Beethoven - Catalogue of Works

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00_Band 1.book Seite 5 Montag, 29. September 2014 11:33 11

INHALT · CONTENTS BAND 1 Einleitung Beethoven-Werkverzeichnisse 1851–2014 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zur Überlieferung der Musikhandschriften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hinweise zur Benutzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Danksagung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

9* 15* 25* 35*

Introduction Catalogues of Beethoven’s works, 1851–2014 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Transmission of the music manuscripts . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . How to use the catalogue . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Acknowledgements . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

41* 47* 57* 66*

Abkürzungsverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

68*

Werke mit Opuszahl Opus 1–138 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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BAND 2 Werke ohne Opuszahl WoO 1–24 WoO 1–2 WoO 3 WoO 4–6 WoO 7–17 WoO 18–24 WoO 25–35 WoO 36–46 WoO 47–86 WoO 47–62 WoO 63–80 WoO 81–86

Werke für Orchester Musik zu Bühnenwerken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sonstige Orchesterstücke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Werke für Soloinstrumente und Orchester (siehe auch WoO 206–207) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tänze für Orchester . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Märsche und Tänze für Militärmusik . . . . . . . . . . . . . Kammermusik ohne Klavier (siehe auch WoO 208–210) . . Kammermusik mit Klavier . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klavierwerke Sonaten, Sonatinen, Kadenzen und sonstige Stücke für Klavier solo (siehe auch WoO 211–216) . . . . . . Variationen für Klavier solo und Klavier zu vier Händen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tänze für Klavier solo (siehe auch WoO 217–219) . . . . . . .

1 8 11 19 49 67 91 121 152 203


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Inhalt

WoO 87–98 WoO 99–151 WoO 152–158 WoO 159–205 WoO 206–228

Werke für Gesang und Orchester, mit Einlagestücken zu Bühnenwerken (siehe auch WoO 220) . . . . . . . . . . . . . Werke für Gesang und Klavier sowie A-cappella-Werke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volksliedbearbeitungen für Solostimmen, Violine (Querflöte), Violoncello und Klavier . . . . . . . Kanons, musikalische Scherze und sonstige kurze Stücke für Singstimmen (siehe auch WoO 221–228) . . . . . Neue Werke ohne Opuszahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

214 247 360 471 542

Unvollendete Werke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

573

Opernpläne . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

610

Oratorienpläne . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

621

Kompositionsstudien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

633

Abschriften Beethovens aus Werken anderer Komponisten . . . . . . . . . . . . . . . . . .

639

Abschriften Beethovens aus Musiktheoretika . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

647

Anhang Unechte und zweifelhafte Werke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sammelausgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Verlagswesen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

653 699 733

Übersichten und Register 1. Verzeichnis der Werke nach Gattungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2. Chronologie der Werke nach Entstehung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3. Chronologie der Werke nach Erstveröffentlichung bis 1830 . . . . . . . . . . . 4. Verlage, Sammeldrucke, Musikperiodika und Zeitschriften, in denen die Ausgaben der Quellen III–V erschienen sind . . . . . . . . . . . . 5. Von der heute üblichen Zählung abweichende Opuszahlen . . . . . . . . . . . . 6. Konkordanz der Hess-Nummern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7. Populärtitel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8. Widmungsträger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9. Textdichter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10. Titel und Textanfänge der Vokalwerke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11. Namensregister . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

825 855 857 862 864 873 876 889

Literaturverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

937

789 799 813


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EINLEITUNG


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Beethoven-Werkverzeichnisse 1851–2014 Im Druck erschienene Werkverzeichnisse bis 1978 Die vorliegende, zwischen 1999 und 2014 erarbeitete Neuausgabe des Verzeichnisses der Werke von Ludwig van Beethoven steht in einer über 150jährigen Tradition, die durch den Leipziger Verlag Breitkopf & Härtel begründet wurde. Dort erschien 1851, 24 Jahre nach dem Tod des Komponisten, erstmals ein „Thematisches Verzeichniss sämmtlicher im Druck erschienenen Werke von Ludwig van Beethoven“ (B&H/1851). Als bedeutender Musikverlag und Musikalienhändler war es Breitkopf & Härtels wichtigstes Anliegen, seinen Kunden ein übersichtliches und verlässliches Nachschlagewerk an die Hand zu geben, das deren viele, oft pragmatische Fragen beantwortet: Welche Ausgaben sind käuflich erhältlich, wo sind sie zu beziehen, und vor allem: Wer ist der Originalverleger? Da Beethoven seine Kompositionen an zahlreiche Verlage veräußert hatte – einige unter ihnen existierten 1851 nicht mehr, sondern wurden durch ihre Rechtsnachfolger vertreten –, waren diese Fragen keineswegs immer trivial. Und ihre Beantwortung wurde zum Teil überschattet von zusätzlichen Schwierigkeiten: Nicht alle Ausgaben seiner Werke waren mit einer Opuszahl erschienen, die sie eindeutig identifizierte. Zum einen existierten in der Reihe der Werknummern Lücken. Es blieb unklar, ob Beethoven manche Opuszahlen nicht vergeben hatte oder ob die entsprechenden Kompositionen nie erschienen waren. Zum anderen fanden sich auf Ausgaben ein und derselben Komposition verschiedene Werknummern. Und schließlich lagen außerdem Drucke von Werken vor, die zwar unter Beethovens Namen erschienen waren, bei denen aber große Zweifel herrschten, ob sie überhaupt aus seiner Feder stammten. Breitkopf & Härtels Antwort auf diese Kundenbedürfnisse war das zweibändige Werkverzeichnis aller im Druck erschienenen Werke Beethovens. Zunächst wurden darin die Werke mit Opuszahl in aufsteigender Ordnung behandelt, anschließend alle anderen, sortiert nach Gattung und Besetzung. Jeder Werkeintrag bestand aus einem normierten Titel mit Besetzungs- und Widmungsangabe, gefolgt vom Namen des Originalverlegers und einer Liste aller weiteren Ausgaben bis 1851. Dabei beschränkte sich das Verzeichnis allerdings auf „deutsche“ (d. h. in Deutschland und Österreich erschienene) Drucke. Verlagserzeugnisse aus anderen Ländern wies man wohl bewusst nicht nach. Musikincipits wurden zur Identifikation der Kompositionen beigegeben, und die Einträge endeten mit einer Liste veröffentlichter Arrangements – die in jener Zeit wohl lukrativste Verwertungsform von Originalkompositionen. Dies war also ein Verzeichnis, das vor allem als Handelskatalog den Musikalienhändlern und ihren Kunden diente. Noch die vorliegende Neuausgabe des Werkverzeichnisses zeigt diesen starken Fokus auf Drucke und erschienene Arrangements. Breitkopf & Härtels Verzeichnis von 1851 vorausgegangen sind drei Versuche einzelner Verleger, in Beethovens Œuvre Übersicht zu schaffen, vor allem auch hinsichtlich


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Einleitung

der Vergabe von Opuszahlen bzw. Nummerierungen in den Ausgaben (siehe ausführlich das Stichwort Werkzählung im Anhang Verlagswesen): 1. Der Wiener Verleger Artaria hängte einer im Oktober 1819 erschienenen Auflage seiner Originalausgabe von Op. 106 eine Liste der bis dahin erschienenen Werke mit dem Titel „Catalogue des Oeuvres de Louis van Beethoven“ an, die er in einer Auflage des Katalogs von 1837 weiterführte und vervollständigte. 2. Ebenfalls 1819 brachte der Leipziger Verleger Friedrich Hofmeister ein „Thematisches Verzeichnis von Beethovens Compositionen für Instrumentalmusik“ heraus, in dem zum ersten Mal die Werke mit ihren Musikincipits und Beethovens „eigenen Tempobezeichnungen nach Mälzls Metronome“ aufgeführt sind (Hofmeister/Verzeichnis1819). 3. 1832 erschien als Anhang in Ignaz von Seyfrieds „Ludwig van Beethoven’s Studien im Generalbasse, Contrapunkte und in der Compositions-Lehre“ ein Verzeichnis der Werke Beethovens (ohne Musikincipits), dessen Vorlage ein seit ca 1830 von Tobias Haslinger handschriftlich angefertigtes „Verzeichniß der sämmtlichen Werke von Ludwig van Beethoven“ mit Musikincipits war. Erwähnt werden soll auch, dass Wilhelm von Lenz zwischen 1855 und 1860, also kurz nach Breitkopf & Härtels Verzeichnis von 1851, einen Katalog der Werke Beethovens mit ihren Analysen herausbrachte, der aber nicht als bibliographisches Quellenverzeichnis zu verstehen war (Lenz/Beethoven und Lenz/Katalog). Mit dem Aufschwung der bibliographischen und dokumentarischen Beethoven-Forschung, besonders durch die Arbeiten von Alexander W. Thayer und Gustav Nottebohm, änderten sich die Ansprüche an ein Werkverzeichnis entscheidend. Thayer verlegte in der Vorbereitung seines „Chronologischen Verzeichnisses der Werke Ludwig van Beethoven’s“ (Thayer/1865) den Schwerpunkt seiner Arbeit auf die Gewinnung völlig anderer Erkenntnisse. Aus der Perspektive des Beethoven-Forschers genügte die alleinige Beschäftigung mit veröffentlichten Werken Beethovens nicht. Vielmehr war ein Überblick über sein Gesamtwerk einschließlich der nie im Druck erschienenen Kompositionen erforderlich. Daher gehörte es zu Thayers ersten Aufgaben, die Manuskripte unveröffentlichter Werke aufzufinden und zu katalogisieren. Nachforschungen zur Entstehungsgeschichte jeder einzelnen Komposition waren nötig, um Beethovens Œuvre in eine chronologische Ordnung bringen zu können. Nur wenige Manuskripte tragen eine authentische Datierung, zudem stellt sich diese gelegentlich als unpräzise oder gar falsch heraus. Genaue Erscheinungs- und Erstaufführungsdaten mussten ermittelt, frühe Biographien, überlieferte Briefe und Konversationshefte studiert werden. Thayer widmete sich dieser Aufgabe bekanntlich nicht unvorbereitet. Seit 1849 arbeitete er an seiner monumentalen Beethoven-Biographie, deren erster Band 1866 erschien, ein Jahr nach der Veröffentlichung des Chronologischen Werkverzeichnisses. Thayers Verzeichnis führt ein eigenes Nummernsystem ein und konzentriert sich auf die Darlegung aller relevanten Informationen zur Entstehungsgeschichte des jeweiligen Werks. Anzeigen des Erscheinens in Zeitschriften und Magazinen der Beethoven-Zeit werden nachgewiesen, Ausschnitte aus Rezensionen zitiert und Anton Schindler als damals unangefochtene Autorität in biographischen Fragen herangezogen. Das Verzeichnis ergänzte Breitkopf & Härtels Katalog sehr effektiv und war nie als Ersatz für letzteren konzipiert. Die teils sehr kurzen Werkeinträge enthalten nur selten Musikincipits und keine Informationen zu anderen Drucken als den Original- oder Erstausgaben. Das Chronologische Verzeichnis richtet sich eindeutig vor allem an Beethoven-Forscher.


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Einleitung

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Drei Jahre nach der Veröffentlichung von Thayers Verzeichnis erschien 1868 bei Breitkopf & Härtel in Leipzig die zweite, erweiterte Ausgabe des verlagseigenen thematischen Verzeichnisses. Als Verfasser zeichnete kein Geringerer als Gustav Nottebohm verantwortlich (Nottebohm/1868). Seit 1862 hatte er sich, zusammen mit Selmar Bagge und einer Reihe namhafter Herausgeber (Vorwort zu AGA) der monumentalen Aufgabe gewidmet, Breitkopf & Härtels Gesamtausgabe der Werke Beethovens herauszugeben, die ab diesem Jahr bis 1865 – mit einem Supplementband 1888 – vorgelegt wurde. Ebenfalls ab 1862 waren seine grundlegenden Arbeiten zu Beethovens Skizzen erschienen. Nottebohms Werkverzeichnis, Ergebnis eines umfassenden Forschungsprojekts, zeichnet sich durch systematischen Zugang, ein klar abgegrenztes Forschungsfeld und präzise Beschreibungs- und Nachweismethoden aus. Auch wenn dieses Verzeichnis weiterhin vor allem als Verkaufskatalog dienen sollte, so fand sich nun darin zu jedem Werk ein Abschnitt mit Anmerkungen in kleinerer Type, deren Funktion Nottebohm folgendermaßen beschreibt: „Sie sollen […] die Zeit der Composition, der Veröffentlichung und ersten Aufführung der Werke angeben und Nachricht geben über die vorhandenen Original-Handschriften, über die von Beethoven revidirten Abschriften, ferner über die ältesten Original-Ausgaben und über die von Beethoven herrührenden oder ihm zugeschriebenen Bearbeitungen u. dgl.“ (Nottebohm/1868 Vorwort S. [III]). Im Anhang ergänzte Nottebohm eine chronologische Liste der Werke nach ihrer Entstehung. Nachdem sich bis 1868 ein Musikverlag und zwei Beethoven-Forscher der Erstellung von Werkverzeichnissen gewidmet hatten, betraten anschließend auch die Bibliothekare die Szene. Nottebohms bis 1925 mehrfach nachgedruckter Katalog war eine exzellente Ausgangsbasis für Georg Kinskys „Thematisch-bibliographisches Verzeichnis“. Kinsky hatte zunächst im Musikalienhandel und in einem Antiquariat gearbeitet, bevor er 1908 als Assistent an die Preußische Staatsbibliothek in Berlin wechselte. Ein Jahr später wurde er Kurator von Wilhelm Heyers Musikhistorischem Museum in Köln und blieb dort, bis das Museum 1926 aufgelöst und seine Instrumentenbestände an die Leipziger Universität verkauft wurden. Ab 1932 bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs arbeitete er als Lehrbeauftragter an der Universität zu Köln und widmete sich anschließend neben kleineren Projekten seinem Magnum Opus, dem Manuskript eines neuen BeethovenWerkverzeichnisses. Nach wiederholten Drohungen durch das nationalsozialistische Regime und nach dem Verlust seiner Aufzeichnungen und seiner privaten Bibliothek erschien es ihm nach dem Krieg zunächst unmöglich, seine Arbeit fortzusetzen. Nur mit großer Überzeugungskraft gelang es schließlich, ihn 1949 zur Wiederaufnahme des Projektes zu bewegen. Er konnte es allerdings nicht zum Abschluss bringen – Georg Kinsky starb nur zwei Jahre später. Kinsky hatte zunächst Nottebohms Verzeichnisaufbau und dessen wohlbedachten systematischen Zugang übernommen und weiterentwickelt. Die Voraussetzungen und die historische Perspektive hatten sich jedoch bekanntlich substanziell gewandelt: Die musikalische Klassik und Romantik waren nun ein Phänomen der Vergangenheit. Exemplare von Originalausgaben und frühen Ausgaben Beethovenscher Werke zum Beispiel stellten nun wertvolle Sammlerobjekte dar. Die Bedürfnisse der Musikalienhändler und ihrer Kunden wurden durch periodische Veröffentlichungen wie die „Hofmeister“-Listen besser abgedeckt als durch nur in großen zeitlichen Abständen neu erscheinende Werkverzeichnisse. Kinsky machte sein Verzeichnis daher zum unverzichtbaren Instrument für alle, die ein historisch-bibliographisches Interesse an


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Einleitung

Beethoven haben, seien es Antiquare, Bibliothekare, Herausgeber wissenschaftlicher Ausgaben, Sammler, Auktionshäuser oder informationsbedürftige Forscher und Musiker. 1955 erschien das von Hans Halm, dem Leiter der Musikabteilung in der Bayerischen Staatsbibliothek, redigierte und vervollständigte Manuskript Georg Kinskys im G. Henle Verlag als „Das Werk Beethovens. Thematisch-bibliographisches Verzeichnis seiner sämtlichen vollendeten Kompositionen“ (KH). Zwei wichtige Ergänzungen zum bald als Standardwerk etablierten „Kinsky/Halm“ folgten: Willy Hess legte 1957 bei Breitkopf & Härtel in Wiesbaden sein „Verzeichnis der nicht in der Gesamtausgabe veröffentlichten Werke Ludwig van Beethovens“ (Hess) vor, und in den 1970er Jahren sammelte Kurt Dorfmüller Addenda und Corrigenda zum Werkverzeichnis, die im G. Henle Verlag 1978 in den „Beiträgen zur Beethoven-Bibliographie. Studien und Materialien zum Werkverzeichnis von Kinsky-Halm“ (BBB) veröffentlicht wurden. Der Erfolg des „Kinsky/Halm“ hat zwei italienische Beethoven-Verzeichnisse fast vergessen lassen, die etwa gleichzeitig erarbeitet wurden: Antonio Bruers’ „Beethoven. Catalogo storico-critico di tutte le Opere“ (1. Auflage 1940, 4. Auflage 1951) und Giovanni Biamontis „Catalogo cronologico e tematico delle opere di Beethoven“ (1. Auflage 1951, letzte Auflage 1968). Während Bruers’ Katalog aus historischen Werkeinführungen bei Schallplattenvorführungen 1937 hervorging und in seiner Intention daher weit entfernt von den Verzeichnissen von Nottebohm, Thayer und Kinsky/Halm war, führte Biamonti zwar den Ansatz von Thayers Verzeichnis fort, indem er handschriftliches und noch nicht veröffentlichtes Material einarbeitete, aber er führte auch eine neue Nummerierung ein, die er überdies in seinen Auflagen immer wieder umänderte. Sein Katalog konnte sich daher trotz mancher Positiva gegenüber KH nicht durchsetzen. Schließlich sind auch die Werkverzeichnisse in Lexika zu nennen, z. B. George Groves „Dictionary of music and musicians“ (seit 1879) und „Die Musik in Geschichte und Gegenwart“ (1. Auflage 1949), in denen vor allem eine übersichtliche Darstellung der Werke versucht wurde und die Möglichkeit gegeben war, in weiteren Auflagen die neuesten Forschungsergebnisse einzuarbeiten. Die Neuausgabe 20 Jahre nach dem Erscheinen der „Beiträge zur Beethoven-Bibliographie“ konnte 1998 auf Kurt Dorfmüllers und Sieghard Brandenburgs Initiative das Projekt der Erarbeitung einer Neuausgabe des Werkverzeichnisses offiziell aus der Taufe gehoben werden. Neben Dorfmüller wurde Norbert Gertsch – gefördert durch Mittel der Deutschen Forschungsgemeinschaft und zunächst im Auftrag des Beethoven-Hauses, dann jedoch als Mitarbeiter des G. Henle Verlags – mit der Erarbeitung des Verzeichnisses beauftragt. Julia Ronge stieß als Mitarbeiterin des Beethoven-Hauses wenige Jahre später als dritte Herausgeberin dazu, und Gertraut Haberkamp unterstützte Dorfmüller bald in seinen Aufgaben. Ebenfalls von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert, lieferten Wolfram Enßlin, Joanna Cobb-Biermann und Dieter Haberl Vorarbeiten zur Erstellung des von Grund auf neu gestalteten Verzeichnisses. Es konnte auf zahlreiche Erkenntnisse der sich fast explosionsartig entwickelnden Beethoven-Forschung der zweiten Hälfte des 20. und des beginnenden 21. Jahrhunderts zurückgreifen:


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Einleitung

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1. Werkausgaben: In den späten 1950er Jahren startete das Beethoven-Haus in Bonn die neue Gesamtausgabe der Werke Beethovens (NGA), deren erster Band (Klaviervariationen) 1961 erschien. Auch wenn sie bis heute nicht abgeschlossen ist, so liegen doch zahlreiche Kritische Berichte wichtiger Bände veröffentlicht oder im Manuskript zur Auswertung vor. Um die gleiche Zeit begann Willy Hess mit der Veröffentlichung der Supplemente zur (alten) Gesamtausgabe (SBG) in 14 Bänden (1959– 1971). 2. Kritische Editionen der primären Textquellen: Ende der 1990er Jahre erschien, herausgegeben von Sieghard Brandenburg, der Briefwechsel Beethovens in einer kritischen Gesamtausgabe (BGA). Die Kommentare zu den Briefen enthalten zahlreiche neue Erkenntnisse. Ähnliches gilt für die Veröffentlichung der Kritischen Ausgabe der Konversationshefte Beethovens durch Karl-Heinz Köhler, Grita Herre, Dagmar Beck und andere seit 1968 (BKh) sowie für Stefan Kunzes in zweiter Auflage 1996 vorgelegte gesammelte Konzertberichte und Rezensionen (Kunze/Werke). 3. Skizzenforschung: Die umfassende Untersuchung des Skizzenmaterials und seines Inhalts liefert unter anderem in Datierungsfragen zahlreiche Erkenntnisse. Zwei wegweisende Veröffentlichungen der Skizzenforschung sind „The Beethoven Sketchbooks“ von Douglas Johnson, Alan Tyson und Robert Winter von 1985 (JTW) sowie Douglas Johnsons „Beethoven’s Early Sketches in the ‚Fischhof Miscellany‘“ von 1980 (Johnson/Fischhof ). Viele weitere Publikationen, unter anderem die zahlreichen grundlegenden Arbeiten von Sieghard Brandenburg, machen dieses Forschungsgebiet zu einer zentralen Quelle für die Neuausgabe eines Werkverzeichnisses. 4. Bestandskatalogisierung und Digitalisierung: Zu den renommiertesten und ergiebigsten Vorhaben in diesem Bereich gehören die gedruckten Kataloge der BeethovenMusikalien in der Staatsbibliothek zu Berlin, der Hoboken-Sammlung in der Österreichischen Nationalbibliothek und der Hirsch-Sammlung in der British Library; die Mikrofiche-Kataloge der Bibliothèque nationale de France, der Österreichischen Nationalbibliothek und der Staatsbibliothek zu Berlin; schließlich die zahlreichen online zugänglichen Kataloge, z. B. diejenigen des Beethoven-Hauses in Bonn, des Ira Brilliant Center for Beethoven Studies in San José, California, der Beethoven-Sammlung des Kunitachi College of Music und die Verbundkataloge verschiedener Länder, etwa der italienische Catalogo Unico. Zahlreiche Beethoven-Musikalienbestände sind heute in digitalisierter Form online verfügbar, allen voran die Sammlungen des Beethoven-Hauses in Bonn (DBH/online). Weitere Sammlungen sind in ihrer Digitalisierung weit vorangeschritten oder vollständig präsent, zum Beispiel diejenigen der Staatsbibliothek zu Berlin (SBB/online), der Krakauer Biblioteka Jagiellońska (Jagiellonian/online), der Bibliothèque nationale de France (Gallica), der British Library (BL/online), der Morgan Library (Morgan/online), der Juilliard Manuscript Collection (Juilliard/online) und der Library of Congress (LoC/online). Als Konsequenzen aus der Fülle der neuen Erkenntnisse, die in der Neuausgabe des Werkverzeichnisses darzustellen sind, seien hier nur die drei wesentlichen Aspekte der Erweiterung und Darstellung genannt (zu Details siehe Hinweise zur Benutzung): 1. Der Inhalt des Werkverzeichnisses wurde gegenüber demjenigen von Kinsky und Halm deutlich erweitert. KH behandelte – da Kinsky sich nur den vollendeten Kompositionen widmete – neben den Werken mit und ohne Opuszahl nur die unechten und zweifelhaften (Anh. 1–18). Die Neuausgabe führt neue Werke ohne Opuszahl


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Einleitung

(WoO 206–228) ein und legt zusätzlich Abschnitte zu einer Auswahl von unvollendeten Werken (Unv 1–23), zu Beethovens Kompositionsstudien, seinen Opernund Oratorienplänen und seinen Abschriften aus Werken anderer Komponisten und aus Musiktheoretika vor. Auf die Darstellung weiterer nicht authentischer Werke wurde allerdings bewusst verzichtet. 2. Die in KH nur kursorisch, vor allem auf die Arbeiten von Gustav Nottebohm zurückgreifend ausgewerteten Skizzen sind nun integraler Bestandteil des Verzeichnisses. Sie werden in jedem Werkeintrag im Abschnitt zu den Quellen aufgelistet. Für Datierungsfragen zur Entstehung der Werke liefern sie meist zuverlässige Informationen (im Gegensatz zu Anton Schindler, dessen Arbeiten in KH noch in gutem Glauben zurate gezogen wurden, heute aber aufgrund zahlreicher Fälschungsnachweise als Belege weitgehend ausfallen). 3. Exemplare von Druckausgaben werden nun dank der oben beschriebenen zur Verfügung stehenden bibliographischen Werkzeuge im Verzeichnis mit Fundorten nachgewiesen. Die zugänglichen Kataloge im Druck und online führten erwartungsgemäß zu einer starken Erweiterung und Ausdifferenzierung der Nachweise von Originalund Erstausgaben, sonstigen Ausgaben und Arrangements. Auf Nachweise zu nicht im Druck, sondern nur online erschienenen Editionen von Werken, auch von dort in Rekonstruktionen und Vervollständigungen vorgelegten Ausgaben (siehe zum Beispiel www.unheardbeethoven.org oder www.ceesnieuwenhuizen.com), wird verzichtet. Nur eine digitale Version des Werkverzeichnisses kann den sich ständig verändernden Veröffentlichungsformen und wechselnden Bezugsquellen gerecht werden. Die vorliegende Neuausgabe des Beethoven-Werkverzeichnisses wird vermutlich die letzte sein, die im Druck erscheint. Die Zukunft einer solchen Sammlung und Aufbereitung von Informationen liegt im digitalen Medium.




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Hinweise zur Benutzung Werk- und Verzeichnisnummern Die spätestens durch KH etablierten Werk- und Verzeichnisnummern (Opuszahl, Werke ohne Opuszahl, Anhangnummern der unechten und zweifelhaften Werke) gelten im vorliegenden Werkverzeichnis unverändert. Es werden für die mit diesen Nummern identifizierten Kompositionen keine neuen Nummern vergeben, auch nicht ergänzend zu den alten. Das Werkverzeichnis wird allerdings durch hinzugekommene Kompositionen um neue, bisher nicht vergebene Nummern erweitert: Zum einen geht nun die Reihe der Werke ohne Opuszahl über WoO 205k hinaus bis zu WoO 228, zum anderen wurden für unvollendete, in KH nicht erfasste Werke die Nummern Unv 1–23 vergeben. Da sich unter den bereits bei KH etablierten Werken mit und ohne Opuszahl nach heutiger Kenntnis sowohl unvollendete als auch unechte und zweifelhafte Werke finden, werden diese nun in den entsprechenden Abschnitten behandelt. An ihrer ursprünglichen, von KH festgelegten Stelle findet sich ein entsprechender Verweis. Die von Willy Hess in seinem „Verzeichnis der nicht in der Gesamtausgabe veröffentlichten Werke“ für zahlreiche vollendete und unvollendete Kompositionen, zum Teil auch für Frühfassungen oder in einzelnen Quellen abweichend repräsentierte Fassungen sowie für Arrangements vergebenen sogenannten Hess-Nummern stehen in den zugehörigen Einträgen des vorliegenden Werkverzeichnisses entweder im Kopf oder bei der entsprechenden Quelle, auf die sie sich beziehen. Eine tabellarische Konkordanz der Hess-Nummern findet sich unter den Übersichten und Registern am Ende des vorliegenden Werkverzeichnisses. Auf eine Konkordanz der Nummern aus Giovanni Biamontis „Catalogo cronologico e tematico delle opere di Beethoven“ von 1968, die sich in der Beethoven-Forschung nicht durchgesetzt haben, wurde verzichtet. Die Werknummern aus Alexander W. Thayers chronologischem Verzeichnis dagegen werden gegebenenfalls in den jeweiligen Werkeinträgen unter Verzeichnisse genannt. Neue Werke ohne Opuszahl Georg Kinsky und Hans Halm organisierten den Abschnitt ihres Werkverzeichnisses zu den Werken ohne Opuszahl nach Gattungen und Besetzungen, beginnend mit den Instrumentalwerken nach Größe der Besetzung absteigend, gefolgt von den Vokalwerken in gleicher Untergliederung. Bei der Integration der neuen, nach dem Erscheinen von KH festgelegten WoO musste im vorliegenden Werkverzeichnis ein pragmatischer Weg beschritten werden, der die durchlaufende Nummernfolge der bisherigen WoO nicht aufbricht: Alle neuen WoO schließen sich in ihrer Nummerierung am Ende der etablierten Reihe WoO 1 bis WoO 205k an. Der neue Block von WoO 206 bis WoO 228


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Einleitung

ist nochmals wie die etablierten Nummern nach Gattung und Besetzung organisiert. Dass dadurch bestimmte Gattungen und Besetzungen nun an zwei verschiedenen Stellen innerhalb der WoO vertreten sind, wurde aus den genannten Gründen in Kauf genommen. Im Inhaltsverzeichnis zu Bd. 2 des Werkverzeichnisses wird jeweils zur Orientierung bei den Gattungen und Besetzungen auch auf die neuen WoO verwiesen. Das Register nach Gattungen kann hier zusätzlich als Hilfsmittel zur Orientierung dienen. Unvollendete Werke Aufgrund der fast unüberschaubaren Menge von Skizzen und sonstigen Notierungen zu nur geplanten oder skizzierten, aber nicht ausgeführten Werken wurden im vorliegenden Verzeichnis nur unvollendete Kompositionen aufgenommen, die mindestens zwei der folgenden Kriterien entsprechen: 1. Es existieren Skizzen in einer nennenswerten Anzahl oder andere, nicht abgeschlossene Ausarbeitungsstadien. 2. In der Sekundärliteratur wird die Komposition in einer oder mehreren Abhandlungen in den Mittelpunkt gestellt und stößt damit in der Rezeption auf Interesse. 3. Auf die Komposition wird in Briefen, Konversationsheften oder sonstigen zeitgenössischen Dokumenten intensiver eingegangen. Bei der Entscheidung über die Aufnahme als unvollendetes Werk spielte es keine Rolle, ob die Komposition in SBG oder im Hess-Verzeichnis ediert oder erwähnt wird. Schon Kinsky/ Halm sahen sich gezwungen, eine rigide Auswahl aus den von Willy Hess zusammengetragenen Informationen zu treffen (KH S. 708). Diejenigen unvollendeten Werke, die entgegen der eigentlichen Systematik von KH dort dennoch einen eigenen Werkeintrag erhielten (z. B. WoO 62), werden auch im vorliegenden Verzeichnis ausführlicher behandelt. Aufbau der Werkeinträge Allgemeine Hinweise Die Verwendung von Abkürzungen wurde auf das absolute Minimum reduziert, zur Identifizierung von Instrumenten wurden allerdings in Anlehnung an NGA Kürzel verwendet (siehe Abkürzungsverzeichnis). Bibliographische Nachweise werden in Form von Sigeln geführt. Die Sigel sind in der Regel aus zwei Bestandteilen aufgebaut, dem Autorennamen und einem Stichwort, das für den Kenner der Beethoven-Literatur häufig bereits die zitierte Veröffentlichung identifiziert (z. B. „Johnson/Fischhof“). Im Literaturverzeichnis am Ende von Bd. 2 sind die Veröffentlichungen alphabetisch nach Sigeln sortiert. Alle Quellenfundorte werden durch RISM-Sigel ausgewiesen (zu ihrer Auflösung siehe www.rism.info). Die Namensformen von Personen folgen in der Regel dem entsprechenden Register der Gesamtausgabe des Briefwechsels (BGA), es sei denn, neuere Forschungsliteratur bringt für Abweichungen entsprechende Belege. Kopf des Eintrags Der Kopfbereich jedes Werkeintrags nennt zunächst die Verzeichnisnummer (Opus, WoO, Unv, Anh.). Dem besonderen Problem der etablierten „unechten Opuszahlen“, also derjenigen Werknummern, die nicht Beethoven selbst bestimmte, sondern die von Verlegern eigenmächtig vergeben wurden, wird insofern Rechnung getragen, als die


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Opuszahl im Kopf des entsprechenden Eintrags – und nur dort – in Anführungen gesetzt wird. Anschließend folgt der standardisierte Titel – bei Instrumentalwerken im Normalfall die Gattung des Werks, bei Vokalwerken vor der Gattungsbezeichnung der Titel der Komposition oder der Textbeginn. Auf den Titel folgt bei Einzelwerken oder Gruppen von bis zu sechs Werken die Angabe der Tonart(en). Ab sieben Werken können sie über die Notenincipits ermittelt werden. In der Regel wird anschließend bei nicht mit Orchester besetzten Werken die standardisierte Besetzung genannt. Vor der Nennung der Besetzung können weitere Informationen mitgeteilt werden, etwa bei Vokal- oder Bühnenwerken der Textautor, Librettist oder Choreograph, bei Variationswerken der Titel und Autor des Themas, bei Originalarrangements die Vorlage sowie für einige Werke ihre authentischen Beinamen. Nicht als Beinamen aufgeführt werden allerdings allgemeine, oft aus verlagspolitischen Überlegungen oder aus Gewohnheit vor allem den frühen Veröffentlichungen Beethovens beigesetzte Attribute wie „Grand“. Widmungsträger werden im Kopf des Eintrags nur dann genannt, wenn es sich um offizielle Widmungen der Originalausgaben durch Beethoven handelt, und nicht etwa um handschriftliche Zueignungen auf Manuskripten oder Druckexemplaren bzw. um postume Widmungen durch die Verleger der Erstausgaben. Anschließend wird auf die Edition der Werke in den modernen Gesamtausgaben hingewiesen, im Fall der seit 1961 erscheinenden Ausgabe „Beethoven Werke“ (NGA) mit Abteilung und Band, auch dort, wo eine Veröffentlichung bisher lediglich geplant ist. Zur Edition in der sogenannten Alten Gesamtausgabe (AGA), erschienen als „Ludwig van Beethoven’s Werke: vollständige kritisch durchgesehene überall berechtigte Ausgabe“ von 1862 bis 1865 mit einem Supplementband 1888, wird die fortlaufende Nummer des Werkes innerhalb der AGA sowie die Nummer in der jeweiligen Serie der AGA genannt (zur besseren Orientierung steht bei kleineren Kompositionen, die in AGA unter einer Nummer zusammengefasst wurden, auch die Seitenzahl des entsprechenden Bandes). Von 1959 bis 1971 schließlich erschienen unter der Herausgabe von Willy Hess die „Supplemente zur Gesamtausgabe“ (SBG). Der Ort des Abdrucks eines Werkes in SBG wird mit Bandangabe und Nummer innerhalb des Bands vermerkt. Bei Band V der SBG macht ein revidierter Nachdruck des Bands die Nennung der (ab Nr. 10 des Bands) abweichenden Nummern in 1. und 2. Auflage nötig. Bei der SBG-Angabe erscheint auch die zugehörige Nummer aus Willy Hess’ „Verzeichnis der nicht in der Gesamtausgabe veröffentlichten Werke“ von 1957 (Hess). Unter Beinamen werden nicht authentische, vor allem im deutschen und englischen Sprachraum etablierte Populärtitel der Werke genannt, die auch heute noch in Gebrauch sind. Nur in wenigen Ausnahmefällen werden historische, heute nicht mehr geläufige Beinamen angeführt, die im Rahmen der Entstehungsgeschichte oder bei frühen Drucken eine Rolle spielten. Die Incipits sind auf die zur Identifizierung der Werke nötigen Takte beschränkt. Vorlage waren die Gesamtausgaben inklusive Supplemente. Sollte das Werk dort nicht erschienen sein, wurde die Erstveröffentlichung oder eine Urtextausgabe herangezogen. Größer besetzte Werke werden in Particell-Form wiedergegeben. Neben der Gesamtzahl der Takte wird bei Variationswerken auch die Taktzahl des Themas angegeben. Metronomangaben in Incipits stammen von Beethoven. Bei größer besetzten Werken, insbesondere mit Orchester, wird im Anschluss an die Incipits die Besetzung genannt.


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Zur Geschichte Dieser Abschnitt legt im Wesentlichen die Entstehungs- und Veröffentlichungsgeschichte des Werks dar. In einem ersten Absatz zur Entstehung und Herausgabe wird der chronologische Rahmen abgesteckt durch Nennung der Entstehungszeit und der Publikationsdaten der Original- bzw. Erstausgaben. In den folgenden Absätzen in kleinerer Schrift werden Fakten und Belege zur Datierung und den in der Sekundärliteratur behandelten besonderen Aspekten der Werkentstehung sowie zu Vertragsverhandlungen und den Umständen des Erscheinens ausführlicher dargestellt. Anschließend werden, falls relevant, Fragen zu Textvorlagen, zu den zugrundeliegenden Themen bei Variationswerken, zu Beinamen und zur offiziellen Widmung behandelt und Daten zu ersten Aufführungen genannt. Zum Text werden Autor und Titel der Textvorlage und – soweit möglich – die Erstausgabe bzw. frühe Ausgaben derselben mitgeteilt, außerdem – falls nachgewiesen – die konkrete Vorlage Beethovens (spätere Ausgaben/Auflagen etc). Fehlzuweisungen und Indizien für eine Identifikation bei unbekanntem Textautor werden diskutiert. Sollte Beethoven den Text mehrfach vertont haben, wird auf die anderen Werke verwiesen. Zum Thema werden der Komponist, das Werk, aus dem das Thema entlehnt wurde, dessen erste Aufführungen und Veröffentlichung genannt. Zusätzlich wird auf Aufführungen oder andere Quellen hingewiesen, durch die Beethoven mit dem Thema bekannt geworden sein könnte. Zum Beinamen werden Informationen zum Ursprung der Bezeichnung mitgeteilt, sofern er nicht aus dem Beinamen selbst erschlossen werden kann (wie z. B. im Fall der Kreutzer- oder der Waldsteinsonate). Zur Widmung nennt den Widmungsträger mit vollem Namen und – wo ermittelbar – ausführlichen Lebensdaten. Seine Bedeutung in der Gesellschaft, im politischen und speziell kulturellen Leben wird umrissen und schließlich die Beziehung zu Beethoven dargelegt. Außerdem werden weitere ihm gewidmete Werke Beethovens aufgeführt. Geplante, aber nicht durchgeführte Widmungen werden ebenso diskutiert wie solche, die nur auf Manuskripten zu finden sind. Druckexemplare mit handschriftlichen Widmungen Beethovens sind im Quellenteil an entsprechender Stelle verzeichnet. Erste Aufführungen werden mit Datum, Ort und Beteiligten mitgeteilt. Weitere Aufführungen zu Beethovens Lebzeiten werden erwähnt, sofern eine direkte Verbindung zum Komponisten zu vermuten ist, z. B. bei Wiederholungen im Rahmen seiner Akademien, Aufführungen mit seiner gesicherten oder vermuteten Anwesenheit oder durch Personen, die ihm nahe standen, sowie Aufführungen, die in der Sekundärliteratur Erwähnung finden und besondere, im Rahmen des Werkverzeichnisses mitteilenswerte Aspekte aufweisen. Soweit bekannt, werden Aufführungsberichte nachgewiesen und die Aufführungsumstände beschrieben. Besonders im Fall von Klavierwerken, Kammermusik und Liedern sind diese Informationen allerdings meist nicht zu ermitteln, bei den Kanons und musikalischen Scherzen etc. wurde auf einen Nachweis ganz verzichtet. Quellen Dieser Abschnitt gibt einen Überblick über die wesentlichen handschriftlichen und gedruckten Quellen des Werks und seine im Druck erschienenen Arrangements bis ca 1830.


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I Autographe Die Skizzen werden entweder in der Reihenfolge der einzelnen Werkteile aufgelistet, auf die sie sich beziehen, oder chronologisch geordnet. Bei der Auflistung wird für jede Quelle, sei es Tischskizzenbuch, Taschenskizzenbuch, Konvolut oder Einzelblatt, ein eigener Eintrag formuliert. Bei den Skizzenbüchern folgen wir im Allgemeinen den 1985 in „The Beethoven Sketchbooks“ (JTW) veröffentlichten Rekonstruktionsergebnissen von Douglas Johnson, Alan Tyson und Robert Winter. In der Regel liegt die überlieferte Einheit an einem Fundort. Wenn sich jedoch ein Skizzenbuch oder Konvolut aus Bestandteilen, die an verschiedenen Fundorten liegen, rekonstruieren lässt, werden diese Bestandteile im Eintrag zusammengebracht, da sie zur Zeit der Entstehung des Werks zusammengehörten. Dies gilt auch für Einzelblätter oder Blattfragmente. Aufgrund ihrer großen Zahl werden Skizzen im Gegensatz zu umfangreicheren Werkniederschriften nicht detailliert beschrieben. Zunächst wird im Skizzeneintrag der Fundort genannt, anschließend die Signatur der Einheit am Fundort. Bei Skizzenbüchern wird zur einfacheren Identifizierung nach der Signatur in Klammern der in der Sekundärliteratur, vor allem JTW, eingeführte Beiname dieses Skizzenbuchs mitgeteilt. Hierauf folgt der Nachweis der Blätter oder Seiten (je nach Foliierung oder Paginierung der Quelle bzw. nach in der Sekundärliteratur etablierten Zählungen), auf denen sich die Skizzen finden. Auf Skizzen zu anderen Werken in der Quelle wird nur dann verwiesen, wenn sie zur Datierung des Werks hinzugezogen werden. Die dann folgenden Angaben zur Datierung stammen, wenn nicht anders angegeben, aus JTW, ansonsten folgt ein bibliographischer Nachweis. Sollte nur eine allgemeine Datierung der gesamten Überlieferungseinheit möglich sein, z. B. eines Skizzenbuchs, so folgt auf das Stichwort „Datierung“ in Klammern der Beiname dieser Einheit, z. B. „Datierung (Grasnick 2)“. Anschließend werden Faksimiles und (Teil-)Übertragungen der Skizzen in der Sekundärliteratur aufgeführt. Nach den Skizzen folgen weitere Autographe, insbesondere vollständige Werkniederschriften, in chronologischer Reihenfolge. Verschollene Manuskripte werden in der Regel nicht verzeichnet. Die weiteren Autographe werden anhand ihrer Notierungsform (Partitur, Solostimme) identifiziert. Bei Werken für Klavier solo wird die Form in Ermangelung eines besseren Begriffs allgemein als „Werkniederschrift“ bezeichnet. Bei unvollständigen Niederschriften wird zunächst der Inhalt und dann die Notierungsform genannt (z. B. Nr. 1, letzte 8 Takte, Partitur), bei vollständigen Niederschriften des Werks oder eines Abschnitts daraus wird zunächst die Notierungsform und dann, wo nötig, der Abschnitt genannt (z. B. Partitur, Nr. 1–3). Wie bei der Beschreibung der Skizzen folgt für jede Quelle zunächst die Nennung des Fundorts mit Signatur. Enthält das Autograph eine authentische Datierung, wird diese wiedergegeben. Sonst wird der in der Sekundärliteratur abgeleitete Datierungszeitraum mitgeteilt. Sind in der Quelle weitere Werke oder Werkteile enthalten, so werden diese nachfolgend kurz aufgelistet. Anschließend folgt eine detailliertere Beschreibung, beginnend mit den Werktiteln, die im Autograph notiert sind. Die Wiedergabe beschränkt sich auf Aufschriften aus dem direkten zeitlichen Umfeld der Niederschrift (Beethoven, Kopist, Stecher, Verlagsaufschriften oder Nachweise aus der Bibliothek Erzherzog Rudolphs). Dagegen bleiben bibliothekarische Aufschriften und Besitzvermerke aus deutlich späterer Zeit in der Regel unerwähnt. Der Umfang der Quelle wird zunächst vollständig angegeben, dann differenziert nach Titel-, Noten- und Leerseiten, auch unter Angabe von Notaten zu anderen Werken. Spätere Einbände und Vorsatzblätter werden nicht verzeichnet. Die verwende-


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ten Papiersorten werden mit Format (Hoch- oder Querformat), Maßen in cm (gerundet auf 0,5 cm) und Anzahl der Notenzeilen pro Seite beschrieben. Auf Angaben zu Wasserzeichen musste in Ermangelung zuverlässiger Daten im Rahmen des Werkverzeichnisses verzichtet werden. Die Provenienz wird in chronologischer Reihenfolge aufsteigend genannt. Schließlich folgen Hinweise zu Faksimiles sowie zu ausführlichen Beschreibungen des Autographs in der Sekundärliteratur (meist in NGA). Zu den Autographen zählen auch Beethovens Korrekturverzeichnisse, die z. B. in Briefen oder anderen Mitteilungen Beethovens zu finden sind. II Überprüfte Abschriften Unter den überlieferten, von fremder Hand angefertigten Manuskripten eines Werks werden lediglich die von Beethoven überprüften Abschriften nachgewiesen. Die Struktur der Beschreibung folgt der oben für Autographe dargestellten, wobei hinsichtlich der Angabe von im Manuskript enthaltenen Notaten zu anderen Werken bei den Abschriften, die häufig wesentlich umfangreicher sind, keine Vollständigkeit angestrebt wurde. Aufgenommen wird auch ein Hinweis auf den Kopisten, sofern er identifiziert ist (zu den Kopisten „A“ bis „J“ siehe Tyson/Copyists, inklusive eines maschinenschriftlichen Addendums, aufbewahrt in GB-Ob). Auf nicht von Beethoven überprüfte Abschriften wird nur hingewiesen, falls sie für die Rekonstruktion der Entstehungsgeschichte und Herausgabe, der Aufführungen oder anderer historischer Aspekte im Umfeld des Werks relevant sind. Weitere Abschriften, die in diesem Sinne bisher nicht qualifiziert wurden (siehe z. B. Ballová/Slowakei oder RISM-Datenbank), werden nicht aufgeführt. III Original- und Erstausgaben Für die Erfassung der Drucke in den Abschnitten III–V wurde die obere Zeitgrenze ca 1830 gesetzt. Sie ist (in Anlehnung an KH) nur für Erstausgaben, weitere Ausgaben mit wichtigen zusätzlichen Informationen zur Abgrenzung einzelner Auflagen sowie für Ausgaben in ungewöhnlicher Bearbeitung oder Besetzung überschritten. Originalausgaben sind die mit Wissen und Willen des Komponisten veranstalteten ersten Ausgaben von Werken. Trotz der gelegentlich geäußerten Kritik an diesem Begriff findet er im Werkverzeichnis Verwendung, da er in der Sekundärliteratur zu Beethoven fest etabliert ist und mit dem von den Verlegern im juristischen Sinne verwendeten, auch von Beethoven genutzten Parallelbegriff des „Originalverlegers“ zusammengeht. Erstausgaben dagegen sind von Beethoven nicht autorisierte erste Veröffentlichungen zu seinen Lebzeiten oder postum erschienene erste Ausgaben. In Zweifelsfällen werden die näheren Umstände unter Entstehung und Herausgabe diskutiert. Die Auflistung der Ausgaben folgt der Chronologie des Erscheinens, in Ausnahmefällen auch anderen Kriterien (siehe z. B. WoO 99). In der Beschreibung der Originalausgabe/Erstausgabe wird zunächst die Veröffentlichung datiert. Als Datierungshilfen dienen Verlagsanzeigen, Druckbücher, die Chronologie von Plattennummern, Briefbelege zu Belegexemplaren und Zeitungsanzeigen. Im Fall der Wiener Verleger basieren die Datierungen des Weiteren auf den Untersuchungen von Alexander Weinmann in der zwischen 1964 und 1985 erschienenen Reihe „Beiträge zur Geschichte des Alt-Wiener Musikverlages“ (Weinmann/Artaria etc.), zu den englischen Verlegern finden sich wesentliche Erkenntnisse in Alan Tysons „The Authentic English Editions of Beethoven“ (Tyson/Editions) von 1963. Hinzu kommen die Untersuchungen von Otto Erich


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Deutsch zu den Musikverlagsnummern von 1961 (Deutsch/Musikverlagsnummern) und zahlreiche weitere verlagshistorische Arbeiten. Grundsätzlich beschränkt sich die Datierung auf die Angabe eines Erscheinungsjahres. Sollten Indizien für eine weitere Präzisierung vorliegen, folgt in Klammern hinter der Jahresangabe ein zusätzlicher Hinweis. So findet sich bei Ausgaben von Breitkopf & Härtel oft die Angabe eines Monats, der den erhaltenen Druckbüchern bzw. KH (für heute verlorene Druckbücher) entnommen wurde. Allerdings sind weder Angaben aus Druckbüchern noch solche aus Anzeigen immer gleichzusetzen mit dem Erscheinen einer Ausgabe, wenn sie auch in der Regel in nahem zeitlichen Umfeld zur Veröffentlichung entstanden. Auf die Datumsangabe folgt die Nennung von Erscheinungsort, Verlag und Verlags- bzw. Plattennummer(n). Darauf folgt die diplomatisch getreue Übertragung der Titel der Ausgaben. Punkte und Striche unter hochgestellten Buchstaben bleiben grundsätzlich unberücksichtigt, auch wenn sie im Original vielleicht vorhanden (aber oft kaum zu entziffern) sind. Die Originalschreibweise mit einem darüber gesetzten, oft verblassten Dopplungsstrich bei Konsonanten wird stillschweigend aufgelöst. Ebenso werden Umlaute in moderner Schreibweise wiedergegeben, auch wenn im Original der Umlaut als Vokal mit darüber notiertem, kleinem „e“ notiert ist. Bei der Beschreibung der Ausgabe wird die Drucktechnik nur in Ausnahmefällen (z. B. Lithographie, Buchdruck) benannt, da im Regelfall der Abzug von Stichplatten vorauszusetzen ist. Bei Angaben zur Ausgabeform wird zwischen Partitur, Stimme und Klavierauszug (eines größer besetzten Vokal- oder Bühnenwerks) unterschieden, bei der Kammermusik tritt die Klavierpartitur (Klavierstimme mit in Kleinstich überlegten Einzelstimmen) hinzu. Das Format wird in Hoch- oder Quer-, Oktav- oder Folioformat unterschieden, der Umfang (mit besonderem Hinweis auf Titelblätter) gegebenenfalls mit Kopftitel benannt. Anschließend werden Besonderheiten der Ausgabe beschrieben (z. B. Inhalt eines Bandes, Ausstattung, Fehler). Auf Hinweise zu Abbildungen in Veröffentlichungen (auch online) wird verzichtet, es sei denn, die Beschreibung verkürzt die teils sehr umfangreichen Angaben auf Titelseiten oder ausführlichen weiteren Angaben im Innern der Ausgabe. Im Digitalen Archiv des Beethoven-Hauses Bonn (DBH/online) finden sich frei zugänglich zu fast allen Original- und Erstausgaben vollständige Reproduktionen. Anzeigen in Zeitschriften folgen – ohne Anspruch auf Vollständigkeit – gegebenenfalls mit einem qualifizierenden Kommentar. Ein Anzeigedatum ist allerdings als Erscheinungsdatum einer Ausgabe nur eindeutig, wenn ein Verleger, der oft zugleich Musikalien- und/oder Buchhändler ist, in seinen Anzeigen einen Unterschied macht zwischen seinen eigenen Erzeugnissen („in meinem Verlag erschienen“) und seinem Sortiment („zu haben“ oder „angekommen“). Nach der Beschreibung einer Auflage/Ausgabe werden nachgewiesene Exemplare aufgelistet, mit Ausnahme von sehr späten Ausgaben und solchen in Zeitschriften und Briefsammlungen. Eine vollständige Nennung der weltweit vorhandenen Drucke wurde und konnte nicht angestrebt werden. Bei Beginn der Arbeit am neuen Werkverzeichnis waren von größtem Nutzen die von RISM angelegte Beethoven-Kartei, die zahlreichen bis dahin gedruckten oder in Mikrofiche zugänglichen Bibliothekskataloge (z. B. der Österreichischen Nationalbibliothek oder der Bibliothèque nationale de France) sowie die vielen einzelnen Verzeichnisse von Beethoven-Beständen. Im Verlauf der Arbeit konnte dann stärker auf das immer umfangreicher werdende Online-Angebot zugegriffen werden, vor allem auf die wichtigen Beethoven-Datenbanken am Ira Brilliant


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Center for Beethoven Studies in St. José in Kalifornien (US-SJb), an der Kunitachi Music College Bibliothek in Tokio (J-Tk) und am Beethoven-Haus Bonn (D-BNba). Auch zum Beethoven-Bestand aus dem Nachlass von Alan Tyson (in GB-Lbl, Ob und US-SLug) wurden Informationen zusammengetragen. Schließlich konnten sowohl der Karlsruher Virtuelle Katalog (KVK) als auch der OCLC WorldCat wertvolle Ergänzungen liefern. Fotokopien in Bibliotheken wurden nur in Ausnahmefällen erfasst (Fotokopien aus IL-RGu in US-SJb und bisher sonst nirgendwo nachweisbare Auflagen oder Ausgaben). Eine ungleichmäßige Qualität der Information, etwa hinsichtlich der Zuordnung zu bestimmten Auflagen/Ausgaben oder bei der Mitteilung der einzelnen Merkmale, wurde mangels fehlender Dokumentation in Kauf genommen. Wurden für die Original- und Erstausgaben und ihre späteren Auflagen und Titelauflagen zur genauen Zuordnung fehlende und manchmal entscheidende Informationen durch Autopsie (z. B. in Münchner oder Wiener Bibliotheken) oder auf schriftlichem Wege eingeholt (eine Vielzahl vor allem aus GB-Lbl, D-Dl und LEm), so war diese Vorgehensweise für die Weiteren Ausgaben und Arrangements – von Ausnahmen abgesehen – nicht durchzuhalten. Die in diesen Abschnitten aufgelisteten Exemplare können daher auch verschiedenen Auflagen und Erscheinungsjahren angehören. Ein Vergleich des Notentexts der einzelnen Exemplare war nicht möglich. Die Bemerkung „Ex: ?“ weist darauf hin, dass bisher keine Exemplare nachgewiesen werden konnten. Lässt sich ein Exemplar aufgrund fehlender Informationen keiner bestimmten Auflage oder Ausgabe zuordnen, so erhielt das Bibliothekssigel ein nachgestelltes Fragezeichen; mehrere derartige Exemplare wurden am Schluss der aufgeführten Exemplare unter „Auflage ungeklärt“ zusammengefasst. Zahlreiche Unklarheiten blieben bei den Preisangaben auf den Titelblättern der Exemplare, da nur wenige Bibliothekskataloge, Bibliographien usw. dazu ausreichende Angaben bringen. Außerdem wurden die Preise häufig in den Titelplatten handschriftlich verändert, und in Zeiten instabiler Währungen (z. B. in Österreich nach dem Staatsbankrott 1811) blieben viele Exemplare ohne Preiseindruck. Den Fundorten in Klammern nachgestellte Angaben (z. B. Preis, Unvollständigkeit, Wasserzeichen, Vorbesitzer oder Etikettierung anderer Firmen) beziehen sich nur auf das jeweilige Exemplar; sie sind – wie erwähnt – oft zufällig, da Informationen zu solchen Details selten vorliegen. Bei Original- und Erstausgaben folgt nach dem Exemplarnachweis gegebenenfalls eine kurze Beschreibung von nachgewiesenen Probedrucken, Hand- oder Widmungsexemplaren mit Nennung des Fundorts. Die im Anschluss an die Beschreibung der Original- bzw. Erstausgaben aufgeführten Späteren Auflagen, Titelauflagen und Neuen Ausgaben der Originalverleger oder Rechtsnachfolger werden in chronologischer Folge aufgelistet mit dem Datum des Erscheinens und den Kriterien, die zu einer Identifizierung nötig sind. Auch werden Exemplare nachgewiesen; bei Ausgaben nach 1830 aber nur noch vereinzelt. Spätere Auflagen der Original- und Erstausgaben sind Folgeauflagen, bei denen auf den Titeln Adressen oder Preise wechseln, Firmennamen sich leicht verändern (z. B. durch Zusatz oder Wegfall eines „& Comp.“ oder eines der mehreren Kompagnons oder eines Auslieferers), Titelseiten ausgewechselt und graphisch neu gestaltet oder einzelne Seiten neu gestochen wurden. Titelauflagen sind dagegen die von den Rechtsnachfolgern der Originalverleger veranstalteten Drucke mit neuer Titelseite, aber meist auf den


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alten Platten beruhend. Unsicherheit bleibt, wenn Exemplare fehlen und nur bekannt ist, dass der Inhaber gewechselt hat; denn der Rechtsinhaber muss nicht (oder zumindest nicht sofort) eine eigene Titelauflage herausgeben. Das ist besonders bei Verzeichnissen wie Wh I oder Wh II zu beachten, die primär den Interessen der Verlage bzw. der Lieferanten dienten. Im Gegensatz dazu ist eine Neue Ausgabe des Originalverlegers bzw. der Rechtsnachfolger vollständig neu hergestellt, meistens mit neuer Plattennummer. IV Weitere Ausgaben Dieser Abschnitt verzeichnet Ausgaben chronologisch, die nicht vom Verleger der Original- oder Erstausgabe veranstaltet, aber meistens ihren Ausgaben „nachgedruckt“ wurden (Nachdrucke). Die Beschreibung dieser Ausgaben beschränkt sich neben Erscheinungsjahr, Ort, Verlag und Verlags- bzw. Plattennummer auf die zur Identifikation notwendigen Angaben zum Titel, seltener zum Preis und sonstigen Eigenschaften wie Format und Umfang. Spätere Auflagen, Titelauflagen und der Rechtsübergang an andere Verlage werden nur knapp mit den nötigsten Daten verzeichnet, einer exakten zeitlichen und jeweiligen verlagsgeschichtlichen Einordnung konnte selten nachgegangen werden. Das muss Einzelstudien vorbehalten bleiben. So konnten etwa die in Vorbereitung befindlichen Arbeiten von Axel Beer (zum Leipziger Bureau de Musique) und Hans Rheinfurth (zum Hamburger Verleger J. A. Böhme) nicht mehr berücksichtigt werden, abgesehen von einigen vorab dankenswerterweise von den Autoren erhaltenen Informationen. Ausgaben nach 1830 sowie Stücke in theoretischen, pädagogischen (z. B. Klavierschulen) und periodischen Werken werden nur in Ausnahmefällen nachgewiesen. Im Übrigen gilt bei der Angabe von Exemplaren das bei den Original- und Erstausgaben Gesagte. V Arrangements Die Arrangements werden nach Größe der Besetzung absteigend beschrieben, bei gleicher Besetzung chronologisch aufsteigend. Zur Form der Beschreibung siehe die Ausführungen bei IV Weitere Ausgaben. Auch hier wurden Ausgaben nach 1830 nur in Ausnahmefällen in kleiner Schrift am Ende nachgewiesen. VI Sammelausgaben Die verschiedenen Sammelausgaben bis 1830 werden im Anhang Sammelausgaben detailliert behandelt. Im Werkeintrag erfolgt jeweils nur ein Hinweis auf den veranstaltenden Verlag und den jeweiligen Band bzw. das Heft in der Ausgabe, in die das Werk aufgenommen wurde. Briefbelege zu allen Aspekten des Werkeintrags werden nach BGA aufgeführt. Die Aufstellung von Besprechungen beschränkt sich im Allgemeinen auf Rezensionen der Original- und Erstausgaben, die kurz nach Erscheinen der betreffenden Ausgabe bzw. als erste der bisher nachgewiesenen Besprechungen erschienen sind. Eine Durchforstung sämtlicher regionaler Zeitungen und Zeitschriften war allerdings nicht möglich. In die Liste der Literatur wird diejenige Sekundärliteratur mit ihren Sigeln aufgenommen, die Informationen für das Verfassen des Werkeintrags lieferte. Sie ist also


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nicht als umfassende Werkbibliographie zu verstehen und verzeichnet z. B. keine Arbeiten analytischen Charakters. Die Rubrik Verzeichnisse führt – inzwischen auch häufig online zugängliche – Verzeichnisse auf, in denen Informationen zu den Ausgaben und speziell zu einem Exemplar enthalten sind. Nicht genannt werden hier allgemeine Arbeiten und Nachschlagewerke zur Druck- und Verlagsgeschichte. Bei den vor der Raute genannten Verzeichnissen handelt es sich um historische Werkverzeichnisse, anschließend folgt die Nennung der sonstigen Verzeichnisse in alphabetischer Reihenfolge.




