Heimatschutz/Patrimoine, 3-2009

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Heimatschutz Patrimoine

Am Wasser Au fil de l’eau

Schweizer heimatschutz patrimoine suisse Heimatschutz svizzera protecziun da la patria

3 2009



Inhalt

Editorial

FORUM

Am Wasser 2 7 8 12

Marco Guetg

Besuch in der Muglin da Ftan Marcellin Barthassat

Der öffentliche Raum am Genfer Seebecken Cla Büchi

Ausbau des Luzerner Reusswehrs René A. Koelliker

Vom Rhein bis zur Rhone

14 Frisch gestrichen 16 Kampagne «Aufschwung» SCHWEIZER HEIMATSCHUTZ 21 22 24 26 27

Festtag in Yverdon-les-Bains Laudatio zum Abschied von Philipp Maurer Seilbahn Weissenstein: neue Stiftung Schoggitaler 2009 Mitgliederausflug nach Lancy (GE)

31 Von Menschen und Häusern

Sommaire FORUM

Au fil de l’eau 5 6 9 10

Wasser kann vieles sein: Energielieferant, Ort des Vergnügens, Verkehrsweg, Luxusgut, Bedrohung, Lebensquell. Es prägt unsere Baukultur seit Jahrhunderten. Seien es Bäder aus den 1950er-Jahren, die Ufergestaltung am Genfer Seebecken oder gar «unsere» Mühle Ftan im Unterengadin – der Schweizer Heimatschutz beschäftigt sich immer wieder mit Bauwerken am Wasser. Das diesjährige Motto des Europäischen Tags des Denkmals nehmen wir zum Anlass, einen kleinen Bereich aus der schier unerschöpflichen Vielfalt von Bauten am und für das Wasser aufzuzeigen. Sie haben es bemerkt: Editorial und Inhaltsverzeichnis sind neu gestaltet und auf einer einzigen Seite zusammengefasst. Schritt für Schritt werden wir weitere Auffrischungen vornehmen, damit «Heimatschutz/ Patrimoine» noch lesefreundlicher und anregender wird. Neu ist die Rubrik «Der Kommentar» auf der letzten Seite, die ab dieser Nummer Platz für pointierte Äusserungen aus dem Kreis des Schweizer Heimatschutzes bietet. Immer mehr Menschen unterstützen uns und unsere Projekte. Helfen auch Sie, neue Heimatschutz-Mitglieder zu gewinnen, und geben Sie die beiliegende Mitgliederwerbung an Ihre Freunde und Bekannte weiter. Wir danken Ihnen! Peter Egli, Redaktor

Marco Guetg

Visite du moulin de Ftan Marcellin Barthassat

La rade, quel accès public à l’eau ? Cla Büchi

Le barrage de la Reuss à Lucerne René A. Koelliker

Du Rhin au Rhône

15 Peinture fraîche 17 Campagne « L’envol » PATRIMOINE SUISSE 20 25 26 27

Am Wasser gebaut

Fête à Yverdon-les-Bains Télésiège du Weissenstein : nouvelle fondation Ecu d’or 2009 Excursion à Lancy (GE)

30 Personnes et demeures Titelseite: Reusswehranlage Luzern und Projekt für einen neuen Strand am Genfer Seeufer (Bild Verkehr und Infrastruktur, Kanton Luzern; Fotomontage: ADR Architectes) Page de couverture : Barrage de la Reuss à Lucerne et rade de Genève, projet d’une nouvelle plage (photo Verkehr und Infrastruktur, canton de Lucerne ; image de synthèse : ADR Architectes)

Patrimoine au fil de l’eau L’eau peut être à la fois énergie, loisirs, voie navigable, bien de luxe ou de plaisance, menace, source de vie… Elle marque notre patrimoine culturel depuis des siècles. Qu’il s’agisse des bains des années 50, de l’aménagement des bords du lac à Genève ou même de « notre » moulin de Ftan en Basse-Engadine, Patrimoine suisse s’intéresse régulièrement aux constructions au fil de l’eau. Le thème 2009 des Journées européennes du patrimoine est pour nous l’occasion de vous faire découvrir un pan, certes modeste, de l’inépuisable diversité des constructions au fil de l’eau. Sans doute l’avez-vous remarqué : l’éditorial et le sommaire ont fait peau neuve et sont présentés sur une seule page. Nous rafraîchirons progressivement la revue Heimatschutz/Patrimoine pour qu’elle devienne de plus en plus agréable à lire et qu’elle vous captive davantage. Dès le présent numéro, une nouvelle rubrique intitulée « Le commentaire » offre en dernière page des avis critiques pertinents. Les personnes qui nous soutiennent, nous et nos projets, sont de plus en plus nombreuses. Aidez-nous à convaincre de nouveaux membres et distribuez à vos amis et connaissances le prospectus encarté dans ce numéro. D’avance merci ! Peter Egli, rédacteur


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Seit 1972 gehört die Mühle Ftan dem Schweizer Heimatschutz. Die älteste noch funktionierende alpine Mühle der Schweiz wird rege besucht. (Bild Marco Guetg) Le moulin de Ftan appartient à Patrimoine suisse depuis 1972. Le moulin alpin le plus ancien de Suisse attire des visiteurs du monde entier. (photo Marco Guetg)

Amerikaner erkunden ein Kulturgut in den Alpen

Besuch in der Muglin da Ftan Marco Guetg, Journalist, Zürich

Im Unterengadin steht die älteste noch funktionierende alpine Mühle der Schweiz. Sie ist seit 1972 im Besitz des Schweizer Heimatschutzes. Die Muglin da Ftan empfängt Gäste aus aller Welt. Darunter viele Schülerinnen und Schüler aus den Vereinigten Staaten. Ftan, posta. Eine knappe Viertelstunde zu Fuss ist es von hier bis hinunter zur Mühle. Der kurze Spaziergang durch dieses Unterengadiner Dorf lohnt sich. Der Weg führt vorbei am spätklassizistischen Doppelwohnhaus der Familie Schucany, an plätschernden Brunnen und prächtigen Engadinerhäusern. Am Dorfrand angekommen, flanieren wir auf einer Naturstrasse weiter südwärts. Vor uns erblicken wir das luxuriöse Hotel «Paradies» und rechts oben am Hang das «Hochalpine Institut», 1915 bis 1916 gebaut von Schäfer & Risch. Wie ein Mahnmal thront dieses Zeugnis des Bündner Heimatstils über dem zeitgenössischen Kitsch.

Keine Architekturkritik! Wir suchen die Mühle von Ftan. Dass es sich wenige Schritte später beim Gebäude unterhalb des Strässchens um die Muglin da Ftan handeln muss, erkennt der Besucher augenblicklich. Woran? Am Wasserkanal, der auf Holzstelzen vom Clüna-Bach ins Haus führt und in einem Anbau mit verwitterten Holzbrettern verschwindet. Darin drehen sich von aussen unsichtbar zwei Wasserräder. Das eine liefert die Energie für ein über 400 Jahre altes Mahlwerk, an dem noch viele Originalteile in Holz vorhanden und auch funktionstüchtig sind. Tatsächlich handelt es sich um die älteste noch funktionierende alpine Mühle der Schweiz. Sie ist ein Relikt aus einer blühenden Zeit. Denn solche Getreidemühlen waren im Alpenraum weit verbreitet. Allein in Ftan standen vor 200 Jahren dem Clüna-Bach entlang noch acht im Einsatz, Scuol betrieb gar deren sechzehn. Das Unterengadin war im 18./19. Jahrhundert eine Kornkammer. Doch das ist längst Geschichte. Und auch unsere Mühle hat ihre einstige Funktion verloren. Waren es in den 1970er-Jahren noch rund acht Tonnen Getreide, die die Bauern an den Dorfrand von Ftan gekarrt hatten, verringerte sich der Umfang in den 1990er-Jahren auf gerade noch drei bis fünf Tonnen. Seit 1998 steht diese Kundenmühle still. Seither wird sie nur noch touristisch genutzt. Wer diese Zahlen und Fakten kennt? Cilgia Florineth. Als Familienchronistin muss sie das


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wissen. Denn die Geschichte der Florineths ist eng mit der Geschichte der Mühle von Ftan verknüpft. Sie beginnt im Jahre 1826. Jakob Florineth hiess der Müllergeselle, der zu Beginn des 19. Jahrhunderts vom Tirol ins Unterengadin kam, Arbeit suchte und in Ftan fündig wurde. 1831 kaufte er die untere Mühle am Clüna-Bach, baute sie um und setzte 1835 ein zweites Mühlwerk in Betrieb. Seither haben die Florineths das Anwesen weiter vererbt, bis zum Verkauf an den Schweizer Heimatschutz. TV-Sendung «Grüezi mitenand» Seit 1972 gehört die Mühle dem Schweizer Heimatschutz. Dass er sie überhaupt erwerben konnte, ist ein Geschenk der Schweizer Bevölkerung oder – genauer – zumindest eines Teils der Deutschschweizer Fernsehzuschauer. Am 18. September 1971 nämlich wurde in der Sendung «Grüezi mitenand» Geld für den Kauf der Mühle gesammelt. Das Geld kam zusammen. 350 000 Franken für die Erneuerung mussten allerdings noch aufgetrieben werden. Der Bund zahlte, der Kanton auch. Fachverbände und Private beteiligten sich. Dem Heimatschutz verblieb eine Restlast von 120 000 Franken. Spender reduzierten den Betrag. Die Mühle Ftan wurde in den 1970er-Jahren vollständig instandgestellt und konnte 1977 ihren Betrieb wieder aufnehmen. Gefeiert wurde das im Rahmen einer TV-Ausstrahlung von «Chumm und lueg». Ende der 1990er-Jahre fand eine zweite Renovation statt. Der Schweizer Heimatschutz richtete in der einstigen Stube im Untergeschoss ein kleines Museum ein. Fotos und Bücher geben Einblick in die Kulturgeschichte des Unterengadins. Am 18. September 2001, exakt zwanzig Jahre nach der ersten TVSendung, wurde die Mühle wiedereröffnet. Monika Suter, Projektverantwortliche beim Schweizer Heimatschutz, erklärt, dass das Engagement des Heimatschutzes auch weiterhin gross und der Unterhaltsaufwand für das Baudenkmal beachtlich ist. So wurde letztes Jahr das ältere Mahlwerk wieder funktionstüchtig gemacht. Aktuell steht die Sanierung des Mühlekanals an, die Kosten von rund 30 000 Franken verursachen wird. Seit der Wiedereröffnung kommen die Besucher. Jeweils 3000 waren es in den vergangenen zwei Jahren. Was auffällt: 1600, bzw. 1200 ­waren allein aus den USA. Und wenn alles klappt, kann nächstes Jahr gar mit 2500 Besuchern aus den Vereinigten Staaten gerechnet werden. Der Ansturm der Amerikaner geht auf ein Gesetz aus dem Jahre 1956 zurück. Der Zweite Krieg war seit neun Jahren vorbei, und der damalige Präsident Dwight «Ike» David Eisen-

hower wünschte per Dekret, dass junge Amerikaner die Welt und vornehmlich Europa entdecken sollten. Seither finden solche Kulturreisen mit 12- bis 19-jährigen HighschoolSchülern statt. Einzige Einschränkung: Nur wer eine für diesen Europatrip ausgetüftelte Aufnahmeprüfung besteht, kann auf Entdeckungsreise gehen. Das Unterengadin und das Terrassendorf Ftan sind bereits zum dritten Mal im Angebot. Erlebnis via Handy-Optik An diesem Tag im Juni treffen wir auf eine Gruppe Mittelschüler aus Colorado. Es ist ein unwirtlicher Tag. Verhangen der Himmel und die Schneefallgrenze bedrohlich nah. Hier auf fast 1 700 Metern über Meer frisst sich die Schafskälte noch beissender durch die Kleider. Die Boys and Girls aus Colorado haben sich warm angezogen, bis auf zwei bis drei ganz Verwegene aus den Rocky Mountains, die dieser Alpenkälte in T-Shirt und Shorts trotzen.

Ein Wasserkanal führt auf Holzstelzen vom Clüna-Bach direkt in die Mühle Ftan. (Bild Marco Guetg) Un bisse conduit l’eau du ruisseau Clüna au moulin de Ftan. (photo Marco Guetg)


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Der Begleiter erklärt. Cilgia Florineth handelt. Sie leitet das Wasser um, die Räder drehen sich, und sachte setzt sich das Mühlwerk in Bewegung. Hier dreht eine Holzschraube, dort rüttelt ein Steg. Bald wird klar: Diese Schülerinnen und Schüler aus den USA sind gekommen, um zu schauen. Sie blicken in den Trichter, sehen zu, wie die Steine mahlen und werfen am Schluss einen Blick in den Mehlkasten und auf das Resultat. Gefragt wird nicht viel, fotografiert schon. Die Ftaner Mühle wird via HandyOptik erlebt, und in Colorado wird das Ftaner Mühleerlebnis dann wohl via Handy-Fotos wieder aufleben. Wasser plätschert, Räder rumpeln, Siebe rütteln Cilgia Florineth kennt die Abläufe. «In den Monaten März bis Mai und dann im Herbst wieder wurde vom Montag bis Samstag gemahlen», sagt sie, «24 Stunden im Tag.» Und Cilgia Florineth kennt die Begriffe, um die Dinge zu benennen. Der Laie nicht. Ihm hilft gegen fach-

unkundiges Gestotter die vom Schweizer Heimatschutz herausgegebene Broschüre «Die Mühle Ftan. Unterrichtshilfe für Lehrkräfte». Später versucht der Besucher, diesen Dingen, die über Monate an sechs Wochentagen und täglich 24 Stunden in dieser Mühle geschahen, selber eine Sprache zu geben. Er blättert in der Broschüre und stellt sich vor: Wie das Wasser über den Holzkanal in die Schaufeln des Wasserrades fliesst und dieses Riesending in Schwung bringt, wie es über den Wellbaum im Innern der Mühle das Kammrad im Bewegung setzt und von dort aus schliesslich über den Spindelstock und die Mühlstange der Läuferstein über dem Bodenstein rotiert und das Mahlen so seinen Anfang nimmt … Müllersprache. An diesem kalten Tag im Juni gibt es keine terminologischen Exkurse. Auch wir sehen hin und hören zu: Wie Wasser plätschert, Räder rumpeln, Steine mahlen, Siebe rütteln … und wie die Menschen staunen – jeder auf seine Art. Ein Wunderwerk alter Mechanik hat es offensichtlich in sich. Tatsächlich gibt es auch eine Typologie des Touristen. Die Praktikerin Cilgia Florineth hat sie sich zurechtgelegt. «Es gibt Besucher, die kommen kurz vorbei, lassen sich die Mühle erklären, gehen und ich sehe sie nie mehr.» Das ist der Normalfall. Andere wiederum kommen vorbei, sagt Cilgia Florineth, «bleiben einen halben Tag, schauen und staunen, gehen, kommen wieder und schauen und staunen.» Besonders beeindruckt seien jeweils Senioren «mit einem handwerklichen Hintergrund», sagt Cilgia Florineth, «während Schüler eher verspielt damit umgehen». Zu dieser Spezies gehört unser HighschoolGrüppchen aus Colorado sichtlich nicht. Doch wer will es ihnen verargen? Der Besuch in Ftan ist ja auch nur eine Station eines dichten Kulturprogramms, das diese Europareisende absolvieren müssen. Fahrt nach Ftan: 30 Minuten Mühle. Die Broschüre «Die Mühle Ftan. Unterrichtshilfe für Lehrkräfte» in Deutsch und Rätoromanisch kann unter www.heimatschutz.ch/shop  für 5 Franken bestellt werden. Die Öffnungszeiten der Mühle Ftan und weitere Informationen sind ­unter www.muehleftan.ch aufgeführt.

Eine Highschool-Gruppe aus Colorado besucht die Mühle Ftan. (Bild Marco Guetg) Un groupe d’une High-school du Colorado en visite au moulin de Ftan. (photo Marco Guetg)


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Die Mühle Ftan besitzt ein über 400 Jahre altes Mahlwerk, das über ein Wasserrad im Gebäudeinnern angetrieben wird. (Bilder SHS)

Un objet particulier du patrimoine culturel alpin

Visite du moulin de Ftan Le moulin alpin le plus ancien de Suisse, et néanmoins en état de fonctionnement, se trouve en   Basse-Engadine. Patrimoine suisse en est propriétaire depuis 1972. Le moulin de Ftan attire des visiteurs   du monde entier. Marco Guetg, journaliste, Zurich

Arrivés à la poste de Ftan, nous cheminons un petit quart d’heure en direction du moulin de Ftan. Quelques indices nous laissent deviner que le bâtiment en contrebas est celui que nous cherchons : un bisse fait de planches en bois y amène l’eau du ruisseau Clüna pour disparaître à l’intérieur d’une construction vétuste en bois. Invisibles de l’extérieur du bâtiment, deux roues hydrauliques font tourner les meules d’un vénérable moulin de 400 ans dont de nombreux éléments d’origine, en bois, sont restés fonctionnels. Il s’agit du plus ancien moulin alpin de Suisse, encore en état de fonctionnement. C’est un vestige de l’époque florissante des moulins à grains de l’arc alpin. Il y a 200 ans, Ftan comptait 8 moulins en service le long du Clüna, et Scuol en exploitait 16. La Basse-Engadine était un véritable grenier aux XVIIIe et XIXe siècles. La roue de l’histoire a tourné. Dans les années 70, huit tonnes de grains étaient encore apportées au moulin du village de Ftan. Dans les années 90, cette production s’est réduite à trois à cinq tonnes. En 1998, le moulin a dû cesser ses activités, faute de clientèle. Son utilisation est désormais uniquement touristique. L’histoire du moulin de Ftan est étroitement liée à celle de la famille Florineth. Jakob Florineth – tel est le nom du meunier émigré du Tyrol qui vint s’installer à Ftan au début du XIXe siècle – acheta en 1831 le moulin du bas de Ftan et le transforma. En 1835, il fit ajouter une deuxième roue hydraulique. La propriété

resta ensuite entre les mains de la même famille. Cilgia Florineth représente la cinquième génération. Le moulin appartient à Patrimoine suisse depuis 1972. Cette acquisition est un cadeau de la population suisse ou, plus exactement, d’une partie des téléspectateurs de Suisse alémanique. Le 18 septembre 1971, l’émission Grüezi mitenand lança une opération de recherche de fonds en vue de l’achat du moulin. Elle permit de collecter les fonds nécessaires à cet achat. Il restait 350 000 francs à réunir pour en assurer la rénovation. La Confédération accorda une subvention, de même que le canton. Des organismes spécialisés et des particuliers apportèrent également leur contribution. Patrimoine suisse prit en charge le reliquat de 120 000 francs et ce montant fut réduit par des dons. Dans les années 70, le moulin fut entièrement rénové. Sa remise en service en 1977 fut marquée par une fête retransmise à la télévision dans l’émission : Chumm und lueg. Le 18 septembre 2001, trente ans après le premier appel aux téléspectateurs, des journées portes ouvertes furent organisées pour inaugurer la deuxième rénovation du moulin. Actuellement, les visiteurs intéressés sont nombreux. Ils étaient 3000 ces deux dernières années. La moitié environ vient des EtatsUnis. Plaquette de présentation du moulin de Ftan en allemand et en   romanche, disponible au prix de 5 francs, à commander à l’adresse :   www.patrimoinesuisse.ch/shop. Heures de visite du moulin de Ftan et autres informations   disponibles sur : www.muehleftan.ch.

