Idea Spektrum Schweiz 33/2012

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Nachbars Garten braucht Dünger Das kann ja heiter werden! Ich fordere Sie hier dazu auf, nicht in Ihren eigenen Garten zu investieren, sondern Dünger für den Garten Ihres Nachbarn zu kaufen. Was ich damit meine? Beispiel Mentoring. Das bedeutet: Andere, meist jüngere Menschen mit weniger Lebenserfahrung, während einer gewissen Zeit freundschaftlich begleiten, Zeit mit ihnen verbringen, gute Fragen stellen, sich befragen lassen … Vielleicht können Sie einige Fragen beantworten, vielleicht auch nicht. Das macht nichts. Wichtig ist, dass Sie für die Ihnen anvertrauten Menschen regelmässig und treu beten. Dies ist Dünger für den Garten des Nachbarn, ist eine Investition in eine neue Generation. Der Bedarf

Glauben wie die Kinder «idea Spektrum» Nr. 27 – «Kein Platz für die Elite in der Kirche?», Interview mit Benedikt Walter «idea Spektrum» zirkuliert jeweils unter den Mitgliedern unseres grossen Hauskreises. Darum kann ich erst jetzt meine Gedanken zu dem oben erwähnten Beitrag äussern. Die Antworten von Benedikt Walter, immerhin Leiter der VBG, haben mich sehr nachdenklich gemacht, um nicht zu sagen empört. Sie reflektieren nicht den Geist Gottes gemäss Galater 22. Sowohl Benedikt Walter wie auch alt Nationalrat Werner Messmer sprechen hier von einer «intellektuellen Elite» und von «Verantwortungsträgern». Nach Werner Messmer gehören zu den Verantwortungsträgern die akademische, die wirtschaftlichunternehmerische sowie die politische Elite. Diese überhebliche Kategorisierung widerspricht dem Geist der biblischen Botschaft diametral. Über die elitären Zeitgenossen von Jesus Christus, die Pharisäer und Sadduzäer, sprach Jesus ein überdeutliches Urteil. Matthäus 3,7: «Als er nun viele Pharisäer und Sadduzäer sah zu seiner Taufe kommen, sprach er zu ihnen: ‹Ihr Schlangenbrut, wer hat denn euch gewiss gemacht, dass ihr dem künftigen Zorn entrinnen werdet?›» Der Apostel Paulus ergänzt dieses Urteil im 1. Korintherbrief: ideaSpektrum 33.2012

an Mentoren ist riesig. Hören Sie den Ruf der jüngeren Generation? Bitten Sie Gott, dass er Ihnen die Ohren und das Herz öffnet und Sie zu den richtigen Leuten führt. Beispiel persönliche Glaubensgespräche. Gott benutzt hauptsächlich ganz persönliche Gespräche, um auf sich aufmerksam zu machen. Zumindest stimmt dies am Anfang des Wegs, quasi als Initialzündung für ein aktives Suchen unserer Zeitgenossen nach Gott. Ist Ihnen auch schon aufgefallen, dass die einen Menschen dauernd in missionarische Gespräche verwickelt sind und es anderen «überhaupt nie passiert»? Sind Sie auch dem Denkmuster verhaftet: «Höchstens einer von zehn kann das besonders gut, ich jedenfalls gehöre nicht dazu …»? Ich weiss, dass Gott auch Menschen wie mich benutzt, die prima vista für persönliche missionarische Gespräche gar nicht so geeignet scheinen. Gott benutzt dazu selbst Kinder, Stotterer, unbeholfene Menschen! Der Unterschied liegt «Wo sind die Klugen? Wo sind die Schriftgelehrten? Wo sind die Weisen dieser Welt? Hat nicht Gott die Weisheit der Welt zur Torheit gemacht?» Wenn Jesus Christus eine besondere Gruppe von Menschen besonders anspricht, dann sind es allein die Kinder. Der Glaube eines Kindes soll Massstab für den Glauben eines urteilsfähigen erwachsenen Menschen sein: «Wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen.» (Matthäus 18,3) Allen übrigen, urteilsfähigen Menschen sagt Paulus in Römer 3: «Ich rede aber von der Gerechtigkeit 27 4. Juli 2012