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INTRODUCTION


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Catalogues of Beethoven’s works, 1851–2014 Published catalogues of works to 1978 The present new edition of the Catalogue of Works of Ludwig van Beethoven, compiled between 1999 and 2014, is part of a 150-year-old tradition begun by the Leipzig publishing house of Breitkopf & Härtel. In 1851, twenty-four years after the composer’s death, they published, for the first time, a “Thematisches Verzeichniss sämmtlicher im Druck erschienenen Werke von Ludwig van Beethoven” (Thematic catalogue of all of Ludwig van Beethoven’s works to have appeared in print; B&H/1851). As a major music publisher and music-seller, it was of the greatest importance to Breitkopf & Härtel that they could provide their customers with a comprehensive and reliable reference work that would answer their many, often pragmatic questions: which editions are available for sale, where can they be obtained, and, above all: who is the original publisher? Since Beethoven had sold his compositions to many publishing houses – some of which no longer existed in 1851, but were represented by their legal successors – these questions were far from trivial. Moreover, the answer was partly obscured by further difficulties: not all editions of his works had appeared with an opus number with which they could be clearly identified. On the one hand, there were gaps in the series of work numbers. It was unclear whether Beethoven had not assigned certain opus numbers, or whether the respective compositions had simply never been published. On the other, different work numbers appeared on editions of the same composition. And finally there were those works that had appeared under Beethoven’s name but whose actual authorship was greatly in doubt. Breitkopf & Härtel’s answer to these customer needs was a two-volume catalogue of all of Beethoven’s works to have appeared in print. The works with opus numbers were dealt with first, in ascending order, followed by the remainder, sorted by genre and performing forces. Each work entry consisted of a standardised title with information on performing forces and dedicatee, followed by the name of the original publisher and a list of all further editions up to 1851. The catalogue, however, was limited to “German” publications (i.e. those published in Germany and Austria). Information regarding publications in other countries was probably deliberately not provided. Musical incipits were added to identify the compositions, and the entries ended with a list of published arrangements – which at that time were probably the most lucrative versions of the original compositions. So this was a catalogue whose main purpose was to serve as a commercial listing for music dealers and their customers. The present catalogue of works still reflects this strong focus on prints, and on published arrangements. Breitkopf & Härtel’s 1851 catalogue was preceded by three attempts by various publishers to provide an overview of Beethoven’s output, again primarily with regard to the allocation of opus numbers or numbers in the editions (see the section “Werkzählung”


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Introduction

[work numbering] in the “Anhang Verlagswesen” [appendix on publishing] for more information): 1. In October 1819, the Viennese publisher Artaria appended to a later issue of its first edition of op. 106 a list of works published up to that point under the title “Catalogue des Oeuvres de Louis van Beethoven”. They extended and completed this list in a further issue of the catalogue in 1837. 2. Also in 1819, the Leipzig publisher Friedrich Hofmeister published a “Thematisches Verzeichnis von Beethovens Compositionen für Instrumentalmusik” in which the works were listed, for the first time, with their thematic incipits and Beethoven’s “own tempo markings according to Maelzel’s metronome” (Hofmeister/Verzeichnis1819). 3. In 1832 a list of Beethoven’s works (without thematic incipits) was published as an appendix to Ignaz von Seyfried’s “Ludwig van Beethoven’s Studien im Generalbasse, Contrapunkte und in der Compositions-Lehre”. It was based on a handwritten catalogue compiled by Tobias Haslinger, completed around 1830, the “Verzeichniß der sämmtlichen Werke von Ludwig van Beethoven”, which included musical incipits. Also worthy of mention is a catalogue of Beethoven’s works, including analyses, published by Wilhelm von Lenz between 1855 and 1860, thus shortly after Breitkopf & Härtel’s 1851 catalogue. However, this publication is not a bibliographic catalogue of sources (Lenz/Beethoven and Lenz/Katalog). With the increase in bibliographic and documentary Beethoven scholarship, represented particularly by the work of Alexander W. Thayer and Gustav Nottebohm, the requirements of a catalogue of works changed decisively. When assembling his “Chronologisches Verzeichnis der Werke Ludwig van Beethoven’s” (Thayer/1865), Thayer made the discovery of a completely different type of information the main focus of his work. From the Beethoven scholar’s perspective, engagement only with Beethoven’s published works was not sufficient. Rather, an overview of the complete works, including compositions that had never appeared in print, was required. Thus among Thayer’s first tasks was to locate manuscripts of unpublished works and to catalogue them. Investigation into the genesis of each individual work was needed to bring Beethoven’s work into a chronological sequence. Only a few manuscripts carried an authentic date, which occasionally turned out to be imprecise or simply wrong. Exact publication and première dates had to be established, early biographies, surviving letters and conversation books had to be studied. As we know, Thayer did not come to this unprepared – since 1849 he had been working on his monumental Beethoven biography, of which the first volume appeared in 1866, the year after publication of the “Chronologisches Verzeichnis”. Thayer’s catalogue introduced a new numbering system and concentrated on the presentation of all information relevant to the genesis of each work. Publication announcements in newspapers and magazines of Beethoven’s time were identified, excerpts of reviews cited and Anton Schindler was consulted, who was at that time the uncontested authority on biographical questions about the composer. The catalogue complemented Breitkopf & Härtel’s catalogue very effectively, never having been intended as a replacement for it. Its sometimes quite short work entries contained only a few musical incipits and no information on prints other than the original or first editions. The “Chronologisches Verzeichnis” was clearly primarily intended for the Beethoven scholar. In 1868, three years after publication of Thayer’s catalogue, Breitkopf & Härtel issued the second, extended edition of their own thematic catalogue in Leipzig. It was compiled


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by no less a figure than Gustav Nottebohm (Nottebohm/1868), who from 1862, together with Selmar Bagge and a list of notable editors (see the preface to the AGA) had dedicated himself to the monumental task of editing Breitkopf & Härtel’s complete edition of Beethoven’s works, published between 1862 and 1865 with a supplementary volume issued in 1888. Nottebohm’s ground-breaking work on Beethoven’s sketches was likewise published from 1862. His catalogue of works, the result of a comprehensive research project, is distinguished by its systematic approach, a clearly-defined field of research and precise methods of description and evaluation. Even if the catalogue was still intended primarily as a sales listing, each work included a section with comments in smaller type whose function Nottebohm described as follows: “They are intended to give […] the time of composition, of publication and of first performance of the works, and information about the available original manuscripts, about Beethoven’s revised copies, also about the oldest original editions and about arrangements deriving from or ascribed to Beethoven and such” (Nottebohm/1868 Preface, p. [III]). In the appendix, Nottebohm gave a chronological list of works according to their date of origin. After a music publisher and two Beethoven scholars had dedicated themselves to the compilation of catalogues of works up until 1868, librarians now entered the scene. Nottebohm’s catalogue, reprinted several times up to 1925, was an excellent point of departure for Georg Kinsky’s “Thematisch-bibliographisches Verzeichnis”. Kinsky had originally worked in a music shop and antiquarian business before moving in 1908 to become an assistant at the Preußische Staatsbibliothek in Berlin. A year later he became curator of Wilhelm Heyer’s Museum of Music History in Cologne, and stayed there until 1926, when the museum was disestablished and its instrumental holdings sold to the University of Leipzig. From 1932 until the outbreak of World War II he worked as a lecturer at the University of Cologne, and, along with smaller projects, subsequently dedicated himself to his magnum opus, the manuscript of a new Beethoven catalogue of works. After repeated threats from the Nazi regime, and following the loss of his research notes and his private library, initially he felt that it was impossible for him to continue his work in the aftermath of the war. Only after great persuasion was he finally prevailed upon to resume his project in 1949. However, he was unable to bring it to a conclusion, dying just two years later. Kinsky originally adopted and developed Nottebohm’s scheme for organizing his catalogue, along with his well-considered and systematic approach. Nevertheless, principles and historical perspective had, as we know, changed substantially: musical classicism and romanticism were now phenomena of the past. Thus copies of original and early editions of Beethoven’s works, for example, now represented valuable objects for collectors. The demands of music sellers and their customers were better covered by periodical publications such as the “Hoffmeister” lists than by the publication, at wide chronological intervals, of new catalogues of works. Kinsky therefore created his catalogue to be the indispensable tool for everyone with a historical/bibliographical interest in Beethoven, be they antiquarians, librarians, editors of scholarly editions, collectors, auction houses, or scholars and musicians seeking information. In 1955, Georg Kinsky’s manuscript, edited and completed by Hans Halm, head of the music department of the Bayerische Staatsbibliothek, was published by G. Henle Verlag under the title “Das Werk Beethovens. Thematisch-bibliographisches Verzeichnis seiner sämtlichen vollendeten Kompositionen” (KH). Two important supplements to the “Kinsky/Halm”, which quickly established itself as the standard work, followed: in 1957


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Willy Hess presented his “Verzeichnis der nicht in der Gesamtausgabe veröffentlichten Werke Ludwig van Beethovens” (Hess), published by Breitkopf & Härtel in Wiesbaden; and in the 1970s, Kurt Dorfmüller assembled Addenda und Corrigenda to the catalogue, published by G. Henle Verlag in 1978 as “Beiträge zur Beethoven-Bibliographie. Studien und Materialien zum Werkverzeichnis von Kinsky-Halm” (BBB). The success of the “Kinsky/Halm” almost meant that two Italian Beethoven catalogues being assembled at about the same time were overlooked. These were Antonio Bruers’ “Beethoven. Catalogo storico-critico di tutte le Opere” (1st issue 1940, 4th issue 1951) and Giovanni Biamonti’s “Catalogo cronologico e tematico delle opere di Beethoven” (1st issue 1951, final issue 1968). While Bruers’ catalogue originated in a series of historical introductions to performances on record in 1937, and was thus a world away from the catalogues of Nottebohm, Thayer und Kinsky/Halm, Biamonti continued the basic ideas of Thayer’s catalogue by including manuscript and as-yet-unpublished material, but he also introduced a new numbering system which he repeatedly revised in the different issues of his work. His catalogue could not, in spite of many positive aspects, gain acceptance alongside KH. Finally to be mentioned here are the lists of works in lexica such as George Grove’s “Dictionary of music and musicians” (from 1879) and “Die Musik in Geschichte und Gegenwart“ (1st issue 1949), which primarily seek to provide an overview presentation of the works, and in which it was possible to present the latest research in later editions. The new edition In 1998, twenty years after publication of the “Beiträge zur Beethoven-Bibliographie”, work on a new edition of the Beethoven Catalogue of Works was officially instituted, on the initiative of Kurt Dorfmüller and Sieghard Brandenburg. Along with Dorfmüller, Norbert Gertsch – funded by the Deutsche Forschungsgemeinschaft and originally to a commission from the Beethoven-Haus, then as an employee of G. Henle Verlag – was charged with working on the catalogue. Julia Ronge, as an employee of the BeethovenHaus, added to the team’s numbers a few years later as the third editor, and Gertraut Haberkamp soon supported Dorfmüller in his duties. Also financed by the Deutsche Forschungsgemeinschaft, Wolfram Enßlin, Joanna Cobb-Biermann and Dieter Haberl undertook preparatory work for the catalogue that was to be completely redone. It was possible to take into account what had almost been an explosion in Beethoven research in the second half of the twentieth century and the start of the twenty-first, as follows: 1. Editions of works: in the late 1950s, the Beethoven-Haus in Bonn had begun the new complete edition of Beethoven’s works (NGA), with its first volume (piano variations) appearing in 1961. Even though the complete edition is still not finished today, numerous critical reports for important volumes have been published or can be evaluated in manuscript. Around the same time Willy Hess began publication of the 14 supplementary volumes (published 1959–1971) to the (old) complete edition (SBG). 2. Critical editions of primary source-texts: at the end of the 1990s, Beethoven’s correspondence, edited by Sieghard Brandenburg, was published in a critical complete edition (BGA). The commentaries to the letters contained numerous new discoveries. The same is true for the publication of the critical edition of Beethoven’s conversation books, by Karl-Heinz Köhler, Grita Herre, Dagmar Beck and others since 1968


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(BKh) and for Stefan Kunze’s 1996 second printing of the compiled concert reports and reviews (Kunze/Werke). 3. Research into sketches: comprehensive research into sketch materials and their contents offers, inter alia, many findings in regard to questions of dating. Two groundbreaking publications of sketch research are “The Beethoven Sketchbooks” by Douglas Johnson, Alan Tyson and Robert Winter from 1985 (JTW), and Douglas Johnson’s “Beethoven’s Early Sketches in the ‘Fischhof Miscellany’ ” from 1980 (Johnson/ Fischhof ). Many other publications, including the several seminal studies of Sieghard Brandenburg, make this area of research a central source for the new catalogue. 4. Cataloguing of collections, and digitization: among the best-known and most fertile projects in this area are the printed catalogues of the Beethoven materials in the Staatsbibliothek zu Berlin, in the Hoboken collection in the Österreichische Nationalbibliothek, and the Hirsch Collection at the British Library; the microfiche catalogues of the Bibliothèque nationale de France, the Österreichische Nationalbibliothek and the Staatsbibliothek zu Berlin; and finally, the many catalogues that are accessible online, such as those of the Beethoven-Haus in Bonn, the Ira Brilliant Center for Beethoven Studies in San José, California, the Beethoven Collection of the Kunitachi College of Music and the union catalogues of various countries, such as the Italian Catalogo Unico. Many Beethoven music items are nowadays available online in digital form, above all the collections of the Beethoven-Haus in Bonn (DBH/online). Further collections are well advanced in their digitization, or already completely available, such as those of the Staatsbibliothek zu Berlin (SBB/online), the Jagiellonian Library in Cracow (Jagiellonian/online), the Bibliothèque nationale de France (Gallica), the British Library (BL/online), the Morgan Library (Morgan/online), the Juilliard Manuscript Collection (Juilliard/online) and the Library of Congress (LoC/online). To show the consequences of the amount of new information to be presented in this new edition of the Catalogue of Works, we are listing here the three most important aspects of its extension and presentation (for further details, see the section “How to use the catalogue”): 1. The content of the catalogue of works has been greatly expanded compared to that of Kinsky and Halm. Since Kinsky worked only on the finished compositions, KH dealt only with works with or without opus number, and with misattributed and dubious works (Anh. 1–18). This new edition adds new works without opus number (WoO 206–228), and also presents a selection of unfinished works (numbered Unv 1–23), information on Beethoven’s compositional studies, his plans for operas and oratorios, and his copies from works by other composers and from works of music theory. We have, however, consciously refrained from presenting other, inauthentic works. 2. Sketches, which in KH were evaluated only cursorily, and based mainly on the work of Gustav Nottebohm, are now an integral part of our catalogue. They are listed in a section about the sources within each work entry, and often offer reliable information on questions of dating in regard to the genesis of works (in contrast to Anton Schindler, whose work was taken into KH in good faith but today has been largely rejected as evidence because of the numerous forgeries). 3. Copies of printed editions are, thanks to the bibliographic tools described above, now listed in the catalogue with collection locations. The available catalogues, both in print


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and online, have, as expected, led to a strong expansion and differentiation of information on original and first editions, and on other editions and arrangements. We have decided against giving information about editions of works that are available only online rather than in print, including editions there that are reconstructions or completions (see for example www.unheardbeethoven.org or www.ceesnieuwenhuizen.com). Only a digital version of the catalogue of works will be able to do justice to the constantly changing forms of publication and changing sources of distribution. The present new edition of the Beethoven Catalogue of Works will probably be the last one to appear in print form. The future of such a compilation and processing of information lies in the digital realm.




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How to use the catalogue Work and catalogue numbers The work and catalogue numbers assigned at the latest by KH (opus number, works without opus numbers, appendix numbers of spurious and doubtful works) apply unchanged in the present catalogue. No new numbers have been assigned to the compositions identified by such numbers, not even in addition to the old ones. The catalogue has, however, been extended by extra works, which are given new, previously unassigned, numbers. On the one hand these extend the sequence of works without opus numbers (WoO) beyond WoO 205k to WoO 228; while on the other, unfinished works not included in KH have been given the numbers Unv 1–23. Since modern research shows that some works listed by KH either with or without opus numbers are in fact unfinished or dubious/spurious, these are now dealt with in the respective sections, and a cross reference made at their original location as established by KH. The so-called “Hess numbers”, assigned by Willy Hess in his “Verzeichnis der nicht in der Gesamtausgabe veröffentlichten Werke” to many complete and incomplete compositions, in some cases also to some early versions, to variant versions represented in individual sources, or to arrangements, appear in the present catalogue under their corresponding entry, either at the head of the entry or under the respective source description. A table of concordances of the Hess numbers can be found among the lists and indexes at the end of the present catalogue. We have decided against supplying a concordance to the numbers in Giovanni Biamonti’s 1968 “Catalogo cronologico e tematico delle opere di Beethoven”, which has not established itself in the field of Beethoven scholarship. Work numbers from Alexander W. Thayer’s chronological catalogue, on the other hand, appear where applicable in the respective work entries under “Verzeichnisse” (catalogues). New works without opus number Georg Kinsky and Hans Halm organised the part of their catalogue dealing with works without opus number according to genre and performing forces, beginning with the instrumental works from the greatest to the smallest number of instruments, and followed by the vocal works in a similar arrangement. For the integration of new works without opus number established since publication of KH, the present catalogue has trodden a pragmatic path that does not break up the previously-established sequence of WoO numbers. All new WoOs follow a numeric sequence that starts at the end of the established series of WoO 1 to WoO 205k. This new block of numbers, from WoO 206 to WoO 228, is again organized by genre and performing forces. That certain genres and performing forces are now represented at two different places for the WoO sequence has


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been accepted as necessary for the reasons stated. In the table of contents for volume 2 of the catalogue the new WoOs are referenced under the respective categories. The “Verzeichnis der Werke nach Gattungen” (index by genres) can be consulted as an additional source of orientation and help here. Unfinished works Given the enormous number of sketches and all kinds of other notes on works that were only planned or sketched but not carried through, the present catalogue only includes unfinished compositions that meet at least two of the following criteria: 1. A considerable number of sketches or other incomplete working materials survive. 2. The composition is treated centrally in one or more discussions in the secondary literature, and thus has interest from a reception point of view. 3. The composition is more intensively discussed in letters, conversation books, or other documents of the time. Decisions about inclusion of an unfinished work are not affected by whether the composition is edited in the SBG or mentioned in Hess’s catalogue. Kinsky/Halm already saw themselves forced to make a rigid selection from the information assembled by Willy Hess (KH p. 708). Those unfinished works that, in spite of KH’s own system, nevertheless received their own work-entry in KH (e.g. WoO 62), are also dealt with in more detail in the present catalogue. Structure of entries General information Use of abbreviations has been reduced to an absolute minimum, although shorthand is used to identify instruments (see the “Abkürzungsverzeichnis” [list of abbreviations]). Bibliographic information is presented in the form of sigla. These are generally made up of two elements – the author’s name and a keyword that, for those familiar with Beethoven literature, will frequently be enough to identify the cited publication (for example, “Johnson/Fischhof ”). Publications are listed alphabetically by siglum in the “Literaturverzeichnis” (bibliography) at the end of volume 2. All source locations are identified using RISM sigla (see www.rism.info for their explanation). The forms of name used for persons generally follow those in the index to the “Beethoven Briefwechsel Gesamtausgabe” (Complete Edition of Correspondence; BGA), unless later published research brings up evidence necessitating changes. Entry heading The heading area for each entry first of all gives the Catalogue number (Opus, WoO, Unv, Anh.). The particular problem of established “invalid opus numbers”, i.e. numbers that were not specified by Beethoven himself but assigned by publishers on their own account, is dealt with by giving such numbers at the head of the corresponding entry – and only there – in quotation marks. Next comes the standardized Title – for instrumental works this is usually the genre of the work, while for vocal works the title of the composition or the opening of the vocal text will precede the genre designation. After the title, in the case of individual


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works or groupings of up to six pieces, information follows about Key(s). In cases of seven or more pieces this information can be established via the incipits. As a rule, the performing forces are named next, using standardised terminology. Before the listing of the performing forces may come further information, such as – for vocal or stage works – the Author of the Text, Librettist or Choreographer, for variations the Title and Author of the Original Theme, for original arrangements the Model for the work, and for some works their authentic popular titles. We do not list popular titles that are based on general attributes such as “grand”, that often were added to Beethoven’s published works for sales reasons or by custom, especially in the case of the early ones. Dedicatees are only listed in the heading of an entry in cases of official dedications of the original editions by Beethoven, and not – for example – where these are handwritten dedications on manuscripts or on individual printed copies, or of posthumous dedications made by the publishers of the first editions. Next, reference is made to the edition of the works in the modern Gesamtausgaben (complete editions): in the case of the “Beethoven Werke” (NGA) published since 1961, this is by series and volume number, even where publication remains only at the planning stage. As for editions in the socalled “old” Complete Edition (AGA), published as “Ludwig van Beethoven’s Werke: vollständige kritisch durchgesehene überall berechtigte Ausgabe” between 1862 and 1865 with a supplementary volume in 1888, we refer to the running number of the work within the AGA, as well as the number within the respective AGA series (to make orientation easier, in the case of smaller compositions that in AGA are brought together under a single number, we also give the page number in the corresponding volume). Finally, from 1959 to 1971, the “Supplemente zur Gesamtausgabe” (SBG) were published under Willy Hess’s editorship. The location of a work within the SBG is noted by volume identification and number within the volume. A revised reprint of volume V of the SBG made it necessary to carry a listing of the differences in numbering (from no. 10 of the volume) that now exist between the 1st and 2nd issues. With the SBG information also appears the associated number from Willy Hess’ “Verzeichnis der nicht in der Gesamtausgabe veröffentlichten Werke” of 1957 (Hess). Under Beinamen (popular titles) we list inauthentic, popularly established titles of works, mainly in the English and German languages, that are still in use today. Only in a few exceptional cases have historical, no longer current, popular titles also been given where they have played a role in the compositional history of a work, or appeared in early prints. The musical Incipits are limited to the number of measures necessary to identify works. Our models here were the complete editions, including supplements. Should a work not appear there, we have consulted the first publication or an Urtext edition. Works for larger forces are presented in short score. In the case of works that are variations, along with the total number of measures we also give the number of measures of the theme. Metronome markings in incipits are Beethoven’s. Where works are for larger Besetzung (performing forces), especially orchestra, the forces are listed after the incipit. Zur Geschichte (on the history) This section mainly describes the compositional and publication history of the work. In an opening paragraph on Entstehung und Herausgabe (genesis and publication) we define the chronological framework by naming the period of composition and the dates


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of publication of the original or first editions. In the succeeding paragraphs, in smaller type, we present facts and evidence about dating, and from secondary literature about particular aspects of the work’s composition, as well as about negotiations with publishers and the circumstances surrounding publication. Next, where relevant, we deal with questions about the models for the Text, about the underlying Theme for sets of variations, about Beinamen (popular titles) and about the official Widmung (dedication), along with dates of Erste Aufführungen (first performances). Zum Text (about the text) communicates information about author and title of the textual model, and as far as possible about its first edition or early editions of the same, as well as, where discernible, Beethoven’s actual sources (later editions/issues, etc.). False attributions, and clues to help identify a text of unknown authorship, are discussed. Where Beethoven set a text multiple times, reference is made to the other settings. Zum Thema (about the theme) lists the name of the composer and the work from which a theme has been borrowed, along with its first performances and publication. We also refer to performances or to other sources through which Beethoven may have become familiar with the theme. Zum Beinamen (about popular titles) presents information about the origin of the designation, insofar as it cannot be concluded from the popular title itself (as for example in the case of the Kreutzer or Waldstein Sonatas). Zur Widmung (about the dedication) gives the dedicatee’s full name, and – where ascertainable – detailed biographical dates. The dedicatee’s importance in society, in political and especially in cultural life is outlined, and the connection with Beethoven set out. Other works by Beethoven dedicated to the same person are also listed. Dedications that were planned but not carried out are discussed, in the same way as those only found on manuscripts. Printed copies with handwritten dedications by Beethoven are listed at the appropriate place within the “Quellen” (sources) section. Erste Aufführungen (first performances) are given with date, place, and participants. Further performances in Beethoven’s lifetime are noted insofar as a direct connection to the composer may be assumed – for example, performances in the context of his own concerts, performances in his definite or assumed presence, or by persons close to him, along with performances that are mentioned in the secondary literature, should they present aspects that are worth mentioning in the context of a work catalogue. Reports of performances are referenced where known, and their circumstances described. Especially in the case of piano works, chamber music, and songs such information cannot, for the most part, be established; in the case of the canons and musical puns etc. we have decided against giving such information entirely. Quellen (sources) This section provides an overview of the most important manuscript and printed sources of the work, and of printed arrangements of it up to around 1830. I Autographs Skizzen (sketches) are ordered either according to the sequence of the sections of works to which they apply, or chronologically. Within the list, each source, be it desk sketchbook, pocket sketchbook, miscellany or individual leaf, has an individual entry. In the


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case of the sketchbooks, we follow, in general, the reconstruction results of Douglas Johnson, Alan Tyson and Robert Winter as published in 1985 in “The Beethoven Sketchbooks” (JTW). As a rule the item survives at a single location. However, where a sketchbook or miscellany now divided among various locations can be reconstructed, these constituent parts are brought together within the entry, given that they were together at the time of the work’s composition. The same applies to individual leaves or fragments of leaves. Because of their great number, sketches are not – in contrast to more extensive written-out versions of a work – described in detail. The holding location is the first element to be given in the sketch entry, followed by its shelfmark. For sketchbooks, to aid identification, we give, in parentheses after the shelfmark, the name by which this sketchbook is known in the secondary literature (primarily in JTW). Then follows information on leaves or pages on which the sketches are to be found (each time according to the foliation or pagination of the source, or to the numbering established in the secondary literature). Reference is only made to other works in the sketch-source if they have been consulted for the purposes of dating the work under discussion. The subsequent information about dates is taken from JTW unless otherwise stated, in which case we give a bibliographical reference. If only a general date can be assigned to the whole surviving unit, for example a sketchbook, the name of this item follows the keyword “Datierung” (dating) in parentheses, e.g. “Datierung (Grasnick 2)”. Finally we list facsimiles and (partial) transcriptions of the sources in the secondary literature. After the sketches come further autographs, especially complete scores in chronological order. Missing manuscripts are, as a rule, not included. These further autographs are identified by their notation form (full score, solo part). In the case of incomplete scores, the content is given first, followed by the form of notation (e.g. no. 1, final 8 measures, full score); and for complete scores, or of a section thereof, we first of all give the notation form and then, where necessary, the section (e.g. score, nos. 1–3). As with the description of sketches, each source is first listed by holding location, with shelfmark. Where the autograph contains an authentic date, this is given; otherwise an approximate date range derived from the secondary literature is provided. If the source contains further works or parts of works, these come next, briefly listed. Then follows a detailed description, beginning with the Titel (work-titles) that are notated in the autograph. Transcribed information here is confined to notes on the manuscript that clearly date from the time period directly surrounding it, such as remarks by Beethoven, the copyist, engraver or publisher, or markings from Archduke Rudolph’s library. On the other hand, library markings and ownership marks that are clearly from a later period are, as a rule, not mentioned. The Umfang (extent) of the source is first listed in full then differentiated by title- , notated- , and empty pages, including information on notation of other works. Later bindings and prefatory pages are not listed. The Papier (paper type) used is described in terms of format (portrait or landscape), dimensions in centimetres (rounded up to the nearest 0.5 cm), and the number of staves per page. As reliable information is not available, we have decided against providing information on watermarks in our catalogue. Provenienz (provenance) information is presented in ascending chronological order. Finally comes information about Faksimiles and about more detailed Beschreibungen (descriptions) of the autograph in the secondary literature (mostly in the NGA). Beethoven’s Korrekturverzeichnisse (lists of corrections) as found, for example, in his letters or other communications, also belong among the autographs.


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II Überprüfte Abschriften (corrected copies) We list surviving manuscript copies of a work made by others only when these were corrected copies, i.e. corrected by Beethoven himself. The structure of the description follows that presented above for autographs, although no attempt at completeness has been made in regard to the provision of information on other notated works in the copies, which frequently are significantly more extensive. Also included is a reference to the copyist where he is identified (on copyists “A” to “J”, see Tyson/Copyists, including a typewritten addendum, preserved in GB-Ob). Copies not approved by Beethoven are only noted where they are relevant to the reconstruction of compositional history and publication, to performances or to other historical aspects surrounding the work. Other known copies that do not fit these criteria (e.g. Ballová/Slowakei or RISM database), are not listed. III Original- und Erstausgaben (original and first editions) A date of ca 1830 was set as the upper limit for our compilation of prints in sections III–V. This boundary has been crossed (by analogy with KH) only in the case of first editions, of other editions containing important supplementary information on the dating of individual issues, and of editions in unusual arrangements or performing forces. Originalausgaben (original editions) comprise those first editions that were issued with the knowledge and consent of the composer. In spite of occasionally expressed criticism of the term we are using it in our catalogue because it is firmly established in the secondary literature on Beethoven and parallels the term “Originalverleger” (original publisher) that was used by publishers in a legal sense and also by Beethoven himself. The term Erstausgaben (first editions), on the other hand, is used for works first published in Beethoven’s lifetime but not authorised by him, or for first editions that appeared posthumously. In cases of doubt we discuss the particular circumstances in more detail under “Entstehung und Herausgabe” (genesis and publication). The list of editions is in chronological order of their publication, and in exceptional cases also uses other criteria (see for example WoO 99). Description of the original/first edition begins with its date of publication. Publisher’s advertisements, printers’ records, chronology of plate numbers, and references in letters to author’s copies and press notices all help with the dating. In the case of Viennese publishers, dating is also based on the research of Alexander Weinmann for his series “Beiträge zur Geschichte des AltWiener Musikverlages” (Weinmann/Artaria etc.), published from 1964 to 1985. Information on English publishers uses the important findings of Alan Tyson’s “The Authentic English Editions of Beethoven” of 1963 (Tyson/Editions). Additional information comes from the investigative work of Otto Erich Deutsch on publisher- and plate-numbers of 1961 (Deutsch/Musikverlagsnummern) and from many other works on publishing history. The information presented here is essentially the publication year. If data is available for a more precise dating, then it is added in parentheses after the year. For example, editions from Breitkopf & Härtel often give a month, drawn from the surviving printing books or (in the case of books missing today) from KH. However, neither information from the printing books nor from press announcements should be regarded as being on par with the appearance of an edition, even if as a rule it does appear in close temporal proximity to publication. Information on dating is followed by the place of publication, publisher, and publisher- or plate-number(s). Next comes a diplomatic transcription of the Title of the editions. Dots and strokes below superscript letters are generally disregarded, even where they may be present in


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the original (but are often hardly decipherable). Original orthography that uses a superscript, often faded, doubling stroke at consonants has been silently resolved. Umlauts are likewise transcribed into modern form, even when in the original the umlaut is written as a vowel with a small superscript “e”. When describing the edition, the printing technique (e.g. lithography, type) is given only in exceptional cases, since in general the printing has been done using engraved plates. For information on the form of edition we have distinguished between score, part, and piano reduction (for a vocal or stage composition for larger performing forces), and for chamber music we add piano score (i.e. the piano part with the individual instrumental parts written above it in small type). Format is divided into portrait or landscape, octavo or folio, with the extent (with particular reference to title pages) giving information on title headings as required. Then particular features of the edition (e.g. the content of a volume, its layout, and errors) are described. We do not give information on illustrative reproductions in publications (including online), unless the description allows abbreviation of the sometimes very full information on title pages or further detailed information from within the edition. The Digital Archive of the Beethoven-Haus Bonn (DBH/online) provides free access to full reproductions of almost all the original and first editions. Anzeigen (announcements) in the press follow – without any pretence at completeness – with a qualifying commentary where necessary. A date in the press is only clearly a publication date where a publisher, who often was also a music- or bookseller, makes a distinction in his announcement between his own enterprise (“published by my company”) and his bookselling business (“to be had” or “arrived”). The description of an issue/edition is followed by references to copies, with the exception of very late editions and of editions in periodicals and in collections of letters. A complete listing of copies worldwide has not, and could not, be attempted. At the beginning of work on this new catalogue, RISM’s Beethoven card file was extremely useful, as were the many printed or microfiche library catalogues of that time (e.g. of the Austrian State Library and the Bibliothèque nationale de France), along with the many individual catalogues of Beethoven holdings. In the course of our work it became possible to rely more strongly on online resources, above all on the important Beethoven databases at the Ira Brilliant Center for Beethoven Studies in San José, California (US-SJb); at the Kunitachi Music College Library in Tokyo (J-Tk); and at the Beethoven-Haus in Bonn (D-BNba). Beethoven resources from the estate of Alan Tyson (in GB-Lbl, Ob and US-SLug) also provided information. Finally, the Karlsruher Virtual Catalogue (KVK) and OCLC’s WorldCat supplied valuable supplementary data. Photocopies in libraries were not taken into account, with the exception of photocopies from IL-RGu in US-SJb and of other issues and editions whose existence at this time cannot otherwise be demonstrated. Some inconsistency in the quality of information, for example in regard to the allocation of particular issues/editions, or in the communication of particular features, has had to be accepted in the absence of missing documentation. While, in the case of original and first editions and their later issues and reissues with a new title page, missing and sometimes vital information for the exact assignment could be checked in person (e.g. in libraries in Vienna or Munich) or by correspondence (for many other items, primarily from GB-Lbl, D-Dl and LEm), this modus operandi was unsustainable for “Weitere Ausgaben” (other editions) and “Arrangements” (with a few exceptions). The


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copies listed in these sections may therefore also belong among other issues and publication dates. Comparison of the musical text of individual copies was not possible. The sign “Ex: ?” indicates that up to this point no copies could be identified. Where a copy, on the basis of missing information, cannot be assigned to a specific issue or edition, its library siglum is followed by a question mark; several examples of this sort have been brought together at the end of the listing of copies under “Auflage ungeklärt” (edition unclear). Frequently unclear too are details of price information on title pages, since only a few library catalogues and bibliographies etc. provide extensive information on them. Moreover, prices were frequently changed on the title plates by hand, and during times of currency instability (such as in Austria after the state bankruptcy of 1811) many copies survive without any printed price information. Additional information in parentheses after a location (e.g. on price, incompleteness of a copy, watermarks, previous owner or labels from other companies) applies only to the copy under discussion; as already mentioned, it is given randomly, since information at this level of detail is seldom available. In the case of original and first editions, where applicable there is a short description of known Probedrucke, Hand- oder Widmungsexemplare (test prints, personal or dedication copies), with their location noted. Following the description of original and first editions is a chronological list of later issues, reissues with a new title page, and new editions by original publishers or their successors. It gives dates of publication and the criteria necessary for identification. Copies are also listed, though for post-1830 editions only in isolated instances. Spätere Auflagen (later issues) of the original and first editions refers to subsequent issues on which title-page addresses or prices have changed, names of firms may be slightly different (e.g. by the addition or removal of “& Comp.” or one of several partners or distributors), title pages have changed and been graphically re-set, or individual pages newly engraved. Titelauflagen (reissues with amended title page), on the other hand, are prints produced by later rights holders in succession to the original publisher; they have a new title page but mostly use the original musical plates. Uncertainty remains where copies are missing and it is only known that the owner has changed, for the successor rights holder does not have to publish his own edition with new title page (or, at least, not immediately). This is particularly to be guarded against in catalogues such as Wh I or Wh II, which primarily serve the interests of publishers or suppliers. In contrast to this is a Neue Ausgabe (new edition), which is completely reset, generally with new plate number, by the original publisher or subsequent rights holder. IV Weitere Ausgaben (other editions) This section lists chronologically those editions that were not made by the publisher of the original or first edition, but instead mainly consist of “Nachdrucke” (reprints) of them. Description of these editions is limited to year of issue, place, publisher, and publisher- or plate-number, and to required identifying information such as title, and more seldom price, and particular details such as format and extent. Later issues, reissues with different title page, and information on transfer of rights to other publishers are listed only briefly and with the most necessary data; and exact ordering by time period and according to the history of a publisher could only rarely be pursued. Such must remain the preserve of individual studies. Thus for example we have not been able


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to take account of work in progress by Axel Beer (on the Leipzig-based Bureau de Musique) and Hans Rheinfurth (on the Hamburg publisher J. A. Böhme), except for a few pieces of information received from them that have been very much appreciated. Editions from post-1830, as well as items in theoretical, pedagogical (e.g. Klavierschule or „piano schools“) and periodical works are indicated only in exceptional cases. For the rest, what was said in regard to information on copies of original- and first editions applies here too. V Arrangements Arrangements are described in descending order of performing forces, and in ascending chronological order for pieces that have the same performing forces. For the form of description, see the information under IV, “other editions”. Here too, editions from after 1830 are listed only in exceptional cases, and at the end of the entry in small type. VI Sammelausgaben (collected editions) The various anthology editions up to 1830 are listed in detail in the appendix (see “Anhang Sammelausgaben”). Within the work entry we only make reference to the publishing house responsible, and to the respective volume or part within the edition in which the work appears. Briefbelege (references to letters) relating to all aspects of a work entry are listed according to the BGA. Presentation of Besprechungen (reviews) is, in general, restricted to reviews of the original and first editions that appeared shortly after the respective editions or that are the first reviews we know of to date. However, it has not been possible to mine all regional newspapers and magazines. In Literatur we note secondary literature, with sigla, that has provided information used in the assembly of this catalogue. It should therefore not be understood as a comprehensive bibliography, and does not, for example, include works that are analytical in character. Verzeichnisse (catalogues) lists catalogues – often accessible online nowadays – that contain information on the editions and on particular copies. We do not refer here to general works or to reference works on printing and publishing history. Catalogues listed before the rhombus sign are historical ones; then follow the names of the other catalogues in alphabetical order.





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Opus 2 Drei Klaviersonaten

Opus 2

Drei Sonaten (f-moll, A-dur, C-dur) für Klavier Widmung: Joseph Haydn NGA VII/2 AGA 124–126 = Serie 16/1–3

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Drei Klaviersonaten Opus 2

Zur Geschichte Entstehung und Herausgabe: Ausarbeitung vermutlich 1794/95 unter Rückgriff auf musikalisches Material aus früheren Jahren. Die Originalausgabe erschien im März 1796 bei Artaria in Wien. Ein erster Entwurf zum 1. Satz von Nr. 1 (Quelle I.1.1) findet sich auf Papier, das aus dem Jahr 1793 stammt. Diese Notierung entdeckte Beethoven möglicherweise erst wieder, als er 1794/95 das Skizzenblatt auf der Suche nach Material zum Scherzo von Nr. 3 konsultierte (Quellen I.1.7). Ein zweiter erhaltener Entwurf zum 1. Satz von Nr. 1 (Quelle I.1.2) entstand erst 1795. Die Sonaten Nr. 1 und 3 wurden offensichtlich in zeitlicher Nähe ausgearbeitet. Darauf deutet neben der Verbindung zum Skizzenblatt von 1793 auch der Einbezug von musikalischem Material aus WoO 36 Nr. 3 im langsamen Satz von Nr. 1 und im Kopfsatz von Nr. 3 hin. Beethoven komponierte Nr. 2 vermutlich im Winter 1794/95. Neben Skizzen zum 1. Satz sind Notierungen zu einem Variationensatz in A-dur erhalten, der vielleicht ursprünglich als Finalsatz der Sonate geplant war (Quelle I.1.5; siehe Johnson/Fischhof Bd. 1 S. 314 und 469–471). Wie bereits erwähnt, greift der 1. Satz von Nr. 3 auf musikalisches Material aus dem 1. Satz des 1785 entstandenen Klavierquartetts WoO 36 Nr. 3 zurück. Skizzen aus dem Winter 1794/95 belegen, dass Beethoven offensichtlich zunächst eine wesentlich stärkere Adaption plante, als die gedruckte Komposition dokumentiert. Auch für den 3. Satz griff er auf ältere Entwürfe zurück, in diesem Fall auf bagatellartige Notierungen aus dem Jahre 1793 (Quellen I.1.7 und 8). In Johann Ferdinand von Schönfelds „Jahrbuch der Tonkunst von Wien und Prag aus dem Jahr 1796“, das der Autor vermutlich in der zweiten Jahreshälfte 1795 verfasste, heißt es zu Beethoven: „Man hat schon mehrere schöne Sonaten von ihm, worunter sich seine Letzteren besonders auszeichnen“ (Schönfeld/Jahrbuch S. 8). Sollte es sich dabei um Op. 2 gehandelt haben, kursierten anscheinend vor der Drucklegung in Wien bereits Manuskripte der Sonaten. Aufgrund eingehender Untersuchung der meisten erhaltenen Exemplare der im März 1796 erschienenen Originalausgabe ermittelte Patricia Stroh 2000 und 2003/04 folgende sieben Plattenzustände, an denen sich die Phasen der Veröffentlichung – beispielhaft wohl auch für andere Werke – zeigen lassen (zu Details siehe Stroh/Op2): Plattenzustand 1: Erster Stich, nach einer nicht nachweisbaren Stichvorlage. Dieser Zustand ist nicht erhalten, Spuren der Fehler des ersten Stechers, korrigiert in Zustand 2, erscheinen in abgenutzten Platten späterer Auflagen. – Plattenzustand 2: Nach Korrektur (durch Autor?); belegt durch einen Probedruck der Originalausgabe (siehe Quelle III). – Plattenzustand 3: Nach weiterer Korrektur (verlagsintern?); belegt durch einen Probedruck der Originalausgabe. – Plattenzustand 4: Nach Korrektur durch den Autor (siehe Handexemplar) und vermutlich einen Verlagskorrektor; belegt durch die im März 1796 angezeigte, in relativ zahlreichen Exemplaren überlieferte eigentliche Originalausgabe. – Plattenzustand 5: Titelblatt neu gestochen; belegt durch die Spätere Auflage der Originalausgabe (wenige Exemplare). – Plattenzustand 6: S. 3 neu gestochen; belegt durch vereinzelte Exemplare späterer Auflagen. – Plattenzustand 7: S. 2 und 51 neu gestochen; belegt durch vereinzelte Exemplare späterer Auflagen (um und nach 1820). Ein im Juni 2009 bei Sotheby’s versteigertes und in den Privatbesitz von Matthew Malerich, Bakersfield, California, übergegangenes Exemplar der Originalausgabe weist das bisher früheste erhaltene Stadium auf, das zwischen dem 1. und 2. oben beschriebenen Stand und als erster von nunmehr vier Probedrucken anzusetzen ist (Sotheby’s, London, Katalog 10.6.2009, Los 15).


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Zur Widmung: Joseph Haydn, * 31.3.1732 in Rohrau, † 31.5.1809 in Wien. Beethoven lernte Haydn persönlich kennen, als dieser auf seiner ersten Englandreise in Bonn Station machte (entweder auf dem Hinweg, wo Haydn am 25. Dezember 1790 in Bonn eintraf und am folgenden Tag vom Kurfürsten dessen Hofkapelle vorgestellt bekam, oder auf dem Rückweg, wo Haydn im Juli 1792 erneut über Bonn reiste und dort vom kurfürstlichen Orchester ein Frühstück ausgerichtet bekam). Im November 1792 reiste Beethoven mit einem Stipendium nach Wien, um dort von Haydn bis zu dessen erneuter Abreise nach England im Januar 1794 unterrichtet zu werden. 1795 lud Haydn seinen ehemaligen Schüler ein, in seinem Konzert im kleinen Redoutensaal am 18. Dezember 1795 mit einem eigenen Klavierkonzert (Op. 15 oder 19) mitzuwirken (ebenso in Haydns Konzert am 8. Januar 1796). Erste Aufführung 1795 oder 1796 durch Beethoven selbst in Wien bei Fürst Lichnowsky in Anwesenheit des Widmungsträgers Joseph Haydn (Wegeler/Ries S. 29). – Wohl 1796 spielte Elisabeth von Kissow die Sonaten bei Lichnowsky und Rasumowsky (Kerst/Erinnerungen Bd. 1 S. 23). – Während seines Aufenthalts in Prag 1798 spielte Beethoven mehrfach Sätze aus Op. 2 Nr. 2 (Tomaschek/Selbstbiographie S. 374).

Quellen I Autographe 1 Skizzen (1) Nr. 1/I: A-Wgm, A 31, ein Blatt. Datierung: 1793 (Johnson/Fischhof Bd. 1 S. 99), Faksimile: Die Moderne Welt 2 (1920), Heft 9, S. 16. (2) Nr. 1/I: RUS-Mcm, F. 155 no. 4 (SV 344), recto-Seite. Datierung: 1795 (Johnson/ Fischhof Bd. 1 S. 319f), Faksimile und Übertragung: Schwarz/Op2. (3) Nr. 1/IV: Heute nicht mehr nachweisbares Blatt aus dem Besitz des belgischen Sammlers Tonnelier. Übertragung: Prod’homme/Sonaten S. 42–45. (4) Nr. 2/I: A-Wgm, A 35, recto-Seite. Datierung: Ende 1794 bis Anfang 1795 (Johnson/Fischhof Bd. 1 S. 314), Übertragung: Johnson/Fischhof. (5) Nr. 2/I: D-B, Mus. ms. autogr. Beethoven 28 („Fischhof“), Bl. 25r. Datierung: Ende 1794 bis Anfang 1795 (Johnson/Fischhof Bd. 1 S. 314), Faksimile: SBB/Mikrofiches, Übertragung: Johnson/Fischhof. (6) Nr. 3/I: D-B, Mus. ms. autogr. Beethoven 28 („Fischhof“), Bl. 21. Datierung: Ende 1794 bis Anfang 1795 (Johnson/Fischhof Bd. 1 S. 315), Faksimile: SBB/Mikrofiches, Übertragung: Johnson/Fischhof. (7) Nr. 3/III: GB-Lbl, Add. Ms. 29801 („Kafka“), Bl. 161v. Datierung: 1793 (Johnson/ Fischhof Bd. 1 S. 319), Faksimile und Übertragung: Kerman/Kafka. (8) Nr. 3/III: A-Wgm, A 31, ein Blatt. Datierung: 1793 (Johnson/Fischhof Bd. 1 S. 319), Übertragung: Johnson/Fischhof. 2 Vollständige Werkniederschriften nicht nachgewiesen. II

Überprüfte Abschriften nicht nachgewiesen.

III Originalausgabe 1796 (März). Wien, Artaria et Comp., VN/PN 614. – Titel: „TROIS – SONATES / Pour le Clavecin ou Piano-Forte / Composées et Dediées / A Mr Joseph Haydn / Maitre de Chapelle de S. A. Monseigneur le Prince Esterhazy &.&. / par / LOUIS van BEETHOVEN / Oeuvre II. / A Vienne chez Artaria et Comp. / [l.:] 614. [r.:] f 3.“ – Querformat. 51 Seiten, Titel S. 1, Nr. 1 S. 2–15, Nr. 2 S. 16–31, Nr. 3 S. 32–51. – Anzeige:


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Wiener Zeitung 9.3.1796. – Ex: A-Wgm, Wn (Hoboken; Reprint: Jeffery/Reprints Bd. 1), Wst (2 Ex, eins nur Nr. 2). – CZ-K (2 Ex). – D-Bsa (Mit hs. Widmung Beethovens: „Dem Herrn Fasch / aus besonderer Hochachtung / von dem Verfasser.“ Wohl anlässlich der Reise nach Berlin 1796 überreicht; siehe Op. 5.), BNba, Dl, LAU, Mbs (2 Ex), Sl. – GB-Lam, Lbl (Hirsch, 2 Ex), Ob (Tyson). – H-Bl (?). – HR-Zh. – J-Tk. – US-NHub, NYlateiner (mit Eintragungen, vielleicht Stichvorlage für eine unbekannte Ausgabe), NYp, SJb. – Probedrucke und Handexemplar: Die vier bisher bekannten Probe- bzw. Korrekturexemplare enthalten im Titel den Fehler „Dedies“, der in der eigentlichen Originalausgabe in „Dediées“ verbessert ist. Exemplar 1 (Privatbesitz Malerich) und Exemplar 2 (US-SJb) weisen außerdem im Notentext S. 38 und 43 Fehler auf (Plattenzustand 2, vgl. Entstehung und Herausgabe), die in Exemplar 3 (GB-Lbl) und Exemplar 4 (D-B) im Stich korrigiert sind (Plattenzustand 3 und 4; z. B. S. 38 zu Beginn der ersten zwei Systeme in der rechten Hand fehlender Bassschlüssel). In Exemplar 4 trug Beethoven Korrekturen ein, die größtenteils in den endgültig ausgelieferten Exemplaren berücksichtigt wurden. Obwohl die Exemplare 2 und 3 höchstwahrscheinlich als interne Probedrucke hergestellt wurden, kamen sie in andere Hände: Exemplar 2 wurde von der Firma Gayl & Hedler in Frankfurt in den Handel gebracht und – nach späteren Eintragungen zu schließen – als Vorlage für eine (nur geplante?) andere Ausgabe benutzt; Exemplar 3 diente offensichtlich dem praktischen Gebrauch. Spätere Auflagen ab ca 1800. Mit neuem Titel (Plattenzustand 5, vgl. Entstehung und Herausgabe): „TROIS SONATES / pour le Clavecin ou Piano-Forte / composées et dediées / A. Mr Joseph Haydn / Docteur en musique / par / LOUIS van BEETHOVEN / Oeuvre II. / a Vienne chez Artaria et Comp. / [l.:] 614. [r.:] 3 f“. Im Laufe der Zeit Abnutzungserscheinungen bzw. einzelne Platten erneuert (S. 2f, 51). Preis oft unleserlich, bei Exemplaren um oder nach 1820 Zusatz „C. M.“ (vgl. Anhang Verlagswesen/Preise). – Ex: A-Wgm, Wn (Hoboken, Preis getilgt). – D-B, BNba (2 Ex, bei einem Titel zum Teil überklebt), LEm. – GB-Lbl. – J-Tk („2 f 36 X. C. M.“, S. 2f, 51 neu gestochen; Plattenzustand 7). – US-LUB (?), NYp, SJb (S. 3 neu gestochen; Plattenzustand 6, Preis getilgt), Wc (wie J-Tk).

Neue Ausgabe um 1830. Wien, Artaria & Comp., Einzelausgaben Nr. 1–3, PN 614.1, 614.2, 614.3 (Verlagskatalog 1837). „Nouvelle Edition originale par les Editeurs Propriétaires“. Hochformat. Titelstecher: J. Kress. – Ex: A-Wn. – CZ-Bu. – D-B, BNba (2 Ex, eines nur Nr. 1–2, „Pr. f 1. 12 x. C. M.“), LEm (Nr. 3), Mbs. – GB-Lcm. – H-Bl. – J-Tk (2 Ex, eines nur Nr. 1, Preis „f 1. 20 X Ö. W.“, also nach 1857). – US-SJb (Nr. 1–3, Nr. 1 in 3 Ex, eines Preis „f 1. 20 X Ö. W.“, also nach 1857), Wc.

IV Weitere Ausgaben 1798. Bonn, Simrock, PN 75 (Verlagskatalog 1799). „TROIS SONATES […] / À JOSEPH HAYDN / par / LOUIS VAN BEETHOVEN / Oeuvre II / Chéz N. Simrock à Bonn. / Pr: Fl. 3“. Querformat. – Ex: A-Wn (Hoboken), Wst. – D-BNba, F, Mbs. – GB-Lbl. – US-NYp, SJb („Pr: Fl. 3 [hs. zu: 4], Pr: 7 Fr: 50c:“). – Auflage ungeklärt: H-Bb (in Bl). – I-Mc. – US-Wc. – Spätere Auflage: nach 1810. Mit neuem Titel: „[…] à Mr J. Haydn. / PAR /

L. van BEETHOVEN / Oeuvre 2. Nro I [bzw. II bzw. III] / […] / À BONN […]“. Nr. 1–3 mit gleichem Titel sowohl gemeinsam in einem Heft als auch in 3 Einzelheften mit durchgehender Paginierung. Notenplatten mit kleinen Verbesserungen. Einzelpreis „2 Fr. 50 Cmes“, ab 1824 geändert zu „2 Fr. 25 Cmes“ (siehe Anhang Verlagswesen/Sim-


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rock 6); Gesamtpreis 7 Fr. 50 bzw. 6 Fr. 50. – Ex: A-Wn (Hoboken, Stichvorlage für Farrenc, Paris; Preis hs. geändert zu „6 Fr: 50 Cmes“; Hob. Nr. 19: Titelaufnahme fälschlich „Par / L. VAN“). – CZPu (Nr. 3). – D-B, Bhm, BNba (aufgedruckter Preis „6 Fr: 50 Cmes“, wohl nach 1824), Dl (Nr. 2–3, Nr. 3 in 2 Ex), MZmi (Nr. 2). – US-NYp, SJb („2 Frs. 25 Cs.“). – Neue Ausgabe mit beibehaltener PN,

um 1830?, „3 / SONATES / POUR LE PIANO / […] / à J. Haydn […]“. Preis je Sonate „2 Fr. 25 c / 18 sgr“. Hochformat. – Ex: D-BNba (Nr. 2–3). – US-Wc. – PN 75 in der von Czerny ab ca 1856 herausgegebenen Sammelausgabe der Sonaten beibehalten. Laut Verlagskatalog 1880 VN 80–82. 1798. Paris, Pleyel (et Fils aîné), PN 117 (Verlagskatalog 1803/04). Abfolge der Sonaten: Nr. 3, 1, 2. Mehrere Auflagen mit jeweils unterschiedlichem Impressum, siehe Anhang Verlagswesen/Pleyel (auch zum Verlagskatalog 1803/04). – Ex: A-Wgm (2 Ex, eines 1798–1803, eines nach 1815). – CH-Gpu (1798–1803). – D-BNba (2 Ex, nach 1815), Mbs (nach 1815). – F-ASOlang, Pn. – GB-Lbl (2 Ex, 1798 und ca 1820). – I-Nc, Tn. – US-NYp, SJb (nach 1815).

ca 1800. Braunschweig, J. P. Spehr (Musikalisches Magazin), PN 90 (Verlagskatalog 1803/04; Wh I). Titel wie Originalausgabe. – Ex: D-Bhm. – J-Tk. – US-Wc. 1801. Paris, Sieber père, VN 1548 (Wh I). – Ex: D-Mbs (Impressum 1813–22). – F-Pn. – USSJb (Impressum 1813–22; Stempel: F. Petit Doûat).

ca 1804. Offenbach, André, VN 1932. Querformat, lithographiert (Verlagskatalog 1824, vielleicht auf eine spätere Ausgabe bezüglich. Nicht in Wh I und II). Druck nach Simrock. – Ex: D-BNba, F. – Auflage/Ausgabe ungeklärt: F-Pn. – S-Skma. – Spätere Ausgabe: Nach 1840, Hochformat mit gleicher VN/PN 1932. 1804/05? London, A. Hamilton (Verlagsanzeige ca 1805 in Op. 41). – Ex: GB-Lbl (Nr. 3, Wasserzeichen 1804).

ca 1805. Mainz, Zulehner, PN 70. Zwei Ausgaben von den gleichen Platten: (1) In „Oeuvres […]“ I, 5, siehe Anhang Sammelausgaben. – Ex: A-Wgm. – D-BNba. – (2) Einzeln. – Ex: ? – Ausgabe 2 ca 1817 an Schott. 1805. London, Broderip & Wilkinson (Verlagskatalog 1806). – Ex: GB-Lbl (Wasserzeichen 1808), Ob (Tyson). – ca 1809 an Preston. ca 1806. London, Wheatstone (Verlagskatalog 1806). – Ex: ? ab ca 1806. London, Birchall & Co. (Verlagskatalog ca 1806). – Ex: GB-Lbl (Hirsch, Wasserzeichen 1815), Ob (Tyson). – US-SJb (Nr. 2, 1819–24).

1808. Leipzig, Kühnel, VN 623, 646, 663 (Nr. 1 Messkatalog Ostern 1808, Nr. 2–3 Messkatalog Michaeli 1808; andere Anzeigen im gleichen Zeitrahmen). – Ex: A-Wn (Hoboken). – CZ-Pu (Nr. 2). – D-BNba (Nr. 1). – RUS-Mk (Nr. 2). – US-SJb. – Spätere Auflage: Mit Zusatz auf der Titelseite „Edition correcte“. – Ex: D-BNba (Nr. 2), Hs (Nr. 3), LÜh (Nr. 1), Mbs (Nr. 2). – Titelauflage: Ab 1814. Peters. – Ex: A-Wn (Hoboken), Wst (Nr. 1). – D-B, Bhm (Nr. 1 und 3), BNba (Nr. 2–3), Dl, Kl (Nr. 1), LÜh (Nr. 1), Mbs (2 Ex). – GB-Lbl (Tyson, Nr. 1). – J-Tk. – S-Skma (Nr. 1). – US-SJb (Nr. 1 und 3), Wc. – Nach 1830 Neue Ausgabe, VN 2533–

2535. ca 1809. London, Preston (New Musical Magazine, Oktober 1809), Titelauflage von Broderip & Wilkinson, siehe 1805. – Ex: D-BNba (Wasserzeichen 1815). ca 1810. London, Monzani & Hill. „Selection […]“ Nr. 15–17, siehe Anhang Sammelausgaben. Abfolge der Sonaten wie Pleyel, 1798. – Ex: D-Mbs. – GB-Lbl (3 Ex; Ex 1: Hirsch; Ex 2: Hirsch, Nr. 1; Ex 3: Nr. 2–3), Lcm (Nr. 3). – US-SJb (Nr. 1–3 in verschiedenen Auflagen; Nr. 1 in 2 Ex: eines 1807–13, mit thematischem Verzeichnis der Serie 1–51, eines 1818–29; Nr. 2 in 2 Ex: eines 1813–19, Wasserzeichen 1810, mit thematischem Verzeichnis der Serie 1–52, eines 1819–29; Nr. 3: 1807– 13, mit thematischem Verzeichnis der Serie 1–51).


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ca 1817. Mainz, Schott, PN 70, von Zulehner, siehe ca 1805. – Ex: CZ-Bu. – D-MZsch. – US-NYp (Nr. 1, spätere Auflage), SJb (2 Ex, eines mit Stempel „Prag, bei Joh. Hoffmann“, das andere spätere Auflage).

ca 1817. Berlin, Lischke, VN 930, 937, 944 (Wh1 1817/18). Druck nach Peters, siehe 1808, Kühnel. – Ex: D-B, BNba. – S-Skma (Nr. 3). – US-SJb (Nr. 1). ca 1818. Paris, Carli, VN/PN 771 (Wh II). Abfolge der Sonaten wie Pleyel, 1798. – Ex: A-Wgm. – I-Tn.

ca 1822. London, The Royal Harmonic Institution, PN 386–388. Abfolge der Sonaten wie Pleyel, 1798. – Ex: GB-Lbl (Nr. 1, Wasserzeichen 1822), Ob (Nr. 2–3). – US-SJb, SLug (Tyson, Nr. 1). ca 1827. Paris, Richault (Wh II, Verlagskatalog ca 1831). – Ex: ? – ca 1840. PN „4629 R“. – Ex: US-SJb (Nr. 3). Weitere Pariser Ausgaben laut Wh I: Naderman, laut Wh II: Chanel (vermutlich nur Vertrieb, siehe Anhang Verlagswesen/Chanel). Zu Farrenc und Schlesinger siehe VI Sammelausgaben. Spätere Drucke in Periodika siehe Fellinger/Beethoven S. 49. Unselbständige Ausgaben: Nr. 1 in: P. J. Milchmeyer, Pianoforte-Schule, Jg. 2, Heft 7, Dresden 1799, S. 3–21. Notentypendruck. (RISM A/I M 2758.) – Nr. 1/IV und Nr. 3/II in: L. Adam und L. W. Lachnith, „Méthode ou principe général du doigté pour le Forté-Piano […] 4me partie formant suite à la méthode […]“, Paris, Sieber et fils, ca 1830?, VN 1822. (RISM A/I A 263, siehe auch Barblan/Edizioni.) Vermutlich Platten einer Ausgabe von Sieber père, vgl. Op. 35.

V Arrangements Für Orchester ca 1824. Leipzig, Probst, VN „38a/b“ (Wh7 1823/24; Caecilia 1, 1824, Intelligenzblatt 4; Caecilia 2, 1825, Intelligenzblatt 6). Nr. 3/II und 2/II, arrangiert von Ignaz Seyfried, als Nr. 2 und 4 in: „MORCEAUX CHOISIS / de / Louis van Beethoven […] / LEIPZIG / chez H. A. Probst.“ – Inhalt der Nr. 1–5: Op. 12 Nr. 3/III; Op. 2 Nr. 3/II; Op. 12 Nr. 2/II; Op. 2 Nr. 2/II; Op. 12 Nr. 2/III. Nr. 1–3 = Liv. I, Nr. 4–5 = Liv. II. – Ex: CZ-Bu (Liv. II). – D-B (Liv. I). – RUS-SPk (Liv. II). – US-NYp (Liv. II).

Handschriftlich überliefertes Arrangement in A-Wn: Nr. 1/IV, eingerichtet von Ignaz Franz von Mosel als Entr’acte Nr. 2 zu „Othello“ (wohl das Schauspiel von Shakespeare), 1823 (Mus. Hs. 16554; darin auch ein Fragment einer Bearbeitung von Nr. 1/II).

