Immergut Festival 2016 // Begleitheft

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freitag

eddie argos

birkenhain 15:25 – 16:05 seite 16 16:15 – 16:55

sean nicholas savage

samstag

stefanie sargnagel

birkenhain 15:25 – 16:05 seite 48 16:15 – 16:55

frankie cosmos seite 50 17:05 – 18:05

nagel & manuel möglich

seite 19 17:05 – 18:05 seite 52 waldbühne 18:05 – 18:45

peter licht

seite 20

seite 56

we are the city

waldbühne 18:05 – 18:45

birkenhain 18:45 – 19:45

isolation berlin

seite 24

seite 58

schnipo schranke

birkenhain 18:45 – 19:45

zeltbühne 19:45 – 20:25

jochen distelmeyer

seite 26

seite 66

drangsal

zeltbühne 19:45 – 20:25

waldbühne 20:30 – 21:20

white wine

seite 28

seite 74

zeltbühne 21:25 – 22:15

immergut festival 2016

peter, björn & john

waldbühne 20:30 – 21:20

luh

seite 32

seite 76

seite 78

waldbühne 22:20 – 23:20

is tropical

zeltbühne 21:25 – 22:15

vita bergen

seite 34 waldbühne 22:20 – 23:20

liima

seite 36

get well soon

zeltbühne 23:25 – 0:25

fat white family

zeltbühne 23:25 – 0:25

seite 80

suuns

seite 40

waldbühne 0:30 – 2:00

seite 86 3:10 – 5:00

birkenhain 2:00 – 3:00

maximo park

waldbühne 0:30 – 2:00

seite 82

birkenhain 2:00 – 3:00

seite 88

tocotronic

seite 42

seite 44 3:10 – 5:00

cosmic dj zeltbühne 2:00 – 6:00

samstag

zeltbühne 2:00 – 6:00

dj phono

coma

seite 44

karrera klub & what difference does it make? dj-team

erobique

indie night hro dj-team & detektor.fm dj-team freitag


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vorwort

von grau nach grün

Undurchsichtig wie die Urwälder Mecklenburgs ist unsere Erinnerung daran, wie wir im graumelierten November die Feinstaubhöchstwerte unserer Wohnstädte inhalierten, aushusteten und auf alles schimpften: aufs Wetter, auf Angstbürger, auf die Gesamtsituation und gleich noch mal aufs Wetter, weil man aufs Wetter nie genug schimpfen kann. Job trist, Beziehung kaputt, Prüfung verhauen. Wir waren uns einig: Alles scheiße. „Alles grau in grau.“ Und dann beschlossen wir – wütend wie wir waren – die Axt aus der Tasche zu holen und jetzt diesen Tisch, der unser Alltag war, endlich kaputtzuschlagen. Genauer gesagt warfen wir uns in unsere mit Götzenbildern besetzten Jeansjacken und trugen sie mit einem alles verachtenden König-Joffrey-Blick durch Schanze, Kreuzberg, Plagwitz oder die Kröpeliner-Tor-Vorstadt. Tschüssikowski ihr Zombies in Pastellfarben! Wir hauen ab ins Grüne! Der Beschluss war gefasst, „die Flucht nach vorne“ angetreten und so setzten wir uns in Bewegung. Langsam, aber ausdauernd knatterten wir mit frisierten Mopeds über die Landstraßen. Insekten zerklatschten an unserem breiten Grinsen, so glücklich waren wir, denn die Freiheit war zurück in unsere Körper gekehrt und unsere Hirne funktionierten wieder nach den rebellischen Prinzipien von Ausrasten und Abpimmeln. Das Ying & Yang der Jugend. Auch im stärksten Fahrtwind unter Pappeln und Birken behielten wir das Ziel vor Augen: Ende Mai. Jetzt sind wir da, zwischen Baum, See & Wiese. Wir haben uns bewiesen, dass wir können, wenn wir wollen. Wir sind neue Menschen, zusammengeflickt aus Bierdeckeln, Drumsticks und Isomatten. Unser Puls ist ruhig wie die Seenplatte, unser Herzschlag rasend wie ein Gitarrensolo. Wir freuen uns, dass ihr es geschafft habt und wir mit euch. Willkommen im Grünen! euer majore, im namen des immergutrocken e.v.


fritz.de


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fahrt ins grüne: findet den euter malen nach zahlen immergut comic

12 47 54

top 5 teil 1 top 5 teil 2

72 84

künstler (alphabetisch) COMA Cosmic DJ DJ Phono Drangsal Eddie Argos Erobique Fat White Family Frankie Cosmos Get Well Soon Is Tropical Isolation Berlin Jochen Distelmeyer Liima LUH Maximo Park Nagel & Manuel Möglich Peter, Björn & John Peter Licht Schnipo Schranke Sean Nicholas Savage Stefanie Sargnagel Suuns Tocotronic Vita Bergen We Are The City White Wine

86 44 88 66 16 44 80 50 36 76 24 26 78 32 82 52 74 20 58 19 48 40 42 34 56 28

inhaltsverzeichnis

immergut im grossen haus Martin Kohlstedt I Have A Tribe und sonst so Vorwort Lageplan Festivalgelände Pendelzug Disko Kunz Sampler Zocken Ausstellung 16/32 Labelzelt Badeseen Hausordnung Müllpfand Impressum Danke

95 96 87

5 8 10 11 91 99 100 103 104 107 109 113 115 117 118


8 waldbühne

kiosk

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birkenhain

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4 4

3

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am kamp

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lageplan festivalgelände

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immergut milch einlass toiletten lemonaid labelzelt natural american spirit

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birkenhain

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vöner

foto automat

zeltbühne

bar

getränke

dampfschwein

waldbühne

cocktails lohro burger

pommes / fischbrötchen


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verkehr

PENDELZUG vom bahnhof zum festival freitag 10:05 11:05 12:05 13:05 14:05 (14:30) 15:05 (15:30) 16:05 (16:30) 17:05 18:05 19:05 20:05 samstag 07:30 08:20 09:48 10:38 11:02 11:26 11:48 12:38 13:26 13:48 14:38 15:02 15:26 15:48 16:38 17:48 (19:48)

vom festival zum bahnhof freitag 10:45 11:51 12:45 13:51 (14:18) 14:45 (15:18) 15:51 (16:18) 16:45 17:51 18:17 19:51 20:15 samstag 07:50 08:33 09:58 10:26 10:50 11:14 11:58 12:26 13:14 13:58 14:26 14:50 15:14 15:58 16:26 17:33 17:58 18:55 (19:58) sonntag 07:40 08:30 09:20 09:50 10:15 10:40 11:20 11:50 12:40 13:20 14:40

samstag zum netto-markt mit zwischenhalt in der innenstadt 09:35 11:35 13:35 15:35 16:47

vom netto-markt (haltestelle am hafen) zur端ck 10:02 12:02 14:02 16:02 17:10

samstag zum badesee 08:33 09:58 11:58 13:58 15:58 17:33 17:58

vom badesee zur端ck 09:26 11:26 13:26 15:26 17:26 18:15 19:26

STRELITZ-TROLLI vom festival zum langen see samstag 11:00 12:00 13:00 14:00 15:00 16:00

vom langen see zum festival samstag 11:30 12:30 13:30 14:30 15:30 16:30

( ) = bedarfsfahrten


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T FINDETER U E S DA


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fahrt ins gr端ne


Leidenschaft. Radio. Online.


Lmp

––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– –––––––– Remember Tschernobyl* –––––––––– ––––––––––––––– 1986-2016 ––––––––––––––– ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– *Neustrelitz – Tschernobyl ca. 1500 km

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WOW UND G N A B G BAN


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lesung

EDDIE ARGOS Angefangen hat alles irgendwann in 2006, als ich im nächtlichen Programm des damals angesagten Jugendradiosenders zum ersten Mal Eddie Argos singen hörte: Über seine gerade gegründete Band Art Brut, seine Gesangsstimme und Top of the Pops (erinnert sich noch jemand an Top of the Pops?), mit britischem Akzent, dringlichem Schlagzeug und ganz viel Rock’n’Roll in jeder Pore des Songs. In Sekundenschnelle war es um mein Herz geschehen und ab da hörte ich ihm zu, wann immer ich konnte. Ich ließ das Debütalbum in Dauerschleife rotieren, hüpfte im Schweiße meiner Kleider auf den Konzerten der Band, amüsierte mich beim Rock’n’Roll-Bingo über Argos‘ Moderation und erfreute mich an seinen musikalischen Antworten auf berühmte Songs zusammen mit der phantastischen Dyan Valdes. Und ob Eddie Argos nun singt, malt oder schreibt, seine Geschichten sind immer hörenswert, denn sie erzählen auf so wunderbar humoristische Art vom Leben und vor allem vom Rock’n’Roll. Und so ist es ein Glück, dass er uns mit seinen Memoiren ganz viele seiner wunderbaren Geschichten erzählt, die nur so vor Wow und Bang Bang strotzen. von johanna weidauer

ain

birkenh

freitag :05 16 15:25 —


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T ER MEIN T S N R E S E


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musik

Ich mag das Immergut, ich mag Sean Nicholas Savage. Dass Letzterer es nun auf die Bühne in Neustrelitz schafft, macht mich daher glücklich. Schon lange war mir der Herr ein Begriff, aber erst nach einem langen Gespräch mit ihm in einer Berliner Bar vor ein paar Jahren ist mir klargeworden, dass man ja nicht den Fehler machen darf, das, was er auf der Bühne tut, irgendwie als Witz wahrzunehmen. Dieser Mann meint es ernst, er ist ein Künstler, wie es nur wenige gibt: Geboren im abgelegenen Edmonton in Kanada, wo auch Mac DeMarco das Licht der Welt erblickte; musikalisch geformt im Underground von Montreal, kann er inzwischen auf 7 Alben beim feinen Arbutus-Label, konstante Touren auf beiden Seiten des Atlantiks und Auftritte bei den renommiertesten Festivals zurückblicken. Seans Musik ist nicht irgendein hipper Abklatsch unserer liebsten 80er Hymnen - er macht Pop, den kaum jemand so originell, so rau und so ergreifend hinkriegt. Sein jüngstes Album “Other Death”, produziert von Agor (Blue Hawaii), ist das Komplementärstück zu seinem Magnus Opus “Other Life”, nur echt in roter statt damals in blauer Farbe. Ein Track darauf wurde von den Labelbuddies TOPS produziert, die letztes Jahr das Immergut beglückten. So schließt sich der Kreis und auch dieser kleine Text. von anton teichmann birkenhain freitag 16:15 — 16:55


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VIELES IM KOPF


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lesung

„PeterLicht - Emotionale hört die Signale! Auf zum letzten Verzicht! Work in Progress Lesung mit Maurice Summen“ – So der eigentliche Titel der Lesung. Ganz schön lang, ganz schön viel. Richtig. Aber bei PeterLicht steckt viel dahinter. Viele kennen ihn vom Sonnendeck, jedoch hat er noch viel mehr im Köcher. In der Süddeutschen Zeitung zum Beispiel findet man seine wöchentliche Kolumne „Lob der Realität“, in der er Themen wie das oder die Bonbon, das Misstrauen gegenüber seinen eigenen Gedanken und Parkscheinkontrolleurparkas kommentiert und sich darüber echauffiert. Zudem ist er in der Pop- und Hochkultur unterwegs und inszeniert an hiesigen Theatern und gibt Konzerte. Denn Musik macht Herr Licht natürlich auch. Man merkt bei ihm, dass vieles im Werden ist, vieles im Kopf umherschwirrt und noch viel Stoff für weitere Werke zu finden ist. Ein schönes Beispiel dafür ist, dass die Lesung auf dem Immergut eigentlich erst „PeterLicht liest aus ‚Lob der Realität’ und ist im Gespräch mit Maurice Summen“ heißen sollte, aber dann im März umbenannt wurde. Der Zweite im Bunde ist Staatsakt-Label-Vorreiter Maurice Summen, den wir ja schon vom geselligen Samstagnachmittag mit Gereon Klug beim Immergut 2015 her kennen. von bjarne

birkenhain freitag 17:05 — 18:05


NOEL GALLAGHER’S

H I G H

F LY I N G

B I R D S

MANDO DIAO | BAND OF SKULLS FRANK CARTER & THE RATTLESNAKES ABBY | THE KING BLUES | TIM VANTOL SMILE AND BURN | PINS | TREETOP FLYERS OTHERKIN | AND SPECIAL GUESTS T I C K E T S & I N F O : W W W. P U R E A N D C R A F T E D. C O M #pureandcrafted


