Heerdter Schützenbuch

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Heerdter

Schützenbuch

St. Sebastianus Schützenverein Düsseldorf-Heerdt 1573 e. V.

Unsere Heimat


EDITORIAL Liebe Freundinnen und Freunde des Heerdter Schützenvereins, für das Jahr 2018 haben wir uns mit dem Ihnen vorliegenden Buch etwas Besonderes ausgedacht. 25 Jahre nach Erscheinen der ersten Schützenzeitung ist es unser Wunsch gewesen, ein Werk zu gestalten, das ein paar Themen aufgreift, die über die jährliche Berichterstattung hinausgehen. Dieses Buch ist gleichermaßen an Schützen und Bürger gerichtet und bereitet beim Lesen hoffentlich genauso viel Freude wie beim Gestalten. Wenn man sich intensiv mit Heerdt beschäftigt, kann man unsere Erkenntnis teilen, dass dieser kleine Ort am Rhein die Vielfalt der

Andreas Bahners 1. Chef

Michael Plum Oberst

Herbert Kögel Schatzmeister

ganzen Stadt widerspiegelt. Von den Villen an der Rheinallee und der Weitläufigkeit der Rheinauen mit ihren Platanen über Schwerindustrie am Hochofen bis hin zu bürgerlichen Wohngebieten. Die Lebendigkeit des Knopp-Platzes steht im Gegensatz zur Ruhe im Heerdterhof-Garten. Neubaugebiete entstehen und Altbauten werden saniert… mit vielfältigen Fotografien haben wir versucht, all das zu illustrieren. Wir wünschen Ihnen nun viel Spaß beim Lesen und Blättern und freuen uns, wenn dieses Buch einen dauerhaften Platz ihn Ihrem Bücherregal bekommt.

Der Vorstand und Michael Gerdes

Lothar Gläser 2. Chef

Edmund Neuhofen 1. Schriftführer

Peter Jung Protektor

Michael Gerdes Leiter Schützenbuch



IMPRESSIONEN

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SCHÜTZENFEST 2017

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IMPRESSIONEN

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SCHÜTZENFEST 2017

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DIE GESELLSCHAFTEN:


1. BATAILLON Herolde

7. Grenadiere

1995

1998

Sappeure

8. Grenadiere

1937

1978

Tambourcorps

Marine

1922

1927

Blasorchester St. Benediktus

Schwarze Husaren

1952

1949

6. Grenadiere

Alte Freunde

1935

1928

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2. BATAILLON Flรถter Jongens 1951

Hermann Lรถns 1934

1. Reserve 1973

Heerdter Jongens 2000

Pagencorps 1959

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3. BATAILLON / CORPS A LA SUITE Fidele Schützen

Corps à la Suite

1925

2017

Hubertus 1888

Wildschütz 1985

Amazonencorps 2009

Jungschützen 1922

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DIE GRÜNDUNGSGESCHICHTEN


UNSERER GESELLSCHAFTEN


HEROLDE 1. BATAILLON DÜSSELDORF – HEERDT 1995

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Allgemeines über die „Herolde“: Im Jahr 1995 saßen wir nach dem kirchlichen Titularfest in unserem Vereinslokal Küppers noch bei einigen Erfrischungen zusammen. Wie das immer so ist, kommt man vom Hölzchen aufs Stöckchen. Einer der Kameraden sagte: Wißt Ihr eigentlich schon, dass wir in diesem Jahr zum Schützenfest noch keinen Herold haben? Der bisherige hat keine Lust/ Zeit mehr. Alle sahen sich an und sagten: Das geht doch nicht, wer macht das denn jetzt? Darauf sagte ich: Bevor Heerdt keinen Herold hat, mach ich das. Erfahrung mit der Reiterei hatte ich durch meine damalige Mitgliedschaft in der Burg Artillerie Linn, dort war ich Fähnrich des Fahnenoffiziers und Kanonenreiter. Tags drauf rief ich Heinz Heckermann an, um mich zu erkundigen, was ich denn so machen müsste.

Einige Tage später saß ich schon bei Heinz im Wohnzimmer und nach unserem Gespräch wurde ich per Handschlag, früher machte man das noch so, Herold in Heerdt. Nach drei Jahren so allein vorweg ging ich zu Simon Mellmer und sagte: Simon, so allein da vorne ist langweilig, mach dich ma ne Kopp, ob das nicht zu zweit geht. Darauf meinte Simon: Ne, Jung, zwei sieht nicht aus, wenn dann drei. Du musst aber die Reiter rekrutieren, aber nicht aus dem Regiment, das schwächt die Kompanien. So kam es, dass zwei meiner Kameraden aus der Artillerie in den nächsten Jahren am Heerdter Schützenfest teilnahmen. Wie jedes Jahr freue ich mich schon jetzt auf das Schützenfest in Heerdt. Michael Hermanns

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SAPPEURE 1. BATAILLON DÜSSELDORF – HEERDT 1937

Mitglied im St. Sebastianus-Schützenverein Düsseldorf-Heerdt 1573 e.V.

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Vorab einige Zeilen zum Ursprung der Sappeure: Der Begriff SAPPEUR kommt aus dem französischen Militär, da er SAPPEN, das sind Annäherungsgräben an feindliche Stellungen, angelegt und ausgebaut hat. Symbol hierfür ist das Beil, mit dem Hindernisse beiseite geräumt wurden. Die Schürze diente als Uniform/Schutz. Da Sappeure den Grenadieren/Pionieren zugeordnet waren, trugen sie auch deren Fellmütze, für die sich irgendwann aus dem ungarischen CSÁKÓ das Wort Tschako entwickelt hat. Die aus Leder hergestellte Kopfbedeckung sollte, zusammen mit der Schuppenkette, Schutz vor Säbelhieben bieten. Epauletten werden die den Offizieren vorbehaltenen Schulterstücke genannt. Diese finden sich auch bei anderen Offizieren wieder, teils mit Fransen versehen, und waren auch Teil einer Galauniform für besondere Anlässe. Anschaulich wird diese Tradition heute noch (außer bei Schützenvereinen), wenn jedes Jahr am 14. Juli, am französischen Nationalfeiertag, Sappeure der Fremdenlegion über die Champs-Élysées marschieren. (Bild 1) Diese Fremdwörter haben sich bis heute innerhalb unserer Kompanie erhalten, genauso wie das Wort BALLOTAGE; wobei wir die ursprüngliche Bedeutung, nämlich die Abstimmung / Entscheidung über ein Thema mittels Kugeln (französisch Ballotte) heute als Probezeit für eine Neuaufnahme von den Gründungsmitgliedern übernommen haben. Aber auch im „zivilen“ Leben hat in Frankreich das Wort SAPPEUR noch seine Bedeutung. Da ihre Aufgaben unter Napoleon um den Brandschutz erweitert wurden und in Frankreich Teile der heutigen Berufsfeuerwehr der Armee zugeordnet sind, ist die

Bezeichnung hierfür SAPEURS POMPIERS. Der Kreis zum französischen Einfluss auf unseren Schützenverein schließt sich mit der im letzten Jahr neu gegründeten Gesellschaft „Corps à la suite“.

Nun aber die Chronik über die wechselvolle Geschichte der HEERDTER SAPPEURE: Im Protokollbuch des Regiments wurde bei der Sitzung am 25.07.1925 erwähnt, dass sich 8 Sappeure zu einer Abstimmung für ein Vereinslokal gemeldet haben. Schriftliche Vermerke zu den damaligen Sappeuren als Kompanie existieren genauso wenig wie über unser noch heute gültiges Gründungsjahr 1937. Spätestens durch die Kriegswirren sind sämtliche evtl. zu der Zeit existierende Unterlagen verloren gegangen. Nur Johann „Schäng“ Jacobs, der im Mai 1937 am Handweiser die Heerdter Sappeure gegründet hatte, sie im Dezember 1948 mit 4 jungen Gleichgesinnten wieder ins Leben rief und auch gleichzeitig Hauptmann wurde, konnte damals befragt werden. Das Protokollbuch der Kompanie konnte jedenfalls nichts beitragen, da es erst am 04.01.1953 angelegt wurde. Heute kann dazu aktuell nur noch einer Auskunft geben: Konrad Pricken, der als „lebender Beweis“ und Zeitzeuge unersetzlich ist. Auch wenn er mit seinen 90 Jahren nicht mehr mitmarschieren kann, was ihn sicherlich am meisten schmerzt, nimmt er durch wöchentliche Telefonate (natürlich mit Handy) und der Frage „Wat jövt et Neues?“ aus dem „fernen“ Korschenbroich am Kompaniegeschehen teil. Er war 30 Jahre Spieß unserer Gesellschaft und gilt bis heute bei uns als der Prototyp

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für diesen Posten. Dass er bei uns Ehrenmitglied/Ehrenspieß und Goldnadelträger ist, versteht sich von selbst. Auch innerhalb des Regiments hat er sich fast 20 Jahre als Kassierer und damit gleichzeitig als Vorstandsmitglied engagiert. Selbst nach seiner aktiven Zeit kam er angerauscht, um uns auf den monatlichen Versammlungen mit seinen Erinnerungen und Anekdoten zu unterhalten. Dabei kann und muss man auch heute noch vor allem seine auf der Höhe der Zeit befindlichen und immer zum Wohle der Kompanie bedachten Beiträge gar nicht genug herausstellen. Die „Jungs“ waren damals so begeistert von ihrer wiedergewonnenen Lust auf das Leben, dass sie andere ansteckten. So halfen sie z.B. die Sappeur Kompanien in Büderich und Lörick (heute Stadtmitte) zu gründen und aufzubauen. Unser langjähriger Hauptmann Heinz Sprenger, ebenfalls 1948 Gründungsmitglied, der 1954 Jungschützenkönig war, wurde 1957 Nachfolger von Schäng in dieser Funktion (das war er später auch bei der Bundeswehr). Er gehört zweifellos mit in diese Kategorie der Urgesteine. Ebenso wie Franz Heinrich (Heike) Neuhofen. Leider sind beide viel zu früh verstorben. Ein weiteres Gründungsmitglied und damit Augenzeuge, Theo Neuhofen, ist vor längerer Zeit ausgetreten und lebt z.Zt. in einem Altenheim in Neuss. Danach hatten wir mit Heinz Zimmermann (Eintritt 1952) und Karl-Heinz Nagel (Eintritt 1953) damalige „Nachwuchsleute“ in unseren Reihen, die ebenfalls in ihrer aktiven Zeit, jeweils als Oberleutnant, die Geschicke der Gesellschaft geprägt haben. Beide sind aber leider im letzten Jahr verstorben.

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Tradition darf man jedoch nicht als Selbstzweck verstehen, sondern muss sie fortwährend mit Leben füllen. In diesem Sinne haben wir es nach einer mitgliederarmen Durststrecke in den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts geschafft, die Kompanie zu der Geltung zu verhelfen, die sie verdient und in der wir mit Willi Plöger und seiner Mia (1982) sowie Willi Wengler mit seiner Renate (2004) auch 2 x das Regimentskönigspaar stellen konnten. (Wobei Willi Wengler bereits 25 Jahre zuvor Regimentskönig war, damals noch als Mitglied der inzwischen nicht mehr existierenden Gesellschaft Landsturm) Dies alles sollte bei der nicht gerade kostengünstigen Uniform besonders hervorgehoben werden, alles aus „Eigenmitteln“ und ohne große Finanzierungsmöglichkeiten im Hintergrund. Nach über 40 Jahren als Hauptmann und damit als Aushängeschild unserer Kompanie musste Heinz Sprenger durch eine sich anbahnende schwere Erkrankung seine Führungsrolle aufgeben. Wir haben dies, auch auf Grund der damaligen größeren Mitgliederzahl, zum Anlass genommen, die Führungsrollen zu trennen. 1.Vorsitzender wurde 1990 Edmund Neuhofen, Hauptmann Hans-Werner Fischer, der 3 Jahre später von Gerd Weppler abgelöst wurde. Er feiert zum Erscheinen dieser Zeitschrift also auch schon sein 25-jähriges Jubiläum auf diesem Posten: Ein weiterer Beweis der Kontinuität innerhalb der Kompanie. An diesem Erfolg und Zusammenhalt hat und hatte jeder seinen Anteil, denn es ist eine Binsenweisheit:


Es müssen immer alle Rädchen ineinander greifen, um gemeinsam etwas zu erreichen. Als Nachweis gelten auch die weiteren Beispiele: Unser an Körpergröße Kleinster, dafür an Energie mit einer der größten und stärksten Kameraden, Hans Wallis, ist seit 58 Jahren dabei (Edmund Neuhofen und Gerd Weppler seit 51; Gerds vor 2 Jahren verstorbener Bruder Udo wäre ebenfalls so lange dabei gewesen), unser Oberleutnant und stv. Hauptmann Günter seit 40 Jahren.

Wie bei vielen anderen Vereinen ist inzwischen auch bei uns ein Rückgang der Mitgliederzahl spürbar. Das ist zwar schade, hat aber viele verschiedene Ursachen, wie z.B. berufliche/ wohnliche Veränderungen oder Krankheit/Alter. Auf Grund verwandtschaftlicher Beziehungen hält es sich jedoch im Rahmen.

