PROFIL
PATRICK ALTERMATT
Seiten 4–5
EINLEITUNG
Seiten 6–7
PERSON EXPERTISE
Seiten 8–11
Seiten 12–13
LEHRE UND FORSCHUNG
Seiten 14–17
VORTRÄGE
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INHALT
Seiten 18–19
PUBLIKATIONEN
Seiten 20–21
AUSZEICHNUNGEN
Seiten 22–57
AUSZUG AUS DEM PORTFOLIO INTERVIEW
Seiten 58–59
Seiten 60–61
FREIZEIT
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Patrick Altermatt
Landschaftsarchitekt
Als Landschaftsarchitekt gehört Patrick Altermatt (54) mit seinen Partnern und 70 Mitarbeitenden zu den Erfolgreichsten seines Faches in Europa. Hunderte geplanter und gebauter Freiräume bis zu einer Grösse von 680 Hektaren, unzählige Wettbewerbsgewinne, Jurys und Veröffentlichungen gehören zu seinem Portfolio. Tagtäglich stellt er seinen Kunden seine Kreativität in Ent-
wurf und Umsetzung zur Verfügung, mit dem Ziel, unser tägliches Umfeld schöner zu gestalten: Gärten, Parkanlagen, Strassen, Plätze und mehr. Aber er lebt es auch vor: Rund ums Haus hat er mit seiner Frau ein kleines Paradies angelegt, immer mit dem Fokus die Natur, Biodiversität und das Klima zu respektieren und zu fördern.
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Ein Unternehmer, der seine Arbeit mit Leidenschaft verrichtet. Ein fantastischer Landschaftsarchitekt und Vortragsredner. Wenn Patrick Altermatt
über seine Projekte spricht, entführt er einen Gedanklich in bezaubernde Landschaften. Danke für diese Bilder!
Paul W.
5 EINLEITUNG
« »
Der Einstieg ins Thema und in meinen späteren Beruf der Landschaftsarchitektur war begleitet von den zwei Hauptaspekten, dem Interesse an Architektur und an der Landschaft. Damals war der Begriff Architektur mehr die Baukunst im handwerklichen Sinn als das philosophische Wechselspiel von Menschen, Raum und Zeit, welches mich inspirierte. Heute sind es alle Aspekte, die für mich die Qualität von gebautem Raum ausmachen. Dabei ist einzig abhängig vom Blickpunkt der Wahrnehmung, was innen oder aussen ist, wo der Raum beginnt und wo er endet. In allen Fällen ist es eine Kombination vom Handwerk der Umsetzung und der Kunst des räumlichen Gestaltens.
Als Kind haben mich verschiedene Ereignisse geprägt. Angefangen bei der 2. Schweizerischen Ausstellung für Garten- und Landschaftsbau «Grün80». Die Monorail-Bahn, das in Originalgrösse in Beton gebaute Modell «Dino» eines Dinosauriers und der Aussichtsturm «Tour Saint-Jacques» als Attraktionen haben mich zwar interessiert, es waren aber nicht die Orte, an denen ich mich lange aufgehalten hatte. Vielmehr interessierten mich die weitläufige Parkanlage und die Nutzgärten mit all ihren Facetten. Es war mein Traum, auch einmal solche Anlagen zu schaffen, damit alle Leute sich jederzeit in grünen und schönen Räumen aufhalten können. Nicht nur in Basel im Park im Grünen, sondern tagtäglich in allen Freiräumen, die wir nutzen.
Während der Schulzeit habe ich diesen Traum von der Landschaft bis in die Architektur hinein weiterverfolgt und für den Wettbewerb Schweizer Jugend forscht eine theoretische Abhandlung, einen Vortrag, einen Entwurf und ein Modell für ein «Idealhaus im Grünen» erstellt. Inspiriert von Antti Lovags Bubble-Häusern an der französischen Küste, den isländischen Grassodenhäusern oder Peter Vetschs Erdhäusern entstand die Vision vom Leben in, um und auf dem Haus. Mit dem Schwerpunkt Natur.
6 PERSON
INTRO
In den 1980er-Jahren kam unvermittelt ein neues Thema auf, das Waldsterben. 1983 stiegen die «neuartigen Waldschäden» – wie das Waldsterben seither genannt wird – exponentiell an. Dass wir als Gymnasiasten auf der Strasse dagegen protestierten, gab mitunter den Ausschlag, dass sich mein Berufsziel von der Architektur zur Landschaftsarchitektur hin entwickelte, noch ohne das Wissen, wie ich als Landschaftsarchitekt Einfluss auf den Zustand des Waldes nehmen konnte.
Heute, dreissig Jahre später, wiederholen sich manche Dinge: Die Klimakrise ist an die Stelle der «neuartigen Waldschäden» getreten. Die Auswirkungen sind identisch, doch man benennt jetzt ihre übergeordnete Ursache. Und wir Landschaftsarchitekten sind noch immer gefordert, hier einen Beitrag für die Umwelt zu leisten. Im Spannungsfeld unserer täglichen Arbeit kämpfen wir für die Umwelt und so direkt für eine hohe Lebensqualität für den Menschen.
Doch mein innerer Antrieb ist bis heute geblieben: für alle Personen Freiräume zu schaffen, in den wir uns gerne aufhalten, die wir gut nutzen können, welche dem sozialen Austausch dienen und für Pflanzen und Tiere ebenso Lebensraum sein dürfen.
