Südthüringische Wirtschaft - Ausgabe 3/2016.

Weltwirtschaft auf dem Prüfstand

Vom Flüchtling zur Fachkraft

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Südthüringische Wirtschaft Zeitschrift der Industrie- und Handelskammer Südthüringen

3 / 2016

EDITORIAL

Der Saldo ist positiv – Kein Abschwung in Sicht Natürlich stimmt es, dass der destabilisierte nordafrikanische Raum, der Krieg in Syrien und die Ukraine-Krise Risiken für Deutschland und Europa bereithalten. Es ist auch richtig, dass der Euro nach wie vor Gefährdungspotenziale in sich trägt. Zudem ist damit zu rechnen, dass zurückgehendes Wachstum in China Folgen für unsere Volkswirtschaft haben wird und sich die Unternehmen um Kompensation bemühen müssen. Letztlich trägt die von Misstrauen gegenüber der Wirtschaft geprägte deutsche Politik, die auf Regulierungsausdehnung und Belastungserhöhung setzt, nicht dazu bei, Wohlbehagen in Unternehmerkreisen auszulösen.

Allerdings ist demgegenüber stark damit zu rechnen, dass der Euro niedrig und damit deutsche Produkte auf den Überseemärkten neben ihren sonstigen Vorzügen auch preislich attraktiv bleiben werden. Nur nebenbei sei an dieser Stelle erwähnt, dass der wichtige amerikanische Markt ordentlich Fahrt aufgenommen hat. Aus Mangel an Ideen zur europäischen Wirtschaftsförderung und um einen Kollaps der öffentlichen Haushalte in Europa zu vermeiden, wird EZB-Chef Mario Draghi auch das Zinsniveau niedrig halten. Und nicht zuletzt durch einen neuen großen Player im weltweiten Ölgeschäft, nämlich den Iran, dürfte der Druck auf den Ölpreis in absehbarer Zeit nicht kleiner werden. Mit 75 Millionen Iranern, die dem westlichen Konsum stark zugeneigt sind, eröffnen sich nennenswerte Marktchancen für Deutschland insgesamt und im Schweif der bereits vernetzten westdeutschen Unternehmen auch für unsere Unternehmen.

Letztlich raten wir dazu, sich nicht von den täglichen Hiobsbotschaften verunsichern zu lassen, sondern immer wieder den Saldo der guten und schlechten Indikatoren zu bilden. Im Ergebnis der gegenwärtigen Saldenbildung zeigt sich, dass die Wirtschaft unbedingt optimistisch bleiben sollte, denn die positiven Signale überwiegen deutlich in Zahl und Stärke. Der nach sechs Jahren stabilen Wachstums statistisch erwartbare Abschwung der Konjunktur ist in Deutschland nach wie vor nicht in Sicht.

Dr. Peter Traut Präsident der IHK Südthüringen

Südthüringische Wirtschaft 3/2016

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WELTWIRTSCHAFT AUF DEM PRÜFSTAND 10 Der Wind weht rauer 11 Südthüringer Exportwirtschaft wächst 12 Iran ist als Wirtschaftspartner zurück 12 5 Fragen an René Harun, Geschäftsführer der AHK Iran 13 ASEAN auf dem Weg zur Wirtschaftsmacht – Indonesien 1 EDITORIAL

n AUS- UND WEITERBILDUNG

n STANDORTPOLITIK 4 Arbeitgebermesse „Zukunftsperspektive Südthüringen“ am 14. April 2016 in Suhl 5 Neuer Bundesverkehrswegeplan – Beteiligungsphase nutzen

n EXISTENZGRÜNDUNG UND UNTERNEHMENSFÖRDERUNG 18 Gründer des Monats: Limond-Systems GmbH 19 Konfliktfrei durch den Nachfolgeprozess

n REGIONALMARKETING 23 Melden Sie Ihr Unternehmen jetzt an!

23 Thüringer Wald Firmenlauf am 24. August 2016

27 Große Resonanz zum 6. Azubi-Speed-Dating

28 BerufsErlebnisMesse für die Tourismusbranche 28 Das Thüringer Berufsschulnetz und viele offene Fragen 29 Verdienen Akademiker wirklich mehr?

n INNOVATION UND UMWELT 30 BMWi Roadshow „Von der Idee zum Markterfolg“ macht Station in Südthüringen 31 Spitzenausgleich wird 2016 in voller Höhe gewährt 31 Jugend-Technik-Zentren und Technikprojekttage

n RECHT 32 Werbung auf Facebook & Co. Auch auf Social Media-Plattformen gelten die Regeln des Wettbewerbsrechts

IHK SETZT SICH EIN 24 Genehmigungsverfahren zur Bewilligung von Sonn- und Feiertagsarbeit – Diskussion läuft noch 24 Mindestlohn: Klärung offener Fragen 25 Hochwasserschutz, Netzentgelte und Green Invest Richtlinie

© Alexander Klaus/pixelio.de

33 Anrechnung von Sonderzahlungen auf gesetzlichen Mindestlohn

© Guedo/pixelio

33 Impressum

Neue Anschrift

25 Zeitarbeit und Werkverträge: Gesetzentwurf entschärft

Ab 21. März 2016 befindet sich die Hauptgeschäftsstelle der IHK Südthüringen in der:

Bahnhofstraße 4-8, 98527 Suhl Das Bildungszentrum bleibt am Standort in Suhl-Mäbendorf, Hauptstraße 33, und wird weiter durch die IHK Südthüringen zum Zweck der Weiterbildung betrieben.

STANDORTPOLITIK

Beim Wort genommen Reaktion auf Forum F zum Thema Mindestlohn durch Staatssekretärin Iris Gleicke Im Oktober 2015 fand in Suhl ein Forum F zur Zwischenbilanz des gesetzlichen Mindestlohns statt. Mit dabei war die Staatsekretärin im Bundeswirtschaftsministerium und Beauftrage für die neuen Bundesländer, Iris Gleicke. Sie versprach Informationen und Klärung zu problematischen Themen, die von Unternehmern und deren Interessenvertretern vorgebracht wurden. Die Antworten der Staatssekretärin liegen nun vor.

Taxi- und Mietwagengewerbe: Generalunternehmerhaftung im öffentlichen Dienst Vertreter aus dem Verkehrsgewerbe führten an, dass der Schülerverkehr und von den Jobcentern veranlasste Umzüge neu vergeben wurden. Es sei nicht sichergestellt, dass der Mindestlohn in allen Fällen eingehalten werde. In ihrer Antwort verweist Iris Gleicke auf die Rechtsprechung des Bundesarbeitsgerichts zu einer Vorgängervorschrift, wonach die Auftraggeberhaftung nur für Geschäftsbeziehungen unter Unternehmen gelte. Allerdings gelte für die Vergabe öffentlicher Aufträge, dass lediglich solche Unternehmen diese erhalten können, die sich an das geltende Recht halten. Der öffentliche Auftraggeber habe das Recht zur Einsichtnahme in Lohnunterlagen vergangener Beschäftigungszeiten.

Taxi- und Mietwagengewerbe sowie Güterverkehr: Bereitschaftszeiten Vertreter des Verkehrsgewerbes hinterfragten außerdem, ob der Mindestlohn auch für Bereitschaftszeiten zu zahlen sei. Iris Gleicke verweist auf die Rechtsprechung, die danach unterscheidet, ob der Arbeitnehmer den Weisungen des Unternehmers untersteht, definiert als Bereitschaftszeit, oder ob er über seine Zeit und seinen Aufenthaltsort selbst disponieren kann, definiert als Pausenzeit. Bereitschaftszeiten seien grundsätzlich

Arbeitszeit. Allerdings habe das Bundesarbeitsgericht in einem früheren Verfahren eine Abstufung der Entlohnungshöhe für Bereitschaftszeiten zugelassen. Ob dies den Mindestlohn betrifft, ist offen.

Das zuständige Ministerium bejaht dies zwar, doch der Rechtsweg ist offen.

Kontrolle der Kabotageregelung im Güterverkehr Vertreter des Verkehrsgewerbes kritisierten, dass die Beschränkungen des Kabotageverkehrs, also der Aufnahme von Transportgütern durch ausländische Speditionen in Deutschland, und die Pflicht zur Zahlung des Mindestlohns nicht kontrolliert werden könnten. Iris Gleicke bestätigt das Kontrollproblem, wenngleich die Kontrollintensität den EU-Anforderungen entspreche. Zugleich verweist sie auf das Ergebnis der vorhandenen Kontrollen, wonach die meisten Verstöße gegen die Beschränkungen von ausländischen Fahrern im Auftrag deutscher Unternehmen begangen würden. Hinsichtlich der Zahlung des Mindestlohns müsse derzeit differenziert werden zwischen Kabotageverkehr und Transitfahrten ausländischer Spediteure. Während für erstere der Mindestlohn uneingeschränkt gelte, sei er bis auf Weiteres für alle weiteren Fahrten ausgesetzt worden. Auch hier verweist die Staatssekretärin auf Kontrollen, benennt jedoch keine Ergebnisse.

Hotel und Gaststättengewerbe: Regelungen des Arbeitszeitgesetzes Vertreter des Gastgewerbes kritisierten die mangelnde Flexibilität des Arbeitszeitgesetzes und nannten als Beispiel Feiern wie etwa Hochzeiten, die zur Überschreitung der Höchstarbeitszeit führten. Aus Sicht von Iris Gleicke besteht an dieser Stelle kein Handlungsbedarf für die Politik, weil

Zum Forum F im Oktober 2015 stellte sich Iris Gleicke den Fragen zum Mindestlohn.

die Regelungen des Arbeitszeitgesetzes bereits seit 20 Jahren unverändert gelten. Im Übrigen verfügten Gastronomen über Erfahrungswerte, wie lange Feiern normalerweise dauern, und könnten somit bereits im Vorfeld über den Personaleinsatz, z. B. via Schichtpläne, disponieren.

Im Ergebnis gibt es also kein Entgegenkommen seitens der Bundesregierung. Für die Politik ist das Mindestlohngesetz in seiner jetzigen Form praktikabel. Berechtigte Sorgen der Unternehmen finden hingegen keine Berücksichtigung.

Ihr Ansprechpartner: Dr. Jan Pieter Schulz S 03681 362-406 Y schulz@suhl.ihk.de

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Südthüringische Wirtschaft 3/2016

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STANDORTPOLITIK Ansprechpartner für Fachkräftesicherung

Vom Flüchtling zur Fachkraft Was Arbeitgeber beachten müssen Der beste Weg zur Integration von Flüchtlingen und zum Fußfassen in der deutschen Gesellschaft ist die Teilnahme am Berufs- und Erwerbsleben. Eine Vielzahl von Projekten und Initiativen wurde hierzu in den letzten Monaten ins Leben gerufen. Angesichts zunehmender Fachkräfteengpässe ergibt sich für die Wirtschaft neues Arbeitskräftepotenzial.

S 03681 362-164 Y sieber@suhl.ihk.de Seit dem 1. Januar 2016 ist Silke Sieber in der IHK Südthüringen Ihr Ansprechpartner zu allen Fragen der Fachkräftesicherung.

Nach ihrer Schulzeit in Ilmenau studierte Silke Sieber an der Sektion Afrika-Nahost-Wissenschaften der Karl-Marx-Universität Leipzig Arabistik. Während des Studiums war sie als Dolmetscherin in einem Landwirtschaftsentwicklungsprojekt in der VDR Jemen tätig. Nach dem Studium arbeitete sie als Dolmetscherin und Dozentin in Berlin und Düsseldorf u. a. für Gerichte, Stadtakademien und Bundesämter für Asylverfahren.

2009 absolvierte Silke Sieber eine Ausbildung zum Businesscoach (DBVC). Sie war als Leiterin von Bildungsprojekten, als Coach in der Berufsberatung und als Personalberaterin für Firmen tätig. Zu ihren Kunden zählten kleine und mittlere Unternehmen, Stadtverwaltungen, freie Bildungsträger, Agenturen für Arbeit, Schulen und Privatkunden.

Silke Sieber freut sich auf eine erfolgreiche und gewinnbringende Zusammenarbeit.

Asylbewerber und geduldete Flüchtlinge können nach drei Monaten Aufenthalt in Deutschland eine Ausbildung oder Beschäftigung aufnehmen, sofern die Arbeitsagentur dem zustimmt. Vor der Arbeitsaufnahme wird geprüft, ob es für die Stelle auch Bewerber aus Deutschland oder aus dem europäischen Wirtschaftsraum gibt. Lediglich Asylberechtigte sind von dieser Vorrangprüfung ausgenommen.

Häufig müssen jedoch vor der Arbeitsaufnahme weitere Maßnahmen ergriffen werden, um die Flüchtlinge optimal in Beschäftigung zu bringen.

Die besondere Unterstützung ist erforderlich, weil viele Flüchtlinge zwar gern eine Arbeit aufnehmen möchten, allerdings über nur geringe Kenntnisse der hiesigen Arbeitswelt und ihrer Möglichkeiten verfügen. Zugleich berichtet in Umfragen jedes zweite Südthüringer Unternehmen von Fachkräfteengpässen. Daher ist es naheliegend, im Rahmen von Projekten die Kompetenzen der Flüchtlinge zu ermitteln, sie für den hiesigen Arbeitsmarkt aufzuschließen und sie dann gemeinsam mit Partnern an interessierte Unternehmen zu vermitteln. Hierzu fand am 23. Februar 2016 in der IHK Süd­thüringen in Suhl eine Veranstaltung mit 90 Teilnehmern aus 60 Unternehmen, Institutionen und Kommunen statt. Vertreter der Regionaldirektion

Aatefa Ghafari, Flüchtlingskoordinator in der IHK Südthüringen, erklärt den Teilnehmern das Projekt FIF (Förderung der beruflichen Integration von Flüchtlingen).

Sachsen-Anhalt-Thüringen der Bundesagentur für Arbeit stellten dar, wie sich derzeit die Arbeitsaufnahme von Flüchtlingen gestaltet und was Arbeitgeber dabei zu beachten haben. Außerdem wurden verschiedene arbeitsmarktrelevante Flüchtlingsprojekte aus Südthüringen vorgestellt.

Alle Präsentationen zur Veranstaltung sind abrufbar unter: www.suhl.ihk.de (Dok.-Nr. 35940).

Forum F – Fachkräfte Arbeitgebermesse „Zukunftsperspektive Südthüringen“ am 14. April 2016 Die IHK Südthüringen stellt sich der Herausforderung, Flüchtlinge gut und schnell in Arbeit zu bringen. Nach der Vorstellung der Projekte am 23. Februar 2016 wäre nun der nächste Schritt die Vermittlung in ein Praktikum, der Abschluss eines Ausbildungsvertrages oder gar der Abschluss eines Arbeitsvertrages. Das wird Gegenstand einer weiteren Veranstaltung sein. Mit der Arbeitgebermesse „Zukunftsperspektive Südthüringen“ im Rahmen der Veranstaltungsreihe Forum F am 14. April 2016 sollen Unternehmen und Flüchtlinge die Chance erhalten, sich kennenzulernen. Dazu stellen Vertreter Südthüringer Unternehmen Beschäftigungsmöglichkeiten in der Region vor. Besucher der Messe

sind Flüchtlinge ab einem Alter von 15 Jahren, die bereits Deutschkurse absolviert haben. Sie können mit Arbeitgebern ins Gespräch kommen und sich über die Möglichkeiten des beruflichen Einstiegs informieren. Viele der Flüchtlinge verfügen über Fähigkeiten und Erfahrungen in verschiedensten Berufen und Gewerben. Ein großer Teil besitzt qualifizierte Bildungsabschlüsse.

Laut einer IHK-Umfrage vom Oktober 2015 wollen 60 Prozent der Südthüringer Unternehmen Flüchtlinge als Facharbeiter, 53 Prozent als Hilfskräfte und 44 Prozent als Auszubildende beschäftigen. Weiterbildungsangebote für Flüchtlinge würden 48 Prozent der befragten Unternehmen anbieten.

Ihre Ansprechpartner: Silke Sieber S 03681 362-164 Y sieber@suhl.ihk.de

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Die IHK Südthüringen schafft mit dieser Messe eine Plattform für Südthüringer Unternehmen, die Flüchtlinge integrieren wollen.

Interessierte Unternehmen melden sich bitte bis zum 30. März 2016.

Termin: 14. April 2016 Zeit: 11:00 bis 15:00 Uhr Ort: IHK Südthüringen,

Bahnhofstraße 4–8

98527 Suhl

Aatefa Ghafari S 03681 362-136 Y ghafari@suhl.ihk.de

STANDORTPOLITIK

Neuer Bundesverkehrswegeplan Veröffentlichung des Entwurfs steht bevor – Beteiligungsphase nutzen Mit dem Bundesverkehrswegeplan (BVWP) erfolgt die verkehrsträgerübergreifende Investitionsbedarfsplanung für die Verkehrswege des Bundes. Der BVWP enthält Aussagen zur Erhaltung und zu den beabsichtigten Aus- und Neubaumaßnahmen im Bundesfernstraßen-, Bundesschienenwege- und Bundeswasserstraßennetz. Im Rahmen der Aufstellung wird nachgewiesen, ob erwogene Verkehrsinfrastrukturprojekte unter Berücksichtigung aller Vor- und Nachteile gesamtwirtschaftlich sinnvoll und notwendig sind.

Nach der Veröffentlichung und Konsolidierung der Projektanmeldungen für den BVWP 2015 im Mai 2014 steht derzeit die Bewertungsphase kurz vor dem Abschluss, in der Projekte einer gutachterlichen Prüfung zur Ermittlung ihres NutzenKosten-Verhältnisses sowie der prognostizierten Umweltauswirkungen unterzogen werden. Die Bewertungsergebnisse bilden die Grundlage für den mit Spannung erwarteten 1. Referentenentwurf des BVWP 2015, dessen Veröffentlichung nach einigen Verzögerungen nun für Mitte März 2016 angekündigt ist. Der Referentenentwurf wird zeigen, welche Projekte der Region Südthüringen zunächst für die Aufnahme in den BVWP 2015 vorgesehen sind und welche Dringlichkeitseinstufung diese erreichen.

Dabei werden wohl erneut nur diejenigen Projekte in den nächsten 15 Jahren eine realistische Chance zur Realisierung haben, die in den Vordringlichen Bedarf Plus (VB+) bzw. den Vordringlichen Bedarf (VB) zugeordnet sind.

