alma 4/2018

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Ausgabe 4/18

ilität Fokus Mob otlight»: t 03 «HSG Sp inar-Forma Neues Web ich ist erfolgre Widrig: n 16 Stephan us führt de HSG-Alumn ich ür Flughafen Z uckendes 28 Beeindr ing» «Homecom ae und mn mit 450 Alu Alumni


«Bahnbillett war gestern – we know how.»

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Editorial Es war ein grosses, ein beeindruckendes «Homecoming», das wir Ende August/Anfang September mit der Internationalen HSG Alumni Konferenz in St. Gallen feiern durften: Präsident HSG Alumni Urs Landolf 450 Alumni und Alumnae, packende Referentinnen und Referenten mit spannenden Themen und ein Mix an Events, der uns den Austausch im grossen wie im kleinen Rahmen ermöglichte. Das HSG-AlumniNetzwerk ist beeindruckend und die vielen Begegnungen mit altbekannten und neuen Gesichtern sind bereichernd. Wie lebendig unsere Organisation und unser Netzwerk sind, das wollen wir auch in Zukunft mit der Zeitschrift «alma» dokumentieren und unter­ stützen: mit einem zeitgemässen Layout, einer noch klareren Ausrichtung auf die Bedürfnisse der Alumni Community und in der bewährten Zusammenarbeitmit «HSG Focus», was die Schwerpunkt-Themen angeht. Ich freue mich sehr, euch allen heute unser Magazin im neuen Kleid zu präsentieren. Wir sind gespannt auf eure Reaktionen. Impressum Das Alumni-Magazin der Universität St. G allen (bis 1997: «St.Galler Hochschulnachrichten») ISSN 1422-5980, 15. Jahrgang, Nr. 4/2018 (September 2018) Auflage: 27 500 Exemplare, erscheint alle 3 Monate Herausgeber: HSG Alumni Verlagsleitung: Stefano Alghisi Chefredaktion: Roger Tinner Gestaltung: Schalter&Walter GmbH, St.  G allen Druck: Stämpfli AG, Bern Titelbild Dank Porsche konnte man sich an der HSG Alumni Konferenz zumindest virtuell schnell bewegen. Bild: Hannes Thalmann

Beiträge Stefano Alghisi, Danielle Brassel, Florian Brodersen, Urs Bucher, Corinna Egerer, Marius HasenböhlerBackes, Damian Hostettler, Adriel Jost, Alexander Kägi, Melinda Lohmann, Michèle Mégroz, Susanne Paulus, Stefan Schwitter, Katja Tinner, Roger Tinner, Peter Zberg. Redaktion, Anzeigen, Verlage alma, alea iacta ag, Rosenbergstrasse 85, CH-9001 St. G allen, T +41 71 244 66 00, alma@alea-iacta.ch Anzeigen: Fachmedien, Laubisrütistrasse 44, CH-8712 Stäfa, T +41 44 928 56 11, info@fachmedien.ch Adressänderungen: HSG Alumni, Dufourstrasse 50, CH-9000 St. G allen, T +41 71 224 30 10, alumni@unisg.ch

Fo ku s

Inhalt

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Carvolution bringt das «Auto ohne Nebenkosten» Ein Auto, das ohne Nebenkosten wie Versicherung, Reifenwechseln oder Service gekauft werden kann, ist jetzt möglich.

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Ohne Vertrauen geht nichts. Deshalb hat das OK für die HSG Alumni Deutschland Konferenz 2019 das Motto «Vertrauen Reloaded. Wie uns die Moderne auf die Probe stellt.» gewählt.

Weitere Inhalte 05 E ine neue Art von Führung 10 A utomatisierte Fahrzeuge 24 F or a BRYTER Future 30 N ews aus Chapters & Clubs


News

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Am Platztor wird eine neue Uni gebaut Auf dem Areal Platztor am Unteren Graben in der Stadt St. G allen ist ein neuer Standort für die Lehre und Forschung der Universität St. G allen geplant. Auch das Vollzeit-MBA-Programm der Weiterbildung wird im Neubau untergebracht. Bild Urs Bucher, St.Galler Tagblatt

Rund 3 000 Studierende sowie Dozierende und Mitarbeitende werden künftig im Neubau ein- und ausgehen. Der Kantonsrat berät die Botschaft der Regierung zum «Campus Platztor» mit einem Kreditbedarf von 160 Millionen Franken erstmals im November 2018. Stimmt das Parlament zu, entscheiden die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger im Juni 2019 über das Bauprojekt. Der Neubau wertet das Gebiet am Rand der Altstadt städtebaulich auf. Gleichzeitig rücken die HSG und die Stadt mit dem zweiten Standort näher zusammen. Der Aussenraum des Neubaus wird öffentlich zugänglich sein. Ein Platz entlang des Unteren Grabens ist Ankunfts- und Aufenthaltsort und wird die Altstadt mit dem neuen Stück Stadt verbinden. Um das Platztor optimal anzubinden, wird die Unterführung vergrössert und es werden zusätzliche Fuss- und Veloübergänge erstellt. Für eine direkte Fusswegverbindung zwischen den Standorten wird eine wesentliche Lücke im Treppensystem geschlossen werden. Wie das Gebäude dannzumal aussehen wird, zeigt der Architekturwettbewerb. Dieser erfolgt nach der Volksabstimmung. Der Baubeginn ist für das Jahr 2024 geplant, die Fertigstellung auf Ende 2027.

Bund, HSG und Stadt beteiligen sich Die Gesamtkosten für den Campus Platztor betragen 207 Millionen Franken. Darin enthalten ist ein voraussichtlicher Bundesbeitrag von 25 Millionen Franken. Die Universität St. Gallen beteiligt sich mit 20 Millionen Franken an den Gesamtkosten. Im Rahmen des Grundstückverkaufs am Platztor leistet die Stadt St. Gallen einen Standortbeitrag von 2 Millionen Franken. Für den Kanton resultiert somit ein Kreditbedarf von 160 Millionen Franken.

8 500 Heute sind über 8 500 Studierende an der HSG immatrikuliert. Der heutige Standort am Rosenberg ist für rund 5 000 Studierende ausgelegt, das Bibliotheksgebäude auf 3 500 Studierende.

Das Areal «Platztor» ist als Standort für einen neuen UniCampus vorgesehen. ≥ sg.ch


News

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«HSG Spotlight» Neues Webinar-Format ist erfolgreich Dreimal hat die Executive School der Universität St.Gallen in Kooperation mit HSG Alumni unter dem Titel «HSG Spotlight» Webinare mit HSG-Dozierenden durchgeführt. Die digitalen Vorlesungen samt Diskussion kommen bei den Alumnae und Alumni sehr gut an. Autor Stefano Alghisi

Zur Vernetzung der mittlerweile 27 000 bei HSG Alumni organisierten Ehemaligen gehört auch der Wissenstransfer. Auf Initiative von HSG Alumni hat die Executive School der Universität St. Gallen deshalb die Webinar-Reihe «HSG Spotlight» lanciert: Die via Internet übertragenen Live-Seminare werden alle zwei bis drei Monate durchgeführt. Namhafte Professorinnen und Professoren der HSG geben Einsichten und diskutieren mit den Teilnehmenden über aktuelle Themen. Nach einer jeweils zwanzigminütigen Präsentation liegt der Schwerpunkt auf der Diskussion der Fragen der Teilnehmenden. Grosse Nachfrage Die Webinare werden jeweils über Mittag gehalten, die ersten drei waren den Themen «Das Ende der Globalisierung (mit Winfried Ruigrok), «Wie triffst du bessere Entscheidungen und holst das Beste aus deinem Team?» (mit Gudrun Sander) und «Digitale Transformation: Mit Geschäftsmodellinnovation den digitalen Wandel meistern» (mit Karolin Frankenberger) gewidmet. Und der Erfolg darf sich sehen lassen: Zwischen 500 und 1 400 Teilnehmende waren grösstenteils auch dabei. Das Audimax hätte also als Vorlesungssaal nicht immer gereicht. Die Teilnahme ist eine kostenlose Dienstleistung für die Alumnae und Alumni. Friederike Rieder, bei der Executive School zuständig für «HSG Spotlight» und auch das «Gesicht» dieses Gefässes, erklärt: «Wir wollten eine Möglichkeit bieten, schnell und unkompliziert an den aktuellen Erkenntnissen aus HSG Forschung teilzuhaben – ganz im Sinne des lebenslangen Lernens.» Dieses Format biete die Möglichkeit, schnell Einblicke zu erhalten, ein paar Ideen für den Arbeitsalltag zu gewinnen, und es mache hoffentlich Lust, sich dann näher mit dem Thema zu beschäftigen.

Authentisch und zum richtigen Zeitpunkt Weil es schwierig war, gute Beispiele zur Inspiration zu finden, hat Friederike Rieder dann ein eigenes Konzept entwickelt. Und worauf führt sie den unerwartet grossen Erfolg zurück? «Ich denke, Alumni schätzen zum einen den Zeitpunkt sehr. Man kann sich einfach mit einem Sandwich vor den Rechner setzen. Dann schätzen sie, dass es live ist und dass sie Fragen stellen können. Zudem kommen die Webinare dank der Live-Übertragung authentischer daher als ein perfekt aufgenommener Youtube-Clip.»

Die nächsten Webinare 25. September 2018 «Leading in Uncertainty» mit Dr. Simon Stöpfgeshoff und Kaisa Ranta-aho

≤ bit.ly/2x5rlbm

20. November 2018 «Weltmarktführer: Wer sind sie und was zeichnet sie aus? Was können wir von ihnen lernen?» mit Dr. Christoph Müller

≤ bit.ly/2Mn0GMh


News

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Mit dem Smartphone die HSG-Kunst entdecken Ab sofort kann man sich dank einer neuen KunstApp durch die Uni St. Gallen bewegen und die dort in die Bauten integrierte Kunst entdecken.

Die HSG besitzt eine eindrückliche Sammlung moderner Kunst, die öffentlich zugänglich ist. Mit der neu lancierten Kunst-App «Art@HSG» können Gäste nun selbst auf die Suche nach der Skulptur von Alberto Giacometti oder dem Fries von Joan Miró gehen, den Schalenbaum von Hans Arp entdecken oder den Brunnen von François Stahly bewundern. Die Kunst-App «Art@HSG» kann über den App Store oder Google Play heruntergeladen werden. Sie ist sowohl offline als auch online verfügbar und erkennt die Kunstobjekte auf dem Campus, sobald der Besucher mit dem Smartphone oder Tablet in der Nähe ist.

zu

zum

Google Play

App Store

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das Traumpaar des deutschsprachigen Musicals, UNPLUGGED zugunsten von «Ostschweizer helfen Ostschweizern» und «Verein Ubuntu»

www.musicalstarsforcharity.ch

ssen & Musik genie Gutes tun Nov. 2018, Montag, 26. 19.30 Uhr, Gallen Tonhalle St.


