alsdas Angebot.Hinzu kommt,dass dievorhandenenFlächen nichtimmer dem Bedürfnis der Mieter entsprechen.

IZ: Können Siedas konkretisieren? Purps: Viele Marken wünschen sich größere Flächen,als dieBestandsimmobilien auf derKö’ hergeben, undviele internationale Marken sind noch garnicht vertreten. Andererseits istdie durchschnittlicheMieterwartung aufder Königsalleesogroß, dass sich Gastronomiedortkaumansiedelnkann. Centrum-Geschäftsführer UweReppegather undder Architekt Santiago Calatravahaben dasProjekt entwickelt, Luxusretailund hochwertige Gastronomiezusammenzubringen.

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IZ: Waspassiert denn nunmit denObjekten, dieCentrum an undauf derKönigsalleeentwickelt? Wollen Siedie veräußern?

Purps: Darunter gibt es Projekte,die sich in derInsolvenz befinden, andere sind es nicht. Im Momentwirdviel verhandelt. Aber die Situation jedeseinzelnen Projekts istansich großartig –unabhängigvom CalatravaBoulevard.Jetzt besteht dieKärrnerarbeit darin, herauszufinden, wieder bestmögliche Wert fürjede einzelne Immobilie geschaffen werdenkann.

IZ: Haben Siedaein Beispiel? Purps: Jetztnicht direkt vonder Königsallee, aber ichkanndie Schadowstraße 26 alsBeispielnennen.

IZ: Dasist dasObjekt, in dasursprünglichder Porzellanhändler Franzen einziehenwollte DerKaufseiner Immobilieinder Königsallee wurdeaberrückabgewickelt.

Purps: Dasist richtig. Fürdie Schadowstraße 26 istinzwischen dieFinanzierunggeklärt unddie Bauarbeiten werden wieder aufgenommen. DieFlächen befinden sich seit kurzeminder Vermietung. WirsindinErfolg versprechendenGesprächenüber die800 qm Handelsfläche unddie 460qmBüroräume. Im Frühjahr oder Sommer kommenden Jahreswirddas Objektfertigsein.

IZ: Lassen Sieuns zumAbschluss noch über UweReppegather sprechen. Er istder Gründervon Centrumgewesen.Was tuterdenn jetzt?

Purps: UweReppegather arbeitet sehr fleißig jedenTag.Erist Geschäftsführerder neuen CentrumDevelopment

IZ: HerrPurps,ich danke Ihnen für das Gespräch. DasInterviewführteThorsten Karl

Aconlog entwickelt in Bocholt

Bocholt DieWMGrouphat einen Teil ihres Firmengeländes in BocholtanAconlog veräußert

Der Entwickler will dorteineHalle bauen,indie WM 2025 einziehen will –dann aber alsMieter.

Als Verkäufer des Projektgrundstücks undals Nutzer der künftigen Immobilie ist der Logistikdienstleister WM Group an einem BauvorhabeninBocholt beteiligt.Die WM Group hat das40.640 qm große, nahe der Bundesstraße 67 gelegeneAreal mitder Adresse Schlavenhorst 86-90anAconlogProjektentwicklung verkauft. DasKölner Unternehmen plant dort einen Logistikbau mit23.000 qm Hallenfläche, den dieWMGroupwiederum als einzige Nutzerin belegen will. Einlangfristiger Mietvertrag ist abgeschlossen.ImOktober dieses Jahres soll der Neubau anlaufen.Für das dritte Quartal 2025 ist dieFertigstellung vorgesehen

Die BestandsgebäudeimSüdwesten Bocholtsstammen aus den 1970er und 1990er Jahren. Derzeit ist dasAbbruchunternehmenHeermann mitderen Beseitigung

beschäftigt.Rund90% der Gebäudesind bereits gefallen.Als Generalunternehmen hat Aconlogdas BauunternehmenKöster beauftragt.Das Baucontrolling übernimmtTricer Management. Die Halle soll komplett mitWGK-Folie ausgestattet werden,umdortauchwassergefährdende Stoffe lagernzukönnen. 26 Rampentore mitÜberladebrücken undfünfweitereebenerdige Toresindvorgesehen.Zur Hallenfläche kommen 2.640qmLagermezzanine undgut 800qmBüroflächenauf zwei Etagen hinzu. 54 Pkw- undvierLkw-Stellplätzesindgeplant.Ein ZertifikatnachDGNB Gold wirdangestrebt. Dazu sollen Heizung undKühlungder Hallen mittels VRF-Technologie undLuft-Wärmepumpe sowie Photovoltaik auf dem Dach mitvoraussichtlich 2MWpeakLeistungbeitragen. Volker Thies

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Baustartfür Bitburger

Marktzentrum

Bitburg. Vor rund vierWochen sind die Bagger zumBau eines Fachmarktzentrumsinder Eifelstadtangerollt. Die ehemalige Fläche eines Entsorgungsbetriebs wird damit Teil einer Einzelhandelsmeile

Faco Immobilien hat in Bitburg Anfang September mit der Entwicklung eines Fachmarktzentrums begonnen. Das rund 2,5 ha große Areal an derSaarstraßeist allerdings ein herausfordernderBaugrund.Eshandelt sich um eine ehemalige Bauschuttdeponie, die nach einem schwerenBombenangriff auf Bitburg 1944 entstand und zuletztbis 2013 von einem Entsorgungsunternehmen belegt war. „Dennoch habe ich bereits 2002 erstmals wegen eines Kaufs der Fläche verhandelt, den wir dann 2013 schließlich umsetzen konnten“, erinnert sich Faco-Geschäftsführer Stefan Kutscheid Seitdem folgten die Arrondierung des ursprünglich kleinerenAreals um die Fläche eines Autohausesund einer stillgelegten Bahnlinie undimJahr 2016die Vermietung von projektierten rund 4.400qman Rewe DieserAbschluss ermöglichte kurz darauf die Veräußerung an einelokale Investorengemeinschaft. Faco und die Bauträgergesellschaft Schenk aus Konz blieben alsProjektmanager an Bord und erreichten bei der Stadt Bitburg Baurecht für einen Standortvon Aldi mit rund 1.800 qm Mietfläche. Inzwischen hat sich außerdem Fressnapfauf 1.000qman das künftige Fachmarktzentrumgebunden. 290 Autostellplätze sind aufdem Gelände vorgesehen. Westnetzwirkt alsPartnerfür Solarund E-Ladestationenmit „Zwischen Rewe undAldibleibtein Grundstück von 2.100qm, für dasnoch Baurecht geschaffen werdenmuss“,ergänztKutscheid. Er kalkuliert die Investitionauf denin Arbeit befindlichen Flächen mit24Mio.Euro. Im Oktober 2025 solldieser Abschnitt fertig sein.WeilerBau ausBitburgist als Generalunternehmerbeauftragt, mitAusnahmeder Haustechnik. Kutscheid betont den erwarteten weiteren Aufschwung Bitburgswegen der Nähe Luxemburgs und der Entwicklungder Saarstraße zur „Fachmarktmeile des Eifelkreises“ in den vergangenen Jahren. Rewe nutzt derzeit ein älteres Gebäude anderselben Straße. Volker Thies

ABGFrankfurtkauft das Herz der NeuenWelt

Neu-Isenburg. DaszentraleWohn-und Geschäftshaussowie die Quartiersgarageder Gebietsentwicklung Neue Weltgehtinden Bestandvon ABGFrankfurt über.Der Projektentwickler Groß &Partner hatdie Gebäudevor einigen Monaten fertiggestellt.

Das kommunaleWohnungsunternehmen ABGFrankfurt Holding erweitert seinenWohnungsbestand außerhalbdes eigentlichen Stadtgebiets: Es erwirbtdas Karree zurNeuen Welt in der südlichangrenzendenNachbarstadtNeu-Isenburg.Verkäuferist derFrankfurter ProjektentwicklerGroß &Partner. Das Karree ist ein mischgenutztesGebäudeensemble mit 126Mietwohnungen und einem Edeka-Supermarktmit rund 1.900qmVerkaufsfläche am zentralen Quartiersplatz der NeuenWelt. Diese ist ein 11,5 ha großes Quartier an derCarl-Ulrich- und derFrankfurter Straße in Neu-Isenburg, dasgrößtenteils aufdem ehemaligenGelände desChemieunternehmensAgfa entsteht.Davon ent-

ID entwickeltselbst

Steinau Nicht nur wie bislangbekanntals Betreiber, sondern auch alsEntwicklerbindetsichIDLogistics an das geplante Kühllager vonLactalis nordöstlich vonFrankfurt.