Wir würden uns aber sehr freuen, wenn Interessenten am 1. Freitag eines Monats in der Gaststätte Küppers am Nikolaus-Knopp-Platz, wo wir seit fast 45 Jahren unser Wachlokal haben, vorbeischauen und sich zu uns gesellen würden. Unsere kleiner gewordene Gemeinschaft hält jedoch nichts davon ab, sondern es fördert im Gegenteil sogar die Lust, liebgewonnene Gewohnheiten beizubehalten, und das trotz der fast in alle Richtungen verstreut wohnenden Kameraden. Wir nutzen nämlich z.B. das Glück, unser Bestehen 2 x hintereinander feiern zu können. Einmal, wie oben beschrieben, durch die

ursprüngliche Jahreszahl 1937 (wir wurden im vorigen Jahr also 80) und in dem neuen Anlauf, der 1948 gemacht wurde (also werden wir dieses Jahr 70).

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Leider oder Gott sei Dank kann man sich nicht auf vergangene Lorbeeren, die dann auch schnell verwelken, ausruhen, sondern muss sie sich immer wieder neu verdienen. Das wird jeder, ob beruflich oder im Verein, bestätigen können. Viel Wert ist gerade deshalb darauf zu legen, dass die Kameradschaft sowohl gepflegt und vor allem auch gelebt wird. Dies ist uns gelungen, sonst wären wir nicht so lange zusammen. Bei allem Feiern geht aber auch der Blick über die Kompanie hinaus und hin zu den älteren Mitbürgern. Seit nunmehr 14 Jahren

besuchen wir das Seniorenheim in Alt Heerdt, um dort die Bewohner mit entweder einem Grillnachmittag, ein paar Stunden bei Kaffee und Kuchen oder, wie es sich in den letzten Jahren eingebürgert hat, mit einer Nikolausfeier zu unterhalten. Zusammen mit Thilde Küppers, die uns mit ihrem Akkordeon unterstützt, singen wir Weihnachtslieder und überreichen eine Tüte mit einem Weckmann, Nikolaus etc. Es gibt dann jedesmal Situationen, wo man feuchte Augen beobachten kann, wenn die Erinnerung an früher geweckt wird. Auch muss man ehrlicherweise anerkennen, dass die Textsicherheit bei ihnen vielfach stärker ausgeprägt ist als bei manchem von uns. Die HÄÄDER SAPPEURE bedanken sich bei ihren Ehrenmitgliedern und Nadelträgern, Ehrenoberst Heinz Heckermann, Goldnadelträger Toni Küppers sen. sowie Norbert Moor für die im Laufe des Jahres gewährte Unterstützung. Gemeinsam mit unseren Damen wünschen wir allen Heerdter Bürgerinnen und Bürgern sowie allen Kameraden ein schönes Schützenfest 2018. EURE HÄÄDER SAPPEURE

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TAMBOURCORPS 1. BATAILLON DÜSSELDORF – HEERDT 1922

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Gründungsgeschichte der Kompanie Das Tambourcorps Düsseldorf-Heerdt 1922 gründete sich im November 1922 aus den Reihen des „katholischen Jünglingsvereins Düsseldorf-Heerdt“. Dies geht aus dem Einband des ersten Protokollbuches hervor, welches glücklicherweise in sehr gutem Zustand erhalten geblieben ist. Es sind 11 Personen als Gründungsmitglieder benannt, unter denen sich nicht unbekannte Namen befinden: Bahners, Tups, Stoffels oder Sevenich zum Beispiel. Aus den frühen Protokollen und Berichten geht hervor, dass bereits im ersten Jahr nach der Gründung erste Auftritte absolviert wurden. Und dies, obwohl erst in den Jahren 1924 / 1925 einheitliche Uniformen angeschafft werden konnten. Ein Vereinslokal wurde jährlich auf der Versammlung unter Punkt Lokalfrage neu besprochen. Im Februar 1931 wird die Restauration von Fräulein Daniels als Vereinslokal schriftlich aufgeführt. Von Auftritten oder Spielorten gibt es recht wenige Berichte, jedoch werden mehrmals Preise und Gewinne erwähnt, die in musikalischen Wettbewerben gewonnen wurden. Unter anderem erste Preise für „Saalspielen“, „Parademarsch“ oder für einzelne Musiker in den Kategorien „Tamboursolist 1.Klasse“ oder „Hornistsolist 1.Klasse“. Auch das Vereinsleben sah bereits dem unseren heute sehr ähnlich. So wird im Jahre 1930 erstmals eine Tour nach Altenahr erwähnt. Besuche des „Teufelslochs“ sowie des „Rittersturzes“ wurden hierbei beschrieben, außerdem wurde am Sonntagmorgen ein Kirchgang mit anschließendem Frühstück abgehalten. Es wurde jedoch ohne Uniform und Instrumente gefahren. Ob auf dieser Fahrt auch die Idee entstand, zum

Schützenfest einen Jungschützenkönig zu stellen, ist nicht mitüberliefert. Jedoch ist das Tambourcorps die erste Kompanie, die den Jungschützenkönig des Heerdter Regimentes stellte. Seit H. Stoffels im Jahre 1930 stellte unser Tambourcorps acht weitere Jungschützenkönige des Heerdter Regimentes. Die Kriegszeit hat auch ihre Spuren im Tambourcorps hinterlassen. In Protokollen der Quartalsversammlung 1934 wurde erstmals ein Corps-Führer anstatt eines Vorsitzenden gewählt. In nachfolgenden Berichten wird bereits über Mitglieder, die Wehrdienst leisten mussten, berichtet. Im Jahre 1939 liegt uns der letzte Bericht aus der Vorkriegszeit vor. Erfreulicherweise gibt es vom 15.10.1946 eine neue Chronik unseres Vereins. „Möge dieses Buch so einen guten Anfang nehmen wie das vorige, welches 1922 angefangen wurde und bis 1939 wir gute Berichte zu verzeichnen hatten.“ So erfreulich die neue Chronik ist, umso erdrückender ist die Auflistung der gefallenen und vermissten Kameraden in der Einleitung. Insgesamt 13 Personen werden als Opfer des Krieges aufgeführt. Bereits am 10.11.1946 fand der erste Auftritt des Tambourcorps statt. Hier spielte das Tambourcorps anlässlich des St. Martin Umzuges in Heerdt. Der Bericht ist ein bewegendes Zeugnis von ungebrochener Freude und Lebenslust, die nach den durchlebten schweren Zeiten im Tambourcorps vorherrschte. In diesem Bericht ist auch festgehalten, dass unser neues Vereinslokal „Küppers Bierstuben“ ist, was sich bis zum heutigen Tage nicht verändert hat. Ein weiteres wichtiges Ereignis in unserer Historie ist der Eintritt in den St. Sebastianus Schützenverein Düsseldorf-Heerdt 1573 e.V., der am 21.04.1951 auf der Generalversammlung des großen Vereins geschah.

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Philosophie und Leitfaden der Kompanie: Wir sind ein aktives recht junges Corps, das weiterhin erfolgreich musizieren, Schützen und Mitbürger vergnüglich unterhalten und in Heerdt den Gemeinschaftssinn stärken möchte. So musizieren wir nicht nur auf

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Schützenfesten, sondern auf zahlreichen anderen Veranstaltungen, seien es St. Martins Umzüge, Geburtstage, Goldhochzeiten uvm. Auf unsere gute Jugendarbeit sind wir stolz, ebenso, dass wir uns und unseren Stadtteil auch außerhalb von Heerdt repräsentieren dürfen.



Blasorchester St. Benediktus 1. BATAILLON DÜSSELDORF – HEERDT 1952

Mitglied im St. Sebastianus-Schützenverein Düsseldorf-Heerdt 1573 e.V.

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Gründungsgeschichte der Kompanie Das Blasorchester hat seine Wurzeln außerhalb des Schützenvereins. Es wurde 1952 von einer Hand voll Heerdtern mit dem Ziel gegründet, bei der Fronleichnamsprozession für eine bessere musikalische Begleitung zu sorgen. Heute fast undenkbar: Die Gründungsmitglieder besaßen damals überwiegend keine Instrumente. Doch mit Hilfe spendabler Mäzene konnten Instrumente erstanden und von den jungen Männern, mehr oder weniger schnell, erlernt werden. Die ersten musikalischen Auftritte des damals benannten „Pfarrjugend-Orchester 1952 Düsseldorf-Heerdt“ unter dem Dirgenten Herrn Zepperitz, später Herrn Daniels fanden schon im Gründungsjahr statt. Beim Heerdter Schützenfest wirkte das Orchester jedoch erstmals 1956 mit und ist seit dem kontinuierlich dabei.

zenverein bestand. Der damalige Schützenchef Michael Bahners nahm daraufhin das Orchester unbürokratisch in den Schützenverein Düsseldorf-Heerdt auf. Waren es früher auch nur katholische junge Männer aus reputierlichem Elternhaus, die musikalisch mittun durften, hat sich das Blasorchester längst für alle geöffnet: Egal welcher Herkunft, Konfession oder welchen Geschlechts – die Mischung ist heute bunt. Ebenso hat sich das Repertoire verändert und erweitert, wodurch mancher Gastspieler heute ein aktives Mitglied im Blasorchester geworden ist. Der Grund dafür ist einfach: „Wir sind eine klasse Truppe!“

Wer mitwirken möchte, ist übrigens herzlich eingeladen. Wir freuen uns über Mitspieler in allen Blas- und Schlag-Instrumentengattungen. Probe ist jeden Dienstag von 19.30 bis 21.30 im Pfarrzentrum an der Baldurstraße in Heerdt.

Die Umbenennung in „Blasorchester St. Benediktus Düsseldorf-Heerdt 1952“, heute gerne als „Blasorchester Heerdt“ abgekürzt, erfolgte 1966, nachdem die musikinteressierten Jungs nacheinander in den Hafen der Ehe eingelaufen waren. 1967 waren die Heerdter Schützen in Sorge: Niemand stellte sich für das Amt des Schützenkönigs zur Verfügung. Spontan meldete sich Hermann Esser vom Blasorchester und löste mit seiner Frau Else das Problem, obwohl damals keine Mitgliedschaft im Schüt-

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6. GRENADIERE – HANKWIESER JONGES 1. BATAILLON DÜSSELDORF – HEERDT 1935

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6. Grenadiere „Hankwieser Jonges“ Im Mai 1935 wurde die Gesellschaft auf dem Hof des damaligen Vereinslokals „Haus Berster“ gegründet.

Von den früheren Mitgliedern waren noch dabei: Otto Müller, Franz Dohmen, Eugen Hachtmann, Peter Kulgart, Adam Wilms, Willi Knoch.

Gründer waren: Otto Müller, Franz Dohmen, Eugen Hachtmann, Peter Kulgart, Willi Knoch. Sie waren alles Mitglieder der Scheibenschützen. Nach Aussage des damaligen Ehrenoberst Franz Hostert fühlten sich diese fünf zu jung zwischen „die alde Büdels“. Zwischen 1935 und 1938 wuchs die Kompanie auf 14 Mann.1939 war das letzte große Schützenfest vor dem Krieg. Danach war zwangsläufig eine Pause bis 1948. 1948 fand in Heerdt erstmalig wieder ein Schützenfest statt, zwar noch nicht in vollem Ausmaß und auch ohne die Hankwieser Jongens. 1950 marschierten sie dann wieder mit.

Im Krieg gefallen waren die Kameraden: Heinrich Klüners, Frans Classen, Louis Richter, Gerhard Dieck. Bis 1953 wurde die Kompanie dann so stark, dass ein zweiter Zug, die Jung-Grenadiere, gebildet wurde. Doch dieser Personal-Boom hielt nicht lange an und die Kompanie schrumpfte und schrumpfte, so dass auch der Vereinsruf „Zug-Zug, Zug-Zug, Zug-Zug, auf Zug-Zug, Zug-Zug, Zügelchen“ schrumpfte. Dank der tatkräftigen Unterstützung der Förder- und Ehrenmitglieder Bernhard Bauer, Ernst Classen, August Briese, Hermann Mellmer, Peter Jung, Franz Hostert, Willi Behre und Willi Scharfschwerdt ging es ab 1956/57 wieder aufwärts mit dem Zügelchen. Otto Müller tat ein übriges und warb neue Mitglieder.