News

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Eine neue Art von Führung Wolfgang Jenewein, bis vor kurzem Direktor des EMBA HSG und als BWL-Ordinarius der HSG am Institut für Customer Insight (ICI-HSG), steht mit seinem Sportmanagement-Weiterbildungsprogramm immer wieder in der Öffentlichkeit. A utor Roger Tinner

So prominent wie seine Studierenden sind auch die von ihm beratenen Führungspersönlichkeiten in Sport und Wirtschaft. Nun hat er ein neues Buch veröffentlicht, das den originellen Titel «Warum unsere Chefs plötzlich so nett zu uns sind» trägt. «Diese Art von Führung ist nicht neu», sagt Jenewein im Gespräch über sein Buch. Was Menschen eigentlich motiviere, sei in der Wissenschaft seit den sechziger Jahren bekannt, von der Praxis aber wenig aufgegriffen worden. Die Führung mit dem Etikett «nett» sei ein Stück weit provokativ gemeint. Für Wolfgang Jenewein bedeutet «nett» in diesem Zusammenhang: «Menschen sehen und sie gemäss ihren Stärken und Leidenschaften einsetzen. Potenziale sehen, nicht Probleme oder Defizite.» Im «War for Talents» bei der Generation Y gehe es nicht anders, weil diese junge Generation eine «Purpose» in der Arbeit sucht. Wenn das im Alltag mit dem «Nettsein» nicht klappt, dann muss man, so Jenewein, durchaus auch mal «taff» sein. Und er findet, passend zu dieser «alma» und ihr Thema «Mobilität» einen passenden Vergleich: «Wenn jemand halt nicht in die Reisegruppe passt, dann muss man den anderen gegenüber nett sein und sich

auch mal von einem Mitreisenden trennen.» Tatsächlich ist Jenewein überzeugt davon, dass man die grössten Fehler in der Führung bei der Auswahl der Mitarbeitenden macht, weil «eine langweilige, uninspirierte, unmotivierte Reisegruppe kann keine guten Resultate bringen». Abschlussfrage an den Professor, der auch die deutsche Nationalmannschaft aus der Nähe kennt: «War Jogi Löw nicht zu nett und ist deswegen in Russland an der WM gescheitert?» Wolfgang Jenewein, der persönlich heute mehr CrossFit betreibt als Fussball spielt, sieht den Grund eher darin, dass man alle 7 Jahre den Job wechseln sollte, weil sich auch eine Chefin, ein Chef und ihre Ansprache an die Mitarbeitenden «erschöpft» und das Paradoxon jedes Erfolgs eintritt: Mehr vom Gleichen führt nicht zu noch mehr Erfolg. Das gelte auch für die deutsche Fussballnationalmannschaft.

≥ hsgalumni.ch/ buecher


Das

Advanced Management Program der Universität St. Gallen Refresher für erfahrene Führungskräfte mit grosser Führungserfahrung Auf dem Executive Campus der Universität St. Gallen (20-29 Tage):

SOZIAL- UND PERSÖNLICHKEITSKOMPETENZ UNTERNEHMENSENTWICKLUNGSKOMPETENZ 9. Durchführung 2019/2020 | Start: 20. Mai 2019

„Das AMP war für mich nach 25 Jahren in verschiedenen Berufs- und Management-Tätigkeiten eine wesentliche berufliche und persönliche Phase und eine grosse Bereicherung. Obschon ich schon Vieles aus meinen langjährigen beruflichen, militärischen, politischen, wissenschaftlichen und persönlichen Tätigkeiten kannte, brachte mich das AMP auf neue Ideen und bisweilen auch aus der Komfortzone. Die vielseitigen Referierenden konnten mir intensive und sehr vielfältige Impulse vermitteln, mich gar von meinen vorgefassten Ansichten befreien. Das AMP ist gerade starken Persönlichkeiten zu empfehlen. Neue Menschen kennenlernen, neues Denken erlernen, neue Kraft schöpfen, neue eigene Wege erkennen - so würde ich das AMP bezüglich Auswirkung auf mich zusammenfassen.“ Felix M. Huber, Senior Legal Counsel, PricewaterhouseCoopers AG

Gerne beraten wir Sie in einem persönlichen Gespräch! Nadja Barthel M.A., Programmleiterin Tel. +41 (0)71 224 7501, Email: unternehmerschule@unisg.ch

www.unternehmerschule.unisg.ch


News

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Sesselwechsel zweier Vorstände von HSG Alumni Mit Dominic Baumann und Stephan Gieseck gehen gleich zwei Vorstände von HSG Alumni beruflich neue Wege. Dominic Baumann, der zuvor als COO des St. Gallen Symposiums tätig war, arbeitet neu als Head of Global Initiatives Management bei ABB. Stephan Gieseck wird neuer Geschäftsführer DACH bei Franke Kitchen Systems und fungiert zugleich als Geschäftsführer der Franke Küchentechnik AG Schweiz und der Franke GmbH in Deutschland. Er war vor seinem Engagement für Franke bei der Whirlpool Corporation tätig, wo er über vier Jahre lang den Posten als CEO bei Bauknecht Schweiz innehatte. Wir wünschen den beiden viel Erfolg bei ihren neuen Herausforderungen.

« ABB schreibt die Zukunft der Digi­ talisierung. Ich freue mich, dazu einen Beitrag zu leisten.» Dominic Baumann

16 « Keep the focus and stay hungry.» Stephan Gieseck

Der Vorstand besteht aktuell aus 16 Alumnae und Alumni, entwickelt die Strategie von HSG Alumni und entscheidet über die Umsetzung von Projekten. Der Präsident und der Vorstand, der ehrenamtlich für HSG Alumni tätig ist, werden an der Generalversammlung für jeweils drei Jahre gewählt.


News

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Geehrt: Zwei Alumni ausgezeichnet Peter Gomez, HSG-Alumnus und ehemaliger Rektor der Universität St. Gallen, ist mit dem «Preis für die Freiheit» der Bonny Stiftung ausgezeichnet worden. Der seit 2013 jährlich vergebene Preis ist mit einem Preisgeld von 100 000 Franken dotiert. Die in Bern ansässige Bonny-Stiftung unterstützt Projekte, die die liberale Gesellschaftsordnung und die freie Marktwirtschaft fördern. In seiner Laudatio an der Preisverleihung würdigte Dr. Beat Brechbühl, Vizepräsident der Bonny Stiftung, das Schaffen von Peter Gomez: «Er ist ein Wanderer zwischen den Welten – zwischen Wissenschaft und Wirtschaft, zwischen Theorie und Praxis, zwischen Markt und Gemeinwohl. In der Managementtheorie hat er Trends gesetzt und weit vor dem Mainstream den Stakeholder Value und den Gemeinwohl-Ansatz vertreten. Als logische Fortführung dieses Ansatzes initiierte er – auch hier Pionier – 2010 den GemeinwohlAtlas der Schweiz, der den gesellschaftlichen Nutzen von Unternehmen systematisch untersucht.»

v.l.n.r.: Peter Gomez, Andrea Sobrio

Andrea Sobrio, HSG-Alumnus, der 1997 sein BWLStudium an der HSG in Internationalem Management abgeschlossen hat, ist mit dem PharmaVOICE 100 Award 2018 ausgezeichnet worden.

Damit gehört der Gründer und Managing Partner bei Executive Insight Healthcare Consultants gemäss PharmaVOICE-Magazin in diesem Jahr zu den 100 inspirierendsten Menschen im Bereich Life Sciences. Sein im Jahr 2000 gegründetes Unternehmen beschäftigt heute über 50 Mitarbeitende in ganz Europa. Executive Insight ist auf die Beratung im Gesundheitswesen spezialisiert und unterstützt biopharmazeutische Firmen in der Entwicklungsphase, der Lancierung sowie der erfolgreichen Kommerzialisierung ihrer Produkte.


News

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Verstorben: Drei Persönlichkeiten mit engem HSG-Bezug sind nicht mehr Erwin Nievergelt, von 1971 bis 1993 zunächst als Ordinarius und später als ausserordentlicher, nebenamtlicher Professor für Informatik an der HSG, starb im Alter von 89 Jahren. Der auch als Schachspieler erfolgreiche Forscher widmete sich an der Universität dem Aufbau der Informatik und vermittelte diese den Studierenden.

Arbeitszeiten und Spesen mobil erfassen

Victor Desax, von 1963 bis 1990 Studiensekretär an der HSG, starb im Alter von 93 Jahren. Generationen von Studierenden und Dozierenden begleitete er als Berater in Zulassungs-, Prüfungs- und Studienfragen. Als einer der wichtigen Ansprechpartner in der damals überschaubaren Verwaltung, prägte er das Bild der HSG mit und ist vielen Studierenden in bleibender Erinnerung geblieben.

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Ulrich Cavelti, langjähriger Präsident des Verwaltungsgerichts des Kantons St. Gallen, starb im 72. Altersjahr. Seit 1980 hatte er Lehraufträge im Bereich des Öffentlichen Rechts, 2005 wurde er zum Titularprofessor für Öffentliches Recht an der Universität St. Gallen ernannt. Bis zu seinem Tod präsidierte er die Disziplinarkom­ mission der HSG, die er mit grosser Umsicht leitete.


Fokus Mobilität

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Ein

Auf die Plätze, fertig n und los. e m h a r s t c h e R r e g i h ä f g a tr Autorin Melinda Lohmann

Automatisierte Fahrzeuge können die Verkehrssicherheit langfristig erhöhen. Welchen Rechtsrahmen eine automatisierte Mobilität braucht, beschreibt HSG-Wirtschaftsrechtsprofessorin Melinda Lohmann. Automatisierte Fahrzeuge werden die Verkehrssicherheit langfristig erhöhen. Gleichwohl werden Unfälle nie gänzlich vermeidbar sein, wie tödliche Zwischenfälle mit einem Tesla im Autopilotmodus und einem Testfahrzeug des Fahrdienstvermittlers Uber unlängst gezeigt haben. Die in der Gesellschaft hervorgerufene Skepsis gegenüber der Automatisierung ist verständlich, und gleichzeitig ist sie angesichts der Unfallzahlen beim nichtautomatisierten Fahren zu relativieren.

