UNI AKTUELL
Mentoring-Programm als Chance für Alumni und Studierende «Es ist interessant und belohnend, einem jungen Menschen in seiner persönlichen und beruflichen Entwicklung helfen zu können», so ein Mentor nach der Auftaktveranstaltung vom 25. April. Rund 140 Mentor(inn)en engagieren sich mit ihren Studierenden in diesem für eine Schweizer Universität neuartigen Programm. Über Vorgehen und nächste Schritte für das Programm orientiert Sie der folgende Bericht. von Urs V. Arnold
D
as Mentoring-Programm ist Teil der «Neukonzeption Lehre» an der Universität und verfolgt das Ziel der Persönlichkeitsförderung der Studierenden. Das Programm, das allen Studierenden ab dem 3. Semester offen steht, soll diesen die Möglichkeit geben, von älteren, durch Erfahrung und Wissen ausgewiesenen Menschen Anregungen und Vorschläge für ihre Berufs-, Studien- und Lebensgestaltung zu erhalten. Nach einem begeisternden Vortrag anlässlich dieses Auftakts von Professor Dr. Manfred Fuhrmann über den Wandel der Rolle des Mentors («Mentor – Von der Maske göttlicher Weisheit zum Modell für die Führung junger Menschen») hatten die zahlreich erschienenen Mentor(inn)en und Mentees die Möglichkeit, einander kennen zu lernen und die ersten Schritte dieser neuen Beziehung gemeinsam zu gehen. Angespornt durch diesen gelungenen Auftakt und die ersten sehr positiven Feedbacks beider Seiten wird nun bereits das Mentoring-Programm für den nächsten Jahrgang vorbereitet. Dafür bedarf es wiederum ca. 140 neuer Mentor(inn)en, die Lust zu dieser Herausforderung und Interesse an den ihnen anvertrauten Studierenden haben.
Was sind die Rollen und Aufgaben einer Mentorin bzw. eines Mentors? Mentorinnen und Mentoren an der Universität St.Gallen sind Personen, die aus der Sicht der Studierenden so bemerkenswerte Positionen in der Berufswelt und Öffentlichkeit eingenommen haben, dass sie als Ansprechpartner(in) und Ratgeber(in) gefragt sind. Mögliche Funktionen, die sie einnehmen können, sind: • als Ratgeber(in) die Ziele des oder der Mentee zu erörtern und die Schritte dorthin zu diskutieren • als Initiator(in) neue Perspektiven aufzuzeigen, neue Impulse zu setzen und auf wenig genutzte Fähigkeiten hinzuweisen • als Wissensvermittler(in) bei spezifischen Fragestellungen des Mentees ihre Einschätzung abzugeben, ihn oder sie zu beraten sowie eigene Kenntnisse und Fähigkeiten als Wissen und Erfahrung beizusteuern
Wie gestalten die Beteiligten den Mentoring-Prozess?
Für die Studierenden der Universität werden Mentorinnen und Mentoren als Begleitung durch das Studium gesucht.
8
Wie die Beteiligten das Mentoring handhaben, hängt im Wesentlichen von den Mentorinnen und Mentoren ab. Beratung und Gesprächsthemen orientieren sich an individuellen Zielen und Bedürfnissen der Mentees sowie an den Möglichkeiten der Mentorinnen und Mentoren. Die Universität St. Gallen hat dabei zwei Erwartungen an sie: Erstens soll das Mentoring so angelegt werden, dass es mindestens bis zum Bachelor-Abschluss bestehen kann, und zweitens, dass in jedem Semester ein schriftlicher Semesterbericht erstellt und besprochen wird. Dieser dient einer kritischen Rückschau auf die erzielten Fortschritte und einer offenen Aussprache über eventuelle Defizite, insbesondere im Hinblick auf die vereinbarten Ziele. Das Mentoring-Programm ist durch die Fülle von aussergewöhnlichen Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik, Medien, Kunst und Wissenschaft geprägt. Einen wichtigen Beitrag dazu leisten die Alumnae und Alumni der Universität. Mit kommendem Wintersemester werden, neben dem
3/2003