Idea Spektrum Schweiz 15/2014

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9. April 2014 | 15

Nachrichten und Meinungen aus der evangelischen Welt

Hollywood und die Sintflut Zwischen Bibel und Fantasy. Ein Film bewegt die Gem端ter. 5 Dreamlab Talentschmiede in Wetzikon erf旦ffnet | 7 Gebetstag 500 Schweizer beteten in Bern f端r Israel | 13 Impulstag 300 Frauen liessen sich f端r Gemeindeprojekte inspirieren 24 Interview Peter Zimmerling: Warum das Beichten einen Wohltat ist www.ideaschweiz.ch


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E DI T OR I A L

Noah und die Schlangenhaut Liebe Leserin, lieber Leser Bevor er die Söhne segnet, wickelt sich Noah eine Schlangenhaut um den Arm. Ich stutze. Warum soll der gottesfürchtige Noah beim Beten ausgerechnet die Haut jenes symbolträchtigen Tieres verwenden, das die Rebellion gegen Gott auslöste? Klar, auch noch vieles andere im Film entspricht überhaupt nicht dem biblischen Bericht. Das war mir im Voraus klar gewesen. Ich kann mit dem Drehbuch, das nach den Gesetzen Hollywoods geschrieben wurde, leben. Nicht aber mit Noah und der Schlangenhaut. Stoff oder Leder hätten es hier auch getan. Das Umwickeln des Arms mit dem Hautstreifen in Darren Aronofskys Film „Noah“ erinnert an das Umwickeln und Tragen des jüdischen Gebetsriemens, des Tefillin. Dort ist am Lederriemen eine Kapsel befestigt, die handgeschriebene Texte aus den fünf Büchern Mose enthält. Der Riemen wird als Erinnerung getragen, Gottes Gebote zu beachten. Und genau das wollte Regisseur Aronofsky nicht. Er verdreht die Bedeutung des Gebetsriemens, indem er die Schlange ins Spiel bringt. Die Schlangenhaut ist ein Signal, dass die Quellen des Regisseurs trübe sind. Aronofoskys erster Film „Pi“ drehte sich um das Zahlensystem aus der jüdischen Mystik, der Kabbalah. Er ist damit vertraut. Das erklärt womöglich, weshalb er Adam und Eva im Garten Eden als glühende Energiewesen darstellt. Und auch, dass die gefallenen Engel sich bei Noah anbiedern und er sie tatsächlich bei sich aufnimmt. Gnostische Lehren entfalteten in den Anfängen des Christentums verführerische Kräfte. Sie tun es in unzähligen Formen in unseren Tagen erneut. Den Worten der Schlange wird göttliche Weisheit zugesprochen: „Ihr werdet wissen, was Gut und Böse ist, und werdet sein wie Gott.“ Wo Menschen dieser Lüge glauben, werden die Worte des Schöpfergottes abgelehnt; der Erhabene wird zu einer unberechenbaren, eifersüchtigen, rachsüchtigen Figur degradiert. Aronofskys Gott verwirrt. Er spricht nicht. Noah deutet Visionen und verirrt sich darin. Das ist nicht der Gott der Bibel. Darauf macht die Schlangenhaut auf aufmerksam. Dieser Hintergrund erklärt mir auch, weshalb die Botschaft des Films letztlich verschwommen bleibt. Diskussionsstoff bietet er jedenfalls genug. Ein guter Anlass, zur Bibel zu greifen! Rolf Höneisen

Impressum Idea Schweiz Herausgeber: Idea Information AG, 4410 Liestal Verwaltungsrat: Heiner Henny, Präsident, Sam Moser Stellvertreter, Paul Beyeler, Hans Lendi, Helmut Matthies, Matthias Spiess Ideelle Trägerschaft: Schweizerische Evangelische Allianz (SEA), Verband Evangelischer Freikirchen und Gemeinden (VFG), Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Missionen (AEM) Redaktion: Aemmenmattstrasse 22, 3123 Belp, Tel. 031 818 01 44, Fax 031 819 71 60 E-Mail: redaktion@ideaschweiz.ch Internet: www.ideaschweiz.ch

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Bildnachweis: Paramount (Titelseite); zvg (Seite 3)

Chefredaktor: Rolf Höneisen (rh) Büro: Steinackerstrasse 4, 9214 Kradolf-Schönenberg, Tel./Fax 071 642 44 21 E-Mail: rolf.hoeneisen@ideaschweiz.ch Redaktion: Thomas Feuz (tf), Christof Bauernfeind (chb) Erweitertes Team: Christian Bachmann (cb), Mirjam Fisch-Köhler (mf ) Verlagsmanager: Bruno Jordi, 031 818 01 26 verlag@ideaschweiz.ch Kundenberatung Anzeigen: Jordi AG – das Medienhaus, Aemmenmattstr. 22, 3123 Belp, Tel. 031 818 01 42; Fax 031 819 38 54 E-Mail: inserate@ideaschweiz.ch

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BIBLISCH Freut euch, was auch immer geschieht; freut euch darüber, dass ihr mit dem Herrn verbunden seid! Und noch einmal sage ich: Freut euch! Philipper 4,4 Sollen wir uns wirklich jederzeit freuen?! Gerade wenn ich in Nöten war, habe ich erlebt, dass es hier nicht um eine Emotion geht. Es handelt sich um göttliche Freude, die trägt und von innen herausgesprudelt kommt. Der Vers ist mein Unti-Abschluss-Vers und er prägt mein Leben bis in die Kleinigkeiten des Alltages hinein. Übernatürliche Freude öffnet meine Sicht. Ich werde dankbar und das wiederum macht einfach glücklich. Gerade, wenn ich als Clown auftrete, bin ich froh, mit der Quelle der Freude verbunden zu sein. Ich kann sagen: Mein Leben mit Jesus ist im Gesamten eine wahre Freude – durch alle Lebenslagen und Emotionen hindurch. Ein Lieblingsbibelwort von Evelyn Hasen, Clown Filu und Gospelmagic, Aktuarin bei Youthnet SPM, Hilterfingen BE. www.laebesfreud.ch

Aboservice: Jordi AG – das Medienhaus, Franziska Schüller, Aemmenmattstr. 22, 3123 Belp, Tel. 031 818 01 20, Fax 031 819 38 54 E-Mail: abo@ideaschweiz.ch Abopreise: Jahresabo Fr. 145.–, Seniorenabo Fr. 117.–, Halbjahresabo Fr. 77.–. Das Abo ist unter Einhaltung einer vierwöchigen Frist jeweils zum Bezugsende kündbar. Einzelverkaufspreis: CHF 4.– Konto: PC-Konto 40-788586-4 Idea Information AG, 4410 Liestal Layout/Druck/Versand: www.jordibelp.ch Spendenkonto: Idea Information AG, 4410 Liestal PostFinance, 3013 Bern, Konto-Nr. 40-788586-4 IBAN-Nr. CH14 0900 0000 4078 8586 4 BIC-Code POFICHBEXXX


N AC H R IC H T E N SC H W E I Z

PARDON „Niemand kann ersetzen, was wegfällt, wenn das Christentum seine tragende Kraft verliert.“ Was macht die Kraft des Christseins aus? Karfreitag? Oder Ostern? Auf dem christlichen Fundament entstanden drei Kontinente, Schulen, Spitäler, Heime. Wie kraftvoll ist Christsein in der Version 2014? Das 2. Forum christlicher Führungskräfte machte Mut, Christsein im wirtschaftlichen Alltag zu leben. Christen sind fröhliche Menschen. Oder? Ich erinnere mich: Als Heilsarmee-Jungbläser machte ich bei Freiversammlungen mit. Im vormaligen Evang. Brüderverein lernte ich vierstimmig singen, in einer Pfingstgemeinde, einer EMKund einer FMG-Gemeinde wurden Chorusse gesungen. Freude pur! Die Weite dieser „christlichen Erziehung“ war bereichernd. Heute bin ich in der reformierten Landeskirche und in einer Freikirche aktiv. Christsein und Musik gehören zusammen. Ich wünsche mir, dass das Gotteslob wieder vermehrt hinausgetragen wird. Wie im Zürcher „Chreis Cheib“, wo Christen montagabends auf dem Helvetiaplatz worshippen. Seither verändert sich das Klima. Dieses Modell sollte Kreise ziehen! Mein Einstiegszitat stammt von Mani Matter. Er war Jurist, Texter, Komponist und Troubadour. Von ihm könnten Christen lernen. „Gott wohnt im Lobgesang seines Volkes“: Seine Präsenz prägt. Das göttliche Kraftfeld verändert. Mani Matter wusste davon. Viel zu jung starb er bei einem Verkehrsunfall. Seine Aussage bleibt, verpflichtet uns. Geben wir dem Lobpreis Hände und Füsse! Thomas Feuz ist Redaktor bei „idea Spek Spektrum“ und Texter im Medienhaus Jordi AG.

Vom Wert des frühen Lobgesangs GREGORIANISCH SINGEN Der Lobpreis ist keine Erfindung der Moderne: Dieser Eindruck entstand bei einem Schnuppertag in Montmirail.

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und zwanzig Sängerinnen und Sänger spürten letzten Samstag der gregorianischen Musik nach und das in passender Umgebung, einem früheren Herrnhuter Gut. Die Communität Don Camillo in Thielle-Wavre BE baut „Stundengebete“ in den Tagesablauf ein. Die Teilnehmenden, darunter zwei Pfarrer, beteiligten sich gleich daran. So wurde Psalm 130 („Aus der Tiefe rufe ich, Herr, zu dir“) im Wechselgesang zu einer neuen Erfahrung. Die Communität kennt drei Gebetszeiten. Der Referent, Pater Armin vom Kloster Marienstein BL, steht vor sechs Uhr auf, um für das erste von sechs täglichen Gebeten bereit zu sein. Der Archivar und Theologe gilt als Fachmann auf dem Gebiet gesungener Psalmen. „Die Gregorianik hat rund um den Psalter einen Musikstil entwickelt. Wie ein Gefäss, das mit einem wertvollen Inhalt gefüllt wird“, erklärte Xandi Bischoff von der Communität. Er und seine Frau Elsbeth bieten (Kirch-)Gemeinden externe Vorträge und Einführungen in die Gregorianik an. Acht Grundtöne, vier Notenlinien mit teilweisen Hilfslinien und zahlreiche Hinweise: Der

Eintauchen in Schönheit und Geheimnis der Gregorianik: Kantor und Teilnehmende.

schlichte Gesang hat seine Eigenheiten. Stehen zwei Noten übereinander, wird zuerst die untere gesungen – wie das Gotteslob, das von unten nach oben steigt. „Denken Sie in grossen musikalischen Bögen, lassen Sie die Noten nachklingen!“, forderte Pater Armin auf. Schon ein schlichtes „Halleluja“ im Wechselgesang ertönte plötzlich wie ein Glockenspiel. „Gregorianisch singen bereichert seit drei Jahren unseren Lobgesang“, meinte eine Pfarrersgattin in der Austauschrunde. (tf) b www.doncamillo.ch

SCHÜLERTREFF ERKLÄRT DEN 4. APRIL ZUM „TAG DES GRÜSSENS“

Teenager verbreiten Freundlichkeit SHINE@SCHOOL: Das Motto des Schülertreffs bekam am letzten Freitag ein freundliches Gesicht. „Die Idee dazu entstand in der kreativen Phase während einer Sitzung: Nebst vielen andern Gedenktagen soll es auch einen Tag des Grüssens geben“, sagt Tabea Wunderli. Die AdoniaMitarbeiterin ist Regionalcoach Bern-Aargau. Das Team rief dazu auf, „in deinem Umfeld einen Unterschied zu machen.“ Die Idee zog Kreise. Das Team will deshalb den kreativen Faden weiterspinnen. „Wir haben einen weiteren Gedenktag definiert: Den 6. Juni rufen wir als Tag des

Teilens aus“, verrät Tabea Wunderli. Dabei geht es nicht nur ums „Teilen“ auf Facebook. „Auch Znüni oder Erlebnisse ...“ Der Schülertreff ist eine übergemeindliche Arbeit von Campus für Christus, Bibellesebund und Adonia. (tf) b www.schuelertreff.ch

Fotos: zvg; idea/Thomas Feuz

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N AC H R IC H T E N SC H W E I Z

Ein Dreamlab für Traumjobs PROJEKT Mit dem ACTS-Projekt „Dreamlab“ in Wetzikon will das Team von Raphael Abt Jugendliche fördern und Arbeitslose integrieren.

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m Industriequartier in Wetzikon. Grillwürste duften, Kinder bemalen den Asphalt mit Kreide oder schlecken an farbiger Zuckerwatte. Auf der Anzeigetafel blinkt „Thedreamlab“, im Bistro geniessen die Gäste frische Crêpes, Cookies und Cupcakes. Nähmaschinen surren. Hier werden Piraten-Augenklappen genäht. In der Werkstatt sägen die Kleinen mit Begeisterung Schwerter aus. Das Dreamlab feiert Eröffnung!

Kreative Traumwerkstatt Aus einer ehemaligen Fabrikhalle wurde ein Unternehmen, wo Träume und Ideen realisiert werden. „Unser Herz schlägt für junge Menschen, die Entdeckung und Förderung ihres Potentials und ihrer Träume. Wir fördern Selbst- und Sozialkompetenzen sowie Kreativität bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen“, erklärt Raphael „Malo“ Abt, Leiter des Dreamlabs. „In unseren Workshops und Arbeitsbereichen finden diese Perspektive und Selbstvertrauen und schaffen so die Integration in den ersten Arbeitsmarkt.“

Dessertbuffet, Vintage-Zuckerwatte- und Popcorn-Maschinen sowie Retro-Fotoautomaten werden vermietet und ein ProfiFotograf macht die Bilder.

11 Fachleute, 13 Workshops

Mittelfristig kostendeckend

Abts 11-köpfiges Team besteht aus Fachleuten, die ihr Know-how in dreizehn verschiedenen Workshops weitergeben und Aufträge ausführen. Holz- und Metallwerkstatt, Schneider- und Fotoatelier, Bäckerei und Bistro können genutzt werden. Bereits sind die Kulissen für das Ostermusical des ICF in Arbeit und der Bau von zwei antik wirkenden Passfoto-Boxen, die vermietet werden, ist geplant.

Mittelfristig soll das Dreamlab durch den Verkauf von Dienstleistungen finanziert werden. Raphael Abt ist überzeugt, dass Menschen mit gleichen Interessen das gemeinsame Arbeiten geniessen und dadurch aufblühen werden. Persönliche Ideen können umgesetzt werden, so entstehen neue Geschäftsideen. Abt: „Jugendarbeitslosigkeit schwächt das Selbstwertgefühl. Mit dem Dreamlab können wir etwas dagegen unternehmen.“ Das Dreamlab ist ein Arbeitsbereich der Zürcher Stiftung ACTS. ACTS ist der sozialdiakonische Bereich der Kirche ICF (International Christian Fellowship). Vorerst wird in Wetzikon jeden Montag mit arbeitslosen Menschen im Alter von 15 bis 25 Jahren gearbeitet. Die Workshops stehen für jedermann offen. (mf) b www.thedreamlab.ch

Foto: Mirjam Fisch-Köhler

Hochzeiten aufpeppen Das Dreamlab ist eine Mischung zwischen Sozialunternehmung und Kreativwerkstatt. Hier werden Artikel hergestellt, die Hochzeiten das gewisse Etwas verleihen. So kann per Laser von der Anzeige bis zu Stoffgirlanden alles mit den Namen des Paares bedruckt werden. Mit Cupcakes und Cookies entsteht ein tolles 15.2014

Gemeinsam etwas gestalten: Michael Sieber und Raphael Abt im Dreamlab.