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Die 6. Grenadiere „Hankwieser Jonges“ stellten im Laufe der Jahre folgende Könige für das Regiment: 1961/62 den Jungschützenkönig Simon Mellmer mit Königin Liane 1969/70 den Regimentskönig Alfred Berster mit Königin Mia 1972/73 den Jungschützenkönig Rolf Sieberling mit Königin Rita 1980/81 den Pagenkönig Jörg Pauly mit Königin Sabine 1983/84 den Pagenkönig Frank Grütter mit Königin Claudia 1984/85 den Regimentskönig Heinz Vishers mit Königin Anneliese 1984/85 den Jungschützenkönig Michael Richter mit Königin Kerstin 1985/86 den Jungschützenkönig Michael Plum mit Königin Andrea 1987/88 den Jungschützenkönig Thorsten Polzin 1989/90 den Regimentskönig Heinz Kempkes mit Königin Inge 1992/93 den Regimentskönig Ernst Plum mit Königin Else 1994/95 den Pagenkönig Christian Pieper mit Königin Isabell 1999/00 den Jungschützenkönig Christian Pieper mit Königin Sabrina 2006/07 den Regimentskönig Simon Mellmer mit Königin Liane

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2011/12 den Regimentskönig Michael Plum mit Königin Andrea Anlässlich des 35-jährigen Bestehens der Gesellschaft stifteten Alfred Berster und seine Frau Mia dem Verein zum Schützenfest die Kompanie-Standarte. Außerdem gab es am Dienstagmorgen Suppe aus der Gulaschkanone und Freibier für alle. Seit 1970 marschieren die Pagen der „Hankwieser Jonges“ in Grenadier-Uniform – sehr zur Freude der Heerdter Bevölkerung – ihrer Kompanie beim Schützenzug voran. Im gleichen Jahr stiftete der Kamerad Arno Lichte der Kompanie naturgetreue Nachbildungen von Karabinern. Oberst Klaus Dreps überreichte sie aus einer Schubkarre. Rückblickend kann man sagen, dass das Königsjahr 1969/70 für die „Hankwieser Jonges“ zum Volksfest wurde. 1973 war das Jahr des 400-jährigen Bestehens des großen Regimentes. Der Beitrag der 6. Grenadiere zu diesem Anlaß war der festliche Umzug durch Heerdt in historischen Uniformen. Außerdem stellte die Kompanie den Jungschützenkönig Rolf Sieberling.


1975 – das 40-jährige Jubiläum wurde im großen Rahmen im Haus Berster gefeiert. Es kamen viele geladene Gäste, so dass der Saal fast überquoll und für die Grenadiere selbst kein Platz mehr war. Die „Hankwieser Jonges“ boten ihren Gästen ein buntes Programm mit vielen Künstlern und großer Tombola. Als Auftakt servierten die Grenadiere allen Gästen das Abendessen in Gala-Uniform: für die Gäste wie auch für die Frauen der Grenadiere ein phantastischer Anblick. Zu dieser Zeit war schon allgemein bekannt, dass die Grenadiere nicht nur eine marschierende, sondern auch swingende Truppe waren. Die monatlichen Versammlungen endeten stets musikalisch mit rhythmischer Musik. Zur Vervollständigung dieser musikalischen Darbietungen schenkten die „Schwarzen Husaren“ den Grenadieren weitere Instrumente. Glanzpunkte in der Geschichte der Grenadiere waren die Sommerfeste, das Reibekuchenessen sowie die jährlichen Karnevalsbälle, die jeweils unter einem Motto standen. Dekoration, Kostüme sowie Speisen und Getränke waren immer diesem Motto angepasst. Auch zu diesen Festen wurden Freunde und Bekannte eingeladen.

Entweder brachen sie unter der Last der tanzenden Königspaare oder unter der Last der Speisen zusammen. Viele schöne Schützentouren sind allen Beteiligten in guter Erinnerung. Das Schützenfest 1984 war dann auch wieder ein Höhepunkt in unserer Gesellschaft. Zum Jubiläum wollten wir gerne den großen König in unseren Reihen haben. Es waren mehrere Kandidaten, auch aus anderen Kompanien, vorhanden. Aber Fortuna war uns gut gesonnen. Heinz Vishers hatte die Nr. 1 gezogen. Es folgten bange Minuten. Würde er es schaffen? In der Zwischenzeit holte Michael Richter die Platte des Jungschützenvogels von der Stange. Die Freude war natürlich groß. Dann trat Heinz Vishers an den Schießstand, zielte sehr sorgfältig und lange, der Schuss ging los und die Platte war unten. Hurra! Und so hatten wir unsere Jubiläumskönige. Diese beiden Jubiläumskönige repräsentierten uns während des gesamten Schützenjahres. Glanzpunkte war unsere 2-tägige Jubiläumsfeier Ende April; hierzu wurden extra ein großes Festzelt auf dem Festplatz an der Pariser Straße aufgebaut und viele Künstler engagiert. Höhepunkt war der Auftritt unseres Regimentskönigspaares zur Parade auf der Rheinallee per Hubschrauber.

Krönungsbälle der Grenadiere wurden lange vorher sorgfältig geplant und organisiert, jedoch waren diese nicht immer ohne Zwischenfälle. Besonders die Tische im Haus Berster hielten der Stimmung nicht immer stand.

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7. GRENADIERE 1. BATAILLON DÜSSELDORF – HEERDT 1998

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Gründungsgeschichte „7. Grenadiere“:

König unserer Herzen. Aktuell ist Norbert Moor nun unser Kompaniekönig mit seiner Königin Monika.

Liebe Heerdter, es begrüßen Sie herzlich die 7. Grenadiere zum Heerdter Bürger- und Schützenfest 2018. Wir feiern in diesem Jahr unser 20jähriges Bestehen und möchten einen kleinen Überblick über die Vereinsgeschichte und Geschichten im Verein geben: Der Ursprung des Grenadierzuges ist die Gaststätte „Alte Post“, deren damaliger Wirt Giuseppe Longo mit Helmut Hoffmann und Manfred Jung im Sommer 1988 Schützenchef Simon Mellmer fragte, ob er einen neuen Zug mit Namen 7. Grenadiere unterstützen würde. Nach dem Okay stellte Giuseppe Longo schnell eine Liste von 17 Männern zusammen, die zur Gründungsversammlung am 08. August geladen wurden. Da einige verhindert waren, beschlossen schließlich neun Heerdter die Gründung und wählten Giuseppe Longo zum Vorsitzenden. Heute zählen wir 11 Mitglieder, davon 3 Jungschützen. Unser Vereinslokal war die „Alte Post“, in der wir sehr viel und gern gefeiert haben. Seit Februar 2014 sind wir nun im Heerdter Brauhaus und feiern nicht minder. Unser erster Kompaniekönig war Peter Jung. Im Jahre 2008 wurde Maximilian Moor Pagenkönig mit seiner Königin Luisa. Dessen Krönung ist uns in bleibender Erinnerung. Sie wurde übrigens sehr schön von Robert Hansen durchgeführt und wurde von stehenden Ovationen begleitet. 2014 wurde Patrick Kiefer linksrheinischer Jungschützenkönig. 2015 schaffte es Martin Schoen mit einem Schuss die Würde des Heerdter Jungschützenkönigs zu erlangen. Leider scheiterte der Versuch von Norbert Moor Regimentskönig zu werden. Die Platte, obwohl getroffen, wollte einfach nicht fallen. Er bleibt aber der

Vorstellen möchten wir hier auch unseren Ex-Kompaniekönig Maximilian Moor mit seiner Königin Nina. Im letzten Heft konnte seine Krönung nicht berücksichtigt werden, da der Einsendeschluss der Beiträge zu „Wir in Heerdt“ vor unserem Königsschiessen lag. Im Jahr 2013 wurde Giuseppe Longo der

Stadtorden von Guiseppe Saitta verliehen, sozusagen von Freund zu Freund und von Sizilianer zu Sizilianer. 2016 erhielt Norbert Moor von unserem Oberbürgermeister Thomas Geisel den Stadtorden. Im gleichen Jahr wurde Norbert Moor auch Bürgerkönig Stadtmitte. 2013 erhielt Herbert Lohmar die Silberne Ehrennadel. Unsere Frauen waren in den vergangenen 20 Jahren sehr unternehmungslustig und machten viele Touren u.a. auf dem Rhein, nach Bremerhaven, nach Brüssel und Amsterdam. In diesen 20 Jahren hatten wir auch sehr traurige Ereignisse, so starben Heidi Jung im Januar 2010 und unser Förderer Max Kretzschmar im Januar 2017.

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Danken möchten wir an dieser Stelle Norbert und Monika Moor, die uns seit Jahren stets über die Kirmestage eine gemütliche Unterkunft gewähren und Giuseppe und Gaby Longo, bei denen wir, ebenfalls seit Jahren, unser sonntägliches Biwak abhalten. Ein weiteres Highlight zum Einläuten des Schützenfestes findet seit einigen Jahren im Garten der Familie Bauer statt, wo ausgiebig gegrillt und gefeiert wird.

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8. GRENADIERE – DORFSCHWALBEN 1. BATAILLON DÜSSELDORF – HEERDT 1978

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Grenadierzug „Dorfschwalben 1978“: Am 18. Dezember 1978 trafen sich im Pausenraum der Firma Arnold Lichte, Pestalozzistraße 35 in Düsseldorf-Heerdt, 11 Mitglieder des Grenadierzuges „Hankwieser Jongens 1935“ und 1 Schütze der Gesellschaft Hubertus und besprachen die Gründung eines neuen in Heerdt ansässigen Grenadierzuges. Nach langen Diskussionen blieben 7 Kameraden über und gründeten noch an diesem Abend den Grenadierzug „Dorfschwalben 1978“. Als Wach- und Verkehrslokal wurde die Hubertusstube auserwählt. Der monatliche Versammlungstag wurde auf den 1. Donnerstag im Monat festgelegt. Demzufolge ist die 1. Versammlung nach der Gründung der 4. Januar 1979.

Vorsitzender: Arnold Lichte Kassierer: Peter Jung jun. Schriftführer: Manfred Jung Oblt.: Heinz Honermeier Flügellt.: Manfred Jung Spieß: Peter Jung sen. Am 12. Mai 1979 fand das erste Königsschießen auf dem KK-Schießstand der Gaststätte Flötenmeter in Grefrath statt. Uwe Berghoff war der erste Kompaniekönig. 2018 haben die Dorfschwalben 40-jähriges Jubiläum. Manfred Jung und Heinz Laqua tragen den Stadtorden. Die Dorfschwalben haben bisher insgesamt 5 Mal den Jüngschützenkönig/ die Jungschützenkönigin gestellt: 1979 Thomas Schläfke 1983 Peter Keulertz 1991 Christoph Jung 2013 Kira Gläser 2017 Marie Mäschig Und 2 Mal den Regimentskönig: 1985 Manfred Jung 1991 Heinz Laqua Das Vereinslokal ist das Vereinshaus HTV. Die Dorfschwalben haben 14 aktive und 4 passive Mitglieder. Der Oberleutnant ist Heike Rütters. Kompaniekönigin 2017/2018 ist Ulla Ketzer. Die/der Kompaniekönigin/Kompaniekönig 2018/2019 wird noch ausgeschossen.

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MARINE 1. BATAILLON DÜSSELDORF – HEERDT 1927

Mitglied im St. Sebastianus-Schützenverein Düsseldorf-Heerdt 1573 e.V.

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Allgemeines über die „Marine“: Die aktuelle Kompanieleitung besteht aus dem Hauptmann Ralf Bernd (Mitglied seit 1988) und dem ersten Vorsitzenden Hauptmann Holger Schiffer. Stellvertreter ist unser Oberleutnant Tony Munoz. Des Weiteren ist unser Hauptmann Werner Dillmann unser Kassierer. Mit heute 10 aktiven Kameraden (von jung bis „alt“ inkl. Rentner) inklusive unserem Jungschützen Marvin Frenzke freuen wir uns schon bald das 11. Mitglied zu begrüßen.

Gründungsgeschichte Die Marine Kompanie Düsseldorf-Heerdt ist im Jahr 1927 durch eine Vielzahl von Mitgliedern des Turnvereins Düsseldorf-Heerdt entstanden. Als Mitgründer der Marinekompanie ist u.a. unser bereits verstorbener Kamerad Josef Tups zu nennen.

Kontakt: Hauptmann: Ralf Bernd // email: rmbernd@gmx.de 1. Vorsitzender: Holger Schiffer // email: holger.schiffer@eu.panasonic.com Was uns ausmacht: Wir sind eine offene Gesellschaft, die aus allen Generationen besteht. Wir haben Spaß am Feiern und mögen die Geselligkeit mit gemeinsamen Treffen und Ausflügen und „fast“ immer in Begleitung unserer Damen / Frauen wie bspw. unser traditionelles Fischessen unmittelbar nach dem jährlichen Schützenfest oder im Herbst das Gänseessen. Vor dem Schützenfest im Mai ermitteln wir unseren Kompaniekönig und unseren Meisterschützen, der die Gesellschaft nach außen und zum Schützenfest repräsentiert.

Gedanken & Tradition In guter Tradition bewahren wir das Gedankengut „Bürgertreue und Einigkeit“. Auszeichnungen: aktive Mitglieder: Hauptmann Ralf Bernd / Stadtorden 2015, Vorsitzender Holger Schiffer / Silberne Ehrennadel 2010, Oberleutnant Tony Munoz / Silberne Ehrennadel 2015, Auszeichnungen: verstorbene Mitglieder: Hauptmann Josef Tups (Gründungsmitglied) / Stadtorden 1965, Jochen Tups / Stadtorden 1996 derzeitiger Kompaniekönig Leutnant: Markus Frenzke (2. Schießmeister) Bisherige Jungschützenkönige: Philipp Schiffer, 2005 / 2006 Markus Frenzke, 2006 / 2007 Marvin Frenzke, 2016 / 2017 Heerdter Regimentskönig: Franz Krall / 1957 Versammlungstermine: je 1 x im Quartal, nach Terminabsprache

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Schwarze Husaren 1. BATAILLON DÜSSELDORF – HEERDT 1949

Mitglied im St. Sebastianus-Schützenverein Düsseldorf-Heerdt 1573 e.V.