Für Streichquartett ca 1808. Paris, Omont, PN „O. 8.“. Abfolge der Sonaten: Nr. 2, 3, 1 (dabei Nr. 1/II ersetzt durch Op. 12 Nr. 2/II), bearbeitet von A[ugus]te Blondeau, als „Trois / QUATUORS / Concertants / […] / 4e Livre de Quatuors […]“. – Ex: F-Pn. – GB-Lbl. – J-Tk. – US-SJb (Etikett: Janet et Cotelle).

ca 1825. Paris, Lemoine (Verlagskatalog 1827: „4e Livre: trois quatuors“). Wahrscheinlich von Omont, ca 1808, siehe Anhang Verlagswesen/Lemoine. – Ex: ? ca 1826. Mainz, Schott, VN 2353 (Wh9 1825/26; Caecilia 3, 1826, Intelligenzblatt 15). Nr. 1 als erstes der „Trois quatuors […] arr. par Alex. Brand“. – Inhalt der Nr. 1–3: Op. 2 Nr. 1, Op. 10 Nr. 2 und Nr. 1. Gemeinsames Titelblatt für Nr. 1–3 mit VN „2353.2354.2355“. – Ex: D-B, BNba, MZsch. – F-Dc. – I-PESc (?). – US-SJb (2 Ex). ca 1827. Paris, Pacini, PN 2009 (Wh II). „TROIS QUATUORS / Concertants / […] / 4e livre de Quatuors“. Inhalt und Abfolge wie Omont, ca 1808. – Ex: D-Cl. – Andere Ausgabe ohne PN als Nr. 19–21 der „Collection complète […]“ (andere Bearbeitung, Nr. 1–3 als Quartette 12–14), siehe Anhang Sammelausgaben. Daraus Einzelausgaben mit Sammeltitel „QUATUORS / […] / 2006 2011“. – Ex: D-B. – J-Tk (Nr. 1).


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Opus 2 Drei Klaviersonaten

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1827/28. Paris, Janet et Cotelle, siehe VI Sammelausgaben, auch oben ca 1808, Omont. Für Singstimme und Klavier 1807. Bonn, Simrock, VN 545 (Allgemeiner Anzeiger der Deutschen 1.11.1807). Nr. 1/II als „Die Klage / Ein Gesang zur Begleitung eines / ADAGIO / für’s PIANOFORTE / von / Louis van Beethoven, / unterlegt von F. W. / BONN bey N. SIMROCK.“ Textanfang: „Mein Glück ist entflohen! Meine Ruhe ist dahin“. – Ex: A-Wst. – CZ-Pnm. – D-BNba (2 Ex), Mbs. – US-Bp, SJb. – F. W. ist Franz Wegeler, der nach seiner Angabe in den „Biographischen Notizen“ den Text – ebenso wie die freimaurerischen Texte zu Beethovens „Opferlied“ op. 121b und „Wer ist ein freier Mann?“ WoO 117 – schon 1797 verfasst hatte (Wegeler/Ries S. 69, Abdruck der Singstimme zur „Klage“ als lithographische Beilage). Späteres Arrangement für Singstimme und Klavier: ca 1832, Leipzig, Breitkopf & Härtel, PN 5275; nur Nr. 1/IV (2. Thema), siehe Op. 24. – Der Schlusssatz von Nr. 2 ist zusammen mit WoO 57 verwendet in: F. Carulli, Fantaisie, tirée des ouvrages de Beethoven, op. 157, für 2 Gitarren, ca 1822 Paris, Carli, PN 1616.

VI Sammelausgaben (siehe auch Anhang): Dunst 1, 2. – Farrenc (A. F. 238–240; Farrenc/Legouix Livr. 9). – Janet et Cotelle 12–14 (Arr. für Streichquartett). – Monzani 15–17. – Pacini 19–21 (Quartette 12–14, Arr. für Streichquartett). – Schlesinger I, Livr. 5 (M. S. 928–930). – Zulehner I, 5. Briefbelege: – Besprechungen: Weitere Ausgaben (1808 Kühnel): Zeitung für die elegante Welt 8 (1808), 1.12.1808, Sp. 1703. – Journal des Luxus und der Moden 24 (1809), Februar 1809, S. 106f. – Arrangement für Orchester: AmZ 27 (1825), 5.1.1825, Sp. 15f. Literatur: Cooper/Klaviersonaten Commentaries Bd.1 S. 17, 20, 24. – Fischer/Klaviersonaten Bd. 1 S. 291–294. – Fischer/Op2Nr1. – Hauschild/Klaviersonaten Bd. 1 S. 225. – Jeffery/ Reprints. – Johnson/Fischhof Bd. 1 S. 313–320. – Schwarz/Op2. – Stroh/Op2. Verzeichnisse: Gerber/Lexikon Nr. 36. – B&H/1851 S. 2f. – Thayer/1865 Nr. 40 (S. 17f ). – Nottebohm/1868 S. 2–4. ♦ Barblan/Edizioni. – Beethoven Newsletter 6 (1991), S. 27. – Benton/Pleyel S. 23. – BJb 9 (1973/77), S. 427–452. – BUCEM. – Constapel/André. – Döbert/ Solms-Laubach Nr. 36. – Dorfmüller/Zulehner S. 287. – Fojtíková/Verzeichnis. – Gyimes/Ungarn S. 15. – Hilmar/Artaria S. 32ff. – Hirsch/Oldman Nr. 2. – Hob Nr. 16–23, 819. – Katalog/ Dijon S. 17. – Katalog Lbl Bd. 4 S. 202, 266f. – Katalog NYp Bd. 3 S. 353, Cum. Suppl. Bd. 1 S. 469. – Kirillina/SourcesII Nr. 4–5. – Lang Nr. 79. – Lesure/Editions S. 327. – NUC Bd. 43 S. 306, 382, 384, Bd. 696 S. 454. – Saban/Zagreb Nr. 1. – Schneider, Katalog 228 (Januar 1979), Nr. 11. – Weinmann/Artaria S. 42.





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Opus 84 Musik zu „Egmont“

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IV Weitere Ausgaben 1818. Wien und Pest, Riedl, VN/PN 781 (Wiener Zeitung 27.6.1818). In „Sammlung / deutscher und italiänischer / GESAENGE / […]“, S. 2–9. Enthält auch Op. 82, weitere Angaben und Titelauflagen siehe dort. 1827. Braunschweig, Fr. Busse. Nur Nr. 1 in „Arion. Sammlung auserlesener Gesangstücke mit Begleitung des Piano-Forte“ 2, Nr. 74, S. 78–80. 1828 (Februar). Stockholm. Nur Nr. 1 als „Tröst“ (Stillen er), in: Musikaliskt Weckoblad 9.2.1828, Nr. 19, S. 75f. Eine weitere unselbständige Ausgabe nach 1830 siehe Fellinger/Beethoven.

V Arrangement Für Singstimme und Gitarre vor 1828. Breslau, C. G. Förster, PN 237 (Wh II: 22 Gr.). In „Sechs Gesänge […] für die Guitarre eingerichtet“, zusammen mit Op. 75 Nr. 5–6 und WoO 138, 139, 143. – Ex: A-Wn. – D-Mbs. – Titelauflage: C. Weinhold. Zu einer in KH fälschlich als Arrangement von Op. 83 Nr. 2 verzeichneten Ausgabe innerhalb der „Philomele“ siehe WoO 134.

VI Sammelausgabe (siehe auch Anhang): Dunst 4, 9. Briefbelege: Siehe Op. 82 sowie BGA 482, 492, 496, 517, 519, 545, 555, 570, 572, 1083. Literatur: Lühning/NGA XII/1 KB S. 58–60, 89. Verzeichnisse: B&H/1851 S. 67. – Thayer/1865 Nr. 155 (S. 82). – Nottebohm/1868 S. 80. ♦ Fabiano/Torrefranca Nr. 147. – Fellinger/Periodica S. 869. – Fojtíková/Verzeichnis. – Hob Nr. 361–364, 932. – Katalog Lbl Bd. 4 S. 227. – Kirillina/SourcesII Nr. 147. – Patten/Stanford Nr. 47. – Weinmann/P.Cappi S. 20, 37. – Weinmann/Diabelli S. 66. – Weinmann/Philomele S. 37.

Opus 84

Musik zum Trauerspiel „Egmont“ von Johann Wolfgang von Goethe für Singstimme, Sprecher und Orchester Widmung: – NGA IX/7 AGA 12 = Serie 2/3, Ouvertüre nochmals 27 = Serie 3/10 SBG V/22a, b (2. Auflage: 23a, b; Quellen I.7, Hess 93, und I.8)


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Musik zu „Egmont“ Opus 84


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Opus 84 Musik zu „Egmont“

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Musik zu „Egmont“ Opus 84

Besetzung: Fl picc, 2 Fl, 2 Ob, 2 Clar, 2 Fg, 4 Cor, 2 Trb, Timp, V 1/2, Va, Vc, Cb

Zur Geschichte Entstehung und Herausgabe: Die ältesten Belege einer musikalischen Auseinandersetzung Beethovens mit Goethes „Egmont“ stammen aus dem Spätsommer/Herbst 1809 und betreffen das Lied „Freudvoll und leidvoll“. Es ist nicht zu ermitteln, ob hier der Auftrag zur Komposition der kompletten Musik zum Trauerspiel bereits vorlag, das am 24. Mai 1810 in Wien seine Premiere feierte. Beethovens Musik war zu dieser Premiere nicht fertig, sondern erklang vollständig erst bei der vierten Vorstellung am 15. Juni. Anschließend wurde das Werk von Beethoven revidiert, bevor Ende August des Jahres eine Stichvorlage an Breitkopf & Härtel nach Leipzig ging (BGA 265, 269). Die Originalausgaben erschienen dort zwischen Ende 1810 / Anfang 1811 und dem Frühjahr 1812: Zunächst die Ouvertüre in Stimmen (ca Dezember 1810) und Klavierauszug (ca Februar 1811), dann Lieder und Zwischenakte in Stimmen (ca Januar 1812) und Klavierauszug (ca Mai 1812). In den Skizzen von 1809 (Quellen I.1.14 und 15) zum Lied „Freudvoll und leidvoll“ (Nr. 4) finden sich Anmerkungen wie „eine Stimme“, „andere Stimme“ und „a due besser“. Dies deutet darauf hin, dass Beethoven ursprünglich – vielleicht in Verwechslung mit der Nr. 1, die bei Goethe als Duett angelegt ist (Hell/NGA IX/7 S. 205) – an eine Duettvertonung dachte (Brenneis/ Landsberg5 Bd. 2 S. 52f). Ob diese frühen Skizzen jedoch unmittelbar mit der Vertonung der Schauspielmusik oder lediglich mit einer geplanten einzelnen Liedvertonung in Zusammenhang stehen, bleibt offen. Carl Czerny berichtet in Erinnerungen, die er für Otto Jahn aufschrieb, vom Entstehungshintergrund für die „Egmont“-Bühnenmusik: „Als um 1811 beschlossen ward, Schillers Tell und Göthes Egmont auf den Stadtbühnen aufzuführen, entstand die Frage, wer dazu die Musikstücke componieren sollte. Beethoven u Gyrowetz wurden gewählt. Beethoven wünschte sehr den Tell zu bekommen. Aber eine Menge Intriguen wurden gesponnen, um ihm den, wie man hoffte, minder musikalisch-geeigneten Egmont zuzuweisen.“ (Kopitz/Cadenbach Bd. 1 S. 230.) Zwar irrt sich Czerny in der Jahreszahl, Adalbert Gyrowetz hat aber tatsächlich eine Schauspielmusik zu Schillers „Wilhelm Tell“ komponiert, die am 30. Mai 1810 im Theater an der Wien uraufgeführt wurde. Da Beethoven sich mit der Fertigstellung des Aufführungsmaterials für die Premiere verspätete und die vollständige Musik erst drei Wochen später erklang, werden Beethovens Partitur und die überprüften Partitur- und Stimmenabschriften wohl erst relativ kurz vor der ersten Aufführung fertig geworden sein. Bei der Ausführung der beiden Lieder (Nr. 1 und 4) nahm Beethoven besondere Rücksicht auf die Stimme der Schauspielerin Antonie Adamberger. Diese berichtete Alexander W. Thayer kurz vor ihrem Tod, dass Beethoven sie zur Prüfung ihrer Stimme aufsuchte und noch Veränderungen vornahm, bevor er die Stücke mit ihr einstudierte (Kopitz/Caden-


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Opus 84 Musik zu „Egmont“

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bach Bd. 1 S. 3f, Nohl/Zeitgenossen S. 58–60). So finden sich unter den erhaltenen Manuskripten zu den Liedern unter anderem Entwürfe und Klavierübertragungen zu Nr. 4 in Transpositionen nach G-dur und F-dur, die vermutlich in diesem Zusammenhang entstanden; für die Aufführung entschied sich Beethoven wohl für eine Fassung in F-dur (siehe Quellen I.5 und 6). Diese aufführungspraktisch notwendige Änderung nahm er für die Drucklegung jedoch wieder zurück (siehe Hell/NGA IX/7 S. 206–211; eine andere Auffassung vertritt Lühning/NGA XII/1 KB S. 102–104 und 113f, auch Lühning/Op84). Am 6. Juni 1810 bot Beethoven Breitkopf & Härtel Op. 84 zusammen mit einer Gruppe weiterer Kompositionen an: „ich gebe ihnen nun noch die Musik zu Egmont von göthe, welche aus 10 Stüken besteht ouvertür Zwischenakt etc […] antworten sie aber gleich, damit ich nun nicht länger aufgehalten werde, um so mehr, da Egmont in einigen Tagen aufgeführt wird, und ich um die Musik angegangen werde werden“ (BGA 446). Am 2. Juli 1810 kündigte Beethoven als Sendung für den Verlag unter anderem an: „Partitur von Egmont welcher nicht in England heraus kommt und sie können erscheinen lassen, wie sie wollen. Diese [Werke] können am 11.ten [wohl verlesen aus 1.] Februar 1811 erscheinen“ (BGA 451). Er stellte die Absendung der Stichvorlage in den nächsten 14 Tagen in Aussicht. Sie verzögerte sich dann jedoch, und in einem Brief von Anfang August meldete Beethoven: „Die 2te Abtheilung der oben erwähnten Parthie geht nächstens an Sie ab die Musick zu Egmont befindet sich dabey“ (BGA 464). Auch am 21. August war Op. 84 bei Breitkopf & Härtel noch nicht eingetroffen. Beethoven teilte in einem Brief dieses Datums unter anderem mit, dass die Schauspielmusik Erzherzog Rudolph gewidmet sein sollte. Außerdem wies er den Verlag an, für die Erste Violine eine Kapellmeisterstimme herzustellen (BGA 465). Als Breitkopf & Härtel Beethoven am 24. September die vom Verlag vergebene Opuszahl mitteilte, war die Stichvorlage möglicherweise bereits in Leipzig eingetroffen. Bezüglich der Veröffentlichungsform waren die Verleger skeptisch: „Was die Musik zu Egmont betrifft, so wird sie, im Schauspielhaus gut gegeben, einen herrlichen Genuß gewähren. Für den Klavierauszug hingegen wird sie sich wenig eignen, u. die Partitur, gestochen, würden nur Theaterdirektionen brauchen können u. kaufen“ (BGA 469). Am 6. Oktober bat Beethoven dann um die Zusendung von Korrekturexemplaren vor der Veröffentlichung, am 15. schrieb er Breitkopf & Härtel: „sollte sich bey dem lezten Stück beym Egmont nicht die überschrift SiegesSimphonie finden, so laßen sie dieses drüber sezen“ (BGA 474). Der Verlag hatte jedoch immer noch keinen Entschluss hinsichtlich der Veröffentlichungsform gefasst. Man teilte Beethoven dazu am 11. November 1810 mit: „Was ich mit der Musik zum Egmont tun werde, bin ich noch unschlüssig. Sie in Partitur herauszugeben, würde vergeblich sein, da diese nur den Theatern brauchbar sein könnte, auf welche aber nicht gerechnet werden kann. In Stimmen werde ich allerdings die Ouvertüre stechen lassen. Die Entreaktes und Gesänge aber ebenfalls in Stimmen stechen zu lassen, diesem steht die Schwierigkeit entgegen, daß diese Entreacts, wie sie sind, außer zur Vorstellung v. Egmont nicht gebraucht werden können, da sie zu individueller Beziehung auf das Stück (Egmont) stehen, manche nicht einmal einen eigenen Schluß haben, mithin außer dem Theater nicht zu brauchen sind. Am besten wäre es, wenn Sie wohl zu den einzelnen Entreacts, welche kein so gerundetes u. geschlossenes Ganze sind, um auch einzeln gegeben werden zu können, noch zu dem letzteren Behufe einen Schluß hinzugefügt hätten, wobei bemerkt würde, wie diese Entreacts zur Vorstellung von Egmont, u. wie außerdem geschlossen würden. Egmont wird überhaupt nur auf wenigen Bühnen u. auch auf diesen selten gegeben. Auf die Theater ist daher bei der Herausgabe gar nicht zu rechnen. Was diese von diesem Werke kaufen würden, würde nicht die Korrekturkosten vergüten. Wollten Sie aber meine obige Bitte bald erfüllen, so könnten auch die Entreacts in Stimmen gestochen werden, um auch außerdem allein gegeben zu werden. In diesem Falle würde ich in einer beigefügten Notiz die Situationen andeuten, auf welche diese Entreacts Bezug haben, damit diese speziellere Beziehung auch bei der Exekution außer dem Theater verstanden würde. Ich bitte Sie, mir Ihre Meinung hierüber recht bald zu sagen“ (BGA 477). Aufgrund dieser offenen Fragen brachte Breitkopf & Härtel am 2. Oktober in der AmZ (12, 1809/10, Sp. 854) nur eine allgemein gehaltene Mitteilung, dass „in kurzem“ neue Werke von Beethoven herauskommen würden, so „die Musik zu Egmont von Göthe“ und anderes (siehe dazu ausführlich Op. 73).


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Musik zu „Egmont“ Opus 84

Von Op. 84 erschien zunächst Ende 1810 / Anfang 1811 nur die im Schreiben vom 11. November 1810 bereits projektierte Stimmenausgabe der Ouvertüre, die übrigen (Teil-)Ausgaben folgten zum Teil erheblich später. Ihr Erscheinen lässt sich nicht genau datieren, da die Schlusseinträge in den Druckbüchern und die Anzeigen ungewöhnlich stark differieren (zu den Details siehe Quellen III und IV, außerdem Anhang Verlagswesen/Breitkopf & Härtel): Ouvertüre, Stimmen Ouvertüre, Klavierauszug Gesänge & Zwischenakte, Stimmen Gesänge & Zwischenakte, Klavierauszug Ganzes Werk, Partitur

Druckbuch Dezember 1810 Februar 1811 Januar 1812 Mai 1812 Juli 1831

Voranzeige 27.4.1811 April 1812 Mai 1831

Anzeige Februar 1811 Mai 1811 April 1812 Juli/August 1831

Bei den Zwischenaktmusiken ließ der Verlag von einem unbekannten Bearbeiter neue konzerttaugliche Schlüsse anfügen, womit Beethoven offenbar einverstanden war, denn er schrieb selbst Ende Januar 1812 an Breitkopf & Härtel: „und die Gesänge von Egmont, warum noch nicht heraus, warum überhaupt nicht mit dem ganzen E.[gmont] heraus, heraus, heraus – wollen sie zu den Entreactes noch hier oder da einen schluß angepicht haben, kann auch seyn, oder laßen Sie das einen leipziger corrector der Musik. Zeitung besorgen, die verstehn das wie eine Fau[s]t auf ein Aug“ (BGA 545). Die Stimmenausgabe war aber bereits erschienen (nur hatte Beethoven noch keine Exemplare erhalten) – der Verlag hatte die Angelegenheit ohne Beethovens Einverständnis selbst in die Hand genommen. Die etwa im Februar 1811 bzw. Mai 1812 erschienenen Klavierauszüge sind nicht von Beethoven selbst verfasst, aber vermutlich von ihm in Wien in Auftrag gegeben worden (Hell/NGA IX/7 S. 212). Über die Qualität des Drucks war er verärgert, unter anderem fehlte im Klavierauszug der Ouvertüre ein ganzer Takt. Er sandte daraufhin einige Korrekturen an den Verlag zurück (BGA 496). Sie finden sich auch in einem von Beethoven handschriftlich Erzherzog Rudolph gewidmeten Exemplar (siehe Quellen III.1.2). Im Oktober 1810 hatte Beethoven bereits gegenüber Breitkopf & Härtel den Wunsch geäußert, Goethe eine Partiturabschrift des Werks zukommen zu lassen: „eilen sie damit, und zeigen sie mir gefälligst an, sobald sie die originalpartitur nicht mehr brauchen, weil ich sie alsdenn bitten werde von Leipzig aus, sie an Göthe zu schicken, dem ich dieses schon angekündigt habe, ich hoffe, sie werden nichts dagegen einwenden, indem sie vermuthlich ein so großer Verehrer als ich von ihm seyn werden – ich hätte ihm von hier aus eine Abschrift geschikt, aber, da ich noch keinen so gebildeten Komponisten [recte: Kopisten] habe, auf den ich mich ganz verlaßen kann, und mir die Qual des übersehens gewiß ist, so habe ich es so für beßer und für mich weniger zeitverlierend gefunden“ (BGA 474). Am 12. April 1811 schrieb er dann an Goethe: „sie Werden Nächstens Die Musik zu Egmont von Leipzig Durch Breitkopf und Hertel erhalten, diesen Herrlichen Egmont, den ich, indem ich ihn eben so warm als ich ihn gelesen, wieder durch sie gedacht, gefühlt, und in Musick gegeben habe – ich wünsche sehr ihr Urtheil darüber zu wißen, auch der Tadel wird nur für mich und meine Kunst ersprießlich seyn, und so gern wie das gröste Lob aufgenommen werden“ (BGA 493). Goethe erhielt jedoch erst am 23. Januar 1812 die versprochene Komposition. Breitkopf & Härtel vertrieb die Partitur in Abschrift auch offiziell über den Handel, wie im Intelligenzblatt zur AmZ vom Mai 1811 annonciert wurde (siehe Hell/NGA IX/7 S. 204). Zum Trauerspiel: Johann Wolfgang von Goethe (1749–1832); „Egmont“, erstmals 1788 in Bd. 5 der Göschen-Ausgabe „Goethe’s Schriften“ (Leipzig) veröffentlicht. Beethoven lag vermutlich der Text des in Bd. 5 der Cotta-Ausgabe „Goethe’s Werke“ (Tübingen) gedruckten Trauerspiels vor, möglicherweise auch ein textgleicher Wiener Nachdruck dieser Ausgabe bei Geistinger (Hell/NGA IX/7 S. 199). Goethes Vorlage sieht an fünf Stellen musikalische Einlagen vor: Ein Duett „Die Trommel gerühret“, das Beethoven als Lied Klärchens ausarbeitete, ein Lied „Freudvoll und leidvoll“, außerdem „Eine Musik, Klärchens Tod bezeichnend“, Musik zu Egmonts Traum (und Trommelschlag


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Opus 84 Musik zu „Egmont“

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zum nachfolgenden Monolog) und eine abschließende „Siegessymphonie“. Beethoven fügte Entreactes und eine Ouvertüre hinzu (Hell/NGA IX/7 S. 199). Zur Widmung: In seinem Brief vom 21. August 1810 an Breitkopf & Härtel ordnete Beethoven noch an, die Musik zum „Egmont“ solle Erzherzog Rudolph gewidmet sein. Op. 84 ist aber ohne Widmung erschienen. Erste Aufführung der Musik in der vierten Aufführung des Trauerspiels im Wiener Burgtheater am 15. Juni 1810, unter Mitwirkung Antonie Adambergers als Klärchen. Dieser Aufführung folgten noch zwei weitere am 18. Juni und 20. Juli (Hadamowsky/Hoftheater Teil 1 S. 33). Theaterzettel der Premiere des Schauspiels (noch ohne Beethovens Musik) am 24. Mai 1810: Bory/Beethoven S. 140; Theaterzettel der vierten Aufführung: Landon/Zeugnisse1970 S. 112. Möglicherweise wurden die beiden Klärchen-Lieder mit Klavierbegleitung bereits bei der Premiere und in den folgenden Aufführungen am 25. und 28. Mai gesungen (Hell/NGA IX/7 S. 211). In Weimar wurde Beethovens Musik immer wieder bei Aufführungen des „Egmont“ verwendet, erstmals in der Vorstellung am 29. Januar 1814 (Ballstaedt/Goethe S. 215).

Quellen I Autographe 1 Skizzen (alle auf 1809/10 zu datieren) (1) Alle Teile außer Nr. 4, auch frühe Skizzen zu einer Ouvertüre in f-moll (JTW S. 197f): PL-Kj, Mus. ms. autogr. Beethoven Landsberg 11, S. 1–19. Faksimile: SBB/ Mikrofiches, Teilübertragung: Nottebohm/BeethovenianaII S. 277. (2) Eine Ouvertüre in c-moll, Nr. 1 (Fecker/Op84 S. 19f) oder Nr. 4 (Hell/NGA IX/7 S. 205) und Nr. 7: D-HVkm, Slg. Culemann Nr. 95, Bl. 1r. Faksimile und Teilübertragung: Fecker/Op84, vollständige Übertragung: Fecker/Kestner-Museum. (3) Ouvertüre: A-Wgm, A 42 und 43, jeweils 4 Blätter. Faksimile und Teilübertragung: Fecker/Op84, siehe auch Cooper/Op84. Auf S. 1 von A 42 richtete Beethoven zunächst eine Partiturakkolade zur Niederschrift von Nr. 3 ein, brach die Arbeit daran jedoch noch vor Niederschrift der Musik ab. (4) Ouvertüre: D-B, Mus. ms. autogr. Beethoven Landsberg 7, S. 78. Faksimile: SBB/ Mikrofiches, Faksimile und Teilübertragung: Fecker/Op84. Das Skizzenbuch stammt von 1800/01, die Skizze wurde also nachträglich dort ergänzt. (5) Ouvertüre: siehe Quelle I.3, Bl. 5v. (6) Ouvertüre (späte Skizzen): US-NHub, Speck Collection, YCGL MSS 9, ein Blatt. Faksimile und Teilübertragung: Fecker/Op84. Siehe auch Quelle I.4. In Nottebohm/BeethovenianaII S. 278 Anm. 2 werden Skizzen zur Ouvertüre bei Skizzen zu Op. 97 erwähnt. Sie sind verschollen.

(7) Nr. 1: GB-Lbl, Slg. Zweig, MS. 8, ein Blatt. Faksimile: BL/online. Faksimile der recto-Seite: Katalog/Zweig Plate IX. (8) Nr. 1: D-B, Mus. ms. autogr. Beethoven Artaria 175/2, S. 84. Faksimile: SBB/Mikrofiches, Faksimile und Teilübertragung: Fecker/Op84. (9) Nr. 1: D-B, Mus. ms. autogr. Beethoven 28 („Fischhof“), Bl. 12. Faksimile: SBB/ Mikrofiches, Faksimile und Teilübertragung: Fecker/Op84. (10) Nr. 1 und 4: US-NYp, Toscanini Memorial Archives, SV 356, ein Blatt. Faksimiles und Teilübertragungen: Fecker/Op84, Jonas/Op84. (11) Nr. 1 und 4: D-B, Mus. ms. autogr. Beethoven Landsberg 12, S. 49–51. Faksimile: SBB/Mikrofiches, Faksimile und Teilübertragung: Fecker/Op84.


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Musik zu „Egmont“ Opus 84

(12) Nr. 1 und 7: F-Pc (in: Pn), Ms 49, 2 Blätter. Faksimile und Teilübertragung: Fecker/Op84, weiteres Faksimile: Gallica. (13) Nr. 2 und 5–7: D-B, Mus. ms. autogr. Beethoven Grasnick 20a, Bl. 4v und 11r. Faksimile: SBB/Mikrofiches, Faksimile und Teilübertragung: Fecker/Op84. (14) Nr. 4, frühe Ideen zu einer Duettfassung: D-B, Mus. ms. autogr. Beethoven Landsberg 5, S. 88f. Datierung: Spätsommer/Herbst 1809 (Brenneis/Landsberg5 Bd. 2 S. 21 und 52f), Faksimile: SBB/Mikrofiches, Faksimile und Übertragung: Brenneis/ Landsberg5. (15) Nr. 4, frühe Ideen zu einer Duettfassung: D-BNba, BH 102, ein Blatt, verso-Seite. Datierung: Spätsommer/Herbst 1809 (Brenneis/Landsberg5 Bd. 2 S. 21 und 52f), Faksimile: DBH/online, Faksimile und Teilübertragung: Fecker/Op84. (16) Nr. 4: D-B, Mus. ms. Beethoven autogr. 53, ein Blatt. Faksimile: SBB/Mikrofiches, Faksimile und Teilübertragung: Fecker/Op84. (17) Nr. 5–7: D-BNba, BH 103, ein Blatt. Faksimile: DBH/online, Faksimile und Teilübertragung: Fecker/Op84. (18) Nr. 7, Bemerkung „Der Tod könnte ausgedruckt werden durch eine Pause“: D-BNba, BH 116, S. 2, siehe Fecker/Op84 S. 90, Faksimile: DBH/online. 2 Partitur, ohne Ouvertüre und Nr. 7–9: D-B, Mus. ms. autogr. Beethoven Artaria 177/1. Zu Nr. 7 siehe Quellen I.3 und 4. Titel: kein Titel (er stand wohl vor der Ouvertüre). Umfang: 72 Blätter; 130 Seiten Notentext insgesamt: Nr. 1: 21 Seiten Notentext Bl. 1r–11v, das Blatt mit S. 12/13 an den Rand von S. 11 angeklebt, Bl. 7r leer; Nr. 2: 26 Seiten Notentext Bl. 12r–25r, das Blatt mit S. 28/29 an den Rand von S. 30 angeklebt, Bl. 14v, 25v und 26 leer; Nr. 3: 13 Seiten Notentext Bl. 27r–33r, Bl. 33v und 34 leer, zwischen S. 60/61 fehlt eine Lage, die die Takte 27–56 enthielt; Nr. 4: 13 Seiten Notentext Bl. 35r–41r, Bl. 41v und 42 leer; Nr. 5: 33 Seiten Notentext Bl. 43r–59r, Bl. 59v und 60 leer; Nr. 6: 24 Seiten Notentext Bl. 61r–72v. Papier: zwei Sorten: (a) Nr. 1, 3–6: Querformat, 23,5 x 32 cm, 16zeilig; (b) Nr. 2: Querformat, 23 x 32,5 cm, 16zeilig. Provenienz: Unter Nr. 137 der Nachlassversteigerung 1827 erworben von Domenico Artaria, Wien. – Verlagsarchiv Artaria, Wien. – Seit 1897 Erich Prieger, Bonn. – Erworben 1901. Faksimile: SBB/Mikrofiches. Beschreibung: Hell/NGA IX/7 S. 200. 3 Partitur Nr. 7, ohne letztes Blatt: CH-Basel, Slg. Floersheim. Fortsetzung von Quelle I.2, letztes Blatt siehe Quelle I.4. Titel: Kopftitel „Musik, Clärchens Tod / bezeichnend“. Umfang: 5 Blätter; 9 Seiten Notentext Bl. 1r–5r, Bl. 5v Skizzen zur Ouvertüre. Papier: 22,5 x 32 cm, 16zeilig. Provenienz: Louis Koch, Frankfurt am Main. – Slg. Louis Koch, Wildegg. Beschreibung: Hell/NGA IX/7 S. 201. 4 Partitur Nr. 7, letztes Blatt: US-NHub, Speck Collection, YCGL MSS 9. Fortsetzung von Quelle I.3, siehe auch Quelle I.2. Umfang: ein Blatt; 2 Seiten Notentext. Papier: Querformat, 22,5 x 32 cm, 16zeilig. Beschreibung: Hell/NGA IX/7 S. 201. 5 Partitur Nr. 4 in F-dur, Singstimme nicht notiert: D-B, Mus. ms. autogr. Beethoven Artaria 177/4. Titel: Bl. 2r Kopftitel „No 5“. Umfang: 8 Blätter; Bl. 1 leer, 13 Seiten Notentext Bl. 2r– 8r, Bl. 8v leer. Papier: Querformat, 23,5 x 32 cm, 12zeilig.


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Opus 84 Musik zu „Egmont“

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Provenienz: Verlagsarchiv Artaria, Wien. – Seit 1897 Erich Prieger, Bonn. – Erworben 1901. Faksimile: SBB/Mikrofiches. Beschreibung: Hell/NGA IX/7 S. 201. 6 Klavierauszug Nr. 4 in G-dur (Hess 94) und F-dur (Hess 95), Singstimme mit angedeuteter Begleitung: D-B, Mus. ms. autogr. Beethoven Artaria 177/2 und 3. Titel: Kopftitel der G-dur Fassung „Freudvoll – [links davon Vermerk:] Einmal einen Ton / Tiefer –“, der F-dur Fassung „Noch einmal um einen Ton tiefer –“. Umfang: 4 Blätter. Papier: Querformat, 23,5 x 31,5 cm, 12zeilig. Provenienz: Verlagsarchiv Artaria, Wien. – Seit 1897 Erich Prieger, Bonn. – Erworben 1901. Faksimile: SBB/Mikrofiches. Beschreibungen: Hell/NGA IX/7 S. 204. – Lühning/NGA XII/1 KB S. 113. 7 Klavierauszug Nr. 4 in A-dur, ausgearbeitete Fassung ohne Vorspiel (Hess 93): CH-Basel, Slg. Floersheim-Koch. Titel: Bl. 1r Kopftitel „Freudvoll Leidvoll von Göethe. In Musik gesezt von / Beethowen“. Umfang: 2 Blätter; 3 Seiten Notentext Bl. 1r–2r, Bl. 2v leer. Papier: Querformat, 18,5 x 23 cm, 9zeilig. Provenienz: Therese Malfatti. – Carl Meinert, Dessau. – Louis Koch, Frankfurt am Main. – Slg. Louis Koch, Wildegg. Faksimile: Kinsky/Koch zwischen S. 60 und 61. Beschreibung: Lühning/NGA XII/1 KB S. 102. 8 Klavierauszug Nr. 4 in A-dur, ausgearbeitete Fassung mit Vorspiel: RUS-Mda, Fonds 1290, Slg. N. B. Yussupov, op. 8, N 231, Liste 3–5. Reinschrift. Umfang: 2 Blätter; 3 Seiten Notentext Bl. 1r–2r, Bl. 2v leer. Papier: Querformat, 23 x 32 cm, 16zeilig. Provenienz: Echtheitsbestätigung von Joseph Fischhof, Wien. – Slg. Nikolai Borissovitsch Yussupov. Faksimile: Edelmann/Autographen nach S. 76. Beschreibung: Lühning/NGA XII/1 KB S. 102. 9 Korrekturverzeichnis zum Klavierauszug der Ouvertüre: D-BNba, Slg. H. C. Bodmer, HCB Br 94 (BGA 496, 6.5.[1811]). Faksimile: DBH/online. II

Überprüfte Abschriften

1 Partitur: D-BNba, NE 64. Datierung: „1810“, zwei Kopisten: Wenzel Schlemmer und Kopist H. Titel: Bl. 1r von Beethoven „Egmont. / von Beethoven 1810 / Ouvertüre. No 1“, darunter Vermerk von unbekannter Hand „in der ersten Violine immer den Eintritt der Instr. zu bemerken“. Umfang: 133 Blätter; Bl. 1r Titel, Ouvertüre: 76 Seiten Notentext Bl. 1v–39r, Bl. 39v leer, Nr. 1: Bl. 40r Titel, 19 Seiten Notentext Bl. 40v–49v, Nr. 2: 26 Seiten Notentext Bl. 50r–62v, Nr. 3: 21 Seiten Notentext Bl. 63r–73r, Bl. 73v leer, Nr. 4: Bl. 74r Titel, 11 Seiten Notentext Bl. 74v–79v, Nr. 5: 31 Seiten Notentext Bl. 80r–95r, Bl. 95v leer, Nr. 6: 25 Seiten Notentext Bl. 96r–108r, Bl. 108v leer, Nr. 7: Bl. 109r Titel, 8 Seiten Notentext Bl. 109v–113r, Bl. 113v leer, Nr. 8: 21 Seiten Notentext Bl. 114r–124r, Bl. 124v leer, Nr. 9: Bl. 125r Titel, 16 Seiten Notentext Bl. 125v– 133r, Bl. 133v leer. Papier: Fünf Sorten: (a) Ouvertüre: Querformat, 22,5 x 31,5 cm, 14zeilig; (b) Nr. 1, 4, 7, 9 (Bl. 129–Ende): Querformat, 23,5 x 30,5 cm, 16zeilig; (c) Nr. 2, 5, 6: Querformat, 23,5 x 30,5 cm, 14zeilig (Nr. 2, 5) bzw. 16zeilig (Nr. 6);


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Musik zu „Egmont“ Opus 84

(d) Nr. 3, 8: Querformat, 23,5 x 30,5 cm, 12zeilig; (e) Nr. 9 (Bl. 125–128): Querformat, 23,5 x 30,5 cm, 16zeilig. Provenienz: Carl Meinert, Dessau (Katalog/Bonn1890 Nr. 252). – Louis Koch, Frankfurt am Main. – Slg. Louis Koch, Wildegg. – Georg Floersheim, Basel. – Erworben 1965. Faksimile und Beschreibung: DBH/online. Weitere Beschreibung: Hell/NGA IX/7 S. 201f. 2 Partitur, Ouvertüre: D-Ff, Hs. 654. Dirigierpartitur. Datierung von Beethoven: „1810“, zwei Kopisten: Wenzel Schlemmer und Kopist H. Fortsetzung siehe Quelle II.3. Titel: Bl. 1r von Beethoven „Overtüre / zu / Egmont / von / L. v: Beethoven m. p. / 1810“. Umfang: 39 Blätter; 77 Seiten Notentext Bl. 1r–39r, Bl. 39v leer. Papier: Querformat, 23,5 x 31,5 cm, 14zeilig. Provenienz: Unter Nr. 145 der Nachlassversteigerung 1827 erworben von Magistratsrat Franz Pechaczek. – Franz Hauser, München. – Joseph Hauser, Karlsruhe. – C. G. Boerner, Leipzig (Nr. 48 im Katalog der Versteigerung der Bibliothek Hauser vom 1.–3. Mai 1905). – Erworben 1905. Beschreibung: Hell/NGA IX/7 S. 202. 3 Partitur, ohne Ouvertüre und Nr. 4, 7, 9: D-B, Mus. ms. autogr. Beethoven Artaria 178. Dirigierpartitur, Fortsetzung von Quelle II.2. Umfang: 82 Blätter; Nr. 1: Bl. 1r leer bis auf vereinzelte spätere Aufschriften, 33 Seiten Notentext Bl. 1v–17v, Nr. 2: 26 Seiten Notentext Bl. 18r–30v, Nr. 3: 21 Seiten Notentext Bl. 31r–41r, Bl. 41v leer, Nr. 5: 31 Seiten Notentext Bl. 42r–57r, Bl. 57v leer, Nr. 6: 25 Seiten Notentext Bl. 58r–70r, Bl. 70v leer, Nr. 8: 21 Seiten Notentext Bl. 71r–81r, Bl. 81v und 82 leer. Papier: Querformat, 23,5 x 32 cm, vier Sorten: (a) Nr. 1, 3: 12zeilig; (b) Nr. 2, 5: 14zeilig (Nr. 2) und 16zeilig (Nr. 5); (c) Nr. 6: 14zeilig; (d) Nr. 8: 12zeilig. Provenienz: Verlagsarchiv Artaria, Wien. – Seit 1897 Erich Prieger, Bonn. – Erworben 1901. Faksimile: SBB/Mikrofiches. Beschreibung: Hell/NGA IX/7 S. 202f. 4 Ouvertüre, Stimmen: CZ-Nlobkowicz, X Ga 25. 33 Stimmen, vollständiger Stimmensatz (Streicher 4/4/3/6). Möglicherweise Kopiatur, die mit einer Rechnung Schlemmers vom 2. April 1811 übereinstimmt (Fojtíková/Kopisten S. 250), Kopist wahrscheinlich Wenzel Rampl. Titel: Umschlagblatt: „Egmont / Ouvertura / a / 3. Violino Imo [von anderer Hand ergänzt: 4fach] 3 Violino 2do [von anderer Hand ergänzt: 4fach] / 2. Viola [von anderer Hand ergänzt: 3fach] 3 Basso e Violoncello [von anderer Hand ergänzt: 6fach] / 2. Flauti [eingefügt: e Flauto piccolo] 2 Oboe 2 Clarinetti / 2 Fagotti 4to Corni 2. Trombe / e Timpani. / Del Sigre L: van Bethowen.“ Provenienz: Fürstliche Slg. Lobkowicz, Raudnitz. – Ab 1951 in CZ-Pnm. – 1992 rückerstattet und 1998 ins Familienschloss Nelahozeves überführt. Weitere Abschriften: Eine vermutlich aus Charles Neates Besitz stammende Partitur der Ouvertüre, die 1855 in London unter einem Los zusammen mit der von ihm geschriebenen, von Beethoven durchgesehenen Kopie der 7. Symphonie op. 92 (gleiches Wasserzeichen) versteigert wurde, findet sich heute in GB-Ob (Ms. Tenbury 777). – Zu Nr. 1 und 4 entstanden im Umfeld der ersten Aufführung neben den unter Quellen I verzeichneten autographen Manuskripten auch Klavierauszüge in Kopistenabschrift in verschiedenen Tonarten: Nr. 1 und 4 in F-dur (D-B, Mus. ms. 1251) und Nr. 4 in A-dur mit Vorspiel (D-Mbs, Mus.ms. 11956, Slg. Baranyai, Faksimile: BSB/online; siehe Lühning/NGA XII/1 KB S. 102).


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Opus 84 Musik zu „Egmont“

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III Originalausgaben 1

Ouvertüre

1.1 Stimmen: 1810 (ca Dezember). Leipzig, Breitkopf & Härtel, PN 1582. – Titel: „Ouverture / D’ EGMONT / (Tragédie de Göthe) / à / Grand Orchestre / composé / par / L. v. Beethoven. / [l.:] Oeuv. 84. [r.:] Pr. 1 Rthr. 12 gr. / à Leipsic / Chez Breitkopf & Härtel.“ – 20 Stimmen in Hochformat. Lithographie. Titelblatt in Verbindung mit Fl 1, in einigen Exemplaren mit Fl picc (Rückseite jeweils unbedruckt). V 1 (= Direktionsstimme), V 2, Va: je 3 Seiten; „Basso e Violoncello“: 4 Seiten; Fl picc: eine Seite; Fl 1: 2 Seiten (paginiert: 3–4); Fl 2: eine Seite; Ob 1, 2, Clar 1, 2, Fg 1, 2, Cor 1, 2 in F, Cor 1, 2 in Es: je 2 Seiten; Trb 1, 2, Timp: je eine Seite. – Kopftitel jeweils: „Ouverture“. PN nur auf Seiten mit ungerader Seitenzahl (fehlt auf S. 1 in Vc, Fl 2, Clar 1). – Anzeigen: AmZ 13 (1811), Intelligenzblatt 2, Februar 1811, Sp. 5; Wh II (1 Thlr. 12 Gr.); siehe auch Entstehung und Herausgabe. – Ex: A-Wgm (ohne Fl 1 und Titelblatt), Wn (Hoboken, Orchestermaterial mit Einzeichnungen, ohne Fl picc und Titelblatt). – D-ANsv (in: AN; ohne Ob 1, 2, Trb 1, 2), DÜk (ohne Ob 2, Trb 2), Gs (zusätzlich handschriftliche Stimmen), LÜh (ohne V 1, dazu handschriftliche Partitur und Stimmen). – GB-Lbl (Hirsch, ohne Timp). – SK-BRm (ohne Titelblatt). – Widmungsexemplar für Freiherr Johann von Pasqualati: D-BNba (ohne

Timp). V 1 am rechten Rand von Beethoven: „Seinem Freunde Baron Pascolati / Vom Verfasser“. Neue Ausgaben (1) 1822 (ca September). PN 3556. – Titel: „Ouverture / D’EGMONT / (Tragédie de GÖTHE) / […] / composée / par / L. v. BEETHOVEN. / [l.:] Oeuvre 84. [Mitte:] à Leipsic. [r.:] Pr. 1 Rthlr. 12 Gr. / […]“. – Titel und Noten gestochen. V 1: 5 Seiten (S. 1 Titel, S. 2 unbedruckt, S. 3–5 Notentext), Vc/B: 3 Seiten, Fl picc: 2 Seiten, Cor 2 in Es: eine Seite, Timp: 2 Seiten. Kopftitel jeweils: „Ouverture / d’Egmont / de L. v. Beethoven.“ – Ex: D-NBss. – I-GOcl, Mc. (2) ab 1840. PN und Stich wie Neue Ausgabe 1. „OUVERTURE / D’EGMONT / (Tragédie de Göthe) / […] / Propriété des Editeurs / Oeuvre 84. Leipsic Pr. 1 Rthlr. 12 Gr. [bzw. 1 Rthlr. 15 Ngr.] / […]“. – Ex: A-Wn (Hoboken, Stempel „Breitkopf & Härtel“). – D-DT (zusätzlich handschriftliche Stimmen). – Ausgabe ungeklärt: D-BNba (ohne Titelblatt). – I-Mc (zusätzlich handschriftliche Stimmen). – S-Skma.

1.2 Klavierauszug: 1811 (ca Februar). Leipzig, Breitkopf & Härtel, PN 1590. – Titel: „Ouverture / D’ EGMONT / Tragédie de Göthe / Pour le Pianoforte / par / L. v. BEETHOVEN. / Propriété des Editeurs. / [l.:] Oeuv. 84 [r.:] Pr. 12 gr. / à Leipsic / Chez Breitkopf & Härtel.“ – Querformat. Lithographie. 11 Seiten (S. 1 Titel, S. 2 unbedruckt). PN nur auf Seiten mit ungerader Seitenzahl (fehlt auf S. 11). – Anzeige: AmZ 13 (1811), Intelligenzblatt 6, Mai 1811, Sp. 22; Voranzeige: Hamburgischer Correspondent 27.4.1811. – Ex: A-Wn. – CZ-Pst. – D-BNba (2 Ex), DÜk, F, Mbs. – US-NYp. – Widmungsexemplar für Erzherzog Rudolph: D-B, Mus. ms. autogr. Beethoven Landsberg 13. „Für seine Kaiserliche Hoheit / Den Erzherzog Rudolf / von / L v Beethoven“, Widmung und Bleistiftkorrekturen von Beethoven (S. 6–8, 11, siehe auch BGA 496); Preis getilgt. Neue Ausgaben (1) 1817 (KH: Januar). PN 2540. – Ex: ?


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Musik zu „Egmont“ Opus 84

(2) 1822 (KH: Februar). PN 3701. – Ex: CZ-Pnm. – D-B. – GB-Lbl (Hirsch). – US-NYp, PROu, SJb. (3) 1825 (Druckbuch: Mai). PN 4126. – Ex: D-B, Dhm (in: Dl). – J-Tk. – US-SJb. 2 Gesänge und Zwischenakte 2.1 Stimmen: 1812 (ca Januar). Leipzig, Breitkopf & Härtel, PN 1641. – Titel: „ENTR’ACTES / à grand Orchestre / composés par / Musik zu / Egmont / Trauerspiel von Göthe / für ganzes Orchester / von / L. v. Beethoven. / [l.:] Oeuv. 84. [Mitte:] à Leipsic [r.:] Pr. 2 Rthlr. / Chez Breitkopf & Härtel.“ – 21 gestochene Stimmen in Hochformat. Sop: eine Seite; V 1: 8 Seiten (S. 1 Titel, S. 2 unbedruckt); V 2, „Viole“: je 5 Seiten; „Violoncelli e Bassi“: 6 Seiten; Fl picc: eine Seite; Fl 1: 2 Seiten; Fl 2: eine Seite; Ob 1: 3 Seiten; Ob 2: 2 Seiten; Clar 1, 2: je 3 Seiten; Fg 1: 4 Seiten; Fg 2, Cor 1, 2 in F: je 3 Seiten; Cor 3, 4 in Es, Trb 1, 2: je eine Seite; Timp: 2 Seiten. – In Cor 3 PN fälschlich 1652. – Anzeigen: AmZ 14 (1812), Intelligenzblatt 4, April 1812, Sp. 15; Wh II (2 Thlr.); siehe auch Entstehung und Herausgabe. – Ex: A-Wgm (ohne Fl 2), Wn (Hoboken, 2 Ex, eines Stempel „Breitkopf & Härtel“, eines ohne Sop). – D-B (ohne Cor 1–4, laut NGA späterer Abdruck, ca 1825), DÜk. – GB-Lbl (Hirsch). – I-Tf (Etikett „Milano, Presso Gio. Ricordi“). – US-SJb (Aufführungsmaterial, vormals Erfurt, Theater). – Der Ausgabe beigelegt war ein gedrucktes

Blatt mit Inhaltsangabe der Stücke (ohne Nr. 1), siehe dazu F. Bischoff in: Niederrheinische Musik-Zeitung 14 (1866), 6.10.1866, S. 315. Eine zweite Beilage ab 1821 war ein Sonderdruck „Beethovens Zwischenacte zu Göthe’s Egmont; / mit declamatorischer Begleitung / von / Friedrich Mosengeil.“. 2.2 Klavierauszug: 1812 (ca Mai). Leipzig, Breitkopf & Härtel, PN 1752. – Titel: „Gesänge und Zwischenacte / zu / EGMONT / Trauerspiel von Göthe. / für das Pianoforte / von / L. v. Beethoven. / [l.:] 84tes Werk. [Mitte:] Leipzig, [r.:] Preis 1 Rthlr. / Bey Breitkopf & Härtel.“ – Querformat. Lithographie. 27 Seiten (S.1 Titel, S. 2 unbedruckt). PN nur auf Seiten mit ungerader Seitenzahl (fehlt auf S. 7, 15, 23, 27). – Anzeigen: AmZ 14 (1812), Intelligenzblatt 4, April 1812, Sp. 17 (Voranzeige), Wh I (1 Thlr.); siehe auch Entstehung und Herausgabe. – Ex: A-Wgm, Wn (2 Ex, eines Hoboken). – CZ-Pnm. – D-B, BNba (4 Ex), Dl, DÜk, KNh (ohne Titelblatt), LEm, Mbs (S. 27 in Fotokopie ergänzt), MEIr. – GB-Lbl (2 Ex, eines Hirsch). – US-BApi, SJb. – Eine bei KH genannte Titelauflage mit

vorgebundenem Klavierauszug der Ouvertüre mit PN 1590 (Quelle III.1.2) ist bisher nicht nachzuweisen. Neue Ausgaben (1) ca 1826. PN 4190. – Titel: „Gesänge und Zwischenacte / […] / [l.:] 84s Werk [r.:] Pr. 1 Thlr. / Leipzig / Bey Breitkopf & Härtel.“ – Querformat. Lithographie. 27 Seiten. PN nur auf Seiten mit ungerader Seitenzahl. – Wh II: 1 Thlr. – Ex: D-BNba, Mbs (2 Ex, eines ohne Titelblatt). – F-Pn (2 Ex). – US-SJb (Stempel „Städtische Bühnen Erfurt“).

(2) 1837. VN/PN 5787. – Titel: „Gesänge und Zwischenacte […] Eigenthum der Verleger. Pr. 1 Thlr. […]“. – Querformat. Titel lithographiert, Notentext gestochen. 23 Seiten (S. 1 Titel). – Ex: GB-Lbl. – Später (Hofmeister 1840 Februar) auf der Titelseite unten Zusatz: „Hieraus sind einzeln zu haben: / Lied: Die Trommel gerührt. Pr. 4 Gr. / Freudvoll und leidvoll. Pr. 4 Gr. / 5787.“ – Ex: D-BNba, WIbh. – US-SJb. (3) 1840 (Oktober). Preis der beiden Lieder je 5 Ngr. – Ex: A-Wn (Hoboken, Stempel: Breitkopf & Härtel). – D-B, BNba, GÖs, Kl, LÜmh. – F-Pn. – Nr. 1 einzeln: „Gesänge und Zwischenacte […] Lied: Die Trommel gerührt Pr. 4 Gr.“ (S. 2–4). – Ex: J-Tk. – Nr. 4 einzeln: „[…] Freudvoll und leidvoll“ (S. 10f ). – Ex: D-LEm. – J-Tk.


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Opus 84 Musik zu „Egmont“

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IV Weitere Ausgaben 1 Ouvertüre (Stimmen) 1825. Paris, Pleyel, PN 1780 (Journal général d’annonce 17.12.1825: 9 f; Verlagsverzeichnis 1834: 10 Fr.; Wh II: 9 Fr.). – Ex: NL-At. 1828/29. Paris, Farrenc (Revue musicale, Série 1, Tome 4, 1828/29, Dezember 1828, S. 504: 9 fr.). – Ex: ? ca 1842? Paris, Richault, PN „3089. R.“(Verlagsadresse ab 1841). – Ex: F-Pn. – US-SJb. 2 Ausgaben des Originalverlegers (Partitur) 2.1 Ganzes Werk 1831 (Juli). Leipzig, Breitkopf & Härtel, PN 5140. – Umschlagtitel (gelb): „Ouverture / et / ENTR’ ACTES / d’ Egmont / par BEETHOVEN. / Partition.“ – Titel: „OUVERTURE / ET / ENTR’ ACTES / d’ Egmont / composés / par / BEETHOVEN. / Partition. / Propriété des Editeurs. / Chez Breitkopf & Härtel à Leipsic. / Pr. 3 Thlr. / Enrégistré dans les Archives de l’Union.“ – Groß-8°. Lithographiertes Titelblatt (Rückseite unbedruckt) und 164 gestochene Seiten. Kopftitel auf S. 1: „Ouverture d’Egmont de L. v. Beethoven.“ – Anzeigen: AmZ 33 (1831), Intelligenzblatt 3, Mai 1831, Sp. 9 (Ankündigungen zur Jubilate-Messe); Hofmeister 1831 Juli/August (siehe auch Entstehung und Herausgabe sowie Besprechungen). – Ex (nicht alle mit Umschlagtitel): A-Wgm, Wn (2 Ex, eines Hoboken, Prägestempel: B&H), Wst. – CZ-Nlobkowicz. – D-B, BNba (2 Ex), LEm (2 Ex). – GB-Lbl (2 Ex, eines Hirsch). – S-Skma. – SK-BRm. – US-CA, NYp, SJb.

2.2 Ouvertüre 1840 (Dezember). (KH: November.) Leipzig, Breitkopf & Härtel, PN 5140. Sonderdruck aus der vollständigen Partitur (siehe oben). – Titel: „OUVERTURE / d’ Egmont / composée / par / L. van BEETHOVEN. / […] Pr. 1 Thlr. […].“ – Groß-8°. Lithographiertes Titelblatt (Rückseite unbedruckt) und 48 gestochene Seiten. Kopftitel S. 1 siehe oben. – Ex: A-Wgm. – CZ-Pnm. – D-BNba (2 Ex), LEm, Mbs, Mmb (ohne Titelblatt). – GB-Lbl. – H-Bn. – I-Mc. – J-Tk. – US-CA, NYp, SJb (Etikett „Stuttgart, bei G. A. Zumsteeg“).

V

Arrangements

1 Ganzes Werk Für Streichquartett (Stimmen) 1826. Mainz, Schott, PN 2530 (Caecilia 6, 1826, Intelligenzblatt 21/22; Wh10 1826/ 27). „OUVERTURE ET ENTR’ ACTES / de la Tragédie Egmont / […] arrangés / pour deux Violons Alto & Violoncelle / par / Alex. Brand […] / Mayence chez les fils de B. Schott. / à Paris rue de Bourbon No 17. / à Anvers chez A. Schott.“ – Ex: A-HE. – CZNlobkovicz, Pu. – D-BNba, MZsch. – US-NYp, SJb.

Für Klavier und Violine (Stimmen) 1826. Mainz, Schott, PN 2537 (Caecilia 6, 1826, Intelligenzblatt 21/22; Wh10 1826/ 27). „Ouverture et Entr’ actes / de la Tragédie Egmond / […] / arrangés / pour Piano et Violon / par / ALEX. BRAND. / [Impressum wie Arrangement für Streichquartett]“. – Ex: D-BNba (2 Ex). – GB-Lbl. – US-NYp, SJb.

Für Klavier zu 4 Händen 1833 (Dezember). Leipzig, Breitkopf & Härtel, PN 5476 (Hofmeister 1833 November/Dezember; Druckbuch: Dezember). – Titel: „OUVERTURE / Gesänge und Zwi-


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Musik zu „Egmont“ Opus 84

schenacte / zu / Göthe’s Egmont / […] / für das Pianoforte zu vier Händen / eingerichtet / von / V. WÖRNER. / […] / Pr. 2 Thlr. / […]“. – Querformat. 51 (KH irrtümlich 49) Seiten (S. 1 Titel, S. 2f unbedruckt). – Ex: A-Wn. – D-B, BNba (2 Ex, in einem handschriftliche Widmung von 1840), HEI, LEm, Mbs, Mmb. – GB-Lbl (Tyson). – J-Tk. – RUS-Mrg. – US-AAu, Bp, NH, PHci, PHu, SJb. – Die Ouvertüre allein erschien mit derselben PN ca 1841 („OUVERTURE / d’ Egmont […] Pr. 20 Ngr. / 16 gGr. […]“). – Ex: D-BNba.

2 Ouvertüre Für 20stimmige türkische (Militär-)Musik (Stimmen) 1812 (August). Wien, Chemische Druckerei [S. A. Steiner], PN 1905 (Wiener Zeitung 8.8.1812; Wh I). Bearbeiter Friedrich Starke. – Ex: ? – Titelauflage: Ab Juli 1826. T. Haslinger (Wh II). – Ex: ? Für Harmoniemusik (Nonett; Stimmen) 1812 (August). Wien, Chemische Druckerei [S. A. Steiner], VN 1906, PN 1905–1906 (Wiener Zeitung 8.8.1812). „OUVERTURE / de l’Egmont / […] / arrangé pour / Harmonie / a Neuf Instrumentes / par / FR STARKE. / Vienne / Au Magasin de l’ imprimerie chimique J: R: pr: sur le Graben No 612.“ Cor 2 ohne PN. – Ex: D-NEhz. – US-SJb (ohne Clar 2). – Titelauflage: Ab Juli 1826. T. Haslinger (Wh II). – Ex: ? Für Septett (Stimmen) ab 1820. London, Lavenu & Co., PN 1967. „Beethoven’s three Celebrated Overtures, Fidelio, Coriolan and Egmont, arranged for two Violins, two Tenors, Flute and two Basses […] by N. Mori.“ – Ex: GB-Lbl (2 Ex, eines Wasserzeichen 1820, eines unvollständig), Lcm (Wasserzeichen 1820). – US-SJb (ohne 2. Bass und Nr. 3 in V 1, mit Verlagskatalog).

Für Quintett (Stimmen) ca 1815. London, Monzani & Hill. „Beethoven’s Grand Overtures to Prometheus, Egmont & Leonora, adapted for two Violins, Flute, Tenor and Violoncello, with an additional Bass or Piano Forte (ad libitum) by G. Masi“. – Ex: GB-Lbl, Lcm. – US-SJb (V 1 mit Verlagskatalog).

Für Klavierquartett (mit Fl, V, Vc; Stimmen) 1824. London, Addison & Beale. „[…] arranged for the Piano Forte, with accompaniments of violin, flute, and violoncello by I. Moscheles.“ – Ex: GB-Lbl, Ob. – US-NYp (ohne Titelblatt).