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NOTIERT EVP wählte neue Präsidentin und fasste Abstimmungsparolen Die EVP wählte am Samstag in Biel Nationalrätin Marianne Streiff-Feller (56) einstimmig zur Nachfolgerin von Parteipräsident Heiner Studer. Sie wolle die Partei als glaubwürdige Alternative in der Mitte stärken: in sozial- und umweltpolitischen Themen links und in ethischen Wertefragen konservativ politisierend, erklärte Marianne Streiff. Die EVP-Delegierten fassten folgende Abstimmungsparolen: Nein zur „Mindestlohn-Initiative“ (40 Ja, 86 Nein, 8 Enthaltungen), Nein zur „Pädophilen-Initiative“ (13 Ja, 101 Nein, 1 Enthaltung), Ja zum Gegenvorschlag „Ja zur Hausarztmedizin“ (110 Ja, 1 Nein, 3 Enthaltungen). Die Stimmfreigabe für den Gripen-Kauf wurde schon früher gefasst. Die EVP feierte im Anschluss ihr 95-Jahre-Jubiläum mit einer ausgiebigen Bootsfahrt. (idea) Steff la Cheffe moderierte Modeschau für Faire-Trade-Kleider Die Berner Kirchen und sieben Fachgeschäfte als Anbieter fairer Mode zeigten am Samstag auf dem Waisenhausplatz in Bern, dass auch umwelt- und menschengerecht produzierte Kleider modisch sind. Neben professionell gestalteten Modeschauen, die von der Berner Rapperin Steff la Cheffe moderiert wurden, informierten die Hilfswerke „Brot für alle“ und „Fastenopfer“ über fair produzierte Kleider. (idea) SEA: Ehepaar-Adoption ist im Interesse der Kinder Die Schweizerische Evangelische Allianz lehnt in ihrer Vernehmlassungsantwort die vorgeschlagene Flexibilisierung der Adoptionsvoraussetzungen (Stief (Stiefkindadoption) entschieden ab. Sie sieht darin keine Verbesserung des Kindeswohls. Die Stellungnahme zuhanden des Bundesamts für Justiz wurde von der SEA-Arbeitsgemeinschaft Forum Ehe+Familie erarbeitet. (idea) b www.each.ch


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Die Christen dürfen Israel nicht fallen lassen BETEN FÜR ISRAEL Zum 10. Mal versammelten sich die Israelwerke Schweiz zu einem nationalen Gebetstag. Thematisiert wurden unter anderem die Schweizer Politik und eine „neue Welle der Theologie“.

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Organisatorin Claire Glauser hatte zuvor in ihrer Begrüssung die wichtigsten Ziele der Israelwerke formuliert: die schweizerische Aussenpolitik, die christlichen Leiter, Hauskreise und junge Christen für das Thema Israel zu sensibilisieren. Der Grund für den letzten Punkt wurde deutlich, wenn man einen Blick in den mit etwa 500 Personen gut gefüllten Saal der EGW in Bern warf: Die jüngere Generation war kaum zu sehen. Die Israelwerke müssen um den Nachwuchs kämpfen. In einem zweiten Referat thematisierte Hansjörg Bischof von der Schweizer Zweigstelle der Internationalen Christlichen Botschaft Jerusalem (ICEJ) das Flüchtlingsproblem im Nahen Osten. Er kritisierte vor allem die UNO-Hilfswerke, die keine gute Arbeit leisten würden. Während dem Unabhängigkeitskrieg 1947 bis 1949 seien etwa 700 000 Menschen in die benachbarten Staaten geflohen. Die 15.2014

Flüchtlingslager bestehen bis heute und die Zahl der Bewohner ist auf 4,6 Millionen angewachsen. Mindestens 900 000 Flüchtlinge seien damals jedoch nach Israel eingewandert. Bereits im Jahr 1970 seien diese vollständig integriert worden. Mit einem Rückkehrrecht der 4,6 Millionen arabischen Flüchtlinge ziele man auf die Zerstörung des jüdischen Staates ab. „Israel hat seine Hausaufgaben gemacht; nun ist es an den arabischen Staaten, ihren Brüdern zu helfen“, so Bischof. Auch die UNO gebe immer wieder Israel die Schuld an den Lagern, anstatt sich um deren Integration zu kümmern.

Eine neue Ersatztheologie? Der Theologe und Präsident des Israelwerks „Toward Jerusalem Council“, Robert Währer, griff das Thema „Erfüllungstheologie“ auf. „Eine neue Welle von Theologie erfasst weite Kreise, vor allem evangelische“, so Währer. Ihr markanter Vertreter sei der ehemalige anglikanische Bischof N.T. Wright. Wright definiere den Begriff „Volk Gottes“ nicht mehr ethnisch, sondern geistlich. Das alte Israel sei mit Jesus gestorben. Die Verheissungen Gottes für

Israel hätten sich im Kreuzestod Jesu alle erfüllt. „Im Klartext bedeutet das: Das ethnische Volk Israel ist theologisch erledigt. Es ist bedeutungslos für die Zukunft“, so Währer. Damit bewirke die Theologie Wrights im Grunde das Gleiche wie die „Ersatztheologie“, welche die Gemeinde an die Stelle Israels stellt. „Ich bin tief schockiert, dass in unseren Tagen ein Evangelium angeboten wird, das dem jüdischen Volk den geistlichen Boden für sein Dasein unter den Füssen wegzieht. Wir wissen aus der Geschichte, wohin das führt“, warnte Währer mit Blick auf die zahlreichen Judenverfolgungen in der Geschichte Europas. Es dürfe nicht noch einmal passieren, dass Christen das Volk Israel fallen lassen. (chb) P

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Foto: idea/Christof Bauernfeind

Kaum jüngere Teilnehmer

SVP-Nationalrat Erich von Siebenthal (r.) sprach vor 500 Teilnehmern in der EGW in Bern.

Bild: © Light Impression - Fotolia.com

ie Parlamentarische Gruppe SchweizIsrael hat immerhin 45 Mitglieder. Die Namen der dazugehörigen Nationalräte sind jedoch längst nicht alle bekannt. „Einige würden bei einer Veröffentlichung ihre Mitgliedschaft sogar zurückziehen“, berichtete der Vorsitzende der Gruppe, Erich von Siebenthal (SVP), am 10. Nationalen Gebetstag der Israelwerke (IWS). „Wenn man sich offen zu Israel stellt, löst das Provokationen aus“, erklärte von Siebenthal. Noch heute gebe es in der Schweiz Kräfte, die dem jüdischen Staat am liebsten das Existenzrecht absprechen würden. „Es ist gut, dass es unsere parlamentarische Gruppe gibt, allein schon als Gegengewicht zur Palästina-Gruppe“, betonte er. Es gebe unter den Politikern in Bern aber durchaus auch Sympathien für Israel. „Weil es ein innovativer Staat ist, der in der Region versucht, die bestmögliche Demokratie umzusetzen.“ Von Siebenthal leitete mit seinem Kurzvortrag den ersten Gebetsblock des Tages ein.


Hollywood und die Sintflut FILM Darren Aronofskys Film „Noah“ pendelt hin und her zwischen Bibel und Fantasy. Einige Christen stossen sich an dieser Vermischung. Dennoch ist der Film eine ernsthafte Auseinandersetzung mit einer der bedeutendsten Geschichten der Menschheit. Von Rolf Höneisen Das von Regisseur Darren Aronofsky inszenierte Werk „Noah“ ist keine Bibelverfilmung. Dennoch besteht das Erzählgerüst auf durchaus biblischen Tatsachen: Schöpfung, Ungehorsam des Menschen, in der Folge Gewalt und Tod. Kains Brudermord ist ein zentrales Motiv. Immer wieder erscheint es Noah im Traum, gefolgt von apokalyptischen Visionen. Die Nachkommen Kains werden als gierige Ausbeuter geschildert. Ethisch verwildert wohnen sie in verkommenen Städten. Seit dort alles ausgebeutet und vergiftet ist, ziehen sie hordenweise mordend durchs Land und suchen nach Nahrung. Mit dem Verrohen der Menschen verdorrt die ausgebeutete Erde. Das Gericht kommt über die degenerierte Menschheit. Angesichts der drohenden Flut baut Noah

ein riesiges Rettungsschiff für die Tierwelt und seine Familie. Sie überleben die Sintflut und sind die ersten einer neuen Generation. Diese biblischen Eckpunkte sind auch im Film gesetzt. Aber innerhalb dieses Rahmens nutzt Aronofsky grosse erzählerische Freiheit. Personen werden hinzugetan oder weggelassen, Handlungen bis zur Unkenntlichkeit ausgeschmückt. Wer einen Bibelfilm erwartet, sollte nicht ins Kino gehen. Spätestens dann, wenn die Arche schwimmt, werden sie es bereuen.

Bombastisch, spannend, dramatisch Der Film ist spannend und voller Action. Bombastisch. Streckenweise kompatibel mit Tolkiens Fantasien in „Herr der Ringe“. Immer wieder geschehen Wunder. Blumen

IDEA-UMFRAGE: WAS HALTEN SIE VOM HOLLYWOOD-BLOCKBUSTER „NOAH“?

Ich betrachtete den Film nicht mit Theologenaugen, sondern liess einfach die Bilder auf mich wirken. Was denkt ein Mensch, dem das Evangelium total fremd ist, oder was denkt eine Person, welche die Noah-Geschichte aus niedlichen Bibel-Bilderbüchern kennt? Der Film zeigt einen rechtschaffenen Noah und seine Familie in einer trostlosen und heruntergewirtschafteten Welt. Parallel wird das menschliche Tun und Streben nach fast göttlicher Allmacht aufgebaut. Die Flut räumt mit der alten Welt und ihren Träumen auf. Die Bibel beschreibt Noah als einzigen gerechten Mann. Der Film nimmt das auf, zeichnet aber ein wachsend düsteres Bild von ihm. Damit

kommt zum Ausdruck, dass auch die Flut das Problem der Sünde nicht wegwaschen konnte. Leider wird dem Regenbogen kein prominenter Platz eingeräumt. Im Kontext von Hollywood schiesst der Film haarscharf an der Realität des biblischen Noah-Berichts vorbei, hinterlässt aber Eindrücke, die trotzdem nachhallen und vielleicht auch zeitlos herausfordern, für den heutigen Alltag. Sehenswert ist der Streifen allemal. Für eine anschliessende Predigt kann man gut auf die Lösung der Schuldfrage durch Jesus hinweisen. Niklaus Meier, Sekretär der Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Missionen (AEM)

Fotos: Paramount; idea/Thomas Feuz

„Der Film hinterlässt nachhaltige Eindrücke“

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BR E N N P U N K T

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Noah baut die Arche. Die „Brunnen der grossen Tiefe“ brechen auf. Der Patriarch schildert Schöpfung und Fall des Menschen (v.l.n.r.)

und Bäume spriessen. Gott spricht und es wird, so denke ich mir. Das Gedöns wechselt ab mit Szenen, die nachdenklich machen und haften bleiben. Noah, ein Nachkomme von Adams Sohn Seth und seines Zeichens Vegetarier, versucht, die Welt zu erhalten. Düstere Visionen begleiten ihn. Was bedeuten sie? Zusammen mit seiner Frau Naameh (Jennifer Connelly) und den Söhnen Sem (Douglas Booth), Ham (Logan Lerman) und Jafet (Leo McHugh Carroll) sucht er seinen Grossvater Methusalem (Anthony Hopkins) auf. Dieser scheint der einzige Mensch auf Erden, der das Leben mit Humor anpackt. Allerdings verführt ihn sein Schalk auch dazu, seinem Enkel ein halluzinogen wirkendes Kraut in den Tee zu schmuggeln, das seine Wirkung nicht verfehlt. Noah sieht, dass Gott die Menschheit ausradieren wird. Er ist auserwählt, mit einer Arche die Tiere zu retten.

Steinmonster schlagen sich auf Noahs Seite Auf dem Rückmarsch werden sie von den Horden unter der Führung von Tubal-Kain (Ray Winstone) angegriffen. Noahs Gegenspieler betrachtet sich nicht allein als Ebenbild Gottes, sondern als gottgleich, als Herrscher über Leben und Tod. Und noch jemanden treffen sie an – die sogenannten Wächter – sechsarmige Monster aus Stein. Sie werden erklärt als gefallene Engel (1. Mose 6,4). Ihr

teuflischer Charakter wird im Film allerdings umgepolt. Sie schlagen sich auf Noahs Seite und werden zu dessen freundlichen Helfern. Schliesslich bringt Tubal-Kain seine Truppen in Position, um Noahs Werk zu entern. Es dauert lange, bis der erste Regentropfen fällt und man kann sich eigentlich nicht vorstellen, wie ein Landregen zu einer globalen Flut führen soll. Aber dann – genau wie in der Bibel beschrieben – brechen unter hohem Druck die „Brunnen der grossen Tiefe“ auf und überschwemmen das Land (vgl. 1. Mose 7,11).

Einem Patriarchen widerspricht man nicht Russel Crowe spielt den Patriarchen Noah. Viel spricht er nicht, und wenn, dann sind es druckreife Lehrsätze, die jeden Dialog sofort beenden. Sein Wort gilt. Punkt. Neben Noah wirkt seine Frau fast zerbrechlich. Es muss schon sehr viel geschehen, bis sie ihrem Mann die Stirn bietet. Ganz anders als in der Bibel, verwandelt der Kapitän die Arche allmählich in ein Alptraumschiff. Dies geht deshalb, weil der Regisseur die Besatzung für seine Idee frei zusammengewürfelt hat. Noah ist überzeugt, dass nach der Rettung der Tiere auch der letzte Mensch sterben muss. Damit meint er sich und seine Familie. Gott schweigt dazu. Noah ringt mit seinen dunklen Visionen. In der Familie verbreitet er Angst und löst Zwietracht aus.

„Der Hauptgedanke der Bibel dringt nicht durch“

Fotos: Paramount; zvg

An der Hillsong-Konferenz in London wurde der Film propagiert. Wir gingen von der naiven Erwartung aus, er sei bibeltreu. ICF Zug und ICF Luzern mieteten Kinos, um den Film als Abschluss einer Noah-Serie zu zeigen. Jetzt bin ich schockiert. Mit dem biblischen Bericht hat das Gezeigte nur wenig zu tun. Ob man ins Kino gehen soll oder nicht, hängt mit den Erwartungen zusammen. Möchte man Kollegen ins Kino begleiten, dann eröffnet dies die Möglichkeit fürs Gespräch. Zum Beispiel ist das im Film projizierte Gottesbild sehr negativ. Das gilt es aufzufangen. Der Kinobesuch lohnt sich hingegen nicht, wenn man die biblischen Aussagen vertiefen möchte. In 15.2014

der Geschichte von Noah finde ich zwei Hauptgedanken. Erstens: Die Menschheit ist schlecht, Gott richtet. Zweitens: Mit einer kleinen Gruppe von acht Menschen macht Gott einen Neuanfang, er schliesst mit ihnen einen Bund. Dass Hollywood seine Inszenierungen ausschmückt, ist klar. Aber es ist störend, dass der zweite Hauptgedanke der Bibel im Film überhaupt nicht durchdringt. Es macht nämlich den Anschein, als habe sich Noah wegen seiner Menschlichkeit gegen Gott durchgesetzt. Persönlich gefällt mir auch die Machart des Films – mit Monstern, die Menschen in den Boden stampfen – nicht. Joel Suter, ICF Zentralschweiz


IDEA-UMFRAGE: WAS HALTEN SIE VOM HOLLYWOOD-BLOCKBUSTER „NOAH“?

„Seltsamer Wandel von Action zum Psychodrama“ Soll man den Film sehen? Nein, man muss „Noah“ nicht unbedingt sehen. Dieser Mix aus Teilen der biblischen Geschichte, angereichert mit fiktionalen Teilen, hätte zu einem spannenden Film werden können. Doch leider ist das Ergebnis enttäuschend, mit Ausnahme der computer-animierten Tiere und der Darstellung der Schöpfungsgeschichte. Welches sind Eckpunkte, die auch für ein breiteres Publikum Der Wandel vom Action-Epos ersten Teilden zum Psychoverständlich und relevant sind, besonders imimBlick auf drama im zweiten Teil des Films ist seltsam und für Umgang mit der Bibel? mich nicht gelungen. Es fehlt zudem an echter Spannung im Film. Gerade im zweiten Teil ist „Noah“ streckenweise langatmig und inhaltlich unglaubwürdig. Die Figur

Andy Schindler, Filmkritiker für verschiedene christliche Medien

Im Laufe des Films verändert sich Noah. Erst wirkt er wie ein übermenschlicher, unerbittlicher Gerichtsvollzieher. Dann erkennt er auch in sich und seinen Angehörigen die Sünde und er versteigt sich in den Wahn, die Menschheit ganz ausradieren zu müssen. Er wird immer mehr zum Psychopathen, der seine eigenen Entscheidungen trifft. Eine verstörende Verwandlung. Sie gipfelt im Ansinnen, zwei neugeborene Kinder zu erdolchen. Im letzten Moment – in der Konfrontation mit dem Geheimnis des Lebens – legt er seine Macht zur Seite. Er rammt das Messer in einen Balken. Fortan lebt er mit dem Dilemma, zum Guten wie zum Bösen fähig zu sein.

tagonisten hingegen subtil dargestellt. Locher: „Das Gute gewinnt, aber auch der Kampf mit dem Bösen geht weiter – in jedem Menschen.“ Harte Kritik übt hingegen der US-Blogger Brian Godawa. Aronofskys Film sei ein Mix aus heidnischer Naturverehrung, Humanismus, Atheismus und jüdischer Mystik.

