alma 3/2019

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Ausgabe 3/19

um Fokus Kons

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Inhalt

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Editorial

Impressum Das Alumni-Magazin der Universität St.Gallen (bis 1997: «St.Galler Hochschulnachrichten») ISSN 1422-5980, 16. Jahrgang, Nr. 3/2019 (Juni 2019) Auflage: 27 500 Exemplare, erscheint alle 3 Monate Herausgeber: HSG Alumni Verlagsleitung: Stefano Alghisi Chefredaktion: Roger Tinner Gestaltung: Schalter&Walter GmbH, St.  G allen Druck: Stämpfli AG, Bern Titelbild Der Hoody der Universität St.Gallen ist Bestseller im HSG Shop. Bild: Sandro Breu

Beiträge Stefano Alghisi, Lodovico Brioschi, Florian Brodersen, Daniela Decurtins, Viviana Ehrenzeller, Aline Engel, Dominic Germann, Kristina Kleinlercher, Benjamin Klink, Michèle Megroz, Martina Müggler, Kathrin Neumüller, Ernst Risch, Thomas Rudolph, Christine Scheef, Christian Steck, Katja Tinner, Roger Tinner, Claudia Tönz, Angela Wall. Redaktion, Anzeigen, Verlage alma, alea iacta ag, Rosenbergstrasse 85, CH-9001 St. G allen, T +41 71 244 66 00, alma@alea-iacta.ch Anzeigen: Fachmedien, Laubisrütistrasse 44, CH-8712 Stäfa, T +41 44 928 56 11, info@fachmedien.ch Adressänderungen: HSG Alumni, Dufourstrasse 50, CH-9000 St. G allen, T +41 71 224 30 10, alumni@unisg.ch

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s ku Fo

«Konsum» ist heutzu­ tage schon fast zu einem Schimpfwort geworden – obwohl er letztlich eine der wichtigsten Triebfedern wirtschaftlichen Lebens Präsident HSG Alumni Urs Landolf ist. Das lateinische Verb, von dem der Begriff abge­ leitet wurde, bedeutet «verbrauchen», konsumkritische Zeitgenossen überset­ zen das Wort eher mit «verschwenden». Als KonsumentInnen sind wir einerseits umschwärmt als potenzielle Kundschaft, andererseits aber auch oft überfordert von der Fülle der Angebote. Gleichzeitig hat die Digitalisierung unsere «Macht» und Unabhängigkeit von einzelnen An­ bietern unendlich vergrössert. Diese alma-Ausgabe geht einzelnen dieser Fragen nach und zeigt auch, dass viele Alumni und Alumnae wichtige Funktionen in dieser sogenannten «Konsumgüterin­ dustrie» übernommen haben. Wir freuen uns darüber, aber auch über all jene in unserer Community, die weniger im Rampenlicht stehen und dennoch in ihrer Arbeit grosse Verantwortung tragen.

Wie HSG-Alumnus Georges Kern vom CEO zum «Entrepreneur» wurde

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Immer mehr Schweizer kaufen mit dem Smartphone ein

Weitere Inhalte 20 N achhaltige Mode aus dem HSG Shop 22 H SG Alumni Deutschland Konferenz 27 I n die Zukunft investieren


News

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Digitalwoche mit sieben Webinaren im Juni Die Digitalisierung sorgt für Inno­ vation, stört Bestehendes und verändert die Art und Weise, wie wir unsere Ge­ schäfte betreiben. Sie beeinflusst die Art, wie wir führen, wie wir zusammen­ arbeiten, mit unseren Kunden interagie­ ren und mit rechtlichen Fragestellungen umgehen. Sie stellt gar die Grundfesten unseres Businessmodells in Frage. Die Webinarwoche mit insgesamt sieben Events vom 17. bis 20. Juni 2019 der Executive School beleuchtet spezifische Aspekte der Digitalisierung und deren Aus­wir­kungen auf dein Unternehmen. Die Webinare geben Forschungseinblicke, Tools und Best Practices aus erster Hand von Experten der Universität St.Gallen und diskutieren Fragen in den Live-Onlinesitzungen.

17. Juni 2019

“ Building Meaningful Digital Marketing Strategies” with Prof. Marcus Schögel

17. Juni 2019

“ Legal Tech more than a hype?” with Prof. Leo Staub and Gerard Neiditsch

18. Juni 2019

“ Digital Leadership & Transformation. Between Speed and the Acceleration Trap” with Prof. Heike Bruch

18. Juni 2019

“ From Digitization to Ecosystems” with Prof. Reinhard Jung

19. Juni 2019

“ How to Build a Data-Driven Organization” with Prof. Ivo Blohm

20. Juni 2019

“ Manager vs. Techie. A look into a Machine Learning Garage” with Prof. Johannes Binswanger

20. Juni 2019

≤ Anmeldung zu den Webinaren: bit.ly/2MbeWNc

“ Teams: The Organisation Paradigm for the 21st Century” with Prof. Winfried Ruigrok


News

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Graduation Day mit HSG Alumni-Präsenz

311 AbsolventInnen haben am Graduation Day ihren Bachelor of Arts (B.A. HSG) und 426 AbsolventInnen ihren Master of Arts (M.A. HSG) an der Universität St.Gallen erhalten. Rektor Thomas Bieger wünschte den Graduierten viel Neugier auf ihrem persönlichen Weg des lebenslangen Lernens, des Entlernens und des Neulernens.

Der Photobooth am Stand von HSG Alumni fand grossen Anklang.

HSG Alumni war an diesem Tag wieder stark vertreten: HSG-Alumni-Präsident Urs Landolf gratulierte den Absolventinnen und Absolventen. Sehr gefragt war der erstmals eingesetzte Photobooth, wo hunderte Graduierte ein Erinnerungsbild mit Familie, Freunden und Angehörigen machen liessen. Anschliessend lud HSG Alumni natürlich auch zur traditionellen Party in St.Gallen ein. ≥ Weitere Bilder des Graduation Day: bit.ly/2r7V7ZJ


News

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Kilian Wagner ist HSG Gründer des Jahres 2019 Während des «START Summit» (vgl. letzte alma-Ausgabe) ist Kilian Wagner stellvertretend für das Unternehmen VIU zum «HSG Gründer des Jahres 2019» ge­ kürt worden. Der Preis der Werner Jack­ städt-Stiftung ist mit 10 000 Schweizer Franken dotiert. Kilian Wagner hat sich 2013 mit der Gründung von VIU die Aufgabe gestellt, den Brillenmarkt zu revolutionieren. Seine VIU-Brillen werden in der Schweiz gestaltet und anschliessend in einem italienischen Familienbetrieb in den Dolomiten handgefertigt. VIU hat sich seither als Vorreiter im Bereich «Eyewear» etabliert. Im 3D-Druckverfahren stellt die Firma auch die so genannte «Archetypes Collection» aus Polyamidstaub her. VIU bedient in Deutschland, Österreich und der Schweiz mit mehr als 300 Mitarbeitenden über 100 000 Kunden. Ein Markteintritt in Dänemark, Schweden und England ist für 2019 vorgesehen. Die bisherigen Preisträgerinnen und Preisträger sind: Valentin Stalf, Gründer der Smartphone-Bank N26

Kilian Wagner wurde stellvertretend für das Unterneh­ men VIU zum «HSG Gründer des Jahres 2019» gekürt.

(2018), Lea von Bidder, Erfinderin des Fruchtbarkeits-Armbandes «Ava» (2017), «on»-Laufschuh-Erfinder Caspar Coppetti (2016), Laura Behrens Wu (2015), Gründerin des Versandsoftware-Unternehmens «Shippo», Alexander Graubner-Müller (2014), Gründer der Minikredite-Plattform «Kreditech», «Soma Analytics»-Gründer Johann Huber (2013) mit seiner Anti-Stress-App, «DeinDeal.ch»-Gründer Adrian Locher (2012) und Dr. Alexander Ilic (2011), Gründer der Firma Dacuda, die eine Scanner-Computermaus entwickelt hat (2011). ≥ Video-Interview mit Kilian Wagner: youtu.be/W1YbL3ViaB4

HSG bis 2023 AACSBakkreditiert Die «Association to Advance Collegia­ te Schools of Business» (AACSB) hat die Akkreditierung der Universität St.Gallen (HSG) für die kommenden fünf Jahre er­ neuert. Die HSG gehört zu vier Hochschu­ len in der Schweiz und 831 Hochschulen weltweit, die dieses Gütesiegel tragen. Die in den USA angesiedelte, aber global tätige AACSB fördert Engagement, Innovation und Wirkung in Wirtschafts-Studiengängen. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf Qualität, Inklusion und Diversität, einer grenzüberschreitenden Denkweise, Ethik, gesellschaftlicher Verantwortung und Gemeinschaft.

