Idea Spektrum Schweiz 16/2014

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16. April 2014 | 16

Nachrichten und Meinungen aus der evangelischen Welt

Charles Reichenbach über einen Autounfall, die Osterbotschaft und seine Liebe zu Israel.

„Glauben wir, was Jesus sagt?“

5 Songline Musicals mit 650 jugendlichen Stars | 11 Ostergarten Passionsgeschichte mit allen Sinnen erleben | 16 Mercy Ships René Lehmann dient mit den Schiffen der Gnade 24 Diakonissen Eine Bewegung auf der Suche nach einer Zukunft www.ideaschweiz.ch


Mittwoch, 18. Juni 2014

I NSE R AT E

Tröstet die Trauernden

Wenn Tod unerwartet Leben zerstört

Tagesseminar mit Pfr. Hans Zaugg Campus für Christus Josefstr. 206, Zürich

Wie reagieren wir darauf? Wie trösten und begleiten wir Menschen in Trauer und Leid? Das Seminar gibt Ermutigung und Hilfestellung, um unsere Sprachlosigkeit zu überwinden, damit wir dem Nächsten echt und unterstützend begegnen können.

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Aisha und ihre kleine Schwester haben in Syrien ihr Zuhause verloren. Jetzt kämpfen sie ums Überleben und brauchen Ihre Hilfe. idea Spektrum 16.2014


G a s t kom m e n ta r

Liebe, die Leiden schafft Liebe Leserin, lieber Leser Jesus wurde nicht nur geboren, um zu sterben. Eine Spurensuche im Lukas-Evangelium zeigt: Es sind zunächst die „führenden Männer des Volkes“, die mit beissendem Spott an das Leben Jesu erinnern (Lk. 23,35). Daran, wie er Menschen geheilt und zurück ins Leben geführt hat. Daran, dass er schon zu Lebzeiten (!) Menschen die Sünden vergab (Lk. 5,20; 7,48) und sich als Gesandter Gottes verstand. Seine Kritiker haben ihm nie geglaubt – und das Kreuz scheint ihnen Recht zu geben. Doch der Verspottete betet: „Vater vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun“ (Lk. 23,34). Damit knüpft Jesus nahtlos an seine Botschaft der Feindesliebe an (Lk. 6,27ff.). Dann der Verbrecher, der sich an Jesus wendet: „Denk an mich, wenn du in dein Reich kommst“ (Lk. 23,42). Selbst im Sterben findet Jesus Worte des Lebens für den Menschen, der sich ihm vertrauensvoll zuwendet: „Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein“ (Lk. 23,43). Damit bleibt Jesus im Sterben, was er im Leben war: Ein Freund der Sünder (vgl. Lk. 7,34). Schliesslich stirbt er mit den Worten: „Vater, in deine Hände lege ich meinen Geist“ (Lk. 23,46). „Vater“ – so hat Jesus jenen Gott genannt, mit dem er sich zeitlebens verbunden wusste (Lk. 10,21ff.). An ihm hält Jesus fest. Auch dann, wenn dieser weit weg scheint. „Das war wirklich ein gerechter Mensch“ (Lk. 23,47) – so kommentiert der römische Hauptmann das Geschehen. Was hat ihn am Tod Jesu derart beeindruckt? Wohl kaum das Leiden und Sterben an sich. Menschen hinzurichten, war Teil seines Jobs! Beeindruckt hat ihn eher die Art und Weise, wie Jesus sein Leiden auf sich genommen hat. Der Hauptmann wird Zeuge, wie Jesus im Leiden um Vergebung für diejenigen bittet, die ihn quälen und töten. Wie er einem Mitgekreuzigten Worte des Lebens und der Hoffnung zuspricht. Und wie er letztlich im Sterben sein Leben vertrauensvoll in die Hände Gottes legt. Der Hauptmann hat nicht einen blutrünstigen Gott gesehen, der seinen Sohn geopfert hat, weil er das braucht. Vielmehr wird er Zeuge der leidenschaftlichen Liebe Gottes, die Böses mit Gutem überwindet. Auf die radikale Ablehnung antwortet Jesus mit Vergebung, Befreiung und Gottvertrauen. Am Kreuz bestätigt sich damit, was Jesus lehrte und lebte: Gott ist für uns! Lukas Amstutz Der Autor unterrichtet am Theologischen Seminar Bienenberg und ist in den Radiopredigten auf SRF2 Kultur zu hören.

Impressum Idea Schweiz Herausgeber: Idea Information AG, 4410 Liestal Verwaltungsrat: Heiner Henny, Präsident, Sam Moser Stellvertreter, Paul Beyeler, Hans Lendi, Helmut Matthies, Matthias Spiess Ideelle Trägerschaft: Schweizerische Evangelische Allianz (SEA), Verband Evangelischer Freikirchen und Gemeinden (VFG), Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Missionen (AEM) Redaktion: Aemmenmattstrasse 22, 3123 Belp, Tel. 031 818 01 44, Fax 031 819 71 60 E-Mail: redaktion@ideaschweiz.ch Internet: www.ideaschweiz.ch

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Chefredaktor: Rolf Höneisen (rh) Büro: Steinackerstrasse 4, 9214 Kradolf-Schönenberg, Tel./Fax 071 642 44 21 E-Mail: rolf.hoeneisen@ideaschweiz.ch Redaktion: Thomas Feuz (tf), Christof Bauernfeind (chb) Erweitertes Team: Christian Bachmann (cb), Mirjam Fisch-Köhler (mf ) Verlagsmanager: Bruno Jordi, 031 818 01 26 verlag@ideaschweiz.ch Kundenberatung Anzeigen: Jordi AG – das Medienhaus, Aemmenmattstr. 22, 3123 Belp, Tel. 031 818 01 42; Fax 031 819 38 54 E-Mail: inserate@ideaschweiz.ch

Bildnachweis: idea/Rolf Höneisen (Titelseite); zvg (Seite 3)

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bibLisch Jesus Christus spricht: Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Johannes 14,6

Dieser (hier nicht ganz vollständig zitierte) Vers aus der Bibel hat mich in seiner unglaublichen Kraft, seiner Klarheit und seiner schlichten Schönheit beeindruckt, als ich ihn zum ersten Mal gehört habe und er beeindruckt und leitet mich auch heute noch. Er hilft mir in Phasen der Unsicherheit meinen Weg zu finden, er verleiht mir Zuversicht, wenn mich der Mut verlassen hat, er mahnt mich zu Zurückhaltung, wenn Übermut droht und er stärkt mein Grundvertrauen zu Gott und den Mitmenschen.

Ein Lieblingsbibelwort von Werner Luginbühl, Ständerat (BDP), Krattigen BE.

Aboservice: Jordi AG – das Medienhaus, Franziska Schüller, Aemmenmattstr. 22, 3123 Belp, Tel. 031 818 01 20, Fax 031 819 38 54 E-Mail: abo@ideaschweiz.ch Abopreise: Jahresabo Fr. 145.–, Seniorenabo Fr. 117.–, Halbjahresabo Fr. 77.–. Das Abo ist unter Einhaltung einer vierwöchigen Frist jeweils zum Bezugsende kündbar. Einzelverkaufspreis: CHF 4.– Konto: PC-Konto 40-788586-4 Idea Information AG, 4410 Liestal Layout/Druck/Versand: www.jordibelp.ch Spendenkonto: Idea Information AG, 4410 Liestal PostFinance, 3013 Bern, Konto-Nr. 40-788586-4 IBAN-Nr. CH14 0900 0000 4078 8586 4 BIC-Code POFICHBEXXX


N ac h r ic h t e N sc h w e i z

PArdon Am Ostermontag werden die Schweizer weniger auf Jesus, als vielmehr auf den Cupfinal fi xiert sein. Die einen, weil sie beim Fussballklassiker FCB gegen den FCZ guten Fussball sehen möchten. Die anderen, weil sie sich vor dem randalierenden und vermummten Pöbel beim Fanmarsch ins Stadion fürchten. Und für alle, die mich jetzt eine nörgelnde Spassbremse finden: Würdet ihr mit einem 10-jährigen Kind im Fanmarsch mitgehen? Wohl kaum. Zur Erinnerung: Wir sollten uns am Ostermontag doch eher über die Auferstehung von Jesus freuen. Ein wenig Jesus-Feeling kommt auf, wenn man zurzeit durch das grösste Einkaufszentrum der Schweiz flaniert. Dort begegnet man der Christusstatue vom Zuckerhut. Aber vor allem wird dem Fussballgott gehuldigt. In der Centermall erwartet die Besucher im Blick auf die Fussball-WM das Copacabana-Feeling. Ein wenig Samba, ein wenig Amazonas-Urwald, heisse Rhythmen und coole Drinks. Und mittendrin eine übergrosse Jesusfigur. Nicht alle freuen sich über die zentral positionierte Christusstatue. Manchen aber gefällt sie. Viele Leute stellen sich hin, machen Fotos und unterhalten sich über die Figur. Manche setzen sich zu Füssen der Christusstatue hin und bleiben eine Weile. Ich erinnere mich, dass im Januar in Rio de Janeiro der Blitz in die Hand von Jesus eingeschlagen hat. Sie wurde verletzt. Auch beim wirklichen Jesus wurden die Hände verletzt, und die Füsse. Vor allem aber das Herz! Und da bin ich dann wieder ganz bei Ostern. Cristo Redentor – Christus der Erlöser. Verena Birchler ist Leiterin Kommunikation bei ERF Medien in Pfäffikon ZH.

An gottes Zusagen festhalten geBet Gott hilft in der Not. Er zeigt sich und erhört Gebete, wenn man ihm vertraut. Toni Cherti berichtete davon am „Mondays Talk“.

d

er Architekt Toni Cherti suchte nach einer intensiven Begegnung mit Gott – und fand sie auf besondere Art. Von diesem persönlichen Erlebnis erzählte er am „Mondays Talk“ in Oberrieden ZH. Durchgeführt wird dieser Anlass für Geschäftsleute vom aus Persien stammenden Architekten Siamak Shahneshin.

Ein tiefes Verlangen „Was Gott durch sein wundersames Wirken in meinem Leben vollbracht hat, sprengt die Vorstellung und Vernunft eines rational und technisch denkenden Menschen.“ Toni Cherti bezog sich auf das Buch „Business ohne Grenzen“ von Gunnar Olson. Dem Pfannenfabrikanten wurde es nach einem Gebet mit der ganzen Familie geschenkt, dass die neu gelieferte Produktionsanlage nach vielen Problemen doch noch zuverlässig zum Laufen kam. Toni Cherti: „Dieses Zeugnis von Gunnar hat in mir das tiefe Verlangen nach Gottes Wirken ausgelöst. Es dauerte nicht lange, bis Gott mir eine Gelegenheit gab, meine Gebete auf besondere Weise zu erhören.“

Fisch, Brot und Heizöl vermehren Dann erzählte er sein Erlebnis. Cherti

blickte zurück auf jenen sehr kalten Winter, in dem er in eine finanzielle Notlage geraten war und sich kein Heizöl mehr leis-ten konnte. Im Haus sei es kälter gewesen als draussen, so wie in seiner Kindheit, „als unsere Mutter das Wasser zum Haare waschen aufheizen musste“. In dieser ‚Eiszeit’ habe er viel gebetet. „Aber ich bat Gott vorerst vergeblich um neue Aufträge.“ Ermutigt von Gunnars Geschichten habe er aber begonnen – gegen jegliche menschliche Vernunft – Gott um Öl zu bitten. Am frühen Morgen legte er seine Hände auf die Heizung und betete.

Gebetet und vertraut Voller Erwartung und Überzeugung habe er folgendes Gebet gesprochen: „Du Jesus Christus bist Herr über meine Familie. So wie du Brot und Fisch vermehrt hast, wirst du unser Heizöl vermehren, bis wir in der Lage sind, Öl zu kaufen.“ Nachdem über Wochen nichts geschah, schoss Cherti der Bibelvers Matthäus 18,19 durch den Kopf. „Wenn zwei von euch hier auf der Erde darin eins werden, eine Bitte an Gott zu richten, dann wird mein Vater im Himmel diese Bitte erfüllen.“ Trotz „Rückschlägen“ habe er in dieser Zeit eine „unbeschreibliche Ruhe und Freude in sich gehabt“. Er habe förmlich gespürt, dass Gott etwas tun werde. „Nichts konnte mich davon abbringen, an Gottes Zusagen festzuhalten.“

Gestärktes Gottvertrauen

Toni Cherti: „Die Heizung lief drei Wochen ohne Heizöl. Wir hatten gebetet.“

In einer Sonntagnacht sei er um drei Uhr wegen eines vertrauten, früher eher als lästig empfundenen Geräusches aufgewacht. „Ich konnte es kaum fassen. Der Brenner funktionierte wieder! Meine Freude war so gross, dass ich weinen musste.“ Von jenem Tag an sei die Heizung mehr als drei Wochen lang ununterbrochen gelaufen – ohne Heizöl nachzufüllen. „In dieser schwierigen Zeit hat Gott mich gelehrt, weniger auf mich selbst und mehr auf ihn zu vertrauen.“ (dw) P

Fotos: Daniel Wagner; zvg

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N ac h r ic h t e N sc h w e i z

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notiert Songline-Musicals: frische Songs, kecke Stimmen, volles Engagement bei Gesang und Tanz.

650 Jugendliche, 11 Konzerte, 5 Chöre songline Bis nächsten Samstag läuft das Projekt verschiedener Kirchen und Gemeinden. Dabei gilt: „Jede und jeder ist ein Star!“

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arum nicht in den Frühlingsferien ein Musical einstudieren? Über 650 Kinder und Teenager profitieren auch dieses Jahr vom Angebot von Songline. Erneut sind gegen 400 Freiwillige involviert.

Perlen, Sterne und ein Wunder Die Begeisterung steht den jungen „Stars“ ins Gesicht geschrieben: Nach einer Woche Proben stehen sie auf der Bühne. Der Chor Jegenstorf führt das Musical „Star“ auf, „all in – voue Iisatz“ heisst es in Burgdorf, in Zollikofen wird unter dem Titel „Sternenklar“ die Geschichte von Abraham und Sarah aufgeführt und in Langnau heisst das Thema „Vou derwärt“. Die Idee: Wer sich durch Jesus entfalten lässt, entwickelt sich zu einer Perle. Das gilt auch für Songline: Aus bescheidenen Anfängen wuchs eine viel beachtete Musikarbeit heran.

OK-Präsident Urs Käser: „Das dezentrale Konzept hat sich bewährt. Ich bin immer wieder überwältigt, wie viele Freiwillige sich eine Woche lang für Chorleitung, Betreuung und Verpflegung unserer kleinen und grösseren ‚Stars‘ engagieren.“ Wer Songline live erleben möchte, hat am nächsten Freitag (14.45 und 19.30 Uhr) und Samstag (15 und 19.30 Uhr) in Biglen BE Gelegenheit. Thema der Aufführung: „Gwinner“. „Dass das Projekt in Biglen zustande kommt, ist ein weiteres Wunder“, erklärt Urs Käser. Kurzfristig wurde die schriftlich zugesagte Lokalität gekündigt. Das Team stand vor einem grossen Problem. Bei der neuen Lösung gibt es nur Gewinner. Käser: „Der grösste ‚Star‘ bei Songline ist Gott, der immer wieder Unmögliches möglich macht.“ (tf) • www.songline.ch b

An fünf stAtionen in der innenstAdt interPretieren Künstler die PAssion Jesu

Fotos: zvg

Winterthurer Passion Im Jubiläumsjahr „750 Jahre Winterthurer Stadtrecht“ gestaltet die örtliche Evangelische Allianz am Karfreitag und Ostersamstag in der Altstadt fünf KreuzwegStationen. Dabei wird die Passion Christi nicht äusserlich – mit dem leidenden Jesus, mit Kreuz und römischen Soldaten gezeigt. Vielmehr interpretiert eine Gruppe von Schauspielern, Künstlern und Musikern innere Kämpfe wie Hingabe und Widerstand, Stärken und Schwächen, Ohnmacht und Mittragen, Folter und Ver16.2014

lassen. Die begleiteten Rundgänge starten am Neumarkt und enden mit einem musikalischen Schlussakt im Stadtpark. Die Organisatoren erwarten rund 1000 Besucherinnen und Besucher. Empfohlen wird die Teilnahme ab einem Alter von 14 Jahren. (id)

b www.winterthurerpassion.ch

Beten statt Dealen: Christliche Lebensberichte im „Tagi“ In der Ausgabe vom 8. April berichtete der „Tagesanzeiger“ über Gefängnisseelsorge. Neben einem Interview mit Pfarrer Markus Giger (Streetchurch), porträtierte die Zeitung zwei junge Straftäter. Beiden ermöglichte der Glaube an Jesus Christus einen Neuanfang. Was man sonst nur aus christlichen Blättern kennt: Ganz ohne kritische Randbemerkungen wurde die verändernde Kraft des Evangeliums aufgezeigt. Absolut lesenswert! (idea) Flexibel Theologie studieren Über mehrere Jahre entwickelte das Theologische Seminar St. Chrischona den neuen Studiengang tsc.online@ church, der sich aktuell im Genehmigungsverfahren zum europäischen Bachelor an der Middlesex University London befindet. Das Online-Fernstudium startet am 25. August 2014. Zu den Modulen auf dem neun Semester umfassenden Studienplan gehören auch praktisch-theologische Fächer wie Evangelistik, Predigtlehre oder Gemeindebau. Studiert wird auf einer interaktiven Online-Learning-Plattform. Die Praxisnähe von tsc.online@church wird durch die mindestens 30-prozentige Mitarbeit in einer Gemeinde oder Kirche gewährleistet. (idea) b http://tsc.chrischona.ch/fernstudium

Evangelium in Farbe: Eröffnung des Felix-Hoffmann-Wegs Am Samstag feierte die Reformierte Kirche Aargau gemeinsam mit über 100 Gästen in Küttigen, Aarau und Suhr die Eröffnung des Felix-Hoffmann-Wegs. Der thematische Wanderweg führt in sechs Etappen zu sechs reformierten Kirchen im Kanton Aargau, die von Glasmalereien des Künstlers Felix Hoffmann (1911–1975) geprägt sind: Aarau, Auenstein, Buchs, Kirchberg, Rupperswil und Suhr. (idea) b www.ref-aargau.ch


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Es gibt nichts Gutes ausser: Man tut es!