Kein Film für die Konfirmationsklasse

Für den Regisseur sei der Schöpfergott lediglich eine Metapher, die für etwas stehe, was ihm viel wichtiger sei. Es sei auffallend, dass Gott im Film nie spreche, schreibt Godawa und folgert: „Ein Gott, der nicht spricht, bedeutet dasselbe wie ein Gott, der überhaupt nicht existiert. Also entscheidet letztlich der Mensch über Gut und Böse und nicht Gott.“ Genau dies sei aber die Lüge der Schlange. Die Wahrheit werde auf den Kopf gestellt. Der Mensch schaffe sich einen Gott nach seinem Bilde (vgl. Editorial, S. 3). Auch wenn er in der Bibel in der Liste der Glaubensvorbilder aufgeführt wird (Hebräer 11), so ist es durchaus denkbar, dass Noahs Persönlichkeit vielschichtiger war

SEK-Ratspräsident Gottfried Locher meinte gegenüber der Agentur ref.ch: „Das ist kein unbedarfter Film für den Konfirmations-Unterricht. Wer ihn schauen geht, sollte religiös erwachsen sein. Was ist Gottes Stimme? Und was bloss Gotteswahn? Die Menschen im Film beantworten diese Fragen unterschiedlich und widersprüchlich.“ Trotzdem gefällt ihm der Film: „Er ist eine Wucht, basierend auf einer tollen Geschichte.“ Er zeige den Kampf zwischen Gut und Böse in jedem Menschen, werfe Fragen auf: „Woher kommt das Böse? Ist das Gute stärker?“ Die Spezialeffekte seien apokalyptisch und pompös, die ProSie versuchen, die Bedeutung des Neuen Testaments innerhalb des damaligen Judentums zu verstehen?

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des „Noah“ wird mir im Laufe des Films immer unsympathischer. Obwohl sich der bekannte Schauspieler Russell Crowe bemüht, dem Charakter des Noah eine psychologische Tiefe zu geben, schafft er es nicht, weil das Drehbuch einfach zu viele Mängel aufweist. Schade!

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Genügt der Rückgriff auf die Erkenntnisse alter Kirchenlehrer nicht, muss alles neu buchstabiert werden?

In der Konfrontation mit dem Geheimnis des Lebens legt Noah seine Macht zur Seite.

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Mit einem landes- und freikirchlich anerkannten Diplom in Sozialdiakonie Theologisch-Diakonisches Seminar Aarau

15.2014


„Der Film liefert wunderbaren Diskussionsstoff“ „Noah“ ist ein aufregender, bildgewaltiger Actionfilm. Zwei Teenies, die mich begleiteten, fanden ihn mega. Es ist kein Film für Zartbesaitete. Zudem war es nicht meine Erwartung, im Kino einen Bibelfilm vorgesetzt zu bekommen. Ich ging ins Kino mit der Erwartung, dass mir dort eine grosse Geschichte erzählt wird. Das kann und will Hollywood. Und das bringt auch Aronofskys Werk. Kirchenferne Menschen werden sich aufgrund des Films fragen, warum steht diese Geschichte in der Bibel? Was bedeutet sie? Das Drehbuch ist in vielen Punkten weit weg von der Bibel. Deshalb würde ich auch nicht als Kirche oder Gemeinde öffentlich aufrufen, diesen Film zu

als unser Sonntagsschulbild von ihm. Hinter dem freundlichen Mann mit weissem Bart und Ledersandalen steckte ein Charakter mit Ecken und Kanten. Die Bibel selbst lässt darauf schliessen. Offen schildert sie den Alkoholexzess des Weinbauern Noah. Dass dieser am Ende seiner Kräfte war und physisch und psychisch zusammenbrach, ist menschlich verständlich. Es wäre völlig falsch zu meinen, nach der Sintflut hätte Noahs Familie ein sündenfreies Leben geführt. Das Wasser vermochte die Sünde nicht wegzuwaschen. Es war nicht einfach alles gut. Auch die „neue Menschheit“ versagte, lebte mit Schuld und damit im Schatten des Todes. Doch Gott gibt nicht auf. Seine Liebe zu den Menschen gipfelt in der Sendung seines Sohnes. Der Hebräerbriefschreiber notiert: „Viele Male und auf verschiedenste Weise sprach Gott in der Vergangenheit durch die Propheten zu unseren Vorfahren. Jetzt aber, am Ende der Zeit, hat er durch ‚seinen eigenen‘ Sohn zu uns gesprochen. Der Sohn ist der von Gott bestimmte Erbe aller Dinge. Durch ihn hat Gott die ganze Welt erschaffen. Er ist das vollkommene Abbild von Gottes Herrlichkeit, der unverfälschte Ausdruck seines Wesens. Durch die Kraft seines Wortes trägt er das ganze Universum. Und nachdem er das Opfer gebracht hat, das von den Sünden reinigt, hat er den Ehrenplatz im Himmel eingenommen, den Platz an der rechten Seite Gottes, der höchsten Majestät.“ (Hebr. 1,1-3 NGÜ)

Fotos: zvg; idea/Rolf Höneisen

Kritik am vermittelten Gottesbild Der US-Filmproduzent Darren Wilson kritisiert das von Aronofsky vermittelte Gottesbild. Der Regisseur zeige bis zuletzt einen Gott, der unnahbar sei, distanziert, richtend. Der sein Recht gnadenlos durchsetze und auf der Erde aufräume. Am Ende des Films blieben die Aussagen auffallend diffus. Man frage sich sogar einen Moment lang: Wer ist jetzt gnädiger – Gott oder Noah? Es bleibt verborgen, dass es Gott war, der mit Noah einen Bund schloss (1. Mose 9,8 bis 15), damit die Menschheit wieder hoffen darf! Der Zuschauer empfindet nichts von Gottes Wesenszug der Gnade und seiner liebevollen Hinwendung zu den Menschen; man bekommt nicht mit, dass es Gott schmerzte, den Weg des Gerichts zu gehen (vgl. 1. Mose 6,5-6). 15.2014

besuchen. Schlecht finde ich zum Beispiel das Filmende. Es gibt keinen Bundesschluss zwischen Gott und den Menschen, keinen sichtbaren Neuanfang. Eltern mit Jugendlichen ab 14 Jahren kann ich einen gemeinsamen Besuch allerdings empfehlen. Der Film liefert wunderbaren Diskussionsstoff. Ich habe die ganze Heimfahrt mit meinen Teenies diskutiert – zweieinhalb Stunden lang! Die Bibel sagt zum Beispiel nichts über Noahs Zerrissenheit, die im Film sichtbar wird. Aber sie beschreibt schonungslos seinen Alkoholrausch und verschweigt damit die problematische Seite grosser Gottesmänner nicht. Peter Schneeberger, Vorsitzender Bund FEG Schweiz

Trotzdem will ich Aronofskys „Noah“ nicht in Bausch und Bogen verurteilen. Es ist sein Film, seine persönliche Interpretation. Sie ist verwoben mit seinem Denken und Fühlen, seiner persönlichen Gottesvorstellung. Schon als Jugendlicher hatte Darren Aronofsky die Idee, Noahs

Gott existiert. Er spricht. Er hält die Fäden der Geschichte in seiner Hand. Geschichte eines Tages zu verfilmen. Seither liess ihn der Sintflutbericht nicht mehr los. Der Film ist eine ernsthafte Auseinandersetzung mit einer der bedeutendsten Geschichten der Menschheit – aus der Sicht eines Suchenden, der mit Gott ringt.

Jesus erinnert an die Zustände zur Zeit Noahs Dass sich Christen, die wie der Apostel Paulus „Frieden mit Gott“ gefunden haben (vgl. Röm. 5,1), an den vielen Verfremdungen stossen, ist nachvollziehbar. Für sie ist die Bibel ein Geschenk Gottes, in dem er sich selbst offenbart und für die Menschen einen Weg aufschliesst, auf dem sie zurück in seine Gegenwart finden können. Gemäss dem biblischen Bericht spricht Gott mit Noah. Diese Worte sind für alle Generationen nach ihm festgehalten worden. Gott existiert. Er schweigt nicht, sondern spricht. Er hält die Fäden der Geschichte und damit das Schicksal der Menschheit in seiner Hand. Es gibt ein Gericht, es gibt aber auch eine Errettung, die von Gott ausgeht. Ausgerechnet der Hollywood-Kracher „Noah“ gibt uns den Anstoss, darüber nachzudenken. Jesus hat in seiner Rede über das Ende der Zeit von seiner Rückkehr gesprochen. Dabei zog er einen Vergleich: „Und wenn der Menschensohn kommt, wird es so wie in Noahs Zeit sein. Damals, vor der grossen Flut, assen und tranken die Menschen, sie heirateten und wurden verheiratet – bis zu dem Tag, an dem Noah in die Arche ging. Sie ahnten nichts davon, bis die Flut hereinbrach und alle umbrachte. So wird es auch bei der Ankunft des Menschensohnes sein.“ (Matthäus 24,37 bis 40 NeÜ). Wir sollten bereit sein. •


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S T E LLE N

Die Stiftung Wendepunkt ist eine innovative und dynamische Unternehmung mit Sitz in Muhen und Betrieben an mehreren Standorten im Kanton Aargau. Sie besteht seit 1993 und hat sich zu einem führenden Sozialunternehmen mit drei Tochterfirmen entwickelt. Ihre marktwirtschaftlichen und sozialen Dienstleistungen machen sie zu einem attraktiven Partner für die Wirtschaft und staatliche Stellen. Die insgesamt 660 Arbeits-, Ausbildungs-, Wohn- und Tagesplätze werden von 160 Fachpersonen auf christlicher und sozialer Grundlage mit dem Ziel geführt, Menschen in ihrer beruflichen und sozialen Integration zu unterstützen. Für unseren Standort in Muhen suchen wir im Bereich Teilnehmeradministration per 1. Mai 2014 oder nach Vereinbarung eine/n

Sachbearbeiter/in Teilnehmeradministration 80 – 100 % Das bringen Sie mit: • Kaufmännische Grundausbildung • Stilsicheres Deutsch in Wort und Schrift • Sehr gute EDV-Anwenderkenntnisse (MS Office) • Kommunikationsstärke, freundliches und sicheres Auftreten • Eine rasche Auffassungsgabe und vernetztes Denken • Flexibilität und Organisationsgeschick • Bibel als Lebensgrundlage und das Pflegen einer persönlichen Beziehung zu Jesus Christus Darin werden Sie sich entfalten können: • Verantwortlich für die Bildungskoordination • Selbständige Teilnehmeradministration • (Administration von Ein- und Austritte und Mutationen, Bereitstellen der Vereinbarungen/Arbeitsverträge, Einholen notwendiger Unterlagen in Zusammenarbeit mit internen und externen Stellen, EDV-mässige Datenerfassung) • Eigenständiges Durchführen von Betriebsführungen (ca. 1 x pro Woche) und Aufnahmegesprächen mit angemeldeten Klienten • Selbständiges Erstellen von Zwischen- und Arbeitszeugnissen sowie Arbeitsbestätigungen • Selbständiges Erstellen von Bildungsbestätigungen und Zertifikaten • Mitarbeit beim Erstellen und Bearbeiten von Kennzahlen und Statistiken • Stellvertretung und bei Bedarf Unterstützung der Mitarbeitenden Teilnehmeradministration • Allgemeine Sekretariatsarbeiten Das wird Sie überzeugen: • Abwechslungsreiche und selbstständige Arbeit • Gutes, kreatives Arbeitsklima • Moderne Infrastruktur • Fortschrittliche Sozialleistungen • Weitere Informationen zur Unternehmung erfahren Sie unter www.wende.ch Wenn Sie diese Herausforderung anspricht, dann richten Sie Ihre Bewerbung mit Foto an info@wende.ch oder an untenstehende Adresse: Stiftung Wendepunkt | Geschäftsleitung | Schlüsselring 10 | 5037 Muhen

Die Stiftung Wendepunkt ist eine innovative und dynamische Unternehmung mit Sitz in Muhen und Betrieben an mehreren Standorten im Kanton Aargau. Sie besteht seit 1993 und hat sich zu einem führenden Sozialunternehmen mit drei Tochterfirmen entwickelt. Ihre marktwirtschaftlichen und sozialen Dienstleistungen machen sie zu einem attraktiven Partner für die Wirtschaft und staatliche Stellen. Die insgesamt 660 Arbeits-, Ausbildungs-, Wohn- und Tagesplätze werden von 160 Fachpersonen auf christlicher und sozialer Grundlage mit dem Ziel geführt, Menschen in ihrer beruflichen und sozialen Integration zu unterstützen. In unserem Standort in Muhen bauen wir mit dem neuen Betriebsgebäude unsere sozialen Dienstleistungen aus und suchen dazu im Fachbereich Beratung und Integration per 1. August 2014 oder nach Vereinbarung eine

Fachperson Beratung / Job Coach 80 – 100 % Sie werden unser neues Teammitglied, wenn Sie: • ein Studium in Sozialer Arbeit (FH / HF) vorweisen können oder über eine gleichwertige Ausbildung inklusive Erfahrung im Bereich psychosoziale Beratung verfügen • die Fähigkeit haben, Menschen bei ihrer beruflichen Wiedereingliederung zielgerichtet und motivierend zu coachen • idealerweise Erfahrung mit Integrationsprogrammen seitens der Arbeitslosenversicherung und IV vorweisen können • eine engagierte, belastbare und kommunikative Persönlichkeit mit hoher Sozialkompetenz sind • hohe Gewandtheit im mündlichen und schriftlichen Ausdruck mitbringen • gute PC-Kenntnisse vorweisen • die Bibel als Lebensgrundlage haben und eine persönliche Beziehung zu Jesus Christus pflegen Darin werden Sie sich entfalten können: • Begleiten, Beraten und Unterstützen der zugeteilten Klient/-innen in den Programmen zur vorübergehenden Beschäftigung (ALV) und Integrationsmassnahmen (IV) • Unterstützen der Bereichs- und Gruppenleiter/-innen bei der Förderung der Klient/-innen in der Arbeit mittels regelmässigem Austausch und Fachinputs • Intensivcoaching der Stellensuchenden bei ihren Bewerbungstätigkeiten (Inseratensuche, Formulieren des Bewerbungsschreibens, telefonische Bewerbung, Vorbereitung und gegebenenfalls Begleitung beim Stellenantritt) • Coachen der Stellensuchenden an externen Einsatzplätzen • Vernetzen der stellensuchenden Personen mit Firmen und Stellenvermittlungsbüros • Aktives Gestalten der Kontakte zu den Kunden der sozialen Dienstleistungen Das wird Sie überzeugen: • Abwechslungsreiche und selbstständige Arbeit • Gutes, kreatives Arbeitsklima in moderner Infrastruktur • Fortschrittliche Sozialleistungen • Weitere Informationen zur Unternehmung erfahren Sie unter www.wende.ch Wenn Sie diese Herausforderung anspricht, dann richten Sie Ihre Bewerbung mit Foto an info@wende.ch oder an untenstehende Adresse: Stiftung Wendepunkt | Geschäftsleitung | Schlüsselring 10 | 5037 Muhen

idea Spektrum 15.2014


N AC H R IC H T E N SC H W E I Z

Von Riesen und Verheissungen IMPULSTAG Der 18. Frauenimpulstag (FIT) war mehr als ein nettes Zusammensein. Er lieferte Ideen für gemeindebezogene Projekte. und 300 Frauen besuchten den Frauenimpulstag (FIT) in der FEG Wetzikon, der bereits zum 18. Mal stattfand. Jahr für Jahr treffen sich Frauen aus unterschiedlichen Gemeinden zum FIT. Nebst dem gemeinsamen Glauben verbindet sie die Motivation, etwas zu verändern, Frauen in der eigenen Umgebung Gutes zu tun und mit ihnen über wichtige Fragen ins Gespräch zu kommen.

Was siehst du?

Fotos: Simone Pflüger; Stefan Nöthiger; zvg

Was braucht eine Frauenarbeit zum Wachsen? Darüber diskutierten Ursula AellenGugger (links) und Esther Eberhardt in einem Workshop.