BVWP 2015 Meldungen Südthüringen: Laufende Vorhaben (keine erneute Prüfung im Bezugsfall) Nr. Straße Bezeichnung OU Fambach – Niederschmalkalden mit Talbrücke 1 B 19 Zwick 2 B 90n Traßdorf (A 71) – Nahwinden BVWP 2015 Meldungen Südthüringen: Zu untersuchende Vorhaben (s. Karte) 3 B 4n OU Neuhaus a. R. 4 B 4n Sonneberg – Köppelsdorf 5 B 19 OU Wasungen 6 B 19 OU Meiningen, 2. BA Nord 7 B 19 OU Walldorf/Melkers (B 87n) 8 B 19 Fambach – Abzweig B 62 Barchfeld 9 B 19 B 87n – OU Meiningen 10 B 62 OU Zella-Mehlis 11 B 87n Herpf – Stepfershausen 12 B 87n OU Oberkatz 13 B 88 Gräfenroda – Frankenhain

Bauziel 2-streifiger Neubau 2-streifiger Neubau

2-streifiger Neubau 2-streifiger Neubau 2- bis 3-streifiger Neubau 3- bis 4-streifiger Neubau 2- bis 3-streifiger Neubau Erw. auf 4 Fahrstreifen Erw. auf 4 Fahrstreifen 2-streifiger Neubau 2-streifiger Neubau 3-streifiger Neubau 3-streifiger Neubau

14

B 88

Gehren – Pennewitz

2-streifiger Neubau

15 16 17 18

B 89 B 89 B 89

OU Harras OU Hildburghausen OU Schalkau Lückenschluss Coburg – Südthüringen (Werrabahn)

2-streifiger Neubau 2-streifiger Neubau 2-streifiger Neubau 1- bis 2-gleisiger Neubau

Unternehmen sollten Möglichkeit der Öffentlichkeitsbeteiligung nutzen!

Mit der Veröffentlichung des BVWP-Entwurfs wird es erneut eine Beteiligungsphase geben. Die IHK Südthüringen wird sich im Rahmen ihrer Stellung als Träger öffentlicher Belange zum Entwurf äußern und das Gesamtinteresse der regionalen Wirtschaft im Rahmen der Konsultationsgespräche sowie der Beteiligung von Verbänden vertreten.

Daneben wird auch der gesamten Öffentlichkeit die Möglichkeit geboten, sich zum BVWP-Entwurf und den einzelnen Projekten zu äußern. Hierbei steht vor allem die Frage zum Bedarf einer Maßnahme (Neubau eines Verkehrswegs oder Ausbau vorhandener Infrastruktur) sowie deren Realisierungswürdigkeit im Fokus und nicht Fragen zur konkreten Projektplanung (z. B. Linienführung, Trassierung). Da sich im Zuge des Beteiligungsverfahrens die Priorisierung von Maßnahmen und damit ihre Chance zur Verwirklichung noch einmal ändern können, ist es von großer Wichtigkeit, dass vor allem auch Unternehmen die Bedeutung wichtiger Infrastrukturmaßnahmen hervorheben und die Möglichkeit zur Beteiligung nutzen.

Südthüringische Wirtschaft 3/2016

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STANDORTPOLITIK Hierzu sollten Sie Ihre Stellungnahme an das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) übermitteln, was bspw. direkt über das das Internetportal des BMVI mit Hilfe eines Formulars möglich sein wird. Das BMVI wird die Öffentlichkeitsbeteiligung zum BVWP unter der Voraussetzung, dass alle erforderlichen Unterlagen

vorliegen, im März 2016 beginnen. Zu diesem Zeitpunkt werden alle Unterlagen und Informationen online auf der Internetseite des BMVI bereitgestellt.

Insgesamt wird der Zeitraum der Öffentlichkeitsbeteiligung dann sechs Kalenderwochen betragen.

Relevante Stellungnahmen werden themenbezogen zusammengefasst und dokumentiert. Soweit aus

fachlich inhaltlichen Gründen sinnvoll, werden daraus Änderungsvorschläge für den BVWP abgeleitet.

Ihr Ansprechpartner: Mario Dammköhler S 03681 362-132 Y dammkoehler@suhl.ihk.de

Dieselgate und die Folgen Ergebnisse einer Sonderumfrage der IHK Südthüringen Am 18. September 2015 wurde öffentlich, dass die Volkswagen AG (VW) eine illegale Abschalteinrichtung in der Motorsteuerung verwendet hat, um damit die US-amerikanischen Abgasnormen zu umgehen. Was als kleiner Skandal begann, weitete sich rasch aus. Schnell entstand die Befürchtung, dass infolge des Skandals der Standort Deutschland Schaden nehmen könnte. Neben den Folgen für VW sah man das Siegel Made in Germany gefährdet.

Die erste Aufregung hat sich inzwischen gelegt und die nüchterne Analyse der Folgen von Dieselgate kann beginnen. Im Rahmen der Konjunktur­ umfrage wurde daher die Südthüringer Wirtschaft befragt, welche Auswirkungen der Abgasskandal auf das eigene Unternehmen hat. Branchenübergreifend geht man von allenfalls geringen Folgen aus. So bekannten 83 Prozent der Unternehmen, die Folgen seien marginal. 15 Prozent gaben an, dass sich spürbare, aber nicht existenzbedrohende Folgen ergeben würden. Stark betroffen sind 2 Prozent der Unternehmen. Sie gehen von deutlichen Auswirkungen aus, die sie wirtschaftlich hart treffen werden.

Somit sind Einzelfälle aus den Branchen Groß- und Kfz-Handel sowie Verkehrsgewerbe stark betroffen. Die Unternehmen stehen entweder in enger Verbindung zu VW oder sie sehen sich infolge der eigenen Kaufentscheidung für Fahrzeuge des Unternehmens als Betroffene.

Welche Auswirkungen wird der Abgas -Skandal von Volkswagen auf Ihr Unternehmen haben?

82,9

Gesamtwirtschaft

72,5

Industrie

0%

10%

20%

50,0

30%

40%

6 Südthüringische Wirtschaft 3/2016

1,6

27,5

40,0

Kfz-Handel

50%

60%

10,0

70%

80%

90%

100%

Die Auswirkungen sind marginal.

Die Auswirkungen werden zwar spürbar, aber nicht existenzbedrohend sein.

Der Skandal wird deutliche Auswirkungen haben und uns wirtschaftlich hart treffen.

Spürbare, aber nicht existenzbedrohende Folgen, erwartet neben dem Kfz-Handel vor allem die Industrie. Hierbei schwingt die Sorge mit, dass der Abgasskandal zu einem Einbruch der Nachfrage nach Volkswagenfahrzeugen kommen könnte mit spürbaren Auswirkungen für die Zulieferer. In der breiten Mehrheit sind sich die Unternehmen

Sicherheit in Ladengeschäften Im Rahmen der Sitzung des Handelsausschusses der IHK Südthüringen hat die Landespolizeiinspektion (LPI) Suhl am 26. Januar 2016 ausführlich zum Thema Sicherheit in Ladengeschäften informiert. Neben Maßnahmen zur Prävention von Straftaten wurden wichtige Hinweise zum Umgang mit mutmaßlichen Tätern gegeben. Dabei zeigte sich, dass Ladenmitarbeiter im Zuge der Klärung von Sachverhalten bis hin zur Erstattung von Anzeigen zahlreiche Fehler mit entsprechend negativen Folgen begehen können. Die Beamtinnen der LPI appellierten eindringlich, die eigene Gesundheit bei der Verfolgung von Verdächtigen

15,5

nicht zu gefährden. Die vorläufige Festnahme eines Täters ist zwar nach § 127 Strafprozessordnung durch Jedermann möglich, sofern dieser auf frischer Tat erwischt wird, kann jedoch schnell als unverhältnismäßig eingestuft werden und letztlich zu einer Anzeige wegen Freiheitsberaubung führen. Aufgrund dieses Risikos sollten auf diese Mittel verzichtet werden.

Eine Zusammenfassung der wichtigsten Hinweise der Polizei steht Ihnen auf der Webseite der IHK Südthüringen unter www.ihk.suhl.de (Dok.-Nr. 35908) zur Verfügung.

allerdings einig. Die Folgen bleiben marginal und falls nicht, so sind sie verkraftbar.

Ihr Ansprechpartner: Dr. Jan Pieter Schulz S 03681 362-406 Y schulz@suhl.ihk.de

Informationsveranstaltung zum Thema Objektschutz/ Einbruchschutz Am Montag, 11. April 2016, wird die LPI Suhl in der Zeit von 16:00 und 18:30 Uhr in der IHK Südthüringen, Bahnhofstraße 4–8, 98527 Suhl, zum Thema Objektschutz/Einbruchschutz informieren. Die kostenlose Informationsveranstaltung steht allen interessierten IHKMitgliedsunternehmen offen.

Anmeldungen sind bis zum 4. April 2016 über die IHK-Veranstaltungsdatenbank unter www.suhl.ihk.de möglich.

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Perspektive berufliche Integration Am 28. Januar 2016 fand unter Leitung der Vizepräsidentin der IHK Südthüringen und Vorsitzenden des Regionalausschusses für den Landkreis Sonneberg, Sabine Diez, die erste Sitzung des Ausschusses statt.

Die Anwesenden nutzten die Gelegenheit, im kleinen Kreis einige Rahmenbedingungen der Integration von Flüchtlingen mit Bleibeperspektive in das Arbeitsleben kennenzulernen. Dabei spielten auch ausländerrechtliche Normen eine wichtige Rolle.

Marion Hecklau von der Arbeitsagentur Sonneberg konnte auf gelockerte Regeln im Zusammenhang mit der verstrichenen Aufenthaltsdauer verweisen.

Der stellvertretende Hauptgeschäftsführer der IHK Südthüringen, Jan Scheftlein, stellte die Erweiterung des Dienstleistungsangebots der IHK durch das Projekt „Berufliche Integration von Flüchtlingen“ vor (wir berichteten im Heft 1-2/2016).

Aatefa Ghafari, Flüchtlingskoordinator in der IHK Südthüringen, bot den Anwesenden an, zwischen Unternehmen und Flüchtlingen zu moderieren. Die Kenntnis der Sprache und Kultur Afghanistans qualifiziert sie hierfür besonders.

Kathrin Sbresny und Martin Beck von der P&S praxis und seminare GmbH sprachen über die ersten Erfahrungen aus einer zwölfwöchigen Maßnahme, in der Asylbewerber nach der Feststellung ihrer Fähigkeiten und Neigungen gemeinsam mit Unternehmen für eine passende Ausbildung und spätere berufliche Tätigkeit vorbereitet werden.

In der Diskussion wurde von den Unternehmensvertretern die ausreichende Kenntnis der deutschen Sprache als die notwendige – wenn auch nicht vorrangige – Voraussetzung für die Integration in die regionale Arbeitswelt bezeichnet.

Das gesamte Angebot der Hilfen für die betroffenen Personen und Unternehmen erscheint im Moment als unübersichtlich.

Die praktische Anregung an alle war, sich nicht allein dem Problem zu stellen, sondern gezielt Hilfe in der Agentur für Arbeit und den Jobcentern sowie der IHK Südthüringen zu suchen. Dort sind die Mitarbeiter auch in der Lage, über Angebote für spezielle Integrationskurse in der Region zu informieren.

Ihr Ansprechpartner: Volker Hirsch S 03675 7506-252 Y hirsch@suhl.ihk.de

Großes Interesse an der 9. Berufsinformationsmesse der Initiative Erfurter Kreuz

Mehr als 700 Besucher nutzten am 23. Januar 2016 die 9. Berufsinformationsmesse des Unternehmervereins Initiative Erfurter Kreuz e. V. und den Tag der offenen Tür der Staatlichen Berufsbildenden Schule Arnstadt, um sich über mehr als 70 verschiedene Berufe und BA-Studiengänge in den regionalen Unternehmen zu informieren. Die Veranstaltung richtete sich vor allem an Schüler ab der 7. Klassenstufe sowie deren Eltern und Lehrer.

43 Unternehmen „rund ums Erfurter Kreuz“ stellten ihre Ausbildungsmöglichkeiten und Karrierechancen vor. Daneben waren die IHK Südthüringen, die Agentur für Arbeit und andere Institutionen vor Ort, um bei der Suche nach dem passenden Beruf zu beraten. Das Konzept, die Berufe nicht nur mit Broschüren sondern auch praktisch vorzustellen, kam dabei gut an. Vor allem Lehrlinge der ausstellenden Unternehmen

schilderten ihre eigenen Ausbildungserfahrungen.

Auch konnten sich Schüler um Praktika bewerben, um einen tieferen Einblick in den Beruf zu erlangen. Gerade über den Weg des Praktikums gewinnen viele Unternehmen durch die Messe auch langfristig Auszubildende. Diese Nachhaltigkeit gehört auch zu den Gründen, warum die Messe nicht nur bei Schülern sondern auch bei den Ausbildungsbetrieben immer beliebter wird.

Weitere Informationen zum Unternehmerverein Initiative Erfurter Kreuz e. V. finden Sie unter: www.initiative-erfurter-kreuz.de Ihr Ansprechpartner: Tilo Werner S 03681 362-203 Y werner@suhl.ihk.de

Wirtschaftskongress erwicon am 9. Juni 2016 in Erfurt Unter dem spannenden Thema „Wachstum mit Erfolg – So gewinnen und halten Sie Ihre Kunden heute“ bietet der 15. Wirtschaftskongress erwicon am 9. Juni 2016 im Congresscenter der Messe Erfurt eine interessante Plattform zur Kommunikation zwischen Unternehmen, Einrichtungen, Verbänden und Politik. In Vorträgen, Workshops und der Podiumsdiskussion vermitteln

Referenten aus der Thüringer Wirtschaft und bundesweit aktive Redner und Experten ihr Wissen. So können sich Unternehmer thematisch informieren und weiterbilden. Zudem bietet der Kongress die Möglichkeit, branchenübergreifend Kontakte zu knüpfen und zu pflegen.

Weitere Informationen finden Sie unter: www.suhl.ihk.de (Dok.-Nr. 35938).

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WIRTSCHAFTSJUNIOREN

Die Wirtschaftsjunioren Thüringer Wald suchen jährlich den schlauesten Schüler bzw. die schlaueste Schülerin der Region. Wirtschaftswissen im Wettbewerb ist ein Wissensquiz rund um Fragen zu Wirtschaft, Unternehmen, Ausbildung, Internationalem und Allgemeinbildung. Das Quiz ist von den Wirtschaftsjunioren Deutschland entwickelt worden, um Wirtschaftswissen in die Schulen zu bringen. Pro Jahr nehmen rund 40 000 Jugendliche der 9. Klassen in ganz Deutschland an dem Quiz teil.

Am aktuellen Wettbewerb im Thüringer Wald beteiligten sich zehn Schulen mit insgesamt 470 Schülern. Ende Januar bereisten die Wirtschaftsjunioren die teilnehmenden Schulen, um zum einen die Schulsieger zu prämieren, aber auch die Besten aller Teilnehmer zu küren. In diesem Jahr konnte erstmals eine Regelschülerin gewinnen: Gina Sophie Poser von der Ludwig BechsteinSchule in Arnstadt. „Ich bin vollkommen überrascht, den Wettbewerb gegen die starke Konkurrenz gewonnen zu haben. Schließlich war ich mir nur bei drei Viertel der Fragen relativ sicher, den Rest musste ich raten“, waren die ersten Worte der verblüfften Gewinnerin. Mit ihren 23 erreichten Punkten bei den 30 Fragen war es also ihr Wissen, was schlussendlich für den Sieg entscheidend war. „Jetzt freue ich mich natürlich auf meine Teilnahme am Bundesfinale“, so die Siegerin aus Arnstadt weiter.

Weit muss Gina nicht fahren, denn die Wirtschaftsjunioren Thüringer Wald sind selbst

© www.wj-thueringer-wald.de

Wirtschaftsjunioren kürten die schlaueste Schülerin im Thüringer Wald

Kreissiegerin Gina Sophie Poser ist die Gewinnerin von Wirtschaftswissen im Wettbewerb. Den 2. Platz belegte Charlie Köhler (2. v. r.). Udo Sturm (r.) und Andreas Krug (l.) vom Vorstand der Wirtschaftsjunioren Thüringer Wald gratuierten.

Gastgeber und Ausrichter. Im März wetteifern über 40 Schüler aus ganz Deutschland in Ilmenau um den Bundessieg.

Den zweiten Platz im WirtschaftswissenWettbewerb belegte mit Charlie Köhler ebenfalls ein Schüler der Regelschule „Ludwig Bechstein“, während sich den dritten Platz Adrian Theuerkauf (Friedrich-König-Gymnasium Suhl), Lisa Gräßer (Gymnasium „Am Lindenberg“ Ilmenau) und Erik

Rocktäschel (Staatliche Gemeinschaftsschule Großbreitenbach) teilten.

Alle Preisträger sowie die einzelnen Schulbesten erhielten Büchergutscheine und Präsente, die die Wirtschaftsjunioren mit Unterstützung der Sparkasse Arnstadt-Ilmenau, der Aesculap GmbH Suhl und der Jugendcommunity t-wood.de überreichten.

Weitere Infos unter: www.wj-thueringer-wald.de

Veranstaltungen 1. Halbjahr 2016 Wirtschaftsjunioren Schmalkalden-Meiningen April 2016

Know-how-Transfer der Wirtschaftsjunioren Thüringen mit dem Thüringer Landtag 22.–24.04.2016 MIRKO Mitteldeutsche Regionalkonferenz in Wernigerode Mai 2016 Know-how-Transfer der Wirtschaftsjunioren Deutschland mit dem Deutschen Bundestag 03.05.2016 NLP Kommunikationsseminar 09.06.2016 Fahrt nach Berlin zum Deutschen Bundestag Weitere Informationen unter: www.wj-sm.de SCHMALKALDEN-MEININGEN

8 Südthüringische Wirtschaft 3/2016

Wirtschaftsjunioren Thüringer Wald 14.03.2016 14.04.2016 18.05.2016 05.06.2016 17.06.2016

Besichtigung Raststätte Thüringer Wald Süd Seminar „Moderne LED-Technik für Büro und Industrie – Leuchtmittelkonzepte zur Energieeinsparung“ Gesprächsrunde „Ist Zeitungswerbung für Unternehmen noch zeitgemäß?“ (mit Besichtigung Freies Wort in Suhl) Erlebnistag Verkehrsprojekt Deutsche Einheit Nr. 8 (ICE-Neubaustrecke) Tagesworkshop „Führungskräftetraining“

Weitere Informationen unter: www.wj-thueringer-wald.de

© Helmut J. Salzer/pixelio

TITEL

Weltwirtschaft auf dem Prüfstand Derzeit kann man den Eindruck gewinnen, dass sich eine Krise an die nächste reiht. Griechenland, Syrien, Irak, Ukraine sind nicht nur Ländernamen, sie stehen auch für Entwicklungen, die zu großer Verunsicherung in der Wirtschaft führen. Es treibt vielen von uns zudem die Sorgenfalten auf die Stirn, wenn gleichzeitig der Protektionismus weltweit zunimmt, das globale Wirtschaftswachstum erstmals seit der Finanzkrise nicht über drei Prozent kommt und wenn für Deutschland wichtige Märkte – vor allem China, Brasilien und Russland – so sehr schwächeln.