Beim geplantenKühllager des französischen Molkereikonzerns LactalisinSteinau an der Straße,Main-Kinzig-Kreis, gibt es einige Veränderungen. Anfangdes Jahres hieß es noch, dass das US-amerikanische Unternehmen Scannell Properties die Immobilie aufeinem 6,8 ha großen Grundstück im Industriegebiet West II entwickeln werde. ID Logistics warals Betreiber vorgesehen. In einer Mitteilung von ID ist nun von Scannell keine Rede mehr. Demnach haben sich Lactalisund ID per Vertrag darauf geeinigt, dass ID den Bausowohl als Built-to-Suit-Objekt entwickelt als auch betreibt. Anfragen der ImmobilienZeitung an Scannell Properties blieben unbeantwortet Anpassungen haben sich auch bei Lagerflächeund Zeitablauf ergeben. Stattder bislang genannten 30.000qmGebäudefläche werden es 33.000qmsein. Der zunächst für 2024 in Aussicht gestellte Baustart ist nun auf daszweite Quartal 2025 terminiert, der Betriebsbeginn für das zweite Quartal2026. DieGesamtinvestitionveranschlagt ID mit

55 Mio. Euro. Eigentümer desGrundstücks und Bauherr istFID,die AbteilungRealEstate von IDLogistics.Die Immobilie soll denStandardDGNB Gold erreichen Fürden deutschenGeschäftsbereichdes französischenUnternehmensIDLogisticsist dasProjekteinedoppeltePremiere:Erstmals wird hierzulandeLebensmittellogistik erbrachtund erstmalswerdendie Immobilie undihr Betrieb aus einerHand angeboten. Zu Lactalis gehörenverbreitete Käsemarkenwie Président, Leerdammer, Salakis undGalbani und dieMilchmarkenMinusL, Frankenland und Thüringer Land. NebenSteinau will Lactalisdie bestehendeneigenenLagerin Eschweiler, Ravensburg,Neuburgund Würzburg weiterbetreiben VolkerThies

Im Jahr 2026 soll das Kühllager in Steinau betriebsbereit werden Quelle:FID

wickelt Groß& Partner seit 2020rund7hamit 350Mietwohnungen und gut60.000 qm Gewerbefläche. Weiterer wichtiger Akteurist dort die kommunale Gesellschaft Gewobau. Insgesamtsollen rund 700Wohnungen entstehen.

Auchein Baugrundstück gehört zum Deal

Nebendem Karree zurNeuen Weltmit rund14.600qmoberirdischer Bruttogrundflächehat die ABGHoldingauchdie benachbarte Quartiersgaragemit 504 Autostellplätzensowie ein rund 6.800qmgroßes,unbebautes Grundstück im Süden des Quartiers

vonGroß&Partner gekauft. Letztereskann mitMietwohnungen und Gewerbe bebaut werden.Die jetztveräußerten Gebäude sind fertiggestellt, eingroßer Teilder Wohnungsmieter isteingezogen. Edekahat im Sommer im Erdgeschosseröffnet. DasKarree erfüllt denStandardKfW55, istmit Photovoltaik ausgestattet undandas Nahwärmenetz angeschlossen. Groß &Partner wickelt auch die Wohnungserstvermietung ab undhat derzeit nurnoch wenige Einheiten frei. EinMieterfür dasrund335 qm große Restaurant mit130 qm Außenflächeauf demangrenzenden Quartiersplatz wird noch gesucht.

„Wohnen isteine Aufgabeder Region. Wir möchtenMenschen in Frankfurtund der Region einlebenswertes undklimafreundli-

Datacenter in derWetterau

Rosbach. Firstcolo willein Rechenzentrummit 20 MW Leistung realisieren. 1,2haGewerbefläche hatsichdas Unternehmen jetzt gesichert

Die Stadt Rosbach vor der Höhe, Wetteraukreis,willein 11.555 qm großes GrundstückimStadtteil Ober-Rosbach an den Rechenzentrenbetreiber Firstcolo verkaufen Gut1,7 Mio. Euro sind als Preisfür die Fläche im GewerbegebietSüdumgehungOst veranschlagt, wieaus kommunalpolitischen Unterlagen hervorgeht. Die Stadtverordnetenversammlung hat die Veräußerungjetzt beschlossen. DenDokumenten zufolge istein Rechenzentrum mit 20 MW Leistunggeplant. Bislangseienaberlediglich 4MWdurch Verträge mit dem örtlichen Stromversorger abgesichert.

DasGebäudesoll aufrund9.000 qm Nutzflächedas Rechenzentrum selbst undauf weiteren rund 1.800qmBüroräume enthalten. Gegenüber derStadtverwaltung beziffert Firstcolo die Investition mit rund 200Mio. Euro. DieInbetriebnahmeist um denJahreswechsel 2026/27herum vorgesehen. Firstcolo will die ImmobilielangfristigimBestand halten. DieStadtverordneten wollenFirstcolo verpflichten, innerhalb vonsechs Jahren zumindest dasHauptgebäudezuerrichten. DievergleichsweiselangeFristwirdmit den bestehenden Unsicherheiten bei der Stromversorgung begründet. Volker Thies

DerGebäudekomplexam

Zentralplatz desStadtquartiers ist seit wenigenMonatenfertig

Quelle:Groß& Partner,Urheber: Stefan

ches Zuhauseermöglichenund habendas in einigenStädteninder Umgebung Frankfurts bereitssehrerfolgreich umgesetzt“, sagt Frank Junker, Vorsitzender derGeschäftsführung der ABG FrankfurtHolding. Sein Unternehmenist außerhalbFrankfurts beispielsweiseauchbei derKonversiondes Offenbacher Hafengebiets zumMischquartier aktiv geworden.

Insgesamt wird dieneueWelteinmal rund 78.000 qm Gewerbefläche und92.000 qm für dasWohnen, einen etwa 6.000 qm großen Park undeinenStadtplatzmit Kindergarten undMarkthalle bieten.Groß&Partner will dortneben weiteren allgemeinen Wohn- und Gewerbeimmobilien einHotel und Seniorenwohnungenentwickeln. Volker Thies

Karrié vermietet an den Zoll

Mainz. Karrié Projektentwicklung hatein geplantes BürohausimMainzer Stadtteil Hechtsheim langfristigandie Bundesanstalt für Immobilienaufgaben vermietet.Auf rund 3.400 qm sollen dortdas Zollamt Mainz mit seinem Hauptsitzund dieFinanzkontrolle Schwarzarbeit mitzusammen rund 150Mitarbeiter:innen einziehen.Karriékanndamit denBau desdreigeschossigen Bürogebäudes anlaufenlassen. DasUnternehmen gibt das Investitionsvolumen mitrund 22 Mio. Euro an.Die Pläne stammen vonKirstein Rischmann Architekten und Ingenieure, Mainz.ImviertenQuartal 2026 wollen die Behörden ihre Arbeit in denneuenRäumen aufnehmen. Bislang istdas Zollamt ebenfalls in Hechtsheim unterder Adresse RobertKoch-Straße50angesiedelt,die Finanzkontrolle Schwarzarbeit im StadtteilMombach Hauptstraße17-19 Volker Thies

Lufthansa investiert600 Mio. Euro

Frankfurt Lufthansa Cargo erneuert für600 Mio. Euro sein Frachtdrehkreuz. DerBetrieb soll ohne Unterbrechungen weiterlaufen

LufthansaCargo modernisiertbis zumJahr 2030das LufthansaCargo Center am Frankfurter Flughafen.Die Kosten für dasGesamtprojekt belaufensichlautUnternehmensangaben auf gut600 Mio. Euro. Davonsindfür Abriss, Neubau,Umbau,die Sanierungvon Gebäuden sowie Lager- und Fördertechnik 510 Mio. Euro vorgesehen.

Die Bauarbeitenfindenabschnittsweise statt, sodassder seit Inbetriebnahme1982an sieben Tage die Woche permanent laufende Frachtbetrieb „ungestörtweitergeführt“werden kann,wie es beiLufthansa Cargoheißt „Wir arbeiten engmit Partnerunternehmen wieZüblinund Bleichert Automation zusammen,die ihreExpertise in dieerfolgreiche undbislangvoll im Zeitplanliegende Umsetzung einbringen“, erläutert ProjektleiterSte-

fan Dürr.1,4 Mio. tund damit 80%des weltweitenFrachtaufkommens desUnternehmens werden derzeit an demFrankfurter Standortumgeschlagen DieGesamtflächedes Arealsbeträgt33ha. Erneuertwerden Frachtabfertigungshallen, Lager-und Fördertechnik, Gebäudetechnik, Verwaltungsgebäude undIT-Anlagen. In der BauphaseZero ab 2021 fanden vorbereitende Arbeiten,wie Abriss-, Räumungs- undInfrastrukturmaßnahmen, statt.SeitOktober 2023 läuft diePhase Alpha, in diedie Errichtung einesneuen Lagersfür kleinere Frachtstücke sowieder Baueines 42 mhohen, 25 mbreiten und120 mlangenzentralen Hochregallagers (HRL)mit 13 Ebenen fallen. DieMontage des HRLhat mit ersten Vorarbeitenbegonnen Mitgeplanten 3.000Lagerplätzen undbis zu

325Ein-und Auslagerungen proStundesoll sich dieKapazität verdoppeln Derzeitbefindensichgut 30.000 qm inklusive HRL in derRohbauphase.Davon entfallen 27.000 qm aufNeubau und 3.000qmauf Sanierung. DieFertigstellung desersten Abschnittsist für Mitte2026geplant.Test und Inbetriebnahme derLager-Fördertechnik sollenbis Anfang2027folgen. In deranschließenden PhaseBravo werden diesüdlichen Gebäudeteile inklusivedes alten Hochregallagersabgerissenund dasGebäudemodul Süd neu errichtet.Inder Abschlussphase Charlievon 2029 bis2030werden dienördlichen Gebäudemodule saniertsowieein weiteresGebäudeabgerissen.Auf 19.000 qm Dachflächenist dieInstallation vonPhotovoltaik vorgesehen. Marius Katzmann

Marquardt

Ein Stadtviertel wächst auf10ha

Wangen im Allgäu. Aus dem Gelände der früheren Erba-Ausrüstung (NTW) möchte die Unternehmensgruppe HKHaus Friedrichshafenein urbanes Quartier mit Gewerbeflächen,Wohnungen undDienstleistungen machen.