Annette Walder Beatrice Gall Dominik Müggler Alfred Weidmann Urs Hunziker

Erich Kästner idea Spektrum 16.2014


br e n n p u n k t

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aufeRstehung Mit dem tod ist nicht alles aus. Charles reichenbach über die Osterbotschaft, einen Autounfall und seine Liebe zu Israel. Von rolf Höneisen

„Glauben wir, was Jesus sagt?“ Charles Reichenbach, wir stehen wenige Tage vor dem Osterfest. Was bedeutet Ihnen die Botschaft der Auferstehung? Sie ist elementar für mein Leben. Und zwar wegen der Erklärung im 1. Korintherbrief, im 15. Kapitel, den Versen 14 bis 20. Paulus informiert uns dort: Wenn Christus nicht auferstanden ist, ist der Glaube nichtig, dann sind wir die elendsten unter allen Menschen. Das bedeutet, dass das Leben nach dem Tod weitergeht? Ja. Die Bibel lehrt, dass die Erlösung den ganzen Menschen umfasst – Geist, Seele und Leib: „Es wird gesät ein natürlicher Leib und wird auferstehen ein geistlicher Leib (Vers 44). Das ist ein zentrales Thema des christlichen Glaubens. Die christliche Hoffnung ist auf die Tatsache der Auferstehung fokussiert? Es geht um die Errettung des sündigen Menschen durch Christus. Die Auferstehung ist dabei eine wichtige Wahrheit. Im Alten Testament steht, dass der Geist, der Ruach, zu Gott zurückgeht, der ihn gegeben hat. Stephanus, der erste Märtyrer, betete „Nimm meinen Geist auf!“ und in

Foto: idea/Rolf Höneisen

Charles Reichenbach Charles Reichenbach, Jg. 1936, ist Evangelist, Gemeindegründer, Reiseleiter und Buchautor. Seit 34 Jahren gibt er zusammen mit seiner Frau Sonja die Zeitschrift „Freund“ heraus. Sie sind Eltern von drei Söhnen. Reichenbach ist in Bern aufgewachsen, besuchte das Gymnasium in Genf und studierte an der Freien Theologischen Fakultät in Haute Savoie, Frankreich. Er war als Pastor tätig in Paris, Lausanne und Strassburg. In der Schweiz kam es aufgrund seines Lehrdienstes zu mehreren Gemeindegründungen oder Aufbrüchen (Winterthur, Bern, Zürich, St. Gallen, Schaffhausen). Bis heute steht er im Predigtdienst. Als Gründer des „Biblischen Reisedienstes“ führt er seit 1968 Menschen in Israel und mehreren anderen Ländern zu den Schauplätzen des biblischen Geschehens.

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Hebräer 12, Verse 23 und 24a, ist die Rede von den „Geistern der vollendeten Gerechten“. Das sind Verstorbene, die sich zu Lebzeiten zu Jesus Christus als ihren persönlichen Erlöser bekannt haben. Am Tag der Auferstehung des Leibes wird der Geist mit dem „Herrlichkeitsleib“ vereint. Dann ist unsere Erlösung nach Geist, Seele und Leib vollendet. Auch ein Jude glaubt an die Auferstehung. Aber nicht im Zusammenhang mit dem Glauben an Jesus. Wie ist das genau? Die Auferstehung gehört zum Hoffnungsgut des jüdischen Glaubens. Das erkennen wir beispielsweise anhand der Aussagen von Martha im Zusammenhang mit ihrem verstorbenen Bruder Lazarus. Sie glaubte an die Auferstehung des Leibes und dann sagte Jesus zu ihr: „Ich bin die Auferstehung und das Leben.“ Das Neue war die Erwähnung des Lebens. Jesus erklärte ihr: „Wer da lebt und an mich glaubt, der wird nimmermehr sterben. Glaubst du das?“ Das steht in Johannes 11, Vers 26. Diese Frage gilt jedem von uns bis heute: Glauben wir, was Jesus sagt? Ein bekennender Christ geht beim Sterben nicht in den Tod, sondern er geht heim. Wer an Jesus glaubt, hat – gemäss Johannes 5,24 – das ewige Leben, er kommt nicht in das Gericht, sondern er ist vom Tode zum Leben hindurchgedrungen. Deshalb fragt Paulus triumphierend: „Tod, wo ist dein Stachel? Hölle – das heisst Hades, Totenreich – wo ist dein Sieg?“ (1. Kor. 15,55) Welch eine fantastische Botschaft! Da frage ich mich: Warum findet sie in der Gesellschaft so wenig Gehör? Viele nicht-religiöse Menschen meinen, mit dem Tod sei alles aus, während viele religiöse, gläubige Menschen oft ein Durcheinander haben. Im Pluralismus unserer Zeit bieten Religionen und Weltanschauungen andere Konzepte an im Zusammenhang mit dem Leben nach dem Tod. Eines ist Reinkarnation, die ständige, neue Wiederverkörperung der Seele als Selbsterlösung. Viele Menschen glauben an diese Irrlehre.


Zahlreiche Werke von N.T. Wright sind in deutscher Sprache 8erschienen. br e n n p u n k t Das unterstreicht 6 BRENNPUNKT den wachsenden Einfluss und die Bedeutung des hineingelesene Erfindung Missionaren? Auf Knochenhistorisch entdeckte britischen TheoIst denn das Ereignis desvon Auferstehungsgeschehens Inschriften belegen, dass schon in der Shang-Dynastie ein ausgefeillogen innerhalb belegt? tes Schriftsystem bestanden hat. Das war um 2700 v. Chr., rund 200 Europas.

Das leer, esdie gab keinen Leichnam, hätte zur Jahre Grab bevor war die Ägypter ersten Pyramiden bauten.der Unwiderlegbar beweisengestellt lässt sich die Beziehung zwischen den alten Schriftzeichen Schau werden können. Das Leichentuch war fein und dem biblischen Bericht nicht. In ihrem Buch an säuberlich zusammengelegt. Christus ist «Erinnerungen leibhaftig aufdie Genesis» (Hänssler, 1998)die beschreiben C.H.breiteres Kang und Ethel R. Welches sind Eckpunkte, auch für ein Publikum erstanden. Für mich ist die Auferstehung inZufall erster Linie Nelson aber derart viele Beispiele, dassbesonders man nicht von sprechen verständlich und relevant sind, im Blick auf den wegen vielen Paulus kann. «Esder ist nicht dasAugenzeugen einzelne Zeichen,historisch sondern diebelegt. Menge der ParalUmgang mit der Bibel? lelen, die fürdass diesen Zusammenhang sprechen», sagt Richard schreibt, der Auferstandene zuerst von den Wiskin. zwölf Weil Erachtens Jesus zentral ist, ist keine das Neue zentral, da Seines gebe es dafür andere logische Erklärung. Jüngern und dann gleichzeitig von Testament 500 Männern (1. Kor. wir in diesen Texten fast alles finden, was wir über Jesus 15,5 und 6) gesehen worden ist. einzelheiten ausdas Schöpfungsbericht undist Sündenfall wissen. Doch Neue Testament ganz stark ein Buch Werden die Piktogramme in ihre Teile zerlegt, spiegeln sie Einzelheiten seiner Zeit – der Zeit, die laut Paulus inschon Galater 4,4 klar „erWar Ihnen diewider: Wahrheit aus der Genesis Manndes undEvangeliums Frau, der Garten, die immer Versuchung, füllt“ war, als „Gott seinen Sohn sandte“. Mit anderen der Tod, die Sintflut, Für die Autoren Kang und Nelson gewesen – wie sindder SieTurmbau. aufgewachsen? steht fest, dass die Glaubensvorstellungen der Ur-Chinesen eiWorten: Wir müssen das Neue Testament nicht alssich einauf DoIch bin in einer gläubigen Familie grossgeworden. Wir nen Schöpfergott bezogen. Kang hatte in einem Mandarin-Lehrbuch kument studieren, das zu irgendeiner Zeit in irgendeiner besuchten Gottesdienst. persöneine Fussnoteregelmässig entdeckt, die den das Zeichen für SchiffMeine analysierte, und Kultur hätte entstehen können, sondern das Christus früheste liche, anals Jesus zwar alsvöllige «Gefäss»,Übergabe «acht» undmeines «Mund» Lebens oder «Person». Im Kommentar Zeugnis von Jesus vondem derersten neuen Welt, die erexakt zuSchon jener hiess es, dass in Noahsund Arche, grossen Boot, acht erfolgte im theologischen Seminar in Frankreich. Personen waren, nämlich Noah mit Frau und ihre drei Söhne mit ihren Zeit und in jener Kultur einläutete. Das bedeutet, dass wir als ganz junger Mensch durfte ich in einer kleinen Genfer Frauen (vgl. 1. Mosestreben 6,18; 7,7).müssen, Kangs Interesse war geweckt. ständig danach das Neue Testament in Gemeinde noch während desseine Studiums. Seither Die weiterenpredigen, Nachforschungen unterstrichen Vermutung. Für seiner eigenen zueinen verstehen – also der ich Welt des gab esWelt kaum anindem Kangund steht gibt fest: «Die Vorfahren der Sonntag, Chinesen wussten von der nicht Arche Judentums zur Zeit des zweiten Tempels, innerhalb der Noah, sie kannten Einzelheiten der in der Bibel beschriebenen Urgepredige. grösseren hellenistischen Welt jener Zeit und nicht zuletzt schichte.» 1960 gründeten meine Frau Sonja und ich mit noch einer Folgendes Szenario ist denkbar: Macht Eine Menschengruppe war eine dem in der Welt der imperialen Roms. Hier liegt Familie die GVC-Gemeinde in Winterthur. Viele Jahre Chaos von Babel entflohen und siedelte sich in den Flusstälern jeIronie vor: Viele frühere Generationen von Bibellesern später habean, ichdiederen Johannes Wirth anvertraut. ner Gegend einmalLeitung China sein würde. Sie entwickelten eine nahmen an, und das benutzten „Judentum“ seiSymbole, schlichtdie die Welt, auswaren der Schriftsprache dabei Dort sind auch zwei unserer Söhne leitend beeinflusst aktiv. Gott in Jesus Überlieferungen, kam, um uns die zuder retten – Menschheit und daherdamals weivon mündlichen ganzen Meine Begabung ist die eines Evangelisten, Hirten und bekannt gerten waren. sie sich, die damalige jüdische Welt als den angeLehrers. Mit Vorträgen erreichte ich in Deutschland, Ösmessenen Kontext für das anzuschauen, worum es Jesus terreich, der Schweiz und anderen Ländern viele Meneigentlich ging – oder auch, worum es der Theologie von schen. Mehrere Gemeinden sind entstanden. Paulus ging. Das hat zu einer sogenannten „historischen Am vergangenen Wochenende fand in Beatenberg die Kritik“ oder zur „historisch-kritischen Methode“ geführt. Tagung der Studiengemeinschaft und Es gab einmalSchweizer einen kurzen Unterbruch in Ihrem«Wort vollzeitliDiese Methode hat allerdings – noch bevor die Forschung Wissen» statt. Vor über 100 Interessierten referierte u.a. chen Dienst, der an einem ganz bestimmten Tag endete. Was Reinhard über die Anpassungsfähigkeit der Lebeso richtig beginnt – Junker einige Schlüsselelemente ausgeblenist damals passiert? Hinweis aufdas, die Schöpfung. Der Geologe det, ohne diewesen man als Jesus und was er erreicht hat,Martin nicht Ich war mit dem unterwegs. Auf einer frisch gekiesErnstAuto beschrieb katastrophisch entstandene Erosionsverstehen kann, und hat diese Elemente mit gnostischen prozesse dem Colorado-Plateau im Grand Canyon, ten Strasse geriet ichauf aus der Kurve und stürzte den Hang Kategorien und ersetzt. Michael Kotulla gingdergleichen der Frage nach, ob dieWagen Geologie im das Erdbeben beizwider hinunter. Ich betete, während der Zickzack Kreuzigung von Jesus Christus bestätigen kann. Die chinesischen Schriftschen den Bäumen eines hindurchfuhr, bis er zum Stillstand zeichen wurden anhand Vortrags Richard Wiskin diskutiert. Ein Sie versuchen, die Bedeutung desvon Neuen Testaments innerhalb kam. Dann hörte ich Stimmen. Jemand sagte: „Der informatives und empfehlenswertes Buch zu diesem Thema stammt vomist des damaligen Judentums zu verstehen? ChanDoch Kei Thong: wahre tot.“ ich«Chinas drückte dieGrösse». Türe auf. Und obwohl das Auto

Tagung von «Wort und Wissen» in beatenberg

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ww.wort-und-wissen.de; wiskin@bluewin.ch

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ein Thema der apologetik total demoliert war,