Sodann handelte es sich bei den besagten Unfallfahrzeugen nicht um vollautomatisierte Fahrzeuge, sondern um teilautomatisierte (Test-)Systeme, die der Überwachung und Intervention eines menschlichen Fahrers bedürfen. Von vollautomatisierten Fahrzeugen wird die Einhaltung eines weitaus höheren Sicherheitsstandards zu erwarten sein. Indessen ist der Unfallhergang mit dem Uber-Fahrzeug bereits nach heutigem Stand der Technik schwer nachvollziehbar, was für einen voreiligen Praxistest mit unausgereiftem System sprechen mag. Zulassung selbstfahrender Fahrzeuge Noch stehen der Zulassung selbstfahrender Fahrzeuge aber nicht nur technische, sondern auch rechtliche Hürden entgegen. Auf völkerrechtlicher Ebene machte 2016 eine Revision des Wiener Übereinkommens über den Strassenverkehr gewisse selbstfahrende Fahrzeuge zulassungsfähig. Der nationale Gesetzgeber ist aufgrund völkerrechtlicher Verpflichtungen gehalten, die innerstaatlichen Normen entsprechend anzupassen. Auch in der Schweiz dürften deshalb in nicht allzu ferner Zukunft selbstfahrende Fahrzeuge verkehren.


Fokus Mobilität

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für selbstfah rend e Fa hrz eu ge

Viel diskutiert ist die Frage der Haftung beim Einsatz selbstfahrender Fahrzeuge. Die Halter-Haftung als Gefährdungshaftung bietet ein geeignetes Haftungskonzept. Der Halter haftet für die Betriebsgefahr seines selbstfahrenden Fahrzeuges, und zwar unabhängig davon, ob eine defekte Bremse, ein unaufmerksamer Lenker oder eben ein fehlerhaftes Fahrsystem schadenstiftend war. Der Lenker wird bei vollautomatisierten Fahrzeugen zum Passagier, womit seine Verschuldenshaftung mangels Fehlverhalten vielfach ins Leere greifen wird. Dank dem in der Schweiz bestehenden (Haftpflicht-)Versicherungsobligatorium für Fahrzeughalter und dem direkten Forderungsrecht des Geschädigten gegenüber dem Versicherer ist dieser Umstand für den Geschädigten in der Praxis nicht entscheidend. Nach heutiger Gesetzeslage steht nicht allen Versicherern der Regress auf den Hersteller umfassend offen, was eine effiziente Kostenallokation erschwert. Zu hoffen ist, dass mit der jüngsten Rechtsprechung des Bundesgerichts der Grundstein für eine grosszügigere Handhabung des Versicherungsregresses gelegt wurde und dem Versicherer künftig ein umfassendes Rückgriffrecht gegen sämtliche Haftende zugestanden wird, wie dies im Rahmen der Teilrevision des Versicherungsvertragsgesetzes vorgesehen ist. Eine Belastung des Herstellers erscheint gerechtfertigt, zumal dieser durch eine sorgfältige Produktentwicklung und Produktbeobachtung die Schadenrisiken minimieren kann und in erheblichem Masse von der Vermarktung des Produkts profitiert. Mit der zunehmenden Bedeutung unfallursächlicher Produktfehler müssen Hersteller damit – auch bei insgesamt rückläufigen Unfallzahlen – mit einer Erhöhung ihres Haftungsrisikos rechnen.

Technische und rechtliche Hürden beseitigen Das Schweizer Haftungsrecht bietet vorbehaltlich griffiger Regressmöglichkeiten eine angemessene Grundlage für den Einsatz selbstfahrender Fahrzeuge. Die mit grosser Medienaufmerksamkeit bedachten Unglücke der vergangenen Monate sollten nicht dazu führen, die Automatisierung insgesamt infrage zu stellen. Es wäre bedauerlich, wenn das Versagen einzelner Unternehmen bzw. technikinhärente Anfangsschwierigkeiten eine sicherheitssteigernde Technologie verhindern würden. In diesem Sinne ist zu hoffen, dass sowohl technische als auch rechtliche Hürden zeitnah beseitigt werden, um den Weg für selbstfahrende Fahrzeuge frei zu machen.

≥ fir.unisg.ch


Fokus Mobilität

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Carvolution bringt das «Auto ohne Nebenkosten» Mit ihrer Idee des unkomplizierten Autobesitzes ohne Nebenkosten will das Team des Start-ups «Carvolution» ein einzigartiges Kundenerlebnis schaffen: Im Vordergrund steht nicht das Auto, sondern der Kunde und die Kundin selbst. Autorin Katja Tinner

Ein Auto, das ohne Nebenkosten wie Versicherung, Reifenwechsel oder Service gekauft und gefahren und bei «Nicht-mehr-Gefallen» einfach zurückgegeben wer­den kann? «Carvolution» hat sich diesem Bedürfnis an­ge­nommen und verkauft Autos beziehungsweise – wie die Gründer selbst sagen – Erlebnisse, die genau diese Punkte erfüllen. Studium an einer Elite Universität Léa Miggiano und Luis Wittwer, zwei der fünf Gründer von Carvolution, haben beide an der HSG studiert. Léa wusste früh, dass sie an der HSG Wirtschaft studieren würde. «Die Universität St. Gallen zu wählen, die den Ruf hat, eine der besten Wirtschaftsuniversitäten Europas zu sein, war für mich keine wirkliche Entscheidung, es war einfach selbstverständlich.» Nach erfolgreichem Bachelor-Abschluss in Business Administration würde sie sich auch heute nicht anders entscheiden, denn die HSG habe ihr dank dem guten Netzwerk und den tollen Professoren viele Türen geöffnet. Auch Luis Wittwer schätzt die renommierten Dozenten und den guten Ruf der Universität: «Dies waren für mich die ausschlaggebenden Treiber – nebst dem passenden Studiengang natürlich», lächelt er. Nach seinem Bachelor in Banking and Finance schloss er auch seinen Master mit Schwerpunkt Marketing und Kommunikation an der HSG erfolgreich ab.

Unkonventionelle Werdegänge Beide haben beruflich einiges ausprobiert. Léa hat diverse Praktika absolviert, bei Start-ups wie bei grossen Unternehmen, von Sponsoring zu Business Development oder von B2C zu B2B. Als sie sich schliesslich entschied, noch den «richtigen» Master zu machen, bekam sie die Chance, mit «Carvolution» zu starten. «Mit renommierten Investoren im Rücken eine Idee zu entwickeln, ein Team zusammenzustellen und das «Ding» auch umzusetzen, war für mich eine riesige Chance, die ich nutzen wollte. Ich habe damit zwar beruflich keinen strategischen Plan verfolgt, aber ich kann mir momentan nichts Besseres vorstellen, als bei Carvolution zu sein», schwärmt sie.

« Unser Konzept funktioniert dadurch, dass wir die Kunden jeden Monat wieder für uns gewinnen.»

Luis sammelte seine ersten Berufserfahrungen in der Bank-Branche und lernte dort auch das Programmieren, was ihn während seiner Berufsmatura in Betriebsökonomie begleitete. Zeitgleich mit seinem Master absolvierte er ein Praktikum bei der Porsche AG in Stuttgart: «Das hat meine Passion für alte und moderne Autos noch weiter verstärkt», blickt er zurück. Nach einigen Erfahrungen in Start-ups und Grossfirmen wurde auch er auf «Carvolution» aufmerksam gemacht: «Das Angebot kam überraschend, aber zum richtigen Zeitpunkt für mich. Das bestehende Team und die Investoren haben mich auf Anhieb überzeugt, weshalb ich nicht lange überlegen musste.»


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Fokus Mobilität

Ein Team mit unterschiedlichen Kompetenzen Peter Schüpbach, ein erfahrener Unternehmer und Business Angel, präsentierte Léa im Herbst 2017 die Idee der Auto-Flatrate und begeisterte sie vom ersten Moment an. Sie begann das Konzept zu formulieren und Investoren zu suchen. Letztere seien dank dem Netzwerk von Peter Schüpbach zwar schnell gefunden worden, in manchen Gesprächen sei sie – aufgrund ihres «Nicht-Wissens» im Auto-Bereich – jedoch in Erklärungsnot geraten. «Ich wusste, dass ich ein Team brauchte». Mit sehr ähnlichen Ideen und Vorstellungen haben sich Léa, Peter und Luis bei ihrem ersten Treffen gleich auf Anhieb verstanden. «Ich war sehr beeindruckt von dem, was Léa bereits in Eigenregie aufgebaut hatte», meint Luis. «Da ich mich im Automobilsektor sehr wohl fühle und in der heutigen Zeit mehr der Nutzen und weniger der Besitz im Vordergrund steht, war ich schnell von Carvolution begeistert.» Mobilität (fast) ohne Verpflichtung Gestartet ist Léa mit einer 5-Punkte-Liste, die die wichtigsten Bedürfnisse ihrer zukünftigen Kunden festhielt. Dort standen Dinge wie, dass die Kunden ein Fahrzeug online bestellen können, die Gebühr alles – ausser dem Tanken – einschliesst und eine Kündigung innert 30 Tagen möglich ist. «Um den Leuten unser Geschäftsmodell verständlich zu machen, haben wir unseren Service oft als Alternative zum traditionellen Autokauf oder zum Leasing bezeichnet», sagt Léa.

Dass sie dadurch den eigentlichen Mehrwert nicht her­ vorheben, sei jedoch nicht so schlimm. Denn die damit verbundenen Vorteile seien schnell zu erkennen: «Mit dem Auto dauerhaft mobil sein zu können, aber abgesehen von der Monatsgebühr keinerlei Verpflichtungen zu haben, das ist etwas, was alle gerne hätten. Und genau das bietet Carvolution», strahlen die beiden Gründer. Durch den unkomplizierten Mobilitätsservice sei das Auto völlig in den Hintergrund gerückt. «Carvolution» konzentriert sich darauf, den Leuten einen Mehrwert zu bieten, den bislang niemand bediente. «Unser Konzept funktioniert dadurch, dass wir die Kunden jeden Monat wieder für uns gewinnen», meint Léa. Luis beschreibt es so: Wenn jemand für längere Zeit ins Ausland geht, kann er das Auto einfach kündigen. Wenn er wieder zurück ist, kann er sich online sein Traumauto wieder holen. Und auch Leute, denen ein anderes Auto besser gefällt, können problemlos umtauschen.» Die Kunden seien damit nicht an das Fahrzeug gebunden und tragen kein Risiko aufgrund des Wertverlustes. Carvolution kümmert sich also um alles, was sonst bei einem Autokauf oder -leasing zeitaufwendig ist. Das Auto wird nach Hause geliefert und der Reifenwechsel oder ein benötigter Service werden von Carvolution durchgeführt.  ≥

v.l.n.r.: Adrian Boss (Co-Founder, COO), Luis Wittwer (Co-Founder, CEO), Léa Miggiano (Co-Founder, CMO), Esther Zaugg (Co-Founder, CFO), Christian Räber (Co-Founder, CTO), Mirko Strugalovic (Kundenberater), Peter Schüpbach (Investor & Business Angel)