15.2014

NOTIERT ERF Medien mit Multimediastudio „Von den Konsumenten werden im Internet immer mehr multimediale Beiträge mit Text, Ton und Videos nachgefragt“, schreibt ERF Medien. Dank eines Sponsorenbeitrags konnte ein neues Multimediastudio eingerichtet werden. Hier können nun zu den verschiedenen Radiosendungen gleichzeitig ergänzende Videos für das Internet, Videobeiträge oder TV-Sendungen produziert werden. (idea) b www.erf-medien.ch

R

„Blickrichtung gibt Richtung“, lautete das Motto am letzten Samstag. Regula Schwab-Jaggi erwähnte in ihrem Referat ihren Fahrlehrer. Immer wieder habe er ihr gesagt: „Du musst weit nach vorne ins Innere der Kurve schauen. Denn dort, wo du hinschaust, dort zieht es dich hin.“ Ein Beispiel, das sich auf das Leben ausserhalb der Fahrschule übertragen lässt. Die Referentin erzählte weiter eine Geschichte aus dem Alten Testament, bei der unterschiedliche Blickwinkel eine Rolle spielen: Moses sandte zwölf Männer aus, um das Land Kanaan zu erkunden. Zehn davon sahen Riesen. Mit ihrem Bericht über ein starkes Volk und uneinnehmbare Städte versetzten sie alle in Angst und Schrecken. Zwei Kundschafter jedoch, Josua und Kaleb, sahen Verheissungen. Sie

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Wo ich hinschaue, da zieht es mich hin: Dies verdeutlichte Regula Schwab-Jaggi in ihrem Referat eindrücklich.

waren keine Helden, aber sie blickten auf Gott, rechneten mit seiner Hilfe – und zogen schliesslich als einzige in das Land ein.

Musicalwoche „Songline“: 11 Konzerte, 700 Sänger Über 680 Kinder machen dieses Jahr in fünf Chören mit. „Sie erleben viele Highlights und zahlreiche Attraktionen, aber auch handfeste, praxisorientierte Botschaften“, sagt Vereinspräsident Urs Käser. Die Aufführungen finden vom 11. bis 19. April im Grossraum BurgdorfBern statt. (idea) b www.songline.ch Mode aus Indien präsentiert

Tipps ausgetauscht Mut machten auch die zwölf Workshops, in die sich die Frauen nach dem Referat verteilten. In einem davon ging es ums Werden und Wachsen einer Frauenarbeit. Ursula Aellen-Gugger und Esther Eberhardt erzählten vom Aufbau eines gemeindeübergreifenden Frauenapéros. Die beiden erwähnten dabei nicht nur die grossen Erfolge, sondern auch Schwierigkeiten und Hindernisse. „Es ist mir wichtig zu zeigen, dass wir keine Übermenschen sein müssen, um etwas auf die Beine zu stellen“, erklärte Aellen-Gugger. Nebst den Workshop-Leiterinnen erzählten auch die Teilnehmerinnen von geplanten Anlässen und Projekten, sodass ein lebhafter Austausch entstand. Zeitorganisation, Jüngerschaft, Umgang mit Konflikten, Sprechen über das Evangelium – dies sind nur einige Themenbeispiele, die in den elf weiteren Workshops bearbeitet wurden. (spf) P

Das Erlinsbacher Hilfswerk Voki International führte in Basel zum ersten Mal eine indische Modenschau durch. 90 Besucherinnen und Besucher waren begeistert. Die Kleider wurden im Rahmen eines staatlich anerkannten Schneiderinnen-Programms gefertigt. Junge Frauen werden zu Schneiderinnen ausgebildet. Dieses Handwerk ermöglicht ihnen den Ausstieg aus zum Teil äusserster Armut. Voki International ist ein Hilfswerk für junge Menschen. Im indischen Andra Pradesh ist der Auf Aufbau eines Zentrums mit Räumen für die Ausbildung von Schneiderinnen und Landwirten sowie ein Kinderheim geplant. (idea) b www.vokii.org


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S Y N E RG I E | LE SE R BR I E F E

SYNERGIE CHRISTLICH FÜHREN Geht es um Werte wie Ehrlichkeit und Gerechtigkeit, so gibt es auch vorbildliche Unternehmer, die Jesus Christus nicht kennen. Was macht ein spezifisch christliches Unternehmen aus? as Hauptziel eines christein Herz für seine Leute haben lichen Unternehmers, der Jeund im Umgang fair sein, wo nösus als seinen Erlöser und Herrn tig in Notsituationen seelsorgeranerkennt und liebt, ist es, mit lich, beratend beistehen. Dann dem ihm von Gott anvertrauten hat er auch die Autorität, gezielt Unternehmen Reich Gottes zu Schriften abzugeben oder zu bauen. Das Wort Jesu: „Tracheinem Vortragstreffen einzulatet am ersten nach dem Reich Robert Rahm den, Betriebsweihnachtsfeiern Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so mit geistlichem Inhalt zu gestalten usw. wird euch solches alles zufallen“ (Matthä- Gott hat Geschäftsleuten auch viele Bezieus 6,33), soll das Leitwort sein. Christliche hungen zu Kunden, Lieferanten und BehörWerte leben ist dann eine selbstverständ- denmitgliedern gegeben, mit denen sie oft liche Folge dieses Glaubens. während eines ganzen Lebens zusammenEinem Unternehmer ist vieles anvertraut arbeiten. Da mache ich die Erfahrung, dass und vor allem sind es die Mitarbeitenden. z. B. die Zeitschrift „reflexionen“, in hohem Sie haben bei einem gläubigen Chef eine Niveau für Führungskräfte geschrieben, besondere Verheissung zum Glauben zu eine grosse Hilfe ist. Zudem können solche finden, heisst es doch beispielsweise vom Leute auch zu Vortragstreffen der IVCG mit Kerkermeister in Philippi, dass er sich mit interessanten Themen eingeladen und einseinem ganzen Hause – samt seinem Gesin- zelne zu Impulstagen begleitet werden, wo de – taufen liess. Natürlich muss der Chef immer wieder Verantwortungsträger zum

persönlichen Glauben an Jesus Christus finden. Einem Unternehmer ist auch bewusst, dass seine Firma letztlich Gott gehört und er nur Verwalter ist. Für Unternehmer gilt das Wort Jesu: „Wem viel gegeben ist, von dem wird auch viel gefordert werden.“ Wenn ihm das Reich Gottes zentrales Anliegen ist, so wird er im Glauben auch finanzielle Mittel für die Verbreitung des Evangeliums einsetzen und er darf erleben, dass Gott nach seinen Verheissungen treu ist. Was ist dann die Lebensernte eines solchen Unternehmers? Dankbare Mitarbeitende, Kunden, Lieferanten und Freunde, bei denen er eine Segensspur hinterlassen hat. Paulus sagt dazu in Gal. 6,9: „Zu seiner Zeit werden wir auch ernten ohne aufhören!“ P

Agieren statt reagieren zu: „Podium“, (Nr. 14, S. 15)

ren müssen Anreize geschaffen werden, dass die jetzt davonlaufenden Leute im eigenen Land bleiben wollen und andere von den höher entwickelten Ländern auch zur Förderung beitragen, indem sie dorthin auswandern. Also genau das Gegenteil der heutigen Fehlentwicklung müsste aufgegleist werden. Wir Schweizer haben beschlossen, den Anfang zu machen. Wer erklärt das EU-Kommissionspräsident Barroso? So, wie die Umsetzung der Zweitwohnungsinitiative in den Berggebieten noch etwas Boden unverbaut halten muss, soll die Umsetzung der Masseneinwanderungsinitiative dasselbe im Rest der Schweiz gewährleisten. Ist es für die 49,7 Prozent erst genug, wenn jeder freie Fleck Land der Profitgier geopfert ist? Diese Leute haben viel zu lange geschwiegen, wohl weil sie nichts Besseres wissen. Stehen wir doch jetzt alle zusammen und machen das Beste daraus, auch wenn wir den Gürtel in Zukunft vielleicht etwas enger schnallen müssen. Hans-Peter Wirth, Chur GR

Im „Podium“ nimmt Herr Bigler Stellung zur Mindestlohninitiative. In vielen Punkten kann ich ihm beipflichten, vor allem in der Argumentation, was die Integration von Behinderten betrifft. In anderen Aussagen hält er sich sehr allgemein und zu wenig greifbar. Sicher kennt Herr Bigler die Situationen der KMUs und von daher würde ich ein Agieren statt ein Reagieren erwarten. Ich würde erwarten, dass die Arbeitgeber-Verbände Mindestlohnansätze definieren und begründen. Jede Arbeit hat ihre Anforderungen und benötigt somit Mitarbeitende mit entsprechender Ausbildung. Hier liesse sich eine Matrix entwickeln, die Richtlinien für viele Arbeitsbereiche geben würde. In paritätischen Arbeitsgruppen könnten solche Richtlinien erarbeitet werden. Die Initianten der Mindestlohninitiative sind sich der Tragweite und Komplexität diese Vorhabens nicht bewusst und haben sich offenbar nicht mit den Details befasst. Deshalb stimme ich mit Herrn Bigler über-

ein: „Verantwortung wahrnehmen“. Dazu gehören aber auch konkrete, überlegte und machbare Vorschläge. Alfred Rentsch, Gränichen AG

Personenfreizügigkeit schadet zum Interview mit Werner Messmer, (Nr. 14, S. 8 bis 11) Wann endlich bemerken die EU-Politiker, dass eine Personenfreizügigkeit zwischen stark ungleichen Volkswirtschaf Volkswirtschaften grossen Schaden anrichtet? Den schwachen Volkswirtschaften laufen die gut ausgebildeten Leute davon. Sie überschwemmen die starken Länder, beispielsweise die Schweiz, wo dann zur Erzeugung von Wohnraum immer mehr Land verbaut wird, bis es nichts Freies mehr hat. Und diese Leute fehlen den schwachen Ländern, diese werden noch schwächer. Mit dieser total verfehlten Politik werden die Ungleichheiten noch grösser. Wer sagt den EU-Leuten, dass die Personenfreizügigkeit sistiert werden soll, bis wir in Europa alle auf demselben Niveau wirtschaften? Und im Weite-

Der Autor ist Mitbegründer der Rimussund Weinkellereien Rahm AG, Hallau SH.

Bild: zvg

D

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N AC H R IC H T E N SC H W E I Z

Dem Allerhöchsten verantwortlich POLITIK UND GLAUBE Günther Beckstein sprach am IVCG-Anlass in Weinfelden über die zehn Gebote und ihre Auswirkung auf die Politik.

E

r ist Vollblutpolitiker und Christ aus Überzeugung zugleich – und ein gefragter Referent. Der Rechtsanwalt Dr. Günther Beckstein (70) hatte im Freistaat Bayern die politischen Geschicke während 20 Jahren auch als Ministerpräsident wesentlich mitgeprägt.

Verantwortung übernehmen Das Spannungsfeld zwischen Bibel und Politik hat Beckstein im Buch „Die zehn Gebote – Anspruch und Herausforderung“ festgehalten. Darin schreibt der CSU-Mann: „Ich weiss, dass ich nicht der Höchste, sondern dem Allerhöchsten verantwortlich bin.“ Der Vizepräsident der Evangelischen Kirche in Deutschland macht sich auch in der Politik für den Weg mit Gott stark. Prägend in Sachen Glauben seien für ihn schon früh die Erlebnisse als Bub im CVJM gewesen, erzählte er an einem am Anlass der IVCG Thurgau in Weinfelden.

Ethik und Wertedenken

Foto: Daniel Wagner

Ganz bewusst habe er sich für das konfliktträchtige Innenministerium interessiert, sagte Günther Beckstein. „Es ist wichtig, dass Christen Verantwortung übernehmen in der Politik, weil die Menschen zusehends das Vertrauen verlieren.“ Mit dem Gebot „Du sollst den Feiertag heiligen“ kam Beckstein auf ein wichtiges gesellschaftliches Problem zu sprechen: „Ich

Bei der IVCG in Weinfelden zu Gast: Politiker und Autor Günther Beckstein.

15.2014

bin überzeugt, dass es weniger Menschen mit Burnout gäbe, wenn diese am Sonntag vermehrt zur Ruhe kommen würden.“ Als Politiker habe auch er gegen dieses Gebot verstossen. „Heute würde ich mich nicht mehr so vor den Karren spannen lassen.“ Beckstein wünscht sich mehr Ethik und Wertedenken in Politik und Wirtschaft: „Es darf nicht sein, dass ein Fliessbandarbeiter 50 Prozent mehr verdient als eine qualifizierte Person in der Altenpflege.“ Dass wegen der hohen Lebenshaltungskosten beide Ehepartner arbeiten und selbst kleinste Kinder in die Krippe geben müssen, hält er für eine Fehlentwicklung. Erschreckend ehrlich kam die vor einigen Jahren geschehene Straftat im Zusammenhang mit dem Gebot „Du sollst nicht töten“ bei den Zuhörern an. Als Verantwortlicher und oberster Befehlshaber des 50 000 Mann starken Polizeikorps musste er eingestehen: „Ja, ich kam damals leider nicht um einen tödlich endenden Schiessbefehl und den Verstoss gegen das Gebot herum. Die gezielten Schüsse galten damals zwei Schwerverbrechern, die zuvor bereits eine Frau vergewaltigt und umgebracht hatten. Die zweite gekidnappte Frau hätte so gut wie sicher ebenfalls mit ihrem Leben bezahlt.“ In einer derart konfliktträchtigen Situation würde er heute wieder so handeln, sagte Beckstein. Mit der Polizei zu tun hatte auch der als Mentaltrainer tätige Daniel Frischknecht. In seinem Lebensbericht schilderte er eine schwierige Kindheit und wie er durch Drogenkonsum auf die schiefe Bahn geraten war. Jesus war seine Rettung. Der frühere idea-Chefredaktor Andrea Vonlanthen durfte als Moderator des Abends auch den CVP-Nationalrat Christian Lohr willkommen heissen, der die Grüsse der Thurgauer Regierung überbrachte. (dw) • G. Beckstein: „Die zehn Gebote – Anspruch und Herausforderung“, SCM Hänssler

b www.ivcg.ch

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PODIUM Die Vox-Analyse zum 9. Februar zeigt auf: Die Jugend interessiert sich kaum noch für die politische Mitbestimmung. Auch unter Christen dominieren gegenwarts- und erlebnisorientierte Veranstaltungen. Die Entwicklung von Visionen bleibt oft auf der Strecke. Am 18. Mai bietet sich die Chance, Verantwortung und Berufung „mit Weitblick“ zu leben. Es gilt Fragen zu beantworten: – zu Mittel und Preis von Sicherheit (Beschaffung des Kampfflugzeuges Gripen): Worauf bauen wir unsere Sicherheit, unser Vertrauen? Sind 10 Mia. Schweizer Franken für Kauf, Unterhalt und Betrieb einer Luftwaffe haushälterischer Umgang mit Steuermitteln? – zum Schutz fairer Löhne (Mindestlohn-Initiative): Welche Rolle gehört dem Thema „soziale Gerechtigkeit“? Ist es vertretbar, dass in unserem Land 330 000 Menschen trotz Vollzeitjob weniger als 4000 Franken im Monat verdienen, ein Drittel davon trotz Berufsabschluss und rund Dreiviertel davon Frauen und über 25-Jährige? – zum Umgang mit Pädophilen: Wann verlieren Vergebung, Chance zu Neuanfang und Schutzmassnahmen ihre Berechtigung und soll „generell lebenslänglich“ verordnet werden? – zum Solothurner Bettag: Muss eine Gesetzesanpassung auch noch am Bettag Konsum und Arbeitseinsätze ermöglichen? Ob jung oder alt, auch als Christen sind wir gefordert, aufrichtig der „Stadt Bestes“ und „Dein Wille geschehe“ zu suchen. Psalm 43,3 heisst: Navigationsgerät ausrichten und Gottes Gegenwart suchen. Es lohnt sich! Philipp Hadorn ist Nationalrat der SP und Gewerkschafter des Verkehrspersonals SEV.


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S T E LLE N

Neuer Pastor für Gate 48 Community in Rothrist ab August 2014 gesucht Wir sind eine 8 Jahre alte, wachsende freikirchliche Gemeinde. Wir wünschen einen Pastor mit der Gabe des Predigens. Wir suchen einen Leiter, der sich, zusammen mit dem Leitungsteam, eine Zielsetzung für die Gemeindearbeit zeigen lässt, diese vertieft und hilft, die Mitarbeiter dazu auszurüsten. Wir möchten, dass unser Leiter gabenorientiert arbeiten kann. Wir können zurzeit eine 60 % Stelle anbieten. Lernen Sie unser Gemeinde kennen: www.gate48.ch Bewerbungen und Auskünfte: Heinz Käser, 4852 Rothrist, +41 62 794 22 86, alhe.kaeser@bluewin.ch

5. Juni 2013

Nachrichten

und Meinungen

aus der evang

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Sie sind Bezugsperson von unseren Klienten und begleiten diese in der beruflichen und sozialen Integration. Dazu ist die Zusammenarbeit mit Sozialdiensten, der IV oder Arbeitgebern sehr wichtig. Sie erledigen die dazugehörige Sozialadministration. Bei der Bezugspersonenarbeit werden Sie von unserem Betreuungsteam unterstützt. Ihr Haupteinsatzbereich ist das Betreute Wohnen Villa Vita. Die Betreuten arbeiten tagsüber in der Regel extern. Sie leisten Abenddienste, Wochenenddienste und Tagesdienste. Sie leisten Freizeitdienste, inkl. Nacht- und Wochenenddienste

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3 christliche unter 100 größten Verlagen

Forschungen beweisen den Beginn der Bibel KOSMOS Die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse über die Entstehung der Erde beweisen nach Ansicht des Physikprofessors an der Bar-Ilan-Universität in Israel, Nathan Aviezer, dass die Bibel recht hat.

