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Urtikarielle Hautverhältnisse
Über die Wichtigkeit einer frühen Diagnose und ursachenzentrierten Behandlung. Im Fokus: die chronisch spontane Urtikaria (csU)
Die Urtikaria bezeichnet eine heterogene Gruppe von Hauterkrankungen, die mit einer charakteristischen Hautreaktion in Form von Quaddeln und/oder Angioödemen einhergehen. Urtikarielle Hautveränderungen sind grundsätzlich mit einer Vasodilatation und Permeabilitätssteigerung der Blutgefäße in der oberen Dermis assoziiert. In der unteren Dermis und der Subkutis macht sich die Durchlässigkeit der Gefäße in Form von Angioödemen bemerkbar. Die Urtikaria stellt weltweit eines der häufigsten dermatologischen Krankheitsbilder dar. Die Lebenszeitprävalenz beträgt etwa 25 Prozent.
Formen und Auslöser der Urtikaria
Charakteristisch für die häufigste Form, die akute Urtikaria, ist ein plötzliches Auftreten juckender Flecken und Quaddeln, die innerhalb eines Zeitraums von sechs Wochen wieder verschwinden. In den meisten Fällen wird sie durch Trigger wie Infekte, Nahrungsmittel oder durch die Einnahme bestimmter Arzneimittel (Antibiotika oder Analgetika) verursacht. Die akute Form der Urtikaria ist etwa zehn- bis hundertmal häufiger vertreten als ihre chronische Form, die länger als sechs Wochen andauert. Die chronische Form der Urtikaria lässt sich in zwei Subtypen unterteilen: Im Zuge der chronisch induzierbaren Urtikaria (CIndU) werden die Beschwerden durch bestimmte physikalische Trigger, wie etwa Wärme, Kälte, Druck, Licht, Schweiß oder körperliche Anstrengung, gezielt hervorgerufen. Der chronisch spontanen Form der Urtikaria, kurz csU, die typischerweise über einen Zeitraum von mehr als sechs Wochen wiederkehrend auftritt, liegt kein erkennbarer Auslöser zugrunde.
Anamnese und frühe Diagnose
Da insbesondere die csU für viele Patientinnen und Patienten bis zu einer adäquaten Diagnosestellung oftmals mit einem jahrzehntelangen Leidensweg, geprägt von ineffizienten Begleittherapien, einhergeht, ergibt sich die Wichtigkeit einer möglichst frühen Diagnose auf Basis einer gründlichen, zielführenden Anamnese. Im Zuge dieser sind Parameter wie Symptombeginn/-dauer, Verlauf, Rezidivhäufigkeit, Vortherapien, Leidensdruck, Begleitsymptome und -erkrankungen sowie mögliche verstärkende Faktoren (Infekte, Arzneimitteleinnahme) zu eruieren.
Therapieziel: vollständige Symptomkontrolle
Das vordergründige Therapieziel aller Urtikariaformen ist das Erreichen einer kompletten Symptomfreiheit. Hierfür kann einerseits die Vermeidung und in der Folge die Beseitigung möglicher Trigger notwendig sein, andererseits die Einleitung einer symptomatischen medikamentösen Therapie. Generell ist die chronische Urtikaria immer auf die gleiche Weise zu therapieren – unabhängig davon, ob Quaddeln, Angioödeme oder beide auftreten. Die Therapie der CIndU erfolgt analog zur Therapie der csU. Initial wird ein H1-Antihistaminikum der zweiten Generation in Standarddosierung gegeben, bei Bedarf ist eine Steigerung bis auf die vierfache Dosis möglich. Tritt nach zwei bis vier Wochen keine ausreichende Beschwerdekontrolle ein, gilt Omalizumab als nächster Behandlungsschritt. Der humanisierte monoklonale Antikörper, der seit 2014 für die Therapie der csU bei Jugendlichen ab zwölf Jahren und Erwachsenen zugelassen ist, senkt die Konzentration von zirkulierendem IgE und führt zu einer Herunterregulierung von IgE-Rezeptoren auf Mastzellen und basophilen Granulozyten. Dadurch wird die Freisetzung von Entzündungsmediatoren wie Histamin blockiert und in der Folge die IgE-mediierte Entzündung gehemmt. Omalizumab ist laut klinischen Studien sehr gut verträglich, etwaige „adverse events“ werden als moderat bezeichnet. Frühe Responder sprechen bereits nach der ersten subkutanen Injektion darauf an, in manchen Fällen erfolgt ein Ansprechen nach sechs Monaten. Expertinnen und Experten empfehlen grundsätzlich eine Therapiedauer von zwölf Monaten. Generell bedarf es einer kontinuierlichen Evaluierung und gegebenfalls Adaptierung der Behandlung – stets mit dem Ziel der vollständigen Symptomkontrolle.
Lisa Türk, BA
QUAL by Urtikaria


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1. Xolair® Fachinformation 07/2020 2. Kaplan, A., et al. (2013). Journal of Allergy and Clinical Immunology, 132(1), 101-109.