Richard Wiskin warnt. Man dürfe keine Zeichen hineinlesen, die nicht konnte noch da-ein Kreuz. Die Piktogramme hätten auch dort seien,ich beispielsweise mit heimfahren! heidnische Inhalte, so Das etwa das all-sehende Auge, das Zeichen für die Sonne. Beim zwar Opfersymbol Auto war nicht stelle sich die Frage, welches Opfer gemeint mehrsei. zuGeopfert retten.worden Aber sei in verschiedensten Kulturen. Dennoch erachtet er dieich vielen Belege für selbstredend. Verfolgen Welt Chinesen seiJa, so gut dies In der jüdischen seiner es ist kein verstehen Mensch vermag. zudie Erklärungen. nen Vortrag, sie Kritik kommt höchstens Zeit war die Botschaft Jesu brisant! Wenn man die jüdiSchaden gekommen. von Europäern. Welche Bedeutung hat die Aufschlüsselung der chische Bedeutung seiner«Sie Botschaft anerkennt – z.B. dieSeit Benesischen haben eine apologetische Wirkung», Der HerrSchriftzeichen? hat bewahrt. Jede Ausgabe ist ein Abenteuer: deutung des Begriffes „Reich Gottes“ oder die Bedeutung erklärt Wiskin. Die Piktogramme stützten die biblischen Berichte von Danach fällte ich den 34 Jahren geben Charles und Sonja Genesis 1 bis 11 und damit ausgerechnet diejenigen Teile der Reichenbach erfolgreich dieMessias“ Zeit-Bibel, der Tatsache, Paulus eigentlich „Jesus, der Entsc heid, dass w ieder die am stärksten in der Kritik stehen. Ist das der Grund, dass die man faszischrift „Freund“ heraus. meint, wennfür er von Jesus Christus spricht – bricht vollzeitlich Gott nierende Botschaft der chinesischen Piktogramme nicht auf breiteres derarbeiten. Botschaft nicht Spitze, sondern gibt ihr ihre eizu Zürich Interesse stösst?In Will mandie gar keine Indizien für den Wahrheitsgehalt gentliche Schärfe. Das Wort vom Kreuz, sagt Paulus,hat? ist biblischer weilEvangelisation man sie längst als Mythos abgestempelt hielt ichBerichte, eine erste ab. In Winterthur, Usein Skandal für Juden und eine Torheit für Heiden. Es ter und St. Gallen ging der Gemeindebau weiter. Zugleich Selbst Qin Shi huangdi hat mitgeholfen gibt viele moderne Bewegungen, die dasinEvangelium für setzte eine Evangelisationstätigkeit Europa ein.dass Zurück zu Qinrege Shi Huangdi. Selbst er hat einen Beitrag geleistet, Juden bedeutungslos und für Heiden irrelevant gemacht das in den chinesischen Schriftzeichen verborgene Wissen bis heute haben. Ich glaube, dass Befehle eswar Zeit1968. ist, auf Neues urerhalten blieb. Damit seine landesweit verstanden wurden, Ein wichtiger Meilenstein Sie ein reisten zumdie ersten liess er ein Herkunfts-Wörterbuch erarbeiten. Darin sind die Zeichen sprüngliche Bedeutungswelt zu untersuchen. Mal nach Israel. samt ihrer ursprünglichen Bedeutung festgehalten worden, und zwar Kurz nach im Frühling 1968, hielt Hunderte von dem JahrenSechstagekrieg, bevor die ersten Missionare in China unterwegs Genügt derSt. Rückgriff auf die Erkenntnisse alter Kirchenlehrer ich inAuf der indas Zürich Vorträge über das waren. dieserAnna-Kapelle Qin-Schrift basiert «klassische Chinesisch», das nicht, muss19.alles neuim buchstabiert werden? bis ins späte Jahrhundert verwendet wurde. Heute Chinesisch prophetische Wort Zusammenhang mitwird Israel. An eiManche erheben gesprochen gegen das sorgfältige Studivon mehr jede anderehistorische Sprache der zu Welt. Es nem derMenschen Abende kam ein als Teilnehmer auf mich und ist bemerkenswert, dass die Schriftzeichen den Lauf derauf Zeitdie überdauum Einwände, weil wir uns ihres Erachtens Ausfragte, ichverwendet das letzte Malmal in abgesehen Israel gewesen sei. Ich erten undwann bis heute werden, von stilistischen legung früherer Ausleger in der grossen Tradition der musste ihn enttäuschen. Ich war noch nie dort gewesen Vereinfachungen. Kirche verlassen sollten. Doch wenn frühere GeneratioHalten chinesische Schriftzeichen historisches Urwissen fest, das im und erklärte ihm, dass ich durchaus gerne hingehen würnen diese Auffassung vertreten hätten,spricht hättedafür. es nieDie irgendLaufe der Zeit gegangen ist?meiner Manches aufgede, aber nurverloren zusammen mit Frau und dazu fehlte schlüsselten Zeichen sind einegegeben. Art Icons, Schnappschüsse aus verganwelche Reformationen Die Reformatoren des uns das nötige Kleingeld. Kurz darauf erhielt ich einen gener Zeit. Der chinesische Autor Chan Kei Thong zieht ein bemer16. Jahrhunderts waren sich z.B. ziemlich im Klaren, Scheck, der uns dieSchöpfungsgeschichte Reise ermöglichte.muss Bis für heute weiss ich kenswertes Fazit: «Die die hebräische dass Aufgabe immer darin bestand, zur zuwie für die die gleiche gewesen sein.Schrift So konnten nicht, vonchinesische wem dasKultur Geld die stammte. Sonja und ich reisten rückzugehen und diese sorgfältiger zu in studieren. Dabei sich die Elemente der hebräischen Geschichte den chinesischen dann als Touristen nach Israel. Wir waren sehr bewegt Schriftzeichen widerspiegeln. Schlüsselereignisse sollte man grössere Aufmerksamkeit aufder dieUrgeschichte Geschichvom Land, aber enttäuschtfestgehalten vom Reiseprogramm. Für uns wurden in den und über Jahrtausende te lenken, umPiktogrammen zu sehen, was uns vorher entgangen sein wichtige, biblische Schauplätze wurden nicht besucht. Zuweitergetragen.» könnte oder was fehlinterpretiert worden ist. Das bleibt Der Theologe und Ethiker Thomas es rück in der Schweiz plante ichSchirrmacher eine eigenemeint: Reise«Wenn anhand bis heute Aufgabe der Bibelwissenschaften und in gestimmt, was die Professor und andere zuder belegen biblischer Berichte.Thong Im Herbst 1968Gelehrte reistenvor wirihm mit erswissem Masse auch der gesamtenErbe christlichen versuchen, wäre das jüdisch-christliche keine neueTheologie. Religion in ten Gruppe nachmit Israel. Das war der derchinesischen Start des „Biblischen China, der Entstehung Man sondern brauchteng gar nicht sehr weit zu schauen:Kultur Ohneselbst das Reisedienstes“. Seither organisieren wir jedes Jahr bis zu verwoben.» historische Studium des Griechischen und Hebräischen Richard Wiskin klappt dentun Laptop dannnoch. blickt Unsere er in dieSöhne Ferne: drei Israelreisen und dieszu, heute wären wir noch einmal inChristen der Lage, den durch Text die zu «An der Wahrheit dernicht Bibeldabei. zweifelnde können waren mehrmals mit Heute sind sie mit Kultourübersetzen. Botschaft der chinesischen Schriftzeichen neu zum Glauben inspiFerienreisen selber in der Reisebranche tätig. riert werden.» ROLF HÖNEISEN

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Mit einem landes- und freikirchlich anerkannten Diplom in Sozialdiakonie Theologisch-Diakonisches Seminar Aarau idea Spektrum 41.2013

3.2013 16.2014


br e n n p u n k t

Sie betrachten Israel und die Juden in einem engen Zusammenhang mit den Christen. Was führt Sie zu dieser Ansicht? In der Schule hatte ich einen jüdischen Freund namens Daniel. 1948 fand der erste Unabhängigkeitskrieg in Israel statt. Damals war ich 12-jährig. Fieberhaft verfolgten wir die Nachrichten. Er als betroffener Jude und ich, weil ich Israel aus der Bibel kannte. Wir schickten unser Erspartes nach Israel, um sie im Kampf zu unterstützen. Ich war von Kind an ein Israelfreund. Veränderte sich das im Verlaufe des Theologiestudiums? Am Seminar wurde mir gesagt, der moderne Staat Israel habe nichts mit der Bibel zu tun. Der werde wieder von der Landkarte verschwinden. Man gab mir theologische Literatur in die Hand, die das belegen wollte. Aufgrund der Bibel bin ich aber anderer Meinung. Nur – meine Hinweise auf biblische Prophetie, wie zum Beispiel Hesekiel 34 bis 39, wurden zurückgewiesen. Es gab aber immer mehr Menschen, die auch der Überzeugung waren, dass Gott das Volk der Juden nach Erez Israel, ins Land Israel, zurückführte und es bis heute tut.

Foto: idea/Rolf Höneisen

Das sagt aber noch nicht, weshalb Israel für Christen bedeutungsvoll sein soll. Die Bibel ist eine Bibliothek mit 66 Büchern. Der grössere Teil davon ist das Alte Testament mit geschichtlichen und prophetischen Inhalten. Für mich als Christ ist es von grosser Bedeutung zu sehen, dass sich das prophetische Wort der Bibel erfüllt. 90 Prozent haben sich bereits erfüllt. Das schenkt mir die Gewissheit, dass sich auch die letzten 10 Prozent noch erfüllen werden. Gottes Sohn kam nicht als Helvetier oder Germane. Er inkarnierte in Jesus, einem Juden. Juda wird bekämpft, weil aus diesem der Spross, der Messias, stammt. Die ganze jüdische Geschichte ist für uns Anschauungsunterricht. Gott führt sein Volk heim. In unseren Tagen spriessen judenchristliche Gemeinden wie Pilze aus dem Boden. Immer mehr Juden erkennen in Jesus ihren Messias. Das betrifft einzelne. Doch insgesamt wird Jesus Christus von den Juden nicht anerkannt. Wie erleben Sie das bei Ihren häufigen Aufenthalten in Israel? Wir treffen uns regelmässig mit Rabbinern. Vor kurzem sagte einer in der Runde: „Wir warten auf den Messias.“ „Ja“, sagte ich, „und er war bereits einmal da!“ Es war, als sei eine Bombe geplatzt. Vier von fünf sind aufgesprungen. Es war totenstill. Dann sagte der Grossrabbiner zu mir: „Wann ist er da gewesen?“ „Vor 2000 Jahren“, sagte ich, „damit sich das Wort des Propheten Jesaja im 53. Kapitel erfüllt.“ Da schritt der Rabbiner zu seiner Bibliothek, griff zu einem Jesaja-Band, las laut Kapitel 53, schlug das Buch wieder zu und sagte: „Ja, das ist der Zustand des Messias.“ Kurz darauf ist dieser Mann verstorben. 16.2014

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Es gibt Theologen, die sagen, der alte Bund sei mit der Zerstörung des Tempels im Jahr 70 nach Christus begraben und bedeutungslos geworden. Der neue Bund sei nun das Volk Gottes, die Kirche habe Israel abgelöst. Wäre dem so, müssten wir das 11. Kapitel im Römerbrief aus der Bibel herausstreichen. Dort steht, dass Israel zeitlich begrenzt teilweise blind ist, so lange, bis die volle Zahl von Menschen aus den anderen Völkern zum Glauben gekommen ist. Israel ist nicht von Gott verworfen und bedeutungslos. Es wird gerettet werden. Gott nimmt seine Berufung gemäss Römer 11,28 und 29 nicht zurück. Folgt man der Ersatztheologie, dann sagt man indirekt: „Gott hat mit den Hebräern einen Missgriff getan. Deshalb musste er sich korrigieren.“ Wir Christen sollten demütig sein. Wir sind eingepfropft im Stamm des edlen Ölbaums. Paulus schreibt: „Nicht du trägst die Wurzel, sondern die Wurzel trägt dich!“ (Römer 11, 17 und 18). Sie haben die Entwicklung der Gesellschaft und der christlichen Gemeinde während Jahrzehnten mitverfolgt. Wo stehen wir heute? Es geht uns unverdient gut, aber wir haben mit Trägheit zu kämpfen. Die Menschen sind durchaus religiös und trotzdem erleben wir meiner Meinung nach „den grossen Abfall“ vom biblischen Glauben. Selbst unter Gläubigen fehlt mir die Leidenschaft für Bibel und Botschaft. Noch ein Wort zur Zeitschrift „Freund“, die sich ganz gegen den allgemeinen Trend positiv entwickelt. Auch diese Herausforderung haben wir nicht gesucht. Aber ich wusste, dass es der Wille Gottes ist. Anfänglich war diese Arbeit für mich sehr schwierig. Ich betete, dass ich lieber zehn Predigten mehr halten würde, als Artikel zu schreiben. Manchmal schrieb ich angesichts des nahen Redaktionsschlusses die ganze Nacht über. Doch die Reaktionen waren überaus positiv. Das Heft enthält zwei Bereiche. Einerseits christliche Lebenshilfe und andererseits Aktuelles und Nachrichten aus Israel. Wir staunen selbst, wie hoch die Auflage gestiegen ist. Meine Frau hilft mir sehr viel beim Zusammenstellen des Heftes. Ich staune über Ihre Vitalität im Alter! Sie predigen noch immer zweimal jeden Sonntag, fahren 40 000 Kilometer pro Jahr. Macht man sich da Gedanken über die Zukunft? Wenn das, was wir machen, von Gott war, dann wird es nicht vergebens sein und nicht untergehen. Ich bin ein begnadigter Sünder. Solange mir der Herr Kraft, Freude und Frucht schenkt, diene ich. Im Reich Gottes gibt es keine Pension. Mose sagte, das Leben dauere 70 bis 80 Jahre. Interessanterweise wurde er 120-jährig. Ich freue mich aber, eines Tages vom Glauben zum Schauen zu gelangen. • Herzlichen Dank für das Gespräch.


I NSE R AT E

VIERJÄHRIGES BACHELORSTUDIUM BTh

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idea Spektrum 16.2014


N ac h r ic h t e N sc h w e i z

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Mit allen Sinnen der Passion Jesu nachspüren ErlEbniS-ParcourS Die Evangelische Täufergemeinde (ETG) Weinberg konnte ihren Ostergarten zum dritten Mal realisieren. Die Besucher begeben sich auf die Spuren des Todes und der Auferstehung Jesu.

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Fotos: idea/Christof Bauernfeind

ir gehen nun gemeinsam auf eine aussergewöhnliche Reise. Wir spüren, sehen und hören die Ereignisse, die vor 2000 Jahren geschehen sind.“ Stimmungsvolle Musik dringt aus den Lautsprechern, als Ursle Merk die Besucher des Ostergartens in Rüti ZH begrüsst. Am Eingang darf jeder einen kleinen Flusskiesel mitnehmen. „Als Symbol für das, was uns in unserem Leben belastet. Bis zum Kreuz werden wir unseren Stein tragen“, erklärt Merk, die während der Führung ein altertümliches Gewand trägt. Eigentlich ist dieser „Ostergarten“ gar kein Garten, sondern ein – mit viel Liebe zum Detail aufgebauter – Erlebnis-Parcours, der einzelnen Szenen der Passionsgeschichte nachgeht. Der Besucher begibt sich hinein in die letzten Stunden des irdischen Lebens von Jesus. Von dem gefeierten Einzug in Jerusalem, der bedrückenden Stimmung in Gethsemane, der dunklen Stunde der Kreuzigung bis zur befreienden Auferstehungsfreude werden die Stationen multimedial nacherlebt. Hörszenen, Lichtund Toneffekte, Musik, Vortrag, Tanz und Speisen sprechen alle Sinne an. „Noch am Kreuz kümmert sich Jesus liebevoll um an-

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dere. Genauso will er jedem von uns mit seiner Liebe begegnen und die Last abnehmen, die uns erdrücken will. Mit dem Stein, denn wir mitgenommen haben, dürfen wir ihm unseren Kummer und unsere Schuld geben“, heisst es im Raum der Kreuzigung. Jeder bekommt ausreichend Zeit, seinen Kieselstein symbolisch vor dem Kreuz abzulegen. Am Schluss des Parcours bietet das Bistro im ersten Stock Gelegenheit, dem Erlebten noch etwas nachzusinnen und darüber auszutauschen. „Einige Menschen möchten darüber reden, andere gehen und brauchen Ruhe. Aber ich habe noch keinen erlebt, der nicht auf irgendeine Weise berührt wäre“, berichtet die Initiantin und kreative Kraft des Ostergartens, Ursle Merk.

In Gethsemane herrscht Stille Die Idee zu diesem Parcours fusst auf einem Arbeitsbuch des Bibellesebundes Deutschland. In Rüti ist die Umsetzung dank der Zusammenarbeit mehrerer Kirchen nun schon zum dritten Mal möglich geworden. Ursle Merk: „Wir haben nachgerechnet: Der Aufbau braucht etwa 400 Arbeitsstunden.“ Doch der Einsatz lohnt

Am Kreuz kann ein Stein abgelegt werden.

sich. 2010 und 2012 kamen jeweils etwa 1000 Besucher. „Wir wollen die christlichen Feiertage nutzen, um den Menschen zu sagen, was Jesus uns bedeutet“, so Merk. „Uns besuchen Schulklassen, die keine Vorkenntnisse mitbringen, Hauskreise, Altersheime, Nachbarn. Am Anfang finden es viele lustig, beim Passahmahl werden sie ruhiger, spätestens in Gethsemane herrscht dann Totenstille.“ (chb) •


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Kommunikation vom Feinsten idea Spektrum 16.2014


N ac h r ic h t e N sc h w e i z

noTierT

LP21: Pragmatische Straffung LehrPLan 21 In der gekürzten Fassung werden die Forderungen christlicher Kreise zumindest ansatzweise berücksichtigt. ie Deutschschweizer Erziehungsdirektorenkonferenz (D-EDK) hat in der Konsultation für die Kompetenzausrichtung des Entwurfs mehrheitlich Zustimmung erhalten. In der Überarbeitung werden Anforderungen in einigen Bereichen ermässigt und Formulierungen, „welche als ideologisch verstanden werden“, entfernt. Dies sagte Christian Amsler, Präsident der D-EDK, am 11. April in Zürich vor den Medien. Der Begriff „Gender“ wird gestrichen, Geschlechterrollen sollen jedoch in der Schule Thema sein. Zu Haltungen und Einstellungen der Schüler soll der Lehrplan 21 weniger vorgeben und vielmehr darauf fokussieren, dass sie sich ein eigenes Urteil bilden können. Den Bereich des Lehrplans, in dem es um Werte geht, will die D-EDK „klären und schärfen“, sagte die Zürcher Bildungsdirektorin Regine Aeppli. Eine wertfreie Schule gebe es nicht. „Es muss über Haltungen und Einstellungen gesprochen werden.“

Christliche Inhalte umstritten Stark umstritten war in der Konsultation 2013 der Stellenwert christlicher Traditi-

2015 wieder eine Explo Die letzte Explo-Grosskonferenz fand 2004 mit 8000 Teilnehmenden statt. Zum Jahreswechsel 2015 auf 2016 ist es wieder soweit. Unter dem Stichwort „Fresh Faith“ organisiert Campus für Christus nach elf Jahren Pause wieder eine Explo. Der Kongress soll Christen ermutigen, in ihrem Umfeld erweckten Glauben zu leben. (idea) b www.explo.ch bwww.cfc.ch

onen und Werte. Die D-EDK will der Prägung der Gesellschaft „mit der Nennung von ausgewählten christlichen Festen und jüdisch-christlichen Überlieferungen“ Rechnung tragen. Dies in Aufnahme von Forderungen seitens der Kirchen, der Evangelischen Allianz und bürgerlicher Parteien.