Auch wenn viele hierzulande trotz alledem so tun: Der Erfolg der deutschen Unternehmen auf den Weltmärkten ist kein Naturgesetz. Die deutschen Unternehmen müssen sich durch Investitionen, Innovationen und Kundenorientierung im globalen Wettbewerb immer wieder neu behaupten.

Das setzt neben dem eigenen Engagement der Betriebe in einer sich schnell verändernden Welt vor allem wettbewerbsfähige Standortbedingungen in der Heimat – also in Deutschland – voraus.

Hier kann die deutsche Wirtschaftspolitik selbst an den Schrauben drehen und so dazu beitragen, dass wir in einem krisenhaften Umfeld erfolgreich bleiben. Denn vom Doping der niedrigen Zinsen, des günstigen Öls und des schwachen Euro dürfen wir uns nicht blenden lassen. Es ist höchste Zeit, dass wir unsere Hausaufgaben machen. Das beginnt mit dem Thema Bürokratie. Wann kommt endlich die Verkürzung der Aufbewahrungsfristen von Steuerunterlagen von zehn auf fünf Jahre? Die Grenze zur Sofortabschreibung von geringwertigen Wirtschaftsgütern liegt seit 50 Jahren bei 410 Euro – auch hier muss gehandelt werden. Es geht weiter mit der Erbschaftsteuer. Kompliziert, teuer

© DIHK e. V.

Von Eric Schweitzer, DIHK-Präsident

Eric Schweitzer

und im Zweifel eine große Gefahr für unsere besondere Wirtschaftsstruktur in Deutschland. Bei der Energiewende kommen wir auch nur langsam voran und das bei enormen Kosten.

Das Aufgabenheft ist also gefüllt, die Politik ist gefordert – damit es der Wirtschaft nicht nur in Deutschland gut geht, sondern sie auch ihre Erfolge auf den Weltmärkten fortsetzen kann.

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Der Wind weht rauer Von Julia Arnold, Bereichsleiterin Internationale Märkte, DIHK Berlin

In der Weltwirtschaft weht der Wind seit einiger Zeit rauer: Wichtige Exportmärkte schwächeln und Handelshemmnisse nehmen zu. Das stellt die Unternehmen vor neue Herausforderungen. Doch es gibt auch Lichtblicke: Neue Märkte öffnen sich und Europa arbeitet an seinem Comeback.

© Jens Schicke

Deutschland und die Weltwirtschaft – das war viele Jahre eine Erfolgsgeschichte. Der Export eilte von Rekord zu Rekord. Die deutschen Unternehmen bewährten sich mit innovativen Produkten und Dienstleistungen und großer Kundenorientierung eindrucksvoll Julia Arnold im harten globalen Wettbewerb. Aber der Gegenwind nimmt zu.

Beispiel Nummer eins: Etliche Schwellenmärkte befinden sich in der Krise. In China kühlt das einstmals kräftige Wachstum der zurückliegenden Jahre weiter ab. Die Transformation der chinesischen Wirtschaft von einem investitions- zu einem konsumgetriebenen Wachstum verläuft holprig. Krisenzeichen verdichten sich unabhängig vom Börsengeschehen in vielen Branchen, insbesondere in der Bau-, Schwer- und Rohstoffindustrie sowie in exportorientierten Branchen.

Betroffen sind hiervon auch die Nachbarn Chinas

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in Asien. Zudem herrscht auch am anderen Ende des Globus, wie zum Beispiel in Brasilien, konjunkturelle Katerstimmung. Die Weltwirtschaft kommt somit nicht in Gang: Nach dem „AHK World Business Out-look 2015/2016“ wird es 2016 nur für ein Wachstum der Weltwirtschaftsleistung von 2,9 Prozent reichen – so schwach wie seit sieben Jahren nicht mehr.

Herausforderung Nummer zwei: Viele deutsche Unternehmen berichten von einer Zunahme der Handelshemmnisse. Der Trend setzt sich seit Jahren ungemindert fort. Dabei werden die klassischen Handelshemmnisse – etwa Zölle oder Importsteuern – abgelöst von neuen, „kreativen Maßnahmen“, die oft im rechtlichen Graubereich liegen. Beispiele sind lokale Zertifizierungsanforderungen – zusätzlich zu bereits in der EU vorgenommenen Zertifizierungen –, verstärkte „Sicherheitsanforderungen“ oder „Local content – Vorschriften“, also der Zwang zur Produktion vor Ort. Die Folge sind hohe Kosten und ein Wettbewerbsnachteil gegenüber ausländischen Unternehmen. Gerade vor diesem Hintergrund wären Fortschritte bei den WTOVerhandlungen so wichtig. Diese stocken jedoch schon seit langem.

Doch wo es Schatten gibt, ist auch Licht. Immerhin laufen die Geschäfte in Europa wieder besser.

Auch der Handel mit den USA stellt einen Stabilitätsanker dar. Und bei den Schwellenländern gibt es ebenfalls positive Entwicklungen. So wächst Indien vor allem dank der starken Binnennachfrage kräftig – erstmals seit rund 30 Jahren auch wieder stärker als der Nachbar China. Zudem könnte sich der Iran nach einer möglichen Aufhebung der Sanktionen zu einem interessanten Markt entwickeln.

Alles in allem stellt die Weltwirtschaft damit die deutsche Wirtschaft mit ihren kleinen und mittleren internationalisierten Unternehmen 2016 vor Herausforderungen, bietet zugleich aber auch Chancen. Gerade in diesen Zeiten sind die IHKs und AHKs erster Ansprechpartner, wenn es um das Ausloten von Risiken und Potenzialen auf den Weltmärkten geht. Sie stehen deutschen Unternehmen mit tatkräftiger Unterstützung bei der Markterschließung zur Seite.

Der DIHK organisiert am 11. Mai 2016 in Berlin eine Außenwirtschaftskonferenz und vom 3. bis 5. November 2016 in Hong Kong die 15. Asien-Pazifik-Konferenz. Außerdem koordiniert er den „IHK-/AHK-/DIHK-Aktionsplan Iran“ zur Unterstützung deutscher KMUs beim Markteinstieg im Iran. Auf politischer Ebene setzt sich der DIHK zudem für die Umsetzung der neuen EU-Handelsstrategie ein – denn sie legt ein Augenmerk speziell auf KMUs.

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Südthüringer Exportwirtschaft wächst Strategien zur Gewinnung neuer Märkte wirken Die aktuellen Entwicklungen der Weltwirtschaft und auf den internationalen Märkten bieten gerade den kleinen und mittlere Unternehmen Südthüringens auch 2016 neue Chancen. Dabei profitieren die exportorientierten Südthüringer Unternehmen trotz der großen Herausforderungen auf den Weltmärkten von den vielfältigen Möglichkeiten, um ihre Produkte und Dienstleistungen unter dem Label „Made in Germany“ abzusetzen.

Dass die Südthüringer Exportwirtschaft im Aufwind ist, spiegelt die aktuelle Konjunkturumfrage der IHK Südthüringen zum Jahresbeginn 2016 wider. So ist der Südthüringer Export in den ersten elf Monaten 2015 mit einer Rate von 6 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum gewachsen. Das zeigt, dass die Exportstrategien der Unternehmen zunehmend wirken. Der Export für Thüringen und Deutschland erreichte dagegen im Vergleichszeitraum einen Zuwachs um 5 Prozent. Der Ausblick auf 2016 ist ebenfalls positiv: Der Exportklimaindikator der Südthüringer Unternehmen steigt erwartungsinduziert um 15 Punkte auf 117,1 Punkte an.

Trotz der guten Prognosen besteht ein Nachholbedarf der Südthüringer Exportwirtschaft für weiteres Wachstum, denn die Exportquote der ersten elf Monate 2015 erreichte lediglich 32 Prozent gegenüber 33 Prozent für Thüringen und 49 Prozent für Deutschland.

Der wichtigste Potenzialmarkt für die Südthüringer Unternehmen wird dabei 2016 weiterhin Europa sein. Hier belegte 2015 Ungarn erstmals den europäischen Spitzenplatz bei den Ausfuhren der Thüringer Unternehmen, dicht gefolgt von Frankreich, dem Vereinigten Königreich und Österreich. Bei den außereuropäischen Märkten sind die USA weiterhin wichtigster Handelspartner; weitere Potenziale bietet trotz der aktuellen leichten

wirtschaftlichen Abschwächungen die VR China.

Daneben wird sich zeigen, ob die Südthüringer Wirtschaft die Möglichkeiten der Marktöffnung des Iran und mögliche wirtschaftliche Entwicklungen in Kuba wird nutzen können. Gleichzeitig steht Mitte 2016 die Frage der Fortführung der Sanktionen gegenüber Russland. Vor Beginn der Sanktionen machte der Export noch 3 Prozent des Thüringer Außenhandels aus. Seither kam es auch aufgrund des Rubelverfalls sowie der Ölpreisentwicklung zu einem Rückgang um 140 Mio. Euro auf einen Anteil von 2 Prozent. Der Rückgang des Russland-Exports trifft einzelne Südthüringer Unternehmen, vor allem aus der Industrie, schmerzhaft. Gesamtwirtschaftlich wurden die Verluste durch die Erschließung neuer Märkte aber kompensiert.

Außenwirtschaftsförderung Für die Gewinnung neuer ausländischer Märkte können Thüringer Unternehmen im Fall des Vorliegens der Voraussetzungen die Richtlinien zur einzelbetrieblichen Außenwirtschaftsförderung bzw. zur Außenwirtschaftsförderung von Gemeinschaftsprojekten nutzen. Insbesondere die einzelbetrieblichen Außenwirtschaftsförderung ermöglicht es den Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes und der wirtschaftsnahen Dienstleistungen, für internationale Projekte der Markterschließung nichtrückzahlbare Zuschüsse in Anspruch zu nehmen. Hier werden die Beteiligung an internationalen Messen im In- und Ausland mit 2.500 Euro, die Kontaktanbahnung und -vermittlung zu ausländischen Geschäftspartnern mit 700 Euro und mit diesen Maßnahmen verbunden die Erstellung von Werbematerialien, wie unternehmens- und produktspezifische Printmedien

Exportklimaindikator 130,0

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Punkte

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und elektronische Werbeträger, mit 2.500 Euro bezuschusst. Insgesamt können die Unternehmen über die Laufzeit der Richtlinie 20 Förderungen in Anspruch nehmen. Die Antragstellung der einzelbetrieblichen Außenwirtschaftsförderung erfolgt über die Thüringer Aufbaubank.

Weitere Informationen erhalten außenwirtschaftlich interessierte Unternehmen unter: www.suhl.ihk.de

IHK Südthüringen unterstützt Exportaktivitäten der Mitgliedsunternehmen Mit den Beratungs- und Informationsleistungen, Veranstaltungen, Aktivitäten und Projekten im Bereich International unterstützt die IHK Südthüringen ihre Mitgliedsunternehmen beim Markteintritt im Ausland und hilft, die Möglichkeiten auf den ausländischen Märkten gewinnbringend zu nutzen. Mit dem bundesweiten Verbund der IHKs, den Auslandshandelskammern, den regionalen Kooperationspartnern und Beratern verfügt die IHK Südthüringen über ein sehr gutes Netzwerk, um die Projekte mit internationaler Ausrichtung für ihre Mitgliedsunternehmen durchzuführen.

Die Leistungspalette im Bereich International im Überblick: • Auskünfte und Informationen zu Ländern und Märkten • Beratungen zum Export/Import; zum Zollund Außenwirtschaftsrecht • Ausstellung von Ursprungszeugnissen, Carnets, Bescheinigungen und Zolldokumenten • Elektronisches Ursprungszeugnis und Digitale Signatur • Organisation und Durchführung von Außenwirtschaftsseminaren und –veranstaltungen • Newsletter International Ihre Ansprechpartner:

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Erwartungen

Jahresbeginn 2015

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Lage

Erwartungen Jahresbeginn 2016

neutral negativ keine

Hartmuth Röser S 03681 362-223

Y roeser@suhl.ihk.de Corinna Katzung S 03681 362-232

Y katzung@suhl.ihk.de Ulrike Karl S 03681 362-235

Y karl@suhl.ihk.de Tilo Werner S 03681 362-203

Y werner@suhl.ihk.de

Südthüringische Wirtschaft 3/2016 11

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Iran ist als Wirtschaftspartner zurück Enormer Nachholbedarf bietet Chancen – Zahlungsverkehr soll anlaufen Von Manfred Tilz, Germany Trade & Invest

Nach der Einigung im Atomstreit und dem Wegfall der Sanktionen bieten sich deutschen Unternehmen beste Chancen, mit einem traditionell bedeutenden Kunden wieder ins Geschäft zu kommen. Auch der Iran zeigt starkes Interesse an Kooperationen mit deutschen Firmen. Doch ein Umschalten auf normale Verhältnisse braucht Zeit.

Die Erwartungshaltung auf westlicher wie auch iranischer Seite ist hoch. Dennoch dürfte die Belebung der Wirtschaftsbeziehungen zu dem 80 Mio. Menschen zählende Land von Anlaufschwierigkeiten geprägt sein. Umfangreiche Probleme sind noch zu klären. Neben der staatlichen Bürokratie, der nur langsam vorankommenden Privatisierung von Unternehmen, den internen Konflikten zwischen Liberalen und Konservativen im Land, wird auch der Einbruch der Ölpreise ein weiteres Hemmnis für die wirtschaftliche Entwicklung des Landes darstellen.

Wichtig ist jetzt, dass die Finanzbeziehungen zum Iran in Gang kommen und zahlreiche iranische Banken wieder an den internationalen Zahlungsverkehr über das SWIFT-System

angekoppelt werden. Nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWi) entfallen durch die Aufhebungen der Sanktionen zahlreiche Beschränkungen sowohl im Einfuhrbereich (Öl) als auch bei den Exporten in den Iran. Entscheidend in diesem Zusammenhang ist, dass die extraterritorial wirkenden Nuklearsanktionen von den USA außer Kraft gesetzt werden - für viele europäische Unternehmen ein wichtiges Signal.

In fast allen Bereichen gibt es einen enormen Investitionsstau. Der Ausbau und die Modernisierung in den Bereichen Öl- und Gas, der verarbeitenden Industrie, der Verkehrsinfrastruktur, der Energiewirtschaft, der Umwelt und des Gesundheitswesens haben hohe Priorität. Für deutsche Unternehmen besteht ein umfangreiches Geschäftspotenzial, mittel- bis langfristig können die deutschen Ausfuhren sogar die 10 Mrd. Euro erreichen.

Noch bis 2007 war Deutschland Irans führender Lieferant, musste diese Rolle im Rahmen der Sanktionspolitik dann aber an China abtreten.

Deutschland konnte zwar zuletzt seine Exporte nach Iran kräftig steigern (2014: 2,4 Mrd. US$), der Abstand zu China ist aber noch gewaltig (24,3 Mrd. US$). Insbesondere die deutschen Maschinenbauer erhoffen sich wieder die Rolle einzunehmen, die sie vor den Sanktionen hatten. So lag der Anteil deutscher Maschinenexporte 2006 bei 31 Prozent (1,57 Mrd. Euro). Aber auch andere Branchen, wie die Flugzeugindustrie (Airbus) oder der Automobilsektor, machen sich große Hoffnungen.

Um die Ziele des 6. Fünfjahresplanes zu verwirklichen, geht die iranische Regierung von Investitionen von rund 1.000 Mrd. US$ aus.

Rund ein Drittel davon sollen durch ausländische Direktinvestitionen abgedeckt werden. Von diesem Technologietransfer werden deutliche Produktivitätssteigerungen erwartet.

Germany Trade and Invest informiert aktuell in verschiedensten Publikationen über die Chancen und Rahmenbedingungen in Iran. Die Publikationen stehen bei Germany Trade and Invest (ww.gtai.de) kostenfrei als Download zur Verfügung

5 Fragen an…

René Harun, Geschäftsführer der AHK Iran

„Iran: Hoffnungsträger der deutschen Wirtschaft“

Die Sanktionen gegen den Iran werden schrittweise aufgehoben. Welches Potenzial hat die iranische Wirtschaft?

Die Verschärfungen der Sanktionen haben letztlich jegliche Finanztransaktionen mit dem Iran unmöglich gemacht. Dadurch kam der gesamte Außenhandel fast zum Erliegen, auch litten die gesamten wirtschaftlichen Verbindungen in allen Bereichen sehr. Aber viele der alten Strukturen sind noch vorhanden und funktionieren. Sie müssen nun modernisiert werden, zum Beispiel im Maschinen- und Anlagenbereich sowie im Bereich der Medizintechnik und der gesamten Infrastruktur.

Der Iran verfügt also über ein riesiges Potenzial und ist ehrgeizig, wieder an seine früheren Erfolge anzuknüpfen.

12 Südthüringische Wirtschaft 3/2016

Welche Risiken gibt es bei Investitionen?

Das größte Risiko ist sicher, dass aufgrund politischer Entwicklungen die Sanktionen wieder in Kraft treten beziehungsweise erst gar nicht abgebaut werden. Zudem sind staatliche Interventionen in der Privatwirtschaft nicht auszuschließen. Und schließlich stellen natürlich die innerstaatliche politische Instabilität wie auch die zahlreichen Konflikte in der Region, wie in Syrien, dem Jemen und Afghanistan, Gefahren für Investitionen dar.

Diese Risiken wie auch die bestehenden Probleme sind der iranischen Regierung bekannt, und soweit dies möglich ist, werden sie bereits angegangen.

Zur Person © René Harun

Vom Tabuland zur großen Hoffnung: Durch die Einigung im Atomstreit und das langsame Aufheben der Sanktionen hält DIHK-Präsident Eric Schweitzer einen Anstieg des Handelsvolumens von aktuell 2,7 Milliarden Euro auf zehn Milliarden Euro in vier bis fünf Jahren für möglich. René Harun, Geschäftsführer der AHK Iran, äußert sich im Interview über die Entwicklung der Wirtschaft und die Chancen für deutsche Unternehmen in der Islamischen Republik.

René Harun leitet seit September letzten Jahres die Geschäfte der AHK Iran. Nach seinem Wechsel von Siemens war er bereits 13 Jahre für die AHK Russland tätig, zunächst in Moskau im Bereich Mitgliederservice sowie zuletzt in St. Petersburg als Delegierter der Deutschen Wirtschaft und Direktor der Filiale Nord-West.