14.15.16.17 July 2016 Ferropolis, Germany

Follow us: #wearemelt

Thursday

Stil vor Talent Special feat. Oliver Koletzki, Niko Schwind, Illesnoise, Several Definitions and special guests

Friday Tame Impala, M83, Skepta, Boys Noize (live), Sleaford Mods, Ben Klock, DJ Koze, Maya Jane Coles, Jamie Woon, Mano Le Tough,

Andhim, Andy Stott (live), Black Coffee, Black Cracker, Cosmin TRG, Damian Lazarus, Dekmantel Soundsystem, Fritz Helder, George FitzGerald, Gold Panda, Graham Candy, Helena Hauff, Horse Meat Disco, Isolation Berlin, JD Samson, La Fleur, Laurel Halo, Leon Vynehall, Liss, Makam, Marco Resmann, Matthias Meyer, Mura Masa, Noah Kin, Partok, Peak & Swift, Pev & Kowton (Livity Sound), Roosevelt, Sango, Sarah Farina, Say Yes Dog, Shifted, Sophie, Still Parade, Vater&Sohn, Vessels, Vril (live), Zed Bias, Zomby

Saturday Deichkind, Two Door Cinema Club, Jamie xx, Jean-Michel Jarre, Solomun, Modeselektor (DJ-Set), Maceo Plex, Peaches, Stephan Bodzin (live), Kollektiv Turmstrasse (live),

Acid Arab, Andy C, Benjamin Damage, Blind Observatory, Cormac, DJ Phono, Dr. Rubinstein, Drangsal, Ed Davenport, Fatima Yamaha (live), Floating Points (live), Freddy K, Gunjah, Hard Ton, Hi Fashion, Ho99o9, Kobosil, Kode9, Kytes, Lady Leshurr, Magdalena, Mind Against, Oddisee & Good Company, Peggy Gou, Renato Ratier, Shed, Stimming (live), Tom Trago, Virginia (live) feat. Steffi & Dexter, Woman

Sunday Disclosure, Chvrches, Tiga (live), Digitalism, Ellen Allien, Motor City Drum Ensemble, Pan-Pot,

Bob Moses, Bomba EstĂŠreo, Boris, Circa Waves, Coma, Heidi, Honey Dijon, Josh Wink, Kim Ann Foxman, Klyne, Kuriose Naturale, Lea Porcelain, Muallem, Ă˜ [Phase], SG Lewis, The Black Madonna, Tijana T


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HT C I N S E L AL MEHR SO SCHLIMM


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musik

Als Tobias Bamborschke „der Wahnsinn hält mich warm!“ gesungen hat, habe ich zwar meine Füße nicht mehr gespürt, aber dafür das Lächeln auf meinem Gesicht. Es war einer dieser Tage, die man heranzieht, wenn man von einem schlechten Tag spricht – und er wollte einfach nicht aufhören. Ich stand an diesem Bahnsteig und es hat gar nicht mal so lange gedauert, bis mir aufgefallen ist, dass es in einer kalten Nacht im Januar eine ziemlich schlechte Idee ist, den Schaffner auf seine Unfreundlichkeit anzusprechen, zu jedem Streit bereit zu sein und dann selber äußerst unsachlich zu werden. Es kann manchmal nämlich ziemlich lange dauern, bis der nächste Zug nach dem Rausschmiss kommt. Und so schön ich Schnee in manchen Momenten finde – das war nicht so ein Moment. Ich war kurz davor, meinen besten Freund anzurufen, um ihm feurig von der Beschissenheit aller Dinge zu berichten, da hat er mir aber schon – als ob er es wüsste – „Alles Grau“ geschickt. Ungefähr 12 Mal habe ich den Song dann gehört und dabei mehr Zigaretten geraucht als ich sollte. Man sollte aber immer mehr Zigaretten rauchen als man sollte. Und man sollte Isolation Berlin hören. Denn dann ist manchmal alles nicht mehr so schlimm. von felix-emeric tota

waldbühne freitag 18:05 — 18:45


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NEUE LIEBEN INS HERZ


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musik

Avicii, The Verve, Radiohead, Lana Del Rey und Britney Spears auf dem Immergut Festival 2016 – Sensation! Da könnt ihr mal dumm aus der Wäsche gucken und uns für dieses Booking abfeiern. Also ... zumindest ein bisschen. Jochen Distelmeyer bringt uns die eben Genannten. In bester Johnny-Cash-American-Manier wird wild durch die Genres gecovert und so manch wunderschönes Juwel entdeckt, das vielleicht im Original durch zu viel Synthesizer oder Loops verdeckt wird. Wer nimmt sich denn auch Zeit, bei Avicii mal genauer hinzuhören? Eben. Für Blumfeld bin ich zu jung, definitiv verpasst. Jochen Distelmeyer könnte für mich optisch auch zu Gerhard Delling ins ARD-Sportstudio passen, aber da gab’s ja auch immer Stimmung. Schunkeln wir also mit, zu Lana und Britney. Aufgedröselt und ungeschönt liegen die Songs vor uns, wir entdecken sie neu und nähern uns so manch einem Künstler erst Jahre später. So schön, kraftvoll und zart zugleich singt JD uns also mit der Platte „Songs from the Bottom, Vol.1“ direkt neue Lieben ins Herz. von steffi

birkenh

ain

frei g 18:45 —ta 19:45


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EIT Z R E D AUS N GEFALLE


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musik

WHITE WINE Diese Band ist eine alte Geisterbahn, in deren Ecken unter einer dicken Staubschicht Bildschirme flimmern. Sie spielt neue Musik, die klingt, als sei sie aus der Zeit gefallen. Chanson trifft auf Sampling und selbstgebaute Apparaturen. Alles ist windschief, kaputt, billig, durcheinander und dabei tiefgreifend virtuos und right on time. Überall sind Slogans, theatralische Gesten und es gibt viel blinkenden Wahnsinn. „Ich bin eine Sonate des Facade“. Joe Haege, der Kopf der Band, steht in einem zerbeulten Anzug und mit einem Zylinder hinter Ecken und springt hervor, wenn wer vorbeikommt. Dabei gibt er zischende Laute von sich, seine Augen rotieren ruhelos in alle Richtungen gleichzeitig und sein Daumen sagt gefällt mir. Unheimlich und bedrohlich, unwirklich sympathisch. Hinter dem Vorhang halten sich zwei langhaarige Männer inmitten eines Kreises von Instrumenten auf. Ihr Gesichtsausdruck ist very neutral, denn wen interessiert es schon, was der Laser sagt? Das ist alles ganz egal und dabei fesselnd faszinierend. Passend dazu reichen wir weißen Wein, trocken, schwer im Abgang mit einer leichten Note von Staub und Endzeit. Zum Wohl. von jann petersen

zeltbühne freitag 19:45 — 20:25



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RCH IM CHOR DU DIE NACHT SCHREIEN


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musik

„If the world is so wrong, yeah you can break them all with one song.“ Puh, LUH. nehmen sich Großes vor. Lost Under Heaven sind Ebony Hoorn (Künstlerin) & Ellery James Roberts (WU LYF). Das Paar aus den UK arbeitet seit zwei Jahren an dem offenen Projekt zwischen Musik, Kunst, Theorie & Leben. Als bekennender Fan der rauen & eindringlichen Stimme von Ellery Roberts drückte ich aufgeregt & skeptisch den Playbutton. Bäm! Jetzt bin ich abhängig. Ja, ich habe ein LUH.- Problem. So viel gewaltige Energie, als würden 5000 immergute Freunde euphorisch im Chor durch die Nacht schreien. Verloren, aber alle unter einem einzigen Himmel. Ein grauer, schwerer, aber sanfter Himmel, weil alles so erschreckend gut harmoniert, dass ich mir wünsche: Ihr Zwei, macht viele kleine LUH.-Kinder oder was auch immer ihr für richtig haltet & rettet die Welt. Bitte! Das ist Drama, Leidenschaft, Emotionalität. Und es macht Hoffnung, weil es sich nach Gemeinschaft anhört & egal wie dunkel der Himmel ist, man ist nie allein. Lost Under Heaven oder auch etwas spiritueller: Love Unites Humanity. Am 6. Mai erschien ihr Debüt. Ganz frisch. Und selbst, wenn sie nicht die Welt mit einem Song verändern, wird das ganz, ganz groß! von nina sartorius

waldbühne freitag 20:30 — 21:20


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ON V E N H Ö S IRE F E D A C AR


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musik

Als erstes las ich über Vita Bergen, dass sie die schwedischen Söhne Arcade Fires sein könnten. Und dass sie der heißeste Geheimtipp überhaupt seien. Und dann hörte ich sie zum ersten Mal und vergaß all das sofort und war begeistert von den großartigen, monumentalen Indiesongs, die keine Angst vor verspielten, mächtigen Arrangements und Ausflügen in Folk, Rock und Blues haben. Wenn man dem großartigen Debütalbum Disconnection lauscht, mag man gar nicht glauben, dass William Hellström und Robert Jallinder in ihren Schlafzimmern zu zweit mit ihren Aufnahmen begonnen haben, so umfassend grandios sind sie. Mittlerweile ist die Band zu siebt und legt Songs vor, die sich mal im Gesang, mal in psychedelischen Synthesizereinsätzen verlieren, aber immer ziemlich phantastisch sind. Vielleicht sind sie die schwedischen Söhne Arcade Fires und ein Geheimtipp, vor allem sind sie ziemlich hörenswert. Und eine Band, die nach einem Park in Stockholm benannt ist, darf auf unserer Fahrt ins Grüne keinesfalls fehlen, oder? von johanna weidauer

zeltbühne freitag 21:25 — 22:15


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GROSSE RIK Y L S E B E I L


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musik

At The Cliffs Of Love What is love? Immer und immer wieder schallte es `93 weltweit aus den Küchenradios. Baby don’t hurt me, no more. In den Diskos dröhnt die Frage nach der Liebe aus den Boxen und aus den Kehlen der Besucher. Whoa Whoa Whoa Oh Whoa... Haddaway stellt eine der größten Fragen der Menschheitsgeschichte. Eine Antwort hat er nicht. Get Well Soon hat mehrere. Um der Liebe gerecht werden zu können, hat er nach ihren unterschiedlichsten Facetten gesucht. Die sind mal abgeklärt, absurd, undurchsichtig oder melancholisch, mal sind sie zuversichtlich, mal froh, mal hoffnungsvoll. Es sind Geschichten wie die vom Heiratsschwindler, der mit viel Bling Bling Herzen bricht, oder die einer psychisch Kranken, die Geldscheine malt, um alle Liebenden zu erlösen. Geschichten, die zeigen wollen, was Liebe sein kann: Nebel, Chaos, ein Katalog oder ein Irrgarten. Was Get Well Soon geschaffen hat, ist große Liebeslyrik. Weder banal, noch abgehoben – und weit entfernt vom Euro-Dance der 90er. Es ist Liebe. von laurina waldbühne freitag 22:20 — 23:20



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BE GI N N ER

LIVE 2016 08.11. HANNOVER 09.11. MÜNSTER 10.1 1. HEIDELBERG 1 1 . 1 1 . BIELEFELD 12.11. BREMEN 14.11. OFFENBACH 15.11. ERLANGEN 18.11. A-LINZ 19.11. WIESBADEN 2 1.1 1. WÜRZBURG 22.11. AUGSBURG 23.11. STUTTGART 25.11. MÜNCHEN 26.11. ULM 27.11. FREIBURG 28.11. OBERHAUSEN 02.12. MÖNCHENGLADBACH 03.12. HAMBURG


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K ARTROC MIT HIRN


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musik

Diesen April habe ich Freunde meinerseits darum gebeten, sich für ein Filmprojekt ihren Lieblingssong auszusuchen und ihren Nachhauseweg für mich zu tanzen. Sprich: Kopfhörer auf, Song ausgesucht und die Hüften bewegt. So ergeht es mir selber nämlich auch oft, gerne nach einer langen Nacht. Es ist egal, was rundherum um einen passiert, einfach mal versuchen, den langen grünen Tunnel mit seiner merkwürdigen Mixtur aus Gerüchen am Alexanderplatz zwischen U8 und U2 zu ignorieren. Seit langem liefern mir SUUNS aus Montréal den perfekten Soundtrack für solche Situationen. Seitdem ich die Kanadier mit ihrem Debüt „Zeroes QC“ für mich entdeckt habe, laufen sie auf meinem iPod on repeat. So arty der Film mit den tanzenden Protagonisten auch werden mag, so arty wird auch das wilde Fest bei uns am Freitag auf der Zeltbühne. Artrock mit Hirn funktioniert eben. Vielleicht verraten uns die vier Jungs aus Montréal sogar noch, wie man ihren Bandnamen richtig ausspricht. Eine Sache, die uns im Verein schon länger beschäftigt und die wir hoffentlich bei Bier und Poutine besprechen können. Jetzt schnell mal bei Youtube nachzuschauen, wäre mir zu unromantisch. von tim zeltbühne freitag 23:25 — 00:25