Patrick Altermatt
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Curriculum VITAe
Ausbildung
1984–1987 Mathematisch-Naturwissenschaftliches Gymnasium
Rämibühl, Zürich
1987–1989 Praktikum im Garten- und Landschaftsbau
Egli Garten, Stäfa
1989–1992 Studium Landschaftsarchitektur
HTL Rapperswil, heute Hochschule OST, Rapperswil
2001 NDK Projektmanagement
Hochschule OST, Rapperswil
Laufbahn
Seit 1993 Projektleiter Hager Landschaftsarchitektur AG
2000 Gründung und Partner der Hager Partner AG, Zürich
2007 Gründung und Partner der Hager International AG, Zürich
2012 Gründung der Filiale Hager Partner AG in Berlin
Seit 2018 Geschäftsführer Hager Partner AG
2021 Gründung der Filiale Hager Partner AG in Stuttgart
2022 Gründung der Filiale Hager Partner AG in Genf
2023 Umfirmierung zu Uniola AG
Fachgremien
2009–2021 Mitglied Baukollegium Opfikon
2013–2015 Fachgremium Ortsbild Sarnen
Seit 2019 Berater Neuhausen am Rheinfall
2010–2020 Fachausschuss Hochschule Rapperswil
Mitgliedschaften
Seit 1993 Mitglied Bund Schweizer Landschaftsarchitekten und Landschaftsarchitektinnen, BSLA
Projektarbeit
Über 65 Projekte als Projektleiter
Über 145 Projekte als gestalterischer Leiter
Über 50 Wettbewerbserfolge
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EXPERTISE
EXPERTISE
Vorträge (Auszug)
2006 Darstellungstechniken in der Gartendenkmalpflege Hochschule Rapperswil
2008 Freiflächenmanagement, Hochschule Wädenswil
2010 Freiräume – Lebensräume, Austria Center Vienna, Wien
2016 Baumkonzepte in der Planung, Wintertagung Riegersburg
2021 BIM-Standortbestimmung in der Schweiz Hochschule Rapperswil
2022 Kreativität in der Landschaftsarchitektur Speaker Slam Online
Auszeichnungen
Winner Award für den besten Business-Pitch anlässlich der Fernsehsendung «Ultimate Business Fighting»
Auszug aus dem Buch «Ausgezeichnetes Expertenwissen»:
«Mein Beruf als Landschaftsarchitekt ist zwar kreativ und als solcher mit gewissen Freiheiten versehen, so dass ich Neues erschaffen, Bestehendes verbessern und so die Qualitäten im Lebensumfeld erhöhen kann. Trotzdem muss ich am Ende ein Resultat abliefern, das den Vorstellungen meines Auftraggebers entspricht. Andere kreative Berufe wie Fotografen oder Grafiker gleichen dem meinen: Wir sind Dienstleister und haben die Vorgaben des Kunden zu erfüllen, zumindest in finanzieller und funktionaler Hinsicht. Für die Kreativität hat er uns beauftragt. Und dafür werden wir schliesslich bezahlt. Insofern unterliegen wir dem Druck, mit unserer Arbeit auch Geld zu verdienen. Und das kann belastend sein, gerade in der entscheidenden Phase des kreativen Flows.
Kennst Du diese Situation auch? Die Gründe mögen letztlich vielfältig sein. Wie oben erwähnt können sie mentalen Ursprung haben, persönliche Probleme sein, die nicht gelöst sind, bekannte Arbeitsgewohnheiten, die nicht mehr greifen, fehlendes Wissen, schlechte Ausrüstung sowie ungenügende oder problematische Kommunikation oder emotionale Barrieren. Ich kann dich beruhigen: Kreativblockaden haben auch die Besten.»
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Fünf Säulen der Landschaftsarchitektur
Funktion
Ohne gewichten zu wollen, sind die Funktionen die Basis eines jeden Freiraums. Eine nicht zielgerichtete Planung führt nicht nur zur Unzufriedenheit der Nutzer, sondern auch zu korrektiven Massnahmen im Laufe des Lebenszyklus. Funktionen sind heute unter meist engsten Platzverhältnissen unterzubringen. Meine detaillierten Kenntnisse zur Optimierung von Platz oder Mehrfachfunktionen sind genauso wichtig wie die Funktion und ihre Normen.
Gestaltung
Wenn sich Nutzer in einem Freiraum gut und zufrieden fühlen, hat dies meist mit guter Gestaltung zu tun. Aspekte, welche diese Gefühle hervorrufen, sind zwar empirisch nachgewiesen und unterliegen grundlegenden Gestaltungsprinzipien, doch örtliche und zeitliche Einflüsse können diese verändern. Durch tägliche Entwurfsarbeit entwickle ich meine Handschrift weiter.
Ökologie
Ist nicht alles unökologisch, was wir machen? Jein. Kulturlandschaften können je nach Pflege und Nutzung monoton oder ökologisch interessant sein. Sie können sogar biodiverser sein als die natürlichen Pflanzengesellschaften am Standort. Oft wird das Potenzial nicht genutzt. Ich setze mich für das Klima und die Biodiversität von Flora und Fauna ein.
Soziologie
Soziale Aspekte werden oft unterschätzt oder zugunsten anderer Punkte bewusst verdrängt. Je präziser ein Freiraum auf die Nutzergruppen zugeschnitten ist, umso besser wird er angenommen und umso weniger Probleme entstehen durch die Nutzung. Soziale Milieus wie auch genderspezifische Bedürfnisse sind bekannte Instrumente für meine Arbeit.