1830. Hamburg, Cranz (Hofmeister 1830 September/Oktober). Nachdruck von Addison & Beale. – Ex: I-OS. Für 2 Klaviere (Stimmen) 1821. Leipzig, Peters, PN 1603 (Hamburgischer Correspondent 15.8.1821; Wh4 1820/ 21). „[…] pour / deux Pianofortes / arrangés par / A. Anacker / […]“. – Ex: D-BNba. – US-NYp (Pfte 1 fehlt S. 11). – (Frühere?) Ausgabe mit deutschem Titel: „[…] für zwey Fortepiano’s eingerichtet von A. Anacker […]“. – Ex: US-NYp (nur Pfte 1, ohne S. 10f ), SJb. Für Klavier zu 4 Händen (meist als „Ouverture célèbre“ bezeichnet) 1812 (ca Januar). Leipzig, Breitkopf & Härtel? In einer älteren nach den Druckbüchern des Verlags angelegten Liste (siehe Anhang Verlagswesen/Breitkopf & Härtel) ist unter Januar 1812 die vierhändige Übertragung der Ouvertüre mit einer Auflage von 750 Exemplaren und der möglicherweise unrichtigen PN 1641 eingetragen (vgl. Gesänge und Zwischenakte mit dieser PN, Quelle III.2.1). Ob diese frühe vierhändige Ausga-


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Opus 84 Musik zu „Egmont“

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be der Ouvertüre tatsächlich erschienen ist, bleibt unklar, da bisher kein Exemplar nachweisbar ist. – Spätere Ausgaben: (1) 1823. PN 3753 (Allgemeiner Anzeiger der Deutschen 22.5.1822; Wh6 1822/23). – Ex: D-BNba, LÜh (2 Ex). – J-Tk. – S-Skma. – US-BApi, SJb. – (2) ca 1829. PN 4653. – Ex: D-B. – (3) 1833 (Druckbuch: Dezember). PN 5476 (= Einzeldruck aus dem Arrangement des gesamten Werks für Klavier zu 4 Händen; siehe Quellen V.1). – Ex: ? 1812. Wien, Traeg, PN 524 (Wiener Zeitung 26.2.1812; Wh I). „[…] Arrangée pour le Pianoforte / à quatre mains / et dédiée / à Mademoiselle Regine de Schaeffer / par / CHARLES STEINACKER […].“ – Ex: A-Wgm. – D-BNba, DÜk. – J-Tk. – Titelauflagen („Pr: 2 f W. W. / 2 f C. M.“ bzw. „Pr: 1 f C. M. / Pr. 3 f w.w.“): 1819. Cappi & Diabelli, PN „C. et D. No 345“ (Wiener Zeitung 25.11.1819). – Ex: A-Wgm, Wn, Wst. – D-DÜk. – US-SJb. – Neue Ausgabe siehe 1827, Diabelli & Co. 1813. Eltville, Georg Zulehner, PN 255. „[…] arrangée / pour le Piano-Forte / à quatre mains / par / CHARLES ZULEHNER […]“. – Ex: D-BNba, DT, LB, LEm. – Platten 1818 an Schott. 1816. Bonn und Köln, Simrock, PN 1267 (Wh I). „OUVERTURE CELEBRE / D’ Egmont / […] / à quatre manis [!] / par / W. WATTS […] / BONN et COLOGNE […]“. – Ex: D-BNba (2 Ex), F, LEmi (in: LEu), MZmi. – RUS-Mrg (Auflage ungeklärt). – Spätere Auflagen: (1) „Ouverture Célèbre / D’ EGMONT / […] / à quatre mains / Bonn et Cologne […]“. – Ex: D-LAU, MÜu. – (2) „Ouverture Célèbre / D’ Egmont / […]“. – Ex: D-BNba, Dl, LEm. – J-Tk. – US-SJb. – (3) „OUVERTURE CÉLÈBRE / D’ EGMONT / […] / Bonn chez N. Simrock.“ – Ex: D-KNmi. – (4) „Ouverture célèbre / D’ EGMONT / […] à 4 mains / […] / Chez N. SIMROCK à Bonn.“ – Ex: D-BNba (Auflage ungeklärt, da ohne Titelblatt), DS, Mbs. – (5) Nach 1834. „OUVERTURE / pour le / Pianoforte à quatre mains / […] d’Egmont […] / chez N. SIMROCK à Bonn“. – Ex: J-Tk. 1818. Mainz, Schott, PN 255 (Verlagskatalog 1818; Wh2 1818/19), von Zulehner, siehe 1813. – Ex: D-BNba, LÜh, Mbs, MZsch. – US-NH, SJb. ab ca 1818. London, Birchall (Verlagskatalog 1818). „Beethoven’s celebrated Overture to Egmont, arranged as a duet, for two performers on the piano forte, by W. Watts“. – Ex: GB-Lbl (Wasserzeichen 1822), Lcm. – US-SJb (Wasserzeichen 1822). – Vgl. auch Ausgabe Simrock 1816. ca 1820? Frankfurt am Main, „in commission bei G. H. Hedler“, PN 52. – Ex: US-SJb. 1826. Wien, Cappi & Co., PN 214 (Wiener Zeitung 15.7.1826). Bearbeiter Joseph Czerný. – Ex: ? – Titelauflagen: (1) 1826. Cappi & Czerný (Wiener Zeitung 16.7.1826; Wh10 1826/27). – Ex: ? – (2) Ab 1828. J. Czerný. – Ex: D-BNba. – J-Tk. ca 1826. Hamburg, Cranz (Wh9 1825/26). „Ouverture célèbre / d’Egmont / arrangée pour le / Pianoforte à quatre mains / […] Hambourg chez A. Cranz.“ – Ex: D-BNba, GÖs, W. – US-SJb. – Spätere Auflagen: (1) Ab 1837? „OUVERTURE CELEBRE / de la tragédie: / EGMONT / […] / HAMBOURG, / chez Aug. Cranz.“ – Ex: D-LEm, LÜmh (2 Ex). – US-SJb. – (2) „OUVERTURE CÉLÈBRE / DE LA TRAGÉDIE: / EGMONT / […] / Hambourg, / chez Aug. Cranz.“ – Ex: D-Mbs. ca 1826. Wien, Artaria (Wh10 1826/27: 1 Fl.; keine Anzeige in der Wiener Zeitung). Bearbeiter Carl Czerny. – Ex: ? 1827 (März). Wien, Diabelli & Co., PN „D. et C. No 2257.“ (Wiener Zeitung 13.3.1827). „[…] Arrangée / pour le Piano-Forte à 4 mains / par / Charles Czerny […] / No II des Ouvertures à 4 mains“. – Ex: A-Wgm, Wn, Wst. – D-BNba, Mbs. – GB-Lbl. – J-Tk (2 Ex). – S-Skma. – US-SJb.


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Musik zu „Egmont“ Opus 84

1827/28. Paris, Richault (Verlagskatalog ca 1831; Wh II). – Ex: ? 1828/29. Paris, Farrenc (Revue musicale, Série 1, Tome 4, 1828/29, Dezember 1828, S. 504: 5 fr.). – Ex: ? ca 1829. Paris, Pleyel, PN 2342 (Verlagskatalog 1834). – Ex: ? Weitere Pariser Ausgabe laut Wh II: Chanel (wahrscheinlich nur Vertrieb, siehe Anhang Verlagswesen/Chanel).

Für Klavier zu 2 Händen ca 1813. Wien, G. Cappi, PN „C. 1524“ (zur Datierung siehe Op. 76, Entstehung und Herausgabe). Kopftitel: „OUVERTURE / D’EGMONT […]“, in: Musikalisches Wochenblatt 4, Nr. 24, S. 187–195. – Ex: CZ-K. – D-Mbs. – GB-Lbl. – I-Nc, Rvat. 1817? Milano, Ferdinando Artaria, PN 146. „Sinfonia nell’Egmondo […]“, als Nr. 5 der 1. Lieferung des „Repertorio ossia raccolta di scelte sinfonie per il pianoforte“. – Ex: I-BGi, Mc, OS, Tn, Vnm.

1823 (Juni). Wien, G. Cappi, PN 2119 (Wiener Zeitung 23.6.1823; Wh6 1822/23). „OUVERTURE / zur Tragédie: / Egmond / […] / für das Pianoforte eingerichtet. / 2te Auflage […]“. – Ex: D-Mbs. – I-Rvat. – Titelauflagen: (1) Ab Ende 1824. Cappi & Co. – Ex: US-SJb. – (2) 1827. Cappi & Czerný (Wiener Zeitung 4.4.1827). – Ex: ? – (3) Ab 1828. J. Czerný. – Ex: ? 1824. Leipzig, Hofmeister, PN 1022 (Wh7 1823/24). – Ex: I-BGi. 1827. Wien, Diabelli & Co., PN 4766 (Wiener Zeitung 13.3.1827). Bearbeiter Carl Czerny. – Ex: ? 3 Weitere Arrangements Für Klavier zu 2 Händen (mit Singstimme) nach 1810. Berlin, „in Commission bei Concha et Compagnie“, PN 16. „Die Trommel gerühret […] mit Begleitung des Pianoforte“. – Ex: D-Mbs (Elvers). – GB-Ob (Tyson). – US-SJb.

1815. Wien, Th. Weigl, PN 1480–1482 (Wiener Zeitung 15.11.1815; Wh II S. 777, bei KH irrtümlich als Arrangement für Klavier zu 4 Händen). 3 Hefte: PN 1480, Sieges-Sinfonie. – Ex: CZ-Pu. – US-SJb. – PN 1481, Entr’acte. – Ex: CZ-Bm. – PN 1482, „CLAERCHEN’S ARIE; / Die Trommel gerühret, das Pfeifchen gespielt […]“. – Ex: D-BNba.

1826. London. Marsch aus Nr. 5, in: The Harmonicon 4 (1826), Teil 2, S. 204–206, „MARCH / IN THE MELO-DRAME OF / Egmont“. 1826. Meißen. Marsch aus Nr. 5, in „Polyhymnia“ 2, Heft 1, S. 5–6. 1829. Braunschweig, Fr. Busse. Nr. 4 in „Arion. Sammlung auserlesener Gesangstücke mit Begleitung des Piano-Forte“ 3, Nr. 96, S. 6–9. 1832. Wien, Artaria, PN 3068. „Sieges Sinfonie / Entr’ Acte und Clärchen’s Arie / […]“. – Ex: A-Wst. – F-Pn. – H-Bn. VI Sammelausgaben vor 1830 nicht nachgewiesen. Briefbelege: BGA 446f, 451, 456, 464f, 469, 472, 474, 477, 485f, 493, 496, 509, 523, 531, 545, 549, 555, 576, 699, 803. Besprechungen: Originalausgabe 1.1 (Ouvertüre in Stimmen): Journal des Luxus und der Moden 26 (1811), August 1811, S. 511 (zusammen mit Op. 73, 76, 77). – Originalausgabe 2.2 (Klavierauszug der Gesänge und Zwischenakte): Journal des Luxus und der Moden 29 (1813),


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Opus 85 Oratorium „Christus am Ölberge“

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Februar 1813, S. 119f. – Originalausgaben: AmZ 15 (1813), 21.7.1813, Sp. 473–481; Verfasser: E. T. A. Hoffmann (Kunze/Werke S. 221–227). – Arrangement der Ouvertüre für 2 Klaviere (Peters): Journal des Luxus und der Moden 36 (1821), Mai 1821, S. 279. – Arrangements für Streichquartett und für Violine und Klavier (Schott): BamZ 4 (1827), 20.6.1827, S. 194; Verfasser: A. B. Marx (Kunze/Werke S. 227f). – Partitur IV.2.1: AmZ 34 (1832), 15.2.1832, Sp. 109f. – (Wiener) Allgemeiner musikalischer Anzeiger 6 (1834), 27.3.1834, S. 49f. – Arrangement für Klavier zu 4 Händen (Breitkopf & Härtel): AmZ 36 (1834), 10.9.1834, Sp. 611. Literatur: Brenneis/Landsberg5 Bd. 2 S. 52f. – Cooper/Process S. 242–262. – Cooper/Op84. – Fecker/Kestner-Museum. – Fecker/Op84. – Jonas/Op84. – Kinsky/Op84. – Lühning/Egmont. – Lühning/Op84. Verzeichnisse: B&H/1851 S. 67–69. – Thayer/1865 Nr. 154 (S. 82 und 193). – Nottebohm/ 1868 S. 80–83. ♦ Barblan/Edizioni. – Benton/Pleyel S. 26. – Döbert/Solms-Laubach Nr. 35. – Dorfmüller/Zulehner S. 297. – Fellinger/Periodica. – Fojtíková/Verzeichnis. – Gyimes/Ungarn S. 219f. – Hirsch/Oldman Nr. 64, 75. – Hob Nr. 365–371. – Katalog/Lbl Bd. 4 S. 202, 222f. – Katalog/NYp Bd. 3 S. 317, Suppl. Bd. 1 S. 56, Cum. Suppl. Bd. 1 S. 458. – Kirillina/SourcesII Nr. 148f. – NUC Bd. 43 S. 284, Bd. 696 S. 418, 425. – Pestelli/Torino S. 58. – Sartori/Ostiglia. – Weinmann/Artaria S. 138. – Weinmann/Diabelli S. 148. – Weinmann/G.Cappi S. 43, 86, 96. – Weinmann/P.Cappi S. 29, 36, 158. – Weinmann/Traeg S. 59. – Weinmann/Weigl S. 83.

Opus 85

Christus am Ölberge Oratorium nach einem Text von Franz Xaver Huber für Soli, Chor und Orchester Widmung: – NGA VIII/1

AGA 205 = Serie 19/3




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Missa solemnis Opus 123

Opus 123 Missa solemnis (D-dur) fĂźr Soli, Chor und Orchester Widmung: Erzherzog Rudolph von Ă–sterreich NGA VIII/3 AGA 203 = Serie 19/1


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Opus 123 Missa solemnis

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Besetzung: 2 Fl, 2 Ob, 2 Clar, 2 Fg, 4 Cor, 2 Trb, Timp, V 1/2, Va, Sop/Alt/Ten/Bs solo, Sop/ Alt/Ten/Bs coro, Vc, Cb, Cfg, Org


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Missa solemnis Opus 123

Zur Geschichte Entstehung und Herausgabe: Beethoven komponierte die Messe ab April 1819 bis spätestens Januar 1823 in Wien. Er unterbrach seine Arbeit mehrmals, etwa um die drei Klaviersonaten op. 109–111 zu komponieren oder wegen schwerer Erkrankungen. Am 19. März 1823 erhielt Erzherzog Rudolph eine Kopistenabschrift der Messe als Widmungsexemplar und zwischen 1823 und 1825 entstanden zehn abschriftliche Subskriptionsexemplare, die an verschiedene europäische Höfe, adelige Persönlichkeiten und bekannte Institutionen verkauft wurden. Die Stichvorlage für den Originalverlag Schott in Mainz lieferte Beethoven im Januar 1825, die Originalausgabe in Partitur, Stimmen und Klavierauszug erschien im März/April 1827. Am 20. Januar 1819 starb der Fürsterzbischof von Olmütz, Maria Thaddäus von Trautmannsdorff, dessen Koadjutor mit dem Recht zur Nachfolge Erzherzog Rudolph seit dem 24. Juni 1805 war (zu diesem Zeitpunkt noch für Trautmannsdorffs Vorgänger Anton Theodor von Colloredo; Rudolph hatte die Nachfolge bei dessen Tod 1811 aber abgelehnt). In Beethovens Glückwunschschreiben zur „neue[n] Würde“ vom 3. März 1819 kündigte er erstmals an, eine Messe zur Inthronisation komponieren zu wollen: „der Tag, wo ein Hochamt Von mir zu den Feyerlichkeiten für I.K.H. soll aufgeführt werden, wird für mich der schönste meines Lebens seyn, u. Gott wird mich erleuchten, daß meine schwachen Kräfte zur Verherrlichung dieses Feyerlichen Tages beytragen“ (BGA 1292). Beethovens Initiative war dabei sicher auch von der Hoffnung getragen, Kapellmeister an Rudolphs Hof in Olmütz zu werden. Am 24. März 1819 wurde Rudolph durch das Domkapitel von Olmütz zum neuen Erzbischof gewählt. Die ersten schriftlich fixierten Ideen Beethovens zur Messe tauchen am 2. April in einem Konversationsheft auf: „preludiren des Kyrie vom organisten stark u. abnehmend bis vor dem Kyrie piano“ (BKh 1 S. 42). Hinsichtlich der genaueren Datierung der Skizzierungs- und Ausarbeitungsphasen der einzelnen Messeteile liegen aus neuerer Zeit mehrere grundlegende Arbeiten vor (in chronologischer Erscheinensreihenfolge: Lester/Kyrie, Winter/Op123, JTW, Drabkin/Op123, Drabkin/Op123 Sketches, Lodes/Gloria, Gertsch/NGA VIII/3, Kinderman/Artaria195, Drabkin/Artaria197, Kinderman/Chronologie). Die daraus im Folgenden referierten Ergebnisse fügen sich nicht immer zu einem einheitlichen Gesamtbild: Erste Skizzen zum Kyrie datieren von April 1819, die Niederschrift der autographen Partitur begann Beethoven offenbar bald danach im April/Mai. Die Partitur war spätestens im Februar/März 1820 vorläufig fertiggestellt. Die ersten Skizzen zum Gloria stammen etwa von Juni 1819. Die autographe Partitur dieses Teils wurde frühestens im November/Dezember 1819 begonnen, vermutlich im Sommer 1820 fertiggestellt und im Herbst des Jahres überarbeitet. Die erste Skizzierungsphase zum Credo begann ca November/ Dezember 1819 und dauerte bis Juni 1820. Schon im März waren Skizzen zum 1. Satz der Klaviersonate op. 109 entstanden, an der Beethoven ab Juni bis etwa Oktober intensiv arbeitete. Die Niederschrift der Credo-Partitur hatte Beethoven möglicherweise schon im Sommer 1820 begonnen und offenbar in weiten Teilen ausgearbeitet, die er 1821 einer umfassenden Revision unterzog (vielleicht entstand die Partitur auch erst 1821). Im Herbst 1820 arbeitete Beethoven am (Sanctus-)Benedictus. Skizzen und die autographe Partitur zum Benedictus entstanden im Oktober/November des Jahres (die Niederschrift des Sanctus wurde vielleicht nicht vor Anfang 1821 begonnen). Erste Skizzen zum Agnus Dei stammen von Oktober 1820. Eine Hauptskizzierungsphase zu diesem Messeteil lag zwischen März und August 1821. Beethoven war weite Strecken des Jahres 1821 wegen diverser Krankheiten, darunter eine schwere Gelbsucht, kaum in der Lage zu arbeiten und erst im September gesundheitlich einigermaßen wiederhergestellt. Nun entstanden zunächst die Klaviersonaten op. 110 und 111. Die zweite Arbeitsphase zum Agnus Dei, in der sich Beethoven vor allem mit dem Dona nobis beschäftigte, folgte dann zwischen ca März und ca August 1822. Die Partitur des Agnus Dei begann Beethoven wohl erst 1822. Credo, Sanctus-Benedictus und Agnus Dei lagen bis Ende 1822, spätestens jedoch im Januar 1823 in Partitur vollständig vor. Mitte 1823 (und in kleinem Umfang auch in den ersten Monaten 1824) ergänzte Beethoven Posaunenstimmen.


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Opus 123 Missa solemnis

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Erzherzog Rudolphs Inthronisation fand am 9. März 1820 in Olmütz statt. Im Oktober 1819 hatte Beethoven ihm noch versichert, die Messe sei „nun bald vollendet“ (BGA 1341), obwohl er bereits im August Schwierigkeiten angedeutet hatte (BGA 1327). Da zum Zeitpunkt der Amtseinführung schließlich aber nur das Kyrie vorlag, erklang zu diesem Anlass die Messe B-dur op. 77 von Johann Nepomuk Hummel. Auch nach den Feierlichkeiten vertröstete Beethoven Rudolph immer wieder mit der Fertigstellung der Messe. Die ihm gewidmete Partiturabschrift (Quelle II.3) erhielt der Erzherzog schließlich am 19. März 1823 persönlich überreicht. Die erste Erwähnung einer Subskription auf Abschriften der Messe findet sich in einem Brief Johann van Beethovens an den Pariser Verleger Antonio Pacini vom 27. Dezember 1822 (BGA 1518). Zwischen Januar 1823 und Februar 1824 bot Beethoven die Messe 28 Fürstenhöfen, Persönlichkeiten und Institutionen an (vollständige Liste siehe Gertsch/NGA VIII/3 S. 283). Zehn subskribierten auf eine Abschrift, die sie zwischen ca Juli 1823 und Mitte 1825 erhielten (siehe Quellen II): Großherzog Ludwig I. von Hessen-Darmstadt, König Friedrich Wilhelm III. von Preußen, Zar Alexander I. von Russland, Fürst Nikolaus Galitzin, König Friedrich August I. von Sachsen, der Cäcilienverein zu Frankfurt, König Ludwig XVIII. von Frankreich, Großherzog Ferdinand III. von Toskana, König Friedrich VI. von Dänemark und Fürst Anton Heinrich von Radziwill. Bereits im Frühjahr 1820 hatte Beethoven mit Verlagsverhandlungen begonnen. So bot er am 10. Februar des Jahres die Messe dem Bonner Verleger Nikolaus Simrock für 125 Louisdor an und betonte, dass sie „nun bald aufgeführt wird“ (BGA 1365). Im April kündigte er Simrock die Abgabe für Ende Mai / Anfang Juni an (BGA 1384), Ende August versprach er, „sogleich die Copiatur beenden zu laßen und Ihnen mein Manuscript zuzuschicken“, sobald Simrock mit dem Honorar einverstanden sei (BGA 1407). Vielleicht schon kurz darauf, während der Ausarbeitung des Credo, beauftragte Beethoven wohl Wenzel Schlemmer mit einer Abschrift (Quelle II.1). Obwohl Simrock bereits einen Vorschuss bezahlt hatte, bot Beethoven das Werk in der Folge weiteren acht Verlegern an, die er gegeneinander auszuspielen suchte, um einen Höchstpreis für das Veröffentlichungsrecht des Werks zu erzielen. Neben Simrock verhandelte er mit Adolph Martin Schlesinger in Berlin (BGA 1446 vom 14. November 1821), Sigmund Anton Steiner und Domenico Artaria in Wien (der Plan wird in BKh 2 S. 262 von Anfang Juni 1822 erwähnt; BGA 1489 vom 22. August 1822), Carl Friedrich Peters in Leipzig (BGA 1468 vom 5. Juni 1822), Anton Diabelli in Wien (siehe BKh 3 S. 125–128, 134), Maurice Schlesinger in Paris (BGA 1782 vom 25. Februar 1824; Schlesinger reagierte als einziger gar nicht auf das Angebot), Heinrich Albert Probst in Leipzig (BGA 1788 vom 10. März 1824) und Schott in Mainz (BGA 1787 vom 10. März 1824). Im Zuge der Offerte an Diabelli erwog Beethoven auch, der Missa solemnis ein Graduale, ein Offertorium und ein Tantum ergo anzufügen (BKh 3 S. 127f). Die Idee könnte ihm im Zusammenhang mit dem Plan einer Messe für den Kaiser gekommen sein (siehe BGA 1578), den er schließlich nicht ausführte. Bereits 1821 finden sich im Tischskizzenbuch „Artaria 197“ entsprechende Entwürfe: Auf S. 4 steht dort ein Harmonisierungsmodell zu einem Tantum ergo (siehe Cooper/Tantumergo), auf S. 27 notierte Beethoven oben über dem System „offertorium“ sowie zweistimmige Entwürfe „für einen chor“. Vom Hofmusikgrafen Moriz von Dietrichstein ließ Beethoven sich im März 1823 Gradualien und Offertorien besorgen, die für solche Propriumsmotetten in Frage kämen (heute in D-B, Mus. ms. autogr. Beethoven 38,22; siehe BGA 1609). Anfang Juli teilte er seinem Kopisten Schlemmer, der mit der Abschrift der Missa beschäftigt war, mit: „Es kommen noch 3 neue Stücke“ (BKh 3 S. 351). Noch im September ließ er sich von seinem Neffen Karl den Ablauf des sakramentalen Segens sowie den lateinischen Text des Tantum ergo erklären (BKh 4 S. 119, 169f). Die Komposition von Propriumsmotetten kam jedoch nicht zur Ausführung. Schott in Mainz erhielt schließlich 1824 den Zuschlag (Zusage Beethovens am 20. Mai, BGA 1835f), weil der Verlag bereit war, die geforderte hohe Summe zu zahlen und außerdem mehrere Werke als Gruppe kaufte (neben der Missa solemnis auch das Opferlied op. 121b, das Bun-


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Missa solemnis Opus 123

deslied op. 122, die Ouvertüre op. 124, die 9. Symphonie op. 125, die Bagatellen op. 126, das Streichquartett op. 127 und die Ariette op. 128). Auch Beethovens Wunsch, mit einem für ihn neuen Verlag ins Geschäft zu kommen, mag eine Rolle gespielt haben. Die Stichvorlage, die wohl im letzten Quartal 1824 angefertigt wurde, übergab Beethoven am 17. Januar 1825 dem Bankhaus Fries & Co. in Wien, das die Abwicklung des Geschäfts übernommen hatte und das Manuskript nach Mainz weiterleitete. Am 26. Januar 1825 (BGA 1927) sandte Beethoven brieflich Korrekturen zur Messe und teilte die gewünschte Partituranordnung mit, Ende März folgte die Opuszahl (BGA 1950). Am 2. August (BGA 2022) übersandte er erneut Korrekturen nach Mainz. Am 25. November teilte er den Titel und die Widmung mit und äußerte die Bitte, dem Subskribentenverzeichnis die zehn Besteller der Partiturabschriften voranzustellen (BGA 2094). In nahezu all diesen Briefen an den Verlag kündigte Beethoven auch Metronomzahlen für die Messe an, schickte diese allerdings nie. Die geplante Korrekturlesung der Druckfahnen übernahm Beethoven – wie auch im Fall der 9. Symphonie – nicht selbst, sondern ließ Schott durch seinen Bruder Johann bitten, sie anderweitig ausführen zu lassen (BGA 1931; siehe auch Op. 125, Entstehung und Herausgabe). Die von Gottfried Weber verfasste Einladung der Verlagshandlung Schott zur Vorbestellung von Op. 123–125 ist datiert 20. April 1825 und erschien zum ersten Mal im Intelligenzblatt 7 der Zeitschrift Caecilia (2, 1825, S. 43–45): „Einladung / zur / Subscription / auf die / drey neuesten grossen Werke / von L. van BEETHOVEN: / nämlich: / 1. Missa solennis D-dur, opus 123 / 2. Grosse Ouverture C-dur, op. 124 und / 3. Symphonie mit Chören, op. 125.“ Die große Messe ist in drei Ausgaben angekündigt: „a) in vollständiger Partitur, b) in ausgesetzten Orchester- und Singstimmen, und c) im Clavier-Auszuge mit Singstimmen.“ „Das Ganze [d. h. Op. 123–125] wird noch im Laufe dieses Jahres ausgegeben“ und die Unterzeichnungsfrist bis Ende Oktober offen gehalten (Wiederholungen in Caecilia 3, 1825, Intelligenzblätter 9–11). Die Anzeige ist auch in der Leipziger Allgemeinen musikalischen Zeitung abgedruckt (27, 1825, Intelligenzblatt 4, Mai 1825, Sp. 17f ). Mit Datum vom 27. September 1825 wird der Subskriptionstermin im Intelligenzblatt 12 der Caecilia 3 (S. 43f ) zunächst bis Ende Dezember verlängert, im Dezember dann bis Ostern 1826 (Caecilia 4, 1826, Intelligenzblatt 13, S. 4f; Wiederholung im Intelligenzblatt 14, Januar 1826, S. 19f ). Erst in Caecilia 6 (Intelligenzblatt 21/22, Dezember 1826, S. 11) folgt die Meldung, dass „die letzten Bögen der verschiedenen Ausgaben [von Op. 123] unter der Presse sind“ und nächstens versendet würden. Im Nachtrag zu Schotts Verlagskatalog mit den Neuerscheinungen vom Juli bis Dezember 1826, der dem Intelligenzblatt 24 (oder 23?) der Caecilia 6 (1827) beilag, sind erstmals die Subskriptions- und Ladenpreise der drei Ausgabeformen bekanntgegeben: für die Partitur (noch mit falscher Plattennummer 2453) 13 fl. bzw. 19 fl. 24 kr., für die Stimmen 13 fl. 20 kr. bzw. 20 fl., für den Klavierauszug 6 fl. 50 kr. bzw. 10 fl. 15 kr. – Der zu Beethovens Tod veröffentlichte Nekrolog in der Caecilia (6, 1827, S. 309–312) schließt mit der folgenden Mitteilung: „Beethovens neueste und letzte Werke, seine grosse Missa in D-dur, und sein letztes Violinquartett in cis-moll [Op. 131], erscheinen in diesem Augenblicke in der B. Schottischen Hofmusikhandlung. Von jener haben die ihm von den Verlegern zugesendeten Exemplare ihn nicht mehr lebend gefunden […]“. Die mit „Mainz, im April 1827“ datierte Anzeige des Erscheinens von Op. 123 (Caecilia 6, Intelligenzblatt 24, S. 27–29) beginnt mit den Worten: „Ungefähr gleichzeitig mit dem Todestage des unvergesslichen Tonmeisters, hat obiges Werk, ohne Zweifel sein Grösstes und Bewundernswürdigstes, bei uns die Presse verlassen, und ist an die verehrlichen Subscribenten bereits versendet worden.“ Als „Ursache der Zögerung“ wird auf die schwierige, mehrmalige Korrektur hingewiesen, „welchem Geschäfte ein durchaus sachverständiger Freund, Herr Ferdinand Kessler in Frankfurt, aus regem Kunsteifer und aus besonderer Verehrung für den hohen Meister, sich unterzogen […] hat.“ (Keßler unternahm auch die Korrektur des Stichs der 9. Symphonie und des Opferliedes op. 121b.) Demnach wurde mit der Versendung der vorbestellten Exemplare Ende März, mit der Ausgabe der übrigen Exemplare im April 1827 begonnen. Die im Intelligenzblatt 25 (S. 30f ) der Caecilia (7, 1828) wiederholte Anzeige ist auch in der AmZ abgedruckt (29, 1827, Intelligenzblatt 5, Juni 1827, Sp. 18f ). In der Wiener Zeitung vom 1. Juni 1827 zeigen sowohl Artaria als auch Diabelli & Co. an, dass Partitur, Stimmen und Klavierauszug von Op. 123 „zu haben“ seien.


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Opus 123 Missa solemnis

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Schott unterstrich die verlegerische Zusammengehörigkeit der drei Ausgabeformen, indem er sie mit einem einheitlichen Umschlagtitel versah, der nur in seiner letzten Zeile differiert. Er trägt kein Impressum, in der Stimmenausgabe fungiert er zugleich als Einzeltitel. Für Schotts Ausgaben kursierten folgende verschiedene Verlags- bzw. Plattennummern: Neuerscheinungsanzeigen Juli–Dez. 1826 Altes Verlagsbuch Neueres Verlagsbuch Erschienene Exemplare

Partitur 2453 2346 – 2346

Stimmen 2534 2453 2534 2534

Zur Widmung: Zu Erzherzog Rudolph siehe Op. 58. – Mit einem Schreiben vom 8. April 1824 berichtete Fürst Galitzin voller Begeisterung von seiner Petersburger Aufführung der Missa solemnis am 7. April des Jahres (BGA 1807). Im Antwortbrief vom 26. Mai 1824 fragte Beethoven an, ob durch Galitzins Vermittlung eine Widmung an die Kaiserin von Russland denkbar wäre (BGA 1841). Damit war auch Beethovens Hoffnung verbunden, der Zar könne ihm eine jährliche Pension gewähren. Galitzin hielt sich auf diese Anfrage bedeckt und verwies Beethoven an den Minister für auswärtige Angelegenheiten, Graf Karl Robert von Nesselrode (1780–1862; BGA 1845), in dessen Zuständigkeit Widmungsanfragen ausländischer Künstler fielen. Ob Beethoven anschließend in dieser Angelegenheit weiter tätig wurde, ist nicht bekannt. Erste Aufführung: Die erste vollständige Aufführung fand am 26. März (7. April) 1824 auf Veranlassung des Fürsten Nikolaus Galitzin in St. Petersburg durch die dortige Philharmonische Gesellschaft statt. Bericht: AmZ 26 (1824), 27.5.1824, Sp. 349. Galitzin hatte von Beethoven ein Subskriptionsexemplar der Messe erworben und mit ihm über die Aufführung gesprochen (BGA 1757, 1763, 1789). Nach dem Ereignis berichtete er brieflich an Beethoven über den Erfolg (BGA 1807). 1825 folgte eine weitere Petersburger Aufführung, ebenfalls auf Veranlassung des Fürsten (Poppe/Op123 S. 39; genaues Datum und Ort nicht nachgewiesen). In Wien fand zu Beethovens Lebzeiten keine vollständige Aufführung des Werks statt. Kyrie, Credo und Agnus Dei wurden in seiner Akademie am 7. Mai 1824 im Kärntnertortheater, in der auch die 9. Symphonie zum ersten Mal erklang, unter Michael Umlauf aufgeführt. Um mit der Zensur nicht in Konflikt zu kommen, wurden die drei Sätze auf dem Theaterzettel als Hymnen angekündigt. Eine Wiederholung der Akademie erfolgte am 23. Mai im Redoutensaal, wobei nur noch das Kyrie im Programm blieb. Berichte: Friedrich August Kanne in AmZÖ 8 (1824), 12.5.1824, S. 120; 5.6.1824, S. 149–151; 9.6.1824, S. 157–160; 16.6.1824, S. 173f; Caecilia 1 (1824), S. 193–200; AmZ 26 (1824), 1.7.1824, Sp. 437–442; Morgenblatt für gebildete Stände 18 (1824), 21.7.1824, S. 695. (David Wyn Jones vermutet für Kyrie und Gloria bereits eine Aufführung am 25. Oktober 1821 in Wien im ersten Concert spirituel der Saison 1821/22 unter Franz Xaver Gebauer im landständischen Saal, siehe Jones/Op123. Bericht: AmZÖ 5, 1821, 7.11.1821, Sp. 705–707.) Teile der Messe erklangen in Frankfurt am Main am 25. Dezember 1824 im städtischen Theater unter der Leitung von Karl Guhr. Bericht: AmZ 27 (1825), 27.4.1825, Sp. 276–281. Der Frankfurter Cäcilienverein hatte schon 1823 eines der von Beethoven angebotenen Subskriptionsexemplare erworben. Im April des Jahres war es möglicherweise auch in Paris zu einer Aufführung von Messeteilen gekommen (siehe BGA 1925 sowie Bkh 6 S. 112 und 398f). Anfang September 1826 unterrichtete Karl Holz Beethoven davon, dass Ferdinand Piringer die Messe am Cäcilienfest [22. November] in der Augustinerkirche in Wien aufführen und deshalb von Beethoven dessen Stimmen ausleihen wolle (BKh 10 S. 188). Die Aufführung kam jedoch nicht zustande. Im Januar 1827 machte Piringer einen neuen Anlauf und bat über Beethovens Bruder Johann um „1 Stück von der Meße“ (BKh 11 S. 131). Das Gloria wurde am 1. März im Concert spirituel im landständischen Saal aufgeführt, das Kyrie am 5. April. Über die mittelmäßige Aufführung des Gloria berichtete Anton Schindler Beethoven (BKh 11 S. 271). Bericht: AmZ 29 (1827), 25.4.1827, Sp. 284f und 30.5.1827, Sp. 367f.


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Missa solemnis Opus 123

Zusammen mit der 9. Symphonie sollten Teile der Messe auch auf dem 8. Niederrheinischen Musikfest in Aachen 1825 unter der Leitung von Ferdinand Ries erklingen. Da im Handel noch keine gedruckten Noten zu haben waren, wandte sich Ries direkt an Beethoven und erhielt von diesem das gewünschte Material (siehe dazu Opus 125). Die erste Lieferung ging bereits im März an Ries. Am April 1825 teilte ihm Beethoven mit, er habe Kyrie und Gloria auf den Weg gebracht (BGA 1957; siehe Quelle II.5). Ries leitete das Material an Wilhelm Hauchecorne vom Komitee des Niederrheinischen Musikfests weiter, eine Aufführung der Messeteile kam jedoch wegen der Kürze der Zeit nicht zustande und erfolgte erst am 4. Juni 1827 beim Niederrheinischen Musikfest in Elberfeld unter der Leitung von Johannes Schornstein. Im liturgischen Rahmen wurde die gesamte Messe (mit leichten Kürzungen) vielleicht bereits zu einem nicht näher nachweisbaren Datum 1824 in St. Jakob in Brünn aufgeführt (siehe Quellen II).

Quellen I Autographe 1.1 Skizzen in Tischskizzenbüchern und Taschenskizzenheften (teils rekonstruiert) (1) Alle Sätze: D-BNba, Slg. H. C. Bodmer, HCB BSk 1/49 („Wittgenstein“), Bl. 9v– 10r, 11r–41v, 42v–44v, Faksimile und Übertragung: Schmidt-Görg/Wittgenstein, weiteres Faksimile: DBH/online, und zugehörige Blätter: (a) US-R, ML96.B415 no.1 (SV 368), ein Blatt; (b) D-B, Mus. ms. autogr. Beethoven Grasnick 20b, Bl. 1–3 und 6, Faksimile: SBB/Mikrofiches; (c) D-B, Mus. ms. autogr. Beethoven Artaria 180, S. 19/ 20, Faksimile: SBB/Mikrofiches; (d) D-B, Mus. ms. autogr. Beethoven Landsberg 10, S. 95f, Faksimile: SBB/Mikrofiches. Datierung sämtlicher Blätter: April/Mai 1819 bis März 1820. (2) Kyrie, Gloria, Credo: D-BNba, BH 110, 2 Blätter. Datierung: Ende Frühling oder Sommer 1819, Faksimiles: Winter/Op123 S. 247–250 und DBH/online. (3) Gloria, Credo (Taschenskizzenheft „Sommer 1819“; JTW S. 360f): (a) D-B, Mus. ms. autogr. Beethoven Artaria 180, S. 21f und 27f, Faksimile: SBB/Mikrofiches; (b) D-B, Mus. ms. autogr. Beethoven Artaria 200, S. 9f, Faksimile: SBB/Mikrofiches; (c) D-BNba, NE 226 (Zugehörigkeit fraglich), Faksimile: DBH/online. (4) Gloria, Credo (Taschenskizzenheft „Spätersommer 1819“; JTW S. 362f): (a) D-B, Mus. ms. autogr. Beethoven Artaria 180, S. 23–26, 31f und 111f, Faksimile: SBB/ Mikrofiches; (b) D-BNba, BH 111, ein Blatt, Faksimile: DBH/online; (c) CHCObodmer, ein Blatt (SV 326). Datierung sämtlicher Blätter: Spätsommer oder Herbst 1819. (5) Gloria, Credo, Sanctus-Benedictus, Agnus Dei: D-BNba, BH 107, S. 1–39 und 44, und zugehöriges Blatt: D-BNba, Slg. H. C. Bodmer, HCB BSk 27/75. Datierung: ca November 1819 bis April 1820, Faksimile und Übertragung: Schmidt-Görg/BH107, weiteres Faksimile: DBH/online. (6) Gloria, Credo, Sanctus-Benedictus, Agnus Dei: D-B, Mus. ms. autogr. Beethoven Artaria 195, S. 1–35, 74, 80–98 und 100, und zugehörige Blätter: (a) F-Pc (in: Pn), Ms 58 (C), ein Blatt, Faksimile: Gallica; (b) F-Pc (in: Pn), Ms 59, recto-Seite, Faksimile: Gallica; (c) F-Pc (in: Pn), Ms 101, recto-Seite, Faksimile: Gallica; (d) D-B, Mus. ms. autogr. Beethoven Artaria 180, S. 1f, Faksimile: SBB/Mikrofiches; (e) Privatsammlung


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Matthew Malerich, Bakersfield, Calif. (Verkaufskatalog Antiquariat Inlibris Gilhofer Nfg. und Kotte Autographs, „A Selection of Books, Autographs and Manuscripts“, Wien und Rosshaupten o. J. [2013], Nr. 52; RR Auctions online, Auktion 1. Dezember bis 15. Januar 2014, Los 855, nicht verkauft; siehe Kinderman/Artaria195 Bd. 1 S. 43– 46), ein Blatt. Datierung sämtlicher Blätter: April bis November 1820 (Kinderman/ Artaria195), Faksimile und Übertragung des rekonstruierten Tischskizzenbuchs: Kinderman/Artaria195, weiteres Faksimile: SBB/Mikrofiches. (7) Credo, Agnus Dei: D-BNba, BH 108, 32 Blätter. Datierung: April bis Juni 1820, Faksimile und Übertragung: Schmidt-Görg/BH108, weiteres Faksimile: DBH/online. (8) Sanctus-Benedictus, Agnus Dei: D-BNba, BH 109, 17 Blätter, Faksimile und Übertragung: Schmidt-Görg/BH109, weiteres Faksimile: DBH/online, und zwei zugehörige Blätter: D-B, Mus. ms. autogr. Beethoven Artaria 205/6b, Faksimile: SBB/online. Teilübertragung: Drabkin/Agnus. Datierung sämtlicher Blätter: Herbst 1820. (9) Credo, Sanctus-Benedictus, Agnus Dei: D-B, Mus. ms. autogr. Beethoven Artaria 197, S. 1–9, 11/12, 14–33, 35–53, 56–63, 83. Datierung: Ende 1820 / Anfang 1821 bis ca November / Anfang Dezember 1821 (Drabkin/Artaria197 Bd. 2 S. 16, Kinderman/Artaria195 Bd. 1 S. 36–38), Faksimile und Übertragung: Drabkin/Artaria197, weiteres Faksimile: SBB/Mikrofiches. (10) Sanctus-Benedictus, Agnus Dei: D-B, Mus. ms. autogr. Beethoven Grasnick 5, 38 Blätter. Datierung: ca Oktober 1820 bzw. Anfang 1821 (Drabkin/Artaria197 Bd. 2 S. 18, Kinderman/Artaria195 Bd. 1 S. 13), Faksimile: SBB/Mikrofiches, Teilübertragung: Drabkin/Agnus. (11) Credo: D-B, Mus. ms. autogr. Beethoven Artaria 205/6c, S. 5 und 7. Gehörte vermutlich zu einem rekonstruierten Skizzenbuch (Drabkin/Op123 S. 12f, Drabkin/ Artaria197 S. 18f). Datierung: Spätsommer 1821, Faksimile: SBB/online. (12) Credo, Agnus Dei (Taschenskizzenheft „Ende 1821“; JTW S. 379–383): (a) F-Pc (in: Pn), Ms 51 (3), 2 Seiten, Faksimile: Gallica; (b) F-Pc (in: Pn), Ms 99, 3 Seiten, Faksimile: Gallica. Datierung sämtlicher Blätter: September bis November 1821. William Kinderman hält entgegen JTW Blätter aus F-Pc (in: Pn), Ms 80, nicht für zum Skizzenheft gehörig (Kinderman/Artaria195 Bd. 1 S. 48). (13) Gloria, Credo, Agnus Dei: D-B, Mus. ms. autogr. Beethoven Artaria 201, S. 1, 63– 81, 109f, 120f, 128. Datierung: Dezember 1821 bis Ende 1822 / Anfang 1823, Faksimile: SBB/Mikrofiches, Teilübertragung: Nottebohm/BeethovenianaII S. 468–475. (14) Sanctus-Benedictus, Agnus Dei (Taschenskizzenheft „Anfang 1822“; JTW S. 388– 390): (a) F-Pc (in: Pn), Ms 51 (7), 2 Blätter, Faksimile: Gallica; (b) D-B, Mus. ms. autogr. Beethoven Artaria 180, S. 33f, Faksimile: SBB/Mikrofiches. Vielleicht ebenfalls zu diesem Taschenskizzenheft gehörig: D-B, Mus. ms. autogr. Beethoven Artaria 180, S. 3– 10 (JTW S. 389, Drabkin/Op123 S. 12f), Faksimile: SBB/Mikrofiches. Datierung sämtlicher Blätter: Februar/März 1822. (15) Kyrie, Sanctus-Benedictus, Agnus Dei: D-B, Mus. ms. autogr. Beethoven Artaria 205/6a, 13 Blätter. Datierung: Frühling/Sommer 1822 (Herbst 1822 nach Drabkin/ Op123 S. 12f), Faksimile: SBB/online. (16) Gloria, Credo, Sanctus-Benedictus, Agnus Dei: D-B, Mus. ms. autogr. Beethoven Artaria 180, S. 11–18, 37–84 und 89–110. William Drabkin rekonstruiert aus zahlreichen Blättern dieses Konvoluts weitere Taschenskizzenhefte (Drabkin/Op123 S. 12f, Drabkin/Artaria197 S. 18f; siehe auch Kinderman/Artaria195 Bd. 1 S. 22–25). Datierung: 1819–1822, Faksimile: SBB/Mikrofiches.


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Missa solemnis Opus 123

1.2 Skizzen auf Einzelblättern (teils nicht genau datierbar) (1) Gloria: GB-Lbl, Add. Ms. 29997, Bl. 10v. (2) Gloria: PL-Kj, Mus. ms. autogr. Beethoven Artaria 206, S. 97. Datierung: vermutlich 1820 (Churgin/Mozart), Faksimile: SBB/Mikrofiches. (3) Gloria: US-SBk (SV 360), ein Blatt. Enthält auch die Abschrift eines Auszugs aus Händels „Messiah“. Datierung: 1820–1821 (Churgin/Copies S. 178). (4) Credo: US-NYcub, ein Blatt. Datierung: 1820 (Kinderman/Artaria195 Bd. 1 S. 14), Faksimile und Übertragung: Churgin/Mozart. (5) Credo: RUS-Mcm, F. 155, no. 2 („Moskau“), S. 20. Die Skizzen entstanden vor der Zusammenstellung des Skizzenbuchs. Datierung: 1820 (Kinderman/Artaria195 Bd. 1 S. 14), Faksimile und Übertragung: Vjazkova/Moskauer. (6) Credo: D-BNba, Slg. H. C. Bodmer, HCB Mh 95, ein Blatt. Datierung: 1819– 1820 (DBH/online), Faksimile: DBH/online. (7) Credo: F-Pc (in: Pn), Ms 58 (D), ein Blatt. Datierung: November 1822 (Winter/ Op123 S. 243, Drabkin/Op123Sketches S. 113), Teilübertragung: Drabkin/Agnus. (8) Agnus Dei: D-BNba, NE 69. Faksimile: DBH/online. (9) Agnus Dei (Zuordnung unsicher): D-B, Mus. ms. autogr. Beethoven Landsberg 8/1, S. 8. Datierung: April 1823, Faksimile: SBB/Mikrofiches. (10) Agnus Dei: Verbleib unbekannt, verkauft bei Stargardt, Marburg (Katalog 636, Auktion 11./12.6.1986, Los 607). Datierung: ca 1820, Faksimile: Stargardt-Katalog 636, S. 185. Das Skizzenblatt in US-LAum (SV 339) enthält nach SV möglicherweise Skizzen zu Op. 123, nach JTW S. 537 aber eine Skizze zu Op. 106/III.

1.3 Skizzen in Konversationsheften (1) Credo: D-B, Mus. ms. autogr. Beethoven 51,4, Konversationsheft 5, Bl. 34r. Datierung: Mitte Dezember 1819, Übertragung: BKh 1 S. 161. (2) Agnus Dei: D-B, Mus. ms. autogr. Beethoven 51,4, Konversationsheft 5, vorderer Innendeckel. Datierung: Mitte Dezember 1819, Übertragung: BKh 1 S. 145. (3) Gloria: D-B, Mus. ms. autogr. Beethoven 51,6, Konversationsheft 7, vorderer Innendeckel. Datierung: Januar 1820, Übertragung: BKh 1 S. 227. (4) Credo: D-B, Mus. ms. autogr. Beethoven 51,9, Konversationsheft 10, Bl. 15r, 18r und 35r. Datierung: zwischen 22. und 26. März 1820, Übertragung: BKh 1 S. 375, 376 und 385. (5) Credo: D-B, Mus. ms. autogr. Beethoven 51,12, Konversationsheft 13, Bl. 9r. Datierung: Mai 1820, Übertragung: BKh 2 S. 108. (6) Credo: D-B, Mus. ms. autogr. Beethoven 51,15, Konversationsheft 16, Bl. 58r. Datierung: zwischen 5. und 12. September 1820, Übertragung: BKh 2 S. 244. Ludwig Schiedermairs vage Identifizierung einiger Skizzen in Konversationsheft 1 von März 1818 als zu Op. 123 gehörig (Schiedermair/Dokumente S. 17; D-BNba BH 54, vorderer Innendeckel und Bl. 6v, Übertragung: BKh 1 S. 30 und 34f ) ist aus Gründen der Chronologie nicht haltbar.

2 Text zu Credo, Sanctus-Benedictus, Agnus Dei: D-B, Mus. ms. autogr. Beethoven 35,25. Lateinischer Text mit deutscher Übersetzung, Worterklärungen, Betonungszeichen und vereinzelten Skizzierungen. Umfang: 3 Blätter; 6 Seiten Text. Birgit Lodes vermutet, dass die Texte zu Kyrie und Gloria auf einem heute nicht mehr nachweisbaren Blatt notiert waren, das zusammen mit Bl. 3 ursprünglich ein Doppelblatt bildete (Lodes/Gloria S. 19f). Papier: Hochformat. Bl. 1 und 2: 39,5 x 25,5 cm; Bl. 3: 39,5 x 24 cm.


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Provenienz: Anton Schindler. – August Nowotny, Altrohlau. – Erworben 1880. Beschreibungen: Bartlitz/Katalog S. 124. – Lodes/Gloria S. 19f. 3 Kyrie, Partitur: D-B, Mus. ms. autogr. Beethoven 1. Datierung: April/Mai 1819 bis spätestens Februar/März 1820. Titel: Bl. 1r Kopftitel von Anton Gräffer, einem Mitarbeiter des Verlagshauses Artaria, „(I.) Kyrie“, eingefügt unter Beethovens Zeile „Von Herzen – Möge es wieder – zu Herzen gehn!“ Umfang: 25 Blätter; 48 Seiten Notentext Bl. 1r–25r, Bl. 4v leer, auf Bl. 25v Skizzen zum Christe und einzelne Zahlen; auf Bl. 8a und 20a zusätzlich zwei aufgenähte Blätter (9 und 21), die teilweise den alten Notentext überdecken, über den rechten Seitenrand hinausragen und daher eingeschlagen sind, Rückseite jeweils leer. Papier: Hochformat, ca 39,5 x 25,5 cm, 20zeilig. Provenienz: Verlagsarchiv Artaria, Wien. – Georg Poelchau, Berlin. – Erworben 1841. Faksimiles: Ludwig van Beethoven, Missa solemnis, Opus 123 Kyrie, hrsg. von Wilhelm Virneisel, Tutzing 1965. – SBB/Mikrofiches. Beschreibung: Gertsch/NGA VIII/3 S. 270. 4 Credo, Sanctus-Benedictus, Agnus Dei, Partitur: D-B, Mus. ms. autogr. Beethoven Artaria 202. Datierung: Nicht vor Juli 1820 bis spätestens Ende 1822 (Gertsch/ NGA VIII/3 S. 278–283, Kinderman/Artaria195 Bd. 1 S. 47–51; siehe dagegen Drabkin/Op123Sketches S. 107, dort wird der Beginn der Arbeit an der autographen Partitur des Credo mit frühestens August 1821 datiert, der Abschluss der Arbeit am Agnus Dei mit August 1822). Titel: Credo: Bl. 1r Kopftitel von Anton Gräffer „(III.) Credo“. Sanctus-Benedictus: Kopftitel von Gräffer Bl. 1r „(IV.) Sanctus“ und Bl. 12v „Benedictus“. Agnus Dei: Bl. 1r Kopftitel von Beethoven „Agnus dei“, davor von Gräffer eingefügt „(V.)“, oben am rechten Rand von Gräffer Wiederholung „Agnus“; auf Bl. 11r (Beginn des Dona) von Beethoven Mitte rechts über dem Notentext „Dona nobis pacem“, rechts daneben von ihm ergänzt „darstellend den innern und äussern Frieden“. Umfang: Credo: 58 Blätter; 114 Seiten Notentext Bl. 1r–58r, Bl. 31v und 58v leer. Sanctus-Benedictus: 34 Blätter; 65 Seiten Notentext Bl. 1r–33r, Bl. 29a und 33v leer. Agnus Dei: 51 Blätter; 99 Seiten Notentext Bl. 1r–49v, Bl. 11bis v und Bl. 50 leer. Papier: Credo: Querformat, ca 31,5 x 35–37 cm, 20zeilig. Sanctus-Benedictus: Querformat, ca 31,5 x 37,5 cm, 20zeilig. Agnus Dei: Querformat, 31,5 x 37–38 cm, 20zeilig. Provenienz: Verlagsarchiv Artaria, Wien. – Erich Prieger, Bonn, seit 1897. – Erworben 1901. Faksimile: SBB/Mikrofiches. Beschreibung: Gertsch/NGA VIII/3 S. 270f. II Überprüfte Abschriften 1 Partitur: A-Wgm, A 21. Arbeitskopie. Datierung: Vielleicht begonnen im September 1820, im Wesentlichen aber wohl 1822 hergestellt (Gertsch/NGA VIII/3 S. 282f; siehe auch Drabkin/Op123Sketches S. 106–108). Vier Kopisten: Wenzel Schlemmer, Wenzel Rampl und zwei unbekannte. Titel: Kyrie Bl. 1r von Beethoven „Kyrie“. Gloria Bl. 1r im Freiraum zwischen 8. und 9. Zeile (siehe Papier) von Beethoven „gloria“ (ursprünglich „Gloria“ vom Kopisten vertikal vor den Solostimmen, nach Beschnitt nicht mehr vollständig lesbar); Bl. 29v von Beethoven im Freiraum zwischen 8. und 9. Zeile „quoniam“. Credo vom Kopisten Bl. 1r Kopftitel „Credo“, bei T. 125 „Et incarnatus“ und T. 188 „Et Resurrexit“. Sanctus-Benedictus Bl. 1r im Freiraum zwischen 8. und 9. Zeile „Sanctus“, bei T. 111 „Benedictus“ vom Kopisten, von Beethoven bei T. 34 „pleni sunt coeli osanna etc.“ (vom Ko-


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pisten „Pleni sunt coeli“ wiederholt) und in T. 53 „osanna“ ergänzt. Agnus Dei Bl. 1r im Freiraum zwischen 8. und 9. Zeile „Agnus“, in T. 96 „Dona“ vom Kopisten, dort von Beethoven am oberen Rand ergänzt „Bitte um innern u äußern Frieden:“. Umfang: 3 Bände: Bd. 1 Kyrie und Gloria, Bd. 2 Credo, Bd. 3 Sanctus-Benedictus und Agnus Dei. Kyrie: 22 Blätter; Bl. 1r Titel, 42 Seiten Notentext Bl. 1v–22r, Bl. 22v leer. Gloria: 57 Blätter; 113 Seiten Notentext Bl. 1r–57r, Bl. 57v Skizze zu den Schlusstakten des Gloria. Credo: 47 Blätter; 92 Seiten Notentext Bl. 1r–47v, Bl. 2v und 47r leer. SanctusBenedictus: 34 Blätter; 67 Seiten Notentext Bl. 1r–34r, Bl. 34v leer. Agnus Dei: 51 Blätter, 101 Seiten Notentext Bl. 1r–51r, Bl. 51v leer. Papier: Bd. 1 und 3: Hochformat, ca 37 x 31 cm, 22zeilig (14+8; siehe Gertsch/NGA VIII/3 S. 271), von Hand auf maximal 24zeilig erweitert. Bd. 2: Querformat, 30 x ca 34–39 cm, 20zeilig, von Hand auf maximal 23zeilig erweitert. Provenienz: Josef Doppler. – Julius Grosser. – Johannes Brahms. – Erworben durch dessen Nachlass 1897. Beschreibung: Gertsch/NGA VIII/3 S. 271–273. 2 Partitur: D-BNba, NE 269. Stichvorlage. Datierung: vermutlich ab Oktober/ November 1824. Unbekannter Kopist, revidiert von Ferdinand Wolanek. Titel: Bd. 1: Bl. 1r von unbekannter Hand „Missa solennis / autore / Ludov: van Beethoven. / Kyrie.“; Gloria Bl. 1r Kopftitel vom Kopisten „Gloria.“. Bd. 2: Bl. 1r Kopftitel vom Kopisten „Credo.“. Bd. 3: Titelblatt, von unbekannter Hand „Sanctus, / Agnus Dei, et Dona nobis.“; vom Kopisten Bl. 1r Kopftitel „Sanctus.“, Bl. 8r über V 1 „Osanna.“, Bl. 11r über V 1 und unter der Akkolade „Preludium“, kein Kopftitel beim Benedictus. Agnus Dei: vom Kopisten Bl. 1r Kopftitel „Agnus“, Bl. 11r „Dona“ im TimpSystem, darunter „Bitte um innern und äußern Frieden!“ vom Kopisten. Umfang: 3 Bände: Bd. 1 Kyrie und Gloria, Bd. 2 Credo, Bd. 3 Sanctus-Benedictus und Agnus Dei. Kyrie: 22 Blätter; Bl. 1r Titel, 42 Seiten Notentext Bl. 1v–22r, Bl. 22v leer. Gloria: 57 Blätter; 113 Seiten Notentext Bl. 1r–57r, Bl. 57v leer. Credo: 60 Blätter; 119 Seiten Notentext Bl. 1r–60r, Bl. 60v leer. Sanctus-Benedictus: 34 Blätter und ein unrastriertes Titelblatt; 67 Seiten Notentext Bl. 1r –34r, Bl. 34v leer. Agnus Dei: 51 Blätter; 101 Seiten Notentext Bl. 1r–51r, Bl. 51v leer. Papier: Hochformat, ca 35 x 31 cm, 23zeilig. Provenienz: Verlag Schott, Mainz. – Erworben 2005. Faksimile: DBH/online. Beschreibung: Gertsch/NGA VIII/3 S. 273f. 3 Partitur: A-Wgm, A 85a. Widmungsexemplar für Erzherzog Rudolph. Datierung: zwischen Dezember 1822 / Januar 1823 und Ende Februar 1823 (überreicht am 19. März 1823). Drei Kopisten: Wenzel Rampl und zwei unbekannte. Titel: kalligraphierte Titelseite von unbekannter Hand: „MISSA / solennis / composita et / Serenissimo ac Eminentissimo Domino Domino / RUDOLFO JOANNI / Caesaro Principi et Archiduci Austriae / S. R. E. Cardinali ac Archiepiscopo Olomucensi / & & & / summa cum veneratione dicata / a / L. van BEETHOVEN.“ Credo Bl. 1r Kopftitel „Credo.“. Sanctus-Benedictus Bl. 1r über V 1 „Sanctus“, Bl. 8r zwischen Sop und Alt coro „O sanna“, Bl. 11r über V 1 „Preludium“, Bl. 14v über V solo „Benedictus“. Agnus Dei Bl. 1r zwischen 6. und 7. Zeile vom Kopisten „Agnus.“. Umfang: Vorsatzblatt, Titelblatt, Vorsatzblatt. Kyrie: 24 Blätter; Bl. 1r leer, 47 Seiten Notentext Bl. 1v–24v. Gloria: 67 Blätter; 133 Seiten Notentext Bl. 1r–67r, Bl. 67v leer. Credo: 66 Blätter; 131 Seiten Notentext Bl. 1r–66r, Bl. 66v leer. Sanctus-Benedictus: 35 Blätter; 69 Seiten Notentext Bl. 1r–35r, Bl. 35v. Agnus Dei: 51 Blätter; 101 Seiten Notentext Bl. 1r–51r, Bl. 51v leer. Papier: Hochformat, ca 36 x 26 cm, 20zeilig, von Hand auf maximal 24zeilig erweitert.


