Idea Spektrum Schweiz 11/2014

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E DI T OR I A L

Politik und die Lebensthemen Liebe Leserin, lieber Leser Werfen wir einen Blick ins Sessions-Programm der National- und Ständeräte. Da geht es um erneuerte Freihandelsabkommen, die Evaluation der Kostendeckung von Ausnüchterungszellen, die Auslegeordnung zur Planung hochspezialisierter Medizin, die Umsetzung der nationalen Strategie zum Schutz der Schweiz vor Cyber-Risiken, die Abschaffung der Ehestrafe bei den AHV-Renten bis hin zur Wahl eines Bundesrichters. Dies sind einige wahllos herausgepickte Themen. Aber es gibt Themen, die sind grundlegender als andere. Sie tangieren den gesellschaftlichen Wertekonsens. Ich nenne sie „Lebensthemen“. Sie haben einen ethisch-moralischen Bezug. Zum Beispiel die Zulassung der Präimplantationsdiagnostik. PID ist ein Testverfahren an Embryonen im Reagenzglas. Es geht dabei nicht um Heilung, sondern um Selektion. Der Bundesrat möchte die Anwendung nur stark eingeschränkt erlauben – für Paare mit erblicher Belastung. Die Wissenschaftskommission will das Screening aber ausweiten und die Zahl der Labor-Embryonen nach oben öffnen. Das freut die Fortpflanzungsmedizin. Embryonen ausserhalb des Mutterleibs sind schutzlos. Je mehr es davon gibt, desto grösser wird die Versuchung, sie als Rohstoff für Forschungszwecke zu betrachten. Durch die wachsenden Möglichkeiten der Fortpflanzungsmedizin steigt der Druck auf werdende Eltern. Müssen sie alles technisch Machbare unternehmen, um ihr Kind genetisch zu optimieren? In dieser Session bisher am meisten zu reden gab die Lockerung der Regeln für Kriegsmaterialexporte. Das Verbot soll nur gelten, wenn ein „hohes Risiko besteht, dass das auszuführende Kriegsmaterial für die Begehung von schwerwiegenden Menschenrechtsverletzungen eingesetzt wird“. Die Neuformulierung freut die Rüstungsindustrie. Ihre Unterstützung wurde höher gewichtet als die Bedenken, repressive Regierungen im arabischen Raum oder in Pakistan mit Waffen zu stärken. In der SRF-Arena wurde darüber diskutiert. Ich blieb mit einer grossen Frage zurück: Kann ich mich für das Recht auf Leben von Anfang bis zum Ende einsetzen und gleichzeitig Waffen in Länder exportieren, in denen Regime sich mit Gewalt an der Macht halten und Christen unterdrückt werden? Rolf Höneisen

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11.2014

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bibLisch Siehe, Kinder sind eine Gabe Gottes! Psalm 127,3 Welch ein Vertrauen von Gott an uns Menschen, dass er uns ein so kostbares Gut anvertraut! Aber lassen wir uns nicht täuschen, wir werden Gott einmal Rechenschaft darüber abgeben müssen, wie wir mit unseren Kindern umgegangen sind. Unsere wichtigste Aufgabe ist es, dass wir das Beste für die nächste Generation erreichen wollen. Ob das Beste in der bewussten Tötung von Ungeborenen, der Selektion von Föten im Mutterleib, dem Verabreichen von Psychopharmaka zur Ruhigstellung oder in sexueller Ausbeutung besteht, bezweifle ich allerdings. Lassen wir weiterhin solches Unrecht an den Schwächsten unserer Gesellschaft zu, dann werden wir dies dereinst vor Gott teuer bezahlen müssen.

Ein Lieblingsbibelwort von Rolf Haller, Vater von vier Kindern, EDU-Grossrat, Zetzwil AG.

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