alma 1/2021 – Schulden

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Ausgabe 1/21

gel Business An rise d n u a n m in K HSG-Alu agiert sich g n e g o z r e Nicole H lden – Fokus: Schu estition? Inv Pump oder


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Inhalt

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Editorial «Schulden» sind im allgemeinen Sprachgebrauch ziemlich negativ belegt. Das wurde uns klar, als wir zu entscheiden hatten, ob wir uns mit dieser alma-AusgaChefredaktor Roger Tinner be dem Schwerpunkt von HSG Focus anschliessen: Nun heisst es auf dem Titel also ergänzend «Pump oder Investition?» Tatsächlich ist es oft erst nach einiger Zeit zu beurteilen, ob jemand sich mit einem Kredit ein angenehmes Leben auf «Pump» finanziert oder sein Unternehmen erfolgreich entwickelt und dem Kreditgeber eine schöne Rendite erwirtschaftet hat. Es kommt auch ganz aufs «Milieu» an, in dem man sich über Kredite unterhält: Während sich klassische KMU oft mit «noch nie einen Kredit aufgenommen» selbst loben, messen sich Startups an der Höhe erreichter Finanzierungen. Natürlich ist eine Beteiligung am Eigenkapital etwas anderes als ein rückzahlbarer Kredit. Aber das Beispiel zeigt: «Schulden» sind tatsächlich nicht gleich «Schulden».

Impressum Das Alumni-Magazin der Universität St. Gallen (bis 1997: «St.Galler Hochschulnachrichten») ISSN 1422-5980, 17. Jahrgang, Nr. 1/2021 (Dezember 2020) Auflage: 24 000 Exemplare, erscheint alle 3 Monate Herausgeber: HSG Alumni Verlagsleitung: Stefano Alghisi Chefredaktion: Roger Tinner Gestaltung: Schalter&Walter GmbH, St.  G allen Druck: Stämpfli AG, Bern Titelbild Nicole Herzog, Business Angel und HSG-Alumna. Bild: Remo Neuhaus

Beiträge Alexander Bechtel, Daniela Decurtins, Corinna Egerer, Jens Eisenschmidt, Dominic Elbel, Reto Föllmi, Marco Gerster, Frank Hofmann, Silvio Inderbitzin, Martin F. Köhler, Winfried Königer, Peter Kolbe, Gordon Langlois, Felix Moesner, Angelo Ranaldo, Claudia Schmid, Lutz Preussler, Roger Tinner, Nanno J.H. de Vries, Yuan Yao Redaktion, Anzeigen, Verlage alma, alea iacta ag, Rosenbergstrasse 85, CH-9001 St.  G allen, T +41 71 244 66 00, alma@alea-iacta.ch Anzeigen: Fachmedien, Laubisrütistrasse 44, CH-8712 Stäfa, T +41 44 928 56 11, info@fachmedien.ch Adressänderungen: HSG Alumni, Dufourstrasse 50, CH-9000 St. G allen, T +41 71 224 30 10, alumni@unisg.ch

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Aufbruch nach «Silicon Gallen»

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Dietmar Grichnik «Viele Startups sind aktuell in der Red Zone»

Weitere Inhalte 06 «30 under 30»: 10 HSG-Alumni und -Alumnae ausgezeichnet

12 W arum mehr Schulden im Moment eine gute Sache sind 24 H SG Alumni Deutschland Konferenz 27 C hapters und Clubs


News

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Wichtige wirtschaftspolitische Stimme Monika Bütler hat sich entschieden, noch einmal Zeit für etwas Neues zu haben und deshalb ihr Ordinariat an der Universität St. Gallen niederzulegen. Sie setzte sich in den letzten zwei Jahrzehnten unermüdlich in zahlreichen Funktionen für die Belange der HSG ein. Auszüge aus der Laudatio. Autoren Reto Föllmi und Winfried Königer

Monika Bütler hat in den fast 20 Jahren an der Universität St. Gallen ihr herausragendes wirtschaftspolitisches Profil wesentlich mitgeprägt. Dieser Ruf, ihre positive Energie und Motivationsfähigkeit, die wir alle so an Monika Bütler schätzen, waren vor 10 bzw. 7 Jahren einer der Gründe, warum wir von Bern bzw. London an die HSG wechselten. Als Dekanin hat sie uns an der HSG willkommen geheissen. Nun tauschen wir leider die Rollen und schreiben diese Laudatio für Monika, um sie zu verabschieden. Unermüdlich eingesetzt Generationen von Studierenden der Universität haben Monika Bütler in der Einführungsveranstaltung zur Makroökonomie im Assessmentjahr kennengelernt. Dort hat sie die akademischen Lerninhalte immer eng mit deren Relevanz für die wirtschaftspolitische Praxis verknüpft und die Erstjahresstudierenden für die Ökonomie begeistert. Für die Universität hat Monika Bütler sich unermüdlich in zahlreichen Funktionen eingesetzt. Als Dekanin der School of Economics and Political Science (SEPS), in zahlreichen Aufsichtsgremien und zuletzt im Prorektorat für Institute und Weiterbildung hat sie massgeblich die strategische Weiterentwicklung der Universität geprägt. Ihre konstruktiven Einschätzungen und ihre präzise Analyse werden uns fehlen. In ihrer Forschung spielt Monika Bütler ihre herausragenden analytischen und quantitativen Fähigkeiten aus, die sie am Anfang ihrer Karriere in den Dienst der Lawinenforschung gestellt hatte. Zum Glück für die ökonomische Forschung fand sie dann Interesse an dynamischen und ökonomischen Entscheidungsproblemen, die sie insbesondere im Bereich der Altersvorsorge und politischen Ökonomie anwendet.

Monika Bütler verlässt die HSG.

Für kaum eine Forscherin trifft der Leitspruch der Universität «from insight to impact» besser zu als für Monika Bütler. Ihre Forschung war und ist inspiriert durch hochrelevante wirtschaftspolitische Fragestellungen. Ihre Analyseergebnisse bringt sie in die aktuelle politische Diskussion ein und in ihre Beratung im wirtschaftspolitischen Prozess. Hierzu kommentiert sie in ihrem Blog «Batz» regelmässig ak­tuelle wirtschaftspolitische Themen. Forschung und wirtschaftspolitisch relevante Fragen, die sie aus ihrer Praxiserfahrung mitbringt, befruchten sich dabei gegenseitig. Wir hoffen alle, dass ihre wichtige wirtschaftspolitische Stimme auch weiter gehört wird. Monika Bütler ist ein Vorbild als unabhängige, liberale Ökonomin, die sich von keiner Interessengruppe vereinnahmen lässt. Mit ihrer pragmatischen und lebensnahen Sicht der Welt hat sie das immer kreative Vorschläge finden lassen, die die Entscheidungsfreiheit des Einzelnen ins Zentrum stellen. Monika Bütler ist sicher das Gegenteil einer weltfremden und humorlosen Ökonomin. Gleichzeitig stellte sie immer klar, dass freiheitliche Marktlösungen nur gut funktionieren, wenn wir alle das rechte Mass behalten – diese Haltung musste sie auch als Prorektorin bisweilen gegen Widerstände vertreten.

Zur vollständigen Würdigung: hsgfocus.ch


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Aufbruch nach «Silicon Gallen»

Ab Herbst 2021 wird die neue School of Computer Science (SCS-HSG) Studierende zum Master in Informatik führen. Nun fand die offizielle Einweihung von Labor und Räumen statt, in denen in St. Gallen Zukunftstechnologien und Innovationen der Informatik entstehen. Bild Hannes Thalmann

Die IT-Bildungsoffensive des Kantons St. Gallen berücksichtigt alle Schulstufen. Dies hat schweizweit Pioniercharakter. «Die heute eröffnete School of Computer Science an der Universität St. Gallen bringt eine grosse Ausstrahlung im Bereich der digitalen Ausbildung mit sich und birgt Potenzial für Exzellenz an der Spitze der kantonalen IT-Bildungsoffensive», sagte Regierungsrat Stefan Kölliker während der Einweihungsfeier. Die neue School bietet den ersten Studiengang an der HSG im Bereich der Informatik an. Bis zum Studienbeginn des Masterlehrganges per Herbstsemester 2021 wird noch

Regierungsrat Stefan Kölliker «im Gespräch» mit einem «Protagonisten» der Eröffnung, beobachtet auch von HSG-Rektor Bernhard Ehrenzeller (links).

weitere Aufbauarbeit erfolgen. Der Bachelorstudiengang wird voraussichtlich per Herbstsemester 2022 beginnen. Die bereits 2018 eingerichteten fünf Fachbereiche Artificial Intelligence and Machine Learning, Cybersecurity, Data Science, Interaction- and Communication-based Systems sowie Software Systems Programming and Development werden laufend ausgebaut und um weitere Fachbereiche ergänzt. So zum Beispiel Cyber Security und Human Interaction. «Das St.Galler Studium in Computer Science soll ein echtes Informatikstudium sein, das integrativ verbunden ist mit spezifischen Kenntnissen in Wirtschafts-, Rechtsund Kulturwissenschaften wie auch mit der Kultur der HSG», betonte HSG-Rektor Ehrenzeller.