Die Blütezeitder Textilindustrie ist lange vorbei, mittlerweile sorgt ein Branchenmix in Wangen für Wohlstand undZuzug, aber auch für eine starke Wohnungsnachfrageund steigendePreise. Mit Riesenschrittenist die Stadt dabei, Konversionsflächen zu nutzenund denNaturraum am Fluss Argen aufzuwerten Initialzündung war die Landesgartenschau,die im Oktober endetund nichtnur für neueParkanlagengesorgthat, sondernauch die Stadtentwicklung aufdem Auwiesengelände und dem Gelände der ehemaligen Baumwollspinnereiund -weberei Erba vorangetrieben hat. Dort entstehen300 Wohnungen. Nungehtein weiteresGrundstück der früheren Erba-Gruppe in die Vermarktung.ImJulihat derGemeinderateinstimmig dem Bebauungsplanverfahren zurWiederbelebungdes Geländes desfrüherenTextilveredelungbetriebs NTWander Isnyer Straße zugestimmt. Bereits vorsiebenJahren startetendie Planungen,die sichwegen behördlicherWünsche,strenger naturschutzrechtlicher Vorgaben und Kompromissen mit derStadt hinsichtlich derGewichtungvon Gewerbeund Wohnenindie Längezogen.Nun biegendie Geschäftsführer derHKH Holding, Jürgen Haukeund AlexanderKöhle, auf die Zielge-

Der Bogen feiert Richtfest

Freiburg. Auf dem Arealdes GüterbahnhofsNord konnte im September nach nurneunMonaten Bauzeitdas Richtfestfür dasBürogebäude TheBow gefeiert werden.

Der Blickauf den Rohbau macht deutlich, warum dieImmobilie The Bow ihren Namen erhalten hat. Das sechsgeschossige Bürogebäude nimmt den gebogenen Verlauf der Ingeborg-Krummer-Schroth-Straße auf.Der markante Entwurf, der amnordwestlichen Ende eine Auskragung vonetwa 8mvorsieht, stammt vom ArchitekturbüroHadi Teherani aus Hamburg. Umgesetzt wurde er vom Karlsruher Team von Dreßler Bauin„bisher rekordverdächtiger Zeit“, wie betont wird Bauherr ist ein Joint Venture ausDreßler Projektentwicklung mit der Select Verwaltungsholding der FamilieHirt ausFreiburg, die das2.800 qm große Grundstück im Oktober2021von Aurelis erworben haben. „Wir befinden uns auf einem sehr guten Weg, mit The Bow das beste Gebäude für den Warfor Talents auf dem Freiburger Büromarkt zu erschaffen“, ist Julian Graßhoffüberzeugt, Leiter der Projektentwicklung bei Dreßler Bau.Und Andreas Hirt unterstrich beim Richtfest: „Die Kombination auseiner DGNBNachhaltigkeitszertifizierung,der zertifiziertenIT-Ausfallsicherheit und einer Photovol-

taikfassade ist bisher einzigartigauf dem Freiburger Büromarkt.“

DerNeubau wird insgesamt6.700 qm Mietflächebieten, dienach dem individuellen Innenausbau sowohleine klassische Nutzungals auch New-Work-Bürokonzepte ermöglicht. JedeEtage bietet eine zusammenhängendeBüroflächevon etwa1.000 qm. Durch die zwei Erschließungskerne wird eine weitere Unterteilungder Etagen in biszudrei getrennte Büroeinheiten ab 250 qm ermöglicht. Die Mieter haben vonjeder Nutzungseinheit Zugang zu großzügigen Loggien und zu einer großen gemeinsamen Dachterrasse im fünften Obergeschoss. Aufder Gebäuderückseite entstehtein ruhiger,mit Bäumen bepflanzter Ort. DieFertigstellung wird voraussichtlich im Sommer des Jahres 2025 erfolgen Dagmar Lange

EinBlick auf die Baustelle, wie sie sich diesen Julipräsentierte. Quelle:flash.iFFect

AufeinerKonversionsfläche soll ein blühendes Quartiermit verschiedenenurbanen Nutzungen entstehen. Quelle:Stadt Wangen im Allgäu Urheber: Hubert Rack

Baugenehmigungen weiter im Sinkflug

Baden-Württemberg. Der IVDSüd spricht voneiner „besorgniserregenden“Krise in der Wohnungsbaubranche in Süddeutschland, die seit Ende 2022 anhalte. Im Juli lag die Zahl der genehmigten Wohnungen gegenüber dem Vorjahresmonatum32% niedriger. Rund1.750 Einheiten wurden genehmigt. Im Vergleichzum Juli 2022 mitfast 4.000genehmigten Wohnungen beträgtder Rückgang sogar 56,3%. Schwierige Finanzierungskonditionen, massive Kostensteigerungen für Bauleistungen sowie hohe Anforderungen im Neubau bremsen laut StephanKippes, Leiter des IVD-Marktforschungsinstituts, den Wohnungsbau weiterhinaus. Ohne ein Gegensteuern befürchteterkünftig größere Wohnungsengpässe. Dagmar Lange

rade ein. Interessierte Unternehmen können sichbei derProjektgesellschaft HKH Immoinvest2 um eineGrundstücksflächebewerben Die Industriebrachesamteinerangrenzenden Wiesedämmern seit rund zehn Jahren vorsichhin. Ende 2015 hattedie HKHaus derNTW-Insolvenzmasse denZuschlagfür die Brache erhalten. Dort stehen noch verschiedeneGebäude und Hallen, ragt einmarkanter Schornsteinempor. DiePläne sehen vor,eineMischung aus Gewerbe undWohnenzurealisieren, dazu Arztpraxen, eine Pflegeeinrichtung,Nahversorgungund Gastronomie. Im neuenStadtteilsolleseine zen-

Mehr Geld für Wohnungsbau

Baden-Württemberg. Die konzertierte Aktion „Impulse für den Wohnungsbau“ war in Teilen erfolgreich, Kritik bleibt.

Insgesamt 26 Verbände,von der Architektenkammerüber Bauwirtschaftsvertretungen bis hinzum Mieterbund, hatten gemeinsamein Papier an alle Landtagsabgeordnetenmit konkreten Lösungsvorschlägen für den Wohnungsbauvor denBeratungen zum Doppelhaushalt 2025/26versandtund sie aufgefordert, derkriselnden Wohnungsbaubranche unter dieArmezugreifen. „DasThema Wohnungsbauist in einer Eskalationsstufeangekommen, diedie Leute zur Verzweiflung treibt. Dasist sozialer Sprengstoff“, so Markus Müller, Präsident der Architektenkammer Baden-Württemberg. Nun liegt derDoppelhaushalt vorund es hatsichwas bewegt.Dochdie geforderte Eins-zu-eins-Aufstockungder Fördermittel desBundes istesnicht geworden.Der Regierungsentwurfsieht eine Aufstockung der Landesmittelvon derzeit 34 Cent auf 60 Centpro Euro vomBund vor. Damit würde sichder Landesanteilummehrals 76%gegenüber 2024 erhöhen.Nicht genug, wie erste Äußerungenzeigen Iris Beuerle,Direktorin des Verbandes baden-württembergischer Wohnungs- und Immobilienunternehmen (VBW), begrüßt dieAufstockung fürden sozialenWohnungsbau. „Wir nehmenwahr,dass dasLanddie Rahmenbedingungenverbessern will.“ Doch andereBundesländer wiebeispielsweise Bayernwürdendie Bundesfördermittel schon seit Jahren in mindestens gleicher Höhe mit Landesmitteln ergänzen. Rolf Gaßmann, Landesvorsitzender desDeutschen Mieterbundes, erinnert daran,dass das Wohnraumförderprogramm2024mit 580Mio.Euro bereitsimJanuarausgeschöpft war, 750 Mio. Eurofür 2025 würden nicht reichen. Thomas Möller, Hauptgeschäftsführer der Bauwirtschaft Baden-Württemberg, kritisiert die nichterfolgte Senkung der Grunderwerbsteuer von5%auf 3,5% Dagmar Lange