W

ie Prof. Nathan Aviezer (Ramat Gan) in der Jüdischen Allgemeinen (Berlin) schreibt, hat die Naturwissenschaft das Universum bislang als etwas Ewiges – ohne jeden Ursprung – betrachtet. Insofern konnte sie den ersten Vers der Bibel: „Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde“ (1. Mose 1,1) nur als „wissenschaftliche Unmöglichkeit“ betrachten. In den letzten Jahren habe es allerdings „bahnbrechende kosmologische Entdeckungen“ gegeben. Sie hätten zur jetzigen Erkenntnis geführt, dass das Universum „im wahrsten Sinne des Wortes geschaffen wurde“. Das stehe hinter den jüngsten Schlagzeilen wie „Forscher finden Beweis für den Urknall“. Hier handele es sich um die Entdeckung eines Forscherteams der Harvard-Universität (Cambridge) in den USA, das mit Hilfe von Gravitationswellen festgestellt habe, dass „das Universum mit dem plötzlichen Erscheinen einer enormen Lichtkugel begann“. Als Bezeich-

andere bekannte Lichtquelle gegeben habe, sei diese Aussage stets rätselhaft gewesen. Erst jetzt gebe es eine Antwort: „Die Naturwissenschaft hat entdeckt, dass es am Urbeginn der Zeit tatsächlich Licht gab – nämlich die urzeitliche Lichtkugel, deren Auftauchen den Beginn des Universums markiert, so wie es in der Thora (den ersten fünf Mosebüchern – die Red.) geschrieben steht.“

nung für diese Theorie hat sich – so Prof. Aviezer – der populäre Begriff „Urknall“ durchgesetzt. Diese Entdeckung einer „urzeitlichen Lichtkugel“ entspricht dem, was über den ersten Tag der Schöpfung in der Bibel stehe (1. Mose 1,3): „Und es ward Licht.“ Da es zu jener Zeit weder Sterne noch Sonne noch Mond noch irgendeine

Feind der Religion (sei): Im Gegenteil – sie ist zu einem wichtigen Werkzeug für die Stärkung unseres uralten Glaubens geworden.“ Der gläubige Mensch sei nicht länger gezwungen, „eine Wahl zu treffen, ob er den neuesten Stand der Wissenschaft oder die Schöpfungsgeschichte als Wahrheit betrachten soll“. P

15.2014

Physiker: Die Wissenschaft ist nicht mehr der Feind der Religion Die Bibel beschreibe also nicht zwei Schöpfungen am ersten Tag – die des Universums und die des Lichts. Vielmehr sei die Erschaffung des Lichts „die Erschaffung des Universums gewesen – exakt so, wie es in der Thora steht“. Für den Physikprofessor bedeutet diese weitgehende Übereinstimmung zwischen Naturwissenschaft und dem 1. Buch Mose, dass „die Wissenschaft nicht mehr Gegenpart und

MEDIEN Ein katholisches und zwei evangelikale Unternehmen befinden sich unter den 100 größten Verlagen.

N

ach der neuesten Liste des Branchenmagazins „Buchreport“ liegt auf Rang 49 der 100 größten Verlage Herder (Freiburg), der katholisch ausgerichtet ist. Der Umsatz des vergangenen Jahres lag bei 30,4 Millionen Euro; das war ein Zuwachs von 2 % im Vergleich zu 2012. An 73. Stelle rangiert die größte evangelikale Verlagsgruppe, die Stiftung Christliche Medien (Witten). Sie beschäftigt 290 Mitarbeiter. Der Umsatz 2013 betrug 13,6 Millionen Euro, ein Minus von 3,5 % gegenüber dem Vorjahr. Den 100. Platz belegt der ebenfalls evangelikal orientierte Brunnen Verlag Gießen. Dessen Leiter Detlef Holtgrefe erklärte zu der erneuten Listung unter den 100 größten Verlagen, für einen mittelständischen, konzernunabhängigen Betrieb sei es eine tägliche Herausforderung, gegen Mitbewerber zu bestehen, die finanziell und von der Zahl der Beschäftigten wesentlich stärker aufgestellt seien. Der Brunnen Verlag Gießen hat 25 Mitarbeiter. Nach Angaben des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels gibt es über 2.200 Verlage mit einem Jahresumsatz von mehr als 17.000 Euro. Die 5 Branchenriesen in Deutschland sind die Fachverlagsgruppe Springer Science und Business Media (Umsatz 2013: 465,5 Millionen Euro), die Klett Gruppe (447 Millionen Euro), Random House (340 Millionen Euro), die Cornelsen Bildungsgruppe (330 Millionen Euro) und die Westermann Verlagsgruppe (289,7 Millionen Euro). P


20

N AC H R IC H T E N

Träume sind längst nicht immer Schäume GESUNDHEITSKONGRESS „Sie wollen die Wahrheit über uns sagen.“

T

räume sind keine sinnlose Spielerei. Diese Ansicht vertraten die Referenten im Reisedienst der (charismatischen) Geistlichen Gemeinde-Erneuerung Nord (Hamburg), Pfarrer Gottfried und Annegrit Wenzelmann, beim Christlichen Gesundheitskongress in Bielefeld. „Träume wollen die Wahrheit über uns sagen. Sie spiegeln unseren Zustand wider und zeigen uns, wo wir auf unserem geistlichen Weg stehen“, so Gottfried Wenzelmann. Der bewusste Umgang mit Träumen sei ein wichtiges Werkzeug, um geistlich zu reifen. Der Träumende müsse sich fragen: „Wo verdränge ich etwas, wo mache ich mir etwas vor? Wo will Gott mich in eine tiefere Wahrheit führen?“ Er warnte davor, alle Träume ausschließlich religiös zu deuten. Gott könne sich zwar im Traum offenbaren, aber er müsse es nicht. Auch gebe es unterschied-

liche Deutungsmöglichkeiten. Der Pastor der baptistischen Friedenskirche in Braunschweig, Heinrich Christian Rust, forderte dazu auf, regelmäßig für Kranke zu beten, damit sie geheilt werden. Die Bedeutung von Heilungsangeboten werde in christlichen Gemeinden zunehmen.

80 % erleben keine Heilung Allerdings entscheide Gott allein, wann und wie er heile. Kranke müssten deshalb darauf hingewiesen werden, dass es für eine Heilung durch Gebet keine Garantie gibt. In seiner Gemeinde haben 15 bis 20 % durch das Heilungsgebet nachweislich Besserung oder Heilung erfahren, berichtete Rust: „Etwa 80 % erleben also keine Heilung … das muss man erst mal verkraften.“ Deshalb sei die seelsorgliche Begleitung von Kranken unverzichtbar. P

Wenn das Gedächtnis schwindet ALZHEIMER Über 110 Jahre nach der ersten Beschreibung eines Falles von Alzheimer gibt es noch keine Behandlung, die zur Heilung führt.

A

uf der Jahrestagung der Fachgruppe „Christen in der Pharmazie“ innerhalb der Akademiker-SMD (Studentenmission in Deutschland) berichtete der Professor für Klinische Pharmazie, Carsten Culmsee (Marburg), zwar sei das Wissen um den Verlauf der Erkrankung stark gewachsen, aber die bisher entwickelten Arzneistoffe seien entweder an Nebenwirkungen gescheitert oder waren nicht wirksam. Über ein zentrales Kennzeichen der Erkrankung – den Gedächtnisverlust – sprach der Psychiater Oliver Dodt (Bingen). Patienten verlören zunächst die Erinnerungen an die jüngere Vergangenheit.

Erinnerung an Bibelverse Dies führe häufig dazu, dass sie den bereits eingeübten Umgang mit neueren technischen Geräten wie Mobiltelefon oder Mikrowelle nicht mehr beherrschten. Dagegen seien Erinnerungen an Kindheit und Jugend noch lange abrufbar, etwa in

dieser Phase gelernte Lieder, Bibelverse und Gebete. Wie es weiter hieß, lässt sich der Verlauf der Krankheit mit Medikamenten und Therapien verlangsamen. Dodt und der Generalsekretär der SMD, Pfarrer Gernot Spies (Marburg), rieten Betroffenen, frühzeitig eine Vorsorgevollmacht und eine Patientenverfügung zu erstellen. Spies rief zu einem respektvollen Umgang mit Demenzkranken auf. Jeder Mensch behalte bis zum Lebensende seine von Gott verliehene Würde. In Deutschland sind rund 1,4 Millionen Menschen an Demenz erkrankt, von denen zwei Drittel Alzheimer haben. Nach Prognosen wird die Zahl bis 2050 auf 3 Millionen steigen, wenn es nicht zu einem Durchbruch in der Therapie kommt. Die Fachgruppe „Christen in der Pharmazie“, die Kontakt zu rund 250 Apothekern hat, veranstaltet seit 1993 jährliche Tagungen. Ein Sprecher der Gruppe ist Jens Kreisel (Plauen). P b www.smd.org

NOTIERT „Gefangene des Monats“: 4 Christen kamen 2013 frei Jeden Monat benennen die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) und die Evangelische Nachrichtenagentur idea „Gefangene des Monats“, die wegen ihres christlichen Glaubens verfolgt werden. Christen sollen damit motiviert werden, sich in Briefen an die jeweiligen Regierungen für die Freilassung der Inhaftierten einzusetzen und für sie zu beten. 2013 wurden insgesamt 33 „Gefangene des Monats“ aufgeführt. 4 von ihnen befinden sich inzwischen in Freiheit: Es handelt sich um den Ägypter Sherif Ramses Mecheal (Gefangener des Monats April), der noch im gleichen Monat in Libyen freigelassen wurde, sowie die Iraner Hadi Bordbar (Gefangener des Monats September) – er kam Anfang November frei –, Sevada Aghasar und Masoud Mirzaee (Gefangene des Monats Dezember). Sie sind seit Anfang März in Freiheit.

Österreicher mahnt: Das Leben nicht vergeuden Zu neuem evangelistischen Eifer hat der Missionar Walter Mauerhofer (Eisenstadt/ Österreich) aufgerufen. Es gehe darum, Menschen vor der ewigen Verlorenheit zu retten. Er sprach auf einer Tagung der Konferenz für Gemeindegründung in Groß Väter See bei Templin vor rund 140 Teilnehmern. Mauerhofer: „Vergessen wir nicht, dass unser Leben zu kurz ist, um es für Nebensächlichkeiten zu vergeuden!“ Der aus der Schweiz stammende Gärtner begann 1969 mit seiner Frau Esther in Österreich zu evangelisieren. Aufgrund seiner Arbeit entstanden zunächst im Salzburger Land und später in ganz Österreich evangelikale Gemeinden. Als besonders zugkräftig erwiesen sich Gartenbauvorträge, bei denen er in einem zweiten Teil die christliche Botschaft verkündigte. Damit erreichte er jeweils bis zu 1.000 Besucher. Die Konferenz für Gemeindegründung (KfG) unterhält Kontakte zu rund 400 Gemeinden, die sich als bibeltreu, nicht-charismatisch und nicht-ökumenisch verstehen. Vorsitzender ist seit 1995 Wilfried Plock (Hünfeld bei Fulda). b www.kfg.org • 06652 918187 15.2014


UGANDA

KIGALI

TANSANIA

DEM. REP. KONGO

RUANDA BURUNDI Schädel von erschlagenen Kindern in einem Raum auf dem ehemaligen Schulgelände neben der katholischen Kirche von Nyarubuye nahe der Grenze zu Tansania aufgereiht. Der Ort ist zur Gedenkstätte für den Völkermord von 1994 erklärt worden.

Wo Kirchenmitglieder einander umbrachten OSTAFRIKA Vor 20 Jahren ereignete sich in Ruanda einer der brutalsten Völkermorde des 20. Jahrhunderts.

V

on April bis Juni 1994 metzelten in Ruanda radikale Angehörige der Volksgruppe, die die Mehrheit bilden, – der Hutu – mindestens eine Million Tutsi und gemäßigte Hutu nieder. Fast alle Täter und Opfer waren Kirchenmitglieder. Als Ursache geben Fachleute eine rassistische Überheblichkeit der Hutu an, die das dichtest besiedelte Land Afrikas über Jahrzehnte vergiftet habe. Als den Hutu ein Machtverlust drohte, ermordeten sie weite Teile der Minderheit.

Trotz Völkermordes: Die UNO griff nicht ein Die UNO griff nicht ein, obwohl es sich um einen systematisch begangenen Völkermord handelte. Dies wird laut dem RuandaExperten Wolfgang Reinhardt (Kassel) als das größte Versagen in ihrer bisherigen Geschichte gesehen. In einer für die Weltweite Evangelische Allianz verfassten Erklärung weist der Theologe auf die ungeheure Brutalität hin: Wer erschossen wurde, habe noch ein vergleichsweise mildes Schicksal erfahren; viele Opfer (etwa 38 %) seien mit Macheten umgebracht worden und einen langsamen, schmerzhaften Tod gestorben; andere seien in Latrinen oder durch andere Foltermethoden umgekommen. Alle gesellschaftlichen Gruppen sind – so Reinhardt – an dem „Inferno“ beteiligt gewesen, darunter auch Ärzte, Krankenschwestern und Lehrer. Der Völkermord sei durch eine jahrzehntelange Hasspropaganda und eine tiefe Spaltung der Gesellschaft geistig vorbereitet worden. Versagt hätten dabei alle Religionen und Kirchen, wobei laut Reinhardt das Christentum in Ruanda nur oberflächlich gewesen sei. Bis heute litten unzählige Überlebende an dem, was sie mitgemacht hätten.

Foto: Thomas Lohnes/ddp

Das Evangelium verraten Die Völkergemeinschaft muss – so Reinhardt – alles unterstützen, um immer noch flüchtige Drahtzieher des Völkermords zur Rechenschaft zu ziehen. Das Verbrechen diene auch als Warnung vor einer oberflächlichen Religion, die den herrschenden Mächten zu unkritisch gegenüberstehe. Wer die Maßstäbe Jesu missachte, verrate das Evangelium: „Die Opfer dürfen nie vergessen werden ebenso wie die Helden, die versuchten, Tutsi unter Einsatz ihres eigenen Le15.2014

bens zu schützen, und die lieber sterben wollten, als sich von ihnen trennen zu lassen.“ Ruanda hat sich inzwischen unter Staatspräsident Paul Kagame zu einem afrikanischen Musterland entwickelt. Kritiker werfen ihm freilich einen autoritären Regierungsstil vor. Zur Erinnerung an den Völkermord findet in dem Land ein Fackellauf statt, der am 7. April in der Hauptstadt Kigali endet. P

Ruanda 11,4 Millionen Bürger 85 % Hutu 14 % Tutsi

56 % 38 % 5%

Katholiken Protestanten Muslime

Völkermorde im 20. Jahrhundert

Von den 9 größten Völkermorden wurden 5 von Atheisten (4 Mal Kommunisten und 1 Mal Nationalsozialisten) und 3 von Muslimen veranlasst.

1.

20 Millionen kamen in China während der Kulturrevolution unter Mao vor allem von 1966 bis 1976 ums Leben.

2.

8 Millionen Kulaken und Ukrainer ließ Stalin 1930 bis 1933 in der Sowjetunion systematisch verhungern.

3.

4 bis 6 Millionen Juden wurden von deutschen Nationalsozialisten im Dritten Reich umgebracht.

4.

3 Millionen sind bisher seit 1955 im Sudan aufgrund der Aktionen der islamisch-fundamentalistischen Regierung des Nordens umgekommen.

5.

2 Millionen sind seit 1948 von der kommunistischen Diktatur in Nordkorea umgebracht worden bzw. verhungert.

6.

2 Millionen massakrierten die (kommunistischen) Roten Khmer 1975 bis 1979 in Kambodscha.

7.

1,5 Millionen christliche Armenier wurden von moslemischen Türken 1915/16 ermordet.

8.

1 Million muslimische Kurden ließ der Muslim Saddam Hussein 1969 bis Anfang 2003 töten.

9.