Fokus Mobilität

Illusion, Konkurrenz und Wandel Wie Léa selbst sagt, hatte sie anfangs die Illusion, dass das eigene Produkt ein Selbstläufer sei. «Aber ohne Kommunikation nach aussen funktioniert dies eher selten. Es ist zwingend nötig, jeden einzelnen Kunden vom eigenen Produkt und Service zu überzeugen.», meint sie. Derzeit seien sie daran, unterschiedliche Partnerschaften mit namhaften Unternehmen aus der Automobilbranche zu prüfen. Denn dort sei mittlerweile fast jedem klar, dass ein Wandel stattfinden werde. Luis ergänzt: «Die neue Form von Mobilität muss sich – im Gegensatz zur digitalen Welt – erst noch etablieren. Der Wandel von Eigentum zur Miete ist in vollem Gange, und wir sind mittendrin.» Mobilität revolutionieren Das Team von Carvolution besteht zurzeit aus sechs Personen und wird in den nächsten Monaten weiter ausgebaut. Die Arbeitsaufteilung sei noch nicht ganz definiert, denn: «Da wir noch am Anfang stehen, ist jede/r bereit dort zu unterstützen, wo es nötig ist», meinen Léa und Luis. «Der Zusammenhalt innerhalb des Teams beeindruckt uns dennoch täglich.» Das Gemeinschaftsgefühl, kurze Entscheidungswege und Selbstverantwortung seien bei einem Startup unglaublich spannend: «Unkonventionelle Wege zu

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gehen und die Auswirkungen von Entscheidungen direkt zu sehen, ist sehr motivierend!», sind sie sich einig. Da das Start-up gerade erst Fahrt aufgenommen hat, können sie noch nicht mit Umsatz beeindrucken. Das Potential sei jedoch enorm gross, da alleine in der Schweiz jährlich 315 000 Fahrzeuge neu zugelassen werden. «Wir sprechen hier also nicht von einer Nische, sondern einer wirklichen Alternative zu Leasing und Kaufgeschäft», sagt Léa. Mit Carvolution wollen sie die «Mobilität revolutionieren» (daher auch der Name) und planen in den nächsten Jahren auch «Mehrwertdienste» wie bessere Konditionen beim Tanken oder attraktive Parkmöglichkeiten. Léa Miggiano plant zudem, noch einen Master an der HSG zu absolvieren. «Ein Start-up zu gründen beeinflusst das eigene Leben enorm. Man investiert seine ganze Überzeugung und Energie. Trotzdem darf man dabei nicht sich selbst vergessen. Ich werde bestimmt nochmals zwei Jahre etwas für mich selbst tun, auch wenn ich die Entscheidung für Carvolution niemals bereuen werde.»

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≥ carvolution.ch


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LocalBini: Städte von einer anderen Seite entdecken

Surp.travel: Am Flughafen erfahren, wohin die Reise geht

bbacksoon: Erst kurz vorher erfahren, wohin die Reise geht

Mit «LocalBini» können Städte neu und von einer anderen Seite entdeckt werden: Mitglieder präsentieren ihre Events auf der Website, Entdecker können sich dafür anmelden und die gewünschte Stadt in Europa aus Sicht von Einheimischen kennenlernen. Touristen-Attraktionen? Nein, hier wird – dank HSG Alumnus Mateusz Mierzwinski, EMBA HSG ’15, – auf individuelle Bedürfnisse eingegangen.

«Surp.travel» sieht sich als ideale Plattform für Abenteuerlustige. HSG-Alumna Nicole Bollinger-Grüninger bietet Citytrips für 3 bis 4 Tage in einer Stadt in Europa an. Die Kunden können online angeben, zu welcher Zeit und wohin sie nicht fliegen wollen. Surp.travel übernimmt die Organisation von Flug und Hotel, aber wohin? Dies bleibt bis zum Abflug eine Überraschung.

Ähnlich wie surp.travel ist auch bbacksoon eine Stütze für «hungrige Abenteurer». Spontanität ist hier das Schlüsselwort: Die Reisebegeisterten definieren Zielgebiet und Reisedatum und lassen sich anschliessend von der Destination überraschen. Das Wichtigste für den Spontantrip wird individuell von bbacksoon organisiert. Was es genau zu erleben gibt, das bestimmen die Reisenden dann vor Ort selbst. Gegründet wurde bbacksoon von HSG-Alumnus Roland Laux, Lic.oec.HSG ’93.

localbini.ch

surp.travel

bbacksoon.com

Vertraue mir! t Jetzden! el

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CAS in HR Value Creation 2019 Ein Zertifikatskurs des Lehrstuhls für Personalmanagement der Universität St.Gallen HR wird zum Spezialisten für Kulturtransformation Lernen Sie die neuesten Methoden des St. Galler Personalmanagement © Ansatzes kennen, damit Agilität, High Performance Teams, Arbeitswelt 4.0 und Vertauenskultur keine leeren Worthülsen bleiben. Bringen Sie Leben in Ihr Unternehmen! Programmübersicht Start: 14. Februar 2019 Dauer: 13 Tage in 4 Modulen (inkl. Methodencoaching) Umfang: max. 20 Teilnehmende Seminarorte: Appenzell, Luzern, St.Gallen, Zürich Preis: CHF 13.500,– ECTS Credits: 13 (+2)

Für weitere Informationen: www.hr-seminar.ch

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VertrauenReloaded Wie uns die Moderne auf die Probe stellt

HSG Alumni Deutschland Konferenz 2019 4. bis 6. April 2019, Frankfurt am Main hsgalumni.ch/deutschland


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Fokus Mobilität

Stephan Widrig: HSG-Alumnus führt den Flughafen Zürich

Er ist CEO eines Milliarden-Unternehmens, das für die internationale Mobilität der Schweiz ausserordentlich wichtig ist, und in der Öffentlichkeit doch kaum bekannt: Stephan Widrig, HSG-Alumnus, ist Chef der Flughafen Zürich AG und ihrer rund 2 000 Mitarbeitenden. Autor Roger Tinner | Bild Flughafen Zürich

Die Flughafen Zürich AG macht jedes Jahr über 1 Milliarde Umsatz und hat derzeit einen Börsenwert von rund 6 Milliarden Schweizer Franken. Jedes Jahr passieren rund 30 Millionen Passagiere den Flughafen, wo in 280 Firmen insgesamt 27 000 Personen arbeiten. Die Flughafen Zürich AG ist mit ihren 2 000 Mitarbeitenden für die «Gesamtsteuerung des Betriebs am Boden» zuständig sowie Eigentümerin von Land, Gebäuden und Infrastruktur. Ausserdem betreibt sie sechs Flughäfen im Ausland (Südamerika). Jährlich investiert das Unternehmen, das für 2017 einen Gewinn von 250 Millionen auswies, jährlich rund 300 Millionen Schweizer Franken «aus eigener Kraft und ohne Subven­ tionen», wie Widrig betont. HSG-Studium «eine Bereicherung fürs Leben» Der heute 46-jährige Widrig schloss sein Studium der Internationalen Beziehungen im Herbst 1997 ab (lic.rer.publ.) und erzählt mit einem Augenzwinkern, wie er sich damals für die HSG entschied: «Die HSG habe ich gewählt, weil ich mich nicht zwischen einem ETH-Studium als Bauingenieur und der Hotelfachschule in Lausanne entscheiden konnte – und natürlich, weil sie schon damals einen sehr guten Ruf hatte.» Und das Schöne sei, dass er heute sowohl viel

bauen könne, viel mit dem Thema «Hospitality» zu tun habe, aber auch mit den an der HSG er­ lernten Fachgebieten Wirtschaft, Politik und Recht.

Nach dem Studium war er zunächst bei Arthur Andersen in der Unternehmensberatung tätig. Vor 19 Jahren stiess er im Rahmen der Privatisierung zur Flughafen Zürich AG, wo er sich intern weiter entwickeln konnte und nach Funktionen wie Leiter Immobilien, Finanz- und Kommerzchef in Bangalore in Indien vor 10 Jahren in die Geschäftsleitung kam und seit bald vier Jahren als CEO amtiert. An die Studienzeit erinnert er sich gern zurück: «Wir waren im Lehrgang Internationale Beziehungen ein kleines, verschworenes Team und auch der Austausch mit den Professoren, die notabene ausserordentlich gut waren, war eng und familiär. Das HSG-Studium war deshalb mehr als nur ein Pflichtprogramm – eine Bereicherung fürs Leben.» Den überdurchschnittlichen Anspruch an die Studierenden und den geforderten Leistungswillen sieht er als «gute Basis fürs weitere Berufsleben». Insbesondere den HSG-Ansporn, Praktika im Ausland zu machen, sieht Widrig in der Rückschau als grössten Praxisbezug.


Fokus Mobilität

Glück und das richtige «Skill Set» «Logisch und präzise zu denken und eine übergeordnete, vernetzte Sicht einzunehmen» sieht Stephan Widrig, verheirateter Vater von drei Töchtern, als wichtigste «Learnings», die er aus dem Studium in die Praxis mitnehmen konnte. Dass er zum Flughafen kam, sei Zufall gewesen, aber: «Es entspricht mir, weil wir hier in einem mehrheitlich privaten Unternehmen primär unternehmerisch agieren, aber dabei doch auch übergeordnete politische, gesellschaftliche und rechtliche Zusammenhänge berücksichtigen müssen.» Im Rückblick sieht er seine Laufbahn so: Es brauchte den Mut, immer wieder neue Herausforderungen anzunehmen und sich im Unternehmen weiterzuentwickeln. Es brauchte aber auch das Glück, zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort zu sein und das richtige Skill Set mitzubringen.»

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Mobilität: Kombination ist gefragt Zum Schwerpunkt «Mobilität» dieser alma meint er, dass die Kombination verschiedener Mobilitätsformen immer wichtiger werde: «Das versuche ich auch selber anzuwenden. Im Nahverkehr in den Städten und Agglomerationen kann durchaus das Velo geeignet sein, auf Strecken von 3 bis 4 Stunden spielt der Zug eine wichtige Rolle.» Aber natürlich betont er als Flughafenchef auch, dass die Anbindung der Schweiz an möglichst viele weltweite Zentren per Flugzeug ebenso ein sehr wichtiger Faktor für unseren Wirtschaftsstandort, den Tourismus wie auch die Exportwirtschaft ist.

Für die Zukunft des Flughafens Zürich, der diesen Sommer sein 70-Jahr-Jubiläum feierte (mit rund 68 000 Besucherinnen und Besuchern) wünscht er sich «die Unterstützung der Politik, was unsere Rahmenbedingungen betrifft». Die internationale Mobilität von uns Einen engeren Beallen steige nämlich, beruflich, in der Forzug zur Universität St. Gallen hat er heute schung wie auch im prinicht mehr, auf die Anvaten Reiseverhalten. HSG-Alumnus Stephan Widrig, CEO der Flughafen Zürich AG frage für ein Porträt in Auch die Bevölkerung der «alma» reagierte er und die Volkswirtschaft zunächst zurückhaltend, dann aber doch positiv. An seiner wachse, so Widrig: «Das braucht eine ehrliche und langheutigen Funktion begeistert ihn vor allem «die Vielseitig- fristig vorausschauende Planung, damit wir die Nachfrage keit der Themen und dass wir als Firma unabhängig sind». nach Luftverkehr auch in der Zukunft in der heutigen Qualität bedienen können.» Daneben entwickle die Flughafen Zürich AG die Plattformen am Flughafen stetig weiter, stärke den Flughafen auch als Zentrum mit Aufenthaltsqualität, derzeit mit dem Grossprojekt «The Circle», und baue sein internationales Standbein aus.