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Wie alles begann: Als offizielles Gründungsdatum wird der 05.05.1949 genannt. An diesem Tag trafen sich die Kameraden Karl Mark, Leo Darius, Günter Flugs, Horst Rütten, Rudi Busch, Gerhard Stenzel, Karl Schweitzer, Oskar Vahrenkamp, Hans-Peter Robens und Willi Mosebach im Haus Jansen (später Berster, danach Weggen) mit der Idee, eine eigene Kompanie zu gründen. Einige der Kameraden hatten beim ersten Schützenfest nach dem 2. Weltkrieg 1948 bereits Erfahrungen als Jungschützen gesammelt. Nach Beitrittsanfragen bei Gesellschaften wie den Grenadieren und den Scheibenschützen, die wegen des Mangels an Uniformen scheiterten, kam den Männern das Ulanenreiterstandbild am Rhein in den Sinn. Dies wäre doch eine ausgefallene Uniform mit Alleinstellungsmerkmal. Aber die Umsetzung war schwierig zu der damaligen Zeit. Also entschied man sich für die Gründung eines Husarenzugs. Auch dies war nach dem Krieg schwierig. Aber die Idee stand und so kam es, dass beim Schützenfest 1949 zum ersten mal mit geliehen Bergmannsuniformen (Steigeruniformen) vom Opernhaus, die den Husarenuniformen sehr ähnlich sind, unsere Gesellschaft auf der Straße zu sehen war. Die Ämter der ersten Wahl waren damals wie folgt verteilt: Hauptmann: Karl Mark Oberleutnant: Leo Darius Spieß: Karl Schweitzer Schriftführer: Willi Mosebach Ein Jahr später (1950) bekam man dann die richtigen Husarenuniformen. Allerdings fehlte damals noch die passende Kopfbedeckung. Der Totenkopf im Helm, der im Zweiten Weltkrieg von der Waffen-SS missbraucht worden war, kam in der Nachkriegs-

zeit nicht so gut an. Also entschied man, den traditionell zur Uniform gehörenden Totenkopf im Paradetschako wegzulassen. Die Schwarzen Husaren Düsseldorf-Heerdt waren geboren. Unseren ersten und einzigen Regimentskönig stellten wir erst 56 Jahre später: Gerold Grüssel sen. und seine Frau Liesel, im Schützenjahr 2005.

Hintergrund des Husarenzuges: Husaren waren eine Truppengattung der leichten Kavallerie. Ihre Ursprünge liegen vor allem in Ungarn, Kroatien, Rumänien und Serbien. Um sich gegen schnelle osmanische Reiter zu verteidigen, brauchte man eine leichte, berittene Einheit. Charakteristisch für ihr Erscheinungsbild war eine mit Verschnürungen auf der Brust besetzte Uniformjacke (Dolman bzw. Attila) und eine ähnliche, mit Pelz besetzte Überjacke (Mente). Der Totenkopf, den die Husaren auf dem Tschako trugen, stand sinnbildlich für „keine Gnade“. In den Anfangszeiten wurden Husaren noch nicht als reguläre Truppen in Kriegen eingesetzt, sondern dienten als Boten oder Aufklärer, später auch als Patisanenkrieger. Die ersten regulären Husarenregimenter wurden in Westeuropa im späten 17. und im 18. Jahrhundert nach ungarischem Vorbild aufgestellt. Das erste preußische Husarenregiment wird auf das Jahr 1721 datiert. Zum Amtsantritt von Friedrich dem Großen gab es in Preußen nur zwei kleine Husarenregimenter, die einen schweren Stand hatten und den Ruf von Plünderern und Piraten genossen. In der Folgezeit versuchte Preußen die Husaren als eine mustergültige leichte Kavallerie auszubauen. Am Ende der Regierungszeit von Friedrich II. waren es ganze 10 Husarenregimenter.

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Bewaffnet mit Degen und meist mit ein bis zwei Pistolen wurden sie für schnelle Besatzungen und Kavallerieverfolgung im Feld eingesetzt. Unser heutiges Auftreten ist den preußischen Totenkopfhusaren nachempfunden.

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Motto der Gemeinschaft: Der Gründungsgedanke wurde bis in die heutige Zeit beibehalten: Kameradschaft, Freundschaft, Geselligkeit! Glaube, Sitte, Heimat ist das, was auch heute bei uns noch im Vordergrund steht.


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ALTE FREUNDE 1. BATAILLON DÜSSELDORF – HEERDT 1928

Mitglied im St. Sebastianus-Schützenverein Düsseldorf-Heerdt 1573 e.V.

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Gesellschaft „Alte Freunde“: Gegründet: Gründungsmitglieder: Gründungsort: Name: Heimatort:

Fahnenweihe: Motto: 1. Hauptmann:

Regimentskönige der Gesellschaft „Alte Freunde“: 1928 25 Rheineck Stübchen Rheinallee 4. Grenadiere Neuwerker / Viersener Str. Mitglied konnte nur werden, wer auf diesen Straßen wohnte 14.07.1929 Freundschaft +Kameradschaft Albert Schubert

Generalversammlung des Regimentes 1947: Teilnahme 21 Kameraden / Stärkste Kompanie von 9 Namensänderung: 1947 „Alte Freunde“ 1948: 34 Mitglieder 1965: Fritz Broich 1. Vorsitzender

1933 1936 1948 1952 1955 1961 1968 1977 1988 1994 2000 2002 2008 2017

Franz Kindler Willi Weyen Heinrich Offerbau Willi Weyen Fritz Broich Jacob Wahle (Volkskönig) Heinz Zarp Herbert Frings Peter Greiser Ernst Krieger Wilfried Müller Wilfried Soroka Helmut Müller Jörg Bessert

Regiments-Jungschützenkönige: 1948 1950 1994 1996

Egon Offenhau Heinrich Schmidt Dirk Heymer Oliver Greiser

Ehrennadeln in Gold: 1953 – 1977 Schatzmeister des Regimentes: Herbert Frings 1974 – 1979 Oberst des Regimentes: Herbert Frings / Adj. Peter Greiser

1970 1974 1993 2011

Willi Zarp Fritz Broich Herbert Frings Heinz Heckermann

Ehrennadeln des Regiments: 1980 – 2016 Oberst des Regimentes: Heinz Heckermann / Adj. Jörg Bessert 1990: Aufnahme des 52. Mitgliedes Horst Claßen, bisher höchste Mitgliederanzahl 2018: 25 Mitglieder

Heinz Zarp Heinz Heckermann

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Flöter Jongens 2. BATAILLON DÜSSELDORF – HEERDT 1951

Mitglied im St. Sebastianus-Schützenverein Düsseldorf-Heerdt 1573 e.V.

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Gründungsgeschichte der „Flöter Jongens“: Im September 1951 in der Gaststätte Fischerhaus Paul Schalljo gegründet von den Kameraden: Toni Ingerfeld, Heinz Cappallo, Günter Köhn, Heinz Schilling, Heinz Adams, Toni Scheuren, Theo Schilling, Raini Rauen und Toni Nipps. Bis zum Schützenfest traten noch Günter Brinkmann, Franz Fölling, Manfred Peschkes und Heinz Kreutz bei.

Im Regiment stellten folgende Mitglieder den Major des II. Bataillons: Jakob Cappallo Michael Cappallo Die Adjutanten waren: Konrad Epping Thomas Strombach Michael Fölling Hans-Peter Stamm

Ältestes Mitglied Fritz Theissen, Eintritt 1953, Ehrenmitglied im Regiment. Die Flöter stellten den Regimentskönig 2 x: 1976 Horst Jaster mit Königin Erika 1979 Jakob Cappallo mit Königin Christa 4 x den Jungschützenkönig: 1957 Werner Cappallo 1964 Addi Schilling 1978 Nobert Cappallo 1988 Markus Weggen 1 x den linksrheinischen Jungschützenkönig: 1980 Michael Cappallo mit Königin Iris

Die Gesellschaft Flöter Jongens trug über 50 Jahre die Regimentsfahne.

Den Stadtorden bekamen verliehen: Anton Schilling, Horst Jaster, Jakob Cappallo, Michael Cappallo, Fritz Theissen und Hans-Peter Stamm.

Der Name Flöter Jongens soll vom Gründungsort die Flöt (Clarissenstrasse) hergeleitet worden sein. Den Namen „Flöt“, so hat es eine Generation an die andere weitergegeben, haben die ortsansässigen Betriebe der Straße gegeben. Jeden Morgen wurde die Frühstückspause durch das Erklingen der Fabriksirene angekündigt. So wurden die kernigsten Jungs dieser Straße zu den Flöter Jongens.

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1. RESERVE 2. BATAILLON DÜSSELDORF – HEERDT 1973

Mitglied im St. Sebastianus-Schützenverein Düsseldorf-Heerdt 1573 e.V.

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Gesellschaft 1. Reserve 1973: Erstes Königspaar 1974/75 Manfred Brendel mit Königin Lenchen Erstes Jungschützenpaar 1974/75 Dieter Krämer und Angelika

Die Ges. 1. Reserve sollte eigentlich ein Karnevalsverein werden. Aber die Gründungsmitglieder haben sich dann in einer feucht - fröhlichen Runde doch anders entschieden und daraus einen Schützenverein gegründet. Die Philosophie lautet wie bei den meisten: Glaube, Sitte, Heimat.

Gründungsmitglieder: U.a. Arnold Hassels Karl Daniels Günther Handel Josef Kleschautzki Heinz Werker Dieter Kremer Kurt Kremer

Erstes Königspaar

Erstes Vereinslokal

Erstes Jungschützenpaar

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HEERDTER JONGENS 2. BATAILLON DÜSSELDORF – HEERDT 2000

Mitglied im St. Sebastianus-Schützenverein Düsseldorf-Heerdt 1573 e.V.

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Gründungsgeschichte der Kompanie „Heerdter Jongens“: Die Heerdter Jongens gründeten sich im Jahr 2000. Die Idee, den Verein zu gründen, hatten vier Schützen, die nicht nur privat befreundet waren, sondern sich auch regelmäßig während des Schützenfestes an der Theke im Zelt trafen. Da die Jungs alle aus unterschiedlichen Schützenvereinen stammten, plauderten sie u. a. über die Vorteile ihres jeweiligen Vereins, aber auch über die nicht so positiven Dinge. Nach diversen Zusammenkünften an der Theke oder auch auf dem Kirmesplatz wuchs in den Jungs die Idee heran einen eigenen Schützenverein zu gründen. Kurze Zeit nach dem Schützenfest 1999 begannen die Jungs weitere Freunde aus ihrem Umfeld für das Vorhaben zu gewinnen. So konnten bereits im Dezember 1999 erste Infotreffen erfolgen, und nachdem man sich über den Namen, die Uniform und den Trinkspruch einig war, wurde zum 01.09.2000 die Gesellschaft „Heerdter Jongens“ gegründet.

Die Philosophie des Vereins stand von Anfang an für alle Gründungsmitglieder fest: Spaß mit Freunden an der Freud des Schützenwesens und nicht mit dem Ernst und dem etwas verstaubten Image einzelner Schützenvereine. Man wollte sich hervorheben von dem zu sehr im Mittelpunkt stehenden traditionellen Schützenwesen und einen neuen „jüngeren Kurs“ einschlagen. Tradition war und ist den Heerdter Jongens zwar ein wichtiger Aspekt, allerdings stand immer der Spaß im Mittelpunkt der Gesellschaft. Glaube, Sitte, Heimat sollten Orientierungsund Lebenshilfen für das von uns in der Gemeinschaft unserer Heimat verantwortete und praktizierte Schützenleben sein.

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PAGENCORPS / JUNGSCHÜTZEN 2./3. BATAILLON DÜSSELDORF – HEERDT 1959

Mitglied im St. Sebastianus-Schützenverein Düsseldorf-Heerdt 1573 e.V.

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Die Schützenjugend des Heerdter Regimentes: Aktuell gliedert sich der „Nachwuchs“ in zwei Gruppierungen: 1. die Pagen bis zum Ende des 13. Lebensjahres und 2. die Jungschützen vom 14. Lebensjahr bis zum vollendeten 23. Lebensjahr. Historische Belege zur Schützenjugend sind vor 1930 nicht vorhanden und auch bis in die 70er Jahre hinein nur sehr spärlich. Nachvollziehbar und belegt sind die Jungschützenkönige, die erstmalig im Jahr 1929 / 30 ausgeschossen wurden. Hier war es der Kamerad Hermann Stoffels vom Heerdter Tambourcorps, der die Königswürde erstmals errungen hat. Die Liste der bekannten Könige kann der Website des Regimentes entnommen werden. Es ist davon auszugehen, dass zu der Zeit das „Jungschützendasein“ zumeist in den einzelnen Kompanien stattgefunden hat. Dass es auch vor den 1930er Jahren junge Leute im Schützenverein gab, belegt sich abermals durch das Tambourcorps, welches sich 1922 aus den Reihen des katholischen Jünglingvereins gegründet hatte.