Die Universität St.Gallen ist seit 2003 AACSB-akkreditiert. Die Akkreditierung wird alle fünf Jahre durch einen detaillierten Dokumentationsprozess via AACSB sowie durch eine Expertengruppe («Peers») anderer Wirtschaftsuniversitäten vor Ort umfassend revidiert. In elf Interview-Runden nahmen sie die HSG unter die Lupe und empfahlen schliesslich einstimmig eine Erneuerung der AACSB-Akkreditierung bis 2023.

AACSB steht für Association to Advance Collegiate Schools of Business und ist die derzeit bedeutendste interna­ tionale Akkreditierung für Wirtschaftshochschulen.


News

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HSG-Rektorat 2020 bis 2022 in vollständiger Besetzung

Nach der Wahl durch den Senat und den Universitätsrat hat die Regierung des Kantons St.Gallen die vier Prorektorinnen und Prorek­ toren der Universität St.Gallen für die Amts­ dauer 2020 bis 2022 genehmigt. Neu sind dies Prof. Dr. Monika Bütler und Prof. Dr. Thomas Zellweger. Für die kommende Amtsperiode ebenso gewählt wurden die beiden bisheri­gen Prorektoren Prof. Dr. Peter Leibfried und Prof. Dr. Ulrich Schmid. Somit ist das künftige Rektorat mit Rektor Prof. Dr. Bernhard Ehren­ zeller komplett.

Von links: Prof. Dr. Ulrich Schmid, Prof. Dr. Thomas Zellweger, Prof. Dr. Monika Bütler, Prof. Dr. Bernhard Ehrenzeller, Prof. Dr. Peter Leibfried.

Die Prorektorinnen und Prorektoren werden gemäss Universitätsgesetz und Universitätsstatut aus der Mitte der ordentlichen Professorinnen und Professoren gewählt. Aufgabe der Prorektorinnen und der Prorektoren ist es, den Rektor bei der Erfüllung seiner Aufgaben zu unterstützen, indem sie Aufgaben zur selbständigen Erledigung übernehmen. Die Wahl erfolgt auf Antrag des Senats durch den Universitätsrat und muss von der Regierung genehmigt werden. Die Rektoratsmitglieder werden wie alle akademischen Organe auf eine Amtszeit von zwei Jahren gewählt. Das neu zusammengesetzte Rektorat nimmt seine Tätigkeit am 1. Februar 2020 auf.


News

News aus Chapters & Clubs

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Baubranche digitalisieren und Potentiale des Wandels erfassen Der Praxisbezug ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor der Executive MBA-Aus­ bildung an der Universität St.Gallen. Zwei bemerkenswerte und anwendungs­ orientierte Arbeiten zum Trendthema Digitalisierung wurden jüngst mit dem NZZ-Preis ausgezeichnet. Autorin Daniela Decurtins

Digitalisierung gehört seit einiger Zeit zu den Trendthemen im Management und wird insbesondere mit neuen Geschäftsmodellen in Verbindung gebracht. Es mangelt aber häufig an Konkretisierungen, wie das Thema anzugehen ist und was es für Organisationen und Branchen wirklich bedeutet. Zwei Masterarbeiten, die im Rahmen des EMBA 53-Studiengangs in General Management an der Universität St.Gallen kürzlich entstanden sind, leisten hier Abhilfe, zum einen für Unternehmen allgemein und zum andern für die Baubranche. Digitale Transformation der Baubranche und Reifegrad-Tools Die Baubranche steckt bezüglich Digitalisierung noch in den Kinderschuhen. Dass es aber bereits verschiedenste Startup-Unternehmen und vielversprechende Ansätze

gibt, belegt Nils Köster. Er erarbeitete eine Art praktischen und gut lesbaren Leitfaden für die digitale Transformation in der Baubranche. Andreas M. Schifferle beschäftigt sich in seiner Arbeit eingehend – theoretisch und praktisch – mit Modellen, die es erlauben, Potenziale des digitalen Wandels zu erfassen. Die Frage, wie bestehende Geschäftsfelder weiterent­ wickelt und neue erschlossen werden können, steht dabei im Vordergrund. Ausgehend von einer systematischen Analyse bestehender Modelle und Checks entwickelt er in seiner Arbeit ein neuartiges Reifegradmodell, das er anhand von Abteilungen bei der Helbling Technik AG auf dessen Tauglichkeit und Aussagekraft prüft und zur Formulierung praxisrelevanter Empfehlungen nutzt. Die Jury, die sich aus Vorstandsmitgliedern der EMBA Alumni HSG zusammensetzt, würdigte den hohen Nutzwert der beiden Arbeiten, indem sie je einen NZZPreis verlieh.

HSG Alumni Industrial Club neu mit «Chapter Bau» Der HSG Alumni Industrial Club (HAIC) lanciert diesen Sommer das «Chapter Bau» mit dem Ziel, die zahlreichen HSGlerInnen in der Bau- und Bauzuliefer-Industrie zu vernetzen. Die «Grundsteinlegung» erfolgt am bereits ausgebuchten Flagship-Event vom 13. Juni.

Die Prämierten Andreas Schifferle (links) und Nils Köster mit Karolin Frankenberger, akademische Direktorin EMBA HSG.

≥ haic.ch


News

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Die Universität soll mehr Raum erhalten Die HSG benötigt dringend mehr Raum. Der be­ stehende Campus Rosenberg soll mit einem zweiten Standort in der Stadt ergänzt werden. Am 30. Juni 2019 findet eine kantonale Abstimmung zum Campus Platz­ tor statt. Die Gesamtkosten für die Erstellung des Campus Platztor belaufen sich auf 207 Mio. Franken. Darin enthalten ist ein voraussichtlicher Bundesbeitrag von 25 Mio. Franken. Die HSG beteiligt sich mit 20 Mio. Franken an den Gesamtkosten, die Stadt leistet einen Standortbeitrag von 2 Mio. Franken. Für den Kanton beträgt der zu finanzierende Betrag 160 Mio. Franken. Bei Annahme der Abstimmungsvorlage ist der Baubeginn für das Jahr 2024 vorgesehen, die Fertigstellung auf Ende 2027. Regierung und Kantonsrat stellen sich hinter das Projekt. Ein überpartei­li­ ches Komitee «Ja zum Uni-Campus» wird von allen Parteien getragen und auch die Industrie- und Handelskammer St.Gallen-Appenzell (IHK), der Kantonale Gewerbeverband St.Gallen (KVG) und die Wirtschaft Region St.Gallen (WISG) unterstützen das Erweiterungsprojekt.

≥ ja-zum-campus.ch

≥ HSG-raum-schaffen.ch


News

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235 Mio. Wertschöpfung für die Region Der Wertschöpfungsbeitrag der Universität St.Gallen (HSG) an die Regio Appenzell AR – St.Gallen – Bodensee bleibt hoch: 2017 erreichte er 235,5 Mio. Franken. Das sind 789 Franken pro Ein­wohner. Damit macht die HSG aus einem Franken, den der Kanton in sie investiert, fünf Franken. Der Eigenfinanzierungsgrad beträgt 49 Prozent. Der soeben erschienene Bericht zu den regionalen Effekten der HSG zeigt zudem: Die Spin-offs der HSG spielen für die regionale Wirtschaft eine wichtige Rolle. Die regionale Wertschöpfung gibt Auskunft über den Wertzuwachs in der Region, der durch die Universität St.Gallen sowie durch Studierende und Teilnehmende von Weiterbildungsveranstaltungen entstanden ist. Aufgrund der Wohnorte der Mitarbeitenden, die immer öfters ausserhalb der Region liegen, des grösseren Anteils an Studiengebühren und der Erhöhung des Staatsbeitrags des Kantons St.Gallen blieb die Wertschöpfung in etwa auf dem Niveau von 2015 (237 Mio. Franken). Die Wertschöpfung pro Einwohner fällt aufgrund der höheren Einwohnerzahl leicht tiefer aus. Jede sechste Logiernacht in der Stadt und der Region wurde durch die Universität ausgelöst, da Teilnehmende von HSG-Veranstaltungen, Weiterbildungen oder Seminaren oft im Rahmen ihres Aufenthaltes in der Region übernachten. In der Summe wurden durch die HSG 34 600 Logiernächte getätigt. Dies entspricht 15 Prozent aller Übernachtungen in der Stadt und Region St.Gallen im Jahr 2017. Im Vergleich zu 2015 (14 % aller Logiernächte) erhöhte sich die Anzahl der Logiernächte um 8800. Studierende im Arbeitsmarkt Im Herbstsemester 2017 waren 8553 Studierende immatrikuliert. Damit ist die Universität St.Gallen im Vergleich zu 2015 um 3,9 Prozent gewachsen. In den Wirtschaftswissenschaften erreicht die HSG mit 39 Prozent aller Studierenden in der Grundausbildung und 59 Prozent aller Doktorierenden dieser Fachrichtung in der Schweiz einen dominanten Marktanteil: Jeder dritte Wirtschaftsstudent in der Schweiz ist an der HSG eingeschrieben. Von den Studierenden der Universität St.Gallen gehen auf Bachelor-Stufe rund 75 Prozent während ihres Studiums