Ökonomie
Lebenszykluskosten ist das Schlagwort, welches oft genutzt, aber wenig beachtet wird. Für unsere Kunden plane ich so, dass die Baukosten im Verhältnis zum angestrebten Qualitätslevel stehen. Und entsprechend berücksichtige ich auch die Lebenszykluskosten.
12 LEHRE UND FORSCHUNG
LEHRAUFTRAG DTP
1994–1996 Lehrauftrag für Desktop-Publishing an der Hochschule OST, Rapperswil
FORSCHUNGSPROJEKT GREENCYCLE
2008 KTI-Forschungsprojekt Freiflächenmanagement und Umsetzung in der Software GreenCycle
KLIMASIMULATION
Seit 2020 Entwicklung von Tools für die Klimasimulation und -bewertung sowie Greenpass-Partner des komplexesten Tools für die Klimasimulation
AKADEMIE
2022 Aufbau der Akademie für Landschaftsarchitektur als Teil der Firma Hager Partner AG
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AKADEMIE
Hager
VORTRÄGE
«Patrick Altermatt hat mich mit seinem Vortrag voll überzeugt. Gepaart mit so viel Leidenschaft und Hingabe war diese Key Note ein absoluter Genuss. Lieben Dank, Patrick!» Claudia R.
VORTRÄGE
«Das hat mir sehr viel gebracht in meiner weiteren Laufbahn, unterdessen habe ich mit meinem Team ein gutes Dutzend solcher Parkanlagen geplant und umgesetzt. Und dabei gelernt – und das gebe ich euch heute mit auf den Weg: Nur kreativ kann man mit Kreativität Geld verdienen!»*
speaker Slam
Als Experte für problemlösende Kreativität ist der Schwerpunkt von Patrick Altermatt die Umsetzung von Ideen, Projekten und Führungsaufgaben.
Er sucht seine Lösungen nicht nur in gestalterischen Aufgaben der Landschaftsarchitektur, sondern als Querdenker auch in berufsfremden Branchen.
Er liebt die Inspirationen von Masterminds, Weiterbildungen und den Wissenstransfer. Sein Expertenwissen in diesem Bereich gibt er auch gerne weiter.
*Auszug vom Speaker Slam 2021
Hochparterre,«HagerPartner»
Uniola AG, «Magazin Klima»
Klima
»gobal denken und handeln« aus der Perspektive der Landschaftsarchitektur. »lokal lernen und optimieren« das Mikroklima im Fokus von Landschaftsarchitektur und Regionalplanung. »proaktiv die Zukunft gestalten« der Anfang ist gemacht – wir gehen voran.
18 PUBLIKATIONEN
«Rudolf-Bednar-Park Wien/Vienna»
aus «Annabelle» über Patrick Altermatt
19 optimieren« gestalten«
Auszug
«AusgezeichnetesExpertenwissen»,Band2
AUSZEICHNUNGEN
«Find his way of approaching landscapes wonderful and full of creativity. Can wholeheartedly recommend him and his work!» Dr.
Jasmin W.
Gleisbogen Zürich:
Flâneur d’Or (Auszeichnung), Zürich
Mit dem Flâneur d’Or zeichnet der Fachverband Fussverkehr besonders fussgängerfreundliche Projekte aus. Der Gleisbogen Zürich erhielt 2011 eine der Auszeichnungen.
Opfikerpark:
Silberner Hase (Auszeichnung), Zürich
Hochparterre und SRF Kulturplatz | 2. Preis | 2nd Prize | 2ème Prix | Opfikerpark Zürich
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Bahnhofplatz St. Gallen: Der Mobilitätspreis «FLUX – Goldener Verkehrsknoten» zeichnet jährlich einen Verkehrsknoten aus, der sowohl aus Sicht der Kunden als auch aus betrieblicher Sicht überzeugt. Die Neuorganisation des Bahnhofs St.Gallen wurde mit dem Schweizerischen Mobilitätspreis FLUX 2019 ausgezeichnet.
Winner Award für den besten BusinessPitch anlässlich der Fernsehsendung
«Ultimate Business Fighting»
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AUSZUG AUS DEM PORTFOLIO
«Danke für die einvernehmliche, kooperative und reibungslose Zusammenarbeit! Besonders die unkonventionellen, nicht alltäglichen Lösungen und die Stärke in der Umsetzung habe ich schätzen gelernt!»
Hans Jürgen W.
privatgarten t.
Feldmeilen
Zum Gebäude aus den fünfziger Jahren wurde ein pflegeleichter Garten von englischem Charakter gewünscht, mit Hecken, Wiesen und Bäumen, die verschiedenartige Plätze beschatten. Das Konzept teilt das Grundstück in den Wohngarten und die mit Obstbäumen bepflanzte Schafweide. Ohne dass man Einsicht von aussen bekommt, liegt hinter der schlichten Eingangsmauer der grosse, von Kirschbäumen beschattete Sitzplatz, vorgelagert das von einer Buchshecke gefasste Rasenstück und daneben ein kleines, duftendes Kräuterbeet. Drei Säuleneichen akzentuieren den Blick auf die Albiskette. Eine Treppe führt über die Schafweide in den kleinen Badegarten hinter der hohen Hainbuchenhecke. Ein schmaler Durchgang geleitet zum Essplatz bei der Küche, gefasst von Eibenhecken und beschattet von einer Linde. Der Blick ruht im angrenzenden Bachgehölz. Eine Treppe führt auf den Spielund Autoabstellplatz. Die Hainbuchenhecke schliesst zusammen mit Säuleneichen und Zimtröschen den Garten zur Strasse hin ab.