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UND E I G R E N E THEIT S S A P E UNANG


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musik

Vermutlich hat jeder so einen bestimmten TocotronicSong, der für immer süße Jugend und unendliche Freiheit verspricht, der einen stets zu wärmen weiß. Und dann hat vermutlich auch jeder so einen bestimmten TocotronicSong, den er unaushaltbar anstrengend findet und ihn unweigerlich beim Hören überspringen muss. Und irgendwo dazwischen sind Tocotronic in den letzten Jahren zu einer regelrechten Institution der deutschsprachigen Musiklandschaft geworden. Beklatscht von den Feuilletons, hitzig von der Kritik diskutiert, sind ihre Alben aber immer wieder: kraftvoll, lyrisch, unangepasst, widersprüchlich, experimentell und voller Songs, die das Potenzial haben, zum neuen Lieblingssong (oder eben gerade nicht) zu werden. Und vollgepackt mit dieser Energie und Unangepasstheit werden die Herren Tocotronic uns am Freitag in Grund und Boden rocken. Die Vorfreude darauf lässt mein Herz in Schall und Liebe hüpfen! von johanna weidauer

waldbühne freitag 00:30 — 02:00


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IST E B E I L DIE DY A E R R H SE


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musik

In dicken Falten liegen die Herzen, sie kommen raus, wenn es wärmer wird. Hängen sich an die Decke und sagen dir: entscheide dich für die Liebe. Ein kleines Nest voller Freunde, Flaschenpost aus Hamburg, du sollst dich bewegen und dabei rauchen. Raketen starten auch, mit Frittierantrieb, lecker Fischmarkt. Ja, du lachst, aber das Pferd war damals halt noch international, du Fatz! Nummer drei cruist durch Rio de Janeiro oder so und die Welt ist ein Pudel. Musik ist und bleibt immer da, der Synthie wird nicht alt, aber den roten Pulli kann man jetzt ausziehen, der kratzt ja. Sau hot schon alles, die Liebe ist sehr ready. Nackt sein heißt frei sein, oder? Sind Bärte Kleidung? Right now ja you know. „Könnt ihr auch nicht schlafen?“ Ich bin Bass, ich bin kosmisch, hier sind die Entertainer der Herzen: Babyman und Dschungelbummel. Läutet die Cowbell, lasst die Liebe tanzen, denkt an morgen, aber… Leute!!!!11! Guckt immer, was der Bauch macht. Wau wau. Miau miau. von jann petersen

birkenhain

birkenhain

freitag 02:00 — 03:00

freitag 03:10 — 05:00



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fahrt ins gr端ne

MALEN NACH ZAHLEN


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L IT-GIR


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lesung

Auch wenn euch der Name Stefanie Sargnagel nichts sagt, könnte es sein, dass ihr sie bereits unwissenderweise am Telefon hattet. Wenn ihr noch mehr Glück - oder wäre es Pech? - hattet, dann hat sie euer Gespräch anschließend zu feinster Literatur veredelt, die ihr in Buchform unter dem Titel „Binge-Living: Callcenter-Monologe“ kaufen könnt. Eben dieses Buch hat die Wiener Kunststudentin trampolinartig in die Feuilletons befördert, wo sich ihre kurze und illustre Prosa wie ein guter Furz in den Nasenflügeln des Literaturbetriebs festsetzte und die Leute in Pfui-Sager und begeisterte Schulterklopfer einteilte. Pfui sagen jedoch nur jene, denen direkt Herpes wächst, wenn sie einen Tampon im Badezimmerschrank entdecken. Der Rest liest nicht unamüsiert Stefanies Facebook-Zweizeiler und erfreut sich daran, dass Literatur etwas aufregend Anderes sein kann als ein abgeknickter Birkenast im Hintern eines Autors vom Kopp-Verlag. Mittlerweile ist auch ihr zweites Werk „Fitness“ veröffentlicht. Zudem schreibt Sargnagel regelmäßig für Zeitungen und das Vice Magazin und ist das einzig wahre It-Girl auf dem Immergut Festival 2016. von majore

birkenhain samstag 15:25 — 16:05


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IN R E H C DIE RÄ MS U T D R E DES N


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musik

FRANKIE COSMOS

Dürfen wir vorstellen: Greta Simone Kline aka Frankie Cosmos aka die Rächerin des Nerdtums, die Schützerin aller Underdogs und Bahnhofscomicleser, die gitarrenspielende Coolness-Eiche im Arschlochwind unserer Zeit. Gerne überschlagen wir uns hier mit Lobhudeleien, aber wenn wir Frankie „I'm sorry, that I haven't kissed you yet, but I haven't brushed my teeth, I've been smoking cigarettes“ singen hören und Bandmitglieder David, Gabby und Ronnie dazu entspannt ihre Instrumente bearbeiten, fangen wir umgehend das Träumen an: Ich würde gern mit Frankie Cosmos nachts in ein Schwimmbad einbrechen. Ich würde mit ihr Zelda durchspielen. Einen Hund zum Gassi gehen ausleihen. Einen Starschnitt über ein ungemachtes Bett aufhängen. Von einem hohen Gebäude runter spucken. Einen Flop bauen und mit Erbsen auf Sackgesichter schießen. „Kevin - Allein zu Haus“ gucken. Nein, „Wayne's World“. Streiten, ob es okay ist, von einer Pizza nur den geschmolzenen Käse zu essen. Trampolinspringen. Obszöne Graffiti an eine Schultoilette schmieren. Die Füße von einem Steg ins Wasser hängen lassen. Die Namen von Schauspielern greekifizieren: Georgios Cloonidis, Ioannis Deppadopoulos,… . Im Trolli durch Neustrelitz fahren. Sag uns, Frankie, hast du Lust? von marco lehmbeck & felix-emeric tota

birkenhain samstag 16:15 — 16:55


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SAFARI


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lesung

Ich kann, ohne peinlich berührt zu sein, schreiben: Nagel was für eine verdammt coole Sau! Sieben Jahre nach dem Abschiedskonzert seiner ehemaligen Band Muff Potter im Lido ist mein Kopf noch gefüllt mit traurig-schönen Erinnerungen & ihren Songtexten: „Und die Luft wird immer besser & das Gras wird immer grüner & der Mond wird immer heller & die Stimmen werden netter.“ Willkommen auf einer Fahrt ins Grüne, herzlich willkommen auf dem Immergut! Und weil Nagel auch gerne mal weiter als bis nach Neustrelitz reist & sie auch sonst einiges gemeinsam haben, traf er eines Tages in Brooklyn Manuel Möglich, den wir als sympathischen Radio- & Fernsehjournalisten unter anderem von ZDFNeo kennen. Letztes Frühjahr veröffentlichten beide fast zeitgleich Bücher über ihre Reiseerlebnisse. Zwei interessante, eloquente, tätowierte & authentische Typen, deren Gedanken es zu hören lohnt. Grund genug, uns aus ihren Büchern vorzulesen, während wir im grünen Gras vor dem Birkenhain liegen. Eine Radio- & eine Rockstarstimme entführen uns auf eine Safari durch Mexiko, Kuba, Portugal oder auch in den Iran. Ich freue mich aufs Zuhören! von nina sartorius

birkenhain samstag 17:05 — 18:05


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fahrt ins gr端ne


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EPT K I D N A ING C N A D ON


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musik

Wer noch immer auf der Suche nach den perfekten SocialMedia-Posts während und nach dem Immergut ist, kann jetzt aufatmen. We Are The City haben vorgearbeitet: Wie wäre es zum Beispiel mit einem unverfänglichen „And I kept on dancing“ - funktioniert auch hervorragend als Hashtag! Oder soll es doch ein wenig offensiver sein? Bitte, hier: „Kiss me, honey, like you mean it, and repeat it!“ Aber nicht nur im Tanzen und Twittern sind die Jungs von We Are The City überdurchschnittlich patent. Ihre Arbeiten als Filmproduzenten und Drehbuchautoren etwa haben es bis nach Cannes geschafft. Und hinter ihrem im letzten Jahr erschienen Release „Above Club“ steht nicht bloß ein griffiger Titel, sondern ein ausgeklügeltes Konzept aus Performance-Kunst und 24-stündigem Livestream ihrer Studioarbeiten - Obacht! - über einem Club. Doch sobald die drei Kanadier zu ihren Instrumenten greifen, hat man das alles schon beinah wieder vergessen und staunt nicht schlecht ob der ungestümen und progressiven Töne, die einem da entgegen schmettern. Denn ihr Experimentalpop holt auf ganzer Linie ab; mal sanft und leise, mal heftig und doll. Wer will - vermutlich wollen alle - tanzt schließlich völlig selbstvergessen drauf los. Und dann? #andikeptondancing von ivo hänisch

waldbühne samstag 18:05 — 18:45


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N E H C S S I EIN B G ZU PIEFI


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musik

INTERVIEW

Mit so ziemlich allem, was als vulgär gilt, wurden Schnipo Schranke schon verglichen. Da hieß es, sie mischten „Trash, Diskurs und Chlamydien“ und auch der fäkalhumorige Geist von Charlotte Roche verfolgt Daniela und Fritzi wie ein hartnäckiger Theaterscheinwerfer. Frauen singen über weibliche Behaarung, Geschlechtskrankheiten, Körpergeruch? Das kann nur Feminismus sein! Blödsinn, finden wir. Das ist einfach sympathisch und ehrlich. Und mit sympathischen Leuten reden wir gerne: : Mal weg von Pisse und allem: Wann wart ihr das letzte Mal auf einem Festival? Daniela: Noch gar nicht! Fritzi auch nicht. Ich glaub', das liegt daran, dass uns das alles zu viel ist. Zu viel Musik. Wir sind auch beide so, dass wir nicht länger als 30 Minuten einem Konzert lauschen können. Deswegen machen Festivals da einfach nicht so viel Sinn. Wenn man sich schon so eine mega teure Karte kauft, dann will man ja auch möglichst viel dafür haben. Das würde sich bei uns einfach nicht rechnen. Wir sind auch nicht so die Freunde von Zelten und draußen schlafen und dann wird’s kalt und es regnet. (lacht) Ich glaube, da sind wir ein bisschen zu piefig für. : Mit dem Dockville habt ihr in Hamburg ja auch ein Stadtfestival vor der Tür. D: Ja, da ist Fritzi letztes Jahr auch hingegangen, glaub' ich. Ich aber nicht. Mir war das mal wieder zu viel. (lacht) : Damit hast du auch schon beantwortet, was ihr an Festivals mögt und was nicht. D: Ich kann dir ganz viele Sachen aufzählen, die wir nicht mögen.

birkenh

ain

sam 18:45 —stag 19:45


INTERVIEW

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: Na los! D: Die vielen Menschen. Für mich ist es auch immer zu viel, wenn alle so schrecklich betrunken sind. Ich trink halt selber nichts und deshalb bringt das nicht so viel Spaß, da rumzutigern. Was wir auch nicht mögen, ist, dass da viel zu viel Musik gespielt wird von allen Seiten. : Weil ihr euch entscheiden müsst, was ihr euch anschaut? D: Ja, man wird damit so zugeballert. Man kann sich dem gar nicht entziehen. Egal wo man ist, wird man irgendwie von 'nem fetten Beat belästigt. Man kann sich nirgendwo zurückziehen und seine Ruhe haben. Das klingt jetzt alles total schrecklich. Aber wir spielen gerne auf Festivals, das schon. : Ihr werdet ja diesen Sommer sicher auch etliche Festivals spielen. D: Ja, schon einige. : Und wie erlebt ihr das als Band? D: Na das ist halt was anderes. Ich find's immer schön, weil die Leute nirgendwo sich so krass mitreißen lassen, wie auf einem Festival. Wahrscheinlich gerade dadurch, dass sie schon ein paar Tage da sind und geistig in ganz anderen Sphären. Und dabei sind sie möglichst empfänglich für das, was man da macht und freuen sich einfach, dass man da ist und spielt. Das ist was anderes, als wenn die Leute gerade von der Arbeit kommen und abends in den Club gehen, um sich das Konzert anzuhören. : Den Unterschied merkt ihr als Band, ja? D: Auf jeden Fall. Klar kann man jetzt nicht sagen, entweder die Leute gehen so ab oder so ab. Wenn sie abgehen, gehen sie ab. Aber auf Festivals sind die Leute auf jeden Fall empfänglicher. : Schaut ihr euch denn andere Bands an, wenn ihr gerade nicht spielt? D: Ganz wenig leider nur. Ich finde es sowieso an Tagen, an denen man selber spielt, schwierig, für andere Musik offen zu sein. Da muss man sich erstmal befreien können, von seiner eigenen Misere, dass man auf die Bühne muss. Man kann sich höchstens, wenn man schon fertig ist, noch