Religionskunde obligatorisch

Ostertage: Bibelserie im TV Der Sender Vox zeigt an den Abenden von Gründonnerstag bis Karsamstag die zehn Folgen der erfolgreichen amerikanischen Serie „The Bible“, Beginn jeweils um 20.15 Uhr. Parallel dazu bietet die Deutsche Bibelgesellschaft im Internet Hintergrundinformationen sowie dazugehörige Bibeltexte an. (idea) b www.vox.de b www.bibel-serie.de

Die Erziehungsdirektoren halten am religionskundlichen Ansatz fest, um die Auseinandersetzung mit Religionen für alle Schüler obligatorisch zu machen. Das ist ein Bruch mit dem herkömmlichen Modell, das die Landeskirchen beteiligt und Abmeldung zulässt. Damit wird der Einfluss von Theologen auf die Lehrerausbildung abnehmen, jener von Religionswissenschaftlern zunehmen. Letztere sehen, wie dem Auswertungsbericht zu entnehmen ist, im Bezug auf christliche Werte einen Widerspruch zur religiösen Neutralität der staatlichen Schule! Der Lehrplan soll Ende Jahr vorliegen. Die Einführung ist Sache der Kantone. (psc) P

Bern: Mädchen im Babyfenster abgegeben Das ins Berner Babyfenster gelegte Mädchen ist gemäss Auskunft der Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde (KESB) wenige Tage alt und wohlauf. Das Neugeborene bleibt vorläufig für weitere medizinische Abklärungen im Spital. Juristisch haben die Mutter und der Vater des Kindes das Recht, das Kind bis zum Vollzug einer Adoption zurückzufordern. Eine Adoption kann frühestens ein Jahr nach der Abgabe des Kindes erfolgen. Das Babyfenster am Lindenhofspital wurde im Oktober 2013 eröffnet. (idea)

„Leben Live“ vom 4. biS 11. mai in Der eXPo-haLLe ThUn

Als Einladung zu „Leben Live“ können Christen eine Sonderzeitung in ihrem Quartier verteilen. Dazu hat Livenet.ch eine Website mit eigens entwickelter Software eingerichtet. Über www.adoptiere.ch kann man sich eintragen und die Zeitung, die über die Gemeinden bereitgestellt wird, persönlich in „seinem“ Quartier verteilen. Von den über 50 000 gedruckten Zeitungen sind nach Angaben des Koordinators Benjamin Carisch bis jetzt etwa 28 000 reserviert, um von gut 350 Helfern verteilt zu werden. Damit werden im Moment zwei Drittel der Haushalte, die in der 16.2014

Region die Verteilzeitung erhalten sollen, persönlich besucht. Die restlichen Haushalte werden per Post bedient. Nach Auswertung des Thuner Pionierprojekts soll die neue Software für ähnliche Aktionen zur Verfügung gestellt werden. (id) b www.leben-live.net b www.adoptiere.ch

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| NLe Se r br i e f e 6 14 NSac y Nherrg icihe t e

SYNERGIE AufRIchtIG uNd klAR Als harmoniebedürftiger Mensch suche ich möglichst immer Einheit herzustellen. Das kostet aber Kraft und ist innerhalb eines Betriebes nicht immer die richtige Haltung. inigkeit ist häufig nicht ganz legt haben. Innert weniger Woeinfach zu erreichen. Der chen zerbrach die ganze ScheinWeg zur Harmonie kostet Kraft harmonie und es wurde rasch und hält uns zuweilen auch vom klar, wie gross die Differenzen in Wichtigen ab, während wir auf Sachthemen wirklich waren. Das Nebenschauplätzen beschäftigt Ganze endete damit, dass ich sind. Unserer Firma tat dieser mich von einigen Kaderleuten Weg nicht gut. Weil mir aber die trennte und nun gemeinsam mit Daniel Schöni Harmonie so wichtig war, habe zwei langjährigen Vertrauten ich noch mehr Anstrengungen unternom- die Geschicke wieder selber leite! men, um sie herzustellen. Diese Spirale Wieso erzähle ich das? Mir scheint es, dass wurde vor einigen Monaten von meinen gerade in christlich geprägten Firmen und Brüdern gestoppt. Einer hat in einer Dis- Institutionen der Wunsch nach Harmonie kussion um das „Führungstheater“ einen sehr ausgeprägt ist. Da wir aber allesamt einfachen, aber wirkungsvollen Satz ge- gefallene Menschen sind und ein friedsagt: „Dani, du musst wieder klarer sagen, liches und eben „himmlisches“ Zusamwo es lang geht. Deine Mannschaft spürt menleben noch nicht möglich ist, können dich nicht mehr!“ Anfangs war ich sauer, wir nicht erwarten, dass immer alles hardass er mir so etwas vorwirft. Einige Tage monisch verläuft. Manch einer möchte später wurde mir aber bewusst, dass ich seinem Gegenüber mal sagen, wo ihm dieser Kritik Raum geben muss und meine der Schuh drückt – hält sich aber zurück, Brüder die Finger auf die richtige Stelle ge- weil sich das „irgendwie nicht gehört“. Ich

Multis können sich selbst wehren zu: „Podium“, (Nr. 14, S. 15) Beim Thema Mindestlohn wird von Leuten wie Hans-Ulrich Bigler das neoliberale Credo nachgebetet: Der Profit den Bossen, der Verlust den Steuerzahlern. Darauf angesprochen, meinte Herr Schneider-Amann lapidar, wir hätten ja gute Sozialwerke! Mit anderen Worten: Reicht der Lohn nicht, springt der Steuerzahler ein. Ich sehe aber keinen Grund, wieso der Steuerzahler die Differenz von 2700 auf 4000 übernehmen soll, sitzen doch Firmen wie z.B. Zara und Co. auf Milliardengewinnen. Pikantes Detail: Gerade hat H&M bekannt gegeben, in der Schweiz einen Mindestlohn von 4000 Franken einzuführen. Andere werden nachziehen, weil sie wissen, dass schlecht bezahlte Leute nicht motiviert sind. Dass es im Tessin vielleicht spezielle Lösungen braucht, gebe ich zu. Aber es hat ja diese Kreise auch nicht gestört, dass bis heute ausländische Firmen bei Aufträgen im Tessin bis 100 000 Franken Auftragsvolu-

men keine Mehrwertsteuer bezahlen mussten, was das einheimische Gewerbe benachteiligte. Vielleicht erklären mir die Herren Bigler und Messmer einmal, wieso sie auf der Seite der Banken und Multis stehen? Diese können sich doch selbst wehren. Müssen da wirklich Christen ran? Beat Schmid-Moser, Zürich

Film hat eine Botschaft zu: „Hollywood und die Sintflut“, (Nr. 15, S. 8) Vielen Dank für Ihren ausgewogenen und biblisch-pointierten Artikel! Als ich aus dem Kino trat, war ich von etwas tief überzeugt: Dieser Noah-Film mag umweltideologisch motiviert sein und den biblischen Bericht in gewissen Punkten zur Freude des Teufels pervertieren, aber dieser Streifen muss von diesem Gott initiiert sein, der alles zu seinen Gunsten zu (ver-)wenden vermag. Denn die bildstarke Verfilmung der Sintflut weist eindrücklich nach vorne bis in unsere Zeit. Der Menschheit steht wieder ei-

selber bin einer, der fast immer Klartext spricht, aber eben nur fast. Immer wieder muss ich feststellen, dass auch ich mich verbiege, statt den Tatsachen ins Auge zu blicken. Am Ende kann Harmonie nicht durch Schweigen und Bücklinge erreicht werden. Ich glaube sogar, dass es eher zu Spannungen führt, wenn man die eigene Haltung nicht authentisch vertritt. Ich wünsche allen den Mut, dort, wo der Schuh in Bezug auf einen anderen Menschen am meisten drückt, das Thema anzusprechen, um so die Beziehung zu klären. Dazu wünsche ich viel Weisheit, dass das, was gesagt werden muss, in Liebe gesagt wird, aber klar. Auch wenn dies Konsequenzen haben kann. Nach der Klärung war es mir, als bekäme ich nach Monaten wieder einmal frische Luft zum Atmen. P Der Autor ist Inhaber der Schöni.ch Holding in Oberbipp BE; www.schoeni.ch.

ne Katastrophe (wörtl. „totale Wende“) bevor: das Ende dieser Welt und das letzte Gericht. Auch wenn Gott im Noah-Film schweigt, Gott redet für mich unüberhörbar durch den Film: „Geliebte Menschen, ihr braucht Erlösung von eurer selbstzerstörerischen Sünde und Rettung von meinem baldigen gerechten Gericht. Die Arche liegt bereit, und dieses Mal für euch alle. Geht hinein! Nehmt meinen Sohn Jesus als euren Retter und König an!“ Lukas Stolz, Engwilen TG

Korrigenda Im Bericht über den Alphalive-Impulstag (Nr. 14, S. 5) wurden die Namen falsch zugeordnet. Sent Stefan Fischer ist Rapper und Pastor bei der Living Church Baden und Philipp Hönes ist Jugendpastor bei der FEG Baden. Wir bitten die Verwechslung zu entschuldigen. Die Redaktion Foto: zvg

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N ac h r ic h t e N sc h w e i z

Bilateraler Weg: Segen oder Fluch? eDU-SchUlUngStag Politisch brisante Themen wie der schleichende EU-Beitritt und die Gender-Ideologie sorgten für engagierte Voten.

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lrich Schlüer, alt Nationalrat und Chefredaktor der „Schweizerzeit“, beleuchtete am Samstag in Olten Hintergründe zum schleichenden EU-Beitritt der Schweiz. In einem Rahmenvertrag soll das Verhältnis zwischen der Schweiz und der Europäischen Union geregelt werden. So soll die Schweiz künftig sämtliche Beschlüsse der EU automatisch übernehmen. Der Rahmenvertrag erlaube es der EU, einseitig Sanktionen gegen die Schweiz zu ergreifen; die Schweiz gebe damit faktisch ihre Selbstständigkeit auf. Von einem partnerschaftlichen Verhältnis könne nicht die Rede sein, sagte Ulrich Schlüer. Deshalb müsse dieser Vertrag um jeden Preis verhindert werden. Dafür setze sich auch die EDU ein. Der Bundesrat hingegen wolle den bilateralen Weg festigen und unterstütze deshalb diesen Rahmenvertrag. Stattdessen sollte er doch „unsere demokratisch entstandene Rechtsordnung“ verteidigen, so Schlüer. Das Thema bewegte die Gemüter der über 40 Zuhörer, was die rege Beteiligung an der Fragerunde zeigte. Diskussionsstoff gaben die Schuldenwirtschaft der EU und die explodierenden Sozialhilfekosten, mitverursacht durch das Personenfreizügigkeitsabkommen.

Kein „Arzt“ mehr für Kranke?

Fotos: Christian Bachmann; Harold Salzmann; zvg

Der Theologe Lukas Michel, Vorstandsmitglied der EDU Basel-Stadt, gab Einblick in eine andere subtil wirkende gesellschaftliche Entwicklung: das Gender Mainstreaming. Der Begriff „Gender“ meine das soziale Geschlecht, das durchs Umfeld geprägt

werde. Jeder könne heute auswählen, was er in sexueller Hinsicht sein möchte. Doch die Gender-Ideologie sei eine Irrlehre. Gott habe den Menschen als sein Ebenbild, als Mann und Frau, erschaffen. Durch die Gender-Lehre gingen Feinheiten und Differenzierungen unserer Sprache verloren. „Schüler“ sei an sich ein generisches Maskulinum und meine explizit beide Geschlechter. Auch im christlichen Bereich sei die Übernahme der Gender-Sprache weit fortgeschritten. Neue Bibelübersetzungen hätten den Arzt – Jesus Christus – durch „ärztliche Hilfe“ ersetzt.

Tipps von einem „Digital Native“ Die Bedeutung der verschiedenen sozialen Medien erläuterte der Politologe Samuel Kullmann aus Thun. Facebook hat drei Millionen Nutzer in der Schweiz und ist besonders bei „Digital Natives“ beliebt, um auf unaufdringliche Art Informationen zu verbreiten oder aber für die eigene Kandidatur zu werben. Twitter hat 400 000 tendenziell ältere Nutzer. Smartvote ist die wahrscheinlich wichtigste politische Webseite der Schweiz, deren Nutzer tendenziell mehr Stimmen machen. Das Politnetz fokussiert nur auf Politik und hat keine „Freunde“, sondern Unterstützer. Die wichtigste Regel für die Nutzung von Social Media: Niemals etwas schreiben, was nicht die ganze Welt wissen darf. Samuel Kullmanns persönlicher Tipp: nicht unnötig provozieren und politisch Andersdenkende respektieren. (cb) •

b www.edu-schweiz.ch

Ulrich Schlüer, Teilnehmer am Schulungstag: Themen waren EU, Gender, soziale Medien.

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PODIUM „Denn seine (gemeint ist Gottes) unsichtbare Wirklichkeit, seine ewige Macht und sein göttliches Wesen sind seit Erschaffung der Welt in seinen Werken zu erkennen“ (Römer 1,20). Diese berühmte Stelle in der Bibel zeigt, dass die Existenz Gottes und manche seiner grossartigen Eigenschaften, sich allen denkenden, die Wahrheit liebenden Menschen erschliessen. Der dreieinige Gott offenbart seine schöpferische Liebe, seine Allwissenheit, seine Allmacht und seinen Sinn für die Schönheit in der Schöpfung. Gott hinterlässt seine Unterschrift in den Naturgesetzen, in den Vogelstimmen, in den Farben der Blumen, aber auch in den Zahlen und ihrer Symbolik. In der Bibel bedeutet die Zahl 8 die Auferstehung, das Heil oder auch die Ewigkeit. Diese Zahl ist mit Jesus Christus verbunden. Das Neue Testament betont, dass zur Zeit Noahs acht Menschen vor der Sintflut gerettet wurden (1. Petrus 3,20). In seinem Bund mit Abraham befahl Gott, jeden männlichen Neugeborenen am achten Tag zu beschneiden (1. Mose 17,12). Im Altgriechischen wird jedem Buchstaben eine Zahl zugeordnet. Die Addition der Zahlen, die den sechs Buchstaben von „Iesous“ entsprechen, ergibt 888! Diese verblüffende Übereinstimmung bringt das absolute Genie Gottes zutage. Möge in der Osterzeit diese grandiose Realität uns dazu bewegen, wieder einmal mit Überzeugung zu bekennen – wie dazumal der römische Zenturio, welcher der Kreuzigung Christi beiwohnte: „Dieser Mann ist wirklich Gottes Sohn.“ (Matthäus 27,54) Jean-Pierre Graber war Nationalrat der SVP. Er wohnt in La Neuveville BE.


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P OR T R ÄT SC H W E I Z

Mit Mercy Ships die Gnade leben Kurswechsel Sitzungen, entscheiden, umsetzen – René Lehmann war in leitender Stellung tätig. Ein Jugendtraum und eine grosse Vision führten ihn zu neuen Horizonten. Von Thomas Feuz René Lehmann war stets offen für Neues, interessiert an anderen Kulturen und als Mitarbeiter von Radio Schweiz in der damaligen Küstenfunkstelle HEB in Bern mit der ganzen Welt vernetzt. „Vor 30 Jahren war Funken über Kurzwelle die einzige Möglichkeit, um mit Schiffen auf Hochsee Verbindung aufzunehmen“, erklärt der 54-Jährige. Sein Jugendtraum, Schiffsfunker auf See, ging nicht in Erfüllung. Heute arbeitet er in einem Hilfswerk, das Spitalschiffe betreibt.

