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Aus eigener Kraft Selbstheilungskräfte aktivieren
from Joysie - Das Magazin für bewusste Lebenskultur: Edition: buchaktuell
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Wie gesund oder krank man ist, ist nicht allein eine Frage der Gene oder des Lebensstils, es ist auch eine Frage der inneren Haltung und der Gedanken bezüglich des eigenen Körpers.
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Ist es möglich, mit positiven Gedanken das Immunsystem zu stärken und langfristig zur eigenen Gesundheit beizutragen? Die Antwort ist wissenschaftlich eindeutig: ja! Es lohnt sich also, genau hinzuschauen, ob sich die eigenen Vorstellungen mehr um den kranken oder um den gesunden Körper drehen bzw. man den Fokus mehr auf seine Ängste und sein Unbehagen oder auf Hoffnung und Zuversicht legt. Wer zu letzterem Verhalten neigt, sollte laut Statistik zu den gesünderen Menschen gehören.
Gesundheit als Prozess verstehen
Aber wie entsteht und wie erhält sich überhaupt Gesundheit? Hier kommt der Begriff der Salutogenese ins Spiel. Er bezeichnet den individuellen Entwicklungs- und Erhaltungsprozess von Gesundheit, sozusagen ein dauerhaftes Hinwenden zur Gesundheit, weg von der Krankheit. Nach diesem Konzept sind Gesundheit und Krankheit nicht als Zustände, sondern als Prozesse zu verstehen.
Schließlich ist der menschliche Organismus von Natur aus darauf eingestellt, gesund zu sein. Gesundheit regelt sich quasi von selbst, denn evolutionär gesehen möchte der Mensch vor allem eins: leben bzw. überleben. Also wird der Körper alle autoregulativen Prozesse in Gang setzen, um sich in ein überlebensfähiges Gleichgewicht zu bringen.
Selbstheilung stärken
Krankheit und Gesundheit werden laut dem Salutogenesemodell des Medizinsoziologen Aaron Antonovsky nicht getrennt, sondern als fließender Übergang gesehen. Beides existiert nebeneinander, denn auch ein kranker Körper hat gesunde Anteile. Die spannende Frage ist nur: Welche Perspektive nehme ich ein? Und was würde sie bewirken?
Entscheidend sind die individuellen Gedanken und Emotionen: Fühle ich mich als Opfer meines Leidens oder als Mitverantwortliche/r für meine Gesundheit? Im Sinne der Salutogenese wird durch positive Denkweise ein Prozess hin zur Gesundheitsentstehung und Regeneration in Gang gesetzt.
Der Humanmediziner, Neurowissenschaftler und Gesundheitsforscher Prof. Dr. Tobias Esch (u.a. „Der Selbstheilungscode. Die Neurobiologie von Gesundheit und Zufriedenheit“, erschienen bei Beltz 2017) schätzt, dass der Mensch auf rund 40 % seines Gesundheitszustandes Einfluss nehmen kann, der Rest wird von den Genen und äußeren Umständen bestimmt. Es ist also durchaus sinnvoll, diese 40 % auch bewusst mitzugestalten.
Nun bedeutet das im Umkehrschluss selbstverständlich nicht, dass positive Gedanken automatisch alle Beschwerden lindern. Vielmehr sind sie der Gesunderhaltung zuträglich oder unterstützen die Genesung, wenn bestimmte Diagnosen eine schulmedizinische Behandlung unumgänglich machen. Der Glaube allein kann keine Berge versetzen, aber er bringt einige Steine ins Rollen!
Eigeninitiative ist gefragt
Zur richtigen Denkweise, auch Mindset genannt, gehört die Einsicht, dass es unerlässlich ist, Verantwortung für die eigene Gesundheit zu übernehmen. Wissen, Verstehen und Vertrauen (in den Körper und in den Arzt/ die Ärztin) statt Fremdbestimmung und Ausgeliefertsein sind für die Selbstheilung von enormer Bedeutung. Wer einmal gelernt hat, Eigenverantwortung für die Gesundheit zu übernehmen, auf den Körper zu hören und Signale zu verstehen, ist in den meisten Fällen nicht nur körperlich gesünder, sondern auch geistig zufriedener und selbstbewusster. Mit einem wachsenden Vertrauen in sich selbst und in die autoregulativen Prozesse des Körpers schwindet schließlich auch die Angst vor Krankheiten und die Zuversicht steigt.
Das große Ganze
verstehen Aus Sicht des Modells der Salutogenese verfügen gesunde Menschen über die Eigenschaft der Kohärenz. Sie besitzen demnach die Fähigkeit, die Zusammenhänge und Sinnhaftigkeit des Lebens zu verstehen und sind davon überzeugt, das eigene Leben gestalten und bewältigen zu können. Es dominiert das Gefühl des Vertrauens und die Erkenntnis, dass Ressourcen zur Verfügung stehen, um Herausforderungen anzunehmen. Diese Haltung ist in unsicheren Zeiten Gold wert.
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