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musik

was anhören. Das machen wir auch manchmal. Aber wie gesagt: 'Ne halbe Stunde. Mehr geht nicht. : Und dann zurück ins Hotel? D: Ja, oder dass man sich einfach nicht vor eine Bühne stellt, sondern sich irgendwo auf die Wiese setzt und entspannt. : Ihr seid von Frankfurt nach Hamburg gezogen. Hört sich eher nach Stadtmenschen an. Ist Natur wichtig für euch zum Entspannen? D: Natur ist immer gut. Wir können nur nicht gut auf dem Dorf leben. Ich hab' das 'ne Weile lang gemacht. Ich hab' da in so 'nem Einfamilienhaus gelebt in der Nähe von Frankfurt. Das war aber eine ganz ländliche Gegend. Da standen auch die Kühe vorm Küchenfenster und ich dachte, das wäre jetzt irgendwie die Erfüllung dahin zu gehen. Und das war tatsächlich dann der Auslöser, weshalb sich die Band gegründet hat: Weil uns einfach tierisch langweilig war. Fritzi hat mich da oft besucht und wir dachten dann halt „Ey, wenn das jetzt das Leben gewesen ist und wenn's jetzt dabei bleibt, dann können wir uns auch gleich umbringen. Und dann haben wir halt gedacht, dann müssen wir jetzt eben irgendwas machen. Die Tristesse dieses Zustands hat uns auf jeden Fall dazu gebracht, was zu verändern und irgendwie brachial nach vorne zu gehen. Also ich wurde dort depressiv auf dem Land. Also wenn man in der Stadt lebt und ab und zu mal aufs Land fährt, ist das total entspannend. Total wichtig auch, dass man das manchmal macht. : Als Ausgleich. D: Ja. : War euch denn zu dem Zeitpunkt schon klar, in welche Richtung ihr mit der Band gehen wollt? D: Nein, überhaupt nicht. Wir wussten nur, dass wir unsere eigenen Sachen machen müssen, um eine Berechtigung zu haben, auf die Bühnen zu gehen. Dann haben wir eben angefangen, Text zu schreiben und die Musik hat sich einfach so ergeben. [Fritzi kommt dazu] Zu welcher Szene wir gehören, wie wir uns stiltechnisch bezeichnen können, das war uns eigentlich noch nie so richtig klar und ist es jetzt immer noch nicht.


INTERVIEW

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: Wisst ihr schon, ob ihr vor oder nach dem Auftritt beim Immergut ein bisschen Zeit habt, euch die Gegend anzugucken? D: Kommt immer darauf an, wie man drauf ist. An Tagen, an denen man spielt, ist man ja eher sensibel mit sich selbst. Und wenn man Lust hat, sich da ins Grüne zu setzen, dann macht man das auch. Eher situationsabhängig. : Wie kommt Schnipo Schranke nach so ein paar Abenden an Konzerten denn am Besten runter? D: Fernsehen! Trash-TV! : Serien? D: Nee, so Schwiegertochter gesucht. Oder Traumfrau gesucht. Je moralisch verwerflicher, umso besser. (lachen) : Kurz vor Schluss noch drei kurze Fragen: Wenn ihr euch ein Lied der Musikgeschichte aussuchen könntet, welches ihr gerne selbst geschrieben hättet, welches wäre das? D: Da gibt’s bestimmt total viele. Ich glaube, ich habe gerade letztens genau den Satz erst gesagt, dass ich wünschte, ich hätte das geschrieben. Lass mich kurz überlegen, was das war. Bei Sido „Mein Block“ denke ich jedes mal, dass ich das gerne geschrieben hätte, weil das so bahnbrechend war. Und dann denke ich immer, da hätte ich auch drauf kömmen können, aber ich war noch zu klein. Und ich wünschte, ich hätte diesen Bruch gewagt. Ich hätte diesen Bruch auch gewagt, aber den gab's ja schon, den kann ich leider nicht mehr bringen.


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musik

: Zelt oder Hotel? F: Hotel! Darf ich raten was Daniela gesagt hat? Hotel?! : Komplett richtig! Mexikaner oder Pfeffi? D: Keins von beiden. F: Ah, das sind Schnäpse. (lacht) Moment, Mexikaner habe ich schon mal getrunken. Dann nehme ich Mexikaner. D: Ich nehm den dicken Joint. F: Da würde ich mich da auch durchaus anschließen. Also zwischen Mexikaner und Pfeffi würde ich den Mexikaner nehmen. Und zwischen Mexikaner, Pfeffi und Joint würde ich auch den Joint nehmen. : Ich geb' das direkt mal weiter an unsere Catering-Abteilung. F: Auf jeden Fall! Haben wir es nicht gesagt: Sympathisch, oder? text und interview von majore




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N VER80ER


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musik

INTERVIEW

dieses kind ist nicht ganz nutzlos geworden: drangsal

Max Gruber aka Drangsal sitzt in einem Hotelzimmer in Frankfurt am Main. Buchenholzschrank, gelbe Tapete, hässliche Lampe. Er ist gerade auf Radio-Promotour und überhaupt viel unterwegs, seit sein Debütalbum „Harieschaim“ (der alte Ortsname von Herxheim) rausgekommen ist, welches aus sämtlichen Musikjournalisten die guten Kritiken herauszuschütteln weiß, wie ein Herxdorfer Bauer Äpfel aus einem Obstbaum. Für uns hat er sich kurz Zeit genommen. : Max, wir kennen uns jetzt schon seit Anfang 2015. Damals haben wir im Büro nebeneinander gesessen und ich kannte deine Musik nur von Soundcloud. Jetzt lese ich Interviews mit dir in jeder großen Zeitung und sehe dein Gesicht auf dem Intro-Cover. Was ist passiert im letzten Jahr? Drangsal: Ja, es fing vor allem an verrückt zu werden seit die Platte raus ist und die ganzen Reviews und Berichte kommen. : Davor war es noch ruhig? Drangsal: Ja, davor ging's. Nach dem ersten Pressetag, da hat man es so ein bisschen gemerkt. Dann kam der zweite Pressetag, dann der dritte, dann noch ein vierter. Dann kam jetzt die Radio-Tour. Man merkt schon, es häuft sich und die Konzerte werden voller. Und dann kam das erste Cover, die ersten paar Fotoshootings. Das ist schon alles irgendwie spannend. Man wird auch direkt ein bisschen abgebrüht. Soll man ja eigentlich nicht. Das kam dann halt alles Schlag auf Schlag, wie das bei einem Hype-Thema meistens so ist. zeltbühne samstag 19:45 — 20:25


INTERVIEW

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: Spielt sich dein Leben nun mehr unterwegs ab oder nach wie vor in Berlin? Drangsal: Ja, voll. Jetzt geht allerdings auch die Festivalsaison los und wir spielen echt jedes Festival, das es irgendwie gibt. Ich freu mich vor allem auf ‘s Immergut, weil mir davon viel Gutes berichtet wurde von anderen Bands. : Tatsächlich? Drangsal: Ja, der Frontmann von Trümmer hat mir das unter anderem erzählt. Ich hab halt gehört, es geht um die Musik. Also dass da wirklich noch Leute hingehen, die noch richtig Bock auf Musik haben und nicht nur auf Festivalkultur und „wir besaufen uns und nehmen ganz viele Drogen“ und so. Deswegen freue ich mich da wirklich drauf. Und es spielen auch ganz viele andere gute Bands, deswegen ist es geil, wenn man die auch mal trifft, ne? Ich hab' sau Bock auf White Wine. Und ich liebe Sean Nicholas Savage. Der ist einfach super live. : Hast du damals schon in Herxheim Musik gemacht? Drangsal: Ja. Es gibt so eine digitale Version von dem Album und da ist ein Song drauf, der heißt „I Think You Have A Brother“ und der ist aus der Zeit in Herxheim. Aber so richtig angefangen hat das ganz langsam. Jeder braucht so eine Selbstfindungsphase. : Gab es in Herxheim irgendeine musikalische Szene? Drangsal: Nein, absolut nicht. Es gibt Weinfest-Bands, die spielen auf Weinfesten. Das ist alles, was man hat. Man hat nur Weinfeste. Und da spielen dann nur Cover-Rockbands. Es ist fürchterlich. Man hat dann irgendwann seine Gang und mit denen hat man abgehangen. Ich bin mit vielen Freunden aus der Umgebung von Landau befreundet, die jetzt entweder meine Mitbewohner sind, oder in meiner Band. Es gibt also so eine kleine Herxheim-Berlin-Szene. Aber damals ging gar nichts. Man ist da halt immer hingegangen, weil man nichts anderes zu tun hatte. Es war einfach nicht möglich. Wenn man Musik wollte, musste man nach Heidelberg fahren. Und man hatte ja am nächsten Tag Schule, dann ging das nicht. Oder keiner hatte einen Führerschein, weißt du, was ich meine? Es war immer irgendwie Kacke.


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musik

: Gab es wenigstens Partys? Drangsal: Höchstens im Keller. : Dein Vater hatte auch einen Gasthof, oder? Drangsal: Ja, der hatte eine Kneipe. Er hat auch immer liebevoll Tapes aufgenommen, die auch bei uns Zuhause weiterliefen, als die Kneipe irgendwann zugemacht hat, weil mein Vater so gutmütig war und alle für umme hat saufen lassen. (lacht) Aber er ist immer noch sehr musikbegeistert. : Und er findet gut, was du machst? Drangsal: Er findet das sehr gut. Er war gerade bei der Release-Show wieder dabei. Die sind extra aus Herxheim gekommen. Das war ganz süß. : Bist du denn noch oft in Herxheim? Drangsal: Ja, ich versuche so oft da zu sein, wie es geht. Leider nicht so oft, wie ich es gerne hätte manchmal. Aber es ist okay. Ich war das letzte Mal zum Dreh von Arte Tracks da und es war sau-arsch-fucking kalt. Auch mein Onkel schreibt mir sau oft und meine Mutter kriegt viel zu hören. Aber das freut die ja auch, wenn die Leute aus dem Dorf wissen, dass das Kind nicht ganz nutzlos geworden ist. : Hast du noch Geschwister? Drangsal: Ja, ich habe eine große Schwester, die bald heiratet. Ich will auch auf der Hochzeit spielen, und zwar „She's Like The Wind“, weil wir früher immer Dirty Dancing zusammen geguckt haben. (singt) „She's like the wind, through my tree, she rides the night, next to me“. Ich muss das auf dem Klavier spielen, aber ich weiß nicht, ob ich's bis dahin gebacken bekomme.