Nach dem 2. Weltkrieg formierte sich der Heerdter Schützenverein neu, so dass auch die Schützenjugend hier einen Neuanfang leisten konnte. Der erste Jungschützenkönig nach dem Krieg wurde 1948 ermittelt und hieß Egon Offenhau von der Gesellschaft Alte Freunde. Im Jahr 1959 war es dann so weit. Das Pagencorps wurde von dem damaligen Mitglied der Hubertus, Heinz Werner, gegründet. Ziel war es, neben der Bündelung der Nachwuchsarbeit die Kinder an den Schießsport heranzuführen. Aus dem Stand heraus schaffte es Heinz Werner, 26 Jungen im Alter von 8 bis 13 Jahren zusammenzubringen und für die Schützensache zu interessieren. Bereits im ersten Jahr wurde ein Pagenkönig ermittelt. Hier war es Manfred Johannesmann von der Gesellschaft Fidele Schützen, der die Königswürde errungen hat.

Das Gründungsfoto zeigt die Kinder in den neuen Uniformen, das gestiftete Banner und den Pagenvater Heinz Werner im Hintergrund vor der ersten Teilnahme am Heerdter Schützenfest. Rechts außen auf dem Bild – stolz als Zugführer mit Säbel – der spätere langjährige Pagenvater und heutige Ehrenchef Heinz-Dieter Werner. Aktive Schützen im Kindesalter (Pagen) wird es in dieser Ära nicht gegeben haben.

In den folgenden Jahren wurde aktiv um Unterstützung des Corps geworben.

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Bereits 1961 konnte eine Schwenkfahne angeschafft werden, die 1962 erstmals im Umzug gezeigt wurde. Heinz Werner legte sein Amt Anfang 1962 nieder, so dass in den folgenden Jahren wechselnde Pagenväter das Corps betreuten. Ende 1969 kehrte dann der Gründungspagenvater Heinz Werner in das Heerdter Regiment zurück und übernahm erneut die Führung des Corps. Schwerpunkt war nunmehr – neben der Teilnahme am Heerdter Schützenfest – das Schießtraining nach den Regeln des Deutschen Schützenbundes. So wurden auch bei den Wettkämpfen mit den Heerdter Schützengesellschaften einige Preise errungen. 1973 trat Heinz-Dieter Werner dem Pagencorps zur Unterstützung seines gesundheitlich angeschlagenen Vaters bei. Vor den Ehrengästen bei der Parade im Vordergrund Heinz Werner, rechts hinter ihm Heinz-Dieter Werner und links als Knappe Thomas (Schmiedy) Schmied.

jahr der Heerdter Schützen führte. Das Bild zeigt das Corps in den historischen Uniformen auf dem Nikolaus-Knopp-Platz. Nachfolger von Rainer Rütten wurde im Jahr 1999 Günter Heidenreich, der wiederum von Jürgen Steinmetzer abgelöst wurde. Im Jahre 2007 war es dann soweit. Mit Sabine Helbig übernahm erstmals eine Frau die Verantwortung für den Heerdter Schützen-

nachwuchs. Ab 2014 übernahm dann Annette von Canstein die Verantwortung für die Nachwuchsförderung und führt seither das Corps mit Begeisterung. Auf dem Bild aus dem Jahr 2017 ist rechts hinten Annette von Canstein zu sehen. Ihr zur Seite steht mit Walter Röber ein Mann, der bereits 2001 die Assistenzposition unter Jürgen Steinmetzer begonnen hat und viele Jahre mit den Heerdter Schützenkindern im Pagencorps verbracht hat.

In der Generalversammlung 1974 wurde dann – nach dem Tod seines Vaters – Heinz-Dieter Werner zum Pagenvater bestimmt. Er füllte diese Rolle mit Begeisterung bis zu seiner Wahl zum zweiten Chef im November 1995 aus. Sein Nachfolger wurde sein Assistent Rainer Rütten, der das Pagencorps in das Jubiläums-

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Ein paar Eckdaten aus den letzten Jahren des Pagencorps: Von 2001 bis 2007 führte Jürgen Steinmetzer als Pagenvater mit sehr viel Engagement das Pagencorps. Über die Zeit davor kann nur Heinz-Dieter Werner etwas sagen. Auch in 2001 trat Walter Röber dem Heerdter Schützenverein bei und betreute zuerst als stellvertretender Pagenvater die Kleinsten, da sein Sohn Kai mit 5 Jahren dem Pagencorps beigetreten war. Kai Röber hat nach seiner Pagenzeit weiter die Kinder als Pagenbegleiter bis 2015 betreut. Dann kam in 2001 der neunjährige Daniel Engels zu den Pagen und begleitet uns bis heute als 1. Fahnenschwenker. Mit seinen Fahnenkunststücken während der Züge begeistert er jedes Mal die Zuschauer. Gleichzeitig gab es auch den 2. Fahnenschwenker Pascal Drechsler, der in 2008 das 10. Mal dabei war und 2010 das Corps verließ. Von 2007 bis 2013 betreute Sabine Helbig als Pagenmutter das Pagencorps mit viel Herz und Tatkraft. Zum Schützenfest 2008 tragen die Pagen neue Uniformen. Alina Dilthey kam 2009 als 11 jährige zu den Pagen und hat auch nach ihrer Pagenzeit, wie Kai Röber, die Kinder als Pagenbegleiterin bis 2016 betreut. 2010 trug Max Helbig, Sohn der Pagenmutter, die 2. Fahne. Max verließ 2013 – zeitgleich mit seiner Mutter – das Corps. Seit dem Schützenfest 2014 ist Annette von Canstein als Pagenmutter dabei und betreut mit Walter Röber zusammen die Kinder. 2016 hat Ruben v. Canstein das Amt des 2. Fahnenschwenkers übernommen. Zum Schützenfest 2017 wurden Walter und Annette mit der Silbernen Ehrennadel ausgezeichnet. 2017 hat unser Protektor Peter Jung ein neues Wappen und einen Schriftzug für das Pagencorps entworfen.

Diese zieren nun unsere neuen grünen Polo-Shirts, die wir auch zu den Ausflügen tragen und somit die Gruppe wieder stärken. Die aktuellen Pageneltern setzten das Ziel ihrer Vorgänger weiter fort, konstante Gruppenaktivitäten über das Jahr verteilt anzubieten, um die Kinder weiter im Schützenwesen zu fördern. Mit Spaß und Freude sind wir zu einer starken Gemeinschaft herangewachsen. Dabei erkunden wir nicht nur verschiedene Einrichtungen der Stadt Düsseldorf, sondern unternehmen auch Ausflüge ins Umland – mal im großen, mal im kleinen Radius, wie Kevelaer, Krefeld oder Westerwald. Der nächste Ausflug geht im Frühjahr mit dem Regimentskönigspaar Jörg und Petra Bessert nach Mettmann ins Neanderthal Museum. Momentan sind es 15 Kinder, wovon 2 Jungs uns altersbedingt leider im Sommer verlassen, aber es hat sich ein neues Mädchen schon für 2018 gemeldet. „Ehrenmitglieder“ in unserem Corps sind der Sieger bzw. die Siegerin aus dem Malwettbewerb der Heerdter Grundschule, die im Schützenzug dann mitmarschieren dürfen. Über die Jungschützen gibt es aus diesen frühen Jahren leider keine detaillierten Informationen. Anfang der 1970er Jahre hat sich dann Werner Heidenreich von der Gesellschaft 1. Reserve der Jungschützen angenommen. Die regelmäßigen Treffen im Partykeller der Familie Heidenreich sind hier legendär. Unter seiner Ägide konnten sich die Jungschützen aus den einzelnen Kompanien und Gesellschaften zusammenschließen. Ab Mitte der 80er Jahre wuchs eine neue Generation heran, die sich unter der Leitung von Peter Klapdor weiterentwickeln konnte. Peter, der leider viel zu früh verstarb, findet sich heute noch im Jungschützenkreis wieder, da sein

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Stadtorden in der aktuellen Königskette der Jungschützenkönige integriert wurde. Seither gelten die Jungschützen als Konstante des Schützenwesens in Heerdt, die unter wechselnder Leitung stets mit 20–25 Aktiven den Verein bereichern. So konnte bis 2016 jährlich ein Jungschützenabend auf unserem Schützenfest stattfinden, an dem das Programm stets aus den Reihen der Jungschützen kam.

In den letzten 10–15 Jahren sind es nun auch vermehrt Frauen und Mädchen, die sich als aktive Mitglieder einreihen. Dies gipfelte 2013 darin, dass Kira Gläser die erste weibliche Jungschützenkönigin des Regimentes verkörperte. Auch unter den linksrheinischen Jungschützen spielt das Heerdter Regiment eine starke Rolle. Sei es die Leitung dieser Gruppierung, die viele Jahre vom Heerdter Markus Trautmann mitgetragen wurde oder die enorme Anzahl an Königen und Königinnen, die das Heerdter Regiment bisher stellen konnte. In den letzten Jahren ist die Mitgliederstärke leider etwas rückläufig, da viele den Jungschützen entwachsen sind und nun bei den „Großen“ ihr Dasein fristen. Aktuell leiten Michaela Schlungs und Nils Bessert die junge Truppe.

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Aus den Reihen der Jungschützen entwickeln sich Freundeskreise, die sich über das gesamte linksrheinische Düsseldorf und Büderich erstrecken. Neben den üblichen Schützen-Aktivitäten werden Fahrradtouren und Grillnachmittage organisiert oder für das Programm für die Jungschützenabende geprobt. Jährlich findet auch eine Wochenendtour statt.


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FIDELE SCHÜTZEN 3. BATAILLON DÜSSELDORF – HEERDT 1925

Mitglied im St. Sebastianus-Schützenverein Düsseldorf-Heerdt 1573 e.V.

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Gründungsgeschichte der Gesellschaft „Fidele Schützen“: 1925, der 1. Weltkrieg war allen noch gut in Erinnerung, das Rheinland von den Franzosen besetzt und die Alliierten bestimmten das wirtschaftliche Geschehen. Politische Zerrissenheit sowie Arbeitslosigkeit beherrschten den Alltag. In dieser schrecklichen Zeit wurde als Folge einer Stammtischrunde in der Gaststätte „Zur schönen Aussicht“ von einigen Herren die Gesellschaft „Fidele-Schützen“ aus der Taufe gehoben.Im darauffolgenden Jahr 1926 konnte der Hauptmann anlässlich des Schützenfestes der Heerdter Bevölkerung eine stattliche Kompanie in schmucken Uniformen vorstellen. Es entwickelte sich von nun an eine rege Aktivität innerhalb der Gesellschaft, denn man feierte erstmalig das Schießfest sowie auch den Krönungsball. Noch heute werden von allen Schützenkameraden und den Damen diese Feste gerne gefeiert. Da nun alle Bedingungen erreicht waren, fehlte nur noch die

Vereinsfahne. Sie wurde dann im Jahre 1928 der Kompanie vorgestellt und mit großer Anteilnahme der Heerdter Bevölkerung festlich eingeweiht. 1933 konnte sich die Gesellschaft dann im Glanze neuer Uniformen den Heerdter Bürgern präsentieren. Diese Uniform wird bis heute in unseren Reihen getragen.

1945, nach Beendigung des 2. Weltkrieges, als Deutschland in Trümmern und Asche lag und fast ausnahmslos jeder neu anfangen musste, zeigte es sich, dass der Gründergeist der „Fidelen“ in keiner Weise gelitten hatte. Mutig und voller Initiative raffte man sich auf um der Vereinsfahne der Gesellschaft neuen Antrieb zu geben. Nach den ersten Jahren des Wiederaufbaues konnte die Gesellschaft dann 1950 ihr 25-jähriges Bestehen feiern. Die folgenden Jahre brachten der Kompanie weiteren Mitgliederzuwachs und die „Fidelen“ feierten zu jeder passenden Gelegenheit ihre Feste. 1975 durften wir unser 50-jähriges Bestehen feiern. Zu diesem Anlass konnten wir mit Beteiligung von vielen Heerdter Bürgern und befreundeten Kompanien eine Festzeitschrift veröffentlichen. Diese Festzeitschrift wird zukünftig im neuen „Schützenmuseum“ zu betrachten sein. Unsere Philosophie: In ihrer nunmehr 93-jährigen Geschichte sieht die Gesellschaft ihre vornehmste Aufgabe in der Pflege und im Erhalt unseres schönen Schützenbrauchtums, die Tradition hochzuhalten, Kameradschaft zu üben, Geselligkeit und Freundschaft zu pflegen. Mit einem Horrido Die „Fidelen-Schützen“

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HUBERTUS 3. BATAILLON DÜSSELDORF – HEERDT 1888

Mitglied im St. Sebastianus-Schützenverein Düsseldorf-Heerdt 1573 e.V.

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Gründungsgeschichte der „Gesellschaft Hubertus“: 1888 – 130 Jahre ist es nun her, dass 45 Heerdter ihre Unterschrift zur Gründung des „II. Grenadier-Corps“ unter unsere Gründungsurkunde geschrieben haben. Bereits 1890, also zwei Jahre später, haben wir unsere eigene Fahne bekommen, diese präsentieren wir – sie wurde gerade zum dritten Mal restauriert – noch heute. Nach dem Ersten Weltkrieg – Schützenvereine waren damals verboten – existierte die Gesellschaft ab 1921 weiter als Bürgerverein unter dem Namen „Verein Edelweiß“. Ab 1948 schließlich – vor nunmehr 70 Jahren – bekam der Verein seinen endgültigen und noch heute weithin bekannten Namen „Gesellschaft Hubertus“. Unser Verein hat sich dem Wandel der Zeit nicht verschlossen und in den letzten 130 Jahren immer wieder selbst neu erfunden. Nicht zuletzt das bringt in unseren Reihen Mitglieder in einem Zeitspektrum von 30–80 Jahren zusammen. Dabei sein kann ein jeder Mann ab 16 Jahren und nach oben sind keine Grenzen gesetzt. Unser 100-jähriges Jubiläum haben wir mit

einer „großen Tour“ mitsamt unseren Familien in der österreichischen Berggemeinde Hittisau gefeiert, und wir fliegen nun seit einiger Zeit zu jedem 5er Jubiläum nach Mallorca (oder anderen fernen, schönen Zielen).