traleTiefgarage mitetwa600 Stellplätzen geben. DerBedarfanÜbernachtungsmöglichkeiten könnte über Serviced Apartments abgedeckt werden.Noch nicht entschieden ist, ob auch eine Kindertagesstätte entstehen wird oder zumindestein Betriebskindergartenfür dieauf demGelände Beschäftigten. Dies sei, räumtHauke ein, einwichtiges Argument,umFachkräfte zu gewinnen Insgesamthandelt es sich um ein10ha großes Grundstück, dasauf rund 70.000 qm bebautwerdenkann. Damitwäre es laut Regionalverband daszweitgrößte Bauprojekt nachdem LeutkircherCenter Parc in der Region mitden LandkreisenRavensburg Bodensee und Sigmaringen. DerstädtebaulicheEntwurf stammt vonPlösser Architekten ausFriedrichshafen. Dasreizvoll gelegene Arealhat allerdings auch seineTücken. DieObere Argen fließt unmittelbar am Gelände vorbei.Naturschutzrechtlich istsie streng geschützt, daher müssen diverseAuflagen erfüllt werden.Derzeit führt eine kleineBrücke über dieArgen zumGelände. Diewirdals Zufahrtnicht ausreichen, wenn erst einmal diebis zu 250 Wohnungenbezogensind,die im Geschosswohnungsbau, Reihen-und DoppelhäusernsowieStadtvillenentstehenkönnen, unddie Beschäftigtender Gewerbebetriebe an- und abreisenmüssen. DieneueBrücke muss extra genehmigt werden;die Investorenhoffen, dass dasVerfahrenbis zumJahresendeabgeschlossenseinwird. Zunächst muss derRückbauder Bestandsgebäude erfolgen, HKHrechnet dafür mitbis zu zwölf Monaten. Erst danachkann dieeigentlicheBauphasebeginnen, dienoch einmal bis zu drei Jahre dauern wird.HKH wird nicht alles selbst bebauen.InBezug aufdie Vermarktung istman optimistisch dieNachfrage von Unternehmensei bereits groß. Dagmar Lange

Spatenstich für Wohnbauprojekt

Eppelheim. DerProjektentwicklerEpple aus Heidelberg hatden ersten Spaten für das Wohnbauprojekt namens Mittemit 56 Wohnungen gestochen. Zwischen Karl-Metz- und Heinrich-Schwegler-Straße entstehen fünf MehrfamilienhäuserimKfW-Standard55auf einemrund 4.000 qm großen Grundstück, die sich um einenkleinen Platzund eine Grünanlage gruppieren.Ende2026sollen die erstenZwei-bis Vierzimmerwohnungen bezugsfertigsein. Im Erdgeschoss gibt es eine mehr als200 qm große Inklusionswohnung, die die Stadt für Personen mitFörderbedarfeinrichtet. Zum Projekt gehörteineTiefgaragemit 69 StellplätzensamtLademöglichkeitenfür Pkw und E-Bikes Dagmar Lange

Propettikauft Hotelimmobilie

Freiburg. PropettiInvestmentHolding aus Berlin hatfür ihrenMandanten, dasNürnberger Family-Office Fontas,imRahmen des strategischen Portfoliomanagementseine ersteHotelimmobilieerworben. Dabeihandelt es sich um dasAparthotelAdagioAccess im StadtquartierGüterbahnhofNord. Der siebengeschossige Hotelneubau in der Eugen-Martin-Straße 1wurde 2021 errichtet. Auf einerFlächevon knapp 5.500 qm verfügt er über 153Apartmentsund 31 Tiefgaragenstellplätze. Die Transaktion fandimRahmen einesShare-Deals statt. In Baden-Württemberg gehörtzum Fontas-Portfolio eine Sozialimmobilie in Stuttgart-Zuffenhausenmit 9.100 qm Nutzfläche Dagmar Lange

Der Klinik-Hochpunktsteht

Böblingen-Sindelfingen Nebendem Flugfeldklinikumsind ein Hochpunkt und ein neues Parkhauseingeweihtworden. Das Hochhausbietet aufknapp 16.000qmPlatz für nicht-medizinischeBereiche.

DerHochpunkt setztmit seinen 48 mHöhe und13Etagen einenAkzent neben dem künftigen Flugfeldklinikum. Sukzessive ziehen die Verwaltung desKlinikverbundsSüdwest (KVSW), dieAkademie für Gesundheitsberufe, Apartmentsund eine Betriebskindertagesstätte ein. „Drei Jahrevon Planungsbeauftragung bis zurÜbergabeeines Hochhauses,das istein Wortund nurmit guterTeamarbeit möglich“, erklärteMarco Franzmann anlässlich der Eröffnungdes Hochpunktsfür dasneue Kreisklinikum. Er istder Projektverantwortlichevon Baumschlager Eberle Architekten ausÖsterreich,die für denEntwurf verantwortlichzeichnen. Mitzum Umsetzungsteam gehörtender Totalunternehmer Georg Reisch, dieLandschaftsarchitekten Planstatt Senner und dasIngenieurbüro Sulzer. Roland Bernhard, Böblingens Landrat (parteilos)und Aufsichtsratsvorsitzender des KVSW, sind drei Aspektewichtig: „Das Gebäudeist multifunktional,esist städtebaulichgelungenund wirsind im KostenundZeitplan geblieben.“ Die Kostenliegen laut Bernhard bei 75,9 Mio. Euro undentsprechen damitdem noch vorBaubeginn angepasstenKostenplan, derzunächstbei 55 Mio. Euro lag. DieMitarbeitenden erwarten durchbodentiefe FensterspektakuläreAusblicke über dieStädteBöblingenund Sindelfingen. Die Akademie istfür etwa 300Auszubildende im Gesundheitsbereich ausgelegt. Fürdie Betriebskitamit Platzfür 30 Kinder läuft die Suche nach einemBetreiber.Inden oberen beidenStockwerken sind 62 Apartmentzimmer untergebracht.Sie sind alsÜbergangslö-

sung für neueMitarbeitergedacht,bis eine eigene Wohnung gefunden ist. Neben dem Hochhausist dasParkhausOst mit 565Autound82Fahrradstellplätzen entstanden.Das Dach des Parkhauses wurde mit einerPhotovoltaikanlage versehen. An derbegrünten Fassaderankensichbereitsjetztdie ersten Pflanzen empor. Dagmar Lange

4.900 Wohnungenim Stadtteil Krampnitz geplant

Potsdam. In einemJahr können die ersten Bewohnerin Potsdams nördlichstenStadtteil Krampnitz an der Grenze nach Berlin-Spandau einziehen Straßen, eine Grundschuleund dieersten vonBuwog sanierten Wohnungeninhistorischen Kasernengebäuden sollenbis dahin fertiggestelltsein. Aber das istnoch lange nicht das Ende der Entwicklung aufdem 140ha großen Areal, das in zehn Jahren 10.000 Menschen in 4.900 Wohnungen beherbergen soll.

Woeinst sowjetische Soldaten kaserniert und abgeschirmt vomPotsdamer Alltag hausten, entstehtbis in die 2030er Jahre der modernste Stadtteil der brandenburgischen Landeshauptstadt.Imöstlichen Bereich bleiben die denkmalgeschützten Kasernengebäude aus den 1930er Jahren erhalten und werden nach und nach saniert. Mit Abschluss von Sanierungund Neubau sollenhierrund 100 Jahre nach der Entstehung des Geländes bis zu 10.000 Menschen leben AlserstesUnternehmenhat die zu Vonovia gehörende Buwog begonnen,die Altbauten von ihren Überformungenzubefreien und energetisch auf einen zukunftsfähigen Stand zu bringen. Untergrauer undgelber Übermalung sind nacheinemlängeren Reinigungsprozess die rotenOriginalklinker zumVorschein gekommen und zeigennun eineinheitliches Bild. Buwog errichtet hier 186 Mietwohnungen im Bestand. Hinzukommenzueinem späteren Zeitpunkt moderne Nachverdichtungen in den weitläufigen Innenhöfen der U-förmig angelegten Gebäude. Erste Bewohnersollen im dritten Quartal 2025 einziehen können,werden allerdings noch einige Jahreauf einersich langsam nach Westenverlagernden Baustelle leben. Insgesamt plant Buwogbis zu 1.450 Miet- undEigentumswohnungen, ein Teil davonwerden öffentlichgeförderte Mietwoh-