INTERVIEW

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: Überhaupt hat man den Eindruck, du bist den 80ern sehr zugeneigt. Drangsal: Ja, total. Einfach emotional und auch was die Produktion angeht. Da geht’s nicht um The Cure oder solche Geschichten. Ich bin 1993 geboren. Da hast du mit 12 oder 13 den ersten Computer, bist sowieso schon musikbegeistert und hast irgendwie Leute um dich herum, die es auch sind und dann hast du die ganzen Sachen quasi auf dem Silbertablett. Es gibt ja wieder viele Plattenläden. In Leipzig war ich wirklich viel in Plattenläden. : Dort, in Leipzig, hast du ja auch gewohnt, richtig? Drangsal: Ich hab' ein Jahr lang in Leipzig gewohnt, ja. Ich war der Hauptstadt überdrüssig. Ich bin ja von Herxheim nach Berlin ganz alleine, bin mit der Größe der Stadt aber nicht so ganz klar gekommen, Schluss mit der Freundin, ich musste einfach raus. Ich hab' einfach eine Auszeit gebraucht und die habe ich mir mit Leipzig genommen. Als ich dann wieder bei klarem Verstand war, bin ich auch relativ zügig wieder nach Berlin ausgewandert. Ich habe auch einen Großteil der Musik in Leipzig geschrieben. Da ist viel passiert. : Und gehst du selbst auf Festivals? Drangsal: Nicht mehr. Ich habe mir vorgenommen, ich gehe nicht mehr auf Festivals, wenn ich nicht selbst dort spiele. Ich mag nicht so gern unter vielen Leuten sein die ganze Zeit. Ich bin dem so ein bisschen überdrüssig. Ich hab' das früher gerne gemacht, aber mittlerweile mache ich das nicht mehr so gern, weil es immer ein extremer emotionaler Mehraufwand war, mit so vielen Menschen auf einem Fleck zu sein und deswegen spiele ich heute lieber selber. (lacht)


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musik

: Aber du warst wegen der Musik da? Drangsal: Ja, nur wegen der Musik. Ich hasse Zelten. Zelten macht nicht so Bock, finde ich. : Das musst du als Band ja mittlerweile nicht mehr. Drangsal: Ja, voll gut, ne? Und dann verquatschen wir uns noch mal in Gossip und w端hlen alte Zeiten hoch. text und interview von majore


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FRANKIE COSMOS top 5 für eine fahrt ins grüne

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playboy of the western world CONNIE CONVERSE

honey hi FLEETWOOD MAC have one on me JOANNA NEWSOM that summer feeling JONATHAN RICHMAN oppressor KRILL

lieblingskünstler auf der tour von max henry, bassist und keyboarder von suuns

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ROBERT CREELEY MAGGIE NELSON WALLACE STEVENS TED BERRIGAN FRANK O HARA

COMA top 5 für eine fahrt ins grüne

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this must be the place TALKING HEADS temptation NEW ORDER streets of your town THE GO BETWEENS learning to fly TOM PETTY you can call me al PAUL SIMON

songs für eine gute party

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molotov girls THE ZOLAS headphones MOUNTIES bathtubs ROYAL CANOE my moon my man FEIST needle BORN RUFFIANS


TOP

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top 5 bars in berlin

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DOORS KNEIPE HEINERS BAR 8MM BAR KALLASCH NEU! BAR

top 5

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G LEBENDI


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musik

PETER BJÖRN JOHN

Seit 2006 trage ich ein ganz besonderes „Guilty Pleasure“ mit mir rum: Bei „Young Folks“ mitzupfeifen, wenn ich alleine bin. Und wenn ich nicht alleine bin. Aber immer lauter als alle anderen. Irgendwas, was sich ziemlich gut anfühlt, steckt in den Songs von Peter, Bjorn and John – die übrigens manchmal aussehen wie schwedische Matrosen aus den 70ern. Deren Bassläufe kommen mir oft wie die Herzschläge guter Geschichten vor. Aber so ist das bei Musik, die schöne Erinnerungen wieder lebendig macht und sogar Erinnerungen hervorruft, die nicht einmal die Eigenen sein müssen. Was sind denn eigentlich eure bei „Young Folks“, „Objects of my Affection“ oder „Le Crique”? Der Urlaub in Portugal? Der Fußboden der ersten Wohnung? Das erste Mal überhaupt irgendwas wirklich Eigenes? Bei Sonnenaufgang nach Hause gehen? In kurzen Hosen? Das erste Mal Hannah küssen? Marco den albernen Hut klauen? Auf der Schiebedachkante eines alten Golfs sitzen und zum See fahren? Und wie geht es eigentlich Philip? Erzählt es mir, wenn ihr wollt. Ihr könnt mich bei Peter, Bjorn and John vor der Bühne treffen. Vermutlich vorne links. Ich bin der, der am lautesten pfeift. Und der, der beim Tanzen eine vierte Dimension bekommt. von felix-emeric tota

waldbühne samstag 20:30 — 21:20


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KC U F N I A BR E EFFEKT


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musik

IS TROPICAL

Künstlerherzen schlagen schneller, wenn sie das erste Mal mit Is Tropical bekannt gemacht werden. Die drei Londoner Jungs haben es verstanden, wie man sich in der heutigen Zeit am besten Aufmerksamkeit verschafft. Mit wundervoll modern ausgefallenen Musikvideos, in denen kindliche Gewaltspiele und sexuelle Jugendphantasien den Leuten vor den Kopf gepfeffert werden, haben sie sich bei Youtube schon die eine oder andere Sperrung abgeholt. Dabei zeigen die Jungs verdammt viel Mut und sprechen endlich aus, was wir doch alle wissen und uns nie trauen zu sagen. Unterstützt durch die genauso ausgeflippte Kirstie Fleck schafft es Is Tropical, einen für sich einzunehmen, träumen zu lassen und irgendwie wird man sentimental. Sie beschreiben ihre Musik selbst als „Pop-beeinflusste, beatgetriebene Lo-Fi-Tanzmusik mit schwerem Bass“ und dem kann ich nur meine vollste Zustimmung entgegenbringen. Lange Zeit maskiert aufgetreten, können wir heute Is Tropical in ihrem schönsten Glanz bewundern und zusammen das Tanzbein schwingen. Mal sehen, ob sie die BrainfuckEffekte aus ihren Videos auch auf die Bühne projizieren können. von lizer

zeltbühne samstag 21:25 — 22:15


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IE P O T U G KLAN


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musik

LIIMA Liima ist eine Klangutopie. Wie Alice im Geräuschewunderland. Unschuldig rennst du hinein, da rollen die ersten Geräusche heran. Plock, plong, pong. Ein Klackern von rechts. Klack, knack, krack-krack. Ein Wummern von vorn. Wumm, wusch. Wie eine Welle überschüttet sie dich mit Bässen. Die Geräusche legen sich in unzähligen Schichten übereinander, umspielen deine Synapsen. Wumm. Dann taucht kein aufgeregter Hase auf, sondern die ruhige Stimme von Casper Clausen. Wupp. Du folgst ihm blind. Schwebst ihm hinterher, die Füße vom Boden abgehoben. Seine Worte klingen wie Schilfgeraschel. „Faces. Secret desires“. Du bist in Trance. "Show me secret desires“. Der Bass türmt sich auf. Überschwemmt dich, reißt dich mit. Womm, omm, mmm. Casper bleibt da. „Yes, I’ve heard your voice“. Dann eine Pause. Durchatmen. Glockenspiel. Ping, pling, bing. Augen auf, umgucken. Du bist allein. Aber nicht lang. Schon ist Casper zurück und packt dich aus der Stille. Mit ihm kommen die Geräusche. Platschen von rechts. Klopfen von links. Klänge von überall. Wum, plang, schusch, plopp, wumm… Erst wenn alle Geräusche verstummen, wachst du auf. Deine Synapsen vibrieren noch. Du bist müde und glücklich. von josie waldbühne samstag 22:20 — 23:20


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DRECKIG H C S I T I L O P KT INKORRE


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musik

FAT WHITE FAMILY

„Iehh! Mach das weg!“, kreischte meine Mitbewohnerin, als sie zum ersten Mal das Video zu „Touch The Leather“ sah. Und wer kann es ihr verübeln, wenn darin ein dicker, weißer Hintern in Zeitlupe auf und ab durch das Bild fährt und Sänger Lias Saoudi, obszön an seiner Kippe ziehend, seine zerstörten Zähne in die Kamera streckt? Aber so ist die Fat White Family: anstößig, wütend, eklig. Mit einem unglaublich guten Sound aus groovigen Gitarren, halligem Gesang und treibendem Schlagzeug. Sie zelebrieren die dreckigen, politisch inkorrekten Wurzeln des Rock. Zwei Alben haben die sechs Jungs aus Südlondon bisher veröffentlicht: „Champagne Holocaust“ (2014) und „Songs For Our Mothers“ (2016), doch ihr wirkliches Potenzial schöpfen sie erst auf der Bühne voll aus. Im Internet kursieren Gerüchte von fliegenden Schweinsköpfen im Publikum und viel Nacktheit; aber sicher ist, dass es energetisch, laut und ein riesiger Spaß wird. Zur Vorbereitung kann man das Grillsteak ja mal blutig essen. von linda

zeltbühne samstag 23:25 — 00:25


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R U N H C A EINF S O I D N A R G


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musik

„What happens when you lose everything? You just start again. You start all over again“, singt Paul Smith von Maxïmo Park in „Apply Some Pressure“, einem der ersten Hits des Quintetts aus Newcastle. Für die britische Band ging es dann mit den ersten beiden Alben „A Certain Trigger“ und „Our Earthly Pleasures“ pünktlich zu ihrem ImmergutDebüt vor elf Jahren so was von durch die Decke – wie es im musikjournalistischen Fachjargon so unsagbar heißt. Denkt man an die Liveshows des Quintetts, so kann man es allerdings kaum trefflicher formulieren, denn die Bühnenpräsenz und die - nicht nur aus sportlicher Sicht - mehr als ansehnliche Performance von Frontmann Paul Smith sind einfach nur grandios. Zwölf Jahre nach der Veröffentlichung der Vinyl Single mit „Apply Some Pressure“, die damals wie ein kleiner Schatz gehandelt wurde, passt der Refrain umso besser, denn eigentlich hatten viele die Band nach einigen eher durchschnittlichen Alben abgeschrieben und dann waren sie im letzten Jahr einfach zurück auf Clubtour. Zum Glück, denn die Hits des Quintetts aus Newcastle sind auch in 2016 unverschämt druckvoll und verdammt charmant und die Konzerte ein Fest. Eine fantastische Liveband also und die perfekte Unterhaltung für die große Bühne. Willkommen zurück! von micha

waldbühne samstag 00:30 — 02:00


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PETER BJÖRN JOHN ick wedisches pickn

snacks für ein sch

ONE THERMOS FILLED WITH SWEDISH COFFEE AND ONE THERMOS FILLED WITH HOT CHOCOLATE.

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SAUSAGES THAT YOU COULD GRILL OVER AN OPEN FIRE

FACTORY-MADE POTATO SALAD.

TOP

CINNAMON BUNS (+GLUTEN FREE OPTION) BANANAS

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OPTIONAL SANDWICH WITH CHEESE


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top 5

MARTIN KOHLSTEDT Das Immergut Festival hat mich gefragt, welche Bedeutung meine Zuhörer in die 3-Buchstaben-Kombinationen meiner Titel hinein interpretieren. Infolgedessen bin ich in mich gegangen und habe überlegt, welche phantasievollen Ideen sich zusammengetragen haben in den letzten Jahren. Die richtigen Ideen waren zwar noch nicht dabei, aber hier kommen meine Top5:

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DIE BUCHSTABENKOMBINATIONEN STEHEN FÜR INTERNATIONALE FLUGHÄFEN EINER WELTREISE, DIE ICH MAL MACHEN WERDE ODER GEMACHT HABE

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DIE BUCHSTABENKOMBINATIONEN KÖNNEN ZUSAMMEN MIT EINEM UNBEKANNTEN BUCH EINEN CODE ENTSCHLÜSSELN UND ERGEBEN EINE ART SATZ ODER FORMEL

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DIE BUCHSTABENKOMBINATIONEN SIND EIGENTLICH ZAHLEN :

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DIE BUCHSTABENKOMBINATIONEN SIND ANFANGSSILBEN VON BESONDERS STARKEN LEBENSEINSCHLÄGEN UND ZU GUTER LETZT UND MIT ANLAUF.. DIE BUCHSTABENKOMBINATIONEN STEHEN FÜR MEINE EXFREUNDINNEN. PUH, DA MUSSTE ICH SCHLUCKEN BEI MEINEN 18 TITELN.