Die Karriereleiter hoch Nach der Handelsschule und der Ausbildung bei Radio Schweiz arbeitete René Lehmann als Radiotelegrafist. Der technische Fortschritt führte zur Überführung von Radio Schweiz in einen Telecombetrieb; Schiffsfunk und Flugsicherung wurden aufgeteilt. Lehmann packte die Chance und orientierte sich neu. Im Bereich Verkauf und Marketing stieg er die Karriereleiter hoch. „Im Productmanagement konnte ich diverse Entwicklungen massgeblich mitgestalten“, schaut er zurück. „Ich hatte einen interessanten Job und genoss Anerkennung und Vertrauen.“ Viele Dinge habe er intuitiv richtig gemacht, „andererseits ging das ‚feu sacré‘ mit der Zeit verloren“. Nach 34 Jahren in der Telecombranche war er bereit für einen weiteren grossen Wechsel. Mit ein Grund für seinen Entscheid: Lehmann war mitverantwortlich für die Entwicklung des Public WLAN. „Zuerst stand diese Option nur Firmen zur Verfügung. Dann weitete sich das Angebot auf Privatpersonen aus. Heute ist das Internet überall und zu jeder Zeit zugänglich, inklusive viel Schund. Ich konnte diese

Entwicklung nicht mehr mittragen.“ Mit anderen Worten: Seine Tätigkeit war für Lehmann nicht mehr sinnstiftend.

Bewusst untergetaucht Im Jahr 2000 zog Familie Lehmann – René, Maryse und drei Kinder – beruflich für zwei Jahre in die USA um. Mit ein Grund: „Der Wunsch, etwas Distanz zu bekommen.“ In den Staaten kam René Lehmann in Kontakt mit bekennenden Christen. Nachdem seine Frau acht Jahre zuvor eine Hinwendung zu Jesus Christus gemacht hatte, liess er sich am 31. Dezember 2002 in Washington D.C. taufen. Vor drei Jahren empfahl ihm jemand das Buch „Makarios“ von Manfred Engeli. Lehmann: „Ich stolperte darin über den Begriff ‚soziale Hängematte‘. Plötzlich wurde mir bewusst: Ich habe ein gutes Umfeld, ein hohes Salär, bin gegen alles versichert und in jeder Hinsicht gut eingebettet ... Doch befriedigt diese ‚Hängematte‘ letztendlich?“ Gleichzeitig fragte er sich: „Gibt es eine Alternative zur beruflichen Karriere?“

Den Menschen nachhaltig dienen Lehmann wollte seinen Mitmenschen etwas geben, das sie sonst nicht bekommen können. Dieses Anliegen bekam immer mehr Gewicht. Vor seinem Entscheid radelte er mit einem Kollegen über den Simplon nach Süditalien. Seine Frau Maryse erlebte parallel die Arbeit von Mercy Ships Anfang 2012 in Togo mit und war begeistert. Für beide war der weitere Weg danach klar. René Lehmann war sich bewusst: „Mit dem Wechsel zu Mercy Ships verlasse ich meine Komfortzone und die bisherigen Sicher-

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P OR T R ÄT SC H W E I Z

heiten. Ich komme in eine Branche, die mir neu ist, wo ich Beziehungen und Wissen neu aufbauen muss.“ In vielen Einzelschritten wurde René Lehmann innerlich vorbereitet, sich als Direktor von Mercy Ships Schweiz zu bewerben. Am 1. November 2012 trat er die neue Stelle an. Die Vision von Mercy Ships war stärker als alle Bedenken: der Liebe von Gott ein Gesicht geben. Auch wenn sich sein Büro „auf sicherem Boden“ in Lausanne befindet, ist René Lehmann Teil der Arbeit vor Ort. Er und sein Team stellen Kontakte her, rekrutieren Personal, sammeln Geld für die kostenlosen Operationen an Bord des Spitalschiffes und helfen bei der Projektarbeit mit. Der begeisterte Hobbysegler Lehmann brach beruflich zu neuen Ufern auf.

ein schwimmendes spital Der frühere Kadermann erklärt, wo Mercy Ships einen Unterschied macht: in der medizinischen spezialisierten Behandlung (Augenkrankheiten, Orthopädie, Wiederherstellungschirurgie, Wangenbrand/NOMA, Tumore, Frauenkrankheiten, allgemeine und plastische Chirurgie, Zahnprogramm), in Schulung und Zurüstung, in nachhaltigen Infrastrukturprojekten („Capacity Building“) auf dem Festland. „Der Teamgeist ist phantastisch. Wir leben eine Kultur des Respekts und des Miteinanders.“ Zusätzlich zur Infrastruktur auf der Africa Mercy steht eine mobile Zahn- und Augenklinik zur Verfügung. „Auf dem Schiff wird nur das operiert, was andernorts nicht operiert werden kann“, erklärt Lehmann. Grauer Star oder Zahnbehandlungen werden „off-ship“ durchgeführt. Das Spezielle daran: „Die nötige technische Umgebung ist auf dem Schiff permanent verfügbar. Wir sind unabhängig von Wasser und Strom und können so hochkomplexe Operationen in jedem Hafen durchführen.“ So ist es nicht nötig, dass Patienten zur Behandlung in die Schweiz überführt werden. Oder: „Inkontinente Frauen (nach Geburtsverletzungen/Scheidenfisteln) werden in Afrika ausgestossen. Eine Frau durfte sich während der letzten zehn Jahre nicht mehr im Dorf zeigen. Nach der Opera-

tion nahm sie mich bei den Händen und dankte mir mit den Worten: ‚Dieu est bon!‘“ Es gehört zum Konzept von Mercy Ships, dass nicht missioniert wird. „Was wir machen, spricht deutlich genug“, ist Lehmann überzeugt. Im persönlichen Gespräch wird etwa das Angebot fürs Gebet gemacht – „Segen zusprechen und eigene Erfahrung transparent machen.“ Verlassen die Patientinnen nach einer Scheidenfistel-Operation das Schiff, gibt es eine grosse Zeremonie: Sie erhalten von Mercy Ships eine neue traditionelle Tracht und gehen singend die Gangway hinab. „Ein starkes Symbol für einen Neuanfang“, sinniert Lehmann.

Die Arbeit von Mercy ships bekannter machen Seit zwei Jahren ist René Lehmann für Mercy Ships tätig. Nachdem die früheren Sicherheiten weg sind, muss er ganz auf Gott vertrauen. Immer wieder erhält er eine Bestätigung, dass sein Entscheid richtig war. „Etwa, wenn ich erlebe, wie das Leben von Menschen verändert wird“, meint er. Sein Leben hat Sinn und Tiefgang bekommen. „Ich hätte mir nie vorstellen können, dass so etwas Wirklichkeit werden könnte“, schaut Lehmann zurück. Seine Ziele am neuen Wirkungsort: Mercy Ships soll in der deutschsprachigen Schweiz bekannter werden und wachsen, damit den Ärmsten auch langfristig, mit einem weiteren Schiff, geholfen werden kann. René Lehmann ist dankbar, dass seine Frau Maryse den beruflichen Wechsel mitträgt. „Einen solchen Entscheid kann man als Ehepaar nur zu dritt fällen: gemeinsam mit Gott.“ Früher war der Sport für ihn zentral. An normalen Arbeitstagen legte Lehmann über 50 Kilometer mit dem Rennrad zurück. Das fehlt ihm heute. In der Stille erhielt er deutlich Gottes Zusage: „Ich weiss, was du nötig hast. Du wirst erhalten, was du brauchst.“

Fotos: zvg

hoffnung dank Mercy ships 1978 gründeten Don und Deyon Stephens das Hilfswerk Mercy Ships. Die «Schiffe der Hoffnung» versorgten bisher 2,5 Millionen Menschen in über 70 Ländern. Die Africa Mercy ist mit fünf OPs, einer Intensivstation und 82 Betten das grösste zivile Spitalschiff der Welt. Zur Besatzung gehören 400 Personen, davon jährlich rund 40 Schweizer. Das Team von Mercy Ships Schweiz in Lausanne besteht aus sieben Personen. Geschäftsführer seit 1. November 2012 ist René Lehmann aus Kirchdorf BE. Roland Decorvet aus Corseaux VD, bisheriger CEO von Nestlé China, ist ab 1. Mai ebenfalls an Bord: als neuer Direktor der Africa Mercy. Das Engagement von Mercy Ships wird durch Freiwillige, Gönner, Firmen und Stiftungen möglich. b www.mercyships.ch b www.mercyships.de

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Nachhaltig Menschen verändern: René Lehmann in Conakry (Guinea).


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Deutschland: Viele in Landes- und Freikirchen wollen aufstehen WECKRUF Zu den Unterzeichnern gehören führende Vertreter von Landes- und Freikirchen.

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reite Unterstützung findet der geistliche Weckruf „Zeit zum Aufstehen“ theologisch konservativer Protestanten in Deutschland. Die Initiative zur Erneuerung der Kirche tritt u. a. für die Einzigartigkeit von Jesus Christus und seine leibliche Auferstehung ein sowie für die Ehe von Mann und Frau. Seit dem 8. April haben den Appell über 3.000 Christen unterzeichnet, darunter führende Repräsentanten aus Landes- und Freikirchen. Zu ihnen gehören der Bischof im Sprengel Mecklenburg und Pommern der „Nordkirche“, Hans-Jürgen Abromeit (Greifswald), die Altbischöfe Heinrich Herrmanns (Landeskirche Schaumburg-Lippe), Gerhard Müller (Braunschweig) und Ulrich Wilckens (Nordelbien) sowie der Präsident der Vereinigung Evangelischer Freikirchen und Präses des Bundes Freier evangelischer Gemeinden, Ansgar Hörsting (Witten), der Generalsekretär des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (Baptisten- und Brüdergemeinden), Christoph Stiba (Wustermark bei Berlin), und der Präses des Bundes Freikirchlicher Pfingstgemeinden, Johannes Justus (Hannover). Stiba äußerte die Hoffnung, dass sich Christen unterschiedlicher Konfessionen gemeinsam von Gott bewegen lassen – hin zu Jesus Christus. Der Aufruf „Zeit zum Aufstehen“ bringe dieses Anliegen auf den Punkt.

Katholisches Werk begrüßt Aufruf Unterstützung erhält der Aufruf auch aus der römisch-katholischen Kirche. Die Geschäftsführerin des Hilfswerks „Kirche in Not“, Karin Maria Fenbert (München), erklärte, der Aufruf rücke „endlich wieder die Kernaussagen des christlichen Glaubens in den Mittelpunkt“. Dankbar sei man insbesondere „für das klare Bekenntnis zur Definition der Ehe als Verbindung von Mann und Frau“.

Bischof Abromeit

Bischof i.R. Herrmanns

Präses Hörsting

Generalsekretär Stiba

Verkündung beim „Christustag“ Der Appell – ein „Ruf zur Mitte“ in geistlichen und gesellschaftlichen Fragen – soll beim „Christustag“ am 19. Juni in Stuttgart feierlich verkündet werden. Zu dem Treffen werden rund 20.000 Evangelikale erwartet. Die 12 Verantwortlichen des Aufrufs repräsentieren ein breites Bündnis von Organisationen, zu denen etwa pietistische Verbände, der CVJM und die charismatisch geprägte Geistliche GemeindeErneuerung (GGE) in der EKD zählen. Unter den Initiatoren sind der Vorsitzende der Deutschen Evangelischen Allianz, Präses Michael Diener und der Generalsekretär des CVJM-Gesamtverbandes, Roland Werner (beide Kassel). P b www.zeit-zeit-zum-aufstehen.de

Präses Justus

Geschäftsführerin Fenbert

Den Appell unterschreiben kann man nicht nur im Internet, sondern auch per Fax (0711 8388086) oder per Brief (Zeit zum Aufstehen, c/o Lebendige Gemeinde, Saalstr. 6, 70825 Korntal-Münchingen)

Unruhen in der Ukraine beeinträchtigen das kirchliche Leben Fotos: picture alliance / ZB, idea/Krille, PR, BEFG, idea/Polzer, PR

SPANNUNGEN Humanitäre Hilfe für 20.000 Flüchtlinge – offen für das Evangelium

D

ie Unruhen in der Ukraine und die Spannungen mit Russland haben schwerwiegende Auswirkungen auf das kirchliche Leben. Nach Angaben protestantischer und katholischer Repräsentanten behindert die politische Krise nicht nur die missionarische Arbeit; sie erfordert auch zusätzliche humanitäre Anstrengungen. Denn inzwischen hat eine Flüchtlingswelle aus der Ostukraine und der von Russland annektierten Halbinsel Krim eingesetzt. Nach Angaben des Präsidenten der evangelikalen Organisation „Russian Ministries“ (Russisches Missionswerk), Ser16.2014

gej Rakhuba (Moskau), sind mindestens 20.000 Personen aus der Krim geflohen. In der Bevölkerung der Ukraine mache sich große Unsicherheit breit. Gleichzeitig seien die Menschen so aufgeschlossen für das Evangelium, wie er es seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion vor 23 Jahren nicht mehr erlebt habe.

Missionsprojekte eingestellt Der Koordinator der evangelikalen Kontaktmission (Wüstenrot bei Heilbronn) für die Staaten der ehemaligen Sowjetunion, Willi Löwen, berichtete in der Fernsehsen-

dung ideaHeute, die Einheit der ukrainisch und der pro-russisch gesinnten Christen in der Ukraine sei gefährdet; ferner seien die Beziehungen zu den Christen in Russland stark angespannt. Kurz- und mittelfristige missionarische Projekte seien bereits eingestellt worden; Teams würden nicht mehr ausgesandt. Vereinzelt seien Missionare gefährdet. So habe die Kontaktmission ein Ehepaar, das auf der Krim tätig war, schnell außer Landes bringen müssen. Die Kontaktmission hat mehr als 240 Missionare in über 30 Ländern im Einsatz. P b www.kontaktmission.de


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Christliches Kloster in Jerusalem geschändet ISRAEL Täter beschmieren eine Mauer mit gotteslästerlichem Spruch.

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isher noch unbekannte Täter haben das römisch-katholische Kloster Deir Rafat bei Jerusalem geschändet. In hebräischer Sprache sprühten sie den gotteslästerlichen Satz „Jesus ist ein Affe und Maria eine Kuh“ an die Außenmauer und zerstachen die Reifen parkender Fahrzeuge. In einer weiteren Schmiererei werden die USA mit Nazi-Deutschland gleichgesetzt.

Am Klostereingang steht: „Jesus ist ein Affe“.

Der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Fuad Twal, verurteilte die Schändung: „Solche Akte sind schlecht für uns Christen, aber auch schlecht für Israel.“ Der

katholische Kirchenleiter forderte die israelischen Behörden auf, die Täter schnell zu ermitteln und zur Rechenschaft zu ziehen. Der Patriarch vermutet die Verantwortlichen in Kreisen jüdischer Extremisten.

2013 wurden 20 christliche Einrichtungen beschädigt Zugleich appellierte er an die Politik, junge Leute zu mehr Respekt für andere Religionen zu erziehen. Der Geistliche zeigte sich betroffen, dass „ausgerechnet christliche Einrichtungen seit Jahren immer wieder Ziel derartiger Übergriffe sind“. Allein 2013 wurden 20 christliche Stätten in Israel geschändet, darunter Friedhöfe, Kirchen und Klöster. Die Behörden verurteilten immer wieder die Übergriffe, die Betroffenen aber beklagen, dass nur schleppend ermittelt werde. Dem katholischen Hilfswerk „Kirche in Not“ (Wien) ist nicht bekannt, dass jemals ein Täter festgestellt wurde. P

Chinesen protestieren gegen Kirchenabriss SITZBLOCKADE Die Behörden stufen das Gotteshaus als illegal ein.

M

it einer Sitzblockade haben Christen in der ostchinesischen Stadt Wenzhou gegen den geplanten Abriss ihrer Kirche protestiert. Die Behörden stufen das Gebäude als illegal ein. Es verstoße gegen Bauvorschriften, denn das Kreuz auf dem Dach sei zu hoch. Die Kirche sollte deshalb binnen 15 Tagen abgerissen werden. Gemeindemitglieder bewachen die Zugänge deshalb rund um die Uhr. Die Bauarbeiten hatten fast 6 Jahre gedauert. Die umgerechnet etwa 3 Millionen Euro teure Kirche bietet rund 2.000 Sitzplätze. In den letzten 3 Jahrzehnten hat sich die an der Südostküste gelegene Stadt Wenzhou zu einem der größten christlichen Zentren Chinas entwickelt. Unter den 9,1 Millionen Einwohnern sollen bis zu eine Million Christen leben. P

Diese Kirche soll in 15 Tagen abgerissen werden.