« Das HSG-Studium war mehr als nur ein Pflichtprogramm – eine Bereicherung fürs Leben.»

≥ flughafen-zuerich.ch


Fokus Mobilität

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«Den typischen Reisenden gibt es schon länger nicht mehr» Menschen reisen seit Urzeiten – von der mittelalterlichen Pilgerreise über den Alpentourismus im 19. Jahrhundert bis hin zur Gruppenreise im chinesischen Hochgeschwindigkeitszug. Ein Gespräch mit Prof. Dr. Christian Laesser über die Geschichte des Reisens, Mobilität im 21. Jahrhundert sowie Fluch und Segen des Massentourismus. Interview Marius Hasenböhler-Backes

Christian Laesser, die Geschichte der Menschheit ist geprägt von Mobilität und Sesshaftigkeit. Was wissen wir aus der Forschung, ab wann der Mensch aus touristischem Interesse reiste und Inhalt welche Völker waren da die ersten? Wir Menschen waren schon immer mobil. Dieses Verhalten ist quasi Teil unserer DNA. So hat uns die Suche nach Essbarem schon früh in unserer Geschichte auf die Jagd gehen lassen. Erst der Ackerbau hat uns sesshaft werden lassen; aber auch danach haben wir das Reisen nicht aufgegeben: Die Römer erholten sich in Thermen oder Zweitwohnsitzen, im Mittelalter ist man aus religiösen Gründen gepilgert und während der Aufklärung stand der Drang nach Wissen beim Reisen im Vordergrund. Tourismus als breiteres Phänomen kennen wir v.a. seit der Belle Epoque, in welcher die Europäische Oberklasse auch die Alpen für ihre zum Teil langen Aufenthalte entdeckte; palastähnliche Hotels zeugen von dieser Blütezeit. Doch nicht nur die Alpen waren ein beliebtes Ziel: Der Brite Thomas Cook organisierte schon Mitte des 19. Jahrhunderts Gruppenreisen nach Ägypten und sogar Weltreisen; er wird denn auch zu Recht als Initiator erster Formen des Massentourismus bezeichnet.

Wenn wir von der weiten Welt in unser Land schwenken: Wann beginnt eigentlich der Tourismus in der Schweiz? Wer waren die Reisenden und was waren deren beliebtesten Reiseziele? Wie hat sich das im Laufe der Zeit verändert? Für den alpinen Tourismus waren sicher die britischen Alpinisten von zentraler Bedeutung. Die tragisch verlaufende Erstbesteigung des Matterhorns im Juli 1865 und insbesondere das internationale Echo in den Zeitungen haben die Berge auf die geistige Landkarte Vieler katapultiert. Dies war aber auch die Zeit, in welcher sich die Berge von ihrem alleinigen Bedrohungsimage zu lösen begannen, nicht zuletzt auch als Folge der zunehmenden Romantisierung, etwa in der Malerei. Und nachdem vor allem die Oberklasse Zeitungen las, war der Grundstein für die Begehrlichkeit nach der Schweiz gelegt. Die Schweiz gilt übrigens bis heute in vielen Herkunftsländern unserer Gäste als «Aspirational Destination». Im und nach dem Ersten Weltkrieg kam der Tourismus praktisch zum erliegen und hat sich erst nach dem Zweiten Weltkrieg zum industrialisierten Massenphänomen, wie wir ihn heute kennen, entwickelt. Wenn wir die Art der Mobilität betrachten: Was sind denn heute die beliebtesten Mobilitätsträger beim Reisen und welche Trends sind auszumachen? Das Auto ist in der westlichen Welt, aber auch in der Schweiz, immer noch das beliebteste Verkehrsmittel, gefolgt vom Flugzeug. Anders in Asien und dort insbesondere in Indien und China: Hier spielt die Bahn eine führende Rolle, auch wenn sich der Modalsplit langsam zugunsten des Autos und Flugzeugs verändert. Mit dem immer feinmaschiger werdenden Netz von High-Speed Verbindungen ist die Bahn gerade in China eine immer attraktiver werdende Transportvariante.


Fokus Mobilität

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Während die einen Destinationen über zu weWie hat der Preiszerfall bei den Flugreisen im Speziellen das Mobilitätsverhalten der Menschen nig Touristen klagen, klagen andere über Massenverändert? tourismus. So hat jüngst Venedig versucht, den Aus einer Makroperspektive können mehr Personen Touristenströmen mit Drehkreuzen Herr zu werals je zuvor fliegen, da ihre finanziellen Ressourcen nun den. Eine Schnapsidee oder ein Modell der Zukunft? dafür ausreichen. Low-Cost-Airlines, welche diese EntwickGlobal nimmt die Nachfrage ungebremst zu. Wir sellung getrieben haben, konkurrieren hierbei nicht nur ber reisen immer öfter und die Millionen von Menschen, bestehende Fluggesellschaften, welche in den Schwellenlänsondern sie öffne(te)n für alle Andern in die Mittelklasse aufbieter auch komplett neue Märksteigen, wollen auch reisen. te. Ein aktuelles Beispiel ist Air Wir alle können aber nur reiAsia, welche aufgrund des grossen sen, weil es genügend preisWachstums derzeit auf die Liefegünstige Flugkapazitäten gibt rung von über 500 Flugzeugen aus und in den Destinationen neben Hotels immer mehr dem Hause Airbus wartet (nachpassgenaue B&B-Angebote dem schon über 170 aus einer laufenden Bestellung geliefert wurvertrieben durch internatioden). Aus einer Mikroperspektive nale Plattformen wie AirBnB. sind Distanzen nun sehr einfach Wenn dann täglich noch ein überwindbar. Nachdem Geld als oder mehrere KreuzfahrtRessource hierfür immer weniger schiffe einlaufen, gibt es lokal eine Rolle spielt, sind es eher Zeitschnell einmal einen perfekverfügbarkeit oder Bequemlichten Sturm: Der zentrale Atkeitsüberlegungen, welche als traktionspunkt, oft ein öffentTreiber oder Beschränkung für licher und damit kostenlos unser individuelles Verhalten wirzugänglicher Raum, ist nicht Christian Laesser, Titularprofessor für vermehrbar.  ≥ ken. Airlines reagieren mit neuen Tourismus und Dienstleistungsmanagement an der Klassen, wie der Economy Plus, Universität St.Gallen auf diese Bequemlichkeitsüberlegungen.


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Fokus Mobilität

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Folglich wird er irgendeinmal übernutzt, zum Schaden nicht nur der Einheimischen, sondern auch der Gäste. Besuchersteuerung via Drehkreuz, vielleicht gepaart mit Reservationsmöglichkeiten, ist also mehr als nur ein gedankliches Lösungsmodell. Man weiss, was zu tun ist. Das Risiko des politischen Selbstmordes ist aber offensichtlich vielerorts noch höher als der Nutzen für das Kollektiv aus Einheimischen und Gästen. Apropos Zukunft: Wie werden wir 2030 reisen? Den typischen Reisenden gibt es schon länger nicht mehr und wird es in Zukunft kaum mehr geben. Individualität wird grossgeschrieben, und damit ein hybrides, ein nicht einzuordnendes Verhalten. Technologische Entwicklungen werden neue Reiseformen und – Verhaltensweisen ermöglichen; welche wie genutzt werden, wird sich zeigen. Und dann wird auch der Regulator noch ein Wörtchen mitreden, nicht zuletzt, da Tourismus insgesamt nur beschränkt einem nachhaltigen Geschäftsmodell folgt: Man kann nicht auf Dauer ungestraft Profite privatisieren und Verluste in Form zunehmender externer Effekte sozialisieren – gerade in Zeiten andauernd hohen Wachstums. Die entsprechenden Diskussionen haben bekanntlich bereits begonnen – Venedig lässt grüssen.

≥ idt.unisg.ch

Das gesamte Dossier jetzt im HSG Focus

3/2018

Das gesamte Dossier zum Thema jetzt im HSG Focus, dem digitalen Magazin der Universität St.Gallen. Download als App für Tablets und Smartphones. Lesen Sie HSG Focus online: www.magazin.hsgfocus.ch

nächste Ausgabe

Panorama | Menschen | Forschung | Studium | Alumni

www.hsgfocus.ch


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Deutschland Konferenz: Ohne Vertrauen geht nichts Vom 4. bis 9. April 2019 findet die nächste HSG Alumni Deutschland Konferenz zum Thema «Vertrauen Reloaded. Wie uns die Moderne auf die Probe stellt» statt. Ein Gespräch mit OK-Präsident Dr. Rainer Lampe. Interview Susanne Paulus | Bild Patric Fouad

Viele Ehemalige haben einen vollen Terminkalender. Warum sollten sie sich Zeit für die HSG Alumni Deutschland Konferenz 2019 nehmen? Die Alumni dürfen sich vor allem auf spannende Impulse zum Konferenzthema «Vertrauen» freuen, das uns alle ganz direkt betrifft. Wir betrachten es aus unterschiedlichen Perspektiven: der Gesellschaft, der Wirtschaft, der Technologie und der Politik. Ausserdem erfahren wir Neues über innovative Ideen von Start-ups, und es bleibt ausreichend Zeit für den Austausch mit alten Bekannten und denen, die es einmal werden sollen – und nicht zuletzt bietet sich die Chance, mit eini­gen HSG-Professoren und dem Rektor zu sprechen. Jedes Mal widmet sich die Konferenz einem Thema, das am Puls der Zeit ist. Warum ist die Suche nach Vertrauen ausgerechnet jetzt so aktuell und relevant? Die Notwendigkeit, Vertrauen aufzubauen und zu pflegen, ist allgegenwärtig und zentral für den Zusammenhalt der gesamten Gesellschaft, für das Funktionieren von Wirtschaft und Politik. Die Entwicklungen der Moderne, sehr deutlich spürbar natürlich durch die Technologie getrieben,

aber auch moralische und kulturelle Einflüsse, lassen uns immer öfter die Vertrauensfrage stellen. So funktioniert die gesamte Finanzwelt, aber auch der Austausch über das Internet nur mit Vertrauen. Auch der Technik müssen wir vertrauen, wenn wir uns in Zukunft in selbststeuernde Flugtaxen oder Autos setzen. Wer versteht schon die Algorithmen, die unsere heutige Welt steuern? Das verlangt viel Vertrauen in die Technologien und die Menschen hinter diesen.