Jede sechste Logiernacht in der Stadt und der Region wurde durch die Uni­ versität St.Gallen ausgelöst. einer Erwerbstätigkeit nach. Auf der Master-Stufe hat die Erwerbstätigkeit an Umfang und Bedeutung gewonnen und ist während des Studiums mittlerweile Standard: Alle Befragten der Absolventenbefragung 2017 gaben an, während des Studiums zu arbeiten. Somit leisten die Studierenden einen wichtigen Beitrag zum regionalen Arbeitsmarkt. Wichtige Rolle der Spin-offs Die Einrichtung Startup@HSG widmet sich im Besonderen dem Thema Unternehmensgründungen. 2017 fanden rund 400 Gründungsberatungen statt. Rund 90 Prozent der Beratungen wurden mit Studierenden aller Studienstufen durchgeführt, die restlichen 10 Prozent verteilten sich auf Alumni und HSG-Mitarbeitende. Aktuell tragen 122 Start-ups das Label «Spin-off Universität St.Gallen». Etwa ein Viertel ist im Kanton St.Gallen, einige wenige an anderen Standorten in der Ostschweiz ansässig.


News

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Regionale Effekte der HSG Neben den Spin-offs ist auch das Angebot der Career & Corporate Services (CSC) der Universität für die regionale Wirtschaft von Belang. Allein im Jahr 2017 wurden über 2350 Stellen ausgeschrieben (2015: rund 2500), unter anderem von 80 Unternehmen aus der Region. Auf der CSC-Plattform haben sich bisher 211 regionale Unternehmen registriert. Somit kommen rund 16 Prozent aller registrierten Unternehmen aus der Region. Der grösste Anteil an regionalen Unternehmen, welche die CSC-Plattform nutzen, kommt aus der Industrie. Pro Tag 36 Mal in den Medien Pro Tag war die HSG – und damit auch St.Gallen – 36 Mal in den Medien vertreten. Insgesamt erschienen im Jahr 2017 über 8900 Beiträge in regionalen und nationalen sowie fast 4300 in internationalen Medien, in denen die Universität St.Gallen erwähnt wurde. Die Medienarbeit wurde zudem digitaler: 2017 gaben HSG-Dozierende 32 Live-Interviews unter anderem auf CNN, Al Jazeera, Bloomberg oder Deutsche Welle. Dies wurde durch eine mit Satellit verbundene Kamera auf dem Campus ermöglicht, die live mit Nachrichtensendern rund um den Globus verbunden ist.

Regionale Effekte der HSG Bericht der Universität St.Gallen für das Jahr 2017 1|

≤ Die Broschüre und der voll­s tändige Bericht können unter unisg.ch/region heruntergeladen werden.

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Fokus Konsum

« Am Anfang des Spiels wissen Sie nicht, ob Sie gewinnen werden» HSG-Alumnus Georges Kern ist seit zwei Jahren Mitbesitzer und CEO der unabhängigen Uhrenmarke Breitling SA, nachdem er vorher 15 Jahre lang IWC Schaffhausen als CEO geführt hat. Er engagiert sich auch im «HSG Beirat» und erläutert im Gespräch mit «alma», wieso er vom CEO zum «Entrepreneur» wurde. Interview Roger Tinner

Georges Kern, wieso haben Sie damals für die Ausbildung die HSG ausgewählt? Wie kamen Sie nach St.Gallen? Nach meinem Abitur in Frankreich begann ich als 18-jähriger zunächst in Strassburg Politische Wissenschaften zu studieren. Dann wollte ich an eine Business School und hatte viel Positives über St.Gallen gehört. Im Vergleich zu den französischen Universitäten gab es hier eine geradezu luxuriöse Infrastruktur mit viel weniger Studierenden pro Professor. Das hat mich überzeugt, ich absolvierte die Aufnahmeprüfung und kam nach St.Gallen. Was ist Ihnen von der HSG besonders gut in Erinnerung geblieben? Die Freundschaften fürs Leben sind im Prinzip das Wichtigste, was geblieben ist. Die besten Freunde macht man nämlich im Studium, weil man zu der Zeit die gleichen Interessen hat. Das HSG-Netzwerk ist für mich bis heute wichtig. Wenn man sich trifft, hat man sofort einen gemeinsamen Nenner, die Diskussionen sind gleich entspannter. Welche Erkenntnisse des Studiums können Sie besonders gut im beruflichen Alltag brauchen? Das ursprünglich von Professor Ulrich entwickelte St.Galler Management-Modell war zu meiner Studienzeit innovativ und eine sehr geeignete Methodik, um Strukturen und Zusammenhänge der Wirtschaft darzustellen. Ich fand das total innovativ und habe damals gelernt, strukturiert zu denken. Komplexe Zusammenhänge zu verstehen, um Lösungsansätze zu finden, ist bis heute für mich wichtig. Ich bin dankbar, dass ich das schon an der HSG trainieren durfte. Was ist Ihr heutiger Bezug zur HSG und zu HSG Alumni? Dass ich mich heute im HSG Beirat, einer Art «Advi-

sory Board», engagiere, ist für mich ein Zeichen der Dankbarkeit für die Ausbildung, die ich hier geniessen durfte. Hier habe ich vieles von dem gelernt, was mir im späteren Berufsleben Erfolg gebracht hat. Und nun kann ich mit meiner Erfahrung aus der Wirtschaft in diesem Gremium hoffentlich dazu beitragen, die Universität im herausfordernden internationalen Umfeld weiter zu entwickeln. Wie sind Sie damals in die Uhrenbranche gekommen? Das war Schicksal. Ich schloss 1989 das HSG-Studium ab und sammelte bei Kraft Foods erste Erfahrungen im «Fast-Moving-Consumer-Goods-Sektor». Einige Zeit später wurde ich von TAG Heuer kontaktiert: Die stellten ein neues Team zusammen. Da habe ich völlig intuitiv entschieden. Ich dachte, wenn ich da auf die Nase falle, kann ich auch wieder zurück. So kam ich in die Uhrenbranche gekommen. Im Jahr 2000 wechselte ich zum Richemont-Konzern, dessen Marken mich sehr ansprachen . Als der Konzern IWC kaufte, war ich der einzige im Team, der schon Deutsch konnte, und so wurde ich dann für die Integration dieser «Minifirma» zuständig. Das war eine Art ungeschliffener Diamant, so dass wir viel bewegen konnten und unfassbare Wachstumsraten verzeichneten. Es hat enorm viel Spass gemacht, diese Marke fast 15 Jahre lang zu führen und international zu etablieren. Und wieso wechselten Sie in Ihren Fünfzigern? 2016 habe ich bei Richemont die Leitung der Bereiche Watchmaking, Marketing und Digital und aller Uhrenmarken übernommen. Ein Jahr später habe ich mich entschieden, Entrepreneur zu werden und die Leitung von Breitling SA zu übernehmen. Hier will ich die Distribution und die digitale Strategie der Marke entwickeln, dies insbesondere im Hinblick auf Wachstum in den wichtigen asiatischen Märkten.