Le moulin de Ftan abrite des roues à aubes actionnant des meules datant de plus de 400 ans. (photos Ps)


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Genève – Projet d’extension du port de la Nautique et création d’une plage

La rade, quel accès public à l’eau ? Le projet du Département du territoire sur les rives de   la rade propose une requalification des espaces publics et de l’accès à l’eau. Cette démarche, initiée en 2008,   a entraîné une réflexion de la part des autorités du   canton et de la ville de Genève sur l’opportunité de   désencombrer les quais, d’intégrer le projet d’agrandissement du port de la Nautique et de créer une plage.   Ce projet est actuellement soumis à Patrimoine suisse Genève qui doit donner son avis d’ici à l’automne   prochain. Marcellin Barthassat, architecte SIA FAS FSU, président de   Patrimoine suisse Genève

Après les expériences heureuses de la jetée et des Bains des Pâquis (1988-1996), du Bâtiment des forces motrices (BFM) et des réalisations du « Fil du Rhône » (Prix Wakker 2000), le projet d’extension du port de la Nautique invite à reconsidérer la question des espaces publics autour de la rade. Cette transformation ne pourra faire l’économie d’un débat sur la ville et son rapport à l’eau (cf. La Genève sur l’eau, édition SHAS, Bâle, 1997). Plus qu’à tout autre lieu, les Genevois sont intimement attachés à la rade. Le système hydrographique (bassin lémanique, Rhône et Arve) génère des pénétrantes naturelles au cœur même de l’agglomération. Genève est une ville compacte qui établit un rapport dense et qualitatif avec son lac, sa campagne et ses montagnes. Autour du plan d’eau, le tissu urbain a

subi d’importantes transformations. Le refus de démolir l’Hôtel Métropole en 1976 marque un coup d’arrêt aux décisions aveugles qui accablaient les fronts bâtis de la rade durant la tertiarisation de la ville des années 70-80. L’impact sur le paysage qu’entraînerait une nouvelle traversée de la rade a motivé par deux fois le refus du peuple. Le site de la rade est un « joyau », comme un jardin que l’on aime à montrer. Toute intervention y suscite des élans passionnés, tant le poids de son paysage exerce une fascination, reprise par l’interprétation qu’en ont fait les peintres dès le Moyen Age, tels Konrad Witz, Hodler, De la Rive, Töpffer, Malgo, Calame ou Corot. Cette ville d’eau résulte d’une succession d’emprises construites sur le lac, dont la valeur patrimoniale est reconnue et ardemment défendue. Dès lors, toute modification des limites lacustres engage un débat public très vif. Le projet d’extension du port de la Nautique et la création d’une plage, dans le prolongement des parcs de la Grange et des Eaux-Vives, n’y échappe pas. Le temps, un atout pour le projet Depuis plusieurs décennies, les quais et leurs abords accumulent de multiples fonctions. Celles-ci créent des situations saturées entre les plaisanciers, les entreprises lacustres, les glaciers, les pêcheurs, les manifestations diverSuperposition cartographique de la rade entre les XVIIIe et XXe siècles ­établissant les traces disparues ou conservées. (image Atlas du territoire Genevois, DCTI, éd. Georg, 1993) Das Seebecken zwischen dem 18. und 20. Jahrhundert mit Darstellung der verschwundenen und erhaltenen Spuren. (Plan Atlas du territoire Genevois, DCTI, éd. Georg, 1993)


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ses, tous « amarrés » dans la rade. Patrimoine suisse a toujours demandé aux autorités une vision qui permettrait de développer des aménagements de qualité. L’échec malheureux des édicules de service mobiles, dû à l’absence d’une stratégie d’ensemble, a incité la Ville de Genève à ne pas publier en 2004 deux études (rives droite et gauche) sur les espaces publics. Dommage ! Car la sauvegarde des Bains des Pâquis et le projet du « Fil du Rhône » auraient pu entraîner d’autres expériences de valorisation d’espaces publics lacustres. Aujourd’hui le projet d’extension du port de la Nautique et la création d’une plage souffrent de trois difficultés : l’emprise jugée trop forte par

certains, la lisibilité de la requalification de l’ensemble du site et le principe du comblement du plan d’eau. Et pourtant… la générosité de la proposition est à saluer car l’avenir du « vivre ensemble » se jouera sur l’espace public des villes. La faisabilité d’un tel projet doit s’inscrire sur la totalité du site de la rade afin d’évaluer les marges de manœuvre sur les critiques qui lui sont faites et ses évolutions possibles. Cela exigera davantage de temps, à l’exemple d’Alvaro Siza dans l’expérience du Chiado à Lisbonne, mais devrait bonifier le projet pour qu’il soit partagé par tous. Il faudra alors faire preuve de mesure, de dialectique et du sens des proportions, plus que de modernisme ou de conservatisme.

La rade de Genève à l’aube, 1918, par Ferdinand Hodler (en haut). Vue sur le lac Léman et le MontBlanc en arrière plan, peinture de Carl Hackert en 1796 (en bas). (photos Musée d’art et d’histoire   de Genève ; Centre d’iconographie genevoise) Das Genfer Seebecken in der Morgendämmerung, 1918 von Ferdinand Hodler (oben). Blick auf Genfersee mit Montblanc im Hintergrund, Gemälde von Carl Hackert, 1796 (unten). (Bilder Musée d’art et d’histoire   de Genève; Centre d’iconographie genevoise)

Le projet de parc/plage des Eaux-Vives se développe dans le prolongement des magnifiques parcs des Eaux-Vives et de la Grange. (images de synthèse ADR Architectes) Das Hafen-/Strand-Projekt in Eaux-Vives ist in der Verlängerung des prächtigen Parc de la Grange und des Parc des EauxVives geplant. (Bilder ADR Architectes)

Genève est une ville compacte qui établit un rapport dense et qualitatif avec son lac. Projet d’extension du port de la Nautique et création d’une plage. (image de synthèse ADR Architectes) Genf ist eine kompakte Stadt mit starkem Bezug zu seinem See. Projekt zum Ausbau des Hafens und des Strandes. (Bild ADR Architectes)

Der öffentliche Raum am Genfer Seebecken

Genf ist eine dicht besiedelte Stadt, die eine enge Beziehung zu ihrem See, dem umliegenden Land und den Bergen pflegt. Das Gebiet rund um das Seebecken ist für die Bevölkerung der Stadt von ganz besonderer Bedeutung. Es erfüllt seit Jahrzehnten vielfache Funktionen und bietet Platz für Bootsbesitzer, Unternehmen, Eisverkäufer oder Fischer und wurde im Laufe der Zeit mehrfach verändert. Das Volks-Nein zum geplanten Abbruch des Hôtel Métropole im Jahr 1976 markierte eine Abkehr von den baulichen Interventionen, die durch die Tertiärisierung der Stadt geprägt waren. Seither wird jeder geplante Eingriff am Seebecken, dessen baukultureller Wert anerkannt wird, sehr kritisch diskutiert. Der Heimatschutz fordert denn auch von den Behörden eine qualitativ hochstehende bauliche Entwicklung dieses Gebietes. Nach diversen gelungenen Eingriffen – etwa dem Projekt «Fil du ­Rhône», für das die Stadt im Jahr 2000 den Wakkerpreis erhielt – steht in Genf nun wieder ein Bauvorhaben an, das die Frage der Gestaltung öffentlicher Räume rund um das Seebecken neu aufgreift. Geplant ist ein Ausbau des Hafens und die Schaffung eines Strandes in der Verlängerung des Parc de la Grange und des Parc des Eaux-Vives. Dem Projekt wird eine hitzige öffentliche Diskussion nicht erspart bleiben. Anlass zu Bedenken geben insbesondere der Umfang des Bauvorhabens, die Lesbarkeit der Aufwertungsarbeiten und die geplante Aufschüttung im See. Die Grosszügigkeit des Projektes ist jedoch zu begrüssen, denn Genf wird weiter wachsen und in Zukunft mehr öffentlichen Raum benötigen. Die Machbarkeit des Projekts hängt davon ab, wie gut es sich in die Umgebung einfügt und ob genügend Spielraum und Zeit vorhanden sind, um wichtige Kritikpunkte berücksichtigen zu können.


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Ein historisches Wasserbauwerk wird zum Hochwasserschutz-Projekt

Ausbau des Luzerner Reusswehrs Die Kontroversen um den Ausbau der Reusswehranlage sind Teil einer langen Reihe von Auseinandersetzungen   um die Wassernutzung und Abflussregulierung am Luzerner Mühlenplatz. Es galt, eine Abwägung zu treffen   zwischen dem Schutz des bestehenden Reusswehrs und dem Schutz anderer Kulturdenkmäler, die durch ein   Hochwasser gefährdet wären. Cla Büchi, Architekt, Luzern

Nadelsetzen am alten Reusswehr (oben) und Blick auf die aktuelle Baustelle (unten). (Bilder Verkehr und Infrastruktur, Kanton Luzern) Impressions du barrage de la Reuss (en haut) et vue sur le chantier actuel (en bas). (photos Verkehr und Infrastruktur, canton de Lucerne)

Die Nutzung der Wasserkraft am Luzerner Mühlenplatz hat eine lange Tradition. Bereits 1278 werden Mühlen bei der Spreuerbrücke urkundlich erwähnt. Auf dem Martiniplan von 1597 ist eine Steinwuhr zu erkennen, die zeitlich mit dem Bau der Museggmauer von 1408 zusammenfallen dürfte und 1608 durch eine dauerhaftere Schwelle ersetzt wurde. Die dadurch erzielte Stauung diente dazu, einerseits die Mühlen am Mühlenplatz zu betreiben und anderseits die Schifffahrt am Luzerner Seeufer zu begünstigen. Die Konsequenz war ein höherer Seespiegel und die Überflutung der Ufer am

Vierwaldstättersee, was von jeher Gegenstand von Auseinandersetzungen unter den Urkantonen war. 1861 wurde in dreijähriger Bauzeit das Reusswehr fertig erstellt, mit dem nun der Seeabfluss reguliert werden konnte. Ein Wehrreglement, verabschiedet von den Uferkantonen, regelte die Handhabung des Wehrs. Die von den Uferkantonen angestrebten Reglementsänderungen, unter anderem nach dem Hochwasser, das 1910 grosse Schäden anrichtete, konnten wiederholt wegen Uneinigkeit nicht durchgesetzt werden. Somit behielt das 1867 eingeführte Reglement bis heute seine Gültigkeit. Trotzdem hielten die wiederkehrenden Diskussionen um die Abflussregulierung an, was sich im Beispiel der Einsprache der Kantone Aargau, Zug und Zürich gegen den jetzigen Wehrausbau zeigte. Sie befürchteten, dass sich durch die Erhöhung der Abflusskapazität die Hochwasserproblematik auf ihr Gebiet verlagern würde. Im Juni 2008 stimmte die Bevölkerung des Kantons Luzern einem Ausbau der Reusswehranlage zu. Dies trotz dem grossen Engagement eines überparteilichen Komitees, das sich für den Erhalt des historischen Wehrs einsetzte. Tatsächlich geht mit dem Ausbau ein Grossteil des historischen Wehrs verloren. Verändert oder abgebrochen werden die Mühlenkanäle, das Tafelwehr, die Reussinsel mit seinem Baumbestand, und zudem wird die Sohle des Flussbetts ober- wie unterhalb des Wehrs bis zu 3 Meter tiefer gelegt, um die Durchflusskapazität zu erhöhen. Änderung der Funktionsweise Einzig das Stirnwehr mit seinen Holznadeln bleibt beinahe unverändert erhalten, verliert aber weitgehend seine ursprüngliche Funktion, nämlich die Regulierung des Seeabflusses. Die Manipulationen am Stirnwehr werden deutlich reduziert, weil der Reussabfluss primär über die Seite des Kraftwerks umgeleitet und von einem neu erstellten Seitenwehr und dem


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neuen Längswehr reguliert werden soll. Damit mutiert der eigentliche Flusslauf zum Nebenlauf, über den die meiste Zeit des Jahres gerade noch so viel Wasser abläuft, um die Reuss vor einem trockengelegten Flussbett zu bewahren. Da die Nadeln des Längswehrs neu von einem auf Schienen laufenden, motorisierten Kran gesetzt werden, wird sein Steg dreimal breiter als der heutige sein. Dieser Umstand, gepaart mit dem neuen, 12,4 Meter breiten Seitenwehr tragen dazu bei, dass die neue Anlage in ihrer Massstäblichkeit nie an die alte, feingliedrige Wehranlage herankommen und die Situation im historischen Kontext mit der Spreuerbrücke nachhaltig verändern wird. Die kantonale Denkmalpflege wie auch die Eidgenössische Kommission für Denkmalpflege EKD waren in die Planung einbezogen und tragen das Ausbauprojekt unter Einhaltung von denkmalpflegerischen Auflagen mit. Für sie galt es, eine Abwägung zu treffen zwischen dem Schutz des bestehenden Reusswehrs und dem Schutz anderer Kulturdenkmäler, die durch ein Hochwasser akut gefährdet wären. Denkmal vergeblich geopfert? Die Problematik des Hochwasserschutzes ist sehr komplex und hängt von so vielen Faktoren ab, dass über Wirkung und Erfolg von Massnahmen nicht abschliessend geurteilt werden kann. Das fängt bei den Hochwasserschutzmassnahmen in den Gemeinden der Uferkantone des Vierwaldstättersees an und wirkt sich letztlich auf das Nadelöhr «Reusswehr» aus. Auch die Auswirkungen einer Hochwasser führenden Kleinen Emme auf das Abflussverhalten der Reuss sind nur schwer abzuschätzen. Möglich, dass die Wirkung des Rückstaus die erhöhte Abflusskapazität des 23 Mio. Franken teuren Wehrausbaus wieder zunichte­ macht, was wir nicht hoffen. Und somit hätte man möglicherweise ein einzigartiges historisches Wasserbauwerk vergeblich geopfert.

Oben: Schema des Ausbau­ projektes. Unten links: Das Zentrum von Luzern mit dem Reusswehr im Juni 2008. Unten rechts: Fotomontage des Ausbauprojektes. (Bilder Verkehr und Infrastruktur, Kanton Luzern; U. Flüeler, Keystone)

Le barrage de la Reuss à Lucerne

La reconstruction du barrage de la Reuss près de la place des Moulins, dans la vieille ville de Lucerne, est un aménagement demandé pour la protection contre les crues. Craignant que ces travaux ne détruisent la   digue historique de 1861, un comité interpartis s’est engagé pour préserver le barrage. Lors de la votation cantonale de juin 2008, la population s’est prononcée en faveur du projet d’aménagement. Le service cantonal du patrimoine et la Commission fédérale des monument historiques ont été associés   à la conception du projet. Leur tâche a consisté à   pondérer les intérêts en présence notamment entre   la protection de la digue actuelle et celle des autres monuments susceptibles d’être endommagés par   des crues.   L’efficacité et le bien-fondé des mesures de protection contre les crues sont controversés et dépendent de nombreux facteurs : à commencer par les mesures de protection contre les crues prises par les communes   riveraines du lac des Quatre-Cantons et la maîtrise des crues de la Petite Emme. Reste à espérer que le   barrage historique n’aura pas été inutilement sacrifié.

En haut : Schéma du projet d’aménagement. A gauche : Le barrage de la Reuss en juin 2008. A droite : Photomontage du projet. (images Verkehr und Infrastruktur, canton de Lucerne ; U. Flüeler, Keystone)


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Journées européennes du patrimoine « Au fil de l’eau »

Du Rhin au Rhône La 16e édition des Journées européennes du patrimoine (JEP) en Suisse se tient les 12 et 13 septembre 2009. Elle est consacrée au patrimoine bâti et culturel situé au fil de l’eau. Cette ressource naturelle accompagne depuis de   nombreux siècles le développement socioéconomique de l’homme et a donné naissance à une importante diversité architecturale et culturelle liée à la vie quotidienne. Du Rhin au Rhône, nous proposons un aperçu de quelques sites ouverts en regard de l’eau.

René A. Koelliker, NIKE, chef de projet Journées   européennes du patrimoine

Les fouilles archéologiques des bords du lac de Bienne seront accessibles au public lors des Journées européennes du patrimoine. A Schaffhouse, on pourra visiter le bateau Konstanz, construit en 1925. (photos zone 2, Bienne ; Société suisse de navigation du Rhin et de l’Untersee) Am Tag des Denkmals sind archäologische Fundstätten am Bielersee öffentlich zugänglich. In Schaffhausen wird das Motorschiff «Konstanz» von 1925 präsentiert. (Bilder Zone 2, Biel; Schweizerische Schifffahrtsgesellschaft   Untersee und Rhein)

Le temps d’un week-end, les sites archéologiques situés au bord du lac de Hallwyl (AG), de Bienne, de Neuchâtel et de la Gruyère, parmi d’autres, sont accessibles au public. A travers des visites guidées, des ateliers pour enfants ou des balades à bicyclette, des spécialistes expliqueront le quotidien des lacustres et les raisons pour lesquelles ils ont privilégié un établissement au bord de certains de nos lacs. En parallèle, un projet d’inscrire les sites lacustres sur la Liste du patrimoine mondial de l’UNESCO est en cours d’élaboration et doit permettre de sensibiliser la population à cet important héritage culturel (www.palafittes.ch). La raison de s’établir au bord de l’eau évolue au cours des siècles. Les douves des châteaux de Bottmingen (BL) ou de Hallwyl (AG) protègent, dans une première phase, le propriétaire et ses biens et, dans une seconde phase, deviennent un décor romantique, des lieux d’agréments ou des jardins. L’attrait des rives est également perceptible à travers les nombreuses demeures patriciennes ou bourgeoises construites au fil de l’eau ou en relation avec cette ressource. Le château de Reichenbach situé à Zollikofen (BE), la villa Adlerberg en ville de Bâle, le domaine de Rive-Belle à Pregny-Chambésy (GE), le château de l’Isle dans la campagne vaudoise sont d’intéressants témoins de ce patrimoine au bord

de l’eau, exceptionnellement ouverts au public pour quelques heures. Source d’énergie et de vie Les lacs et les rivières sont des lieux de vie mais également, pendant des siècles, d’importantes voies de communication où transitent marchandises et passagers. La navigation fluviale est à l’honneur à Koblenz (AG), à Schaffhouse avec la présentation du bateau MS Konstanz construit en 1925 et restauré en 2004-2005, à Neuchâtel avec le projet de restauration du bateau Neu­ châtel construit en 1912, sur les lacs des QuatreCantons et du Léman. A Genève, une croisière sur le Rhône donnera l’occasion de découvrir la richesse des berges de ce fleuve. Mais l’eau est avant tout une importante source d’énergie, à travers la force hydraulique et la houille blanche, que l’homme exploite depuis toujours. Elle a permis le développement économique de nombreuses régions et reste encore de nos jours d’actualité. Cet essor est percepti­ble à travers les nombreux moulins, martinets ou scieries restaurés à Ramiswil (SO), Lamboing (BE), Reckingen (VS) ou au Col-des-Roches – impressionnant puisque l’ensemble de la machinerie se trouve dans une grotte proche du Locle dans le canton de Neuchâtel – et à travers le patrimoine industriel qui marque le vallon de


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Lors des Journées européennes du patrimoine, l’usine électrique de l’Oelberg (1910) près de Fribourg, alimentée par l’eau de la Sarine, sera ouverte au public. (photo Service des biens culturels, Fribourg) Das Elektrizitätswerk Oelberg bei Freiburg von 1910 wird vom Wasser der Saane betrieben. Es kann am Tag des Denkmals besucht werden. (Bild Amt für Kulturgüter, Freiburg)

St-Imier (BE) et les rives de la rivière Suze qui se jette dans le lac de Bienne. A Rheinfelden (AG) et Bramois (VS), la production électrique se trouve au centre des manifestations et à Genève les visiteurs auront la possibilité d’assister à la mise en marche du célèbre jet d’eau qui marque la rade de la ville. L’eau est également source de vie pour l’homme, les animaux et les cultures. L’ouverture de ­nombreuses stations de pompage en ville de Neuchâtel, de La Chaux-de-Fonds ou d’autres lieux en Suisse permettra de saisir la complexité de l’approvisionnement du précieux liquide que nous consommons quotidiennement. Plus de 250 sites ouverts au public Vous le constatez, le programme 2009 des Journées européennes du patrimoine mis sur pied par les coordinateurs-trices aux niveaux nati-

onal, cantonal et communal, parfois en collaboration avec des institutions engagées dans la sauvegarde de notre héritage culturel, vous réserve à nouveau de nombreuses surprises. Il com­porte plus de 250 sites ouverts au public. Il est avantageusement complété par des conférences, des podiums de discussions, des ateliers pour enfants, etc. Le centre NIKE vous souhaite d’agréables visites et de belles découvertes au fil de l’eau. Le programme complet est disponible sur le site internet   www.venezvisiter.ch ou au Centre national d’information pour la   conservation des biens culturels NIKE, tél. 031 336 71 11, info@nike-kultur.ch.