Welche Speaker konntest du für die Konferenz gewinnen? Dank des relevanten Themas und der immer positiveren Wahrnehmung unserer Konferenz konnten wir schon früh zahlreiche spannende Rednerinnen und Redner gewinnen. Unter anderem zwei Personalvorstände von DAX 30-Unternehmen, nämlich Dr. Bettina Volkens von Lufthansa und Oliver Burghard von thyssen k r upp. Professorin Dr. Antoinette Weibel von der HSG, die seit Jahren über Vertrauen forscht, wird von ihren Forschungsergebnissen berichten. Ausserdem referiert Professor Dr. Axel Ockenfels, der das Vertrauen amerikanischen Institutionen erlangte, um Marktmechanismen und Auktionsmodelle zu entwickeln. Zudem beleuchten Professor Dr. Elgar Fleisch und Professor Dr. Jochen Maas, Geschäftsführer Forschung & Entwicklung Deutschland der Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, die Fragen von Vertrauen im Technologieund Gesundheitssektor. Und weitere

« Wer versteht schon die Algorithmen, die unsere heutige Welt steuern?»

Denkt man an viele grosse Schlagzeilen der letzten Jahre – von der Finanzkrise über den Diesel-Skandal, die Migrationsfrage in Europa bis hin zu den US-Wahlen und zum Datenleck von Facebook – so ist der Verlust von Vertrauen und die Wiedergutmachung das zentrale Element. Damit und noch mehr wollen wir uns an der Konferenz beschäftigen.


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eventuell weitere Teilnehmer zu unterstützen. Ausserdem denken wir derzeit über die Möglichkeit von Co-Investments durch Alumni nach, da sich unsere bisherigen Gewinner aus den vorherigen Wettbewerben überdurchschnittlich gut entwickelt haben. Und wir suchen immer noch Sponsoren für einige Gründerpreise. Zum Sponsoring-Paket in diesem Bereich gehört auch ein Juryplatz in der Vorauswahl.

Rainer Lampe, OK-Präsident

Referentinnen und Referenten sind angefragt. Was hat Frankfurt am Main als Konferenzort Besonderes zu bieten? Wir haben ein vielfältiges Programm in sehr schönen Locations für die Alumni und Alumnae zusammengestellt. Wer am Vorprogramm am Donnerstag teilnimmt, hat die Gelegenheit zu einer Exkursion in die «neue Altstadt» Frankfurts, ein städtebauliches Grossprojekt, das die im zweiten Weltkrieg fast gänzlich zerstörte Altstadt durch schöpferische Neubauten rekonstruiert. Danach laden wir zu einem genialen Ausblick aus dem obersten Stock des PWC Towers ein, in dem wir am Donnerstagabend zu Gast sein dürfen. In der neuen, supermodernen Frankfurt School of Finance werden wir am Freitag und Samstag spannende Vorträge hören. Am Freitagabend haben wir zudem die Möglichkeit zum Austausch und Netzwerken zwischen echten Dinosauriern (und damit sind nicht unsere älteren Alumni gemeint).

Der unternehmerische Funke springt auch beim HSG Alumni Gründerpitch über. In welchen Kategorien treten die Gründer dieses Mal an? Im kommenden Gründerpitch lassen wir «Young Guns» gegen «Old Boys» antreten. Da gibt es spannende Geschäftsideen im Kontext Vertrauen – ob aus den Bereichen Blockchain, künstlicher Intelligenz oder autonome Systeme. Zudem interessiert uns besonders, wie sich die sogenannte Generation Y mit ihrem ungebremsten Engagement und Welteroberungs­ willen gegenüber Gründern schlägt, die auf einer mehrjährigen Berufserfahrung und einem langfristig aufgebautem Netzwerk aufbauen können. Vielversprechende Startups kämpfen dort um einen Platz auf dem Treppchen. Angenommen, ich sehe dort eine spannende Idee. Wie können sich HSG Alumni für die Gründer einbringen? Wir suchen Mentoren und Beiräte, die bereit sind, die Gewinner und

Du engagierst dich seit acht Jahren als Präsident des Organisationskomitees. Was motiviert dich, dies neben deiner Tätigkeit als Gründer und Geschäftsführer von Transformation Partner zu leisten? Wir haben ein grossartiges Team und es macht mir viel Spass, mit diesem Team zusammenzuarbeiten und auf diesem Weg unserer Alma Mater etwas zurückzugeben. Ausserdem gelingt es uns immer wieder, spannende Themen aus anderen Perspektiven zu betrachten, die mich auch persönlich interessieren. Von der Idee, die HSG Community über die einzelnen Clubs in Deutschland hinaus zu vernetzen und wachsen zu lassen, bin ich nach wie vor überzeugt. Ein schöner Gedanke wäre es, wenn die junge Institution «Deutschland Konferenz» zu dem Event für deutsche Alumni werden würde. Daran arbeiten wir. Nenn uns zum Schluss doch drei gute Gründe, sich für die Teilnahme an der Konferenz anzumelden. Den Horizont erweitern, sich ein Stück Universitäts-Zeit zurückholen und sein Netzwerk tatsächlich aktivieren, nicht nur davon reden!

≥ hsgalumni.ch/ deutschland


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For a BRYTER Future: Künstliche Intelligenz für Kanzleien und Wirtschaftsprüfungen Der erste HSG Alumni Gründerpitch liegt schon fünf Jahre zurück. Zeit einmal nachzufragen, was aus den Gewinnern von damals geworden ist. Wir haben uns mit Michael Grupp, Gründer von Bryter und Lexalgo, getroffen. Interview Susanne Paulus und Florian Brodersen | Bild Sven Jaeger

Michael, 2013 hast du mit deinem Start-up Lexalgo beim ersten HSG Alumni Gründerpitch gewonnen. Könntest du uns die Idee hinter Lexalgo nochmal beschreiben? Lexalgo beziehungsweise unsere Software konnte juristische Fragestellungen und regelbasierte Prüfungen teil-automatisieren und damit überall dort, wo juristische Sachverhalte mit grossem personellem Einsatz erfasst und bearbeitet werden müssen, Komplexität und Aufwand reduzieren. Lexalgo war eine Expertensystem-Shell, die zum Editor ausgebaut wurde. Damit konnte das Lexalgo-Team dann häufig auftretende Prüfungen digitalisieren und in Apps umwandeln. Zum Beispiel für die Schufa, eine Prüfung zur Kreditgebühr-Rechtsprechung des BGH. Zielkunden waren Mittelständler und Kanzleien. Die Arbeit von Lexalgo war also eine IT-Dienstleistung mit stark juristischer Ausrichtung. v.l.n.r.: Michael Grupp, Michael Hübl, Dr. Micha-Manuel Bues


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Du sagst «war»? Wo steht ihr mit Lexalgo heute? Als wir 2013 beim Gründerpitch den 3. Platz gewonnen haben, war Lexalgo noch am Anfang. Wir haben mit dem Automations-Ansatz viel Interesse erfahren, aber in der Folgezeit das Geschäftsmodell mehrfach angepasst und die Richtung geändert. Das ging sogar so weit, dass wir mit einer Anwendung in den medizinischen Bereich gegangen sind. Im Nachhinein würde ich sagen, wir waren einfach zu früh, und so hat sich Lexalgo zu einer Agentur entwickelt, die individuelle Projekte bearbeitet hat. Die Software selbst konnte nicht skalieren. Und: Ich selbst hatte parallel das Start-up Thesius in Mainz geleitet, das hat auch viel Aufwand gekostet. Letztes Jahr habe ich Thesius an die Persona Service AG verkauft und ich konnte mich dann dieses Jahr zum ersten Mal voll dem Automationsbereich widmen. Im Wege eines MBOs habe ich den anderen Gründern Lexalgo dann abgekauft und gemeinsam mit zwei weiteren Gründern die Software zur eigenständigen Automations-Plattform weiterentwickelt. Seitdem ist viel passiert. Wir haben mit dem neuen Unternehmen, BRYTER, in Berlin und Frankfurt Büros eröffnet und das Team auf 20 Vollzeitkräfte vergrössert.

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Im Herbst kommt ein Standort in London dazu. Es ist uns gelungen, die Software zur eigenständigen Automations-Plattform weiterzuentwickeln, damit bedienen wir die ersten Grosskonzerne. Und: wir wachsen. Das klingt nach vielen grossen und kleinen Entscheidungen. Haben dir dein Erfolg beim HSG Alumni Gründerpitch und das HSG-Netzwerk dabei helfen können? Ganz klar habe ich durch den Pitch wertvolles Feedback erhalten und wichtige Kontakte knüpfen können. Mit einigen HSG-Alumni haben wir unser Geschäftsmodell und Entwicklungsmöglichkeiten mehrfach kritisch diskutiert. Rainer Lampe war besonders aktiv. Auch bei unserer grössten Herausforderung, dem Vertrieb. Da auf Kundenseite die Automationsmöglichkeiten unbekannt waren, mussten wir nicht nur das Produkt sondern auch die technischen Grundlagen erklären. Ich habe das immer Missionieren genannt. Welche Ziele verfolgt ihr mit Bryter jetzt? Und welche Learnings konntest du von Lexalgo übernehmen? Wir sind mit der Automationsplattform gerade in den Markt gegangen und betreuen 17 Konzerne und Kanzleien.

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Betreute Konzerne und Kanzleien BakerMcKenzie hat bereits eine globale Lizenz erworben. Damit können Baker-Anwälte weltweit Bryter nutzen. Der Rollout hat schon begonnen, sechs Teams entwickeln gerade erste Automationslösungen mit unserer

Software, unter anderem eine Anwendung für die Prozessrisikoanalyse oder Prüfungsapps im Bereich Compliance. Ich denke, dass Bryter das Zeug hat, sich zu einer Kerntechnologie in jedem grösseren Unternehmen zu entwickeln. Unsere Software braucht jeder, der Entscheidungsprozesse digitalisieren und automatisieren möchte, wo bislang Daten fehlen. Die Digitalisierungswelle ist vor allem dort schnell durchgewalzt, wo es um Zahlen oder jedenfalls formalisierte Daten (Bilder, Prozesse, Formeln etc.) ging. Aber komplexe Entscheidungen, das typische «es kommt darauf an»-Denken, kann man bisher kaum digital abbilden. Dafür ist Bryter jetzt eines der ersten Toolsets. Nach den Robotern am Fliessband haben unter dem Begriff «Künstliche Intelligenz» (KI) die Maschinen auch die Domäne der Knowledge Worker erreicht. Viele Start-ups tummeln sich in dem Bereich. Aus der Erfahrung eines Automatisierungs-Start-ups heraus: Was leistet KI heute und wohin geht die Reise? Die meisten Erwartungen an Künstliche Intelligenz halten wir für stark übertrieben. In ganz begrenzten Bereichen gibt es schon Lösungen. Aber überall dort, wo Daten nicht gut annotiert vorliegen, gibt es kaum tangible Produkte. Selbst im Markt aktive Anbieter müssen in den Projekten noch aufwändig mit manueller Arbeit anpassen. Natürlich können selbstlernende Algorithmen viel mächtiger werden als ein regebasiertes Expertensystem, das die Denkarbeit eines Menschen quasi mechanisch nachbildet. Aber derzeit können diese Deep Learning-Systeme ihr theoretisches Potential nicht entfalten. Regelbasierte Automationen, wie Bryter sie entwickelt, können ganz ohne Datengrundlage entwickelt und sofort in Betrieb genommen werden.   ≥


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Dazu sind ihre Entscheidungsprozesse nachvollziehbar, transparent und leicht anpassbar. Diese Automationen können nur wenig selbst lernen, sie funktionieren gewissermassen mechanisch. Aber dafür funktionieren Sie ab Fall Nr. 1. Man sieht das auch im Markt: Obwohl KI voll in der Öffentlichkeit steht, sind die Umsätze weltweit mit KI gering.