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O R T K E EL BAND N? E L O P AUS


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COMA COMA ist eine polnische Rockband aus Łódź. Seit 2006 hatten sie drei Alben auf Platz 1 der polnischen Charts. Durch ihren charakteristischen, industriellen Sound, den sie aus der geschichtlichen Entwicklung ihrer Heimatstadt mitgenommen haben, zeigen sie mit unglaublicher Energie eine neue Standard-setzende Live-Show, die in Polen schon mehrere Preise abgeräumt hat. Auf dem Immergut werden sie.. ...Was? Wie? Hier ist nicht die polnischen Band COMA gemeint? Es ist COMA aus Köln gemeint? Naja gut, Verwechslungen können ja mal passieren. Das ist COMA (die aus Köln) 2013 beim SXSW in Austin, TX auch geschehen, als sie als Flyer eine schöne Retro-CollagenPostkarte aus Austin erstellten. Nur waren zwei der zehn Bilderchen nicht aus Austin sondern aus Köln (Messe Deutz und Kranhäuser) → bit.ly/1TcMvbl Eine Verwechslung? Ausversehen? Wohl kaum. Also nochmals von vorn: COMA ist eine Elektro-Band aus Köln. Seit 2007 haben sie zwei Alben und mehrere 12’’ veröffentlicht sowie unzählige Beiträge zu Compilations ihres Heimat-Labels Kompakt beigesteuert. Auf dem Immergut besuchen sie uns mit ihrem guten Freund Maurice Lauber, den man auch unter dem Namen Roosevelt kennen mag. von bjarne

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birkenhai

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musik

DJ PHONO Henning Besser ist mittlerweile 36. Kein Alter und doch ein Alter. Es ergibt sich so langsam die Möglichkeit, auf Vergangenes zurückzublicken, durchzuatmen und sich auf Wesentliches zu konzentrieren. Zeit wird knapper und Monate und Jahre durchgetakteter. Seine 20er verbrachte er auf Tour oder im Studio. Erobique-Material, Die Goldenen Zitronen oder Egoexpress tragen in dieser Zeit Phonos Produzenten- und Mischer-Anstrich. Seit guten 8 Jahren ist er Bühnenshow-CEO von Deichkind (2005 auch Flagge schwenkend bei uns im Zelt). Dann dieses Daft Punk Projekt. Die weltbekannte Pyramide nachgebaut (Gaffa und Klopapier), Helm aufgesetzt und "Around the world" & Co aufgelegt. Nur 10 Mal vor jeweils mehr als 1.000 Menschen. Als Konzeptkünstler gebärt er da Fragen, die sich mit Künstleridentität, visuellem Sampling und Wer-da-so-eigentlich-überhaupt-wirklich-Knöpfe-drückt beschäftigen. Das dritte Hamburger Mastermind in diesem Jahr heißen wir richtig doll herzlich willkommen und fühlen uns irgendwie auch einer International Pony-Reunion näher als je zuvor. Vorhang auf für DJ Phono, der den Vorhang am Samstag wieder zumachen wird. von matse

birkenhain samstag 03:10 — 05:00



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disko

DISKO DISKO Aufgepasst und die Ohren gespitzt! Wir gehen aufs Parkett. Schließlich ist uns keine Fete zu laut oder zu voll. Zumindest für ein Wochenende lang. Zwei große Feiern sind besser als zwei kleine und so begeben wir uns Freitag und Samstag jeweils ab 2 Uhr in das einladende Nebenbühnenzelt. Wo am Tage die neuen Lieblingsbands ihr Bestes geben, wird bei Nacht die Diskokugel heruntergelassen und durch schimmerndes Licht getanzt. Zur Fahrt ins Grüne wird geschunkelt und gelacht, gewirbelt und geknutscht. Huch? Ja sicher. Am Freitag locken das Indie Night HRO DJTeam und die DJs von detektor.fm ins Tanz-Etablissement, am Samstag dann, vor Abreise in den Alltag – brr – traditionell der Karrera Klub und neu das What Difference Does It Make DJ-Team. Erfolgsspaßgarantie mit Glitzerklatsche, Schnäpsken und Konfetti in den Socken. Feiert euch und den Mai, den kommenden Sommer und die Erinnerungen an die wohl schönste Festivaleröffnung des Jahres. von steffi


TickeTs gibT es unTer: pangea-fesTival .de oder im supremesurf shop, eselfรถTersTr. 26. 18055 rosTock


Editors

Beirut

Benjamin Clementine

Wovenhand

Goat

The Kills

Crystal Fighters

Kate Tempest

28.06.16 Berlin, Zitadelle

17.07.16 Berlin, Tempodrom

12.10.16 Berlin, Berghain

01.11.16 Berlin, Tempodrom

09.07.16 Berlin, Zitadelle

23.09.16 Berlin, Heimathafen Neukรถlln

22.10.16 Berlin, Tempodrom

02.11.16 Berlin, Astra

Tickets: eventim.de - Infos: schoneberg.de


Foto: stockbyte

NDR – Kulturförderung in Mecklenburg-Vorpommern Als Partner der Kultur unterstützt der NDR jedes Jahr zahlreiche Kulturprojekte in ganz Mecklenburg- Vorpommern über die NDR Kulturförderung. Wir berichten über Kultur täglich im NDR 1 Radio MV Kulturjournal um 19.00 Uhr, im NDR Fernsehen in „Nordmagazin Land und Leute“ um 18.00 Uhr und im „Nordmagazin“ von 19.30 – 20.00 Uhr. Alle Infos auch unter unserer kostenfreien Servicehotline 0800 / 5959 100 ndr.de/mv facebook.de/ndr1radiomv


26. mai 2016

im grossen haus

ein theaterkonzertabend im landestheater neustrelitz

MARTIN KOHLSTEDT

I HAVE A TRIBE


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MARTIN DT KOHLSTE

Ich könnte jetzt anfangen davon zu schwärmen, wie poetisch Martin Kohlstedts Stücke sind. Ich könnte ausschweifend darauf eingehen, wie technisch versiert er ist und mit welcher Leichtigkeit seine Finger die 88 Tasten des Klaviers beherrschen. Ich könnte auch rumstrebern und Dinge sagen wie: „Martin Kohlstedts Kompositionen erinnern in gewisser Weise an Claude Debussy und seine Idee eines musikalisch schwebenden Zustands, aber andererseits dann doch nicht, denn Kohlstedt weiß trotz nicht vorhandener Gleichwertigkeit von Konsonanz und Dissonanz diesen Zustand herzustellen“. Ich könnte es aber auch dabei belassen, dass Kohlstedt eine faszinierende Verbindung zu seinem Instrument herstellt und es schafft, auf einnehmende Art und Weise mit ihm und dem Hörer zu kommunizieren. Der Piano-Flüsterer quasi. „Where words fail, music speaks“, fällt mir dazu spontan noch ein. Liest man zwar eher in WhatsApp-Statusnachrichten Pubertierender oder als Instagram-Post mit deepem Spruch, passt hier aber vielleicht auch ganz gut. Macht sich auch prima als neue Verschwörungstheorie über die kryptischen Songtitel, die auch willkürliche Ausschnitte aus einem Finde-folgendeBegriffe-Rätsel aus der Brigitte sein könnten. Ob ich es damit in die Top5 schaffe? von tina


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immergut im grossen haus

I HAVE A TRIBE

Ein guter Freund von mir ist der festen Überzeugung, ich würde nur Musik von vollbärtigen, vorzugsweise britischen Musikern hören. Das stimmt nicht. Ok. Es sind einige. Sogar ganz schön viele. Aber die Gesichtsbehaarung hat ja nicht unbedingt was mit musikalischem Talent zu tun, genauso wenig wie die Herkunft. Trotzdem, als feststand, dass I Have A Tribe zum Theaterabend Immergut im Großen Haus kommt, wollte ich Patrick O’Laoghaire einfach schon aus Prinzip nicht mögen. Er wurde mir mit einem verschmitzten Grinsen und dem Spruch vorgestellt: „Das ist bestimmt was für dich. Er hat einen Bart!“. Abgesehen von einem widerstrebenden Schnauben hatte ich in dem Moment leider keine schlagfertige Antwort parat und so stöpselte ich mir meine Kopfhörer ein und suchte I Have A Tribe online. Und verdammt. Das war was für mich. Das war düster auf eine tröstliche Art und Weise. Das war bewegend und trotzdem schien die Zeit für einen Moment stehen zu bleiben. Seitdem sind einige Wochen vergangen. Mittlerweile gehören beide EPs Yellow Raincoats sowie No Countries zu meiner Lieblingsplaylist. Zugegeben habe ich es meinem guten Freund gegenüber noch nicht. Aber ganz hatte er auch nicht recht, denn I Have a Tribe kommt aus Irland. von klara


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21.-24. SEPT. 2016 Festival · 400 KONZeRte · Get Well soon · Mule & Man (Bonaparte & Kid simius) · Wovenhand · tiger lou · Okta logue · Wild Beasts · the Paper Kites · KeøMa · Die Heiterkeit · eF · Blaudzun · Moose Blood · Jain · Der Ringer · Walking On Cars · Blossoms · Dilly Dally · De staat · von Wegen lisbeth · George Cosby · taymir · Parcels · dePresno · afterpartees · Jeanne added · Rats on Rafts · Karl Blau · Holly Macve · Declan McKenna · Chefket · the Hirsch effekt · schmutzki aRts · FilM · WORD · WORKsHOPs & MORe · KONFeReNZ · 200 PROGRaMMe ZuR MusiK- uND DiGitalWiRtsCHaFt

Festivalticket von 25,00 € bis 92,00 € inkl. Gebühren Konferenzticket ab 142,00 € inkl. Gebühren

REEPERBAHNFESTIVAL.COM NOTHING BUT

HOPE PASSION AND

Organiser: Reeperbahn Festival GbR and Inferno Events GmbH & Co. KG


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kunz

KUNZ Natürlich ist auch die Bildende KUNZ dieses Jahr wieder auf dem Immergut Festival mit dabei und macht sich mit euch zusammen auf zur Fahrt ins Grüne. In unserem frisch upgecycelten KUNZ-Wagen nimmt uns LUCIA KEMPKES mit ihrer Videoinstallation „o.T. Landschaft“ mit in eine namenslose Landschaft, nach der wir uns alle sehnen. Also Sofa zurechtgerückt, Platz genommen und sich fallengelassen. Nur bitte nicht die Limo (frisch renoviert). Als zweite Position im Wagen vertreten ist ANNA SOMMERER. Sie bleibt unserem Jahresmotto treu und macht uns mit ihrer Videoarbeit auf unseren hektischen Alltag aufmerksam. Zugucken und genau aufpassen! JASCHA RIESSELMANN nimmt euch ganz persönlich an die Hand und wird einen interaktiven Soundwalk „Nach Norden“ mit euch unternehmen. Stellt euch darauf ein, zu laufen, zu wandern, herumzustreunen und das Immergut Festival neu zu entdecken. Treffpunkt ist am Freitag zwischen 13 und 15 Uhr am Kiosk gleich am Festivaleingang und am Samstag zur gleichen Zeit am KUNZ-Wagen. MP3-Player oder das Smartphone mit Kopfhörern mitbringen! Alles frisch macht der Mai. Auf, auf zur KUNZ ins Grüne! tim


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SAMPLER

Platten sind etwas für Musikkenner, für -liebhaber und -enthusiasten. Der knisternde Klang, das Gefühl die Nadel aufzusetzen, die Haptik der Vinyl-Platte, die Gestaltungsmöglichkeiten des Covers, der Innenhülle und all der Zugaben. Viele sagen, nur so lässt sich Musik wirklich erleben, wirklich spüren und fühlen. Dass in den letzten Jahren mehr und mehr Menschen dies auch entdeckt haben, ist natürlich wunderbar. Inzwischen ist der Vinyl-Verkauf auf einem 21-Jahre-Hoch. Es zeigt, dass Menschen (wieder) gewillt sind für Musik Geld auszugeben, dass sie den Wert von Musik wieder schätzen gelernt haben und auch, dass bewusstes Musikhören eine größere Rolle im Leben einnimmt. Aber ist

dem wirklich so? Vor kurzem hat eine Studie des ICM herausgefunden, dass nur 52% der Vinyl-Käufer überhaupt ihre gekauften Vinyls anhören, 41% sagen, einen Plattenspieler zu haben, ihn aber nicht zu nutzen und 7% noch nicht einmal einen Plattenspieler besitzen. Hier darf man sich gerne fragen, ob Vinyl wirklich von Liebhabern gekauft wird oder ob es ein Life-StyleObjekt, wie die Apple Watch, ist und ob hier der Boom genauso schnell platzen wird? In jedem Fall legen wir euch folgende schöne Stücke Musik auf unserem Immergut Festival 2016 Sampler ans Herz. bjarne


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sampler

a1 a2 a3 a4 a5 a6 a7

martin kohlstedt isolation berlin get well soon tocotronic schnipo schranke sean nicholas savage drangsal

ELL Aufstehn, losfahrn It’s Love Sie irren Herzinfarkt Casablanca Will ich nur dich

2:49 3:33 4:56 2:19 4:45 3:14 2:31

b1 b2 b3 b4 b5 b6

suuns is tropical white wine luh liima we are the city

Translate Believe Sitting on a Bench Lost Under Heaven Trains in the Dark Heavy as a Brick

4:59 5:13 4:09 4:47 3:57 2:47


Es gelten unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen, zu finden unter shop.11freunde.de/agb. Alle Preise inkl. Mehrwertsteuer, zzgl. Versandkosten von 4,50 €. Ab einem Warenwert von 50 € liefern wir versandkostenfrei.

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zocken

zocken Grüne Karte für Fairplay, da hatten die Italiener ja mal wieder ne schöne Idee. Also bei uns auf dem Platz gibt's kein Krönchen für Entschuldigungen. Wäre ja noch schöner. Wir glauben nicht an Zufall, wir glauben an dich, Fußball! Es wird wieder Zeit, die Waden an die frische Luft zu lassen und Tore zu schießen. Im Jahr der EM gehen wir zurück ins Altstrelitzer Friedrich-Ludwig-Jahn Stadion – hier lacht der umtriebige Turnvater Jahn nur müde und benennt auch in Mecklenburg die Grünflächen nach seinem Namen.