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BIP pro Kopf, in USD, 2016*: 5.237,4 Wirtschaftswachstum, 2016 in %, real*: 4,4 Beziehungen zu Deutschland 2014 (Veränderung ggü. 2013): Dt. Einfuhren, in Mio. EUR: 295,9 (+ 8,0 %) Dt. Ausfuhren, in Mio. EUR: 2.380,8 (+ 29,3 %) Hermes Länderkategorie: 7 Ease of Doing Business 2016: 118 von 189 Ländern Quellen: GTAI 2015, Destatis * Prognose

Zur AHK Gründungsjahr: 1975 Standort: Teheran Kontakt: René Harun Y r_harun@dihk.co.ir S +98(0)21 8133 1100 In den 1970er-Jahren war der Iran das zweitwichtigste Exportland für Deutschland außerhalb Europas. Kann es gelingen, daran wieder Anschluss zu finden?

Mit dem schrittweisen Abbau der Handelshemmnisse eröffnen sich viele Möglichkeiten für deutsche Unternehmen. Für deutsche Firmen vorteilhaft ist, dass sie hier dank der engen Beziehungen aus der Vergangenheit oftmals auf bestehende Partnerschaften zurückgreifen können.

Diese Geschäftsbeziehungen gilt es nun wieder zu beleben. Auch im Iran genießt ‚Made in Germany’ einen ausgezeichneten Ruf, sodass die Firmen damit zusätzlich punkten können. So bietet sich eigentlich jeder Bereich für Investitionen und Exporte der deutschen Wirtschaft an, man muss nur eine Nische finden.

großes Rohstoffvorkommen, insbesondere Öl und Gas

schwierige Finanzierung und Währungsschwäche

traditionell gute Beziehungen zu Deutschland

anhaltender Reformstau

starker Modernisierungsbedarf in vielen Bereichen

komplizierte staatliche Bürokratie

hohes Ausbildungsniveau der jungen Bevölkerung

staatlich kontrollierte, konservative Gesellschaftsordnung

Obwohl der Iran nur an 50. Stelle bei den deutschen Exporten steht, ist Ihre AHK mit mehr als 2 000 Mitgliedern die drittgrößte weltweit. Wie erklären Sie sich dies?

Das lässt sich vor allem auf den großen Anteil iranischer Firmen an unseren Mitgliedszahlen und auf unsere relativ geringen Mitgliedsbeiträge zurückführen. Zudem bieten wir unseren Mitgliedern natürlich auch gute Leistungen. In der Zukunft wollen wir als bilaterale Auslandshandelskammer vor allem den deutschen Part weiter stärken, gerade jetzt in dieser Öffnungsphase. Und ich denke, wir sind auf einem sehr guten Weg. Bereits jetzt habe ich jeden Tag ein bis zwei Gespräche mit deutschen Unternehmen. Es gibt ein sehr großes Interesse am Wirtschaftsstandort Iran, aber auch an unseren Dienstleistungen, Unternehmen beim Markteintritt und darüber hinaus zu unterstützen.

Quelle: GTAI 2015

Iran: Stärken und Schwächen des Standorts

Über den Iran

Beenden Sie bitte den folgenden Satz: „Der Iran ist ein attraktiver Investitions- und Exportmarkt, weil ... ... das Land einen enormen Modernisierungsbedarf hat, von dem deutsche Unternehmen dank der vorhandenen Beziehungen und ihres hervorragenden Rufs stark profitieren können.

Weitere Informationen zum weltweiten Netzwerk der Deutschen Auslandshandelskammern (AHKs) finden Sie unter www.ahk.de Ihre Dienstleistungen zum Markteinstieg und -ausbau bieten die AHKs unter der Servicemarke DEinternational – www.DEinternational.de – an.

ASEAN auf dem Weg zur Wirtschaftsmacht Indonesien 2016 - Land im Umschwung Das Jahr 2015 bildete für die zehn südostasiatischen ASEAN-Mitgliedsländer mit Gründung der ASEAN Economic Community (AEC) den Startschuss für eine vertiefte wirtschaftliche Integration. Für deutsche Mittelständler bieten sich in den kommenden Jahren große Wachstumschancen.

Zu den Top-Exportmärkten zählen Länder, deren Wirtschaftsleistung und Pro-Kopf-Einkommen besonders stark steigen, die ein stabiles Umfeld für Geschäfte bieten und wo sich die für deutsche Unternehmen besonders interessanten Branchen

wie der Maschinenbau oder die Medizintechnik positiv entwickeln. Diesen Kriterien genügen in ASEAN Staaten wie Indonesien, Malaysia, Thailand, Vietnam, die Philippinen und Myanmar. Die genannten Staaten stellen wir hier in loser Folge kurz vor – in dieser Ausgabe Indonesien.

Indonesiens Wirtschaft gleicht einem Supertanker: Beschleunigen, Bremsen und Kurskorrekturen brauchen viel Zeit, bevor sie sich tatsächlich bemerkbar machen. So verlor die Konjunktur zwischen 2011 und 2014 sehr langsam, aber stetig an Schwung:

Die reale Wachstumsrate des Bruttoinlandsprodukts (BIP) fiel laut Angaben des nationalen Statistikamtes BPS von 6,5 auf 5,0 Prozent. Für 2015 zeichnet sich ein Wert von 4,7 Prozent ab. Dieser liegt vom Potenzialwachstum, das Ökonomen auf 7 Prozent beziffern, weit entfernt und kommt einer gefühlten (kleinen) Krise gleich. Doch 2016 wird – darin sind sich Regierung, Banken und Forschungsinstitute einig – der Umschwung kommen. Der im Oktober 2014 angetretene Präsident, Joko Widodo, treibt den Ausbau der veralteten und unterdimensionierten Südthüringische Wirtschaft 3/2016 13

Infrastruktur voran. Dazu erhöhte er die entsprechenden Investitionsmittel im Haushaltsjahr 2015 um ganze zwei Drittel (gegenüber dem unter seinem Vorgänger entworfenen Budget). Das sorgt für eine Art Sonderkonjunktur. Mittelfristig soll das Wirtschaftswachstum dadurch auf 7 Prozent steigen. Mit 255 Millionen Einwohnern und einer wachsenden jungen Bevölkerung gehören ein großer Inlandsmarkt und ein expandierender privater Konsum zu den Stärken Indonesiens.

In Indonesien besteht derzeit eine besonders ausgeprägte Nachfrage nach innovativen Produkten, Technologien und Dienstleistungen folgender Branchen: • Maschinen- und Anlagenbau (Baumaschinen) • Petrochemische Anlagen • Medizintechnik • Elektrotechnik • Land-, Ernährungs- und Forstwirtschaft Die Nachfrage Indonesiens nach Maschinen und Anlagen ist enorm und steigt in den meisten Sparten stetig. Besonders starke Impulse kommen aus dem Bausektor. Infolge der seit Jahren steigenden Löhne boomt der Wohnungsbau. Gleichzeitig entstehen immer mehr Shoppingmalls. Die Infrastrukturpläne der Regierung heizen die Branchenkonjunktur zusätzlich an. Geplante Großvorhaben in der Petrochemie dürften zudem dazu führen, dass in den nächsten Jahren die Nachfrage nach kompletten Anlagen steigt. Auch die Textil- und Kunststoffbranche muss ihre Produktion modernisieren. Die meisten Maschinen sind zehn Jahre und älter. Die Firmen werden den überwiegenden Teil der benötigten Anlagen importieren. Nach wie vor stammen die meisten Maschinenimporte aus Japan, den USA, Deutschland und Taiwan. Im Kraftwerkssektor treibt der Ausbau der Elektrizitätsnetze den Absatz von

© FrameAngel/Fotolia.com

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Kabeln und Drähten oder Schalttechnik für den Hochspannungsbereich.

Ein Großteil der benötigten Technologie muss im Ausland eingekauft werden. Gemäß einem „Masterplan for Acceleration and Expansion of Indonesia Economic Development 2011 - 2025” sind dafür umgerechnet mehr als 70 Mrd. US$ vorgesehen.

Zugleich sollen rund 40 Mrd. US$ in den Bau neuer beziehungsweise die Elektrifizierung bestehender Bahnstrecken fließen. Die potenziellen Zuliefermöglichkeiten sind daher enorm.

Der Medizintechniksektor bietet sehr gute Geschäftsmöglichkeiten, denn im Zuge des Aufbaus einer nationalen Krankenversicherung wächst die Gesundheitswirtschaft jährlich um nominal 15 bis 20 Prozent. Der Staat setzt beim Ausbau der Kapazitäten stark auf privates Engagement. Laut Einschätzung von Branchenkennern werden bis 2019 rund 200 bis 400 zusätzliche private Kliniken entstehen. Die privaten Krankenhäuser verfügen in der Regel über ein großzügigeres Budget als die staatliche Konkurrenz. Daher können sie sich eine moderne Ausstattung leisten, die sie überwiegend importieren, da es kaum einheimische Anbieter gibt.

Deutsche Hersteller konkurrieren mit Wettbewerbern aus Japan, den Niederlanden, den Vereinigten Staaten und der VR China.

Aus der Sicht ausländischer Unternehmen bietet der Infrastrukturbereich riesige Geschäftschancen.

In den kommenden Jahren sollen gemäß dem „Masterplan” umgerechnet rund 185 Mrd. US$ in den Bereich investiert werden. Indonesische Unternehmen besitzen vielfach nicht das Knowhow, um solche Großvorhaben komplett in eigener Regie umsetzen zu können. Insofern bestehen für ausländische Ingenieur- und Planungsbüros gute Einstiegschancen. Das Gleiche gilt für die Hersteller von Baumaterialien, Elektrotechnik etc.

Die Vorhaben sind alle dahingehend ausgelegt, die lokale Infrastruktur insbesondere in den Bereichen Energieerzeugung und -verteilung, IKT, Güterschienentransport, öffentlicher Personennahverkehr und Seehäfen zu verbessern.

Ihr Ansprechpartner: Hartmuth Röser S 03681 362-223 Y roeser@suhl.ihk.de

Veranstaltungshinweise Termin

Titel der Veranstaltung

Veranstalter/Ort

8./15./22./23. April 2016

IHK Südthüringen/Thüringen International Bildungszentrum IHK Südthüringen

22. bis 28. Mai 2016

Interkulturelles und sprachliches Training (Englisch) zur Marktsensibilisierung für Thüringer KMU mit geringer Exporterfahrung Teil 1: Vorabseminar – 4 Blockseminare Teil 2: Unternehmerreise nach Riga – Lettland

17. bis 23. April 2016

Unternehmerreise Vietnam

IHK Südthüringen, Bahnhofstr. 4–8, 98527 Suhl

11. Mai 2016

Workshop „Beitreiben offener Forderungen im Ausland“

IHK Südthüringen, Bahnhofstr. 4–8, 98527 Suhl

13. Mai 2016

Inhouseberatungstag/Ländersprechtag USA

IHK Südthüringen, Bahnhofstr. 4–8, 98527 Suhl

10. Juni 2016

Workshop USA „Recht und Steuern – Chancen wahrnehmen und Risiken begrenzen“

IHK Südthüringen, Bahnhofstr. 4–8, 98527 Suhl

Riga – Lettland

Weitere Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie in der IHK-Veranstaltungsdatenbank unter: www.suhl.ihk.de Ihr Ansprechpartner: Tilo Werner S 03681 362-203 Y werner@suhl.ihk.de

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EXISTENZGRÜNDUNG UND UNTERNEHMENSFÖRDERUNG

Gründer ​des Monats

Limond-Systems GmbH: Individuelle Softwarelösung zur Optimierung der Arbeitsabläufe im Alltag In Neuhaus am Rennweg vermutet man nicht unbedingt eine „Softwareschmiede“?

Patrick Lindner: In der Tat hätten sich an unserem Studienort in Süddeutschland auch Möglichkeiten gefunden. Mit meinem Partner, Lukas Glökler, haben wir uns bewusst für Thüringen entschieden.

Neuhaus hat zwei praktische Aspekte; zum einen steht da mein Elternhaus, wo wir uns günstig einmieten konnten, und zum anderen war die Entscheidung von der Nähe zur Technischen Universität Ilmenau geprägt. Hier werden nicht nur sehr gute Fachleute ausgebildet, es gibt auch ein sehr gutes Branchennetzwerk, in das man sich einbringen und auf das man zugreifen kann.

Sie verwarfen Ihre erste Geschäftsidee und änderten Ihr Konzept. Warum?

Lukas Glökler: Zum Zeitpunkt der Gründung im Jahr 2014 wollten wir mit einer modernen und bankenunabhängigen Homebanking-Software mit integriertem Dokumentenmanagement starten. Diese ließ sich aber nur schwer am Markt

durchsetzen. So stellten wir das ursprüngliche Geschäftsmodell auf den Prüfstand, getreu dem Motto, „hinfallen ist keine Schande, nur liegenbleiben…“. Auch aufgrund der Nachfrage haben wir dann die Gründungsidee umgestaltet und unsere innovativen Ideen dem Markt angepasst, indem wir nun individuelle Softwarelösungen für kleine und mittlere Unternehmen sowie Vereine anbieten. So helfen wir den Unternehmen sowohl ihre Ideen ins Netz zu bringen und z. B. über einen Online-Shop 24 Stunden und an sieben Tagen die Woche für ihre Kunden erreichbar zu sein als auch ihren Arbeitsablauf durch individuelle Software zu optimieren Sie haben an der „Ignition Thüringen – Die Gründermesse 2015“ teilgenommen, mit Erfolg?

Patrick Lindner: Unsere modernen und kundenorientierten Lösungen erfreuten sich zahlreicher Anfragen und positiven Rückmeldungen seitens der Besucher. Auf Kundennachfragen haben wir das Angebot erweitert und die Bereiche Hosting, Webdesign und Webprogrammierung aufgenommen.

Durch die sehr gute Zusammenarbeit mit ausgewählten professionellen Partnern

können neben modernen Websites und Onlineshops auch individuelle Schnittstellen systemübergreifend entwickelt und umgesetzt werden.

Und nicht jeden Tag hat man als junger Unternehmer eine direkte Begegnung mit dem Thüringer Wirtschaftsminister.

Welchen Tipp können Sie Gründungsinteressierten und Gründern mit auf den Weg geben?

Lukas Glökler: Selbst wenn es mal nicht von Anfang an zu 100 Prozent so klappt, wie man es sich vorstellt, sollte man an seinem Grundkonzept festhalten und bereit sein, neue Wege einzuschlagen. Die eigentliche Idee sollte nicht voreilig verworfen werden, sondern durch innovatives Umdenken und neue Vorhaben erweitert und auf die Bedürfnisse der Kunden angepasst werden.

www.limond-systems.de

© Photographie Strauch/Markdorf

© R_R/Fotolia.com

In unserer Serie „Gründer des Monats“ stellen wir Existenzgründer aus dem IHK-Bezirk Südthüringen vor, die sich durch eine besondere Geschäftsidee auszeichnen. Für diese Ausgabe haben wir ein Interview mit Patrick Lindner und Lukas Glökler von der Limond-Systems GmbH geführt.

Patrick Lindner (r.) und Lukas Glökler gründeten die Limond-Systems GmbH.

Förderung unternehmerischen Know-hows Am 1. Januar 2016 wurde eine neue bundesweite Förderung für Unternehmen durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) gestartet. Zuständig ist das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Damit werden die ehemaligen Programme der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) „Gründercoaching Deutschland“, „Runder Tisch“ und „Turn-Around-Beratung“ in einem Förderprogramm „Förderung unternehmerischen Know-hows“ zusammengefasst.

Unternehmen haben die Möglichkeit, Beratungsleistungen u. a. zu finanziellen, personellen, organisatorischen und strukturellen Themen in Anspruch

18 Südthüringische Wirtschaft 3/2016

zu nehmen. Vor allem eine Beratung der Unternehmenssicherung mit dem Ziel, die Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens wiederherzustellen, ist mit dem Programm zur Förderung unternehmerischen Know-hows attraktiv.

Auch für Jungunternehmen (höchstens zwei Jahre alt) und Bestandsunternehmen (älter als zwei Jahre) bieten sich interessante Fördermöglichkeiten für allgemeine und spezielle Beratungen an. Interessierte Unternehmen, die diese neue Beratungsförderung in Anspruch nehmen wollen, sollten sich in einem Erstgespräch zu Voraussetzungen sowie Antragstellung in der IHK Südthüringen informieren.

Weitere Informationen unter: www.suhl.ihk.de (Dok.-Nr. 35621).

Ihre Ansprechpartner: Antje Freund S 03681 362-233 Y freund@suhl.ihk.de Annegret Klein S 03628 613-513 Y klein@suhl.ihk.de

EXISTENZGRÜNDUNG UND UNTERNEHMENSFÖRDERUNG

Konfliktfrei durch den Nachfolgeprozess Roadshow Unternehmensnachfolge – Termine 2016 Das traditionelle Treffen der Netzwerke Unternehmensnachfolge und der Thüringer Regionalpartner der KfW-Nachfolgebörse nexxt-change (www.nexxt-change.org) im Februar 2016 stand wiederum ganz im Zeichen der Vorbereitung der diesjährigen Roadshow Unternehmensnachfolge. Nach dem Auftakt am 10. März 2016 im Beisein des Thüringer Wirtschaftsministers, Wolfgang Tiefensee, folgen weitere 14 regionale Veranstaltungen, darunter wieder drei im IHKBezirk Südthüringen: 26.04.2016 IHK Südthüringen, Suhl (Bahnhofstr. 4–8) 09.06.2016 Sparkasse Arnstadt-Ilmenau, Ilmenau 08.09.2016 IHK Südthüringen, Niederlassung Sonneberg „Das ist ja wie bei uns…“ war von Teilnehmern schon öfter zu hören, wenn Unternehmer über ihren Weg der Unternehmensnachfolge berichteten. Daher werden die Erfahrungen

von Praktikern, unterstützt vom Know-how der Nachfolgeexperten, wieder im Mittelpunkt der Roadshow stehen.

Die Praxis zeigt, dass nicht selten Konflikte zwischen Übergebern und Übernehmern, aber auch innerhalb der Unternehmerfamilie oder der Belegschaft, den Generationswechsel nicht unerheblich erschweren. Das Thema „Konfliktfrei durch den Nachfolgeprozess (?)“ bildet den zweiten Schwerpunkt der Veranstaltungen. Hier werden Möglichkeiten und Wege zur Konfliktvermeidung und der alternativen Streitbeilegung aufgezeigt.

Darüber hinaus geben die Veranstalter wertvolle Tipps zu Informationsquellen, wie die Nachfolgebörsen oder das ICON-Projekt (www.nachfolgein-deutschland.de), zu Unterstützungswegen und Beratungsmöglichkeiten.