Weitere Informationen: unisg.ch/de/universitaet/ schools/informatik


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Julian Teicke zum HSG-Gründer des Jahres 2020 gewählt

Julian Teicke ist stellvertretend für das Unternehmen Wefox zum «HSGGründer des Jahres 2020» gekürt worden. Der Preis der Werner Jackstädt-Stiftung ist mit 10 000 Schweizer Franken dotiert und wurde zum zehnten Mal vergeben. Julian Teicke begann seine unternehmerische Laufbahn als Entrepreneur in Residence für das Startup chocri. Im Jahr 2010 war er Mitgründer des Schweizer Startups DeinDeal. Seit 2017 ist er als Gründungsinvestor für mehrere Startups tätig. 2015 wagte er, von seinem Vater inspiriert, den Schritt in die Versicherungsbranche. Dafür wurde er für die Gründung von Wefox als «HSG-Gründer des Jahres 2020» ausgezeichnet. Digitale All-in-one-Versicherungslösung Wefox ist eine digitale Plattform und bietet eine digitale All-in-one-Versicherungslösung. Das Startup bedient Kunden, Makler und Versicherungsgesellschaften, indem es eine intelligente und effiziente Möglichkeit zur Verwaltung von Versicherungs- und Finanzprodukten bietet. Mit dieser Lösung digitalisiert Wefox eine bislang eher traditionelle Branche und das mit Erfolg: Seit dem Start im Jahr 2015 hat Wefox bereits mehr als 300 000 Kunden gewonnen.

≥ Hier geht es zum Podcast mit Julian Teicke und weiteren UnternehmerInnen von der HSG: bit.ly/AlumniPodcast

Auch die Investoren sind begeistert: Wefox hat 2019 in zwei Finanzierungsrunden 235 Millionen US-Dollar aufgenommen und weist mittlerweile eine Unternehmensbewertung von über 1.5 Milliarden US-Dollar aus. Die Jury, die den Gründer des Jahres wählt, besteht aus Dietmar Grichnik, Professor für Entrepreneurship an der HSG, Alexander Fust, Mitglied der erweiterten Geschäftsleitung KMU-HSG, Maria-Luisa Fuchs, Projektmanagerin Startup@HSG, und Diego Probst, Leiter Startup@HSG.


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HSG-Alumnus ist «EY Emerging Entrepreneur of the Year» HSG-Alumnus Michael Born und sein Business-Partner konnten die Jury von EY mit ihrem Startup «PXL Vision» überzeugen, «weil sie eine absolut überzeugende Zukunftstechnologie entwickelt haben». PXL Vision entwickelt digitale Identifizierungslösungen. Das ETH-Spinoff wurde 2007 gegründet und konnte erst kürzlich in einer Finanzierungsrunde 4.6 Millionen Franken einsammeln. Dank Künstlicher Intelligenz kann mit seiner Software zum Beispiel ein per Smartphone fotografierter Ausweis erfasst und danach per Video-Selfie mit einem Kunden abgeglichen werden.

Michael Born (Class of 2004) bei der gestreamten Preisverleihung 2020.

≥ Mehr dazu: ey.com

Zwei HSG-Alumnae in FinanceJungunternehmer-Elite Unter den von Forbes ausgezeichneten «30 under 30» im Bereich Finance «Influencing global money flows» befinden sich dieses Jahr gleich zwei HSGAlumnae. Katharina Wilhelm hilft als Investorin beim early-stage Investor Cherry Venture mit, innovative Geschäftsideen Realität werden zulassen. Und Viola Lutz ist als Head of investor climate consulting verantwortlich für klimafreundliche Investments im Bereich ESG (Environmental, Social, and Corporate Governance) des Beratungsunternehmens ISS.

Viola Lutz (Class of 2008, links) und Katharina Wilhelm (Class of 2011).

Mehr dazu: forbes.com


30 30 under

Jedes Jahr zeichnet Forbes in seiner Rubrik «30 under 30» erfolgreiche junge Männer und Frauen aus. In der diesjährigen DACH-Ausgabe der Liste sind unter den insgesamt 90 Ausgezeichneten ganze 10 HSG-Alumni und -Alumnae. Die HSG ist damit eine der erfolgreichsten «Talentschmieden» im deutschsprachigen Raum.

Fabian Staub (29) #classof2015 Unternehmen eine digitale Rechtsabteilung anbieten: Das ist das Ziel des Startup Casus Technologies. Fabian ist Mitgründer des jungen Unternehmens und sagt: «Viel zu wenige Anwälte und Juristen sind auch Unternehmer. In unserem Markt gibt es wahnsinnig viel Potential für Innovation und eine grosse Anzahl von Talenten, die dazu beitragen können.» Fabian schloss 2017 einen Master in International Law, und 2018 einen Master in Rechtswissenschaften an der HSG ab.

Gregor Müller (27) #classof2012 Als Mitgründer von GoStudent prägt Gregor die Schule von morgen mit. Das Startup bietet einen digitalen Klassenraum und nutzt Künstliche Intelligenz, um den Lernerfolg von Schülern und Schülerinnen zu messen. Schon heute ist GoStudent die grösste Plattform für Online-Nachhilfe im DACH-Raum. Gregor studierte Betriebswirtschaftslehre an der HSG und erhielt 2015 seinen B.A. HSG.

Oliver Girstmair (28), #classof2012 Als Mitgründer und CEO von Bravo Technologies möchte Oliver Restaurants direkt mit Grosshändlern verbinden. Das erhöht die Effizienz und reduziert gleichzeitig Foodwaste. Das erst 2020 gegründete Startup hat schon heute über 100 KundInnen und will nun rasch expandieren. Oliver studierte Betriebswirtschaftslehre und Recht im Bachelor an der HSG und komplettierte seine Ausbildung 2018 mit einem M.A. HSG in Rechtswissenschaften.

Andrej Majcen (30) #classof2010 und Fabian Hediger (28) #classof2011 Andrej und Fabian sind beide Mitgründer des Fintech-Startup Bitcoin Suisse in Zug. Dank über 10 000 KundInnen und einem Jahresumsatz von mehr als 20 Millionen Franken ist Bitcoin Suisse heute einer der grössten Crypto-Finanzdienstleister der Schweiz. Mittlerweile ist Andrej als Head Client Services für den Kundenkontakt, und Fabian als Head of Product Development & Innovation für die Weiterentwicklung der Investment-Plattform der Firma zuständig. Andrej studierte von 2010 bis 2017 an der HSG und schloss seine Ausbildung mit einem M.A. in Accounting and Finance erfolgreich ab. Fabian erhielt sein Diplom an der HSG im Jahr 2016.


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Dr. Torben Antretter (28) #classof2015 und Phillip Eischet (28) #classof2015 Torben ist nicht nur Dozent für Entrepreneurial Finance an der HSG, und Philipp nicht nur Unternehmer seit seinem 15. Lebensjahr – die beiden sind auch Mitgründer von RightNow. Das innovative LegalTech-Startup kauft die Rechtsansprüche ihrer KundInnen, z.B. bei Flugverspätungen, und zahlt die ursprünglichen Rechteinhaber in der Regel sofort aus. RightNow war auch Thema einer der berühmten Case Studies der Harvard Business School. Torben absolvierte sein Doktoratsstudium an der HSG und promovierte 2020 erfolgreich als Dr. oec. HSG. Phillip seinerseits stiess 2015 an die HSG und schloss zwei Jahre später mit einem M.A. HSG in Business Management ab.

Vanessa Foser (28), #classof2010 Vanessas Tätigkeiten sind vielfältig: Als Mit­gründerin und Chief Customer Officer der AI Business School hilft sie mit, Führungskräfte für die Herausforderungen in Zusammenhang mit Künstlicher Intelligenz vorzubereiten. Gleichzeitig ist sie Verwaltungsrätin der Manager-Community C-Level Media und Vorstandsmitglied bei Schwyz Next, einer Innovations- und Austauschplattform für Unternehmen im Kanton Schwyz. Die Skills dazu erhielt sie unter anderem an der HSG, wo sie 2014 einen Bachelor in Betriebswirtschaftslehre und 2017 einen M.A. HSG in Accounting and Finance erfolgreich abschloss.

Léa Miggiano (25) #classof2014 Léa ist Mitgründerin von Carvolution, dem ersten Anbieter von Auto-Abonnementen in der Schweiz. Das Unternehmen mit mittlerweile 40 Mitarbeitenden bietet seinen KundInnen einen innovativen neuen Weg zum eigenen Auto: Der fahrbare Untersatz wird nicht geleast oder gekauft, sondern im Abomodell gemietet, inklusive Versicherung und Unterhalt. Dass das Angebot auf Anklang stösst, zeigt zum Beispiel die Tatsache, dass Carvolution 2020 seinen Umsatz im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppeln konnte. Léa ist Absolventin eines Bachelorstudiums in Betriebswirtschaftslehre an der HSG und erhielt ihr Diplom im Jahr 2017.

Nora Wilhelm (27) #classof2012 Dank neuen Formen der Zusammenarbeit eine nachhaltigere Zukunft schaffen und zum Erreichen der UNO-Entwicklungsziele beitragen. Das ist das Ziel von Collaboratio Helvetica und von Nora, der Mitgründerin dieser Initiative. Mit Coaching, Innovation Labs und dem Austausch innerhalb der Community eine bessere Welt erschaffen – 1.5 Millionen Franken an Finanzierung innerhalb der letzten drei Jahre geben diesem Ansatz recht. Die Grundlagen für ihr Engagement erarbeitete sich Nora unter anderem an der HSG, wo sie 2016 ihren Bachelor in International Affairs erfolgreich abschloss.

Zusammengestellt von Dominic Elbel.