24 PORTFOLIO
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26 PORTFOLIO
Rechberggarten
Der Garten am Palais Rechberg gilt als einer der prächtigsten Barockgärten Zürichs. Wesentliche Elemente sind im Original erhalten geblieben und wurden saniert. Einzelne zeitgenössische Blumenbeete zeigen, dass unsere Gartenkultur nach wie vor lebendig ist. Der Barockgarten am Palais Rechberg, einer der grössten und schönsten der Stadt Zürich, wurde seit seiner Erstellung um 1760 mehrfach umgestaltet. Mit dem Wegzug der Universitätsgärtnerei 1985 wurde der Garten für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Ein Parkpflegewerk von 1986 identifiziert unter denkmalpflegerischen Kriterien die originale Substanz der verschiedenen Bauphasen wie Mauern, Wiesenböschungen und Bäume. Diese bedeutenden Elemente wurden unter Schutz gestellt und seit 1992 bei laufendem Betrieb in drei Etappen behutsam saniert. Zusätzliche Einbauten und Pflanzungen ergänzen den Garten nach historischem Vorbildern, jedoch in zeitgenössischer Sprache.
Seit 1992 wachsen wieder Birnen an den Spalieren und in buchsgefassten Beeten gedeihen Blumen, Reben und Weichseln. Der Wechselflor wird jedes Jahr farblich neu zusammengestellt. Dieser hohe gärtnerische Aufwand ist dank der Universitätsgärtnerei möglich. Die oberen Terrassen wurden restauriert, anstelle des 1820 abgebrochenen Pavillons wurde eine Aussichtskanzel erstellt. Geschnittene Lindenhecken fassen wieder den gesamten Garten ein. So bildet der prachtvolle Rechberggarten eine Oase der Entspannung inmitten der Stadt und erzählt sowohl vom alten Zürich als auch von den wechselnden Gartenmoden.
Zürich
PORTFOLIO
Bauherr
Hochbauamt Kanton Zürich
Grün Stadt Zürich
Projektteam
Nicole Newmark (Blumen)
Stefan Ineichen (Ökologie)
Christa Ebnöther (Archäologie)
Projektdaten
Parkpflegewerk 1986–1989
Realisierung 1992–2014 in Etappen
Fläche 7600 m²
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ZÜRICH
RECHBERGGARTEN
Bauherr
Grundeigentümer Glattpark
Stadt Opfikon
Projektteam
Büro Kiefer Landschaftsarchitektur, Berlin
Staubli, Kurath & Partner AG, Zürich
APT Ingenieure GmbH, Zürich
Projektdaten
Projektierung 2004–2007
Realisierung 2005–2008
Fläche 120 000 m²
30 PORTFOLIO
Opfikerpark und Glattpark
Opfikon
Für die Berliner Landschaftsarchitektin Gabriele G. Kiefer haben wir Ausführungsplanung, Ausschreibung und Bauleitung des Opfikerparks im Stadtteil Glattpark übernommen und nach je 18 Monaten Planungs- und Bauzeit im Dezember 2006 der Stadt Opfikon übergeben. Der Opfikerpark liegt inmitten der Agglomeration zwischen dem Flughafen und dem Zentrum der Stadt Zürich; in einer sich beständig wandelnden und wachsenden Struktur aus urbanen Inseln und Grünräumen. Das Konzept des Büros Kiefer, Berlin, arbeitet ausdrücklich mit den widersprüchlichen Qualitäten des Ortes und nutzt die Potenziale des freien Zwischenraums. Das ungewöhnliche gestalterische Statement zum Ort und zur Agglomeration Zürich hebt die authentischen, besonderen Qualitäten des Raumes hervor.
Die vorgefundene räumliche Qualität der hybriden Stadtlandschaft wird durch die gezielte Zusammenführung mit einem ebenfalls heterogenen Parkraum erlebbar gemacht und in eine stabile Gesamtform überführt. Mit einer Strategie von Kontrastierungen wird die Heterogenität der vorgefundenen räumlichen Identität hervorgehoben und der bestehende Reichtum an Gegensätzen zu einer neuen Ganzheit verschmolzen. Die Freiräume des Parks werden aus der räumlichen Struktur der Agglomeration heraus entwickelt, gestalterisch überhöht und durch Blick- und Wegebeziehungen geordnet. In einer klaren Gliederung fügen sich modifizierte urbane und natürliche Elemente zu einem urban-ländlichen Park zusammen, der mit seinen prägnanten Raumbildern die Identität des Ortes stärkt.
Das Band der Promenade fasst die neue Stadtkante ein und kommt dem Bedürfnis nach dem Städtischen entgegen; der Technik-WaldArchipel bildet eine Ruhezone und erfüllt das Bedürfnis nach dem Pittoresken. Beide Bereiche sind über die Weite der Mitte miteinander verbunden. Der Park wird zum Ort des Wandels und etabliert an der Stadtgrenze von Opfikon und Zürich einen neuartigen Landschaftstyp. Hager Partner AG hat für das Berliner Büro Kiefer die Ausführungsplanung, Ausschreibung und Bauleitung für die Realisierung des Opfikerparks im Stadtteil Glattpark bewerkstelligt. Wir haben dabei als örtliches Partnerbüro die Ausführung ab der SIA-Phase 4 «Ausschreibung» übernommen und die Baustelle mit zwei Personen geführt. Als Gesamtleiter hat Patrick Altermatt ein Team von Landschaftsarchitekten, Ingenieuren und Spezialisten über drei Jahre geleitet und das Projekt termin- und kostengerecht abgeschlossen.