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Europäischer Tag des Denkmals «Am Wasser»

Vom Rhein bis zur Rhone Vom 12. bis 13. September 2009 findet in der Schweiz zum 16. Mal der Europäische Tag des Denkmals ETD statt,   der in diesem Jahr dem baulichen und kulturellen Erbe am Wasser gewidmet ist. Wasser hat die sozioökonomische Entwicklung der Menschheit seit vielen Jahrhunderten begleitet und zur Entwicklung einer bedeutenden   architektonischen und kulturellen Vielfalt geführt. Vom Rhein bis zur Rhone gibt es verschiedene höchst interessante Stätten zu entdecken.

René A. Koelliker, NIKE, Projektleiter Europäischer Tag des Denkmals

Schwerpunktthemen in Wangen an der Aare (BE): Salzhandel und Industrie. (Bild Richard Buser, Kantonale Denkmalpflege Bern) Thème principal à Wangen an der Aare (BE) : le commerce de sel et l’industrie. (photo Richard Buser, Service cantonal des monuments historiques, Berne)

Während eines Wochenendes sind die archäologischen Fundstätten am Ufer des Hallwylersees (AG), am Bieler- und Neuenburgersee oder auch in Pont-en-Ogoz (FR) für die Öffentlichkeit zugänglich. Geboten werden unter anderem Führungen zu Fuss oder per Velo und Workshops für Kinder, wo Interessierte sich von Fachleuten erklären lassen können, wie die Pfahlbauer gelebt haben und weshalb sie sich mit Vorliebe an gewissen Schweizer Seen niedergelassen haben. Momentan läuft übrigens die Kandidatur für die Aufnahme der Pfahlbauten in das UNESCO-Welterbe – ein Projekt, das unter anderem auch die Bevölkerung für dieses wichtige Kulturerbe sensibilisieren will (mehr dazu unter www.palafittes.ch). Der Grund, weshalb sich die Menschen am Wasser niederlassen, hat sich im Laufe der Jahrhunderte gewandelt. Während die Wassergräben der Schlösser von Bottmingen (BL) oder Hallwyl (AG) in früheren Zeiten dem Schutz der Schlossherren und ihrer Besitztümer dienten,

wurden die Seeufer später eher als Ort für Vergnügungen oder Gärten genutzt. Wie reizvoll Seeufer sind, erkennt man auch an der grossen Zahl von Patrizier- oder Bürgerhäusern, die an Gewässern gebaut wurden. Das Schloss Reichenbach in Zollikofen (BE), die Villa Adlerberg in Basel, das Landgut Rive-Belle in PregnyChambésy (GE) oder auch das Château de l’Isle in der Waadt sind interessante Zeugen dieses baulichen Erbes am Wasser. Auch sie werden am Europäischen Tag des Denkmals ausnahmsweise öffentlich zugänglich sein. Quelle von Energie und Leben Seen und Flüsse sind seit Jahrhunderten auch wichtige Kommunikations- und Verkehrswege, auf denen Waren und Reisende befördert werden. Die Schifffahrt steht nicht nur in Koblenz (AG) und in Schaffhausen im Mittelpunkt, wo die 1925 gebaute und 2004–2005 restaurierte «MS Konstanz» präsentiert wird. Auch in Neuchâtel, wo gegenwärtig die 1912 konstruier-


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te «Neuchâtel» instand gestellt wird, sowie auf dem Vierwaldstätter- und Genfersee wird ihr Tribut gezollt. In Genf lockt eine Schifffahrt, auf der sich verborgene Schätze am Ufer der Rhone entdecken lassen. Wasser ist aber auch eine wichtige Energiequelle, die der Mensch seit jeher nutzt. Die Wasserkraft machte in zahlreichen Regionen die wirtschaftliche Entwicklung erst möglich und hat auch heute nichts von ihrer Aktualität eingebüsst. Dies zeigt sich in den vielen restaurierten Mühlen, Hammerschmieden und Sägereien wie etwa in Ramiswil (SO), Lamboing (BE) oder Reckingen (VS). Besonders beeindruckend ist die Mühle von Col-des-Roches (NE) in der Nähe von Le Locle, weil ihre gesamte Maschinerie in einer Grotte untergebracht ist. Zeugen der Nutzung von Wasser als Energiequelle sind auch die frühen Industriebauten im Tal von St-Imier (BE) und am Ufer der Schüss, die in den Bielersee fliesst. In Rheinfelden (AG) und Bramois (VS) steht die Stromerzeugung im Zentrum, während man in Genf beim Anstellen der berühmten Wasserfontäne des «Jet d’eau» dabei sein kann. Wasser bedeutet für Menschen, Tiere und Kulturen Leben und ist ein kostbares Gut, das wir täglich konsumieren. Ein Besuch in den Wasserpumpstationen von Neuchâtel, La Chaux-deFonds oder auch andern Orten der Schweiz gibt einen Einblick in das komplexe System der Wasserversorgung. Über 250 Stätten für die Öffentlichkeit zugänglich Das diesjährige Programm des Europäischen Tags des Denkmals wurde von einem Koordinationsteam auf nationaler, kantonaler und kommunaler Ebene in Zusammenarbeit mit Institutionen im Kulturgüterschutzbereich erarbeitet. Es lädt zum Besuch von über 250 baulich und kulturell bedeutenden Stätten ein und hält einmal mehr viele Überraschungen bereit. Abgerundet wird das Programm durch Referate, Podiumsgespräche, Werkstätten für Kinder und vieles mehr. Die NIKE wünscht anregende Besuche und spannende Entdeckungen am Wasser! Vollständiges Programm unter www.hereinspaziert.ch oder bei   der Nationalen Informationsstelle für Kulturgüter-Erhaltung NIKE, Tel. 031 336 71 11, info@nike-kultur.ch

Die Wasserfontäne des «Jet d’eau» in Genf, die Suonen in Ausserberg (VS) und die ­unterirdischen Mühlen in Col-des-Roches (NE) gehören mit zum Besichtigungsangebot am Tag des Denkmals vom 12. und 13. September 2009. (Bilder S. Torre, Keystone; Stiftung Landschaftsschutz Schweiz SL; Musée et Moulins souterrains du Col-des-Roches)  Le jet d’eau de Genève, les bisses d’Ausserberg (VS) et les moulins souterrains du Col-des-Roches (NE) figurent ­parmi les visites organisées les 12 et 13 septembre 2009 pour les Journées euro­péennes du patrimoine. (photos S. Torre, Keystone ; Fondation suisse pour la protection et l’aménagement du territoire FP ; Musée et Moulins souterrains du Coldes-Roches)


Frisch gestrichen

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Manufakturgebäude in Wildegg

Hoffentlich der erste Mosaikstein Die Motorsägen wüteten. Was die Denkmalpflege schon aufgegeben hatte, retteten der Aargauer und der  Schweizer Heimatschutz im letzten Moment. Im frisch renovierten Manufakturgebäude wird heute gewohnt. Ivo Bösch, Redaktor/Architekt, Zürich

Ein versuchter «Nass-Abbruch» sei das gewesen. Der Architekt Werner Schmutz gerät wieder in Rage, wenn man ihn nach dem Zustand des Hauses vor dem Umbau fragt. Kaum hatte die Gemeinde den Abbruch bewilligt, habe die Besitzerin, das Kupferdraht-Isolierwerk Brugg, einen Trupp mit Motorsägen ins ehemalige Manufakturgebäude in Wildegg geschickt – der Direktor persönlich sei dem Gebäude auf den Leib gerückt. Die Arbeitskolonne schnitt grosse Teile der Holzböden heraus und öffnete das Dach. Neben dem Zahn der Zeit nagte also in den letzten zehn Jahren auch das Regenwasser am Haus. Mit den nassen Wänden kämpfte später der Architekt während dem Umbau. Eine Aussenmauer sei heute noch immer nicht trocken. Nationale Bedeutung Das Manufakturgebäude in Wildegg ist irgendwann zwischen 1779 und 1794 gebaut worden – vermutlich 1790. Hier betrieb bis 1845 die Familie Laué eine sogenannte Indienne-Druckerei, in

der sie Baumwolltücher farbig bedruckte. Das Gebäude ist ein seltenes Zeugnis der Frühindustrialisierung im Aargau und im Mittelland. Daneben steht die Laué-Villa. Zusammen mit dem Park zeigt sich hier am Fuss des Schlosses Wildegg ein frühes industrielles Ensemble. Zwar stellte der Kanton Aargau das Manufakturgebäude schon vor 40 Jahren unter Schutz, hob diesen aber auf Antrag der Gemeinde Möriken-Wildegg 1978 wieder auf. Grund war eine geplante Erweiterung der Lauéstrasse, die aber nie gebaut wurde. 1995 wollte die Drahtfabrik das Gebäude durch ein Lagerhaus ersetzen. Die Kantonale Kommission für Denkmalpflege verzichtete damals auf den Schutz, und die Gemeinde bewilligte den Abbruch. Erst als wirklich Hand am Gebäude angelegt wurde, begann sich Widerstand zu regen. Der damalige Besitzer des benachbarten Laué-Gutes Walter G. Muntwyler schlug vor, die Manufaktur auf sein Grundstück zu verschieben und startete die Diskussion. Ein

Gutachten der Eidgenössischen Kommission für Denkmalpflege kam «zum eindeutigen Schluss, dass es sich beim Manufakturgebäude um ein Objekt von nationaler Bedeutung handelt». Die Kommission riet aber von einer Verschiebung ab, denn das hätte wiederum den seit 1987 unter eidgenössischem Schutz stehenden Laué-Garten zerstört. Aargauer und Schweizer Heimatschutz forderten die erneute Unterschutzstellung und schafften es, dass ein superprovisorischer Abbruchstopp verfügt wurde. 2000 verlegte das Kupferdraht-Isolierwerk die Produktion teilweise nach Brugg. «Darauf entspannte sich die Lage, und konstruktive Verhandlungen konnten geführt werden», schrieb 2004 der Schweizer Heimatschutz. Mit Schoggitalers Hilfe Was war der Auslöser der Rettung? Alexander Rey, damaliger Geschäftsführer des Aargauer Heimatschutzes, sieht den Hauptgrund im Informieren der Öffentlichkeit. Dadurch seien die

Die Balkone sind zeitgenössisch gestaltet und fast vollständig vom Manufakturgebäude getrennt. (Bild Christine Seiler) Une conception résolument contemporaine pour les balcons quasiment indépendants de la manufacture. (photo Christine Seiler)


Peinture fraîche

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Links: Das Innere nach der mutwilligen Zerstörung. Rechts: Die Loft-Wohnungen besetzen jeweils ein ganzes Geschoss. (Bilder Werner Schmutz, Christine Seiler) A gauche : L’intérieur après la destruction délibérée. A droite : Un seul loft à chaque étage. (photo Werner Schmutz, Christine Seiler)

entscheidenden Gremien unter Druck gesetzt worden. «Und wir haben nicht mehr locker gelassen.» 1998 erschien ein grosser Artikel im Tages-Anzeiger. Unter dem Titel «Im Jubeljahr räumt der Aargau seine Geschichte weg» kritisierte darin Peter Früh, dass ausgerechnet zur selben Zeit, da der Kanton der Helvetik gedenke, ein wichtiges Gebäude aus jener Zeit verschwinde. Philipp Maurer, ehemaliger Geschäftsführer des Schweizer Heimatschutzes, meint, dass die Kabelwerke Brugg kein grosses Interesse mehr hatten am Standort Wildegg. Dadurch sei plötzlich der Erhalt möglich geworden. Zwar sei heute noch ein Kupferdrahtzug in Betrieb, aber das Werk sei verkleinert worden. Nach langem Seilziehen konnte schliesslich die Stiftung Aargauer Heimatschutz das Land mit dem Gebäude für 80 000 Franken kaufen. Das Startgeld stammte aus dem Schoggitalerverkauf, der 2002 für Industriekultur sammelte. Die Stiftung erwirbt gefährdete Baudenkmäler, restauriert sie und verkauft sie wieder. So geschehen mit dem Säckinger Amtshaus in Hornussen und dem Siechenhaus in Zofingen. In Wildegg sind bei Redaktionsschluss zwei der eingebauten Wohnungen verkauft, für die dritte Wohnung laufen Verhandlungen. Ein Geschoss, ein Loft Der Architekt machte reinen Tisch ums Manufakturgebäude. Die ange-

bauten und etwa hundertjährigen, kleinen Hallen liess er abbrechen. An deren Stelle entwarf er ein Dach für parkierte Autos. Ansonsten erhielt er an Substanz, was noch zu erhalten war, vor allem die Aussenmauern. Mit den Einbauten setzte er auf Kontrast. Was neu ist, soll auch modern aussehen. So sprechen die neuen Balkone eine eigene Sprache. Sie sind fast vollständig vom Haus getrennt und stehen für sich vor dem Haus. Grosse Glasscheiben schliessen die Tore, die einst die Fabrikanten in die Mauer schlugen, um Material besser ins Haus bringen zu können. Das neue Treppenhaus steht in der Mitte des Hauses, dort wo die Böden fehlten. Jedes Geschoss ist heute eine Loftwohnung. Gespart wurde nicht, der Ausbau entspricht einem hohem Standard. Und statt der 2,8 wird der Umbau 3,5 Millionen Franken kosten. Die Stiftung bleibt dran Im September wird der Umbau mit 100 geladenen Gästen gefeiert. Die Geschichte hat also ein glückliches Ende gefunden? Nicht ganz, oder noch nicht ganz. Alexander Rey sagt, dass die ganze Umgebung im Visier der Stiftung Aargauer Heimatschutz sei. «Das Areal soll im Sinn des ersten Mosaiksteins, des Manufakturgebäudes, weiterentwickelt werden.» Auch Philipp Maurer will die Gemeinde dazu bringen, die Gewerbe- und Industriezone in eine Wohn- und Gewerbezone umzuwandeln. Nur so ­lassen sich die weiteren Zeugen der Industriegeschichte retten. Rey und Maurer sind Mitglied des Stiftungsrats und werden bald das Gespräch mit dem Gemeinderat suchen.

Manufacture de Wildegg Construite vers 1790, la manufacture d’in­ diennes de Wildegg, qui fut dirigée par la fa­ mille Laué jusqu’en 1845, est un rare témoin de l’ère préindustrielle en Argovie. Elle forme avec la villa et le parc Laué un ensemble in­ dustriel placé sous protection cantonale en 1978, puis déclassé pour l’élargissement d’une route qui ne vit jamais le jour. En 1995, la fabrique d’isolation de fils de cuivre de Brugg, propriétaire de la manufacture, ob­ tient une autorisation de démolir. Une arma­ da de tronçonneuses casse les planchers en bois et le toit de la manufacture. Patrimoine suisse et sa section argovienne parviennent à stopper la démolition. La Commission fédé­ rale de protection des monuments histori­ ques rend un avis aboutissant à la conclusion que la manufacture est un objet d’impor­ tance nationale. En 2000, la situation se détend. Les interven­ tions d’Alexander Rey, directeur de la section argovienne, et celle de Philipp Maurer, secré­ taire général de Patrimoine suisse, seront dé­ cisives pour le sauvetage de la manufacture de Wildegg. La Fondation de Patrimoine ­suisse Argovie achète le bâtiment au prix de 80 000 francs, la vente 2002 de l’Ecu d’or lui assurant les fonds de départ.   La rénovation de haut standing a coûté 3,5 millions de francs et permis la réalisation d’un appartement aménagé en loft à chaque étage. L’architecte responsable de la rénova­ tion, Werner Schmutz, maudit encore les   démolisseurs car l’eau n’a fait qu’accentuer les outrages du temps. Une fête marquera la fin de la rénovation, mais la Fondation en­ tend poursuivre son travail sur les anciens bâtiments industriels proches.


Kampagne/Campagne

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Pack die Badehose ein …

Freibäder der 50er- und 60er-Jahre Strand- und Freibäder sind eine Bauaufgabe, die in den 50er- und 60er-Jahren vielerorts an die Hand genommen wurde, nachdem sie in den 30er-Jahren einen ersten Boom erfahren hatten. Es entstanden zahlreiche Badeanlagen von grosser Qualität. Der Schweizer Heimatschutz nimmt Sie mit auf eine   Entdeckungsreise zu ausgewählten Freibädern der Nachkriegszeit. Karin Artho, Lukas Brassel, Schweizer Heimatschutz

Der Aufenthalt an frischer Luft und Sonne wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts als gesundheitsfördernd entdeckt. Dies löste in den 30er-Jahren und erneut in der Nachkriegszeit einen regelrechten Bauboom von Freibädern aus. Im Gegensatz zu den Kastenbädern des 19. Jahrhunderts und den meist mit Garderobenbauten eingefassten Schwimmbädern der ersten Generation waren die neuen Anlagen offen konzipiert. Grosszügige Liegeflächen fürs Sonnenbad und Sportanlagen zur körperlichen Ertüchtigung gehörten fortan zum Inventar. Restaurant, Garderobenbauten und Schwimmbecken wurden raffiniert in die Umgebung gesetzt. In den meist 2: Gartenbad St. Jakob, Grosse Allee 3, Münchenstein, 1955 (Gartenbad), 1965 (Sportbad), Max Rasser, Tibère Vadi, Basel (Bild SHS) 3: Bagno pubblico Bellinzona, Via Mirasole 20, Bellinzona, 1967–1970, Aurelio Galfetti, Flora Ruchat, Ivo Trümpy, Lugano (Bild SHS) 4: Freibad Letzigraben, Edelweissstrasse 5, Zürich, 1942–1949, Max Frisch, Gustav Ammann, Zürich (Bild Hannes Henz) 5: Strandbad, Gäsikiosk am Walensee, Filzbach, 1956–1957, Jakob Zweifel, Zürich; Umbau/Renovation 2008–2009 Karin Gudenrath, Niederurnen (Bild Barbara Beglinger)

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1: Schwimmbad Grenchen, Neumattstrasse 30, Grenchen, 1953–56, Beda Hefti, Freiburg i. Ü. (Bild G. Bally, Keystone)

parkähnlichen Landschaften steht die Architektur in enger Beziehung zum Aussenraum. Dem Zeitgeist entsprechend wurden vermehrt Beton und vorfabrizierte Elemente verwendet – unter Berücksichtigung der spezifisch örtlichen Gegebenheiten. Im Zuge der rasanten Ausdehnung der Städte hatten insbesondere die Quartierbäder die Aufgabe, die Wohnquartiere aufzulockern und den Bewohnern als Gartenersatz zu dienen. Die Badeanlagen sind auch heute noch sehr beliebt. Erfreulicherweise konnten einige in den letzten Jahren vorbildlich saniert werden. 1: Schwimmbad Grenchen SO Die grosszügige Grünanlage mit altem Baumbestand und die leicht und modern wirkende 50er-Jahre-Architektur machen die Besonderheit des Grench-

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ner Schwimmbades aus. Es ist das Werk des renommierten Bäderspezialisten Beda Hefti. Drei wichtige bauliche Elemente prägen die Anlage: Das elegante L-förmige Eingangs- und Garderobengebäude, das Schwimmbassin mit Tribüne und markantem Betonsprungturm sowie das Gartenrestaurant mit dem davor platzierten hufeisenförmigen Nichtschwimmerbecken. Das Schwimmbad wurde ab 1999 bis 2008 schrittweise saniert. Es ist ein hervorragendes Beispiel für den sorgfältigen Umgang der Wakkerpreisgemeinde Grenchen mit Bauten der 50er-Jahre. 2: Gartenbad St. Jakob Münchenstein BL Ein weiss gestrichener Kopfbau empfängt die Badegäste und führt sie zum zurückversetzten Eingangsbereich. Der