NOTIERT Geistlicher in Syrien ermordet Der niederländische Jesuitenpater Frans van der Lugt ist am 7. April in der syrischen Stadt Homs ermordet worden. Das bestätigte der dort lebende Pater Ziad Halal der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (Frankfurt am Main). Die Stephanus-Stiftung für verfolgte Christen hatte im vorigen Jahr die beiden Jesuiten und ihren Mitbruder Ghassan Saloui mit dem Stephanus-Preis ausgezeichnet. Sie würdigte damit ihren Dienst für Opfer des Bürgerkriegs und ihre Standhaftigkeit als Christen in Bedrängnis. Der 75-jährige van der Lugt wurde von bewaffneten Männern misshandelt und mit 2 Kopfschüssen getötet. Er wollte in Homs ausharren, um das Leid mit den verbliebenen Bewohnern zu teilen. Im Februar hatte er mitgeteilt, dass von den einst 60.000 Christen nur noch 66 in der Stadt seien. Der Pater war 1966 nach Syrien gekommen. Zuletzt bemühte er sich um eine Vermittlung zwischen Rebellen und der syrischen Regierung, um der notleidenden Bevölkerung zu helfen.

Ukraine und Russland: Baptisten beten gemeinsam für den Frieden Der Konflikt zwischen der Ukraine und Russland kann friedlich gelöst werden. Davon sind die Präsidenten der Baptistenbünde beider Länder überzeugt. Sie trafen sich erstmals seit dem Sturz des ukrainischen Präsidenten Viktor Janukowitsch und dem Anschluss der ukrainischen Halbinsel Krim an Russland am 8. April in Kiew. Dabei verabschiedeten der Präsident der ukrainischen BaptistenUnion, Wjatscheslaw Nesteruk (Kiew), und sein Kollege von der russischen Baptisten-Union, Aleksei Smirnow (Moskau), eine gemeinsame Erklärung unter dem Bibelwort „Selig sind die Friedfertigen“ (Matthäus 5,9). Sie verurteilen „alle gewaltsamen und brutalen Aktionen gegen Menschen sowie das Lösen von politischen Streitigkeiten mit militärischen Mitteln“. Ferner erklären sie, dass ihre Gemeinden „ohne Unterlass für Frieden zwischen unseren Völkern beten“. Zum ukrainischen Baptistenbund gehören über 2.300 Gemeinden mit 125.000 Mitgliedern, zum russischen 1.800 Gemeinden mit 76.000 Angehörigen. 16.2014


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Britischer Premier will „mehr Evangelisation“ KEINE FALSCHE SCHAM Großbritannien ist weiterhin ein christliches Land.

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er britische Premierminister David Cameron hat sich klar zum christlichen Glauben bekannt. Er sei stolz darauf, Christ zu sein, und erziehe seine 4 Kinder entsprechend, sagte der konservative Regierungschef bei einem Osterempfang für Kirchenrepräsentanten in London. Politik und Kirche brauchten „mehr Evangelisation“, erklärte der 47 Jahre alte Anglikaner. Er sehe zahlreiche Ähnlichkeiten zwischen Politik und Kirche: Beide stünden in der Gefahr, sich in der Bürokratie zu verheddern. Beide redeten manchmal endlos über Programme und Pläne, ohne zu erklären, was das konkret für die Menschen bedeute. Evangelisieren heiße, zu den Menschen zu gehen und ihr Leben zu ver-

ändern sowie das Land materiell, geistig und moralisch aufzubauen.

Mit Politik die Welt verbessern Der Londoner Zeitung „Times“ zufolge stellte sich der Regierungschef hinter seinen Minister für Kommunen und lokale Selbstverwaltung, Eric Pickles, der Großbritannien als ein nach wie vor christliches Land bezeichnet hatte und dafür in die Kritik geraten war. Dessen brauche man sich nicht zu schämen, bekräftigte der Premierminister. Er sehe seine vorrangige Aufgabe darin, die Wirtschaft zu stärken. Aber auch darüber hinaus wolle er mit seiner Politik zu einer besseren Welt beitragen. Dazu gehörten etwa die Entwicklungshilfe, für

David Cameron mit Ehefrau und Tochter

die Großbritannien 0,7 % des Bruttonationaleinkommens aufwende, sowie ein geplantes Gesetz zur Bekämpfung des Menschenhandels. P

USA: Wenn Pastoren 55 bis 75 Stunden in der Woche arbeiten STATISTIK Jeder Zweite hat in den letzen Monaten schon erwogen, seine Gemeinde zu verlassen.

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iele Pastoren in den USA fühlen sich überfordert. Das geht aus einer Statistik hervor, die die Organisation „Pastoral Care“ (Pastorale Seelsorge) mit Sitz in Okmulgee (Bundesstaat Oklahoma) veröffentlicht hat. Demnach halten sich 90 % für unzureichend ausgebildet, um allen Anforderungen des Berufs gerecht zu werden. Jeder Zweite hat in den vergangenen Monaten zumindest daran gedacht, die Gemeinde zu verlassen. 80 % glauben,

dass sich ihr Beruf negativ auf ihr Familienleben auswirkt. Wegen der Wochenarbeitszeit zwischen 55 und 75 Stunden bleibe zu wenig Zeit für Frau und Kinder. Ein Drittel der Pastoren betrachtet den Pfarrberuf sogar als Bedrohung für die eigene Familie. Einige hätten berichtet, dass ihre Kinder aus Enttäuschung über die mangelnde Zuwendung nicht mehr zum Gottesdienst kämen. 95 % der Pastoren beten nicht regelmäßig mit ihrem Ehepartner.

7 von 10 sagen, sie hätten keinen engen Freund. 40 % der Geistlichen haben mindestens einmal im Monat eine ernsthafte Auseinandersetzung mit einem Gemeindemitglied. Laut „Pastoral Care“ liegt das Gefühl der Überforderung nicht zuletzt an den Erwartungen von außen. So legten 2 Drittel der Kirchenmitglieder einen höheren moralischen Maßstab an Pastoren als an sich selbst. P b www.pastoralcareinc.com

Streit: Jude neben Pastor beigesetzt USA Die Witwe verlangt Schadenersatz vom Friedhofsbetreiber.

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ine orthodoxe Jüdin aus dem US-Bundesstaat Florida hat einen Friedhofsbetreiber auf Schadenersatz verklagt, weil ihr verstorbener Mann in der Nähe eines christlichen Pastors beigesetzt wurde. Orna Mammon aus Southwest Ranches bei Miami hatte im Oktober für ihren an Lungenkrebs erkrankten Mann eine Grabstätte auf dem jüdischen Friedhof „Menorah“ erworben. Solomon Mammon wurde dort beigesetzt. Dann stellte die Witwe fest, dass sich keine 10 Meter entfernt das Grab eines Pastors befindet. Eine Abgrenzung durch einen Zaun wurde erst später angebracht. Sie fühlt sich vom Friedhofsbetreiber getäuscht und fordert 10.800 Euro Schadenersatz. Die jüdische Tradition verlange, Juden unter Juden beizusetzen. P 16.2014

Hier wurde ein Jude neben einem Pastor beigesetzt.


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C H R I ST & BE RU F U NG

Auf der Suche nach einer Zukunft DIAKONISSEN Für Generationen prägten Diakonissen in Tracht das Bild in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen, Kindergärten und Schulen. Heute sieht man sie nur noch selten. Der Beitrag von idea-Redakteurin Daniela Städter gibt einen Einblick in ihre Situation. Schwester Hanna Ritscher ist Diakonisse mit Leib und Seele. Doch jeden Tag merkt die 27-Jährige aufs Neue, dass sie eine Ausnahme ist. Im Diakonissen-Mutterhaus Bleibergquelle (Velbert) ist sie mit großem Abstand die Jüngste, und außerhalb des Mutterhauses begegnet sie fast nie anderen Diakonissen. Was für ein gewaltiger Unterschied gegenüber den 1960er Jahren: Damals waren sie im Alltag selbstverständlich. Da gab es kaum ein Krankenhaus oder Pflegeheim ohne Frauen in Tracht. Auch in der Öffentlichkeit waren sie präsent. Wenn Schwester Hanna mit der Bahn fährt, wird sie mit großen Augen angeschaut. Warum trägt sie diese Kleidung? Ob sie glücklich ist? Worauf sie wohl alles verzichten muss? Wer Schwester Hanna anspricht, bekommt Antworten. Und erfährt, dass sie den Schritt nicht bereut hat.

Aber junge Frauen wie Schwester Hanna sind selten geworden. Das zeigt auch ein Blick auf die Zahlen:

Kaum noch jemand tritt ein Gab es beim größten Zusammenschluss – dem Kaiserswerther Verband deutscher Diakonissen-Mutterhäuser – zu Hoch-Zeiten Mitte der 1930er Jahre 30.000 Diakonissen, sind es heute gerade noch 1.600. Es gibt kaum Eintritte. Das gilt auch für die meisten Häuser, die zum (pietistischen) Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverband gehören: Die Diakonissen-Mutterhäuser Hebron (Marburg in Hessen), Hensoltshöhe (Gunzenhausen in Franken), ZION (Aue im Erzgebirge) oder Neuvandsburg (Elbingerode im Ostharz) hatten in den vergangenen 10 Jahren keinen einzigen Eintritt. In ZION ist die jüngste Schwester 69 Jahre alt.

Eine große Ausnahme: Aidlingen Ausgenommen ist nur das Diakonissenmutterhaus Aidlingen bei Stuttgart. In den vergangenen 10 Jahren traten 11 Frauen ein; 10 der 263 Schwestern sind unter 35 Jahren, 100 noch nicht im Ruhestand. Die Aidlinger Schwester Ursel Neuhaus sieht einen Grund in den Kontakten zu jungen Menschen durch die Aktivitäten des Mutterhauses: Es unterhält eine Bibelschule, bietet eine hauswirtschaftliche Ausbildung wie eine Krankenpflege-Ausbildung an und veranstaltet ein großes Pfingstjugendtreffen. Doch auch in Aidlingen wird sich einiges ändern, weil viele Schwestern in den nächsten 10 Jahren in den Ruhestand gehen. Derzeit wird geklärt, welche Aufgaben weitergeführt und welche aufgegeben werden müssen. Schwester Ursel, die für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist: „Das fordert uns sehr heraus. Aber es

Fotos: www.kwerk.eu/Wolfgang Köbke, Wladyslaw Sojka

Das Diakonissen-Mutterhaus St. Chrischona bei Basel.

Schwester Renate vor dem Diakonissen-Mutterhaus „Hebron“ in Marburg. Rechts: Der Dinkelberg bei Basel mit der Pilgermission St. Chrischona. Im Hintergrund das Dreiländereck Basel (Schweiz), Weil am Rhein (Baden), Saint-Louis (Elsass)

ideaSpektrum 16.2014


C H R I ST & BE RU F U NG

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ist Gottes Sache, Menschen neu zu gewinnen. Wir vertrauen, dass Gott weiterhin junge Frauen beruft und in unsere Schwesternschaft führt.“

Seelsorgerin und Verkünderin Dass kaum noch junge Frauen eintreten, hängt nicht mit den Berufsaussichten zusammen. Denn die Bandbreite an möglichen Tätigkeiten ist unglaublich groß: Diakonissen arbeiten heute in Kindergärten wie Seniorenresidenzen und Krankenhäusern. Sie unterrichten an Bibelschulen, sind als Verkündigerinnen oder Seelsorgerinnen in Kirchengemeinden, Gemeinschaften und der Jugendarbeit tätig; sie bieten Bibelkurse und Lebensberatung an, geben Religionsunterricht oder laden zu Jugend- und Frauentagen sowie zu Freizeiten oder Studienreisen ein. Diakonissen-Mutterhäuser sind Träger von Schulen, Berufskollegs, Gästehäusern, Buchhandlungen. Ihre Arbeit wird geschätzt und nachgefragt.

Was Diakonissen leben Doch die Frauen müssen auch durchaus strenge Regeln befolgen. Denn beim Eintritt versprechen Diakonissen der Mutterhausleitung Treue und Gehorsam. Sie verpflichten sich, nicht zu

Schwester Ursula auf dem Weg zu ihrer täglichen Gartenarbeit in Marburg

heiraten und die Gütergemeinschaft zu akzeptieren. Das bedeutet, dass sie auf ein eigenes Einkommen verzichten. Sie bekommen nur ein Taschengeld – auch wenn sie arbeiten gehen. Ihr Verdienst fließt in eine gemeinsame Kasse, aus der unter anderem die Lebenshaltungskosten beglichen wer-

Foto: www.kwerk.eu/Wolfgang Köbke

Wie die Diakonissen-Mutterhäuser entstanden sind Das erste deutsche Diakonissen-Mutterhaus geht zurück auf Pfarrer Theodor Fliedner (1800–1864). Viele Arbeiterfamilien waren damals extrem arm. Fliedner wollte ihnen zum einen helfen, zum anderen verwitweten und unverheirateten Frauen ermöglichen, einer bezahlten Arbeit nachzugehen. Das war neu: Bisher hatten ledige Frauen zu heiraten und sich um ihre Familie zu kümmern. 1836 gründete Fliedner die „Bildungsanstalt für evangelische Pflegerinnen“ in Kaiserswerth (seit 1929 ein Stadtteil Düsseldorfs). Die Frauen wurden neben der Kranken- und Kinderpflege auch als Predigerinnen eingesetzt. Das Fliedner’sche Modell breitete sich schnell aus. Bis 1900 entstanden im Deutschen Reich über 50 Mutterhäuser mit 10.000 Diakonissen: „Das Erfolgsrezept war, dass Frauen ihre Frömmigkeit ausleben und gleichzeitig einem Beruf nachgehen konnten“, sagt der Leiter der Fliedner-Kulturstiftung Kaiserswerth, der Historiker und Theologe Norbert Friedrich. „Das Modell der Lebens-, Arbeitsund Wohngemeinschaft galt damals als fortschrittlich und modern.“

Die großen Zusammenschlüsse der Diakonissen-Mutterhäuser Heute gibt es 3 große Zusammenschlüsse von Diakonissen-Mutterhäusern. Der größte ist mit 68 Mutterhäusern der Kaiserswerther Verband deutscher Diakonissen-Mutterhäuser. Dann gibt es den Bund Deutscher Gemeinschafts-Diakonissen-Mutterhäuser mit 9 Einrichtungen – zu dem auch St. Chrischona in der Schweiz gehört – und den Deutschen GemeinschaftsDiakonieverband mit 6 Häusern. Beide Zusammenschlüsse gehören zum Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverband. Darüber hinaus existieren noch weitere eigenständige Häuser – beispielsweise 3 innerhalb der Evangelisch-methodistischen Kirche.

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den. Daraus werden auch Renten-, Sozial- und Krankenversicherung oder berufliche Qualifizierungen finanziert. In den meisten Mutterhäusern ist es bis heute üblich, eine Tracht zu tragen. Ebenfalls verpflichten sich Diakonissen, am Gemeinschaftsleben teilzunehmen. Weil aber viele Frauen nur noch in Ausnahmefällen diese Regeln befolgen wollen, werden neue Ansätze probiert, um Diakonissen zu gewinnen. Doch der große Erfolg ist bislang ausgeblieben. Das zeigen 3 Beispiele:

Beispiel 1: „Ein Ziel … zwei Wege“ Das Sächsische Gemeinschafts-Diakonissenhaus ZION in Aue begann 2006 das Projekt „Ein Ziel … zwei Wege“. Die Idee: Alleinstehende Frauen treten der Gemeinschaft bei, ohne sich lebenslang zu verpflichten. Sie tragen keine Tracht, leben nicht im Mutterhaus, sondern sind dort nur zu „Tagen der Begegnung“. 4 Frauen nahmen teil. Doch vor allem der Altersunterschied von über 30 Jahren zu den „klassischen“ Diakonissen macht eine funktionierende Gemeinschaft schwer, so Oberin Schwester Frauke Groß. Das Projekt wurde 2011 eingestellt. O


C H R I ST & BE RU F U NG

Beispiel 2: Die „neue Form“ an der Ruhr Seit 1985 gibt es in Deutschland Diakonissen „neuer Form“. Vorreiter war das Mutterhaus im Diakoniewerk Ruhr in Witten (Ruhrgebiet) unter der Leitung von Oberin Schwester Marianne Anschütz. Hier ist die Voraussetzung für eine Einsegnung als Diakonisse eine staatlich anerkannte Berufsausbildung und eine 3-jährige diakonisch-theologische Weiterbildung im Mutterhaus. Wie die Schwestern leben, ist nicht entscheidend: Sie können ledig oder verheiratet sein. Ihren Wohnort bestimmen sie selbst. Finanziell sind sie selbstständig. Ihren Lohn geben sie nicht an das Mutterhaus ab. Sie tragen keine Tracht, sondern als Symbol beispielsweise eine Anstecknadel. Neben den 20 traditionellen gehören derzeit 55 Diakonissen „neuer Form“ zum Mutterhaus in Witten – 10 von ihnen wohnen auch dort. Die anderen leben verteilt in ganz Deutschland und kommen zu Fortbildungen oder Veranstaltungen ins Mutterhaus. Werden mit diesem Modell die Diakonissen überleben?