Die Veranstaltung richtet sich erneut an Unternehmer, die vor einer Nachfolgeregelung stehen, die Fragen zur familieninternen Lösung haben oder einen geeigneten (externen) Nachfolger suchen. Angesprochen werden zudem

Interessenten an einer Betriebsübernahme, z. B. bisherige Angestellte, die sich beruflich oder regional neu orientieren wollen oder Existenzgründer, für die die Übernahme eines bestehenden Unternehmens eine Alternative zur Neugründung darstellt. Nicht zuletzt fragen auch zunehmend Unternehmer an, ob es Firmen gibt, durch deren Übernahme oder einer Beteiligung daran sie ihren eigenen Betrieb erweitern können.

Weitere Infos unter: www.thex.de/nachfolge

Ihr Ansprechpartner: Detlef Schmidt S 03628 6130-515 Y d.schmidt@suhl.ihk.de

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Südthüringische Wirtschaft 3/2016 19

EXISTENZGRÜNDUNG UND UNTERNEHMENSFÖRDERUNG

Wer wagt den Sprung in die Selbstständigkeit?

IHK Südthüringen bietet Unterstützung

Für eine bessere Vorbereitung der Existenzgründer wird der Existenzgründerservice der IHK Südtüringen intensiv genutzt

92

Stellungn. Gründungszuschuss

IHK - Ausw a hl vo n Be ra tungsle istunge n

Entwicklung der Beratungsleistungen

14

Stellungn. Einstiegsgeld der ARGE

238

GfAW Existenzgründerpass

574

Gründungsberatungen

366

Beratung zu Förderungen

207

Betriebswirtsch. Beratung

2015 2014

91

Finanzierungsberatung

Anzahl der Beratungen

0

100

Existenzgründungen gelten als das Fundament des wirtschaftlichen Wachstums in einer Region.

Die Darstellung der Gründungsberatung innerhalb der IHK Südthüringen zeigt, wie sich neugegründete Unternehmen mit einer Vielzahl von Themen auseinandersetzen und mit einer grundsätzlichen Vorbereitung ihre unternehmerischen Kompetenzen stärken. Dabei wurden im vergangenen Jahr alle Beratungsangebote der IHK Südthüringen einschließlich der Orientierungsberatungen und Existenzgründerseminare gut genutzt.

Jedoch setzte sich der Einbruch der Gewerbeanmeldungen von Existenzgründern auch im Jahr 2015 unvermindert fort. Waren es im Bereich

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2013

200

300

400

500

600

des IHK-Bezirks Südthüringen im Jahr 2013 noch 1 034 Neuanmeldungen, sind diese im Jahr 2015 auf 821 Neuanmeldungen von Existenzgründern geschrumpft. Gleichwohl ist aber der jeweilige Anteil von Nebenerwerbsgründungen proportional um zwölf Prozent in den vergangenen zwei Jahren gestiegen.

Grundsätzlich sind alle Gründer bestrebt, egal ob im Voll- oder Nebenerwerb, ihre Gründung auf solide Füße zu stellen und Entwicklungspotenziale zu erschließen. Das spiegeln insbesondere die Beratungszahlen im Bereich der Gründungsberatung (insbesondere Hilfestellung bei Unternehmenskonzepten) sowie die Nutzung

des Existenzgründerpasses wider. Die Vergabe der Existenzgründerpässe im Freistaat Thüringen konnte nach einer Förderlücke in 2014 fast wieder an die Vergabe im Jahr 2013 anschließen.

Damit gehört der Existenzgründerpass als Instrument der Beratungsförderung im Vorgründungsbereich zu der am meist nachgefragten Förderung bei den Gründungswilligen.

Die allgemeine Fördermittelberatung der IHK Südthüringen umfasst unternehmensrelevante und aktuelle Hinweise zur EU- und Bundesförderung sowie speziellen Förderungen innerhalb des Freistaats Thüringen. Oft gestaltet sich die Antragstellung schwierig oder die Angebote sind zu wenig bekannt.

Vor diesem Hintergrund erleichtern die Beratungsmöglichkeiten der IHK die Bewältigung betriebswirtschaftlicher, finanzieller, personeller, technischer oder organisatorischer Probleme im Unternehmen.

Ein Gradmesser für die Gründungsentwicklung ist auch die Anzahl der Stellungnahmen, welche die IHK für 700 Förderanträge von Gründern abgibt.

Die meisten Einschätzungen gab dabei die IHK für Gründer aus der Arbeitslosigkeit im Rahmen einer fachkundigen Stellungnahme zum Gründungszuschuss. Im Bereich dieser Stellungnahmen zur personenbezogenen Förderung der Arbeitsagenturen konnte eine Erhöhung um 23 Prozent festgestellt werden. Dabei ist zu erkennen, dass die Arbeitsagenturen bei vorliegenden Fördervoraussetzungen die Vergabe dieser Zuschüsse positiv begleitet haben.

Bei Nebenerwerbsgründungen als „zweites Standbein“ gilt es, diese nachhaltig zu etablieren.

Vor dem Hintergrund des persönlichen Risikomanagements sollte die behutsam aufgebaute Geschäftsbasis durch die gesellschaftliche Wahrnehmung gestärkt werden. Durch Maßnahmen im Bereich der Entbürokratisierung und gezieltere Stimulierung der Investitionsbereitschaft, kann der Gründer seinen Fokus mehr auf die Marktfähigkeit seiner Geschäftsidee richten. Damit sollte dem Rückzug von Nebenerwerbs- und Kleinstgründungen entgegengewirkt werden.

Ihr Ansprechpartner: Antje Freund S 03681 362-233 Y freund@suhl.ihk.de

20 Südthüringische Wirtschaft 3/2016

EXISTENZGRÜNDUNG UND UNTERNEHMENSFÖRDERUNG

Kooperationsbörse Angebote Wir bieten freie Kapazitäten in der Fertigung von Einzelteilen nach Zeichnung für den Maschinenbau sowie auf dem Gebiet der Entwicklung, Fertigung und Montage von Sondermaschinen für die verschiedensten Branchen. Als Lieferant für Systemkomponenten im Bereich der Bearbeitungstechnologie (Mehrspindelbohrköpfe, Spannvorrichtungen, Bearbeitungseinheiten und Komplettmaschinen) realisieren wir insbesondere die Fertigung von Einzelteilen, sowohl in kleinen als auch großen Stückzahlen. Die Anfertigung erfolgt individuell nach kundenspezifischen Vorgaben.

186-2526 Herzlich Willkommen bei der Firma Safety Projekt UG. Wir bieten Ihnen in den Sparten Arbeitssicherheit, Brand- und Gesundheitsschutz, Maschinen- und Anlagenschutz sowie auf dem Geschäftsfeld der technischen Redaktion gerne langfristige Beratung und/oder Kooperationen an. Unsere Angebote sind speziell für den Bereich der kleinen und mittelständischen Unternehmen angepasst.

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186-2015-10 Wir sind zwei Existenzgründerinnen und planen die Eröffnung eines Familiencafés in Meiningen. Neben der familienorientierten Gastronomie werden sowohl Betreuungs- als auch Bildungsangebote in den Bereichen Erziehung, Gesundheit und Kreatives stattfinden.

Wir suchen einen Mitstreiter für die Unterstützung und Umsetzung unseres Gründungsprozesses. Haben Sie eine Ausbildung im gastronomischen Bereich und Lust auf Arbeit mit Familien?

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Wollen unseren Unternehmerservice vertiefen & bieten Kooperationen: Fotographie & Videoproduktion, Webmaster & Webdesign & Softwarehandling – Verknüpfung/ Verbindung bestehender Software. Schulungen & Weiterbildungsmöglichkeiten stehen kostenfrei zur Verfügung.

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186-2016-04 Langjährig erfahrener Thüringer Dienstleister im Gebäudemanagement verfügt über freie Kapazitäten in der Glas- und Gebäudereinigung, Garten- und Landschaftspflege und Umwelt- und Containerdienst. Mit den vorhandenen Qualifikationen im Reinigungs-, Desinfektions-, Hygiene- sowie HACCP-Management können Leistungen im Auftrag oder in Kooperation übernommen bzw. vergeben werden.

186-2016-05

Alle o. g. Angebote und Nachfragen werden von der IHK ohne Gewähr veröffentlicht!

Ihr Ansprechpartner: Frances Büchner S 03681 362-222 Y buechner@suhl.ihk.de

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EXISTENZGRÜNDUNG UND UNTERNEHMENSFÖRDERUNG

Nachfolgebörse Detailinformationen zu den nachfolgend aufgeführten und weiteren Unternehmen finden Sie unter Angabe der Chiffre-Nr. in der Nachfolgebörse (www.nexxt-change.org) oder auf der Homepage der IHK Südthüringen (www.ihk-suhl.de, Dok-Nr. 28918).

Folgende Unternehmen suchen einen Nachfolger Chiffre A-SHL_14-001 A-SHL_14-005 A-SHL_14-015 A-SHL_15-001 A-SHL_15-002 A-SHL_15-004 A-SHL_15-005 A-SHL_15-008 A-SHL_15-009 A-SHL_15-011 A-SHL_15-014 A-SHL_15-015 A-SHL_15-017 A-SHL_15-018 A-SHL_15-019 A-SHL_15-020 HWK EF 016-15-1 A-0c9539

Ort/Lage Südthüringische Kleinstadt Zentrumsbereich Naturpark Thüringer Wald am Rennsteig Thüringer Wald/ Rennsteigregion Südthüringen Kleinstadt am Rennsteig Innenstadtlage in Südthüringen Ilm-Kreis Biosphärenreservat Vessertal/ Thüringer Wald Südthüringen Südthüringen Südthüringer Kreisstadt Gemeinde Grabfeld, OT Exdorf Gemeinde Grabfeld, OT Wolfmannshausen Zella-Mehlis Thüringer Wald ca. 2 km vom Rennsteig LK Hildburghausen Südthüringen Ilm-Kreis

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Alle o. g. Angebote und Nachfragen werden von der IHK ohne Gewähr veröffentlicht!

Ihr Ansprechpartner: Detlef Schmidt S 03628 6130-515 Y d.schmidt@suhl.ihk.de

22 Südthüringische Wirtschaft 3/2016

Regionalmarketing

Das neue Veranstaltung INDUSTRIE INTOUCH Thüringer Waldund Imagepflege – Mel SEIEN SIE MIT IHREM UNTERNEHMEN DABEI! INDUSTRIE INTOUCH Thüringer Wald geht nach dem großen Erfolg im vergangenen Jahr nun bereits in die dritte Runde. Am Veranstaltungstag 2015 war die Region Thüringer Wald in Bewegung und das Interesse, Industrie live zu erleben, riesig. Am Ende wurden 1 306 Unternehmensbesuche in 30 Unternehmen registriert. Die positive Entwicklung und den Erfolg der Veranstaltung spiegelt auch die Befragung der Besucher wider: Für 91 Prozent der Besucher hat sich die Teilnahme an der Veranstaltung bewährt und 96 Prozent der Besucher empfehlen INDUSTRIE INTOUCH Thüringer Wald weiter.

Als Veranstaltungsformat zur Fachkräftegewinnung und Imagepflege bietet INDUSTRIE

am 2. November 2016

INTOUCH Thüringer Wald auch in diesem Jahr Industrieunternehmen und industrienahen Dienstleistern wieder eine ideale Plattform, um sich als zukunftsfähiges Unternehmen und attraktiver Arbeitgeber zu präsentieren, die Bekanntheit in der Region Thüringer Wald zu erhöhen und sich mit anderen Unternehmen zu vernetzen. Am 2. November 2016 werden maximal 30 Unternehmen ab 16:00 Uhr ihre Türen öffnen und gewähren auf ganz individuelle Weise exklusive Einblicke hinter die Kulissen, die Produktion oder in verschiedenste Berufe. Ganz im Sinne von „Industrie zum Anfassen“ werden Ausbildungsplatz- und Praktikumsbewerber, Schul- und Studienabgänger, Pendler und Rückkehrwillige, Arbeitssuchende und wechselwillige Berufstätige sowie die interessierte Öffentlichkeit die Veranstaltung nutzen, um mit den Unternehmen auf Tuchfühlung zu gehen.

Nutzen auch Sie die Möglichkeit, Ihr Unternehmen als interessanten Arbeitgeber zu präsentieren und erhöhen Sie Ihre Bekanntheit in der Region. Das Veranstaltungsformat bietet

dabei für Ihr Unternehmen ideale Voraussetzungen. Das bestätigt auch die Befragung der bisher beteiligten Unternehmen: 90 Prozent der Firmen aus dem Jahr 2015 empfehlen die Teilnahme an der Veranstaltung.

Natürlich wurde das bewährte Konzept der Veranstaltung an bestimmten Punkten weiter geschärft. So sehen die Marketingmaßnahmen in diesem Jahr neu eine umfassende SocialMedia-Kampagne vor. Zudem wird das Leistungs- und Werbepaket für die Unternehmen aufgrund der Erfahrungen des letzten Jahres angepasst. So ist geplant, Werbemittel gezielter einzusetzen oder z. B. den Unternehmen mehr Flyer zur Verfügung zu stellen. Für Rückfragen steht Ihnen Tilo Werner unter S 03681 362-203 oder Y werner@suhl.ihk.de gern zur Verfügung.

Jetzt anmelden!

Die Teilnahmezahl ist auf 30 Unternehmen limitiert. Die Anmeldefrist endet am 15. April 2016.

WIR SIND DabeI:

Weitere Informationen finden Sie unter: www.industrie-intouch.de

HPT Hochwertige Pharmatechnik GmbH & Co. KG, Neuhaus/Rwg.

HPT Hochwertige Pharmatechnik GmbH & Thüringer Wald Firmenlauf am 24. August„Die 2016 Co. KG ist ein mittelständischer konzernunabhän-

Anmeldestart am 1. April 2016 – Teilnehmerlimit: 4 000 Läufer und Nordic Walker giger Systemlieferant für Primärpackmittel aus Ihr Unternehmen läuft, dann zeigen Sie es am 24. August 2016 in der DKB Ski-ARENA in Oberhof! Werden Sie Teil der FirmenlaufCommunity im Thüringer Wald, die seit sechs Jahren stetig wächst. Nicht nur die Anzahl der Teilnehmer am Thüringer Wald Firmenlauf hat sich seit 2010 versechsfacht, auch die mitreisende Fangemeinde wird immer größer. Im letzten Jahr nahmen 3 695 Läufer und Nordic Walker aus 261 Unternehmen teil, insgesamt pilgerten mehr als 6 200 Aktive und Fans nach Oberhof.

Das Laufen ist aber nicht nur traditionell eng mit dem Thüringer Wald verbunden, sondern die Unternehmen erkennen immer mehr die Wichtigkeit des Gesundheitsmanagements als Teil einer positiven Unternehmenskultur. Motivierte, fitte und zufriedene Mitarbeiter bringen neuen Schwung ins Unternehmen und bleiben ihm auch treu. Auch in diesem Jahr können sich die Läufer, Nordic Walker und Fans wieder auf die

sportlichste Netzwerkparty im Thüringer Wald mit einem attraktiven Rahmenprogramm freuen. In bewährter Weise fällt um 18:00 Uhr der Startschuss in der DKB-Ski-ARENA in Oberhof. Die ca. 4,5 km lange Strecke verspricht den Läufern und Nordic Walkern wieder ein außergewöhnliches Lauferlebnis im Kreise der Kollegen. Melden Sie sich mit Blick auf das festgelegte Teilnehmerlimit rechtzeitig an!

Weitere Informationen unter: www.thueringer-waldfirmenlauf.de

Kunststoff, der unter kontrollierten Reinraumbedingungen Komplettverpackungen für Pharmazie, Diagnostik sowie Einzelteile und Baugruppen für die Medizintechnik herstellt.

Als einen der größten Arbeitgeber in Neuhaus am Rennweg ist INDUSTRIE INTOUCH Thüringer Wald ein ausgezeichnetes Format, um uns als attraktives und innovatives Unternehmen zu präsentieren.

Qualifizierte Mitarbeiter sind unser größtes Kapital

Zum Anmeldestart wird sich die Internetseite des Thüringer Wald Firmenlaufs im neuen Outfit präsentieren und auch für mobile Endgeräte nutzbar sein.

Geschäftsführer Karl-Heinz Sladek Ihr Ansprechpartner: Cornelia Grimm, Regionalmanagerin S 03681 362-231 Y grimm@forum-thueringer-wald.de

26 Südthüringische Wirtschaft 5/2014

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IHK SETZT SICH EIN

Genehmigungsverfahren zur Bewilligung von Sonn- und Feiertagsarbeit

© knipseline/pixelio.de

Abschließende Diskussion zum überarbeiteten Entwurf des Kriterienkatalogs steht noch aus

Zur Thüringer Genehmigungspraxis zur Bewilligung von Sonn- und Feiertagsarbeit und dem Kriterienkatalog zu Ausnahmebewilligungen gem. § 13 Abs. 5 und des § 15 Abs. 2 ArbZG läuft schon seit geraumer Zeit die Diskussion zur Ausgestaltung zwischen der Thüringer Landesregierung und der Thüringer Wirtschaft. Zuletzt war dieses Thema auch

Inhalt im Präsidenten-Gespräch der Kammern und Wirtschaftsverbände mit dem Thüringer Ministerpräsidenten, Bodo Ramelow. Unter Beteiligung des Wirtschaftsministers Wolfgang Tiefensee und der zuständigen Ministerin Heike Werner wurde die aktuelle Situation und die Forderung der Thüringer Unternehmen diskutiert. Im Austausch mit Ministerin Heike Werner vom Thüringer Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie (TMASGFF) ist im Zwischenergebnis festzustellen, dass die Koalition nicht bereit ist, wesentliche wirtschaftsfördernde Änderungen in den Verfahren umzusetzen. So ist zwar eine weitere Verschärfung des Kriterienkatalogs nicht zu erwarten, erhebliche Erleichterungen durch das Ministerium sind jedoch auch nicht vorgesehen.

Aktuell steht die abschließende Diskussion zum überarbeiteten Entwurf des Kriterienkatalogs zu den Ausnahmebewilligungen des § 13 Abs. 5 und des § 15 Abs. 2 ArbZG noch aus. Hier

hat das TMASGFF zumindest zugesagt, die Forderungen der Thüringer Wirtschaft nochmals zu prüfen. Insbesondere eine bundesweit einheitliche Regelung der Ausnahmetatbestände und die Beseitigung der hohen thüringenspezifischen bürokratischen Hürden in den Bewilligungsverfahren sind weiterhin Schwerpunkt der Unternehmensforderungen. Die IHK Südthüringen wird den ausstehenden endgültigen Entwurf sachorientiert und kritisch prüfen und in der Diskussion mit dem Ministerium sowie dem Thüringer Landesamt für Verbraucherschutz (TLV) weiterhin auf eine wirtschaftsfreundliche und bürokratiearme Ausgestaltung des Kriterienkatalogs hinwirken.