nungensein. Bis2032sollen sie alle bezugsfertigsein. Zusätzlich will dasUnternehmen 34.500 qm Gewerbeflächen, zwei Quartiersgaragen und eineTiefgarageerrichten.Auch die Gestaltung desStadtplatzesOst, derden Zugang zum neuen Stadtteil vonder Bundesstraße 2bildet, liegt in derHandder Buwog. Hier soll auchein Nahversorgungszentrum entstehen. Dasehemalige Stabsgebäude im Eingangsbereichder Wehrmachtskaserne wird daszentrale Gebäude am neuen StadtplatzOst bilden. Neben54Eigentumswohnungen sindimErdgeschoss deslanggestrecktendoppel-l-förmigenHausesrund 4.000 qm Gewerbeflächenmit Platz für Gastronomiegeplant.Die Fertigstellung ist für Anfang 2029vorgesehen. Ineinemzweitenund dritten Bauabschnitterrichtet dasUnternehmeninsechs denkmalgeschützten Bestandsgebäuden etwa212 Eigentumswohnungen. Im ersten Vertriebsabschnittwerden106 Einheitenmit eineinhalb bis fünf Zimmern und Wohnungsgrößen von 42 qm bis 140qmzum Kauf angeboten. Ab 2026 sollen die ersten Bewohner hier einziehenkönnen. Sobald die Sanierung der historischenGebäude beendetist, entstehenweitere 1.000Wohneinheiten in Neubauten unterschiedlicherGrößen sowie diverse Gewerbeflächen entlangder Schwedischen Allee.InsgesamtgehtBuwog in PotsdamKrampnitz voneiner Investitionssumme von rund1Mrd. Euro aus.

Ziegert investiert mitH.I.G.

Berlin. Mit einem neuen strategischen Partner sieht Gründer Nikolaus Ziegert seinüber40Jahre altes Unternehmen gutgerüstet für weitereProjektein Berlin und Leipzig

Die Ziegert Group baut ihre Aktivitätenin Berlin und Leipzig aus. DerTrend gehe seit der Pandemie und trotz des Krieges in der Ukrainewiederdeutlich zum wirtschaftlichen Aufschwung, sodasssichInvestitionen lohnen, erklärenNikolaus Ziegertund CEO Kyrill Radiv. Aus diesemGrundhat das alteingesessene BerlinerUnternehmen gezielt nach Partnern gesucht, die langfristig an einerZusammenarbeit interessiertsind. Die Finanzspritze von50Mio.Euro, diedie Ziegert Groupkürzlich von H.I.G.Realtyerhalten hat, sei ein ersterSchrittindiese Richtung. H.I.G. habe die Potenzialeder Bundeshauptstadt erkannt und strebe eine langfristige strategische Zusammenarbeitan.

NikolausZiegert ist bereits seit mehrals 40 Jahren von dem Standort überzeugt. Anfang der 1980er Jahre hat er sich alsMakler in West-Berlin selbstständiggemacht –zu einemZeitpunkt, als vieleanden Verfall der eingemauertenStadthälfteglaubtenund sich im Kalten Kriegnicht trauten,in der Frontstadt zu investieren. Selbstdie Industrie-und Handelskammer, bei der ereineZulassung beantragen musste, gingnicht davon aus, dass Ziegertmit diesemAbenteuer Erfolg habenwürde Dass die Befürchtungenunbegründet waren, zeigt sich heute daran, dass die Ziegert Group inzwischen ihrDienstleistungsrepertoire erweiterthat. Seit 2017 entwickelt und errichtet sieeigeneProjekte.„Berlinist erwachsen geworden undhat einstarkes wirtschaftliches Fundament“, sagt Nikolaus Ziegert. Da geradeausländischeZuzüglerviel

eher alsdeutschebereitseien, auch fürmittelfristige Aufenthalte in Wohneigentum zu investieren, seienunterden Käufern der Ziegert-Projekte auch mehr undmehr internationaleund vor allem chinesische Familien Und siekaufen nichtnur Wohnungen, sondernauchReihenhäuser, die das Unternehmenzurzeit unteranderem im Stadtteil Französisch Buchholzdes nördlichen Bezirks Pankow baut. Hier geht es zudem auch um Nachhaltigkeit, einThema, das dem Gründer, der denanthroposophischen Ideen Rudolf Steinersnicht abgeneigt ist, sehr am Herzen liegt. In FranzösischBuchholz, wie auch beiProjekten ähnlicher Art,die das Unternehmenfür die Zukunft plant, setztZiegert auf Holzbauweise, PV-Anlagen undErdwärme.

EinweitererPunkt,der auch internationale Endkundenanziehe, seidie legendäre BerlinerMischung, sagt Ziegert. Sie solldas Entstehen von Ghetto-Clusternverhindern, indem Menschen unterschiedlicher Einkommensstufen in Miet- undEigentumswohnungenzusammen leben. So sind beispielsweise zwei neue Ensemblesauf der MierendorffinselinCharlottenburg undamKiehlufer in Neuköllngeplant. Ähnliches gilt auch für die derzeitaufstrebendsteStadt Ostdeutschlands, Leipzig, das seit einigen Jahrenals zweites Berlin gehandeltwird. Ziegert investiertbereits seitsieben Jahren in Projekte in dersächsischen Messestadt, undauchder neue PartnerH.I.G. siehtdort gute Zukunftschancen Sabine Gottschalk

Weitere Investorenhabenebenfalls mit denBauvorbereitungen an denvon ihnen erworbenenAltbautenbegonnen. An derFinnischen Allee, dievom StadtplatzOst in Richtung Norden führt, entsteht einWohnensembleandreiSeiten eines großen begrünten Platzes,der sichnachOsten öffnet.Saniert werden diese Gebäudevon Q2 Immobilien aus Münchenund Alpin RealEstate ausBerlin, die hierals Projektpartner agieren. An der Ecke Willy-Brandt-Wegund Finnische Allee, wiederinOst-West-Richtung, plantder BerlinerEntwickler Casadadie Sanierung undden Umbauvon vierunterschiedlichenKasernengebäuden.

Fledermausquartier für mehr als 1Mio. Euro

Für die Infrastruktur, Straßen, Grundschule und die Vergabeder Grundstückeist die städtische Wohnungsbau-Holding Pro Potsdamals Sanierungsträger zuständig.Die Straßen desersten Abschnittssind mittlerweile mit bepflanztenRegenwasserrigolen ausgestattet und vermitteln einen Eindruck deskünftigen grünen Stadtteils.Seit2021 wirddie Grundschule mit angrenzender Kita und Hort nach Plänen von AFF Architekten ausBerlinerrichtet.Wenndie ersten BuwogMieter im kommendenJahr einziehen, startet auchdie Grundschule mit zwei ersten Klas-

Im Potsdamer Norden verwandelt Buwogehemalige KaserneninWohngebäude.

Quelle:Immobilien Zeitung, Urheberin: Sabine Gottschalk

senzum Schuljahr2025/26. Bereitsfertigund bezugsbereitist auch einFledermaus-Ausweichquartier in Form eines riesigen Betontunnels, denPro Potsdamfür einen siebenstelligen Betrag errichtenmusste, um den Umweltauflagen zu entsprechen. Als Nächstessollnun dasehemalige OffizierskasinoInvestorenfinden. DassanierungsbedürftigeGebäudemit einem rund 9.700 qm großen Grundstück zwischen Finnischer Allee und Bundesstraße2 wird im Rahmen einer Konzeptvergabe für20.000 Euro mitder Auflage angeboten, es denkmalgerechtzusanierenund einer teilweise öffentlichen Nutzung zuzuführen. Es stammt ausdem Jahr1939und verfügtzurzeit über 30 Zimmer mitzum Teiletwa10m hohen Decken sowieeinemintakten Deckenmosaik. EinKellergeschoss,ein geschlossener Innenhofund eine Südterrassegehören ebenfalls dazu.Denkbarseien einKulturbetrieb, ein Hotel oder eine Seniorenwohnanlage mit Veranstaltungsräumen,erklärt Pro-PotsdamGeschäftsführer Bert Nicke. Interessierte können sich bisFebruarfür dieImmobilie bewerben Sabine Gottschalk

Richtfest in Lichtenberg

Berlin Quarterback kommt mit dem Wohnprojekt An der Landsberger Allee 315-319 voran.