Beispiel 3: „WEGE-Gemeinschaft“ Das Gemeinschafts-DiakonissenMutterhaus Hensoltshöhe im fränkischen Gunzenhausen plant derzeit das Konzept „WEGE-Gemeinschaft“. Das bedeutet – ähnlich wie in Aue –, dass die alleinstehenden Frauen nicht

im Mutterhaus wohnen, sich selbst finanzieren und keine Tracht tragen. Oberin Schwester Gisela Staib erläutert es so: „Die Zugehörigkeit zeigt sich durch die Teilnahme am geistlichen Leben der Schwesternschaft, also an Gebeten und Andachten, sowie in der ehrenamtlichen und finanziellen Unterstützung des missionarisch-diakonischen Auftrags der Hensoltshöhe.“ Das Projekt soll noch in diesem Jahr starten.

Mutterhäuser ohne Diakonissen? Dies sind 3 Versuche, das „Modell Diakonisse“ an die Gegenwart anzupassen. An fast allen Orten überlegt man aber vor allem, wie die von den Diakonissen aufgebaute Arbeit auch ohne sie weitergeführt werden kann. Denn oft haben sich um die Mutterhäuser diakonische Zentren entwickelt. Ein Beispiel ist das DiakonissenMutterhaus Neuvandsburg in Elbingerode. Dort im Ostharz gibt es unter anderem 2 Gästehäuser, eine Altenpflegeschule sowie ein Senioren- und Pflegezentrum. Der Direktor, Pfarrer Reinhard Holmer, sagt: „Wir verstehen das Mutterhaus als eine Organisationsform mit Tradition. Wir wollen ein Zentrum sein, das Gott gebraucht und das auf die Region ausstrahlt.“ Früher sei die Arbeit von Diakonissen gemacht worden, heute von überzeug-

2014

1964

Eintritte seit 2004

GemeinschaftsDiakonissen-Mutterhaus Hensoltshöhe

298 (davon 40 nicht im Rentenalter)

1.250

Diakonissen-Mutterhaus Aidlingen

263 (100)

268

11

Diakonissen-Mutterhaus Hebron

176 (19)

840

1 Eintritt 2009 (Austritt 2012)

Diakonissen-Mutterhaus Neuvandsburg

195 (25)

670

Sächsisches Gemeinschafts-Diakonissenhaus ZION

29 (alle im Rentenalter)

235

Diakonissen-Mutterhaus St. Chrischona, Schweiz

104 (davon 10 nicht im Rentenalter)

324

ten Christen: „Die Arbeit geht anders weiter – aber der Auftrag bleibt.“

Schweiz: Viele Aktivitäten Ähnlich beurteilt es die Oberin Schwester Ursula Seebach vom DiakonissenMutterhaus St. Chrischona (Bettingen bei Basel): „Wir leben gemeinsam mit unseren gläubigen und geeigneten Mitarbeitern im Aufbruch.“ So führen die Diakonissen 3 Feierabendhäuser, leiten ein Pflegeheim, erhöhen in der Altenpflegeschule Manoah die Zahl der Ausbildungsplätze um 81 auf 170, bauen ein Gästehaus und planen einen Mehrgenerationenwohnpark für 100 Personen: „Wir haben geistliche Werte und vor allem unseren Glauben an Jesus Christus weiterzugeben.“ Das sei nicht an die geringer werdende Zahl von Diakonissen gebunden, so Schwester Ursula.

Keine Diakonissen, kein Mutterhaus Im Diakonissen-Mutterhaus Hebron (Marburg) hingegen sieht man es anders: Gibt es keine Diakonissen mehr, gibt es auch kein Mutterhaus mehr. „Hebron“ hat schon die Trägerschaft von zahlreichen Einrichtungen abgegeben. Geblieben ist ein Alten- und Pflegeheim sowie ein Begegnungszentrum. „Hebron“ hat sich entschieden, keine Diakonissen traditioneller Form mehr aufzunehmen. Allerdings sieht Oberin Schwester Renate Lippe eine Möglich-

Diakonissen in Aidlingen

Foto: Diakonissenmutterhaus Aidlingen/ S. Hann

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C H R I ST & BE RU F U NG

keit darin, dass junge Frauen das Anliegen der Diakonissen „Ganz für Jesus Christus – gemeinsam für die Menschen“ aufnehmen und ein „Nachfolge-Modell“ für die traditionelle Lebensform der Diakonissen entwickeln. Schwester Renate: „Dabei würden wir sie unterstützen und begleiten.“ Aktuell gibt es aber weder die Anfrage von jungen Frauen noch ein Konzept.

Und die Zukunft?

Fotos: privat, www.kwerk.eu/Wolfgang Köbke, privat

Die Zahl der Diakonissen wird weiter abnehmen. Der Präses des Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverbandes, Michael Diener, schließt daraus: „Diese Form kommunitären Lebens geht nach allem, was wir heute wahrnehmen, wohl zu Ende. Und wir sehen noch nicht, in welcher Form es in unserer heutigen Zeit wieder neu aufblühen könnte.“ Direktor Holmer aus Elbingerode ist jedoch überzeugt, dass der Wunsch nach gemeinschaftlichem Leben wieder kommen könnte: „Je stärker der Wohlstand, umso stärker die Nachfrage nach einem alternativen Leben. Der grenzenlose Individualismus könnte in eine Gegenbewegung münden.“ Es gebe ein steigendes Interesse an den Fragen, die gerade die Diakonissen stellen würden: Wie ist in einer Welt, in der vor allem Profit eine Rolle spiele, eine menschengerechte Pflege Kranker und Alter möglich? „Dass Menschen ganz und gar für Gott und für andere Menschen da sein wollen, ist nicht überholt und wird bleiben.“ P

Feierabendschwestern werden durch aktive Diakonissen betreut.

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Warum ich Diakonisse geworden bin Schwester Anne Rentschler ist Diakonisse im Mutterhaus Aidlingen bei Stuttgart. Dort ist sie im Moment allerdings nur in den Semesterferien: Die 30-Jährige studiert Evangelische Theologie im pommerschen Greifswald. Ich war 18 Jahre, als sich mein Leben von einem Tag auf den anderen völlig veränderte. Ich steckte mitten im Abitur, als ich plötzlich eine Schwellung an meinem rechten Unterarm bemerkte. Die Diagnose „Krebs“ zerstörte alle meine ZukunftsSchwester Anne pläne. Die mündlichen Prüfungen wurden vorgezogen, dann begann die Chemotherapie. Es folgte ein schweres Jahr mit vielen Fragen, Schmerzen und Ängsten. Doch ich wurde geheilt und war Gott sehr dankbar! Er hatte mir mein Leben neu geschenkt. Ich wollte zwar schon als Jugendliche ein Leben nach seinem Willen führen, aber nach der Erkrankung begann ich, noch intensiver nach ihm zu fragen. Um Klarheit zu bekommen, ging ich 2003 auf die Bibelschule bei den Aidlinger Schwestern. Nach 2 Jahren wusste ich: Gott will, dass ich bleibe. Vor 7 Jahren wurde ich in die Schwesternschaft aufgenommen. Natürlich muss nicht jede Frau Diakonisse werden, um Gott zu dienen. Aber ich weiß, dass dies mein Platz ist. Wir Schwestern sind sehr verschieden, haben aber ein gemeinsames Ziel: Wir möchten als Gemeinschaft Menschen zum Glauben an Jesus Christus einladen. Das geschieht beispielsweise beim Aidlinger Pfingstjugendtreffen, zu dem über 9.000 Teilnehmer kommen. Äußerlich verbindet uns unsere einheitliche Kleidung, die Tracht. Manchmal werden wir von fremden Menschen darauf angesprochen und es ergibt sich ein Gespräch. Für andere ist sie jedoch völlig fremd und ungewohnt. Sie können nicht verstehen, dass wir sie heute noch tragen. An den Gedanken, immer dieselbe Kleidung zu tragen, musste ich mich gewöhnen. Doch ich habe schnell gemerkt, dass es auch sehr entspannend ist, wenn ich mir nicht jeden Morgen neu überlegen muss, was ich anziehen soll. Auch wenn wir weniger werden, habe ich keine Angst vor der Zukunft. Möglicherweise werden sich Aufgaben oder Gemeinschaftsformen ändern. Aber Gott hat unsere Schwesternschaft ins Leben gerufen und er hat damit auch einen Plan für die Zukunft. Schwester Hanna Ritscher gehört zum Diakonissen-Mutterhaus Bleibergquelle (Velbert). Die 27-jährige Heilerziehungslehrerin wurde 2013 nach 6-jähriger Probezeit aufgenommen. Sie ist im Haus der Mitternachtsmission Düsseldorf tätig. Diakonissen haben mein Leben schon immer begleitet. Meine Eltern sind mit mir und meiner älteren Schwester oft zu Veranstaltungen ins Diakonissen-Mutterhaus Bleibergquelle gefahren. Die Gespräche mit ihnen waren unglaublich bereiSchwester Hanna chernd. Immer wieder habe ich mich gefragt: „Ob Gott will, dass ich auch Diakonisse werde?“ Doch als Jugendliche habe ich das verdrängt. Ich war mir nicht sicher, ob ich dazu tatsächlich die Kraft hätte, und träumte stattdessen lieber vom „klassischen“ Weg: Schule abschließen, eine Ausbildung machen, heiraten und Kinder bekommen. Doch eine innere Unruhe und das Gefühl blieben, dass dies nicht Gottes Plan für mich ist. Ich betete mit guten Freunden und mit meinen Eltern um Klarheit. Mit 20 Jahren hatte ich dann die Gewissheit – und ich wurde Diakonissenschülerin in der Bleibergquelle. Bekannte fragten mich, ob ich es mir denn gut überlegt hätte, für immer in ein Altenheim zu gehen. Denn die meisten Schwestern sind tatsächlich im Rentenalter. Aber das hat mich nie gestört! Sie sind meine Familie und meine Mentorinnen. Ich musste zwar darauf verzichten, Mutter und Ehefrau zu werden, aber eine Mutter oder Partnerin kann ich auch im geistlichen Sinne sein. Ich kann andere Menschen begleiten, ihnen Liebe entgegenbringen und fürsorglich sein. Und Gott hat bislang alles so wunderbar geführt! Im Herbst werde ich nun nach Taiwan gehen dürfen. Dort leitet eine Schwester der Bleibergquelle ein Behindertenheim, und ich werde sie in ihrer Arbeit unterstützen.


Eine Szene aus dem Film „Die Passion Christi“: Jesus Christus (l.) und Barabbas (r.) vor dem römischen Stadthalter Pilatus.

Freiheit für Barabbas KARFREITAG Vor fast 2.000 Jahren wurde an Karfreitag ein Unschuldiger gekreuzigt: Jesus von Naza-

Vor Barabbas lief der Zenturio, ein Befehlshaber des römischen Heeres. Sein querstehender Helmbusch wippte bei jedem seiner strammen Schritte. Rechts und links wachten Legionäre. Mit denen konnte er es aufnehmen, er konnte sie gegen die Hauswand stoßen und entkommen, und wenn sie ihn doch packten, erwürgte er sie mit seinen eisernen Fesseln. Der Zenturio war das Problem. Er trug mehrere Torques an den Schulterriemen und zwei Phalerae, scheibenförmige Ehrenzeichen. Ein schlachterprobter Wolf. Er war sicher nicht leicht auszumanövrieren. Nein, er würde keinen Fluchtversuch wagen. Er musste jetzt auf seine Helfer im Volk vertrauen. Allerdings waren seit der Festnahme etliche Monate ins Land gegangen. Viele würden zu ihren Familien heimgekehrt sein. Waren überhaupt genug Unterstützer zu seinem Prozess nach Jerusalem gekommen? Barabbas verspürte ein flaues Gefühl in der Magengegend. Immerhin, der Präfekt hatte ihn aus-

gewählt als einen der beiden Gefangenen, die der Menge präsentiert wurden. Wer war der andere Gefangene, und warum wurde er nicht mit ihm aus den Zellen geholt? Gab es einen gesonderten Transport, war der andere in Cäsarea gefangen gehalten worden oder vielleicht in der Festung Antonia? Sie erreichten den Platz vor dem Prätorium. Er war bis zum letzten Winkel mit Menschen angefüllt. Der Zenturio bahnte einen Weg hindurch. Barabbas sah sich nach vertrauten Gesichtern um, konnte aber keinen einzigen seiner alten Gefährten erblicken. Ihm sank das Herz. Wie ein trutziges Schiff ragte das steinerne Podest aus dem Menschenmeer heraus. Im hölzernen Richterstuhl saß Pilatus. Barabbas war sich sicher, dass Pilatus ihn hasste. Seit sieben Jahren führte er den Widerstand an und ließ keine Gelegenheit verstreichen, dem Präfekten zu schaden. Pilatus sagte: „Ich habe es mir zur Gewohnheit gemacht, zum jährlichen Passahfest einen Gefangenen freizugeben.

Foto: picture-alliance / Mary Evans Pi

reth. Dagegen kam ein Schuldiger frei: Barabbas, ein berüchtigter Widerstandskämpfer gegen die römische Herrschaft im Heiligen Land. Er befand sich während des Prozesses gegen Jesus Christus in Haft. Bei diesem Prozess fragte der römische Statthalter (Präfekt) Pontius Pilatus das versammelte Volk in Jerusalem, ob er den Mörder Barabbas freilassen solle oder Jesus, an dem er keine Schuld gefunden habe. Das Volk antwortete mit dem Ruf: „Barabbas“. Bestsellerautor Titus Müller erzählt die Geschichte aus Lukas 23,13–43 exklusiv für idea aus der Sicht von Barabbas neu nach.

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BI BL I SC H E S N E U E R Z Ä H LT

Wen wollt ihr dieses Mal haben? Soll es Barabbas sein, der geraubt und gemordet hat?“ Er wies nach rechts und lächelte aufmunternd: „Oder Jesus?“ Der war der andere Gefangene? Jesus? Verblüfft sah Barabbas hinüber zur anderen Seite des Podests. Er hatte viel von ihm gehört, war ihm aber noch nie begegnet bisher. Sein Gesicht trug einige Blutergüsse, man hatte ihn geschlagen. Trotzdem sah Jesus tapfer auf die Menschenmenge. „Barabbas“, rief jemand. Dann noch einer: „Barabbas!“ Es wurden immer mehr, sie schüttelten die erhobenen Fäuste im Takt: „Barabbas! Barabbas!“ Sie lieben mich, dachte er. Sie haben mich nicht vergessen! Er hatte gar nicht gewusst, dass er in Jerusalem so viele Unterstützer besaß. Vielleicht hatte die Gefangennahme geholfen? Sie hatte bewiesen, wie ernst ihn die Römer nahmen. Pilatus hob die Hand, um zu zeigen, dass er sprechen wollte, und wartete, bis das Volk sich beruhigt hatte. Dann sagte er: „Ich habe Jesus verhört und habe keine Schuld an ihm gefunden. Ich werde ihn auspeitschen lassen und dann freigeben.“ „Nein“, brüllten sie im Volk, „wir wollen Barabbas!“ Wieder gingen die Sprechchöre los. „Was soll dann mit Jesus geschehen?“, fragte Pilatus. „Er hat nichts Böses getan.“ „Kreuzige ihn!“, forderten sie. Diese Wut, diese Entschiedenheit! Die Leute waren nicht für ihn, sondern gegen Jesus. Aber was war so schlimm an dem Mann? „Credo hoc absurdum esse.“ Pilatus ließ sich eine Schale Wasser bringen und wusch sich vor der Volksmenge die Hände darin. „Ich bin schuldlos am Blut dieses Gerechten. Seht ihr zu.“ Man schaffte Jesus fort. Ihm, Barabbas, wurden die Fesseln gelöst. Ein paar Männer klopften ihm auf die Schulter. Aber er merkte, die Gespräche in der Menschenmenge drehten sich um Jesus. Es ging hier nicht um ihn. Er, Barabbas, war nur zufällig dabei gewesen. Er sollte besser verschwinden, ehe sich Pilatus die Sache anders überlegte. Am besten ging er zu seinen Eltern aufs Land und aß sich satt. Von da aus würde er weitersehen. Diese Freiheit, kurz entschlossen aus dem Augenblick heraus rechts oder links gehen zu können! Er starrte nicht länger auf nackte Steinmauern, sondern spazierte über Hügel und Felder. Es machte ihn glücklich. Als er bei den Eltern eintraf, umarmten sie ihn und weinten vor Freude. Schon bald kam das Gespräch auf Jesus. Er habe viele Menschen geheilt, behauptete Vater. Mutter sagte, noch nie habe sie jemanden mit solcher Weisheit reden gehört. Die Eltern waren bestürzt zu hören, dass Jesus sterben würde. Vielleicht hat er sogar mehr Aufständische um sich geschart als ich, dachte Barabbas. Was, wenn sie ihn befreiten? Scheinbar redete ja jeder über ihn. Da fanden sich gewiss genug mutige Männer, um ihn rauszuhauen. ideaSpektrum 16.2014