PORTFOLIO
33 OPFIKERPARK UND GLATTPARK
34 PORTFOLIO
35 OPFIKERPARK UND GLATTPARK
Rudolf-Bednar-Park Wien
Ein lockerer «Baumschleier» verankert den Rudolf-Bednar-Park im neuen Stadtquartier und nimmt unter seinem Dach verschiedene Angebote auf – von der Skateranlage bis zum ruhigen «Quartiersgarten». Farbige Spielstelen erinnern an die einst mit Schilf bewachsene Donau-Aue. In der Leopoldstadt entsteht ein neues Stadtquartier: Wo vorher Bahnhof war, ist jetzt Stadt; wo einst Industrie war, ist jetzt Park. Mit dem «Baumschleier» nehmen wir die Richtung der ehemaligen Bahngleise und der nahe gelegenen Donau auf und verankern den Park im künftigen Stadtquartier. Unter dem Baumdach befinden sich verschiedene Attraktionen, wie nutzungsintensive Spiel- und Sportfelder für Jugendliche, ruhigere Nutzungen in den von blütenreichen Hecken eingefassten «Quartiersgärten» sowie orange eingefärbte Spielstelen zum Klettern und Schaukeln für Kinder. Zwischen den weiten Rasenlichtungen liegen die «Schilfgärten» als Reminiszenz an den Landschaftsraum Donau. Sie sind Orte der Kontemplation und beherbergen ein attraktives Café im Herzen des Parks.
Die sozialräumliche Dynamik des zukünftigen Parkraumes wurde über einen «Genderplan» gesteuert, durch den bereits im Entwurfsprozess nutzungsspezifische Fragestellungen in die Planung eingeflossen sind. Für die angestrebte Nutzungsverteilung im Park haben wir vor allem alters- und geschlechterspezifische Aspekte berücksichtigt. Dabei wurden Kriterien wie Nutzungsintensitäten (aktiv, passiv), Blickbeziehungen, Lichtexposition (sonnig, halbschattig, schattig), zu erwartende Bewegungsfelder und die räumliche Grenzausbildung der unterschiedlichen Parkbereiche zueinander betrachtet. Während des Planungsprozesses wurde der «Genderplan» immer wieder überprüft, um die Implementierung der Genderaspekte sicherzustellen.
PORTFOLIO
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RUDOLF-BEDNAR-PARK WIEN
Bauherr MA 42 Stadtgartenamt Wien
Projektdaten
Wettbewerb 2006, 1. Preis
Projektierung 2006–2007
Realisierung 2008
Fläche 3 ha
PORTFOLIO
41 RUDOLF-BEDNAR-PARK WIEN
42 PORTFOLIO
Helmut-Zilk-Park
Wien
Auf ehemaligen Gleisanlagen ist ein neuer Stadtpark entstanden: Ein Hain aus Blütenbäumen umschliesst die zentrale, offene Wiesenlichtung und integriert wie selbstverständlich Spielplätze, Mietergärten und ein Sonnendeck mit Café. Tiefgreifende Veränderungen im städtischen Gefüge des 10. Bezirks eröffneten die Möglichkeit, das Stadtfeld zwischen den inneren und äusseren Bezirken neu zu bespielen. Unter dem Motto «Aus Bahnhof wird Stadt» ist auf ehemaligen Gleisanlagen ein neuer Stadtpark entstanden. Nach dem Vorbild eines klassischen Volksparks besteht der neue Park aus wenigen, klaren Hauptelementen.
Unser Entwurf umschliesst mit einem Kranz aus blühenden, kleinkronigen Bäumen harmonisch eine zentrale, offene Rasensenke. Die dichte Üppigkeit des Hains schafft einen wohltuenden Gegenpol zur offenen Weite der Lichtung. Durch den markanten Massstabssprung der niedrigen Bäume vor den grossflächigen Gebäudefassaden verleihen wir dem Park einen eigenständigen Horizont. Die kleinkronigen Bäume gewährleisten, dass die schöne Aussicht aus den Wohnun-
gen nicht zuwächst. In ihrem Schatten befinden sich vielfältige Rückzugsräume und Nutzungsmöglichkeiten.
Der Park wird von einem dichten Wegenetz erschlossen, das ihn über zahlreiche Querungsmöglichkeiten mit der angrenzenden Stadt verknüpft. Auf der Sonnenterrasse an der Ostseite der Rasensenke bildet das Parkcafé einen attraktiven Treffpunkt im Quartier. Die Gemeinschaftsgärten sind am südöstlichen Parkeingang angeordnet.
Die naturnahen Randbereiche bilden ein vielfältiges städtisches Biotop für Pflanzen und Tiere. Wir sahen unterschiedliche Rasen- und Wiesengesellschaften vor, um die die Biodiversität zu erhöhen und wechselfeuchte Biotope für die Versickerung des auf den befestigten Flächen anfallenden Regenwassers bereitzustellen. Insekten und Kleintiere, Schlangen und Hasen haben bereits im ersten Jahr eine neue Heimat im HelmutZilk-Park gefunden.