FACHKURZINFORMATION BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS: Xolair® 75 mg Injektionslösung in einer Fertigspritze; Xolair® 150 mg Injektionslösung in einer Fertigspritze. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG: Xolair 75 mg Injektionslösung in einer Fertigspritze: Jede Fertigspritze mit 0,5 ml Lösung enthält 75 mg Omalizumab*. Xolair 150 mg Injektionslösung in einer Fertigspritze: Jede Fertigspritze mit 1 ml Lösung enthält 150 mg Omalizumab*. *Omalizumab ist ein humanisierter monoklonaler Antikörper, der durch rekombinante DNA-Technologie in einer Säugetier-Zelllinie aus dem Ovar des chinesischen Hamsters (CHO) hergestellt wird. Vollständige Aufl istung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1. der Fachinformation. Liste der sonstigen Bestandteile: L-Argininhydrochlorid, L-Histidinhydrochlorid, L-Histidin, Polysorbat 20, Wasser für Injektionszwecke. ANWENDUNGSGEBIETE: Xolair 75 mg Injektionslösung in einer Fertigspritze: Allergisches Asthma: Xolair wird angewendet bei Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern (6 bis <12 Jahre). Die Behandlung mit Xolair sollte nur bei Patienten in Betracht gezogen werden, bei denen von einem IgE-(Immunglobulin E-) vermittelten Asthma ausgegangen werden kann (siehe Abschnitt 4.2 der Fachinformation). Erwachsene und Jugendliche (ab 12 Jahren): Xolair wird als Zusatztherapie zur verbesserten Asthmakontrolle bei Patienten mit schwerem persistierendem allergischem Asthma angewendet, die einen positiven Hauttest oder In-vitro-Reaktivität gegen ein ganzjährig auftretendes Aeroallergen zeigen und sowohl eine reduzierte Lungenfunktion (FEV1 <80 %) haben als auch unter häufi gen Symptomen während des Tages oder nächtlichem Erwachen leiden und trotz täglicher Therapie mit hoch dosierten inhalativen Kortikosteroiden und einem lang wirkenden inhalativen Beta2-Agonisten mehrfach dokumentierte, schwere Asthma-Exazerbationen hatten. Kinder (6 bis <12 Jahre): Xolair wird als Zusatztherapie zur verbesserten Asthmakontrolle bei Patienten mit schwerem persistierendem allergischem Asthma angewendet, die einen positiven Hauttest oder In-vitro-Reaktivität gegen ein ganzjährig auftretendes Aeroallergen zeigen und unter häufi gen Symptomen während des Tages oder nächtlichem Erwachen leiden und trotz täglicher Therapie mit hoch dosierten inhalativen Kortikosteroiden und einem lang wirkenden inhalativen Beta2-Agonisten mehrfach dokumentierte, schwere Asthma-Exazerbationen hatten. Chronische Rhinosinusitis mit Nasenpolypen (CRSwNP): Xolair wird als Zusatztherapie zu intranasalen Kortikosteroiden (INCS) zur Behandlung von Erwachsenen (ab 18 Jahren) mit schwerer CRSwNP angewendet, bei denen durch eine Therapie mit INCS keine ausreichende Krankheitskontrolle erzielt wird. Xolair 150 mg Injektionslösung in einer Fertigspritze: Allergisches Asthma: Xolair wird angewendet bei Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern (6 bis <12 Jahre). Die Behandlung mit Xolair sollte nur bei Patienten in Betracht gezogen werden, bei denen von einem IgE-(Immunglobulin E-)vermittelten Asthma ausgegangen werden kann (siehe Abschnitt 4.2 der Fachinformation). Erwachsene und Jugendliche (ab 12 Jahren): Xolair wird als Zusatztherapie zur verbesserten Asthmakontrolle bei Patienten mit schwerem persistierendem allergischem Asthma angewendet, die einen positiven Hauttest oder In-vitro-Reaktivität gegen ein ganzjährig auftretendes Aeroallergen zeigen und sowohl eine reduzierte Lungenfunktion (FEV1 <80 %) haben als auch unter häufi gen Symptomen während des Tages oder nächtlichem Erwachen leiden und trotz täglicher Therapie mit hoch dosierten inhalativen Kortikosteroiden und einem lang wirkenden inhalativen Beta2-Agonisten mehrfach dokumentierte, schwere Asthma-Exazerbationen hatten. Kinder (6 bis <12 Jahre): Xolair wird als Zusatztherapie zur verbesserten Asthmakontrolle bei Patienten mit schwerem persistierendem allergischem Asthma angewendet, die einen positiven Hauttest oder In-vitro-Reaktivität gegen ein ganzjährig auftretendes Aeroallergen zeigen und unter häufi gen Symptomen während des Tages oder nächtlichem Erwachen leiden und trotz täglicher Therapie mit hoch dosierten inhalativen Kortikosteroiden und einem lang wirkenden inhalativen Beta2-Agonisten mehrfach dokumentierte, schwere Asthma-Exazerbationen hatten. Chronische Rhinosinusitis mit Nasenpolypen (CRSwNP): Xolair wird als Zusatztherapie zu intranasalen Kortikosteroiden (INCS) zur Behandlung von Erwachsenen (ab 18 Jahren) mit schwerer CRSwNP angewendet, bei denen durch eine Therapie mit INCS keine ausreichende Krankheitskontrolle erzielt wird. Chronische spontane Urtikaria (csU): Xolair wird als Zusatztherapie für die Behandlung der chronischen spontanen Urtikaria bei Erwachsenen und Jugendlichen (ab 12 Jahren) mit unzureichendem Ansprechen auf eine Behandlung mit H1-Antihistaminika angewendet.GEGENANZEIGEN: Überempfi ndlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 der Fachinformation genannten sonstigen Bestandteile. Pharmakotherapeutische Gruppe: Mittel bei obstruktiven Atemwegserkrankungen, andere Mittel bei obstruktiven Atemwegserkrankungen zur systemischen Anwendung, ATC-Code: R03DX05. INHABER DER ZULASSUNG: Novartis Europharm Limited, Vista Building, Elm Park, Merrion Road, Dublin 4, Irland. Verschreibungspfl icht/Apothekenpfl icht: NR, apothekenpfl ichtig. Informationen betreffend Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung, Wechselwirkung mit anderen Mitteln, Nebenwirkungen und Gewöhnungseffekte sind den veröffentlichten Fachinformationen zu entnehmen. Version: 07/2020