In unserer Gesellschaft stehen die Freude und der starke Zusammenhalt an erster Stelle. Verpflichtung heißt bei uns nur, Kameraden in jeder Lebenslage zu helfen, mit den Mitteln, die einem selbst zur Verfügung stehen. Unsere Frauen und Kinder sind oft mit eingebunden. So feiern wir jedes Jahr einen Familientag und über das ganze Jahr verteilt noch andere Aktivitäten mit unseren Familien. Es grüßt die Gesellschaft Hubertus „Horrido, Horrido, Horrido.“

Hubertus Memoiren

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WILDSCHÜTZ 3. BATAILLON DÜSSELDORF – HEERDT 1985

Mitglied im St. Sebastianus-Schützenverein Düsseldorf-Heerdt 1573 e.V.

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Gründungsgeschichte der „Wildschütz 1985“: Am 22.10.1984 trafen sich folgende 11 Personen in der Hubertus Stube in Heerdt, um eine Schützenkompanie im Rahmen des St. Sebastianus Schützenvereins Düsseldorf-Heerdt zu gründen: Kadagies, Alfred - Körner, Manfred - Lierenfeld, Anton - Oertel, Manfred - Schmied, Thomas - Schneider, Burkhard - Schneider, Heribert - Speit, Uwe - Stamm, Jürgen - Tiefenbacher, Reinhold und Wallbaum, Klaus. So der erste Satz des ersten Versammlungsprotokolls der Gesellschaft Wildschütz. Außer Manfred Körner und Reinhold Tiefenbacher sind dies alles ehemalige aktive Mitglieder des ersten Fanfarencorps Düsseldorf-Heerdt und somit mit dem Schützenwesen bestens vertraut. Von diesen elf Gründungsmitgliedern sind nur zwei heute nicht mehr dabei. Das bedeutet aber nicht, dass wir nur noch neun Mitglieder sind. Nein, ganz im Gegenteil - unsere Gesellschaft ist bis heute auf 25 aktive Mitglieder angewachsen. Da die erste Versammlung 1984 stattfand, das erste Schützenjahr mit unserer Betei-

ligung aber erst 1985 war, gab es anfangs immer wieder Diskussionen über das Gründungsjahr. Schließlich einigte man sich dann doch auf das Jahr 1985. Die Mitglieder kennen sich untereinander teilweise schon mehr als 40 Jahre. Und unter „kennen“ verstehen wir nicht nur Namen und Adresse. Sondern durch diese lange Zeit hat man die Entwicklung jedes Einzelnen hautnah miterlebt: die persönliche Entwicklung, den beruflichen Werdegang, die Hochzeit, die 30., 40., 50., 60. und 70. Geburtstage, die Geburt und das Heranwachsen der Kinder und teilweise Enkelkinder. Von den Kindern sind einige jetzt selbst aktives Mitglied in unserer Kompanie. Aber auch traurige Zeiten, wie Tod der Eltern oder Krankheiten, blieben nicht aus. Und wenn es auch zwischendurch mal die eine oder andere heftige Meinungsverschiedenheit gab, so schwebt doch über allem ein gewisses Gemeinschaftsgefühl, an dem auch die Damen der Gesellschaft ihren Anteil haben. So kann man als Leitlinie und evtl. auch als Philosophie der Gesellschaft Wildschütz, in Anlehnung an die englische Fussballhymne, den Satz : „You`ll never walk alone !“ nehmen. Besonders beim Marschieren !

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AMAZONENCORPS 3. BATAILLON DÜSSELDORF – HEERDT 2009

Mitglied im St. Sebastianus-Schützenverein Düsseldorf-Heerdt 1573 e.V.

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Das Amazonencorps: Wir Amazonen möchten Euch gerne mit Fotos an unserem Jahr teilhaben lassen und uns vor allem bei unseren passiven Lieblingsfrauen einmal ganz herzlich für die Unterstützung bedanken !

Die Amazonen wünschen allen Heerdtern, Freunden des Heerdter Schützenvereins und Gästen ein tolles und sonniges Schützenfest mit einem dreifachen „Hufschlag frei“.

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Corps à la Suite DÜSSELDORF – HEERDT 2017

Gründungsgeschichte „Corps à la Suite“: Wie stellen wir eine noch engere Verbindung zwischen Heerdter Bürgern und unserem Heerdter Schützenverein her? Diese Frage beschäftigte unseren Schützenchef Andreas Bahners sehr und ihm kam die Idee, eine Kompanie ins Leben zu rufen, die aus passiven Mitgliedern bestehen soll. Kaum war diese Idee im Vorstand ausgesprochen, bekam sie durch unseren Protektor Peter Jung und Oberst Michael Plum ein Gesicht und einen Namen: Corps à la Suite. Diese Namensgebung gibt es schon seit dem 19. Jahrhundert: „à la suite“ war eine im deutschen Heer bis 1918 verliehene Ehrenstellung bei der Armee ohne dienstliche Aufgabe.

Die Werte, für die unser neues Corps stehen soll, beinhalten Folgendes: • Soziale Projekte im Linksrheinischen durch Zuwendungen unterstützen und fördern • Das Gemeinschaftsgefühl stärken und zwanglos Brauchtum pflegen Flyer wurden schnell gedruckt und auf unserem Hoffest wurde die Werbetrommel für das neue Corps gerührt. Es fanden sich schnell 6 Heerdterinnen und Heerdter, die sich als Teamleitung des Corps verstehen. Nachdem alle Formalitäten erledigt wurden, können wir für die Annalen festhalten, dass das Corps à la Suite am 01. August 2017 als neue Kompanie im St. Sebastianus Schützenverein Düsseldorf-Heerdt Einzug hielt.

Mitglied im St. Sebastianus-Schützenverein Düsseldorf-Heerdt 1573 e.V.

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HEERDT DAMALS UND HEUTE

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HEERDT DAMALS UND HEUTE

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SCHÜTZENCHEFS

Michael Bahners 1948–1956 1965–1971

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Willy Scharfschwerdt 1956–1965


NACH DEM 2. WELTKRIEG

Helmut Wolf 1971–1980

Simon Mellmer 1980–2007

Heinz-Dieter Werner 2007–2016

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KÖNIGSSILBER

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HEER

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LICH

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B EN LE

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Kommunikation der letzten Jahre König i von Heerdt gesucht

Bürger- und Schützenfest Heerdt

16. bis 19. August 2013

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Bürger- und Schützenfest Heerdt

22. bis 25. August 2014 Freitag, 22. August

Samstag, 23. August

15:00 Seniorenkaffee

13:00 Schießen der Pagen

Festzelt

18:00 Antreten „Am Mühlenberg“ 18:30 Ökumenischer Wortgottesdienst in Düsseldorfer Mundart St. Benediktus

19:40 Großer Zapfenstreich Hanns-Heuer-Platz/Schiess-Straße

20:30 Jungschützenabend Festzelt Fe estzelt

Festzelt

14:30 Kindernachmittag rund um den Festplatz

14:30 Schießen der Jungschützen, Schützen und Bürger 18:30 Ermittlung der Könige 19:30 Proklamation der Königspaare 20:30 Großer Heerdter Heimatabend

Sonntag, 24. August 10:00 Antreten Schiess-Straße 10:15 Kranzniederlegung am Heerdter Wegekreuz 10:30 Bürger- und Schützentreff Festzelt

13:55 Antreten Handweiser Großer Festumzug

16:00 Parade auf der Rheinallee 18:00 Pagenkrönung Festzelt

19:30 Krönungsabend Festzelt

22:30 Verlosung Smart

Montag, 25. August 15:30 Königsbiwak Nikolaus-Knopp-Platz

18:20 Antreten Schiess-Straße 20:00 Ball der Kompaniekönigspaare Festzelt

21:00 Ehrungen der Schützen 22:00 Großer Zapfenstreich

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SCHÜTZEN-MUSEUM Jahrzehntelang war es ein stiller Traum, doch am 16.6.2018 konnte das Archiv und Museum des Heerdter Schützenvereins eröffnet werden. Im Haus Rheineck (Am Heerdter Hof 1) gibt es nun einen kleinen Raum, der dem Schützenverein zur Verfügung steht und unterschiedliche Exponate beherbergt. So finden sich dort neben Pokalen, Fotografien und alten Orden auch einige historische Königssilber aus dem 19. Jahrhundert. Aufwändige Uniformen und

Fahnen werden ebenso ausgestellt wie Abschriften aus dem alten Bruderbuch und Dokumente aus den vergangenen Jahrzehnten. Die Ausstellung soll Stück für Stück erweitert werden, wofür wir Ihre Unterstützung benötigen. Sollten Sie noch alte Unterlagen, Dokumente oder andere Exponate besitzen, so würden wir uns sehr freuen, wenn wir diese – gerne auch leihweise – zur Verfügung gestellt bekommen könnten.

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TITULARFEST Heerdter testen Bier für Schützenfest Die Heerdter Schützen haben bei ihrem Titularfest am Samstag selbst für das Gesprächsthema Nummer eins gesorgt. „Und welches war das Beste?“, lautete die häufigste Frage, die die rund 300 Gäste im Saal bei Alma Sports stellten. „Mir hat das erste Bier sehr gut gefallen“, „Das dritte hatte aber auch was“, waren einige der Antworten. Die St. Sebastianer hatten im vergangenen Jahr die Idee entwickelt, ein eigenes Bier beim Schützenfest (17. bis 20. August 2018) auszuschenken. Die Hausbrauerei Kürzer entwickelte das Heerdterhof Bräu, das die Schützen jetzt in einer Verkostung erstmals testeten. Die gute Nachricht für alle Beteiligten: „A“ wurde am häufigsten auf den Stimmzetteln ankreuzt, und dahinter verbarg sich tatsächlich das Heerdterhof Bräu. Platz zwei belegte das Original-Kürzer. Die Falle im Test, ein industriell produziertes Alt, erkannten die Tester aus den Gesellschaften. Kürzer-Chef Hans-Peter Schwemin weiß jetzt, in welche Richtung er seine Erfindung weiterentwickelt. Er hatte Kürzer als Ausgangsprodukt genommen und dann nachgehopft. Die Hopfensorte „Kentish Gold“ sorgt für den besonderen Geschmack des Heerdterhof Bräu. Für die Feinabstimmung ist jetzt noch Zeit bis August. Das eigene Bier ist einer der Wege, auf dem die Heerdter Schützen sich modernisieren und neue Mitglieder gewinnen wollen. 2017 hatten sie viel Aufmerksamkeit für ihre Idee bekommen, Schützen ohne Uniform zuzulassen. Für alle, die das soziale Engagement der Sebastianer

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Andreas Bahners (links, 1. Chef der Heerdter Schützen) und Toni Küppers jr. (Hauptmann der Gesellschaft Wildschütz) testen das Bier.

in Heerdt unterstützen, aber nicht mitmarschieren wollen, gibt es das „Corps à la Suite“ (kurz: die Coalas). Die Mitglieder können im Verein mitreden und sich einbringen, ein Großteil ihres Jahresbeitrags fließt in Wohltätigkeitsprojekte.

Der Verein soll gestärkt werden und sich noch mehr engagieren Die Idee kommt offensichtlich gut an, denn beim Titularfest konnte das Corps verkünden, dass es seit dem Sommer 37 Mitglieder gewonnen hat. Viele davon waren am Samstag dabei, ein Auserwählter auch bei der Bierverkostung. Das Titularfest selbst war in seiner jetzigen Form ebenfalls eine Premiere, die Tradition und Neues verknüpfte. Bisher hatten die Heerdter ihren Jahresauftakt sonntags morgens im Pfarrzentrum begangen, jetzt blickten sie vor und zurück und feierten mit DJ und Sängerin bis in die Nacht.


Schützenchef Andreas Bahners machte in seiner Ansprache deutlich, dass alle neuen Ideen letztlich ein Ziel haben: den Verein stärken und damit dessen Engagement für den Stadtteil intensivieren. Das reicht vom Weihnachtssingen mit den Bewohnern des Altenheims über einen Wunschbaum für benachteiligte Kinder bis hin zum Einsatz für ein würdiges Begräbnis des tragisch verstorbenen Obdachlosen Josif. Der in Heerdt bekannte „Fiftyfifty“-Verkäufer war im November 2017 in einem Parkhaus von einem Auto überrollt worden. Die Heerdterin Claudia Metzger startete eine Sammlung,

um eine anonyme Bestattung zu vermeiden. Die Schützen unterstützten die Aktion und brachten so viel Geld zusammen, dass sie eine würdevolle Beerdigung und außerdem Hilfe für den besten Freund des Verstorbenen ermöglichten. Ein ähnlich schönes Erlebnis bot auch das Titularfest. Das „Corps à la Suite“ übergab einen Scheck an den Kinderbauernhof „Arche Noah“ an der Grenze zwischen Heerdt und Meerbusch. Das gefiel den anderen Vereinen so, dass spontan ein Hut auf die Reise geschickt wurde, in dem am Ende weitere 700 Euro für die Arche lagen.