Kampagne/Campagne

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Freiraum der Badeanlage wird durch die in der Mitte liegenden Garderoben in zwei Bereiche geteilt, das Gartenund das Sportbad. Die elegant gestalteten Garderoben mit den scheinbar schwebenden Dächern – ein typisches Gestaltungsmerkmal der 50er-Jahre – fallen sofort ins Auge. Der Sprungturm und das Restaurant bestechen durch ihre klaren und hellen Baukörper, die sich ganz im Sinne der klassischen Moderne zeigen. Die Anlage wurde sorgfältig saniert und 2005 ins Bauinventar des Kantons Basel-Landschaft aufgenommen. 3: Bagno pubblico Bellinzona TI Das Bagno pubblico von Bellinzona gilt als ein Schlüsselwerk der Tessiner Schule, auch Tendenza genannt. Die jungen Architekten Galfetti, Ruchat, Trümpy lösten ihre Bauaufgabe mit einem raffinierten städtebaulichen Element: Ein über 300 Meter langer und 6 Meter hoher, elegant auf Stützen schwebender Betonsteg verbindet die Stadt mit dem Uferwall des eingedeichten Flusses Ticino. Der Eingang des Bades befindet sich im darunter liegenden Geschoss, etwa in der Mitte des Passerellenwegs, und ist über eine Rampe erreichbar. Ebenfalls in diesem Zwischengeschoss befinden sich die Umkleidekabinen und die Garderoben. Noch ein Geschoss tiefer gelangt man zu den beidseitig angeordneten, grosszügigen Liegewiesen und den Schwimmbecken. 4: Freibad Letzigraben ZH Das Letzibad ist das Werk des jungen Architekten Max Frisch. Gemeinsam mit dem Gartenarchitekten Gustav Ammann entwarf er ein Bad in einer parkähnlichen Landschaft, in welcher

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Architektur und Umgebung in enge Beziehung treten – ähnlich der zehn Jahre zuvor ebenfalls von Ammann gestalteten Parkanlage des Zürcher Bades Allenmoos. Das baukünstlerische Juwel des Freibades ist der polygonale Restaurantpavillon mit der elegant geschwungenen Treppe. Die feingliedrige Architektur aus Holz, Stahl und Glas steht in direkter Nachfolge zur Architektur der Landesausstellung 1939. Das Sportbecken mit dem Zehn-Meter-Sprungturm war das erste seiner Art in der Schweiz. 2007 wurde die gesamte Anlage äusserst sorgfältig renoviert. 5: Strandbad, Gäsikiosk am Walensee GL Der Gäsikiosk liegt in einem lockeren Mischwald am Glarner Ufer des Walensees, zehn Gehminuten vom Bahnhof Weesen entfernt. Das einfache Garderobengebäude entstand auf Initiative der Sanitätsdirektion des Kantons Glarus und ist das Werk des Architekten Jakob Zweifel. Das Gebäude, das aus Hochwassergründen auf Pfeilern errichtet wurde, ist ein architektonisches Kleinod und sorgte zur Bauzeit sogar in Japan für Aufsehen. Der etwas in die Jahre gekommene Gäsikiosk hat durch den kürzlich erfolgten Umbau wieder an Transparenz gewonnen. Stahlstützen sowie Bodenund Deckenplatte aus Beton konnten erhalten und renoviert werden. Dies unter anderem dank der Unterstützung des Schweizer und des Glarner Heimatschutzes. Die dazwischenliegenden neuen Einbauten treten nicht als tragende Elemente in Erscheinung. Weitere Freibäder der 50er- und 60er-Jahre sind aufgeführt unter www.heimatschutz.ch/aufschwung. Der Mitgliederausflug des Schweizer Heimatschutzes führt im Oktober nach Lancy und u.a. ins Schwimmbad (vgl. S. 27).

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PISCINE DE LANCY

Piscine de Lancy, avenue Eugène-Lance 30, Grand-Lancy, 1967-1968, Georges Brera, Pierre Nierlé, Paul Waltenspühl, Genève (photo Pavel Cugini)

cb. Le programme de ce centre sportif comprend, outre une piscine avec bassin et plongeoirs de dimensions olympiques, un terrain de football. Le site, les anciennes propriétés Roch et Marignac, occupe la crête du coteau dominant la zone industrielle de La Praille. La municipalité souhaitait implanter cet important programme sportif tout en conservant les belles frondaisons de ce parc public. Pour dégager la vue, les architectes ont tiré parti de la différence de niveau entre le parc et l’avenue Eugène-Lance, à flanc de coteau. La piscine est implantée en décaissé, de plainpied avec cette voie d’accès. Les bassins sont ainsi à plus de deux mètres en dessous du   niveau du jardin. Les seuls éléments qui émergent sont le parapet d’enceinte et le plongeoir. En contraste avec la verdure environnante, la dépression abritée du vent et du bruit est traitée en béton brut. Les architectes jouent des possibilités plastiques du matériau dont ils déclinent les textures : cof­ frage de planches, talochage grossier, béton strié. Les courbes de l’enceinte et des platesformes de bain dialoguent avec l’orthogonalité des bassins et du volume des vestiaires. Une présentation de 13 bains publics des années 50 et 60 se   trouve sur www.patrimoinesuisse.ch/envol. Excursion pour les membres de Patrimoine suisse à Lancy, cf. p. 27


Rundschau

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KURZ UND BÜNDIG Silbermünze «Brienz-Rothorn-Bahn» Die Eidgenössische Münzstätte Swissmint widmet eine neue Sondermünze der BrienzRothorn-Bahn. Mit der Sonderprägung setzt Swissmint die im vergangenen Jahr begonnene Serie zum Thema Bergbahnen fort. Die Silbermünze mit dem Nennwert von 20 Franken ist erhältlich bei Münzenhändlern, Banken und unter www.swissmint.ch. Mit dem Verkaufserlös unterstützt der Bund kulturelle Projekte in der ganzen Schweiz. Seit 1892 fährt die Brienz-Rothorn-Bahn auf den Gipfel des Rothorns. Als älteste noch in Betrieb stehende Dampfzahnradbahn der Schweiz nimmt sie die Ausflügler jeweils in den Sommermonaten mit auf eine Reise in die Pionierzeiten der Eisenbahn. Die historische Lok Nummer 7 dient als Sujet für die Münze. www.swissmint.ch

Dresden verliert Welterbe-Status Das Welterbekomitee der UNESCO hat das Dresdner Elbtal von der Liste des Welterbes gestrichen. Dies hat das Gremium bei seiner 33. Tagung im spanischen Sevilla entschieden. Dresden wurde 2004 in die Welterbe­ liste aufgenommen und stand seit 2006 auf der «Liste des gefährdeten Welterbes». Ein unabhängiges Gutachten hatte die geplante 1: Ein Team der Brienz-Rothorn-Bahn ­präsentiert die neue Sondermünze. (Bild Guido Lauper) 2: Raddampfer «Stadt Wehlen» vor der Baustelle der Waldschlösschenbrücke im Weltkulturerbe «Dresdner Elbtal». (Bild ZVG) 3: Kirche Wädenswil (1764–1767) von Hans Ulrich Grubenmann. (Bild ZVG) 1

vierspurige Elbquerung als gravierenden Eingriff bewertet, die den aussergewöhnlichen universellen Wert des Welterbes gefährde. 2007 war trotz Mahnungen des Welterbekomitees mit dem Bau begonnen worden. Die UNESCO hatte der Stadt Dresden vor einem Jahr eine letzte Frist eingeräumt und den Bau eines Tunnels empfohlen, um die einmalige Kulturlandschaft zu erhalten. www.unesco.de

Umbau von Rustici im Tessin Im Tessin wurden in den vergangenen Jahren unzählige Rustici zu Ferienhäuschen umgebaut – oft ohne rechtliche Basis. Der Kanton Tessin präsentierte 2006 einen kantonalen Nutzungsplan, der 70% des Kantonsgebiets als Rustici-Landschaften auswies. Nachdem der Bund diesen nicht akzeptiert hatte, liegt nun ein neuer Entwurf vor, der noch 20% des Kantons abdeckt und nach dem 11 500 der 13 000 Rustici umgebaut werden könnten. Nach Meinung der Stiftung Landschaftsschutz Schweiz SL deutet die Tatsache, dass fast 90% der Rustici-Umbauten bewilligungsfähig wären, darauf hin, dass der Kanton den kulturlandschaftlichen Werten zu wenig Rechnung trägt. Die SL fordert, dass über die Art und Weise von Umbauten sowie über die Pflege der umliegenden Kulturlandschaften diskutiert wird. Bei einer Umnutzung der Rustici werden die Gebäudestrukturen oftmals zerstört und die umliegenden Wiesen und Weiden (ausser dem gepflegten Rasenvorplatz) bleiben unbewirtschaftet. Damit geht die stimmige Einheit von traditioneller Bausubstanz und zugehöriger offener Landschaft verloren – das, was man eigentlich schützen wollte. Als konstruktiven Lösungsansatz präsentiert die SL einen Fonds zur Pflege der Kulturlandschaft, der via Mehrwertabschöpfung aus der Umnutzung der Gebäude gespiesen wird. Gelungene Umnutzungen finden sich beispielsweise im Valle Bavona. www.sl-fp.ch

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Energie und Baudenkmäler Das in «Heimatschutz/Patrimoine» 1/2009 angekündigte Leitblatt zum Thema Energie und Baudenkmäler ist Mitte Juli 2009 erschienen. Es enthält Empfehlungen des Bundesamts für Energie BFE und der Eidgenössischen Kommission für Denkmalpflege EKD, wie bei Gebäudesanierungen die energetischen Massnahmen und der Schutz der historischen Bausubstanz in Einklang gebracht werden können. Hauseigentümern, Planern und Behörden soll damit bei der Interessensabwägung und der Festlegung von optimalen Lösungen gedient werden. Die Empfehlungen sind auf den Webseiten des Bundesamts für Kultur und des BFE als pdf-Dokument erhältlich. www.bak.admin.ch/bak/dokumentation

Zum Tod von Heinz Isler Der Schweizer Bauingenieur Heinz Isler ist im Juni 82-jährig gestorben. Sein Name ist untrennbar mit seinen Beton-Schalendächern, den sogenannten Isler-Schalen, verbunden. Er entwickelte diese in den 1950er-Jahren mit durchschlagendem Erfolg: In der ganzen Schweiz sind Hunderte – weltweit gar um die tausend – dieser Schalen zu finden. Vor zehn Jahren führte der Kampf um den Erhalt der Kuppeldächer an der Autobahnraststätte Deitingen-Süd für Aufsehen. Die Besitzer wollten diese abreissen, da sie nicht zum Bild einer modernen Tankstelle passten. Die Denkmalpflege stellte die Schalen glücklicherweise unter Schutz. Heinz Isler war einer der bedeutendsten Schweizer Ingenieure des 20. Jahrhunderts. Grubenmann – Brücken zur Baukultur Vor 300 Jahren ist der berühmte Baumeister Hans Ulrich Grubenmann in Teufen zur Welt gekommen. Teufen will dieses Jahr erkunden, welche Impulse auf die Baukultur der Gegenwart von ihm ausgehen. Der Pionier und die ganze Baumeisterfamilie Grubenmann schufen Werke von grosser Eleganz und technischer Vollkommenheit: weit gespannte Brücken, weiträumige Kirchen und prächtige Profanbauten. Während des ganzen Jahres 2009 wird mit verschiedenen Veranstaltungen ihre vorbildliche Arbeit gewürdigt. Einer der Höhepunkte ist die Fachtagung «Brücken und Bauten» der Baumeisterfamilie Grubenmann mit namhaften Referenten am Freitag, 4. September, und einem festlichen Abendprogramm. www.grubenmann-sammlung.ch

EN BREF Aménagement du territoire : révision partielle plutôt que nouvelle loi Le conseiller fédéral Moritz Leuenberger a rencontré des représentants de la Conférence suisse des directeurs des travaux publics, de l’aménagement du territoire et de l’environnement (DTAP). Ensemble, ils ont fixé la suite de la procédure et la forme de la collaboration entre la Confédération et les cantons pour la révision de la loi sur l’aménagement du territoire. L’Office fédéral du développement territorial (ARE) a reçu plus de 250 prises de position sur ce texte. Si les avis exprimés sont majoritairement favorables à une révision de la loi sur l’aménagement du territoire (LAT), vieille de trente ans, ils rejettent tout aussi nettement une révision totale. Les cantons considèrent que la révision totale proposée est trop vaste et ils souhaitent être associés plus étroitement aux travaux de révision. Moritz Leuenberger a donc discuté de la suite de la procédure avec une délégation de la DTAP, en accordant une atten-


Tour d’horizon

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tion particulière à une collaboration resserrée entre les deux niveaux étatiques Confédération et cantons. Il est maintenant surtout envisagé de procéder à une révision partielle de la LAT, qui serait proposée comme contre-projet indirect à l’initiative pour le paysage. Dans cette perspective, la Confédération et les cantons souhaitent établir une étroite collaboration sous la forme d’un groupe de travail appelé à se réunir une première fois avant les vacances d’été. Parallèlement, une révision fondamentale de la LAT sera mise en chantier. www.uvek.admin.ch

La Chaux-de-Fonds et Le Locle inscrits au Patrimoine mondial de l’UNESCO Réuni à Séville, le Comité du Patrimoine mondial de l’UNESCO a inscrit la candidature suisse « La Chaux-de-Fonds/Le Locle, urbanisme horloger » au Patrimoine mondial de l’UNESCO en saluant la qualité du dossier. Ces deux villes sont reconnues comme exemples exceptionnels d’ensembles urbains entièrement dédiés à l’horlogerie. Le comité a donc suivi la récente recommandation de l’organisation ICOMOS (International Council on Monuments and Sites). Grâce à cette nouvelle inscription, la Suisse possède dès à présent dix sites universellement reconnus. La nomi-

nation au Patrimoine mondial marque le couronnement d’un travail de longue haleine mené par le comité de candidature, les Villes de La Chaux-de-Fonds et du Locle, ainsi que le Canton de Neuchâtel, en collaboration avec la Confédération. Une cérémonie officielle aura lieu le 6 novembre 2009. La candidature « La Chaux-de-Fonds/Le Locle, urbanisme horloger » a été présentée à l’UNESCO en qualité de site urbain. Les deux villes sont des témoins singuliers et exceptionnels du développement, durant toute la période industrielle, d’un urbanisme qui marie, en un lien intime et planifié, entreprises horlogères et lieux d’habitation. De deux villages situés à 1000 mètres d’altitude, ils sont devenus, en l’espace de quelques décennies, deux villes industrielles forgées et façonnées par et pour l’horlogerie, deux centres mondiaux de l’horlogerie. Le Prix Wakker de Patrimoine suisse a été décerné en 1994 à la Ville de La Chaux-de-Fonds. www.urbanismehorloger.ch

Die Kuppeldächer der Autobahnraststätte Deitingen-Süd blieben erhalten. Die Denkmalpflege stellte die sogenannten Isler-Schalen 1999 unter Schutz. (Bild SHS)

Vue aérienne de La Chaux-de-Fonds – Patrimone mondial de l’UNESCO. (photo Ville de La Chauxde-Fonds, G. Benoit à la Guillaume)

Europa-Nostra-Preis 2010

Die mit dem Europa-Nostra-Preis 2008 ausgezeichnete archäologische Fundstelle der Kathedrale Saint-Pierre in Genf (photo Alain Germond)

Europa Nostra zeichnet im Auftrag der Europäischen Union jährlich vorbildliche Arbeiten im Zusammenhang mit der Erhaltung des europäischen Kulturerbes aus. Der Preis soll den Wissens- und Erfahrungsaustausch unter den verschiedenen Ländern stimulieren und eine breite Öffentlichkeit auf das vielfältige wertvolle Kulturgut Europas hinweisen. Mitmachen! Vorbildliche Arbeiten im Bereich Heimatschutz und Denkmalpflege werden in vier Kategorien vergeben: 1. Erhaltung; 2. Forschung;   3. Vorbildlicher Beitrag eines Einzelnen oder einer Gruppe; 4. Ausbildung und Sensibili-  sierung. Noch bis am 1. Oktober 2009 können Bewerbungen für den «Preis der Europäischen Union für Kulturerbe» 2010 eingereicht werden. Die Geschäftsstelle des Schweizer Heimatschutzes steht für Auskünfte gerne zur Verfügung. Genf 2008 und Horgen 2005 In den letzten Jahren konnten zwei Preisgewinner aus der Schweiz verzeichnet werden: 2008 wurde die archäologische Fundstelle der Kathedrale Saint-Pierre in Genf ausgezeichnet, 2005 der renovierte Badepavillon des Hernergutes in Horgen ZH. Europa Nostra ist ein Dachverband, in dem Organisationen aus dem Bereich der Denkmalpflege aus über 40 europäischen Ländern zusammengeschlossen sind. Er tritt bei internationalen Institutionen, insbesondere bei der EU, dem Europarat und der UNESCO, als Sprecher dieser Organisationen auf. Der Schweizer Heimatschutz ist in Europa Nostra durch seinen Präsidenten Philippe Biéler vertreten. www.europanostra.org


Patrimoine suisse

Heimatschutz  Heimatschutz Patrimoine Patrimoine2/09 3/09||20 20

Assemblée des délégués et Prix Wakker 2009

Fête à Yverdon-les-Bains eg. Sneška Quaedvlieg-Mihailovi´c, secrétaire générale d’Europa Nostra, a honoré de sa visite l’Assemblée des délégués de Patrimoine suisse. L’après-midi, la remise du Prix Wakker à la Ville d’Yverdon-les-Bains a été célébrée sur la place Pestalozzi. Chaleureusement accueillie dans le château d’Yverdon-les-Bains par Rémy Jaquier, maire de la ville, l’Assemblée des délégués de Patrimoine suisse a eu lieu le 27 juin 2009. A l’ordre du jour figurait, après l’approbation du rapport annuel et des comptes 2008, l’annonce de deux départs : le vice-président Christoph Schläppi a remercié Eric Kempf pour son engagement trentenaire au service de Patrimoine suisse. Conseiller au service technique de Patrimoine suisse, membre de la Commission Wakker et du Bureau, « Eric Kempf a toujours agi en tant que médiateur entre la Suisse romande et la Suisse alémanique » – a rappelé Christoph Schläppi. En signe de reconnaissance du travail accompli, Christoph Schläppi lui a remis trois bouteilles de Bordeaux, millésime 1979, pour mar-

quer symboliquement chaque décennie de son action au service de Patrimoine suisse. Ensuite, Marco Badilatti a rendu hommage au travail remarquable accompli par Philipp Maurer, secrétaire général de Patrimoine suisse de juillet 1999 à fin 2008 (cf. hommage p. 22). L’Assemblée s’est terminée sur l’intervention de l’hôte d’honneur de la journée : Sneška Quaedvlieg-Mihailovi´c, secrétaire générale d’Europa Nostra, venue tout spécialement de La Haye, a présenté cette organisation faîtière européenne active dans le domaine de la protection du patrimoine. Cette organisation représente les intérêts de près de 200 organisations de 40 pays auprès d’instances internationales telles que l’UE, le Conseil de l’Europe et l’UNESCO.

Zahlreiche Besucherinnen und Besucher verfolgten die offizielle Preisübergabe auf der Place Pestalozzi. (Bild SHS)

Fête sur la place Pestalozzi La remise officielle du Prix Wakker s’est déroulée l’après-midi même, sur

Il y avait bien du monde sur la place Pestalozzi lors de la remise du prix officielle. (photo Ps)

la place Pestalozzi, à Yverdon-lesBains : lors de son allocution, Philippe Biéler, président de Patrimoine suisse, a salué les prestations de la Ville et remis à Rémy Jaquier, maire de la ville, le certificat d’obtention du Prix Wakker ainsi qu’un chèque d’une valeur de 20 000 francs. Le maire, qui devait remettre ses fonctions trois jours plus tard, a reçu cette distinction éminemment recherchée au cours de l’une de ses dernières prestations officielles. Paul-Arthur Treyvaud, directeur du Département des travaux et de l’aménagement d’Yverdon-les-Bains, a exposé ensuite à grands traits les stratégies de développement de la ville récompensée par le Prix Wakker. Yverdon-les-Bains a saisi l’occasion de la remise du Prix Wakker pour faire la fête jusque tard dans la nuit. Des intermèdes musicaux, entre autres un récital de Thierry Romanens, ont accompagné les mets et boissons proposés, contribuant à l’ambiance festive.


