Eine Zeit aus Gold und Silber – der Herbst in den Hörnerdörfern. „Zu Golde ward die Welt ...“, so beginnt ein Gedicht von Christian Morgenstern, das den Sommer verabschiedet. „Zu Golde ward die Welt, zu lange traf der Sonne süßer Strahl das Blatt, den Zweig. Nun neig dich, Welt, hinab.“ In der Tat, der Sommer ist vorbei. Nach einem letzten Aufbäumen lässt es sich nicht mehr leugnen: Die Natur hat ihr Gesicht der zweiten Jahreshälfte zugeneigt. Es ist kühler, es dunkelt schon merklich früher, die Nächte legen einen feuchten Schimmer über die Wiesen, der als zarter, silberweißer Nebel immer länger den Tag begleitet. Die Früchte sind bald alle geerntet, die Kühe von den Alpen heimgekehrt und die Blumenpracht der Berge verpuppt sich jetzt in Samen und Kernen. Tritt man am Morgen vor die Tür, ist die Welt in ein milderes Licht getaucht, das die Silhouette der Berge schärfer hervortreten lässt und man kann den Herbst förmlich riechen – er riecht herrlich! Klar, frisch. Ruhe kehrt ein.