Ein Heerdt & eine See l e


TITULARFEST Erster Vorgeschmack auf „Heerdterhofbräu“ Auf ihrem Schützenfest im Sommer werden die Heerdter Schützen mit Unterstützung der Hausbrauerei Kürzer ihr eigenes Bier ausschenken – das „Heerdterhofbräu“. Beim Titularfest am Samstag präsentierte der Verein einen ersten Vorgeschmack auf die neue Kreation. Schützenchef Andreas Bahners bat am Ende der Veranstaltung Testpersonen unterschiedlicher Gesellschaften auf die Bühne. Eine Bierverköstigung sollte ermitteln, ob das für den Heerdter Verein gebraute Bier auch dem Geschmack der Schützen entspricht. „Schön vollmundig oder?“, bewertete Tomas Cappallo (Heerdter Jungs) nach dem ersten Schluck und guckte hierüber zu Dominik Linde (Gesellschaft Hermann Löns), der ebenfalls konzentriert am Testbier nippte. Drei unterschiedliche Biere probierten die Tester, um am Ende den persönlichen Favoriten zu wählen. „Und dann hoffen wir, dass unser Schützenbier gewinnen wird“, sagte zuvor Lothar Gläser – stellvertretender Chef der Heerdter Schützen. Und tatsächlich: Neben dem „normalen“ Kürzer und einem Industriebier schnitt das „Heerdterhofbräu“ aus dem Hause Kürzer am besten ab. Was gefiel den Bierfreunden an der Kreation? „Es schmeckt würzig mit süßer Note. Zudem war es nicht zu stark“, lobte Schützenkönigin Petra Bessert. „Der Biergeschmack bei Frauen und Männern unterscheidet sich oft. Ich glaube, hier hat es allen gefallen.“ Auch Cappallo und Linde stimmten für das neue Bier. „Es ist schwer, die Geschmäcker zu unterscheiden, wenn man drei Sorten schnell nacheinander

testet. Im Endeffekt hat mir A aber am besten gefallen“, erklärte Cappallo. Der Name „Heerdterhofbräu“ ist eine Hommage an eine Heerdter Brauerei längst vergangener Tage: „1921 schloss die Heerdterhof-Brauerei. Wir lassen sie durch das Bier wieder ein wenig aufleben“, erklärte Bahners. Und überhaupt, die für Düsseldorfer Schützenvereine einzigartige Aktion mit einem eigens gebrauten Bier kommt sehr gut an. 350 Schützen kamen in der Alma-Halle in Oberkassel zum Titularfest. „Vor ein paar Jahren waren es knapp 100“, sagt Bahners, der sich durch solche Aktionen auch Zulauf für den Verein verspricht. „Wir möchten zeigen, dass wir keineswegs ein alter, verstauber Verein sind. Deshalb überlegen wir uns jedes Jahr ein paar Besonderheiten. Auch wenn das Brauen eines eigenen Bieres sehr preisintensiv ist.“ Zu Testzwecken hatte Kürzer-Chef Hans-Peter Schwemin für das Titularfest ein 50 Liter Fass gebraut. Für das Schützenfest im Sommer werden nun 4000 Liter produziert. „Das ist ungefähr die Menge, die an einem Schützenwochenende von Freitag bis Montag verbraucht wird“, erklärt Gläser, der sehr stolz auf die Kooperation mit der Düsseldorfer Hausbrauerei ist. Bei der Überlegung, welches Bier man beim diesjährigen Schützenfest ausschenken wolle, gingen die Schützen auf das Kürzer zu. So entstand die Idee, ein eigenes Bier zu kreieren. Bis zum Ausschank werden sich alle Bierfreunde aber noch gedulden müssen. Das „Heerdterhofbräu“ wird es definitiv nur exklusiv auf dem Schützenfest geben. „Ob man darüber hinaus etwas in diese Richtung macht, schauen wir dann. Wir wollen erstmal gucken, wie es läuft“, sagt Gläser.

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LIEDER & TRINKSPRÜCHE


LIEDTEXTE Schützen Schützen nehm‘ auf den Arm Schützen haben niemals Streit Schützen sind oft albern Schützen brauchen Geselligkeit und Schützen sind so sympathisch Schützen sind auf dieser Welt einfach einzigartig Schützen lieben Frauen, steh‘n auf Kirmes unter Strom Schützen baggern wie blöde Schützen geh‘n nie ans Telefon und Schützen sind allzeit breit Schützen bestechen durch ihr Lachen und ihre Fröhlichkeit Schützen haben‘s schwer, nehmen‘s leicht außen hart und innen ganz weich Schon als Kind auf die Frag‘ geeicht: Wann fängt die Kirmes an (bab-bab-bab ...) Wann fängt die Kirmes an (bab-bab-bba ...) Wann fängt Kirmes (ahahahaan) (ma-ma-ma-ma-ma-ma-ma) Schützen schießen Vögel (baa-baa) Schützen sind furchtbar stark (baa-baa) Schützen können alles (baa-baa) Schützen kriegen ’n Darminfakt (baa-baa) und Schützen sind lausige Reiter (baaa-baaa) Fahren deshalb Kutsche, alt aber immer heiter (baaa-baaa)

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Schützen haben‘s schwer, nehmen‘s leicht außen hart und innen ganz weich Schon als Kind auf die Frag‘ geeicht: Wann fängt die Kirmes an (bab-bab-bab ...) Wann fängt die Kirmes an (bab-bab-bba ...) Wann fängt Kirmes (ahahahaan ma-ma-ma-ma-ma-ma-ma) Schützen feiern Kirmes (baaaaaa) Schützen sind schon als Page blau (baaaaaa) Schützen tragen Hüte (baaaaaa) Schützen sind furchtbar schlau (baaaaaa) Schützen bauen Flügel (baaaaaa) machen dabei alles ganz, ganz genau (baaaaaa bab-bab-bab ...) Wann fängt die Kirmes an (bab-bab-bab...) Wann fängt Kirmes (ahahahaan) Schützen haben‘s schwer, nehmen‘s leicht außen hart und innen ganz weich Schon als Kind auf die Frag‘ geeicht: Wann fängt die Kirmes an (bab-bab-bab-baaa-bab--bab-bab-bab) Wann fängt die Kirmes an (bab-bab-bab-baaa-bab--bab-bab-bab) Wann fängt die Kirmes an (bab-bab-bab-baaa-bab--bab-bab-bab) Wann fängt die Kirmes an (bab-bab-bab-baaa-bab--bab-bab-bab) Wann fängt Kirmes (ahahahaan) Wann fängt die Kirmes an

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LIEDTEXTE Sie liebt den Schmiedy Sie trägt heute offenes Haar bei ihm war´s früher auch mal da (ohhh Baybe) Sie, sie macht sich hübsch für ihn (nur für Ihn) Er wär´ gerne maskulin (ohh Baybe) Sie ist seine Königin Doch er denkt nur an Kerosin Sie schaut ihn an und ist so stolz auf ihn (stolz auf ihn) Sie liebt den Schmiedy Sie liebt den Schmiedy Und sie träumt jede Nacht Sie fährt mit ihm durch Heerdt (oho oho) Er sitzt neben ihr sie wird sehr verehrt In Kutsche mit Pferd Sie, sie sieht verdammt gut aus Er fährt mit dem Kübel raus (ohhh Baybe) Sie, sie ist heut´seine Queen (nur für ihn) Er denkt nur an Benzin (ohhh Baybe) Es ist ihre letzte Nacht Die neue kommt bald an die Macht Sie freut sich so auf ihren letzten Tag (letzten Tag) Sie liebt den Schmiedy Sie liebt den Schmiedy Und sie träumt jede Nacht Sie fährt mit ihm durch Heerdt (oho oho) Er sitzt neben ihr sie wird sehr verehrt In Kutsche mit Pferd (2x). Sie liebt den Schmiedy

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Heerdt die Treue Umringt vom Rhein, da bist du einst gediehen; bis neunzehnneun, du Landgemeinde Heerdt; dann hast du dich für Düsseldorf entschieden; und bist als Stadtteil sicher lebenswert. Du bist der Ort, dem ich die Treue halte, Düsseldorf-Heerdt, denn hier bin ich zu Haus; du bist der Ort, dem ich die Treue halte, Düsseldorf-Heerdt, denn hier bin ich zu Haus. Rings um den Knopp-Platz, das ist meine Heimat; wo schon dereinst das alte Rathaus stand; mit Wetzelhof und auch St. Benediktus; dort mancher Heerdter seine Liebe fand. Du bist der Ort, dem ich die Treue halte, Düsseldorf-Heerdt, denn hier bin ich zu Haus; du bist der Ort, dem ich die Treue halte, Düsseldorf-Heerdt, denn hier bin ich zu Haus. (Markus Trautmann 27.03.2010)

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TRINKSPRÜCHE Blasorchester Würden wir beispielsweise vom ersten Chef eine Runde kredenzt bekommen, so würde der Dank beispielsweise lauten: Einer: Wir heben die Gläser wie immer Alle: Wie immer Einer: Viel Schlimmer Alle: „ Einer: Ein Ruck Alle: „ Einer: Ein Zuck Alle: „ Einer: Ein Schluck Alle: „ Einer: Gut, dass wir hier sind und nicht auf den Bahamas Alle: „ Einer: Prost, Andreas Bahners! Alle: „

Heerdter Jongens Spieß: Bure up je passt! Schützen singen: Seit bereit, seit bereit, die Heerdter Jongens sind bald breit. Spieß: Der ........ hat es sich nicht nehmen lassen uns eine Runde zu kredenzen. Wir bedanken uns für die Runde mit einem dreifachen Heerdter Schützen: Jongens Spieß: Heerdter Schützen: Jongens Spieß: Heerdter Schützen: Jongens, du kriisss (Der Trinkspruch entstand in einer geselligen Runde nach etlichen Bierchen.)

Sappeure Vorredner: Schickelacker Schickelacker Alle: Tomahawk Vorredner: Bumelacker Bumelacker Alle: Hackebeil Vorredner: Schickelacker Bumelacker Alle: Tomahawkbeil Vorredner: Hacke Hack Alle: Is Sappeur schrei

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7. Grenadiere Unser Trinkspruch lautet: „Schööön ist die Welt“. (Der Trinkspruch besagt, dass wir die Welt positiv sehen und sie mit jeder ausgegebenen Runde schöner wird und wir fröhlicher werden. Außerdem haben wir in unserer Kompanie auch keinen Grund negativ zu denken.)

Tambourcorps 3x kräftiges GUT - KLANG, GUT - KLANG, GUT – KLAAANG

6. Grenadiere Ein Dreifaches Zug Zug Züüügelchen (Als nach dem 2. Weltkrieg die 6. Grenadiere nur noch aus wenigen Kameraden bestanden, bezeichnete man sich als Grenadierzügelchen. So entstand der Trinkspruch.)

Alte Freunde Liebe Schützenkameraden, wir haben eine herrliche Runde vor uns stehen, diese Runde kommt von XY. Wir bedanken uns bei XY mit einem dreifach kräftigen .... Schützen - Heil .... Schützen - Heil ...... Schützen - Heil

Fidele Schützen Bei den Fidelen wird es so praktiziert, dass einer der Vorsitzenden oder der Hauptmann die Runde mit einem kräftigen „Ho“ ansagt und die Kameraden mit einem kräftigen „Horrido“ antworten, dies wird dreimal hintereinander wiederholt.

Schwarze Husaren Husaren einmal aufgepasst, man spendete uns kühles Nass. Wir wollen unserem Trunke laben, unserem lieben (Kamerad) Danke sagen, wir stimmen ein zum guten Schluss, unserem (spitzname, Rang) ein dreifaches Gut Schuss.

Jungschützen Einer: Jungschützen in Heerdt Alle: Sind was wert! Einer: Ihr seid hart Alle: Wir sind Heerdter! Prost Peter!

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FÜR UNS GEBRAUT & GEBRANNT Die Heerdter Schützen und das Bier Es folgt ein schöner Beitrag der Rheinischen Post zu unserem neuen Schützenbier. Besser hätten wir es selber nicht beschreiben können:

Info In Heerdt wurde einst Bier gebraut. Geschichte: Die Heerdterhof-Brauerei wurde im 19. Jahrhundert von Wilhelm Reinartz gegründet. Der Tod des Gründers 1914 besiegelte 1921 unter anderem das Aus für die Brauerei.