Schweizer Heimatschutz

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Delegiertenversammlung und Wakkerpreis 2009

Festtag in Yverdon-les-Bains eg. Prominenter Gast an der Delegierten-  versammlung des Schweizer Heimatschutzes   war Sneška Quaedvlieg-Mihailovi´c, die General-  sekretärin von Europa Nostra. Im Mittelpunkt   des Interesses stand die Verleihung des   Wakkerpreises an die Stadt Yverdon-les-Bains. Am 27. Juni 2009 fand im Schloss von Yverdon-les-Bains die Delegiertenversammlung des Schweizer Heimatschutzes statt, wo Rémy Jaquier, Bürgermeister der Stadt, die Delegierten herzlich willkommen hiess. Nach der Genehmigung des Jahresberichts und der Jahresrechnung 2008 standen zwei Verabschiedungen an: Vizepräsident Christoph Schläppi verdankte den Einsatz von Eric Kempf für die Anliegen des Heimatschutzes. Eric Kempf wirkte als Bauberater, Mitglied der Wakkerkommission und des Geschäftsausschusses und hatte, so Christoph Schläppi, «stets auch als Vermittler zwischen der Westschweiz und der Deutschschweiz agiert». Als Zeichen der Anerkennung überreichte er Eric Kempf drei Flaschen Bordeaux, Jahrgang 1979, symbolisch für jedes Jahrzehnt seines Wirkens für den Heimatschutz. Marco Badilatti verdankte anschliessend die langjährige erfolgreiche Arbeit von Philipp Maurer, Geschäftsführer des Schweizer Heimatschutzes von Juli 1999 bis Ende 2008 (Laudatio auf der folgenden Seite). Der Schluss der Delegiertenversammlung gehörte dem prominenten Gast aus Den Haag: Sneška QuaedvliegMihailovi´c, Generalsekretärin von Europa Nostra, stellte den gesamteuropäischen Dachverband im Bereich Heimatschutz vor. Dieser vertritt die Anliegen von 40 Ländern respektive rund 200 Organisationen gegenüber internationalen Instanzen wie der EU, dem Europarat und der UNESCO. Feier auf der Place Pestalozzi Die offizielle Verleihung des Wakkerpreises fand am Nachmittag auf der

Philippe Biéler (rechts) überreicht Bürgermeister Rémy Jaquier die Wakkerpreis-Urkunde. (Bilder SHS) Philippe Biéler (à droite) remet le Prix Wakker au maire Rémy Jaquier. (photos Ps)

Place Pestalozzi in Yverdon-les-Bains statt: Philippe Biéler, Präsident des Schweizer Heimatschutzes, würdigte im Rahmen dieser Feier die Leistungen der Stadt und überreichte dem Bürgermeister Rémy Jaquier die WakkerpreisUrkunde zusammen mit einem Check im Wert von 20 000 Franken. Der drei Tage später zurücktretende Bürgermeister konnte somit als eine seiner letzten Amtshandlungen die äusserst begehrte Auszeichnung entgegennehmen. Paul-Arthur Treyvaud, Vorsteher

des Bau- und Planungsdepartementes von Yverdon-les-Bains, erläuterte abschliessend in kurzen Zügen die Entwicklungsstrategien der frisch gekürten Wakkerstadt. Yverdon-les-Bains nahm die Verleihung des Wakkerpreises zum Anlass für ein Fest, das den ganzen Nachmittag und bis in die Nacht hinein andauerte. Neben reichlich Speis und Trank verbreiteten verschiedene musikalische Einlagen, unter anderem von Thierry Romanens, Feststimmung.

ZAUBERhaft und zeitlos: Gärten im Bergell shs. Die neu erschienene Begleitpublikation zum Schulthess-Gartenpreis 2009 widmet sich den Gärten im Bergell. Steile Hänge, felsige Böden, kulturelle Einflüsse von Nord und Süd sowie aus fernen Ländern liessen in diesem Bergtal eine vielfältige und reichhaltige Gartenkultur entstehen. Einen wichtigen Beitrag dazu lieferte über Jahrhunderte die Landadelsfamilie von Salis mit ihren grossen und kleineren Gärten aus unterschiedlichen   Zeitepochen. Zwei Beispiele, welche in den letzten Jahren besonders gut gepflegt und erneuert worden sind, hat der Schweizer Heimatschutz mit dem diesjährigen Schulthess-Gartenpreis ausgezeichnet. Diese beiden Gärten in Bondo und in Soglio werden in der Publikation näher beschrieben, ergänzt mit einem Beitrag über die   historische und geografische Situation der

Bergeller Gärten und einem Interview mit der Landschaftsarchitektin Jane Bihr-de Salis. Als Abschluss der Publikation macht eine   Liste auf weitere gartenkulturelle Besonderheiten im Bergell aufmerksam.

Die 36-seitige Broschüre ist der ideale Begleiter für einen Ausflug ins Bündner Südtal und kann unter www.heimatschutz.ch/shop bestellt werden. Preis: 5 Franken (für HeimatschutzMitglieder gratis)


Schweizer Heimatschutz

Ferien im baudenkmal

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Laudatio für Philipp Maurer, SHS-Geschäftsführer von 1999 bis 2008

Motivator, Teamspieler, Tausendsassa Philipp Maurer war während rund 10 Jahren Geschäftsführer des Schweizer Heimatschutzes.   Anlässlich der Delegiertenversammlung vom 27. Juni 2009 in Yverdon-les-Bains würdigte   Marco Badilatti sein langjähriges erfolgreiches Schaffen. shs. Ab sofort kann das fünfte Haus der Stiftung Ferien im Baudenkmal reserviert werden. Das Puschlaver Bauernhaus oberhalb Brusio GR stand lange Jahre leer, bevor es in Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege vollständig renoviert worden ist. Bis zu sieben Personen können nun zeitgenössisches Wohnen innerhalb alter Gemäuer   erleben. Das Puschlaver Steinhaus in einem Weiler oberhalb von Brusio GR ist rund 400 Jahre alt. Es zeigt noch heute die typische, bäuerliche Einteilung mit einem Ökonomieteil gegen Norden und einem Wohnteil gegen Süden. Ohne fliessend Wasser, mit nur einem Stromanschluss und seit 40 Jahren unbewohnt – so präsentierte sich das Haus, bevor die Eigentümer dessen Rettung und Sanierung in Angriff nahmen. Wegen des schlechten Zustands war eine vollständige Renovation unumgänglich. Diese wurde in Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege durchgeführt. Trotz einigen notwendigen neuen Eingriffen konnte der Charakter des Puschlaver Bauernhauses erhalten bleiben. Von aussen weisen nur die neu verglasten Fensteröffnungen auf die Sanierung hin. Im Inneren dagegen erlaubt die neue grosse Wohnküche im ehemaligen Heuboden ein zeitgenössisches Wohnen. Mauerdurchbrüche stellen den Bezug zum alten Wohnteil her und geben dem Haus seine Grosszügigkeit. Die harmonische Verschmelzung von Alt und Neu prägt das Haus und erlaubt einen angenehmen Ferienaufenthalt im südlich geprägten Valposchiavo. Das Steinhaus ist das fünfte Baudenkmal, das durch die Stiftung Ferien im Baudenkmal vermietet wird. Die Stiftung – 2005 durch den Schweizer Heimatschutz gegründet – ermöglicht die Verbindung von Denkmalpflege und Tourismus. Die Gäste geniessen authentische Ferienerlebnisse jenseits der üblichen Angebote; wertvolle Baudenkmäler werden gerettet. Information und Reservation: www.magnificasa.ch

«Nach 100 Jahren ist die Aufgabe des Schweizer Heimatschutzes noch lange nicht erfüllt. In verschiedenen Bereichen besteht dringender Handlungsbedarf. Die ‹Baustellen für die Zukunft› zeigen die aktuellen Vorstellungen einer Nichtregierungsorganisation, welche gewillt ist, sich immer wieder aufs Neue mit einem sich ändernden Umfeld einzulassen.» Mit diesen Worten, lieber Philipp, hast Du 2005 Deine Standortbestimmung im Jubiläumsbuch «Erhalten und Gestalten» nach wenigen rückwärts gerichteten Sätzen eingeleitet, um dann die anstehenden Aufgaben umso deutlicher zu umreissen. Diese wenigen Zeilen verraten einiges, was Dich während Deiner Tätigkeit als Geschäftsführer des Schweizer Heimatschutzes vorangetrieben hat und womit Du nachhaltige Spuren hinterlassen hast. Der erste Teil meiner Gedanken sei deshalb Deinen Taten gewidmet, der zweite Deinem Wesen, der dritte, narrenfreie, Deiner persönlichen Bilanz am Vorabend des Aufbruchs zu neuen Ufern.1 Philipp Maurer, der Geschäftsführer Als Dich der Zentralvorstand auf den 1. Juli 1999 zum Nachfolger von Hans Der Geschäftsführer des Schweizer Heimatschutzes von 1999 bis 2008, Philipp Maurer, und seine Mannschaft (pardon, Frauschaft!) im Sommer 2005. (Bild SHS)

Gattiker wählte, standest Du schon während zweier Jahre als Assistent des Geschäftsführers im Dienste unserer Organisation und wusstest, was auf Dich zukommen würde. Deine Ernennung war die logische Folge eines Reformprozesses, der bereits unter der Präsidentschaft Caspar Hürlimanns eingeleitet worden war und teilweise an frühere Bestrebungen anknüpfte. So verwundert es nicht, dass sich unser Dachverband während Deiner Amtszeit sichtbar veränderte. Besonders am Herzen lag Dir, die Organisation zum Kompetenzzentrum für Baukultur weiterzuentwickeln und dazu wegweisende Projekte zu verwirklichen und aufzugleisen. Da ist einmal die Stiftung «Ferien im Baudenkmal», die als «Magnificasa» denkmalpflegerische Anliegen mit Tourismus verbindet, erhaltenswürdige Bauten erwirbt, sanft erneuert, für Ferienzwecke vermietet und bereits in drei Kantonen mit Angeboten aufwartet. Bahnbrechend ist sodann die von Dir initiierte Renovation der jahrelang dahindümpelnden Villa Patumbah in Zürich mit dem Ziel, darin schon bald ein Zentrum für Baukultur einzurichten und einen Teil des Gebäudes als Geschäftsstelle des Schweizer Hei-


Schweizer Heimatschutz

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matschutzes zu nutzen. In Deine Amtszeit fallen im Weitern die seit März 2003 im Internet einsehbare Rote Liste über landesweit leer stehende oder gefährdete Gebäude, die Hundertjahrfeier und die ihr entsprungene Kampagne «Aufschwung» im Dienste der schützenswerten Nachkriegsarchitektur. Die Organisation massgeblich geprägt hast Du auch mit einem Leitbild, Positionspapieren zu konkreten Sachfragen, einem einheitlichen grafischen Erscheinungsbild und neuen Kommunikationsmitteln. Dazu gehören etwa die Publikationsreihe «Die schönsten …» (Bäder, Hotels usw.), die Faltblätter «Baukultur entdecken» und die Schaffung einer ansprechenden und laufend aktualisierten Webseite. In eine ähnliche Richtung zielen die bereits von Deinem Vorgänger begonnenen und von Dir und Deinem Team vertieften Bestrebungen, den Wakkerpreis zu verbinden mit Qualitäten, die sich weniger an historischen Ortsbildern orientieren als an modernen Lösungen beispielhafter Planung und Architektur. Als «Grüner» stark engagiert hast Du Dich auch für den Landschaftsschutz, etwa bei der Landschaftsinitiative oder im geradezu peinlichen Amoklauf gewisser Politiker/innen wider das Verbandsbeschwerderecht, die diesen trotz mehreren klaren Volksverdikten jetzt mit einer Motion starrsinnig fortsetzen wollen. Doch Du wärest der Letzte, der diesen beeindruckenden Leistungsausweis allein sich zuschreiben würde. Denn Du wusstest Dich in Deinen Anliegen unterstützt von zukunftsgerichteten Präsidenten und wohlwollenden Verbandsgremien. Besonders aber ist es Dir gelungen, eine Gruppe begeisterungsfähiger und loyaler junger Fachleute um Dich zu scharen, ohne die wohl manches eine Utopie geblieben wäre. Dies zeigt, dass in Dir neben vielseitigen fachlichen und führungsmässigen Qualitäten auch Charakterzüge stecken, die Dich einzigartig machen, den Tag überdauern und Dein Denken und Handeln fortan auch als Selbstständigerwerbender bestimmen werden. Philipp Maurer als Mensch Es sind besonders fünf Eigenschaften, die sich mir eingeprägt haben:

Philipp der Tausendsassa: Wer Dich fassen will, kann blaue Wunder erleben. Hat er in Dir den braven Pfarrerssohn ausgemacht, sieht er sich plötzlich einem gewieften Marketingstrategen gegenüber. Wähnt er Dich einen Wissenschaftler, verblüffst Du mit Anwandlungen eines Immobilienhändlers. Ortet er in Dir einen typischen NGO-Manager der New Economy, trifft er Dich als bescheidenen Handwerker beim Reparieren des eigenen Bauernhauses. Aber vielleicht bereitest Du Dich mit alledem einfach auf höhere Weihen vor – in der Politik zum Beispiel, oder um eine Hypothekar-Bank für Renovationen zu eröffnen? Nach dem Motto: Alles ist möglich. Philipp der Zielstrebige: Was immer Dir vorschwebt, willst Du umsetzen, und zwar rasch. Hast Du mal Deine Ziele festgelegt, kann Dich nichts mehr bremsen und nimmst Du geradewegs auf sie Kurs: planmässig, diszipliniert und mit zähem Durchstehvermögen – Eigenschaften übrigens, die Du von Dir selbst und Deiner Umgebung abforderst, was wohl manchen ehrenamtlichen Sektionsvertreter oder Mit­ arbeiter auf der Geschäftsstelle in Trab gehalten hat und Grenzerfahrungen machen liess. Philipp der Motivator: Du weisst andere zu begeistern für das, was Du als nötig erachtest. Und das ist viel. Denn Dein rationales Denken verdeckt jenen Vulkan, der in Dir brodelt, plötzlich urgewaltig ausbricht und dessen Lava seine ganze Umgebung mitreisst. Dabei verstehst Du es, Deinen eigenen Mitgestaltungswillen und die Bereitschaft, andere gewähren zu lassen und ihnen einen weiten Entfaltungsspielraum zu bieten, klug im Gleichgewicht zu halten. Philipp der Teamspieler: Obwohl Du als Pfarrerssohn der Welt durchaus mal von der Kanzel runter ins Gewissen zu reden vermagst, was ihr frommt, eignet Dir als Führungskraft eine vornehme Zurückhaltung. Dahinter verbirgt sich der vorab der Gemeinschaft verpflichtete Teamplayer. Denn es bereitet Dir Spass, aus dem Hinterhalt jene Steilpässe vorzulegen, die das Spiel vorantreiben und zu Toren führen. Hauptsache Deine Mannschaft (pardon, Frauschaft!) gewinnt. Philipp der Umgängliche: Auch wenn Du Dir über alles Deine Meinung ge-

bildet hast, bleibst Du offen für andere Argumente und begegnest Deinen Mitmenschen mit dem Wohlwollen und Respekt eines überzeugten Humanisten. Jedenfalls habe ich Dich stets als freundlich, glaubwürdig und zuverlässig schätzen gelernt, als einen Gesinnungsgefährten, der sich treu bleibt, den es aber zugleich und fortwährend dazu drängt, Neues zu erkunden und zu erfahren. 1 Die Laudatio von Marco Badilatti wird verkürzt wiedergegeben. Der Originaltext, inklusive des dritten «narrenfreien» Teils (frei nach Goethes Faust, 1. Teil), steht unter www.heimatschutz.ch/zeitschrift als pdf-Dokument bereit.

Hotel Maderanertal

shs. Das Hotel Maderanertal, ein einzigartiges Hotelensemble aus dem 19. Jahrhundert, empfängt seit Mitte Juli seine Gäste in teilweise neuem Kleid. Dank dem grossen Engagement der Besitzerfamilie Fedier, der beauftragten Architektin Margrit Baumann, der kantonalen Denkmalpflege und des Schweizer Heimatschutzes konnte in den vergangenen Wochen die erste Etappe der Gesamtsanierung umgesetzt werden. Die restaurierte Gartenanlage lädt wieder wie in alten Zeiten zum Verweilen ein. Mit der Renovation des ersten Hotelgeschosses (Korridor und drei Zimmer) wurden die Arbeiten an den Gebäuden in Angriff genommen. Alte Papiertapeten wurden mit grosser Sorgfalt restauriert; die originalen Holzböden im Korridor und in den Zimmern sind freigelegt und verleihen den Hotelzimmern wieder einen ganz besonderen Charme. Das Fernziel aller Beteiligten ist die integrale Erhaltung und beispielhafte Renovation des gesamten Ensembles. Die einmalige Anlage soll auch weiterhin als Hotel betrieben werden können, umso mehr als dass sich historische Hotelbetriebe steigender Beliebtheit erfreuen. Die weiteren Etappen werden in den kommenden Jahren je nach Stand der Finanzierung (das Projekt ist nach wie vor auf Spenden angewiesen) vorangetrieben.