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über eine App Fragen. Die Software erstellt individuell angepasste Rückfragen, generiert im Hintergrund bereits die nötigen Dokumente und leitet den Datensatz automatisch den Zuständigen weiter. Dabei können auch die juristischen Wertungen und Prüfungen zum Teil automatisiert ablaufen. Man kann sagen, der Compliance-Prüfprozess wird mechanisch abgebildet.

Die HSG Alumni DeutschIm nächsten HSG Alumni land Konferenz 2019 bildet wie Gründerpitch 2019 prämieren immer den Rahmen für den wir Start-ups in den Kategorien Gründerpitch. Sie steht unter «Young guns» und «Old Boys». dem Motto «Vertrauen Reloa- Welche Bedeutung gibst du dem ded. Wie uns die Moderne auf richtigen Mix aus alt und jung? die Probe stellt». Wie siehst du Alter ist sekundär, es zählt das das für euer Geschäftsmodell: richtige Mindset. Erfahrung ist aber Was ist wichtig, wenn Maschinen bzw. Künstliche Intelligenz in Geschäftsmodellen eine traRolle spielen?Termine efits fürgende GründerInnen eisgelder für die ersten beiden Plätze zwingt – Anmeldeschluss: 15. Oktober 2018 Technologie Menschen Höhe von insgesamt über 30.000 EUR – Vorauswahl (Video-Pitch, 30 Minuten): zum präziseren Arbeiten. Das gilt in entoring durch ausgewiesene 1. Februar 2019 anchenexpertinnen und -experten vielen Bereichen, aber–insbesondere Finale (Live-Pitch an der HSG Alumni gang zum HSG Alumni Netzwerk Konferenz in Frankfurt/M.): beim Automatisieren istDeutschland 4.das bis 6. wichtig. April 2019 stenlose Teilnahme (inkl. Anreise, Und Datenankommt entscheidende bernachtung undden Verpflegung) der SG Alumni Deutschland Konferenz 2019 Konferenz Bedeutung zu. Fehler multiplizieren r die Finalisten – Datum: 4. bis 6. April 2019 sich, Ungenauigkeiten und Unordnung ualifiziertes Feedback zu eurer Gehäftsidee und deren Umsetzung – Ort: Frankfurt am Main verhindern Autonomien. Wer mit ochkarätiges Networking mit potenziel– Thema: «Vertrauen Reloaded. Wie uns die n Geldgebern und zukünftigen Kunden Moderne auf die Probe stellt» Bryter seine Entscheidungsprozesse rnetzungautomatisiert, mit unseren ehemaligen Preis– Teilnehmer: 200 Ehemalige, vor allem hat natürlich viel> mit gern aus Deutschland, der Schweiz und Österreich Vertrauen zu tun. Die Software hat einen viel grösseren Nutzerkreis, nahmebedingungen Kontakt als es der Einzelne abarbeiten könnte. der DACH-Region ansässiges GrünHSG Alumni Da ist es wichtig, transparent zu marteam bestehend aus mindestens zwei Dufourstrasse 50 | CH-9000 St. Gallen rsonen, die sich hauptsächlich dem chen wie die Software Tel. funktioniert +41 71 224 30 10 | alumni@unisg.ch ündungsprojekt widmen undbesteht wasein sieBusinessplan, leistet. i Anmeldung

trotzdem essentiell. Jeder von uns im Team hat schon den Gründerzyklus von Finanzierung über Skalierung und Exit durchgemacht, das hilft ungemein. Das Team muss harmonieren und so viele Bereiche wie möglich abdecken, das ist viel wichtiger als Diversität bezüglich Alter.

≥ lexalgo.com

Young Guns oder Old Boys?

März 2019 könnt ihr einen Prototyp res Produkts bzw. eurer Dienstleistung rstellen.

Beschreibe doch einmal anhand konkreter Anwendungsfälle eures Produkts, was Künsthr Informationen und liche Intelligenz leistet. werbung unter Ein gutes Beispiel ist eine Complilumni.ch/deutschland/start-up-pitch ance-Anwendung, die Baker für Mandanten entwickelt: Wo etwa vorher Anwälte hunderte Fragebögen erstellen, verschicken und auswerten mussten, reduziert ein Bryter Modul den ganzen Aufwand. Die Mandanten und deren Kunden füllen nicht mehr Excel-Listen aus, sondern beantworten

Der Gründerpitch zur HSG Alumni Deutschland Konferenz 2019 vom 4. bis 6. April 2019 in Frankfurt am Main Bewerbungen zum Gründerpitch sind noch bis 15. Oktober 2018 möglich.

≥ hsgalumni.ch/ deutschland/start-up-pitch


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Yannick Blättler: der Generation Z-Versteher Yannick Blättler hat das offizielle Video über die HSG Alumni Konferenz 2018 produziert. Er studiert «Business Innovation» an der HSG und berät mit seiner Firma Neoviso andere Unternehmen, wie sie mit der Generation Z am besten umgehen. Autor Roger Tinner | Bild Hannes Thalmann

Yannick, wie hat dir die HSG Alumni Konferenz gefallen? Was waren die Höhepunkte für dich? Die Konferenz hat mir sehr gut gefallen. Das Speakeraufgebot war für mich sehr beeindruckend und die technische Umsetzung mit Sound, Livestream, Übersetzung etc. fand ich echt stark. Eines der Highlights war sicher der Vortrag von Richard David Precht. Seine unglaubliche Wortgewandtheit überzeugt im Fernsehen genauso wie live in einem längeren Referat. Du hast ein Konferenzvideo produziert. Wie kommst du dazu? Ich bin selber Masterstudent in Business Innovation an der HSG und da erstellt man oft Videos. Daneben produziere ich professionell Videos mit meinem Unternehmen. So hat mich mein Kollege Baris Erdal beim HSG-AlumniTeam empfohlen.

Du erklärst Unternehmen also, wie sie mit der Generation Z umgehen sollen. Gibt es da Dos und Don’ts? Wichtig ist es, sich regelmässig über die aktuellen Plattformen, Vorbilder, Bedürfnisse und Verhaltensweisen der Jungen zu informieren. Denn wer das Denken der jungen Generation versteht, erkennt die Chancen der Zukunft.

Yannick Blättler ist Gründer und Inhaber der Neoviso GmbH. Mit Referaten, Workshops, Marketingdienstleistungen und eigener Trendforschung berät Neoviso Unternehmen im Umgang mit der Generation Z. Die Firma unterstützt regionale, nationale sowie internationale Firmen und Brands in der Vorbereitung auf die Chancen und Herausforderungen der Zukunft.

Wieso hast du für dein Studium die HSG gewählt? Obwohl mein Bachelorstudium an der Uni Zürich sehr reichhaltig war und eine solide Grundlage in Betriebswirtschaft, Forschung und Methodik bot, suchte ich ein sehr praxisorientiertes Studium. Ich geniesse hier besonders auch die (inter-)nationale Vernetzung der Universität zu Studierenden und spannenden Unternehmen. Gleichzeitig bist du auch Unternehmer. Was machst du genau, was bietet Neoviso an? Ich habe festgestellt, dass Unternehmen sich teilweise sehr schwer tun, die junge Generation zu verstehen und mit modernen Ansätzen zu erreichen. So biete ich mit Neoviso GmbH Forschungsarbeiten, Strategieberatung und Medienproduktionen rund um die Generation Z an.

≥ neoviso.ch


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Beeindruckendes «Homecoming» mit 450 Alumnae und Alumni Die neunte Internationale HSG Alumni Konferenz zum Thema «Society 4.0 – Building the Economy of our Future» war der Höhepunkt des HSG-Alumni-Jahres 2018. Bilder Hannes Thalmann

Das Konferenz-OK 2018 (v.l.n.r.): Sven Corus, Silja Drack, Dominik Schirle, Gret Graf, Daniel Knus, Thomas Schaller, Bernhard Moerker (OK-Präsident), Urs Landolf (HSG-Alumni-Präsident)

Das packende Referat der Publizistin und Medienforscherin Prof. Dr. Miriam Meckel war das erste Highlight des Hauptkonferenztags am Freitag. Die Herausgeberin der WirtschaftsWoche führte unsere Alumnae und Alumni in die neue Welt des Brainhackings ein.

«Hier ist jeder sofort per Du». Christina Heise, Teilnehmerin

Auch er ist ein HSG-Alumnus und ein CEO «down to earth»: Marc Schneider, Chef von Nestlé.


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Die neu ins Programm aufgenommenen Focus Sessions boten vor dem offiziellen Startschuss zur Konferenz die Möglichkeit, sich auf einen Aspekt der «Society 4.0» zu fokussieren und diesen intensiv mit den Referie­ renden und den anderen Teilnehmenden zu erarbeiten.

«Die vielen spannenden Referate gaben mir Impulse, eigene Gedanken zu entwickeln.» Claus Gramlich-Eicher, Teilnehmer

Während der Konferenz konnte man einiges über das geplante HSG Learning Center erfahren. Der anwesende japanische Architekt Sou Fujimoto (links im Bild) stellte das architektonische Konzept «Open Grid – Choices of Tomorrow» persönlich vor. Zahlreiche Alumnae und Alumni wie Tobias Rohner (rechts oben) beteili­gen sich mit einer Spende an der Finanzierung der zukünftigen Denk- und Arbeitsstätte.

«Es ist schön, am Puls der Zeit zu bleiben». Ein Wiedersehen mit alten Freunden: Rund 450 gut aufgelegte Alumnae und Alumni aus allen Generationen kamen unter anderem im Audimax der HSG zusammen.