Ganz Sportliche wärmen sich auf dem Weg zum Stadion auf, für alle anderen gibt es einen Busshuttle am Samstag alle halbe Stunde ab 9.30 Uhr vom Eingang zum Zeltplatz 1 zum Stadion und in ähnlichem Takt auch wieder zurück zur Festivalfläche. Wer mehr als zugucken möchte, muss am Freitagnachmittag auf der Festivalfläche beim Torwandschießen auf sich aufmerksam machen. Exakt dort findet ihr auch genaue Zeiten und Abläufe von unserem Trainer. von steffi

fakten

Spieltag: Bolzplatz: Spielbeginn: Spielregeln: Qualifikation:

Samstag, 28.Mai Friedrich Ludwig Jahn 11.00 Uhr I Spielende: 16.00 Uhr Keine Nicklichkeiten Die besten Festivalschützen qualifizieren sich am Freitag an der Torwand auf dem Festivalgelände für die beiden Fanmannschaften.

alles grün zur fahrt ins grüne: torwand, rasen, pfeffi. und fussball ist immer noch wichtig. feierlich präsentiert von


16 I 32


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fotoausstellung

16 I 32

16 Jahre Immergut Festival in 32 Bildern – Eine Fotoausstellung im Rathaus Neustrelitz Es wurde gesungen, getanzt und gelacht, gefeiert, gelesen und gegrillt, manchmal gestritten, viel öfter getrunken, eigentlich immer gezeltet, die meiste Zeit gebadet, geredet und gesonnt. Ach so, und Fußball gespielt! Und Pendelzug gefahren! Und neben den Dixies geknutscht! Kurz gesagt: Auf 16 volle Jahre kann das Immergut Festival samt seiner Besucher, Künstler und Macher zurückblicken. Mal ist das dann ein stolzer Blick, hin und wieder aber auch ein peinlich berührter. (Wirklich? Diese Hose? Mit den Haaren?) Nostalgisch-schön ist es aber so oder so. Dank der famosen Immergut-Fotografen kann man jetzt in 32 Bildern im Rathaus Neustrelitz eben diese 16 Jahre noch einmal miterleben. Und das Beste? Die Ausstellung ist für Euch auch am Festivalwochenende geöffnet. fotoausstellung im rathaus neustrelitz Am Markt, 17235 Neustrelitz vom 26. mai bis 8. juli 2016 Immer dienstags 9:00 bis 12:00 Uhr und 13:00 bis 18:00 Uhr, donnerstags 13:00 bis 16:00 Uhr und freitags 9:00 bis 12:00 Uhr während des festivalwochenendes: Festivalfreitag: 9:00 bis 14:00 Uhr Festivalsamstag: 15:00 bis 17:00 Uhr von ivo hänisch und manja junker


SIE MÖGEN GESANG, GITARRE, SCHLAGZEUG UND HASS, ABER BRACHIALPOP IST IHNEN KEIN BEGRIFF?

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labelzelt

LABELZELT Die Ruhe der unberührten Natur genießen, das Grün der Bäume und Gelb der jungen Blumen intensiv betrachten, den Duft des frühsommerlichen Waldes in sich aufnehmen und den weichen Sandboden unter den Füßen spüren – eine Fahrt ins Grüne heißt, dem hektischen Alltag entfliehen und mal wieder richtig abschalten. Wie passt das denn mit dem Labelzelt auf einem Festival zusammen? Ganz wunderbar. Anstrengendes Gedrängel vor der Bühne, das T-Shirt voll mit Bier und Glitzer, schmerzende Füße und sinnlose Gespräche mit betrunkenem Partyvolk, brennende Augen vom Rauch und grellem Licht – wer diesen Dingen (kurzzeitig) entkommen möchte, ist im Labelzelt richtig aufgehoben. Mit einem Käffchen in der Hand von Stand zu Stand schlendern, sich an schönster Kleidung ergötzen und gegen das dreckige T-Shirt eintauschen, mit der neuen Platte sein Herz hüpfen lassen, dem Fachgesimpel der Standbetreuer lauschen und die Füße einfach mal kurz hochlegen - bewusst das Hier und Jetzt genießen. Das Labelzelt bietet uns die Möglichkeit, all diese Dinge zu erleben. Nachdem wir uns kurz erholt und unsere Sinne geschärft haben, dürfen wir wieder raus – auf das hektische, laute, aber ganz großartige Festival! . von vivian



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badeseen

D E SE E N A B

Die Fahrt ins Grüne hat euch nicht nur auf die Wiesen und unter die Baumgruppen des Bürgerseewegs getrieben, nein, ihr befindet euch auch mitten im Neustrelitzer Kleinseenland. Dieser seenreiche Naturraum ist ein Überbleibsel der letzten Eiszeit – der Weichseleiszeit. In ihrem letzten großen Eisvorstoß reichten die massiven Eismassen von der Ostsee bis kurz vor Eberswalde, nördlich von Berlin. Beim Rückzug des Inlandeises vor etwa 15.000 Jahren entstand dieses Kleinseenland im damaligen Sandergebiet und Urstromtal und ist Teil der Mecklenburgischen Seenplatte. Charakteristisch für diese Seen ist eine geringe Tiefe, weshalb sie oft im limnologischen Fachterminus zu den polymiktischen Seen gezählt werden (fast ganzjährig durchmischte Seen, Schichtung im Winter, sofern Eisschicht vorhanden ist). Jetzt seid ihr an der Reihe, tragt zur Durchmischung bei und gebt den Seen neue Geschichten.


110 die drei-meter geschichte // glambecker see

Zwischen drei Meter Tiefe und drei Meter Höhe kann man hier viel erleben. Ob vom Drei-Meter-Turm springen, mit dem Schnorchel in die Tiefen driften, Volleyball spielen oder doch nur ein Eis am Kiosk und ein Schnack mit dem Bademeister - der See lässt keine Wünsche übrig. wo geht’s lang? Fast 3 Meter vom Neustrelitzer Marktplatz entfernt. die nackte wahrheit // grosser lanz

Und so kommt es, dass manche Geschichten auch mit einem spontanen Sprung ins kühle Nass anfangen. So ganz ohne Vorbereitung geht es an den FKK Stränden des Grossen Lanz, mitten im grünen Laub- und Mischwald. wo geht’s lang? Richtung Fürstensee, 300 m nach Ortsausgang Neustrelitz links in den Wald abbiegen. für mehr durchmischung // grosser fürstenseer see

Nur ein paar Radminuten weiter wird man überrascht von glasklarem Wasser und grobkörnigem Sandstrand. Da der See mit dem Hinnensee verbunden ist, beträgt die durchschnittliche Wasserverweilzeit etwa 5,4 Jahre. Dank seiner Tiefe handelt es sich hierbei um einen dimiktischen See (Schichtung im Sommer und Winter, Durchmischung im Frühling und Herbst). wo geht’s lang? In Fürstensee, die erste Badestelle mit Steg im Dorf, die zweite mit Sandstrand 1,5km hinterm Ortsausgang, links auf den Parkplatz und zu Fuß durch den Wald. pendelzug-geschichten // weisser see

Beim Weißen See fangen die Geschichten schon im Pendelzug an, der bringt euch am Samstag direkt ans Ufer. Auf dem Bolzplatz geht das Geschichteschreiben weiter, gefolgt vom langersehnten Köpper vom Steg und den danach wohlverdienten Pommes am Kiosk. wo geht’s lang? B198 nach Wesenberg, hinter Wesenberg rechts abbiegen oder mit dem Pendelzug. von der naturverbundenheit // grosser prälank see

Er gilt als ruhig, gemütlich und naturverbunden, der kleine See. Wer sagt denn auch, dass große Geschichten mit einem lauten Knall beginnen müssen. wo geht’s lang? Richtung Userin, auf halbem Weg rechts Richtung Prälank.


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badeseen

die theoretische geschichte // zierker see

Für biologisch Interessierte und Menschen eher trockener Natur eignet sich der Zierker See, der leider gar nicht zum Baden geeignet ist. Ein flacher See (1,6m), der als stark eutrophiert gilt, was heißen soll, dass die pflanzliche Primärproduktion enorm gestiegen und das Wasser sehr trüb ist. Durch seine Nähe zur Innenstadt findet ihr aber einige Leckereien auf dem Weg. wo geht’s lang? 20 Minuten zu Fuß vom Festival in Richtung Stadt. langzeit-geschichten // langer see

Auch wenn es sie geben soll, die Liebe auf den ersten Blick, dauern manche Geschichten auch etwas länger. So unspektakulär wie der See vielleicht anfangs wirkt, wird man doch schnell ein paar nette Geschichten mit ihm verbinden können. Genug Platz auf der Liegewiese ist in jedem Fall vorhanden. wo geht’s lang? Mit dem Strelitz-Trolli Shuttle direkt vom Gelände zur Liegewiese oder eigenständig Richtung Neubrandenburg und kurz hinter dem Ortsausgang Neustrelitz rechts rein. von katja

Dies sind nur 7 der 1.000 Seen in der Mecklenburgischen Seenplatte. Diese und noch vieles mehr könnt ihr euch auch am nächsten Wochenende (4. & 5. Juni 2016) beim „Ansommern“ anschauen. Das „Wochenende für Entdecker“ gibt die Möglichkeit ab Neustrelitz Bahnhof zusammen im Hop-on Hop-off die Region an Land und zu Wasser zu erkunden. Lust auf Kanutouren, Müritz InWater und vieles mehr?! Alle Schnupper-Erlebnisse und besonderen Highlights unter www.ansommern.de


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AUCH ALS ZWEITER KANN MAN IN DER ERSTEN LIGA FAHREN.

Opel Vivaro Combi L2 EZ 05/2014, km 69.000, 84kW/114PS, Diesel, Kombi, Kleinbus bis 9-Sitzer, 1.995 ccm, grüne Umweltplakette, Klimaanlage, 6-Gang, Einparkhilfe, ABS, Fensterheber elektr., Colorverglasung, elektr. Außenspiegel beheizbar, Sevolenkung, Zentralverriegelung mit Fernbedienung, Bordcomputer, Tempomat, Nebelscheinwerfer

Opel Astra J 1,4 Turbo Design Edition Sportstourer EZ 12/2011, km 44.044, 88kW/120PS, Benzin, 6-Gang, Licht-Paket, Sicht-Paket, Raucher-Paket, elektr. Außenspiegel beheizbar, Dachreling schwarz, Heckscheibe beheizbar

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Opel Adam 1.4 Jam EZ 01/2015, km 6849, 64kW/87PS, 1398 ccm, 3-türig, grüne Umweltplakette, Klimaanlage, Radionavigation, Sitzheizung Vordersitze, Colorverglasung, Lenkrad beheizbar, Zentralverriegelung mit Fernbedienung, Tempomat, Winter-Paket, Tagfahrlicht, Fensterheber elektr. 2-fach, USB Anschluss, elektr. Außenspiegel, Bordcomputer, Leichtmetallfelgen

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* Gemäß den Bedingungen des teilnehmenden Opel Partners.