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Unteres Seebecken
Zürich
Die Quaianlagen am unteren Seebecken sind eine bedeutende Sehenswürdigkeit Zürichs und wurden 1887 auf einer Seeaufschüttung eingeweiht. Wir haben einen wesentlichen Teil der beeindruckenden Perlenkette aus unterschiedlichen Platz- und Parkbereichen fein auf die intensiven Nutzungen abgestimmt. Die Uferbereiche am unteren Seebecken des Zürichsees sind eine der Hauptattraktionen der Limmatstadt. Die Quaianlagen entstanden seit 1833 auf Seeaufschüttungen und wurden 1887 eingeweiht. Die wie Perlen an dieser Kette liegenden Platz- und Parkbereiche haben Zürich zum See hin geöffnet, während gleichzeitig wichtige Verkehrsachsen am Ufer entlang führen. Heute ist die Platz- und Parkfolge ein wertvolles Gartendenkmal und leistet einen unverzichtbaren Beitrag zur Freiraumversorgung der Stadt Zürich. An der Mündung der Bahnhofstrasse bilden Bürkliplatz, Bürkliterrasse und Stadthausanlage das zentrale Scharnier zwischen See und Limmat. Mit einem neuen Verkehrskonzept konnten wir unter Verlegung der Blumenuhr die mehrfach umgestaltete Platzabfolge in ihren ursprünglichen Abmessungen beibehalten. Gleichzeitig wurden sichere Radwege geschaffen. Unser Konzept für die Stadthausanlage lässt durch ein Raster aus zehn verschiedenen Baumarten eine grosszügige grüne Baumhalle entstehen. Die alten Baumexemplare, die die ursprünglich geschwungenen Wege begleiteten, konnten dabei erhalten werden. Wir haben die neuen Bäume so
PORTFOLIO
angeordnet, dass die diversen Märkte im lichten Schatten abgehalten werden können. Die verschiedenen Baumarten unterstreichen die bunte städtische Atmosphäre des Ortes und lassen weiterhin die Sicht auf den See zu. Inmitten eines verkehrsreichen Stadtraums ist ein angenehmer Aufenthaltsort entstanden, von dem die Aussicht über den Zürichsee und auf das Alpenpanorama genossen werden kann.
Der den Bürkliplatz mit dem Arboretum verbindende General-Guisan-Quai bietet als grossräumige Aussichtsterrasse im Schatten von vier Baumreihen ebenfalls eine spektakuläre Aussicht auf See und Berge. Der mehrfach erweiterte Platz ist wieder chaussiert. Ein breiter Asphaltstreifen entlang der Strasse bietet Platz für Radfahrer. Die aus der Innenstadt mündenden Strassen werden als baumfreie Sichtachsen bis zum See geführt.
Das im Südwesten an den General-Guisan-Quai anschliessende Arboretum wurde unter der Leitung von Arnold Bürkli-Ziegler, Otto Froebel und Evariste Mertens im Stil des späten Landschaftsgartens angelegt und ebenfalls 1887 eingeweiht. Die ursprüngliche Intention sieht vor, dass der eine Baum- und Steinsammlung umfassende öffentliche Park dem «Genuss und der Belehrung» des Publikums dienen soll. Die Baumauswahl des Arboretums wurde nicht nur unter wissenschaftlich-botanischen Gesichtspunkten vorgenommen, sondern auch von gärtnerischen und ästhetischen, sich dem «Genuss» verpflichtenden Kriterien bestimmt. Nicht zuletzt deshalb konnte der Park dem veränderten Freizeitverhalten über die Jahrzehnte gut standhalten. Dem hohen Nutzungsdruck wird eine intensive Pflege entgegengesetzt.
Das Arboretum wird seit 1985 als erste historische Parkanlage Zürichs unter gartendenkmalpflegerischen Gesichtspunkten gepflegt. Der teils überalterte Baumbestand wird fortwährend gesichert und ersetzt. Bei allen Sanierungsmassnahmen wird immer besonderer Wert auf den Bezug zum See gelegt. So haben wir nachträgliche Einbauten und hochgewachsene Föhren entfernt, die den historischen Charakter abgeschwächt und die Sicht auf den See verstellt hatten.
Die Uferbefestigungen und die ufernahen Flächen wurden behutsam saniert. Das flache Steinufer zwischen dem General-Guisan-Quai und der Grossen Kanzel wurde gemäss dem historischen Vorbild instand gesetzt. Pflanzungen wurden nach Vorgabe ursprünglicher Pflanzlisten wiederhergestellt. Unter den Baumreihen laden neue Bänke zum Geniessen der Aussicht ein. Die weiteren Uferböschungen zwischen der Grossen Kanzel und dem Seebad Enge wurden gesichert und aufgewertet. Ein abgeflachter, strandartiger Abschnitt ermöglicht den Badenden einen bequemen Einstieg in das Wasser des Zürichsees. Der ufernahe Spazierweg wurde gemäss der ursprünglichen Konzeption wiederhergestellt und bietet zusätzliche Aufenthaltsmöglichkeiten an. Das Alpinum ist wieder als aufwendige Staudenpflanzung erlebbar, die zentrale Aussichtsterrasse bepflanzt, Walnussplatz und Pappelplatz erneuert.
Heute präsentiert sich das Arboretum wieder als abwechslungsreiche historische Szenenabfolge, die nicht nur ein spektakuläres Gartendenkmal darstellt, sondern auch intensiv bespielt und genutzt werden kann. Nebenbei können aufmerksame und anspruchsvolle Gartenliebhaber sowie botanisch und gartenarchitektonisch Eingeweihte eine Lektüre in erlesener Gartenkunst geniessen.