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Provenienz: Musikaliensammlung Erzherzog Rudolph. – Erworben durch dessen Nachlass 1834. Beschreibung: Gertsch/NGA VIII/3 S. 274f. 4 Partitur: Dk-Kk, Henrik & Frederik Rungs Musik-Arkiv, 24B. Subskriptionsexemplar für König Friedrich VI. von Dänemark. Datierung: ab Mai 1823, übersendet Mai 1824 oder später Kopisten: Wenzel Schlemmer, Ferdinand Wolanek und mindestens fünf unbekannte. Titel: Bl. 1r Titel „Große Messe / von / Ludwig van Beethoven“. Kopftitel: Gloria Bl. 1r „Gloria.“; Credo Bl. 1r „Credo“; Sanctus-Benedictus Bl. 1r „Sanctus“, T. 111 „Benedictus“; Agnus Dei Bl. 1r „Agnus“. Umfang: Kyrie: 22 Blätter; Bl. 1r Titel, 42 Seiten Notentext Bl. 1v–22r, Bl. 22v leer. Gloria: 57 Blätter; 114 Seiten Notentext Bl. 1r–57v. Credo: 53 Blätter; 106 Seiten Notentext Bl. 1r–53v. Sanctus-Benedictus: 34 Blätter; 67 Seiten Notentext Bl. 1r–34r, Bl. 34v leer. Agnus Dei: 51 Blätter; 101 Seiten Notentext Bl. 1r–51r, Bl. 51v leer. Papier: Hochformat, ca 34 x 30,5 cm, 23zeilig. Provenienz: Friedrich VI. von Dänemark. – Wahrscheinlich Henrik Rung, Kopenhagen. – Frederik Rung, Kopenhagen, 1871. – Paul Sophus Rung-Keller. – Erworben 1955. Beschreibung: Gertsch/Op123Dänemark. Neben diesem von Beethoven sorgfältiger überprüften Subskripitionsexemplar für Friedrich VI. von Dänemark sind fünf weitere überprüfte Exemplare nachweisbar: (a) Für König Friedrich August I. von Sachsen (D-Dl, Mus. 4193-D-5; Datierung: zwischen Mai und November 1823, überreicht am 20. November des Jahres, siehe BGA 1751). – (b) Für König Friedrich Wilhelm III. von Preußen (D-B, Mus. ms. 1240; Datierung: ab Mai 1823, überreicht wahrscheinlich August 1823, spätestens Ende 1823, Faksimile: SBB/Mikrofiches). – (c) Für den Cäcilienverein in Frankfurt am Main (D-F, Mus. Hs. 151; Datierung: ab Mai 1823, überreicht wahrscheinlich Dezember 1823, spätestens Anfang 1824). – (d) Für König Ludwig XVIII. von Frankreich (F-Pn, L 1121; Datierung: Mai 1823 bis spätestens Januar 1824, überreicht wohl noch 1823). – (e) Für Großherzog Ferdinand III. von Toskana (I-Fc, Fondo Pitti, Chiesa 18; Datierung: ab Mai 1823, übergeben vor April 1824). Die Subskriptionsexemplare ähneln sich in ihrem Erscheinungsbild so stark, dass hier auf eine detaillierte Beschreibung verzichtet wurde (zu Exemplar a siehe Gertsch/NGA VIII/3 S. 276). Sie weisen nur wenige Korrekturspuren auf. Beethoven griff nur sporadisch ein und scheint den größten Teil der Abschriften sehr oberflächlich, wenn überhaupt, durchgesehen zu haben (zum Sonderstatus von Quelle II.4 siehe Gertsch/ Op123Dänemark). Vier weitere Exemplare wurden hergestellt, sind aber heute nicht mehr nachweisbar: für Ludwig I., Großherzog von Hessen-Darmstadt (Datierung: Mai bis Ende 1823, durch Brand vernichtet), für Fürst Nikolaus Galitzin (Datierung: Mai bis Oktober 1823, überreicht im November), für Kaiser Alexander I. von Russland (Datierung: Mai 1823, überreicht August bis November) und für Fürst Anton Heinrich von Radziwill (Datierung: April/Mai 1825?, überreicht im Mai/Juni). Zu allen Subskriptionsabschriften siehe Gertsch/NGA VIII/3 S. 286f.

5 Kyrie und Gloria, Partitur: D-BNba, BH 88. Für Ferdinand Ries zur Aufführung beim 8. Niederrheinischen Musikfest im Mai 1825. Datierung: zwischen ca Mai 1823 und Mitte 1824. Kopist E (Tyson/Copyists). Titel: Kyrie Bl. 1r „Missa / solennis. / auctore L. v. Beethoven. / Kyrie.“, rechts daneben, von anderer Hand „nur Gloria / u Kyrie“. Gloria Bl. 1r im Freiraum zwischen 8. und 9. Zeile vom Kopisten „Gloria. auctore L. v. Beethoven.“, vertikal vor den Solostimmen „Gloria“. Umfang: Kyrie: 22 Blätter; Bl. 1r Titel, 42 Seiten Notentext Bl. 1v–22r, Bl. 22v leer. Gloria: 65 Blätter; 129 Seiten Notentext Bl. 1r–65r, Bl. 65v leer. Papier: Hochformat, 37,5 x 30,5–31 cm, 22zeilig (14+8; siehe Gertsch/NGA VIII/3 S. 271), von Hand auf maximal 24zeilig (Kyrie) bzw. 26zeilig (Gloria) erweitert.


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Missa solemnis Opus 123

Provenienz: Ferdinand Ries, Bonn. – Wilhelm Hauchecorne, Aachen, später Düsseldorf. – A. E. Hauchecorne, Düsseldorf. – F. Schorn. – Erworben 1904. Faksimile und Beschreibung: DBH/online. – Weitere Beschreibung: Gertsch/NGA VIII/3 S. 277. Anfang 1824 erstellte der Regens chori der St. Jakobskirche in Brünn vermutlich ohne Wissen Beethovens nach dem Widmungsexemplar für Erzherzog Rudolph (Quelle II.3) eine abschriftliche Partitur, die heute in CZ-Bm aufbewahrt wird (A 46.609). Diese Partitur war wiederum Vorlage für im selben Jahr angefertigtes Aufführungsmaterial (CZ-Bm, A 2120), dessen Gebrauchsspuren zumindest darauf hinweisen, das aus ihm geprobt wurde. Eine Aufführung lässt sich jedoch nicht nachweisen. Sollte sie vor dem 7. April 1824 stattgefunden haben, hätte es sich um die vermutlich nicht autorisierte Uraufführung gehandelt (Gertsch/NGA VIII/3 S. 276f, 288f und 295f).

III Originalausgaben 1 Partitur: 1827 (März/April). Mainz, B. Schott Söhne, PN 2346. – Umschlagtitel (nur die für den freien Handel bestimmten Exemplare; lithographiert): „MESSE SOLENNELLE / en Ré majeur / PAR / Louis van Beethoven / Oeuvre. 123. / No 2346. PARTITION Pr: 19 fl. 24 kr.“ (Kreuzer-Zeichen im Preis = Variante 2; siehe Anhang Verlagswesen/Schott). – Haupttitel (lithographiert): „MISSA / composita, et / SERENISSIMO AC EMINENTISSIMO / DOMINO DOMINO / RUDOLPHO JOANNI / Caesareo Principi et Archiduci Austriae S. R. E. Tit. s. Petri in monte / aureo Cardinali et Archiepiscopo Olomucensi / profundissima cum veneratione / dedicata a / LUDOVICO VAN BEETHOVEN. / OPUS 123. / Ex sumtibus vulgantium. / MOGUNTIAE / ex taberna musices B. SCHOTT filiorum. / PARIS / chez les fils de B. Schott, rue de Bourbon no. 17. / ANVERS chez A. SCHOTT. / 1827.“ – Hochformat. Titelblatt (Rückseite unbedruckt), 2 Seiten in Buchdruck „SUBSCRIBENTENVERZEICHNISS“ auf Op. 123–125. Gestochener Notentext S. 2–299 (S. 1 unbedruckt). Ohne Kopftitel. – Das Subskribentenverzeichnis ist nur den vorbestellten Exemplaren beigeheftet; in den zum Ladenpreis abgegebenen späteren fehlt es. Es weist 210 Namen auf; am Beginn die Namen der neun Fürstlichkeiten als Vorbesteller der Partiturabschriften der Messe. Die übrigen Subskribenten sind nach Orten aufgelistet. Durch die Namen vieler Musikverlage bzw. -händler heben sich Wien (7), Leipzig (6), London und Berlin (je 5) sowie Paris und Hannover (je 4) hervor. – Anzeigen: Wh8 1824/25 (ohne Preis); Wh10 1826/27 (19 Fl. 24 Xr.); Caecilia 6 (1827), Intelligenzblatt 24, S. 27–29; siehe auch Entstehung und Herausgabe. – Ex (ohne Umschlag, wenn nicht anders angegeben): Mit Subskribentenverzeichnis: A-Wgm, Wn (Hoboken). – CZ-KRa. – D-Bhm, BNba (4 Ex, eines mit Umschlag), Dl, Gs (mit Umschlag), MZl (in: MZmi), Rp, RUh (in: RUl). – GB-Cu, Eu, Lcm, Ob. – J-Tk. – US-NH, NYp. – Ohne Subskribentenverzeichnis: D-BNba, LEm, Mbs (mit Umschlag), Mms, MZsch. – F-ASOlang. – GB-Lbl. – US-SJb (mit Umschlag). – Auflage ungeklärt: RUS-Mk (2 Ex), SPk, SPsc. – US-I, STum.

Spätere Auflage nach 1850. Mit Vortitel: „Beethoven’s / GROSSE MESSE / {IN D-DUR} / OP: 123. / PARTITUR. / Pr. 19 Fl. 24 kr“. Ohne Subskribentenverzeichnis. – Ex: D-BNba (ohne Haupttitel; Stichvorlage für AGA), MZsch. – GB-Lbl (Hirsch), Ob (Tyson).

2 Stimmen: 1827 (März/April). Mainz, B. Schott Söhne, PN 2534. – Umschlagtitel (lithographiert): „MESSE SOLENNELLE / en Ré majeur / PAR / Louis van Beethoven / Oeuvre. 123. / PARTIES SÉPARÉES“. – Titel auf blauem Grund, ohne Impressum, VN und Preis. – Einzeltitel (nur Str und Org; lithographiert): wie Umschlagtitel nur


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letzte Zeile „VIOLINO PRIMO“ (bzw. andere Stimmenbezeichnung). – Hochformat. 8 Singstimmen und 25 Orchesterstimmen. Sop, Alt, Ten, Bs solo: je 4 Seiten; Sop, Alt, Ten, Bs coro: je 9 Seiten; V 1: 18 Seiten (S. 1 Titel), V 2: 15 Seiten (S. 1 Titel), Va, Vc: je 16 Seiten (S. 1 Titel), Cb: 14 Seiten (S. 1 Titel), Org: Titelblatt und 29 Seiten; Fl 1, Ob 1: je 8 Seiten; Fl 2, Ob 2, Cfg, Cor 1, 2: je 7 Seiten; Clar 1, 2, Fg 2: je 9 Seiten; Fg 1: 11 Seiten; Cor 3, 4: je 6 Seiten; Trb 1, 2, Timp: je 5 Seiten; Tromb alt: 3 Seiten; Tromb ten, bs: je 4 Seiten. – Einige Stimmensätze ohne Umschlagtitel wurden der Partitur zugeordnet oder es wurde ihnen das Titelblatt der Partitur lose beigelegt. – Anzeigen: Wh8 1824/25 (ohne Preis); Wh10 1826/27 (20 Fl.); Caecilia 6 (1827), Intelligenzblatt 24, S. 27–29; siehe auch Entstehung und Herausgabe. – Ex: Mit Umschlag: D-BNba, Rp. – Nur mit Einzeltitel: A-Wgm (Aufführungsmaterial), D-BNba (ohne Bläser, Timp, Org), KNd (nur Singstimmen und Org), LEm (Chorstimmen fehlen), RUh (in: RUl). – GB-Lbl (ohne Singstimmen und Org). – Mit lose beiliegendem Haupttitel der Partitur: A-Wn (Hoboken). – GB-Lbl (unvollständig), Ob (Tyson). – Ohne Titel bzw. Titel ungeklärt: D-Mbs (nur Singstimmen). – RUS-SPk. – SK-BRm. – US-SJb (nur Singstimmen).

3 Klavierauszug: 1827 (März/April). Mainz und Paris, Les fils de B. Schott, PN 2582. – Umschlagtitel (lithographiert): „MESSE SOLENNELLE / en Ré majeur / PAR / Louis van Beethoven / Oeuvre 123.“ – Haupttitel (lithographiert): „MESSE SOLENNELLE / à quatre parties Solo et choeur / avec accompagnement / À GRAND ORCHESTRE / par / Louis van Beethoven / Oeuvre 123. / arrangée / pour le Piano / par / Ch. G. RINCK / [l.:] No [nicht ausgefüllt] [Mitte:] Propriété des Editeurs. [r.:] Pr: [nicht ausgefüllt] / Mayence et Paris / chez les fils de B. Schott. Anvers chez A. Schott.“ – Querformat. Titelblatt (Rückseite unbedruckt) und 98 gestochene Seiten. Kopftitel: „[r.:] L. v. Beethoven. Op. 123“. – Anzeige: Wh8 1824/25 (ohne Preis); Wh10 1826/27 (10 Fl. 15 Xr.); Caecilia 6 (1827), Intelligenzblatt 24, S. 27–29; siehe auch Entstehung und Herausgabe. – Ex (ohne Umschlag, wenn nicht anders angegeben): A-Wgm. – D-Bhm, BNba, Dl, Km, LEm (2 Ex), LÜh, Mbs (2 Ex), MZsch, Rp (mit Umschlag), W. – GB-Lbl (Umschlag?), Ob (Tyson). – J-Tk. – US-NH, NYp, SJb.

Spätere Auflage ca 1830. Mit Veränderungen im Haupttitel: „ […] / DE GRAND ORCHESTRE / […] / Partition de Piano / par Ch. H. RINCK / [l.] No 2582 […] [Block r., jeweils mit Preisangaben:] „Partition d’ orchestre / Parties séparées / Partition de Piano / Parties de chant“. – Ex: D-BNba. – GB-Lbl, Lcm. Neue Ausgaben nach 1851. Gleiche VN/PN 2582, ohne Nennung des Bearbeiters. Lateinischer Titel in Anlehnung an die Originalausgabe der Partitur: „MISSA / composita et / Serenissimo ac Eminentissimo / DOMINO DOMINO / RUDOLPHO JOANNI / […] S. H. [!] E: Tit. s. Petri in monte / […]“. – Lithographierter Titel, 208 Seiten. – Zwei Varianten des Titels mit unterschiedlichem Impressum: (a) „Ex sumptibus vulgantium. / MOGUNTIAE / ex taberna musices B. Schott filiorum / […]“. – Ex: A-Wgm, Wn (Hoboken). – D-B, BNba, LEm. – H-Bn, Bni, Bsk. – J-Tk. – US-I, SJb. – (b) „Ent. Sta Hall. / LONDON / Published by Schott & Co / 159 REGENT STREET / […]“. – Ex: D-BNba. – GB-Lbl. – US-NYp, SJb.

IV Weitere Ausgaben vor 1830 nicht nachgewiesen.


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V

Missa solemnis Opus 123

Arrangements

Für Gesang mit Orgel- oder Klavierbegleitung (Partitur) zwischen 1825 und 1829? London, Novello. „Beethoven’s Kyrie in D, from his last Grand Mass, for eight Voices, as performed at The York Musical Festivals &c. With a separate accompaniment for the organ or piano forte, arranged from the full score […] by Vincent Novello. Published for the Editor“. 13 Seiten. – Vielleicht nach einer handschriftlichen Vorlage? – Ex: GB-Cu (Wasserzeichen 1823), Lbl, Y. zwischen 1825 und 1829? London, Novello. „Beethoven’s Grand quartett and chorus ‚Quoniam to solus sanctus‘, from his last mass for eight voices, as performed at the York Musical Festivals, &c. with an accompaniment for the organ or piano forte arranged from the full score […] by Vincent Novello, Organist to the Royal Portuguese Embassy.“ 17 Seiten. – Vielleicht nach einer handschriftlichen Vorlage? – Ex: GB-Cu (Wasserzeichen 1825), Y.

Das 1824 von Andreas Streicher bereits beworbene Klavierarrangement der Messe zu 2 und 4 Händen von Franz Lachner ist nicht veröffentlicht worden (siehe TDR V S. 121; BGA 1884 Anm. 4).

VI Sammelausgaben vor 1830 nicht nachgewiesen. Briefbelege: Zur Entstehung: BGA 1292, 1318, 1327, 1341, 1361, 1375, 1436, 1483, 1485f, 1586, 1650, 1714, 1784. – Zur Subskription auf Abschriften: BGA 1523–1532, 1536f, 1544, 1547, 1551–1559, 1562f, 1567, 1569a, 1570f, 1576f, 1579, 1584f, 1595, 1599, 1601, 1603, 1605, 1611, 1613, 1615, 1618–1620, 1623, 1625–1627, 1632, 1651f, 1655f, 1658-1660, 1662-1664, 1674–1676, 1679, 1684–1686, 1688f, 1696f, 1699–1701, 1704, 1706f, 1709– 1712, 1715f, 1718, 1720, 1723–1725, 1730, 1736, 1741–1743, 1746–1749, 1751f, 1755, 1757, 1763, 1779, 1781, 1789, 1806f, 1812, 1857, 1878, 1880, 1883f, 1907. – Zur Herausgabe: BGA 1086, 1365, 1370–1372, 1384, 1400, 1403, 1405, 1407, 1411, 1415, 1417–1419, 1429, 1443, 1445f, 1448, 1450f, 1456, 1458, 1460, 1462, 1464, 1466–1470, 1473–1475, 1478f, 1487–1489, 1493–1495, 1497, 1505, 1509, 1512, 1518, 1575, 1583, 1604, 1607f, 1621f, 1634f, 1641, 1661, 1698, 1708a, 1722, 1727, 1739f, 1776, 1782, 1787f, 1796f, 1819, 1835f, 1841f, 1845f, 1848, 1852, 1863, 1867, 1875–1877, 1881, 1897, 1901–1904, 1906, 1908, 1910, 1913, 1917, 1921, 1925, 1927, 1931f, 1943, 1949f, 1968, 1997, 2022, 2094, 2110, 2136, 2154, 2168, 2223, 2233, 2237, 2242, 2244, 2262, 2276. – Zu Aufführungen: BGA 1776, 1789, 1807, 1810, 1815, 1817, 1819, 1823f, 1827, 1831, 1833, 1837f, 1851, 1935, 1957, 1987, 2096. Besprechungen: Originalausgaben: BamZ 1 (1824), 28.1.1824, S. 34; gez.: I. P. S. (Kunze/Werke S. 429). – Caecilia 1 (1824), S. 372 (Kunze/Werke S. 430). – Revue musicale, Série 1, Tome 2 (1827), S. 571–573. – Caecilia 9 (1828), S. 22–45; 2 Rezensionen, Verfasser: Georg Christoph Grosheim und Joseph Fröhlich (Kunze/Werke S. 430–443). – Ebenda, S. 217–243; Verfasser: I. von Seyfried, datiert: „Wien, im August 1828“ (zusammen mit Op. 125 und 131; Kunze/Werke S. 444–461). Literatur: Cooper/Tantumergo. – Drabkin/Agnus. – Drabkin/Artaria197. – Drabkin/Op123. – Drabkin/Op123Sketches. – Gertsch/NGA VIII/3. – Gertsch/Op123Dänemark. – Jones/ Op123. – Kinderman/Artaria195. – Kinderman/Chronologie. – Lester/Kyrie. – Lodes/Gloria. – Poppe/Op123. – Winter/Op123. Verzeichnisse: B&H/1851 S. 103–106. – Thayer/1865 Nr. 229 (S. 141–143). – Nottebohm/ 1868 S. 117f. ♦ Fojtíková/Verzeichnis. – Gyimes/Ungarn S. 230. – Hob Nr. 495–497. – Katalog Lbl Bd. 4 S. 239f. – Kirillina/SourcesII Nr. 205. – Lang Nr. 39. – NUC Bd. 43 S. 317, Bd. 696 S. 431. – Patten/Stanford Nr. 44.






00_Band 2.book Seite 145 Montag, 29. September 2014 3:11 15

WoO 59 Klavierwerke

WoO 59

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Bagatelle (a-moll) für Klavier Widmung: – NGA VII/6

AGA 298 = Serie 25/35

Beiname: Für Elise (nach dem Titel der postumen Erstausgabe)

Zur Geschichte Entstehung und Herausgabe: 1808 notierte Beethoven erste Skizzen, 1810 einen weit ausgeführten Entwurf. Die (heute verschollene) vollständige autographe Niederschrift datierte er „27. April“, sie entstand wohl ebenfalls 1810. 1822 revidierte er den Entwurf – die vollständige Niederschrift lag ihm offenbar nicht mehr vor – im Zuge einer geplanten Drucklegung, die jedoch zu Lebzeiten nicht zustande kam. Die Erstausgabe erschien postum in Ludwig Nohls Neuer Briefausgabe von 1867. Das älteste bekannte Notat zu WoO 59 findet sich in Beethovens „Pastoral“-Skizzenbuch (Quelle I.1.1). Er schrieb darin im Frühjahr 1808 eine 16taktige Melodie nieder, die später in der heute bekannten 22taktigen Form den ersten Abschnitt des Klavierstücks bildet. Einzige sonstige nachweisbare handschriftliche Quelle ist ein weit ausgeführter Entwurf (Quelle I.1.2), den Sieghard Brandenburg aufgrund verschiedener Notierungen zu Op. 84 und WoO 19 und nach dem verwendeten Papier auf das Frühjahr 1810 datiert (Brandenburg/WoO59 S. 12f; siehe dagegen Cooper/WoO59 S. 561). Ludwig Nohl veröffentlichte 1867 erstmals das von ihm schon zwei Jahre früher aufgefundene Klavierstück WoO 59 und wusste zu berichten: „Das nachstehende bisher unbekannte, zwar nicht eben bedeutende aber recht anmuthige Klavierstückchen stammt […] aus dem Nachlaß der Frau Therese von Droßdick geb. Malfatti, die es der Frl. Bredl in München geschenkt hat. Es ist zwar nicht für Therese geschrieben, sondern enthält von Beethovens Hand die Aufschrift: ‚Für Elise am 27 April zur Erinnerung von L.v.Bthvn,‘ – welcher Elise sich Freifrau von Gleichenstein [Thereses jüngere Schwester Anna] nicht erinnert. Es möge aber hier gleichsam als Zugabe zu dem anmuthigen Verhältniß des Meisters zu der schönen braunlockigen Therese auch eine Stelle finden.“ (Nohl/NeueBriefe S. 28.) Dass Nohls Vorlage die heute verschollene autographe Werkniederschrift war – und nicht etwa nur eine Kopistenabschrift mit autographem Titel – bestätigt ein gedruckter Zusatz zur ersten selbständigen Ausgabe des Stücks von 1870 (siehe Quelle III): „Das vorstehende Klavierstückchen habe ich Herrn Prof. Dr. Nohl hier nach Beethovens eigenhändige Originalmanuscript copiren lassen und gestatte ihm jedwede Verwendung und Publicirung desselben. München 14. July 1865. Babeth Bredl.“ Wenn Beethovens Ausarbeitung des Entwurfs vom Frühjahr 1810, wie Brandenburg vermutet, zeitnah erfolgte, so wäre die vollständige Werkniederschrift auf den 27. April 1810 zu datieren. In seiner Bitte um Kompositionen von Beethoven erwähnt der Leipziger Verleger Carl Friedrich Peters am 18. Mai 1822 unter anderem „Solosachen für Pianoforte (worunter auch kleinere Wer-


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Klavierwerke WoO 59

ke sein könten)“ (BGA 1465). Dies mag Beethoven veranlasst haben, ein Portfolio mit ca 13 oder 14 noch unpublizierten Klavierstücken zusammenzustellen, die er durchnummerierte (siehe auch Op. 119). Dazu gehörte auch der unvollständige Entwurf von WoO 59 – die vollständige autographe Version war nicht mehr in Beethovens Besitz –, den er in diesem Zusammenhang revidierte (Cooper/WoO59 S. 562f, Brandenburg/WoO59 S. 14–16) und mit der „No 12“ versah (Cooper/Process S. 265). Eine Ausarbeitung dieser Revision durch Beethoven ist nicht nachgewiesen (Konstruktion einer spielbaren Version siehe Barry Cooper, Three Bagatelles, London 1991). In der endgültigen Auswahl für die Bagatellen op. 119 blieb WoO 59 (neben anderen Werken wie WoO 52, 56 und 81) unberücksichtigt. Da sich die vollständige Werkniederschrift nach Ludwig Nohls Angabe im Nachlass von Therese Drosdick (1792–1851), geb. Malfatti, befand, die Beethoven 1810 umwarb (zu einem möglichen Heiratsantrag siehe Beahrs/Malfatti S. 12f), bezweifelte unter anderem Max Unger Nohls korrekte Transkription der Zueignung auf dem Entwurf als „Für Elise“ (und nicht etwa „Für Therese“; Unger/WoO59 S. 337f). Barry Cooper dagegen hielt es für möglich, dass Beethoven mit „Elise“ Therese Malfatti gemeint haben könnte, da „Elise“ in der deutschen Dichtung häufig als Synonym für Geliebte gebraucht wurde (Cooper/Process S. 266). Klaus Martin Kopitz’ Identifikation der „Elise“ mit Elisabeth Röckel, verh. Hummel, wurde unter anderem von Michael Lorenz in Frage gestellt (Kopitz/Röckel; Lorenz/Elise, dort auch eine einleuchtende Erklärung, wie die autographe Niederschrift ihren Weg von Therese Malfatti zu Babeth Bredl fand). Rita Steblin sieht als weitere Kandidatin Lisette (Elise) Barensfeld, 1810 eine mögliche Klavierschülerin Therese Malfattis (Steblin/Chotek S. 133–140). Erste Aufführung nicht bekannt.

Quellen I Autographe 1 Skizzen (1) Thema: D-B, Mus. ms. autogr. Beethoven Landsberg 10, S. 149. Datierung: 1808 (JTW S. 167–171), Faksimile: SBB/Mikrofiches, Übertragung: Cooper/WoO59 S. 561. (2) Weit ausgeführter Entwurf: D-BNba, BH 116. Datierung: Frühjahr 1810, Faksimile und Übertragung: Brandenburg/WoO59, Faksimile: DBH/online. 2 Vollständige Werkniederschriften nicht mehr nachzuweisen (siehe Entstehung und Herausgabe, auch die Überlegungen in May/WoO59). II

Überprüfte Abschriften nicht nachgewiesen.

III Erstausgaben 1867. In: Nohl/NeueBriefe S. 28–33 Nr. 33. 1870. Leipzig, C. F. Kahnt, PN 1344. – Titel: „Für Elise. / LEICHTES CLAVIERSTÜCK / VON / LUDWIG VAN BEETHOVEN. / Eigenthum des Verlegers. / LEIPZIG, bei C. F. KAHNT. / Pr. 10 Ngr. / Lith. Anst. F. W. Garbrecht, Leipzig.“ – 7 Seiten (S. 1 Titel, S. 2 unbedruckt). Fußnote auf S. 3: „Dieses kleine Klavierstück, welches die Aufschrift trägt: ‚Für Elise am 27. April zur Erinnerung von L. v. Beethoven‘ wurde zuerst veröffentlicht in den ‚Neuen Briefen Beethovens‘, herausgegeben von Ludwig Nohl“. Fußnote auf S. 7: „Das vorstehende Klavierstückchen habe ich Herrn Prof. Dr. Nohl hier nach Beethovens eigenhändige [!] Originalmanuscript copiren lassen und gestatte ihm jedwede Verwendung und Publicirung desselben. München 14. July 1865. Babeth Bredl.“


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WoO 60 Klavierwerke

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Briefbelege: – Literatur: Beahrs/Malfatti. – Brandenburg/WoO59. – Cooper/Portfolio. – Cooper/Process S. 263–282. – Cooper/WoO59. – JTW S. 166–172. – Katalog/München1977 Nr. 184 (u. a. zu Babeth Bredl). – Kopitz/Röckel. – Lorenz/Elise. – Nottebohm/BeethovenianaII S. 525f. – Scarpellini/WoO59. – Steblin/Chotek S. 133–140. – Tyson/Pastoral S. 95. – Unger/Handschrift. – Unger/WoO59.

WoO 60

Klavierstück (B-dur) Widmung: – NGA VII/6

AGA 301 = Serie 25/38

Beiname: Impromptu Composed at the Dinner Table (nach der Londoner Ausgabe 1825)

Zur Geschichte Entstehung und Herausgabe: Laut Angabe in der Erstausgabe erfolgte die vollständige Werkniederschrift des Klavierstücks am 14. August 1818, das Stück entstand jedoch vielleicht schon einige Monate früher. Die Erstausgabe erschien im Dezember 1824 als Musikbeilage zur Berliner allgemeinen musikalischen Zeitung. In der Erstausgabe heißt es: „Auf Aufforderung geschrieben Nachmittags am 14ten August 1818 von Beethoven.“ Der Herausgeber teilte außerdem mit, „jene Komposition habe Beethoven für eine ihm fremde Dame auf deren dringendes Bitten geschrieben“ (BamZ 1, 1824, 8.12.1824, S. 423). Adolf Bernhard Marx vermutete, dass es sich bei dieser Dame um die polnische Pianistin Maria Szymanowska (1789–1831) handelte, in deren Album sich das Stück befindet (Quelle I.2; Marx/Beethoven1863 Bd. 1 S. 74). Diese Zuschreibung wurde jedoch von Kinsky/Halm in Zweifel gezogen (KH S. 506). Maria Szymanowskas angeblicher Aufenthalt in Wien im August 1818 ist nicht gesichert. Sie war eine Autographensammlerin, die ihre Sammlung auch durch Ankäufe erweiterte, wie die in dem Szymanowska-Album enthaltenen Stücke von Bach und Händel belegen und wie dies auch die Herausgeber der Faksimile-Ausgabe des Albums unterstreichen (siehe Quelle I.2). Einige Stücke ihres Albums wurden ihr von Freunden geschenkt – vermutlich gehört zu diesen auch das Beethoven-Autograph (Album musical Marii Szymanowskiej / de Maria Szymanowska, hrsg. von Renata Suchowiejko, Kraków 1999, S. 47). Außerdem legen die möglicherweise einige Monate früher entstandenen Skizzen (Gertsch/Op106 S. 69f ) und die Existenz einer Abschrift in der Haslinger-Rudolphinischen Sammlung (siehe Quelle II) die Vermutung nahe, dass das Klavierstück nicht, wie die Erstausgabe suggeriert, als spontaner Einfall entstanden ist. Es ist eher anzunehmen, dass das Stück erst später in den Besitz der auch von Johann Wolfgang von Goethe verehrten Pianistin kam.





00_Band 2.book Seite 287 Montag, 29. September 2014 3:11 15

WoO 120 Werke für Gesang und Klavier

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WoO 120 Man strebt, die Flamme zu verhehlen Lied (F-dur) nach einem Text von Johanna Franul von Weißenthurn für Singstimme und Klavier Widmung: – NGA XII/1 Nr. 82

AGA 278 = Serie 25/15

Zur Geschichte Entstehung und Herausgabe: Komponiert wohl vor dem 12. Mai 1800. Die Erstausgabe erschien postum 1888 im Rahmen der AGA bei Breitkopf & Härtel in Leipzig. Der vertonte Text und die Adressierung auf der autographen Partitur lassen vermuten, dass Beethoven dieses Lied als Einlage für Johanna Franul von Weißenthurns Lustspiel „Das Nachspiel“ komponierte, das am 12. Mai 1800 erstmals am Burgtheater in Wien aufgeführt wurde (siehe Zum Text). Auch das Papier der autographen Partitur – eine Sorte, die Beethoven ebenfalls für Skizzen zu Op. 17, 22, 23 sowie für die Niederschrift von Op. 24 verwendete – deutet darauf hin, dass das Lied 1800 oder 1801 entstand (Lühning/NGA XII/1 KB S. 87). Dagegen wurde es früher Eusebius Mandyczewski folgend bereits in Beethovens erste Wiener Jahre datiert (AGA Serie 25 Revisionsbericht S. IV). Zum Text: Johanna Franul von Weißenthurn (1776–1847), „Das Nachspiel. Ein Lustspiel in einem Aufzuge. Nach dem Französischen frey bearbeitet“, entstanden 1800, 10. Auftritt, Text des von Leonore vorgetragenen Liedes („geht zum Clavier, spielt und singt“). Erschienen in „Schauspiele“, 2. Band, Wien 1804, S. 188 (ein leicht abweichender Text auch auf S. 168; zu Weißenthun siehe Elin Nesje Vestli, „Nun schrieb ich und schrieb glücklich – das heißt meine Stücke gefielen“ – Johanna Franul von Weißenthurn und das Lustspiel um 1800, in: Das Unterhaltungsstück um 1800. Literaturhistorische Konfigurationen – Signaturen der Moderne, hrsg. von Johannes Birgfeld und Claude D. Conter, Hannover 2007, S. 166–185). Erste Aufführung nicht bekannt.

Quellen I Autographe 1 Skizzen nicht nachgewiesen. 2 Partitur: A-Wgm, A 8. Datierung: 1800 oder 1801. Der Text der 2. Strophe ist von fremder Hand unter der ersten eingetragen.


00_Band 2.book Seite 288 Montag, 29. September 2014 3:11 15

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Werke für Gesang und Klavier WoO 121

Titel: Bl. 1r Überschrift „pour Madame weissenthurn par louis van Beethoven.“. Umfang: 4 Blätter; 3 Seiten Notentext Bl. 1r–2r, 2v leer. Bl. 3 ist bis auf einen Streifen von 2 cm gänzlich abgeschnitten, Bl. 4 ist zur Hälfte abgeschnitten. Papier: Querformat, 22–23 x 32,5 cm, 12zeilig. Provenienz: Vinzenz Hauschka. Beschreibungen: Lühning/NGA XII/1 KB S. 87 – Wien/Autographe. II Überprüfte Abschriften nicht nachgewiesen. III Erstausgabe in AGA. Briefbelege: – Literatur: Johnson/Fischhof Bd. 1 S. 194–198. – Lühning/NGA XII/1 KB S. 87. Verzeichnis: Thayer/1865 Nr. 268 (S. 166).

WoO 121 Abschiedsgesang an Wiens Bürger Lied (G-dur) nach einem Gedicht von Josef Friedelberg für Singstimme und Klavier Widmung: Obristwachtmeister Karl von Kövesdy NGA XII/1 Nr. 15 AGA 230 = Serie 23/16

Zur Geschichte Entstehung und Herausgabe: Komponiert im Herbst 1796, unmittelbar vor der Drucklegung der Originalausgabe bei Artaria in Wien, die das Datum 15. November 1796 trägt. Kaiser Franz II. (I.) rief am 11. August 1796 (nach verheerenden Verlusten Österreichs gegen die französischen Truppen in Italien) alle diejenigen zu den Waffen auf, die sonst vom Soldatenstand befreit waren. Den sich freiwillig Meldenden wurden besondere Vergünstigungen zugesagt. Die Wiener Bürgerschaft erbot sich daraufhin, ein Freiwilligenkorps auf ihre Kosten zu errichten, zu dem sich am 14. August so viele anwerben ließen, „daß sie in kurzer Zeit schon einige Kompagnien formierten“. Der Kaiser genehmigte am 4. September in einem Erlass den Namen „Korps der Wiener Freiwilligen“. Am 20. Oktober fand in Stockerau im Beisein des Kaisers und der Kaiserin die Fahnenweihe statt, am folgenden Tag trat das Korps den Marsch nach Italien an. Möglicherweise ist Beethovens Komposition anlässlich dieses feierlichen Auszugs entstanden. Alfred Orel zufolge hatte Beethoven einen konkreten Bezug zum Korps der Freiwilligen: Er sei


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WoO 121 Werke für Gesang und Klavier

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„als Volontär“ dessen Kapellmeister gewesen. „Es muß dahingestellt bleiben, ob es sich bei dieser Funktion Beethovens als Kapellmeister nur um eine Art Titel, eine bloße Ehrenstelle gehandelt hat, oder ob wir uns Beethoven derart uniformiert vorzustellen haben“ (Orel/Aufgebot S. 460f; Alfred Orel liefert diese Informationen in Bezug auf eine Quelle in A-Wst, Signatur Ia 39.569, „Wiens Aufgeboths Geschicht während des französischen Revoluzionskrieges. Erstes Heft. Geschrieben im Jahre 1802 von Jos. Fr. Seisser“). Zum Text: Josef Friedelberg (1781?–1800), Unterlieutnant beim Korps der Wiener Freiwilligen und dem k.k. Infanterieregiment de Ligne; das Gedicht ist allein durch Beethovens Vertonung überliefert. – In der 1806 bei Kühnel erschienenen Ausgabe ist das Lied als „Trinklied“ mit einem neuen Text unterlegt (Lasst das Herz uns froh erheben; ohne Autorangabe). Zur Widmung: „Es wurde ein 1,400 Mann starkes leichtes Fuselierbatallion unter dem Nahmen: Corps der Wiener Freywilligen gebildet […]. In Stockerau war der Sammelplatz, Major Kowosdy [!], Commandant desselben.“ (Österreichische National-Encyklopädie, Wien 1837, Bd. 6, S. 137.) Nach Alfred Orel handelt es sich um Karl von Kövesdy, geboren in Tirtmon, der schon 1774 als Fähnrich im 2. Infanterieregiment in Erscheinung trat. Nach einer Karriere im Militär starb Kövesdy am 30. Juni 1800 in Alessandria im Piemont (Orel/Aufgebot S. 459). Erste Aufführung nicht bekannt.

Quellen I

Autographe nicht nachgewiesen.

II

Überprüfte Abschriften nicht nachgewiesen.

III Originalausgabe 1796 (November). Wien, Artaria et Comp., VN/PN 681. – Titel: „Abschiedsgesang / AN WIENS BÜRGER / beim Auszug der Fahnendivision des / Corps der Wiener Freiwilligen / von Fridelberg. / in Musik gesetzt von LOUIS van BEETHOVEN. / Dem / Herrn Commandanten des Corps Obristwachtmeister / v. KÖVESDY. / gewidmet vom Verfasser / Wien den 15. November 1796. / In Wien bei Artaria et Comp. / [l.:] 681.“ – Querformat. 4 Seiten. Ziertitel mit Rokoko-Umrahmung (Rückseite und S. 1 unbedruckt), Notentext (mit 1. Strophe unterlegt) S. 2–4, S. 2 unten Strophen 2–3, S. 3 Strophen 4–6. – Anzeige: Wiener Zeitung 19.11.1796 („kostet 15 Kr.“). – Ex: A-Wn (Hoboken). – US-SJb.

Spätere Auflage Titelblatt (Rückseite unbedruckt), S. 1f Notentext und Strophen 2–3, S. 3 Strophen 4–6. – Ex: A-Wgm. – D-BNba, F. – GB-Lbl (Hirsch). IV Weitere Ausgaben mit neuem Text, als „Trinklied“ (Laßt das Herz uns froh erheben) 1806. Leipzig, Kühnel, PN 454. In „GESÄNGE / mit Begleitung des Klaviers […]“, Heft 1, S. 4f. Zusammen mit Op. 52 Nr. 3 und WoO 124, weitere Angaben und Titelauflage siehe Op. 52. ca 1806. Mainz, Zulehner, PN 105. „GESÄNGE / mit Begleitung des Klaviers […]“, siehe auch Anhang Sammelausgaben „Oeuvres […]“ III, 1. Zwei Ausgaben von den gleichen Platten: (1) Im 1. Heft der Reihe als Nr. 2. – Ex: A-Wn. – CZ-DOm. – US-SJb. – (2) Einzeln als Nr. 2. – Ex: ? – Platten ca 1818 an Schott.


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Werke für Gesang und Klavier WoO 122

1818. Mainz, Schott, PN 105 (Verlagskatalog 1818), von Zulehner, siehe ca 1806. – Ex: A-Wn (Hoboken). – D-BNba, KA (DO), MZsch (2 Ex).

V Arrangement Für Klavier zu 2 und 4 Händen 1838. Bonn, Simrock, PN 3570, 3571. Als Rondino für Klavier. Bearbeitet von Carl Czerny. – Ex: ? Bereits 1801 erschien eine Bearbeitung des Liedes für Klavier zu 2 Händen in P. J. Milchmeyer, Kleine Pianoforte-Schule für Kinder, Anfänger und Liebhaber, Dresden 1801, 2. Heft, S. 2 (Ex: D-Mbs, BNba).

VI Sammelausgabe (siehe auch Anhang): Zulehner III, 1. Briefbelege: BGA 152, 155. Besprechung: Weitere Ausgaben (Kühnel, Heft 1): Zeitung für die elegante Welt 6 (1806), 5.4.1806, Sp. 334–336 (zusammen mit Op. 52 und WoO 124). Literatur: Lühning/NGA XII/1 KB S. 18f. – Orel/Aufgebot. Verzeichnisse: Gerber/Lexikon Nr. 98 (irrtümlich „Leipzig 1797“). – B&H/1851 S. 148 (nur die Weiteren Ausgaben als Trinklied). – Thayer/1865 Nr. 45 (S. 20). – Nottebohm/1868 S. 177. ♦ Dorfmüller/Zulehner. – Hob Nr. 683–684. – Katalog Lbl Bd. 4 S. 205, 207.

WoO 122 Kriegslied der Österreicher Lied (C-dur) nach einem Gedicht von Josef Friedelberg für Singstimme und Klavier Widmung: – NGA XII/1 Nr. 16

AGA 231 = Serie 23/17

Zur Geschichte Entstehung und Herausgabe: Komponiert Anfang April 1797, unmittelbar vor der Drucklegung der Originalausgabe bei Artaria in Wien, die das Datum 14. April 1797 trägt.


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WoO 122 Werke für Gesang und Klavier

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Anlass zu Josef Friedelbergs Dichtung war der am 4. April 1797 erfolgte Aufruf an die gesamte Wiener Bevölkerung, sich freiwillig zur Verteidigung Österreichs gegen die von Süden anrückenden Napoleonischen Truppen zu melden. Die Freiwilligen bildeten insgesamt fünf Korps. Eines davon, das landständische Korps, formierte sich am 14. April (möglicherweise bezieht sich das Datum der Originalausgabe darauf ). Die aus Freiwilligen zusammengestellten Einheiten kamen wegen des Vorfriedens von Leoben am 18. April 1797 nicht zum Einsatz. Es ist nichts darüber bekannt, ob Beethoven sich 1797 (wie 1796, siehe WoO 121) selbst bei den Freiwilligen engagierte. Zum Text: Der Text von Josef Friedelberg (1781?–1800) ist allein durch die Vertonung Beethovens überliefert; siehe auch WoO 121. Erste Aufführung nicht bekannt. Vermutlich wurde das Lied bei der großen Fahnenweihe am 17. April 1797 gesungen (TDR II S. 22).

Quellen I

Autographe nicht nachgewiesen.

II

Überprüfte Abschriften nicht nachgewiesen.

III Originalausgabe 1797 (April). Wien, Artaria et Comp., VN 701, ohne PN. – Titel: „Kriegs Lied / der Oesterreicher / von Friedelberg / Jn Musick gesetzt fürs Clavier / von LUDWIG van BEETHOVEN / Wien den 14ten April 1797. / in Wien bei Artaria et Comp. / [l.:] 701. [r.:] 20x“. – Querformat. Titelblatt (Rückseite unbedruckt) und 3 Seiten, auf S. 3 Abdruck der Textstrophen 2–4. – Anzeige: Wiener Zeitung 29.4.1797. – Ex: A-Wgm, Wst (nur Textstrophen, Noten fehlen). – D-LEm. – GB-Lbl (Hirsch). – US-SJb.

IV Weitere Ausgaben vor 1830 nicht nachgewiesen. V

Arrangements vor 1830 nicht nachgewiesen.

VI Sammelausgaben vor 1830 nicht nachgewiesen. Briefbelege: – Literatur: Lühning/NGA XII/1 KB S. 19. – Orel/Aufgebot. – Slezak/Originalverleger S. 70. – TDR II S. 22, 29f. Verzeichnisse: Thayer/1865 Nr. 49 (S. 24). – Nottebohm/1868 S. 177. ♦ Katalog Lbl Bd. 4 S. 230.




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Volksliedbearbeitungen für Solostimmen, Violine (Querflöte), Violoncello und Klavier Zur Ordnung der Lieder in WoO 152–158 Die Bearbeitungen schottischer, irischer, walisischer und kontinentaler Melodien, die Beethoven zwischen 1810 und 1820 für die verschiedenen Volksliedsammlungen George Thomsons anfertigte, werden hier in der von Petra Weber-Bockholdt eingeführten neuen Anordnung und Zählung der seit 1999 veröffentlichten Bände der NGA vorgelegt. Diese Anordnung basiert auf den ab 1814 erschienenen englischen Originalausgaben und orientiert sich an Thomsons Vorgehen, die Lieder nach Herkunft der Melodien zu gruppieren und die einzelnen Gruppen fortlaufend durch mehrere Bände zu zählen. Die neue Anordnung unterscheidet sich stark von derjenigen in KH, die (wie schon Nottebohm/1868) der Einteilung der AGA folgt. Zwar war auch Kinsky/Halm bereits bekannt, dass diese in vielen Punkten nicht mit den Originalausgaben übereinstimmt. Aber die AGA bot die Lieder damals in größerer Vollständigkeit und Übersichtlichkeit, zudem war sie (namentlich auf dem Kontinent) leichter erreichbar als die Originalausgaben. Eine Erweiterung der Werkkenntnis (durch die SBG und andere Arbeiten von Willy Hess), der Gewinn an Übersichtlichkeit (wie durch die den Originalausgaben folgende Zählung bei Hopkinson/Oldman) und andere Faktoren führten in jüngerer Zeit zu einer neuen Einschätzung und Darstellung der Beethovenschen Aussetzungen, die den Kontext der Thomsonschen Sammlungen und die besondere Form der Zusammenarbeit des Herausgebers mit den Komponisten und Textdichtern stärker berücksichtigt. (Vgl. hierzu neben den Ausführungen von Weber-Bockholdt in NGA XI/1–2 auch die Beiträge zu Thomsons Sammlungen im Kongressbericht „Haydns Bearbeitungen Schottischer Volkslieder“, in: Haydn-Studien VIII/2, 2004, sowie die Vorworte in der Gesamtausgabe Joseph Haydn Werke, Reihe XXXII/3–4.) Dagegen hat Barry Cooper in seiner umfassenden Untersuchung von 1994 (Cooper/ Folksongs) eine Gruppierung der Volksliedbearbeitungen nach ihrer Entstehung vorgenommen. Er definiert 18 Gruppen, in denen die einzelnen Bearbeitungen nach ihrer ursprünglichen, in den Manuskripten verwendeten Nummerierung geordnet sind. Diese entspricht in den meisten Fällen auch der Entstehungsreihenfolge (Konkordanz mit der alten Anordnung der Bearbeitungen in KH und bei Hess siehe Cooper/Folksongs S. 225–229). Da sie jedoch der Anordnung der NGA entgegensteht, konnte sie in den folgenden Werkeinträgen keine Berücksichtigung finden. In den nachfolgenden Tabellen werden die verschiedenenen WoO-Zählungen gegenübergestellt: in Tabelle I die neue Zählung der NGA mit der alten Zählung in KH (unter Berücksichtigung dort abweichender Titel); in Tabelle II die alte Zählung von KH


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Volksliedbearbeitungen

361

(auf die sich die meiste zitierte Literatur sowie die Briefverweise in BGA beziehen) mit der neuen Zählung; in Tabelle III die verschiedenen Nummerierungen in AGA/SBG und den beiden direkt auf die Originalausgaben zurückgehenden historischen Verzeichnissen von Cecil Hopkinson und Cecil B. Oldman („Beethoven Thematic Catalogue“, Hopkinson/Oldman S. 48–64) sowie von Alexander W. Thayer (Thayer/1865). Abweichende Fassungen sind mit * gekennzeichnet, nähere Informationen dazu finden sich in den einzelnen Einträgen.


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362

I

Volksliedbearbeitungen Tabelle I

Konkordanz Neue Ordnung (Werkverzeichnis und NGA) – Alte Ordnung (KH) (mit zusätzlicher Angabe differierender Titel)

Neue Ordnung

Alte Ordnung

WoO 152 Irische Lieder I 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29

The return to Ulster Sweet Power of song Once more I hail thee The morning air plays on my face On the massacre of Glencoe (2 Fassungen) What shall I do His boat comes on the sunny tide Come draw we round The soldier’s dream The deserter Thou emblem of faith English bulls Musing on the roaring ocean Dermot and Shelah Let brain spinning swains Hide not thy anguish In vain to this desart They bid me slight my Dermot dear Wife, children and friends Farewell bliss Morning a cruel turmoiler is From Garyone, my happy home (2 Fassungen) A wand’ring gipsy, Sirs, am I The Traugh welcome Oh harp of Erin (2 Fassungen) When eve’s last rays No riches from his scanty store The British light dragoons Since greybeards inform us

WoO 152, 1 WoO 152, 2 WoO 152, 3 WoO 152, 4 WoO 152, 5 (2. Fassung: S. 633) WoO 152, 6 WoO 152, 7 WoO 152, 8 WoO 152, 9 WoO 152, 10 WoO 152, 11 WoO 152, 12 WoO 152, 13 WoO 152, 14 WoO 152, 15 WoO 152, 16 WoO 152, 17 WoO 152, 18 WoO 152, 19 WoO 152, 20 WoO 152, 21 WoO 152, 22/WoO 154, 7 WoO 152, 23 WoO 152, 24 WoO 152, 25/WoO 154, 2 WoO 153, 1 WoO 153, 2 WoO 153, 3 WoO 153, 4

WoO 153 Irische Lieder II 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44

I dream’d I lay (2 Fassungen) The hero may perish Sad and luckless was the season O soothe me, my lyre By the side of the Shannon Norah of Balamagairy The kiss, dear maid The soldier Oh! thou hapless soldier The elfin fairies When far from the home (2 Fassungen) I’ll praise the saints (2 Fassungen) Put round the bright wine The wand’ring minstrel Sunshine

WoO 153, 5 (1. Fassung: S. 640) WoO 154, 10 WoO 153, 6 WoO 153, 7 WoO 157, 8 WoO 153, 8 WoO 153, 9 WoO 157, 2 WoO 153, 10 WoO 154, 1 WoO 153, 11 (2. Fassung: S. 640) WoO 153, 12 (1. Fassung: S. 639) WoO 154, 6 WoO 157, 11 WoO 153, 13


00_Band 2.book Seite 363 Montag, 29. September 2014 3:11 15

Tabelle I Volksliedbearbeitungen Neue Ordnung

363 Alte Ordnung

WoO 153 Irische Lieder II (Fortsetzung) 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59

Oh! who, my dear Dermot The pulse of an Irishman Paddy O’Rafferty Oh! would I were (2 Fassungen) ’T is but in vain (2 Fassungen) Save me from the grave and wise A health to the brave He promis’d me at parting O might I but my Patrick love Come, Darby dear, easy The soldier in a foreign land No more, my Mary Judy, lovely, matchless creature Thy ship must sail The farewell song

WoO 154, 5 WoO 154, 4 WoO 153, 14 WoO 154, 9 (1. Fassung: S. 644) WoO 153, 15 (1. Fassung: S. 640) WoO 154, 8 WoO 157, 6 WoO 154, 12 WoO 153, 16 WoO 153, 17 WoO 154, 11 WoO 153, 18 WoO 153, 19 WoO 153, 20 WoO 154, 3

WoO 154 Irische Lieder III 60 61 62 63

Lament for Owen Roe O’Neill Adieu, my lov’d harp Castle O’Neill Since all thy vows

WoO 158/2, 7 Irisch (ohne Text) WoO 158/2, 1 Irisch (ohne Text) WoO 158/2, 2 Irisch (ohne Text) WoO 157, 7 Robin Adair

WoO 155 26 Walisische Lieder 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26

Sion, the son of Evan The monks of Bangor’s march The cottage maid Love without hope The golden robe The fair maids of Mona O let the night my blushes hide Farewell thou noisy town To the aeolian harp Ned Pugh’s farewell Peggy’s daughter Waken lords and ladies gay Helpless woman The dream When mortals all to rest retire The damsels of Cardigan The dairy house Sweet Richard The vale of Clwyd To the blackbird (2 Fassungen) Cupid’s kindness Constancy My pleasant home Three hundred pounds The parting kiss Good night

WoO 155, 1 WoO 155, 2 WoO 155, 3 WoO 155, 4 WoO 155, 5 WoO 155, 6 WoO 155, 7 WoO 155, 8 WoO 155, 9 WoO 155, 10 WoO 155, 11 WoO 155, 12 WoO 155, 13 WoO 155, 14 WoO 155, 15 WoO 155, 16 WoO 155, 17 WoO 155, 18 WoO 155, 19 WoO 155, 20 (2. Fassung: S. 650) WoO 155, 21 WoO 155, 22 WoO 155, 23 The old strain WoO 155, 24 WoO 155, 25 WoO 155, 26


00_Band 2.book Seite 364 Montag, 29. September 2014 3:11 15

364

Volksliedbearbeitungen Tabelle I

Neue Ordnung

Alte Ordnung

WoO 156 22 Schottische Lieder 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22

(Ohne Titel und Text) Erin! oh Erin O Mary ye’s be clad in silk Highland Harry („My Harry was a gallant gay“) Oh onochri, oh Red gleams the sun Sir Johnie Cope Sweet Annie frae the sea beach came Duncan Gray She’s fair and fause Auld lang syne Dark was the morn Low down in the broom From thee, Eliza, I must go Polly Stewart Charlie is my darling Up! quit thy bower Glencoe The banner of Buccleuch Highlander’s lament („My Harry was a gallant gay“) Mark yonder pomp of costly fashion Bonnie wee thing

WoO 158/3, 6 WoO 158/2, 5 Schottisch (ohne Text) WoO 158/2, 6 Schottisch (ohne Text) WoO 156, 6 WoO 158/2, 3 Schottisch (ohne Text) WoO 158/2, 4 Schottisch (ohne Text) WoO 157, 10 WoO 156, 9 Lochnagar WoO 156, 2 WoO 156, 8 Womankind WoO 156, 11 WoO 156, 12 The quaker’s wife WoO 156, 4 Ye sheperds WoO 158/3, 5 (ohne Titel und Text) WoO 156, 7 WoO 157, 3 WoO 156, 3 WoO 156, 10 WoO 156, 1 WoO 157, 9 WoO 158/3, 3 (ohne Titel und Text) WoO 158/3, 4 (ohne Titel und Text)

WoO 157 Vier englische Lieder 1 2 3 4

When my hero in court appears Cease your funning God save the king The miller of Dee

WoO 158/3, 1 (ohne Titel und Text) WoO 156, 5 WoO 157, 1 WoO 157, 5

WoO 158 29 Lieder verschiedener Völker 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13

Ridder Stig tjener (Dänemark) Horch auf, mein Liebchen (Deutschland) Wegen meiner bleib d’Fräula (Deutschland) Wann i in der Früh aufsteh (Tirol) I bin a Tyroler Bue (Tirol) A Madel, ja a Madel (Tirol) Vier solche Buema afipackt (Tirol) Ih mag di nit nehma (Tirol) Oj, oj upilem sie w karczmie (Polen) Poszła baba po popiół (Polen) Yo no quiero embarcarme (Spanien) Seus lindos olhos (Portugal, Duett) Vo lesočke komaročkov mnogo urodilos' (Russland) 14 Ach rečen'ki, rečen'ki (Russland) 15 Kak pošli naši podružki (Russland) 16 Schöne Minka (Ukraine)

WoO 158, 1 WoO 158, 2 WoO 158, 3 WoO 158, 4 WoO 158, 5 WoO 158, 6 WoO 158, 7 WoO 158, 8 WoO 158, 9 WoO 158, 10 WoO 158, 11 WoO 158, 12 WoO 158, 13 WoO 158, 14 WoO 158, 15 WoO 158, 16


00_Band 2.book Seite 365 Montag, 29. September 2014 3:11 15

Tabelle I Volksliedbearbeitungen Neue Ordnung

365 Alte Ordnung

WoO 158 29 Lieder verschiedener Völker (Fortsetzung) 17 Wiegenlied (Schweden) 18 An ä Bergli bin i gesässe („Schweizer Lied“, Duett) 19 Una paloma blanca, Bolero a solo (Spanien) 20 Como la mariposa, Bolero a due (Spanien) 21 La tirana se embarca (Spanien) 22 Édes, kínos emlékezet (Ungarn) 23 Da brava, Catina (Venedig) 24 Non, non, Colette n’est point trompeuse (Frankreich) 25 Air français (ohne Text) 26 O Sanctissima, Terzetto (Sizilien) 27 La Biondina in gondoleta (Venedig) 28 Das liebe Kätzchen (Österreich) 29 Der Knabe auf dem Berge (Österreich)

WoO 158, 17 WoO 158, 18 WoO 158, 19 WoO 158, 20 WoO 158, 21 WoO 158, 22 WoO 158, 23 WoO 158/3, 2 (ohne Titel und Text) WoO 158 (S. 665, ohne Titel und Text) WoO 157, 4 WoO 157, 12 WoO 158 (S. 665, ohne Titel) WoO 158 (S. 665, ohne Titel)


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366

II

Volksliedbearbeitungen Tabelle II

Konkordanz Alte Ordnung (KH) – Neue Ordnung (Werkverzeichnis und NGA) (mit zusätzlicher Angabe differierender Titel)

Alte Ordnung

Neue Ordnung

WoO 152 25 Irische Lieder

WoO 152, 1–25

WoO 153 20 Irische Lieder 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20

When eve’s last rays in twilight die No riches scanty store The British light dragoons Since greybeards inform us that youth will decay I dream’d I lay where flow’rs were springing Sad and luckless was the season O soothe me, my lyre Norah of Balamagairy The kiss, dear maid, thy lip has left The hapless soldier When far from the home of our youth we have rang’d I’ll praise the Saints with early song Sunshine Paddy O’Rafferty, merry and vigorous ’T is but in vain, for nothing thrives O might I but my Patrick love Come, Darby dear, easy, be easy No more, my Mary, I sigh for splendour Judy, lovely, matchless creature Thy ship must sail, my Henry dear

WoO 152, 26 WoO 152, 27 WoO 152, 28 WoO 152, 29 WoO 153, 30 WoO 153, 32 WoO 153, 33 WoO 153, 35 WoO 153, 36 WoO 153, 38 WoO 153, 40 WoO 153, 41 (1. Fassung) WoO 153, 44 WoO 153, 47 WoO 153, 49 (2. Fassung) WoO 153, 53 WoO 153, 54 WoO 153, 56 WoO 153, 57 WoO 153, 58

WoO 154 12 Irische Lieder 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12

The elfin fairies Oh harp of Erin The farewell song The pulse of an Irishman ever beats quicker Oh! who, my dear Dermot Put round the bright wine From Garyone, my happy home Save me from the grave and wise Oh! would I were but that sweet linnet The hero may perish his country to save The soldier in a foreign land He promis’d me at parting

WoO 155 26 Walisische Lieder

WoO 153, 39 WoO 152, 25 (2. Fassung) WoO 153, 59 WoO 153, 46 WoO 153, 45 WoO 153, 42 WoO 152, 22 (2. Fassung) WoO 153, 50 WoO 153, 48 (2. Fassung) WoO 153, 31 WoO 153, 55 WoO 153, 52 WoO 155

WoO 156 12 Schottische Lieder 1 2 3 4

The banner of Buccleuch Duncan Gray Up! quit thy bower late wears to hour Ye sheperds of this pleasant vale

WoO 156, 19 WoO 156, 9 WoO 156, 17 WoO 156, 13 Low down in the broom


00_Band 2.book Seite 367 Montag, 29. September 2014 3:11 15

Tabelle II Volksliedbearbeitungen Alte Ordnung

367 Neue Ordnung

WoO 156 12 Schottische Lieder (Fortsetzung) 5 6 7 8 9 10 11 12

Cease your funning, force or cunning Highland Harry Polly Stewart Womankind Lochnagar Glencoe Auld lang syne The quaker’s wife

WoO 157, 2 WoO 156, 4 WoO 156, 15 WoO 156, 10 She’s fair and fause WoO 156, 8 Sweet Annie WoO 156, 18 WoO 156, 11 WoO 156, 12 Dark was the morn

WoO 157 12 verschiedene Volkslieder 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12

God save the king The soldier O Charlie is my darling O sanctissima, o piissima The miller of Dee A health to the brave Robin Adair By the side of the Shannon Highlanders lament Sir Johnie Cope The wandering minstrel La gondoletta

WoO 157, 3 WoO 153, 37 WoO 156, 16 WoO 158, 26 WoO 157, 4 WoO 153, 51 WoO 154, 63 Since all thy vows WoO 153, 3 WoO 156, 20 WoO 156, 7 WoO 153, 43 WoO 158, 27

WoO 158 Lieder verschiedener Völker 1. Kontinentale Lieder 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23

Dänisch (Ridder Stig tjener) Deutsch (Horch auf, mein Liebchen) Deutsch (Wegen meiner bleib d’Fräula) Tiroler Lied (Wann i in der Früh aufsteh) Tiroler „Teppichkrämerlied“ (I bin a Tyroler Bue) Tiroler Lied (A Madel, ja a Madel) Tiroler Lied (Vier solche Buema afipackt) Tiroler Lied („Aria“; Ih mag di nit nehma) Polnisch (Oj, oj upilem sie w karczmie) Polnisch (Poszła baba po popiół) Portugiesisch (Cancion; Yo no quiero embarcarme) Portugiesisch (Duett; Seus lindos olhos) Russisch (Vo leso ke komaro kov mnogo urodilos') Russisch (Ach re en'ki, re en'ki) Russisch (Kak pošli naši podružki) Russisch („Air cosaque“; Schöne Minka) Schwedisches Wiegenlied Schweizer Lied (Duett; An ä Bergli bin i gesässe) Spanisch („Bolero a solo“; Una paloma blanca) Spanisch („Bolero a due“, Duett; Como la mariposa) Spanisch („Tiranilla española“; La tirana se embarca) Ungarisches Weinleselied (Édes, kínos emlékezet) Italienisch („Canzonetta veneziana“; Da brava, Catina)