Fokus Konsum

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Ich hätte sicher auch noch weitere 10 Jahre im Richemont-Konzern bleiben können. Stattdessen habe ich mich mit meinen ganzen Ersparnissen an einer Firma beteiligt – worin mich meine Freunde bestärkt haben, während Aussenstehende das kaum verstehen konnten. War «Entrepreneurship» zu Ihrer Studienzeit noch kein Ziel der Studierenden? Sicherlich weniger als heute. Wenn ich mich an die AIESEC-Konferenzen von damals erinnere, dann wollten wir alle doch «Corporate-Karriere» bei Beratungsunternehmen, Banken oder in der Konsumgüterindustrie machen. Heute sind «Purpose» und «Balance» deutlich wichtiger, das sehe ich auch bei den Bewerbungen, die ich heute bei Breitling erhalte. Wir haben als Arbeitgeber ähnliche Chancen wie grosse Banken. Viele suchen sich ihre Position auch danach aus, zu welchem Chef sie kommen: Jeder möchte im Team von Jürgen Klopp spielen, egal, ob das jetzt Dortmund oder Liverpool ist. Aber waren Sie nicht schon bei IWC unternehmerisch tätig? «Entrepreneur» ist für mich nur jemand, der sein eigenes Geld in der Firma hat. Das, was ich bei IWC erfolgreich machen konnte, würde ich als «Initiative Management» bezeichnen. Ich hoffe, dass ich damals wie heute professionell und strukturiert geführt habe. Heute trifft mich jede Entscheidung direkt und persönlich. Das ist ein ganz anderer Druck. Wenn ich jetzt versage, dann ist mein Geld weg. Wenn es gut kommt, dann gibt es einen phänomenalen Leverage. Ein grösseres Risiko einzugehen, das macht mir Spass. Um auf das Bild vom Fussball zurückzukommen: Ich sehe mich nicht als Verteidiger, sondern als Stürmer! Diese alma-Ausgabe befasst sich mit dem Thema «Konsum»: Wohin entwickeln sich die Bedürfnisse Ihrer Kundinnen und Kunden? Haben Sie Zeit? Darüber könnten wir mehrere Stunden sprechen. Das Wichtigste: Wir leben in einer Wirtschaftswelt, die dauernd «disrupted» wird. Auch das Konsumverhalten hat sich massiv verändert. Für die Millenials sind ganz andere Dinge wichtig als für meine Generation. Die Digitalisierung bietet neue Möglichkeiten Produkte zu Individualisieren. Ganz früher war es Luxus, einen Tailormade-Anzug zu kaufen, dann kaufte man Anzüge ab Stange, und heute kann man alles wieder personalisieren und individualisieren. Wenn wir konkret die Uhrenbranche betrachten: digitale Uhren haben durchaus ihre Berechtigung, aber der Nutzen des Produktes und die Erwartungen der Kunden an das Produkt sind ganz andere. Bei einer mechanischen Uhr ist die emotionale Bindung zur Marke, zum Produkt und zum Design entscheidend. Wir verkaufen Träume, Emotionen und einen gewissen Lifestyle. Daher verliert die mechanische Uhr ihre Bedeutung nicht. Wenn es uns gelingt, gute Geschichten zu erzählen, relevant zu bleiben und unsere Marke weiterhin stark zu positionieren,

Georges Kern

dann können wir auch im digitalen Umfeld und über digitale Kanäle unsere analogen Uhren verkaufen. Entscheidend ist die Frage, wie konsumentenorientiert wird sind. Der Kunde kauft nämlich in unserem Segment zuerst eine Marke und erst dann ein Produkt. Und haben Sie hier als kleines Unternehmen eher Vor- oder Nachteile? Weil wir unabhängig sind, sind wir schneller als Unternehmen in einer grossen Gruppe von Luxusmarken, die allerdings über mehr Mittel verfügen. Hier bei Breitling sind wir in gewisser Weise ein grosses Startup. In anderthalb Jahren haben wir so viel erreicht wie andernorts wohl erst in fünf Jahren. Die HandelsZeitung hat bei Ihrem Wechsel zu Breitling geschrieben, dass dies Ihr bislang härtester Job werde. Sehen Sie das auch so? Nun, es ist sicherlich eine grosse Herausforderung und auch Verantwortung. Man hat mich geholt, weil die Firma in gewisser Weise in einer Sackgasse war und seit Jahren kaum mehr gewachsen ist, obwohl es Potenzial gab. Um ein letztes Mal den Vergleich zum Fussball zu ziehen: Auch wenn Sie wissen, dass Sie Fussball spielen können, wissen Sie am Anfang des Spiels nicht, ob Sie gewinnen werden. Meinen Wechsel bereue ich jedenfalls nicht. Ich bin mehr denn je davon überzeugt, dass wir erfolgreich sein werden.


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Advertima interpre visuell in Real-Time Mit einer Technologie, die das Ver­ halten von Menschen interpretiert und entsprechende Applikationen möglich macht, startet Advertima durch. Iman Nahvi, HSG-Alumnus und Gründer des Startups, und sein Team verleihen – wie sie es formulieren – «Maschinen die Gabe, Menschen visuell und in Real-Time zu interpretieren». Autorin Katja Tinner

Advertima will in den verschiedensten Branchen neue Massstäbe setzen: Durch die Real-Time-Analyse von Menschen ermöglichen die programmierten Maschinen neue Applikationen, die für Unternehmen zu mehr Loyalität, besserem Verkauf und breiterem Wissen über ihre Kundinnen und Kunden führen. Beste Vorbereitung für Unternehmertum Nach seinem Studium in Banking & Finance in Zürich und abgeschlossenem Bachelor gründete Iman Nahvi zwei Unternehmen in St.Gallen. Um Unternehmertum und Studium unter einen Hut zu bringen beschloss er, zwei Jahre später, seinen Master an der HSG fortzuführen. Das Studium Unternehmensführung (MUG) sei «die beste Vorbereitung für Unternehmerinnen und Unternehmer», sagt er: «Es zeigt die Unterschiede zwischen Unternehmertum und Management sowie zwischen traditionellen Firmen und Startups auf», blickt Iman zurück. In praxisorientierten Kursen zu Geschäftsmodell-Innovation und Technologie-Startups sei zudem die Methodik zum Aufbau von erfolgreichen Startups aufgezeigt worden: «Man kann die Wahrscheinlichkeit des Erfolgs mit der richtigen Methodik erhöhen», so Iman. Und genau das, sagt er, habe er mit seinen Startups gemacht – seine Ideen mit der Startup-Methodik ausprobiert und schliesslich aufgrund der besten Erfolgsaussichten weiterverfolgt. «So ist Advertima entstanden», lächelt er.

Maschinen interpretieren Menschen Gestartet ist Advertima mit reaktiven Tablets in Taxis, die individualisierte Inhalte für die Fahrgäste abspielten. Die dahinterstehende Technologie konnte Alter und Geschlecht der Gäste abschätzen und so den Content nach einer einfachen Logik auswählen. Seit 2016 entwickeln Iman und sein Team die Technologie weiter und bringen Computern mittlerweile bei, Menschen in einem Raum nach Erscheinungsbild und Verhalten visuell zu interpretieren. «Dies macht die Daten in Real-Time zugänglich für Applikationen in ganz verschiedenen Branchen», sagt der CEO. «Wir verleihen den Maschinen und externen Algorithmen die Gabe, Menschen visuell und in Real-Time zu interpretieren.» Das bedeutet dann zum Beispiel, dass eine Werbeanzeige auf einem Screen je nach Alter, Geschlecht und Verhalten der Vorbeigehenden inhaltlich angepasst wird.


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etiert Menschen e Technologie mit globalem Potential Dass Advertima sich in einem Bereich bewegt, dessen Wahrnehmung in der Gesellschaft eher negativ ist, war dem Team von vornherein bewusst: «In den Medien schlug unsere Geschäftsidee hohe Wellen – wir konnten jedoch zeigen, dass die Privatsphäre zu keinem Zeitpunkt gefährdet ist bzw. dies sogar technologisch unmöglich gemacht wird», betont Iman. Anfangs seien auch viele Kundenprojekte in Branchen umgesetzt worden, die auf lange Sicht nicht optimal waren. «Die richtigen Branchen unabhängig von der Auftragslage auszuwählen wäre definitiv besser gewesen», ist sich der Unternehmer sicher. Allerdings hätten sie auch viele positive Überraschungen erlebt: «Features, die wir nebenbei entwickelten, erwiesen sich später als Killer-Features». In Zukunft werde es zentralisierte Software geben, die ein ganzes Gebäude mit etlichen Applikationen managen: «Da kommen wir ins Spiel», sagt Iman. «Wir glauben, dass zum richtigen Zeitpunkt einer der grossen Plattformanbieter unsere Technologie kaufen wird.»

Iman Nahvi ist HSG-Alumnus und gründete das Star­ tup Advertima. Die Technologie, die hinter Advertima steckt, kann Menschen visuell und in Real-Time inter­ pretieren und macht so entsprechende Applikationen möglich.

Dieser Herausforderung stellt er sich nur zu gerne, denn Situationen mit einfachen Lösungen langweilen ihn: «Das Spannendste am Unternehmertum ist ja genau, dass man von einer aussichtslosen Situation in die nächste springt und sie meistert. Sobald unser Startup jedoch keines mehr ist, bin ich dann wohl der falsche CEO», grinst er.

Features, die wir nebenbei entwickelt haben, erwiesen sich später als Killer-Features. ≥ advertima.com


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Braucht es

Ästhetik im

Konsumbereich?

Ästhetik spielt in vielen Märkten eine immer grössere Rolle. Ob Automobilmarkt, Ladenlayout von Lebens­mittelDiscountern oder in der Chirurgie: Innovationen auf vielen Märkten müssen oft nicht nur technisch, sondern auch gestalterisch ansprechen. Prof. Dr. Jan Lies spricht über die Bedeutung von Ästhetik in Marketing und Konsum.