Ihr Ansprechpartner: Tilo Werner S 03681 362-203 Y werner@suhl.ihk.de

Mindestlohn: Klärung offener Fragen Staatssekretärin Iris Gleicke reagiert auf Probleme der Unternehmen Am 29. Oktober 2015 hat die IHK Südthüringen die Veranstaltung „Forum F – Fachkräfte: Der Mindestlohn in Südthüringen – Eine Zwischenbilanz“ durchgeführt. An der Veranstaltung nahm auch Iris Gleicke, parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie sowie Beauftragte der Bundesregierung für die neuen Bundesländer, als Referentin teil. In vielen Statements von Unternehmern, Vertretern der IHK Südthüringen sowie Vertretern des DEHOGA Thüringen e. V. und des LTV e. V. wurden etliche Schwierigkeiten mit dem Mindestlohn angesprochen.

Iris Gleicke hat hinsichtlich einiger dieser Punkte Klärung veranlasst und die IHK Süd­ thüringen darüber im Januar 2016 in einem Schreiben informiert. Das Schreiben geht auf die Punkte Generalunternehmerhaftung im öffentlichen Dienst bezogen auf das Taxi- und Mietwagengewerbe, Bereitschaftszeiten im Taxi- und Mietwagengewerbe, Kontrolle der

24 Südthüringische Wirtschaft 3/2016

© Andreas Hermsdorf/pixelio.de

Kabotageregelung im Güterverkehr sowie die Regelungen des Arbeitszeitgesetzes in Bezug auf das Hotel- und Gaststättengewerbe ein.

Iris Gleicke bleibt bei der Position, dass die Einführung des Mindestlohns richtig gewesen sei. In einigen Punkten verweist sie jedoch auf ausstehende arbeitsgerichtliche Entscheidungen. Außerdem versucht sie, zur Klärung offener Fragen beizutragen. In der Rubrik

Standortpolitik in diesem Heft (Seite 3) finden Sie die detaillierte Auswertung des Schreibens.

Ihr Ansprechpartner: Dr. Jan Pieter Schulz S 03681 362-406 Y schulz@suhl.ihk.de

IHK SETZT SICH EIN

Zeitarbeit und Werkverträge Die Bundesregierung hat sich für die laufende Legislaturperiode eine Regulierung der Zeitarbeit und der Werkverträge vorgenommen.

Ein erster Gesetzentwurf wurde im November 2015 vorgelegt, verschwand jedoch schnell in der Versenkung. Zu stark fielen die Proteste der Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft, darunter des DIHK, aus. Seit Mitte Februar 2016 liegt nun ein neuer Entwurf vor. Er wurde seitens des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) mit den Sozialpartnern abgestimmt. Zu Redaktionsschluss dieser Zeitschrift lagen erste positive Rückmeldungen von Industriearbeitgebern sowie den Gewerkschaften vor. Kritik kam hingegen aus den Arbeitgeberverbänden der Zeitarbeit. Der neue Gesetzentwurf entschärft ursprünglich vorgesehene Einschränkungen für Werkverträge, die

einen rechtssicheren Einsatz dieses Flexibilisierungsinstruments erheblich erschwert hätten.

So entfällt ein Kriterienkatalog, mit dem die Zulässigkeit von Werkverträgen identifiziert werden sollte. An seine Stelle tritt eine allgemeine Formulierung des Arbeitnehmerbegriffs.

Dagegen hält das BMAS an den Planungen hinsichtlich der Zeitarbeit weitgehend fest.

Als Höchstüberlassungsdauer sind 18 Monate vorgesehen. Auf Grund eines Tarifvertrags oder einer Betriebsvereinbarung können abweichende Regelungen vereinbart werden. Neu ist, dass nicht tarifgebundene Unternehmen die Regelungen des für ihre Branche geltenden Tarifvertrags übernehmen können, jedoch nur bis zu einer Höchstüberlassungsdauer von 24 Monaten. Die größten Schwierigkeiten dürften allerdings dadurch hervorgerufen werden, dass

© Guedo/pixelio

Gesetzentwurf nach Protest aus der Wirtschaft entschärft

die Entlohnung der Zeitarbeitnehmer nach neun Monaten an die der Kernbelegschaft angepasst werden muss. Hier bestehen weiterhin rechtliche Unsicherheiten, die aber im weiteren Verlauf der Gesetzgebung entschärft werden können. Die IHK Südthüringen erwartet eine Entscheidung nach den aktuell anstehenden Landtagswahlen.

Ihr Ansprechpartner: Dr. Jan Pieter Schulz S 03681 362-406 Y schulz@suhl.ihk.de

Hochwasserschutz, Netzentgelte und GREEN invest IHK Südthüringen im Gespräch mit Anja Siegesmund, Thüringer Umweltministerin Am 11. Februar 2016 fand ein Gespräch zwischen Anja Siegesmund, Thüringer Ministerin für Umwelt, Energie und Naturschutz, Dr. Peter Traut, Präsident der IHK Südthüringen und Dr. Ralf Pieterwas, Hauptgeschäftsführer der IHK Südthüringen, statt. Dabei ging es um die Energiepolitischen Grundpositionen der IHK Südthüringen, die bundesweite Wälzung der aus dem Ausbau der erneuerbaren Energien resultierenden Netzentgelte, den Hochwasserschutz und die Förderung von Energieeffizienzmaßnahmen durch die GREEN invest Richtlinie.

Der Hochwasserschutz ist ein wichtiges Thema, hier bedarf es zusätzlicher Anstrengungen, darin stimmen die Wirtschaft und die Thüringer Umweltministerin überein. Insofern begrüßt die Wirtschaft, dass der Hochwasserschutz nun aus den Thüringer Haushaltüberschüssen finanziert wird und nicht durch eine neue Wasserentnahmeabgabe. Die IHK Südthüringen hatte die Pläne zur Einführung des sog. Wassercents kategorisch abgelehnt (wir berichteten).

Um die Wettbewerbsfähigkeit Thüringer Standorte hinsichtlich der Energiekosten wiederherzustellen ist die bundesweite solidarische

Umlage der Netzentgelte notwendig und es sind die Übertragungs- und Verteilnetze effizient zu betreiben. Auch in diesem Punkt besteht Übereinstimmung zwischen der Wirtschaft und dem Thüringer Umweltministerium.

Die GREEN invest Richtlinie bietet hervorragende Fördermöglichkeiten für Energieberatungen und Investitionen, wie übereinstimmend festgestellt wurde. Zugelassen für das Förderprogramm sind Energieberater, die in der Datenbank der Thüringer Aufbaubank gelistet sind.

Um die hohe Qualität der Energieberatungen

sicherzustellen hatte die IHK Südthüringen gefordert, dass nur Berater gelistet werden, die fachlich geeignet sind und unabhängig agieren können. Hinsichtlich der Investitionen in Energieeffizienzmaßnahmen gehen sowohl in der Richtlinie als auch in den Durchführungsbestimmungen die Aussagen zum Fördergegenstand nicht genug in die Tiefe. Zu beiden Themen wurden Gespräche auf Arbeitsebene angeregt.

Ihr Ansprechpartner: Hartmuth Röser S 03681 362-223 Y roeser@suhl.ihk.de

© Michael Loeper/pixelio

Südthüringische Wirtschaft 3/2016 25

AUS- UND WEITERBILDUNG Geprüfter Betriebswirt Geprüfte Betriebswirte sind befähigt, unternehmerisch kompetent, zielgerichtet und verantwortungsvoll Lösungen für betriebswirtschaftliche Problemstellungen der Unternehmen, insbesondere im Zusammenhang mit den Herausforderungen des internationalen Wettbewerbs, entwickeln zu können. Die zweijährige praxisorientierte Aufstiegsfortbildung ist bundesweit einheitlich geregelt und anerkannt.

Interessenten können sich in einer Informationsveranstaltung am 16.03.2016 um 17:00 Uhr zum Weiterbildungsprofil, dem organisatorischen Ablauf und Fördermöglichkeiten durch das Meister-BAföG beraten lassen.

Termin: 16.03.2016 (Infoveranstaltung) Start: 11.04.2016 (Lehrgangsbeginn) Ort: IHK-Bildungszentrum, Suhl-Mäbendorf

Grundlagen der Buchführung Der Lehrgang richtet sich an Fach- und Führungskräfte, die ihre Kenntnisse auffrischen wollen, aber auch an Selbstständige und Existenzgründer. An acht Abendterminen werden die Grundzüge der doppelten Buchführung vermittelt. Es wird praxisnah gearbeitet und viel geübt.

Start: 04.04.2016 Ort: IHK-Bildungszentrum, Suhl-Mäbendorf

Grundlagen der Mitarbeiterführung – Basiswissen für Führungskräfte in neuen Führungssituationen In diesem zweitägigen Seminar stehen grundlegende Führungsinstrumente und ihr systematischer Einsatz im Mittelpunkt. Die Teilnehmer erarbeiten sich den persönlich passenden Führungsstil und erfahren die Bedeutung ihrer Führungsverantwortung. Für den optimalen Erfolg als Führungskraft ist der zweckmäßige Einsatz der Führungsinstrumente ein wichtiger Bestandteil. Zielvereinbarung, Delegation, Motivation und Zielkontrolle gehören zu den unverzichtbaren Führungsinstrumenten.

Termin: 06./07.04.2016 Ort: IHK-Bildungszentrum, Suhl-Mäbendorf

Projektmanager (IHK) Der berufsbegleitende Zertifikatslehrgang Projektmanager (IHK) startet am 14.04.2016. Mit seinen drei Modulen, die auch einzeln buchbar sind, bietet der Lehrgang kompakt und zielgerichtet sowohl Einstieg als auch Vertiefung zum Thema Projektmanagement.

Start: 14.04.2016 Ort: IHK-Bildungszentrum, Suhl-Mäbendorf

26 Südthüringische Wirtschaft 3/2016

IHK–Weiterbildungsangebot Datum 08.03.2016 14.03.2016 14.03.2016 14.03.2016 16.03.2016 16.03.2016 16.03.2016 22.03.2016 24.03.2016 24.03.2016 04.04.2016 04.04.2016 04.04.2016 04.04.2016 04.04.2016 05.04.2016 05.04.2016 06.04.2016 08.04.2016 08.04.2016 08.04.2016 11.04.2016 11.04.2016 11.04.2016 12.04.2016 12.04.2016 14.04.2016 14.04.2016 18.04.2016 18.04.2016 18.04.2016 19.04.2016 19.04.2016 20.04.2016 20.04.2016 21.04.2016 22.04.2016 25.04.2016 25.04.2016 26.04.2016 26.04.2016 26.04.2016 26.04.2016 27.04.2016 27.04.2016 27.04.2016 29.04.2016

Bezeichnung IHK-Fachkraft für Personalwesen Die Auswirkungen der Einführung des Mindestlohns Vorbereitung auf die Sachkundeprüfung im Bewachungsgewerbe Datenschutzbeauftragter (IHK) Fresh up für erfahrene Ausbilder Schulung für das Servicepersonal in Thüringer Spielhallen Schulung für Thüringer Gastwirte in Gaststätten mit Glücksspielautomaten Intensivseminar – Marketingerfolge mit Facebook Prüfungsvorbereitung für Industriekaufleute Prüfungsvorbereitung für Bürokaufleute und Kaufleute Büromanagement Ausbildung der Ausbilder MS Excel Aufbaukurs Grundlagen der Buchführung Unterrichtung für Bewachungspersonal nach § 34a GewO Unterrichtung für Bewachungspersonal nach § 34a GewO Das aktuelle Reise- und Bewirtungskostenrecht Die optimale Präsentation mit MS PowerPoint – Grundkurs Grundlagen der Mitarbeiterführung - Basiswissen für Führungskräfte in neuen Führungssituationen IT-Netzwerkadministrator (IHK) – Windows Server Profi Das Recht der Produkthaftung Microsoft Windows Server 2016/2012 R2 – Administration 1 Ausbildung der Ausbilder Vorbereitung auf die Sachkundeprüfung im Bewachungsgewerbe Geprüfter Betriebswirt Geprüfter Industriemeister Elektro Geprüfter Industriemeister Metall Projektmanager (IHK) Basiswissen und Planung im Projektmanagement Die Lohnsteuer-Außenprüfung Brandschutzbeauftragter Ausbildung der Ausbilder MS Excel für Controller I Professionelle Chefassistenz Verkaufspsychologie und -rhetorik – Erfolg im Verkauf ist kein Zufall Effiziente Besprechungsleitung und Moderation – Schluss mit Meetingsfrust Brandschutzhelfer Geprüfter Industriemeister Metall Unterrichtung für Bewachungspersonal nach § 34a GewO Praxisworkshop Bilanzanalyse MS Excel für Controller II Grundlagen der kaufmännischen Unternehmensführung – Niederlassungen Rechtliche Besonderheiten beim Umgang mit erkrankten Arbeitnehmern Grundlagen der kaufmännischen Unternehmensführung Unterrichtung von Spielgeräteaufstellern und deren Personal gemäß § 33c GewO Wettbewerbsvorteile gewinnen mit einer differenzierten Kalkulation Motivation und Lernleistungen bei Auszubildenden steigern – wirksam Wissen weitergeben Nützliche Online-Hilfsmittel für mehr Produktivität im Marketing

Std. 140 4 20 44 16 8 10 16 48 48 96 16 32 40 40 8 16 16

Ort SHL SHL SHL SHL SON SHL SHL SHL SHL SHL SON SHL SHL SHL SON ARN SHL SHL

126 4 42 96 20 750 1100 1100 104 32 8 24 96 16 8 16 8 8 1100 40 4 16 24 4 24 6 4 8

SHL SHL SHL ARN SHL SHL SHL SHL SHL SHL SHL SON SHL SHL SHL SHL SHL SON SON SHL SON SHL ARN SHL SHL SHL SHL SHL

8

SHL

Lehrgangsangebote regionaler Anbieter, die auf IHK-Prüfungen vorbereiten, finden Sie unter: www.suhl.ihk.de und www.wis.ihk.de Ihre Ansprechpartner im Bildungszentrum der IHK Südthüringen:

Suhl Sonneberg Antje da Silva Santos S 03681 362-425 Heidi Leistner Beate Rammelt S 03681 362-429 Sandro Schilling S 03681 362-426 Arnstadt Katrin Pertig S 03681 362-427 Carmen Klotz

S 03675 7506-255 S 03628 6130-516

Große Resonanz zum 6. Azubi-Speed-Dating „Du hast genau 10 Minuten, um mit deinem potenziellen Chef ins Gespräch zu kommen.“ Diese Möglichkeit nutzten am 18. Februar 2016 mehr als 140 Jugendliche aus der gesamten Thüringer Wald Region. Die IHK Südthüringen hatte bereits zum 6. Mal zum Azubi-SpeedDating in das Congress Centrum Suhl eingeladen. Wie in den vergangenen Jahren wurde die Veranstaltung sowohl in der Vorbereitung als auch mit einem eigenen Stand durch die Agentur für Arbeit Suhl unterstützt.

Rund 60 Unternehmen hatten sich am 18. Februar 2016 in Suhl eingefunden und nutzten das AzubiSpeed-Dating als Werbeplattform für ihre freien Ausbildungsplätze oder dualen Studiengänge. Und das hatte sich gelohnt: Über 140 Jugendliche aus der gesamten Thüringer Wald Region waren zum Date mit dem künftigen Chef gekommen. Zu den TOP drei der angebotenen Lehrstellen zum diesjährigen Azubi-Speed-Dating gehörten die Ausbildungsberufe Zerspanungsmechaniker und Elektroniker für Betriebstechnik mit jeweils 25 Ausbildungsplätzen, Industriemechaniker mit 20 Ausbildungsplätzen und Mechatroniker mit 19 Ausbildungsplätzen.

Insgesamt wurden von den Unternehmen ca.

410 Ausbildungsplätze aus den verschiedensten Bereichen angeboten. Die Jugendlichen kamen sehr gut vorbereitet zu den Gesprächen. Viele brachten ihre Bewerbungsmappen mit und hatten konkrete Vorstellungen von ihrer beruflichen Zukunft.

Angesichts der anhaltend guten konjunkturellen Lage in der Südthüringer Wirtschaft ist der Ruf nach jungen Fachkräften weiterhin sehr groß. In der IHK-Lehrstellenbörse sind derzeit rund 280 freie Ausbildungsplätze im Angebot. Aus diesem Grund ist es zunehmend wichtig, hinsichtlich der Rekrutierung von Auszubildenden einen optimalen

Azubi-Speed-Dating in Sonneberg Aufgrund der großen Besucherresonanz wird es dieses Jahr erstmals auch ein Azubi-SpeedDating in Sonneberg am 13. Juni 2016 geben.

Der Erfolg der vergangenen Jahre zeigt, dass die Veranstaltung eine sehr gute Ergänzung zu den Berufsinformationsmessen ist.

Bewerbungsprozess zu gestalten und auch ungewöhnliche Wege zu gehen. Unterstützung bekamen die Jugendlichen den ganzen Nachmittag von den Mitarbeitern der IHK Südthüringen und der Agentur für Arbeit Suhl, wie z. B. während des Bewerbungsmappen-Checks. Am Ende des Tages gab es viele zufriedene Gesichter, sowohl bei den Unternehmen als auch den Jugendlichen.

Und schon jetzt steht fest, auch im nächsten Jahr wird es wieder heißen: „Du hast genau zehn Minuten!“

AUS- UND WEITERBILDUNG

BerufsErlebnisMesse für die Tourismusbranche

• Restaurantfachmann • Sport- und Fitnesskaufmann • Koch • Tourismuskaufmann • Hotelfachmann • Kaufmann für Tourismus und Freizeit • Fachkraft im Gastgewerbe • Veranstaltungskaufmann Die BerufsErlebnisMesse findet statt am 18. April 2016, 12:00 bis 17:00 Uhr, in den Veranstaltungsräumen der Viba NougatWelt, Nougat Allee 1, 98574 Schmalkalden.

Jetzt anmelden! Möchten Sie sich als Ausbildungsbetrieb der Branche an der ersten BerufsErlebnisMesse beteiligen, dann bitten wir um Kontaktaufnahme bis spätestens 15. März 2016.

Ihr Ansprechpartner: Karolin Walch S 03681 362 414 Y walch@suhl.ihk.de © Peggy Marco/pixabay

Der Tourismus im Südthüringer Raum verfügt über große Potenziale, insbesondere auch im Hinblick auf die Berufsausbildung. Um diese Potenziale zu heben und den Unternehmen aus der Tourismusbranche eine angemessene Plattform zu bieten, hat die IHK Südthüringen die BerufsErlebnisMesse ins Leben gerufen.

Hierzu arbeitet die IHK Südthüringen mit den Ausbildungsunternehmen, der Jugendcommunity t-wood.de und der Agentur für Arbeit zusammen.