Im Bezirk Lichtenberghat Quarterbackdas Richtfestfür 173Wohnungen gefeiert. Der Gebäudekomplex An derLandsberger Allee 315-319 wird für dielandeseigeneWohnungsbaugesellschaft WBMerrichtet,die hier 89 geförderte Wohnungen mietpreisgebundenvergeben wird.Auf insgesamt 13.200 qm entstehen Ein- bisFünfzimmereinheiten mit 35 qm bis135 qm Wohnfläche. Nebender Mietpreisbindung durchstaatliche Förderung verfügen 87 Wohnungen über einenbarrierefreienZugang.Das nach dem KfW-Effizienzhausstandard 55 EE errichteteEnsemble istandas städtischeFernwärmenetz angebunden und erhält Photovoltaikanlagen Zusätzlicherrichtet QuarterbackeineKita und einen begrünten Innenhof mit Spielplatz Berlins RegierenderBürgermeister Kai Wegner(CDU) betonte, dass landeseigene Wohnungsbaugesellschaftenund private Projektentwicklerein gutes Gespannfür den dringend nötigen Wohnungsbauinder Stadt seien.WBM hatdas Projekterstvor zwei Monaten gekauft. Sie errichtet derzeit1.600 Wohnungen, diealle in denkommenden 24 Monaten bezogen werden sollen. Für Quarterback-VorstandHenrik Thomsen ist dieKooperation mit derkommunalenWBM einZukunftsmodell. Sabine Gottschalk

Dienstsitz nach vier Jahren fertig saniert

Berlin DieSanierungdes Dienstsitzes der Senatsverwaltungfür Bauen undWohnen in der WürttembergischenStraße6 in BerlinWilmersdorf istnach vierjähriger Bauzeit abgeschlossen.ImNovember 2020 hattendie Arbeiten an dem 35.000 qm großen Komplex begonnen.Die ursprünglich geplanteFertigstellung zumAugust 2023 hattesichjedoch wegender kompliziertenBetonsanierung undeines Baustoppsaus Gründendes Vogelschutzesverschoben. DasdenkmalgeschützteGebäudemit seinermarkanten Fassade stammt ausdem Jahr1956und gilt als besondersschützenswertes Gut. Es musste deshalb im Erscheinungsbilderhaltenbleiben undinenger Zusammenarbeitmit dem Denkmalschutz saniertwerden.50% der ursprünglichen Kastendoppelfenster konntenaufgearbeitetwerden underhielteneine energetischeErtüchtigung.Eingangsbereiche, Mosaikfassadeund Treppenhäusereinschließlich derGeländer und Bodenbeläge stammen nochaus derEntstehungszeit.Die originale Beleuchtungder Treppenhäuser wurde aufLED umgerüstet undwiederverwendet. Sabine Gottschalk

Motor für denModulbau erhofft

Eberswalde. Nördlichvon Berlin eröffneteine Holzmodulbaufabrik, die den Markt für bezahlbare und nachhaltige Wohnungen aufmischen will.

Zwei Aufträge für die Stadt und eine Genossenschaftstehen an.Das unterder

Renggli-Marke Timplafirmierende Werk wartet auf anziehende Nachfrage

Für Bundesbauministerin Klara Geywitz istes so etwaswie das Tesla derBaubranche. Die „Riesenhalle“amRandvon Eberswalde, in derdas SchweizerBauunternehmen Renggli unterseinerMarke Timplavon nunanHolzmodulefertigen lässt, könne für dieBaubrancheähnlichbedeutsam werden wieElon Musks Firmafür dieAutomobilindustrie. Nicht nurwegen derStandortentscheidung für Brandenburg,wie die Ministerin bei der offiziellen Eröffnungdes Werksunlängst betonte: BeiWohnungenhandele es sich wie beiAutos um kostspielige Produkte,die man sich nichtsooft zulegt. Standardisierte Pro-

zesse undneuartigeProduktionsabläufe könnten zumindest im Baubereich helfen, dasKosten-Dilemmazumildern Kein Wunder also, dass aufdem neuen Werk Hoffnungen ruhen. Beivoller Auslastung könnte es Unternehmensangaben zufolge dasgrößteHolzmodulbauwerk Deutschlandswerden. DieHalle bietet auf 20.000qmKapazitätenfür 2.000 Holzmodule im Jahr,was im Durchschnittumdie 950 Wohnungen entsprechendürfte.Die Prozesse sind dabei so intelligentgesteuert, dass dieAbläufe effizient organisiert werden. Beispielsweisewerdendie Hölzer zentral auf

einerPlattformgelagert undnachOrderin Windeseile zusammengestellt.Das Fräsen und Abbinden vonMaterialerledigen Maschinen, dieetwazehn Malschnellersind, alsesZimmerer vermöchten. DasHolz kommt vonzertifizierten Holzhändlernund damitinder Regel ausder DACH-Region,inEinzelfällen ausSkandinavien. 100Menschenarbeitenderzeitindem Werk, perspektivisch will Timpla dieseZahl verdoppeln. Noch nämlichläuft derBetrieb miteiner Schicht, auch da wäre mehrdrin–einzig,die Baukrise hatdie Nachfrage gedämpft. Zur konkreten Auslastungmöchte sich Timpla nichtäußern Zwei Aufträgesindbekannt, einerfür die StadtEberswalde, einzweiterfür eine örtliche Wohnungsgenossenschaft. Mehr seien„in derPipeline“,heißt es lediglich.Timpla hat sich aufWohnungen bzw. Wohnviertel spezialisiert, aber auch Hotels, Gewerbe oder Büros sind denkbar.Nun hoffen Geschäftsführerund Mutterkonzern, dass dieNachfrageanzieht –und damitsindsie nichtallein in der weiterenRegion:Auchdie Modulbaufabrikenvon Mitbewerbern wieDaiwa House in Fürstenwalde unddas Werk vonNokera bei Magdeburglaufen dem Vernehmennach nichtmit voller Auslastung. Kristina Pezzei

Kriegermacht den Kaufpark Nickern schick

DerKaufpark NickernimSüden von Dresdenbekommt ein neuesGesicht. Quelle: Krieger Liegenschaften

Dresden. Im Süden der sächsischen Landeshauptstadt errichtet der Berliner EntwicklerKriegerLiegenschaften ein neues Einkaufszentrum, dasKunden ausTschechien genauso anziehen soll wieaus den umliegenden Stadtteilen. Ende Oktober öffnetder Kaufpark.

ImsüdlichenDresdner Stadtteil Nickern hat KriegerLiegenschaftenauf einem 100.000 qm großen Grundstück ein Einkaufszentrummit 45.000 qm Mietflächeentwickelt. Der neue Kaufpark Nickern entsteht am Ort einer VorgängerMall, die bei vollem Betrieb nach und nach abgerissen und durch einen versetztpositionierten Neubau ersetzt worden ist.„Unser Ziel war es, dass die Kundenniemalszu einem anderen Standort gehen müssen“, sagt Juniorchef Konrad Krieger. „Sonst hättenwir Schwierigkeiten, sie wieder zu bekommen.“ Nach Fertigstellung des ersten Bauabschnitts wurde der Rest des alten Einkaufszentrums sowie ein Teilder Parkplätze aus den 1990er Jahren abgerissen und einneues Gebäude an gleicher Stelleerrichtet. Gleichzeitig wurde das Gelände, dassichbereits in leichter Hanglage befand,weiter abgesenkt. So wurde eine ebenerdige Zufahrt zu dem Parkdeck geschaffen, dass sich jetzt aufdem Dach eines Teils des Kaufparksbefindet. Eine 14.000 qm große PV-Anlage auf demDach des KfW-40-Bausproduziert Stromfür das

Center. Baubeginn in Dresdenwar im Februar2022, im Sommer2023konnteder erste Bauabschnitt eröffnetwerden. Ende Dezember vergangenen Jahresfolgte einweiterer Teil derMallmit ebenerdigenParkplätzen. Am 30.Oktober dieses Jahres sollen alle Teile des Kaufparks fertig sein DasCenterverfügt über 90 einzelne Ladenlokale. Daruntersind20unterschiedlichegastronomische Angebote und20Läden, dievon lokalenund regionalen Anbietern betriebenwerden.Daraus ergebesicheine Mischung aus großen, internationalen Playern undkleinen, von Inhabern geführten Geschäften,erklärtKonradKrieger. Sämtliche Verkaufsflächenwaren bereits sechs Monate vor derfür den30. Oktober geplanten offiziellen Eröffnungvermietet. In denersten Bauabschnitt sind dieMieter aus demAltbau sowieeinigeneueeingezogen.Imzweiten Bauabschnitt, sagt Krieger, gebe es fast nur neue Mieter. Gleichzeitig verfügt das neue Center überweitaus wenigergroßflächige Geschäfte alsder Vorgänger. Die Zeitender riesigen Modemärkte der1990erJahre seien

vorbei, sagt derJuniorchef. Viel wichtiger sei eine gute Mischung. Die will Krieger mit Modeketten wieTKMaxx, H&M,New Yorker undC&A einerseits, aber auch mitkleineren Anbieternwie Street One, Cecil, Tom Taylor, Engbers oderErnsting’s Familyerreichen. Dazu kommen Media Markt,Kaufland und einMüller-Drogeriemarkt. Intersport und Parfümeriekettenwie DouglasoderRituals, mehrere Optiker, eineBuchhandlungund ein Blumenladen eröffnenebenfalls L’Osteria, Peter Pane,KFC, Starbucks, Cinnamood, Kamps,Subway undPommesfreunde gehörenzuden gastronomischen Betrieben, die Flächen im neuen Kaufpark angemietet haben. Unter denregionalen Betriebensindbeispielsweiseein Fleischer ausDresden, einKofferladen oder einZoogeschäft.