Ästhetik springt zwischen Randnotiz und strategischem Erfolgsfaktor in der Marketing-Literatur hin und her. Wie passt das zusammen? Mit der Zeit hat die Bedeutung der Ästhetik zugenommen, so dass heute von einem Megatrend gesprochen werden kann. Funktionsähnliche Marktleistungen werden mit ästhetischen Mehrwerten vom Wettbewerb abgegrenzt. Zugleich ist Schönheit auch ein gesellschaftlicher Wert. Nehmen Sie das Beispiel Automarkt: selbst Kleinwagen gewinnen an Ästhetik. Und auch das Umfeld von Autos wird ästhetischer: Ob Tankstelle, Werkstatt oder Rastplatz, der ästhetische Anspruch nimmt zu. Den einst ölverschmierten Tankwart gibt es im «Petit Bistro» nicht mehr.


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Was ist eigentlich Ästhetik? Ästhetik gilt als sinnliche Wahrnehmung und Konzept des Schönen. Strittig ist, ob Ästhetik einfach «da» ist oder von Erfahrungen oder dem Umfeld abhängig ist. Design-Konzepte wie der «goldene Schnitt» zeigen, dass es so etwas wie ästhetisch ideale Formen von Produkten gibt. Aspekte wie Einfachheit, Eleganz, Anmut, Kreativität gehören auch zu dieser Objekt-Ästhetik. Vermutlich wird Ästhetik aber nicht einfach durch Wahrnehmung «transportiert». Ästhetik erfordert vermutlich auch Erfahrungswissen und ist damit auch interaktiv. Wenn Moden und damit Ästhetik ausgehandelt werden – was bedeutet dies für die Marketingkompetenz von Unternehmen? Wenn wir wissen, dass Ästhetik ein Mega-Trend ist, dann ist Ästhetik ein Beispiel für die notwendige Dialogkompetenz des Marketings in vielen Märkten. Hier greifen Ästhetik als Kundenanforderung und die Entwicklung der Medien – vor allem Social Media – ineinander. Ob Messe mit

Produktinnovation, Crowdsourcing oder der Shitstorm zum neuen Design einer Automarke. Die produktionsbezogene Wertschöpfung ist nicht mehr nur die Kompetenz des Unternehmens, sondern muss mit dem StakeholderDialog auch Kunden einbeziehen. Damit ist die Wertschöpfungskompetenz von Unternehmen doch vergänglich und beschleunigt sich mit Social Media noch, oder? Sicher beschleunigt die Digitalisierung viele Prozesse. Aber das scheint derzeit in vielen Märkten weder ein Problem für Unternehmen noch für Konsumenten zu sein, da ja beide Seiten die Modezyklen treiben. In vielen Märkten fordern Kunden derzeit das stets neueste Smartphone oder die neueste Mode der Saison. Unternehmen steigen hierauf ein. Obsoleszenz bezeichnet die ggf. auch künstlich geplante Alterung von Produkten und Diensten. Technische Obsoleszenz von Smartphones wird etwa durch kaum noch selbst tauschbare Akkus künstlich beschleunigt. Psychologische Obsoleszenz meint die wahrnehmungsbezogene Produktalterung etwa bei Facelifts von Autos, die technisch unverändert bleiben.

Hier wird Ästhetik also als Innovation wahrgenommen. So werden neue Werte geschaffen. Das geht so lange gut, wie die Kunden die Bedeutung von Design über andere Werte wie etwa den Umweltschutz stellen. Der Dieselskandal könnte als mangelnde Produktionsästhetik begriffen werden, die zumindest in Teilmärkten die Produktdesign-Ästhetik überlagert.

Prof. Dr. Jan Lies lehrt Marke­ ting und Unternehmenskom­ munikation an der FOM-Hoch­ schule in Dortmund.

Äs | the | tik, die Wissenschaft von den Gesetzen der Kunst, besonders vom Schönen; das Schöne, Schönheit


Fokus Konsum

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Immer mehr Schweizer kaufen mit dem Smartphone ein 100 Mio. Alexa Sprachassistenten wurden 2019 weltweit verkauft.

Mit über 1300 Befragten liefert die Internetstudie 2019 vertiefende Einblicke in die (mobile) Internet­ nutzung von Konsumenten in der Schweiz und vergleicht die neu­esten Entwicklungen im Schweizer Online- und Cross-Channel-Handel zu den Vorjahren. Das Autorenteam hat einige wichtige Erkenntnisse aus der Studie in Form von Thesen zusammengefasst. Autoren Thomas Rudolph | Kristina Kleinlercher | Kathrin Neumüller | Benjamin Klink

30 % der Befragten planen, ihre Online-Ausgaben künftig zu erhöhen.

20 % aller Online-Ausgaben gehen in der Schweiz vom Smartphone aus.


Fokus Konsum

Die Internetstudie des Forschungszentrums für Handelsmanagement der Universität St.Gallen (IRM-HSG) beschreibt seit mittlerweile 20 Jahren die Bewertung und Wahrnehmung des Internets aus Konsumentensicht. Nur 40 % der befragten Konsumenten besassen 1999 einen Internetzugang. Heute besitzen so gut wie alle Privathaushalte in der Schweiz einen. Der Online-Umsatz erreicht mittlerweile rund 13 % des gesamten Handelsumsatzes der Schweiz. Das Internet als Ort unbestimmter Erlebnissuche Auch 2019 dient das Internet den Nutzern in erster Linie, um mit anderen Menschen zu kommunizieren, Nachrichten und Zeitschriften zu lesen oder Produktinformationen zu suchen. Doch erstmals geht die Intensität dieser zentralen zielorientierten Nutzungsmotive zurück. Vielleicht liegt es daran, dass Nachrichten mittlerweile automatisch aufpoppen und Produktinformationen auf Wunsch regelmässig zugestellt werden – und die aktive Suche deshalb an Notwendigkeit verliert. Im Gegensatz dazu gewinnen erlebnisorientierte Motive wie: «mich zu amüsieren», «die Zeit totzuschlagen» oder «Fernsehsendungen zu verfolgen» weiter an Bedeutung. 20 Prozent aller Online-Ausgaben übers Mobile Der Schweizer Online-Handel erreichte nach unseren Hochrechnungen im Jahr 2018 einen Umsatz von 12,2 Milliarden Franken und verzeichnet seit unserer Erhebung im Jahr 2016 ein Wachstum von 9,5 %. Rund 30 % der Befragten planen, ihre Online-Ausgaben künftig zu erhöhen. Der prognostizierte Zuwachs an Online-Ausgaben hängt allerdings stark von der Produktkategorie und dem Alter ab. Zum Beispiel planen die über 55-Jährigen, ihre Online-Ausgaben für Möbel, Sportartikel und Lebensmittel in den nächsten zwei Jahren zu reduzieren, während die unter 25-Jährigen für Bekleidung, Elektronikartikel und Sportartikel künftig mehr Geld online ausgeben wollen. Dabei gewinnt auch das Smartphone beim Online-Shopping weiter an Bedeutung. Bereits 20 % aller Online-Ausgaben gehen in der Schweiz vom Smartphone aus. Bei den unter 25-Jährigen sind es bereits 50 %. Shopping Apps fördern den mobilen Einkauf 37 % der Schweizer Konsumentinnen nutzen im Jahr 2019 ihr Mobiltelefon für den Online-Einkauf. Dies ist ein Plus von 7 % gegenüber 2017. Besonders bei der Informationssuche kommt dem Smartphone eine wichtige Rolle zu. Vor allem für die Filialsuche, den Produkt- und Preisvergleich und das Lesen von Kundenbewertungen nutzen Konsumenten gerne ihr Smartphone. Immer mehr Händler bieten einkaufsbezogene mobile Applikationen (sogenannte Shopping

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Apps) an. Bereits 60 % der Befragten nutzen beim OnlineEinkauf eine Shopping App – am liebsten diejenigen von Migros, Zalando und Coop. Empfundene Hindernisse beim Online-Einkauf haben abgenommen Die grössten Hürden beim Online-Einkauf 2019 waren erstens, die fehlende Möglichkeit die Produkt- bzw. Dienstleistungsqualität zu beurteilen. Zweitens, das schlechte Gewissen und damit der Wunsch, stationäre Händler stärker zu unterstützen. Drittens, empfundene Schwierigkeiten bei der Rückgabe von Produkten bzw. Dienstleistungen. Kunden scheinen die Schwachpunkte des Online-Einkaufs, im Vergleich zum stationären Einkauf, als zunehmend weniger gravierend einzustufen. Mit 5G wird sich die Vernetzung internet­ fähiger Geräte durchsetzen Bereits 100 Millionen Alexa Sprachassistenten hat Amazon bis Anfang 2019 verkauft. Eine der zahlreichen Funktionen dieses Chat-Bots ist der halbautomatisierte Einkauf. In der Schweiz sind es immerhin 7,9 % aller Befragten, die an solchen Lösungen Interesse zeigen. Dieser Wert ist als hoch einzustufen, insbesondere weil sich der Sprachassistent von Amazon in der Schweiz nur mit grossem technischen Aufwand ans Internet bringen lässt. Inwiefern das Konsumenteninteresse zu einem Wandel im Kaufverhalten führt, hängt vom Reifegrad der Lösungen und von der gebotenen Servicequalität ab. Sollte beides gelingen, dann kann der automatisierte Einkauf bald auch in der Schweiz Einzug halten.