Dagmar Attolini (Mitte), Teilnehmerin

≥ alumnikonferenz.ch


News aus Chapters & Clubs HSG Alumni Club Frankfurt Rhein-Main

Vollbesetztes Haus beim Flagship-Event Autorin Corinna Egerer

Hoch über den Dächern Frankfurts diskutierten führende Vertreter aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft die Zukunft der europäischen Finanzplätze unter der Leitung der Frankfurter Club-Präsidentin Corinna Egerer. Im Vorfeld hatte HSG-Professor Martin Brown massgeblich an der Verwirklichung und Umsetzung dieses Anlasses mitgearbeitet. Nach einem Rückblick über das Entstehen und Gedeihen der St.Galler Management-Gespräche in Frankfurt, deren Flagship der Abend im Tower der UBS war – mit einer galanten Einführung des Schweizerischen Generalkonsuls – Dr. Urs Hammer. Dieser hob in seinem Grusswort die wichtigen wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und der Schweiz sowie die langjährige Partnerschaft zwischen dem General­ konsulat und HSG Alumni in Frankfurt hervor. Es folgte eine Keynote von Gastgeber Thomas Rodermann, Sprecher des Vorstands der UBS Europe SE, der den Blick auf die europäische Bühne öffnete und aus der Perspektive Frankfurt die weiteren Finanzplätze, insbesondere London und Paris beleuchtete. Er wies darauf hin, dass mit dem Brexit nicht automatisch viele Mitarbeitende in der Finanzbranche zu

einem Wechsel nach Frankfurt oder Paris motiviert werden könnten. Die wissenschaftliche Kompetenz – aus St.Gallen und aus Frankfurt – eröffnete Prof. Dr. Martin Brown mit einer Einordnung, wodurch sich überhaupt ein Finanzplatz auszeichnet und welche europäischen Metropolen aus welchen Gründen in Frage kommen. Auch wagte er einen Blick über den Ärmelkanal und von dort über den Atlantik. An seinen Vortrag schloss sich Prof. Dr. Jan Pieter Krahnen von der Frankfurter Goethe Universität an. Er warf einen Blick in die Vergangenheit der Finanzplätze und ordnete gekonnt die Gegebenheiten aus seiner Perspektive in den Kontext ein. An diese Vorträge schloss sich dann eine Diskussion der drei Impulsredner mit weiteren prominenten Vertretern der Finanzindustrie an: Dr. Stefan Schmittmann, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Commerzbank AG, Dr. Lutz Raettig, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Morgan Stanley Bank AG, sowie Dr. Martin Reck, Managing Director, Deutsche Börse AG. Es entwickelte sich eine lebhafte Diskus­ sion mit präzisen Analysen und manch launischem Kommentar. Stefan Schmittmann und Thomas Rodermann empfahlen auch hier der Branche ein gewisses Selbstbewusstsein, z.B. gegenüber neueren Playern wie Start-ups.

Lutz Raettig vertrat die Ansicht, dass der Finanzplatz London wegen seines nennenswerten Geschäfts mit Regionen ausserhalb der EU auch weiter seinen Platz behalten werde; eine Position, der auch Martin Brown zustimmte. Die Tendenz, dass sich Frankfurt als Sitz der EZB zu einem Zentrum für Regulierung entwickeln könnte und die allermeisten europäischen Finanzplätze von einem Brexit profitieren werden oder zumindest die Chance dazu hätten, war der beinahe einhellige Tenor einer breit gefächerten Debatte. Es zeigte sich durchweg die Vielfalt der Thematik, der Abend habe «den Blick in eine Welt eröffnet, die mir so bisher nicht bekannt war», zeigte sich Dr. Christian Höftberger von den Impulsen und dem Panel begeistert. Prof. Holger K. von Jouanne-Diedrich lobte die Organisation von Corinna Egerer: «Es war wahrlich ein Flagship-Event, vom Panel über die Location bis zum Essen». Bei herrlichem Blick über «Mainhattan» endete ein überaus gelungener Abend in Frankfurt.


HSG Alumni Bern

HSG Alumni Economists Club

Netzwerken und Boccia spielen

Ökonomen-Stamm in Zürich

Autor Peter Zberg

Die Berner HSG Alumni und HSG EMBE Alumni organisierten das zweite Mal einen Cross-Club «Networking und Boccia spielen»-Anlass. Auf die Idee kamen letztes Jahr Peter Kolbe und Peter Zberg, die zusammen bei der SBB arbeiten und sich regelmässig bei Events treffen. Am 14. August fanden sich die Teilnehmer aus beiden Clubs im Grottino by Metzgerstübli, das wunderschön gleich an der Aare liegt, zu einem Apéro ein. Auch dieses Jahr fanden ein paar neue Gesichter den Weg und lernten, was eine Löt-Zinn-Maske ist und wieso jemand in der Schweiz darauf kommt, dafür ein neues Business aufzuziehen. Gestärkt vom feinen Fleisch-KäsePlättli und den Getränken wurden die Teilnehmenden in die spannenden Regeln des Boccia eingeführt. Teams wurden gebildet und die Challenge mit den Regeln, der Bahn und den Kugeln begann. Lustigerweise gewann hier nicht das stärkste, sondern das Team mit dem besten Feingefühl.

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Autor Adriel Jost

Regelmässig treffen sich HSG-Ökonominnen und – Ökonomen in Zürich zum Stamm. Auch am 23. August war es wieder soweit, und zwar in der Amboss Rampe in der Nähe des Hauptbahnhofs. Auch wenn es unterschiedlich lang her ist, seit das Studium abgeschlossen wurde, und auch wenn es die Leute an die verschiedensten Orte verschlagen hat (Finanzindustrie, Logistik, Informatik, Beratung, Start-ups, etc): Ein VWL-Studium an der HSG verbindet! Interessante Gespräche unter alten Bekannten und neuen Gesichtern waren deshalb garantiert.

HSG Alumni Nordwestschweiz

Basler Sommerfest

HSG Alumni Club Tokyo

Erstes Get-Together in Japan Autor Alexander Kägi

Autor Damian Hostettler

Der HSG Alumni Club in Tokyo hat sich zu einem ersten Get-Together getroffen, um sich gegenseitig kennenzulernen und sich über verschiedene Erfolgsstories in Japan auszutauschen. Darunter befinden sich Alumni und Alumnae, die schon seit 20 Jahren in Japan leben und in verschiedenen Branchen – von der Uhrenindustrie bis zur Versicherung – tätig sind. Der Club wird nun aktiver gestaltet, indem jedes Quartal ein Get-Together organisiert und die Gruppe sich über die «HSG Alumni LINE» (japanische Messaging App) austauschen wird.

Das alljährliche Sommerfest des Chapters Nordwestschweiz fand dieses Jahr im Restaurant Le Rhin Bleu statt – eine von Basels schönsten, direkt am Rhein gelegenen Lokalitäten. Den über 60 Teilnehmenden wurde ein kulinarisch feines sommerliches Abendessen serviert, das von erlesenen Tropfen, offeriert aus dem Weinkeller des Chapter-Präsidenten Felix Grisard, ergänzt wurde. In dieser prächtigen Ambiance am Rhein wurde bis spät in den Abend die Gelegenheit genutzt, sich mit bekannten und neuen Alumni rege auszutauschen.

≥ hsgalumni.ch/clubs


News aus Chapters & Clubs

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HSG Alumni St. G allen

HSG Alumni @ KPMG

Eine Einführung in die textile Welt

Summer Event bis zu später Stunde Autor Stefan Schwitter

Autorin Michèle Mégroz

Teppiche sind wieder im Trend – das erfreut auch Tisca, die sich auf alle Arten von textiler Raumgestaltung spezialisiert hat. Am 21. August hatte das Alumni Chapter St. Gallen die Gelegenheit, die 1940 von Anton Tischhauser gegründete Handweberei in Bühler (AR) zu besichtigen. Das Unternehmen ist seither stetig gewachsen, ihren Wurzeln aber treu geblieben. So setzt sich Tisca schon seit drei Generationen zum Ziel, Räume mit Textilen zu gestalten. Während die Ziele gleichgeblieben sind, schafft man mit Teppich den Spagat zwischen Tradition und neuster Technik. Im Appenzellerland werden so innovative Produkte aus dem Sportbereich (patentierter Kunstrasen für Golf oder Fussball, Tennis- oder Hokeyplatzbeläge), Einzelanfertigungen für künstlerische Wandgestaltungen oder textile Innengestaltungen für Flugzeuge oder Züge hergestellt und in alle Welt verkauft. Die hohe Qualität der Produkte und die Vielseitigkeit ihrer Einsatzgebiete haben denselben Ursprung: Es wird alles selbst gemacht, vom Anfang bis zum Schluss. Rund 45 Alumni des Chapters St. Gallen und 10 Studierende vom neu gegründeten St. Galler Verein haben sich in diese textile Welt einführen lassen. Es war ein gelungener Anlass.

Nach der Gründung des firmeninternen Clubs im Oktober 2014, fand am Donnerstag, 9. August, mit dem Summer Event ein weiterer, erfolgreicher Anlass von HSG Alumni @ KPMG statt. Bei dieser Gelegenheit fanden sich rund 25 Kolleginnen und Kollegen zu einem kühlen Drink zusammen, wobei der Treffpunkt aufgrund der Wetterprognosen mit Gewitter und Starkregen kurzfristig vom sommerlichen Rimini in die Brick Cocktail Bar an der Langstrasse verlegt werden musste. Der guten Stimmung tat der Wetterwechsel keinen Abbruch, so dass das Get-Together – dieses Mal mit vorwiegend jüngerem Publikum – erst zu später Stunde endete. HSG Alumni @ KPMG setzt sich zum Ziel, den Kontakt und den informellen Austausch zwischen Absolventinnen und Absolventen ebenso wie weiteren, interessierten Kolleginnen und Kollegen über die gängigen Abteilungs- und Dienstleistungsgrenzen hinaus zu fördern. Damit unterstützt sie den «One Firm»-Gedanken KPMGs sowie das Ziel multidisziplinär zu arbeiten und zu denken. Der Vorstand freut sich sehr über das rege Interesse am Club und die aktive Teilnahme an den Veranstaltungen und hofft auch anlässlich des vierjährigen Jubiläums am 11. Oktober 2018 wieder viele altbekannte und neue Gesichter begrüssen zu dürfen.

MBF-HSG Alumni

Ausflug in die Länder der Weine Autorin Danielle Brassel

Das diesjährige Sommerevent brachte den MBF-AlumniClub in den Genuss eines exklusiven Wein-Tastings, organisiert durch den Weinclub.ch. Verköstigt – und das blind – wurden in der ersten Runde zwei unterschiedliche Weissweine. Die Meinungen zu den Traubensorten gingen bei den Teilnehmenden weit auseinander, typisch für junge Weintrinker, die aufgrund des Geschmacks und Genuss’ trinken, wie die Teilnehmenden lernten. Bei den Rotweinen ging es ebenfalls spannend zu und her.


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