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hauptsächlich in der Bereitschaft, dass Gott mich für seine Zwecke gebrauchen kann oder nicht. Also liegt auch hier der erste Schritt im Gebet: «Gott, wenn Du willst, kannst Du mich heute für ein missionarisches Gespräch verwenden. Du kennst mich, jede Faser von mir. Du willst in Schwachen mächtig sein ...» Versuchen Sie es – und seien Sie gespannt, was daraus wird! Es macht wirklich Freude, zu wissen, dass Sie diesem oder jenem «Nachbarn» behilflich waren, vom sicheren Tod zum erfüllten Leben zu finden. «Gebt ihr ihnen zu essen!» – Ich denke, dass die Aufforderung von Jesus an seine Jünger angesichts von fünftausend hungrigen Männern (von Frauen und quengelnden Kindern ganz abgesehen) auch uns gilt. Wir verstehen uns richtig: Nicht jede Not dieser Welt ist meine eigene Aufgabe. Auch Geben beginnt mit dem Gebet. Wenn nicht Gott mir zeigt, wie ich in Nachbars Garten investieren soll, geht vermutlich einiges daneben. Aber vor Gott, die da kommt durch den Glauben an Jesus Christus zu allen, die glauben. Denn es ist hier kein Unterschied: Sie sind allesamt Sünder und ermangeln des Ruhmes, den sie bei Gott haben sollten, und werden ohne Verdienst gerecht aus seiner Gnade durch die Erlösung, die durch Christus Jesus geschehen ist.» Es ist die einzige Aufgabe der Kirche, diese Botschaft zu verkünden. Wo immer dies auf alleiniger Grundlage des Wortes Gottes geschieht, überquellen die Gemeinden mit Besuchern. Ich bin Gott dankbar, dass sich die Kirchen entvölkern, wo diese Botschaft durch eine bibelkritische Haltung bis zur Unkenntlichkeit verwässert wird. ERNST C. GLAUSER, Dr. Ing., dipl. Ing. ETH/SIA, Zumikon ZH

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Sex nicht tabuisieren «idea Spektrum» Nr. 31/32 – «Im Gottesdienst ausführlich über Sex reden?»

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SYNERGIE

Nicht die Klugheit ist entscheidend, sondern der Glaube, meint Leser Ernst C. Glauser, selbst ein Vertreter der intellektuellen Elite.

Der «Erotische Gottesdienst», den ein Pfarrer in Hessen-Nassau initiierte, war zumindest aus PR-Sicht ein voller Erfolg. In der Rubrik «Pro und Kontra» fragen Sie dann, ob in unseren Gottesdiensten über Sexualität gesprochen werden soll. Ist das tatsächlich eine Frage? Natürlich haben wir über Sexualität zu reden! Wenn doch der Schöpfer die Geschlechtlichkeit schafft und sein Werk als sehr gut beurteilt - warum sollten wir das tabuisieren? Die

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wenn Sie beten und wenn Gott Ihnen «unvernünftige» Gedanken ins Herz legt: Zweifeln Sie nicht an Gott! Die tollsten Geschichten mit ihm haben hier ihren Ursprung. Sie kennen das Ende der Geschichte. Jeder der zwölf Jünger trug am Ende einen ganzen Korb voller Lebensmittel nach Hause. Das ganze hat nichts mit Arithmetik zu tun. Aber es gilt: Gott sorgt auch für uns, selbst wenn wir für einmal mehr in Nachbars Garten investieren als in den eigenen. So ist Gott. Ich wünsche Ihnen deshalb Mut für mutige Gebete. Und umwerfende Erfahrungen mit jenem Gott, der mutige Gebete ernst nimmt. CHRISTOPH WYSS Der Autor ist Rechtsanwalt in Bern. Er präsidierte bis vor Kurzem die Internationale Vereinigung Christlicher Geschäftsleute (IVCG). christoph.wyss@advobern.ch

Bibel tut das jedenfalls nicht. Sie hat uns zur Thematik einiges zu sagen. Ich denke, es ist ein Gebot der Stunde, Sexualität zu thematisieren - auch in unseren Gottesdiensten. Ob wir das tun, ist nicht die Frage, aber wie wir das tun! Jegliche Schlüpfrigkeit ist unangebracht. Doch wer, wenn nicht wir Christen, sollten fähig sein, in sauberer, offener Art über dieses Schöpfungsgeschenk zu reden? Diesen Geschenkcharakter der Sexualität gilt es zu betonen. Intimität scheint mir ein Wesenszug des dreieinigen Gottes zu sein. Das steht in Relation zur sexuellen Intimität. Ich bin auch überzeugt, dass sexualethische Themen in unsern Gottesdiensten ihren Platz haben. Lediglich die Moralkeule zu schwingen, wäre jedoch zu wenig. Wenn Christen Menschen des Weges Jesu sind, dann gilt es, die Wegmarken auch in der Sexualität zu beachten. Unsere eigene Authentizität ist dabei unabdingbar. Wenn wir uns bloss empören über eine sexualisierte Gesellschaft, selber aber sprachlos bleiben, dann setzen wir uns selbst ins Abseits. Die Themen Sex und Geld sind in den Medien omnipräsent. Offenbar sind das Interesse und der Bedarf an Orientierung gross. Alle reden lassen und selber schweigen, das wäre eine Torheit, wenn nicht sogar Sünde. JIM BÜHLER, Pastor ChrischonaGemeinde Steckborn


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