Mehr dazu: forbes.at


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HSG-Alumna und Business An Nicole Herzog engagiert sich Sie gründete im Jahr 2000 b-to-v mit und ein Jahr später umantis (heute Haufeumantis). Heute ist sie als Unternehmerin, Multi-Verwaltungsrätin und Business Angel unterwegs. Ausserdem engagiert sie sich ehrenamtlich unter anderem beim Swiss Venture Club und bei der Crowdfunding-Plattform «I care for you»: Nicole Herzog ist eine HSG-Alumna mit bemerkenswertem Portfolio. Autor  Roger Tinner

Sie sieht sich selbst als «Brückenbauerin zwischen etablierten Unternehmen und Startups, zwischen Digital Natives und Digital Immigrants, zwischen Gründern, Managern und Investorinnen – und auch zwischen Generationen», wie sie in ihrem Curriculum schreibt. Während andere dort mehr Platz für ihre Ausbildung als ihre Funktionen und Stationen brauchen, ist es bei ihr umgekehrt: Sie ist aktuell Verwaltungsratspräsidentin bei Sherpany, Verwaltungsrätin bei VIU Ventures, von Rundstedt, WKS KV Bildung AG, Skribble und Polydata. Ausserdem ist sie 2019 zu b-to-v Partner zurückgekehrt, nun jedoch als Venture Partnerin. Seit 2009 ist sie zudem mit dem eigenen Unternehmen Herzog Business Coaching unterwegs. Aus Basel an die HSG «Es war mir schon im Studium wichtig, auf eigenen Beinen zu stehen und Verantwortung für mein Leben zu übernehmen», erklärt sie auf die Frage, warum sie sich 1993 für die HSG als Studienort entschieden hat: «Deshalb kam ein Studium in Basel für mich nicht in Frage.» Das stark wirtschaftslastige Jus-Studium, das die HSG anbot, habe sie letztlich überzeugt. Und heute würde sie sich wahrscheinlich für Law and Economics entscheiden.

Nicole Herzog, HSG-Alumna (Class of 1998) und Business Angel. (Foto: Pablo Faccinetto)

Sie spricht von einer «tollen Studienzeit» in St. Gallen, wo sie «viele Freundschaften fürs Leben» geschlossen habe – obwohl man den Wert des HSG-Alumni-Netzwerks natürlich erst im Berufsleben erkenne. Wichtig war für sie, dass sie im damaligen Studiensystem die Möglichkeit hatte, nebenbei Geld zu verdienen. Gestört hat sie damals nur, «dass für Prüfungen vieles auswendig gelernt werden musste.» Obwohl aus ihrer Sicht der Praxisbezug im JusStudium hätte besser sein können, habe ihr vor allem die konsequente Ausrichtung auf wirtschaftsrechtliche Fächer ein gutes Fundament für ihre unternehmerische Tätigkeit gegeben. Eine «Mosaik-Karriere» «Ich hätte mir nie vorstellen können dort zu stehen, wo ich heute bin», sagt sie in der Rückschau: «Ich hatte viel Glück in meinem Leben. Ich habe zur richtigen Zeit die


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ngel in Krise

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Spass. Ich lerne immer noch täglich dazu und kann mich auch persönlich immer weiterentwickeln. Das ist ein Privileg.» Sie will jedoch die heutigen Aufgaben nicht gegen jene von früher in einer einzigen Firma «ausspielen», denn es habe auch etwas sehr Befriedigendes, sich einer einzigen Sache ganz zu verschreiben. Sie schätzt jedoch die Vielfalt ihrer heutigen Arbeit und die Selbstbestimmung über ihre Agenda sehr und bilanziert: «Auch ist mein Hebel heute grösser geworden, weil ich verschiedene Firmen mitgestalten kann.» Schulden sind nicht gleich Schulden Die heute 48-Jährige, die sich einige Zeit im Beirat der HSG-Studentenschaft engagierte und das AlumniNetzwerk «grossartig» findet, hat auch einen direkten «Zugang» zum Thema dieser Ausgabe. Sie sagt: «Sinnvoll eingesetzt sind Schulden etwas Gutes. Ich selbst hatte ein Studiendarlehen. Ohne wäre es für mich schwierig gewesen. Auch in Unternehmen macht Fremdkapital Sinn. Ist alles eine Frage des Masses und wozu man das Geld verwenden will.» Bei den Startups sieht sie das Thema differenziert und betont gleich zu Beginn, dass das «fremde Geld», mit dem Firmen gegründet oder entwickelt werden, keine Schulden im klassischen Sinn sind: «Startups finanzieren sich normalerweise über Eigenkapital, nicht über Fremdkapital.» Das Risiko eines Totalverlusts sei gross, der potentielle Erlös jedoch auch. Und genau das suchten die Investorinnen und Investoren.

richtigen Menschen getroffen. Viele von ihnen begleiten mich noch heute.» Sie habe nach der Devise «Ja, warum eigentlich nicht?» die Chancen ergriffen, die sich für sie ergeben haben: «Der Rest war viel Leidenschaft und harte Arbeit.» Etwas schwer tut sie sich, wenn sie gefragt wird, was ihr heutiges Job-Profil denn sei: «Ich habe eine sogenannte Mosaik-Karriere mit unterschiedlichen Rollen. Ich bin Unternehmerin, Verwaltungsrätin und Business Angel. Ich verbringe 50 Prozent meiner Zeit mit Verwaltungsratsmandaten und etwa 15 Prozent mit meinen Investments. Wichtig ist es ihr auch, ihre Erfahrungen vor allem mit Startup-Gründerinnen zu teilen, denn: «Davon gibt es immer noch sehr wenige, und ich versuche hier ein Role Model zu sein.» Dank ihrem vielfältigen Portfolio beschäftigt sie sich mit ganz unterschiedlichen Branchen, was sie sehr spannend findet: «Die strategische Arbeit und die Arbeit mit herausragenden Persönlichkeiten macht mir besonders

Und wie hat sie die Situation der Startups in diesem von Covid-19 und dem Lockdown geprägten Jahr selbst erlebt? Vor allem im Frühjahr sei es für Startups, denen die Kredite von Bund und Banken nicht oder nur teilweise zur Verfügung standen, sehr schwierig gewesen, von den Investoren mehr Geld zu bekommen. Einige hätten sogar die Umstände genutzt, um die Bewertungen der Firmen zu drücken. Allerdings war sie persönlich weniger betroffen: «Die Unternehmen, in welchen ich tätig bin, sind im Moment zum Glück ausreichend finanziert oder profitieren sogar von dieser Situation, weil sie digitale Produkte anbieten.» Engagement in der Krise Dennoch hält sie in einer schockähnlichen Situation, wie sie im Frühling herrschte, Stützungsmassnahmen für sinnvoll, die Liquiditätshilfe sogar für «vorbildlich». Anschliessend jedoch seien die Unternehmen in der Pflicht, sich an ein verändertes Umfeld anzupassen: «Wenn der Staat allerdings die Wirtschaftsfreiheit einschränkt, selbst wenn es aufgrund eines öffentlichen Interesses geschieht, hat er meines Erachtens eine Entschädigungspflicht.»


News

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Nicole Herzog hat sich in der Krise auch selbst engagiert und gemeinsam mit der CrowdfundingPlattform «I care for you» die Aktion #zämefüralli gestartet, bei der Geld für Kleinstunternehmen gesammelt wurde. Sie erzählt, wie das zustande kam: «Mir war schnell klar, dass der Lockdown vor allem die Selbständigen und die Kleinstunternehmen hart treffen wird. Viele von ihnen hatten keine grossen finanziellen Reserven. Ich fühlte mich auch in dieser Situation sehr privilegiert und beschloss zusammen mit der Geschäftsführerin der Stiftung, Corinne Wissing-Daepp, eine Hilfsaktion zu starten, #zämefüralli. Vom Erfolg waren wir dann aber selbst überrascht.» Mit der Aktion wurden mehr als 1.7 Millionen Franken an Spendengeldern generiert und mehr als 1 500 Menschen konnten unterstützt werden: «Wir bekommen immer noch täglich Anträge, das heisst: Jeder zusätzlich gespendete Franken hilft.»

Dennoch ist sie momentan nicht mehr so optimistisch wie zu Beginn: «Ich habe den Eindruck, dass die Solidarität vom Frühling bereits wieder abnimmt. Viele Menschen sind mit ihren eigenen Problemen beschäftigt, denn Corona zehrt an uns allen.» Und so gehe es auch den meisten Unternehmen, denn leider sei es ja noch nicht ausgestanden. Das ganze Ausmass der wirtschaftlichen Folgen, so die HSG-Alumna, werde man erst mit Verzögerung sehen. Dennoch bleibt sie zuversichtlich: «Als Grundoptimistin bin ich allerdings überzeugt, dass wir das schaffen werden. Nicht alle. Aber viele.»

Spenden Stiftung I care for you, 8008 Zürich Postkonto 61-656138-8 IBAN CH46 0900 0000 6165 6138 8 Vermerk #zämefüralli

Weiterentwicklung nach mehrjähriger Führungstätigkeit Das Advanced Management Program der Universität St.Gallen Auf dem Executive Campus der Universität St. Gallen (20-29 Tage):

SOZIAL- UND PERSÖNLICHKEITSKOMPETENZ UNTERNEHMENSENTWICKLUNGSKOMPETENZ 11. Durchführung 2021/2022 | Start: 17. Mai 2021 Anmeldeschluss: 9. April 2021

„Besonders schätzte ich die enorm gute Betreuung und Organisation, sehr hohe Fachkompetenz der Referenten sowie deren Eingehen auf die Kursteilnehmer, Offenheit der Teilnehmer sowie die Besetzung des Kurses und insgesamt die «Kurzweiligkeit» der Themen. Der Einstieg in die einzelnen Modulbereiche macht definitiv Lust auf mehr, so dass ich mich sehr auf die nächsten Kurse und das Treffen mit den anderen Teilnehmern, Dozenten und dem gesamten Team freue.“ Sebastian Meise, COO/CTO, Vulkan Kupplungs- und Getriebebau Bernhard Hackforth GmbH & Co. KG, Vulkan Lokring Rohrverbundungen GmbH & Co. KG

Tel. +41 (0)71 224 7501, Email: unternehmerschule@unisg.ch www.unternehmerschule.unisg.ch Alma_ET2101_AMP_4c_184x134_UNI1935_v01.indd 1

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HSG Learning Center: Virtueller Einblick in das Lernen von morgen Zum ersten Mal können Interessierte das HSG Learning Center virtuell besuchen und einen Einblick in das Lernen von morgen gewinnen. HSG-Studentin Elisabeth Aicher, HSG-Rektor Bernhard Ehrenzeller und Alumna Nicole Büttner-Thiel, die auch Mitglied des HSG-AlumniVorstands ist, sowie Alumnus Alexander R. Thiel führen auf diesem spannenden Rundgang, der in Form eines Youtube-Videos online zu sehen ist.