Vielfältige Gastronomie und regionale Betriebe

Kostenfreinutzbar sind alle 1.700 PkwStellplätzesowie Toiletten undW-Lan. Um das Einkaufen für dieganze Familiezueinem Erlebnis zu machen, setztKrieger im Kaufpark Nickern auf Entertainment unterschiedlicherArt. Eine Arena mit einer70qmgroßen Leinwand können Kaufpark-Kunden gratis besuchen.HierwurdenimSommer Spiele derFußball-EM gezeigt. Da derStadtteil NickernHeimatbezirk von DynamoDresden

ist, betontKonrad Krieger,sollen auch Fußballspiele desDrittligavereinsübertragen werden. „Wir sehen unshier alsüberregionales Center,aberauchals Center der Bewohner dieses Stadtteils“, sagt derJuniorchef, der auch Projektmanager ist. Dennbetrieben wird dasShoppingcenter vonKrieger Liegenschaftenselbst.

Kinderbetreuung mit Erziehern im Spieleland

DerKaufpark Nickern im Süden der Landeshauptstadtist jedoch nichtdas einzige Einkaufszentrum, dasdas Berliner Unternehmen in Sachsenbetreibt.Der Elbepark im nordwestlichen StadtteilKaditz istmit 180Läden noch deutlich größer.Während sich in Nickern alle GeschäfteimErdgeschoss befinden, istder Elbepark zweigeschossig.In Nickern verteilt sich lediglich dasmehr als 2.000 qm große Kinder-Spieleland aufzwei Etagen miteinem EingangimErdgeschoss Bekannt istdas Angebot bereitsaus Möbelhäusern, im Kaufparkist es jedoch nichtkostenfrei, da dieKindervon ausgebildeten Erzieher:innen betreutwerden. Gratisist hingegen dieNutzung einesAußenspielplatzes mitKarussell undKinderbimmelbahn. „Wir wollen einregionaler Aufenthaltsort sein,an demFamilien alles bekommen, wassie benötigen“,erklärt Krieger dasKonzept hinter den Angeboten Sabine Gottschalk

AOC geht in die Insolvenz

Magdeburg Der eingebrochene Immobilienmarktzwingt AOC zum Insolvenzantrag. So soll derWertder Projekte des Unternehmenserhalten werden.

Der ostdeutscheProjektentwickler AOChat am 25.September einen Insolvenzantrag beimAmtsgericht Magdeburg eingereicht DasInsolvenzverfahren soll als Eigenverwaltunggeführt werden, der Geschäftsbetrieb wirddabei aufrechterhalten. Aus rechtlichen Gründen seien auchInsolvenzanträge für die Aocplan GmbH unddie AOCWeyhausen An der Klanze GmbH gestellt worden.Weitere Projektgesellschaften seien zurzeitnicht betroffen,teilt dasUnternehmen mit. Begründet wirdder Schrittmit dem Zinsanstieg unddem damitverbundenen Einbruch des institutionellen Kapitalanlagegeschäftssowie der Zurückhaltung auf dem Finanzierungsmarkt. Vor diesem Hintergrundsei dieEinleitungeines Insolvenzverfahrensnotwendig um den Wertder Projekte zu erhalten. Das Amtsgericht Magdeburg prüft nunden Antrag undentscheidet über den weiteren Fortgang.

AOCDie Stadtentwickler realisiert seit dem Jahr 2004 Wohn-und Gewerbeprojekte in ostdeutschen Groß-und Mittelstädten. Zurzeitbeschäftigt dasUnternehmen mehr als 30 Mitarbeiter:innen an den Standorten in Magdeburg undLeipzig undverfügt über eine Projektpipeline in Höhe vonrund1Mrd Euro. Seit der Gründung wurden nach Unternehmensangaben mehrals 750Mio.Euroin Projekte investiert Sabine Gottschalk

Dritter Mieterim EcoparkLeipzig

Leipzig. Animagus hat2.200qmMietfläche im neuen Ecoparkbei Markranstädtübernommen undwirddamit dritter Mieter in dem gerade erst fertiggestellten Komplex. Der Einzug in dieHolzbau-Halle mitflexiblem Bürokonzeptist für Oktober geplant.„Auf der Suche nach einem zukunftsträchtigen Standortfür Animagus waren für unsneben der Lage dieWirtschaftlichkeit,aberauchdie Nachhaltigkeit entscheidend“, sagt Animagus-Geschäftsführerin KatharinaSmakman. Der Gewerbepark liegt an der Bundesstraße 186mit einer direkten Anbindungandie Autobahn38. Den Mietvertraghat BNPParibas Real EstateLeipzigvermittelt. Hauptmieter in der Immobilie ist dasestnische TechnologieunternehmenSkeleton,ein weiterer Nutzer ist Schrankhelden,ein Onlineanbieter maßgeschneiderter Schränke. Auf insgesamt 31.100 qm Mietfläche stehen flexible Nutzungsoptionen für Forschung undProduktion sowie für das Lagern nach Wasserhaushaltsgesetz zur Verfügung. Auf dem 75.000 qm großen Grundstücksindnoch rund10.000 qm temperaturgeführteHallenflächen frei. Sabine Gottschalk

Plänefür Lebensqualitätinder

Platte

Leipzig. Wie alle großen Städte Ostdeutschlandshat auch Leipzigmit zunehmendensozialen Problemen in den Plattenbausiedlungen aus den 1970er und 1980er Jahren zu kämpfen. Fürden Stadtteil Grünau wurde nunein neues Stadtentwicklungskonzeptentworfen, dasAbhilfe schaffen soll.

spitze soll nuninder Ratsversammlung beschlossen werden. Leipzigbenötigt dringendanunterschiedliche Bedürfnisse angepasstenWohnraum underhofft sich mehrZuzug in Grünau.Das Städtebauförderprogramm Sozialer Zusammenhalt soll helfen,Freizeitmöglichkeiten für JugendlichesowieNahversorgungsangebote

in denGroßsiedlungen zu schaffen undMenschen anzuziehen.EinigeImpulse wurden bereits während derErarbeitung desneuen Quartierskonzepts umgesetzt.Diese Vorlage soll alsBasisfür dieEntwicklung derWK7 und8 dienen und helfen,zusätzliche Fördermitteleinzuwerben.Der Umbausoll ab 2026 erfolgen. Sabine Gottschalk

Leipzig-Grünauist einklassisches Plattenbauviertel aus den 1970er und1980erJahren. Im Westen der Stadtsolltedamalsmoderner Wohnraum geschaffen werden. Wieinvielen Großwohnsiedlungen hatsich auch hier die Lebensqualität seit der Wiedervereinigung starkverändert. Bis2011 hatsich dieBevölkerung des Bezirks halbiert, dieWohnkomplexe WK 7inGrünau-Nord und WK 8inLausenGrünau wiesen hohe Leerstände auf und knapp 3.800 Wohneinheiten wurden abgerissen. In der mittlerweile wachstumsstarken Stadthat der Wohnungsbedarfseit 2012 jedoch wieder zugenommen Deshalb will Leipzigdie Wohnqualität mithilfeeinesneuen Konzepts nunweiter stärken. Aufgezeigt werdenbeispielsweise Ideen füreine bessereFreiflächennutzung durch den Bauvon Sport-und Spielplätzen oder Zugänge zum Naherholungsgebiet KulkwitzerSee. DiePläne sollen in den nächsten zehnbis 15 Jahren umgesetztwerden. Einentsprechender Entwurfder Stadt-

Leipzig-Grünau

IZ Research CityGuide

DerIZResearch City Guide porträtiertinAuszügeneine Stadtoder Gemeinde anhandihrer sozioökonomischen undimmobilienwirtschaftlichen Rahmenbedingungen und ermöglichtdamiteine Vergleichbarkeit und Grundlage zurBewertungeinzelner Städte und deren Immobilienmärkte

Der IZ Research City Guidestelltzunächst eine Zusammenfassung der originären Daten aus IZResearchdar,die den deutschen publizierten Investment- und Vermietungsmarkt beschreiben. Darüber hinausgibterdie Anzahlder publizierten Bestandsimmobilien und Projektentwicklungen(=Objekte) in der Stadt an, die auf IZ Researchabrufbar sind. Ergänzend dazu

Frankfurt (Oder)