Schweizer Heimatschutz

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Sesselbahn am Weissenstein

Neue Stiftung bringt Lösung für den Erhalt der historischen Bahn shs. Der Verein Pro Sesseli und der Schweizer   Heimatschutz schaffen mit der Gründung der   Stiftung Historische Seilbahn Weissenstein   die Grundlagen für eine neue Zukunft der   bestehenden Sesselbahn. Gleichzeitig wird   Bundesrat Couchepin aufgefordert, die akut   bedrohte Bahn unter Bundesschutz zu stellen. Seit vier Jahren wehrt sich der Schweizer Heimatschutz, seit Januar 2008 mit der Unterstützung des Vereins Pro Sesseli, gegen den Abbruch der historisch wertvollen Sesselbahn am Weissenstein und den Ersatz durch eine überdimensio­n ierte Gondelbahn. «Die hohe Schutzwürdigkeit der Sesselbahn halten die vom Bundesrat eingesetzten Fachkommissionen (Eidgenössische Kommission für Denkmalpflege EKD und Eidgenössische Natur und Heimatschutzkommission ENHK) in ihrem Gutachten vom Juni 2007 fest», so Adrian Schmid, Geschäftsleiter des Schweizer Heimatschutzes, anlässlich einer Pressekonferenz am 7. Juli 2009. Der Schweizer Heimatschutz habe deshalb Bundesrat Couchepin mit Nachdruck aufgefordert, den historisch wertvollen Sessellift durch befristete Massnahmen unter den Schutz des Bundes zu stellen und die nötigen Sicherungen zu dessen Erhaltung anzuordnen. Renovation und nachhaltiger Betrieb «Der Weiterbetrieb der Sesselbahn ist ein Garant zur Erhaltung der geschützten Landschaft am Weissenstein», betonte Heinz Rudolf von Rohr im Namen des Vereins Pro Sesseli. Eine Gondelbahn könnte nur dank stark erhöhter Frequenz wirtschaftlich betrieben werden. Voraussetzung dazu wären Freizeitanlagen in riesigem Ausmass. Zusätzlich zöge der Bau einer Gondelbahn gravierende Eingriffe, wie Rodungen, doppelt so hohe Masten und mächtige Bahnstationen mit sich. Die heutigen Betreiber hätten die Dauer des aufwendigen und rechtlich komplexen Bewilligungsverfahrens unterschätzt. Dem Gondelbahnprojekt drohe ein fi-

Die Seilbahn Oberdorf-Weissenstein ist ein technik- und tourismusgeschichtliches Denkmal von nationaler Bedeutung. (Bild ZVG) Le télésiège Oberdorf-Weissenstein est un monument d’importance nationale du point de vue de l’histoire des techniques et du tourisme. (illustration mise à disposition)

nanzielles Fiasko. Die neue Stiftung Historische Sesselbahn Weissenstein hingegen liefere die Grundlage für die Renovation und den nachhaltigen Weiterbetrieb der bestehenden Bahn. Dr. Thomas Schmid, Präsident der Stiftung Historische Seilbahn Weissenstein, präsentierte die Stiftung, in der namhafte Persönlichkeiten und Fachleute vertreten sind. Thomas Schmid: «Die Stiftung visiert den Erwerb der Seilbahn an, um ein Gesamtkonzept Weissenstein zu realisieren in dem der Schutz des Naturraums Vorrang geniesst.» Die neue Stiftung könne sich auf finanzielle Zusicherungen

abstützen, welche die Renovation und den nachhaltigen Betrieb der Sesselbahn sicherstellt. Man suche das Gespräch mit der Seilbahn Weissenstein AG, aber auch mit möglichen neuen Betreibergesellschaften. Die Ziele der Organisationen und der Stiftung werden von breiten Kreisen unterstützt: Der Verein Pro Sesseli zählt gegen 1000 Mitglieder und auf Facebook unterstützen rund 3300 Personen die Ziele. Auch eine OnlineBriefaktion (vgl. nächste Seite) wurde äusserst rege genutzt. Mehr dazu unter www.heimatschutz.ch/weissenstein und www.prosesseli.ch


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Online-Briefaktion zur Rettung der Seilbahn Weissenstein

Patrimoine suisse

nouvelle fondation

Breite Unterstützung im Internet eg. Beim Kampf für den Erhalt der Sesselbahn auf den Weissenstein nutzt der Schweizer Heimatschutz das Internet. Auf Youtube steht das Video einer Sessellift-Fahrt bereit, und auf Facebook   unterstützt die täglich wachsende Gruppe «Weissenstein – Pro Sesseli» die Anliegen des   Heimatschutzes. Eine Online-Petition wurde zudem rege genutzt: Die Kantonsregierung und   die Seilbahn Weissenstein AG erhielten je rund 760 E-Mails. Nachfolgend eine Auswahl der darin geäusserten Meinungen. «Geben Sie bitte der Sesselbahn, diesem Stück nachhaltiger Lebensqualität, eine Chance und verzichten Sie auf die unnötige Realisierung einer seelenlosen, modernen Hochleistungsbahn.» ***** «Unsere Nachfahren ärgern sich vielleicht bald einmal über jene Generation, die den ‹Berg› der Action-Sucht und dem Profit geopfert hat. Lassen Sie es bitte nicht so weit kommen, danke!» ***** «Ein Weissenstein ohne Sesselbahn wäre wie ein Auto ohne Motor.» ***** «Leider werden alte Seilförderanlagen bis heute nicht als erhaltenswertes Gut eingestuft. Es wäre höchste Zeit, zumindest einige Anlagen für die Nachwelt zu erhalten, bevor auch die letzten Exemplare verschrottet werden und unwiederbringlich verloren sind.» ***** «Die projektierte Gondelbahn wäre überdimensioniert und würde dem Weissenstein jene unschöne Atmosphäre von verbauten Bergen bescheren, wie man sie in der Schweiz bereits im Übermass antrifft.» ***** «Gerne lade ich Sie ein, in der nächsten Zeit auf der Sesselbahn auf den Weissenstein zu fahren – dann braucht’s keine Worte mehr, alles ist klar.» ***** «Ich als 17-Jähriger habe eine Riesenfreude an dieser alten Bahn. Diese ist ein Stück Schweizer Geschichte und darf nicht verloren gehen!» ***** «Der Region würde eine einmalige Attraktion verloren gehen, wenn dieses stimmige Ensemble ‹historische Sesselbahn – liebevoll gepflegtes Kurhotel – intakte Naturlandschaft› zerrissen werden würde.» ***** «Wenn ich auf den ‹Berg› fahre, möchte ich auch in Zukunft eine Wolldecke über die Beine nehmen müssen, wenn es kalt ist. Dafür kann ich die Berner Alpen ansehen, ohne den Kopf zu drehen.» ***** «Mit einer Sanierung und dem Weiterbetrieb der ‹alten› Sesselbahn, wird die Weissenstein-Bahn auf der touristischen Landkarte einen Platz auf sicher haben. Mit einer neuen Anlage bliebe wohl der Rückfall in die Mittelmässigkeit, sozusagen ‹unter ferner liefen› nicht aus.» ***** «Die Sesselbahn gehört zur Stadt Solothurn und zum Weissenstein wie der Munot zu Schaffhausen und das Löwendenkmal zu Luzern!» ***** «Die Einfachheit dieser alten Sesselbahn ist wie eine Meditation. Nach der Fahrt ist man eingestimmt für die Natur des Juras, für Ruhe und Musse auf dem Berg.» Machen Sie mit und unterstützen Sie unter www.facebook.com die Gruppe «Weissenstein – Pro Sesseli», die sich für den Erhalt der Sesselbahn einsetzt.

ps. Voici quatre ans que Patrimoine suisse s’oppose – depuis janvier 2008 avec l’appui de l’association Pro Sesseli – à la démolition du télésiège historique du Weissenstein. En juillet 2009, Patrimoine suisse a prié avec insistance le conseiller fédéral Couchepin de mettre cette installation d’une grande valeur historique sous la protection de la Confédération par des mesures temporaires, et d’ordonner que les dispositions nécessaires à sa conservation soient prises. « La poursuite de l’exploitation du télésiège est garante de la préservation du paysage protégé du Weissenstein », a relevé Heinz ­Rudolf von Rohr lors d’une conférence de ­presse le 7 juillet 2009 au nom de l’association Pro Sesseli. Une télécabine ne pourrait être exploitée de façon rentable que grâce à une fréquentation accrue, ce qui nécessiterait des installations de loisirs d’une ampleur considérable. Selon Pro Sesseli, les actuels exploitants ont sous-estimé la durée de la procédure d’autorisation et le projet de télécabine risque de se solder par un fiasco financier. La nouvelle Fondation Télésiège historique du Weissenstein fournit en revanche la base nécessaire à la rénovation et à l’exploitation durable du télésiège existant. Le Dr Thomas Schmid, président de la Fondation Télésiège historique du Weissenstein, a souligné : « La Fondation a pour objectif d’acquérir le télésiège », afin de mettre en œuvre un concept global dans lequel la protection de l’espace naturel soit prioritaire. La nou­ velle fondation peut compter sur des contributions financières propres à assurer la rénovation et l’exploitation durable du télésiège. La Fondation cherche le dialogue avec la Seil-bahn Weissenstein AG. Les objectifs des organisations bénéficient d’un large soutien : l’association Pro Sesseli compte 1000 membres et sur Facebook, 3300 personnes déclarent adhérer aux objectifs poursuivis. Une pétition électronique en ligne a appelé le gouvernement soleurois et la Seilbahn Weissenstein AG à engager avec la nouvelle fondation des pourparlers concernant la conservation du télésiège.


Patrimoine suisse

Schoggitaler 2009

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Ecu d’or en vente dès septembre

L’Ecu d’or 2009 en faveur des parcs nationaux et naturels ps. L’Ecu d’or 2009 est dédié aux parcs nationaux et parcs naturels en Suisse. Depuis sa   création il y a 100 ans, Pro Natura s’attache à sauvegarder des paysages, des biotopes, des ­espèces animales et végétales ainsi que des valeurs culturelles. shs. Die diesjährige Schoggitaler-Aktion unterstützt neue National- und Naturpärke. Erst seit 2007 hat die Schweiz gesetzliche Grundlagen, welche die Schaffung dieser Schutzgebiete ermöglichen: Derzeit gibt es zwei Projekte für neue Nationalpärke, zwei Dutzend Projekte für Regionale Naturpärke und einige Projekte für Naturerlebnispärke verteilt in der ganzen Schweiz. Als Gründerin des ersten Schweizer Nationalparks im Engadin setzt sich Pro Natura seit 100 Jahren für Schutzgebiete und Pärke ein. Mit der Schaffung von neuen Pärken setzt sie die Arbeit fort, fördert Parkprojekte konzeptionell und finanziell und arbeitet in vielen aktiv mit. Einzigartige Landschaften erhalten Einerseits wird mit dem Schoggitaler-Erlös der Aufbau neuer Pärke unterstützt. Andererseits werden damit in den neuen Pärken Biotop- und Artenschutzprojekte angestossen und umgesetzt. Die Nationalpark-Projekte Locarnese (TI) und Adula (GR/TI) stehen dabei im Vordergrund. Aber auch in vielen Naturpark-Projekten wie zum Beispiel Binntal oder Chasseral sorgt Pro Natura dafür, dass sie für die Natur einen Gewinn bringen. Daneben werden aus dem Erlös der traditionellen Schoggitaler-Aktion weitere Projekte für den Natur- und Heimatschutz finanziert. Schoggitaler ab September im Verkauf Die diesjährige Schoggitaler-Aktion von Pro Natura und dem Schweizer Heimatschutz findet in der Deutsch- und in der Westschweiz vom 2.–12. September 2009 statt, im Tessin vom 12.–19. September 2009. Rund 50 000 Schülerinnen und Schüler werden die süssen Taler an den Mann und an die Frau bringen. Von jedem verkauften Taler fliessen 50 Rappen in die Klassenkasse, als Dank für den Einsatz zugunsten von Natur- und Heimatschutz. Lehrkräfte von teilnehmenden Klassen erhalten zudem eine informative Unterrichtshilfe zum Thema Pärke und Schutzgebiete. Damit hat die Taler-Aktion auch einen wichtigen pädagogischen Nutzen für die Kinder. Mehr dazu unter www.schoggitaler.ch

La campagne 2009 de l’Ecu d’or est dédiée aux nouveaux parcs nationaux et parcs naturels. C’est depuis 2007 seulement que la Suisse dispose de bases légales permettant la création de grandes aires protégées relevant de trois catégories : parc national, parc naturel régional et parc naturel périurbain. Il existe à l’heure actuelle deux projets de nouveaux parcs nationaux, une bonne vingtaine de projets de parcs naturels régionaux et quelques projets de parcs naturels périurbains, aux quatre coins du pays. Fondatrice du Parc national dans l’Engadine, Pro Natura s’implique depuis 100 ans en faveur des réserves naturelles et des parcs. La création de nouveaux parcs s’inscrit dans la continuation de ce travail. Pro Natura encourage des projets de parcs sur le plan conceptuel et financier, les fait connaître et collabore activement à nombre de ceux-ci. Préserver des paysages exceptionnels Le produit de l’Ecu d’or 2009 aidera Pro Natura à financer la réalisation de nouveaux parcs. Une partie des fonds récoltés sera utilisée pour initier et réaliser dans ceux-ci d’importants projets de protection de biotopes et d’espèces. Les projets de parcs nationaux du Locarnese (TI) et de l’Adula

(GR/TI) sont les plus avancés. En outre, Pro Natura met à disposition son expertise et son aide financière dans beaucoup de régions candidates au titre de parc naturel, telles la vallée de Binn (VS), le val Müstair (GR) et le Chasseral (BE/NE), afin que, là aussi, la nature soit gagnante. Une partie du produit de la campagne 2009 servira à financer d’autres projets en faveur de la nature et du patrimoine. Ecu d’or en vente dès septembre La campagne 2009 de l’Ecu d’or, menée par Pro Natura et Patrimoine suisse, se déroulera du 2 au 12 septembre en Suisse romande et alémanique et du 12 au 19 septembre au Tessin. Quelque 50 000 écolières et écoliers proposeront ces pièces en chocolat à la population dans la rue et au porte-à-porte. Pour chaque écu vendu, 50 centimes iront dans la caisse de classe, en remerciement de l’engagement en faveur de la nature et du patrimoine. De plus, les enseignantes et enseignants responsables des classes participantes recevront un intéressant dossier didactique consacré aux parcs et réserves naturelles. L’Ecu d’or revêt donc aussi une dimension pédagogique non négligeable pour les enfants. Pour en savoir plus : www.ecudor.ch

Parc Chasseral : la ré­ gion du Chasseral (BE/ NE) s’est portée candidate pour l’obtention du label parc naturel régional. (photo Roland Gerth) Parc Chasseral: Die Region um den Chasseral (BE/NE) hat sich um das Label Regionaler Naturpark beworben. (Bild Roland Gerth)


Patrimoine suisse

27 | Heimatschutz  Patrimoine 3/09

Bâtiments remarquables des années 50 et 60 / Herausragende Bauten der 50er- und 60er-Jahre

Excursion à Lancy (GE) Ausflug nach Lancy (GE) Date / Termin Samedi 3.10.2009 Samstag, 3.10.2009 Rendez-vous / Treffpunkt 9 h 20, gare de Cornavin, Genève 9.20 Uhr, Bahnhof Genf Cornavin Renseignements / Auskunft Giuseppina Tagliaferri, info@heimatschutz.ch, Tel: 044/254 57 00 Programme Nous visitons quelques remarquables bâtiments des années 50 et 60 de Lancy et environs, par exemple l’église du Christ-Roi d’André Bordigoni, la piscine du Grand-Lancy, la petite école du Bachet, et tout à côté la grande école en Sauvy des Palettes ainsi que d’autres perles architecturales des années d’après-guerre valant vraiment la visite. Christian Bischoff, architecte et coauteur de la publication Paul Waltenspühl – Architecte, nous accompagnera. Notre excursion se terminera vers 16 h 00 près de la gare de Genève. Nous vous enverrons le programme définitif de la manifestation et des informations détaillées ainsi que la facture après réception de votre inscription. Coût Sont inclus : les trajets sur place, le déjeuner, les entrées et les visites. Ne sont pas inclus : les boissons et les trajets aller-retour. L’assurance est à la charge des participant-e-s. CHF 80.– pour les membres de Patrimoine suisse CHF 100.– pour les non-membres CHF 60.– pour les étudiant-e-s CHF 40.– pour les enfants < 16 ans Programm Wir besichtigen einige herausragende Bauten der 50er- und 60er-Jahre in und um Lancy, z.B. die Kirche «du Christ-Roi» von André Bordigoni, das Schwimmbad in Grand-Lancy, die kleine «Ecole du Bachet», nebenan die

grosse «Ecole des Palettes» und weitere sehenswerte Architekturperlen der Nachkriegszeit. Christian Bischoff, Architekt und Co-Autor der Publika­ tion «Paul Waltenspühl – Architecte» wird uns begleiten. Um ca. 16.00 Uhr endet unser Ausflug beim Bahnhof Genf. Das definitive Programm und detaillierte Informationen erhalten Sie nach Eingang Ihrer Anmeldung zusammen mit der Rechnung.

Kosten Im Preis inbegriffen sind die Führung, Mittagessen und alle Fahrten vor Ort. Nicht inbegriffen sind die Getränke im Restaurant und die Hin- und Rückreise. Versicherung ist Sache der Teilnehmer. CHF 80.– für Heimatschutzmitglieder CHF 100.– für Nichtmitglieder CHF 60.– für Studierende CHF 40.– für Kinder bis 16 Jahre

Piscine du Grand-Lancy de Paul Waltenspühl 1967-1968 (cf. p. 17) (photo Pavel Cugini)     Schwimmbad in Grand-Lancy von Paul Waltenspühl 1967– 1968 (vgl. S. 17) (Bild Pavel Cugini)

Inscription Veuillez faire parvenir votre inscription jusqu‘àu lundi 21.9.2009 par courrier postal ou télécopie à l’adresse suivante: Patrimoine suisse, case postale, 8032 Zurich. Fax 044 252 28 70. Le nombre de participant-e-s étant limité, nous vous recommandons de vous inscrire rapidement. Les annulations moins d’une semaine avant le départ seront facturées plein tarif. Anmeldung Anmeldung bis Montag, 21.9.2009 senden oder faxen an: Schweizer Heimatschutz, Postfach, 8032 Zürich. Fax: 044 252 28 70. Die Teilnehmerzahl ist beschränkt. Bitte rasch anmelden. Abmeldungen später als eine Woche vor der Veranstaltung werden zu 100% verrechnet. Nom/prénom / Name/Vorname: 2e personne / Begleitperson: Rue/no / Strasse/Nr.: NPA/localité / PLZ/Ort: Téléphone / Telefon; E-Mail: Nombre d’AG / Anzahl GA-Abo: Titulaires ½ tarif / Halbtax-Abo: Nombre de membres Ps / Non-membres / Etudiant-e-s / Enfants / Anzahl SHS-Mitglieder: Nichtmitglieder: Student/innen: Kinder: Menu végétarien / Mittagessen vegetarisch: Date/signature / Datum/Unterschrift:

Oui / Ja

Non / Nein


Sektionen/Sections

Heimatschutz  Patrimoine 3/09 | 28

Aargau Rheinfelder Zolldächli Gut 20 Jahre hielt es, das in den ausgehenden 1980er-Jahren heftig umstrittene Rheinfelder Zolldach. Der Aargauer Heimatschutz hatte sich damals mächtig gegen diese seltsame Platzüberdachung gewehrt. Am Ende erfolglos, das Dach wurde gebaut. Fortan konnten die Zöllner ihren Dienst endlich witterungsgeschützt tun – bis sie im Westen an der Querspange ein neues Abfertigungszentrum erhielten. Das Zolldach hat ausgedient. Glücklicherweise wurde damals in der Baubewilligung seine Beseitigung festgeschrieben, wenn es nicht mehr gebraucht würde. Am 27. Mai 2009 verschwand das Zolldach – ein schöner Grund für die Beteiligten des Aargauer Heimatschutzes und der Stadt Rheinfelden, zu einer kleinen Feier einzuladen. Der damalige Geschäftsführer des Aargauer Heimatschutzes Chris Leemann nutzte die Gelegenheit zu einer kurzen Rückschau auf bewegte Zeiten um «eine Are Klarglasdach über historischem Grund». Weiter berichtete die Stadt Rheinfelden, was sich im Gebiet «Fröschweid», alter Zoll, Rheinbrücke und «Inseli» in nächster Zeit tun werde. Aargauer Heimatschutzpreis 2009 Der Aargauer Heimatschutz hat entschieden, den diesjährigen Preis der «Interessengemeinschaft Pro Steg», Rheinfelden, zu verleihen. Diese Bürgerinitiative setzt sich für ein Abbruchmoratorium des bedeutenden alten Wasserkraftwerks und dessen Steg ein, was eine Neubeurteilung für den Erhalt eines potenziellen Industrie-Weltkulturerbes ermöglichen würde. Der Eisensteg, der zum alten Maschinenhaus gehört, ist ein beliebter Übergang beider Rheinfelden. Die Bewahrung des alten Kraftwerkes hat keinen direkten Einfluss auf die Inbetriebnahme des sich im Bau befindenden, neuen Kraftwerks. Auch die ökologischen Fragen könnten mit der Erhaltung der Altbauten gut gelöst werden. Das in seiner Einzigartigkeit noch allein so erhaltene alte Kraftwerk Rheinfelden produziert seit 1898 Drehstrom. Es ist weltweit der älteste, noch bestehende Industriebau aus der Gründerzeit der Strom1: Aargauer Heimatschutzpreis 2009 – im Bild das Alte Kraftwerk Rheinfelden mit dem Eisensteg, ein Industriedenkmal von Weltgeltung. (Bild ZVG) 2: Architektur der 50er-Jahre in Graubünden: EWZ-Siedlung Brentan in Castasegna von Bruno Giacometti 1957–1959. (Bild ZVG) 1

erzeugung. Zwei der ursprünglichen, über hundertzehn Jahre alten Turbinen sind heute noch in Betrieb. Sie gelten als Prototypen des europäischen Elektro-Verbundnetzes. Jahresversammlung in Lengnau Präsident Ruedi Weber-Schmid begrüsste im Juni die Mitglieder des Aargauer Heimatschutzes zur ordentlichen Mitgliederversammlung. Der Tagungsort war mit Bedacht gewählt: Am 21. Mai eröffneten alt Bundesrätin Ruth Dreifuss und Publizist Roy Oppenheim an gleicher Stelle den Jüdischen Kulturweg Endingen-Lengnau. Das Projekt war mithilfe des Schweizer und Aargauer Heimatschutzes zustande gekommen und erfreut sich grossen Zuspruchs. Der Heimatschutz-Souverän stimmte allen ordentlichen Geschäften zu. Danach führten Roy Oppenheim und Franz Laube, beide massgeblich am Kulturweg beteiligt, durch die Synagoge und den Ort. AHS-Geschäftsführerin Tina Hurni musste berufsbedingt ihr Mandat zurückgeben, mit Henri Leuzinger konnte die Geschäftsleitung einen Nachfolger präsentieren, der seit 1. Mai 2009 die «Zentrale» nahtlos weiterführt. Alexander Rey von der Stiftung des Aargauer Heimatschutzes konnte Erfreuliches vom Manufakturgebäude Laué Wildegg berichten. Die Stiftung kaufte seinerzeit das vom Abbruch bedrohte Baudenkmal und renovierte es (siehe auch «Frisch gestrichen», S. 14/15 in diesem Heft). www.heimatschutz-ag.ch

APPENZELL AUSSERRHODEN Heinz Naef folgt auf Esther Johnson Nach dem Rücktritt von Esther Johnson hat Heinz Naef das Vorstandsamt übernommen. Am 8. Mai 2009 wurde er an der Hauptversammlung in Gais einstimmig zum Obmann gewählt. Heinz Naef wohnt in Speicher, wo er bis vor einem Jahr als Sekundarlehrer unterrichtet hat. Dank verschiedenen langjährigen Mandaten verfügt er über reichlich Erfahrung zur Führung eines Vereins. Eine seiner ersten Aufgaben wird das 100-Jahr-Jubiläum des appenzellischen Heimatschutzes sein, das 2010 gefeiert wird. Während zehn Jahren hat sich Esther Johnson für den Heimatschutz engagiert, acht Jahre davon als Obfrau. In einer Laudatio würdigte Ernst Suhner ihr grosses Schaffen. Er berichtete auch von den 39 Jahren, die der ausserrhodische Heimatschutz von Frauen geführt wurde – von Rosmarie Nüesch, Verena Früh und Esther Johnson – und deren innerer Antrieb zur Heimatschutzarbeit, der Einsatzfreude und dem guten Kontakt zur Bevölkerung. Esther Johnson wird wieder als Raumplanerin tätig sein.