Zum Video

Nicole Büttner-Thiel und Alexander R. Thiel führen mit ihren Alumni-KollegInnen virtuell durch das HSG Learning Center.

EMBA-Diplompreis für «Blind Spot» Sabrina Schenardi und Matthias Koller haben mit ihrer Masterarbeit «Blind Spot – A serious game to sense and mobilize from the emerging future» den Executive MBA-Diplompreis gewonnen. Zur Arbeit gehört auch ein Brettspiel. Es hilft Unternehmen, die sich an ein neues Geschäftsumfeld anpassen müssen, sich aktiv ausserhalb ihrer etablierten Verhaltensweisen zu bewegen.

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Fokus Schulden

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Warum mehr Schulden im Moment eine gute Sache sind Die Schuldenlast der Staaten wächst mehr denn je. Und dennoch ist es richtig, sich zur Finanzierung der CoronaMassnahmen zusätzlich zu verschulden. Aber weshalb sind mehr Schulden momentan eine gute Sache? Fünf Fragen an HSG-Professor Matthias Weber. Interview Gordon Langlois

Bild Hannes Thalmann

Ist es nicht ungerecht, wenn alle sparen müssen und der Staat mehr ausgibt? Nein, der Staat ist ja keine Person, die jetzt anfängt mit dem Geld mehr Kaviar zu kaufen. Das Geld, das der Staat mehr ausgeben kann, wenn er Schulden macht, kommt ja den Menschen zu Gute, die sonst den Gürtel noch enger schnallen müssten. Die Staatsausgaben wirken also ein bisschen wie eine Art Versicherung: Wenn es gerade wirtschaftlich nicht so gut geht, hilft der Staat aus, wenn es besser geht, sollte der Staat die Schulden langsam abbauen. Der Staat hat mit diesen Ausgaben selbst einen grossen Einfluss auf das wirtschaftliche Geschehen, was diese Rolle noch wichtiger macht: Wenn der Staat nicht dagegenhält, dauern Krisen viel länger und haben schwerwiegendere Auswirkungen. Wie sind die Finanzierungskonditionen für Staaten im Moment? Hervorragend, zumindest für die deutschsprachigen und nordeuropäischen Staaten. Wenn wir zum Beispiel 30-jährige Bundesanleihen in Deutschland anschauen, haben wir im Moment eine Rendite von ungefähr –0.15 %. Bei Inflation von 1.5 % in den nächsten 10 Jahren und 2 % danach beträgt die Rückzahlung in 30 Jahren pro geliehenem Euro real nur ungefähr 55 Eurocent. Diese Rechnung bedingt kein Wirtschaftswachstum.

Um das zu veranschaulichen: Man stelle sich vor, man könne heute auf Pump zwei Apfelbäume kaufen, dreissig Jahre lang Äpfel ernten und verzehren oder verkaufen, um nach 30 Jahren die Schulden mit nur einem Apfelbaum abzugelten. Ein Blick nach Österreich erlaubt es, Überlegungen noch weiter in die Zukunft anzustellen. Österreich gibt Anleihen mit 100-jähriger Laufzeit heraus. Das wäre möglicherweise auch eine gute Idee für andere Staaten, um niedere Zinsen für eine lange Zeit zu sichern. Bei einer Rendite von ca. 0.5 % und Inflation wie im vorigen Beispiel, beträgt die reale Rückzahlung für jeden Euro in 100 Jahren nur ungefähr 17 Eurocent! Machen wir die Schulden nicht zu Lasten unserer Kinder und Enkel? Das kommt darauf an, wofür die Schulden gemacht werden. Die Rückzahlung der Schulden pro Euro sind niedrig, aber natürlich bedingen alle Schulden einen gewissen Schuldendienst. Unsere Kinder und Enkel haben aber sicher nichts davon, sich in 20 oder 40 Jahren schlecht ausgebildet in kaputter Umwelt in einem Land ohne Schulden wiederzufinden. Wichtig ist, dass die Schulden, die ein Staat macht, gute Investitionen in die Zukunft sind. Dazu gehört Bildung. Wer sicherstellen möchte, dass Kinder aufgrund der Covid19-Situation nicht viel weniger und schlechter unterrichtet werden als bisher, muss bereit sein, dafür zusätzliches Geld auszugeben. Transformation zu grünem Wachstum wiederum sind teure Anfangsinvestitionen, die aber dazu führen, dass die Welt für kommende Generationen noch lebenswert ist. Umwelt- und Klimarisiken in der Zukunft könnten ausserdem viel teurer werden, als die nötigen Investitionen jetzt. Und auch Investitionen in digitale und klassische Infrastruktur sind ratsam – solche Infrastruktur sorgt für Wachstum und damit dafür, dass die Tilgung der Schulden in Zukunft leicht fällt; im Besonderen in Deutschland ist die Infrastruktur in beklagenswertem Zustand, so dass Investitionen besonders lohnend sind. Auch Konjunkturhilfen können in der jetzigen Situation sinnvoll sein, um zu ver-


Fokus Schulden

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Matthias Weber, HSG-Professor vom Schweizerischen Institut für Banken und Finanzen an der Universität St. Gallen (s/bf-HSG).

hindern, dass die Wirtschaft in einen Abwärtssog gerät, der viele Arbeitsplätze vernichten würde, was zu längerfristig niedrigerem Wachstum führen könnte. Wann müssen die Schulden zurückgezahlt werden? Ein Staat zahlt seine Schulden selten komplett zurück. Es ist auch nicht nötig, dass ein Staat einen Haushaltsüberschuss aufweist, um Schulden im Griff zu haben. Damit Schulden als Prozente der Wirtschaftsleistung sinken, genügt es, wenn die Schulden weniger stark wachsen als das nominelle Bruttoinlandsprodukt. Dieses Wachstum setzt sich aus realem Wachstum und Inflation zusammen. Als kleines Zahlenbeispiel: Wenn die Schulden bei 80 % des BIPs stehen und um 1 % wachsen (das entspricht neuen Schulden von 0.8 % des BIPs), die Wirtschaft real um 1.2 % wächst und die Inflation 1.5 % beträgt, so betragen die neuen Schulden nur noch ca. 78.7 % des BIPs. Es ist auch gar nicht nötig, dass diese Schulden jemals ganz zurückgezahlt werden. Der Staat kann durchaus permanent Schulden haben; so lange diese nicht aus dem Ruder laufen. Es ist sogar gut, wenn es gewisse Staatsschulden gibt,

denn die Staatsanleihen dienen auch als sichere Anlagemöglichkeit und als Kreditsicherungsgarantie auf Finanzmärkten. Ein Grund, warum die Zinsen im Moment so extrem niedrig sind, ist eben, dass die Nachfrage nach solchen Anleihen im Vergleich zum Angebot sehr hoch ist. Sind mehr Schulden immer eine gute Sache? Natürlich nicht. Die Situation wird sich sicher wieder ändern. In der Vergangenheit lag der Realzins meist deutlich höher als jetzt. Wenn die Zinsen steigen und der Schuldendienst wieder ernst zu nehmen ist, lohnt es sich auch, die Schulden wieder herunter zu fahren. Wie oben beschrieben, bedingt das nicht zwangsläufig Haushaltsüberschüsse – es kann genügen, dass keine oder kaum neue Schulden aufgenommen werden.


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Fokus Schulden

Private and public debt – How does Quantitative Easing affect the Bond Market? Bonds are financial instruments of indebtedness issued by the public and private sector to support spending and investing. How have recent policy decisions affected this and other financial instruments? Insights from Alexander Bechtel, Jens Eisenschmidt, and Angelo Ranaldo. Authors Alexander Bechtel, Jens Eisenschmidt, Angelo Ranaldo

Bonds are usually traded on a secondary market. If the issuer of a bond – e.g., a government, a bank or a firm – gets into trouble, the price of the bond decreases (interest rate increases) because it has become less likely that the full amount will be repaid at maturity. Consequently, the price or interest rate of a bond reflects the credit risk of its issuer. This is why the interest rates of government bonds from issuers with low credit ratings – e.g., a politically instable sovereign – are usually higher than those from issuers such as Switzerland, which has a very good credit rating. Bond markets During crises such as the current global pandemic, the credit risk of public and private issuers increases, and as such, the interest rates of their respective bonds. However, the interest rates do not only increase individually due to economic stress, they also reinforce each other, leading to adverse feedback effects or diabolic loops. This is especially true for the interest rates of government bonds and corporate bonds issued by banks. This phenomenon is known as the “sovereign-bank nexus”. The close link between sovereign and bank risk was laid bare during the global financial crisis 2007-2009 and in particular during the European sovereign debt crisis 2009-2012. The interlinkage has proven to be an important source of systemic risk, aggravating existing vulnerabilities and leading to adverse feedback loops between sove-

reign and bank risk. In Greece, the deteriorating sovereign creditworthiness became a solvency issue for the banking sector. In Ireland, the dynamics worked in the opposite direction, with risks in the financial sector spilling over to the sovereign. In both cases, sovereign and bank credit risk started to co-move in vicious circles. Quantitative Easing One important driver of the close link between sovereign and bank credit risk are the significant domestic government bond holdings of the banking sector. In 2015, the ECB started reducing these government bond holdings through its large-scale government bond purchases, also known as Quantitative Easing (QE). Has this policy led to a reduction in the sovereign-bank nexus? Even though QE has arguably been one of the most important policy tools of the last decade, its impact on the nexus has never been systematically studied. Our paper called “QE and the Sovereign-Bank Nexus” aims to close this gap. Looking at data on sovereign and bank Credit Default Swaps between January 2014 and December 2016, we find that the co-movement between sovereign and bank credit risk has been reduced by almost 80% after the start of QE in the euro area. In particular, our results indicate that the sovereign-bank nexus as well as its mitigation is mainly driven by the euro area periphery. We provide additional evidence for the different channels through which QE mitigates the sovereign-bank nexus. The main channels are a


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About Jens Eisenschmidt is a principal economist for monetary policy strategy at the European Central Bank. Alexander Bechtel and Professor Dr. Angelo Ranaldo represent the Swiss Institute of Banking and Finance at the University of St. Gallen.