IZ-Daten

Objekte (30. September 2024): 26

Vermietungen (30. September2024):18

Investments (30. September 2024): 28

Büro

Klassifizierung nach Riwis*:D

Spitzenrendite in %: –

Spitzenmiete in Euro/qm: –

Leerstandsquotein%:–

Flächenumsatz in qm, p.a.:–

beschreibendie wichtigstenFaktenzur Sozioökonomie undden beiden fürden deutschenImmobilienmarkt dominierendenAssetklassen Büro undWohnen dasaktuelleMarktgeschehender jeweiligenStadtzusammenfassend. Die GrafikenzuEinwohnerentwicklung, zurKaufkraft,zum Arbeitsmarkt, zu denaktuellen Gewerbesteuer- undGrundsteuerhebesätzen sowiezum Tourismusvisualisieren alle wichtigenstrukturellen Aspekte derporträtierten Stadt Vergleichbarkeitist nurmöglich,wenndie Datenbasis und/ oder die Erhebungsmethode sowie die Berechnungsgrundlagen weitestgehendübereinstimmen. IZ Research greift, wenn möglich,

fürjeden Wert immer aufeine zentrale undstädteübergreifende Datenquellezurück. DieStrukturdaten werdenvon den StatistischenÄmterndes Bundes undder Länder (Regiostat) bezogen. DieWerte zur Kaufkraftbasierenausschließlich auf den Daten unseresKooperationspartners Nexiga. In Bezug auf dieDarstellungder Immobilienmarktdaten fürdie Assetklassen –imvorliegenden Falle zu Büro undWohnen– liegteinedeutlich heterogenere Datenlagevor.Eine Meta-Analysesetzt dieDatenauf annährend vergleichbare Basis,sodass man sich füreineStadt unabhängig vonder Anzahl undder Berechnungsmethodeder ausgewertetenDaten einem Richtwert nähernkann.Alle darge-

Übersicht IZ Research

Sozioökonomie

Einwohner(2023):58.524

Beschäftigte (2023):28.679

Arbeitslosenquote in %(2023):9,62

Pendlersaldo (2023):6.949

Wohnen

Baugenehmigungen (2022): 102

BestandWohnungen (2022):33.629

Mieten allgemein in Euro/qm(2024): 7,88

Renditein% (2024):3,53

Kaufpreise allgemein in Euro/qm(2024): 2.680,50

Weitere,vertiefende Struktur-und Marktdatenzum Investment- undVermietungsmarkt sowie eine Übersichtzuallen uns bekannten Bestandsimmobilienund Projektentwicklungen undden damitinVerbindungen stehendenAkteuren finden Sie gebündelt auf IZ Research.

Im Glossar ist zu allen genannten Werten eine ausführliche Definition abrufbar (https://iz-research.com/ueber-uns/glossar).

*Die Standortklassifikation ist von der Bulwiengesa AG entwickelt wordenund derRiwis-Plattform entnommen. DieStandortewurden nach funktionaler Bedeutung für deninternationalen,nationalen, regionalenoder okalen Immobilienmarkt in 4Klassen (A,B,C,D) unterteilt.

BeantragenSie gerneIhren kostenfreienTestzugang unter www.iz-research.com/testversion

stelltenDaten werden regelmäßigaktualisiert undmit größtmöglicher Sorgfalt ausgewählt, aufbereitet, zusammengestellt und ausgewertet. Aufgrund derVielzahl vonQuellen undder großen Anzahl der Datensätze sindauchbei größtmöglicherSorgfalt Datenfehlernicht immer auszuschließen bzw. dieAktualität der Datennichtgarantiert. www.iz-research.com

Bekannte Bestandsimmobilien (Objekte) sowie Projektentwicklungen(Projekte)

Objekt Projekt

Die Grafik zur Einwohnerentwicklung beschreibt sowohlden rückwärtsgerichteten Verlaufder Einwohnerzahlen einerStadt/Gemeindesowie eine vorausberechnete Einwohnerzahl jeweils für die Jahre2025, 2030 und 2035. Die Quelle,aus der wirdie historischenDatenbeziehen, istRegiostat. DiePrognosen derEinwohnerzahlenkommen originär vom Bundesinstitutfür Bau-, Stadt-und Raumforschung(BBSR) und basierenauf derRaumordnungsprognose2014und wurden von Nexigazur Verfügunggestellt. ©IZ Research; Quellen: Statistische Ämterdes Bundes undder Länder,Prognose:Nexiga, Stand31. Dezember 2023

DieGrafikKaufkraft visualisiertdie allgemeineKaufkraft,die einzelhandelsrelevante Kaufkraft sowiedie Einzelhandelszentralität im Verlaufder letztenvierJahre,und zwar mmer zum Stichtag1.Januardes laufendenJahres. Wirbildendie Kaufkraftinsgesamt

Pro-Kopf-Index(BRD= 100) ausgewiesen.

undGrundsteuer B

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Teamleiter(everyoneiswelcome) ImmobilienManagement –

Raum Frankfurtund RaumDüsseldorf Sirius Facilities GmbH,Vollzeit FrankfurtamMain,Düsseldorf

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Assistenz (w/m/d) der GeschäftsführungSchwerpunkt Immobilien undProjektenwicklung

HELLWEG DieProfi-Bau- &Gartenmärkte GmbH &Co. KG, Vollzeit Dortmund

Kundenberater:in im Außendienstfür die möblierte Vermietung

Mr.Lodge GmbH,Vollzeit München SID 3159027

Projektmanager (m/w/d) Betriebskosten

ABG FRANKFURTHOLDING GmbH Wohnungsbau- undBeteiligungsgesellschaft mbH, Vollzeit,Teilzeit FrankfurtamMain SID 3152254

Technischer Leiter (m/w/d) Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, Vollzeit, Teilzeit Leipzig, Chemnitz SID 3161345

(Senior) Referent:in –Strategie

Vonovia,Vollzeit Berlin, Hamburg,München,Bochum, Frankfurt am Main,Stuttgart

AssetManager (m/w/d) NorthAmerica s.boehme &co.,Vollzeit Frankfurt am Main

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Kaufmännischer Property Manager(m/w/d)

HEAG Wohnbau GmbH,Vollzeit Darmstadt

Abteilungsleiter:in –Strategie

Vonovia,Vollzeit, Teilzeit München,Stuttgart, FrankfurtamMain, Hamburg Berlin,Bochum

Assistenz (m/w/d) derGeschäftsführung s.boehme &co.,Vollzeit, Teilzeit FrankfurtamMain

AssetManager (m/w/d) Germany s.boehme &co.,Vollzeit FrankfurtamMain

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Sachbearbeiter (m/w/d) Facility Management ASBLehrerkooperativegGmbH Teilzeit (20Wochenstunden) Frankfurtam Main SID3156747

Leiter (w/m/d) derHauptstelle Portfoliomanagement Bundesanstaltfür Immobilienaufgaben, Vollzeit, Teilze t Rostock SID3145457

Teamleiter*in Bauprojekte Elektrotechnik DRV Bund,Vollzeit, Teilzeit Berlin SID3161345

Corporate-Real-EstateManager Leitung (m/w/d) ESWE Versorgungs AG, Vollzeit Wiesbaden SID3156748

Kaufmännische:r Prokurist:in ifp|Executive Search. Management Diagnostik,Vollzeit Mülheimander Ruhr SID3154480

Baumanager(w/m/d) Bundesanstalt fürImmobilienaufgaben, Vollzeit, Teilzeit Dresden, Chemnitz SID3154481

Sachbearbeiter (m/w/d) Immobilienmanagement Öffentliche Service GmbH,Vollzeit Braunschweig SID3154484

Hausmeister (m/w/d) als Technischer Objektbetreuer DawoniaManagementGmbH, Vollzeit Nürnberg SID3145458

Technischer Gebäudemanager(m/w/d) Groth& Co.Bau-und Beteiligungs GmbH &Co. KG, Vollzeit Pinneberg SID3145459

Sachbearbeiter (w/m/d) kfm. Steuerung/ Bereichscontrolling FlughafenMünchenGmbH, Vollzeit, Teilzeit München-Flughafen SID3168224

Mitarbeiter(w/m/d) Liegenschaftsverwaltung Bundesanstalt fürImmobilienaufgaben Vollzeit, Teilzeit Troisdorf SID3140813

Buchhalter (m/w/d) Klingsöhr Grundstücksverwaltungsgesellschaft mbH,Vollzeit, Teilzeit Berlin SID3143121

Kaufmännischer Mitarbeiter (w/m/d) Immobilienmanagement ADAC Weser-Ems e.V, Vollzeit Bremen SID3140815

Technischer Mitarbeiter (w/m/d) Immobilienmanagement & Teamleiter

ADAC Weser-Ems e.V Vollzeit Bremen SID3140814

Technischer Mitarbeiter (m/w/d) Freiburger Stadtbau GmbH, Vollzeit Freiburg im Breisgau SID3140812

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SID 3154479
SID 3154478
SID 3154477
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