Assemblée générale à Carouge L’Assemblée générale a eu lieu samedi 30 mai 2009 à Carouge au cinéma Bio, illustre lieu carougeois datant de 1928, sauvé de la démolition après d’âpres luttes et rénové en 2006-2007. Le rapport annuel des activités de Patrimoine suisse Genève a été présenté par le président, Marcellin Barthassat, et par le vice-président Jean-François Empeyta. Durant l’année écoulée, les trois points forts à retenir sont le maintien du droit de recours, la prise de position en faveur d’une restauration respectueuse du Musée d’art et d’histoire et la protection de la Cité du Lignon. L’importance de l’action de la société, en termes d’ouverture vers le public, a été soulignée par Sabine Nemec-Piguet, directrice générale de l’Office du patrimoine et des sites. Elle a témoigné de la difficulté de faire comprendre, au-delà du cercle des professionnels, que la conservation du patrimoine n’empêche pas l’évolution et la transformation. Pour exemple, elle est revenue sur l’adoption réussie d’un plan de site pour l’ensemble du Lignon. Le conseiller d’Etat Robert Cramer a donné le mot de la fin, tournant son discours vers l’avenir. Il a en effet rappelé, d’une part, l’imminence du développement de Genève à l’échelle d’une agglomération franco-valdo-genevoise et, d’autre part, l’incontournable application de mesures d’économie d’énergie sur le bâti. Le film L’invention de Carouge de Pierre Barde, a été présenté par ce dernier. Ce film retrace l’histoire de la construction de la ville de Carouge au XIXe siècle, les aléas de cette aventure n’étant pas sans rappeler ce que l’on connaît de nos jours… Après le repas de midi, les participants ont visité le temple de Carouge, construit en 1822 et restauré en 1924 puis en 2003. Ensuite ils se sont dirigés vers les tours de Carouge, construites entre 1958 et 1969. Isabelle Claden et Erwin Oberwiler, architectes et membres du comité, ont présenté ces tours et ont conclu la journée du sommet de celles-ci, offrant une vue spectaculaire de la ville de Carouge. www.patrimoinegeneve.ch

GRAUBÜNDEN

Gefährdete Häuser am Steinenberg Die Warteck Invest AG will die Häuser Steinenberg 21/23 und Steinenvorstadt 1A abreissen und durch einen Neubau ersetzen. Die Liegenschaften beherbergten lange Jahre die durchgängige «Alte Bayrische Bierhalle» und sind mit entsprechenden Wandgemälden von Alfred Heinrich Pellegrini versehen. Die Häuser sind einmalig und prägen das Stadtbild am Barfüsserplatz. In seiner Einsprache gegen das Abbruchgesuch verlangt der Heimatschutz das Einweisen des Ensembles in die Schutzzone beziehungsweise vorübergehend in eine Planungszone.

50 Beispiele der 50er- und 60er-Jahre Jede Woche im Jahr 2009 präsentiert der Bündner Heimatschutz auf seiner Website ein Beispiel für die Architektur der 1950er- und 1960er-Jahre in Graubünden. Bis Ende Jahr sollen 50 Objekte zusammenkommen, die stellvertretend für das baukulturelle Erbe der Zeit von ca. 1945 bis 1970 stehen und der verkannten Architekturepoche ein Gesicht geben. Die Grundlage für die Präsentation der 50 Beispiele ist u.a. im Wahlfach Denkmalpflege der Abteilung Bau und Gestaltung der HTW Chur geschaffen worden. Das Projekt steht im Rahmen der aktuellen Kampagne «Aufschwung» des Schweizer Heimatschutzes. Bisher vorgestellt wurden zum Beispiel der sanierte Pavillon am ehemaligen Schweizer Zoll in Castasegna von Bruno Giacometti (1959), das vom Abbruch gefährdete Hallenbad in St. Moritz von Robert Obrist und Alfred Theus (1968), die EWZ-Siedlung in Castasegna von Bruno Giacometti oder das Kongresshaus Davos von Ernst Gisel (1965), das zurzeit erweitert wird.

www.heimatschutz.ch/basel

www.heimatschutz-gr.ch

www.heimatschutz-ar.ch

BAsel-Stadt

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GENèVE


Sektionen/Sections

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ST. GALLEN Stellwerk: Ein Traum prallt auf die Realität Das Stellwerk kurz vor der Einfahrt in den Haupt-  bahnhof St.Gallen, dort, wo die Züge das erste Mal so richtig abbremsen oder auch Fahrt aufnehmen, döst weiter vor sich hin. Der Heimatschutz hat den Abbruch verhindern können, nur fehlt noch immer die zündende Idee, wer dieses einmalige Denkmal wirklich nutzen möchte und kann. Es gehört weiterhin den SBB. Der Heimatschutz darf dieses Stellwerk dank einem sogenannten Gebrauchsleihvertrag nutzen. Nur: Es gibt derzeit keinen gefahrlosen Zugang, nur entlang der Geleise in Begleitung eines SBB-Mitarbeiters in leuchtender Gefahrenjacke. Es gibt keine Heizung, keinen Strom, kein Wasser, und die Böden fehlen. Derzeit ist das Stellwerk daher weder nutz- noch vermietbar. Einiges wurde schon investiert in werterhaltende Massnahmen, aber vieles wäre nötig, und dazu fehlt das Geld. Viele Diskussionen gab es bereits im Vorstand, was die Aufgabe des Heimatschutzes in dieser Angelegenheit sein könnte oder eben nicht. Allenfalls eine Vermietung, dafür müssten wir aber zuerst einiges investieren! Doch fehlt uns eben das Geld. Wer sucht so ein verwunschenes «Schloss»? Wer könnte sich vorstellen, mit einem Darlehen etwas Gutes zu tun? Gibt es überhaupt Interessenten, die ihr Büro dort unterbringen möchten? Deswegen der Aufruf an alle Mitglieder, ihre Ideen und Vorschläge einzubringen, und so gemeinsam eine gute und tragfähige Lösung zu finden. Schliesslich ist es sehr wichtig für die Arbeit des Heimat­ schutzes, Lösungen aufzuzeigen und mitzuhelfen, diese umzusetzen. Regina Hanimann nimmt Anregungen gerne entgegen unter: heimatschutz@sunrise.ch oder Tel. 071 222 07 20 www.heimatschutz-sgai.ch

VAUD Découvrir le patrimoine : Yverdon-les-Bains Le samedi 27 juin 2009, Patrimoine suisse a remis le Prix Wakker à Yverdon-les-Bains (cf. p. 20). La publication y relative invite à explorer la ville du bout du lac de Neuchâtel sous un nouveau jour et à en découvrir les réussites architecturales des temps passés et présents.   Qu’il s’agisse de la revalorisation des rives du lac avec le Parc des Rives, du réaménagement de la place de l’Ancienne-Poste, en vieille ville, ou du Centre professionnel du Nord vaudois, à la lisière de la ville, l’architecture yverdonnoise convainc et mérite qu’on s’y intéresse de plus près. Le dépliant, intitulé Découvrir le Patrimoine, invite à faire le tour des places publiques et du patrimoine bâti de la ville, à pied ou à vélo. Il présente les nouvelles réalisations les plus remarquables, mais aussi divers monuments de valeur, issus d’un passé récent ou plus ancien. Cette publication est une coproduction de Patrimoine suisse, de la section vaudoise de l’association et de la Ville d’Yverdon-les-Bains. Découvrir le Patrimoine est disponible en français et en allemand. D’un format très pratique, ce dépliant est distribué à l’Office du tourisme et du thermalisme d’Yverdonles-Bains et peut être commandé à Patrimoine suisse. www.patrimoinesuisse.ch/shop

Assemblée générale à Renens La section vaudoise de Patrimoine suisse a tenu son Assemblée générale annuelle le samedi 6 juin 2009 à la salle de spectacles de Renens. En ouverture d’assemblée, le président, Denis de Techtermann, a salué les personnalités présentes et plus particulièrement le conseiller d’Etat François Marthaler, Marianne Huguenin, syndique de Renens et conseillère nationale, Tinetta Maystre, conseillère municipale et députée au Grand Conseil, et Paul-Arthur Treyvaud, municipal d’Yverdonles-Bains. Lors de son rapport annuel, le président a relevé l’augmentation réjouissante du nombre des membres dont le millième devrait pouvoir être fêté avant 2010. Il a pris acte de la démission de deux membres du comité, Katharina von Arx et André Rouyer, auxquels il a rendu hommage pour leur engagement en faveur de la sauvegarde du patrimoine vaudois. Deux nouveaux membres ont été élus au comité : Maître Jean-Claude Perroud, avocat, et Alexandre Antipas, architecte. Denis de Techtermann a ensuite présenté le pro­ gramme des festivités prévues en 2010, année qui marquera le centième anniversaire de la section vaudoise de Patrimoine suisse et qui s’ouvrira, le 27 janvier, jour de la fondation de la section, par une conférence de presse. D’autres événements jalonneront cette année du centenaire, jusqu’à la journée officielle du 25 septembre, sur le bateau La Suisse, ce dernier figurant également au tableau d’honneur avec, en 2010, ses cent ans d’existence. Après l’assemblée, les participants ont assisté à la pose de la plaque commémorant la première édition du « Prix du Patrimoine » de la section vaudoise, décerné en 2008 à la commune de Renens. Ce sont les qualités architecturales de la salle de spectacles construite en 1954 et le soin particulier apporté à sa restauration en 1998 qui méritaient depuis longtemps cette marque de reconnaissance. Après le message du président, la syndique Marianne Huguenin a fait part de l’honneur que représente pour la Commune de Renens l’attribution d’un tel prix. Le conseiller d’Etat François Marthaler a, pour sa part, souligné l’encouragement à la restauration suscité par ce prix. Il n’a pas manqué de relever l’excellent travail de Patrimoine suisse pour la protection et la sauvegarde de l’héritage bâti du canton de Vaud.

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1: Das Rheinfelder Zolldächli hat ausgedient und wird entfernt. (Bild Chris Leemann) 2 : L’Assemblée générale de Patrimoine ­suisse Genève a eu lieu au cinéma Bio, illustre lieu carougeois, sauvé de la démolition après d’âpres luttes. (photo Max Oettli) 3: Der Abbruch des Stellwerks St.Gallen konnte verhindert werden. Nun fehlt noch die zündende Idee für eine geeignete ­Nutzung des Denkmals. (Bild ZVG) 4 : Pose de la plaque commémorant la ­première édition du « Prix du Patrimoine » de la section vaudoise dans la salle de spectacles à Renens. (photo ZVG)

www.sapvd.ch

Zürich Herbstausflug Unter Leitung von Dr. Albert Jörger, Kunsthistoriker, findet am Samstag, 19. September und am Samstag,   3. Oktober, ein Mitgliederausflug zu «sakralen und aristokratischen Herrlichkeiten im Lugnez/Lumnezia» statt. Der Besuch gilt nicht nur den religiösen Denkmälern aus dem 15. bis 19. Jahrhundert, sondern auch den Zeugen aristokratischer Herrschaft. Die führenden Familien prägten den Lauf der Geschichte mit, wovon u.a. das «Demont-Schloss» in Vella und die mittelalterlichen Wohntürme «Chisti» (Capaul) und «Casaulta» in Lumbrein eindrucksvolle Zeugen sind. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt, Informationen beim Zürcher Heimatschutz unter Tel. 044 340 03 03

5 : Nouvelle publication : Découvrir le Patrimoine – Yverdon-les-Bains, Prix Wakker 2009.

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Personnes et demeures

Heimatschutz  Sauvegarde 3/09 | 30

Aldo Dayer, chef barragiste de la Grande Dixence

Le barrage est son bureau Depuis seize ans, Aldo Dayer sillonne les couloirs labyrinthiques de la Grande Dixence pour surveiller les moindres mouvements du barrage. Julien Magnollay, journaliste, Lausanne

Aldo Dayer a sans doute le plus grand bureau du monde. Un monstre de béton de 6 millions de tonnes : la Grande Dixence. Son bureau est aussi un frigo. Il y règne une température constante de 5° C. Hiver comme été. L’eau, parfois si proche, refroidit les couloirs. « C’est en été qu’il faut faire gaffe, lâche le chef barragiste. Il ne faut surtout pas oublier de bien s’habiller avant d’aller travailler. » Mécanicien de formation, Aldo Dayer travaille à la Grande Dixence depuis 1993. Un lien familial l’unit au barrage : son beau-père, Albert Sierro, a été dans

les années 50 ouvrier sur le chantier de la construction du géant, puis a continué comme barragiste. Tout le monde a une fois pensé à l’impensable : si le barrage de la Grande Dixence venait à céder, jusqu’à 400 millions de mètres cubes d’eau se déverseraient dans la vallée du Rhône. Sion serait engloutie, Genève balayée par une énorme vague. Voilà pourquoi le barrage est constamment sous haute surveillance. Ses moindres oscillations sont observées. Des mesures sont réalisées par ordinateurs, puis vérifiées sur place par des techniciens.

En hiver, le chef barragiste et les techniciens sont acheminés en hélicoptère au pied de la Grande Dixence, puis chaussent les skis pour rentrer à la maison en fin de semaine. (photo Julien Magnollay) Im Winter werden Aldo Dayer und die Techniker im Helikopter zum Fuss der Staumauer gebracht. Für die Rückkehr Ende Woche nehmen sie jeweils die Skis. (Bild Julien Magnollay)

Seize kilomètres de galerie C’est là qu’interviennent Aldo Dayer et son équipe. Une fois par mois, pendant une semaine, ils contrôlent tout. Ils parcourent les 16 kilomètres de galeries horizontales. « On vérifie les mouvements du barrage à l’aide de pendules. Rien que pour ça, on a 26 points de mesure. » Lorsqu’il est plein, le barrage voit son mur bouger de 12 centimètres à son sommet. Les hommes ne vérifient pas que les mouvements. « On contrôle l’éclairage et l’état général, si des plaques de béton se décollent – ce qui n’arrive jamais,


Von Menschen und Häusern

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l’ouvrage étant en excellent état. » Par sécurité, ils entrent toujours à deux dans les entrailles. « Si l’un se blesse, il faut que l’autre puisse avertir les secours. » Car dans le barrage, épais de 200 mètres à sa base, les ondes des téléphones portables ne passent pas. Autre précaution indispensable : prendre de quoi s’éclairer. « Si la lumière tombe en panne – c’est déjà arrivé – pas facile de sortir de ce labyrinthe sans lampe frontale. » En hiver, soit d’octobre à juin, les techniciens montent la première semaine du mois. La route qui mène au barrage étant impraticable, ils sont acheminés en hélicoptère au pied de la Grande Dixence, puis chaussent les skis pour rentrer à la maison en fin de semaine. « Comme ça, on est au moins sûr de redescendre, des fois que l’hélico ne pourrait pas monter à cause de mauvais temps », rigole Aldo Dayer. Né un 4 décembre, le chef barragiste passe toujours son anniversaire « en haut ». Cette année, il y soufflera ses cinquante bougies. Ils dorment au Ritz Lorsqu’ils restent sur place, les techniciens dorment au pied du monstre. Ils occupent les deux derniers étages de l’Hôtel Ritz. Le bâtiment a autrefois abrité les ouvriers lors de la construction de ce qui est encore aujourd’hui le plus haut barrage du monde, avec son mur de 285 mètres. Le soir, ils regardent la télévision, tapent le carton. « Comme on est quatre, c’est l’idéal. On a quand même dû apprendre à jouer à un collaborateur. » En été, de juin à octobre, Aldo Dayer est tous les jours sur place. « On profite que la route est ouverte pour faire les gros travaux de maintenance, amener des pièces de rechange. » Lui même habite un peu plus bas dans le val d’Hérens, à Hérémence. Le soir et le week-end, il s’occupe de ses vaches. Il en a sept, toutes de la race d’Hérens, dont certaines participent aux combats de reines. Magali, par exemple, a fini vice-reine cantonale en 2007. Dans son village d’Hérémence, une impressionnante église de béton a été construite en 1961 par l’architecte Walter Förderer. « Des touristes viennent de loin pour l’admirer. Les mauvaises langues disent qu’on a utilisé le béton qu’ils avaient en trop après la construction de la Grande Dixence… »

L’Hôtel Ritz a autrefois abrité les ouvriers lors de la construction du barrage. (photo Julien Magnollay) Das Hotel Ritz diente den Arbeitern während des Baus der Staumauer als Unterkunft. (Bild Julien Magnollay)

Le barrage de la Grande Dixence avec son mur haut de 285 mètres. (photo Grande Dixence SA) Die Staumauer Grande Dixence mit einer Höhe von 285 Metern. (Bild Grande Dixence SA)

Aldo Dayer – Die Staumauer ist sein Büro Aldo Dayer hat wohl eines der aussergewöhnlichsten Büros. Der gelernte Mechaniker arbeitet seit 1993 bei der Staumauer Grande Dixence, die mit einer Höhe von 285 Metern die höchste der Welt ist. Sollte   die Mauer der 6 Mio. Tonnen schweren Betonkonstruktion brechen, würden bis zu 400 Mio. m3 Wasser das Rhonetal hinunterströmen und Genf würde von einer riesigen Flutwelle erfasst. Deshalb steht der riesige Staudamm unter ständiger Bewachung. Jeweils während einer Woche pro Monat kontrolliert Aldo Dayers Team den gesamten Bau. Dazu laufen die Techniker die 16 Kilometer langen Gänge ab und überprüfen alle Einzelheiten. 26 Messpunkte registrieren sämtliche Bewegungen des Damms, wobei gewisse Veränderungen durchaus normal sind: Wenn der Stausee ganz gefüllt ist, ver­ schiebt sich die Mauer an der obersten Stelle um ganze 12 Zentimeter. Überprüft werden

auch die Beleuchtung und der allgemeine Zustand des Staudamms. Notwendige Massnahmen werden computergesteuert durch­ geführt und von den Technikern überprüft. Die Kontrolle des Staudamms erfolgt aus Sicherheitsgründen immer zu zweit, denn in den engen Gängen des Damms funktionieren Mobiltelefone nicht und sollte einmal das Licht ausfallen, wäre es sehr schwierig, wieder aus diesem Labyrinth hinauszufinden. In der Wintersaison (Oktober bis Juni) werden die Techniker jeweils in der ersten Woche des Monats mit dem Helikopter an ihren Arbeitsplatz geflogen, wo sie auch übernachten. Ende Woche kehren sie dann per Ski nach Hause zurück. Im Sommer ist der Dammmeister hingegen jeden Tag vor Ort: Wenn die Zufahrtsstrassen offen sind, werden grosse Unterhaltsarbeiten durchgeführt und Ersatzteile antransportiert.