1 Million Tutsi wurden vom Stamm der Hutu 1994 im ostafrikanischen Ruanda umgebracht.


22

N AC H R IC H T E N

Ein breites Bündnis fordert: Es ist Zeit zum Aufstehen! WECKRUF 12 theologisch konservative Protestanten richten einen Weckruf an Kirche und Gesellschaft. it einem „Ruf zur Mitte“ in geistlichen und gesellschaftlichen Fragen wenden sich führende Vertreter der theologisch konservativen Protestanten an die evangelischen Kirchen. Sie wollen „dem Evangelium in unseren Tagen eine kräftige Stimme geben“ und die Grundlagen des Glaubens neu ins Zentrum rücken. Ferner soll der Appell unter dem Titel „Zeit zum Aufstehen“ einen Impuls für die Zukunft der Kirche geben, auch im Blick auf das 500-jährige Reformationsjubiläum im Jahr 2017. Die Initiatoren repräsentieren ein breites Bündnis von Organisationen, zu denen etwa landeskirchliche Pietisten, aber auch der CVJM und die charismatisch geprägte Geistliche Gemeinde-Erneuerung in der EKD (GGE) zählen.

Von Pietisten über den CVJM, die EKD bis zu den Charismatikern Zu den 12 Erstunterzeichnern gehören der Vorsitzende der Deutschen Evangelischen Allianz und Präses des Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverbandes, Michael Diener Diener, der Generalsekretär des CVJM-Gesamtverbandes, Roland Werner (beide Kassel), der Leiter des pietistischen württembergischen Gemeinschaftsverbandes „Die Apis“, Pfarrer Steffen Kern, der Generalsekretär der Allianz, Hartmut Steeb (beide Stuttgart), der Vorsitzende

der württembergischen ChristusBewegung „Lebendige Gemeinde“, Dekan Ralf Albrecht (Nagold), der Vorsitzende des sächsischen Gemeinschaftsverbandes, Prof. Johannes Berthold (Moritzburg), der Vorsitzende der GGE, Pfarrer Henning Dobers (Hannoversch Münden), der Sprecher des Arbeitskreises Bekennender Christen (ABC) in Bayern, Hans-Joachim Vieweger (München), der geistliche Leiter des CVJM München, Pfarrer Thomas Römer Römer, Gerhard Proß (Esslingen) von der ökumenischen Bewegung „Miteinander für Europa“, Pfarrer Carsten Rentzing (Markneukirchen/Sächsisches Vogtland), EKD-Synodaler und Vizepräsident der Generalsynode der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands, und die frühere sächsische Synodenpräsidentin Gudrun Lindner (Weißbach bei Zwickau), die von 2003 bis 2009 auch dem Rat der EKD angehörte.

Die ganze Bibel ist Gottes Wort Einige von ihnen stellten den Aufruf am 8. April in Frankfurt am Main vor. Zuerst richte er sich an die Landeskirchen; man lade aber darüber hinaus alle Christen zur Unterstützung und Beteiligung ein, etwa durch Unterzeichnung der Erklärung. Am 19. Juni soll die „Proklamation“ des Appells einen zentralen Bestandteil des Christustages in Stuttgart bilden, zu dem rund 20.000

Christen erwartet werden. In 7 Punkten erläutern die Initiatoren ihre Anliegen. Sie stehen etwa für die Einzigartigkeit von Jesus Christus ein und wenden sich gegen alle Lehren, die die Versöhnung durch seinen Tod am Kreuz infrage stellen sowie seine leibliche Auferstehung leugnen. „Die ganze Bibel ist Gottes Wort“, heißt es weiter. Sie bleibe die Autorität für die Lehre und das Leben der Christen. Zudem tritt der Aufruf ein „für die Verkündigung des Evangeliums in aller Welt und gegen die Behauptung, Menschen brauchten keine Erlösung“.

Gegen eine Entwertung der Ehe Die Initiatoren betonen ferner die unverletzliche Würde des Menschen in jeder Lebensphase: „Auch ungeborene, schwache, kranke, alte, arme, vertriebene, entrechtete Menschen wollen wir schützen und stärken.“ Ferner stehen die Autoren für die Ehe von Mann und Frau ein und wenden sich gegen ihre Entwertung. Außerdem wird das Menschenrecht der Religionsfreiheit betont. P Wer den Appell unterzeichnen möchte, kann dies im Internet tun: www.zeit-zumaufstehen.de oder per Fax (0711 8388086) oder per Brief (Zeit zum Aufstehen, c/o Lebendige Gemeinde, Saalstr. 6, 70825 Korntal-Münchingen).

Ralf Albrecht

Johannes Berthold

Michael Diener

Henning Dobers

Steffen Kern

Gudrun Lindner

Gerhard Proß

Carsten Rentzing

Thomas Römer

Hartmut Steeb

Hans-J. Vieweger

Roland Werner

Fotos: PR, idea, kairospress, Foto-Schmook, PR, privat, CVJM-Esslingen, kairospress, Frank-Martin Goos, kairospress (2), Nathanael Volke

M

15.2014


P RO & KON T R A

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Brauchen wir ganz neue Gemeindeformen? GEMEINDE Angesichts sinkender Mitgliedszahlen hat die Anglikanische Kirche in England die Initiative „Fresh X“ (frische Ausdrucksformen) ins Leben gerufen. Sie will Menschen mit neuen Formen erreichen. Mittlerweile breitet sie sich auch im deutschsprachigen Europa aus; z. B. feiern Gemeinden an ungewöhnlichen Orten wie Kneipen oder Cafés Gottesdienste. Braucht es diese neuen Formen?

Wenn die Kirche Menschen in der pluralen Gesellschaft erreichen will, braucht sie vielfältige Formen.

PRO

Das Fazit vorweg: Wenn Kirche in einer immer pluraler werdenden Gesellschaft Menschen mit dem Evangelium erreichen will, wenn sie also wirklich Volkskirche sein will, dann brauchen wir nicht eine Form von Gemeinde, sondern vielfältige Formen von Gemeinde. Unsere Gesellschaft entwickelt sich in verschiedene Richtungen. Milieus und Subkulturen werden immer unterschiedlicher. Grenzen (sogenannte „Ekelschranken“) zwischen einzelnen Milieus in unserer Gesellschaft sind immer schwerer zu überwinden. Einheitsformate gibt es keine mehr. Die Weisheit „one size fits all“ (eins passt für alles) ist an ihr Ende gekommen. Parallel dazu wird die Kontaktfläche zu Glaube und Kirche in vielen Milieus immer kleiner, weil kulturelle, ästhetische und andere Barrieren den Zugang erschweren. Betrachten wir von dieser Ausgangssituation den Auftrag der Kirche, allen Menschen das Evange-

Die traditionell-liturgischen Gemeinden haben sich in allen Lebenslagen tausendfach bewährt.

Fotos: privat (2)

KONTRA

Wenn Projekte versuchen, mit neuen Mitteln Menschen für den christlichen Glauben zu gewinnen, dann ist das grundsätzlich zu begrüßen. Dennoch darf nicht aus dem Blick geraten, dass es auch Gemeinden gibt, die ein lebendiges Gemeindeleben durch traditionell-liturgisch geformte Gottesdienste haben. Unsere Gottesdienste beruhen auf der Bibel, vom Psalmengesang über das Sanctus und die Einsetzungsworte bis hin zum aaronitischen Segen. Sie bewahren in den Texten der Liturgie und der Lieder geistliche Schätze, die uns viele Generationen von Christen vor uns überliefert haben. Sie sind tausendfach bewährt in allen denkbaren Lebenslagen. Wir müssen das Rad nicht immer wieder neu erfinden. Unsere Gottesdienste fördern ein mündiges Christentum, indem sie verlässliche Formen bieten, die es dem Teilnehmer ermöglichen, aktiv mitzuwirken, weil er viele Teile kennt und durch Gebet 15.2014

Michael Born war von 2012 bis 2014 Prozesskoordinator für Fresh X (www.freshexpressions.de). Seit März 2014 ist er Vikar der Evangelischen Landeskirche in Baden.

lium erfahrbar zu machen (Matthäus 28,19+20), und erinnern wir uns, wie Paulus diesen Auftrag verstanden hat (1. Korinther 9,20–22), dann steht uns die Herausforderung klar vor Augen: Wir brauchen ergänzende Gemeindeformen. Nicht, weil die Parochie als Modell ausgedient hat – sie ist für viele Menschen nach wie vor der Ort, an dem ihnen das Evangelium erfahrbar wurde und wird. Auf Augenhöhe muss es daneben aber vielfältige Gemeindeformen geben dürfen, damit Menschen, denen Glaube und Kirche bisher fremd bleiben, eine Chance bekommen, dem Auferstandenen zu begegnen. Nur mit einem wertschätzenden Miteinander von bewährten und neuen, experimentellen Gemeindeformen kann Kirche ihrem Auftrag in unserer Welt gerecht werden. Solch eine Kirche in vielfältiger Gestalt folgt dem Weg Jesu an die Orte, wo die Menschen sind (vgl. Philipper 2,6–11). P

Mathias Krüger ist Pastor der EvangelischLutherischen Kirchengemeinde HenstedtUlzburg bei Hamburg.

und Gesang mittragen kann. Dennoch sind unsere Gottesdienste nicht eintönig, weil sie sich von Sonntag zu Sonntag im Laufe des Kirchenjahres verändern. Dabei spielen eine qualitätvolle Kirchenmusik, die Farben des Kirchenjahres und der Kirchenraum eine wichtige Rolle. Die Gottesdienste sind daher weniger abhängig von der Subjektivität der Pastoren, sondern ein Stück weit objektiv, weil sie auf dem Glauben der ganzen Kirche beruhen. Auch diejenigen, die von der Predigt möglicherweise nicht so sehr angesprochen werden, haben immer noch die Feier des Heiligen Abendmahles. Unsere Gottesdienste sind ökumenisch offen, weil sie auch für Christen aus anderen Konfessionen vertraute Elemente enthalten. Auch die Christen aus dem Nahen oder Mittleren Osten finden in unserer Kirche Gottesdienste, die für sie bei allen Unterschieden doch als Gottesdienste erkennbar sind und finden so in der Fremde eine geistliche Heimat. P


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Häufig genutzt: Beichtstühle beim (katholischen) Weltjugendtag 2012 in Spanien.

BEICHTE Früher ging man zur Beichte, wenn man Vergebung seiner Sünden suchte. Heute wollen viele nichts von Sünde wissen und gehen bei Problemen zum Psychiater. Der evangelische Theologieprofessor Peter Zimmerling hält das für falsch und setzt sich für eine Wiederentdeckung der Beichte ein. Mit ihm sprach idea-Redakteur Karsten Huhn. Peter Zimmerling (55) ist Professor für Praktische Theologie an der Universität Leipzig. In der Stadt – wo Johann Sebastian Bach als Kantor wirkte – ist er auch Erster Universitätsprediger. Seine Schwerpunkte sind Seelsorge und Evangelische Spiritualität. Soeben hat er sein Buch „Beichte. Gottes vergessenes Angebot“ (Evangelische Verlagsanstalt Leipzig) veröffentlicht.

idea: Herr Professor, zu beichten ist peinlich. Warum sind Sie dennoch für die Beichte? Zimmerling: Es kann tatsächlich peinlich sein, etwas über sich preiszugeben. Der englischsprachige Dichter Thomas S. Eliot schrieb: „Der Mensch verträgt nur wenig Wirklichkeit.“ Das gilt auch uns selbst gegenüber. Aber wenn man die eigene Scham erst einmal überwunden hat, tut einem die Beichte gut. Die Beichte ist ein Ort, wo ich meine Masken ablege und so sein kann, wie ich bin. Was hilft es, dass ich einem anderen Menschen mein Innerstes offenbare? Es hat Heilungspotenzial, wenn ich mich einem anderen Menschen gegenüber ausspreche. Dazu kommt, dass ich meine Beichte nicht allein vor einem Menschen ablege, sondern vor Gott selbst. In der Beichte wendet sich Gott mir zu und vergibt mir meine Sünde. Die Beichte ist heute völlig außer Mode gekommen. Die meisten Beichtstühle sind abgeschafft oder werden als Abstellkammer für Staubsauger und Besen genutzt. Die Beichte im katholischen Beichtstuhl oder im Büro des evangelischen Pfarrers ist zur Seltenheit geworden. Dafür begegnet uns die Beichte in einer säkularisierten Form an

Fotos: picture alliance / Godong, PR

Warum Beichte eine Wohltat ist

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vielen Stellen wieder – am auffälligsten ist das in Fernsehtalkshows. Aber auch wenn Sie zur ökumenischen Bruderschaft nach Taizé fahren, können Sie nach dem Abendgebet lange Schlangen junger Menschen sehen, die das Beichtgespräch suchen. Ein weiterer Ort, an dem gebeichtet wird, sind Kirchentage. Warum gerade bei einem Kirchentag? Weil es dort eine Anonymität gibt und man mit Menschen sprechen kann, die man danach im Leben nie wiedersieht. Dazu kommt die spirituelle Atmosphäre, die auch – bei allen politischen Auseinandersetzungen – den Kirchentag prägt und zum Beichten anregt. Aus den gleichen Gründen ist die Beichte auch bei Wallfahrten sehr beliebt.

Luther sagte: Wer nicht beichtet, ist kein Christ „Ein Katholik hat die Beichte … Ich habe bloß meinen Hund“, schreibt der Schweizer Schriftsteller Max Frisch (1911–1991) in seinem Roman „Mein Name sei Gantenbein“. Die Beichte ist nur etwas für Katholiken – das ist das landläufige protestantische Vorurteil. Ich bin immer wieder verblüfft, dass viele evangelische Kirchenmitglieder die Beichte als ein die Konfessionen unterscheidendes Merkmal auffassen. Martin Luther beabsichtigte nur die Reform der Beichte, nicht ihre Abschaffung. Leider wurde die Freiheit zur Beichte von Protestanten immer mehr als Freiheit von der Beichte missverstanden. Dabei schreibt Luther in seinem Großen Katechismus: „So lehren wir nun, wie trefflich, köstlich und tröstlich Ding es ist um die Beichte, und vermahnen dazu, dass man solch teuer Gut nicht verachte angesichts unserer großen Not … Willst Du es aber verachten und so stolz ohne Beichte hingehen, so fällen wir das Urteil, dass Du kein Christ bist.“ Wer nicht beichtet, ist kein Christ – das ist natürlich eine ganz steile Aussage Luthers! Es gibt in evangelischen Kirchen kaum noch Beichtstühle … Das hängt vor allem mit dem „Berliner Beichtstuhlstreit“ Ende des 17. Jahrhunderts zusammen. Damals empfanden pietistisch geprägte Lutheraner die Beichte als hohles, verknöchertes Ritual. Es sei deshalb besser, die Beichte im Beichtstuhl ganz abzuschaffen und stattdessen im freien seelsorglichen Gespräch zu üben.

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Typisch Protestanten: Sie reformieren etwas, und am Ende bleibt nichts mehr davon übrig. Das kann man so sagen – zumindest in diesem Fall. Weil es an Bemühungen fehlte, das Ritual lebendiger zu machen, geriet auch die Beichte selbst aus dem Bewusstsein der Menschen. Dazu beigetragen hat auch die Aufklärung: Sie ging vom Dogma des guten Menschen aus. Den Pfarrern warf sie vor, ihre Gemeindeglieder durch die Beichte unmündig zu halten. Dieser Vorwurf steht allerdings im Gegensatz zum Ziel der Beichte: Sie soll den Menschen ja gerade frei machen!

Warum die Beichte in Vergessenheit geriet In den 1970er Jahren kam es in der Theologie zum Bruch mit der Beichte. Warum? Über Jahrhunderte galt die Beichte als das Herz der Seelsorge. Durch den späteren Kieler Pastoralpsychologen Joachim Scharfenberg (1927–1996) gab es eine radikale Abrechnung mit der Beichte. In einer demokratischen Gesellschaft sei die Beichte nicht mehr zeitgemäß. Danach hat es die Beichte in der wissenschaftlichen Diskussion praktisch nicht mehr geben dürfen. Scharfenberg prägte Generationen von Studenten. Aus meiner Sicht unterschätzte er den Zuspruch von Gottes Vergebung und überschätzte die Kraft säkularer psychotherapeutischer Methoden. Seit den 1980er Jahren gibt es eine Gegenbewegung, und die Beichte gilt nicht mehr als verpönt. In Spielfilmen wird die Beichte regelmäßig als bizarrer Brauch dargestellt: Der Priester oder Pfarrer sucht so lange in den Sünden seiner Schäfchen, bis sie auch das letzte schmutzige Detail ausgeplaudert haben. Leider gibt es solche Beichtgespräche wirklich – ich bezweifle allerdings, dass das die Regel ist. Sicher gibt es Gefährdungen in der Beichte. Aber in einem psychotherapeutischen Gespräch sind sie in keiner Weise geringer! Wir wissen aus vielen Untersuchungen, dass sexueller Missbrauch in der psychotherapeutischen Praxis ein großes Problem darstellt. Dennoch fordert keiner die Abschaffung der Psychotherapie. Der Missbrauch einer Sache stellt nicht den guten Gebrauch infrage – das gilt auch für die Beichte.