Auf der gegenüberliegenden Seite des unteren Seebeckens haben wir für den gesamten Uto-Quai Gestaltungsstudien erstellt und schliesslich den Eingang der Badi saniert. Die Asphaltflächen wurden zugunsten von offenen Kiesflächen so weit wie möglich minimiert.
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Bauherr
Grün Stadt Zürich
Tiefbauamt der Stadt Zürich
Elektrizitätswerk der Stadt Zürich
Wasserwerke der Stadt Zürich
Entsorgung und Recycling der Stadt Zürich
Projektbeteiligte
Christoph Haerle, Zürich
Staubli Kurath & Partner AG, Zürich
Hans H. Moser AG, Zürich
Projektdaten
Projektierung 1986
Realisierung seit 2006 in Etappen
Fläche 7 ha
48 PORTFOLIO
UNTERES SEEBECKEN ZÜRICH STADTHAUSANLAGE
50 PORTFOLIO
UNTERES SEEBECKEN ZÜRICH GENERAL-GUISAN-QUAI
Bauherr
Grün Stadt Zürich
Projektteam
HUGGENBERGERFRIES Architekten AG, Zürich
Aerni + Aerni Ingenieure AG, Zürich
Beat Zoderer, Wettingen
Vogt & Partner Lichtplanung, Winterthur
Projektdaten
Wettbewerb 2003, 1. Preis
Projektierung 2003–2008
Realisierung 2003–2015 (in Etappen)
Fläche 2 ha
Auszeichnung Flâneur d’Or 2011
52
PORTFOLIO
Gleisbogen
Aus Zürichs einstigem Industriequartier ist ein aussergewöhnliches Stadtquartier entstanden, in dem neue Freiräume unmittelbar neben erhaltenen Bauten des Industriezeitalters stehen. Eine besondere Qualität besteht im direkten Nebeneinander von Wohnen, Arbeiten, Lernen, Einkaufen, Kultur und Freizeit. Entlang der Achse der ehemaligen Industriegleise reihen sich unterschiedliche Bauvorhaben und Grünanlagen auf. Die von uns vorgeschlagene Strategie im Umgang mit den disparaten Räumen wertet nicht nur das Industriegleis auf, sondern thematisiert den Umbruchprozess und entfacht eine neue Dynamik im Planungsgebiet. Das attraktive Rückgrat bildet ein 5 bis 10 Meter breites Band, die Flaniermeile, die von einer Baumreihe aus Ginkgos räumlich betont wird und durch einen roten Betonbelag als Fuss- und Radweg begehund erfahrbar wird. Gleichzeitig setzen wir mit einer markanten Fussgängerbrücke ein neues Zeichen im Quartier. Ein Baukastensystem aus Gestaltungsrichtlinien ermöglicht sowohl eine zeitlich unabhängige Realisierung als auch eine individuelle Ausgestaltung bei gleichzeitig einheitlicher Handschrift. Die Ginkgos, die Mastleuchten, die Sitzbänke und die roten Bodenplatten konstituieren das dauerhafte «Basic-Kit» des Gleisbogens. Die «Action-Tools» sind für kurz- bis mittelfristig angelegte, eher provisorische Freiräume vorgesehen, während die «Park-Tools» den raumbildenden, klassischen Park- und Platztypus definieren, der auf einen längeren Zeitraum hin angelegt ist. Wie die unterschiedlichen Tools angewendet werden, hängt von der Verfügbarkeit der Parzellen ab, von den Ansprüchen der Grundeigentümer und von den Bedürfnissen der Stadt. Die Elemente des «Basic-Kits» werden im «Tool-Lager» vorgehalten und im Rahmen der zeitlich gestaffelten Realisierung je nach Bedarf abgerufen. Nach den provisorischen Nutzungen verbleiben die Lager als Spur oder Intarsie am jeweiligen Standort.
Zürich
Bauherr
Gemeinde Neuhausen am Rheinfall
Projektteam
Suter von Känel Wild AG, Zürich Wüst Rellstab Schmid WRS AG, Schaffhausen
Projektdaten
Projektierung 2006–2011
Realisierung 2009–2011
Fläche 11 500 m²
PORTFOLIO
Zentrum
Neuhausen
Durch ein übergeordnetes Baum- und Ausstattungskonzept wurden die unterschiedlichen Strassen- und Platzräume im Zentrum von Neuhausen aufgewertet und verkehrsberuhigt. Mit drei unterschiedlichen Brunnen wird das Thema Wasser inszeniert. Mit unserem Projekt «Attraktivierung und Verkehrsberuhigung Ortszentrum Neuhausen» wurde das Zentrum verkehrsberuhigt, aufgewertet und aktiviert. Der Verkehr wurde auf Tempo 30 verlangsamt, wodurch die seitlichen Gehwegflächen an Attraktivität gewonnen haben. Einheimische und Touristen des Rheinfalls verweilen nun länger vor den Geschäften oder in den Strassencafés. Die Anordnung der Bäume und aller Ausstattungselemente erfolgte situativ. Ein unregelmässiges, spannendes Wechselspiel aus engen Strassenräumen, Aufweitungen und Plätzen entstand. Der von Fassade zu Fassade reichende einheitliche Asphaltbelag, die markanten Strassenabschlüsse sowie die in ihrem Erscheinungsbild aufeinander abgestimmten Ausstattungsgegenstände verbinden die unterschiedlichen Teilräume zu einem grossen Ganzen. Die äussere Zentralstrasse hingegen wird in ihrer Gestaltung einfacher, die Baumstellung dichter und ruhiger.