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Jesus und er sollten sich zusammentun und gemeinsam für die Freiheit ihres Volkes kämpfen. Die Heilungsgeschichten, nun, das würde er ihm abgewöhnen. Als Wundertäter berühmt zu sein, war riskant. Letzten Endes flog man mit solchen Behauptungen immer auf. Dann war der Schaden für die Bewegung groß. Aber Jesus schien Charisma zu haben und überaus klug zu sein. Man kannte ihn weit und breit. Das war Gold wert, wenn sie das Volk zu einer großen Bewegung zu einen suchten. Barabbas sah nach der Sonne. Es war bereits Mittag. Er musste Jesus sprechen, bevor der Rabbi untertauchte. Hastig verabschiedete er sich und machte sich wieder auf den Weg nach Jerusalem. Schon von weitem sah er drei Kreuze auf der Schädelstätte. Hatte man dort etwa Jesus aufgehängt? War der Rabbi nicht entkommen? Barabbas erklomm den Hügel. Da hing Jesus, übel zugerichtet, am mittleren Kreuz. Etliche Menschen schauten ihm beim Sterben zu. Sie spotteten: „Andere retten, das kannst du. Jetzt rette mal dich selbst!“ „Steig vom Kreuz runter. Dann glauben wir an dich.“ Jesus bewegte die Lippen. „Ruhe“, rief einer, „er will was sagen!“ Die Menge lauschte gespannt. Auch er, Barabbas, fragte sich, was Jesus sagen würde. Verfluchte er die Spötter? Es tat ihm weh, den Rabbi hängen und sterben zu sehen. Um ein Haar hätte er selber dort gehangen. „Vater, vergib ihnen“, sagte Jesus. „Sie wissen nicht, was sie tun.“ Barabbas lief eine Gänsehaut über den Rücken. Mit welcher Würde er das sagte! Er war gedemütigt worden und hing halbnackt und blutend am Kreuz, und doch besaß er die Ausstrahlung eines Königs. Die beiden, die rechts und links von Jesus hingen, waren das nicht …? Natürlich, die kannte er! Üble Gesellen, sie hatten im Gefängnis in der Hackordnung ganz oben gestanden. Der eine von ihnen sagte: „Bist du jetzt der Christus oder nicht? Mach was, Mann, wir verrecken hier!“ Er spuckte aus. „Wenn Gott dich liebt, warum hilft er dir nicht?“ Der andere schalt ihn: „Wir hängen hier, weil wir’s verdient haben. Aber er hat nichts getan.“ Er wandte sich an Jesus. „Wenn ich gestorben bin, wird keiner an mich denken. Warum auch. Sie vergessen mich gerne, ich hab allen nur Kummer gemacht. Aber bitte, vergiss du mich nicht, wenn du in dein Reich kommst.“ „Ich sage dir“, antwortet Jesus, „du wirst mit mir im Paradies sein.“ Der Schwerverbrecher schluckte. „Wirklich?“, fragte er. Jesus wandte sich ihm, Barabbas, zu. Und du?, schien der Blick zu sagen. Er schüttelte den Kopf. Ich weiß nicht. Bist du der Messias? Jesus hielt seinen Blick, lange. Obwohl er vor Schmerzen keuchte, lagen Milde und Verständnis in seinem Gesicht. P


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C H R I ST & LE I D

Ostern hatte tödliche Folgen KINDHEITSERLEBNISSE IN SIBIRIEN Christen dürfen seit dem Ende des Ostblocks 1991 in ganz Europa weithin in Freiheit Ostern feiern. Das ist für mehr als 100 Millionen Christen in 130 Staaten auf der Welt nicht so. Sie werden diskriminiert oder gar verfolgt. Tausende befinden sich in Haft. Für sie sollte auch an Karfreitag und Ostern gebetet werden. Im Augenblick stehen 2 große ehemalige Staaten der Sowjetunion – Russland und die Ukraine – im Zentrum vieler Nachrichten. Was es noch vor wenigen Jahrzehnten bedeutete, dort Ostern zu feiern, ist weithin vergessen. Deshalb im Folgenden ein Bericht, wie ein 12-jähriges Mädchen 1952 Ostern in i Sibirien Sibi i erlebte. Wie fast 2 Millionen andere Deutsche auch wurde sie mit ihrer Familie auf Befehl Stalins nach Sibirien verschleppt, wo sie unter unmenschlichen Bedingungen existieren mussten. Viele kamen um. Frau Walger lebt heute in Bielefeld. Heute ist Ostersonntag 1952. Die Kirche unseres Dorfes wurde von den „Roten“ nach der Oktoberrevolution 1917 verbrannt ... Die Gläubigen versammeln sich heimlich in einem Haus, das einer zehnköpfigen Familie namens Naumowi gehört. Unter den Dorfbewohnern gilt es illegal als Bethaus. Es befindet sich am Ende des Dorfes und steht ganz einsam auf einer kleinen Anhöhe, hinter der der Wald beginnt. Als wir in die große Stube eintreten, ist sie schon ziemlich voll. Ein großer langer Tisch steht in der Mitte. Auf ihm stehen brennende Kerzen. Der russisch-orthodoxe Priester ist auch schon da. Der Gottesdienst beginnt. Die Frauen sind fast alle in Schwarz gekleidet und tragen Kopftücher. Der Priester hält ein Kreuz in der Hand. Das Dankgebet wird mit leidenschaftlichem Singen von religiösen Liedern begleitet. Die Frauen gehen immer im Kreise am Kreuz vorbei, ihre Augen stehen voll Tränen, die sie mit dem Zipfel des Kopftuches verstohlen abwischen. Ihre Gesichter sind erleuchtet und selig. Ich stehe mit einer Frau an der Eingangstür, die jetzt geschlossen ist. Wir lauschen jedem Geräusch von der Straße. Wir sind die Wache. Nach etwa einer Stunde der Liturgie vernehmen wir ein kaum hörbares Geräusch von einem Wagen. Ich fühle mich aus lauter Angst wie gelähmt. Die Miliz (Polizei) ist da. Meine Zähne klappern. Ich stoße einen leisen Warnruf aus. Er wird vom Singen der Gläubigen übertönt. Das Klopfen und Rütteln an der Tür wird immer heftiger. Das Singen verstummt. Die Gläubigen sind zu einer Salzsäule erstarrt. „Aufmachen!“, brüllt einer von den Milizmännern. Das Ballern an der Tür wird unerträglich. Herr Naumow, der Hausbesitzer, geht langsam zur Tür und macht den Riegel auf. Es sind 3 Milizionäre und alle bewaffnet. Plötzlich hält der Milizchef inne und wirft uns einen finsteren Blick zu: „Wer ist der Hausbesitzer? Einen Schritt nach vorne machen.“

Eine Weile herrscht eine unheimliche Stille. Dann macht Naumow einen Schritt nach vorne. Sein Gesicht ist kreideweiß. Ich starre ihn mit weit aufgerissenen Augen an. „Wer hat die religiöse Versammlung erlaubt? Es ist Verrat und Verstoß gegen das Gesetz“, brüllt er. Mit großer Wut reißt er das Kreuz aus des Priesters Hand und wirft es auf den Boden. Vom fallenden Kreuz geht ein lauter Klang aus, als ob es einen schmerzhaften Schrei ausstoßen würde. Jetzt tobt und trampelt der Milizboss mit den Beinen auf dem Kreuz. Die Frauen weinen. Dann legt er dem Priester Handschellen an. Er wird abgeführt. Danach ist die Reihe an dem Hausbesitzer, Bürger Naumow. „Durchsuchen!“, befiehlt der Milizchef den beiden Milizionären. Einer nimmt die Ikone – auf der die Jungfrau Maria mit dem Jesuskind dargestellt ist – aus der Ecke und wirft sie auf den Boden. Die Ikone zerbricht. Mit Genugtuung und Hass schaut er auf sie. Das Haus Naumowi wird auf den Kopf gestellt, durchwühlt. Es herrschen heilloses Durcheinander und Verwirrung. Naumowis Kinder, die kleinsten, haben sich oben auf dem Ofen versteckt und schauen mit Angst dem schrecklichen Spektakel zu. Nach einem Monat wurde den beiden ein Schauprozess gemacht. Sie wurden verurteilt. Der Priester wurde erschossen. Herr Naumow wurde zu 25 Jahren Gefängnis verurteilt. Er starb in der Eiswüste auf Kamtschatka. Die Mutter bekam einen Herzinfarkt und starb. Die 8 Kinder kamen in das Kinderheim. Der tragische Gottesdienst am Ostersonntag 1952 hat tiefe Spuren in meiner Seele hinterlassen. P (Ein Auszug aus dem Buch „Mein Lächeln für Sibirien – Kindheitserinnerungen einer Russlanddeutschen“ von Ilona Walger mit freundlicher Genehmigung des Verlags Vindobona. Das 290 Seiten umfassende Buch (ISBN 978385040738-0) ist zum Preis von 20,30 Euro bzw. 29,90 SFr. im Buchhandel erhältlich.) ideaSpektrum 16.2014


DI E K LE I N E K A NZ E L zum Gründonnerstag

» So sind wir viele ein Leib, weil wir alle an einem Brot teilhaben … aber es ist ein Gott, der da wirkt alles in allen. «

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Martin Hoerschelmann ist Pastor der Evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde St. Johannis-Eppendorf in Hamburg.

Aus dem 1. Brief des Paulus an die Gemeinde in Korinth 10,17 und 12,6

Der Geburtstag des Abendmahls Kirche hat Zukunft, wo auch junge Leute Zugang zum Abendmahl fi nden. Der Gründonnerstag (der Tag vor Karfreitag) bietet sich da besonders an. Denn dann feiern wir den „Geburtstag des Kelches“, die Einsetzung des Heiligen Mahls durch Jesus Christus. Er aß Brot und trank Wein mit vielen Menschen. Doch am Vorabend seiner Kreuzigung sind nur seine engsten Freunde geladen. Jesus weiß, was ihm bevorsteht. Die ausgelassene Stimmung kippt, als er Brot und Wein neu deutet: Ich gebe mich, gebe mein Leben – für euch. Den Jüngern bleibt der Bissen im Hals stecken. Alle sind tief verunsichert. Einer protestiert. Ein anderer liefert Jesus ans Messer. Zum Abend vor Karfreitag gehört das Abendmahl. Brot und Wein wirken als himmlische Medizin: gegen Selbstsucht, Leid und Not. Wir denken an Jesu stellvertretendes

Leiden, nehmen ihn auf. Im Blick aufs Kreuz empfangen wir Vergebung und Neuanfang. Vorfreude auf die himmlische Tischgemeinschaft lebt auf. Schon jetzt werden wir eins im Leib Christi. Wer Abendmahl feiert, ist an den Nächsten gewiesen. Eucharistie und Charismen, Abendmahl und Gnadengaben gehören zusammen. Als Christen setzen wir uns ein für andere. Wenn wir nicht umkehren, nicht Bedürftigen zur Seite stehen, nicht für gerechte Verhältnisse eintreten – wer dann? Gründonnerstag führt uns zum Kreuzweg. Im Gottesdienst erklingt noch einmal das „Ehre sei Gott in der Höhe“. Doch dann wird vielerorts der Altar (bis Ostern) komplett abgeräumt. Wie Christus entblößt am Kreuz hängt, wird der Tisch des Mahls bloßgelegt. Die Orgel schweigt bis in die Osternacht. Schmerzhaftes wird beseitigt und Raum für Heilsames geschaffen. P

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PORTRÄT

Eine „Randfichte“ will für Jesus singen LEBENSWENDE Millionen lieben Volksmusik. Zu den Stars der Szene

Die Nachricht schlug bei Volksmusikfans wie eine Bombe ein: Thomas „Rups“ Unger verlässt „De Randfichten“. Nur bis Ende 2014 wird der 45-Jährige noch mit seinen beiden Kollegen auf der Bühne stehen. Ein Grund für die Trennung ist sein Glaube an Jesus Christus. „Es war ein langer Prozess. Doch der Glaube hat meinen Horizont erweitert“, erklärt Unger. „Zwei Atheisten und ein Christ in einer Band, wir waren nicht mehr auf einer Wellenlänge“, erläutert er idea seinen Ausstieg. Dabei liegen erfolgreiche Jahre hinter den Volksmusikern aus Johanngeorgenstadt im Erzgebirge. Seit 1992 begeisterte das Trio Tausende Fans. Große Bekanntheit erlangten „De Randfichten“ 2004 mit ihrem Lied „Lebt denn dr alte Holzmichl noch …?“, das sogar bis auf Platz 3 der Hitparade kletterte.

Beim Blauen Kreuz geheilt Doch das Leben von Thomas Unger, den Freunde nur „Rups“ nennen, besteht nicht nur aus positiven Erfahrungen. Seit seinem 17. Lebensjahr leidet er unter Panikattacken. In unregelmäßigen Abständen überfallen ihn Angstzustände. Unger griff zur Flasche – und wurde alkoholabhängig. Ein Freund nahm ihn 1993 mit zur

christlichen Suchtkrankenhilfe Blaues Kreuz. Anschließend machte er eine Entgiftung. Seit über 20 Jahren ist er jetzt „trocken“. „Es ist ein Geschenk Gottes, dass ich vom Alkoholismus geheilt wurde“, bekennt „Rups“ heute. Seit diesem Moment lässt ihn der Glaube nie mehr ganz los.

„Ich spürte den Heiligen Geist“ Großen Anteil am „Hineinwachsen in das Christsein“ hat seine heutige Ehefrau Tabea. Unger lernt sie im Jahr 2000 kennen. Tabea nimmt ihn mit in eine evangelisch-methodistische Gemeinde. 2002 heiraten die beiden. Ihnen ist eine kirchliche Trauung wichtig, und so lässt sich Unger taufen. „Doch so richtig war ich damals noch nicht mit dem Herzen dabei“, gesteht „Rups“. Das ändert sich 2009 schlagartig. Damals kehren die Angstzustände zurück – schlimmer als je zuvor. Unger fängt an, regelmäßig zu beten: „Lieber Herr, wenn du mir jetzt hilfst, will ich dir mein Leben anvertrauen“, fleht er. Und tatsächlich legt sich die Panik. Gemeinsam mit Tabea besucht „Rups“ im Oktober 2009 im Urlaub einen Gottesdienst in der Freien evangelischen Gemeinde in Burglengenfeld (Bayern). Am Abend sieht er Joyce Meyer im Fernsehen. Sie spricht über Thomas den Zweifler. Plötzlich wird

Unger klar, dass er noch Vergebung von Schuld braucht. Er beichtet und lässt sich in der Naab taufen. „Das Gefühl danach war unbeschreiblich. Ich spürte, wie mich der Heilige Geist überkam“, schildert Unger die Situation. Seitdem kann er nicht mehr ohne eine enge Beziehung zu Christus leben. 2012 nimmt er ein Soloalbum mit bekannten christlichen Liedern und einigen eigenen Titeln auf. Die CD verkauft sich so gut, dass sie 4-mal neu aufgelegt werden muss. Im Februar 2014 folgt dann ein Rückschlag: Als Unger mit einer Rückenmarksentzündung im Krankenhaus liegt, kehrt die Angst zurück. Wieder sucht er Hilfe im Gebet, wieder spürt er den Heiligen Geist: „Vor allem der Vers Epheser 6,11 – in dem es um die geistliche Waffenrüstung geht – hat mir geholfen, die Panik wieder loszuwerden. Danach schrieb ich im Krankenhaus ein geistliches Lied nach dem anderen“, so Unger. Das Ergebnis wird man Ende des Jahres hören können. Dann erscheint sein neues Album, und „Rups“ singt wieder für Jesus. P www.thomas-rups-unger.de b

Foto: Klemens Körner

gehören „De Randfichten“. Seit über 20 Jahren ist Thomas „Rups“ Unger ihr Frontmann. Jetzt soll damit Schluss sein. Der Musiker will künftig für Jesus singen. Ein Porträt von Dennis Pfeifer.

DAS WORT ZU OSTERN » Ist aber Christus nicht auferstanden, so ist unsre Predigt vergeblich, so ist auch euer Glaube vergeblich. « Der Apostel Paulus im 1. Brief an die Gemeinde in Korinth (15,14) in Griechenland 16.2014


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