Foto: picture alliance / BREUEL-BILD

Der Unterschied zur Psychotherapie

Früher beichtete man im Beichtstuhl – heute geschieht es manchmal ganz öffentlich. Udo Jürgens beim Moderator Markus Lanz in der ZDF-Talkshow.

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Was unterscheidet die Beichte vom Gespräch mit dem Psychotherapeuten? Die Beichte lebt von der Vergebung der Sünden durch Gott, die ein befreites Weiterleben ermöglicht. Dagegen besteht bei der Psychotherapie die Gefahr, dass man sich zu sehr mit der Archäologie der Seele beschäftigt: Man sucht zu sehr in der Vergangenheit und vergisst den Blick nach vorn. Über den Begründer der Psychoanalyse, Sigmund Freud (1856–1939), gibt es das böse Wort: „Bei ihm war die Psychoanalyse zu Ende, sobald das Vermögen des Klienten aufgebraucht war.“ O


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meinsamen Sündenbekenntnis im Gottesdienst und der persönlichen Beichte im Vaterunser „Vergib uns unsere Schuld“ bis hin zur Einzelbeichte.

Reicht nicht das Vaterunser? Reicht es nicht aus, einfach das Vaterunser zu beten? Das Vaterunser ist sicher die normale Form der Beichte. Aber es gibt Sünden, bei denen man den Eindruck hat, man wird mit ihnen allein nicht fertig. Dann ist es hilfreich, wenn man sie gegenüber einem anderen Menschen ausspricht. Der Beichthörer wird dann zum Verbündeten im Kampf gegen die Sünde.

Geht es nur um Sex?

„Es gibt keine Sünder mehr“ Dennoch spielt die Beichte immer weniger eine Rolle. „Gott ist einsam geworden. Es gibt keine Sünder mehr“, schrieb der evangelische Theologe Paul Schütz (1891–1985). Das ist wahrscheinlich die Hauptursache dafür, dass die Beichte es in der Kirche heute so schwer hat. Letztlich sind viele Menschen davon überzeugt, dass sie gut sind und keine Beichte nötig haben. Zudem rechnen die meisten Menschen nicht damit, dass Gott existiert und sie ihr Tun und Unterlassen vor ihm verantworten müssen. Dagegen setzt die Beichte voraus, dass der Mensch ein Geschöpf ist, das gegenüber seinem Schöpfer Rechenschaft ablegen muss.

Statt über Schuld wird heute über Glück gepredigt Die schweren, dunklen Worte Schuld und Sünde kommen vielen Pfarrern nur schwer über die Lippen. Heute predigt man bevorzugt über Glück und gelingendes Leben. Viele Verkündiger gehen davon aus, dass die Rede von der Sünde nur noch schwer vermittelbar ist – und da ist ja auch etwas dran. Deshalb müssen wir heute deutlich machen, dass die Beichte uns entlastet. Es ist ja nicht so, dass wir in einer schuldlosen Gesellschaft leben würden – wir sind ständig auf der Suche nach Sündenböcken. Das erfahren wir fast täglich in den Nachrichten. Denn wer nicht weiß, dass er bei Gott Vergebung erfährt, ist gezwungen, auf andere Weise Entlastung zu suchen. Wie kann die Beichte wiederbelebt werden? Es gibt Orte in der evangelischen Kirche, an denen regelmäßig gebeichtet wird: in Kommunitäten und auch in einzelnen Gemeinden. Der erste Schritt ist, dass Seelsorge angeboten und ihr Wert bewusstgemacht wird. Dann ist die Beichte oft der nächste Schritt. Zudem benötigen wir sehr unterschiedliche Formen der Beichte, angefangen vom ge-

Wann man nicht beichten sollte Drückt es nicht auf die Stimmung, wenn man sich als elender Sünder bekennt? Wer den Eindruck hat, er brauche die Beichte nicht, sollte sie auf keinen Fall ablegen. Ich selbst bin allerdings im Laufe meines Lebens zu der Erkenntnis gekommen, dass ich täglich schuldig werde. Von daher empfinde ich es als eine

Foto: idea

Auch in evangelischen Kirchen gibt es wieder Beichtangebote.

Häufig geht es bei der Beichte um sexuelle Vergehen. Es mag sein, dass die sexuellen Sünden in der Beichte alle anderen nahezu verdrängt haben. Das ist natürlich eine Entartung der Beichte, denn die Zehn Gebote decken nicht nur den Ehebruch, sondern ein viel weiteres Spektrum ab. Wahrscheinlich ist bei frommen Menschen Habgier heute eine viel weiter verbreitete Sünde. Ein Problem der Beichte: Man beichtet jede Woche dasselbe, denn der Mensch ändert sich kaum ... Ich muss mich auch jeden Tag waschen und die Zähne putzen. Manchmal finde ich das ziemlich lästig – dennoch tue ich es immer wieder. Übertragen auf die Beichte: Es gehört zu meinem Menschsein, das ich immer wieder schuldig werde. Es ist ein Irrtum zu glauben, man komme durchs Leben, ohne sich schmutzig zu machen. Dann ist die Beichte das geeignete Mittel zur geistigen Hygiene. Katholiken sollten jede Woche zur Beichte gehen, bei Protestanten gibt es keine Vorgabe. Interessanterweise hat Martin Luther einmal in der Woche gebeichtet … … in dieser Hinsicht war Luther also ein guter Katholik. Er war sogar weit besser! Denn zu Luthers Zeit ging man in der Regel einmal im Jahr zur Beichte. Erst Papst Pius X. hat 1910 die wöchentliche Beichte angeordnet. Was empfehlen Sie selbst? Das hängt stark von den Lebensumständen ab. Ich meine: Wir sollten Gott täglich um Vergebung unserer Sünden bitten. Einmal in der Woche sollte man das Schuldbekenntnis im Gottesdienst mitsprechen und Vergebung empfangen. Wenn es darüber hinaus die Gelegenheit gibt, seine Schuld vor einem Menschen zu bekennen, sollte man diese ergreifen.

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Wohltat, meine Schuld vor Gott bekennen zu können. Luther sagte: Man kann die Menschen nicht zur Beichte treiben, aber wir können sie dazu locken. Dann locken Sie mich mal! Jeder Christ sollte sein Leben an den Zehn Geboten ausrichten. Dann wird man schnell merken, dass die Liebe zu den Eltern nicht immer leichtfällt oder dass man es mit dem Besitz nicht so genau nimmt. Mit einem geschärften Gewissen entdeckt man, dass man nicht so ist, wie man eigentlich gerne sein möchte. Deshalb ist die Beichte ein ausgezeichnetes Mittel, sich der Gnade Gottes zu vergewissern. Oder wie es der Theologe Dietrich Bonhoeffer ausgedrückt hat: „Das Wort (der Vergebung) aus dem Munde des Bruders ist kräftiger als das Wort aus dem eigenen Herzen.“ Warum ist das so? Das kann man sich bei ganz alltäglichen Gesprächen klarmachen: Wenn ich mich niedergeschlagen fühle, fällt es mir schwer, mich selbst zu ermuntern. Dann helfen mir die Worte eines Freundes, wieder zuversichtlicher zu werden. Muss die Beichte bei einem Pfarrer abgelegt werden? Nach evangelischem Verständnis kann jeder Christ die Beichte abnehmen und hat die Vollmacht, die Absolution, also die Freisprechung der Sünden, zu erteilen. Ich habe jedoch beobachtet, dass die meisten Menschen lieber zu einem Pfarrer gehen. Dazu kommt: Wenn man einem Menschen zu nahesteht, kann das bei der Beichte störend sein.

Was ändert sich, wenn ich beichte? Was ändert sich in meinem Leben, wenn ich vor Gott und einem Menschen meine Sünden bekannt habe? Ich erfülle meine Bestimmung: Ich werde ich selbst. Wenn ich es nicht tue, bin ich nicht mit mir identisch, ich muss dann andere Strategien entwickeln, um mit meiner Schuld umzugehen: Ich suche einen Sündenbock, entfremde mich von mir selbst, beschönige mein Handeln oder betäube mein

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Gewissen. Dagegen bedeutet beichten, dass ich nicht mehr auf meine Schuld festgelegt bin, sondern Befreiung erfahre. Empfehlen Sie für die Beichte den Beichtstuhl, das Gemeindebüro oder die Parkbank? Ich selbst hätte mir manchmal den Beichtstuhl gewünscht – als Schutzraum, um nicht gesehen zu werden. Allerdings erzählten mir katholische Freunde, dass sie den Beichtstuhl als unpersönlich empfinden. Sie bevorzugen das Arbeitszimmer des Priesters. Ich empfinde es auch als geeignet. Allerdings sollte man durch eine Kerze oder ein Kreuz auf dem Tisch symbolisieren, das die Beichte vor Gott geschieht. Die Parkbank oder ein Spaziergang gehen grundsätzlich auch, allerdings haben sie ein gewisses Ablenkungspotenzial. Das kann ganz entspannend sein, aber auch stören. Wie lange sollte eine Beichte dauern? Im Normalfall: 5 bis 10 Minuten.

Was sollte ich alles beichten? Wie sehr muss ich dabei ins Detail gehen? Man sollte nicht bis ins letzte Detail gehen, aber auch nicht so allgemein bleiben, dass es nichts kostet. Es reicht nicht zu sagen „Ich bin in sexueller Hinsicht schuldig geworden“, wenn ich Ehebruch begangen habe. Es wäre allerdings auch falsch, Häufigkeit, Umstände und den Namen des Geschlechtspartners zu benennen. Gibt es Dinge, die für eine Beichte zu banal sind? Wenn mir jemand beichten will, dass er das Diensttelefon für einen privaten Anruf im Wert von 5 Cent genutzt hat, schicke ich ihn wieder weg. Er soll erst kommen, wenn er richtig gesündigt hat. So lange soll er mich in Ruhe lassen! Was entgeht mir, wenn ich aufs Beichten dauerhaft verzichte? Ich fürchte, dass geistliche Vollmacht und Frische auf der Strecke bleiben. Die Dynamik, die das Christsein eigentlich auszeichnen sollte, geht verloren. Vielen Dank für das Gespräch!

Die Beichte in der Bibel Da sprach Jesus abermals zu ihnen: Friede sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch! Und als er das gesagt hatte, blies er sie an und spricht zu ihnen: Nehmt hin den heiligen Geist! Welchen ihr die Sünden erlasst, denen sind sie erlassen; und welchen ihr sie behaltet, denen sind sie behalten. Johannesevangelium 20,21–23

Die Beichte in Martin Luthers „Kleinem Katechismus“

Foto: picture alliance / dpa

Was ist die Beichte? Die Beichte begreift zwei Stücke in sich: eins, dass man die Sünden bekenne; das andere, dass man die Absolution oder Vergebung vom Beichtiger (regelmäßig: der Pfarrer) empfange als von Gott selbst und ja nicht daran zweifele, sondern fest glaube, die Sünden seien dadurch vergeben vor Gott im Himmel.

Auch der Papst beichtet: Franziskus in der St. Peter Basilika in Rom

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Welche Sünden soll man denn beichten? Vor Gott soll man aller Sünden sich schuldig geben, auch die wir nicht erkennen, wie wir im Vaterunser tun. Aber vor dem Beichtiger (Pfarrer) sollen wir allein die Sünden bekennen, die wir wissen und fühlen im Herzen.


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Der Frühling beginnt zwischen Acker und Büro LANDWIRTSCHAFT Überall grünt es. Traktoren fahren die Äcker rauf und runter. Auch für Landwirt Hartmut Lang aus dem hessischen Rechtenbach geht es jetzt wieder los. Doch Landwirtschaft besteht längst nicht mehr aus Natur pur. Die Büroarbeit nimmt immer mehr zu. Trotzdem möchte Hartmut Lang mit niemandem tauschen. Er liebt seinen Beruf. Julia Bergner hat ihn besucht.

Bauern seit 300 Jahren Den Hof bewirtschaftet der 50-Jährige gemeinsam mit seinem Cousin und dessen Sohn. Hartmut Langs zweitältester Sohn studiert Agrarwissenschaften und will auch bald in das Familienunternehmen einsteigen. Die enge Zusammenarbeit mit der Familie genießt der Vater. Natürlich gebe es manchmal Spannungen. „Aber wir sind alle Christen. Und da ist die Bereitschaft, wieder von vorne anzufangen, immer schnell gegeben.“ Auf 200 Hektar bauen die Langs Raps, Weizen, Wintergerste und Futtermittel für die Schweine an. Vor 25 Jahren haben sie das Familienunternehmen von ihren Vätern übernommen. In der wievielten Generation es den Hof schon gibt, weiß keiner mehr so genau. Lang vermutet, dass seine Vorfahren vor circa 300 Jahren in Rechtenbach mit der Landwirtschaft begonnen haben, aus der sich dann eine Bauerndynastie entwickelte. 1968 ist die Familie aus dem Dorf weggezogen „Die Akzeptanz für Tierhaltung im Ort war einfach nicht mehr da“, bedauert Lang. So errichteten sie etwa einen Kilometer außerhalb – direkt am Rand des Naturparks Taunus – Wohnhäuser, große Ställe und Maschinenhallen.

Ich vertraue auf Gott auch in schweren Zeiten Als Hartmut Lang 1990 die Verantwortung für den Hof von seinem Vater übernahm, hatte er zunächst große Bedenken, dass er seine Frau und die 4 Söhne vom erwirtschafteten Gewinn nicht ernähren könne. Doch dann erinnerte er sich, dass es einen gibt, der über allem steht, bei dem man seine Sorgen loswerden kann. „Das Vertrauen in Gott

Fotos: www.kwerk.eu/Wolfgang Köbke (2)

Leuchtend rot versinkt die Frühlingssonne hinter den Hügeln des Taunus. Gleich wird das Dorf Rechtenbach bei Wetzlar im Schatten liegen. Der erste warme Tag des Jahres geht zu Ende. Landwirt Hartmut Lang schaut von seinem Andreashof aus hinunter auf Rechtenbach und entspannt sich kurz beim Anblick der Idylle. „Es ist landschaftlich so reizvoll. Wenn ich hier nicht auch arbeiten würde, müsste ich gar nicht in den Urlaub fahren“, schwärmt er. Doch dann klingelt wieder das Handy. Ein Agrarhändler will in einer halben Stunde den Raps vom Vorjahr abholen. Während im Dorf jetzt die Läden schließen und die Ersten zu Hause den Grill anzünden, ist für Hartmut Lang noch lange kein Feierabend. Der Frühling hat begonnen und mit ihm die arbeitsintensivste Zeit für Landwirte. Jetzt wird jede Stunde, in der es hell ist, ausgenutzt. Die Felder müssen gedüngt und Pflanzenschutzmittel ausgebracht werden. Auch die 1.000 Mastschweine wollen jeden Tag gehegt und gepflegt werden. Die Maschinen und die Getreidesilos müssen auf Vordermann gebracht werden, damit die Ernte auf dem Andreashof im Sommer reibungslos verlaufen kann.

Bauer Lang kontrolliert am Computer die Fütterung der Schweine.

Ein Blick über die Felder hinweg auf den Andreashof

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hat mir die innere Ruhe und die Gelassenheit gegeben, Rückschläge und Krisen, die jeder Selbstständige erlebt, zu überwinden.“ Sein Betrieb ist seitdem stetig gewachsen.

Bauer ist nicht mehr Bauer Der Beruf des Landwirts hat sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert. Das romantische Bild, das viele von der Arbeit auf dem Bauernhof haben, trifft nicht mehr zu. Lang: „Idyllisch ist nur die Lage unseres Betriebs, und wenn ich nachmittags mal kurz Zeit habe, mit meiner Frau auf der Terrasse Kaffee zu trinken.“ Alles ist hochmodern und technisiert. Lang sitzt viel im Büro, wälzt Akten, sichtet Rechnungen, bearbeitet Bestellungen. „Manchmal wünsche ich mir den Tag herbei, an dem ich morgens auf den Traktor steige, abends wieder runter und sonst nichts zu tun brauche“, meint er ein wenig wehmütig.