Im Rahmen der ersten branchenexklusiven BerufsErlebnisMesse für den Tourismus werden gemeinsam mit Ausbildungsbetrieben der Branche die folgenden Berufsbilder erlebbar gemacht und geben jungen Menschen die Chance, diese aufregende und abwechslungsreiche Branche für sich zu entdecken:

In den Räumlichkeiten des Südthüringer Traditionsunternehmens können sich die Touristiker mit neuester Technik präsentieren und junge Menschen für ihre Arbeit und ihr Unternehmen begeistern. In einer gemütlichen Kommunikationsecke können interessierte Jugendliche mit Azubis aus der Branche ins Gespräch kommen und ihre Fragen stellen.

Unternehmer haben hier außerdem die Möglichkeit, sich mit anderen Fachleuten zu ausbildungsspezifischen Themen auszutauschen und neue Impulse für ihre tägliche Arbeit in der Ausbildung mitzunehmen.

Die IHK Südthüringen freut sich auf das neue Projekt, viele neue Kontakte und Ausbildungsverträge für den Südthüringer Tourismus.

Weitere Termine für Berufsinformationsmessen 2016 Suhl: 20.08.2016,

10:00 bis 14:00 Uhr,

Congress Centrum Suhl,

Friedrich-König-Str. 7,

98527 Suhl Ilmenau: 10.09.2016,

10:00 bis 14:00 Uhr,

Festhalle Ilmenau,

Naumannstraße 22,

98693 Ilmenau Hildburghausen: 17.09.2016,

10:00 bis 14:00 Uhr

Staatliches Berufsbildendes Schulzentrum,

Wiesenstraße 20,

98646 Hildburghausen

Das Thüringer Berufsschulnetz und viele offene Fragen Seit nunmehr zwölf Monaten begleitet die IHK Südthüringen die Findungs- und Entscheidungsprozesse zur Bildung eines langfristigen und an den Bedarfen der Wirtschaft orientierten Berufsschulnetzes in Thüringen.

Alle Standpunkte wurden klar und ausführlich diskutiert und mehrfach in schriftlicher Form an das zuständige Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport übermittelt. Die letzte Stellungnahme der IHK Südthüringen erfolgte im November 2015 in der Erwartung, dass das Berufsschulnetz mit einer Gültigkeit von sechs Jahren spätestens zum Jahresbeginn 2016 vorliegt und in Kraft gesetzt ist. Diese Überlegungen und Planungen haben sich bisher leider nicht erfüllt.

Allerdings stellt sich die Frage nach dem Warum sehr deutlich.

Die Auswirkungen der verzögerten Entscheidungen des zuständigen Ministeriums für die ausbildungswilligen Unternehmen sind gravierend. Die

28 Südthüringische Wirtschaft 3/2016

Unternehmen haben ihre Aktivitäten zur Akquise von Auszubildenden deutlich erhöht und vielfältiger gestaltet. Dazu gehören auch die frühzeitige Suche nach geeigneten Bewerbern, die Teilnahme an Veranstaltungen und Messen sowie die Durchführung von Praktika und Schnuppertagen in den Unternehmen.

Der Erfolg gibt den Unternehmen Recht. Allerdings sind die Handlungsmöglichkeiten, geeignete Bewerber frühzeitig mit einem Ausbildungsvertrag an sich zu binden, deutlich eingeschränkt. So ist die klare Information zu den Berufsschulstandorten in der Region für die strukturbestimmenden Berufe eine der wesentlichsten Entscheidungsgrundlagen für die Schüler und Eltern. Diese Grundlagen fehlen noch immer.

Für die Unternehmen der Region, ihre wirtschaftliche Stabilität und Fachkräfteentwicklung, bedeutet es eine klare Benachteiligung, wenn z. B. Berufe wie die Werkzeugmechaniker, die

Elektroniker für Betriebstechnik und die Industriekaufleute, noch immer nicht klar zugeordnet sind – weder in Bezug auf die Standorte noch auf die Dauer des Berufsschulbesuchs in der Grundoder Fachstufe. Es geht der klare und eindringliche Appell an das Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport, und nicht zuletzt an die Landesregierung, ein gültiges Berufsschulnetz umgehend in Kraft zu setzen, um die weitere Akquise der Unternehmen zur Besetzung der Ausbildungsplätze 2016 nicht weiter zu behindern.

Ihr Ansprechpartner: Dr. Petra Kukuk S 03681 362-151 Y kukuk@suhl.ihk.de

© Parris Cope/Fotolia

AUS- UND WEITERBILDUNG

Verdienen Akademiker wirklich mehr?

Duale Ausbildung – Eine lohnende Alternative zum Studium

Karriere mit Lehre 10 x 6000 Euro für Weiterbildungsstipendiaten der IHK Südthüringen

Am 1. Februar 2016 begrüßte die IHK Südthüringen zehn junge Fachkräfte im Bildungszentrum in SuhlMäbendorf, die jetzt in das Förderprogramm der Begabtenförderung Berufliche Bildung aufgenommen wurden. Mit diesem Weiterbildungsstipendium des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) werden besonders talentierte und motivierte Berufseinsteiger mit bis zu 6.000 Euro unterstützt, sich nach einer erfolgreichen dualen Ausbildung weiterzuqualifizieren und neue berufliche Perspektiven zu erschließen.

Seit Mitte 1991 gibt es das Weiterbildungsstipendium. Unter dem Motto „Karriere mit Lehre“ zeigen unzählige Erfolgsgeschichten die Attraktivität des dualen Aus- und Weiterbildungssystems. Die IHK Südthüringen ist eine von 284 beteiligten zuständigen Stellen im Bundesgebiet, die mit der Vergabe und Abrechnung des Weiterbildungsstipendiums beauftragt ist. Mehr als 300 durch die IHK Südthüringen betreute Stipendiaten nutzten bisher die Möglichkeiten der Begabtenförderung und finanzierten so u. a. Lehrgänge zum Polier, Bilanzbuchhalter, Betriebswirt oder in verschiedenen Fachrichtungen zum Meister, Techniker oder Fachwirt. Darüber hinaus wurde eine Vielzahl unterschiedlichster beruflicher und fachübergreifender Weiterbildungen gefördert. Auch Auslandssprachreisen können mit dem Stipendium finanziell bezuschusst werden.

Für ein Weiterbildungsstipendium kann sich u. a. bewerben, wer eine Ausbildung in einem anerkannten Beruf abgeschlossen hat und seine Berufsabschlussprüfung mit mindestens 87 Punkten bestanden hat. Die Stipendiaten können drei Jahre mit bis zu 2.000 Euro jährlich gefördert

werden, wenn sie erfolgreich in ihrer zuständigen IHK einen Antrag auf Aufnahme in das Förderprogramm gestellt haben und zu Beginn der Förderung jünger als 25 Jahre sind (Ausnahmeregelungen und Anrechnungszeiten wie Bundeswehr, Zivildienst oder Elternzeit sind möglich). Einen Eigenanteil von zehn Prozent pro Weiterbildung trägt der Stipendiat.

Obwohl das BMBF im Jahr 2016 ermöglicht, den zuständigen Stellen mehr Plätze für dieses Stipendium zur Verfügung zu stellen und insgesamt 6 000 Neuaufnahmen im gesamten Bundesgebiet angestrebt werden, konnten bisher nicht alle freien Plätze besetzt werden. Neben den zehn Neuaufnahmen stehen auch in der IHK Südthüringen noch zwei freie Plätze (Stand 24.02.2016) zur Verfügung.

Wer also die Aufnahmekriterien erfüllt und motiviert ist, weiter zu lernen, sollte sich umgehend für ein Weiterbildungsstipendium bewerben. Interessenten können nähere Informationen und den Aufnahmeantrag per E-Mail anfordern.

Zu den diesjährigen Stipendiaten gehören: Anabel Spiegel (Informatikkauffrau), Isabell Trautsch (Verfahrensmechanikerin für Beschichtungstechnik), Anna Ludwig und Denise Rickes (beide Kauffrau im Gesundheitswesen), Maximilian Pohlig (Technischer Produktdesigner), Lukas Wieland (Rohrleitungsbauer), Philip Richter (Zerspanungsmechaniker), Sebastian Bretschneider, Marcel Loyal und Lukas Storandt (alle Industriemechaniker).

Ihr Ansprechpartner:

Gerade jetzt fällt bei vielen Jugendlichen die Entscheidung für den Bildungsweg nach dem Abitur. Dabei stehen die akademische Bildung an einer Universität oder Hochschule dem Weg einer Berufsausbildung in einem Unternehmen gegenüber.

Die Zahl der Berufseinsteiger mit einem Hochschulabschluss ist im Zeitraum von 2003 bis 2013 jährlich um vier Prozent gestiegen.

Aufgrund weiter steigender Immatrikulationszahlen wird dieser Anteil auch in den kommenden Jahren wachsen Die Entscheidung für ein Studium wird häufig durch das zu erwartende Einkommen bestimmt. Dabei ist die Annahme, dass mit einem Studium generell bessere Verdienste erwartet werden können, in der Realität so nicht haltbar.

Ein Vergleich zeigt, dass sich die Gehälter von Arbeitnehmern mit Berufsabschluss nur unwesentlich unterscheiden. Dies ist insbesondere der Fall, wenn die Karriere durch Weiterbildungen gefördert wird. Im Durchschnitt verdient ein Arbeitnehmer, der diesen Weg gegangen ist, um die 3.000 Euro monatlich.

Im akademischen Bereich liegen nur Ingenieurberufe im Metall- oder Elektrobereich darüber. Deutlich darunter finden sich bspw.

Sozialwissenschaftler und Architekten.

Mit einem Hochschulabschluss in der Tasche verdient man keineswegs generell mehr als ein Nicht-Akademiker. Zudem erhöht der große praktische Anteil einer Berufsausbildung die Möglichkeit einer passenden Beschäftigung. Deshalb ist die Ausbildung eine lohnende Alternative zum Studium.

Weitere detaillierte Informationen unter: www.suhl.ihk.de (Dok.-Nr. 35929).

Ihr Ansprechpartner: Tino Ulbricht S 03681 362-161 Y ulbricht@suhl.ihk.de

Antje da Silva Santos S 03681 362-425 Y santos@suhl.ihk.de Südthüringische Wirtschaft 3/2016 29

AUS- UND WEITERBILDUNG

Ausbildungsabbrüche verhindern Senior Experten Service hilft mit persönlichem Ausbildungsbegleiter Etwa jeder vierte Auszubildende in Deutschland löst seinen Ausbildungsvertrag vorzeitig auf. Daher hat der Senior Experten Service (SES) – eine der größten deutschen Ehrenamtsorganisationen für Fach- und Führungskräfte im Ruhestand – im Jahr 2008 zusammen mit den Spitzenverbänden der deutschen Industrie, des Handwerks und der freien Berufe die Initiative VerA zur Verhinderung von Ausbildungsabbrüchen ins Leben gerufen.

Das Projekt wird im Rahmen der Initiative Bildungsketten (www.bildungsketten.de) durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Das kostenfreie Angebot richtet sich an alle Auszubildenden, die im Ausbildungsunternehmen, in der Berufsschule oder im persönlichen Umfeld auf Schwierigkeiten stoßen oder sogar überlegen, ihre Lehre abzubrechen. Am häufigsten wird Unterstützung in der Fachtheorie und Prüfungsvorbereitung gewünscht. Wichtig ist außerdem die Verbesserung der Lernmotivation oder die Vermittlung sozialer Kompetenzen bzw. die Behebung von sprachlichen Defiziten. Themen können aber auch Mobbing, finanzielle oder soziale Probleme sein.

Um jeden Auszubildenden kümmert sich ein SES-Ausbildungsbegleiter persönlich. Alle Begleiter sind übrigens Fach- und Führungskräfte im

Ruhestand und ehrenamtlich aktiv. Daher können sie flexibel auf den Auszubildenden eingehen.

Wie lange und wie oft sich der Jugendliche mit seinem Begleiter trifft und welche Themen im Mittelpunkt stehen, hängt von dessen Bedürfnissen und Zeitplanungen ab. Die Begleitung ist zunächst für zwölf Monate vorgesehen, kann aber bis zum Ende der Ausbildung dauern. Viele Auszubildende schätzen die zeitliche Flexibilität und vereinbaren Treffen am Abend oder Wochenende.

Die über 2 500 SES-Ausbildungsbegleiter sind als Senior Experte in der SES-Datenbank registriert.

Auszubildende, die eine Begleitung wünschen, füllen ein Kontaktformular aus, das auf www.vera.sesbonn.de angefordert werden kann. Bei VerA melden können sich aber auch Betriebe, Berufsschullehrer oder Eltern. Voraussetzung für die Ausbildungsbegleitung ist aber immer das Einverständnis des Auszubildenden.

Die Initiative VerA ist zudem in der Region mit einem persönlichen Ansprechpartner vertreten.

Regionalkoordinator in Südthüringen ist Dr. Gunter Dreßler, zu erreichen unter S 03681 301904 oder per E-Mail: suedthueringen@vera.ses-bonn.de Weitere Informationen finden Sie unter: www.vera.ses-bonn.de

Land- und Baumaschinenmechatroniker erhielten ihre Zeugnisse

Veranstaltungshinweis

BMWi Roadshow „Von der Idee zum Markterfolg“ macht Station in Südthüringen Was braucht ein Unternehmen, damit aus einer innovativen Idee ein Markterfolg wird?

Die Antworten auf diese Frage sind so vielfältig wie das Unternehmerleben selbst: Mut, Kreativität und Marktgespür – aber auch Zeit, Ressourcen, Partner, Beratung und finanzielle Unterstützung. Hier bietet das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) eine Reihe von passgenauen Förderprogrammen.

Welche Förderprogramme kommen für mich in Frage und an wen kann ich mich wenden?

Antworten bietet die bundesweite BMWiRoadshow „Von der Idee zum Markterfolg – Innovationsprogramme für den Mittelstand“.

Egal, ob Start-up oder etabliertes Unternehmen, ob IT-Unternehmen oder Maschinenbaubetrieb, ob frühe Forschungsphase oder Entwicklung zur Marktreife: Jedes kleine und mittlere Unternehmen (KMU) – gleich welcher Branche oder in welchem Stadium der Innovationsentwicklung – findet die Unterstützung, die es braucht. Die Antrags- und Genehmigungsverfahren sind dabei so unbürokratisch und zügig wie möglich.

Das BMWi stellt am 22. April 2016 in der IHK Südthüringen in Kooperation mit regionalen Partnern die unterschiedlichen Fördermöglichkeiten vor. Im Mittelpunkt stehen vier Programmfamilien entlang des Innovationszyklus. Zum Termin beraten auch die Kolleginnen und Kollegen der ZIM-Projektträger zum Zentralen Innovationsprogramm Mittelstand.

Anmeldungen nimmt Franches Büchner unter S 03681 362-222 entgegen.

Ihr Ansprechpartner: Hartmuth Röser S 03681 362-223 Y roeser@suhl.ihk.de

Neben den Ausbildern gratulierte auch Antje da Silva Santos (r.) von der IHK Südthüringen den jungen Facharbeitern zu ihren Ergebnissen und wünschte ihnen viel Erfolg für den weiteren Berufsweg.

Im BiW Bildungswerk BAU Hessen-Thüringen e. V. in Walldorf erhielten am 19. Februar 2016 im Rahmen einer feierlichen Zeugnisübergabe 16 Absolventen im Ausbildungsberuf Land- und Baumaschinenmechatroniker ihre Facharbeiterzeugnisse. Insgesamt stellten sich 20 Auszubildende aus verschiedenen Regionen der

30 Südthüringische Wirtschaft 3/2016

IHK-Abschlussprüfung Teil 2 in Südthüringen. Die Prüfungsteilnehmer haben sich in den vergangenen dreieinhalb Jahren ihre berufliche Fachkompetenz angeeignet. Daran waren neben dem eigenen Ausbildungsbetrieb das Staatliche Berufsbildungszentrum Meiningen sowie das BiW Bildungswerk BAU Hessen-Thüringen e. V. maßgeblich beteiligt.

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INNOVATION UND UMWELT

Spitzenausgleich wird 2016 in voller Höhe gewährt Unternehmen des produzierenden Gewerbes können auch 2016 den sogenannten „Spitzenausgleich“ in voller Höhe erhalten. Voraussetzung dafür war die Reduzierung der Energieintensität der Unternehmen des produzierenden Gewerbes im maßgeblichen Bezugsjahr 2014 um mindestens 2,6 Prozent. Die Einhaltung dieses Zielwertes, der sich auf das gesamte produzierende Gewerbe bezieht, wurde im Januar 2016 vom Bundeskabinett bestätigt.

Bereits seit Anfang 2013 ist der Spitzenausgleich auch an den unternehmensindividuellen Nachweis

besonderer Anstrengungen zur Reduzierung der Energieintensität gekoppelt. Demnach ist die Einführung eines Energie- oder Umweltmanagementsystems bzw. eines Energieaudits erforderlich.

Für kleine und mittlere Unternehmen wird die Nachweisführung zukünftig vereinfacht, indem die Vor-Ort-Prüfung nur noch alle zwei Jahre erfolgt.

Dies geht aus einem Schreiben der zuständigen Stellen DAkkS (Deutsche Akkreditierungsstelle) und DAU (Deutsche Akkreditierungs- und Zulassungsgesellschaft für Umweltgutachter) hervor, das die

Bestimmungen im Detail enthält. Das Schreiben sowie weitere Informationen zur Energie- und Stromsteuer sowie zum Spitzenausgleich finden Sie unter: www.suhl.ihk.de (Dok.-Nr. 35085).

Ihr Ansprechpartner: Dr. Janet Nußbicker-Lux S 03681 362-174 Y nussbicker-lux@suhl.ihk.de

Jugend-Technik-Zentren und Technikprojekttage Initiative der IHK Südthüringen und des Thüringer Wirtschaftsministers zur nachhaltigen Technikbildung für Schüler Fehlende technische Fachkräfte, wie bereits in der Gegenwart erkennbar, und die vorhandene Altersstruktur der technischen Fachkräfte drohen mittelfristig auch in Südthüringen zur Innovationsund Wachstumsbremse in der Wirtschaft zu werden. Die Kompetenzen Thüringer Schüler sind im technischen Bereich als förderungsbedürftig einzustufen. Insgesamt ist die Technikbildung der Schüler in Deutschland und auch in Thüringen als Stückwerk einzuschätzen. Sie beginnt zu spät und ist nicht systematisch. In den neuen virtuellen Welten liegt die Chance, das Verständnis für die Technik und ihre Folgen für die Gesellschaft zu fördern. Bislang ist aber die Verbindung von technischem Lernen, eigenem Experimentieren und Gestalten sowie dem Begreifen technischer Zusammenhänge in der Computerwelt noch unterentwickelt.