Heerdt – Zum Schützenfest im nächsten Jahr servieren die Heerdter mit Unterstützung der Brauerei Kürzer ein eigenes Bier. Nach eigener Rezeptur wird es den Namen „Heerdterhofbräu“ bekommen mit dem Zusatz „by Kürzer“. von Heide-Ines Willner Karneval hin oder her: Die Vorbereitungen fürs Heerdter Schützenfest vom 17. bis 20. August 2018 laufen auf Hochtouren. Grund: Erstmals servieren die Heerdter Schützen ein eigenes Bier. Schützenchef Andreas Bahners und Achim Hüren stecken die Köpfe in der Hausbrauerei Kürzer zusammen, um mit dem Hausherrn, Hans-Peter Schmewin, die Werbekampagne für ein einmaliges Schützen-Bier auszutüfteln: Plakate, Bierkrüge, Logos. Schnell sind sie sich einig, auch über den Namen „Heerdterhofbräu by Kürzer.“ Das Rezept ist noch geheim, denn dafür ist Braumeister Michael Burkhardt zuständig. Auf jeden Fall wird es der Altbier-Tradition geschuldet sein, und sicher ist auch, dass nicht mehr als 40 Hektoliter gebraut werden. „Das ist die Menge, die wir normalerweise zum Schützenfest brauchen“, sagt Bahners und verrät, dass es beim Titularfest am 20. Januar eine Bierverkostung geben wird. „Dann könnten alle ihre Meinung dazu äußern.“

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Spuren Es gibt sie noch. In einem Gebäude befindet sich heute eine Tanzschule und in den Gewölben darunter ein „Eiskeller“, der zum Kühlen des Bieres genutzt wurde.


Der Anstoß, die Schützengesellschaft und ihre Gäste mit einem speziellen Bier zu überraschen, kam von Heimatfreund Achim Hüren. Er, der zu einer der ältesten Heerdter Familien gehört, hatte ein Logo gefunden, das auf die ehemalige Heerdterhof-Brauerei wies. Sie befand sich am Ende der heutigen gleichnamigen Straße. „Ich habe sie im Brauverzeichnis von 1916 entdeckt“, sagt Hüren, der mit Leidenschaft die Heerdter Geschichte verfolgt. „Im Internet habe ich dann geforscht und noch eine grüne Bierflasche mit dem Heerdter Logo gefunden.“ Allerdings sei sie wohl in Privatbesitz. „Nur zwei Zinndeckel haben wir noch.“ Reproduktionen und Fotos seien im Heerdter Photostübchen ausgestellt.

Der Bezug zur ehemaligen Bürgermeisterei Heerdt faszinierte Schützenchef Bahners sofort. „Da müssen wir etwas machen.“ Und die Idee, den Gästen zum Schützenfest ein eigenes Bier zu servieren, ließ ihn nicht los. Auch deshalb, weil damit gleichzeitig eine Brücke zum alten Heerdt geschlagen wird. Doch nun galt es, eine Brauerei zu finden, die bereit ist, einen Extra-Sud herzustellen und auch die Kapazität dazu hat. Für Bahners kein Problem, denn er hatte gleich die Brauerei Kürzer, vormals „Schaukelstühlchen“, im Sinn. „Ich habe dort fast meine ganze Jugend verbracht“, sagt er froh über die Verbindung von Heerdt und Altstadt. Denn: „Bier braucht Heimat.“

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FÜR UNS GEBRAUT & GEBRANNT Wie es nach dem Schützenfest im nächsten Jahr mit dem „Heerdterhofbräu by Kürzer“ weitergeht, steht noch nicht fest. „Erstmal wird die Produktion eingestellt“, sagt Bahners. Ob es eine Wiederholung im übernächsten Jahr geben wird, steht noch nicht fest. „Wir warten ab, wie es bei unserem Schützenfest 2018 ankommen wird.“ Mit der Kreation eines eigenen Bieres sorgt die Heerdter Schützengemeinschaft erneut für Aufsehen. Zum zweiten Mal in diesem Jahr, denn im Sommer hatten sie eine neue, inzwischen erfolgreiche Gesellschaft, das sozial ausgerichtete „Corps à la Suite“, gegründet. Motto: „Mittendrin statt nur dabei“. Damit sollen vornehmlich Mädels und Jungs angesprochen werden, sich zwanglos dem Schützenwesen zu nähern. Die Idee, ohne Uniform, ohne Schießen, ohne Marschieren und ohne sich einer Kompanie anschließen zu müssen, fiel sofort auf fruchtbaren Boden. (Rheinische Post, von Heide-Ines Willner, 22. November 2017)

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Original gebraut von Kürzer Düsseldorf

Original gebraut von Kürzer Düsseldorf

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Auf der Suche nach dem Gin des Lebens Wenn man die Kompaniekönigswürde in Heerdt erringt und das Ganze öffentlich feiert, dann ist es ein guter Brauch, dass auch das Regiment etwas schenkt. Die aktuelle Serie an Geschenken soll etwas Hochprozentiges sein. Der Siegeszug des Gins ist nicht nur hierzulande ungebrochen, so dass der Heerdter Schützenverein in Kooperation mit unseren linksrheinischen Freunden von der Edelbrennerei Schmittmann und der Jung Produktion einen Heerdter Schützen Gin entwickelt hat. Diese besondere Abfüllung wird nicht zu kaufen sein … umso höher müsste nun der Anreiz sein, die Kompaniekönigswürde zu erringen.

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HEERDTER FOTOKUNST

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SOZIALES ENGAGEMENT Traditionen bewahren – auch beim Helfen Neben der Kameradschaft untereinander ist insbesondere der Einsatz für das Sozialwesen im Stadtteil das maßgebliche Merkmal des Heerdter Schützenwesens. Hier sind auf der einen Seite jahrelang gepflegte Bräuche und Traditionen zu nennen, wie zum Beispiel die Begleitung beim

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St. Martins-Zug oder das Singen von Weihnachtsliedern mit den Bewohnern des Heerdter Altenheims. Auf der anderen Seite sind in den letzten Jahren Ideen aufgekommen, die wir erstmalig umsetzen konnten: Hier sind der Kinderwunschbaum auf unserem neuen Kirchplatz oder die Beteiligung beim Dreck-Weg-Tag gute Beispiele.


Besondere Beachtung – bis ins Fernsehen – fand die Organisation der Beerdigung und der entsprechenden Spendenaktion für Josif Damatarca. In beispielloser Weise konnten wir gemeinsam mit Claudia Metzger (die nach der Aktion direkt ins Corps à la Suite eintrat) über 100 Einzelspender gewinnen.

Dankbar sind wir für jedes neue Mitglied in dieser Vereinigung, da 90% des monatlichen Beitrags von EUR 7,50 sozialen Stadtteilprojekten zu Gute kommen. Schütze zu sein, bedeutet eben auch, sich 365 Tage im Jahr für die Gemeinschaft einzusetzen und insbesondere für diejenigen da zu sein, die am Rande der Gesellschaft stehen.

Wenn es um Spenden an Heerdter Einrichtungen geht, erfolgen diese seit rund einem Jahr über unser Corps à la Suite. Zuwendungen an die Altenhilfe, das Altenheim, den Jugendchor, die Arche Noah oder den Internationalen Treff wurden so ermöglicht.

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KAMPAGNE 2018

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MAKING-OF

103


UND DAS ERGEBNIS

104


105


CHRONIK ALLER GROSSEN KÖNIGE Jahr

Name

Vorname

Gesellschaft

1864

Daniels

Jakob

1866

Geefs

Nikolaus

1867

Decker

Abraham

1868

Duerot

Heinz

1869

Klapdor

Wilhelm

1871

Brandenburg

Johann

1872

Klapdor

Wilhelm

1873

Lenzen

Franz

1874

Breuer

Johann

1875

Kisters

Peter

1876

Bienefeld

Heinrich

1879

Baas

Heinrich

1880

Kronenberg

Josef

1881

Schmalbach

Wilhelm

1882

Daniels

Wilhelm

1883

Letsch

Johann

1884

Kamp

Peter

1885

Kleyen

Johann

1886

Winkelsen

Wilhelm

1887

Heck

Theodor

1888

Bach

Philipp

1889

Pohl

Jakob

1890

Stammen

Josef

Hubertus

1891

Wilms

Josef

1892

Hermkes

Johann

1894

Struth

Carl

106


1895

Kirsch

Christian

1896

Bahners

Benedictus

1897

Klüners

Heinrich

1898

Eisenburger

Heinz

1899

Titz

Christoph

1900–1901

Hansen

Johann

1902

Mäschig

Heinz

1903

Schmitz

Wilhelm

1904

Mohr

Gerhard

Hubertus

1905

Kippes

Hermann

1906–1908

Koch

Benedikt

1908–1910

Hassel

Heinrich

1910

Sattler

Franz

1911

Eisenburger

Paul

1912

Schneider

Hermann

1913

Reiners

Fritz

1914

Böck

Joseph

1915–1920

Kriegsbedingt

kein König

1921

Schneider

Peter

1922–1924

Lütz

Heinrich

1925

Wittbusch

Wilhelm

1926

Kersberg

Ewald

1927

Marx

Heinrich

Fidele Schützen

1928

Hermkes

Johann

1929

Jung

Peter

Hubertus

1930

Junker

Johann

1931

Jung

Otto

Hubertus

107


1932

Lewicki

Julius

1933

Kindler

Franz

1934

Lewicki

Julius

1935

Klapdor

Julius

Fidele Schützen

1936

Weyen

Willi

Alte Freunde

1937

Hüren

Severin

Hubertus

1938

Bahners

Michael

Fidele Schützen

1939

Kippes

Emil

1940–1947

Kriegsbedingt

kein König

1948

Offenhau

Heinrich

Alte Freunde

1949

Jöbges

Matthias

Scheibenschützen

1950

Thierbach

Herbert

Scheibenschützen

1951

Jung

Peter

Fidele Schützen

1952

Weyen

Willi

Alte Freunde

1953

Schmitz

Wilhelm

Hubertus

1954

Gless

Hubert

Fidele Schützen

1955

Broich

Fritz

Alte Freunde

1956

von Amelen

Hans

Scheibenschützen

1957

Krall

Franz

Marine Kompanie

1958

Baas

Peter

Fidele Schützen

1959

Dreps

Klaus

Hubertus

1960

Klapdor

Willi

Fidele Schützen

1961

Wahle

Jakob

Alte Freunde

1962

Wolf

Helmut

Hubertus

1963

Schelling

Albert

Fidele Schützen

1964

Perzborn

Phillip

Fidele Schützen

1965

Hüren

Anton

Hubertus

108


1966

Schelling

Willi

Hubertus

1967

Esser

Hermann

Blasorchester

1968

Zarp

Heinz

Alte Freunde

1969

Berster

Alfred

6. Grenadiere

1970

Kuttenkeuler

Ernst

Hubertus

1971

Nagel

Willi

Landsturm

1972

Schmidt

Johann

Ons Herke

1973

Erkelenz

Hans

Hubertus

1974

Mäschig

Josef

Fidele Schützen

1975

Werker

Günter

Hubertus

1976

Jaster

Horst

Flöter Jongens

1977

Frings

Herbert

Alte Freunde

1978

Dahm

Fritz

Fidele Schützen

1979

Cappallo

Jakob

Flöter Jongens

1980

Wengler

Willi

Landsturm

1981

Kiefer

Manfred

Fidele Schützen

1982

Plöger

Willi

Sappeur Kompanie

1983

Meyer

Lothar

Scheibenschützen

1984

Vishers

Heinz

6. Grenadiere

1985

Jung

Manfred

8. Grenadiere

1986

Schwarten

Paul

Landsturm

1987

Möhker

Hubertus

Hubertus

1988

Greiser

Peter

Alte Freunde

1989

Kempkes

Heinz

6. Grenadiere

1990

Mäschig

Willi

Fidele Schützen

1991

Laqua

Heinz

8. Grenadiere

1992

Plum

Ernst

6. Grenadiere

109


1993

Scharfschwerdt

Bernd

Scheibenschützen

1994

Krieger

Ernst

Alte Freunde

1995

Küppers

Toni

Hubertus

1996

Maas

Heinz

Scheibenschützen

1997

Nießen

Franz

Ons Herke

1998

Lüdorf

Ingo

Wildschütz

1999

Dahm

Wolfgang

Fidele Schützen

2000

Müller

Wilfried

Alte Freunde

2001

Hansen

Robert

Tambourcorps

2002

Soroka

Wilfried

Alte Freunde

2003

Funke

Armin

Schützenlust

2004

Wengler

Willi

Sappeure

2005

Grüssel

Gerold

Schwarze Husaren

2006

Mellmer

Simon

6. Grenadiere

2007

Pretzer

Dirk

Tambourcorps Heerdt

2008

Müller

Helmut

Alte Freunde

2009

Mittelstädt

Dirk

Wildschütz

2010

Mäschig

Dirk

Fidele Schützen

2011

Plum

Michael

6. Grenadiere

2012

Kiefer

Frank

Heerdter Jongens

2013

Gläser

Lothar

Tambourcorps

2014

Schmied

Thomas

Wildschütz

2015

Cürten

Bernhard

Fidele Schützen

2016

Schmied

Denny

Wildschütz

2017

Bessert

Jörg

Alte Freunde

110


IMPRESSUM

Herausgeber: St. Seb. Schützenverein Düsseldorf-Heerdt 1573 e. V. Verantwortlich: Michael Gerdes Creation, Pre Press & Print: Jung Produktion

Redaktion: Andreas Bahners Lothar Gläser Edmund Neuhofen Klaus Bahners Fotograf: Thomas Lehmkemper

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Schutzgebühr 5,00 € - der Erlös ist für einen guten Zweck bestimmt


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