Kanaren Express 168

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Gesundheit & Psychologie

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26. April – 9. Mai 2013

Alarmierende Erkenntnisse

Parkinson wird zur Volkskrankheit Foto: TartM/stockxchange

Von Andrea Abrell

Die Zahlen sind alarmierend: Zumindest in Deutschland droht Parkinson, sich zur Volkskrankheit zu entwickeln. Wie Wissenschaftler anlässlich des weltweiten Parkinson-Tages bekannt gaben, rechnet man mit jährlich rund 13.000 Neuerkrankungen. Die Krankheit, die nach ihrem Entdecker James Parkinson benannt wurde, der 1817 eine erste wissenschaftliche Abhandlung darüber verfasste, ist im Volksmund auch als „Schüttellähmung“ bekannt. Das Gehirn leidet dabei unter einem Mangel an Dopamin, einem Botenstoff, der für die Signalübertragung zwischen Hirn und Körper verantwortlich ist und unter anderem die Bewegungen steuert. Der Neurotransmitter wird in einer Region im Mittelhirn, der sogenannten „Substantia nigra“ gebildet. Bei einer ParkinsonErkrankung wird dieser Teil des Gehirns langsam zerstört: Es entwickelt sich im Verlauf der Erkrankung ein Dopaminmangel. Wenn mehr als die Hälfte der Dopamin bildenden Nervenzellen untergegangen ist, wird die Fehlsteuerung der Körperbewegung von außen sichtbar. Fachleute unterteilen die Krankheit in vier verschiedene Gruppen: „Idiopathisches ParkinsonSyndrom“ (IPS): Von einem IPS sprechen Mediziner, wenn keine Ursachen für die Parkinson-Erkrankung erkennbar sind. Etwa 75 Prozent aller Parkinson-Patienten leiden an IPS. Das Idiopathische ParkinsonSyndrom wird auch als Parkinson-Krankheit (Morbus Parkinson) bezeichnet. „Familiäres Parkinson-Syn-

Parkinson hat seinen Ursprung im Gehirn. Dortige Fehlfunktionen sorgen dafür, dass der Bewegungsablauf des Menschen gestört wird.

drom“: eine erbliche Form des Parkinson-Syndroms. Bisher wurden mindestens zehn Gene gefunden, die dieses seltene Syndrom verursachen können oder zumindest daran beteiligt sind. Das „symptomatische Parkinson-Syndrom“: Wenn die Ursache für die klassischen Parkinson-Symptome eines Patienten bekannt sind, handelt es sich um das sekundäre Parkinson-Syndrom. Dieses kann unter anderem durch Nervengifte wie MPTP (in den 80er-Jahren als Heroiner-

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satz in den USA bekannt geworden), Mangan, Kohlenmonoxid oder bestimmte Gehirnentzündungen hervorgerufen werden. Daneben sind aber auch häufig wiederkehrende Hirnverletzungen, wie sie beispielsweise bei Boxern auftreten, und eine Gefäßerkrankung des Gehirns Ursachen. Ebenso können bestimmte Medikamente, die bei psychischen Erkrankungen und Magen-Darm-Krankheiten eingesetzt werden, zumindest vorübergehend Parkinson-Symptome

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hervorrufen. „Atypisches Parkinson-Syndrom“: Dazu gehören Parkinson-Syndrome, die im Rahmen anderer neurodegenerativer Erkrankungen auftreten, wie zum Beispiel bei seltenen Demenz-Erkrankungen. Die Erkrankung zeigt sich in verschiedenen Symptomen: Menschen mit Parkinson gehen häufig auffällig langsam, setzen sich nur unter Anstrengung hin und stehen nur mit Mühe auf. Der Gang wird im Verlauf schlurfend und nach vorne gebeugt. Auch die Feinmotorik (z. B. das

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Schreiben) ist betroffen. Deshalb wird die Handschrift der Patienten im Verlauf der Erkrankung immer kleiner. Die Mimik der Gesichtsmuskeln ist deutlich reduziert und der Lidschlag wird seltener. Kommt es zu einer hochgradigen Bewegungsarmut bis zur Bewegungslosigkeit, spricht man von Akinesie. Das sogenannte Ruhezittern gab der Krankheit ihren Namen Schüttellähmung. Zumeist ist eine Körperseite stärker betroffen, als die andere, und die Arme häufig stärker, als die Beine. Das

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Zittern tritt eher in Ruhe und deutlich weniger bei Bewegung auf. Die Bewegung der Gelenke wird im Verlauf der Krankheit zunehmend unflexibler. Ebenfalls gestört werden die sogenannten Halte- und Stellreflexe, also die unbewussten, unwillkürlichen Bewegungen oder Muskelanspannungen. Die Halteund Stellreflexe sorgen beim Menschen dafür, dass er auch in Bewegung seinen Körper automatisch ausbalancieren kann und nicht stürzt. Eine Störung dieser Reflexe hat zur Folge, dass er sich bei einer plötzlichen unvorhergesehenen Bewegung nicht mehr so problemlos auffangen kann. Dies führt zu Gangunsicherheit und erhöhter Sturzanfälligkeit. Häufig führt bei Parkinson die allgemeine Steifheit zuerst zu Muskelschmerzen, sodass die Betroffenen zunächst den Orthopäden aufsuchen. Weitere typische und zur Diagnose führende Symptome sind Persönlichkeitsveränderungen wie beispielsweise Rückzug aus dem gesellschaftlichen Leben, zwanghaftes Verhalten und ein Hang zum Perfektionismus. Leises, eintöniges Sprechen, erhöhter Speichelfluss, Schluckstörungen und vor allem Depressionen gehören ebenfalls dazu. Jahre nach Beginn der Erkrankung beziehungsweise fünf bis zehn Jahre nach Beginn der Medikamenteneinnahme kann es zu unfreiwilligen, überschießenden und nicht beeinflussbaren Bewegungen kommen. Noch häufiger sind starke, rasch wechselnde Schwankungen in der Beweglichkeit. Im Verlauf kann bei einigen Erkrankten die geistige Leistungsfähigkeit abnehmen. Die schwerste Erkrankungsform von Parkinson ist die sogenannte akinetische Krise, die sofort intensivmedizinisch behandelt werden muss. Dabei handelt es sich um einen lebensbedrohlichen Zustand mit lang anhaltender Bewegungsblockade. Aus guter Beweglichkeit heraus kommt es in kürzester Zeit zur völligen Bewegungslosigkeit. Die Betroffenen können dann auch nicht mehr schlucken oder sprechen. Die akinetische Krise kann in den fortgeschrittenen Stadien der ParkinsonErkrankung auftreten. Bei der Behandlung von Parkinson-Betroffenen gibt es keinen einheitlichen Weg. Im Gegenteil muss die Therapie genau auf den


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