Über die Autoren Prof. Dr. Thomas Rudolph ist Ordinarius für Betriebswirtschaftslehre und Marketing an der Universität St.Gallen. Er leitet als Direktor das Forschungszentrum für Handelsmanagement (IRM-HSG) und verantwortet den Gottlieb Duttweiler Lehrstuhl für internationales Handels­ management. Dr. Kristina Kleinlercher ist Postdoctoral Researcher und Projektleiterin am IRM-HSG, Kathrin Neumüller und Benjamin Klink sind wissenschaftliche Mitarbeiter und Doktoranden am IRM-HSG. Die neue Studie «Der Schweizer Online-Handel 2019» ist seit März 2019 online erhältlich (siehe handels­ literatur-hsg.ch) und kann kostenlos in der Bibliothek ausgeliehen werden.


Fokus Konsum

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HSG-Player in der Konsumwelt In der Konsumgüterindustrie – wie auch immer man diese defi­niert – sind zahlreiche Alumnae und Alumni tätig. Wir zeigen hier eine weitgehend zufällige und keineswegs abschliessende Auswahl aus der Mode- und Lebensmittelbranche: «Konsumwelt» hier also definiert als Warenhaus mit seinen Zulieferern.

Walter Regli

Susanne Giger

Urs Riedener

lic. oec. HSG ’05 und M.A. HSG in Law ’09

lic.oec.HSG ’95

lic.oec.HSG ’92

Mitglied des Verwaltungsrates Appenzeller Alpenbitter AG

Verwaltungsrätin Coop

CEO Emmi Group

Emanuel Probst

Johannes Läderach

Ursula Nold

lic.oec.HSG ’81

M.A. HSG ’11

EMBA-HSG ’13

General Manager Jura

Geschäftsführer Läderach (Schweiz) AG

Präsidentin Migros-Genossenschafts-Bund

Michel Jüstrich

Mark Schneider

Mark Ineichen

lic.oec.HSG ’92

Dr.oec. ’92

lic.oec.HSG ’97

CEO Nahrin AG

CEO Nestlé

CEO Otto’s AG

Thomas P. Meier

Erland Brügger

Hans Beer

lic.oec.HSG ’96

lic.oec.HSG ’92

lic.oec.HSG ’92

CEO Ricola Group

CEO Rivella

Geschäftsführer Spar Vertrieb Spar Handels AG


Fokus Konsum

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Lea Paessens

Michael Müller

Gregor A. Hüni

M.A. HSG ’11

lic.oec.HSG

lic.oec. HSG, Frühling ’02

Mitglied der Geschäftsleitung Unilever Schweiz

CEO Valora

CEO Beldona

Sacha Gerber

Oliver Pabst

Caspar Coppetti

IEMBA HSG ’19

Dr.oec.HSG ’93

Dr.oec.HSG ’04

CFO Calida

CEO Mammut Sports Group AG

CEO Mammut Sports Group AG

Katja Hahnloser

Manuela Beer

Kilian Wagner

M.A. HSG ’15

lic.oec.HSG ’93

M.A. HSG, Herbst ’10

CEO und Miteigentümerin Otto Jacques Gassmann AG

CEO PKZ

CEO/Co-Founder VIU

Linus Glaser

Georges Kern

Hanspeter Schraner

M.A. HSG ’10

lic.oec.HSG ’89

lic.oec.HSG ’95

Director Central Europe Zalando SE

CEO Breitling

Group Chief Financial Officer Bucherer AG

Myriam Mele

Marc Gläser

Marcel Braun

lic.oec.HSG ’97

lic.oec.HSG ’97

Dr.oec., Frühling ’97

CEO Jet Set AG

CEO Stöckli Swiss Sports AG

CEO Holy Fashion Group


Fokus Konsum

Nachhaltige Mode aus dem HSG Shop an der Un-Dress Fashion Show Die von Studierenden or­ ganisierte Modeveranstaltung «Un-Dress» bietet eine Plattform für kreative und nachhaltige Designer aus der Schweiz, um ihre Kleidung und Accessoires einem breiten Publikum zu präsentieren. Der Tag besteht aus Workshops, Referenten und dem Highlight der grossen Fashion-Show am Abend. Auf dem Laufsteg bei der diesjährigen Show unter dem Motto «Urban Streetstyle» waren auch die eigens für Un-Dress in limitierter Auflage gefertigten Hoodies sowie weitere Kleidungsstücke aus dem HSG Shop. Der neue HSG-Shop-Geschäftsführer Michael Gaska verrät im Video-Interview, wie er auf ökologische und soziale Verantwortung bei der Produktion setzt.

Michael Gaska, HSG-ShopGeschäftsführer.

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Fokus Konsum

≥ Video-Interview mit Michael Gaska: youtu.be/beNZ8ALoKZM

Das gesamte Dossier jetzt im HSG Focus

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Das gesamte Dossier zum Thema jetzt im HSG Focus, dem digitalen Magazin der Universität St.Gallen. Download als App für Tablets und Smartphones. Lesen Sie HSG Focus online: www.magazin.hsgfocus.ch

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Panorama | Menschen | Forschung | Studium | Alumni

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Community

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«Vertrauen Reloaded» die HSG Alumni Deutschland Konferenz 2019 Anfang April fand die 5. HSG Alumni Deutschland Konferenz in Frankfurt am Main statt. Mit spannenden Vorträgen und Diskussionen widmete sich die Konferenz dem Leitthema «Vertrauen Reloaded – wie uns die Moderne auf die Probe stellt» aus unterschiedlichen Perspektiven. Autor Florian Brodersen Fotos Sabrina Feige

Dr. Bettina Volkens (Personalvorstand und Arbeits­ direktorin der Lufthansa Group), Dr. Donatus Kaufmann (Mitglied des Vorstandes der thyssenkrupp AG für Recht, Compliance, Technologie, Innovation, Nachhaltigkeit), Prof. Dr. Rolf Nonnenmacher (Vorsitzender der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex), Prof. Dr. Elgar Fleisch (Institut für Technologiemanagement, Universität St.Gallen und Professor für Informationsmanagement, ETH Zürich) sowie Dr. Ulli Waltinger (Organisator und Leiter der Machine Intelligence Group, Siemens AG) waren nur einige der hochkarätigen Referentinnen und Referenten, die zu den 280 Alumni sprachen. Und selbst­ verständlich gehörte auch wieder ein Gründerpitch zum Programm. Dieses Mal stiegen «Young Guns» und «Old Boys» mit ihren innovativen Geschäftsmodellen in den Ring.

Der Schweizerische Botschafter in der Bundesrepublik Deutschland, Dr. Paul Seger, begrüsste die Teilnehmenden der HSG Alumni Deutschland Konferenz beim PwC Trust Talk.

Atemberaubender Ausblick aus dem PwC Tower 185 beim Sektempfang zu Beginn der 5. HSG Alumni Deutschland Konferenz in Frankfurt.


Community

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Unter Sauriern beim festlichen AlixPartnersAbend im Senckenberg-Museum.

Prof. Antoinette Weibel (links), Ernst Primosch, CEO Edelman (links), und Dr. Franz-Josef Schöne, Hogan Lovells, diskutieren mit Moderatorin Carola Schütt (2.v.r) die Grundlagen von Vertrauen.

HSG-Alumnus und CollectID-Gründer Christian Geisser erklärt auf dem Gründermarkt seine Blockchain-Lösung gegen Produktpiraterie.

≥ Weitere Bilder der Deutschland Konferenz: bit.ly/2LrY44l

≥ Weitere Bilder des Gründerpitchs: bit.ly/2H6h44b

Inveox-Gründer Maria und Dominik Sie­ vert (Mitte) erhalten den 1. Preis im Clus­ ter «Young Guns» aus der Hand von Till Karrer (rechts) von Preissponsor KPMG und OK-Mitglied Susanne Paulus (links).

≥ Recap-Video: youtu.be/i_CC8lM654U


Community

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HSG Alumni Conference USA 2019 Anfang Mai traf sich die HSGAlumni-­Community nach neun Jahren endlich wieder zu einer USA-Konferenz. Autorin Viviana Ehrenzeller Foto Brian Pacelli

Rund 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmer liessen sich vom dichten dreitägigen Programm zum Konferenzthema «From Artificial Intelligence to Practical Intelligence – How to Transform Uncertainty into Opportunity» in New York City inspirieren. Die Vorträge und Panels gaben Einsicht, wie beispielsweise disruptive Technologien die Bankenlandschaft verändern oder wie die Bau- und Ernährungsindustrie AI nutzen, um die Wertschöpfungskette zu optimieren. Auch im quantitativen Finanzwesen, in der Kunst und im ThinkTank-Bereich wurden praktische Anwendungsbeispiele gezeigt, die bis vor kurzem nicht möglich waren. Selbstverständlich kam auch der soziale Aspekt der Konferenz nicht zu kurz. Der Anlass gab den Teilnehmenden die Möglichkeit, mit weltweiten Alumni in Kontakt zu kommen und weit fern von der Uni den HSG-Spirit wiederzubeleben.