(i) decrease in government bond holdings, (ii) increase in government bond prices, and (iii) increase in excess liquidity holdings of banks. Our findings are important for policy makers (e.g. central bankers, public debt managers, and fiscal policy advisors) and market participants, especially in light of recent economic and financial developments following the global spread of the coronavirus. To function properly A functioning banking sector is a prerequisite for the orderly transmission of monetary policy impulses. We show that large-scale asset purcha-

ses do not only provide additional stimulus in a situation in which shortterm rates can no longer be used for that purpose, they also contribute to decoupling the banking sector risk from sovereign risk. This should be beneficial for the transmission of monetary policy, which is particularly relevant for peripheral euro area countries. More generally, our results highlight the importance of large-scale government bond purchases for financial stability, in particular during crises. We show that QE can mitigate negative effects on financial stability of higher debt levels triggered by ex-

pansionary fiscal policy. Thereby, it can alleviate the diabolic loop between sovereign and bank credit risk. These insights are also crucial for assessing the policy relevance of some new unconventional measures such as the Pandemic Emergency Purchase Program (PEPP) introduced by the ECB. It seems fair to assume a higher risk of sovereign downgrades due to the additional fiscal spending that the pandemic emergency will entail for some euro area countries.


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« Viele Startups sind aktuell in der

Red Zone »

Obwohl man zum Gründen vor allem Zeit investieren muss, ist die Frage nach der Finanzierung eines Startups vor allem in der Wachstumsphase zentral. Professor Dietmar Grichnik erklärt, warum eine Kombination aus Eigen- und Fremdkapital sinnvoll ist, welche Auswirkungen die Pandemie auf Startups hat und warum Gründer wie Jeff Bezos oder Elon Musk so erfolgreich sind. Interview Marco Gerster

Dietmar Grichnik, viele trauen sich nicht, ein Unternehmen zu gründen, weil sie kein oder wenig Kapital haben. In dem von Ihnen entwickelten St.Galler Startup Navigator spielen die Finanzen aber gerade zu Beginn nicht die entscheidende Rolle. Wie wichtig ist das Thema Finanzierung für Startups? Man muss die einzelnen Phasen unterscheiden. Zum eigentlichen Gründen braucht man nicht viel Kapital, das lasse ich nicht als Ausrede gelten. Zu Beginn braucht es vor allem Zeit, sie ist das Wertvollste, was wir haben. Diesen Rat gebe ich auch Studierenden, die gründen wollen: Arbeitet zum Beispiel einen Tag pro Woche für euer Unternehmen und probiert das einfach mal eine Zeit aus und investiert so viel, wie ihr bereit seid zu verlieren. Genauso machen es nämlich die erfahrenen und erfolgreichen Entrepreneurs auch. Kapital braucht man erst in der Wachstumsphase. Startups scheitern in der Regel auch nicht an finanziellen Problemen. Dies sind meist Konsequenzen aus anderen Faktoren, die weniger offensichtlich sind als rote Zahlen, zum Beispiel mangelnder Markterfolg und Teamkonflikte. Welche Finanzierungsquellen gibt es? Zunächst braucht es Eigenkapitalgeber, um überhaupt Fremdkapital aufnehmen zu können. Das sind am Anfang die sogenannten drei «Fs»: Family, Friends & Fools. Sie geben Geld, weil sie die Gründerinnen und Gründer unterstützen

wollen und nicht zwingend, weil es betriebswirtschaftlich sinnvoll wäre. In der Schweiz kommt noch ein viertes «F» hinzu, die Foundations. Es gibt viele Stiftungen, die Wettbewerbe ausrichten und recht hohe Preisgelder vergeben. Insbesondere Startups im Technologiebereich können sich so initial finanzieren. Man muss also versuchen, alle verfügbaren Mittel zu bekommen. Das bewährte Bootstrapping. Selbst ein so berühmter Gründer wie Jeff Bezos von Amazon hat sich zu Beginn über Lieferantenkredite, Kreditkartenüberzüge und Bürgschaften der eigenen Eltern finanziert. Für die Wachstumsphase werden dann weitere private und professionelle Investoren wichtig. Business Angels investieren beispielsweise ihr eigenes Kapital – meist aus eigener erfolgreicher unternehmerischer Tätigkeit – in eine bestimmte Branche. Dieses «Smart Money» ist wichtig, weil ein Business Angel das Startup vor allem auch immateriell mit Know-how und Kontakten unterstützt. Ist bei diesen ganzen Möglichkeiten die Bank als Finanzierungsquelle überhaupt interessant? Schulden möchte man ja in der Regel vermeiden. Ein Privathaushalt sollte Schulden für den Konsum natürlich vermeiden, das ist ganz klar, aber für ein Unternehmen ist Verschuldung ein völlig normales Unterfangen und Teil der Passivseite einer Bilanz. Von Gründerinnen und Gründern wird häufig übersehen, dass es durchaus sinnvoll ist, die Kapitalstruktur zu mischen, also Eigenkapital und


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dieser sogenannte «Runway» während der ersten CoronaWelle im Frühjahr für viele auf etwa drei Monate reduziert war. Die zentrale Frage, die sich auch jetzt wieder stellt, ist: Soll der Staat einspringen und mit speziellen Krediten helfen? Ich glaube, das ist sinnvoll, wenn die privaten Investoren mitziehen. Denn erstens wissen diese am besten Bescheid und helfen nur, wenn sie der Überzeugung sind, dass das Geschäftsmodell des Startups grundsätzlich funktioniert und es deshalb die Krise überstehen wird. Zweitens müsste man sonst der Bevölkerung erklären, warum der Staat ein Startup mit Krediten aus Steuergeldern aufwertet, wovon letztlich vor allem die privaten Investoren profitieren.

Dietmar Grichnik ist Ordentlicher Professor für Entrepreneurship und Technologiemanagement sowie Direktor des Instituts für Technologiemanagement (ITEM-HSG).

Fremdkapital zu kombinieren. Den sogenannten LeverageEffekt lernen Studierende im ersten Semester BWL: Mit dem richtigen Verhältnis von Fremd- und Eigenkapital lässt sich die Rendite der Eigenkapitalgeber steigern, denn die Bank partizipiert nicht am Gewinn. Das wusste auch der Investmentbanker Jeff Bezos. Er nahm für Amazon sehr viel Fremdkapital auf und ging 1997 mit einem defizitären Geschäftsmodell an die Börse – ein historischer Moment. Er selbst hielt lange noch 25 Prozent von Amazon, was sich für ihn finanziell nicht zum Nachteil entwickelte. Aber Vorsicht: Der Leverage-Effekt funktioniert nur, solange die Fremdkapitalzinsen niedriger sind als die Rendite aus dem operativen Geschäft! Das ist im Moment gegeben, war aber nicht immer so. Im Moment sind die Zinsen zwar niedrig, aber viele Unternehmen und Startups sind aufgrund der aktuellen Pandemie unverschuldet in die Krise geraten. Die denken vermutlich weniger ans Wachsen, sondern ans Überleben. Das ist richtig. Damit ein Startup nicht in die finanzielle rote Zone gelangt, sollte die Liquidität für ca. 12–18 Monate gewährleistet sein. Untersuchungen zeigen, dass

Wechseln wir zum Schluss noch die Perspektive. Startups wollen möglichst viele Finanzierungsquellen anzapfen, aber wie entscheiden Geldgeber, ob sie in ein Startup investieren oder nicht? Mit dieser Frage beschäftigen wir uns in einem aktuellen Forschungsprojekt. Wir haben einen Algorithmus auf Basis von echten Investitionen in Startups in der Schweiz entwickelt und wollten wissen: Wer trifft die bessere Investment-Entscheidung, der Mensch oder die Künstliche Intelligenz? Die Ergebnisse sind sehr spannend. Die KI schlägt Investoren mit weniger Erfahrung deutlich, denn sie vermeidet Irrationalitäten und entscheidet allein aufgrund von Wahrscheinlichkeiten. Mit erfahrenen Business Angels aber kann die KI nicht mithalten, dazu fehlt ihr das Bauchgefühl und die Fähigkeit, ausserordentliche Potenziale zu erkennen. Alle sind nämlich auf der Suche nach den Ausreissern und den neuen Mark Zuckerbergs und Elon Musks. Solche Geschäftsmodelle haben sehr viele Schwächen, aber eine herausragende Stärke. Wer hätte im Jahr 2004 gedacht, dass Facebook 16 Jahre später zu einem Weltkonzern werden würde? Wer kann sich heute vorstellen, wie die kommerzielle Raumfahrt der Zukunft aussehen soll? Trotzdem investiert Elon Musk Milliarden aus seinem PayPal-Exit in SpaceX. Aus wissenschaftlicher Sicht ist das aber gar nicht so verrückt, wie es sich anhört. Es gibt Muster, wie solche innovativen Unternehmer vorgehen: Sie definieren für sich einen Verlust, den sie finanziell, psychologisch und sozial ertragen können. Sie probieren einfach etwas Neues aus und tun das, was sie für richtig halten. Das gilt im Übrigen nicht nur für einen Elon Musk, sondern auch für Studierende, die gründen wollen.