WoO 158, 1–23


00_Band 2.book Seite 368 Montag, 29. September 2014 3:11 15

368

Volksliedbearbeitungen Tabelle II

Alte Ordnung

Neue Ordnung

WoO 158 Lieder verschiedener Völker (Fortsetzung) 2. Britische Lieder (in KH ohne Text) 1 2 3 4 5 6 7

Irisch (Adieu my lov’d harp) Irisch (Castle O’Neill) Schottisch (Oh onochri, oh) Schottisch (Red gleams the sun) Schottisch (Erin, oh Erin) Schottisch (O Mary ye’s be clad in silk) Irisch (Lament for Owen Roe O’Neill)

WoO 154, 61 WoO 154, 62 WoO 156, 5 WoO 156, 6 WoO 156, 2 WoO 156, 3 WoO 154, 60

3. Lieder unbekannter Herkunft (in KH ohne Titel und Text) 1 2 3 4 5 6

(When my hero in court appears) Non, non, Colette n’est point trompeuse (Frankreich) (Mark yonder pomp of costly fashion) (Bonnie wee thing) (From thee, Eliza, I must go) (ohne Titel und Text)

WoO 157, 1 WoO 158, 24 WoO 156, 21 WoO 156, 22 WoO 156, 14 WoO 156, 1


00_Band 2.book Seite 369 Montag, 29. September 2014 3:11 15

Tabelle III Volksliedbearbeitungen

369

III Konkordanz verschiedener Ausgaben und Verzeichnisse (nachgestellte 2 kennzeichnet 2 Fassungen; * kennzeichnet von NGA abweichende Fassungen, nähere Informationen siehe einzelne Einträge) WoO 152 Irische Lieder I

1 2 3 4 5 (2) 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 (2) 23 24 25 (2) 26 27 28 29

KH

AGA/SBG

Hopkinson/ Oldman

Thayer/1865 Nr. 174

WoO 152, 1 WoO 152, 2 WoO 152, 3 WoO 152, 4 WoO 152, 5 WoO 152, 6 WoO 152, 7 WoO 152, 8 WoO 152, 9 WoO 152, 10 WoO 152, 11 WoO 152, 12 WoO 152, 13 WoO 152, 14 WoO 152, 15 WoO 152, 16 WoO 152, 17 WoO 152, 18 WoO 152, 19 WoO 152, 20 WoO 152, 21 WoO 152, 22/ WoO 154, 7 WoO 152, 23 WoO 152, 24 WoO 152, 25/ WoO 154, 2 WoO 153, 1 WoO 153, 2 WoO 153, 3 WoO 153, 4

AGA 261, 1 AGA 261, 2 AGA 261, 3 AGA 261, 4 AGA 261, 5/SBG XIV, 47 AGA 261, 6 AGA 261, 7 AGA 261, 8 AGA 261, 9 AGA 261, 10 AGA 261, 11 AGA 261, 12 AGA 261, 13 AGA 261, 14 AGA 261, 15 AGA 261, 16 AGA 261, 17 AGA 261, 18 AGA 261, 19 AGA 261, 20 AGA 261, 21 AGA 261, 22/ AGA 258, 7 AGA 261, 23 AGA 261, 24 AGA 261, 25/ AGA 258, 2 AGA 262, 1 AGA 262, 2 AGA 262, 3 AGA 262, 4

1 2 3 4 5/– 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15* 16 17 18 19* 20 21 22/–

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15* 16 17 18 19* 20 21 22

23 24 25/–

23 24 25

26 27 28 29

26 27 28 29

KH

AGA/SBG

Hopkinson/ Oldman

Thayer/1865 Nr. 174

WoO 153, 5 WoO 154, 10 WoO 153, 6 WoO 153, 7 WoO 157, 8 WoO 153, 8 WoO 153, 9

SBG XIV, 42 / AGA 262, 5 AGA 258, 10 AGA 262, 6 AGA 262, 7 AGA 259, 8 AGA 262, 8 AGA 262, 9

–/30 31* 32 33 34 35 36

31 32* 33 34 35 36 37

WoO 153 Irische Lieder II

30 (2) 31 32 33 34 35 36


00_Band 2.book Seite 370 Montag, 29. September 2014 3:11 15

370

Volksliedbearbeitungen Tabelle III

WoO 153 Irische Lieder II (Fortsetzung)

37 38 39 40 (2) 41 (2) 42 43 44 45 46 47 48 (2) 49 (2) 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59

KH

AGA/SBG

Hopkinson/ Oldman

Thayer/1865 Nr. 174

WoO 157, 2 WoO 153, 10 WoO 154, 1 WoO 153, 11 WoO 153, 12 WoO 154, 6 WoO 157, 11 WoO 153, 13* WoO 154, 5 WoO 154, 4 WoO 153, 14 WoO 154, 9 WoO 153, 15 WoO 154, 8 WoO 157, 6 WoO 154, 12 WoO 153, 16 WoO 153, 17 WoO 154, 11 WoO 153, 18 WoO 153, 19 WoO 153, 20 WoO 154, 3

AGA 259, 2 AGA 262, 10 AGA 258, 1 AGA 262, 11 / SBG XIV, 43 SBG XIV, 44 / AGA 262, 12 AGA 258, 6 AGA 259, 11 AGA 262, 13* (SBG XIV, 45*) AGA 258, 5 AGA 258, 4 AGA 262, 14 SBG XIV, 41 /AGA 258, 9 SBG XIV, 46 / AGA 262, 15 AGA 258, 8 AGA 259, 6 AGA 258, 12 AGA 262, 16 AGA 262, 17 AGA 258, 11 AGA 262, 18 AGA 262, 19 AGA 262, 20 AGA 258, 3

37 38 39 – –/41 42* 43 44* 45 46 47 –/48* –/49 50 51 52* 53 54 55* 56 57 58 59

38 39 40 41 42 43* 44 45* 46 47 48 49* 50 51 52 53* 54 55 56* 57 58 59 60

KH

AGA/SBG

Hopkinson/ Oldman

Thayer/1865 Nr. 177

WoO 158/2, 7 WoO 158/2, 1 WoO 158/2, 2 WoO 157, 7

SBG XIV, 35 SBG XIV, 33 SBG XIV, 34 AGA 259, 7

– – – –

32 1 2 –

WoO 154 Irische Lieder III

60 61 62 63

WoO 155 26 Walisische Lieder

1 2 3 4 5 6 7 8 9

KH

AGA/SBG

Hopkinson/ Oldman

Thayer/1865 Nr. 175

WoO 155, 1 WoO 155, 2 WoO 155, 3 WoO 155, 4 WoO 155, 5 WoO 155, 6 WoO 155,7 WoO 155, 8 WoO 155, 9

AGA 263, 1 AGA 263, 2 AGA 263, 3 AGA 263, 4 AGA 263, 5 AGA 263, 6 AGA 263, 7 (SBG XIV, 38*) AGA 263, 8 AGA 263, 9

60 61 62 63 64 65 66 67 68

61 62 63 64 65 66 68 69 70


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Tabelle III Volksliedbearbeitungen

371

WoO 155 26 Walisische Lieder (Fortsetzung) KH

AGA/SBG

Hopkinson/ Oldman

Thayer/1865 Nr. 175

10 11 12 13 14

WoO 155, 10 WoO 155, 11 WoO 155, 12 WoO 155, 13 WoO 155, 14

69 70 71 72 73

71 72 73 76 77

15 16 17 18 19 20 (2)

WoO 155, 15 WoO 155, 16 WoO 155, 17 WoO 155, 18 WoO 155, 19 WoO 155, 20

74 75 76 77 78 79/–

78 79 80 81 82 83

21 22 23 24 25 26

WoO 155, 21 WoO 155, 22 WoO 155, 23 WoO 155, 24 WoO 155, 25 WoO 155, 26

AGA 263, 10 AGA 263, 11 AGA 263, 12 AGA 263, 13 AGA 263, 14 (SBG XIV, 39*) AGA 263, 15 AGA 263, 16 AGA 263, 17 AGA 263, 18 AGA 263, 19 SBG XIV, 40 AGA 263, 20 AGA 263, 21 AGA 263, 22 AGA 263, 23 AGA 263, 24 AGA 263, 25 AGA 263, 26

80 81 82 83 84 85

84 85 87 88 89 90

WoO 156 22 Schottische Lieder

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22

KH

AGA/SBG

Hopkinson/ Oldman

Thayer/1865

WoO 158/3, 6 WoO 158/2, 5 WoO 158/2, 6 WoO 156, 6 WoO 158/2, 3 WoO 158/2, 4 WoO 157, 10 WoO 156, 9 WoO 156, 2 WoO 156, 8 WoO 156, 11 WoO 156, 12 WoO 156, 4 WoO 158/3, 5 WoO 156, 7 WoO 157, 3 WoO 156, 3 WoO 156, 10 WoO 156, 1 WoO 157, 9 WoO 158/3, 3 WoO 158/3, 4

SBG XIV, 36 SBG XIV, 28 SBG XIV, 30 AGA 260, 6 SBG XIV, 26 SBG XIV, 27 AGA 259, 10 AGA 260, 9 AGA 260, 2 AGA 260, 8 AGA 260, 11 AGA 260, 12 AGA 260, 13 SBG XIV, 32 AGA 260, 7 AGA 259, 3 AGA 260, 3 AGA 260, 10 AGA 260, 1 AGA 259, 9 SBG XIV, 29 SBG XIV, 31

– – – 120* – – – 114 117 115 126 119 113* – 123 111 118 125 112* – – –

Nr. 177/31 Nr. 177/7 Nr. 177/20 Nr. 176/271* Nr. 177/4 Nr. 177/5 – Nr. 176/296 – Nr. 176/294 Nr. 176/300 Nr. 176/20 (S. 110) – Nr. 177/28 Nr. 176/278 Nr. 176/49* (S. 110) – Nr. 176/298 Nr. 177/3* – Nr. 177/19 Nr. 177/27


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372

Volksliedbearbeitungen Tabelle III

WoO 157 Vier englische Lieder

1 2 3 4

KH

AGA/SBG

Hopkinson/ Oldman

Thayer/1865

WoO 158/3, 1 WoO 156, 5 WoO 157, 1 WoO 157, 5

SBG XIV, 37 AGA 260, 5 AGA 259, 1 AGA 259, 5

– 121* 122 116

Nr. 177/16 Nr. 176/264* – Nr. 176/50* (S. 110)

WoO 158 29 Lieder verschiedener Völker KH

AGA/SBG

Hopkinson/ Oldman

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28

WoO 158, 1 WoO 158, 2 WoO 158, 3 WoO 158, 4 WoO 158, 5 WoO 158, 6 WoO 158, 7 WoO 158, 8 WoO 158, 9 WoO 158, 10 WoO 158, 11 WoO 158, 12 WoO 158, 13 WoO 158, 14 WoO 158, 15 WoO 158, 16 WoO 158, 17 WoO 158, 18 WoO 158, 19 WoO 158, 20 WoO 158, 21 WoO 158, 22 WoO 158, 23 WoO 158/3, 2 WoO 158 (S. 665) WoO 157, 4 WoO 157, 12 WoO 158 (S. 665)

SBG XIV, 1 SBG XIV, 2 SBG XIV, 3 SBG XIV, 4 SBG XIV, 5 SBG XIV, 6 SBG XIV, 7 SBG XIV, 8 SBG XIV, 9 SBG XIV, 10 SBG XIV, 11 SBG XIV, 12 SBG XIV, 13 SBG XIV, 14 SBG XIV, 15 SBG XIV, 16 SBG XIV, 17 SBG XIV, 18 SBG XIV, 19 SBG XIV, 20 SBG XIV, 21 SBG XIV, 22 SBG XIV, 23 SBG XIV, 24 SBG XIV, 25

6 23 24 26 – – – – – – 8 9 10 11 12 29 – 22 13 14 15 – – 17 18 – – –

29

WoO 158 (S. 665)

SBG V (2. Aufl.), 16/[1] SBG V (2. Aufl.), 16/[02]


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WoO 152 Volksliedbearbeitungen

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WoO 152 Irische Lieder I fßr eine oder zwei Singstimmen mit Begleitung von Klavier, Violine und Violoncello Widmung: – NGA XI/2

AGA/SBG siehe Konkordanz S. 369


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Volksliedbearbeitungen WoO 152


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WoO 152 Volksliedbearbeitungen

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Volksliedbearbeitungen WoO 152


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WoO 152 Volksliedbearbeitungen

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Volksliedbearbeitungen WoO 152


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WoO 152 Volksliedbearbeitungen

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Volksliedbearbeitungen WoO 152


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WoO 152 Volksliedbearbeitungen

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Volksliedbearbeitungen WoO 152


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WoO 152 Volksliedbearbeitungen

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Zur Geschichte Entstehung und Herausgabe: Beethoven komponierte die Lieder in mehreren Phasen zwischen 1810 und 1813. Eine erste Gruppe entstand 1810 (Nr. 1–9, 12, 14 –18, 20, 23, 26, 27–29), eine weitere Gruppe im Frühjahr 1812 (Nr. 10, 11, 13, 19, 21, 22, 24, 25), in den letzten Monaten des Jahres 1812 bzw. Anfang 1813 überarbeitete Beethoven die Lieder Nr. 5, 22 und 25. Die Originalausgabe der 29 Lieder erschien im März 1814 in Bd. 1 der „Select Collection of Original Irish Airs“ bei Thomas Preston in London und George Thomson in Edinburgh. Am 1. Juli 1806 fragte der schottische Musikliebhaber und Herausgeber George Thomson (1757–1851) erstmals bei Beethoven an, ob dieser bereit sei, für ihn schottische (später auch irische und walisische) Melodien auszusetzen (BGA 253; zu den von Thomson und Preston veröffentlichten Volksliedausgaben vgl. ausführlicher Op. 108). Beethoven stimmte zu (BGA 259), und Thomson schickte daraufhin Ende 1806 oder Anfang 1807 21 Melodien, die jedoch offensichtlich in der Post verloren gingen. Am 25. September 1809 versandte er erneut 43 Melodien (die auch die ersten 21 Melodien umfassten), darunter die irischen Melodien zu WoO 152 Nr. 2–6, 9, 12, 14, 16–18, 26 und 29 (BGA 401). Am 10. Februar 1810 ließ er zehn weitere Melodien folgen, darunter diejenigen zu WoO 152 Nr. 1, 7, 8, 15, 20, 23 und 27 (BGA 426). Am 17. Juli 1810 schickte Beethoven seine Aussetzungen in dreifacher Ausfertigung auf getrennten Wegen (darunter Quelle II.1) nach Edinburgh (BGA 457). Als dort nach Ablauf eines Jahres keines der Pakete angekommen war, erbat Beethoven (der auch seine autographen Partituren verschickt hatte) von Ignaz von Baumeister leihweise eine für Erzherzog Rudolph angefertigte Kopistenabschrift, um sie erneut abschreiben zu lassen (BGA 514; möglicherweise Quelle II.3). Die neuerliche Sendung gab er am 20. Juli 1811 auf (Quelle II.4) und betonte, diese Abschrift sei „meilleure que les trois autres exemplaires deja envoyès“ (BGA 515). Thomson bestätigte den Eingang am 5. August 1812 (BGA 590), wünschte aber bei einigen Vertonungen Änderungen, darunter auch WoO 152 Nr. 5. Als Begründung führte er zu hohe spieltechnische Ansprüche an, außerdem seien die Begleitsätze zu schwierig für den Geschmack des Publikums. Beethovens Vertonungen „ne seroient pas approuvès dans ce pays-ci, parceque le gout du peuple n’èst pas assez raffinè pour se plaire d’un tel stile d’Accompagnement à leurs simple Melodies“. Um den Jahreswechsel 1811/12 sandte Thomson die Melodien zu WoO 152 Nr. 3, 10, 11, 19, 21, 22, 24 und 25 (Eingang von Beethoven bestätigt am 29. Februar 1812; BGA 556). Über das Bankhaus Fries schickte Beethoven seine Bearbeitungen im Juli 1812 nach Edinburgh (Quelle II.6; Beethoven hatte sie bereits im Februar bei Fries abgegeben). Sie kamen dort im September 1812 an, und ihr Eingang wurde von Thomson am 30. Oktober 1812 bestätigt (BGA 604). Erneut beklagte er den zu hohen Schwierigkeitsgrad und bat um Neufassungen für einige Lieder, darunter auch WoO 152 Nr. 22 und 25. Beethovens Begleitungen seien „beaucoup trop difficiles pour notre public. Il est de fait qu’il n’y a pas ici une seule demoiselle entre cent qui veuille même regarder l’accompagnement d’un air, s’il est tant soit peu difficile“ (BGA 604). Die drei neuen Aussetzungen (der in BGA 590 reklamierten Nr. 5 sowie der in BGA 604 reklamierten Nr. 22 und 25) schickte Beethoven am 19. Februar 1813 ab (Quelle II.5; BGA 623). In dem Schreiben schilderte er seine Schwierigkeiten, fertige Kompositionen noch einmal zu überarbeiten, da dies den Charakter der Komposition verändere. Er habe daher die Lieder völlig neu gesetzt. Thomson war damit zufrieden, er bestätigte den Eingang am 23. April 1814 und schickte zugleich die gedruckte Ausgabe (BGA 713). Am 15. September 1814 (BGA 739) sandte Beethoven ein Fehlerverzeichnis an Thomson (siehe Quelle II.7) und bat für die Zukunft um Korrekturabzüge. Thomson berücksichtigte die Korrekturen in den Platten für eine zweite, noch Ende 1814 oder Anfang 1815 erschienene Auflage (Quelle III Spätere Auflage), wie er in deren Vorwort darlegt: „After the volume was printed, and some copies of it had been circulated, an opportunity occured of sending it to BEETHOVEN, who corrected the few inaccuracies that had escaped the notice of the Editor“. Das Vorwort ist jetzt datiert mit „Anno 1814“ (statt „March 1814“ in der ersten Auflage). Auch dürfte sich der Eintrag in Stationers’ Hall vom 10. März


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Volksliedbearbeitungen WoO 152

1815 auf die Spätere Auflage beziehen. Möglicherweise wollte Thomson Beethovens Reaktion abwarten. Thomson veröffentlichte sämtliche Bände seiner ab 1793 erschienenen „Select Collection“ gemeinsam mit Thomas Preston in London. Jeder Band umfasst drei Hefte: Eine reduzierte Partitur sowie separate Violin- und Violoncellostimmen. Die reduzierte Partitur umfasst die Klavierstimme mit überlegtem Gesang sowie stellenweise (z. B. zu Beginn, vor Einsatz der Singstimme) auch die Begleitstimmen (im eigenen System oder in dem der Singstimme), vereinzelte Stücke sind auch vollständig in Partitur wiedergegeben. Außerdem enthält die Partitur in der Regel zusätzliche Blätter mit Abbildungen, ein Vorwort sowie einen alphabetischen Index der Melodien und Texte, in späteren Bänden auch ein Glossar der schottischen Wörter (diese Teile sind nicht in allen Exemplaren vollständig erhalten). Bei der Wiedergabe der Lieder wechseln gestochene Notenseiten und im Buchdruck gesetzte Worttextseiten (mit weiteren Strophen oder alternativen Texten), wobei die gegenüberliegenden Noten- und Textseiten eines Liedes dieselbe Paginierung erhalten. Am 29. April 1815 verkaufte Beethoven dem Verleger Sigmund Anton Steiner in Wien eine ganze Reihe von Werken (Konzept und beglaubigte Abschrift der Eigentumsbestätigung: D-BNba, Slg. H. C. Bodmer, BS II/2a und 2b). An letzter Position der aufgelisteten Kompositionen stehen „12 englische Lieder mit Clavier Begleitung und deutschem Text“. Steiner brachte in der Folgezeit die meisten der erworbenen Werke heraus, nicht jedoch die zwölf Lieder. Mit der Übersetzung des englischen Texts hatte Beethoven etwa im März 1817 Johann Baptist Rupprecht beauftragt (siehe BGA 1103; zu Rupprecht siehe auch Op. 100, Zum Text). Im selben Monat verlangte er von Steiner, die Lieder schon „in eine Art von Katalog bringen zu laßen […], jedoch prestissimo“, um die Reihenfolge zu ordnen (BGA 1100). Am 1. April drängte er Rupprecht, „die übersezung der Schottischen Lieder nun weiter zu vollenden“ (BGA 1110). Erbost („in Donner u. Bliz“) drohte Beethoven Steiner am selben Tag damit, ihm die Lieder wieder zu entziehen, wenn er Rupprecht nicht dazu bringen könne, seine Arbeit abzuschließen (BGA 1111). Noch drei Jahre später, Ende April 1820, hoffte Beethoven, dass Steiner die Lieder bald von Rupprecht erhalten würde (BGA 1389). Zu einer Edition der zwölf Lieder durch Steiner kam es allerdings nie. Petra Weber-Bockholdt identifiziert die zwölf an Steiner verkauften Lieder als Auswahl aus Bd. 1 von Thomsons Sammlung der „Original Irish Airs“, also aus WoO 152: Da Rupprecht um eine Übersetzung gebeten wurde, muss es einen englischen Text gegeben haben. Thomsons Vorlagen waren untextiert zu Beethoven gekommen, somit musste eine englische Veröffentlichung vorliegen (außerdem hatte Beethoven sich verpflichtet, vor einer schottischen keine kontinentale Ausgabe erscheinen zu lassen; siehe z. B. BGA 409). Zum Zeitpunkt des Verkaufs an Steiner lag Bd. 2 der „Original Irish Airs“ noch nicht vor, auch ist nicht bekannt, ob dieser Band je nach Wien gelangte. In einer überprüften Abschrift (Quelle II.3) befinden sich Eintragungen und Nummerierungen Beethovens, die vielleicht die Lieder für Steiner betreffen: WoO 152 Nr. 2, 3, 5, 6, 9, 12, 14, 16–18, 26 und 29 (Weber-Bockholdt NGA XI/1 KB S. 34f). Am 19. Juli 1816 bot Beethoven dem Verleger Härtel in Leipzig „18 Schottische Lieder welche sie wohl leicht in leipzig übersezen können“ zum Kauf an (BGA 950). Dabei könnte es sich um diejenigen Lieder aus Bd. 1 der „Original Irish Airs“ handeln, die Beethoven nicht an Steiner zu verkaufen beabsichtigte (Weber-Bockholdt NGA XI/1 KB S. 35; vgl. jedoch BGA 950 Anm. 5). Zum Text: Nr. 1: Sir Walter Scott (1771–1832), „The Return to Ulster“. – Nr. 2: Joanna Baillie (1762–1851), „Sweet Power of Song“. – Nr. 3: Robert Burns (1759–1796), „Once more I hail Thee“. – Nr. 4: J. Baillie, „The Morning Air plays on my Face“. – Nr. 5: Sir W. Scott, „On the Massacre of Glencoe“. – Nr. 6: Anonym (nach Hufstader/Lieder S. 356 Anm. 23 ursprünglich von Francis Beaumont und John Fletcher, erstmals von Purcell vertont), „What shall I do to shew how much I love her“. – Nr. 7–8: J. Baillie, „His Boat comes on te sunny Tide“, „Come draw we round a cheerful Ring“. – Nr. 9: Thomas Campbell (1777–1844), „The Soldier’s Dream“. – Nr. 10–11: John Philpot Curran (1750–1817), „The Deserter“, „Thou Emblem of Faith“. – Nr. 12: Anonym, „English Bulls, or The Irishman in London“. – Nr. 13: R. Burns, „The Musing on the roaring Ocean“. – Nr. 14: T. Toms, „Dermot and Shelah“. – Nr. 15: Sir Alexander Boswell (1775–1822), „Let brain-spinning Swains“. – Nr. 16: William Smyth (1765–1849), „Hide


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WoO 152 Volksliedbearbeitungen

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not thy Anguish“. – Nr 17: Anne Grant (1755–1838), „In vain to his Desart my Fate I deplore“ (nur die 1. Strophe, die 2.–3. Strophe von Robert Burns). – Nr. 18: W. Smyth, „They bid me slight my Dermot dear“. – Nr. 19: William Robert Spencer (1769–1834), „Wife, Children and Friends“. – Nr. 20: A. Grant, „Farewell Bliss, and Farewell Nancy“ (nur die 1.–2. Strophe, die 3. Strophe von Robert Burns). – Nr. 21: Sir A. Boswell, „Morning a cruel Turmoiler is“. – Nr. 22: T. Toms, „From Garyone, my happy Home“. – Nr. 23: John Wolcot (1738–1819), „The wand’ring Gypsey“. – Nr. 24: Anonym, „The Traugh Welcome“. – Nr. 25–26: David Thomson (1770?–1815), „Oh Harp of Erin“, „When Eve’s last Rays in Twilight die“. – Nr. 27: Helen Maria Williams (1762–1827), „No Riches from his scanty Store“. – Nr. 28: W. Scott, „The British Light Dragoons, or The Plain of Badajos“. – Nr. 29: T. Toms, „Since Greybeards inform us the Youth will decay“. Beethoven erhielt die Melodien von Thomson ohne Text (siehe dazu Op. 108). Erste Aufführung nicht bekannt.

Quellen I

Autographe

1 Skizzen nicht nachgewiesen. 2 Nr. 1, 5 (1. Fassung), 8, 14, 17 und 20, Partitur: D-B, Mus. ms. autogr. Beethoven Artaria 187, S. 12–14, 16–18 und 35–44. Datierung: 1810 (Weber-Bockholdt/ NGA XI/1 KB S. 6). Die Handschrift enthält außerdem WoO 153 Nr. 38, sieben Lieder aus WoO 155 sowie WoO 156 Nr. 1 und eine Skizze zu Op. 108 Nr. 18. Titel: Bl. 1r von unbekannter Hand „Skizzen zu Volksliedern / 22 Blätter“, Bl. 1v von anderer Hand „Notirungen N“. Umfang: 16 Seiten Notentext S. 12–14 Nr. 5 (als Nr. 28), S. 16f Nr. 17 (als Nr. 27), S. 18 Nr. 14 (als Nr. 29), S. 35 Nr. 20 (als Nr. 6), S. 36–39 Nr. 8 (als Nr. 7) und S. 40–44 Nr. 1 (als Nr. 8). Papier: Querformat, 23,5–24 x 29,5–32 cm, zwei Sorten: (a) S. 35–44: 12zeilig; (b) S. 5f und 11–18: 14zeilig. Provenienz: Verlagsarchiv Artaria, Wien. – Erich Prieger, Bonn, seit 1897. – Erworben 1901. Faksimile: SBB/online. Beschreibung: Weber-Bockholdt/NGA XI/1 KB S. 13. 3 Nr. 3, 6, 12 und 26 (ab T. 17), Partitur: D-B, Mus. ms. autogr. Beethoven 29/3, Bl. 3r–5v. Datierung: 1810 (Weber-Bockholdt/NGA XI/1 KB S. 6). Die Handschrift enthält außerdem WoO 153 Nr. 41, vier Lieder aus WoO 155 sowie je zwei Lieder aus WoO 156 und 158. Titel: Bl. 1–2r Einträge von Schindler „Anfänge der Schottischen Volkslieder in meinem Besitz“ (es folgen 61 Liedincipits), Bl. 2r „Lieder, die nicht in dem Bande sind“ (mit anschließender Notierung von 9 Liedincipits). Umfang: 6 Seiten Notentext Bl. 3r Nr. 26 (ab T. 17; als Nr. 33), Bl. 3r–4r Nr. 6 (als Nr. 34), Bl. 4r–4v Nr. 3 (als Nr. 35) und Bl. 4v–5v Nr. 12 (als Nr. 36). Papier: Querformat, 24 x 31 cm, 14zeilig (Bl. 3v und 4v durch handschriftlich zugefügtes System 15zeilig). Provenienz: Anton Schindler. – Erworben 1846. Faksimile: SBB/Mikrofiches. Beschreibung: Weber-Bockholdt/NGA XI/1 KB S. 9. 4 Nr. 5 (2. Fassung), Partitur: D-B, Mus. ms. autogr. Beethoven 29/2, Heft 10, Bl. 93v–95r. Datierung: 1813 (Weber-Bockholdt/NGA XI/1 KB S. 6). Das Heft enthält außerdem WoO 153 Nr. 41, WoO 155 Nr. 20 und eine Skizze zur 2. Fassung von Op. 108 Nr. 20. Titel: Bl. 92r (1. Seite des Heftes) von unbekannter Hand (Schindler?) „3 Nummern“.


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Volksliedbearbeitungen WoO 152

Umfang: 4 Seiten Notentext Nr. 5 (als Nr. 28). Papier: Querformat, 24 x 31 cm, 16zeilig. Provenienz: Anton Schindler. – Erworben 1846. Faksimile: SBB/Mikrofiches. Beschreibung: Weber-Bockholdt/NGA XI/1 KB S. 9. 5 Nr. 10 (T. 1–20), Partitur: D-B, Mus. ms. autogr. Beethoven 19g (altes Bl. 119), ein Blatt. Datierung: 1812 (Weber-Bockholdt/NGA XI/1 KB S. 6). Umfang: ein Blatt; 2 Seiten Notentext Nr. 10 (als Nr. 5). Papier: Querformat, 22 x 27 cm, 16zeilig. Provenienz: Richard Wagener, Marburg. – Erworben 1874. Beschreibung: WeberBockholdt/NGA XI/1 KB S. 7. 6 Nr. 10 (letzte 8 Takte) und 21, Partitur: D-B, Mus. ms. autogr. Beethoven 29/2, Heft 9, Bl. 90–91. Datierung: 1812 (Weber-Bockholdt/NGA XI/1 KB S. 6). Umfang: 2 Blätter; 3 Seiten Notentext Bl. 90r Nr. 10 (ungezählt), Bl. 90v–91r Nr. 21 (als Nr. 6 oder 59), Bl. 91v leer. Papier: Querformat, 24,5 x 29,5 cm, 16zeilig. Provenienz: Anton Schindler. – Erworben 1846. Faksimile: SBB/Mikrofiches. Beschreibung: Weber-Bockholdt/NGA XI/1 KB S. 9. 7 Nr. 11, 13, 19, 22 (1. Fassung), 24 und 25 (1. Fassung), Partitur: F-Pc (in: Pn), Ms 24, S. 1–3 und 5–18. Datierung: 1812 (Weber-Bockholdt/NGA XI/1 KB S. 6). Die Handschrift enthält außerdem drei Lieder aus WoO 153 sowie WoO 155 Nr. 15. Titel: Vorsatzblatt, recto von Schindler „Schottische Lieder von L. van Beethoven. Original-Partition. A. Schindler“, verso von unbekannter Hand „Irische Lieder vol. 45 Ed Härtel et Breitkopf / Le titre du recto, mis par Schindler n’est pas exact.“, darunter von anderer Hand (Bleistift) „1re et 2me Suite“. Umfang: 19 Seiten Notentext S. 1–3 Nr. 22 (als Nr. 7), S. 5–8b Nr. 19 (als Nr. 9 oder 68), S. 9f Nr. 24 (als Nr. 1 oder 54), S. 11 Nr. 13 (10 Schlusstakte), S. 12–14 Nr. 25 (als Nr. 4 oder 57), S. 15 Nr. 24 (Schlusstakte), S. 15–17 Nr. 11 (als Nr. 2 oder 55) und S. 17f Nr. 13 (als Nr. 3 oder 56; letzte 10 Takte siehe S. 11). Papier: Hochformat, 39 x 25 cm, 18zeilig (die S. 19–31 zeigen ein größeres Rastral als S. 1–18, jedoch dieselbe Anzahl von Systemen), vier Sorten: S. 1–3 und 5–10: 19- und 18zeilig, einzeln rastriert; S. 11f: 18zeilig; S. 13–16: 18zeilig; S. 17f: 18zeilig. Provenienz: Anton Schindler. – 6. Mai 1842 Geschenk an F-Pc. Aufschrift S. 1 auf den beiden untersten Notensystemen von Schindler: „Manuscript de Beethoven (de l’an 1815) donné en hommage au Conservatoir de la musique à Paris par [l.:] A. Schindler.“ – Seit 1964 in F-Pn. Faksimile: Gallica. Beschreibung: Weber-Bockholdt/NGA XI/1 KB S. 17. 8 Nr. 22 und 25 (je 2. Fassung), Partitur: D-B, Mus. ms. autogr. Beethoven Artaria 190, S. 27–33. Datierung: 1813 (Weber-Bockholdt/NGA XI/1 KB S. 6). Die Handschrift enthält außerdem 19 Lieder aus WoO 153 sowie WoO 154 Nr. 61–62. Umfang: 7 Seiten Notentext S. 27–30 Nr. 25 (als 4 oder 57), S. 31–33 Nr. 22 (als Nr. 7 oder 60). Papier: Hochformat, 40 x 25,5 cm, 18zeilig. Provenienz: Verlagsarchiv Artaria, Wien. – Erich Prieger, Bonn, seit 1897. – Erworben 1901. Faksimile: SBB/online. Beschreibung: Weber-Bockholdt/NGA XI/1 KB S. 14. II Überprüfte Abschriften 1 Nr. 1–4, 5 (1. Fassung), 6–9, 12, 14 –18, 20, 23 und 26–29, Partitur: D-DS, Mus. ms. 975, Bl. 41v–57v, 59v–66r, 71v–77v, 79v–85r und 87r–89r. Datierung von


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Beethoven: „1810“, drei unbekannte Kopisten. Die Abschrift enthält außerdem fünf Lieder aus WoO 153, WoO 154 Nr. 60, 24 Lieder aus WoO 155 sowie WoO 156 Nr. 1 und Op. 108 Nr. 20. Titel: Bl. 1r von Beethoven „53 [korrigiert aus: 43] chansons / 1810 / par / Louis van Beethoven. / Nb: ce depend de Mr. Thomson de mettre / sur le titre que les chansons ont le violon / et le violoncelle obligé où qu’ils sont ad libitum, / aussi on pourroit mettre tous le deux c’est à dire / que le violon et Violoncelle sont ad libitum ou obligés.“, von Thomson „Fifty three Melodies, chiefly Welsh, (some Irish,) with Symph.s & Accompanimts / composed by Beethoven – for G. Thomson“. Kopftitel Bl. 70r (vor den letzten 10 Liedern der Handschrift) von Beethoven: „10 chansons par Beethoven“. Umfang: 77 Seiten Notentext Bl. 41v–43r Nr. 17 (als Nr. 27), Bl. 43v–44v Nr. 5 (als Nr. 28), Bl. 45r–46r Nr. 14 (als Nr. 29), Bl. 46v–47v Nr. 16 (als Nr. 30), Bl. 47v–49r Nr. 9 (als Nr. 31), Bl. 49v–50v Nr. 18 (als Nr. 32), Bl. 51r–52v Nr. 26 (als Nr. 33), Bl. 52v–54v Nr. 6 (als Nr. 34), Bl. 55r–56r Nr. 3 (als Nr. 35), Bl. 56v–57v Nr. 12 (als Nr. 36), Bl. 59v–60v Nr. 4 (als Nr. 38), Bl. 61r–63r Nr. 2 (als Nr. 39), Bl. 63r–65r Nr. 29 (als Nr. 40), Bl. 65v–66r Nr. 28 (als Nr. 41), Bl. 71v–73r Nr. 7 (als Nr. 2), Bl. 73v–75r Nr. 23 (als Nr. 3), Bl. 75v–77v Nr. 27 (als Nr. 4), Bl. 79v–81r Nr. 20 (als Nr. 6), Bl. 81v–82v Nr. 8 (als Nr. 7), Bl. 83r–85r Nr. 1 (als Nr. 8) und Bl. 87r–89r Nr. 15 (als Nr. 10). Papier: Querformat, 22 x 30,5 cm, Bl. 41–66: 16zeilig; Bl. 71–89: 14zeilig. Provenienz: George Thomson. – Verlagsarchiv Breitkopf & Härtel, Leipzig (Nr. 27 in Hitzigs Katalog). – 1945 von Hellmuth von Hase mit nach Wiesbaden genommen, wo der Verlag neu aufgebaut wurde. Mit dem Verkauf der wertvollen Autographen aus dem Archiv sollte in der Folge der Neubeginn finanziert werden. – Stargardt, Eutin (Katalog Nr. 498, 10.10.1951, Nr. 10). Die Versteigerung der Breitkopf-Archivalien wurde jedoch aufgrund heftiger öffentlicher Proteste abgesagt. – Erworben Dezember 1952 (Sopart/B&H S. 220–223). Beschreibung: Weber-Bockholdt/NGA XI/1 KB S. 16. 2 Nr. 1, 7, 8, 15, 20, 23 und 27, Partitur: D-B, Mus. ms. autogr. Beethoven 29/4, Heft 2, Bl. 105r–111r, 113r–118v und 121r–123r. Datierung von Beethoven: „1810“, unbekannter Kopist. Das Heft enthält außerdem WoO 153 Nr. 30 und 49 sowie WoO 154 Nr. 60. Titel: Bl. 103r (1. Seite des Heftes) von Beethoven „10 Chansons ecossais / par / Louis van Beethoven / 1810“, das Wort „ecossais“ ist mit kleinen gewundenen Balken ausgestrichen und von Thomson durch „Irlandois“ ersetzt worden. Umfang: Bl. 103r Titel, 30 Seiten Notentext Bl. 105r–106v Nr. 7 (als Nr. 2), Bl. 107r–108v Nr. 23 (als Nr. 3), Bl. 109r–111r Nr. 27 (als Nr. 4), Bl. 113r–114v Nr. 20 (als Nr. 6), Bl. 115r–116r Nr. 8 (als Nr. 7), Bl. 116v–118v Nr. 1 (als Nr. 8) und Bl. 121r–123r Nr. 15 (als Nr. 10). Papier: Querformat, 18,5 x 22,5 cm, zwei Sorten: (a) Bl. 105–111, 115–118 und 121– 123: 10zeilig; (b) Bl. 113–114: 12zeilig. Provenienz: Verlagsarchiv Breitkopf & Härtel, Leipzig. – Erworben 1863. Faksimile: SBB/Mikrofiches. Beschreibung: Weber-Bockholdt/NGA XI/1 KB S. 10. 3 Nr. 2–4, 5 (1. Fassung), 6, 9, 12, 14, 16–18, 26, 28 und 29, Partitur: D-BNba, BH 92, S. 115–155 und 160–180. Datierung von Beethoven: „1810“, vier Kopisten: drei unbekannte und Kopist H. Die Abschrift enthält außerdem drei Lieder aus WoO 153, 24 Lieder aus WoO 155 sowie WoO 156 Nr. 1 und Op. 108 Nr. 20. Titel: S. 1 von Beethoven „Korrigirtes Exemplar / 53 [korrigiert aus: 43] Chansons / par / Louis van Beethoven / 1810“. Umfang: 62 Seiten Notentext S. 115–118 Nr. 17 (als


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Nr. 27), S. 119–122 Nr. 5 (als Nr. 28), S. 123–127 Nr. 14 (als Nr. 29), S. 127–130 Nr. 16 (als Nr. 30), S. 131–136 Nr. 9 (als Nr. 31), S. 136–140 Nr. 18 (als Nr. 32), S. 141–144 Nr. 26 (als Nr. 33), S. 144 Nr. 6 (als Nr. 34; T. 1–3), S. 145f Nr. 6 (T. 16– Schluss), S. 147–151 Nr. 3 (als Nr. 35), S. 151–155 Nr. 12 (als Nr. 36), S. 160–164 Nr. 4 (als Nr. 38), S. 164 Nr. 2 (als Nr. 39; nur T. 1–4, gestrichen), S. 165–169 Nr. 2 (als Nr. 39; vollständig), S. 169f Nr. 29 (als Nr. 40; nur T. 1–15, gestrichen), S. 171 Nr. 2 (als Nr. 39; nur T. 43–47, gestrichen), S. 171–177 Nr. 29 (als Nr. 40) und S. 178–180 Nr. 28 (als Nr. 41). Papier: Querformat, 23,5 x 31,5 cm, 12zeilig. Provenienz: Anton Schindler. – Otto Jahn, Bonn (Nr. 939 im Verzeichnis seiner musikalischen Bibliothek, Bonn 1869). – Otto Kyllmann, Bonn, ab 1870. – Erworben 1927. Faksimile und Beschreibung: DBH/online. Weitere Beschreibung: WeberBockholdt/NGA XI/1 KB S. 15. 4 Nr. 2–4, 5 (1. Fassung), 6, 9, 12, 14, 16–18, 26, 28 und 29, Partitur: D-B, Mus. ms. autogr. Beethoven 29/4, Heft 1, Bl. 60v–82r und 84v–94r. Datierung von Beethoven: „1810“, unbekannter Kopist. Das Heft enthält außerdem drei Lieder aus WoO 153, 25 Lieder aus WoO 155 sowie WoO 156 Nr. 1 und Op. 108 Nr. 20. Titel: Bl. 1r von Beethoven „43 Chansons / [vermutlich von Thomson ausgestrichen: „ecossais“] / Par / Louis van Beethoven / 1810.“, darüber und rechts daneben „Cet exemplaire est aussi bon où / vale le Manuscript de / Beethoven, puisqu’il a bien corrigè, / et c’est par la / qu’il est meilleure / que les trois autres / exemplaires deja / envoyès.“. Am oberen Rand von Thomson „This copy of 44 Melodies chiefly Welsh (some Irish) is a Dupli / cate of the larger Manuscript wt Syms & accts by Beethoven / and is more correct than the larger & first copy. G. T.“, mit Bleistift „Nr. 24 What the name?“. Umfang: Bl. 1r Titel, 64 Seiten Notentext Bl. 60v–62v Nr. 17 (als Nr. 27), Bl. 63r–64v Nr. 5 (als Nr. 28), Bl. 65r–67r Nr. 14 (als Nr. 29), Bl. 67r–68v Nr. 16 (als Nr. 30), Bl. 69r–71v Nr. 9 (als Nr. 31), Bl. 72r–73v Nr. 18 (als Nr. 32), Bl. 74r–75v Nr. 26 (als Nr. 33), Bl. 75v–77v Nr. 6 (als Nr. 34), Bl. 78r–80r Nr. 3 (als Nr. 35), Bl. 80r–82r Nr. 12 (als Nr. 36), Bl. 84v–86v Nr. 4 (als Nr. 38), Bl. 86v–88v Nr. 2 (als Nr. 39), Bl. 89r–91v Nr. 29 (als Nr. 40) und Bl. 92r–94r Nr. 28 (als Nr. 41). Papier: Bl. 60–62, 72–77: Querformat, 17,5 x 22,5 cm, 12zeilig; Bl. 63–71, 78–82, 84–86 und 89–94: Querformat, 18,5 x 22,5 cm, 10zeilig; Bl. 87 (bei diesem Blatt die unteren sechs Systeme durch eine 6zeilige Blatthälfte überklebt): Querformat, 17 x 20 cm, 12zeilig; Bl. 88: Querformat, 17 x 18 cm, 12zeilig. Provenienz: Verlagsarchiv Breitkopf & Härtel, Leipzig. – Erworben 1863. Faksimile: SBB/Mikrofiches. Beschreibung: Weber-Bockholdt/NGA XI/1 KB S. 9f. 5 Nr. 5, 22 und 25 (je 2. Fassung), Partitur: D-B, Mus. ms. autogr. Beethoven 29/ 4, Heft 3, Bl. 126r–127v und 135r–139r. Datierung: 1813 (Weber-Bockholdt/NGA XI/1 KB S. 6), zwei unbekannte Kopisten. Das Heft enthält außerdem 21 Lieder aus WoO 153, zwei Lieder aus WoO 154 sowie WoO 155 Nr. 20 und Op. 108 Nr. 20. Titel: Bl. 124r (1. Seite des Heftes) von Thomson „There is no Duplicate of the following Airs. / Airs, partly Scottish, – but chiefly Irish / with Syms & Accompants by Beethoven.“. Umfang: 13 Seiten Notentext Bl. 126r–127v Nr. 5 (als Nr. 28), Bl. 135r– 137r Nr. 25 (als Nr. 4 oder 87) und Bl. 137v–139r Nr. 22 (als Nr. 7 oder 60). Papier: Querformat, 19,5 x 25 cm, 10zeilig. Provenienz: Verlagsarchiv Breitkopf & Härtel, Leipzig. – Erworben 1863. Faksimile: SBB/Mikrofiches. Beschreibung: Weber-Bockholdt/NGA XI/1 KB S. 10f.


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6 Nr. 10, 11, 13, 19, 21, 22 (1. Fassung), 24 und 25 (1. Fassung), Partitur: D-B, Mus. ms. autogr. Beethoven 29/4, Heft 4, Bl. 186v–199r und 201r–203r. Datierung von Beethoven: „Fevrier 1812“, zwei unbekannte Kopisten. Das Heft enthält außerdem WoO 153 Nr. 48. Titel: Bl. 186r (1. Seite des Heftes) von Beethoven „9 airs ecossais / avec accompagnement / d’un Violon et Violoncelle / et avec des ritornelles / et des Conclusions aussi / des Cadences / Par / Louis van Beethoven / au mois Fevrier 1812“, unten von Thomson mit Tinte „Received these 9 Airs by the hands of Thos Coutts Esq. & Co Sept. 1812 wt a letter & Statement from Fries & Co Vienna, of their having drawn on Coutts & Co for the price paid by them to Beethoven for the Rits & Accompts G. T.“, mit Bleistift „Nr. 2 or 55 What the name?“. Umfang: Bl. 186r Titel, 31 Seiten Notentext Bl. 186v–188r Nr. 24 (als Nr. 1 oder 54), Bl. 188v–189v Nr. 11 (als Nr. 2 oder 55), Bl. 190r–191v Nr. 13 (als Nr. 3 oder 56), Bl. 192r–193v Nr. 25 (als Nr. 4 oder 57), Bl. 194r–195v Nr. 10 (als Nr. 5 oder 58), Bl. 196r–197v Nr. 21 (als Nr. 6 oder 59), Bl. 198r–199r Nr. 22 (als Nr. 7) und Bl. 201r–203r Nr. 19 (als Nr. 9). Papier: Querformat, 18,5 x 22,5 cm, drei Sorten: Bl. 186–190 und 193–197: 10zeilig; Bl. 198–199 und 201–203: 12zeilig; Bl. 191–192: 10zeilig. Provenienz: Verlagsarchiv Breitkopf & Härtel, Leipzig. – Erworben 1863. Faksimile: SBB/Mikrofiches. Beschreibung: Weber-Bockholdt/NGA XI/1 KB S. 11f. 7 Korrekturen zu verschiedenen Sätzen: D-B. Mus. ms. autogr. Beethoven 29/5, Heft 11, Kopist: Wenzel Schlemmer (?). Titel: Bl. 173r (1. Seite des Heftes) von Thomson „Corrections by Beethoven on the Irish Airs harmonised by him.“. Umfang: eine Seite. Papier: Querformat, 13,5 x 18 cm, 9zeilig. Provenienz: Verlagsarchiv Breitkopf & Härtel, Leipzig. – Erworben 1863. Faksimile: SBB/Mikrofiches. Beschreibung: Weber-Bockholdt/NGA XI/1 KB S. 13. Zu Nr. 5 (2. Fassung) existiert in D-B eine Abschrift von Anton Schindler (Mus. ms. autogr. Beethoven 29/I; Weber-Bockholdt/NGA XI/1 KB S. 7). Zu Nr. 3, 4, 6 (ab T. 10), 12, 29 (T. 11–31) und 28 existiert dort außerdem eine nicht überprüfte Abschrift von 1810 (Mus. ms. autogr. Beethoven 19f; Weber-Bockholdt/NGA XI/1 KB S. 7).

III Originalausgabe 1814 (März). London, Preston/Edinburgh, G. Thomson. – Titel: „A / Select Collection of / ORIGINAL IRISH AIRS / For the Voice / UNITED TO CHARACTERISTIC ENGLISH POETRY / Written for this Work / with / SYMPHONIES & ACCOMPANIMENTS / FOR THE / PIANO FORTE, VIOLIN, & VIOLONCELLO, / Composed By / BEETHOVEN. / Vol: [hs.: 1] / Price One Guinea. / The Violin & Violoncello parts 2/6 each. / Entd at Stationers Hall. / London. Printed & Sold by Preston 97 Strand. And by G. Thomson the Editor & Proprietor Edinburgh. [r.:] G. Thomson [faksimilierter Namenszug].“ – Reduzierte Partitur (zu Aufbau und Gestaltung der Bände siehe Entstehung und Herausgabe) und 2 Stimmen im Folio-Hochformat. – Partitur: 4 Vorblätter: Frontispiz St. Cäcilia, darunter: „[l.:] SIR J. REYNOLDS PINXIT. [r.:] P. THOMSON SCULPSIT. / ST CECILIA. / FROM THE ORIGINAL IN THE POSSESSION OF SR WATKYN WILLIAMS WYNNE BARr / PUBLISHED MARCH MDCCCXIV By G. THOMSON EDINBURGH.“ (Rückseite unbedruckt); Titelblatt (gestochen, Rückseite unbedruckt); Vorwort (datiert: „Edinburgh, March 1814.“, 2 Seiten im zweispaltigen Buchdruck); Index der Melodien und Texte (im zwei-


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Volksliedbearbeitungen WoO 152

spaltigen Buchdruck, Rückseite unbedruckt). Notentext: eine Leerseite, S. 1–72 im Buchdruck gesetzter Text und gestochener Notentext auf gegenüberliegenden Seiten, eine Leerseite. Schlussvermerk auf S. 72: „EDINBURGH: / Printed by John Moir, / FOR THE PROPRIETOR, GEORGE THOMSON, / TRUSTEES’ OFFICE. / 1814.“ – V, Vc mit eigenem Titelblatt: „VIOLON [in Vc hs. geändert zu: VIOLONco] / Accompaniment / To a Select Collection of / ORIGINAL IRISH AIRS / For the Voice / United to Characteristic English Poetry / WITH / Symphonies & Accompaniments / to each Air / for the Piano Forte Violin & Violoncello / Composed by / BEETHOVEN / VOL. [hs.: 1] / Price of each Accompanimt 2/6 / Entd at Stationers hall. / PRINTED & sold by Preston 97 Strand LONDON / & by George Thomson the Editor & Proprietor Edinburgh. [r.:] G. Thomson [faksimilierter Namenszug].“ – V: 10 Seiten, Vc: 7 Seiten. – Der Band enthält als Nr. 1–29 die Lieder WoO 152 (Nr. 15 in B-dur statt A-dur, Nr. 19 als Solo statt Duett), als Nr. 30 folgt ein Lied von Joseph Haydn (Hob. XXXIb:61). Umschlagtitel in breitem Zierrahmen (vermutlich separat ausgegeben und nicht in allen Exemplaren erhalten): „A / SELECT COLLECTION / OF / IRISH MELODIES; / UNITED TO CHARACTERISTIC / ENGLISH POETRY; / WITH / SYMPHONIES AND ACCOMPANIMENTS / FOR THE / PIANO FORTE, VIOLIN, AND VIOLONCELLO; / BY / Beethoven. / THE WHOLE COLLECTED AND PUBLISHED BY / G. THOMSON; F. A. S. / Edinburgh: / OF WHOM MAY BE HAD, PRINTED UNIFORMLY WITH THIS WORK, / A SELECT COLLECTION OF SCOTISH [!] MELODIES, in Four Volumes; / and of WELSH MELODIES, in Two Volumes; united to interesting Songs, in- / cluding all those of BURNS, above One Hundred in number; and enriched of / Symphonies and Accompaniments, chiefly by / Haydn.“ – Eintrag Stationers’ Hall 10.3.1815 (vermutlich auf die Spätere Auflage bezogen). – Anzeige: Morning Post 18.6.1814. – Ex (unklar, ob mit Frontispiz und allen Vorblättern): A-Wn (Hoboken, Partitur, ohne S. 26f ). – CZ-Pu. – D-BNba (3 Ex, eines mit hs. Vermerk „Proof“ und Widmung Thomsons an Mrs. James Smith, Partitur ohne S. 64–67, 2 Ex nur Partitur, eines mit hs. Widmung Thomsons „To Miss Thomas“), Mbs. – GB-Lbl (Hirsch, nur Partitur). – US-SJb.

Spätere Auflage Ende 1814 / Anfang 1815. Mit Korrekturen im Notentext und einem veränderten Vorwort, jetzt signiert „Edinburgh, Anno 1814“ (siehe Entstehung und Herausgabe). – Ex: A-Wn (Hoboken, Wasserzeichen 1811). – D-F (Partitur, Etikett „Sold at WHITE’S […] BATH“). – GBGu, Ob (3 Ex, 2 Ex nur Partitur, eines Tyson). – IRL-Dtc (Partitur). – US-ELmsu (Partitur), NYj (Partitur). – Auflage ungeklärt: GB-A, Cu (Preface: „May 1814“, wohl irrtümlich), Lbl. – IRL-Dn (2 Ex, Vc fehlt). – US-LAum (Partitur), TA.

Zu späteren Ausgaben der Lieder Nr. 1, 4, 8, 11–14, 16, 20, 21 und 28 in anderen Sammlungen Thomsons siehe Hopkinson/Oldman.

IV Weitere Ausgabe 1855. Wien, Artaria & Comp., 2 Teile, VN/PN 3169, 3170. Nr. 22 und 25 als Nr. 7 und 2 in „Original / Irish Songs / (Words by Thomas Moore) / […]“. – Zusammen mit Liedern aus WoO 153, weitere Angaben siehe dort. V Arrangements Für Singstimme und Klavier Zwischen 1824 und 1826. Baltimore, John Cole. Nr. 14: „Ah! who sits so sadly. A much admired song. Written to a favorite Irish melody by Mr. Toms. With an accompaniment for the piano forte by Beethoven.“ – Ex: US-CAdriscoll (in: Cn), NYp, PHf.


00_Band 2.book Seite 391 Montag, 29. September 2014 3:11 15

WoO 153 Volksliedbearbeitungen

391

1856 (November). Wien, Artaria & Comp., PN 3173. Nr. 22 und 25 in: „ZWÖLF / Irische Lieder / von / Louis van Beethoven / in / deutscher Uebersetzung von H. Kestner / und mit / Begleitung des Pianoforte allein / von / CARL CZERNY. / (Nach der Original-Ausgabe.) / […] (Eingetragen in das Vereins-Archiv – 1856.) / […].“ – Inhalt wie Weitere Ausgabe 1855. – Ex: A-Ik, Wn, Wst. – CZ-Pu. – D-BNba. – H-Bl. Für Singstimme allein Zwischen 1824 und 1826. Baltimore, John Cole. Nr. 14: „O who sits so sadly? Written by Mr. T. Toms. Air Black Jock“, in: „The Vocal Cabinet“, Nr. 1, S. 16. – Ex: US-CAdriscoll (in: Cn), NYp, PHf.

VI Sammelausgaben siehe Hopkinson/Oldman. Briefbelege: BGA 401, 409, 426, 457, 466, 514f, 556, 590, 604f, 623, 713, 739, 752, 1100f, 1103, 1110f, 1371, 1389. Literatur: Cooper/Folksongs. – Hopkinson/Oldman. – Hufstader/Lieder. – Weber-Bockholdt/ Liedbearbeitungen. – Weber-Bockholdt/NGA XI/1 KB. Verzeichnisse: Thayer/1865 Nr. 174/1–29 (S. 94–97). – Nottebohm/1868 S. 163–166. ♦ Fojtíková/Verzeichnis. – Hob Nr. 708–709, Bd. 17 Nr. 166–168, 172. – Katalog Lbl Bd. 4 S. 229, Bd. 56 S. 246. – NUC Bd. 43 S. 363, Bd. 696 S. 407. – Weinmann/Artaria S. 142. – Wolfe/ America Nr. 492–493, 9515.

WoO 153 Irische Lieder II für eine, zwei oder drei Singstimmen mit Begleitung von Klavier, Violine und Violoncello Widmung: – NGA XI/2

AGA/SBG siehe Konkordanz S. 369f




00_Band 2.book Seite 544 Montag, 29. September 2014 3:11 15

544

Werke für Soloinstrumente und Orchester WoO 207

WoO 207 Romance cantabile (e-moll) für Querflöte, Fagott, Klavier und Orchester Widmung: – NGA – AGA – SBG III/2 (Hess 13)

Besetzung: 2 Ob, Fl solo, Fg solo, Pfte solo, V 1/2, Va 1/2, B

Zur Geschichte Entstehung und Herausgabe: Komponiert wahrscheinlich in Bonn 1786. Die Erstausgabe in Partitur erschien postum 1952 bei Breitkopf & Härtel in Wiesbaden. Die autographe Partitur (Quelle I.2) enthält den ersten Teil (Minore) vollständig, der anschließende Maggiore-Teil bricht nach vier Takten ab. Die Quelle befand sich in Beethovens Nachlass, er muss sie also von Bonn nach Wien mitgenommen haben. Die mit großer Sorgfalt und ohne Korrekturen geschriebene Partitur lässt vermuten, dass der Satz (oder gar ein größeres mehrsätziges Werk) einmal vollständig war. Douglas Johnson und Willy Hess vermuten in der Romance den möglichen Mittelsatz einer Sinfonia concertante, möglicherweise in G-dur (Johnson/Fischhof Bd. 1 S. 274, 366; Quelle III, Vorwort). Auf die Einbettung in einen größeren Zusammenhang mit größerem Orchesterapparat lässt auch die viermal wiederholte Notiz „Romance tacet“ am unteren Rand der ersten Seite der autographen Partitur schließen. Beethoven verwendete für die Niederschrift der Romance nicht nur das gleiche Papier wie für das Trio WoO 37, auch bestimmte Charakteristika seiner Handschrift zeigen die chronologische Nähe zu letzterem Werk (Johnson/Fischhof Bd. 1 S. 245). Die deutlichste Parallele zu WoO 37 findet sich jedoch in der Besetzung. Die Kombination von Klavier, Querflöte und Fagott ist nicht alltäglich und verweist auf die gräfliche Familie von Westerholt-Gysenberg, für die Beethoven 1786 das Trio WoO 37 komponierte (die autographe Partitur des Trios ist datiert). Auf frei gebliebenen Systemen der autographen Partitur von WoO 207 notierte Beethoven Skizzen zu anderen Werken, die zwar ebenfalls aus Bonner Zeit stammen, aber deutlich später entstanden (Johnson/Fischhof Bd. 1 S. 366f, 405f).

Quellen I 1

Autographe Skizzen nicht nachgewiesen.


00_Band 2.book Seite 545 Montag, 29. September 2014 3:11 15

WoO 208 Kammermusik ohne Klavier

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2 Partitur, T. 1–57: GB-Lbl, Add. Ms. 29801 („Kafka“), Bl. 74v–80v. Auf freigebliebenen Systemen Skizzen zu WoO 5, 6 und 92 aus späterer Zeit. Titel: Kopftitel Bl. 74v „Romance cantabile“. Umfang: 13 Seiten Notentext. Papier: Hochformat, 33–34 x 21 cm, 16zeilig. Provenienz: Verlagsarchiv Artaria, Wien. – Johann Nepomuk Kafka, Wien. – Erworben 1875. Faksimile und Übertragung: Kerman/Kafka. Beschreibung: Johnson/Fischhof Bd. 1 S. 238–246. II

Überprüfte Abschriften nicht nachgewiesen.

III Erstausgabe (Partitur) 1952. Wiesbaden, Breitkopf & Härtel, PN „Wb 59“. – Titel: „Ludwig van Beethoven / ROMANCE CANTABILE / für Klavier, Flöte und Fagott / mit Begleitung von zwei Oboen / und Streichorchester / Vollendet und herausgegeben / von Willy Heß / Partitur / BREITKOPF & HÄRTEL. WIESBADEN / P. B. 3704 / Printed in Germany“. – VI und 21 Seiten. Briefbelege: – Literatur: Johnson/Fischhof Bd. 1 S. 238–246, 366f, 405f.