Trotz aller Anstrengungen der Unternehmen und der IHK Südthüringen zur Unterstützung dualer Ausbildung zeigt der Trend nach wie vor deutlich, dass sich Schulabgänger für eine akademische Laufbahn oder für einen weiterführenden Schulbesuch entscheiden. Das hat gravierende Auswirkungen auf die Ausbildung im dualen System als tragende Säule der Fachkräfteentwicklung in der Region Südthüringen. Neben der sinkenden Zahl der Bewerber um einen Ausbildungsplatz sind die Herausforderungen zur Integration von Schulabgängern, die die in der betrieblichen Praxis erforderlichen fachlichen und sozialen Voraussetzungen noch nicht erfüllen, deutlich gestiegen.

Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, wird die IHK Südthüringen ab 2016 eine gezielte Technikförderung von Schülern in ausgewählten Wirtschaftsstandorten mit unterstützen. Damit soll das Interesse der Schüler für technische Berufe in ihrem regionalen Umfeld frühzeitig und systematisch gefördert werden. Hier besitzen Technikprojekttage und Jugend-Technik-Zentren ein enormes

Im Juni 2015 besuchte Wolfgang Tiefensee (m.), Thüringer Minister für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft, gemeinsam mit IHK-Präsident Dr. Peter Traut (l.) das Jugend-Technik-Zentrum in der AUMA-TEC GmbH in Suhl.

In den Gesprächen mit dem Minister ging es darum, gemeinsam zu überlegen, wie das Projekt ausgeweitet werden kann auf andere Regionen oder ganz Thüringen.

Innovationspotenzial und können dazu beitragen die Schüler, insbesondere auch Schülerinnen, frühzeitig, bereits ab der Grundschule, systematisch für zukunftsfähige, technische Berufe in Unternehmen in ihrem regionalen Umfeld zu interessieren.

Mit den neuen 3D-Techniken wird die Informationsvermittlung zur Technik mit ihrer selbstständigen und kreativen Nutzung verbunden und damit das Technikinteresse und ihre Entscheidung für technische Berufe in der Südthüringer Wirtschaft nachhaltig gefördert. Eine besondere Herausforderung ist dabei, frühzeitig auch bei Mädchen eine höhere Aufmerksamkeit für technische Themen zu wecken und sie systematisch zu fördern.

Für den Wirtschaftsstandort Südthüringen erwartet die IHK Südthüringen dadurch Verbesserungen.

So entspricht die Gründung eines Jugend-TechnikZentrums dem gesteigerten Wunsch nach systematischer Technikbildung. Die potenzielle Bereitschaft von Unternehmen einer Region, intensiver in die technische Bildung zu investieren, findet in der

Gründung eines Jugend-Technik-Zentrums eine sinnvolle Plattform und einen Ort mit kompetenten Ansprechpartnern für Technik und Naturwissenschaften. So wird einerseits das Technikinteresse der Kinder und Jugendlichen gefördert und andererseits dazu beigetragen, Arbeitsplätze in der Region zu erhalten und wirtschaftliche Standortsicherung zu betreiben.

Die nachhaltige Technikbildung von Schülern erfasst den Bezirk der IHK Südthüringen; es wird die Schaffung von zehn Jugend-Technik-Zentren in Unternehmen angestrebt. Für 2016 geplante Standorte für sechs Jugend-Technik-Zentren sollen in Unternehmen der folgenden Städte aufgebaut werden: Arnstadt, Schleusingen, Neuhaus am Rennweg, Suhl, Zella-Mehlis und Steinbach-Hallenberg.

Ihr Ansprechpartner: Hartmuth Röser S 03681 362-223 Y roeser@suhl.ihk.de Südthüringische Wirtschaft 3/2016 31

Werbung auf Facebook & Co. Auch auf Social Media-Plattformen gelten die Regeln des Wettbewerbsrechts Von Rechtsanwältin Sennur Pekpak, Wettbewerbszentrale – Büro Hamburg

Die sozialen Netzwerke wie Facebook, Twitter, Google+ etc. sind aus der digitalen Welt nicht mehr wegzudenken. Auch eine Vielzahl von Unternehmen hat die von den Social Media ausgehende Breitenwirkung erkannt und nutzt diese zunehmend zu Marketingzwecken. Viele Groß- und Mittelstandsunternehmen sind ebenso wie Kleingewerbetreibende beispielsweise auf Facebook mit einer eigenen Facebook-Page präsent und betreiben dort sowohl Image- als auch gezielte Produktwerbung. Unternehmen, die sich auf den Social Media-Plattformen bewegen, müssen jedoch sicherstellen, dass ihre Facebook-Pages wettbewerbskonform sind. Nicht anders als bei einer herkömmlichen Homepage gelten auch hier die lauterkeitsrechtlichen Regeln. So ist insbesondere das in § 5 des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG) normierte Irreführungsverbot zu beachten.

Zur Vorbeugung von Lauterkeitsverstößen soll im Folgenden auf häufige Fehlerquellen hingewiesen werden, die die Wettbewerbszentrale auch in ihrer Praxis beobachtet.

bereits enthält. Nicht zulässig ist es, Waren lediglich unter Angabe der Nettopreise anzubieten (LG Leipzig, Urteil v. 16.06.15, Az.: 05 O 3496/14, das einen Verstoß gegen § 1 Abs. 1 PAngV angenommen hat).

Für Produkte, die nach Volumen oder Gewicht angeboten werden, ist zusätzlich der jeweilige Grundpreis anzugeben (§ 2 Abs.1 PAngV).

Impressum Eine häufige Fehlerquelle ist die fehlende oder nicht ausreichende Anbieterkennzeichnung auf den Facebook-Pages der Unternehmen. Sobald ein FacebookAccount zu Werbezwecken genutzt wird, muss ein Impressum nach § 5 Abs.1 des Telemediengesetzes (TMG) leicht erkennbar und unmittelbar erreichbar zur Verfügung gestellt werden. Dies wurde bereits mehrfach gerichtlich entschieden. Unternehmen sollten dabei insbesondere auf die Platzierung des Impressums und die Beschriftung des Links, der zum Impressum führt, achten. An der leichten Erkennbarkeit des Impressums fehlt es dann, wenn dieses allenfalls über die in dem Button „Info“ enthaltene Verlinkung zum Internetauftritt (Homepage) des Unternehmers erreichbar ist (OLG Düsseldorf, Urteil v. 13.08.13, Az.: I-20 U 75/13, LG Aschaffenburg, Urteil v. 19.08.11, Az.: HK O 54/11). Alternativ kann der Link, der zum Impressum führt, mit den Begriffen „Kontakt“ oder „Impressum“ bezeichnet werden.

Infolge diverser gerichtlicher Entscheidungen hat Facebook extra eine Impressumsrubrik für FacebookPages eingerichtet.

Irreführungsverbote Neben den Verstößen gegen wettbewerbsrechtlich relevante Nebengesetze müssen Unternehmen immer darauf achten, dass sie mit ihren FacebookEinträgen und Werbeaussagen nicht gegen die Irreführungsverbote des UWG verstoßen. Es gibt eine Reihe gerichtlicher Entscheidungen, in denen insbesondere irreführende produkt- und unternehmensbezogene Angaben auf den Facebook-Pages untersagt wurden.

So wurden zum Beispiel diverse gesundheitsbezogene Wirksamkeitsaussagen aus einer Schlankheitswerbung, wie „Verlieren Sie bis zu 12 Kilogramm Körperfett in nur 21 Tagen!“ wegen Verstoßes gegen das heilmittelwerberechtliche und lauterkeitsrechtliche Irreführungsverbot (§ 3 HWG, § 5 UWG) untersagt, da die Wirksamkeitsangaben vom beklagten Unternehmen nicht nachgewiesen werden konnten (LG München I, Urteil v. 23.10.14, Az.: 17 HK O 15322/14). Wegen einer irreführenden Alleinstellungswerbung (§ 5 Abs. 1 S. 2 Nr. 3 UWG) wurde dagegen die Werbung eines Job-VermittlungsPortals auf u. a. Twitter, Facebook, YouTube, LinkedIn und Google+ verboten. Das Unternehmen hatte fälschlich damit geworben, „die weltweit erste Online-Plattform zu sein, auf der man als Rentnerin und Rentner seine Dienste anbieten und sich mieten lassen könne“ (OLG Bremen, Urteil v. 10.04.2015, Az.: 2 U 132/14). Dass bereits die Angabe der eigenen Firmierung eines Hörakustikers als „Kinderhörzentrum B.“ auf der Facebook-Seite im Einzelfall irreführend sein kann, zeigt ein weiteres Urteil des OLG Bremen. Das Gericht hielt diese Firmenbezeichnung für irreführend, da durch den Begriff „Zentrum“ eine besondere Größe und Bedeutung des Unternehmens auf dem Markt suggeriert wurde, die es tatsächlich nicht innehatte (OLG Bremen, Urteil v. 26.10.12, Az.: 2 U 55/12).

Preisangaben Soweit Unternehmen auf ihren Facebook-Pages Produkte unter Angabe von Preisen bewerben, müssen auch hier die preisangabenrechtlichen Vorgaben erfüllt werden. Da die Facebook-Seiten grundsätzlich allgemein zugänglich sind, muss der für eine Ware genannte Preis der sogenannte Gesamtpreis sein, der die Mehrwertsteuer und sonstigen Preisbestandteile

Haftung für Verstöße durch Mitarbeiter Die Wettbewerbszentrale weist darauf hin, dass Unternehmen auch für lauterkeitswidrige WerbePostings ihrer Mitarbeiter auf den Social MediaPlattformen haften. In einem Verfahren der Wettbewerbszentrale wurde die Werbung eines Automobilverkäufers auf Facebook untersagt, die von einem Mitarbeiter in einem privaten Eintrag

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RECHT

gepostet wurde, die aber unter mehreren Gesichtspunkten lauterkeitswidrig war. Das beklagte Automobilhandels-Unternehmen berief sich darauf, dass es sich bei dem privaten Facebook-Eintrag eines Mitarbeiters nicht um Werbung, sondern lediglich um einen Hinweis im sozialen Netzwerk handele, sodass es bereits an einer geschäftlichen Handlung des Unternehmens fehle. Das Gericht hat den Eintrag des Mitarbeiters dagegen als mit der Absatzförderung objektiv zusammenhängend bewertet, insbesondere weil ein konkretes Fahrzeug unter Nennung der Motorleistung, des Preises und der Dienstnummer des Mitarbeiters beworben wurde.

Das Gericht wies darauf hin, dass der private Facebook-Eintrag des Mitarbeiters dem beklagten Autohaus gemäß § 8 Abs. 2 UWG zuzurechnen ist, auch wenn es keine Kenntnis von der Handlung des Mitarbeiters hatte (LG Freiburg, Urteil v. 04.11.13, Az.: 12 O 83/13). „Gefakte Fans“ Bei der Außendarstellung der Unternehmen spielt auch die Anzahl ihrer Facebook-Fans eine nicht unerhebliche Rolle. Eine große Anhängerschaft eines Unternehmens kann seine besondere Beliebtheit widerspiegeln und bei den Verbrauchern positive Assoziationen hervorrufen. Irreführend kann es sein, wenn die Beliebtheit des Unternehmens nur vorgespiegelt wird. Das kann nach Ansicht der Wettbewerbszentrale dann der Fall sein, wenn es sich bei den angeblichen Fans nicht etwa um reale Fans, sondern um sog. „Fake Fans“ handelt. Die Werbung mit „gefakten Fans“ ist unlauter. Unternehmen sollten daher sensibel reagieren, wenn ihnen der käufliche Erwerb von „Gefällt-mir-Klicks“ und „Facebook-Fans“ angeboten werden und sich hinter den zu vermittelnden Fans letztendlich nur „leere Hüllen“ verbergen.

Gewinnspielteilnahme nur in Verbindung mit Like-Button?

In einem aktuell noch beim OLG Hamburg anhängigen Verfahren der Wettbewerbszentrale geht es dagegen um die Frage, ob die Teilnahme an einem Gewinnspiel von der Betätigung des Like-Buttons abhängig gemacht werden darf, und ob dies bereits lauterkeitsrechtlich unzulässig ist (OLG Hamburg, Az.: 5 U 36/13).

Stand: November 2015 Wettbewerbszentrale: Die Wettbewerbszentrale ist die größte und einflussreichste Selbstkontrollinstitution für fairen Wettbewerb. Getragen wird die gemeinnützige Organisation von mehr als 1 200 Unternehmen und über 800

RECHT Kammern und Verbänden der Wirtschaft. Sie finanziert sich allein aus der Wirtschaft heraus und erhält keine öffentlichen Mittel. Als branchenübergreifende, neutrale und unabhängige Institution der deutschen Wirtschaft setzt sie die Wettbewerbs- und Verbraucherschutzvorschriften im Markt

– notfalls per Gericht - durch. Sie bietet umfassende Informationsdienstleistungen, berät ihre Mitglieder in allen rechtlichen Fragen des Wettbewerbs und unterstützt den Gesetzgeber als neutraler Ratgeber bei der Gestaltung des Rechtsrahmens für den Wettbewerb

Aktuelles aus der Rechtsprechung

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Anrechnung von Sonderzahlungen auf gesetzlichen Mindestlohn

Südthüringische Wirtschaft Herausgeber: Industrie- und Handelskammer Südthüringen, Hauptstraße 33, 98529 Suhl-Mäbendorf Telefon: 03681 362-0 Telefax: 03681 362-100 Internet: www.suhl.ihk.de E-Mail: info@suhl.ihk.de Druckauflage: 11060 Exemplare (IV. Quartal 2015 - IVW Geprüft) Erscheinungsweise: Neunmal jährlich Herausgabedatum: 07.03.2016

Das Landesarbeitsgericht (LArbG) Berlin-Brandenburg hat mit Urteil vom 12. Januar 2016, Az.: 19 Sa 1851/15, über die Anrechnung von Sonderzahlungen auf den gesetzlichen Mindestlohn und die Berechnungsgrundlage für vereinbarte Zuschläge entschieden. Der Entscheidung zugrunde liegt ein arbeitsvertraglich vereinbarter Stundenlohn der Klägerin von weniger als 8,50 Euro brutto pro Stunde. Weiter ist mit der Klägerin – ebenso wie mit zahlreichen weiteren Beschäftigten im Betrieb – im Arbeitsvertrag eine Sonderzahlung zweimal jährlich in Höhe eines halben Monatslohns, abhängig nur von vorliegender Beschäftigung im jeweiligen Jahr, vereinbart. Hierzu haben die Arbeitgeberin und der im Betrieb bestehende Betriebsrat vereinbart, diese Sonderzahlungen auf alle zwölf Monate zu verteilen, d. h. jeden Monat ein Zwölftel der Sonderzahlung auszuzahlen.

Mit dieser zusätzlichen anteiligen Sonderzahlung ergibt sich ein Stundenlohn der Klägerin von mehr als 8,50 Euro.

Daneben sind arbeitsvertraglich Überstunden-, Sonn- und Feiertags- sowie Nachtzuschläge vorgesehen, die die Arbeitgeberin weiterhin auf der Grundlage des vereinbarten Stundenlohnes von weniger als 8,50 Euro berechnet. Hiergegen hat sich die Klägerin gewandt und geltend gemacht, ihr stünden die Sonderzahlungen weiter zusätzlich zu einem Stundenlohn von 8,50 Euro zu. Der gesetzliche Mindestlohn

von 8,50 Euro sei auch der Berechnung der Zuschläge zugrunde zu legen. Das LArbG Berlin-Brandenburg ist dem – unter Hinweis auf die Bedeutung der im Einzelfall getroffenen Vereinbarungen – nur bezüglich der Nachtarbeitszuschläge gefolgt. Nach Auffassung des Landesarbeitsgerichts handelt es sich bei den Sonderzahlungen im vorliegenden Fall um Arbeitsentgelt für die normale Arbeitsleistung der Klägerin, weshalb eine Anrechnung auf den gesetzlichen Mindestlohn möglich sei. Die Betriebsvereinbarung, die die Fälligkeit der Sonderleistungen zu einem Zwölftel auf jeden Monat verschiebe, sei wirksam und verstoße nicht gegen den Arbeitsvertrag der Klägerin. Die vertraglich geregelten Mehrarbeits-, Sonntags- und Feiertagszuschläge habe die Arbeitgeberin zulässig auf der Basis der vereinbarten vertraglichen Vergütung berechnet. Dagegen seien die Nachtarbeitszuschläge auf der Basis des Mindestlohns von 8,50 Euro zu berechnen, weil § 6 Abs. 5 Arbeitszeitgesetz einen angemessenen Zuschlag auf das dem Arbeitnehmer „zustehende Bruttoarbeitsentgelt“ vorschreibe.

Dipl.-Medienwiss. Jana Kummer E-Mail: kummer@suhl.ihk.de Dipl.-Ök.-Päd. Birgit Hartwig E-Mail: hartwig@suhl.ihk.de Titelbild/Seite 2: © Wolfgang Siewert, Bonn (w.siewert@typoplus.net) Anzeigen und Verlag: Prüfer Medienmarketing Endriß & Rosenberger GmbH Schlösserstr. 39, 99084 Erfurt Tel. 0361 5668194, Fax 5668196 Anzeigenverwaltung: Gudrun Wenske Anzeigenleiter: Achim Hartkopf medienmarketing.erfurt@pruefer.com www.pruefer.com Anzeigenschluss: Am 10. des Vormonats Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 3 ab 2016

Ihr Ansprechpartner: Holger Fischer S 03681 362-114 Y fischerh@suhl.ihk.de

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Diese Ausgabe enthält eine Beilage der Fa. WORTMANN AG.

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Erfinderberatung in der IHK Südthüringen Die IHK Südthüringen führt monatlich eine Beratung zu Fragen des gewerblichen Rechtsschutzes durch. Hier erhalten interessierte IHK-Mitglieder eine kostenlose Erstberatung zu Fragen in Verbindung mit Marken, Patenten, Gebrauchsund Geschmacksmustern, zum Verfahren und zu Kosten einschließlich Fördermöglichkeiten. Die Termine werden in der IHK-Zeitschrift „Südthüringische Wirtschaft“ und in der IHK-Veranstaltungsdatenbank unter www.suhl.ihk.de jeweils rechtzeitig bekannt gegeben. Im IHK-Bezirk ansässige Patent- bzw. Rechtsanwälte stellen sich dankenswerterweise für diese Tätigkeit zur Verfügung.

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Südthüringische Wirtschaft 3/2016 33

„ G anz leg a ler Trick für mehr Kontaktc h ancen : ein Inserat in Gelbe Seiten.“ Carsten Kälz, Leitung Vertrieb

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