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Investitionen in Startups: Künstliche Intelligenz besser als Bauchentscheide? An der Börse werden die meisten Investitionsentscheidungen bereits durch Künstliche Intelligenz (KI) gefällt. Im Bereich der Finanzierung von Startups haben die Algorithmen jedoch noch wenig Einzug gehalten. Dort betreiben die Business Angels ihr Geschäft noch auf herkömmliche Weise: Sie werten selber Unternehmensdaten aus oder treffen Bauchentscheide. Das Center for Entrepreneurship der HSG (CfE-HSG) wollte herausfinden, ob denn KI nicht auch bei Startup-Investments die besseren Entscheide fällen kann als der Mensch. Autor Roger Tinner

In einem Artikel in der Harvard Business Review gehen Torben Antretter, Ivo Blohm, Charlotta Siren, Dietmar Grichnik, Malin Malmstrom und Joakim Wincent, der Frage systematisch nach, ob KI nicht auch bei Startup-Investments bessere Entscheide ermöglichen könne. Um diese Frage zu beantworten, haben die Autoren einen Investitionsalgorithmus entwickelt und seine Leistung mit den Renditen von 255 Angel-Investoren verglichen. Unter Verwendung modernster Techniken des maschinellen Lernens schulten sie den Algorithmus, um die vielversprechendsten Investitionsmöglichkeiten unter 623 Deals aus einem der grössten europäischen Business-Angel-Netzwerke auszuwählen. Die Ergebnisse waren frappierend und bieten einen bedeutenden Einblick, wie – und wann – algorithmische Investitionswerkzeuge maximal vorteilhaft eingesetzt werden könnten. Die Forschung der Autoren unterstreicht die Vorteile des Einsatzes der KI bei Investitionen in der Frühphase. Sie kann grosse Datenmengen verarbeiten, individuelle Investitionsverzerrungen korrigieren und im Durchschnitt die Leistung ihres menschlichen Gegenstücks übertreffen. Gleichzeitig übertreffen die erfolgreichsten Personen – erfahrene Investoren, die in der Lage sind, ihre kognitiven Verzerrungen zu korrigieren – den Algorithmus sowohl in Bezug auf Effizienz als auch Fairness.

Erfahrene Business Angels, wie sie etwa in der «Höhle der Löwen» zu sehen sind, oder Künstliche Intelligenz – wer entscheidet «besser»?


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Gemäss den Autoren muss es sich dabei nicht um eine binäre Wahl zwischen Bauchgefühl und algorithmischen Entscheidungen handeln: «Manager und Investoren sollten bedenken, dass Algorithmen eher Vorhersagen über mögliche zukünftige Ergebnisse als Entscheidungen produzieren. Je nachdem, wie Vorhersagen verwendet werden sollen, basieren sie auf menschlichem Urteilsvermögen, das zu einer verbesserten Entscheidungsfindung und Aktion führen kann (oder auch nicht). In komplexen und unsicheren Entscheidungsumgebungen ist die zentrale Frage daher nicht, ob die menschliche Entscheidungsfindung ersetzt werden sollte, sondern vielmehr, wie sie durch die Kombination der Stärken der menschlichen und der Künstlichen Intelligenz – eine Idee, die als hybride Intelligenz bezeichnet wurde – ergänzt werden sollte.»

«Algorithmen produzieren eher Vorhersagen über mögliche zukünftige Ergebnisse als Entscheidungen».

Erklärung Und hier geht es zum Video, in dem zwei der Autoren erklären, wie KI dabei helfen kann, Erfolgsaussichten von Startups zu analysieren.

≤ Zum Video


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HSG-Startups von Hypothek bis Anlegen In dieser Ausgabe geht es um Schulden. Eine besondere Art von Schulden bilden Hypotheken. Aber nicht nur dafür gibt es im Finanz- und Fintech-Bereich neue Startups mit Gründern aus dem Kreis der HSG-Alumni und -Studierenden. Hier ein paar Beispiele.

Billwall Das Startup Billwall hat eine B2C-Software zur automatisierten Finanzplanung unter der einheitlichen Nutzung mehrerer Bankkonten entwickelt. In dieser ist auch eine automatisierte Barausgaben-Verwaltung durch eine neuartige OCR-Lösung eingebunden. Billwall, das sich selbst als «Revolution of Financial Planning» sieht, wurde von HSG-Alumnus Niklas Kampe (B.A. Economics Universität St. Gallen) mitgegründet, trägt das HSG Spin-Off-Label und wird bald lanciert. ≥ billwall.de

Kaspar& Anlegen und Investieren will Kaspar& den KundInnen leicht machen. Das Startup nennt sich selbst «den ersten Vermögensverwalter der Schweiz mit einer Gebühr ohne Kleingedrucktes». Sebastian Büchler (M.A. der Universität St. Gallen im Bereich Quantitative Economics and Finance), Lucas Pachel (PhD in Finance der Universität St. Gallen im Bereich Quantitative Asset Management) und Jan-Philip Schade (PhD in Finance der Universität St. Gallen zum Thema FinTech und Factor Investing) sind die Gründer.

≥ kasparund.ch

Hypotheke.ch Hypotheke.ch digitalisiert Angebot und Nachfrage des Hypothekenmarktes nach eigener Aussage «radikal»: Ohne Vermittlungsprovisionen, fair, transparent und unverbindlich wird die ideale Hypothek zum besten Zins vermittelt. Hypotheke.ch, dieses Jahr unter den Top 20 Fintech-Startups gelistet, stellt als Plattform die direkte Verbindung zwischen Anbietern und Endkunden her. HSGAlumnus Damian Gliott ist Co-Founder von Hypotheke.ch und studierte Betriebswirtschaft an der Universität St. Gallen mit Vertiefung Bankwirtschaft. ≥ hypotheke.ch

ND Capital Mit modernster Technologie, persönlicher Beratung und Durchsetzung «emotionsloser Strategien» spezialisiert sich ND Capital laut Eigendarstellung auf vollautomatisierte Handelsstrategien in der Vermögensverwaltung. Ihre Systeme analysieren rund um die Uhr die Märkte und führen Strategien entsprechend aus. KundInnen von ND Capital können die Performance ihrer Investments in Echtzeit jederzeit abrufen und in neue Strategien investieren. Mitgegründet wurde das Startup von HSG-Student Loris Lars Nussbaumer.

≥ ndcapital.ch


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« Es kann keine VollkaskoVersicherung bei den Schulden geben» Christian Keuschnigg spricht über die Herausforderungen für den Staatshaushalt angesichts der Corona-Krise. Im Video-Interview mit HSG-Focus geht es um diese Fragen: Welche Schuldenlast der öffentlichen Hand ist vertretbar? Welche Länder haben bessere Voraussetzungen, um mit Krisen umzugehen? Und worin besteht die grundsätzliche Aufgabe von Staatschulden? Autor Roger Tinner

Bild Hannes Thalmann

Aus Sicht von Christian Keuschnigg kann die CoronaKrise im Prinzip durchaus ein Auslöser für Überschuldung sein, wie er im Interview festhält: «Das wird viele Staaten, die schon aus einer ungünstigen Ausganslage starten, in Schwierigkeiten bringen. Gleichzeitig zeigt sich an der Corona-Krise natürlich auch die grundsätzliche Aufgabe der Staatsschuld. In der derzeitigen Situation kommt es zu einer scharfen Rezession, viele Leute verlieren ihr Einkommen, und der Staat muss das abfedern. Und wenn er in einer guten Situation ist, dann nimmt er Schulden auf. Der Zweck besteht darin, die Lasten dieser CoronaKrise, die konzentriert an bestimmten Stellen in der Wirtschaft anfallen, breit zu verteilen – und vor allem auch über die Zeit zu glätten. Das ist die prinzipielle Aufgabe der Staatsschulden.» Die Schweiz und Deutschland sieht er hier in einer guten Ausgangssituation mit niedrigen Schulden: «Dann ist der Spielraum gross für Kräfte, dem entgegenzuwirken. Es kann dabei auch keine Vollkasko-Versicherung geben. Auch die privaten Unternehmen und Personen müssen Teile der Lasten mittragen, aber ein grosser Teil kann vom Staat übernommen werden. Das tut er, indem er Mittel für Kurzarbeit

zur Verfügung stellt und damit den Arbeitnehmern, die im Moment nicht im Betrieb arbeiten können, diese Lohnkosten teilweise ersetzt. Und er vergibt Notkredite.» Wie tragbar sind die Schulden? Was sich gemäss Professor Keuschnigg alle Sektoren, also Privatwirtschaft wie auch öffentlicher Sektor, in dieser Situation fragen müssen, ist: Wie tragbar sind die Schulden? Wenn man sich übermässig verschulde und damit die Lasten in die Zukunft wälze, werde die Tragbarkeit dieser Schulden überstrapaziert: «Das ist im privaten Sektor ebenso der Fall wie im öffentlichen Sektor.» Im privaten Sektor müsse die Verschuldung, damit sie tragbar bleibt, im richtigen Verhältnis zum risikotragenden Eigenkapital stehen. Und das sei im öffentlichen Sektor auch der Fall, wie Keuschnigg festhält: «Da gibt es zwar kein Eigenkapital im klassischen Sinn, aber die Tragbarkeit der Staatsschulden, das hat die Eurokrise gelehrt, hat auch Grenzen. Somit stellt sich auch hier die Frage, ob all diese Schulden längerfristig tragbar sind.»

Christian Keuschnigg, Ordinarius für Öffentliche Finanzen.