WoO 208 Quintett (Es-dur) für Oboe, drei Hörner und Fagott Widmung: – NGA VI/1 AGA – SBG VII/4 (Hess 19)


00_Band 2.book Seite 546 Montag, 29. September 2014 3:11 15

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Kammermusik ohne Klavier WoO 208

Zur Geschichte Entstehung und Herausgabe: Komponiert in Bonn vor Beethovens Abreise nach Wien im November 1792, revidiert möglicherweise im folgenden Jahr in Wien. Die Erstausgabe des überlieferten Fragments erschien postum 1963 im Rahmen der SBG bei Breitkopf & Härtel in Wiesbaden. Schon 1954 war bei Schott in Mainz eine von Leopold Alexander Zellner vervollständigte und von Willy Hess herausgegebene Version erschienen. Das Bläserquintett ist nur fragmentarisch in einem unvollständigen 1. und 3. sowie einem vollständigen 2. Satz überliefert; ob ein 4. Satz existierte, ist unklar. Es befand sich möglicherweise unter den Werken, die Joseph Haydn am 23. November 1793 an Kurfürst Maximilian Franz als Beleg für die Fortschritte seines Schülers Beethoven nach Bonn schickte (BGA 13). Allerdings bemängelte der Kurfürst in seinem Antwortschreiben (Konzept): „Da indessen diese Musik, die Fuge ausgenommen, von demselben schon hier zu Bonn komponirt und produzirt worden, ehe er diese seine zweyte Reise nach Wien machte, so kann mir dieselbe kein Beweis seiner zu Wien gemachten Fortschritte seyn“ (BGA 14). Die Behauptung des Kurfürsten, die Werke seien schon in Bonn entstanden und aufgeführt worden, wird durch die Inventarlisten der Bonner Hofkapelle gestützt (I-MOe, Cat. 53. I-II), in denen auch das Bläserquintett verzeichnet ist (Riepe/Hofkapelle S. 110). Das Papier der autographen Partitur stammt allerdings aus Wiener Zeit, Douglas Johnson datiert es auf die zweite Hälfte 1793 (Johnson/Fischhof Bd. 1 S. 105). Offenbar revidierte Beethoven das Quintett also im Unterricht bei Haydn. In der autographen Partitur ist zwischen der Oboe und den Hörnern eine Zeile für Klarinette frei gelassen. Deswegen wurde das Quintett auf der Nachlassversteigerung als „Sextett“ angeboten und noch von Alexander W. Thayer als solches aufgelistet (Thayer/1865 Nr. 282). Johnson vermutet jedoch, dass ein Sextett nie geplant, sondern die Klarinette als Alternative zur Oboe gedacht war (Johnson/Artaria S. 223f; vgl. auch Voss/NGA VI/1 S. 368). Im Katalog der Nachlassversteigerung 1827 wird das Manuskript unter „Skizzen, Fragmente und zum Theil unvollständige Werke“ geführt (Nr. 69), es war also wohl bereits damals nicht mehr vollständig. 1862 ergänzte Leopold Alexander Zellner (1823–1894) das überlieferte Fragment, indem er „aus der vorhandenen Reprise des ersten Satzes die Exposition wiederherstellte und eine Durchführung mit Beethovens Motiven schuf […]. Die Vollendung des dritten Satzes konnte dagegen nur ein Notbehelf sein.“ (Hess/WoO208; siehe Quellen II.) Die Erstausgabe, herausgegeben von Willy Hess (Quelle III.1), greift auf Zellners Ergänzungen zur Vervollständigung des Werks zurück, in SBG (Quelle III.2) ist lediglich das Fragment ediert. Erste Aufführung nicht bekannt. Sie muss in Bonn vor Beethovens Abreise nach Wien im November 1792 stattgefunden haben. Die erste Aufführung der von Leopold Alexander Zellner ergänzten Fassung fand am 28. Februar 1862 in Wien statt (Hess/WoO208).


00_Band 2.book Seite 547 Montag, 29. September 2014 3:11 15

WoO 209 Kammermusik ohne Klavier

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Quellen I Autographe 1 Skizzen nicht nachgewiesen. 2 Partitur, ohne Anfang des 1. Satzes und Schluss des 3. Satzes: D-B, Mus. ms. autogr. Beethoven Artaria 185. Möglicherweise fehlt ein 4. Satz vollständig. Umfang: 6 Blätter; 12 Seiten Notentext Bl. 1r–6v. Papier: Querformat, 23,5 x 32 cm, 12zeilig. Provenienz: Verlagsarchiv Artaria, Wien. Unter Nr. 69 („Sextett“) der Nachlassversteigerung 1827 erworben. – Erich Prieger, Bonn, ab 1897. – Erworben 1901. Faksimile: SBB/Mikrofiches. Beschreibungen: Voss/NGA VI/1 S. 367f. – Bartlitz/Katalog. II

Überprüfte Abschriften nicht nachgewiesen.

In D-B (Mus. ms. 1272/10) und A-Wgm (VIII 49858) finden sich abschriftliche Partituren und Stimmen, die im Zusammenhang mit der Komplettierung des Werks durch Leopold Alexander Zellner entstanden (vgl. Hess/WoO208, Voss/NGA VI/1 S. 368). Sie dienten der Aufführung am 28. Februar 1862 in Wien.

III Erstausgaben (Partitur) 1 Mit Ergänzungen von Leopold Alexander Zellner: 1954. Mainz, B. Schott’s Söhne u. a., PN „B. S. S 38698“. – Titel: „LUDWIG VAN BEETHOVEN / (1770–1827) / Quintett / für Oboe, 3 Hörner in Es und Fagott / Mit L. A. Zellners Ergänzungen nach dem Autograph / erstmals herausgegeben von / Willy Hess / Partitur Edition Schott 4517 / (Stimmen Edition Schott 4529) / B. SCHOTT’S SÖHNE / MAINZ: Weihergarten 5 / […].“ Partitur 24 Seiten; 5 Stimmen zu je 4 Seiten. 2 Fragment in SBG. Briefbelege: BGA 13f. Literatur: Hess/WoO208. – Voss/NGA VI/1 S. 367f.

WoO 209 Menuett (As-dur) für zwei Violinen, Viola und Violoncello Widmung: – NGA VII/8 AGA – SBG VI/8 (Hess 33) und VIII/3 (Klavierfassung, Hess 88)


00_Band 2.book Seite 548 Montag, 29. September 2014 3:11 15

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Kammermusik ohne Klavier WoO 209

Zur Geschichte Entstehung und Herausgabe: Komponiert vermutlich 1790 in Bonn. Die Erstausgaben erschienen postum: 1963 die Partitur und 1964 die Klavierfassung im Rahmen der SBG bei Breitkopf & Härtel in Wiesbaden. Beethoven notierte das Menuett als Partitur für Streichquartett und in einer Klavierfassung auf Bonner Papier (Quelle I.2). Einziger Anhaltspunkt für die Datierung sind Skizzen zu einer frühen Fassung des Klavierkonzerts op. 19 auf der letzten Seite des Manuskripts (Bl. 2v), die HansWerner Küthen auf vermutlich 1790 datiert (Küthen/NGA III/2 KB S. 30f). Douglas Johnson hält es für möglich, dass das Papier vom gleichen Bogen wie die autographe Partitur der ersten Fassung von WoO 113 stammt (siehe dort, Quelle I.2), die wegen der darin ebenfalls enthaltenen Skizzen zu WoO 87 auf Anfang 1790 zu datieren ist (Johnson/Fischhof Bd. 1 S. 245f). Das Menuett ist sowohl in der Klavierfassung als auch in der Quartettpartitur ohne Trio notiert. Im „Kafka“-Konvolut findet sich allerdings ein Trio („Mineur“), das Beethoven in der Überschrift „Zum Menuett in as“ zuordnet (Quelle I.3). Willy Hess geht daher davon aus, dass es dem Menuett zugehörig ist (SBG VIII/3 S. 150). Allerdings ist das Stück auf Wiener Papier geschrieben und damit deutlich jünger als das Menuett (Johnson datiert es auf 1793/94, siehe Johnson/Fischhof Bd. 1 S. 87f). Erste Aufführung nicht bekannt.

Quellen I Autographe 1 Skizzen nicht nachgewiesen. 2 Menuett ohne Trio, Partitur: F-Pc (in: Pn), Ms 61 (SV 214). Umfang: 2 Blätter; 3 Seiten Notentext Bl. 1r–2r (Bl. 1r Klavierfassung, Bl. 1v–2r Quartettpartitur), Bl. 2v Skizzen zu Op. 19. Papier: Querformat, 24 x 30,5 cm, 12zeilig. Provenienz: Joseph Fischhof. – Von diesem 1844 dem Fürsten von HohenzollernHechingen geschenkt. – Von diesem seinem Kapellmeister Thomas Täglichsbeck geschenkt. – Von dessen Witwe 1872 an A. L. Kurtz verkauft. – 1912 mit dessen Nachlass an F-Pc. – Seit 1964 in F-Pn. Faksimiles: Gallica. – Mies/WoO209 nach S. 86. 3 Trio, Partitur: GB-Lbl, Add. Ms. 29801 („Kafka“), Bl. 47v. Titel: „Mineur Zum Menuett in as“. Umfang: eine Seite Notentext. Papier: Querformat, 23 x 32,5 cm, 16zeilig. Provenienz: Verlagsarchiv Artaria, Wien. – Johann Nepomuk Kafka, Wien. – Erworben 1875. Faksimile, Übertragung und Beschreibung: Kerman/Kafka. II

Überprüfte Abschriften nicht nachgewiesen.

III Erstausgaben (Partitur und Klavierfassung) in SBG. Die erste Stimmenausgabe des Streichquartettsatzes erschien 1966 als Beilage zu Mies/WoO209. Briefbelege: – Literatur: Mies/WoO209. – Zürcher/Beethoveniana.


00_Band 2.book Seite 549 Montag, 29. September 2014 3:11 15

WoO 210 Kammermusik ohne Klavier

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WoO 210 Allegretto (h-moll) für zwei Violinen, Viola und Violoncello Widmung: – NGA VI/5 SBG –

AGA –

Zur Geschichte Entstehung und Herausgabe: Komponiert am 28. November 1817 in Wien. Die Erstausgabe erschien postum 2001 in Partitur und Stimmen als Beilage zum Faksimile im Verlag K. G. Saur in München. Die autographe Partitur (Quelle I.2) trägt folgende Aufschrift des Besitzers: „This quartette was composed for me in my presence by Ludwig v Beethoven at Vienna / Friday, 28th November 1817. Richard Ford.“ Der Autor, Reise- und Kunstschriftsteller und Kritiker Richard Ford (1796– 1858) bereiste nach seinem Abgang vom Trinity College in Oxford von Juni 1817 bis Mai 1818 Deutschland, die Schweiz, Österreich und Italien. Sein Aufenthalt in Wien ist für den Spätherbst 1817 nachweisbar, am 12. Oktober 1817 traf er dort ein (Vermerk in der Wiener Zeitung 15.10.1817). Zusammen mit dem Manuskript hatte Ford von Beethoven ein von diesem signiertes Porträt erhalten (Kupferstich von Blasius Höfel nach Louis Letronne; erschienen 1814 bei Artaria in Wien; Abbildung als Frontispiz in Roe/WoO210). Ansonsten fehlt jeder Beleg für eine Begegnung zwischen Beethoven und Ford, weder in Briefen noch in den Konversationsheften fällt sein Name. Ford reiste in Begleitung seiner Landsleute John Abbiss und David Constable. Der Buchhändler Constable verfügte über viele Empfehlungsschreiben, möglicherweise ebnete eines davon den Weg zu Beethoven. Ford verließ Wien am 29. November 1817. Das Datum im Pass (Abbildung Roe/WoO210 S. 8) wurde allerdings korrigiert. Offenbar wollte Ford schon am 28. November abreisen, traf sich an diesem Tag aber dann noch mit Beethoven. Das Allegretto wäre demnach eine Abschiedskomposition, wie Beethoven sie etlichen seiner Besucher verehrte. Skizzen zu WoO 210 sind nicht bekannt. Beethoven notierte am selben Tag auch die autographe Partitur der Streichquintettfuge op. 137 (siehe dort, Quelle I.2). Aufgrund dieser Tatsache und der vielen Ähnlichkeiten zwischen dem Allegretto und Op. 137, bezeichnet Sieghard Brandenburg das Allegretto „fast als ein Abfallprodukt des Quintetts“ (Brandenburg/WoO210 S. 57). Erste Aufführung zu Beethovens Zeit nicht bekannt. Die offizielle öffentliche Erstaufführung fand statt am 3. März 2001 durch das Hagen-Quartett im Rahmen des Festivals „Les Sommets musicaux de Gstaad“. Zuvor wurde das Allegretto bereits am 7. Oktober 1999 (Eroica String Quartett bei Sotheby’s, London) und am 23. November 1999 (Orion String Quartet in New York) gespielt. Unmittelbar nach dem Erwerb der autographen Partitur durch Gaspard Bodmer erklang es am 1. April 2000 in einer Privataufführung bei Bodmer durch das Quartetto Concertante Carl Stamitz.


00_Band 2.book Seite 550 Montag, 29. September 2014 3:11 15

550

Klavierwerke WoO 211

Quellen I Autographe 1 Skizzen nicht nachgewiesen (könnten aber im verschollenen „Boldrini“-Skizzenbuch vorhanden gewesen sein). 2 Partitur: CH-CObodmer. Datierung: 28. November 1817. Titel: Auf Bl. 1v Aufschrift von Richard Ford „This quartette was composed for me in my presence by Ludwig v Beethoven at Vienna / Friday, 28th November 1817. Richard Ford.“. Umfang: 2 Blätter (ein Doppelblatt); eine Seite Notentext Bl. 2r (ursprünglich erste Seite des Doppelblatts), Bl. 1r und 2v leer, Bl. 1v Aufschrift Ford. Papier: Querformat, 24 x 30,5 cm, 16zeilig. Provenienz: Album von Mary Ford. – 1910 in den Besitz der Familie Molesworth-St Aubyn in Pencarrow, Cornwall, übergegangen. – Sotheby’s, London (Auktion 8.12. 1999, Los 189). – 1999 erworben durch Gaspard Bodmer. Faksimile und Beschreibung: Roe/WoO210. II

Überprüfte Abschriften nicht nachgewiesen.

III Erstausgabe (Partitur und Stimmen) 2001. Beilage zu: Roe/WoO210. Briefbelege: – Literatur: Roe/WoO210. – Brandenburg/WoO210. – Cooper/WoO210.

WoO 211 Andante (C-dur) für Klavier Widmung: – NGA – SBG IX/4

AGA –

Zur Geschichte Entstehung und Herausgabe: Komponiert ca 1790–1792 in Bonn. Die Erstausgabe erschien postum 1957 im G. Henle Verlag, München–Duisburg.



00_Band 2.book Seite 580 Montag, 29. September 2014 3:11 15

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Unv 1

Symphonie „Nr. 0“ Unv 2

Satz einer Symphonie (c-moll) NGA – AGA – SBG – (Hess 298)

Zur Geschichte Entstehung: Skizziert wohl zwischen 1786 und 1790. Douglas Johnson datiert die erhaltenen Skizzen aufgrund des Handschriften- und Papierbefunds auf die Jahre 1786–1790 (Johnson/Fischhof Bd. 1 S. 221f und 242–246). Joseph Kerman fasst den Zeitraum mit 1788/89 etwas enger (Kerman/Kafka Bd. 2 S. 291). Der Hinweis Gustav Nottebohms hinsichtlich der Ähnlichkeit des Themas mit demjenigen des 2. Satzes aus dem Klavierquartett WoO 36 Nr. 1 (entstanden 1785) kann nicht unmittelbar als Indiz für die Entstehung der Skizzen zur Symphonie herangezogen werden (Nottebohm/BeethovenianaII S. 567).

Quellen Skizzen GB-Lbl, Add. Ms. 29801 („Kafka“), Bl. 70. Kopftitel „Sinfonia“. 111 Takte Skizzen im Klaviersatz, T. 91 ein vereinzelter Hinweis auf die Instrumentierung „Obo[e]“. Übertragung: Stein/Jugendsymphonie S. 131f, Faksimile und Übertragung: Kerman/Kafka. Briefbelege: – Literatur: Hess/Green Nr. 298. – Johnson/Fischhof Bd. 1 S. 221f, 242–246. – Kerman/Kafka Bd. 2 S. 291. – Stein/Jugendsymphonie S. 130–133.

Unv 2

Symphonie „Nr. 0“ (C-dur) NGA – SBG –

AGA –

Zur Geschichte Entstehung: Skizziert vermutlich ab 1794 in Wien, auf Beethovens Konzertreise im Frühjahr 1796 und wohl auch anschließend im selben Jahr wieder in Wien.


00_Band 2.book Seite 581 Montag, 29. September 2014 3:11 15

Unv 2 Symphonie „Nr. 0“

581

Die Datierung des Skizzierungsprozesses basiert ausschließlich auf im Umfeld zu den Notaten zur Symphonie existierenden Skizzen zu anderen Werken und auf dem verwendeten Papier für diese Aufzeichnungen. Beethoven begann vermutlich mit seiner Arbeit an der Symphonie bereits 1794. Dies lassen Skizzen vermuten, die sich auf der letzten Seite der autographen Werkniederschrift von Op. 129 finden (Skizzen 5). Das Klavierstück op. 129 entstand nach Jos van der Zandens Vermutung 1794 (Zanden/Ingharese; auch Gustav Nottebohm hatte dies aufgrund der Skizzen vermutet, die sich unter Beethovens Studien bei Albrechtsberger befinden, siehe Skizzen 3; Nottebohm/BeethovenianaII S. 229). Beethoven arbeitete an der Symphonie bis Mitte 1796 und sogar noch auf seiner Konzertreise nach Prag, Dresden und Berlin. Einige Skizzen sind auf Papier notiert, das Beethoven erst auf dieser Reise in Berlin kaufte (Skizzen 1 und 6 sowie das Doppelblatt 81/82 aus Skizzen 2). Demzufolge arbeitete er noch im Mai und Juni 1796 intensiv an der Symphonie (vielleicht hoffte er, sie in Berlin aufführen zu können). Alle übrigen Skizzen auf Wiener Papier stammen aus der Zeit vor der Reise (Johnson/Fischhof Bd. S. 465f). Lediglich Bl. 59 des „Kafka“-Konvoluts (siehe Skizzen 2) ist ein Papier, das Beethoven 1796/97 verwendete. Dies ist der einzige Hinweis, dass er sich auch nach seiner Rückkehr nach Wien noch mit der schließlich aufgegebenen Symphonie beschäftigte. Douglas Johnson, der die frühesten erhaltenen Skizzen entgegen van der Zanden wohl zu spät, in die zweite Hälfte 1795, datiert, nimmt als Stimulus für Beethovens Symphonie Haydns Rückkehr aus England und die Vorbereitung von dessen großer Akademie im Dezember 1795 an. Den Skizzen zufolge sollte dem Allegro im 1. Satz eine langsame Einleitung vorangehen. Die meisten erhaltenen Skizzen gelten dem 1. Satz. Der langsame Satz ist als Adagio in F, vereinzelt auch als Andante in unterschiedlichen Tonarten angelegt, gefolgt von Menuett und Trio. Das Finale plante Beethoven im ⁶⁄₈- oder ¹²⁄₈-Takt (zur Disposition der Skizzen und ihrer Verarbeitung siehe ausführlich Douglas P. Johnson, Beethoven’s Early Sketches in the ‘Fischhof Miscellany’: Berlin Autograph 28, Ph. Diss. University of California, 2 Bde., Ann Arbor, Mich., 1978, Bd. 1 S. 785–1037). Für die Komposition seiner 1. Symphonie op. 21, ebenfalls in C-dur, griff Beethoven an einer Stelle auf die älteren Vorarbeiten zurück: Der Beginn des Rondothemas aus dem Finale stimmt mit dem Hauptthema des für das frühere Projekt konzipierten Kopfsatzes überein (Raab/NGA I/1 S. 149).

Quellen Skizzen (1) 1. Satz (langsame Einleitung und Allegro) sowie drei andere Sätze (Adagio in F, Minuet und Trio, Finale in 12/8): D-B, Mus. ms. autogr. Beethoven 28 („Fischhof“), Bl. 9, 13–14 und 16–17. Datierung: Mai/Juni 1796, Faksimile von Bl. 16v: Johnson/ Tour1796 S. 37, vollständiges Faksimile: SBB/Mikrofiches, Übertragung: Johnson/ Fischhof Bd. 2. (2) 1. Satz (langsame Einleitung und Allegro) sowie drei andere Sätze (Adagio in A, Minuet und Trio, Finale in 6/8): GB-Lbl, Add. Ms. 29801 („Kafka“), Bl. 56–57, 59r, 71v, 127v–128v und 158–159, vielleicht auch Bl. 81–82 und 97r. Datierung: 1795, Bl. 81– 82 Mai/Juni 1796, Bl. 59 Ende 1796, Faksimile und Übertragung: Kerman/Kafka. (3) A-Wgm, A 75 II, Bündel 9/c, Bl. 50.1r. Datierung: 1794/95, Übertragungen: Ronge/NGA XIII/1 Bd. 1 S. 233. – Nottebohm/Studien S. 202. (4) Langsamer Satz (Andante in c): F-Pc (in: Pn), Ms 79, Bl. 1r. Datierung: Anfang 1796? Faksimile: Gallica. (5) 1. Satz (Allegro) und langsamer Satz (Andante in c): US-NYpm, Lehman Deposit (Autograph von Op. 129), Bl. 4v. Datierung: 1794 (Zanden/Ingharese), Faksimile und Übertragung: Hertzmann/Op129S. 176–177.


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Symphonie Nr. 10 Unv 3

(6) 1. Satz (Coda) und langsamer Satz (Andante): I-BGi, Doppelblatt. Datierung: Mai/ Juni 1796, Faksimile und Übertragung: Holschneider/Bergamo. (7) 1. Satz? (Zuschreibung nicht gesichert): D-BNba, NE 96. Datierung: 1795?, Faksimile: DBH/online. Briefbelege: – Literatur: Holschneider/Bergamo. – Johnson/Fischhof Bd. 1 S. 461–469. – Douglas P. Johnson, Beethoven’s Early Sketches in the ‘Fischhof Miscellany’: Berlin Autograph 28, Ph. Diss. University of California, 2 Bde., Ann Arbor, Mich., 1978, Bd. 1 S. 785–1037. – Müller-Reuter/ Beethoveniana. – Nottebohm/BeethovenianaII S. 228f. – Raab/NGA I/1 S. 149.

Unv 3

Symphonie Nr. 10 (c-moll/Es-Dur) NGA – SBG –

AGA –

Zur Geschichte Entstehung: Skizziert zwischen 1822 und 1825. Nach Beethovens Tod berichteten verschiedene ihm nahestehende Zeitgenossen von einer 10. Symphonie, die der Komponist geplant hatte. Karl Holz teilte mit, dass Beethoven ihm den 1. Satz seiner 10. Symphonie mit einer langsamen Einleitung in Es-dur und einem Allegro in c-moll auf dem Klavier vorgespielt habe (TDR V S. 333 bzw. auf alle Sätze bezogen bei Lenz/Katalog Teil 4 S. 368; siehe auch Kopitz/Cadenbach Bd. 1 S. 463). Anton Schindler berichtete 1844 von Skizzen (Schindler besaß unter anderem Skizzen 4; siehe Schindler/Skizzenbücher), auch Gerhard von Breuning erinnerte sich daran, Beethoven von der Symphonie sprechen gehört zu haben (Breuning/Schwarzspanierhaus S. 97). Besonders Gustav Nottebohm zweifelte allerdings an dieser „Fabel“. Er sah in den ihm bekannten Skizzen (aus dem Besitz Schindlers; Skizzen 4) nur spontane Einfälle, die über ein Keimstadium nicht hinauskamen: „Hätte Beethoven so viel Symphonien geschrieben, als er angefangen hat, so besässen wir ihrer wenigstens fünfzig“ (Nottebohm/BeethovenianaII S. 12f ). Bereits Ludwig Misch (1955) und Robert Winter (1977) stellten die Frage nach der Existenz umfangreicherer Skizzen zur 10. Symphonie (Misch/Zehnte, Winter/Zehnte). Sieghard Brandenburg (Brandenburg/Op125) und Barry Cooper (Cooper/Zehnte) konnten in den 1980er Jahren schließlich weitere Skizzen identifizieren (Skizzen 1–3), die Cooper zu einer aufführbaren Version des 1. Satzes ausarbeitete (Cooper/ZehnteRekonstruktion). Den äußeren Anlass zur Komposition der 9. Symphonie und einer weiteren bot ein Schreiben von Ferdinand Ries vom 9. Juni 1817. Er übersandte aus London eine offizielle Einladung für „nächstkommenden Winter“ und den Auftrag für zwei neue Symphonien (BGA 1129). Beethoven nahm Einladung und Auftrag an, die Arbeit kam aber wegen anderer Projekte kaum voran. Immerhin machte er sich auf einem Skizzenblatt von März/April 1818 Gedanken zur Anlage der 10. Symphonie (hier als „2te“ dieses Doppelauftrags): „[zunächst dreispaltig; links:] Adagio Cantique / Frommer Gesang / in einer Sinfonie / in den alten Tonarten. [Mitte:] entweder / für sich


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Unv 3 Symphonie Nr. 10

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allein / oder als Einleitung / in eine Fuge / ‚Hergott dich loben wir / alleluja‘ / [rechts:] vieleicht auf diese weise die / ganze 2te Sinfonie charakteri= / sirt wo alsdenn im lezten / [über die ganze Zeilenbreite:] Stück oder schon im adagio / die Singstimmen eintreten / die orchester Violinen etc werden beym lezten Stück verzehnfacht. / Oder das adagio wird auf gewiße weise im lezten / Stücke widerholt wobey erst die Singstimmen / nach u nach eintreten – im adagio text / griechischer Mithos Cantique Eclesiastique / im Allegro Feyer des Bachus.“ (D-BNba, Slg. H. C. Bodmer, HCB BSk 8/56 recto.) Skizzen 1 und 2 aus dem Jahr 1822 belegen, dass Beethoven schließlich tatsächlich eine Zeit lang parallel an zwei Symphonien arbeitete. Konkret ausgearbeitet wurde dann aber nur die 9. Symphonie op. 125, die Beethoven 1824 nach London schickte und in die er die ursprünglich für die „2te Sinfonie“ vorgesehene Idee eines Chores übernommen hatte. Am 20. Dezember 1824 wiederholte Charles Neate die Einladung der Philharmonic Society nach London und betonte, die Gesellschaft erwarte, „daß Sie eine Symphonie und ein Concert schreiben, welche während Ihres Aufenthaltes bey uns aufgeführt werden, dann aber als Ihr Eigenthum zu betrachten sind“ (BGA 1914). Beethoven beantwortete das Schreiben am 27. Januar 1825 und versprach, umgehend mit der Arbeit an der 10. Symphonie zu beginnen (BGA 1928). Dies geschah jedoch zunächst nicht. Offenbar dachte Beethoven noch im Herbst 1825 darüber nach, die 10. Symphonie zusammen mit der ebenfalls nicht ausgeführten, aber zu dem Zeitpunkt in Planung befindlichen Ouvertüre über B-A-C-H (Unv 4) in einer Wiener Akademie aufzuführen. In einem Taschenskizzenheft notierte er: „Maestoso, diese Ouverture mit der neuen Sinfonie / so haben wir eine Akadem[ie] im / Kärntn[e]rthor“ (Skizzen 4, Bl. 2v, wiedergegeben nach Klein/Katalog S. 22). Noch wenige Tage vor seinem Tod erwähnte Beethoven die Symphonie-Skizzen. Am 18. März 1827 bedankte er sich brieflich bei Ignaz Moscheles für das ihm von der London Philharmonic Society übersandte Geldgeschenk und verpflichtete sich im Gegenzug, „der Gesellschaft dadurch meinen wärmsten Dank abzustatten, indem ich ihr entweder eine neue Synfonie, die schon skizirt in meinem Pulte liegt, oder eine neue Ouverture, oder etwas anders zu schreiben verbinde, was die Gesellschaft wünscht“ (BGA 2284). Der Brief ist allerdings von Anton Schindler nach Diktat geschrieben. Wie groß Beethovens eigener Anteil daran – nur wenige Tage vor seinem Tod – wirklich war, lässt sich nicht mit Sicherheit sagen. Am 18. Januar 1988 wurde in der Festival Hall in London erstmals Barry Coopers Ausarbeitung des 1. Satzes nach den Skizzen aufgeführt. Robert Winter hält allerdings das überlieferte originale Material bei weitem nicht für ausreichend, um danach eine „Rekonstruktion“ vorzunehmen (Winter/Reconstructions).

Quellen Skizzen (1) D-BNba, Slg. H. C. Bodmer, HCB BSk 20/68, Doppelblatt. Enthält auch Skizzen zur 9. Symphonie. Datierung: Oktober 1822, Faksimile: DBH/online, Teilübertragungen: Winter/Reconstructions S. 117–124, Brandenburg/Op125 S. 111f. (2) D-B, Mus. ms. autogr. Beethoven Artaria 201, S. 124f. Datierung: Oktober 1822, Faksimile: SBB/Mikrofiches, Teilübertragungen: Winter/Reconstructions S. 117–124, Brandenburg/Op125 S. 111. (3) A-Wgm, A 50, S. 12. Datierung: Frühjahr 1824, Faksimile: Cooper/ZehnteRekonstruktion S. 11, Teilübertragung: Winter/Reconstructions S. 117–124. (4) D-B, Mus. ms. autogr. Beethoven 9/1, Bl. 1v–5r. Datierung: etwa Oktober 1825 (JTW S. 432–434), Faksimile: SBB/Mikrofiches, Teilübertragungen: Cooper/Zehnte und Winter/Reconstructions S. 117–124. Briefbelege: BGA 1914, 1928, 2284, 2286.


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Ouvertüre über B-A-C-H Unv 4

Literatur: Brandenburg/Op125. – Cooper/Zehnte. – Cooper/ZehnteRekonstruktion. – Misch/ Zehnte. – Winter/Reconstructions. – Winter/Zehnte.

Unv 4

Ouvertüre über B-A-C-H (B-dur) NGA – SBG –

AGA –

Zur Geschichte Entstehung: Skizziert 1824/25, als Idee jedoch bereits Ende 1822 nachweisbar. Eine Ouvertüre über B-A-C-H zu schreiben, gehört zu den nicht abgeschlossenen Großprojekten der letzten Lebensjahre Beethovens. Die Skizzen tauchen in Verbindung mit der ebenfalls nicht mehr realisierten 10. Symphonie (Unv 3) auf. So notierte sich Beethoven in einem Skizzenbuch Ende 1822: „auch statt einer neuen sinfoni eine neue ouverture / auf Bach sehr Fugir[t] mit 3 posaunen“ (Skizzen 1; wiedergegeben nach Klein/Katalog S. 214). Dass die Ouvertüre zwar in Gedanken präsent, nicht jedoch wirklich in Arbeit war, mag aus einer Frage Johann van Beethovens an seinen Bruder Ende Dezember 1824 in einem Konversationsheft ersichtlich sein: „hast du schon die neue Overture wovon du mir gesagt hast angefangen“ (BKh 7 S. 335). Skizzen von Oktober/November 1825 stehen offenbar in Zusammenhang mit einer von Beethoven geplanten Akademie, in der die Ouvertüre zusammen mit der 10. Symphonie erklingen sollte. In einem Taschenskizzenheft notierte er: „Maestoso, diese Ouverture mit der neuen Sinfonie / so haben wir eine Akadem[ie] im / Kärntn[e]rthor“ (Skizzen 4, Bl. 2v, wiedergegeben nach Klein/Katalog S. 22). Kurz vor seinem Tod, am 18. März 1827, bot Beethoven der Philharmonic Society in London zum Dank für ihr großmütiges Geldgeschenk eine neue Symphonie oder eine neue Ouvertüre – vielleicht über B-A-C-H – an (BGA 2284; siehe Unv 3).

Quellen Skizzen (1) D-B, Mus. ms. autogr. Beethoven Artaria 201, S. 119. Datierung: Ende 1822, Faksimile: SBB/Mikrofiches. (2) D-B, Mus. ms. autogr. Beethoven 11/2, Bl. 18r–21r. Datierung: November/Dezember 1824 (Brandenburg/Op127 S. 240), Faksimile: SBB/Mikrofiches. (3) PL-Kj, Mus. ms. autogr. Beethoven Grasnick 4, Bl. 20r. Datierung: Oktober bis Dezember 1824, Faksimile: SBB/Mikrofiches. (4) D-B, Mus. ms. autogr. Beethoven 9/1, Bl. 2v, 3v–4v, Taschenskizzenheft. Datierung: Oktober bis November 1825, Faksimile: SBB/Mikrofiches. Ein Notat mit den Tonbuchstaben B-A-C-H auf S. 62 des Skizzenbuchs „Artaria 197“ ist nicht der geplanten Ouvertüre, sondern der Missa solemnis op. 123 zuzuordnen (D-B, Mus. ms. autogr. Beethoven Artaria 197; Drabkin/Artaria197 Bd. 2 S. 27). Briefbelege: BGA 2284. Literatur: Nottebohm/BeethovenianaII S. 577–580.



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Opernpläne 1803 Zu Beethovens Opernprojekt Vestas Feuer mit einem Libretto von Emanuel Schikaneder (1751–1812) für das Theater an der Wien siehe Unvollendete Werke Unv 15. Der Schriftsteller und Redakteur der Leipziger Allgemeinen musikalischen Zeitung, Johann Friedrich Rochlitz (1759–1842), hatte Beethoven wohl im Laufe des Jahres das Libretto einer unbekannten Zauber-Oper zugesandt. Beethoven nahm das Projekt nicht an und begründete seine Ablehnung am 4. Januar 1804: „so glücklich ich mich auch geschäzt hätte, dasselbe in Musik sezen zu können, So ohnmöglich wär mirs jezt gewesen, wäre der Stoff nicht Zauberei […]. – wäre ihre oper keine Zauber-Oper gewesen, mit beyden Händen hätte ich darnach gegriffen, aber das Publikum ist hier eben jezt so wider d.g. eingenommen, als es sie vorher gesucht und gewünscht hat.“ (BGA 176.) Ausschlaggebend für die Ablehnung dürfte vor allem gewesen sein, dass Beethoven gerade mit der Komposition seiner Oper „Fidelio“ begonnen hatte. 1807/08 Vor dem 4. Dezember 1807 reichte Beethoven bei der k.k. Hoftheaterdirektion ein Gesuch um eine Festanstellung ein, in dem er sich u. a. dazu bereit erklärte, im Falle einer Anstellung jedes Jahr eine Oper zu komponieren (BGA 302). In diesem Zusammenhang wandte er sich zum gleichen Zeitpunkt an den Dichter Heinrich Joseph von Collin (1771–1811) mit der Bitte um ein Libretto: „In ansehung des Sujets für eine oper, Wenn sie sich so weit herablassen wollen, wünsche ich für dieses mal eine ohne Tanz und Recitatiwe – ich habe mir es genau überlegt, und glaube, wenn ich ihnen meine Gründe darlegen werde, daß sie mir recht geben“ (BGA 303). Die Anfrage richtete sich nicht zufällig an Collin, denn dieser war von der „Theater-Unternehmungs-Gesellschaft“, einem Zusammenschluss mehrerer Adeliger (darunter Fürst Lobkowitz und Fürst Schwarzenberg), die am 1. Januar 1807 die Leitung der beiden Hoftheater und des Theaters an der Wien übernommen hatten, als Berater für eine bessere Organisation der Spielstätten hinzugezogen worden. Collin bot Beethoven offenbar das Sujet Bradamante (nach Ariost, „Orlando furioso“) an (die geplante Oper wurde noch „Alcina“ genannt). Der Komponist äußerte zwar Bedenken gegenüber dem Sujet, gab dem Dichter aber sein Wort, „daß, wenn sie auch das Sujet behalten und so wie Es jetzt ist, ich es auch mache“ (BGA 332, vor dem 6. August 1808). Im November 1808 bat Beethoven den Dichter deswegen noch um Geduld (BGA 342). Er wusste zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass Collin mit der Vertonung der „Bradamante“ zwischen dem 26. und 30. November bereits Johann Friedrich Reichardt beauftragt hatte. Offenbar war Collin


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Opernpläne

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über Beethovens Hinhaltetaktik verärgert. Darauf lässt zumindest Beethovens Brief von Ende November / Anfang Dezember 1808 schließen: „Großer erzürnter Poet!!! !!! laßen sie den Reichardt fahren – nehmen sie zu ihrer Poesie meine Noten, ich verspreche ihnen, daß sie nicht in Nöthen dadurch kommen sollen – sobald meine Akademie, die mir wirklich, wenn sie dem Zweck mir etwas einzutragen entsprechen soll, mir viel Zeit Raubt vorbey ist, komme ich zu ihnen, und dann wollen wir die Oper gleich vornehmen – und sie soll bald klingen – übrigens über das, worüber sie Recht haben, ihre Klage über mich erschallen zu laßen, Mündlich – sollten sie aber Wircklich im Ernst Gesonnen seyn, ihre oper von R. schreiben zu laßen, so bitte ich sie mir gleich solches zu wißen machen.“ (BGA 344.) Beethoven vertonte die „Bradamante“ nicht. Dieter Martin vermutet als Ursache strukturelle Probleme in der Anlage des Librettos (Martin/Collin S. 153f ). 1808 Wilhelm Rust aus Dessau berichtete am 9. Juli 1808 seiner Schwester, Beethoven „schreibt jetzt eine Oper“ (TDR III S. 63). Im Dezember des Jahres berichtigte Rust in einem Schreiben an seinen Bruder: „Daß er [Beethoven] seine neue Oper noch nicht angefangen hat, habe ich Dir wohl schon geschrieben.“ (TDR III S. 63f.) Ob es sich hier um Collins „Bradamante“ oder um ein anderes Libretto handelte, ist unklar. 1808/11 In dieser Zeit ist eine Macbeth-Adaption (nach Shakespeare) durch Collin im Gespräch, siehe Unvollendete Werke Unv 16. 1808–1809, 1812, 1822 Ab Sommer 1808 dachte Beethoven darüber nach, Johann Wolfgang von Goethes Faust. Der Tragödie erster Teil zu vertonen. Der „Faust“ war im Frühjahr 1808 als achter Band von „Goethe’s Werken“ bei Cotta in Tübingen erschienen. In den Mitteilungen „Fliegende Blätter aus dem Portefeuille eines Reisenden im Junius und Julius 1808“ des Journal des Luxus und der Moden von Oktober 1808 (23, 1808, S. 705) findet sich die Bekanntmachung: „Der geniale Beethoven hat die Idee, Göthe’s Faust zu komponiren, sobald er jemand gefunden haben wird, der ihn für das Theater bearbeitet. Daß er vor vielen Anderen großen Beruf dazu hat, ist wohl gar nicht zu zweifeln, und wir dürfen uns gewiß auf ein tief und wahr empfundenes Product seines Geistes Hoffnung machen.“ Weitere Nachrichten als diese Absichtserklärung sind zu diesem Zeitpunkt noch nicht bekannt. Das Projekt tauchte in Beethovens Plänen möglicherweise erst 1812 bei seiner Begegnung mit Goethe in Teplitz wieder auf. An Breitkopf & Härtel berichtete er am 24. Juli 1812: „daß Göthe hier ist, schrieb ich ihnen, täglich bin ich mit ihm zusammen, er verspricht mir etwas zu schreiben, wenns mir mit ihm nur nicht geht, wie andern mit mir!!! – manches sagt einem nicht zu und versprichts mit bestem willen, und’s wird doch nichts –“ (BGA 588). Vielleicht ist die geplante Umarbeitung des „Faust“ zum Opernlibretto gemeint, von der Otto Heinrich Graf von Loeben am 29. August 1814 Justinus Kerner berichtete: „Wißen Sie auch daß unser Meister [Goethe] ein Drama für den 18. Octobr. schreibt? Ich träume davon! Und daß Beethoven ihn veranlaßt hat, seinen Faust für die Musik zu gestalten? Wenn zwei solche Wesen nach Einem Kranze streben ihn dann vereint zu halten, lernt man wohl von der Rückkehr der Zeit olympischer Wettstreite reden!“ (Deutsches Literaturarchiv Marbach,


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Opernpläne

A:Kerner Z 1775). Unger zufolge hatte Loeben Goethe im Winter 1813/14 mehrmals in Weimar besucht (Unger/Faustopernplan S. 23). Die Information kann also durchaus von Goethe selbst stammen. Im Sommer 1822 beschäftigte sich Beethoven erneut mit dem Gedanken einer Faust-Oper. Friedrich Rochlitz übermittelte ihm bei einem Besuch angeblich den Wunsch des Verlags Breitkopf & Härtel, zum „Faust“ eine Schauspielmusik nach dem Vorbild der „Egmont“-Musik zu schreiben, und gab Beethovens Reaktion an Breitkopf & Härtel anschließend in einem Bericht wieder. Beethoven selbst trug Anfang April 1823 in ein Konversationsheft auf die Nachfrage nach dem Oratorium für die Stadt Boston ein: „ich schreibe nur das nicht, was ich am liebsten möchte, sondern des geldes wegen, was ich brauche, Es ist deswegen nicht gesagt, daß ich doch bloß ums Geld schreibe – ist diese Periode vorbey, so hoffe ich endlich zu schreiben, was mir u. der Kunst das höchste ist – Faust“ (BKh 3 S. 148; Karl-Heinz Köhler und Grita Herre schließen jedoch nicht aus, dass es sich beim Wort „Faust“ um eine spätere Hinzufügung Anton Schindlers handelt, siehe BKh 3 S. 148 Anm. 37). Noch Ende November 1823 berichtete Carl Wilhelm Henning, Musikdirektor am Königstädtischen Theater in Berlin, Beethoven, dass Fürst Anton Heinrich von Radziwill mehrere Szenen aus dem Faust „sehr glücklich“ für Orchester bearbeitet habe. Henning fügte hinzu: „Es wäre schön, wenn Sie diese Idee einmal realisiren wollen, und es für unsere Bühne bestimen mogten, ich wünschte das Sie die Güte mir diese Ideen, und Ihre ganze Ansicht schriftlich mittheilen zu wollen, damit sie dem Dichter zur Norm diene“ (BKh 4 S. 276f ). Henning sagte sogar zu, dass der festangestellte Theaterdichter sich allen Forderungen Beethovens beugen wolle. Doch auch für eine Berliner Bühne wurde der „Faust“ nicht als Oper umgesetzt. 1809 In der ersten Jahreshälfte 1809 hatte der Verlag Breitkopf & Härtel in Leipzig Beethoven verschiedene Schriften zugesandt. Der Komponist bedankte sich am 26. Juli 1809 und bemerkte: „ich habe mir unter den für mich bestimmten Poesien auch aus Kalliroe einiges bezeichnet, das ich in Noten oder Tönen zu bringen gedenke – nur mögte ich die Nammen des Verfassers oder übersezers dieser Tragödie wissen“ (BGA 392). Autor der 1806 in Leipzig erschienenen Tragödie Kallirhoe war Johann August Apel (1771– 1816), dem Beethoven sich „als schäzer von ihm“ empfehlen ließ (BGA 408). Obwohl Beethoven am 4. Februar 1810 Breitkopf & Härtel verspricht, er werde sich „Nächstens wegen Dr. Appel“ melden (BGA 424), ist die Angelegenheit wohl nicht weiter verfolgt worden. 1810 Am 9. Juli 1810 sandte Hellmuth Winter (1785–1847) Beethoven brieflich sein Trauerspiel Theodor und Emilie oder der Kampf der Leidenschaften und bat, ihm mitzuteilen, ob er „meine Erstgeburt componiren, d. h. auch ihre Erstgeburt in dieser neuen Schöpfung erscheinen lassen“ wolle (BGA 455). Vermutlich hatte Winter bereits vorher mit Beethoven wegen eines zu vertonenden Textes in Verbindung gestanden. Eine Abschrift des letzten Aufzugs der Tragödie von Winters Hand befindet sich in D-BNba (BH 240). Unter der Überschrift hat Winter vermerkt „In Musik gesezt vom Kais: Königl. Kapellmeister Beethoven in Wien“. Weiteren Aufschriften auf dem Manuskript ist zu entnehmen, dass Winter seinen Text „Gegen tausend Gulden Wiener banco Honorar“ der Hoftheaterdirektion angeboten hat. Außerdem hielt Winter ein Verzeichnis




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Kompositionsstudien NGA XIII/1 NGA X/3 (WoO 92a) AGA 256/1 = Serie 23/S. 176 (WoO 159) SBG I (WoO 99) SBG II/1 (WoO 92a) SBG V/25–26 (WoO 160) SBG VI (Hess 29–31) SBG IX/8 („Nachahmungssätze“) SBG XIV (Hess A 57)

Zur Geschichte Entstehung und Herausgabe: Beethovens Unterricht bei Joseph Haydn begann frühestens im Dezember 1792 und endete spätestens im Januar 1794. Der Unterricht bei Johann Georg Albrechtsberger schloss unmittelbar daran an und endete ca März 1795. Der Unterricht bei Antonio Salieri fand von 1801 bis ca Anfang 1802 statt. Eine stark überarbeitete Auswahl aus dem Studienmaterial veröffentlichte Ignaz Ritter von Seyfried postum 1832 in „Ludwig van Beethoven’s Studien im Generalbasse, Contrapuncte und in der Compositions-Lehre“. Eine weitere Auswahl edierte Gustav Nottebohm 1873 nach wissenschaftlichen Kriterien im 1. Band von „Beethoven’s Studien“. Eine vollständige Edition erfolgte erst 2014 durch Julia Ronge im Rahmen der NGA. Wie fundiert Beethoven bereits in seiner Bonner Zeit Kompositionsunterricht erhielt, ist nicht bekannt. Den Aufzeichnungen des Bonner Hofcellisten Bernhard Mäurer (1757–1841) zufolge brachte vielleicht bereits 1779 Tobias Friedrich Pfeiffer Beethoven während des Klavierunterrichts „einige aus Kirnberger geschöpfte Kenntnisse“ bei (TDR I S. 138). 1783 berichtete Christian Gottlob Neefe in der „Nachricht von der churfürstlich-cöllnischen Hofcapelle“, er habe dem jungen Beethoven „sofern seine übrigen Geschäfte erlaubten, einige Anleitung zum Generalbaß gegeben“ (Christian Gottlob Neefe, Nachricht von der churfürstlich-cöllnischen Hofcapelle zu Bonn und andern Tonkünstlern daselbst, in: Cramer/Magazin 1, S. 377–396, hier S. 394f ). Vermutlich lernte Beethoven auch bei anderen Lehrern Tonsatz und Kontrapunkt, wie dem Franziskanerbruder Willibald Koch, dem Hoforganisten Gilles van den Eeden (um 1708–1782) oder anderen Hofmusikern. Allerdings sind keinerlei Zeugnisse dieses frühen Unterrichts erhalten. Auch für Beethovens erste Wienreise, die er Ende 1786 zu Studienzwecken antrat, fehlen Nachweise fast völlig. Die wenigen greifbaren Belege beziehen sich auf die Reise nach Wien, über seinen Aufenthalt dort im ersten Quartal 1787 ist nichts bekannt (siehe Dieter Haberl, Beethovens erste Reise nach Wien – die Datierung der Schülerreise zu W. A. Mozart, in: Neues musikwissen-


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Kompositionsstudien

schaftliches Jahrbuch 14, 2006, S. 215–255; auch: ders., Das Regensburgische Diarium [Intelligenzblatt] als musikhistorische Quelle. Erschließung und Kommentar der Jahrgänge 1760– 1810, hrsg. vom Stadtarchiv Regensburg, Regensburg 2012). Der Impuls zu Beethovens zweiter Wienreise zu Joseph Haydn im November 1792 ging unmittelbar vom Bonner kurfürstlichen Hof aus, an dem Beethoven angestellt war. Einer verbreiteten Tradition folgend, erwies der Kurfürst Maximilian Franz dem begabten Hofmusikus seine Gunst, indem er ihn zur weiteren Ausbildung mit einem Stipendium versah und zu einem berühmten Lehrer sandte. Vorausgegangen waren zwei Besuche Haydns in Bonn: 1790 machte er Ende Dezember auf dem Weg nach London dort Station, und auf dem Rückweg im Juli 1792 unterbrach er erneut in Bonn die Reise. Franz Gerhard Wegeler zufolge richtete ihm das kurfürstliche Orchester 1792 in Bad Godesberg ein Frühstück aus. „Bei dieser Veranlassung legte ihm Beethoven eine Cantate vor [WoO 87 oder 88], welche von Haydn besonders beachtet und ihr Verfasser zu fortdauerndem Studium aufgemuntert wurde.“ (Wegeler/Ries S. 16.) Offenbar handelte man bei diesem Besuch Beethovens Studium in Wien bei Haydn aus, sodass dieser am 2. oder 3. November 1792 mit einem Stipendium des Kurfürsten versehen nach Wien abreiste, um dort bei Haydn Kompositionsunterricht zu nehmen. Die einzige aus diesem Unterricht überlieferte Quelle (Autographe 1) zeigt Übungen im strengen Satz nach Johann Joseph Fux’ „Gradus ad Parnassum“ (Wien 1725). Haydn benutzte mit seinen Schülern dafür einen von ihm selbst erstellten deutschsprachigen Auszug, das sogenannte Elementarbuch. Da die Anzahl der überlieferten Übungen und auch ihr Gehalt nicht den gesamten Zeitrahmen des Unterrichts ausfüllen kann und außerdem weder Haydn noch Beethoven daran interessiert gewesen sein dürften, schulmeisterlichen Lehrstoff zu pauken, ist anzunehmen, dass die Unterrichtseinheiten eher elementar waren. Vermutlich erlernte Beethoven bei Haydn die Grundlagen der freien Komposition: musikalische Ästhetik, Anlage einer Partitur, Skizzierung und formaler Aufbau eines Werkes sowie die zugehörigen Schreibprozesse. Aus dieser Phase des Unterrichts sind jedoch keine Quellen nachweisbar. Wie Haydns (Abschluss-)Bericht an den Kölner Kurfürsten vom 23. November 1793 (BGA 13) zeigt, überarbeitete er mit Beethoven zu diesem Zweck in erster Linie bereits in Bonn komponierte Werke zum Teil erheblich (Bläserquintett WoO 208, Oktett op. 103, das Oboenkonzert WoO 206, Klaviervariationen, möglicherweise WoO 66, vielleicht gehörte auch das 2. Klavierkonzert op. 19 dazu). Der Kurfürst erkannte die Neuerungen nicht, war entrüstet über die vermeintlich geringen Fortschritte seines Angestellten und forderte dessen Rückkehr nach Bonn (BGA 14). Offenbar konnte Beethoven ihn aber dennoch von seinen Fortschritten überzeugen, als der Kurfürst im Januar 1794 nach Wien kam. Beethoven durfte bleiben, und als Haydn im selben Monat erneut nach England reiste, vermittelte er seinen Schüler zu weiteren Studien an seinen Freund Johann Georg Albrechtsberger weiter. Da die französischen Truppen Bonn während des 1. Koalitionskriegs am 8. Oktober 1794 besetzten, offiziell am 21. Dezember 1794 die Hofhaltung mit allen ihren Institutionen (und 1801 auch das Erzbistum und das Erzstift Köln) auflösten und Beethoven sich zu diesem Zeitpunkt in Wien bereits erfolgreich etabliert hatte, entschloss er sich gegen eine Rückkehr nach Bonn und blieb stattdessen in Wien. Bei Albrechtsberger absolvierte Beethoven ein vollständiges Curriculum in Kompositionslehre, das sich an dessen eigenes Lehrbuch „Gründliche Anweisung zur Composition“ (Leipzig 1790) anlehnte, ohne jedoch den Stoff lediglich zu kopieren. Aus diesem Unterricht ist ein Großteil der Quellen überliefert. Sie dokumentieren, dass Beethoven zunächst wieder mit dem strengen Satz nach Fux begann und sich dann der Fugenlehre zuwandte. Nach dem Curriculum gemäß Albrechtsbergers Lehrbuch lernte er zunächst das Setzen von zwei-, drei- und vierstimmigen Fugen sowie Choralfugen, dann den doppelten Kontrapunkt in der Oktave und Dezime sowie Doppel- und Tripelfugen. Gegen Ende des Unterrichts finden sich auch einige textierte Fugen und abschließend wieder Übungen, die den strengen und den freien Satz gegenüberstellen. Instrumentationslehre scheint Beethoven mit Albrechtsberger nicht durchgenommen zu haben, zumindest findet sich in den Quellen dazu kein Beleg. Möglicherweise hatte er diesen Stoff aber mit Haydn erarbeitet. Wie lange Beethoven bei Albrechtsberger studierte, ist unklar. Die Papierbefunde und inhaltlichen Abläufe lassen vermuten, dass der Unterricht bis ca März 1795 dauerte (Johnson/Fischhof Bd. 1 S. 449–454).


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Kompositionsstudien

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Im Unterricht bei Albrechtsberger entstanden etliche Übungen, die von Kinsky/Halm oder Hess als Werke betrachtet wurden: WoO 159 und 160, Präludium und Fuge für Streichtrio Hess 29 sowie Präludium und Fuge für Streichquartett Hess 30 und 31. Auch ein unvollendetes Kyrie und die Doppelfuge auf den Text Dona nobis pacem (Hess A 57) gehören in diesen Unterricht. Außerdem finden sich im Unterrichtsmaterial Skizzen zu Beethovens erster, unvollendeter Symphonie in C (siehe Unvollendete Werke Unv 1), zu „Adelaide“ op. 46 und zu den Klaviertrios op. 1. Zu einer genauen Chronologie und dem Ablauf des Unterrichts siehe Ronge/NGA XIII/ 1 KB. Zum Unterricht bei Antonio Salieri siehe WoO 99. Bereits 1832 veröffentlichte Ignaz von Seyfried eine Auswahl aus Beethovens Unterrichtsmaterial unter dem Titel „Ludwig van Beethovens Studien im Generalbasse, Contrapuncte und in der Compositionslehre“ (Seyfried/Studien). Er überarbeitete aber die Übungen zum Teil und mischte sie vor allem mit Beethovens Exzerpten aus musiktheoretischen Werken aus späterer Zeit (siehe Abschriften Beethovens aus Musiktheoretika). In der Folge wurde ihm deshalb vor allem von Anton Schindler, aber auch von in Musiktheorie bewanderten Rezensenten Fälschung vorgeworfen. Gustav Nottebohm sah sich daraufhin veranlasst, eine Edition auf der Basis wissenschaftlicher Kriterien vorzunehmen, die er 1873 veröffentlichte (Nottebohm/Studien). Auch diese Edition ist jedoch nicht vollständig. Zur frühen Rezeptions- und Veröffentlichungsgeschichte siehe auch Ronge/Forschungsgeschichte. Aus der Fülle des Unterrichtsmaterials erschienen etliche Stücke in Einzelausgaben, eine Auswahl nahm Willy Hess in SBG auf. Zur Verbreitung der Stücke in Abschriften siehe BBB S. 156 und 393.

Quellen Autographe 1 Unterricht bei Joseph Haydn A-Wgm, A 75 I Titel: Bl. 1r „Übungen / im Contrapunkt.“ Umfang: 27 Blätter; Bl. 1r Titel, 53 Seiten Notentext Bl. 1v–27v. Papier: Querformat, ca 23,5 x 32 cm, 16zeilig. Provenienz: Auf Nachlassversteigerung 1827 unter Nr. 149 von Tobias Haslinger erworben. – 1888 als Geschenk von Joseph Standhartner erworben. Faksimile: Mann/ Studies S. 87–141. Beschreibung und Teilfaksimile: Ronge/NGA XIII/1. 2

Unterricht bei Johann Georg Albrechtsberger

(1) A-Wgm, A 75 II, 11 Bündel Provenienz: Auf Nachlassversteigerung 1827 unter Nr. 149 von Tobias Haslinger erworben. – 1888 als Geschenk von Joseph Standhartner erworben. Teilfaksimile und Beschreibung: Ronge/NGA XIII/1. Alle Blätter in A 75 II – sowohl Einzel- als auch Doppelblätter – wurden von späterer Hand fortlaufend durchnummeriert. Bei Doppelblättern wird im Folgenden, wo nötig, durch untergeordnete Zählung des 1. oder 2. Blatts der genaue Ort der Notate identifiziert (z. B. Bl. 49.1r). Bündel 1 (strenger Satz), Bl. 1–6 Umfang: 6 Doppelblätter; je 4 Seiten Notentext. Papier: Querformat, ca 23,5 x 32,5 cm, 16zeilig. Zwei Sorten: a) Bl. 1–4; b) Bl. 5–6.





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Abschriften Beethovens aus Werken anderer Komponisten Carl Philipp Emanuel Bach (1714–1788) (1) Sechs Sonaten für Cembalo op. 2 „Württembergische Sonaten“ Wq 49; daraus: Nr. 4 (H 32), 2. Satz, und Nr. 5 (H 34), 2. Satz. A-Wgm, A 75 IV. Übertragung: Seyfried/Studien S. 160–167, Beschreibung: Wien/Autographe S. 144.

(2) Zwey Litaneyen aus dem Schleswig-Holsteinischen Gesangbuche mit ihrer bekannten Melodie für acht Singstimmen in zwey Chören und dem dazu gehörigen Fundament in Partitur gesetzt und zum Nutzen und Vergnügen Lehrbegieriger in der Harmonie bearbeitet von Carl Philipp Emanuel Bach, Kopenhagen 1786, Wq 204. PL-Kj, Mus. ms. autogr. Beethoven Landsberg 6 („Eroica“), S. 25. Datierung: 1803, Faksimile, Übertragung und Beschreibung: LockwoodGosman/Landsberg6, weiteres Faksimile: SBB/Mikrofiches.

(3) Kanons. D-B, Mus. ms. autogr. Landsberg 5, S. 46. Datierung: 1809, Faksimile und Übertragung: Brenneis/Landsberg5, weiteres Faksimile: SBB/Mikrofiches. Vorlage: Kirnbergers „Die Kunst des reinen Satzes in der Musik“ (siehe auch Abschriften Beethovens aus Musiktheoretika).

Johann Sebastian Bach (1685–1750) (1) Zweistimmige Invention Nr. 11 g-moll BWV 782 und dreistimmige Sinfonie Nr. 3 D-dur BWV 789. D-BNba, Slg. H. C. Bodmer, HCB Mh 43. Datierung: vielleicht um 1817, Faksimile und Beschreibung: DBH/online.

(2) Das Wohltemperierte Klavier I; daraus: (a) Fuge C-dur BWV 846, T. 1–4a. A-Wgm, A 75 IV. Beschreibung: Wien/Autographe S. 144.

(b) Fuge b-moll BWV 867. Bearbeitung für Streichquintett (Hess 38, siehe auch SBG VI/14), Partitur: D-B, Mus. ms. autogr. Beethoven Grasnick 14. Datierung: um 1801 (siehe aber Kurth/Streichquintette S. 196f ), Faksimile: SBB/Mikrofiches, Beschreibung: Bartlitz/Katalog, Ausgabe: Ernst Sauter (Hrsg.), München: Walter Wollenweber, ca 1988 (Unbekannte Werke der Klassik und Romantik, 13). Wahrscheinlich nach einer handschriftlichen Vorlage kopiert.

(c) Fuge b-moll BWV 867, T. 61–62 und 29–31. „Boldrini“-Skizzenbuch, S. 4, verschollen (siehe Nottebohm/BeethovenianaII S. 350).


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Abschriften aus Werken anderer Komponisten

Vorlage: Marpurgs „Abhandlung von der Fuge“ (siehe auch Abschriften Beethovens aus Musiktheoretika).

(d) Fuge h-moll BWV 869, T. 1–32 ohne T. 21–27. Bearbeitung für Streichquartett (Hess 35), Partitur: A-Wgm, A 81. Datierung: um 1817, Beschreibung: Wien/Autographe S. 156. Literatur: Hess/Hess35und36.

(3) Das Wohltemperierte Klavier II; daraus: (a) Fuge c-moll BWV 871, ohne die letzten drei Takte; Fuge F-dur BWV 880, T. 1–9a; Fuge G-dur BWV 884. A-Wgm, A 75 IV. Beschreibung: Wien/Autographe S. 144. – Blanken/Bach-Quellen Bd. 1 S. 171– 173.

(b) Fuge c-moll BWV 871, Thema T. 1–2 und 14–15; Fuge E-dur BWV 878, T. 1–2 und 26–28. Unbekannter Privatbesitz (Fotografien von 1958 in D-BNba, An 251/2), recto.

(c) Fuge d-moll BWV 875, T. 14–15 und 26–27; Fuge E-dur BWV 878, T. 1–2 und 23–27. D-BNba, Slg. H. C. Bodmer, HCB Mh 46d. Faksimile und Beschreibung: DBH/online.

(d) Fuge B-dur BWV 890, T. 1–5. D-BNba, Slg. H. C. Bodmer, HCB Mh 46h. Faksimile und Beschreibung: DBH/online. Gemeinsame Vorlage von Abschrift 3 a–c: Albrechtsbergers „Gründliche Anweisung zur Composition“ (siehe auch Abschriften Beethovens aus Musiktheoretika).