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hausordnung

1. Das Nutzen des Zelt- und Parkplatzes ist ab Freitag, den 27. Mai 2016, 10 Uhr erlaubt. Jeder, der die Festivalfläche vor diesem Zeitpunkt betritt, tut dies ausdrücklich auf eigene Gefahr. Eure Sicherheit können wir vor dem genannten Termin, vor allem aus finanziellen Gründen, nicht gewährleisten. 2. Mit der Eintrittskarte für das Festival erhaltet Ihr nicht nur den Zugang zur Festivalfläche, sie ermöglicht Euch auch die kostenfreie Nutzung der Zelt- und Parkmöglichkeiten des Immergut Festivals. Als kleines Extra begrüßt Euch zudem freundliches Sicherheitspersonal mit feinem, sächsischen Einschlag. 3. Das Sicherheitspersonal tut alles in ihrer Macht Stehende, um die Veranstaltung ordnungsgemäß über die Bühne zu bekommen. Für einen schnellen und reibungslosen Ablauf leistet bitte den Anweisungen der Sicherheitsfrauen und -männer Folge. 4. Die Mitnahme von Glasflaschen, Kanistern und Dosen auf das Festivalgelände ist nicht gestattet. Nicht-alkoholische Getränke in Plastikflaschen oder TetraPaks können bis zu einem Liter pro Person mitgenommen werden. Bei unseren Duschen steht Euch die Möglichkeit zur Verfügung Trinkwasser kostenfrei und grenzenlos zu bekommen. 5. Schuss-, Hieb- oder Stichwaffen sowie Glasgegenstände sind auf dem Festivalgelände verboten. 6. Bitte beachtet die Nähe unseres Veranstaltungsgeländes zu Gleisanlagen, die von Zügen befahren werden. Bahnanlagen dürfen nicht betreten oder durch am Gleis parkende Fahrzeuge blockiert werden. Achtet auf Eure eigene Sicherheit und die Eurer Festival-Mitbesucher. Besondere Vorsicht ist auch beim Ein- und Ausstieg aus dem Zug am Bahnsteig des Festivalgeländes geboten. Bewegt Euch bitte innerhalb der Absperrungen und gekennzeichneten Wege und achtet auf das Signal des Zuges, um Unfälle zu vermeiden. 7. Die Wälder und Seen unserer Heimat sind unser großer Stolz und Kapital. Schon nach mehreren Tagen Trockenheit besteht höchste Waldbrandgefahr. Um Brände zu vermeiden, ist Feuer deshalb auf dem Festivalgelände strengstens verboten. 8. Achtet zu Eurer und unserer Sicherheit bitte darauf, dass Ihr Eure Glimmstengel nicht in brennbare Behältnisse werft und vor allem nicht in den Wald. Ein gern zitierter Slogan an dieser Stelle: Kippen sind Brandsätze! 9. Der Umwelt zuliebe entsorgt Euren Müll bitte in den Müllcontainern oder –tüten. Großes Dankeschön! Mülltüten erhaltet Ihr von den freundlichen Helfern am Einlass. 10. Der Sicherheit und Platzökonomie wegen parkt Eure Autos bitte auf den dafür vorgesehenen Parkplätzen und nicht irgendwo am Wegesrand. Zelten ist nur auf den gekennzeichneten Zeltflächen erlaubt. Außerdem seid Ihr nur dort vor Wildschweinen und treffsicheren Förstern geschützt. 11. Tiere sind für die Sicherheit der Festivalbesucher und zum Schutz ihrer selbst auf dem Festivalgelände nicht erlaubt. Quält also bitte weder Eure Haustiere noch unser Sicherheitspersonal. 12. Mit der Teilnahme am Immergut Festival erklärt sich jeder Besucher damit einverstanden, dass Fotos und Videoclips, die den Besucher im Rahmen des Festivals zeigen, vom Veranstalter und Pressevertretern im Zusammenhang mit der Berichterstattung über das Immergut genutzt werden dürfen. 13. Musikanlagen und laute Stromgeneratoren auf Park- oder Zeltplätzen verletzen das Ruhebedürfnis anderer und werden von der Veranstaltungsfläche entfernt. Insbesondere in der Zeit von Samstag 2 bis 8 Uhr und Sonntag 2 bis 8 Uhr bitten wir Euch um Rücksicht auf die Schläfer neben Euch. 14. Werbebanner unserer Kooperationspartner und Sponsoren sowie Instrumente der Bands sind keine Souvenirs. Jeder Diebstahl wird von uns zur Anzeige gebracht. Wenn Ihr ein Erinnerungsstück vom Festival mitnehmen wollt, empfehlen wir als äußerst legale Souvenirs an dieser Stelle gern unsere Festivalnickis und Tonträger. 15. Wir sind gehalten, darauf hinzuweisen, dass Minderjährige ohne Erziehungsberechtigte das Gelände vor 24 Uhr verlassen müssen. 16. Kinder im Alter von 0 bis 11 Jahre erhalten freien Eintritt zum Festivalgelände. Ab einem Alter von 12 Jahren benötigt man ein normales Immergut Festival Ticket. Wichtig: Wir sind ein kinderfreundliches Festival. Beachtet jedoch, dass ein Festival kein geeigneter Platz für (Klein-)Kinder ist. Auch müssen Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren entweder von einem Erziehungsberechtigten begleitet werden oder sich von einem Erziehungsberechtigten eine Teilnahmeerlaubnis bestätigen lassen und immer mit sich führen. 17. Fotografieren ist zum privaten Gebrauch bei uns natürlich gerne gesehen und gestattet. Alles, was aber nach „professionellem Equipment“ aussieht, muss leider draußen bleiben. 18. Beim Baden in den Seen achtet bittet auf euch, denn das Baden geschieht auf eigene Gefahr. Ebenso bitten wir Euch das Waschen mit Seife dort zu unterlassen und die Badestrände sauber zu hinterlassen. Aber das macht Ihr ja sowieso, weil Ihr ganz aufmerksam Punkt 7 hier gelesen habt. 19. Wir übernehmen keine Haftung für auf dem Festival- und Zeltgelände verlorengegangene, beschädigte oder gestohlene Gegenstände. Bitte achtet auf Eure Sachen und lasst Wertgegenstände nicht im Zelt liegen. 20. Bei den Punkten 1 bis 19 handelt es sich nicht um Kann- sondern um Mussbestimmungen. Als Veranstalter haben wir für die Sicherheit auf dem Festivalgelände zu sorgen und alle Auflagen der zuständigen Behörden zu erfüllen. Damit das Festival auch in Zukunft stattfinden kann, stehen wir in der Pflicht, die obige Hausordnung durchzusetzen. Wer nach Aufforderung den Weisungen des Sicherheitspersonals nicht Folge leistet, sich der Hausordnung widersetzt bzw. sich, andere oder das Festival gefährdet, wird der Veranstaltungsfläche verwiesen. Wir hoffen, dass dies so selten wie in der Vergangenheit nötig sein wird. Danke für Euer Verständnis und Eure Mitarbeit für die Sicherheit des Festivals! Euer Immergut-Team



Ü

müllpfand

LLPFAN

D

M

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So eine Landpartie ist eine feine Sache, doch frische Luft macht bekanntlich hungrig und so muss der Inhalt des Picknickkorbs meist schon auf halber Strecke dran glauben. Was man alles so verputzt, wenn sich zur Luft auch noch ein Wochenende mit durchtanzten Nächten und dem ersten Sprung in den See gesellt, lässt sich am Sonntag eindrucksvoll an den Rückständen in unseren drei riesigen Müllcontainern ablesen. Damit das Schokipapier, die Grillschale und der Apfelgriebs fachgerecht dorthin entsorgt werden können, bekommt ihr am Einlass zusammen mit eurem Bändchen eine nagelneue Mülltüte, die all eure Abfälle zuverlässig für euch aufbewahrt. Im Tausch gegen eure Pfandmarke und ebendiese mindestens zu 2/3 gefüllte Mülltüte bekommt ihr am Samstag von 11 bis 15 Uhr und am Sonntag von 9 bis 15 Uhr an den Müllpfandstationen von unseren freundlich-aufgeschlossenen Helfern entweder euren beim Kartenkauf hinterlegten Zunder oder unseren schnieken Müllpfandbeutel überreicht. Die Müllpfandstationen findet ihr an den Auffahrten zu Zelten I (Sa + So) und Zelten II (So) und an der Schleuse zur Festivalfläche (So). von tanja



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impressum

redaktion Marco Lehmbeck, Klara Moschütz konzeption und gestaltung Brian Storm & VITUCCI Grafica druck www.drucksatz.com herausgeber

auflage

immergutrocken e.V. Warschauer Str. 59a 10243 Berlin

10.000

autoren Bjarne, Ivo Hänisch, Tina Huynh-Le, Manja Junker, Tanja Linke, Lizer, Majore, Klara Moschütz, Jann Petersen, Stefanie Rogoll, Nina Sartorius, Vivian Schachler, Linda Schildbach, Laurina Schräder, Josefine Schummeck, Anton Teichmann, Felix-Emeric Tota, Katja Voigt, Michael Wallies, Johanna Weidauer, Matse Wolff, Tim Wulff

foto credits Coma - Edi Danartono Winarni, Cosmic DJ – Cosmic DJ, DJ Phono – DJ Phono, Drangsal – Jim Rakete, Eddie Argos – Eddie Argos, Erobique – Yvonne Schmedemann, Fat White Family – Fat White Family, Frankie Cosmos – Matthew James Wilson, Get Well Soon – Jens Oellermann, I Have A Tribe – Alex Gonzales, Martin Kohlstedt - J. Konrad Schmidt, Isolation Berlin – Isolation Berlin, Jochen Distelmeyer – Sven Sindt, Liima – Thomas Jauk, LUH. – LUH., Maximo Park – FKP Scorpio, Nagel & Manuel Möglich – Nagel & Manuel Möglich, Peter Björn & John – Johan Bergmark, Peter Licht – Christian Knieps, Schnipo Schranke – Jenny Schäfer, Sean Nicholas Savage – Karol Kadłucki, Stefanie Sargnagel – Powerline Agency, Suuns – Caroline Desilets, Tocotronic – Michael Peterson, Vita Bergen – Ellika Henriks, We Are The City – Kirsten Huculiak, White Wine – White Wine


danke

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DANKE Irgendwo im Nirgendwo. Einer muss immer der Fahrer sein. Wir sehen endlich wieder Sterne am Himmel, hören Stille, erinnern uns, wie der Palstek geht und auch die Nachbarn wissen, dass wir wieder mal zu Hause sind. Zurück in Neustrelitz. Rein in die Arbeitsklamotte, Dreck unter die Nägel und mächtig viel Kuchen und Fleisch. Jahr für Jahr treten wir die Fahrt ins Grüne zum Immergut Festival an. Danke an euch 5.000, die mitkommen, die wieder rausgehen und dem Alltag trotzen und Mecklenburg nicht abstempeln. Danke an all die anpackenden Hände, an den immergutrocken e.V. und unsere Familien und Freunde. Raus aufs Land – könnte man ruhig mal öfter machen. steffi & der immergutrocken e.v. ohne euch macht die fahrt ins grüne nur halb so viel spass: affilitix audioequipment north gmbh autohaus frank herrmann gmbh baustoffwerke topp gmbh & co. kg industriebedarf beilke deutsche post ag drk kreisverband mecklenburgische seenplatte e.v. eventnet ug handelshaus gross trebbow gmbh hanseatische eisenbahn gmbh frau drobek frau zahn freiwillige feuerwehr neustrelitz gymnasium carolinum hafenbahn neustrelitz e.v. hauke runge herr grund, bürgermeister von neustrelitz herr wolff high gain landestheater neustrelitz neustrelitzer wohnungsgesellschaft mbh opel autohaus utpott gmbh & co. kg. popkw - lv für populäre musik & kreativwirtschaft m-v e.v. remondis seenplatte logistik gmbh sparkasse mecklenburg-strelitz stadt neustrelitz stadtwerke neustrelitz wassersportverein einheit neustrelitz e.v.


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freitag

eddie argos

birkenhain 15:25 – 16:05 seite 16 16:15 – 16:55

sean nicholas savage

samstag

stefanie sargnagel

birkenhain 15:25 – 16:05 seite 48 16:15 – 16:55

frankie cosmos seite 50 17:05 – 18:05

nagel & manuel möglich

seite 19 17:05 – 18:05 seite 52 waldbühne 18:05 – 18:45

peter licht

seite 20

seite 56

we are the city

waldbühne 18:05 – 18:45

birkenhain 18:45 – 19:45

isolation berlin

seite 24

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schnipo schranke

birkenhain 18:45 – 19:45

zeltbühne 19:45 – 20:25

jochen distelmeyer

seite 26

seite 66

drangsal

zeltbühne 19:45 – 20:25

waldbühne 20:30 – 21:20

white wine

seite 28

seite 74

zeltbühne 21:25 – 22:15

immergut festival 2016

peter, björn & john

waldbühne 20:30 – 21:20

luh

seite 32

seite 76

seite 78

waldbühne 22:20 – 23:20

is tropical

zeltbühne 21:25 – 22:15

vita bergen

seite 34 waldbühne 22:20 – 23:20

liima

seite 36

get well soon

zeltbühne 23:25 – 0:25

fat white family

zeltbühne 23:25 – 0:25

seite 80

suuns

seite 40

waldbühne 0:30 – 2:00

seite 86 3:10 – 5:00

birkenhain 2:00 – 3:00

maximo park

waldbühne 0:30 – 2:00

seite 82

birkenhain 2:00 – 3:00

seite 88

tocotronic

seite 42

seite 44 3:10 – 5:00

cosmic dj zeltbühne 2:00 – 6:00

samstag

zeltbühne 2:00 – 6:00

dj phono

coma

seite 44

karrera klub & what difference does it make? dj-team

erobique

indie night hro dj-team & detektor.fm dj-team freitag


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