Die Bau- und Ernährungsindustrie nutzen AI, um die Wertschöpfungskette zu optimieren. ≥ Weitere Bilder der Conference USA: bit.ly/2YeaoXo


Alumni Career

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Erfolgreicher Karriereschritt HSG-Alumnus Ariel Hugentobler leitet seit 2013 die Karriere-Dienstleis­ tungen für Mitglieder von HSG Alumni, kurz «Alumni Career». Mit seinem Team aus erfahrenen HR-Profis sorgt er dafür, dass der nächste Karriereschritt unse­ rer Ehemaligen erfolgreich ist. Vor sei­ nem Eintritt war Ariel in verschiedenen Management-Funktionen tätig, zuletzt als weltweiter Personalchef einer Divi­ sion eines börsenkotierten Industrie­ konzerns. Interview Stefano Alghisi Foto Daniela Bologna

Was ist das Spannendste an deinem Job? Die Vielfältigkeit: ich durfte schon mehrere Hundert Alumni und ihre persönlichen Lebenswege vertieft kennen lernen. Ebenso konnte ich hinter die Kulissen von zahlreichen Firmen blicken. Durch die Nähe zur HSG und unsere Alumni-Events bin ich direkt mit neuen Themen, Trends und Entwicklungen verbunden. Dies hilft mir, gemeinsam mit meinen Beratungskundinnen und -kunden zu analysieren, wie sich einzelne Berufsbilder und ihre Umwelten entwickeln und wo sich attraktive Chancen eröffnen werden. Die Sharing Economy führt beispielsweise dazu, dass Unternehmen ihre Geschäftsmodelle rasch adaptieren, um erfolgreich zu bleiben. Als Konsequenz entstehen neue spannende Karrierepfade wie jener zum Chief Transformation Officer. Was bedeutet Erfolg für dich? Zurückblicken zu dürfen, wie man sich ständig weiterentwickeln, verbessern und einen Beitrag zum Gemeinwohl liefern konnte. Beim «Newplacement» begleitet ihr die Alumni bis zur neuen Wunschposition. Wie läuft das ab und wie wird das Angebot genutzt? Es kommen zwei Arten von Kunden zu uns: Zum einen Alumni, die voll in der beruflichen Karriere eingespannt sind und nun ihre Neuorientierung bewusst und mit einem externen Sparring Partner angehen möchten. Dann betreuen wir Ehemalige, die gerade «between jobs» und froh um eine effiziente und zielführende Unterstützung für den Wieder-

Ariel Hugentobler bei der ersten Durch­ führung des Events «Mein Ziel: Karriere in der Ostschweiz» in der Brauerei Schützengarten.

eintritt sind. Unser Angebot wird auf die individuellen Bedürfnisse angepasst und rege genutzt. Die Profile unserer Beratungskunden sind sehr unterschiedlich; wir betreuen Fachkräfte, GL-Mitglieder und auch Alumni auf ihrem Weg in die Selbständigkeit. Es wird geschätzt, dass wir nicht nur coachen, sondern auch unsere Marktkompetenz einsetzen: Wir können Marktchancen realistisch beurteilen, Zugänge zu anderen Alumni, Firmen und Headhuntern ermöglichen sowie Alumni-Dossiers wirkungsvoll bei Firmen platzieren. Wie können sich die Alumni der HSG sonst noch über Karriere-Themen informieren? Durch den Besuch unserer Karriere-Events, wie zum Beispiel die «Mein Ziel»-Reihe, in der die Karrieren von erfolgreichen Fach- und Führungskräften vorgestellt werden. Zusätzlich organisieren wir themenspezifische Veranstaltungen.

27. Juni bei Bühler AG, Uzwil

Mein Ziel: Karriere in der Ostschweiz 29. August bei EY, Zürich

Mein Ziel: VR 11. September bei On, Zürich

Mein Ziel: Chief Marketing / Sales Officer 4. Dezember im Aura, Zürich

Women Career Event «Robot Recruiting»

≤ Weitere Infor­m ationen: hsgalumni.ch/Karriere


Universitätsförderung

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Engagiere dich als Mentor/in Stehst du jungen Talenten gerne mit Rat und Tat, Erfahrung und Wissen zur Seite? Schätzt du den Gedankenaustausch mit engagierten Studierenden? Dann melde dich jetzt an für die 18. Durchführung des Mentoring-Programms der Universität St.Gallen und HSG Alumni und begleite als Mentor/in eine Studentin bzw. einen Studenten individuell über einen Zeitraum von zwei Jahren. Anmeldeschluss ist der 8. September 2019. Bei Fragen steht dir das Mentoring-Team unter 071 224 75 30 und mentoring@unisg.ch gerne zur Verfügung.

≤ Informationen und Anmeldung: coaching-mentoring.unisg.ch/mentee

Immer mehr Ehemalige engagieren sich als Mentor­ Innen für die Studierenden – aktuell sind es über 500.

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Universitätsförderung

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In die Zukunft investieren und Weiter­ entwicklung fördern Michael Hilti, Initialförderer und Mitgründer des HSG Learning Centers.

Mit dem HSG Learning Center ent­ steht eine neue Kultur des gemeinsa­ men Lernens. Weshalb unterstützt HSG-Alumnus Michael Hilti dieses Projekt und welche Bedeutung hat der neue Leuchtturm auf dem St.Galler Rosenberg für zukünftige Studierende und Alumni der Universität St.Gallen? Interview Ernst Risch

Herr Hilti, wieso ist das HSG Learning Center aus Ihrer Sicht für die HSG wichtig? Technologiewandel, ständige Veränderungen, fortschreitende Digitalisierung und laufend ändernde Problemstellungen erfordern nicht nur flexible, problemorientierte Arbeitsformen, sondern auch neue Lehrmethoden und -ansätze. Das Arbeiten in wechselnden, interdisziplinären Teams in einer Arbeitsumgebung, die Innovation, Kreativität und Teamgedanken stärkt, müssen Studierende frühzeitig erfahren wie erlernen und nicht erst in der späteren Praxis. Darin sehe ich den grossen Wert und die Wichtigkeit des neuen HSG Learning Centers. Wieso fördern Sie das Projekt? Mir liegt die positive Entwicklung der HSG am Herzen. Unsere Alma Mater befindet sich in der Weiterentwicklung und positioniert sich für die Zukunft, dafür braucht es privates Engagement. Die Hilti Familienstiftung und ich persönlich fördern mit Freude das neue HSG Learning Center, weil es für die Entwicklung der innovativen Lern- und Lehrkultur der HSG steht.

Fundraising für das HSG Learning Center Laufende Informationen zum Projekt, wie du spenden kannst, und die Namen der Gönnerinnen und Gönner findest du unter:

hsg-stiftung.ch/lc

Wieso sollten sich alle Alumni für das Projekt engagieren? Als Studenten haben wir an der HSG viel gelernt und St.Gallen hat uns geprägt. Wir konnten Kontakte fürs Leben knüpfen und verdanken dieser Zeit vieles. Ich finde es wichtig, dass wir als Dank und Wertschätzung für diese Zeit und auch als Investition in die Zukunft wichtige Entwicklungsprojekte wie das HSG Learning Center unterstützen. Gerade auch in der aktuell herausfordernden Phase, in der sich die HSG befindet, sollten wir uns als Alumni-Community aktiv für die positive Entwicklung einsetzen.


News aus Chapters & Clubs HSG Alumni Korea

Swiss Alumni Reloaded 2019 Autorin Claudia Tönz

Swiss Alumni Reloaded 2019 took place at the new Swiss Embassy in Seoul, Korea. A cooperation of Swiss Alumni abroad organized by the Swiss Business Hub, Alumni EHL, HSG, and IMD. With the idea to strengthen the alumni network across borders, more than 60 participants attended the event with the topic: Impact of 4th Industrial Revolution on the Workforce and Education. Prof. Dominique Turpin, Dean of International Relations IMD, Mr. Karsten Kühme, CEO, Nestle Korea and Mr. Inhyok Cha, Executive Vice President, Sr Executive Advisor, SK Telecom, discussed at the top-class panel. Following a brief welcome by the Alumni Presidents, Roger Zbinden, Head of Swiss Business Hub Korea began with a short keynote on 4th Industrial Revolution. We have well seen the advancements in the field of Computer Network i.e. from a simple Telegraph invented in 18th Century to 5G Communication on the verge of being implemented in South Korea. With every new Technology different companies take over the technology leadership. And the question “what’s next?” also tonight could not be answered. The panelist also spoke about “the keeping of a consensus-makeable set of #social_promises, by the leaders and the privileged, towards the general population of workers would be essential. And managing inter-generational gaps and gender balance will become ever more important in corporate worlds where rigidity in management only slowly gives space to more flexibility, less hierarchy. Impressed by the many insights shared it became clear, that there is no one-fits all solution. Nevertheless common sense should not be ignored among all the buzzwords.