(e) Fuge c-moll BWV 871, T. 14–16 und 23–25. D-BNba, Slg. H. C. Bodmer, HCB BSk 5. Faksimile und Beschreibung: DBH/online. Vorlage: Marpurgs „Abhandlung von der Fuge“ (siehe auch Abschriften Beethovens aus Musiktheoretika)

(f ) Fuge cis-moll BWV 873, T. 14–16; Fuge B-dur BWV 890, T. 5. US-PRscheide (Dpt. in: PRu), (SV 365) Bl. 5v (Konvolut von 6 Blättern, enthält hauptsächlich Skizzen zu Op. 106).

(4) Chromatische Fantasie und Fuge BWV 903; daraus: Fantasie, T. 1–21, und Fuge, T. 1–26, sowie einzelne weitere Takte. PL-Kj, Mus. ms. autogr. Beethoven Landsberg 11, S. 69. Datierung: 1810, Faksimile: SBB/Mikrofiches.

(5) Fantasie und Fuge a-moll BWV 944; daraus: Fuge, T. 1–5. A-Wgm, A 75 IV. Beschreibung: Wien/Autographe S. 144. – Blanken/Bach-Quellen Bd. 1 S. 171– 173.

(6) Die Kunst der Fuge; daraus: Contrapunctus 4, T. 61 und 71–74. „Boldrini“-Skizzenbuch, S. 7, verschollen (siehe Nottebohm/BeethovenianaII S. 351). Literatur: Hess/Hess38. – Hess/BachHändel. – Kirkendale/Fuge. – Kurth/Streichquintette S. 196– 216.

Wilhelm Friedemann Bach (1710–1784) Kanons. D-B, Mus. ms. autogr. Landsberg 5, S. 48. Datierung: 1809, Faksimile und Übertragung: Brenneis/Landsberg5, weiteres Faksimile: SBB/Mikrofiches. Vorlage: Kirnbergers „Die Kunst des reinen Satzes in der Musik“ (siehe auch Abschriften Beethovens aus Musiktheoretika).


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Abschriften aus Werken anderer Komponisten

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Luigi Cherubini (1760–1842) „Les deux journées ou Le Porteur d’eau“ (oder „Der Wasserträger“ oder „Graf Armand oder Die Tage der Gefahr“), Oper in drei Akten; daraus: Ausschnitte aus Terzett und Finale des I. Akts. Singstimmen, Partitur: D-BNba, Slg. H. C. Bodmer, HCB BSk 17/65a, Bl. 1v. Datierung: 1804 (abgeschrieben in Vorbereitung der Komposition der Oper „Fidelio“ op. 72), Faksimile und Beschreibung: DBH/online.

Alessandro Cornet (Lebensdaten unbekannt) Duette für zwei Soprane mit Klavierbegleitung. Singstimmen, Partitur: D-B, Mus. ms. autogr. Beethoven Artaria 166a, S. 15f (Hess A 51–52). Datierung: 1801, Faksimile: SBB/Mikrofiches, Beschreibung: Ronge/NGA XIII/1 KB. Vorlage: „SEI DVETTINI / Con Accomp.o di / Cembalo, o Forte Piano / Del Sig.r / A. Cornet / / [rechts:] Prix [stark abgegriffen und nicht zu erkennen] / [unten:] in Vienna [ohne Verlagsangabe]“, PN 338. Die Datierung des Drucks ist unklar. Der Plattennummer nach käme das Jahr 1791 in Frage, Ernst Ludwig Gerber gibt 1793 als Jahreszahl und Artaria als Verleger an (Gerber/ Lexikon, Artikel „Cornet, (A.)“ im Neuen Lexikon, 1. Teil, Sp. 791; RISM A/I C 3942).

Carl von Doblhoff-Dier (1762–1845) Gesänge in unterschiedlicher Stimmenanzahl. Singstimmen, Partitur: D-B, Mus. ms. autogr. Beethoven Artaria 166a, S. 17–25 (Hess A 48–50 und 53–56). Datierung: 1801, Faksimile: SBB/Mikrofiches, Beschreibung: Ronge/NGA XIII/1 KB. Vorlage: „Sei / DIVERTIMENTI CAMPESTRI / a due, tre, e quattro Voci / Composti, e dedicati / AL SIG.re ANTONIO SALIERI / primo Maestro di Cappella / della Corte Imperiale di Vienna / dal di lui Discepolo / Il B.ne C. D.“ Privatstich (RISM A/I DD 3301 I, 39).

André-Ernest-Modeste Grétry (1741–1813) Nicht identifizierte Arie. Quelle nicht nachweisbar. Beethovens eigenhändige Abschrift aus dem Besitz von Max Friedlaender, Berlin, wird unter Nr. 504 im „Führer durch die Beethoven-Ausstellung der Stadt Wien 1920“ genannt. Der Text der Arie bzw. der Name der Oper werden im Führer nicht angegeben. Hans-Werner Küthen vermutet, es könne sich um die Arie des Sander aus „Zémire et Azor“ handeln (Küthen/Notierungsblatt S. 41 Anm. 42).

Georg Friedrich Händel (1685–1759) (1) „Esther“, Oratorium in drei Akten, HWV 50b; daraus: Andante und Allegro der Ouvertüre. A-Wgm, A 75 IV. Übertragung: Seyfried/Studien S. 348–352, Beschreibung: Wien/Autographe S. 144. – Blanken/Bach-Quellen Bd. 1 S. 171–173.


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Abschriften aus Werken anderer Komponisten

(2) „Saul“, Oratorium in drei Akten, HWV 53; daraus: Anfangstakte des Totenmarschs. D-B, Mus. ms. autogr. Beethoven Grasnick 20b, Bl. 2v. Datierung: Anfang März 1820 (siehe Marston/Op109 S. 23f ), Faksimile: SBB/Mikrofiches, Beschreibung: Bartlitz/Katalog.

(3) „Messiah“, Oratorium in drei Teilen, HWV 56; daraus: (a) Auszüge aus Arie Nr. 3 „Ev’ry valley“, Chor Nr. 4 „And the glory of the Lord“, Arie Nr. 6 „But who may abide“, Arie und Chor Nr. 8 „O thou that tellest“, Arie Nr. 10 „The people that walked in darkness“, Pifa Nr. 12, Chor Nr. 19 „Behold the Lamb of God“, Chor Nr. 21 „Surely, He hath borne our griefs“, Rezitativ Nr. 26 „Thy rebuke hath broken His Heart“, Arie Nr. 27 „Behold, and see“, Rezitativ Nr. 28 „He was cut off out of the land of the living“, Arie Nr. 38 „Thou shalt break them with a rod“ sowie die Arien Nr. 40 „I know that my Redeemer liveth“ und Nr. 43 „The trumpet shall sound“, alle in Mozarts Bearbeitung. D-B, Mus. ms. autogr. Beethoven Landsberg 10, S. 57 und 63. Datierung: 1806. Faksimile: SBB/Mikrofiches. Beschreibung: Klein/Katalog S. 131–145.

(b) Chor Nr. 22 „And with His stripes we are healed“. Singstimmen, Partitur: US-SBk (SV 360). Datierung: 1821, Faksimile einer Seite: Katalog Sotheby’s, London, 6.12.1991, S. 56.

(c) Auszüge aus Rezitativ Nr. 24 „All they that see him“ und Fuge Nr. 25 „He trusted in God“. D-B, Mus. ms. autogr. Beethoven Artaria 197, S. 5. Datierung: Frühjahr/Sommer 1820 (Drabkin/Artaria197 Bd. 2 S. 12), Faksimile und Übertragung: Drabkin/Artaria197.

(d) Auszüge aus Arie Nr. 3 „Ev’ry valley“, Chor Nr. 4 „And the glory of the Lord“ (Thema und Bläserstimmen aus Mozarts Bearbeitung), Arie Nr. 17a „He shall feed His flock like a shepherd“, Arien Nr. 40 „I know that my Redeemer liveth“ und Nr. 43 „The trumpet shall sound“ (Bläserstimmen aus Mozarts Bearbeitung). GB-Lbl, Add. Ms. 29997, Bl. 25r und 26v. Datierung: 1807/1808. Literatur: Churgin/Copies.

(4) „Salomo“, Oratorium in drei Akten, HWV 67; daraus: Fuge der Ouvertüre. Bearbeitung für Streichquartett, Partitur (Hess 36): D-B, Mus. ms. autogr. Beethoven Grasnick 13. Faksimile: SBB/Mikrofiches, weiteres Faksimile: Hess/Händel-Fuge, Beschreibung: Bartlitz/Katalog, Ausgabe: Willy Hess (Hrsg.), Wiesbaden, Breitkopf & Härtel, 1994 (KammermusikBibliothek 2268; mit Vorwort und Kritischem Bericht). Literatur: Hess/Hess35und36.

(5) Concerti grossi op. 6, HWV 319–330; daraus drei Fugen: Nr. 4 HWV 322, 2. Satz, T. 12–109; Nr. 7 (HWV 325), 2. Satz; Nr. 12 (HWV 330), 5. Satz. A-Wn, Mus. Hs. 40.188. Datierung: 1816/17 (Brandenburg/Händel S. 10), Beschreibung: Wien/Autographe S. 219. Die Abschrift enthielt ursprünglich auf einem verschollenen ersten Blatt Takte aus Händels Op. 6 Nr. 2 (A-Wn, Hoboken Photogrammarchiv, PhA 215).

(6) Pièces pour le Clavecin, 1. Sammlung; daraus: (a) Suite Nr. 1 A-dur HWV 426, Auszüge aus dem Prélude. A-Wgm, A 75 IV. Beschreibung: Wien/Autographe.

(b) Suite Nr. 4 e-moll HWV 429, Fuge Allegro, T. 70–72, 62 und 50–51. Unbekannter Privatbesitz (Photographien von 1958 in D-BNba, An 251/2). Vorlage: Albrechtsbergers „Gründliche Anweisung zur Composition“ (siehe auch Abschriften Beethovens aus Musiktheoretika).

(7) Six Fugues or Voluntarys op. 3; daraus: Fuge g-moll HWV 605, T. 1–8. GB-Lbl, Add. Ms. 29801 („Kafka“). Datierung: 1795. Faksimile, Übertragung und Beschreibung: Kerman/Kafka.




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Verlagswesen


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André, Offenbach Artaria, Wien Böhme, Hamburg Breitkopf & Härtel, Leipzig Bureau des arts et d’industrie, Wien  Kunst- und Industrie-Comptoir Carli, Paris Leduc Chanel, Paris Chappell, London  Englische Verlagskataloge Clementi, London Cochet, Paris Leduc Concha, Lischke, Berlin Cranz, Altona und Hamburg  Rudolphus – Cranz Druckbücher Englische Verlagskataloge Goulding, London  Englische Verlagskataloge Hanry–Henry, Paris Haslinger, Wien Hoffmeister, Wien (und Leipzig) J. J. Hummel, Berlin und Amsterdam Janet et Cotelle, Paris Kühnel, Leipzig Kunst- und Industrie-Comptoir, Wien Kuntze, Amsterdam  Simrock 3 Leduc, Paris Lefort, Paris Lemoine, Paris Lischke, Berlin  Concha – Lischke Mollo, Wien Originalverlag Papier Pleyel, Paris Preise Preston, London  Englische Verlagskataloge Rudolphus – Cranz, Altona und Hamburg Schlesinger, Berlin und Paris Schott, Mainz Sieber, Paris Simrock, Bonn Spehr (Musikalisches Magazin), Braunschweig Steiner, Wien  Haslinger (Übergang), Hoffmeister (Übernahme) Titelschmuck  Simrock sowie Anhang Sammelausgaben/Haslinger Traeg, Wien Verlagsbücher (Verlagsjournale)  Druckbücher Währungen  Preise Werckmeister, Berlin Werkzählung Zulehner, Mainz (Eltville)


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Vorbemerkung Dieser Anhang ist kein systematisch aufgebauter Kommentar zum Verlagswesen der Beethoven-Zeit, sondern eine besonders auf Beethoven bezogene Ergänzung zu den einschlägigen verlagsgeschichtlichen Arbeiten, die am Schluss der einzelnen Werkeinträge zitiert sind. Grundlegend zum Verlagswesen sind für die Wiener Verlage die Arbeiten von Alexander Weinmann, für Frankreich Devriès/Lesure, für die britischen Verlage Humphries/Smith, Neighbour/Tyson und (für die spätere Zeit) Parkinson/Publishers, ferner (beschränkt auf Beethoven-Ausgaben) Hirsch/Oldman. Bei den hier ausführlicher behandelten Verlagen kommen unter anderem Probleme zur Sprache, die auch bei anderen Firmen zu beachten sind, z. B. Vergabe der Verlags- bzw. Plattennummern (VN/PN), Druck- bzw. Verlagsbücher, Anzeigenwesen, Titelgestaltung, Preise, SonderNummerierungen (z. B. bei Variationen).

André, Offenbach Der Verlag André in Offenbach, der sich ab 1790 in besonderem Maße den Erstausgaben von Werken Mozarts widmete, brachte keine Originalausgaben von Beethoven heraus und nahm erst ab 1800 allmählich dessen Werke in sein Programm auf. Zu dieser Zeit war Beethovens weithin nachgedrucktes Op. 1 schon fünf Jahre auf dem Markt. Trotzdem wurde André zu einem der wichtigen Beethoven-Verleger des 19. Jahrhunderts. Die dynamisch wachsende Firma folgte mit ihren Beethoven-Ausgaben nicht nur dem allgemeinen Trend zu Vollständigkeit und Breite des Angebots, sondern auch der in den Jahren nach Beethovens Tod verstärkten Tendenz zu Sammelausgaben. Besonders Andrés Sammelausgaben von Klavierwerken Beethovens (meist Neuauflagen bzw. -ausgaben älterer Einzeldrucke) waren in der Mitte und in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts verbreitet. Im Gegensatz zu den meisten frühen Beethoven-Verlegern, deren Noten vorwiegend gestochen wurden, produzierte André nach einer Übergangsphase ca 1800–1810 seine Ausgaben überwiegend mittels Lithographie (siehe Twyman/Lithograph S. 280–294, Constapel/André S. 28–33). 1. Verlags- und Plattennummern Britta Constapels grundlegende Arbeit über den Musikverlag Johann André enthält eine Liste der Verlagsnummern von 1400 bis 6400, die etwa die Zeit von 1800 bis 1840 abdeckt und somit Andrés Publikationen von Beethoven bis über dessen Tod hinaus enthält. Die Liste folgt dem zweibändigen handschriftlichen „Verlagsbuch“, das im Verlagsarchiv André erhalten ist (Constapel/André S. 41–54). Es geht von Nr. 1 bis 11900. Gertraut Haberkamp charakterisiert dieses Verlagsbuch als eine „offenbar auf ältere


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Vorlagen zurückgehende, von Johann Anton André begonnene Kopie“ (Haberkamp/ Mozart S. 27). Constapel untersucht die damit verbundenen Probleme nicht weiter und erwähnt weder, dass sich beide Bände überschneiden, noch, dass die sowohl in Bd. 1 als auch in Bd. 2 enthaltenen Nummern 5000–5270 in einigen Fällen verschiedene Titel anführen (die wahrscheinlich verschiedenen Planungsstadien entsprechen, siehe u. a. Op. 28 und WoO 27). Der Verlag vergab die Verlags- und Plattennummern im Großen und Ganzen chronologisch, d. h. nach der geplanten Reihenfolge der Herstellung (die allerdings nicht mit dem tatsächlichen Erscheinen übereinstimmen musste). Will man aber mittels der Liste Erscheinungsdaten feststellen, muss man mit einer Reihe von Unsicherheiten rechnen, vor allem da André die zahlreichen späteren Ausgaben/Auflagen seiner Veröffentlichungen nicht einheitlich behandelte. Folgende Fälle kommen vor: a) Alle Ausgaben ein und desselben Werks haben dieselbe VN/PN. Sie sind nur beim frühesten Erscheinungsdatum verzeichnet. Constapel hält nur fest, ob, aber nicht welche Ausgabe im Verlagsarchiv vorhanden ist. b) Jede Ausgabe des Werks hat eine eigene VN/PN. Die Nummern sind in der Regel nach der Chronologie der Herstellung bzw. des Erscheinens vergeben. c) Einige Ausgaben des Werks stehen auf derselben VN/PN, andere unter ihrer individuellen Nummer. d) Das Werk wurde nachträglich auf eine freigebliebene oder freigewordene ältere Nummer gesetzt. Die letzteren Fälle sind nur selten so eindeutig feststellbar wie bei Beethovens Op. 58. Dessen VN/PN 2048 wäre auf 1805 zu datieren. Das kann nicht stimmen, da die Originalausgabe des Werks erst 1808 in Wien erschien. (Dadurch wird die ganze Beethoven-Gruppe VN 2040–2049 unsicher, besonders Op. 7 = VN 2044, das erstmals im Verlagskatalog 1833 und in Wh 1829/33 angezeigt wurde. Ein ähnlicher Fall ist Op. 13 = VN/PN 2045.) Bei der Beethoven-Gruppe VN 3064–3067 (Op. 20 Nr. 5, WoO 77, WoO 72, Op. 76) steht im Verlagsbuch die (von Constapel unbeachtete) Randbemerkung: „Sept. 27“. Die zwischen Titeln von 1811/12 stehende Gruppe wurde demnach erst 1827 in das Verlagsbuch eingefügt, was sich durch die Titelgraphik und andere Beobachtungen stützen lässt. Die für solche Klärungen nötigen Untersuchungen konnten im Rahmen des neuen Werkverzeichnisses nur ansatzweise geleistet werden. Im Übrigen ist bei den unsicheren Fällen damit zu rechnen, dass der Verlag seine Neuerscheinungen nicht vollständig und termingerecht anzeigte, dass bei unseren Nachforschungen manche Anzeigen unentdeckt blieben und dass gerade von frühen – oft kleinen – Ausgaben bisher keine Exemplare zu finden waren. 2. Anzeigen André zeigte ab 1800 seine Publikationen, darunter seine frühesten Beethoven-Ausgaben, zunächst in verhältnismäßig dichter Folge an: So im Reichsanzeiger 1803, 1805– 1807 (ab 1807 Allgemeiner Anzeiger der Deutschen), in selbständig erschienenen Verlagskatalogen, vor allem aber in Auswahlverzeichnissen, die (oft nur eine Seite umfassend) in Ausgaben von Musikwerken abgedruckt sind. Nach 1810 ist die Folge der Kataloge lockerer, hervorzuheben sind die Kataloge 1814, 1824, 1830, 1833, dazwischen Novitäten 1818–1824 (siehe Weinhold/Weinmann). Insgesamt wurden Andrés Ausgaben, be-


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sonders aus dem Jahrzehnt 1800–1810, gut, wenn auch nicht lückenlos angezeigt. Die Einträge in Wh I und Wh II können zur Datierung nur beschränkt dienen, da sie oft auf späteren Ausgaben (im Titel nicht als solche erkennbar) basieren. Im Allgemeinen aber dürfte eine Datierung nach Verlagsnummer dann fragwürdig sein, wenn erst wesentlich spätere Anzeigen vorliegen. 3. Titelgestaltung Ab ca 1802 haben die meisten Ausgaben lithographische Titel. Michael Twyman zufolge leitet sich deren Schriftform unmittelbar aus der Praxis des Kupferstichs her: „Such is the assurance of the majority of the lettering on André’s early publications that we must assume that these craftsmen were trained, and possibly continued to work, as copper engravers. New kinds of letterforms began to be introduced […] from the first half of the 1820s […]“ (Twyman/Lithograph S. 290). Diese Neuerungen wurden langsam eingeführt. Das normale Erscheinungsbild der Titel blieb bis ca 1820 fast gleich. Das zeigt sich deutlich, wenn von einem Werk in diesem Zeitraum zwei oder drei jeweils neu lithographierte Ausgaben erschienen sind. Es lässt sich etwa so charakterisieren: Großflächige Schreibschrift, die Buchstaben sind in einem Zug miteinander verbunden, herausgehobene Zeilen stehen in klaren, flächigen Antiqua-Majuskeln, gelegentlich auch in auseinandergezogenen, verzierten Fraktur-Majuskeln (vgl. Haberkamp/Mozart Abb. 34, 187, 205, 206, 212, 215, 234; Twyman/Lithograph S. 166 Abb. a–d und S. 289). Erst um und (noch deutlicher) nach ca 1820 kommen neue Elemente hinzu: den Drucktypen ähnlichere Frakturbuchstaben in herausgehobenen Zeilen sowie „Ronde“Schrift bei Instrumentennamen und/oder bei verbindenden Passagen („n“ und „u“ gleich, ebenso „r“ und „v“). Noch auffallendere Neuheiten treten vereinzelt im Lauf der 1820er Jahre und vermehrt ab ca 1830 auf: geschwungene Zeilen und verschnörkelte Majuskel (Beispiele Twyman/Lithograph S. 167 Abb. l und S. 291). Im Impressum steht vor 1804 häufig die alte Form „chés J. André“ (neben „chez“). Siehe zur Titelgestaltung auch Abschnitt 6. 4. Format Werke für Klavier solo und Klavier-Kammermusik erschienen anfangs in der Regel im Querformat. Etwa ab Mitte der 1820er Jahre setzte sich allmählich das Hochformat durch. 5. Preise André setzte in der Regel in seinen Ausgaben und Katalogen die Preise in Gulden und Kreuzern an („f“ und „Xr“). Eine Ausnahme bildet der Verlagskatalog von 1833, der alle Titel mit doppelten Preisen versieht, nämlich Gulden/Kreuzer („fl./kr.“) und Reichsthaler/Groschen („Rtl./gr.“; siehe Constapel/André S. 51). Auch eine Reihe von Ausgaben hat auf dem Titel doppelte Preise in folgender Form, meist wie bei der Partitur-Ausgabe von Beethovens Streichquartett op. 74 (VN/PN 5284, Ende 1833) mit der Angabe „Prix“ und nachfolgend einem zweizeiligen Block: „f 1,, 21 Xr / R[thlr]– 18 ggr“. Seltener ist die in der Stimmen-Ausgabe von Op. 3 (VN/PN 2758) auftretende Variante „f 2, – / R[thlr] 1, 2⅔ ggr. C. M.“ Auf den Titelblättern mit doppelten Preisen druckte André nicht die Abkürzung „Gr“, sondern „ggr“ (Gute Groschen, siehe Stichwort Preise).


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Doppelte Preise treten in Exemplaren mit VN/PN zwischen 2000 und 6300 auf, d. h. nach der Liste von Constapel etwa zwischen 1805 und 1840. Aber es scheint, dass sie erst ab der Mitte der 1820er Jahre, d. h. um VN/PN 5000 eingeführt wurden. Wenn sie in Exemplaren mit VN/PN unter 5000 vorkommen, wurde wahrscheinlich entweder die Preisangabe nachträglich verändert oder der ganze Titel in späteren Jahren neu gestaltet, was sich meist auch an graphischen Merkmalen zeigt (Schrift, Ornamente, siehe oben); es handelt sich also um neue Auflagen mit älterer VN/PN. Ob sich der Gebrauch doppelter Preise noch enger nach Zeit, Gattung oder Komponist eingrenzen lässt, wäre wohl nur durch Vergleich vieler Exemplare festzustellen. In der Preisrelation von fl./kr. zu Rthlr./ggr. zeigen Katalog und Ausgaben fast keinen Unterschied. 6. Spätere Einheits-Schmucktitel in Verbindung mit Sammelausgaben Vor allem in den 1840er-Jahren versah André die Titel seiner Beethoven-Ausgaben von Klaviermusik, Kammermusik mit Klavier und Arrangements für Klavier mit einem einheitlichen Schmuckrahmen in grün, blau, rot oder braun. Darin ist der Name „LUDWIG“ (oben) „VAN / BEETHOVEN“ (unten) in Waldmotive verwoben. Die VN/PN früherer Ausgaben sind meistens beibehalten. Diese Ausgaben wurden unter den Sammeltiteln „Oeuvres de L. van Beethoven pour le Pianoforte seul & à quatre mains“ bzw. „Beethoven’s Werke für Pianoforte Solo und zu 4 Händen“ zusammengefasst. Inhalt: drei Lieferungen mit Solosonaten von Op. 2 bis Op. 90, ferner weitere z. T. spätere Lieferungen mit anderen Werken für Klavier zu zwei und zu vier Händen und für Klavier mit anderen Instrumenten. Der Verlagskatalog von 1845 charakterisiert den Hauptteil dieser Sammlungen als „Neue, correcte Pracht-Ausgabe. Neuer deutlicher Stich […] Groß-Hochformat“. An die Stelle der Schmuckrahmen mit Waldmotiv treten in den 1860er–1870er Jahren – allerdings seltener und weniger einheitlich – Einzel- und Sammeltitel in Form eines Schilds, das von Blattmotiven (zum Teil auch Blüten) umrankt ist und von einer Leier bekrönt wird. Auch hier sind ältere VN/PN beibehalten, wie z. B. bei Op. 9 und 16. 7. Variationen Wie die meisten Verleger vergab André für die von ihm edierten Klaviervariationen und andere kleinere Werke, die nach Beethovens ursprünglicher Intention keiner Opuszahl würdig waren, eine eigene Nummerierung (siehe Stichwort Werkzählung 1 und Simrock 7). Die ersten sechs Nummern der Variationen, die 1811 mit PN 3035–3040 erschienen, fasste er unter dem Titel „Recueil d’airs connus variés“ zusammen. Die Nummern 7–10 folgten erst 1827 (siehe Abschnitt 1d). Die Nummern 25–27 sind von den Wiener Originalausgaben des Kunst- und Industrie-Comptoirs übernommen. Die Variationen WoO 75 (über „Kind, willst du ruhig schlafen“) kamen zunächst ohne Nummer heraus. Alte Ordnung der Variationen Nr. 1 2

Opus/WoO WoO 69 WoO 70

Titel bzw. Thema „Quant’è più bello“ „Nel cor più non mi sento“ („La Molinara“)


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André, Offenbach Nr. 3 4 5 6 7 8 9 10 25 26 27

Opus/WoO WoO 76 WoO 68 WoO 66 WoO 65 Op. 20/IV (Arr.) WoO 77 WoO 72 Op. 76 WoO 78 WoO 79 WoO 74

739 Titel bzw. Thema „Tändeln und scherzen“ „Menuett à la Viganò“ „Es war einmal ein alter Mann“ „Venni Amore“ Andante con variazioni 6 leichte Variationen (G-dur) „Une fièvre brulante“ („Mich brennt ein heißes Fieber“) Variations pour le Fortepiano „God save the King“ „Rule Britannia“ Lied mit Veränderungen zu 4 Händen („Ich denke dein“)

In Sammelausgaben nach 1840 (1841–1843?) wurden sämtliche Variationen für Klavier zu zwei Händen in 20 Nummern (2 Reihen zu je 10) zusammengefasst, wobei auch die früher erschienenen großenteils neue Nummern erhielten. Die neuen Nummern 11–20 erhielten 1843 die PN 6591–6600. Neue Ordnung der Variationen (nach 1840) Nr. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20

Opus/WoO WoO 69 WoO 70 WoO 76 WoO 79 WoO 72 WoO 78 Op. 34 Op. 35 WoO 80 WoO 77 WoO 75 WoO 73 WoO 66 WoO 68 WoO 65 Op. 20/IV (Arr.) WoO 63 WoO 71 WoO 64 Op. 76

Titel bzw. Thema „Quant’ è più bello“ „Nel cor più non mi sento“ („La Molinara“) „Tändeln und scherzen“ „Rule Britannia“ „Une fièvre brulante“ („Mich brennt ein heißes Fieber“) „God save the King“ Sechs Variationen (F-dur) mit einer Fuge 15 Variationen (Es-dur) 32 Variationen (c-moll) 6 leichte Variationen (G-dur) „Kind willst du ruhig schlafen“ „La stessa, la stessissima“ „Es war einmal ein alter Mann“ „Menuett à la Viganò“ „Venni Amore“ Andante con variazioni Marche de Dressler Russischer Tanz aus „Das Waldmädchen“ Air suisse Variations pour le Fortepiano




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1. Verzeichnis der Werke nach Gattungen 2. Chronologie der Werke nach Entstehung 3. Chronologie der Werke nach Erstveröffentlichung bis 1830 4. Verlage, Sammeldrucke, Musikperiodika und Zeitschriften, in denen die Ausgaben der Quellen III–V erschienen sind 5. Von der heute üblichen Zählung abweichende Opuszahlen 6. Konkordanz der Hess-Nummern 7. Populärtitel 8. Widmungsträger 9. Textdichter 10. Titel und Textanfänge der Vokalwerke 11. Namensregister




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2. Chronologie der Werke nach Entstehung

1782 1782/83 1783 1783/84 1784 1785 1786

1786–1790 1786–1792 1789 1790

1790/91

1790–1792

Neun Variationen für Klavier c-moll WoO 63 Lied „Schilderung eines Mädchens“ WoO 107 Rondo für Klavier C-dur WoO 48 Drei Klaviersonaten WoO 47 (vor 14. Oktober) Zweistimmige Fuge für Orgel D-dur WoO 31 (1783, spätestens Februar 1784) Lied „An einen Säugling“ WoO 108 Klavierkonzert Es-dur WoO 4 (ca 1784) Rondo für Klavier A-dur WoO 49 (spätestens Anfang 1784) Drei Klavierquartette WoO 36 Trio für Klavier, Flöte und Fagott G-dur WoO 37 Romance cantabile für Querflöte, Fagott, Klavier und Orchester e-Moll WoO 207 (wahrscheinlich 1786) Satz einer Symphonie c-moll Unv 1 (unvollendetes Werk) Klavierkonzert Nr. 2 B-dur op. 19, 1. Fassung mit einer Frühfassung des Rondos WoO 6 als Finalsatz (siehe auch 1793, 1794/95 und 1798) Zwei Präludien durch alle Dur-Tonarten für Klavier (Orgel) op. 39 Acht Lieder op. 52, Nr. 6 (um 1790; siehe auch vor November 1792, 1793 und 1794/95) Kantate auf den Tod Kaiser Josephs II. WoO 87 (Ende Februar bis spätestens Juni 1790) Kantate auf die Erhebung Leopolds II. zur Kaiserwürde WoO 88 (September/Oktober 1790) Lied „Klage“ WoO 113 Menuett für Streichquartett As-dur WoO 209 Musik zu einem Ritterballett WoO 1 (Winter 1790/91) Klaviertrio Es-dur WoO 38 (um 1790/91) 24 Variationen für Klavier D-dur WoO 65 (um 1790/91) „Erhebt das Glas mit froher Hand“ („Trinklied, beim Abschied zu singen“) WoO 109 (ca 1790/91) Violinsonate A-dur Unv 11 (unvollendetes Werk) Fragment eines Violinkonzerts C-dur WoO 5 Zwölf Contretänze für Orchester WoO 14, Nr. 8 und 12 (?; siehe auch 1795, 1799/1800, 1801 und 1801/02) Rondo für Klavier und Violine G-dur WoO 41 Sonatine für Klavier F-dur WoO 50


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800

1791/92

vor November 1792

1792

1792/93 oder früher 1792/93

1793

2. Chronologie der Werke nach Entstehung Sechs leichte Variationen für Klavier (Harfe) F-dur WoO 64 Acht Variationen für Klavier vierhändig C-dur WoO 67 Lied „An Minna“ WoO 115 (unvollendetes Werk) Andante für Klavier C-dur WoO 211 Allegretto für Klaviertrio Es-dur Unv 9 (unvollendetes Werk) Komposition (Kantate) für vier Singstimmen und Klavier B-dur Unv 19 (unvollendetes Werk) Lamentationes Jeremiae für Singstimme(n) und Klavier Unv 20 (unvollendetes Werk, Karwoche 1790, 1791 oder 1792) Lied „An Henrietten“ („Traute Henriette“) Unv 21 (unvollendetes Werk) Arie „Prüfung des Küssens“ WoO 89 Szene und Arie „Erste Liebe, Himmelslust“ („Primo amore, piacer del ciel“) WoO 92 Punschlied WoO 111 Acht Lieder op. 52, Nr. 1, 1. Fassung von Nr. 2, vielleicht frühe Fassung von Nr. 4 (siehe auch 1790, 1793 und 1794/95) Oktett Es-dur „op. 103“ (siehe auch 1793) Sechs Menuette für zwei Violinen und Bass (?) WoO 9 (vielleicht vor November 1792; siehe auch 1799) Oboenkonzert F-dur WoO 206 (siehe auch 1793) Quintett für Oboe, drei Hörner und Fagott Es-dur WoO 208 (siehe auch 1793) 14 Variationen für Klaviertrio Es-dur op. 44 Duo für zwei Querflöten G-dur WoO 26 13 Variationen für Klavier A-dur WoO 66 Arie „Mit Mädeln sich vertragen“ WoO 90 (Sommer/Herbst 1792) Lied „An Laura“ WoO 112 Lied „Der freie Mann“, 1. Fassung, WoO 117 (siehe auch 1794/95) Duo für Violine und Violoncello Es-dur Unv 8 (unvollendetes Werk, vielleicht 1792) Zwölf deutsche Tänze für Orchester WoO 13 (siehe auch 1798–1800) Drei Klaviertrios op. 1, mögliche frühe Fassung von Nr. 1 (um 1792/93; siehe auch 1794/95) Zwölf Variationen für Klavier und Violine F-dur WoO 40 (vor November 1792 bis Juli 1793) Lied „Ein Selbstgespräch“ WoO 114 Klavierkonzert Nr. 2 B-dur op. 19, Fassung mit Rondo WoO 6 als Finalsatz (siehe auch 1786–1792, 1794/95 und 1798) Acht Lieder op. 52, Nr. 3 (siehe auch 1790, vor November 1792 und 1794/95) Oktett Es-dur „op. 103“, mögliche revidierte Fasssung (siehe auch vor November 1792) Rondo B-dur für Klavier und Orchester WoO 6 (siehe auch 1786–1792) Rondo für je zwei Hörner, Oboen, Klarinetten und Fagotte Es-dur WoO 25 Bagatelle (Allemande) für Klavier A-dur WoO 81 (siehe auch 1822) Lied „Que le temps me dure“ WoO 116 (unvollendetes Werk, Entwürfe in der ersten Jahreshälfte 1793) Oboenkonzert F-dur WoO 206, mögliche revidierte Fassung (siehe auch vor November 1792)


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2. Chronologie der Werke nach Entstehung

1793–1795 1793–1796 1794

1794/95

1794–1796 vor 1795 1795

801

Quintett für Oboe, drei Hörner und Fagott Es-dur WoO 208, mögliche revidierte Fassung (siehe auch vor November 1792) Anglaise für Klavier D-dur WoO 212 Vier Bagatellen für Klavier WoO 213 (siehe auch 1822) Komposition (Fantasie?) für Klavier D-dur/d-moll Unv 12 (unvollendetes Werk, vielleicht vor November 1792 begonnen) Klavierkonzert Nr. 1 C-dur op. 15 (1793 bis Anfang 1795; siehe auch 1800/01) Lied „Erlkönig“ WoO 131 (unvollendetes Werk) Elf Bagatellen für Klavier „op. 119“, Nr. 2 und 4 (siehe auch 1796/97, 1802, 1820/21 und 1822) Bagatelle für Klavier c-moll WoO 214 (Ende 1794; siehe auch 1822) Menuett für Klavier F-dur WoO 217 Drei Klaviertrios op. 1 (siehe auch 1792/93) Drei Klaviersonaten op. 2 Streichtrio Es-dur op. 3 (1794?/95) Klavierkonzert Nr. 2 B-dur op. 19, revidierte Fassung mit neuem Finale (siehe auch 1786–1792, 1793 und 1798) Acht Lieder op. 52 (um 1794/95; siehe auch 1790, vor November 1792 und 1793) Sextett Es-dur „op. 81b“ (1794?/95) Alla ingharese quasi un Capriccio für Klavier „op. 129“ Lied „Der freie Mann“ WoO 117, 2. Fassung (Ende 1794 / Anfang 1795; siehe auch 1792) Lied „Seufzer eines Ungeliebten“ (mit: „Gegenliebe“) WoO 118 Lied „O care selve, oh cara“ WoO 119 Opferlied WoO 126, unvollendete Niederschrift (Ende 1794 / Anfang 1795; siehe auch 1798) Menuett für Klavier C-dur WoO 218 (vielleicht auch 1793) Variationen für Klavier A-dur Unv 14 (unvollendetes Werk, Ende 1794 oder Anfang 1795) „Adelaide“ für Singstimme und Klavier „op. 46“ Symphonie „Nr. 0“ C-dur Unv 2 (unvollendetes Werk) Zwei Stücke unbekannter Besetzung C-dur WoO 33b Streichquintett Es-dur op. 4 Drei Klaviersonaten op. 10, Nr. 1/I–II (Ende 1795; siehe auch 1796–1798) Trio für zwei Oboen und Englisch Horn C-dur „op. 87“ Zwölf Menuette für Orchester WoO 7, 1. Fassung (Spätherbst 1795; siehe auch 1797) Zwölf deutsche Tänze für Orchester WoO 8 (Spätherbst 1795) Zwölf Contretänze für Orchester WoO 14, Nr. 3, 4 und 6 (siehe auch ca 1790–1792, 1799/1800, 1801 und 1801/02) Acht Variationen für zwei Oboen und Englisch Horn C-dur WoO 28 Bagatelle für Klavier c-moll WoO 52, frühe Fassung (Ende 1795; siehe auch 1798 und 1822) Neun Variationen für Klavier A-dur WoO 69 (zweite Hälfte 1795) Zwei Arien zu „Die schöne Schusterin“ WoO 91 Lied „Ich liebe dich so wie du mich“ („Zärtliche Liebe“) WoO 123 Lied „La partenza“ („Der Abschied“) WoO 124


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802

1795/96

1795–1798 1796

1796/97

1796–1798 1796–1799 1796–1804 vor Oktober 1797 1797 1797/98

2. Chronologie der Werke nach Entstehung Kanon „Im Arm der Liebe ruht sich’s wohl“ WoO 159 (Anfang 1795) Zwei Kanons WoO 160 (Anfang 1795) Dreistimmige Fuge für Klavier C-dur WoO 215 Szene und Arie „Ah! perfido“ „op. 65“ (Ende 1795? bis erste Monate 1796) Sechs Menuette für Orchester (?) WoO 10 (1795, spätestens Anfang 1796) Zwölf Variationen für Klavier C-dur WoO 68 Sechs Variationen für Klavier G-dur WoO 70 (zweite Hälfte 1795, spätestens Anfang 1796) Acht Variationen für Klavier C-dur WoO 72 Zwei Violoncellosonaten op. 5 (Mai/Juni 1796) Klavierquintett bzw. Klavierquartett Es-dur op. 16 (Mai/Juni 1796) Zwei leichte Klaviersonaten op. 49, Nr. 2 (Anfang 1796; Nr. 1 siehe 1797/98) Zwölf Variationen für Klavier und Violoncello F-dur „op. 66“ Sechs deutsche Tänze für Klavier und Violine WoO 42 (Februar bis April 1796) Sonatine für Mandoline und Cembalo (Klavier) c-moll WoO 43a (Februar bis Mitte April 1796) Adagio für Mandoline und Cembalo (Klavier) Es-dur WoO 43b (Februar bis April 1796) Sonatine für Mandoline und Cembalo (Klavier) C-dur WoO 44a (Februar bis April 1796) Variationen für Mandoline und Cembalo (Klavier) D-dur WoO 44b (Februar bis April 1796) Zwölf Variationen für Klavier und Violoncello G-dur WoO 45 „Abschiedsgesang an Wiens Bürger“ WoO 121 (Herbst 1796) Lied „Rastlose Liebe“ Unv 22 (unvollendetes Werk, Anfang 1796) Lied „Heidenröslein“ Unv 23 (unvollendetes Werk, Anfang 1796, auch 1818–1823) Sonate für Klavier vierhändig D-dur op. 6 (Ende 1796 / Anfang 1797) Klaviersonate Es-dur op. 7 (zweite Jahreshälfte 1796 bis erste Monate 1797) Serenade für Streichtrio D-dur op. 8 (Winter 1796/97 bis Spätsommer 1797) Sextett Es-dur „op. 71“ (Frühjahr 1796 bis Winter 1796/97) Elf Bagatellen für Klavier „op. 119“, Nr. 1 (siehe auch 1794, 1802, 1820/21 und 1822) Duo für Viola und Violoncello Es-dur WoO 32 (Mai/Juni 1796 bis Anfang 1797) Allegretto für Klavier c-moll WoO 53 (Ende 1796 / Anfang 1797) Zwölf Variationen für Klavier A-dur WoO 71 (Dezember 1796 / Januar 1797) Kanon „Herr Graf, ich komme zu fragen“ WoO 221 (Ende 1796 / Anfang 1797) Drei Klaviersonaten op. 10, Nr. 1/III, Nr. 2 und 3 (Ende 1796 bis Anfang 1798; siehe auch 1795) Sieben ländlerische Tänze für zwei Violinen und Bass (?) D-dur WoO 11 (1796 bis Anfang 1799) Klavierkonzert Nr. 3 c-moll op. 37 Rondo für Klavier C-dur „op. 51 Nr. 1“ Zwölf Menuette für Orchester WoO 7, 2. Fassung (siehe auch 1795) Kriegslied der Österreicher WoO 122 (Anfang April 1797) Drei Streichtrios op. 9 (zweite Jahreshälfte 1797 bis Anfang 1798) Trio für Klavier, Klarinette (oder Violine) und Violoncello B-dur op. 11 (Ende 1797 bis Sommer 1798)


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2. Chronologie der Werke nach Entstehung

1797–1799 1798

1798/99

1798–1800 1798–1801 1798–1802 1799

1799/1800

1800

Ab 1800 1800/01

803

Drei Violinsonaten op. 12 Zwei leichte Klaviersonaten op. 49, Nr. 1 (spätestens ab Ende 1797; Nr. 2 siehe 1796) Marsch für je zwei Klarinetten, Fagotte und Hörner B-dur WoO 29 (Ende 1797 / Anfang 1798) Klaviersonate Es-dur Unv 13 (unvollendetes Werk, zweite Jahreshälfte 1797 bis Frühjahr 1798) Klaviersonate c-moll op. 13 Zwei Klaviersonaten op. 14 Klavierkonzert Nr. 2 B-dur op. 19, revidierte Fassung (siehe auch 1786–1792, 1793 und 1794/95) Romanze für Violine und Orchester F-dur op. 50 Zwei Stücke für Klavier (Orphika) C-dur WoO 51 (spätestens erste Hälfte 1798) Bagatelle für Klavier c-moll WoO 52, revidierte Fassung (siehe auch 1795 und 1822) Canzonetta „La Tiranna“ WoO 125 (Ende 1798) Opferlied WoO 126 (um 1798; siehe auch 1794/95) Lied „Neue Liebe, neues Leben“ WoO 127 (Ende 1798–1799) Romanze „Plaisir d’aimer“ WoO 128 (Jahreswende 1798/99) Musikalischer Scherz „Baron, Baron“ WoO 205a (Frühjahr 1798 bis Herbst 1799) Sechs Streichquartette op. 18 (Sommer/Herbst 1798 bis Sommer/Herbst 1800) Zwölf deutsche Tänze für Orchester WoO 13 (siehe auch 1792/93 oder früher) Rondo für Klavier G-dur „op. 51 Nr. 2“ (zweite Jahreshälfte 1798 bis spätestens 1801) Sechs Lieder „op. 48“ Septett Es-dur op. 20 Sechs Menuette für zwei Violinen und Bass (?) WoO 9 (um 1799; siehe auch vor November 1792) Drei Stücke für Flötenuhr WoO 33a Zehn Variationen für Klavier B-dur WoO 73 (Januar/Februar 1799) Lied „Ich denke dein“ mit sechs Variationen für Klavier vierhändig D-dur WoO 74, Variationen 1, 2, 5 und 6 (Frühjahr 1799; siehe auch 1803) Sieben Variationen für Klavier F-dur WoO 75 (zweite Jahreshälfte 1799) Sechs (bzw. acht) Variationen für Klavier F-dur WoO 76 (Herbst 1799) Symphonie Nr. 1 C-dur op. 21 (1799 bis Anfang 1800) Zwölf Contretänze für Orchester WoO 14, Nr. 4, 8 und 12 (siehe auch ca 1790–1792, 1795, 1801 und 1801/02) Sonate für Klavier und Horn (Violoncello) F-dur op. 17 (April 1800) Klaviersonate B-dur op. 22 Lied „Man strebt, die Flamme zu verhehlen“ WoO 120 (vor 12. Mai 1800) „Lustig – traurig“ für Klavier C-dur/c-moll WoO 54 Klavierkonzert Nr. 1 C-dur op. 15, revidierte Fassung (siehe auch 1793–1795) Violinsonate a-moll op. 23 Violinonate F-dur op. 24 (Sommer/Herbst 1800 bis Anfang 1801) Klaviersonate As-dur op. 26 Romanze für Violine und Orchester G-dur op. 40 Musik zu „Die Geschöpfe des Prometheus“ op. 43 (Ende 1800? / Anfang 1801)


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804

1800–1802 1801

1801/02

1801–1803 1802

1802/03

1803

2. Chronologie der Werke nach Entstehung Sechs leichte Variationen für Klavier G-dur WoO 77 Zwei Bagatellen für Klavier WoO 216 (Spätsommer/Herbst 1800 bis März 1801) Symphonie Nr. 2 D-dur op. 36 (ca Herbst 1800 bis April 1802) Serenade für Querflöte, Violine und Viola D-dur op. 25 Klaviersonate Es-dur op. 27 Nr. 1 Klaviersonate cis-moll op. 27 Nr. 2 Klaviersonate D-dur op. 28 Streichquintett C-dur op. 29 Zwölf Contretänze für Orchester WoO 14, Nr. 1 und 5 (siehe auch ca 1790–1792, 1795, 1799/1800 und 1801/02) Sieben Variationen für Klavier und Violoncello Es-dur WoO 46 (Ende 1801) Musikalischer Scherz „Lob auf den dicken Schuppanzigh“ WoO 100 Sieben Bagatellen für Klavier op. 33 Zwölf Contretänze für Orchester WoO 14, Nr. 2, 7, 9 und 10 (Winter 1801/02; siehe auch ca 1790–1792, 1795, 1799/1800 und 1801) Sechs ländlerische Tänze für zwei Violinen und Bass (?) WoO 15 (Winter 1801/02 bis spätestens Anfang September 1802) Szene und Arie „No, non turbarti“ WoO 92a (Winter 1801/02) Mehrstimmige italienische Gesänge WoO 99 (1801 bis Anfang 1802) Variationen für Klaviertrio G-dur „op. 121a“, 1. Fassung (siehe auch 1816) Drei Violinsonaten op. 30 (erste Jahreshälfte 1802) Drei Klaviersonaten op. 31 (ab Juni 1802) Sechs Variationen für Klavier F-dur op. 34 (Sommer bis Ende 1802) 15 Variationen für Klavier Es-dur op. 35 (Sommer bis Ende 1802) Trio für Klavier, Klarinette (Violine) und Violoncello Es-dur op. 38 Elf Bagatellen für Klavier „op. 119“, Nr. 3 und 5 (siehe auch 1794, 1796/97, 1820/21 und 1822) Musikalischer Scherz „Graf, Graf, liebster Graf“ WoO 101 (November 1802) Concertante für Violine, Violoncello, Klavier und Orchester D-dur Unv 5 (unvollendetes Werk, skizziert bis April 1802) Drei Märsche für Klavier vierhändig op. 45 (zwei vielleicht vor November 1802; ein dritter wenig später) Symphonie Nr. 3 Es-dur op. 55 (Herbst 1802 bis Oktober 1803) Tezett „Tremate, empi, tremate“ op. 116 (Anfang 1802 bis Anfang 1803) Duett „Ne’ giorni tuoi felici“ WoO 93 (November 1802 bis Frühjahr 1803) Violinsonate A-dur op. 47 (Anfang 1803) Oratorium „Christus am Ölberge“ op. 85, 1. Fassung (Februar/März 1803; siehe auch 1803/04) Lied „Lebensglück“ („Das Glück der Freundschaft“) op. 88 (Frühjahr/Sommer 1803) Präludium für Klavier f-moll WoO 55 (bis September 1803, vielleicht vor November 1802) Lied „Ich denke dein“ mit sechs Variationen für Klavier vierhändig D-dur WoO 74, Variationen 3 und 4 (August/September 1803; siehe auch 1799) Sieben Variationen für Klavier C-dur WoO 78 (Sommer 1803) Fünf Variationen für Klavier D-dur WoO 79 (Sommer 1803) Lied „Der Wachtelschlag“ WoO 129 (Frühjahr bis Ende September 1803)


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2. Chronologie der Werke nach Entstehung

1803/04

1803–1805 1804

1804/05 1804–1806 vor 1805 1805 1805/06

1806

1806/07

1806–1809 1807

1807/08

1808

805

Walzer (Ländler, Deutscher) für Klavier c-moll WoO 219 (März 1803) Oper „Vestas Feuer“ Unv 15 (unvollendetes Werk) Klaviersonate C-dur op. 53 (ab ca Dezember 1803) Klavierkonzert Nr. 4 G-dur op. 58, Skizzen (siehe auch 1805/06) Oratorium „Christus am Ölberge“ op. 85, 2. Fassung (ca November 1803 bis August 1804; siehe auch 1803) Bagatelle für Klavier C-dur WoO 56 (Ende 1803 / Anfang 1804; siehe auch 1822) Andante für Klavier F-dur WoO 57 (ca November 1803 bis Anfang 1804) Oper „Fidelio“ op. 72, 1. Fassung (Jahreswende 1803/04 bis Herbst 1805; siehe auch 1805/06 und 1814) Klaviersonate F-dur op. 54 (Mai/Juni 1804 bis Jahreswende 1804/05) Konzert für Violine, Violoncello, Klavier und Orchester C-dur op. 56 (März bis Juni 1804) Symphonie Nr. 5 c-moll op. 67, Skizzen (1. Jahreshälfte 1804; siehe auch 1806 und 1807/08) Lied „Andenken“ WoO 136, vermutete Frühfassung (Jahreswende 1804/05; siehe auch 1808) Klaviersonate f-moll op. 57 (Skizzen 1804 oder 1805, Werkniederschrift 1806) Menuett für Klavier Es-dur WoO 82 Lied „An die Hoffnung“ „op. 32“ (Februar/März 1805) Klavierkonzert Nr. 4 G-dur op. 58 (bis Juli 1806; siehe auch 1803/04) Oper „Fidelio“ op. 72, 2. Fassung (Dezember 1805 bis März 1806; siehe auch 1803–1805 und 1814) Drei Streichquartette op. 59 (April/Mai bis November 1806) Symphonie Nr. 4 B-dur op. 60 (vielleicht August bis Oktober 1806) Violinonzert D-dur op. 61 Symphonie Nr. 5 c-moll op. 67, 1. Satz, Skizzen (November/Dezember 1806; siehe auch 1804 und 1807/08) Lied „Als die Geliebte sich trennen wollte“ („Empfindungen bei Lydiens Untreue“) WoO 132 (bald nach Mai 1806) Ariette „In questa tomba oscura“ WoO 133, 1. Fassung (Frühjahr bis Herbst 1806; siehe auch 1807) Messe C-dur op. 86 (Winter 1806/07 bis September 1807) „Leonoren“-Ouvertüre I „op. 138“ zur Oper „Fidelio“ op. 72 (zwischen Herbst 1806 und September/Oktober 1807) 32 Variationen für Klavier c-moll WoO 80 (Herbst 1806 bis Anfang 1807) Lied „Elegie auf den Tod eines Pudels“ WoO 110 Klavierkonzert D-dur nach dem Violinkonzert op. 61 (Ende April bis Juli 1807) Ouvertüre zu „Coriolan“ op. 62 (vor März 1807) Ariette „In questa tomba oscura“ WoO 133, 2. Fassung (Spätsommer/Herbst 1807; siehe auch 1806) Symphonie Nr. 5 c-moll op. 67 (September 1807 bis Februar 1808; siehe auch 1804 und 1806) Symphonie Nr. 6 F-dur op. 68 (Sommer 1807 und Anfang bis September 1808) Violoncellosonate A-dur op. 69 (Februar/März bis September 1808) Zwei Klaviertrios op. 70 Bagatelle für Klavier WoO 59, Skizzen (siehe auch 1810 und 1822)





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4. Verlage, Sammeldrucke, Musikperiodika und Zeitschriften, in denen die Ausgaben der Quellen III–V erschienen sind

Ausgenommen sind Ausgaben innerhalb der AGA, SBG und Sekundärliteratur. A Series of sacred songs, duetts and trios, Philadelphia (John A. Stevenson) Quellen V: Op. 26, 33 Addison & Beale, London Quellen III Andere Auflagen und Ausgaben: Op. 106 Quellen V: Op. 84 Addison & Hodson, London Quellen V: Op. 72 (3. Fassung: Ouvertüre) Aibl, München (und Bern) Quellen IV: Op. 46 Allgemeine musikalische Zeitung, Leipzig (AmZ) Original-, Erstausgaben und weitere authentische Ausgaben WoO 132, Lied „Als die Geliebte sich trennen wollte“ („Empfindungen bei Lydiens Untreue“, 1809) postume Veröffentlichungen: WoO 161, Kanon „Ewig dein“ (Neue Folge, 1863) WoO 182, Kanon „O Tobias!“ (Neue Folge, 1863) WoO 205h, Musikalischer Scherz „Tobias, Tobias“ (Neue Folge, 1869) Quellen IV: Op. 52 Allgemeine musikalische Zeitung mit besonderer Rücksicht auf den Kaiserstaat, Wien (AmZÖ) Original-, Erstausgaben und weitere authentische Ausgaben WoO 168, Zwei Kanons, Nr. 1 „Das Schweigen“ (1817) Allgemeine Musik-Zeitung, Berlin Original-, Erstausgaben und weitere authentische Ausgaben postume Veröffentlichungen: WoO 205f, Musikalischer Scherz „Scheut euch nicht“ (1888) André, Offenbach Quellen III Andere Auflagen und Ausgaben: WoO 38, 39 Quellen IV: Op. 1–18, 22–26, 27 Nr. 1 und 2, 28–33, 36–38, 45, 46, 48–50, 51 Nr. 1 und 2, 52, 53, 58, 59, 74–76, 95. – WoO 11, 55, 56, 65–70, 72, 74–79, 82, 129, 138, 139, 143, 146 Quellen V: Op. 8, 17, 18, 20, 21, 23, 24, 26, 28, 31, 36, 46, 51 Nr. 2, 81b, 87


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4. Verlage, Sammeldrucke, Musikperiodika und Zeitschriften

Annuario del’Accademia Nazionale di Santa Cecilia, Rom Original-, Erstausgaben und weitere authentische Ausgaben postume Veröffentlichungen: WoO 99, Mehrstimmige italienische Gesänge, Nr. 14b (1953) Anthologie Musicale ou Recueil périodique pour le Forté-Piano, Wien Quellen IV: Op. 33 Quellen V: Op. 20 Apollo, Kopenhagen Quellen IV: Op. 43 Apollo’s Gift, or the Musical Souvenir, London Quellen IV: Op. 43 Arnaud, Lyon Quellen IV: WoO 45 Artaria (& Comp.), Wien Original-, Erstausgaben und weitere authentische Ausgaben Op. 1, Drei Klaviertrios (1795) Op. 2, Drei Klaviersonaten (1796) Op. 3, Streichtrio Es-dur (1796) Op. 4, Streichquintett Es-dur (1796) Op. 5, Zwei Violoncellosonaten (1797) Op. 6, Sonate für Klavier vierhändig D-dur (1797) Op. 7, Klaviersonate Es-dur (1797) Op. 8, Serenade für Streichtrio D-dur (1797) Op. 12, Drei Violinsonaten, Stimmen (1798/99) Op. 43, Musik zu „Die Geschöpfe des Prometheus“, Klavierauszug (1801) Op. 46, „Adelaide“ für Singstimme und Klavier (1797) Op. 51 Nr. 1, Rondo für Klavier C-dur (1797) Op. 51 Nr. 2, Rondo für Klavier G-dur (1802) Op. 63, Trio (1806)  Unechte und zweifelhafte Werke Op. 64, Violoncellosonate (1807)  Unechte und zweifelhafte Werke Op. 70, Zwei Klaviertrios, Stimmen (1810) Op. 72, „Fidelio“, 3. Fassung: Ouvertüre, Klavierauszug zu 2 und 4 Händen (1814) Op. 72, „Fidelio“, 3. Fassung: Oper, Klavierauszug und Arrangement für Klavier zu 2 Händen (1814) Op. 74, Streichquartett Es-dur, Stimmen (1810) Op. 75, Sechs Gesänge, Vorabdruck der Nr. 5 und 6 (1810) Op. 87, Trio für zwei Oboen und Englisch Horn C-dur, Stimmen (1806) Op. 102, Zwei Violoncellosonaten (1819) Op. 104, Streichquintett c-moll (1819) Op. 105, Volksliedvariationen, Stimmen (1819) Op. 106, Klaviersonate B-dur (1819) Op. 113, Musik zu „Die Ruinen von Athen“, Partitur (1846) Op. 130, Streichquartett B-dur, Partitur und Stimmen (1827) Op. 133, „Große Fuge“ für Streichquartett B-dur, Partitur und Stimmen (1827) Op. 134, „Große Fuge“ für Klavier vierhändig B-dur (1827) WoO 7, Zwölf Menuette für Orchester, Klavierauszug (1. Fassung 1795) WoO 8, Zwölf deutsche Tänze für Orchester, Klavierauszug (1795) WoO 10, Sechs Menuette für Orchester (?), Klavierauszug (1796)


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4. Verlage, Sammeldrucke, Musikperiodika und Zeitschriften

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WoO 11, Sieben ländlerische Tänze für zwei Violinen und Bass (?), Klavierfassung (1799) WoO 15, Sechs ländlerische Tänze für zwei Violinen und Bass (?), Stimmen und Klavierfassung (1802) WoO 40, Zwölf Variationen für Klavier und Violine F-dur, Stimmen (1793) WoO 45, Zwölf Variationen für Klavier und Violoncello G-dur, Stimmen (1797) WoO 68, Zwölf Variationen für Klavier C-dur (1796) WoO 71, Zwölf Variationen für Klavier A-dur (1797) WoO 73, Zehn Variationen für Klavier B-dur (1799) WoO 121, „Abschiedsgesang an Wiens Bürger“ (1796) WoO 122, Kriegslied der Österreicher (1797) WoO 137, „Gesang aus der Ferne“ (1810) WoO 138, Lied „Der Jüngling in der Fremde“ (1810) WoO 146, Lied „Sehnsucht“ (1816) postume Veröffentlichungen: Op. 103, Oktett Es-dur, Stimmen (1830) WoO 3, Gratulationsmenuett für Orchester (1832) WoO 36, Drei Klavierquartette, Stimmen (1828) WoO 99, Mehrstimmige italienische Gesänge, Nr. 11 b und c (1855) Quellen III Andere Auflagen und Ausgaben: Op. 9, 48, 66, 104, 113. – WoO 7, 8, 14, 42, 73 Quellen IV: Op. 20, 26, 29, 47, 69, 75–79, 81a. – WoO 7, 10, 15, 65, 67, 82, 137, 138, 152, 153 Quellen V: Op. 8, 16, 18, 20, 25, 28, 36, 43, 46, 59, 60, 72 (3. Fassung: Ouvertüre, Oper), 84, 87, 102. – WoO 7, 8, 10, 36, 77, 152, 153 F. Artaria, Mailand Quellen V: Op. 84 Astor & Co., London Quellen IV: Op. 59 Aulagnier, Paris Quellen IV: Op. 30, 45, 86 Bachmann, Hannover Quellen IV: Op. 11, 17, 26, 46, 47, 51 Nr. 1 und 2 Quellen V: Op. 17, 30, 52 Bacon & Co., Philadelphia Quellen IV: Op. 6. – WoO 11, 14 Balls, London Quellen IV: Op. 10 Bauer, Würzburg Quellen IV: WoO 69 Berliner allgemeine musikalische Zeitung, Berlin (BamZ) Original-, Erstausgaben und weitere authentische Ausgaben WoO 60, Klavierstück B-dur (1824) Bermann, Wien Op. 119, Elf Bagatellen für Klavier, Nr. 7–11 (1821) Quellen III Andere Auflagen und Ausgaben: Op. 10, 13. – WoO 76 Bernard, St. Petersburg Quellen IV: WoO 8, 10, 14





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