Foto: www.kwerk.eu/Wolfgang Köbke

Die widersprüchlichen Ansprüche des Verbrauchers Auf dem Computerbildschirm in seinem Büro blinkt es. Die Fütterung der Schweine hat begonnen. Sie wird vom Haus aus kontrolliert. Schweine sind sehr empfi ndliche Tiere. In den Stall gehen Lang und sein Cousin nur in Schutzanzügen. Eine Infektion der Tiere wäre verheerend. 4 Monate stehen die Schweine bei Langs, bis sie ihr Idealgewicht erreicht haben. Währenddessen wird alles scharf kontrolliert: Pflege, Fütterung, Haltung. Hartmut Lang ist daran interessiert, dass es seinen Tieren gutgeht. Trotzdem meinen viele Verbraucher, dass die Tierhaltung zu wünschen übrigließe. Das ärgert ihn: „Wenn man sieht, wie Schweine früher gehalten wurden, dann geht es ihnen heute vergleichsweise sehr gut. Sie haben einen hellen Stall, der ganzjährig klimatisiert und komplett auf ihre Bedürfnisse abgestimmt ist.“ Der Verbraucher hat seiner Erfahrung nach allerdings gleich mehrere Ansprüche, die schwer miteinander zu vereinen seien: „Der Kunde will qualitativ hochwertige Erzeugnisse, die den höchsten Tierschutzstandards entsprechen. Gleichzeitig möchte er jedoch vor allen Dingen billige Produkte.“ Deshalb kaufen viele zu niedrigen Preisen bei Aldi und Co. ein. Gerade erst haben die Discounter wieder einmal die Fleischpreise um bis zu 30 % gesenkt. Das aber bedeutet auch, dass der Erzeuger – der Bauer – immer weniger Geld für seine Ware bekommt und Mühe hat, Qualität zu liefern.

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Kauft beim Bauern vor Ort ein! Dieses Problem könnte gelöst werden, wenn jeder Bürger bereit wäre, mehr Geld für Lebensmittel zu geben und vor allem regionale Produkte zu kaufen. So würde er die ortsansässigen Landwirte unterstützen. Wer beim Bauern um die Ecke seine Milch holt, könne sich außerdem gleichzeitig ein Bild von der Haltung machen und müsse sich nicht auf die Medien verlassen, sagt Lang. Auch die vielen Verordnungen des Gesetzgebers machen dem Andreashof zu schaffen: „Einige dieser Vorschriften sind einfach überzogen“, findet Hartmut Lang. „Die Kosten, die dadurch entstehen, sind viel zu hoch für kleine regionale Vermarkter. Die Umsetzung können sich oft nur noch die großen Unternehmen leisten.“

Es gibt immer weniger Bauern Die Folgen dieser Entwicklungen: Viele Bauern geben auf. In Rechtenbach mit seinen rund 4.000 Einwohnern gibt es nur noch 4 Haupterwerbslandwirte. 3 davon heißen Lang. Der typische Hofladen und der Dorfmetzger haben vielerorts dichtgemacht. Die Schlachthöfe in der Umgebung sind ebenfalls aufgrund mangelnder Nachfrage geschlossen worden. Langs Schweine werden auf LKWs bis an die Nordsee oder ins Saarland transportiert. Viel lieber würde Lang das Fleisch selbst vor Ort verkaufen.

Man muss Nischen finden Schon vor Jahren hat Hartmut Lang festgestellt: Von der Landwirtschaft alleine kann man nicht mehr leben. Man muss seine Nische finden. Ein EU-Gesetz verbot 2006 die Verfütterung von Speiseresten an Schweine, wie es auch die Langs jahrelang gemacht hatten. Man wollte damit einer möglichen Seuchengefahr vorbeugen. Futtermittel müssen seitdem teuer hinzugekauft werden. Den Langs fiel ein sehr lukrativer Geschäftszweig weg. „Manch einer

Einen Tag auf dem Traktor zu verbringen – ein Traum von Bauer Lang

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wäre an dem Gesetz verzweifelt. Ich habe auf Gott vertraut, dass es auch wieder gute Tage gibt“, sagt der überzeugte Christ. Kurze Zeit später kam die Gemeinde Hüttenberg – zu der Rechtenbach gehört – auf die Langs zu: Man hatte nach alternativen Entsorgungswegen gesucht und festgestellt, dass Speisereste nach dem Gesetz für erneuerbare Energien in Biogasanlagen entsorgt werden dürfen. Die Familie baute eine solche Anlage und konnte so weiterhin die Reste aus den Großküchen im Umkreis entsorgen. „Das war wie eine Gebetserhörung.“

Er leitet den CVJM und bläst im Posaunenchor

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Bauer Lang auf seinem Lieblingsplatz im Traktor

Er will mit niemandem tauschen Und trotzdem: Hartmut Lang will mit niemandem tauschen. „Ich weiß, für wen ich das hier alles mache. Ich kann die Produkte in der Hand halten. Und der Beruf ist sehr vielseitig: Büroorganisation, Betriebswirtschaft, Tierhaltung, Witterungen, Natur, Maschinen reparieren – ich muss alles verstehen und vieles können.“ Er kann sich gar nicht vorstellen, mit Mitte 60 in Rente zu gehen. „Ich werde einen wohlverdienten Unruhestand haben. Solange man gesund ist, kann man mitmachen“, findet Lang. Jetzt geht es erst mal wieder raus. Ein langes Jahr liegt vor ihm. Der Frühling hat in diesem Jahr 8 Wochen früher als sonst begonnen. P

idea Fernseh- und Hörfunk-Tipps

12. bis 18. April

FERNSEHEN Samstag, 12. April

Palmsonntag, 13. April

Dienstag, 15. März

Gründonnerstag, 17. April

Karfreitag, 18. April

6.00–6.00 24 Stunden Jerusalem – Die Heilige Stadt ist die Wiege der 3 großen monotheistischen Religionen, spirituelles Zentrum für Millionen und zugleich eine umkämpfte Stadt. Die Langzeitdokumentation erzählt einen Tag in Jerusalem nach.

11.30–12.15 ERF 1 Gottesdienstliche Feier mit dem Liedermacher Wolfgang Buck

20.15–21.15 An der Schwelle zum Jenseits – Menschen, die aufgrund einer Nahtoderfahrung an ein Leben nach dem Tod glauben

20.15–22.50 Die Bibel – Serie, Folge 1–3. In den USA verbuchte die 10-teilige Spielfilmserie 13 Millionen Zuschauer.

10.00–11.00 Evangelischer Gottesdienst zum Karfreitag aus der Stadtkirche in Bad Cannstatt (Stuttgart)

22.30–23.15 Als ich zu denken begann – Wie eine Familie bei den Zeugen Jehovas ausstieg

20.15–22.00 Vision – Aus dem Leben der Hildegard von Bingen. Filmbiografie der Benediktinerin

Gründonnerstag, 17. April

Karfreitag, 18. April

20.00–21.00 ERF Plus Farbenfrohes Leben im grau-schwarzen Gewand – Horst Marquardt im Gespräch mit der Diakonisse Anne Messner. Für die Schwester wurde im Aidlinger Diakonissenmutterhaus Helfen zur Lebensaufgabe.

8.35–9.00 Das Leiden Christi – zu unserem Heil? Das Neue Testament und der moderne Glaube

17.45–18.15 Fenster zum Sonntag: Nichts ist wie zuvor – Weiterleben nach dramatischen Erfahrungen

21.45–22.35 Festung Europa – Einsatz gegen Flüchtlinge

HÖRFUNK Palmsonntag, 13. April 7.05–7.30 Gott und der Esel – Am Palmsonntag fliegen dem Messias auf dem Esel die Hosianna-Rufe nur so zu.

8.35–8.50 Meine Seele ist betrübt bis an den Tod – Jesus in Gethsemane, von einem Jünger beobachtet

8.30–9.00 Mein Nächster, der Fremde – Wie Christen sich für Flüchtlinge einsetzen

10.00–11.00 Evangelischer Gottesdienst aus der Reglerkirche in Erfurt

11.30–12.00 Brauchen Kinder aktive Sterbehilfe? Gespräche am Rande des Denkbaren 12.05–12.30 Wie baut man Stille? Kirchenarchitektur heute

10.00–11.00 Karfreitag – Tag der Fragen. Evangelisch-freikirchlicher Radiogottesdienst

Wer reagieren möchte, kann dies unter folgenden Rufnummern tun: ARD: 089/5900-3344 | Bibel.TV: 040/4450660 | Das Vierte: 0180/5843783 Deutschlandfunk und Deutschlandradio: 0221/345-1831 | DRS 2: (0)848/808080 | ERF: 06441/957-0 | HR (TV): 069/1555111 | Kabel 1: 0180/5011150 KiKa: 0180/2151514 | Luth. Stunde: 04264/2436 | MDR: 0341/300-5401 | NDR: 0511/988-2393 | Phoenix: 0180/28213 | RBB: 030/97993-2171 SF 2: (0)62/2059050 | SR 2: (0)681/6022222 | SWR: 07221/929-0 | WDR (Radio): 0221/5678-333 | WDR (TV): 0221/5678888 | ZDF: 06131/7012164

Foto: www.kwerk.eu/Wolfgang Köbke

Trotz des strammen Alltagsprogramms gehört der sonntägliche Gottesdienstbesuch in der Evangelischen Gemeinschaft Rechtenbach für Lang zur Regel. Schon die Großeltern haben es so gehalten. Unter der Woche, wenn die Arbeit es zulässt, geht Lang abends einer seiner vielen ehrenamtlichen Tätigkeiten nach. So ist er der Vertreter der Bauernschaft im Kreis Wetzlar. Doch er leitet auch den örtlichen CVJM. Außerdem bläst er im Posaunenchor. „Natürlich ist es manchmal alles zu viel“, gibt er zu. „Dann sitze ich abends da und will nicht mehr aufstehen. Aber jedes Mal, wenn ich beim Posaunenchor oder im Hauskreis war, tut es mir gut. Man bekommt einen neuen Input und merkt, dass der Betrieb nicht der Nabel der Welt ist.“ Die freien Abende im Monat, an denen er mal einen Film schaut oder mit seiner Frau Zeit verbringt, kann er an einer Hand abzählen.


DI E K LE I N E K A NZ E L

» Als nun Jesus ihren Glauben sah, sprach er zu dem Gelähmten: Mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben. «

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Hans-Martin Stäbler ist Generalsekretär des Verbandes „Christen in der Wirtschaft“ (CiW/Wuppertal).

Aus dem Evangelium des Markus 2,5

Kann man für andere Menschen glauben? Ich bewundere die engagierten Männer in Kapernaum am See Genezareth, die ihren gelähmten Freund zu Jesus bringen. Sie zeigen eine unternehmerische Liebe, die auch Blockaden überwindet. Und dann steht in Markus 2,1–12 ein Satz, bei dem es bis heute zwischen den Zeilen der Bibel knistert: „Als nun Jesus ihren Glauben sah, sprach er zu dem Gelähmten: Mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben.“ Der Glaube für andere Menschen hat also eine Bedeutung bei Jesus.

Foto: privat

Eltern vertrauen darauf: Gott erreicht unsere Kinder Wie oft bin ich in der Jugendarbeit Eltern begegnet, die leidenschaftlich für ihre Kinder beten und fest darauf vertrauen, dass Gottes Liebe sie neu erreicht. Auch umgekehrt: junge Menschen, die Jesus erlebt haben und nun für ihre distanzierten Eltern glauben. Die Träger in Kapernaum

hatten einen großen Glauben für ihren kranken Freund. So brauchen wir heute Christen mit einem großen Glauben für kranke und angeschlagene Mitmenschen, die alleine resignieren würden. Ein Glaube für Verantwortungsträger und Führungskräfte in unserem Volk und in der Gemeinde, die wegen voller Aktenberge und Terminzwängen ihre Seele verlieren. Ein Glaube für Kinder, die zu wenig Liebe und Geborgenheit erleben, genauso wie für alte Menschen, die abgeschoben werden und unter der Einsamkeit leiden. Und wenn ich selbst keine Glaubenskraft mehr aufbringen kann, dann bin ich dankbar für Freunde, die für mich und mit mir glauben und beten. So habe ich persönlich Krisen überwunden und Heilung meiner Seele erfahren. Gemeinsam Menschen zu Jesus bringen und für sie glauben – dies ist ein besonderer Auftrag für Hauskreise und Gemeinden. P

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PORTRÄT

Der Hundertjährige, der an der Orgel sitzt KIRCHENMUSIK Er ist wohl der älteste aktive Kirchenorganist im deutschsprachigen Europa: Walter Wieben aus Oelixdorf bei Itzehoe in Schleswig-Holstein. Am 6. April wurde er 100 Jahre alt. Klaus Rösler stellt ihn vor.

Als Musiker im Zweiten Weltkrieg Seine musikalische Begabung rettet ihm im Zweiten Weltkrieg vermutlich das Leben. 1935 wird er zur Wehrmacht eingezogen und in eine Militärkapelle abkommandiert. Als die deutschen Soldaten vor Stalingrad im eiskalten Winter 1941/42 hungern und frieren, sitzt er im warmen Offizierskasino am Klavier. Weil er aber auch für die einfachen Soldaten Akkordeon spielt, erhält er das Kriegsverdienstkreuz. Kurz vor Kriegsende im April 1945 wird er am Arm verletzt und deshalb nach Dänemark verlegt; seine Kameraden geraten in russische Kriegsgefangenschaft. Die Verletzung sieht er heute als ein Geschenk Gottes an. Denn sie hat ihn vor der Gefangenschaft bewahrt: „Die hätte ich wohl nicht überstanden.“ Nach seiner Genesung nimmt Wieben in Hademarschen wieder seinen Beruf als Organist auf. Er übt viel und bildet sich fort. 1964 wird er vom Propst in die Kreisstadt Itzehoe berufen. Es gibt auch zwei

Schallplattenaufnahmen von ihm: 1974 die selbstkomponierte Kantate „Lob, Preis und Dank“ und 1979 „Volkslieder und Volkstänze der Norddeutschen Heimat“.

„Du spielst vor Gott für die Gemeinde“ Wieben liebt seine Arbeit. Er will das Evangelium durch Musik lebendig machen. Er sieht sich selbst dabei eher in einer Nebenrolle und verweist auf eine Orgelinschrift: „Du spielst hier nicht für Dich, sondern vor Gott für die Gemeinde.“ Doch Wieben muss erst 78 Jahre alt werden, bis er begreift, was es mit dem Evangelium auf sich hat: dass Jesus Sünde vergeben kann. Das gilt auch ihm. Wieben: „Je älter man wird, desto mehr Schuld lädt man doch auf sich.“ Seit er im Gebet erlebt hat, dass Gott ihm vergeben hat, macht ihm die Musik noch mehr Freude. Deshalb ärgert es ihn, dass in keinem Bericht über seinen 100. Geburtstag in der Lokalpresse sein Bekehrungserlebnis erwähnt wird. Den Geburtstag begeht er passend – an der Orgel im Gottesdienst in Oelixdorf, wo er seit 1995 tätig ist. Die Lieder hat er selbst ausgewählt. Die Posaunen, die Flöten und die Kantorei bringen Stücke von ihm zu Gehör. Der Jubilar bekennt: „Musik ist für mich ein Lebenselement.“ Wieben hat 4 Kinder und 5 Enkel. Seine Frau starb vor 12 Jahren. P

Foto: Kerstin Asmussen

Schon im Alter von 5 Jahren wird bei ihm die Liebe zur Orgel geweckt, als seine Mutter ihn zum Gottesdienst mitnimmt. Als der kleine Walter die Orgel hört, beschließt er: „Das machst du auch.“ Zunächst lernt er Geige, dann Klavier. Er wird Orchestergeiger, später Kirchenmusiker, Organist und Kantor. Mit 17 sitzt er erstmals an einer Orgel. Schon 3 Jahre später wird er Organist in der Kirchengemeinde Hademarschen bei Heide im hohen Norden Deutschlands. Aber Wieben beherrscht auch andere Instrumente: Akkordeon, Geige, Bratsche, Trompete, Tenorhorn, Tuba und Zugposaune.

DAS WORT DER WOCHE » Meine Mutter hat mir als Kind biblische Geschichten erzählt. Sie haben wesentlich zur Bildung meines Urvertrauens beigetragen. Ich fühlte mich von Gott gewollt und daher sicher und beschützt. Obwohl mein Kinderglauben inzwischen längst verloren ist, spüre ich noch immer diese Unerschütterlichkeit und Angstfreiheit in mir. Deshalb habe ich sie auch meinen Kindern erzählt … Um diese zentralen Geschichten herum wurde Europa gebaut, eine ganze Kultur. Die versteht nicht, wer diese Geschichten nicht kennt. « Der Journalist und Buchautor Christian Nürnberger im Magazin „Focus Schule“ (München) 15.2014


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