56 PORTFOLIO
Bauherr
Specogna Immobilien AG, Kloten
Projektteam
wild bär heule Architekten AG, Zürich
Projektdaten
Projektierung 2011–2013
Realisierung 2013–2014
Fläche 13 500 m²
Seegartenstrasse
Horgen
Auf dem Areal der ehemaligen Papierfabrik entstanden hochwertige Wohnungen direkt am See. Grossflächige, gartenhafte Stauden- und Gräserpflanzungen nehmen den Bezug zum See auf, bieten Privatheit und lassen trotzdem die Seesicht frei. Auf dem Areal der ehemaligen Papierfabrik entstand eine hochwertige Wohnüberbauung mit Ein- und Mehrfamilienhäusern. In der Analyse wurden die Sichtbeziehungen zum See und die Verknüpfung zwischen öffentlichem und privatem Raum in den Vordergrund gestellt. Die grosszügige Bepflanzung mit Stauden und Gräsern schafft einen homogenen, feingliederigen Teppich. Privatheit für die Bewohner ist das oberste Ziel, ohne dass das Areal in kleine Einzelflächen zerfällt. Für die Öffentlichkeit wurde neu der Zugang zum See mit einem Weg und einer kleinen Grünanlage hinter dem Sporthafen geschaffen. Die Bebauung wird mit einer Weidenpflanzung und einem kleinen Höhenversatz subtil getrennt.
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Was macht dir an deinem Job am meisten Spass?
«Freiräume zu erstellen, welche von möglichst vielen Personen unterschiedlichster Gruppierungen genutzt werden. Solche Anlagen, in welchen wir uns tagtäglich bewegen, brauchen die grösste Aufmerksamkeit. Auch wenn es nur ein schmaler Kiesweg ist, der zwischen Häusern durchführt. Oder die Bank an der Ecke.»
Was wird dein nächstes Projekt?
«Ich möchte gerne ein Bewertungstool entwickeln, welches die CO2-Bilanz von geplanten Freianlagen berechnet. Ganz im Trend und nach unserer Philosophie, klimaneutral zu arbeiten. Als erstes zertifiziertes klimaneutrales Landschaftsarchitekturbüro sind wir auch innerliche Verpflichtungen eingegangen, dies in unseren Projekten umzusetzen. Hierzu brauchen wir entsprechende Werkzeuge.»
Welche Entscheidung in deiner Laufbahn würdest du im Nachhinein rückgängig machen wollen?
«Keine. Ich hatte eine Traumlaufbahn. Nicht schnell, aber stetig bin ich mit den Projekten gewachsen und konnte ich neue Funktionen übernehmen. Mein Mentor, Guido Hager, hat mir oft freie Hand gegeben und war immer im Hintergrund da. Neben der projektbezogenen Laufbahn hat er mich auch in der Firma nachgezogen und zum Partner und später zum Geschäftsführer gemacht. Ich kann nur versuchen, das ebenso weiterzugeben.»
Welche war die beste Entscheidung in deiner beruflichen Laufbahn?
«Mich nicht zu sehr vom Fokus abbringen zu lassen: arbeiten an den Projekten und nicht zu viel nebenbei machen. Keine Ablenkung durch zu viele Gremien oder Lehrtätigkeiten, sondern gezielte Möglichkeiten wahrnehmen und dort die ganze Energie verwenden.»
Was würdest du jungen Berufsleuten empfehlen?
«Bildet euch laufend weiter. Investiert in euch und euer Wissen. Meine Faustregel ist, so viel Geld in die Weiterbildung zu investieren, wie in die eigene Mobilität. Und ich fahre ein schönes Auto …»
58 INTERVIEW
Den Ausgleich zur Arbeit finden meine Frau und ich im eigenen Garten, einer Mischung aus Zier- und Nutzgarten. Von der Kuhweide, über die Obstbäume bis zum Nutzgarten sind noch Bezüge zum ehemaligen Bauernhof zu finden. Für uns ist der Garten Spielfeld für Experimente. In der Magerwiese, welche wir direkt auf dem Aushub angelegt haben, fanden wir nach drei Jahren die erste Orchidee und heute finden wir gegen 60 Arten. Gemüse, das wir nicht von Produzenten kaufen können, weckt unser Interesse, also Sorten von ProSpecieRara und Obst von Fructus. Und so versuchen wir immer wieder neue Sorten und Kombinationen, um die Erkenntnisse in unsere Arbeit rückfliessen zu lassen.
60 FREIZEIT
2009 haben mich die Obstbäume mit viel Obst gesegnet, so dass ich mit mosten der Masse nicht mehr nachgekommen bin. Weil z. B. der Gravensteiner nicht lange lagerbar ist, suchte ich eine Lösung und fand sie in der Produktion von Destillaten. Den ersten Schritten mit Kursen, Einmaischen und Lohnbrennen folgten eine Ausbildung zum «Master of World-Spirits» und ein paar Jahre später eine zum «Master Distiller Whisky». In der Folge begann ich neben der Produktion meiner eigenen Destillate mit der Entwicklung von Produkten für Dritte. Meine Produkte verschenkte ich zuerst in eigens beschrifteten Flaschen, danach im Verkauf in einer von Urs Dätwiler professionell designten Verpackung, welche 2013 mit dem Swiss-Star-Designpreis für Verpackungen ausgezeichnet wurde.
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