≥ Hier gehts zum Video


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Was tun, wenn das Geld zum Studium fehlt? Bei der Finanzierung des Studiums werden viele Studierende von ihren Eltern unterstützt. Was aber, wenn die Familie dazu nicht in der Lage ist und Studierende in eine erdrückende Schuldenlast geraten könnten? Jessica Aschari-Lincoln und Silvia Vils-Salerno von der Fachstelle für Studienfinanzierung erklären, wie Darlehen und Stipendien hier helfen können. Autorin Claudia Schmid

Die Fachstelle für Studienfinanzierung ist Teil eines vielfältigen Beratungs- und Supportangebotes an der Universität St. Gallen. Sie informiert einerseits generell über die unterschiedlichen Formen der Studienfinanzierung und unterstützt andererseits jährlich Dutzende von Studierenden mit Stipendien sowie Darlehen, die während der HSGStudienzeit zinslos sind. «Ziel ist es, dass während der Erstausbildung auf Assessment- und Bachelorstufe niemand aufgrund des Studiums in die Schuldenfalle gerät. Auf Masterstufe sollte die Verschuldung möglichst so moderat bleiben, dass das Darlehen nach der Ausbildung in absehbarer Zeit durch gut bezahlte Jobs zurückgezahlt werden kann», erklärt Jessica Aschari-Lincoln. Laut Silvia Vils-Salerno sind es zurzeit pro Kalenderjahr rund 100 Studierende, die sich bei der Fachstelle für Studienfinanzierung um ein Stipendium oder ein Darlehen bewerben. «Ein Studium ist auch eine Investition in die eigene Persönlichkeit und in die Zukunft. Deshalb soll die Finanzierung nicht der Engpass bei der Absolvierung oder Weiterführung eines Studiums sein», sagt sie. Und nicht

zuletzt ist das Studium auch eine Investition in den Wirtschaftsstandort Schweiz, weshalb jeder Studienplatz durch die öffentliche Hand subventioniert wird und die Studiengebühren so auf einem verträglichen Niveau bleiben. Kanton ist erste Anlaufstelle für Stipendien Die beiden Fachstellen-Verantwortlichen betonen, dass für Schweizer Studierende die erste Anlaufstelle für Stipendien die jeweiligen Wohnkantone sind. Der kantonale Entscheid, ob finanzielle Unterstützung gewährt werde oder nicht, sei kein Hinderungsgrund, um auch bei der Fachstelle für Studienfinanzierung vorzusprechen. «Manchmal reichen Darlehen und Stipendien nicht für die vollumfängliche Finanzierung eines ganzen Studiums aus. In diesem Fall muss nach weiteren Finanzierungswegen gesucht werden. In einem persönlichen Gespräch schauen wir uns die Situation genau an.» Neben dem eigenen HSG-Fonds existierten noch andere öffentliche und private Körperschaften, die Ausbildungsbeiträge vergeben würden. Welche Unterstützung speziell aus dem HSG-Fonds für Darlehen und Stipendien gewährt wird, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Ziel ist es, jene Studierende zu unterstützen, die in finanzieller oder existenzieller Not sind, aber auch Leistungswille und -fähigkeit beweisen. Zugang haben sowohl inländische als auch ausländische Studierende. Der Entscheid aber liegt letztlich bei einer Kommission, die aus Vertreterinnen und Vertretern der Studentenschaft, der Akademia und der Verwaltung besteht. Schuldenlast soll nicht erdrückend sein Jessica Aschari-Lincoln und Silvia Vils-Salerno erklären anhand von Beispielen, wie die Unterstützung aus dem HSGFonds konkret aussehen kann. Gewährt wird sie in Form von Darlehen oder Stipendien. Das Darlehen ist bis zum Zeitpunkt der Exmatrikulation zinslos, ein Stipendium muss nicht


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zurückbezahlt werden. Für Studierende, die sich unerwartet in einer finanziellen Notlage mit zeitlicher Dringlichkeit befinden, können die Studiengebühren gestundet, aber auch ganz oder teilweise erlassen werden. Während auf der Assessment- und Bachelorstufe vor allem Stipendien vergeben werden, kommen Darlehen vorwiegend auf Masterstufe zum Zug. «Wer den Master absolviert, hat in aller Regel gute Aussichten auf eine Arbeitsstelle, mit der die Schulden in absehbarer Zeit getilgt werden können», betonen die Fachstellen-Verantwortlichen. Und was, wenn der Job ausbleibt oder ein Schicksalsschlag den Zukunftsplänen einen Strich durch die Rechnung macht? «In diesem Fall kann ein begründeter Antrag an die Kommission gestellt werden. Sie entscheidet aufgrund der Situation, ob mehr Zeit für die Rückzahlung gewährt wird oder der Betrag teilweise oder ganz erlassen werden kann.»

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Ein Grossteil arbeitet während des Studiums Trotz vieler Möglichkeiten, das Studium an der Universität St. Gallen auch bei finanziell knappen Ressourcen zu stemmen, gehen viele HSG-Studierende einer bezahlten Arbeit nach. Dies aber hat gemäss den Fachstellen-Verantwortlichen nicht vordergründig mit Geldnot zu tun. «Natürlich ist ein Job auch ein Zustupf an das monatliche Budget, vor allem aber erhöht die praktische Arbeit die Chancen auf eine spätere Anstellung. Berufserfahrung ist ein wichtiges Kriterium bei der späteren Stellensuche.»

≥ Mehr Informationen unter: studienfinanzierung.ch

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HSG Alumni Deutschland Konferenz

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Die Zukunft aktiv mitgestalten auf der HSG Alumni Deutschland Konferenz in Berlin Vom 22. bis 24. April 2021 werden langfristige Zukunftsszenarien entwickelt und mit Vertretern aus Wissenschaft, Politik und Startups diskutiert. Dabei geht es um grosse Themen wie Healthcare & Wellbeing, Mobility, Logistics & Living, Work & Production sowie um Government, Governance und Aging Population. Um mehr über die Konferenz zu erfahren führte alma ein Interview mit HSG-Alumnus Dr. Rainer Lampe, dem Präsidenten des Organisationskomitees.

Gewannen beim letzten Gründerpitch den zweiten Preis in der Kategorie «Young Guns»: Startup Breeze.

Interview Martin F. Köhler

Inmitten der Pandemie bereitet ihr gerade die nächste HSG Alumni Deutschland Konferenz vor? Rainer: Ja, trotz oder vielleicht sogar gerade wegen der steigenden Infektionszahlen wollen wir den Blick nach vorne in die Zukunft richten. Daher laden wir vom 22. bis 24. April 2021 nach Berlin ein. Das Organisations-Komitee hat mit über 20 engagierten Alumnae und Alumni aus Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Mannheim, Stuttgart und St. Gallen seit zwölf Monaten die Vorbereitungen vorangetrieben. Wir freuen uns, bereits namhafte wie spannende SprecherInnen und Sponsoren gewonnen zu haben. Mit Zalando haben wir übrigens einen Hauptsponsor gewinnen können, der die Konferenz-Location stellt.

Wie geht ihr mit der Pandemie-Situation um? Wir sind überzeugt, virtuelle Formate sind eine gute Alternative, bleiben aber die zweitbeste Lösung. Ein persönlicher Austausch von Alumna zu Alumnus ist nämlich durch nichts zu ersetzen. Sollten die Umstände die Durchführung einer physischen Konferenz stark einschränken oder gar unmöglich machen, werden wir Teile der Konferenz hybrid oder im Extremfall vollständig virtuell durchführen. Das entscheiden wir Ende Januar 2021, wenn die Lage besser beurteilt werden kann. Die Nachrichten betreffend der Impfstoffentwicklung machen uns indes Hoffnung.


HSG Alumni Deutschland Konferenz

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Die HSG Alumni Deutschland Konferenz 2021 findet – zumindest teilweise – in Berlin statt.


HSG Alumni Deutschland Konferenz

Wie habt Ihr das Konferenzthema bestimmt? Langfristige Gestaltung und Zukunftsvisionen waren nach der letzten Konferenz in Frankfurt ein Wunsch, der das OK als Feedback erreichte. Gerade die HSG Alumni sollten sich mit der Frage beschäftigen, wie die Welt aussehen soll, in der wir zukünftig leben wollen. Wir laden daher dazu ein, über 2050 zu diskutieren. An der HSG haben wir gelernt, dass Systemveränderungen langfristige Projekte sind, die allerdings über Etappen und viele Einzelschritte erreicht werden, weshalb wir zum Zwecke der Diskussion Meilensteine bei 2030 und 2040 setzen wollen. Wie wollt Ihr es erreichen, dass die Alumni aktiv mitdiskutieren? Die letzten HSG Alumni Deutschland Konferenzen waren von Analysen und Debatten geprägt; mit dem Gründerpitch haben wir vor sieben Jahren eine unternehmerische Initiative integriert. Auf diesen in unseren Augen erfolgreichen Formaten wollen wir aufbauen, dabei den Gestaltungswillen der HSG Alumni weiter ins Zentrum rücken und mit neuen Formaten zur Mitarbeit und zum Dialog einladen. Im Rahmen eines sogenannten «Fliegenden Klassenzimmers» als Auftakt sollen Startups und Zukunftsins-

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titute in Berlin vorgestellt und mit den Architekten und «Machern» der Zukunft diskutiert werden; weshalb wir als Slogan auch «Werkstatt Berlin» gewählt haben. Und natürlich werden wir in Berlin auch die Nähe zur Politik nutzen und auf das politische Parkett einladen. In Breakout-Sessions können die Konferenzteilnehmenden schliesslich eines von mehreren Themen-Clustern auswählen und gemeinsam mit ExpertInnen die Visionen in den betreffenden Clustern entwickeln. Wir werden die Konferenz übrigens auch in einzelnen Modulen anbieten, möchten aber natürlich alle Alumni dafür begeistern, die drei Tage in Berlin dazu zu nutzen, Ideen auszutauschen, Impulse zu setzen und eine gute Zeit mit alten wie neuen Freunden zu verbringen. In jedem Fall freut sich das Organisations-Komitee darauf, euch in Berlin begrüssen zu dürfen.