Info-Mix

NEUE BÜCHER Die obere Hauensteinlinie Die Eisenbahnlinie durch den Jura von Basel nach Olten wurde nach fünfjähriger Bauzeit 1858 eröffnet. Sie schloss das Schweizer Mittelland ans europäische Eisenbahnnetz an und war die erste Bergstrecke der Schweiz. Seit 1916 ein Basistunnel eröffnet wurde, dient die alte Hauensteinlinie dem Lokalverkehr und wurde in ihrem baulichen Zustand gewissermassen konserviert – ein denkmalpflegerischer Glücksfall. Dieses Buch zeigt die legendäre Hauensteinlinie in zahlreichen Facetten und lenkt so die Aufmerksamkeit auf die Zeugniskraft und Schönheit dieser historischen Bauten. 66 Hochbauten und Ingenieurbauwerke werden vorgestellt, darunter die bis heute bewohnten Bahnwärterhäuser oder der seit 1858 kaum veränderte Landbahnhof Sommerau. Grossformatige Duplex-Wiedergaben von Aufnahmen des Fotografen Guido Baselgia zeigen die Bahnlinie in der mal sanften, mal rauen Jura-Landschaft. Die mit historischen Fotos und Originalplänen illustrierten Essays helfen, die Ästhetik und Technik der Bauten zu verstehen und zeigen soziale und wirtschaftliche Zusammenhänge auf. Der Inventarteil bietet Informationen, Fotos und Pläne zu den Objekten. SBB-Fachstelle für Denkmalschutzfragen und Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK (Hg.). Die obere Hauenstein­ linie. Bahnbauten seit 1853. 152 Seiten, CHF 59.–. 2009, Verlag ­Scheidegger & Spiess, Zürich. ISBN 978-3-85881-287-2

Architekturwandern in Graubünden eg. Mit «Besichtigungswanderungen» durch die Bündner Talschaften macht das Buch «Himmelsleiter und Felsentherme» die zeitgenössische Architektur der letzten 25 Jahre in Graubünden erlebbar. Das Prättigau und die Meister des Holzbaus – Peter Zumthor, Gion A. Caminada und Hansjörg Ruch – kann man ebenso kennenlernen wie Davos und die Bauten von Rudolf Gaberel. Im Engadin werden Marksteine des Bauens für die Tourismusindustrie vorgestellt, und im Bergell liegt der Schwerpunkt bei den Bauwerken für die Wasserkraft. Das Buch präsentiert in Porträts, Bildern und Plänen 65 Perlen zeitgenössischen Bauens von der Felsentherme in Vals über die Himmelsleiter bei der Kapelle von Sogn Benedetg bis zum Kirchner-Museum in Davos. Eingeleitet wird das Buch von einem Essay über Baukultur und zeitgenössische Architektur Graubündens. Sehr empfehlenswert. Köbi Gantenbein, Marco Guetg, Ralph Feiner. Himmelsleiter und Felsentherme. Architekturwandern in Graubünden. ca. 400 Seiten, CHF 49.–. 2009, Rotpunktverlag, Zürich. ISBN 978-3-85869-396-9

Heimatschutz  Heimatschutz Sauvegarde Patrimoine1/08 3/09 || 36 32

Sonntagsfreuden fi. Zwei- bis dreimal im Jahr erscheint eine Ausgabe der Kochheftserie zu vergessenen Schweizer Bräuchen. Die schmucken Rezepthefte widmen sich traditionellen Festspeisen aus verschieden Regionen. Viele der Mahlzeiten waren an Volksbräuche gebunden, die heute in Vergessenheit geraten sind. In kurzen kulturhistorischen Texten werden diese erläutert und mit Illustrationen ergänzt. Nachdem die beiden Herausgeber Gina-Lisa Bucher und Kurt Früh sich in der ersten Publikation der Bündner Gemeinde Lenz und den Pizokels zugewendet hatten, steht die nun bereits achte Ausgabe im Zeichen des Heiligen Blasius. Präsentiert wird das Innerschwyzer «Bläsi-Mutschli», das als Heilbrot   gegen Halsweh gilt. Die meisten Rezepte sind simpel und schmecken gut. Unterhaltsam und oft skurril sind die Geschichten. Sie sind gemacht zum Nacherzählen, beim Mahl am Sonntag mit Freunden. Etwas zu schön nur sind die Publikationen für den Gebrauch in der Küche. Als kleine Geschichtsbücher machen sie sich aber gut in jedem Bücherregal. Sonntagsfreuden-Hefte Nr. 1 bis 8. Schuber mit den Heften Nr. 1 bis 6. CHF 58.–, 2008, www.sonntagsfreuden.ch. ISBN 978-3-03919-106-2,

NOUVELLE PARUTION La Nature a la parole En 1909, une association est fondée par des représentants de la Commission suisse pour la protection de la nature, afin de financer le premier parc national en Europe centrale. Cet événement marque le début de l’histoire mouvementée de la plus an­ cienne organisation suisse de protection de la nature. Mais c’est aussi, pour l’écologie suisse, le début d’une histoire fascinante. Une histoire qui a aujourd’hui 100 ans. La Suisse est-elle sur le point de devenir une grande zone urbanisée ? La diversité biologique est-elle nécessaire ? Les Alpes sont-elles un nouveau Disneyland ? Les différents chapitres de ce livre tentent de répondre à ces questions. Pour la réalisation de cet ouvrage, le photographe Markus Bühler-Rasom a photographié les plus beaux sites naturels de Suisse. Ces clichés extraordinaires sont une invitation à la méditation. La diversité des thèmes, la riche histoire de toute une époque et les fascinantes images de la nature font de ce livre une œuvre stimulante qui nous invite à une réflexion plus approfondie. Pro Natura, La Nature a la parole, 100 ans de Pro Natura, 2009, Editions Slatkine, Genève, 196 pages, CHF 54.–. ISBN 9782832103395 Das Buch ist auch in Deutsch erhältlich: Pro Natura (Hg.). Die Stimme der Natur, 100 Jahre Pro Natura. 192 Seiten, CHF 54.–. 2009, Verlag Kontrast, Zürich. ISBN 978-3-906729-69-5

L’histoire mouvementée de Pro Natura : ­pendant la période de l’entre-deux-guerres, la Ligue organise ses assemblées générales en pleine nature sous la forme de « Landsgemeinden ». (photo Pro Natura) Ein Buch zeigt die bewegte Geschichte von 100 Jahren Pro Natura: Zwischen den zwei Weltkriegen hielt der Verband seine Generalversammlungen als volkstümliche Landsgemeinden in der freien Natur ab. (Bild Pro Natura)

DER KOMMENTAR

Hütet euch am Vierwaldstättersee Die Halbinsel Hertenstein ragt tief in den Vierwaldstättersee. Ein idyllischer Ort. Mit viel Wald, einem Hotel und einigen Dutzend Häusern. Der liebliche Ort war Austragungsort bedeutender Konferenzen. Heute ist das Hotel eine Ruine. Ein millionenschwerer Investor aus Österreich begann mit dem Abbruch, plante Neubauten. Eines der ersten Projekte ging von zwei rund 50 Meter hohen Hochhäusern aus. Später folgte ein grünverglaster Bau mit drei pyramidenförmigen Türmen. In der Zwischenzeit wurde bereits das siebte Bauprojekt aufgelegt – auch dieses widerspricht den gesetzlichen Grundlagen in dieser Landschaft von nationaler   Bedeutung. Der Titel dieser Kolumne mag martialisch ­er-scheinen. Er ist zutreffend. An einer viel beachteten Tagung thematisierte der Schweizer Heimatschutz die Problematik der zahlreichen Resorts. Rund 50 sind in Bau oder geplant. Und weil diese oft umstritten sind, wächst der Druck auf den voralpinen Raum. Rund um den Vierwaldstättersee sind denn auch verschiedene Neubauten geplant. Diese sind oftmals wenig sensibel platziert, dafür primär einer möglichst grossen Ausnutzung respektive Rendite folgend. Einige sind nicht gesetzeskonform und daher Anlass für den Heimatschutz, zu intervenieren. Einen andern Weg geht die Gemeinde Weggis (LU), zu der die Hotelanlage von Herten­ stein gehört: Mit den Schutzverbänden wurde das Gespräch gesucht. Die eidgenössische Natur- und Heimatschutzkommission erstellte ein Fachgutachten und eine Kommission entwickelte eine Volumenstudie, die der sensiblen Kulturlandschaft mehr Rechnung trägt. Multimillionär Pühringer interessiert das nicht. Aktuell kaufte er noch das historische Park Hotel Vitznau am Vierwaldstättersee dazu. Dort plant er gemäss der Philosophie der Pühringer-Gruppe auch «Forschungsund Ausbildungsaktivitäten auf dem Finanzmarkt- und Kapitalanlagen-Gebiet».   Fazit – hütet euch am Vierwaldstättersee. Adrian Schmid, Geschäftsleiter Schweizer Heimatschutz


Adressen/Adresses

GESCHÄFTSSTELLE/SECRÉTARIAT Schweizer Heimatschutz/Patrimoine suisse Postfach 1122, 8032 Zürich Domizil/Siège: Seefeldstrasse 5a, 8008 Zürich G 044 254 57 00, F 044 252 28 70 info@heimatschutz.ch, www.heimatschutz.ch info@patrimoinesuisse.ch, www.patrimoinesuisse.ch Geschäftsleiter/Secrétaire général: Adrian Schmid

ZENTRALVORSTAND/COMITÉ CENTRAL Geschäftsausschuss/Bureau Präsident/Président: Philippe Biéler, Au Praz Derrey, 1613 Maracon P 021 907 82 52, e-mail: philippe.bieler@patrimoinesuisse.ch Vizepräsident(in)/Vice-président(e): Ruth Gisi Christoph Schläppi Übrige Mitglieder/Autres membres: Christian Bischoff Severin Lenel Denise Lüthy Daniela Saxer

Geschäftsstellen/Secrétariats Sektionspräsidenten/Présidents de section Aargauer Heimatschutz Präsident: Ruedi Weber, Gipf-Oberfrick Geschäftsstelle: Henri Leuzinger, Kapuzinergasse 18, Postfach 358, 4310 Rheinfelden, G 061 831 70 05, P 061 831 69 67 Heimatschutz Appenzell A.-Rh. Präsident: Heinz Naef, Ober Bendlehn 20, 9042 Speicher, G 071 344 26 44 Heimatschutz Basel Präsident: Robert Schiess, Basel Geschäftsstelle: Hardstrasse 45, Postfach, 4020 Basel, G 061 283 04 60 Baselbieter Heimatschutz Präsident: Markus Jermann, Dorfstrasse 24c, 4243 Dittingen, G 061 761 38 69, F 061 761 42 38, P 061 761 35 10 Berner Heimatschutz Präsidentin: Dorothée Schindler, Bern Geschäftsstelle: Kramgasse 12, 3011 Bern, G 031 311 38 88, F 031 311 38 89 Bündner Heimatschutz Präsident: Jürg Ragettli, Poststrasse 43, 7000 Chur, G 081 250 75 72, F 081 250 75 71 Proteziun da la patria d’Engiadina Präsident: Johannes Etter, Schluocht 78, 7494 Wiesen, G 081 410 00 45, P 081 854 23 43 Patrimoine suisse, section Fribourg Président: Pierre Heegaard, Stalden 20, 1700 Fribourg, B 032 654 91 26, F 032 654 91 08, P 026 322 61 36 Patrimoine suisse, section Genève Président: Marcellin Barthassat, Genève Secrétariat: ruelle du Midi 10, case postale 3660, 1211 Genève 3, B 022 786 70 50, F 022 786 78 07 Glarner Heimatschutz GHS Präsident: Fridolin Beglinger, Mühlenstrasse 3, 8753 Mollis, G 055 612 35 35, F 055 612 44 73 Patrimoine Gruyère-Veveyse Président: Jean-Pierre Galley, rue de l’Eglise 3, 1669 Lessoc, P 026 928 14 55 Innerschweizer Heimatschutz Präsident: Sepp Rothenfluh, Murbacherstrasse 25, 6003 Luzern, G 041 210 87 80 Patrimoine suisse, section Jura Président: Antoine Voisard, Porrentruy Administrateur: Georges Daucourt, CP 2202, 2800 Delémont 2, T/F 032 422 73 89 Patrimoine suisse, section neuchâteloise Président: Claude Roulet, Chevreuils 37, 2300 La Chaux-de-Fonds, B 032 967 06 70, F 032 967 06 00, P 032 926 62 94 Oberwalliser Heimatschutz Präsident: Werner Bellwald, Postfach 548, 3900 Brig, P 027 939 12 20

Schaffhauser Heimatschutz Präsident: Caro Stemmler, Zum Gelben Haus, Stadthausgasse 21, 8200 Schaffhausen, G 052 624 52 20, P/F 044 836 67 45 Schwyzer Heimatschutz Präsident: Walter Eigel, Zwygarten 11, 6415 Arth, P 041 855 51 66 Solothurner Heimatschutz Präsident: Philipp Gressly, Solothurn Geschäftsstelle: Tanja Baumberger, Ravellenweg 12, 4702 Oensingen, G 032 622 12 26 Heimatschutz St. Gallen/Appenzell I.-Rh. Präsident: Andreas Jung, Rebstein Geschäftsstelle: Davidstrasse 42, Postfach 931, 9001 St. Gallen, G und F 071 222 07 20 Thurgauer Heimatschutz Präsident: Uwe Moor, Oberhofen bei Kreuzlingen Geschäftsstelle: altes SBB-Stellwerk Weinfelden, Schützenstrasse 28, Postfach 299, 8570 Weinfelden, G 071 620 05 10 Società ticinese per l’arte e la natura (STAN) Presidente: Antonio Pisoni, Ascona STAN: Piazza Grande 26, CP 1146, 6601 Locarno, U 091 751 16 25, F 091 751 68 79 Patrimoine suisse, section Valais romand Président: Rafael Matos, rue de la Lombardie 10, 1950 Sion, B 027 455 59 61 Patrimoine suisse, section vaudoise Président: Denis de Techtermann, Morges Secrétariat: Domaine de La Doges, chemin des Bulesses 154, 1814 La Tour-de-Peilz, B 021 944 15 20, F 021 944 15 89 Zuger Heimatschutz Präsident: Dr. Alex Briner, Cham Geschäftsstelle: Postfach 4641, 6304 Zug, G 041 711 13 18, F 041 711 13 19 Zürcher Heimatschutz Geschäftsstelle: Limmattalstr. 213, 8049 Zürich, G 044 340 03 03, F 044 340 03 35 Interimspräsident: Ulrich Ruoff, Zürich

Fachberater/Conseillers Anfragen über die Geschäftsstelle SHS/ Consulter le secrétariat de Patrimoine suisse Bauberatung/Service technique: Eugen Mugglin, Luzern Patricia Schibli, Wettingen Rechtsdienst/Service juridique: Lic. iur. Rudolf Muggli, Bern

Öffentlichkeitsvertreter/ Représentants des milieux officiels Dr. Raimund Rodewald (Stiftung Landschaftsschutz Schweiz/Fondation suisse pour la protection et l’aménagement du paysage) Prof. Dr. Georg Mörsch Dr. Samuel Rutishauser (Denkmalpflege)

TESTAMENTE UND LEGATE Die Regelung Ihres Nachlasses gibt Ihnen Gewissheit, dass Ihr letzter Wille respektiert wird und dass Personen oder Organisationen, deren Ziele Ihnen wichtig sind, berücksichtigt werden. Unterstützen Sie den Schweizer Heimatschutz mit einem Legat. Sie können unser Informations­blatt telefonisch unter 044 254 57 00 bestellen oder unter www.heimatschutz.ch als PDF-Datei herunterladen.

TESTAMENT ET LEGS Rédiger un testament vous donne la certitude que vos dernières volontés seront respectées et vous permet de favoriser les personnes ou les organisations dont vous souhaitez soutenir les buts. Soutenez Patrimoine suisse par un don testamentaire. Un dépliant d’information est à votre disposition sur demande au 044 254 57 00. Vous pouvez également le télécharger sur notre site internet.

IMPRESSUM 3/2009: 104. Jahrgang/104e année Herausgeber/Editeur: Schweizer Heimatschutz/Patrimoine suisse Redaktion/Rédaction: Peter Egli, Redaktor Christoph Schläppi, Chefredaktor Elisabeth Kopp-Demougeot (traductions) Irène Bisang (Übersetzungen) Redaktionskommission/Commission de rédaction: Christoph Schläppi, Architekturhistoriker Peter Egli, Architekt FH/Redaktor Adrian Schmid, Geschäftsleiter SHS Gerold Kunz, Architekt ETH Ivo Bösch, Architekt ETH/Redaktor Druck/Impression: Stämpfli Publikationen AG, 3001 Bern Erscheint/Parution: vierteljährlich/trimestrielle Auflage/Tirage: 18 000 Ex. Adresse: Redaktion «Heimatschutz/Patrimoine», Postfach 1122, 8032 Zürich, T 044 254 57 00, F 044 252 28 70, redaktion@heimatschutz.ch, redaction@patrimoinesuisse.ch ISSN 0017-9817 Nächstes Forum-Thema: Farbe am Bau Redaktionsschluss: 28. September 2009 Prochain thème du Forum: Couleur et architecture Délai rédactionnel: 28 septembre 2009

Lic. iur. Lukas Bühlmann (Schweiz. Vereinigung für Landesplanung VLP Association suisse pour l’aménagement national ASPAN)

Gefährdete Baudenkmäler können nicht sprechen. Wir schon!

TALERVERKAUF/VENTE DE L’éCU D’OR

WERDEN SIE MITGLIED BEIM SCHWEIZER HEIMATSCHUTZ!

Talerverkauf für Heimat- und Naturschutz Vente de l’Ecu d’or Postfach, 8032 Zürich Domizil/Siège: Seefeldstrasse 5a, 8008 Zürich G 044 262 30 86, F 044 252 28 70, info@schoggitaler.ch www.schoggitaler.ch, www.ecudor.ch, www.tallero.ch PC 80-4943-5 Leiterin Talerbüro: Brigitte Brändle

Als Dank für Ihre Anmeldung erhalten Sie ein Willkommensgeschenk Ihrer Wahl: www.heimatschutz.ch/geschenk oder T 044 254 57 00 Les bâtiments menacés ne peuvent pas crier au secours. Nous, oui !

EHRENMITGLIEDER/MEMBRES D’HONNEUR

DEVENEZ MEMBRE DE PATRIMOINE SUISSE !

Marco Badilatti, Denis Blondel, Jaques Bonnard, Ronald Grisard, Dr. Theo Hunziker, Dr. Caspar Hürlimann, Dr. iur. Bruno A. Kläusli, Beate Schnitter, Dr. phil. Rose-Claire Schüle, Dr. Andrea Schuler, Robert Steiner, Hans Weiss, Dr. h.c. Jakob Zweifel

En remerciement de votre inscription, vous recevez un cadeau de votre choix : www.patrimoinesuisse.ch/cadeau ou T 044 254 57 00


MIT DEM SCHOGGITALER NATIONALPÄRKE UND NATURPÄRKE UNTERSTÜTZEN PROMOUVOIR LES PARCS NATIONAUX ET NATURELS AVEC L’ÉCU D’OR Verkauf durch Schulkinder und Poststellen vom 2. bis 12. September 2009 (Tessin 12.- 19. 9.) Vente par des écoles et des offices de poste du 2 au 12 septembre 2009 (Tessin 12.- 19. 9.)

Parc Adula GR/TI © Remo Kundert

Parc Chasseral BE/NE © Roland Gerth

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