HSG Alumni Club Brazil

Alumni Art Experience Autor Lodovico Brioschi

The São Paulo alumni chapters of HSG, Insead, LSE, MIT, Sciences Po, Babson & others joined forces to organize the first “Alumni Art Experience”. This unique event brought together a very international crowd of alumni from some of the world’s leading universities and provided an excellent opportunity to meet old friends and expand the network with new ones. The Alumni Art Experience took place under the roof of Galeria E in São Paulo. In addition to its great setting, the experience was enriched by good music, good food and a degustation of french wines. We are planning to organize similar gatherings on a quarterly basis throughout the year.


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HSG Alumni Bern

Zu Besuch bei Live­ systems und nau.ch Autorin Martina Müggler

HSG Law Alumni & HSG Alumni St.Gallen

Running Dinner 2.0 Autoren Michèle Megroz | Dominic Germann

Ende April fand das zweite Running Dinner der HSG Alumni St.Gallen und HSG LAW Alumni zusammen mit den Studierenden des St.Galler Vereins an der Universität St.Gallen statt: Knapp 60 Alumnae und Alumni sowie Studierende tummelten sich einen Abend lang in verschiedensten WGs der Stadt, kochten und assen zusammen und teilten Erinnerungen sowie Erfahrungen aus der Studienzeit miteinander. Mit dem Ausdruck «Running» hatte die Veranstaltung nur wenig zu tun – die Joggingschuhe durften also getrost zu Hause gelassen werden. Nach einem Apéro, dem Hauptgang sowie Dessert an verschiedenen Orten, liessen die Teilnehmenden den Abend gemeinsam im Meeting Point (der Studierendenbar der HSG) ausklingen. Beim Running Dinner – einer halbjährlichen Veranstaltungsreihe – soll der Austausch zwischen den Studierenden und den HSG-Alumni auch zukünftig bei einem geselligen Abend mit vielen spannenden Gesprächen aktiv gefördert werden. Das nächste Running Dinner findet am 28. November 2019 statt. Die Einladungen werden Anfang September verschickt. Sende bei Interesse eine E-Mail an alumni@stgallerverein.ch.

Wer hätte gedacht, dass sich in einem unscheinbaren Bürogebäude in Liebefeld bei Bern ein digi­tales Medienhaus befindet, das täglich mehr als zwei Millionen Schweizerinnen und Schweizer erreicht? Die HSG Alumni Bern hatten im April die einmalige Gelegenheit, einen Blick hinter die Kulissen des Erfolgsunternehmens Livesystems zu werfen. Der Gründer und Verwaltungsratspräsident Olivier Chuard und Kathrin Saner (COO) führten die Alumnae und Alumni durch die noch junge, aber höchst erfolgreiche Firmengeschichte. Die Idee hinter Live­systems und der erste Prototyp entstanden im Rahmen einer Master­arbeit im Jahr 2007. Seither ist das Unternehmen, das 2012 mit dem Swiss Economic Award ausgezeichnet wurde, kontinuierlich gewachsen und heute Marktführer im Fahrgast-TV im öffentlichen Verkehr. Seit 2017 betreibt Livesystems mit nau.ch ein eigenes online Newsportal und beschäftigt eine 45-köpfige Redaktion. Während viele traditionelle Medienhäuser ums Überleben kämpfen, kann Livesystems dank eines ausgeklügelten, auf Werbung aufgebautem Geschäftsmodells und einer konsequenten, digitalen Ausrichtung kontinuierlich Marktanteile gewinnen. Die engagierte Diskussion, die sich auch beim anschliessenden Apéro fort­setzte, zeugte von grossem Interesse der HSG-Alumnae und -Alumni an der Arbeit von Livesystems.


News aus Chapters & Clubs

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HSG Alumni Club Singapore

Open House Autorin Christine Scheef

The St.Gallen Institute of Management in Asia (SGIHSG) invited the HSG and ETH alumni in Singapore for an Open House to learn more about the University of St.Gallen’s activities in Singapore. After a short presentation about the SGI’s programmes and vivid discussions about how HSG and ETH can foster collaborations and learn from each other in Singapore, the participants were treated to some sushi and wine sponsored by the SGI. Over 50 alumni followed the invitation and enjoyed a great evening of discussions and networking.

The SGI is the University of St.Gallen’s first international institute located in Singapore that serves as a platform for Asia-related teaching, research and services. In 2018, the SGI welcomed over 320 participants in 16 different programmes from the bachelor to the executive level.

HSG Alumni Club Washington D.C.

Swiss Jazz at the Embassy Residence Autorin Angela Wall

About 10 University of Zurich Alumni were among other invited guests who joined Ambassador and Mrs. Dahinden at the Annual Swiss Spring Concert featuring award-winning Swiss pianist, composer, and University of Zurich Alumnus Nik Bärtsch. The artist describes his music as “governed by the principles of repetition and reduction as well as interlocking rhythms.” Inspired by

the “universal sound of cities” rather than “stylistic tradition”, Nik Bärtsch draws the listener into repeating patterns and forces focus on small variations on themes. He manages to achieve surprising, at times haunting effects by fully utilizing his instrument, underscoring his play by simultaneously plucking the piano strings. This was definitely not your father’s jazz evening! Tunes with an edge, inspiring meditative moments, and infused with surprises – it was yet another opportunity to stay in tune with Swiss innovation, this time in the realm of music.


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HSG Alumni Women’s Chapter

Being the best you – Der Schlüssel zu deiner positiven Zukunft Autorin Aline Engel

Über 300 Teilnehmerinnen des Women’s Chapter Flagship-Event erhielten einen Einblick, wie sie das Beste in sich selbst gezielter einsetzen können. Das berührende und fesselnd erzählte Impulsreferat von Dr. h.c. Guido Fluri über seine Lebensgeschichte und sein gesellschaftliches Engagement packte alle im Raum. In der anschliessenden Paneldiskussion wurde mit Dr. h.c. Guido Fluri, HSG-Alumna Dr. Carole Ackermann, HSG-Alumna Sabina Furler und HSG-Alumnus Dr. Christian Keller unter anderem über die Rolle von Niederlagen auf dem Weg zum besten Selbst diskutiert. Zum Ausklang feierten die Gäste die 10-jährige Erfolgsgeschichte des Women’s Chapter ausgiebig.

≥ Weitere Bilder des Women’s Chapter: bit.ly/2JtVLMa


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HSG Alumni Club New York

Get together mit Studierenden Autorin Viviana Ehrenzeller

Einige Mitglieder des HSG Alumni Club New York empfingen zahlreiche Studierende des National-Model-United-Nations-Bachelor-Kurses, die sich anlässlich der NMUN-Konferenz in New York aufhielten. Dabei handelt es sich um die grösste, eine der ältesten und internationalsten Simulationen der Vereinten Nationen weltweit, an der 4500 Studierende aus 250 Universitäten teilnehmen. Wir Alumni wurden von den Studierenden auf Herz und Nieren geprüft und es war sehr amüsant, sich den vielen Fragen zu stellen. Nach den Drinks ging der Ideenaustausch bei einem Abendessen gemütlich weiter.

HSG Alumni Whisky Club

Neuer Club für Whisky-Fans Autor Christian Steck

Whiskyfans innerhalb der Alumni haben sich zusammengeschlossen und den HSG Alumni Whisky Club aus der Taufe gehoben. Das Gründungsevent fand als schottisches Burns-Dinner anlässlich des Geburtstags des berühmten Dichters Robert Burns im Restaurant Bauernschänke in Zürich statt. Der mit 15 Gault-Millau-Punkten und zwei Michelin-Sternen ausgezeichnete Chef Nenad Mlinarevic interpretierte dabei die schottische Küche neu und auf feinste Art und Weise. Die zu verkostenden Whiskys wurden den rund 40 Teilnehmern vom renommierten Whiskyexperten Marcel Telser vorgstellt, für die passende musikalische Umrahmung sorgte ein Dudelsackspieler. Präsident des Clubs ist P. Daniel Bischof, als seine Stellvertreter amtieren Christian Rüdisüli und Christian Steck. Ganz gleich ob leidenschaftlicher Sammler oder vollkommener Neueinsteiger, jedermann ist herzlich willkommen. Der nächste Event des Clubs findet am Freitag, 28. Juni 2019, unter dem Motto Whisky & Cheese statt.


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