22. bis 24. April 2021

Das Programm der HSG Alumni Deutschland Konferenz 2021 mit Details zu den Speakern, Veranstaltungsorten, Hotels und Preisen wird auf der Website laufend aktualisiert.

Rainer Lampe ist Präsident des Organisationskomitees.

≤ hsgalumni.ch/deutschland


News aus Chapters & Clubs

HSG Alumni Konferenz

Early Seventies

Zu Besuch bei Utz in Bremgarten Autor Nanno J.H. de Vries

Der HSG Alumni-Club Early Seventies traf sich auf Einladung des Verwaltungsratspräsidenten und HSG-Alumnus Dr. Reto Müller bei der Firma Utz in Bremgarten. Utz ist ein globaler Marktführer für massgeschneiderte Mehrwegverpackungen und Behälter u.a. zwecks Optimierung von Logistik-Prozessen. Das Unternehmen erarbeitet in enger Zusammenarbeit mit ihren KundInnen komplexe logistische Systemlösungen. Die Firma Utz beschäftigt 1200 Mitarbeitende und ist mit acht Standorten auf drei Kontinenten aktiv.

Reto Müller und HSG-Alumnus Carsten Diekmann (GM Schweiz) waren verantwortlich für eine sehr eindrückliche Einführung über die Entstehungsgeschichte der Firma, den heutigen status quo wie auch über die Strategie undZukunftsvision. Die anschliessende Betriebsführung zeigte auf, wie komplex und kapitalintensiv die Entwicklungsprozesse und Produktionsabläufe sind, welche es nicht erlauben still zu stehen, sondern mit hohem Einsatz laufend angepasst, optimiert und weiter automatisiert werden müssen, um im Weltmarkt die Führungsrolle beizubehalten.


News aus Chapters & Clubs

EMBA HSG Alumni

Zurück zur Struktur der Sowjetunion Autorin Daniela Decurtins

«Russland ist das grösste geteilte Land der Welt.» Mit Hilfe dieses Zitats Wladimir Putins lässt sich Russlands geopolitisches Handeln besser verstehen. Professor und Prorektor Ulrich Schmid ordnete dieses an der «Fiirabig»-Veranstaltung der EMBA HSG Alumni kenntnisreich ein. Auf dem Foto: Professor Ulrich Schmid (4.v.l.) im Kreis eines Teils der Vorstands der EMBA HSG Alumni mit Präsidentin Franziska Eberhard.

EMBA-Stamm Zentralschweiz

Wasserkraftwerk Göschenen und Staudamm Göscheneralp besichtigt Autor Silvio Inderbitzin

HSG Alumnus Thomas Reitgeber, Leiter Geschäftsbereich Energie und Mitglied der Geschäftsleitung der CKW, ermöglichte dem EMBA-Stamm ein ausserordentliches Programm. Unter fachkundiger Führung konnte zuerst die in Granit gesprengte Kaverne des Wasserkraftwerkes mit sechs grossen Turbinen besichtigt werden. Beeindruckt von den technischen Anlagen und der Effizienz der Wasserkraft fuhren die Teilnehmenden danach hoch zum Staudamm auf knapp 1800 m ü. M. Das smaragdgrüne Gletscherwasser des Stausees erinnerte fast an die Karibik. Ausserdem konnten Sie den 1962 fertig erbauten Naturdamm mit einem Volumen von über vier Cheops-Pyramiden auf dem Kamm begehen und dann anschliessend in das Innere des Dammes erkunden.

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MBF-HSG Alumni

Summer BBQ Autor Lutz Preussler

After the corona break the MBF-HSG Alumni Club invited their alumni and students to a relaxed come together on the rooftop bar of the Helvetia hotel. This was the first physical event since February. As such the MBF Alumni Board was excited to see their members again. During the year only the annual general assembly virtually took place. After such a long-time people were welcomed to enjoy barbecue, drinks and the beautiful sunset over Zürich. A relaxed atmosphere, interesting discussion and obviously fun were the motto of the evening after such a challenging time. The members discussed and shared their business and private experiences of the last month. As there have never been a break, people started to talk, laugh and shared their stories. It was very interesting to hear how the industries managed the corona challenges, how working remotely became an essential part of the business strategy, and how the daily work evolved. Additionally, Florian Weigert, the former Director of the MBF program was welcomed as honorary member of the MBF Alumni. We are pleased to have him as a new member of the MBF Alumni club. Sitting on the comfortable lounges the people enjoyed the late summer evening and event phased out after several hours.

HSG Alumni Bern

Building Information Modeling bei der SBB Autor Peter Kolbe

Am 6. Oktober fand wieder einmal ein analoger Event von HSG Alumni Bern statt. David Fäh, Programmleiter BIM@SBB und EMBE-Alumni, gab einen spannenden Einblick in die Zukunft des Planens, Bauens und Betreibens von Anlagen. Er erläuterte zudem Funktionsweise und Vorteile von BIM. Ab 2021 soll dies für Hochbauten und ab 2025 für die Bahninfrastruktur eingeführt werden. Eine Diskussion über die Herausforderungen und die wirtschaftlichen Auswirkungen beschloss den spannenden Abend.


News aus Chapters & Clubs

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HSG Alumni Club Frankfurt Rhein-Main

Vom Führungsstil Friedrichs des Grossen… Autorin  Corinna Egerer

Was wir vom Führungsstil Friedrich des Grossen – anschaulich dargelegt anhand der Schlacht bei Leuthen 1757 – noch heute lernen können, das erklärte uns Dr. Stefan Knoll, Gründer und CEO der Deutschen Familienversicherung. Er stellte in einem inspirierenden, sachlich tiefkundigen Vortrag dar, wie das Gedankengut, das hinter dem preussischen Führungsstil steckt, noch heute anwendbar ist. Die Deutsche Familienversicherung, 2007 gegründet, seit 2018 an der Börse, hat heute mehr als eine halbe Mio. KundInnen und einen Versicherungsbestand von mehr als 110 Mio. EUR und ist somit eines der erfolgreichsten InsurTechs Europas.

Nach fast sieben Monaten Pause fand damit die erste HSG-Alumni-Vortragsveranstaltung in Frankfurt – unter Einhaltung strenger CoronaRegeln – wieder statt, diesmal in Kooperation mit den Alumni von Harvard und Insead.

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HSG Alumni Club Stuttgart

Eine alternative Stadtführung

Autor  Frank Hofmann

Zahlreiche Mitglieder des HSG Alumni Clubs Stuttgart freuten sich, nach der langen Corona-Zeit mit vielen OnlineVeranstaltungen erstmals wieder zu einem physischen Treffen eingeladen zu werden. Angeboten wurde eine alternative Stadtführung. Der Verein Trott-war gibt Obdachlosen und sozial Benachteiligten mit Produktion und Verkauf einer Strassenzeitung sowie Stadtführungen ein Einkommen. In

einem zweistündigen Spaziergang zeigte uns eine Verkäuferin unbekannte Seiten von Stuttgart – jenseits von schön und teuer. Brennpunkte und Brennpunktpolitik wie Einrichtungen der Wohnungslosen- und Suchtkrankenhilfe waren Inhalt der Tour vom Charlotten- zum Marienplatz.

HSG Alumni Zürich

«Behind the Scenes» Experience: The Dolder Grand Autorin  Yuan Yao

HSG-Alumni Marko Kusigerski und Yuan Yao organisieren im Rahmen der «HSG Alumni Food Experiences»-Serienreihe regelmässig unterschiedliche Veranstaltungen für Foodies. Die Idee ist ein kulinarischer Austausch in Zürich, bei dem HSG-Alumni in einem kleineren, intimeren Rahmen Kontakte knüpfen und neue Leute kennenlernen können – immer bei leckerem Essen. Die «Behind the Scenes» Experience im The Dolder Grand gehört dabei zu den beliebtesten Events: Hier dürfen die Alumni hinter verschlossene Türen blicken und entdecken, was es braucht, damit in einem Luxushotel alles reibungslos funktionieren kann.


News aus Chapters & Clubs

HSG Alumni Club Shanghai

The Annual Swiss Alumni China Soirée Autor  Felix Moesner

swissnex China had the pleasure to welcome 33 HSG Alumni to their annual Swiss Alumni China Soirée, which has been honoured by the presence of Swiss Ambassador to China Bernardino Regazzoni. A total of 227 Alumni from over 20 Swiss public universities joined this largest gathering in China.

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CAS HSG Strategische Personalführung* 2021 *Bisher geführt unter dem Programmtitel «HR Value Creation»

Ein Zertifikatskurs des Lehrstuhls für Personalmanagement am FAA-HSG

Value Creation durch HR Die digitale Transformation und «New Work» stellen die Organisation von Unternehmen vor fundamental neue Herausforderungen. Digitalisierung ist nicht länger nur ein Werkzeug, sondern sie ist als Co-Workerin zu verstehen. Ein zukunftsfähiges Personalmanagement verbindet dabei gewinnbringend die Schlüsselfunktionen Werte, Menschen und Daten. Mit den Erfolgsfaktoren «Positives Personalmanagement», «HR Data & Analytics» und «HR Leadership Development» machen wir Sie fit für das Personalwesen in der Arbeitswelt von heute.

Programmübersicht Start: Dauer:

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Jetz

18. Februar 2021 13 Tage in 4 Modulen n! elde (inkl. Methodencoaching) anm Umfang: max. 20 Teilnehmende Seminarorte: Appenzell, Luzern, St.Gallen, Zürich Preis: CHF 13 500.– ECTS Credits: 13 (+2)

Information und Anmeldung: www.faa.unisg.ch


Save the date & stay informed! hsgalumni.ch/deutschland Die HSG Alumni Deutschland Konferenz bedankt sich herzlich bei ihren Sponsoren.


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